Der Reußenstein Frei Nach Wilhelm Hauff

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Der Reußenstein Frei Nach Wilhelm Hauff

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Der Reußenstein frei nach Wilhelm Hauff

Lesen Sie den Text und machen Sie die Aufgaben dazu.

Die Burg Reußenstein liegt auf hohen Felsen weit oben in der Luft und hat keine Nachbarschaft als die Wolken und bei Nacht den Mond. Gegenüber der Burg, auf einem Berg, der Heimenstein genannt wird, liegt eine Höhle. Dort wohnte vor langer Zeit ein Riese. Er hatte ungeheuer viel Gold und hätte herrlich und in Freuden leben können, wenn es noch mehr Riesen und Riesinnen außer ihm gegeben hätte. Da beschloss er, dass er sich ein Schloss bauen wollte, wie es die Ritter haben. Der Felsen gegenüber schien ihm gerade recht dazu. Er selbst aber war ein schlechter Baumeister. Er grub mit den Nägeln haushohe Felsen aus und stellte sie aufeinander, aber sie fielen immer wieder ein und wollten kein richtiges Schloss geben. Da legte er sich auf den Beurener Felsen und schrie ins Tal hinab nach Handwerkern: Zimmerleute, Maurer und Steinmetzen, Schlosser, alles solle kommen und ihm helfen, er wolle gut bezahlen. Man hörte sein Geschrei im ganzen Schwabenland, vom Kocher hinauf bis zum Bodensee, vom Neckar bis an die Donau. Überallher kamen die Meister und Gesellen, um dem Riesen das Schloss zu bauen. Nun war es lustig anzusehen, wie er vor seiner Höhle im Sonnenschein saß und über dem Tal drüben auf dem hohen Felsen sein Schloss bauen sah; die Meister und Gesellen waren flink an der Arbeit und bauten, wie er ihnen über das Tal hinüber zuschrie; sie hatten allerlei fröhliche Kurzweil mit ihm, weil er von der Bauerei nichts verstand. Endlich war der Bau fertig, und der Riese zog ein und schaute aus dem höchsten Fenster aufs Tal hinab, wo die Meister und Gesellen versammelt waren, und fragte sie, ob das Schloss gut zu ihm passe, wenn er so zum Fenster hinausschaue. Als er sich aber umsah, ergrimmte er; denn die Meister hatten geschworen, es sei alles fertig, aber an dem obersten Fenster, wo er hinaussah, fehlte noch ein Nagel. Die Schlossermeister entschuldigten sich und sagten, es habe sich keiner getraut, sich vors Fenster zu setzen und den Nagel einzuschlagen. Der Riese aber wollte nichts davon hören und den Lohn nicht eher auszahlen, als bis der Nagel eingeschlagen sei. Da zogen sie alle wieder in die Burg. Die wildesten Burschen prahlten, es sei eine Kleinigkeit, den Nagel einzuschlagen. Wenn sie aber an das oberste Fenster kamen und hinausschauten und hinab ins Tal, das so tief unter ihnen lag, und ringsum nichts als Felsen, da schüttelten sie den Kopf und zogen beschämt ab. Da boten die Meister zehnfachen Lohn dem, der den Nagel einschlage, aber es fand sich lange keiner. Nun war ein flinker Schlossergeselle dabei, der die Tochter seines Meisters lieb hatte und sie ihn auch; aber der Vater war ein harter Mann und wollte sie ihm nicht zur Frau geben, weil er arm war. Er fasste sich ein Herz und dachte, er könne hier seine Braut verdienen oder sterben; denn das Leben war ihm verleidet ohne sie. Er trat vor den Meister, ihren Vater, und sprach: “Gebt Ihr mir Eure Tochter, wenn ich den Nagel einschlage?” Der Meister dachte, dass er den Gesellen so los werden könne, wenn dieser auf die Felsen hinabstürze und den Hals breche, und er sagte ja. Der flinke Schlossergeselle nahm den Nagel und seinen Hammer, sprach ein frommes Gebet und schickte sich an, zum Fenster hinauszusteigen und den Nagel einzuschlagen für sein Mädchen. Da erhob sich ein Freudengeschrei unter den Bauleuten, dass der Riese vom Schlaf erwachte und fragte, was es gebe. Und als er hörte, dass sich einer gefunden habe, der den Nagel einschlagen wolle, kam er, betrachtete den jungen Schlosser lange und sagte: "Du bist ein braver Kerl und hast mehr Herz als das Lumpengesindel da; komm, ich will dir helfen.” Da nahm er ihn beim Genick, dass es allen durch Mark und Bein ging, hob ihn zum Fenster hinaus in die Luft und sagte: “Jetzt hau drauf zu, ich lasse dich nicht fallen.” Und der Geselle schlug den Nagel in den Stein, dass er festsaß. Der Riese aber führte ihn zum Schlossermeister und sprach: “Diesem gibst du dein Töchterlein.” Dann ging er hinüber in seine Höhle, holte seinen Geldsack und zahlte jeden aus bei Heller und Pfennig. Endlich kam er auch an den flinken Schlossergesellen. Zu diesem sagte er: “Jetzt geh heim. Hole deines Meisters Töchterlein und ziehe ein in diese Burg, denn sie ist dein."

Fragen zum Text:

1. Wie heißt der Berg, der sich gegenüber vom Reußenstein befindet?

a. Nachbarschaft b. Höhlenfelsen c. Heimenstein

2. Wie viele Riesen und Riesinnen gab es in dieser Region?

a. einen b. keinen c. viele

3. Wer hatte normalerweise ein Schloss?

a. Riesen b. Baumeister c. Ritter

4. Was passierte, als der Riese sein Schloss selbst bauen wollte?

a. Die Nägel brachen. b. Es fiel ein. c. Die Felsen brachen. 5. Woher kamen die Handwerker? a. aus der Donau b. aus Schwaben c. aus dem Bodensee

6. Warum hatten die Handwerker ihren Spaß mit dem Riesen? a. Er wusste nichts vom Bauen. b. Er war oft betrunken. c. Er schlief bei der Arbeit.

7. Was passierte, als der Riese sah, dass ein Nagel fehlte? a. Das Schloss passte nicht zu ihm. b. Er sah aus der Höhle. c. Er wurde böse.

8. Warum fehlte ein Nagel? a. Alle hatten Angst vor der Höhe. b. Der Fels war zu hart. c. Die Handwerker wollten zuerst ihr Geld.

9. Warum wollte der junge Schlossergeselle den Nagel einschlagen? a. Er wollte das Geld des Riesen. b. Er wollte Meister werden. c. Er wollte seine Freundin zur Frau bekommen.

10. Was hoffte der Meister? a. Dass der Geselle sterben würde. b. dass seine Tochter den Riesen heiratete. c. dass der Riese den Gesellen töten würde.

11. Wie schaffte es der Geselle, den Nagel einzuschlagen? a. Er kletterte aufs Fenster. b. Der Riese half ihm. c. Er schrie vor Freude.

12. Was befahl der Riese dem Meister? a. Er solle auf den Stein schlagen. b. Er solle den Gesellen bezahlen. c. Er solle den Gesellen seine Tochter heiraten lassen.

13. Was passierte mit dem Schloss?

a. Der Geselle lebte dort mit seiner Frau. b. Der Riese lebte dort. c. Es blieb leer.

II. Berufe. Wie heißen die folgenden Berufe auf Englisch? (You may need help from http://dict.leo.org/)

1. der Baumeister

2. der Handwerker

3. der Zimmermann/die Zimmerleute

4. der Maurer

5. der Steinmetz

6. der Schlosser

III. Was gehört zusammen? Match up the vocabulary and add the missing definite articles (der/die/das).

1.______Luft a. journeyman 2.______Nachbarschaft b. prayer 3.______Mond c. nail 4.______Burg d. bride 5.______Höhle e. salary 6.______Ritter f. air 7.______Felsen g. castle, fortress 8.______Geschrei h. neck 9.______Geselle i. knight 10. ______Tal j. heart 11. ______Nagel k. moon 12. ______Lohn l. sleep 13. ______Herz m. hollering, yelling 14. ______Braut n. neighborhood 15. ______Hals o. valley 16. ______Gebet p. cave 17. ______Schlaf q. rock

Mehr Information zur Ruine Reußenstein: http://de.wikipedia.org/wiki/Ruine_Reu%C3%9Fenstein Mehr Information zu Wilhelm Hauff: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Hauff

Richtig sind:

I. 1.c; 2.a; 3.c; 4.b; 5.b; 6.a; 7.c; 8.a; 9.c; 10.a; 11.b; 12.c; 13.a

II. 1. master builder; 2. craftsman; 3. carpenter; 4. bricklayer; 5. stone mason; 6. locksmith

III. 1.die Luft--f; 2.die Nachbarschaft--n; 3.der Mond--k; 4.die Burg--g; 5.die Höhle--p; 6.der Ritter--i; 7.der Felsen--q; 8.das Geschrei--m; 9.der Gesell--a; 10.das Tal--o; 11.der Nagel--c; 12.der Lohn--e; 13.das Herz--j; 14.die Braut--d; 15.der Hals--h; 16.das Gebet--b; 17.der Schlaf--l

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