Ueli Mosimann
Alpine Touren / Berner Alpen Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp
Vom Sanetsch zum Petersgrat Alpine Touren Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp
Seite 1 Wildhorn-Gruppe Sanetschpass–Rawilpass 114 2 Wildstrubel-Gruppe Rawilpass–Gemmipass 192 3 Gross Lohner 300 4 Balmhorn-Gruppe 320 5 Torrenthorn–Ferdenrothorn 350 6 Hockenhorn–Petersgrat 380 7 Doldenhorn-Gruppe 410 8 Blüemlisalp-Gruppe 438 9 Gspaltenhorn- Tschingelhorn-Gruppe 468
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2 5 Ueli Mosimann
Wildhorn / Wildstrubel Blüemlisalp Vom Sanetsch zum Petersgrat
Alpine Touren / Berner Alpen
Spezialbeiträge Weltnaturerbe, Adolf Ogi Flora in den westlichen Berner Alpen, Sabine Joss Geologie, Toni P. Labhart 9. Auflage 2011
SAC Verlag Haftungsausschluss Die Routenbeschreibungen in diesem Buch wurden aufgrund von Informationen der Erstbegeher oder von nachträglichen Bege- hungen in den letzten Jahren verfasst. Trotz aller Sorgfalt bei der Auswahl und Redaktion können Fehler nie vollständig ausgeschlossen werden. Die Berge und die in diesem Führer beschriebenen Routen sind dauernden Einflüssen ausgesetzt. Die Verhältnisse der beschriebenen Touren können sich deshalb rasch ändern. Zudem ist jede Tourenbewertung sub- jektiv. Die Bearbeiter der Routenbeschreibungen, die Herausge- ber, der Verlag und der Schweizer Alpen-Club SAC übernehmen aus den genannten Gründen keine Haftung. Die Benutzung die- ses Führers erfolgt in jedem Fall unter der Eigenverantwortung des Benutzers.
© 2011 Verlag des SAC Alle Rechte beim Schweizer Alpen-Club SAC
Umschlaggestaltung: Buch & Grafik, Barbara Willi-Halter, Zürich
Satz: Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belp Druck: Cavelti Druck und Media, 9201 Gossau SG Bindung: Schumacher AG, Schmitten
Printed in Switzerland ISBN-Nr. 978-3-85902-320-8 Vorwort des Verfassers 5
Alpine Touren Berner Alpen 1 / 2
Wildhorn–Wildstrubel–Blüemlisalp Neu bearbeitet von Ueli Mosimann.
Das beschriebene Gebiet umfasst dasjenige der vorausgegange- nen Clubführer Berner Alpen 1 (Auflage 1991) und Berner Alpen 2 (Auflage 1993).
Fotos: Siehe Verzeichnis Seite 533. Routenskizzen von Alfred Oberli †, überarbeitet von Annina Mosimann. Topos von Erik Detmer, Peter von Känel, Robert Rehnelt, Claude Remy und Sacha Wettstein; überarbeitet von Annina Mosimann. Kartenausschnitte von Martin Maier. Karten reproduziert mit Bewilligung von swisstopo.
Alpine Touren Berner Alpen (frühere Reihe der Clubführer) Einteilung der Bände: 1 / 2 Wildhorn–Wildstrubel–Blüemlisalp (ehemals Band 1 und 2). 3 Bietschhorn-, Lötschentaler Breithorn-, Nesthorn- und Aletsch- horn-Gruppen. 4 Jungfrau Region (Tschingelhorn / Eiger / Fiescherhörner / Finster- aarhorn). 5 Von Grindelwald zur Grimsel (Schreckhorn / Wetterhorn / Ritzli- horn). Die wichtigsten Touren der Bände sind im Auswahlführer «Hoch- touren Berner Alpen» von Ueli Mosimann enthalten (SAC Verlag). Inhaltsverzeichnis
Zum Geleit ...... 8 Vorwort des Verfasses ...... 9 Hinweise zum Gebrauch des Führers ...... 11 Sicherer unterwegs im Sommer ...... 25 Erste Hilfe ...... 32 Informationen Sommer ...... 34 Wir sind Gäste in der Natur ...... 35 Hinweise zur Benutzung der SAC-Hütten ...... 40 Weltnaturerbe ...... 41 Flora in den westlichen Berner Alpen ...... 48 Geologie ...... 56 SAC-Hütten und vergleichbare Unterkünfte ...... 71 Weitere Unterkünfte ...... 106
Tourenbeschreibungen Kapitel 1 Wildhorn-Gruppe (Sanetschpass–Rawilpass) ...... 114 Kapitel 2 Wildstrubel-Gruppe (Rawilpass–Gemmipass) ...... 192 Kapitel 3 Gross-Lohner-Gruppe ...... 302 Kapitel 4 Balmhorn-Gruppe ...... 322 Kapitel 5 Torrenthorn–Ferdenrothorn-Gruppe ...... 352 Kapitel 6 Hockenhorn–Petersgrat-Gruppe ...... 382 Kapitel 7 Doldenhorn-Gruppe ...... 412 Kapitel 8 Blüemlisalp-Gruppe ...... 440 Kapitel 9 Gspaltenhorn- und Tschingelhorn-Gruppe ...... 470
Übersicht Klettergebiete ...... 518 Abbildungsverzeichnis ...... 526 Ortsverzeichnis ...... 529 Bildnachweis ...... 533 252 Kapitel 2
Vom Wildstrubel Mittelgipfel (3243.5 m) über den breiten Grat zu P. 3195. Von hier über den zunächst schmalen und stellenweise exponierten Grat weiter nach Osten zur Ein- senkung von P. 3098 hinunter (Strubeljoch, ohne Name auf der LK). Weiter über den breiten Gratrücken zum höchsten Punkt.
Strubelegga, ca. 2900 m
Breite Einsattelung zwischen Grossstrubel und Steghorn. Ca. 2900 m, keine Kote in der LK. Der Übergang befindet sich ca. 150 m östlich des tiefsten Punkts der Einsattelung. Im Zug der aktuellen Ausaperung ist die Nordseite zunehmend problema- tisch. Kaum begangen.
246.1 Von Süden (Lämmerenhütte)
L 1½ Std. von der Lämmerenhütte. Abb. S. 253
Von der Lämmerenhütte (2501 m) folgt man R. 248 des Steghorns bis auf den Steghorngletscher. Von da weiter nach Norden zur Einsattelung der Strubelegga.
246.2 Von Norden (Engstligenalp)
E. Gerster mit J. Pieren, Juli 1894.
Die besten Verhältnisse finden sich im Frühsommer, wenn die oberste Felsstufe noch schnee- oder firnbedeckt ist. Bei Ausaperung hingegen sehr heikel und ohne Siche- rungsmöglichkeiten. Im Abstieg muss improvisiert abge- seilt werden.
ZS+ 3 Std. von der Engstligenalp. Abb. S. 248
Wildstrubel – Steghorn von SE.
254 Kapitel 2
Von der Engstligenalp (1937 m) zum Grosse Lägerstei (1965 m). In südlicher Richtung zunächst über Gras, dann über steiles Geröll oder Firn bis auf ca. 2700 m ansteigen. Dann links haltend über Schnee und Geröll auf die Fels- stufe oberhalb P. 2622. Von hier an den Fuss der obersten, lang gezogenen Felsstufe, die sich unter der Strubelegga durchzieht. Über die Stufe (bei Ausaperung wasserüber- ronnene Felsen, heikel) empor zur Strubelegga, die ca. 150 m östlich der tiefsten Einsattelung erreicht wird.
Steghorn, 3146.4 m
Aus dem Engstligental betrachtet, ein markanter Berg mit einem tafelförmigen, steilen Gipfelaufbau. Von Süden her hingegen leicht erreichbar. Da hier der Steghorngletscher stark zurückge- gangen ist, kann dieser Gipfel praktisch ohne Gletscherkontakt bestiegen werden. Sehr schöner Aussichtspunkt.
248 Von Südwesten (Lämmerenhütte)
Stückelberger und Christen, 30. Juli 1886.
T4 2 Std. von der Lämmerenhütte. Abb. S. 246, 253
Von der Lämmerenhütte (2501 m) auf dem auf der LK eingezeichneten Weg in zunächst südwestlicher, dann in nördlicher Richtung um die Ausläufer des Lämmeren- horns (P. 2575) herum. Weiter durch das Gerölltälchen nach Norden hinauf bis auf ca. 2600 m. Nun in allgemein südöstlicher Richtung den spärlichen Pfadspuren entlang gegen die breite Einsattelung zwischen Steghorn und Lämmerenhorn. Diese rechts liegen lassen und dem öst- lichen Rand des Steghorngletschers entlang über Geröll und leichte Felsstufen bis unter den geröllbedeckten Gip- felhang aufsteigen. Diesen ersteigt man eher rechtshal- tend bis zum höchsten Punkt. Wildstrubel-Gruppe 255
248a Variante über das Leiterli
Interessanter Aufstieg, mit Steinmännern markiert.
T5 1½–2 Std. von der Lämmerenhütte. Abb. S. 253
Von der Lämmerenhütte (2501 m) folgt man kurz dem Weg zur Rote Totz Lücke und geht dann durch den Tal- boden weiter bis zu einem grossen Felsblock. Nun den Pfadspuren entlang nach Norden hinauf zum Beginn der Rampe, welche die Felsbarriere unterhalb P. 2733 durch- zieht (sog. Leiterli). Durch diese hinauf (Ketten) auf einen Moränenkamm. Diesen überquert man nach links (Wes- ten) und steigt durch ein Couloir am Rand des Steghorn- gletschers. Über Felsbuckel und Geröll weiter zum Gipfel.
248.1 Über den Nordgrat
Stückelberger und Christen, 30. Juli 1886 (im Abstieg).
Dieser steile Grat sieht zwar interessant aus, ist aber wegen der sehr brüchigen Felsen sehr heikel. Kaum be- gangen. Nicht eingerichtet, es stecken vermutlich noch einige historische Haken.
ZS+ 3 Std. vom Tierhöri.
Vom Tierhöri (2894 m; siehe R. 262) über den breiten Gratrücken zu einem ersten Grataufschwung. Dieser kann rechts oder links umgangen werden (die direkte Überkletterung ist sehr heikel). Über Schutt hinauf zu einem zweiten Felsaufschwung, der ca. 15 m westlich der Gratkante in gutem Fels (III), oder noch weiter westlich einfacher überwunden werden kann. Über Schutt, schief- rige Felsen und ein kurzes plattiges Gratstück zum steilen Gipfelaufschwung. Über steile Felsen (III) hinauf zu ei- nem Absatz kurz unter den Gipfelgrat und diesem ent- lang zum Gipfel. 256 Kapitel 2
248.2 Über den Südostgrat
Dieser Grat steigt von der Rote Totz Lücke in mehreren Aufschwüngen zu einer Schulter südöstlich des Gipfels. Interessanter, aber nur wenig begangener Aufstieg.
T6 1½ Std. von der Rote Totz Lücke. Abb. S. 253
Von der Rote Totz Lücke (R. 19.2) über den brüchigen Grat (I und II) zu P. 2900 und weiter dem flachen Gratrü- cken folgend zu einem ersten felsigen Aufschwung (die- ser Punkt kann auch direkt vom Tälligletscher über ein steiles Firnfeld erreicht werden; falls nicht ausgeapert empfehlenswerter). Den folgenden Aufschwung rechts oder links umgehen zu einem Sattel. Von hier über Geröll in die Südflanke queren und entweder durch das erste, ausgeprägte Couloir (II) oder (einfacher) durch das zwei- te (offene und weit kürzere) Couloir (II) zur Schulter am Fuss des Gipfels und über den letzten Geröllhang leicht zum Gipfel.
Im Hochkar der Grand’ Gouilles mit Wildhorn und Mont Pucel.
Unbenannter See bei Plan des Roses mit Rawilhorn.
Sonnenuntergang bei der Wildstrubelhütte.
Steinbaukunst bei der Lämmerenhütte.
Wildstrubel-Gruppe 285
Von der Winteregghütte (ca. 1890 m) oder von der Berg- station (1934 m) der Luftseilbahn Eggeschwand–Sunn- büel nach Südwesten zur Wegverzweigung bei P. 1928. Von da nach Westen, links der Felsbarriere über einen Grashang hinauf (Wegspuren und Steinmänner) und oberhalb der Felsbarriere in nordöstlicher Richtung bis in die Nähe des ersten Mastes der Hochspannungsleitung westlich oberhalb der Winteregghütte. Nun wieder nach Westen und über Geröll an den Fuss der Felsen. Diese werden nach links aufwärts bis unter die Steilwand ge- quert. Weiter über Schrofen und Felsstufen zur abschlie- ssenden Steilstufe. Diese wird über eine gestufte Rampe in gutem Fels nach rechts hinauf zum Grat erklettert (eine Stelle 4b, 3c obligatorisch).
Kletterrouten am Üschenegrat
Die Südostflanke des Üschenegrats wird von einer breiten und gegliederten Fels- und Geröllflanke gebildet. Darin eingelagert sind mehrere kompakte und steile Felszonen, in denen durch Robert Rehnelt und Gefährten während der letzten 20 Jahre mehrere moderne Sportkletterrouten eingerichtet worden sind. Der Zugang zu diesen Routen erfolgt über die Zustiegsvariante R. 280a des Üschenegrats. Mit Ausnahme des Jubiläumswegs (R. 280.1 im Sektor Innuendo), von dem aus auch zum Üschene- grat ausgestiegen werden kann, erfolgt bei allen anderen Routen der Abstieg mittels Abseilen. Siehe Übersicht auf Abb. S. 284 und Topos auf den Seiten 286, 287,288.
280.1 Linker Sektor (Innuendo)
Robert Rehnelt, Eric Demtmer, B. Kilchhofer und weitere Gefährten, 1991–2010.