Kirchen musikalische Mitteilungen Nr. 121 · November 2006

DIÖZESE RO E N BUR G - ISSN 1436-0276 STU GART Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 Anzeigen 61

AMT FÜR KIRCHENMUSIK INHALTSVERZEICHNIS St. Meinrad-Weg 6 – 72108 Rottenburg Die Kath. Kirchengemeinde St. Josef, Die Kath. Kirchengemeinde Editorial 1 Gaildorf – Dekanat Schwäbisch Hall sucht Mariä Himmelfahrt in Aalen-Dewangen ◆ Bürozeiten: Mo – Fr: 8.30 Uhr – 11.30 Uhr Liturgie: aktuell – Erstkommunion 2 ab Oktober 2006 für ihren Kirchenchor sucht ab sofort Telefon (07472) 9384-0 · Telefax (07472) 9384-20 Schwerpunktthema: Michael Haydn 6 eine/n ◆ Leiter des Amtes für Kirchenmusik Aus der Praxis für die Praxis 12 Chorleiter/in. einen Organisten / Diözesanmusikdirektor Walter Hirt Mitteilungen Amt für Kirchenmusik 14 e-Mail: [email protected] Die Person sollte gründliche Chor - eine Organistin • Grundsatzfragen Diösesancäcilienverband 16 erfahrung mitbringen und entsprechend • Fachliche, liturgische und soziale Betreuung der Hochschule für Kirchenmusik 19 qualifiziert sein. Der Kirchenchor besteht in nebenberuflicher Anstellung. Kirchenmusiker Berichte • Dienst- und Fachaufsicht Dekanatskirchen- derzeit aus 40 Mitgliedern. Die Vergütung erfolgt nach den in der musiker und Orgelsachverständige Amt für Kirchenmusik 21 Im Repertoire befinden sich auch Literatur Diözese Rottenburg-Stuttgart geltenden • Leitung der diözesanen Kirchenmusikausbildung Aus den Dekanaten 24 für Chor und Orchester. Richtlinien. Hochschule für Kirchenmusik 30 Interessenten werden gebeten, sich beim ◆ Frau Sylvia Bitzenberger Weitere Institutionen 31 Pfarramt zu melden. Telefon (07472) 93 84-13 Die Orgel 34 Anfrage und Bewerbungen e-Mail: [email protected] Fortbildung 44 Katholisches Pfarramt St. Josef bitte an das • Orgelneubau und -renovationen Personalia 44 • Genehmigung von Konzerten Bahnhofsstraße 59a, 74405 Gaildorf, Kath. Pfarramt • Diözesan-Chorfreizeit DCV Rezensionen 48 Tel. 07971-6326 Mariä Himmelfahrt • Urkunden DCV Konzertkalender 58 Für Rückfragen stehen Herr Lack, Leintalstraße 22 • Palestrinamedaille, Zelterplakette Stellenanzeigen 61 Tel. 01 70-8 93 49 70 und Frau Albrecht, 73434 Aalen Telefon 0 73 66 / 63 23 ◆ Frau Ursula Kluike Tel. 0 79 71-77 80 zur Verfügung. Telefon (07472) 93 84-11 e-Mail: [email protected] • Sachbearbeitung kirchenmusikalischer Vertragsangelegenheiten Der Chor Chorisma aus Urbach (bei Die katholischen Kirchengemeinden • Anmeldungen Schorndorf) sucht ab Oktober 2006 eine/n St. Maria in Waiblingen-Neustadt mit Kirchenmusikalische Werkwoche Hohenacker und St. Johannes der Täufer in • Anmeldung Forum Kirchenmusik • Teilbereichsqualifikation MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Korb mit Kleinheppach suchen für ihre DMD Walter Hirt (Schriftleitung), Kluike Ursula (Redaktion), Chorleiter/in • Kirchenmusikalische Mitteilungen Kirchenchöre jeweils zum baldmöglich- Bezler Willibald, Eberle Elke, Echle Karl, Fehrenbacher Wir sind ein engagierter und motivierter sten Termin eine(n) nebenberufliche(n) • Organisation Kurse/Projekte Georg, Götz Waltraud, Grimm Luzia, Grohmann Markus, • Publikationen (Liedvorschläge etc.) Grüber Michael, Heid Matthias, Henrichs Konstanze, Knoll Chor der Katholischen Kirchengemeinde Hans, Krol Vincenz, Saum Michael, Schick Guido, Urbach mit 20 Sängerinnen und Sänger Chorleiter(in) ◆ C-Ausbildung Dr. Schmölders Claudia,Tilmann Heribert, Sr. M. Antonie und suchen eine neue musikalische Lei- Wellmann Jeder Chor zählt ca. 25 Sängerinnen und Leitung: Herr DMD Walter Hirt tung mit Freude an Neuem Geistlichen Lied Sänger. Gepflegt wird neben der klassi- Anmeldungen, Prüfungen, Informationen: und Interesse an einer lebendigen Chorge- schen Kirchenmusik auch das moderne Frau Ursula Schäfer Herausgeber: Amt für Kirchenmusik der meinschaft. Eine kirchenmusikalische geistliche Lied. Die beiden Stellen können Diözese Rottenburg-Stuttgart Ausbildung ist nicht nötig. Telefon (0 74 72) 93 63-0 · Telefax 93 63 63 ISSN: 1436-0276 zusammen oder getrennt vergeben wer- e-Mail: [email protected] Schriftleitung: Diözesanmusikdirektor Walter Hirt Wir gestalten regelmäßig die Gottesdien- den. Die Bezahlung erfolgt nach den Richt- Redaktion: Ursula Kluike ste mit und geben alle 2 Jahre ein Konzert. linien der Diözese Rottenburg-Stuttgart. ◆ DCV-Geschäfststelle Beiträge: Auf Diskette oder per E-Mail (jeweils im Die Proben sind freitags von 17.45 bis e-Mail: [email protected] Word-Format) an das Amt für Kirchenmusik Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, Layout: Werner Böttler 19.00 Uhr. Die Vergütung erfolgt nach den Geschäftsführer: Matthias Heid dann wenden Sie sich bitte an Herstellung: Werner Böttler, GrafikSatzBildDruck Richtlinien der Diözese Rottenburg-Stutt- Telefon (074 72) 93 84-12, Telefax 93 84-20 72141 Walddorfhäslach, (0 71 27) 92 70 10 Herrn Michael Hanus, Kath. Kirchenpflege gart Bürozeiten: Di 9– 11 Uhr, Mi 9– 12 Uhr Auflage: 3.850 Exemplare St. Maria, Reiherweg 17, 71336 Waiblingen- Titelseite: Johann Michael Haydn, Ölgemälde von Neustadt, Tel. 0 71 51-90 27 00, bzw. an Do 10–11 Uhr Franz Xaver Hornöck (?), um 1805/06, Urkunden und Anträge Palestrinamedaille/ Interessenten bitte melden: Stefanie Baur, Frau Sabine Wahl, Kath. Kirchenpflege Privatbesitz (Leihgabe an die Tel. 0 71 81-88 51 17 + 01 79-6 86 91 92 Zelterplakette anfordern bei J.-M.-Haydn- Gesellschaft Salzburg) St. Johannes d. T., Tel.: 0 71 51-3 38 03, Sylvia Bitzenberger, Telefon (07472) 93 84-13 e-mail: [email protected] Steinstraße 22, 71404 Korb. e-Mail: [email protected] ✎ Redationsschluß Nr. 122: 31. 12. 2006 Liturgie aktuell 1

Editorial

werden wir im kommenden Jahr an- lässlich des Diözesankirchenmusik - tages nachsinnen und nachsingen, was Chormusik für die Liturgie bedeu- tet. Am Tag der Pfeifenorgel, den wir zum ersten Mal diözesanweit durch- führen, wollen wir die gleiche Frage im Hinblick auf die Orgelmusik stellen. „Wohin geht das Gotteslob?“ Immer wieder liegen in dem Ereig- Diese Frage stellen mir viele Menschen nis, die richtigen und wichtigen Fragen im Hinblick auf das neue Gebet- und der Kirchenmusik zu finden und über Gesangbuch, an dem derzeit gearbei- sie nachzusinnen – „bei Tag und tet wird. Die Dinge sind auf dem Weg Nacht“ – bereits Antworten verborgen. und es scheint, dass es ein guter Weg ist. Dieselbe Frage ist immer wieder im Möge diese Ausgabe der Kirchen- umfassenden Sinne zu stellen. Wohin musikalischen Mitteilungen ein kleiner geht die Kirchenmusik? Was sind die Beitrag dazu sein. Herausforderungen an uns Kirchenmu- siker – „zu unseren Zeiten?“ Vie Freude bei der Lektüre Vor wenigen Wochen haben über 20 wünscht Ihnen Frauen und Männer die Kinderchor- leiterausbildung der Diözese abge- schlossen. Das Liederbuch „Dir sing ich mein Lied“ für Kinder- und Fami- liengottesdienste erfährt eine unge- ahnte Resonanz. Viele Chöre haben im Jubiläumsjahr von Mozart und Michael Haydn deren Kirchenmusik neu zum Klingen gebracht. Mit vielen Chören Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 2 ■ Liturgie aktuell

Walter Hirt, DMD

Erstkommunion – Gottesdienstgestaltung mit „Dir sing ich mein Lied“

Das eigentliche „Thema“ eines Erst- kommuniongottesdienstes heißt in erster Linie „Jesus Christus“. Der „rote Faden“ ist seine Frohbotschaft, das Evangelium. Dieser rote Faden sollte auch in der Liedauswahl aufgegriffen werden. Das oft anzutreffende äußere Symbol „Thema“ von Erstkommunion- gottesdiensten ist eine Brücke zur Froh- botschaft, nicht die Frohbotschaft selbst.

Erstkommuniongottesdienste sind in der Regel Gottesdienste in der Oster- zeit. Osterlieder sind ein Zeichen der Gemeinschaft mit Jesus, dem Aufer- standenen. Gerade die bewusste Wahl eines Osterliedes als Eröffnungs- und Schlusslied wäre eine Chance, diesen theologischen Zusammenhang von „Taufe – Auferstehung zu neuem Le- ben – Communio“ ins Bewußtsein und gleichzeitig die Festfreude in den Klang zu bringen. Beispiel: Das Lied Nr. 196 (Gotteslob Nr. 220) entfaltet diesen Zu- sammenhang von Strophe zu Strophe.

Die „Gemeinde“ ist an diesem Tag eine ganz „besondere“. Sie kommt aus vielen Gegenden, oft auch aus anderen Diözesen zusammen. Deshalb sollten einige Gesänge gesungen werden, die einen hohen Bekanntheitsgrad haben. Dies gilt besonders für das Lied zur Er- öffnung, den Halleluja-Ruf, das Sanc- tus, das Danklied und/oder das Schlusslied. Liturgie aktuell 3

Eröffnung: oder Nr. 54 (Kanon) 196 Das ist der Tag, den Gott ge- Weitere Psalmlieder, z.B. macht 245 Ich lobe meinen Gott 197 Gelobt sei Gott im höchsten 251 Erfreue dich, Himmel Thron 258 Kommt herbei, singt dem Herrn (in „szenischer“ Aufteilung: 1. Str. alle, 2. Str. und Beginn der Halleluja-Ruf: 3. Str. „Erzähler“ = Kinderchor, Ein festlich entfalteter Halleluja- dann ein „Engel“ bis Ende 4. Str. = ruf ist Zeugnis unserer Oster- Vorsänger , 5.+6. Str. wieder Ge- freude! meinde, Schlusszeile „Halleluja“ in jeder Strophe immer Gemeinde) Beispiel: Nr. 59 oder Nr. 65 oder Nr. 68 Tauferneuerung: Die Taufe ist der Ausgangspunkt der Oder ein „Halleluja-Lied“ z.B. Christusbegegnung. In jedem Erst- Nr. 69, Strophe 5 + 6 kommuniongottesdienst sollte das Taufgedächtnis mit einem entspre- Bzw. – je nach Lesung – ein chenden Lied gesungen werden. Osterlied mit einem ausladenden „Halleluja“ in der Schlusszeile. 302 Fest soll mein Taufbund im- mer stehen Predigtlied: 329 Lasst uns loben, freudig loben 312 Ich bin der Weinstock (oder an anderer Stelle) Gloria: (hier dürfen die Schlagzeuger 41 Gloria, Ehre sei Gott zeigen, dass sie an Kongas einen (Erstkommunionkinder Taktwechsel 4/4 – 3/4 sensibel und/oder Kinderchor über- „steuern“ können) nehmen Vorsängerverse!) 46 Gloria (insbesondere, wenn Gabenbereitung: ein Kinderchor die Verse über- Grundsätzlich sind alle Lieder nehmen kann) aus der Rubrik „Gabenbereitung“ geeignet, zu der das NGL viele Antwortpsalm: Möglichkeiten beisteuert, die je nach Lesung. Warum nicht kindgerecht sind z.B. auch (einmal) in einem Erstkom- 081 Wenn wir unsre Gaben bringen muniongottesdienst? 085 Unser Leben sei ein Fest Psalm 23 ist der „eucharistische“ 087 Wir decken den Tisch Psalm schlechthin. Ggf. auch als Psalmlied: Darüber hinaus kann an dieser 276 Der Herr ist mein getreuer Hirt Stelle auch gesungen werden: (auf die bekannte Melodie 032 Lasst die Kinder zu mir kom- „Nun danket all und bringet Ehr“) men 176 Beim letzten Abendmahle Das Liederbuch „Dir sing ich mein 287 Solang es Menschen gibt auf Lied“ enthält zahlreiche geeignete Erden Kehrverse, z.B. Nr. 53 Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 4

Hochgebet: Segenslied: Das abschließende Amen kann Der Schlussteil des Gottesdien- auf verschiedene Weise ausge- stes sollte Stringenz erfahren. baut werden. Dankansprachen und Hinweise Beispiel: Nr. 101 oder Nr. 102 „komprimieren“. Wenn ein Segenslied vorgesehen Oder das „Amen“ wird weiterge- wird, dann vor dem Segen. In die- führt durch sem Fall statt eines Schlussliedes 311 Du bist heilig, du bringst Heil besser Orgel- oder Instrumental- (Dieses Lied ist kein Sanctus- musik vorsehen! Lied, sondern ein Lobpreis auf die Heiligkeit Gottes in Nr. 117 bis Nr. 122 seinem Sohn!) Das „Amen“ der Gemeinde kann Friedenslied oder Agnus? weitergeführt werden in verschie- In diesem Gottesdienst sollte gut denen „Amen“-Gesän- abgewogen werden, ob direkt gen/Kanones, insbesondere bei nach dem Friedensgruß die „Aus- längeren gesungenen Segensfor- richtung“ auf IHN, das Oster- meln des Priesters. lamm, auch hinsichtlich der Wiederholungen dieser Form „Kon-Zentration“ nicht doch (siehe Ende des Hochgebetes) wichtiger wäre als die Entfaltung vermeiden. des zwischenmenschlichen Frieden-Gedankens durch ein Schlusslied: Friedenslied. 254 Großer Gott, wir loben dich „Gib uns deinen Frieden“ – der Osterlieder Schlusssatz des Agnus ist die ei- Lob- und Danklieder gentliche theologische Grundlage des Friedensgrußes. Das Lied der Erstkommunion kinder In vielen Gemeinden ist es (noch) Hinsichtlich der Funktion ist das schöner Brauch, dass die Agnus nicht nur Gesang zur Brot- Erstkommunionkinder als Gruppe brechung, sondern auch Gesang alleine ein Lied singen. vor dem Kommunionempfang. Nachfolgende Lieder sind nur Vorschläge. Das Lied Nr. Ortstraditionen pflegen! 108 Jesus Christus, Sohn des Lebens 310 Wir feiern heut ein Fest entfaltet diese Doppelfunktion (ggf. nach der Begrüßung, am deutlichsten. nicht als Eröffnungslied! Jesus ist es, der einlädt. Danklied: In diesem Sinne 263 Nun danket alle Gott „Wir laden alle ein“....) 264 Singt dem Herrn ein neues Lied 302 Fest soll mein Taufbund 265 Vergiß nicht zu danken immer stehen – Taufer- 334 Den Herren will ich loben neuerung Weitere Danklieder Liturgie aktuell 5

313 Jesus schenkt Brot zu dem Fest (z.B. vor dem Kommunion- empfang der Erstkommunion- kinder. Refrain ist theologisch ei- gentlich nur richtig in der Fassung „Christus wird in Brot und Wein...“. Bitte in dieser Textfassung singen lassen!)

32 Lasst die Kinder zu mir kommen

176 Beim letzten Abendmahle

309 Allein können wir nicht leben (z.B. gegen Ende des Gottes - dienstes als „Danklied“ der Erstkommunionkinder)

Gebet der Erstkommunion-Kinder 80 Geheimnis des Brotes

Betrachtungen und Gebete mit Kindern zur Eucharistie in: Werner Groß Wer glaubt, betet an Ostfildern, 2000. Schwabenverlag Jesus teilt mit uns das Brot uns an seinen Tisch Margret Schäfer-Krebs:Jesus lädt Margret Schäfer-Krebs:Wir sind Brüder und Schwestern Susanne Herzog: In der Mitte der Tisch Anton Seeberger: Der Tabernakel Robert Kloker: Die Monstranz Burkhard Keck: 6 LITURGIEüber seinenBruder Joseph Michael Haydn ihm zurückstehen“ „…und ich müsste nicht hinter aktuell Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 wesentlich vonDomkapellmeister siktradition. Das Wiener ist Repertoire Mozarts aus nächster Nähe. Heranwachsen WolfgangAmadeus bringen. in Frühmessen am Stephansdom ein- welche spiel, ihm Vertretungsdienste lich sind seineFortschritte imOrgel- von dreiOktaven. Ebenso offensicht- nen außerordentlichen Stimmumfang fallenen Joseph und verblüfft durch sei- ersetzt dendurch Stimmbruch ausge- phan in Wien. Der achtjährige Michael Sängerknabe imKapellhaus St. Ste- heit indenFußstapfen des Bruders als ab. positorisch bewusst gegen denBruder häufige Kontakte und setzt sich kom- Dennoch vermeidet derJüngere allzu Werke als dieeigenen höherwertig ein. Dieser schätzt seinerseits Michaels Mozarts und seines Bruders Joseph. führungshäufigkeit deutlich vor der ihm zurückstehen“ ich müsste nicht hinter „…und Michael Haydn (1737-1806) Konstanze Henrichs ■ aufbewahrt werden. Haydns Michael Werke auch nicht chiv siebenbürgisches Kloster, indessen Ar- größeres vorderösterreichischesoder weiten Verbreitung Kaum erfreuen. ein hen 19. Jahrhundert einer verblüffend aller Gattungen imspäten 18. und frü- mehr als 8ooKompositionen nahezu Bruder zurück, auch wenn sich seine Haydn hinter seinemfünf Jahre älteren Wiener Statistiken rangiert seineAuf- Ihn umgibt einereiche barocke Mu- Im Wiener Kapellhaus erlebt erdas Zunächst aber verläuft seineKind- In zeitgenössischen In Zeitlebens steht (Johann) Michael Schwerpunktthema Schwerpunktthema: Michael Haydn 7

Georg Reutter d. J. bestimmt. Aber auch burger Reiches, im heutigen Rumänien Bach, Händel, Graun und Hasse werden an. Hier bietet sich reichlich Gelegen- gepflegt. heit für festliche Kantatenmessen und Die für Reutter charakteristische Ver- kirchenmusikalische Gebrauchsmusik bindung von barocker Tonsprache und aller Gattungen. Auch erste Sympho- auf Palestrina gründende Kontrapunk- nien entstehen. Eine gewisse Lust an tik wird auch für Michael Haydn stil- originellen, unkonventionellen Misch- prägend. besetzungen in seiner Kammermusik Michael eignet sich in diesen Jah- zeigt Spuren von Skurrilität. ren Grundkenntnisse aller gängiger Nur drei Jahre später hält sich Haydn Instrumente, vorzüglich der Violine an. kurz in Wien auf und folgt dann einer Der musiktheoretische Unterricht Empfehlung nach Salzburg. Die Fürst - findet eher sporadisch statt. Michael erzbischöfe Graf von Schrattenbach ist weitgehend auf sein unermüdliches und später Graf Colloredo werden über Selbststudium angewiesen. So schreibt 40 Jahre seine Vorgesetzten sein. Als er die Missa Canonica und die Kontra- Hofmusicus und Concertmeister ist „der punktlehre Gradus ad Parnassum von fremde Componist von Wien“ (Hofdia- Fux vollständig ab und verfasst erste rium 1763) Kollege von Vizekapellmeis- Kompositionsversuche in eben diesem ter Leopold Mozart und dessen Sohn Stil. Wolfgang Amadeus. Unüberhörbar nachzuweisen sind Mit dreißig Jahren heiratet der er- diese Einflüsse in der Trinitatis-Messe, klärte Wieland-Verehrer die in Italien der ersten erhaltenen Komposition des ausgebildete Sängerin Magdalena Lipp, Siebzehnjährigen für die Einweihung die bis zu den politischen Wirren von des Domes von Temesvar. 1803 als Hofsängerin tätig ist. Für sie Bereits in den allerersten komposi- schreibt Wolfgang Amadeus Mozart torischen Anfängen ist Michael Haydn sein Regina coeli KV 127. auf Originalität bedacht, was aus heu- Die einzige Tochter Aloisia stirbt, be- tiger Sicht nur als Abgrenzung gegenü- vor sie ein Jahr alt ist. ber seinem Bruder verstanden werden Michael Haydns Familie lebt in einer kann. Er bildet eine Untersuchungs- dem Kloster St. Peter gehörenden Woh- kommission aus Mitschülern, um sich nung. selbst vor Plagiaten zu schützen. Das Das Mietverhältnis im Haus an der Tribunal fahndet unter seinem Vorsitz heutigen Talstation der Festungsbahn nach „Diebstählen“. Keine fremde Wen- besteht 40 Jahre zu größter Zufrieden- dung, Harmonisierung oder Thematik heit. 24 WELLEK, soll ihm unterlaufen. Haydn verspürt wenig Lust auf Rei- Albert, Musik- psychologie „Dieses Verschmähen aller Aneig- sen zu gehen. Seine gelegentlichen und Musikäs- nungen von fremder Kunst und Kraft, Aufenthalte in Wien, Kremsmünster thetik. das sich schon in dem Knaben so le- oder Eisenstadt sind denkbar kurz. So- Grundriß der bendig aussprach, ist ein Charakterzug gar eine Einladung Mozarts nach Wien systematische n unseres großen Tonsetzers geblieben, schlägt er aus. Musikwissensc den er nie in seinem Leben aus sich zu Mit den gastfreundlichen benedikti- haft, Frankfurt tilgen im Stande war.“ ( Biographische nischen Vermietern verbinden ihn be- a.M. 1963, 215. Skizzen von 1808) ste Beziehungen. 1760 tritt der Dreiundzwanzigjährige „…es war ihm in der Welt nichts freu- 25 aaO, Seite 240 eine Stelle als bischöflicher Kapellmei- diger, als in Zirkel der Klosterpetrischen ster im äußersten Südosten des Habs- Konventualen sich aufzuhalten.“ (Nach- Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 8

ruf 1807) Dramen werden an mehreren Stellen Für besondere kompositorische von komischen populären Tänzen oder Schenkungen und gelegentliche Orgel- deutschen Vokaleinlagen unterbro- dienste in St. Peter zeigt man sich er- chen. kenntlich und der Mietzins wird schon Solche Balli, Pantominen oder Ope- mal ermäßigt oder gar erlassen. retten haben klingende Titel: Der Gerne hält sich Haydn im Peterskel- Traum, Die Hochzeit auf der Alm, Die ler auf. Hier trifft er seinen außerhöfi- Wahrheit der Natur, Der Bassgeiger von schen Freundeskreis. Für diese Män- Wörgl oder Der büßende Sünder. nerrunden „erfindet“ Michael Haydn In der Fastenzeit sind nur halbsze- neben Kanons eine neue musikalische nische Aufführungen im Rittersaal der Gattung: Vokalquartette, vornehmlich Residenz oder im Dom erlaubt. für Männerstimmen, aber auch mit Aber auch für diese sowie die zahl- „Frauenzimmer-Stimmen“ ausführbar. reichen festlichen Anlässe des Hofes In den ersten Salzburger Anstel - und der Klöster werden ständig musi- lungs jahren ist die Geige sein Dienst- kalische Intermezzi benötigt. instrument. Es entstehen Applausus genannte Zu spielen und zu komponieren sind Festkantaten wie Rebecca als Braut zur vornehmlich Tanzmusiken, ungeachtet Wahl der Äbtissin am Stift Nonnberg dessen, dass der erzbischöfliche Ar- oder Amor subditorum als Huldigung beitgeber diese immer mal wieder zu an den Fürstprobst von Berchtesgaden. untersagen pflegte. An diversen dreiteiligen, deutsch- In 30 Jahren entstehen so 200 Or- sprachigen Auftrags-Oratorien beteili- chestermenuette, von denen später gen sich zuweilen mehrere Komponi- einzelne fälschlicherweise Mozart zu- sten, u.a. auch der elfjährige Mozart. geschrieben werden. Einzelne Vokalnummern erscheinen In Symphonien, Serenaden und Kon- später als Contrafaktur mit neuen Tex- zerten baut Haydn Solostellen für die ten als Offertorium. Instrumentalsätze Virtuosen unter seinen Kollegen ein. kehren in Symphonien, Notturni und Kirchenmusik – (Sakraments-)Lita- Divertimenti wieder. neien, Antiphonen und kurze Hymen Mit dem Tod von Fürsterzbischof Si- – schreibt Michael Haydn jetzt nur ge- gismund von Schrattenbach (1771) en- legentlich. Neben den kurzen Gabriels- det auch die Ära des geistlichen Thea- und Raphaels-Messen entsteht eine er- ters in Salzburg. ste größere Messe für ein Kloster in Sein Nachfolger Graf Colloredo wird Mülln, mit zunächst nur einem Sopran nicht nur eine volksnahe Gottesdienst- als Vokalstimme. Nebenbei entzerrt er musik installieren. Im Sinne der Auf- die Polytextur un poco più prolungato klärung soll das Theater öffentlich sein der Missa Joannis de Deo, der sog. Klei- und der bürgerlichen Unterhaltung die- nen Orgelsolo-Messe seines Bruders nen. Wandernde Schauspieltruppen Joseph Haydn. bedienen den Betrieb; die Hofmusici Mit der spätbarocken Salzburger haben hier ausgedient. Theaterkultur öffnet sich für Michael Das zum Tode von Fürsterzbischof Haydn kompositorisches Neuland. Es von Schrattenbach abzuliefernde Re- ist Tradition in der Benediktiner- quiem c-moll wird zu nachhaltiger An- Universität, das Schuljahr mit Final- erkennung und zahlreichen neuen kommödien zu beenden. Die vom Pater Kompositionsgesuchen an ihn führen. Comicus verfassten 5-aktigen Pietas- Es entstehen eine Sakramentslita- Schwerpunktthema: Michael Haydn 9

nei (1776) für das aufwendige 40-stün- studenten gehören zu seinen Schülern. dige Gebet im Dom sowie die Hierony- Der dankbare Diabelli erweist dem mus- und die Rupertus-Messe. Lehrer später die posthume Ehre der Vater und Sohn Mozart sind gerade Aufnahme seines Gradualzyklus in von einer ihrer zahlreichen Reisen zu- seine Verlagsreihe „Ecclesiasticon“ von rückgekehrt und bei der Aufführung des 1826-35. Requiems dabei. (Anklänge aus die- Haydns Gehalt verbessert sich auf sem Werk finden sich zahlreich im Re- 450 Gulden. Dazu kommen 100 Gulden quiemfragment Wolfgang Amadeus Kostgeld, da er nun nicht mehr wie bis- Mozarts.) her an der Offizierstafel teilnimmt. Weil Leopold Mozart sich gerne als Jetzt muss sich Michael Haydn vor- Mann der feinen Art verstanden wis- rangig der Kirchenmusik zuwenden, sen will, stößt er sich an Michael was zunächst „ganz gegen seinen Ge- Haydns rustikalen Manieren. Was Fürst - schmack“ ist. (Brief von S. Neukomm, erzbischof Colloredo jedoch bekann- 1809) termaßen nicht daran hindert, seinen Schon zuvor schreibt er zwei seiner Sohn Wolfgang Amadeus (per Tritt in wichtigsten Kirchenkompositionen: Das den Hintern ?) hinauszuwerfen und Offertorium Tres sunt und die Sequenz dem weniger geschliffenen Michael Lauda Sion. Mozart kennt und schätzt Haydn dessen Stelle als 1. Hof- und diese Stücke sehr. Domorganist anzubieten. Fünf Jahre zu- Dieser hilft ihm auch mit KV 423/24 vor war er zwischenzeitlich bereits Or- aus, als Colloredo - wie so oft - mehrere ganist der Dreifaltigkeitskirche. neue Duette für Geige und Bratsche zu Was man nach den schlechten Er- verlangen beliebt. fahrungen mit Mozart von ihm erwartet, Im Zuge der Aufklärung verfügt Für- liest sich wie folgt: sterzbischof Colloredo per Hirtenbrief „…benennen Wir ihne zu Unseren eine einschneidende Liturgiereform für Hof- und Domorganisten auf Art und den Dom und alle umliegenden Stadt- Weise, wie diesen Dienst der junge und Landpfarreien. Die Messen, sog. Mozart zu versehen verbunden gewe- „Stille Messen“ und Vespern sind ab sen, mit der angehängten Bedingnisse, sofort in deutscher Sprache zu lesen. dass er mehr Fleiß bezeuge, die Ka- Die Gemeinden singen selbst deutsche pellknaben instruiere, und für unsere Lieder aus dem Landshuter Gesang- Dom- und Kamer Music öfter etwas buch von 1777. componiere, auch solchen Falls in dem Haydn erhält den Auftrag, dieses zu Dom allzeit selbsten dirigiere.“ überarbeiten und liefert mehrere Deut- (Croll/Vössing 1987, S.66) sche Messen (u.a. Hier liegt vor deiner Den Titel des Konzertmeisters darf er Majestät im Staub die Christenheit) so- behalten, obwohl er das Geigenspiel wie deutsche Choralvespern. Allen ge- aus gesundheitlichen Gründen nicht meinsam sind der schlichte Satz, ter- mehr hauptberuflich ausführen kann. zenbestimmte Melodien und die Dafür unterrichtet er nun, wenn er stereotype Besetzung mit zwei Ober- sich nicht von fortgeschrittenen Ka- stimmen, Bass und Orgelbegleitung pellknaben vertreten läßt, Theorie und (2 Geigen, Hörner ad lib.). Komposition, was sich jedoch eher in Ebenso spektakulär: Colloredo der Generalbasslehre und Choralbe- schafft mit der Restituierung des Meß- gleitung erschöpfte. Antonio Diabelli propriums die instrumentale Epistel- und Carl Maria von Weber, sowie Gast- musik (z. B. Wolfgang Amadeus Mo - Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 10

zarts Kirchensonaten) ab, und Haydn sonders in Hinsicht auf Inhalt und Aus- erhält den Auftrag dieselben durch Vo- druck des Textes…dann entwarf er die kalkompositionen zu ersetzen. Skizze meißtens mit beziffertem Bass, „Bey dem schnellen Fortrücken und schritt endlich zur Ausarbeitung kirchlicher Reformationen zu Salz- des Werkes selbst.“ (ebenda) burg…erhielt Haydn den Auftrag, zur Auch die Honorare für die Samm- Verbannung der Symphonien, welche lung sind bekannt: Für den 2. Zyklus unter dem Hochamte unter der Epistel der Gradualia bekommt Haydn 65 Gul- und dem Evangelium zum Aergerniß den, 4 Kreuzer als Kompositions- und andächtiger Seelen und musikalischer 41 Gulden, 36 Kreuzer als Kopistenho- Ohren herabgeleyert wurden, etwas an- norar ausgezahlt. ders nach beliebigem Worttexte zu Den Besitz der Aufführungsmateria- schreiben. Haydn gehorchte, nahm den lien verdankt das Archiv von St. Peter Text aus dem römischen Missal, Gra- dem ausdrücklichen Förderer Haydns duale genannt, bearbeitete ihn für die Pater Marian Kaserer. gewöhnlichen 4 Singstimmen, 2 Vio- Er regt auch die Festmusik (Te Deum) line (hie und da auch mit Blasinstru- zur Abtsweihe des Mozart-Jugend- menten) und Orgel.“ (Biographische freundes Dominicus Hagenauer, sowie Skizze 1808, S. 18) die Festkantate Der fröhliche Wieder- 1783- 84 beginnt Michael Haydn mit schein für dessen Rückkehr von länge- einer Serie von 39 Kompositionen für rer Reise an. die Hoch- und wichtigsten Heiligenfe- Michael Haydns einzige Oper in 2 ste. Die Propriumstexte zu benutzen, Akten, Andromeda e Perseo, 1787 in ist seine eigene Entscheidung. Auftrag gegeben, reüssiert nicht 1785 folgen weitere 11 Gradualia, die sonderlich. Prompt fällt Leopold Mozart die Lücken der ersten Serie schließen. in einem Brief sein vernichtendes Ur- Nach zweijähriger Pause greift Haydn teil: Michael Haydn habe „zu einer The- die Arbeit wieder auf und vervollstän- atralmusik kein genie“. (MGG Michael digt die Sammlung um die Sonntage Haydn, S. 1098) im liturgischen Jahr. Neben der Anfertigung einer als Ge- 1791 kann Haydn das Projekt ab- neralbass auszusetzenden Orgelbe- schließen. Wolfgang Amadeus Mozart gleitung für alle gebräuchlichen Grego- leiht sich einzelne Stücke der beliebten rianischen Gesänge (1792) widmet sich Serie sehr bald nach Wien aus. Bis Michael Haydn Großaufträgen für eine nach Bayern und in die Tschechoslo- Missa a due Chori (von Kaiserin Maria- wakei verdrängen sie zuverlässig die Theresia bestellt?) und der sog. There- inzwischen nur noch geduldeten Epi- sienmesse. Beide Messen führen zu stelsonaten. Begegnungen mit dem Kaiserpaar, so- Ein Teil des Gradualienzyklus ist im wohl in Salzburg als auch in Wien. Dort Archiv von St. Peter vollständig mit 416 singt die Kaiserin „höchstselbst“ die Bogen zu 1664 Seiten erhalten. Die Sopran-Soli der Theresienmesse. Die Handschriften sind von kalligraphischer Wertschätzung von höchster Stelle Schönheit „fast ohne Correktur oder Ra- bringt ihm schließlich den Auftrag zu ei- dirung“ (Biographische Skizze 1808, nem weiteren Requiem ein, das jedoch S. 45). „Bevor Michael Haydn die Fe- unvollendet bleiben wird. der zur Hand nahm, durchdachte er den 1798 und 1801 besucht Michael den Gegenstand seiner Bearbeitung lange, Bruder Joseph in Wien und Eisenstadt. betrachtete ihn von allen Seiten, be- Das Angebot, noch einmal als Ka- Schwerpunktthema: Michael Haydn 11

pellmeister am esterhazyschen Hof in sind die beiden Choralzitate in seinen Eisenstadt anzufangen, lehnt Michael beiden Requiemvertonungen. (Im In- im Jahr 1803 endgültig ab. Trotz mehr troitus des Requiems von Mozart findet als verdoppeltem Jahresgehalt. Trotz sich die auffallende Entsprechung.) der Tatsache, dass er jetzt nur noch Ein wesentliches Kriterium ist auch Salzburger Domorganist ist und 1800 die unbedingte Textverständlichkeit beim Einfall plündernder französischer seiner Vokalwerke. Die Solisten haben Truppen seine gesamte Habe verloren eher bescheidene Partien oder Ensem- hat und vor allem – trotz der bekann- bleaufgaben zu erfüllen, als dass sie termaßen besonders günstigen Ar- sich mit virtuoser Stimmakrobatik pro- beitsbedingungen am Hof: duzieren dürften. „Gebt mir den gleichen Gönner, wie Infolge der politischen Umstürze der ihn mein Bruder hat, und ich müsste ersten Jahre des 19. Jahrhunderts wird nicht hinter ihm zurückstehen.“ (Pro- aus dem reichsunmittelbaren Salzburg pyläen, Welt der Musik, Bd 3, S.48) nach dessen Abtretung an Österreich Schon 19 Jahre davor wirkt Haydn und der Flucht von Fürsterzbischof Col- müde. In einem Brief, datiert auf den 3. loredo eine unbedeutende Provinz- Januar 1785, zögert Haydn einen Kom- stadt. positionsauftrag des Fürstenhauses Do- Zwei Unfälle gehen voraus, als Mi- naueschingen anzunehmen: „Die Lauf- chael Haydn bei der Arbeit an der Se- bahn ist vollendet“, etwas Neues sei quenz des bestellten Requiems stirbt. „wegen meines Alters nicht zu hoffen.“ (Welch eine Parallele zu Mozart!) (MGG S. 1102) Es entstehen auch kaum Auf dem Totenbett lässt er sich sein noch Instrumentalwerke. Lauda Sion vorsingen. Eine späte, wenn auch wenig ein- Während seiner Totenmesse führt trägliche, dafür aber umso größere Ehre man sein unvollendetes Requiem in B- wird ihm 1804 mit der Ernennung zum Dur, ergänzt durch Sätze aus dem 1771 auswärtigen Mitglied der Königlich- entstandenen Requiem in c-moll auf. Schwedischen Musikakademie zuteil. Mozarts Totenmesse erklingt später für Er schickt zum Dank seine Rupertus- ihn bei einem Gottesdienst in der Salz- Messe nach Stockholm. Mit ihr will er burger Universitätskirche. den Nachweis erbringen, dass ein re- Seine letzte Ruhestätte findet er auf präsentativer Messstil trotz des von Col- dem St. Peters-Friedhof, zu jenem Klo- loredo geforderten konzisen Stils und ster gehörig, das ihm lebenslang als der noch rigideren Reform Joseph II. geistige und familiäre Heimat galt. 1821 von 1784 möglich ist. wird ein Grabmonument in St. Peter zu Von lähmender Caecilianismuskri- seinen Ehren errichtet. tik bleibt Michael Haydn verschont. Im August 1825 schildert Franz Schu- Seine Vorliebe für den gregorianischen bert, aufgewachsen mit der Musik Mi- Choral und den von Fux übernomme- chael Haydns im Ohr, tief bewegt seine nen Contrapunctus simplex nach dem Gefühle beim Anblick des Denkmals: Vorbild Palestrinas machen ihn weitge- „Es wehe auf mich, dachte ich mir, hend unverdächtig. Besonders gerne dein ruhiger, klarer Geist, du guter bedient er sich des 9. Tons (Tonus pe- Haydn, und wenn ich auch nicht so ru- regrinus), den er entweder kontra- hig und klar sein kann, so verehrt dich punktisch verarbeitet oder in den „mo- doch gewiß niemand auf Erden so innig dernen“ barocken Instrumentalsatz als ich. (Eine schwere Thräne entfiel einbaut. Prominente Beispiele dafür meinen Augen….)“ Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 12 ■ Aus der Praxis von oben mit der großen Orgel. – Ja, aber eigentlich schade. Wie wäre es für die Praxis mit sowohl als auch? Der Chor muss also wandern, wenn wir Georg Fehrenbacher dabei sind, wie wäre es mit einem Stück, das den Kirchenraum mit einbe- Chorkonzert – zieht, bei dem gesungen wird, während Verkündigung konkret der Chor sich bewegt ? – „Wandeln nach der Weisung des Herrn...“ Konzert der Rottenburger Mädchenkantorei Drei Blöcke also werden es sein: in Spaichingen Ein erster Block von der Orgelem- „Konzertprogramme gestalten“, so war pore aus mit Deutscher Chorromantik: der Titel eines Aufsatzes unseres Dom- Das erste, in den Rücken der Zuhöre- kapellmeisters in Rottenburg, Frank rinnen und Zuhörer gesungene, Wort Leenen in einer der letzten Ausgaben von Brahms 13. Psalm („Herr, wie lange der KMM. noch willst Du mein vergessen?“) macht mächtig Eindruck. Was für ein Klang, Um es vorweg zu nehmen, allen ho- welche Kraft strömt da aus den Kehlen hen Ansprüchen, die der Verfasser im von 45 jungen Frauen und Mädchen ? Aufsatz an ein Konzertprogramm selbst Danach ein zweiter Block mit Chor- stellte, wurden erfüllt, mehr noch, sie musik aus aller Welt, a capella oder mit wurden übertroffen. der Truhenorgel, von vorne aus gesun- Nach den ersten Kontakten mit dem gen. Domkapellmeister selbst ging alles Danach die Spruchpassacaglia „Wan- sehr zielorientiert seinen Weg. deln nach der Weisung des Herrn“, mit Für die äußeren Fakten wie Termin, der Hälfte des Frauenchores im Mittel- Pressemappe, Organisation, das Klä- gang, ein Ostinato singend, Klangtep- ren von Zuständigkeiten bis zu den Fi- pich legend. nanzen ist Frau Löffler zuständig, dort Dazu singt der Chor Primizsprüche sind alle organisatorischen Dinge be- der Priesteramtskanidaten von 2002, stens aufgehoben, per e-Mail wird der an den Außenmauern der Kirche ent- Stand der Vorbereitungen laufend mit- lang schreitend. geteilt. So kann ein Konzert aber nicht en- den, also nochmals deutsche Romantik Ein erstes, kurzes Gespräch folgte, zum Schluss, eine große Form, Men- welche Erwartungen haben die Zuhörer delssohns „Surrexit pastor bonus“ der vor Ort ? – Klar, Deutsche Romantik!. Text aus der Ostersequenz an einem Was noch ? – Internationale Chormusik, Sonntagabend im Februar. – Ja, das gerne auch aus unserer Zeit. – Gut, der geht, das geht sogar gut! Chor war gerade in Indien, da könnte man doch.... Wie werden die drei Blöcke verbunden, welche Möglichkeiten gibt es? Und dann der Aufführungsort. Die Brücke von Rheinbergers „Ave Verkündigung konkret Von vorne mit der kleinen Truhenorgel? Regina coelorum“ zum Block „Chor - ...Deutsche Romantik? – Gut, dann also musik aus aller Welt“, beginnend mit Aus der Praxis für die Praxis 13

„Anima nostra sicut passer“ von Vic Die Zuhörerinnen und Zuhörer sind Nees (*1936 in Belgien) wird von Mi- gefordert, einige auch überfordert, aber chael Culo an der Orgel mit Robert klar wird allen im großen Kirchenraum: Schumanns „4. Studie As-Dur“ ge- Das heute hier gebotene Konzert ist schlagen, unaufdringlich, fast unauf- mehr als schöne Musik auf höchstem fällig, die Stunde der Orgel ist noch Niveau, der Ablauf ist nicht beliebig, nicht gekommen, noch nicht… die Dramaturgie entwickelt eine riesige Beim Übergang vom Block mit inter- Dynamik. nationaler Chormusik zur Spruchpas- Und die Überforderten? .... werden sacaglia ist die Aufgabe schwieriger. jetzt versöhnt – mit Mendelssohn, Nach dem Werk von Celeste Cordo gleich zweifach. (*1958 in Indien) fällt Michael Culos Nach dem „Surrexit pastor bonus“ Wahl auf Akira Nishimura „Meditation kommt „Hebe Deine Augen auf“, in of Vishnu“, ein Werk aus Asien, die Ent- Spaichingen geradezu Hymne für den stehungszeit entspricht der des voran- Dreifaltigkeitsberg. – Und dann, Auszug gegangenen Chorwerkes. und Schluss ? Nein, eben nicht ! Jetzt, nach der Spruchpassacaglia, Der Chor hat Instrumente und Musik wo die ca 430 Zuhörerinnen und Zuhö- aus Indien mitgebracht, der Organist rer größtenteils mit geschlossenen Au- und der Domkapellmeister geben alles, gen den gesungenen Primizsprüchen weil das Stück auch Männerstimmen lauschten, war die Stunde der Orgel ge- vorsieht. kommen. Der Chor zieht aus, singend, nein verkündend, wie schon der ganze Das Programmheft bietet drei Bilder Abend Verkündigung war. von Marc Chagall, zwar schwarz-weiß, aber dennoch aussagekräftig. Zusätz- Das Konzert ist zu Ende, aber das Er- lich sind die Worte des Psalm 10 abge- lebte wirkt tief nach... - druckt, Chagalls Programm für seine Bilder. Danke, Michael Culo spielt Axels Ruoffs Me- ditationen zu den Bildern, zum 10. Mädchenkantorei Psalm. des Rottenburger Domes!

Psalmenkonzert mit den Kirchenchören aus Spaichingen und Schramberg am 15. Oktober Rottenburger Mädchenkantorei Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 14 ■ Mitteilungen erhalten Sie am 10.3.2007 bei dem In- formationstag sowie über einen Flyer, den Sie bei Ihrem Dekanatskirchenmu- ◆ Amt für Kirchenmusik siker anfordern können.

2007 Tag der Orgelmusik am 6./7. Mai 2007 10. 3. Informationstag für Interessen- ten im Amt für Kirchenmusik Orgelmusik ist in den Gottesdiensten eine feste Größe. Der Gesang der Ge- 21. 4. Einführung in die Kinderchorlei- meinde, die Vermittlung von Feierge- tung, Entwicklungspsyhologie heimnissen, das Hörbarmachen von Dramaturgie – all das wäre ohne Orgel- 28. 5. – 2. 6. musik nicht in diesem Umfang mög- Kirchenmusikalische Werkwo- lich. che – Kurs Kinderchorleitung Mit einem zentralen Tag der Orgelmu- mit Prof. Ingo Bredenbach sik soll im kommenden Jahr in allen Kirchengemeinden das Bewusstsein Mitte / Ende Juni/ Juli : Andreas Mohr für die Orgelmusik, die Orgel als Instru- ment sowie für die Ausbildung von Or- 14. 7. Einführung in die Liturgie / ganisten geschaffen werden. Jede Kir- Kindergottesdienste musika- chengemeinde ist eingeladen, mit ei- lisch gestalten genen Akzenten dieses Bewusstsein zu vermitteln. Dazu werden in einer 22. 9. Literaturkunde Advent, Handreichung des Amtes für Kirchen- Weihnachten, Krippenspiele musik zahlreiche Möglichkeiten ver- mittelt: Orgelmusik im Gottesdienst, Oktober: Hospitationsphase Orgelvesper, Konzerte, Orgelkonzerte für Kinder, Orgelführungen, Tag der of- 20. 10 : Verhaltensauffällige Kinder, fenen Empore, Schnupperunterricht Gestische Anleitung und für Tastenspieler und vieles mehr. Klang Über die Dekanatskirchenmusiker sind Plakate mit Eindruckfenstern erhält- 10. 11. Kanones, Einführung in die lich, so dass jede Kirchengemeinde ih- Zweistimmigkeit, alters - re eigenen Akzente auswählen und be- gerechte Zuordnung von Lite- werben kann. Die Handreichung ist als ratur Word-Datei per mail erhältlich über das Amt für Kirchenmusik. 2008

23. 2 Literatur zur Fastenzeit, Ausbildung Kinderchorleitung Ostern, Erstkommunion Neuer Kurs 2007/2008 15. 3 Gestaltung der Kinderchorpro- Im Frühjahr 2007 beginnt der nächste be, Kinderchor und Gemein- Ausbildungskurs „Kinderchorleitung“. desingen: Ingo Bredenbach Nachstehend finden Sie die Ausbil- 12. 4. Spontaneität und Disziplin dungstermine. Weitere Informationen Mitteilungen 15

12.– 17. 5. Standortbestimmung und Zukunftsgestaltung Kirchenmusikalische Werkwoche – soll dieser Diözesankirchenmusiktag beitragen. Kurs Kinderchorleitung II mit Prof. Ingo Selbst die größte Kirche unserer Diözese Bredenbach fasst bei weitem nicht alle Sängerinnen und Sänger. Dennoch sind alle Kirchenchöre aufge- 14. 6. Welche Literatur bringt meinen Chor rufen, den Diözesankirchenmusiktag mitzu- weiter? Quellen und Netzwerke – Ver- feiern. Jene, die nicht nach Weingarten kom- band „Pueri Cantores“, Aufbau eines men können, werden in der musikalischen Ge- Kinderchores staltung der Eucharistiefeier am Sonntag, 07. Oktober 2006 in ihren Heimatgemeinden in Juni/Juli Hospitationsphase geistiger Verbundenheit teilnehmen. Dazu werden zwei Chorhefte vom Amt für Kir- 20. 9. Prüfungsvorbereitung chenmusik herausgegeben. Zum einen ein Chorheft für jene Kirchenchöre, die den Diöze - 18. 10. Abschlußprüfungen sankirchenmusiktag in ihrer Heimatgemeinde begehen. Zum anderen ein Chorheft für den Festgottesdienst in Weingarten. Viele Chorwer- Diözesankirchenmusiktag 2007 ke beider Chorhefte sind identisch – um auch in Weingarten und in der ganzen die Verbundenheit in der ganzen Diözese wirk- Diözese lich zum Ausdruck und zum Klingen zu bringen. Für den Gottesdienst in Weingarten wurden ei- Am Samstag, den 6. Oktober 2007 findet in der nige Chorwerke ausgewählt und geschaffen, Basilika zu Weingarten der nächste Diözesan- die auf die Anforderungen des Raumes und auf kirchenmusiktag statt. Alle Kirchenchöre unse- die Herausforderung der „Tausendschaften“ rer Diözese sind zu diesem großen Ereignis ein- eingehen, die aber teilweise in der Doppel- und geladen unter dem Motto „Seht auf Eure Beru- Mehrchörigkeit durch Hinzuziehung eines Blä- fung“. Mit diesem Tag steuert die Kirchenmusik serensembles und/oder der Orgel auch zu Hau- in unserer Diözese ihren Beitrag zum Jahr der se realisierbar sind. Berufung bei. Der Glaube kommt vom Hören, wie Paulus Für den Diözesantag in Weingarten am sagt. Den Ruf Gottes erfahren wir in erster Linie 6. 10. 2007 ist folgender Ablauf geplant: hörend, mit innerem und äußerem Ohr. Die Hör- fähigkeit des Menschen im anthropologischen 10.00 – 10.25 Uhr und im geistlichen Sinn wieder zu sensibilisie- Geistliche Eröffnung in der Basilika – Stunden- ren, ist eine wichtige Aufgabe der Chormusik. gebet Diese Aufgabe ist in heutiger Zeit eine wahrhaft diakonische. Sich über hörende Ohren ein hö- 10.45 – 12.00 Uhr rendes Herz zu bereiten – das ist einer der we- Workshops / Klangräume /Podiumsdiskussion sentlichsten Ausgangspunkte von Berufung. ab 12.00 Uhr Jeder Chorsänger folgt durch sein kirchen- Mittagessen – Mittagspause – Führungen musikalisches Engagement seiner eigenen Be- rufung. Bei einem Diözesankirchenmusiktag ist 14.00 – 15.15 Uhr es deshalb angebracht, die unterschiedlichen Workshops / Klangräume /Podiumsdiskussion Dimensionen des Chorgesanges zu reflektieren 15.40 – 16.50 Uhr und ins Klingen zu bringen. Probe in der Basilika Wo steht das Chorsingen in der Kirche in heu- tigen Zeit? Wohin führt der Weg? Was bringt die 17.00 Uhr Zukunft und wie sind wir gefordert? Impulse zur Abschlussgottesdienst Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 16

Alle Dekanatskirchenmusiker werden den Chorleitern, Chorvorständen und Organisten (es sind auch einige Chorwerke mit Orgelbe- gleitung vorgesehen!) in den Dekanaten die beiden Chorhefte vorstellen. Dies geschieht auf der Jahresversammlung der Kirchenmusi- ker. Gleichzeitig werden sie anhand von Infor- mations- und Anmeldeflyern die inhaltlichen und organisatorischen Informationen zum Diö- zesankirchenmusiktag vermiteln.

Alle Kirchenchöre sind aufgerufen, bereits jetzt diesen großen Tag in der Planung für das Jahr 2007 vorzumerken.

◆ Diözesancäcilienverband

Diözesanchorfreizeit 2006

Rund 130 Sängerinnen und Sänger kommen wieder in den Herbstferien im Kloster Reute zur 6. Diözesanchorfreizeit zusammen. Bezirkskan- Neue Urkunde für ausscheidende torin Barbara Weber aus Heidenheim und Dek- Chorsänger/innen oder Kirchen - anatskirchenmusiker Stefan Debeur erarbeiten musiker/innen mit den Teilnehmern Chorwerke verschiedener Jahrhunderte. Für die Einzelstimmbildung konn- Kirchenchöre und Kirchengemeinden haben te Ursula Wiedmann aus Hechingen und Peter nun die Möglichkeit, eine aus dem Chor oder Alexander Herwig aus Karlsruhe gewonnen wer- dem nebenberuflichen Kirchenmusikerdienst den. Unter der geistlichen Leitung von Vor- scheidende Person für ihre langjährige Tätig- standsmitglied Pfr. Ulrich Kloos aus Backnang keit zu ehren, deren Dienstjahre auf keine der werden die Gottesdienste und liturgische Feiern „runden“ Jubiläumszahlen trifft. mit den erarbeiteten Werken gestaltet. Der DCV hat die Urkunde bei Alexandra Loh- Interessenten für die Diözesanchorfreizeit meyer aus Filderstadt in Auftrag geben, die die- 2007 mögen sich bitte Anfang 2007 in der Ge- se entworfen und gestaltet hat. In die in Gelbtö- schäftsstelle melden, damit ihnen ein Infomateri- nen gehaltene Urkunde werden Name und Jah- al mit Anmeldeformular zugesandt werden kann. reszahl eingedruckt und können bei der Ge- schäftsstelle ab sofort beantragt werden. Die Wir wünschen schon heute erlebnisreiche zu ehrenden Personen müssen mindestens 26 und von Musik erfüllte Tage. Jahre in einem kirchlichen Chor oder Dienst ge- wesen sein.

Bitte beachten Sie auch die weiteren Hin- weise auf dem Infoblatt zur Urkundenverlei- hung auf Seite 17 Mitteilungen 17 Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 18

– Christine Ferdinand, Vertreterin der neben- „...Dabei zeigt sich außerdem, wie sehr amtlichen Kirchenmusiker/innen musikalische formen den Gottesdienst – Franziska Hahn, Vertreterin der Chorvor- strukturieren: Musik ist nicht nur Verto- stände nung von Text, sondern formbildend. Das – Matthias Heid, Geschäftsführer zeigt sich auch in der Geschichte unserer – Pfarrer Meinrad Hermann, Vertreter der Dek- abendländischen Kirchenmusik und Litur- anatspräsides gie: Die Geschichte unserer Kirchenmusik – Diözesanmusikdirektor Walter Hirt, Leiter des ist nicht bloß Geschichte von Textverto- Amtes für Kirchenmusik nung und auch nicht Geschichte von Aus- – Pfarrer Michael Holl, Präses schmückung des Gottesdienstes. Sie ist – Gernot Kistner, Vertreter der Chorvorstände vielmehr Geschichte von Gesten, Zeichen, – Pfarrer Ulrich Kloos, Vertreter der Dekanats- Riten und Strukturen des Gottesdienstes präsides und deshalb wesentlicher Teil der Liturgie- – Weihbischof Dr. Johannes Kreidler, Leiter der geschichte selber. Solange man das nicht HA VIII für Kunst, Kultur und Kirchenmusik begreift, kann die liturgische Erneuerung – Vincenz Krol, Vertreter der nebenamtlichen musikalisch nicht bewältigt werden.“ Kirchenmusiker/innen – Domkantor Bernhard Kugler, Vertreter für den Helmut Hucke, Wort und Musik im Gottes- Verband „Pueri Cantores“ dienst – Geschichtlicher Überblick in: – Domkapellmeister Frank Leenen, Domka- Gestalt des Gottesdienstes (Gottesdienst pellmeister St. Martin, Rottenburg der Kirche; Teil 3), Regensburg, 1990. – Pfarrer Klaus Rennemann Vizepräses – Kirchenmusikdirektor Rudolf Schäfer, Vorsit- zender des Diözesanverbandes der Kirchen- musiker der Diözese Rottenburd-Stuttgart. Aus dem Vorstand – Prof. Bernhard Schmid, Rektor der Hoch- des Cäcilienverbandes der Diözese schule für Kirchenmusik Rottenburg Rottenburg-Stuttgart (DCV) – Pfarrer Carsten Wagner, beratendes Mitglied – Dekanatskirchenmusiker Andreas Weil, Ver- Im März 2006 wurde der neue Vorstand des Cä- treter der Dekanatskirchenmusiker/innen cilienverbandes der Diözese Rottenburg-Stutt- gart (DCV) konstituiert. Die bei der Delegierten- Die Hauptthemen, die den Vorstand be- versammlung 2005 gewählten Vorstandsmit- schäftigen, sind zurzeit die Dekanatszusam- glieder wurden von Vizepräses Klaus Renne- menlegungen, der Diözesankirchenmusiktag mann herzlich begrüßt. 2007, die Förderung der Kinder- und Jugend- Der Vorstand ist nun laut seiner geänderten chöre und der Kirchenmusiker im beruflichen Satzung vollständig und hat zurzeit folgende Umfeld Mitglieder: Durch die Zusammenlegung von mehreren Dekanaten zu einem Dekanat ergeben sich Än- – Kirchenmusikdirektor Prof. Willibald Bezler, derungen für die Präsides und die Delegierten. Leiter der Abteilung „Katholische Kirchen- Die Präsides für Kirchenmusik behalten den Ti- musik“ an der Musikhochschule Stuttgart tel und es soll wie bei den Dekanatskirchenmu- – Dommusikdirektor Martin Dücker, Dommu- sikern ein Präses als Koordinator ernannt wer- sikdirektor St. Eberhard, Stuttgart den, der Ansprechpartner für den Dekan ist. – Bezirkskantor Karl Echle, Vertreter der Dek- Die Delegierten der Vorstände und der Chorlei- anatskirchenmusiker/innen ter werden an die Dekanatskirchenmusiker ge- – Pfarrer Dr. Michael Felder, beratendes Mit- koppelt und sind wie diese für den Dekanats- glied bereich zuständig. Bei der Delegiertenver- Mitteilungen 19 sammlung 2009 soll im Zusammenhang der ◆ Hochschule für Kirchenmusik Neuwahlen über diese Struktur diskutiert und diese gegebenenfalls modifiziert werden. Der Diözesankirchenmusiktag 2007 ist in Termine für das WS 2006/2007 Vorbereitung und wird vom DCV organisato- risch, ideell und finanziell unterstützt. Der DCV Semesterzeiten sieht die Sängerinnen und Sänger der Kirchen- 1. Oktober 2006 bis 31. März 2007 chöre im Mittelpunkt und bat DMD Walter Hirt, – Mi, 4. Oktober 2006: dies so zu berücksichtigen, dass die Berufung Vorlesungsbeginn der „Laien-Sänger“ herausgestrichen wird, um – 18. Dezember 2006 – 07. Januar 2007: das Selbstbewusstsein der Chöre zu stärken. Vorlesungsfreie Zeit Der DCV unterstützt das Amt für Kirchenmusik – Mo, 19. Februar 2007 + Di, 20. Februar 2007 an den Haupttagen personell, in der Erstellung Vorlesungsfrei (Rottenburg) des Notenbandes und wird den Diözesankir- – ab Mo, 19. Februar 2007: chenmusiktag mit EUR 5.000,– fördern. Prüfungswoche Rottenburg und Tübingen Laut einer Studie des Landesmusikrates, bei – ab Mo, 26.02. dem der DCV Mitglied ist, ist die Situation der Vorlesungsfreie Zeit Rottenburg Musikerziehung in den Kindergärten Baden- und Tübingen Württembergs teilweise katastrophal. Der DCV nimmt Kontakt zu weiteren musiktragenden Or- Vorschau ganisationen auf, um gemeinsam über den Landesmusikrat andere Weichen in der Kinder- Sommersemester 2007 Musikerziehung zu stellen. 1. April 2007 bis 30. September 2007 Leider konnte die geplante musisch-kreative – Mo, 16. April 2007: Werkwoche für Familien in diesem Jahr nicht Vorlesungsbeginn stattfinden. Durch die langen Vorlaufzeiten in – ab Mo, 16. Juli 2007: der Planung kann erst 2008 die Familiensing- Prüfungswoche Rottenburg und Tübingen woche wieder starten. Die Singwoche wird auf – ab Mo, 23. Juli 2007: vier Tage gekürzt und findet voraussichtlich An- Vorlesungsfreie Zeit fang der Sommerferien 2008 statt. Laut Satzung hat der DCV für die sozialen Be- Wintersemester 2007/2008 lange der Kirchenmusiker einzutreten und 1. Oktober 2007 bis 31. März 2008 unterstützt dahingehend auf Vorstoß des Vor- – Mo, 01. Oktober 2007: sitzenden des Diözesanverbandes der Kirchen- Vorlesungsbeginn musiker, Rudi Schäfer, die Forderung nach ei- – Mo, 17. Dezember 2007 – 06. Januar 2008: ner baldigen Erhöhung der Honorarsätze der Vorlesungsfreie Zeit Nebenamtlichen Kirchenmusiker. – Mo, 04. Februar 2008 + Di, 05. Februar 2008 Matthias Heid vorlesungsfrei (Rottenburg) – ab Mo, 04. Februar 2008: Prüfungswoche Rottenburg und Tübingen – ab Mo, 11. Februar 2008: Vorlesungsfreie Zeit

Aufnahmeprüfungen – Fr, 23. Februar 2007 (HfK Rottenburg) Aufnahmeprüfungen für das Sommer- semester 2007 – Fr, 29. Juni 2007 (HfK Rottenburg) Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 20

Aufnahmeprüfungen für das Winter - semester 2007/2008 HOCHSCHULE – Mo, 23 und Di, 24. Juli 2007 FÜR KIRCHENMUSIK Aufnahmeprüfungen C (RO) AMT FÜR KIRCHENMUSIK

Studien- und Informationstage DER DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART – Mi, 22. November 2006 (HfK Rottenburg) Studien- und Informationstag – Fr, 10. Februar 2007 (HfK Rottenburg) Ausbildung zum Diplom-Kirchenmusiker Studien- und Informationstag (hauptberufliches Studium - 9 Semester) – Mo, 23 und Di, 24. Juli 2007 Aufnahmeprüfungen C (RO) Ausbildung zum nebenberuflichen Kirchenmusiker Wintersemester 2006/2007 (In Verbindung mit dem Amt für Kirchenmusik) Mo, 16. und Di, 17. Okt. Orgelkurs Rössler (C-Ausbildung - intern 1 Jahr; extern 2 Jahre)

„Das Orgelwerk O. Messiaens“ STUDIEN - und INFORMATIONSTAG für alle – Fr, 3. Nov. 2006, 17 – 22 Uhr an der KIRCHENMUSIKALISCHEN AUSBILDUNG – Sa, 04. Nov. 2006 INTERESSIERTEN Bach-Nacht Tübingen Samstag, 22. November 2006 – Mi, 22. Nov. 2006 10.00 Beginn im Konzertsaal – Informationstag (RO) Begrüßung durch den Rektor – 02. – 06. Januar 2007 und den Diözesanmusikdirektor Kompaktkurs C-extern (RO) – Fr, 02. Febr. 2007 / Sa, 03. Febr. 2007, • Hospitationsangebote im Instrumental-, Probentage Hochschulchor Gesangs und Gruppenunterricht – Sa., 10. Febr. 2007 • Info-Treff, Beratungen und Gespräche; Informationstag (RO) • Möglichkeit der persönlichen Einzel- – So, 11. Febr. 2007, 20.00 Uhr beratung. Konzert des HOCHSCHULCHORES • Informationen zu den Studiengängen, – Fr, 23. Febr. 2007 Fragen zur Aufnahmeprüfung; Aufnahmeprüfungen zum SS 2007 (RO) Auskünfte und Kontakt, Ansprechpartner: Vorschau: Prof. Bernhard Schmid, DMD Walter Hirt

Sommersemester 2007 HOCHSCHULE FÜR KIRCHENMUSIK – Fr, 6.Jul. und Sa, 07. Jul. 2007 ROTTENBURG, Probentage Hochschulchor St. Meinradweg 6, – Fr, 13. Jul. 72108 Rottenburg am Neckar; Generalprobe Tel.: 07472/93630; Fax.:07472/936363 – Sa, 14.Jul. und So, 15.Jul. 2007 Internet: http://www.hfk-rottenburg.de Konzerte in TÜ und Esslingen e-mail:[email protected] – Fr., 29. Juni 2007 Aufnahmeprüfungen zum WS 2007/2008 AMT FÜR KIRCHENMUSIK (RO) St. Meinradweg 6, 72108 Rottenburg am Neckar; Tel.: 07472/93840; Fax.:07472/938420 Berichte 21 ■ Berichte lernen der beiden restaurierten histori- schen Orgeln, der Spiegel – Orgel von 1762 und der Walcker – Orgel von 1854, ◆ Amt für Kirchenmusik stand das Thema „Chorgesang als Chance gottesdienstlicher Dramatur- Mehr als 70 Kirchenmusiker gie“ im Mittelpunkt. Referent war der aus der Diözese Rottenburg zu renommierte Professor Volker Hempf- Gast in Neuhausen ling aus Köln. Tagungsleiter Diözesanmusikdirek- Auf Einladung von KMD Markus Groh- tor Walter Hirt betonte mann tagte das „Forum Kirchenmusik in seiner Begrüßung: 2006“ in diesem Jahr in Neuhausen. „Was hier in Neuhau- sen geleistet wurde ist BM Ingo Hacker begrüßte die Kir- einzigartig und bei- chenmusiker und Dekanatskirchen- spielhaft!“ Er erinnerte musiker, die aus der gesamten Diöze- an die Wiedereinwei- se von Bad Mergentheim bis Frie- hung der Orgel im ver- drichshafen und von Freudenstadt bis gangenen Jahr und be- Aalen nach Neuhausen gekommen wa- zeichnete es als „Wunder von Neuhau- ren. Seit Jahrzehnten treffen sich die sen“, dass das Vorhaben, die Orgel zu hauptberuflichen Kirchenmusiker der restaurieren, so geglückt sei. Viele Diözese Rottenburg – Stuttgart kurz Menschen hätten kreativ und enga- vor Ostern zu einem Tag des Austau- giert zusammen gearbeitet und sich für sches und der Fortbildung zu einem die Orgelrestaurierung eingesetzt. aktuellen und wichtigen Thema zur Kir- Gleichzeitig hob er hervor, dass das chenmusik. Normalerweise treffen Zusammenspiel zwischen Kommune sich die Musiker in der Hochschule für und Kirchengemeinde beispielhaft ge- Kirchenmusik in Rottenburg, in diesem wesen sei. Und weiter: „Dass Kirchen- Jahr kamen sie nach Neuhausen. Ne- musik hier auch in Zukunft blüht, ist Ih- ben der Besichtigung und dem Kennen nen allen zu verdanken!“ Er plädierte Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 22

für „erweiterte Blick- und Hörwinkel“, Kirchen- 12. Kirchenmusikalische Werkwoche musik solle nicht nur Dienerin sein, sondern selbst Liturgie schaffen, hier liege enormes Po- Wie jedes Jahr lud das Amt für Kirchenmusik un- tenzial. Die Gestalt solle adäquat zu dem ste- serer Diözese wieder in der Pfingstwoche zur hen, was in der Liturgie gefeiert werde, denn, Fortbildung für Kirchenmusiker ein. so Hirt „die Dramaturgie des Chorgesangs muss Auswirkungen haben auf den Gottes- 130 Chorleiter und Organisten hatten sich im dienst und umgekehrt.“ Hirt setzt auf die Qua- vollbesetzten Kloster Reute bei Bad Waldsee lität des vertonten Wortes und nicht auf Quan- zusammengefunden. Bedauerlich für etliche tität, der Klangleib sei eine Wirkmacht, die hin- Interessenten, die abgewiesen werden mus- ter das Wort verweise und den Menschen über sten, weil für sie kein Platz mehr im Kloster vor- den Intellekt hinaus anspreche. Textbezüge handen war. Längst hat sich in unserer Diözese könnten bei der Recherche zu geeigneter Lite- herumgesprochen, dass die jährlichen Werk- ratur der Anfangsgrund sein, aber er appellierte wochen unter der Leitung von Diözesanmusik- an die Kirchenmusiker: „damit Sie das Gesicht direktor Walter Hirt mehr als ein Geheimtip und des Sonntags klanglich treffen, ist es entschei- ein „Selbstläufer“ geworden sind. Schön und dend, dass Sie den Ton treffen!“ Anregungen ermutigend für die Initiatoren der Veranstal- und Impulse, wie Chorsänger motiviert und tung , dass ihr Angebot unter den Kirchenmusi- Chorproben gelingen können, gab Volker kern so gefragt ist. Hempfling. Er zeigte Tipps und Tricks, wie mit einfachen Übungen wirkungsvolle Effekte er- Zehn Vor- und Nachmittagskurse wurden in zielt werden und wie Chorimprovisationen ge- diesem Jahr abgehalten. Das waren: lingen können und Schrift in Klang umgesetzt • Chorleitung, perfekt in Technik und Proben- werden kann. In den Mittelpunkt einer Chorpro- gestaltung be stellt er den Klang selbst: „Es ist wichtig, • Chormusik aus Amerika und England vom ersten Moment an am Klang zu arbeiten, • Einfache und mittelschwere Orgelwerke von falsche Töne sind erst einmal egal, der Klang ist D. Buxtehude wichtiger!“ Richtig sei es, nicht zuerst die • Improvisieren von barocken Tänzen und schwierigen Stellen zu proben, sondern durch anderen Kompositionsformen auf der Orgel improvisatorische Formen den Klang gemein- • Liedbegleitung im Kinderchor sam mit dem Chor zu erarbeiten. • Chorische Stimmbildung Neben der intensiven und konzentrierten • Begleiten und improvisieren auf dem E-Pia- Auseinandersetzung mit der Chormusik nutz- no für Jugendchorleiter ten die Kirchenmusiker die Möglichkeit der Be- • Choralvorspiele und Intonationen auf der gegnung und des Austausches. Orgel selbst gemacht In einem feierlich gestalteten Vespergottes- • Kinderchorleitung dienst, liturgisch geleitet von Pfarrer Kirsch und • Ideen zur abwechslungsreich musikali- den Präsides der Kirchenmusikverbände, schen Gestaltung von Gemeindegottes- schloss die Tagung. Die Organisation vor Ort diensten lag in den Händen von KMD Markus Grohmann, unterstützt wurde er von den Mitgliedern des Jeder der Werkwochenbesucher hatte Gelegen- Orgelförderkreises und vom Kochteam der Kir- heit, an zweien der aufgeführten Kurse teilzu- chengemeinde. nehmen. Dazu kamen täglich für alle Musiker das gemeinsame Chorsingen. Überwältigend der Klang von 130 „Vom-Blatt-Sängern“, beein- druckend, welche Fülle an Literatur an fünf Tagen erarbeitet werden konnte. Der Traum ei- nes jeden Chorleiters. Berichte 23

Die Bilder geben Einblick in die Kursarbeit und die inhaltsreich gestaltet. Selbst die im Innern ein- einmalige Atmosphäre im Kloster Reute. gerüstete Hauptkirche des Klosters konnte wir- kungsvoll in Mystik und Atmosphäre mit einbe- zogen werden. Mit einem 200 Seiten starken Chorheft , das jeder Teilnehmer mit nach Hause nehmen durf- Am letzten Tag kam zu uns Weihbischof Dr. te, hatte Walter Hirt mit seinen Helfern eine Kreidler, der mit allen einen beeindruckenden sehr abwechslungsreiche Sammlung von Mu- Schlussgottesdienst feierte. Vorausgegangen sik zusammen getragen. Dieses Werkwochen- war am Tag zuvor ein Abschlussabend, der mit heft bietet eine unermessliche Fülle von musi- rund 20 kabarettistischen Beiträgen von den kalischen Beiträgen im Gottesdienst für jeden Teilnehmern dargeboten einen Höhepunkt der Chorleiter und Organisten. frohen Muse der Werkwoche setzte.

Eindrucksvoll auch die Gestaltung der Abendveranstaltungen. So gab Prof. Ingo Bre- denbach einen Vortrag über die Kompositions- methodik des Orgelbüchleins von Joh. Seb. Bach. In der Aulendorfer Stadtkirche improvi- sierte Prof. Willibald Bezler zu dem französi- schen Kinofilm „Mikrokosmos“ an der Orgel . Eine fast dreistündige Liturgische Nacht, an der auch zahlreiche Schwestern des Klosters teil- nahmen, bot in der Formenvielfalt einen gottes- dienstlichen Höhepunkt in unserer Woche. Die Feier fand an wechselnden Orten im Klosterbe- reich statt, war theologisch sehr profund und Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 24

Geistlich über die ganze Woche hatte uns Pfar- rer Klaus Rennemann begleitet, der im täg- lichen Morgenlob und den Abendvespern die theologische Gestaltung übernahm. Dank allen Dozenten, die zum Gelingen der Werkwoche beigetragen haben. Namentlich und stellvertretend für sie möchte ich den Lei- ter des Amtes für Kirchenmusik Herrn Walter Hirt nennen, ohne den diese so harmonische Veranstaltung nicht zustande gekommen wäre. Am Schluß fühlten wir uns wie eine große Fa- milie, die heute schon darauf wartet, sich in 2007 wieder zur Werkwoche zu sehen.

Vincenz Krol

◆ Aus den Dekanaten

Kindersingnachmittag im Dekanat Heilbronn-Neckarsulm

Beim Singen wirbeln die Arme und fliegen in die Höhe Sie wirbeln mit den Armen und singen laut- hals „Vom Anfang bis zum Ende“, sie spielen und machen Kuchenpause: Rund 90 Kinder ha- ben sich im Haus Haigern in Talheim zum ersten Kindersingnachmittag des katholischen Dek- anats Heilbronn-Neckarsulm getroffen.

Die Wolken haben ein Einsehen. So kann auch der Kindergottesdienst als Schlusspunkt unter freiem Himmel gefeiert und all die Lieder gesungen werden, die von den Kindern im Alter zwischen vier und 14 Jahren am Nachmittag ge- lernt wurden.

„Vom Anfang bis zum Ende“ heißt das erste Lied, das geprobt wird. Valentin ist sieben Jah- re alt, stammt aus Oedheim und singt ein Solo im Haus Haigern. Dann klemmt sich Kirchen- musikdirektor Michael Saum das Keyboard un- ter den Arm. Auf dem großen Spielplatz wird ein großer Chor gebildet. Dann ist erst einmal Ku- chenpause. Berichte 25

„Sie machen das ganz toll“. Das Kompliment wandert. „Es ist ganz toll hier“, sagt Regina einer Mutter geht an Ursula Jochim. Die Kir- Renz, die ihr fünfjähriges Töchterchen Miriam chenmusikerin, die auch die Kinderkantorei in mitgebracht hat. Lena futtert ein Muffin, Celine Oedheim leitet, ist an diesem Nachmittag für hat sich Streuselkuchen geangelt, und die bei- die „Nichtlesekinder“, also die Kleinsten, zu- den Mädchen aus Oedheim haben das gleiche ständig. Was die Mutter toll findet, das ist die Ziel, denn Kuchen ist für alle Singkinder weni- Bewegung, in die Jochim die Kinder beim Sin- ger wichtig. Viel wichtiger ist das große Haigern- gen bringt. Bewegung ist für sie heute wichtiger Spielgelände zwischen Wald und Reben. denn je: „Die Zahl der Brummer nimmt zu, viele Kinder wissen heute gar nicht, dass sie Stimm- Von Luzia Grimm bänder haben“, sagt die lebhafte, zierliche Frau.

Singen findet für sie ganzheitlich statt, ist Be- Die Schwäbische Zeitung berichtete: wegung, Atmen, Stimme und Gefühle ausdrük- Ausgabe Bad Saulgau, 3. Juni 2006/ Nr. 127 ken. Das Ziel wird spielerisch erreicht und zeigt sich schon beim ersten gemeinsamen Auftritt New Yorker bejubeln von den Kleinen mit den Großen. Da wirbeln die Mädchenkantorei Saulgau Arme und fliegen in die Höhe, wenn „immer und überall“ gesungen wird. BAD SAULGAU/ NEW YORK (sz)- Der Blick vom Empire State Building, bald nach Ankunft in „Sie singen das unheimlich schnell nach“, New York war atemberaubend. Doch das war staunt Herta Saum, die selbst einen Kinderchor nicht der einzige Ort im „größten Schmelztie- leitet. Für sie, ihren Ehemann Michael, Kirchen- gel der Welt“, an dem es den Mädchen der musikdirektor am Deutschordensmünster Heil- Mädchenkantorei und ihren Begleitern den bronn, und Ursula Jochim sind es gleich zwei Atem verschlug. Premieren im und um das Haus Haigern auf der Höhe in den Weinbergen zwischen Talheim und Schon am Tag nach der Ankunft begannen Flein. die Proben mit verschiedenen Chören in einem großen Saal des Hilton Hotels unter der Leitung Es ist der erste gemeinsame Kindersing- von Prof. Dr. Melton. Nachmittags war ein Kon- nachmittag des großen Dekanats Heilbronn- zert aller Chöre in der Calvary Baptist Church or- Neckarsulm. „Wir sollen ja auch zusammen- ganisiert. Der Beitrag der Mädchenkantorei mit wachsen“, sagt Michael Saum. Bei den Kindern Werken von M. Haydn, Mendelssohn Bartholdy geht das ganz schnell auf den großen Spiel- und Rheinberger wurde mit stehendem Ap- plätzen beim Katholischen Freizeithaus der Ge- plaus bejubelt. Immer wieder wurde die Chor- samtkirchengemeinde Heilbronn. Denn dem leiterin Waltraud Marschall in den folgenden Ta- freien Spiel wird viel Raum gegeben beim Kin- gen auf den „wundervollen homogenen Klang“ dersingnachmittag. Hier wird außerdem erst- des Chores angesprochen. mals mit „Dir sing ich mein Lied“, dem ersten Bedrückt standen die Mädchen dann am Kinder- und Familiengesangbuch gearbeitet, Ground Zero, dort, wo einst die von Terroristen das die Diözese Rottenburg-Stuttgart im März zerstörten Twin Towers des World Trade Centers 2006 herausgegeben hat. „Es enthält bekann- standen. Die Generalprobe in der Carnegie- te Lieder und ein paar neue“, erzählt Ursula Jo- Hall mit allen Chören und dem großen Sinfoni- chim. schem Orchester stand am Freitag auf dem Pro- gramm. Danach blieb Zeit, den Big Apple (gro- 20 Erlenbacher Kinder sind mit ihren Müttern ßer Apfel) – wie Manhattan auch genannt wird sogar von Flein aus auf die Haigernhöhe ge- – auszukundschaften: China Town, Little Italy, Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 26

Ein Gruppenfoto von der Mädchenkontore Bad Saulgau nach einem atemberauben- den Erfolg in der Carnegie Hall musste schon sein.

Brooklyn Bridge, Central Park und Broadway – kantorei zusammen mit dem Vanguard Chor oder die Shopping- Meilen. noch ein Baseballspiel im riesigen Yankee- Es nahte der große Augenblick: Nachmittags Stadion. um 14 Uhr am Samstag begann das große Kon- zert zum Memorial- Day- US- Chor kommt nach Bad Saulgau Weekend in der Carnegie Hall. Zusammen mit Beim Abschied sprach Professor Melton eine fünf anderen Chören, begleitet vom Vanguard neue Einladung in zwei Jahren nach Kalifornien University Chamber Orchestra und dem Orange aus. Doch fürs nächste Jahr ist er erst einmal mit County High School of the Arts Symphony Or- seinem Chor nach Bad Saulgau eingeladen. chestra, sang die Mädchenkantorei unter der Leitung von Prof. Dr. Melton im Isaac- Hans Knoll Stern-Auditorium der Carnegie Hall. Zur Auf- führung kamen zwei Chöre aus dem Oratorium „Elias“ sowie die Kantate nach Psalm 42 „Wie Beispielhafte Virtuosität und beein- der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ für druckende Klangfülle Sopran-Solo, Chor und Orchester. Ein erheben- des Gefühl war es, auf dieser Bühne zu singen. Großes Mozartkonzert als weiterer Höhepunkt Am Beifall gemessen war der Auftritt der Mäd- in der neuen Reihe „Neuhauser Orgelkonzerte“ chenkantorei auch für das Publikum ein beson- Von Elke Eberle, Esslinger Zeitung derer Konzertgenuss. „Es hat soviel Spaß ge- macht“, „ein großes Erlebnis“, „ein grandioses Das ausgesprochen gut besuchte Konzert Gefühl“ – in solchen Kommentaren äußerte stand in der Reihe „Neuhauser Orgelkonzerte“ sich die Hochstimmung nach dem Konzert. und war ein weiterer Höhepunkt der anspruchs- Das Sahnehäubchen war eine Schifffahrt auf vollen und außergewöhnlichen Konzertreihe. dem Hudson River, entlang der Skyline von Der Chor St. Peter und Paul Neuhausen, das Or- Manhattan. Bei herrlicher Abendsonne, gutem chester Sinfonietta Tübingen, die vier Solisten Essen und Tanzmusik wurden die herzlichen und Regionalkantor Johannes Mayr an der Or- Kontakte zu den Mitgliedern der anderen Chöre gel überzeugten unter der Leitung von Kirchen- vertieft. Am Sonntag besuchte die Mädchen- musikdirektor Markus Grohmann nicht nur. Sie Berichte 27 tauchten beim Konzert zum Mozartjahr die Zu- hörer in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in ei- ne Welt aus Klängen und Harmonien, Emotio- nen und Bildern. Gewitter-Blitze erleuchteten die farbigen Kirchenfenster hinter den Musi- kern während des Konzertes ein ums andere Mal und sorgten für einzigartige Lichteffekte.

Mozarts „Ave verum corpus natum“ gehört zu den bekanntesten Werken der Musikgeschich- te. Schon dieses erste, nur wenige Minuten dauernde Stück gestalteten Chor und Orche- ster spannungsreich und auf höchstem Niveau. Die Sinfonie in A – Dur Nr. 29 schrieb Mozart in und Sänger sangen leidenschaftlich, hochkon- den Jahren 1773- 1774 im Alter von 17 Jahren in zentriert und mitreißend. Tenor Salvador Guz- Salzburg, es ist ein reines Orchesterwerk für man dominierte die Einsätze der Solisten Jose- Streicher, Oboen und Hörner. Wie viele andere fine Hirte (Sopran), Adelheid Krohn – Grim- Werke Mozarts ist es Musik, die von innen her- berghe (Alt) und Steffen Balbach (Bass) leider aus zu leuchten scheint, getragen von einer etwas. Prädestiniert für das weiche Kolorit im großartigen Erhabenheit. Auf einem soliden Duo mit der Oboe im „Agnus Dei“ zeigte sich Bassfundament entwickelten die Streicher des die herausragende Sopranistin. Alle Musiker Tübinger Orchesters in einem herrlich weichen zogen ein weiteres Mal beim anschließenden Klang die Sätze und loteten die Dramaturgie Finale alle Register ihres Könnens und das „Mi- der Komposition voll aus. 1791, in seinem To- serere nobis“ (erbarme dich unser) und „Dona desjahr komponierte Mozart die Fantasie in F – nobis pacem“(gib uns Frieden) entfaltete seine Moll für eine automatische Orgel, die im Mau- ganze Fülle an Harmonien und Emotionen. soleum des als Held gerühmten Feldmarschalls Laudan in Wien stand. Wenige Jahrzehnte nach der Entstehung des Werkes wurde in Neuhau- Dekanatskirchenmusiktag sen die Walcker – Orgel geweiht. Sie wurde „Gott ist mein Lied“ jüngst renoviert und Regionalkantor Johannes Mayr interpretierte dieses Werk brillant. Die Vergangenen Samstagnachmittag gegen 15:00 Klangfülle des bilderreichen und emotionsge- Uhr strömten Sänger/Innen aus verschiedenen ladenen Werkes harmonierte dank Mayrs bei- katholischen Gemeinden des Dekanates Göp- spielhafter Virtuosität eindrucksvoll mit dem pingen in die Herz Jesu Kirche in Ebersbach. facettenreichen Klangspektrum der Orgel. Krö- Thomas Gindele, Dekanatskirchenmusiker aus nender Abschluss des Konzertes war Mozarts Göppingen formte aus 280 Menschen ein En- Krönungsmesse aus dem Jahr 1779. Die Messe semble. Es war zu Beginn nicht einfach aufein- wurde zwar nie bei einer Krönung aufgeführt ander zu hören, im gleichen Tempo miteinan- und auch nicht von Mozart für eine Krönung der zu singen, denn wir mussten uns an den komponiert. Aber die neue Kompositionstech- Raum, an die Akkustik und an unsere vielen nik, Motive und Themen auch im Chor in immer Mitsänger/Innen gewöhnen. wieder neuen Zusammenhängen zu wiederho- Nacheinander probten die Chorleiter/Innen len, machte Schule. Diszipliniert folgte der aus Bezgenriet, Ebersbach, Faurndau, Göppin- Chor der Regie und dem Taktstock ihres Diri- gen, Heinigen, Ottenbach, Rechberghausen, genten, auch rhythmisch anspruchsvolle Pas- Salach, Uhingen und Wäschenbeuren ihre vor- sagen gelangen den 70 Sängerinnen und Sän- bereiteten Stücke für die gemeinsame Eucha- gern des Chores mühelos. Die Sängerinnen ristiefeier. Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 28

Nach einer Probe von 1 ¾ Stunden war eine einzelne Mitarbeiter/Innen aus dem Pastoral- Pause von einer Stunde, mit Kaffee, kalten team Herz Jesu und Herr Streng (Mesner), die Getränken, Brezeln und Kranzbrot und ange- Mitglieder des Kirchenchores und des „Kleinen regten Gesprächen im und um das Gemeinde- Chores“ die die Räume im Gemeindehaus vor- haus herum. bereiteten und für das leibliche Wohl der Sän- Pünktlich um 18:00 Uhr begann die Eucha- ger/Innen sorgten. ristiefeier mit Dekanatspräses Herrn Pfarrer Ihnen allen ein herzliches Dankeschön für Stefan Schacher /Eislingen und Herrn Pfarrer ihr Engagement. So bekam der 75. Geburtstag Urban Dreher und einigen Gottesdienstbesu- des Kirchenchores in Herz Jesu Ebersbach ei- chern, die, obwohl Stadtfest war, diesen be- nen erweiterten regionalen Akzent durch den sonderen Gottesdienst mitfeierten. In seiner Dekanatskirchenmusiktag. Predigt erinnerte Pfarrer Schacher die Sän- ger/Innen an ihren wichtigen Auftrag der Ver- Sr M. Antonie Wellmann kündigung des Glaubens und der frohen Bot- schaft innerhalb der Liturgie. Das ganze musi- kalische Programm des Gottesdienstes wurde Wie erfrischt man sich an in den vergangenen Wochen in den Gemeinden einem Sommertag? vor Ort geprobt, so konnte überhaupt in der kurzen Zeit das Programm gesungen werden: Ein Bericht vom Dekanats-Kirchenchortag in „Mass of all saints“ A. Wilson (*1945), „Nun Leonberg jauchzt dem Herren alle Welt“ 14. Jhdt., Satz K. N. Schmid (1926-1995), „Gott in der Höh sei An einem heißen Samstagnachmittag im Juli Preis und Ehr“ mit Junktim-Satz St. Skobowsky, sucht so mancher dringend nach Erfrischung. „Sei hier zugegen“ T M. Löwenthal (20. Jhdt.), Für gewöhnlich wird dann gerne das Freibad Halleluja M. Higgins, „Veni sancte spiritus“ oder das Eiscafé angesteuert. Eine überaus J. Berthier Taize, Psalm 47 „All ihr Völker reizvolle Alternative bot sich für die ca. 200 Teil- katscht in die Hände“ (Chr. Tambling *1964), nehmer des Dekanats-Kirchenchortages, der „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir“ N. Becker, am 22. Juli 2006 in der St.-Johannes-Kirche in „Lobe den Herren“ Ch. V. Stanford (1852-1924), Leonberg stattfand. Obwohl selbst hier im Lau- „A celtic benediction“ R. Bambrick (*1927). fe des Nachmittags die Temperaturen anstie- Thomas Specker, Dekanatsmusiker aus Kirch- gen und deshalb manch einer die Notenblätter heim begleitete die verschiedenen Stücke ein- auch zum Luftzufächeln zweckentfremdete, fühlsam und klangschön an der Orgel. Er konn- war dies ein im besten Sinne erfrischendes Er- te sich genau wie die Chorsänger/Innen schnell eignis. Unter der Gesamtleitung von Dekanats- auf verschiedenste Dirigenten/Innen einstel- kirchenmusikerin Marianne Aicher kamen die len. Zur Kommunion und zum Auszug spielte er Chöre des Dekanats Böblingen zusammen, um Stücke von G. Rheinberger und S. Karg-Elert, begleitet von einer glänzend aufgelegten Band die an der Herz-Jesu-Orgel klanglich gut ver- einen gemeinsamen Gottesdienst mit moder- wirklicht werden konnten. Ein ganz besonders nen geistlichen Liedern zu feiern. Im Mittel- dichter, die Herzen berührender Moment im punkt des musikalischen Programms standen Gottesdienst war, als über 300 Menschen im Stücke zeitgenössischer Komponisten wie John „Veni sancte spiritus“ in einer großen Intensität Rutter oder Thomas Gabriel. den Heiligen Geist um sein Kommen baten. Das Programm begann um 14 Uhr mit einer Dieser Tag war möglich, weil sich im Vorfeld gemeinsamen Probe. Das in den Wochen zuvor und am Tag selber viele für das Gelingen ein- in den Einzelchören Erarbeitete wurde hierbei setzten. Thomas Gindele, Auswahl und Bear- nochmals zusammen eingeübt. Dabei über- beitung der Literatur, Thomas Specker an der nahmen die Dirigentinnen und Dirigenten der Orgel, Herr Pfr. Dreher und Herr Pfr. Schacher, teilnehmenden Chöre jeweils die Leitung eines Berichte 29 der Stücke, so dass die Teilnehmer die außer- die Beteiligung weiterhin zunimmt. Unter den gewöhnliche Gelegenheit erhielten, sozusagen Anwesenden wird jedenfalls so mancher ge- in kürzester Zeit an einem Ort verschiedenste spürt haben, wie sich die Hoffnung von Dekan Chorleiterpersönlichkeiten und Leitungsstile Kaufmann erfüllte, nämlich dass man an die- kennenzulernen. Um 18 Uhr fand dann ein von sem Tag in dieser Kirche ‚vom Heiligen Geist Dekan Karl Kaufmann und dem Dekanatsprä- Kühlung zugehaucht’ bekommen konnte. ses für Kirchenmusik Michael Schumacher ge- meinsam zelebrierter Abendgottesdienst statt, Guido Schick in dem die Stücke, zum Teil auch gemeinsam mit der Gemeinde, vorgetragen wurden. Zwi- schen Probe und Messe gab es noch die Gele- Zwischen Gregorianik und Spiritual genheit, sich im Gemeindehaus mit Kaffee und Hefezopf zu stärken. Der gastgebenden Ge- Beim zweiten ökumenischen Kirchenchortref- meinde St. Johannes gilt an dieser Stelle ein fen in Ebingen alle Facetten der sakraler Musik herzliches Dankeschön für die reibungslose beleuchtet und unkomplizierte Organisation. Zuvor hatte Dekan Kaufmann noch einige Er- Albstadt-Ebingen (wgh). Zum zweiten Mal ha- läuterungen zu der neu renovierten St.-Johan- ben der evangelische Kirchenbezirk und das nes-Kirche gegeben. Ein zentrales Gestaltungs- katholische Dekanat Balingen ein ökumeni- element des Baus ist ein bronzenes Band, das sches Kirchenchortreffen veranstaltet. Über vom Vorplatz durch das Kirchenschiff über Altar 500 Chorsänger kamen in der Ebinge Martins- und Taufbecken bis zu einer Auferstehungsste- kirche zusammen, um gemeinsam zu singen. le im Chorraum reicht und das den ‚Weg des Le- Das Gotteshaus, dessen 100. Geburtstag in bens’ symbolisiert. Die neue Johanneskirche diesem Jahr gefeiert wird, war dafür der geeig- ist mit Sicherheit ein Bauwerk geworden, das nete Schauplatz. Die Gesamtleitung hatten Be- einen Besuch wert ist, und auch die Akustik zirkskantor Wolfgang Ebni und Dekanatskir- wurde von den an diesem Nachmittag zahlreich chenmusiker Rudolf Hendel; es sangen evan- anwesenden ‚Kennern’ sehr gelobt. Zur Zeit gelische und katholische Kirchenchöre aus Ba- sind die Leonberger noch dabei, Geld für eine lingen, Hesselwangen, Engstlatt, Frommern, neue Orgel zu sammeln, und nutzten deshalb Dürrwangen, Weilstetten, Täbingen, Schöm- die günstige Gelegenheit, ihren einschlägig berg, Schörzingen, Hausen am Tann, Tieringen, interessierten Gästen T-Shirts und Tassen mit Meßstetten, Nusplingen, Lautlingen, Pfeffin- Orgel-Motiven anzubieten, deren Verkaufser- gen, Ebingen, Truchtelfingen, Tailfingen, Onst- lös der Orgel zugute kommt. mettingen, Bitz, Winterlingen, Sigmaringen Im abendlichen Gottesdienst blieb die musi- und Hechingen. Gesangssolistin war die Sopra- kalische Gestaltung nicht allein Chor und Band nistin Corina Buckenmayer, Instrumentalmusik überlassen, sondern Dekanatspräses Schuma- steuerten das Blechbläserensemble „Heilix- cher steuerte seinen Teil bei, indem er ein ge- plechle“, geleitet von Stefan Kopp, Kontrabas- sungenes Hochgebet vortrug - ein besonderes sist Andreas Bott, Schlagzeuger Matthias liturgisches Element, das großen Anklang fand. Blaich und Oliver Geiger an der Orgel bei. Die Li- Zum Ende des Gottesdienstes gab es langan- turgie lag in den Händen des evangelischen De- haltenden Beifall als deutliches Zeichen dafür, kans Martin Seitz aus Balingen und des katholi- dass Marianne Aicher bei Auswahl und Umset- schen Dekanatspräses Pfarrer Richard Leiter zung des Programms sozusagen wieder mal aus Tailfingen. den richtigen Ton getroffen hatte. Bleibt zu hof- Den Auftakt machten die Blechbläser und fen, dass die regelmäßig wiederkehrende Ein- Orgel mit der Canzona in G von Girolamo Fre- richtung ‚Dekanats-Kirchenchortag’ sich bei scobaldi. Mit dem Psalmwort „Singet dem den Chören des Dekanats weiter etabliert und Herrn ein neues Lied“ begrüßte sodann Dekan Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 30

Seitz die Sänger, die der Aufforderung bereits ◆ Hochschule für Kirchenmusik mit dem schwungvollen Eröffnungslied „Einge- laden zum Fest des Glaubens“ Folge geleistet Workshop „Stimmbildung“ hatten. Als Glorialied erklang „Ich lobe meinen an der Hochschule für Kirchenmusik Gott“ in einem modernen Arrangement von Rottenburg Matthias Becker – voll Elan war besonders der Refrain „Ehre sei Gott in der Höhe“. Am Samstag, 21. Januar 2006, lud die Hoch- Auch nach der Predigt war zeitgenössische schule für Kirchenmusik der Diözese Rotten- Kirchenmusik zu hören, nämlich ein Satz des burg-Stuttgart im Rahmen der Kurse „Offene zeitgenössischen Komponisten Zsolt Gardonyi Hochschule 2006“ zu einem eintägigen Works- für Chor und Blechbläser, der dem Spiritual hop „Stimmbildung“ ein. Dies war der 3. Work- „Erd und Himmel sollen singen“ nachempfun- shop dieser Art, und auch diesmal folgten zahl- den war. Die Vertonung des Psalms 103 führte reiche interessierte ChorsängerInnen, Studen- die von Rudolf Hendel geleitete Schola zurück tInnen, ChorleiterInnen dieser Einladung. zum gregorianischen Choral, dem Ursprung al- Schon in der Vorstellungsrunde zu Beginn wur- len kirchlichen Gesangs, während die Chöre in de deutlich, mit welch unterschiedlichen Erfah- den Kehrvers „Lobe den Herrn, meine Seele“ rungen die TeilnehmerInnen sich hier versam- im vierstimmigen Satz aus Taizé einstimmten. melt haben: „ich singe im Kirchenchor und Aus Taizé, der Heimstatt gelebter Ökumene, möchte gerne lernen, besser mit meiner Stim- stammte auch der Wechselgesang „Preist den me umzugehen“ oder „ich bin seit vielen Jahren Herrn“ ein Gotteslob, in das alle Gruppen ein- Chorleiter und suche weitere Anregungen für stimmten. die Stimmbildung mit meinen Chören“. Mit Mozarts „Laudate Dominum“ erwies Den beiden Dozenten Christine Müller aus man dem Jubilar des Jahres Reverenz. Corina Tübingen und Jürgen Ochs aus Rastatt, beide Buckenmayer sang ihren Solopart mit warmer Lehrer für Gesang und Stimmbildung an der Rot- Sopranstimme. Mal flehentlich leise, mal glau- tenburger Kirchenmusikhochschule, gelang es, bensfroh kräftig erklang zuvor das „Kyrie“ in ei- die Gruppe innerhalb kurzer Zeit mit systema- ner Vertonung von Michael Haydn. Einen Brük- tisch aufgebauten Übungen in einen wundervoll kenschlag zur Orthodoxie stellte das in einem klangschönen Chor zu verwandeln. Der Vormit- schlichten und ergreifenden Satz komponierte tag begann mit einer ausführlichen Stimmbil- ostkirchliche Vaterunser dar. dungseinheit, die von Christine Müller angelei- In seiner Predigt erklärte Pfarrer Leiter, das tet wurde. Körperwahrnehmung, Lockerung, gesungene Gotteslob bringe auch die Kirchen Atmung, Übungen zu Resonanz, Artikulation, einander näher als alle Diskussionen. Mit ei- Lagenausgleich, Geläufigkeit, Er weiterung des nem schwungvollen Bläsernachspiel von Georg Stimmumfangs: lebendig, vergnüglich und kon- Friedrich Händel endete das Konzert. zentriert folgten die Übungen aufeinander und viele wunderten sich, welch klangvolle Töne plötzlich mühelos aus ihnen herausströmten. Dabei war besonders die Mischung von prakti- schen Übungen und direkt anschließender the- oretischer Reflexion sehr hilfreich: zuerst mach- te man die Erfahrung, dass etwas funktioniert und dann folgte im gemeinsamen Austausch die Begründung, warum das gerade so gut ging. Es wurde allen TeilnehmerInnen deutlich, dass sich eine sorgfältige Stimmbildung bei der Arbeit mit einem Chor immer lohnt und dass sie, vorbereitend und begleitend zum Erlernen der Berichte 31

Literatur, aus einer niveauvollen Probenarbeit ◆ Weitere Institutionen nicht wegzudenken ist. In der zweiten Hälfte des Vormittags wurde Orgelmeisterkurs mit Marie-Claire die Gruppe aufgeteilt: Jürgen Ochs arbeitete an Alain und Frédéric Blanc in Paris Registerausgleich, Lagenausgleich, Geläufig- keit; Christine Müller konzentrierte sich mit Einen Orgelmeisterkurs mit Marie-Claire Alain ihrer Gruppe auf die Bildung und den Ausgleich und Frédéric Blanc erlebten in der Woche nach der Vokale. Nach der Mittagspause wurden die Ostern vom 19. bis 23. April 2006 nahezu 100 Gruppen getauscht, sodass jeder Teilnehmer Teilnehmer aus aller Welt: 50 Kursteilnehmer beide Angebote wahrnehmen konnte. In beiden professioneller Organisten und Studenten und Gruppen gab es die Gelegenheit, in vielen 50 mitreisende Orgelfreunde. In 8 Unterricht- Übungen bei sich selbst zu beobachten, wie seinheiten mit 25 Stunden Unterricht vermittel- komplex die Vorgänge sind, die beim Singen ten die beiden Dozenten interessante Einblicke ablaufen: wie ist die Mundstellung beim o, in die Tradition und Spielpraxis der französi- beim i? was genau macht dabei die Zunge? Wie schen Orgelmusik mit Schwerpunkt auf der Mu- klingt es, wenn man diese Bewegungen etwas sik von Jehan Alain und Maurice Duruflé, des- verändert? Was geschieht genau bei einer Glis- sen 20ster Todestag zu begehen war. sando-Übung? Wo verändert die eigene Stimme Unterrichtsinstrumente waren die Orgeln ihre Farbe? Wie lässt sich das beeinflussen? von St. Germain-en-Laye (seit über 100 Jahren Diese Sorgfalt in der genauen Wahrnehmung Orgel der Familie Alain), die Cavaillé-Coll-Orgel und das Wissen um die Zusammenhänge von von Notre-Dame d´Auteuil, sowie die Hausor- Ursache und klanglicher Wirkung sind die Vor- gel von Maurice Duruflé. aussetzung zu jeder Arbeit mit der Stimme. In einem vielfältiges Rahmenprogramm mit Zum Abschluss des Tages versammelten sich Orgelbesichtigungen (u.a. in Rouen), Vorträgen wieder alle zu einer von Jürgen Ochs geleiteten zu Orgelbau und Orgelgeschichte sowie eini- Chorprobe, in der dreistimmige Chorsätze von gen Konzerten (u.a. Live-Übertragung in Radio Mozart und J.M. Haydn erarbeitet wurde. Und da France) gab es zahllose wertvolle und interes- zeigte sich, dass man z.B. ein „Jubilate Deo“ sante Informationen und Anregungen. Studien- ganz anders singt, wenn man sich vorher tage, die insgesamt weit über das übliche An- bewusst gemacht hat, wie viele unterschiedliche gebot und Niveau eines Orgelkurses hinausgin- Muskelbewegungen bei diesen fünf aufein- gen unter der einfallsreichen und freundlichen anderfolgenden Vokalen beteiligt sind, und wie Leitung von www.ORGANpromotion.org . Unter man es erreichen kann, dass jeder Vokal erkenn - den Zuhörern des öffentlichen Abschlußkon- bar ist und doch alle in einem gemeinsamen zertes in Notre-Dame d´Auteuil (Moderation ausgeglichenen Klangstrom hintereinander Marie-Claire Alain) waren auch zahlreiche be- erklingen. So war es nicht verwunderlich, dass rühmte Pariser Organisten. Jürgen Ochs bei dieser Probe mit viel Zeit und Dr. Claudia Schmölders Ruhe jeden einzelnen Takt unter die Lupe nahm. Dieser Tag war für alle TeilnehmerInnen sehr lohnend und anregend. Die beiden Dozenten Entschlossene Schritte auf gaben eine große Fülle ihres Wissens und ihrer musikalischem Neuland Erfahrungen an die Gruppe weiter. Praktische Der Konzertchor der Rottenburger Mädchen - Übungen, Gespräch, Informationen und schrift- kantorei auf Konzertreise durch Südindien liche Materialien - mit dieser methodischen Vielfalt verging die Zeit wie im Flug und am Feuchtwarme 26 Grad empfangen den Kon- Ende des Tages blieb nur ein Wunsch offen: zertchor der Rottenburger Mädchenkantorei dass eine solche Fortbildung möglichst bald am Flughafen der 16 Millionen-Metropole wieder angeboten werden möge! Mumbai, wie Bombay seit einigen Jahren hoch- Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 32

offiziell heißt. In der Luft hängt der Dunst von Besuch in einem Straßenkinderdorf. Millionen Autos, Bussen und Motorädern, ver- Krasse Armut erlebten die Teilnehmerinnen mischt mit einem durchdringenden Geruch der Mädchenkantorei Rottenburg in Indien. nach brackigem Meerwasser. Bunte Leucht- schlangen in den Palmen spenden auf der er- sten Busfahrt durch die Stadt ein wenig Licht Erst als zum ersten Mal gemeinsam mit dem und lassen schon erahnen, was den Chor in indischen Chor gesungen wird, löst sich die An- den nächsten Tagen auf Schritt uns Tritt beglei- spannung allmählich. Schließlich haben alle ten wird: schlafende Bettler am Straßenrand, diesem Moment monatelang entgegen gefie- Kinder, nur notdürftig mit Zeitungen und Papp- bert. Celeste Cordo, die Chorleiterin des indi- kartons zugedeckt. Dahinter, wie zum Hohn, schen Chors und der Rottenburger Domkapell- die Paläste der indischen Filmstars, bewacht meister Frank Leenen haben eigens Stücke ge- von Nachtwächtern und Schäferhunden. schrieben und arrangiert, zum Teil in Hindi, In diesem unwirklich fremden Land werden zum Teil in Englisch, zum Teil in Deutsch. Das die Mädchen die nächsten zwei Wochen ver- soll nun endlich zusammen geführt werden zu bringen und gemeinsam mit einem befreunde- einem der wenigen mehrstimmigen Chöre in ten indischen Chor auf Konzertreise gehen. ganz Indien. Chormusik hat in diesem Land Kennen gelernt haben sich die beiden Chöre kaum Tradition, und Noten aus Europa sind vor etwa einem Jahr anlässlich des Pueri-Canto- schwer zu bekommen, so dass sich die beiden res-Festivals 2004 in Rottenburg: Die Rotten- Chöre mit ihrem Projekt auf echtem musikali- burger Mädchenkantorei hatte den indischen schem Neuland bewegen. Chor “Cadenza Cantori” zu Gast, und aus reiner Gleich das erste Konzert, knapp 600 Kilome- Gastfreundlichkeit wurde Freundschaft. Auf ter südlich von Mumbai, in der Provinz Goa, ist den Besuch in Rottenburg folgte ziemlich rasch für die indischen Organisatoren die Erfüllung eine Gegeneinladung nach Indien. Nun ist es eines langen Traumes. Die berühmte Sé Kathe- endlich soweit – und trotz intensiver Vorberei- drale in Old Goa, die als eines der größten tungen durch die Domsingschule ganz anders christlichen Heiligtümer Indiens gilt, hat erst- als erwartet. „Dass das hier so krass ist mit der mals in ihrer rund 400-jährigen Geschichte die Armut, das ist ja schrecklich“, meint eines der Tore für ein geistliches Konzert geöffnet. Mädchen erschüttert, „für mich ist das ein rich- Die Besucher kommen in Scharen, und ap- tiger Kulturschock.“ plaudieren am Ende im Stehen. Ganz ähnlich Berichte 33

wie auch ein paar Tage später beim nächsten Konzert der Mädchenkantorei Rottenburg zu- Konzert in Pune, im Landesinneren. Für die in- sammen mit den indischen Gastgeberinnen, dischen Gastgeber ist das eine wichtige Bestä- dem Chor „Cadenza Cantori“. tigung, den eingeschlagenen Weg weiter zu ge- hen. Weiter zu kämpfen und zu arbeiten, um auch in ihrem Land geistlichen Chorgesang zu frontiert worden“, vermutet der Rottenburger etablieren, vielleicht sogar einen eigenen Chor- Generalvikar Clemens Stroppel, „da werden ei- verband gründen zu können. nige Wochen und Monate vergehen, bis das „Das wäre wahrscheinlich eine Arbeit von verarbeitet ist.“ ungefähr 10 Jahren, aber es würde sich ganz be- Und wirklich ist es auf der Heimfahrt vom stimmt lohnen,“ meint Domkapellmeister Lee- Frankfurter Flughafen am Ende Reise merkwür- nen, „denn dieses Land hat viel Potential, und dig still im Bus. Die ansonsten sehr redseligen die Chorleiterin Celeste Cordo macht ihre Arran- Mädchen wirken nachdenklich und fast in sich gements mit echter Hingabe und viel fachlicher gekehrt. Was bleibt, sind jede Menge gute mu- Kompetenz.“ sikalisch und menschliche Vorsätze, Erinnerun- Auch auf die Rottenburger Mädchen ist die gen, neue Eindrücke und der Wunsch nach ei- Begeisterung inzwischen übergesprungen. nem Wiedersehen mit den indischen Freunden. Nach knapp einer Woche bewegen sie sich si- Irgendwann. cher durch den Linksverkehr, feilschen auf den Märkten um die besten Preise und essen (fast) alles, was ihnen an indischen Gerichten aufge- tischt wird. Auch mit der allgegenwärtigen Ar- mut kommen sie nun fast täglich unmittelbar in Berührung, denn auf dem Reiseprogramm ste- hen neben Shopping und Sightseeing auch die Besuche von sozialen Projekten: ein Straßen- kinderdorf, ein Hospiz für krebskranke Frauen und Männer. Gefühlsmäßig ist das vor allem für die jüngeren Mädchen bisweilen eine echte Berg- und Talfahrt. „Ich denke mit solchen Situ- ationen sind die meisten bisher noch nicht kon- Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 34

■ II. Manual – Positiv (schwellbar) C – a’’’ Die Orgel 14. Principal 8’ 15. Gedacktfloete 8’ 16. Salicional 8’ 17. Octave 4’ ◆ St. Fidelis, Stuttgart 18. Holzfloete 4’ 19. Nasat 2 2/3’ 20. Doublette 2’ 21. Terz 1 3/5’ 22. Sifflet 1’ 23. Scharfmixtur 4f. 1 1/3’ 24. Englischhorn 16’ 25. Schalmei 8’ Sn, weites Cromorne, klari- nettenartig Tremulant

III. Manual – Schwellwerk C – a’’’ 26. Bourdon 16’ 27. Geigenprincipal 8’ 28. Flauto amabile 8’ 29. Viola 8’ 30. Vox coelestis 8’ 31. Fugara 4’ 32. Querfloete 4’ 33. Flageolet 2’t 34. Cornetmixtur 4f. 2 2/3’ 35. Trompette harm. 8’ 36. Oboe 8’ 37. Vox humana 8’ Tremulant

Pedal C – f’

38. Principalbass 16’ 39. Subbass 16’ 40. Octavbass (Flute) 8’ 41. Violonbass 8’ 42. Choralbass 4’ 43. Posaune 16’ 44. Trompete 8’

DISPOSITION ST. FIDELIS, STUTTGART 6 Normalkoppeln (mechanisch), als Zug Vleugels 2005, Opus 380 und Piston 5 Oktavkoppeln (elektrisch): I. Manual – Hauptwerk C – a’’’ Sub III, Sub III/I , Super III, Super III/I 1. Praestant 16’ (nur als Zug) und 2. Principal 8’ Super III/Pedal (als Piston und Zug) [alle 3. Rohrgedackt 8’ vorbereitet]. 4. Viola da Gamba 8’ 5. Octave 4’ Spielregister: Kuckuck, Tympanon, 6. Blockfloete 4’ Penicillus 1/2’, Plumbum 2/3’, Pauke 7. Quinte 2 2/3’ vorbereitet: Glockenspiel, Cymbelstern, 8. Superoctave 2’ Nachtigall 9. Mixtur 5f. 2’ 10. Cornet 5f. 8’ Crescendotritt (60 Stufen) 11. Bombarde 16’ und 2 Schwelltritte (TT-Einlage V2A) 12. Trompete 8’ Zungen ab, Tutti, Rücksteller 13. Clairon 4’ ab fs’’ 8’ Die Orgel 35

◆ Kressbronn St. Maria 18. Waldflöte 2´ 19. Terz 1 3/5´ – Hilfe der Christen 20. Mixtur 4fach 2´ Neubau 2005 (Josef Maier, Hergensweiler) 21. Tromp.harmonique 8´ Disposition: 22. Oboe 8´ alt Tremulant I. Manual Hauptwerk (C - g’’’) Pedalwerk (C – f) 1. Bordun 16´ alt 2. Principal 8´ 23. Prinzipalbaß 16´ alt 3. Viola da Gamba 8´ z. T. alt 24. Subbaß 16´ 4. Holzflöte 8´ alt 25. Octavbaß 8´ 5. Copel 8´ 26. Gemshorn 8´ 6. Octave 4´ 27. Choralbaß 4´ 7. Rohrflöte 4´ 28. Posaune 16´ Kehlen u. 8. Superoctave 2´ Nüsse alt 9. Mixtur 4 fach 1 1/3´ 29. Trompete 8´ Kehlen u. 10. Trompete 8´ Nüsse alt

Schwellwerk II. Manual (C - g’’’) Mechanische Spieltraktur Elektrische Registertraktur 11. Geigenprinzipal 8´ Elektronische Setzerkombination 12. Salicional 8´ alt Elektrische Normalkoppeln 13. Bordun 8´ Diskant alt Subkoppel II/I 16´ 14. Vox coelestis ab c 8´ alt 15. Fugara 4´ Orgelbaumeister Josef Maier, Hergensweiler 16. Traversflöte 4´ Orgelsachverständige: Heinrich Hamm, 17. Nasat 2 2/3´ Weingarten Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 36

◆ St. Sebastian, Oberkirchberg Pedal C – f¹ 18. Subbaß 16’ Hauptwerk C – g³ 19. Octavbaß 8’ Prospekt 1. Principal 8’ Prospekt 20. Gemshorn 8’ 2. Viola da Gamba 8’ 21. Fagott 16’ 3. Holzgedeckt 8’ 4. Octave 4’ Koppeln I/P, II/P, II/I, II/I 16’ 5. Holzflöte 4’ Temperierung ungleichstufig 6. Quinte 2 2/3’ nach Werckmeister III 7. Superoctave 2’ Erbauer: Orgelbau Wiedenmann, 8. Mixtur 4f. 1 1/3’ (VAZ 1 1/3’) Oberessendorf 2006 9. Trompete 8’ Orgelsachverständiger: Volker Linz Tremulant

Schwellwerk C – g³ 10. Rohrflöte 8’ 11. Salicional 8’ 12. Traversflöte 4’ 13. Nasard 2 2/3’ 14. Flageolett 2’ 15. Terz 1 3/5’ 16. Sifflet 1’ 17. Oboe 8’ Tremulant Die Orgel 37

◆ Sankt Franziskus, Erbauer: Orgelbau Metzler, Dietikon (CH) Gewicht: 6 Tonnen Obertürkheim Bauzeit: etwa 6500 Arbeitsstunden Fertigstellung: Juli 2005 1558 Pfeifen, 24 Register, Einweihung: 25. September 2005 mechanische Schleifladen, Orgelsachverständiger: mechanische Registertraktur Prof. Ludger Lohmann, Stuttgart

Disposition Hauptwerk Positiv Pedal Bourdon 16’ Salicional 8’ Subbass 16’ Principal 8’ Rohrflöte 8’ Octavbass 8’ Hohlflöte 8’ Principal 4’ Octave 4’ Octave 4’ Traversflöte 4’ Posaune 16’ Spitzflöte 4’ Flageolet 2’ Trompete 8’ Quinte 2 2/3’ Cornet 2fach Superoctave 2’ Larigot 1 1/3’ Koppeln Terz 1 3/5’ Scharf III-IV l’ II - I Mixtur III-IV 1 1/3’ Krummhorn 8’ I- P Trompete 8’ Tremulant II - P Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 38

◆ Disposition der neuen Orgel ◆ Disposition der neuen Orgel in Berkheim in Döffingen

Hauptwerk Hauptwerk Prinzipal 8´ Bordun 16´ Bourdon 8´ Prinzipal 8´ Octave 4´ Gamba 8´ Spitzflöte 4´ Rohrflöte 8´ Octave 2´ Octave 4´ Mixtur 4f 1 1/3´ Quinte 2 2/3´ Octave 2´ Schwellwerk Großmixtur 4-5f Rohrgedeckt 8´ Kleinmixtur 3f Salicional 8´ Trompete Prinzipal 4´ Traversflöte 4´ Schwellwerk Sesquialtera 2f Geigenprincipal 8´ Waldflöte 2´ Holzflöte 8´ Scharff 3f 1´ Salicional 8´ Trompete 8´ Vox coelestis 8´ Fugara 4´ Tremulant Traversflöte 4´ Flautino 2´ Pedal Progressio 2-4f Subbaß 16´ Oboe 8´ Octavbass 8´ Gedeckbass 8´ Tremulant Octave 4´ Posaune 8´ (vacant) Pedal Subbaß 16´ II/I II/I 16´ II/P I/P Quintbass 10 2/3´ Octavbass 8´ Registerwippen links der Klaviaturen Flötbass 8´ elektronische Setzer mit Sequenzer Octave 4´ Posaune 16´ (volle Länge) Orgelsachverständiger: Professor Wolfram Rehfeldt II/I II/I 16´ II/P I/P Domorganist, Prorektor Orgelbaufirma: Fischer und Krämer in Registerzüge links und rechts der Klaviatu- Endingen ren in senkrechten Reihen. elektronische Setzer mit Sequenzer Orgelbauer: Firma Lenter in Löchgau Die Orgel 39

◆ St. Jakobus Leutenbach

I. Manual – Hauptwerk (C bis g3) II. Manual – Schwellwerk (C bis g3) 1. Principal 8‘ 11. Bourdon 8‘ 2. Rohrflöte 8‘ 12. Salicional 8‘ 3. Octave 4‘ 13. Vox coelestis 8‘ 4. Nachthorn 4‘ 14. Traversflöte 4‘ 5. Octave 2‘ 15. Nasard 2 2/3‘ 6. Mixtur IV 1 1/3‘ 16. Blockflöte 2‘ 7. Trompete 8‘ 17. Terz 1 3/5‘ 8. Tremulant 18. Quinte 1 1/3‘ 9. Koppel II / I 19. Mixtur V 2‘ 10. Koppel II 16‘ / I 20. Oboe 8‘ 21. Tremulant

Pedal (C bis f1) 22. Subbass 16‘ 23. Octavbass 8‘ 24. Bassflöte 8‘ (Transmission zu Nr. 2) 25. Octave 4‘ (Transmission zu Nr. 3) 26. Trompete 8‘ (Transmission zu Nr. 7) 27. Fagott 16‘ 28. Koppel I / P 29. Koppel II / P

Orgelbauer: Michael Kreisz 2006 Orgelsachverständiger: Magnus Heiter Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 40

◆ St. Kilian, Möckmühl

I. Manual Hauptwerk C - g´´ 1. Bourdon 16´ C-h Ahorn/Fichte / ab c´Sn 2. Principal 8´ 80% Sn Prospekt 3. Konzertflöte 8´ C-fs´Holz offen ab g´Sn überblasend 4. Gamba 8´ 80% Sn Prospekt 5. Octav 4´ 75% Sn 6. Rohrflöte 4´ 30% Sn 7. Octav 2´ 75 % Sn 8. Mixtur 2 2/3´ IV fach 75 % Sn 9. Trompete 8´ 70 % Sn Trompete harm.

II. Manual Schwellwerk C – g ´´´ 10. Geigenprincipal 8´ 75 % Sn 11. Lieblich Gedeckt 8´ c-g´´´Ahorn/Fichte 12. Aeoline 8´ 70 % Sn 13. Voc coel. 8´ 70 % Sn 14. Traversflöte 4´ 70 % Sn ab c überblasend 15. Nasat 2 2/3´ 30 % Sn 16. Piccolo 2´ 70 % Sn überblasend 17. Terz 1 3/5´ 30 % Sn 18. Oboe 8´ 70 % Sn Deutsche Bauart Trem.

Pedal C-f´ 19. Contrabass 16´ Ahorn/Fichte 1a. Subbass 16´ Transm. Aus 1. 20. Octavbass 8´ 75 % Sn 3a. Flötbass 8´ Transm. aus 3. 4a. Violoncello 8´ Transm. aus 4. 5.a. Choralbass 4´ Transm. aus 5. 21. Posaune 16´ Becher Holz (volle Länge) 9a. Trompete 8´ Transm. aus 8. Koppeln: II/I – I/P – II/P – II/I 16´- II/P4´ Orgelbaumeister: Alfons Zeilhuber Orgelsachverständiger: KMD Michael Saum Die Orgel 41

◆ Maria - Königin in Weil der Stadt – Merklingen

Disposition mit 23 Register und 1 Transmission

Hauptwerk (I. Manual) C – g 3 Pedal C-f 1 1. Bourdon 16’ 19. Subbass 16’ 2. Principal 8’ 20. Octavbass 8’ 3. Gedecktflöte 8’ 21. Gedecktbass 8’ 4. Octave 4’ 22. Tenoroctave 4’ 5. Koppelflöte 4’ 23. Bombarde 16’ 6. Nasat 2 2/3’ 24. Trompete 8’ 7. Superoctave 2’ 8. Mixtur IV 1 1/3’ Koppeln: II/I; I-II/Pedal, II4’/Pedal. 9. Trompete 8’ - Tremulant - Mechanische Spiel- und elektr. Register- traktur mit elektronischer Setzeranlage; Schwellwerk (II. Manual) C-g3 Gehäuse Eiche massiv; farbig gefasst 10. Rohrflöte 8’ 11. Salicional 8’ Erbaut 2006 von 12. Schwebung 8’ Richard Rensch Orgelbau, Lauffen 13. Principal 4’ 14. Spitzflöte 4’ 15. Sesquialter II 2 2/3’ 16. Doublette 2’ 17. Plein jeu IV 2’ 18. Hautbois 8’ - Tremulant - Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 42

◆ Orgel Wimsheim

Disposition Wimsheim (Dekanat Mühlacker)

I. Manual C-g³ Principal 8’ Rohrgedeckt 8’ Traversflöte 8’ Octave 4’ Nachthorn 4’ Nazard 2 2/3’ Octave 2’ Terz 1 3/5’ Quinte 1 1/3’ Vorabzug aus Mixtur, aber mit eigenem Zug Mixtur 1 1/3’ IV Trompete 8’ nach Arp Schnitger Sub II an I II an I

II. Manual C-g³ Rohrgedeckt 8’ Wechselschleife Nachthorn 4’ Wechselschleife Nazard 2 2/3’ Wechselschleife Octave 2’ Wechselschleife Terz 1 3/5’ Wechselschleife Trompete 8’ Wechselschleife

Pedal C-f’ Subbass 16’ altes Register Fagott 16’ vakant I an Pedal II an Pedal

Tremulant auf alle Werke Ungleichstufige Temperierung Saage 1

Orgelsachverständiger: KMD Michael Saum Erbaut von der Orgelbaufirma Seifert, Kevelaer Die Orgel 43

◆ Orgel zu verkaufen KABl. Nr.10, 24.08.2006 BO Nr. A 1772 - 1.8.2006 Die Kirchengemeinde St.Dominikus Parksiedlung/Nellingen hat eine Walcker Orgel Bj. 1968 ◆ Orgelpflegeverträge wegen Anschaffung einer größeren Orgel zu verkaufen.

Hiermit werden die durch Erlass Nr. A 26 (KABl. 2 Manuale, 3/2002) am 01. 01. 2002 letztmals erhöhten Pedal, 10 Register Richtsätze für die Pflege und Stimmung von Orgeln Platzbedarf: mit Wirkung vom 1. 9. 2006 erhöht: Länge: 2.58 Breite: 2.48 Höhe: 3.90 I. Für eine Wartung mit Hauptstimmung: (alle Maße in Meter)

a) Grundpreis 120,00 € (zuzügl. MWSt.) b) Zuschlag je Register 23,00 € (zuzügl. MWSt.) Die Disposition:

Zuschläge für mehrchörige Register werden wie folgt 1. Manual berechnet: Hohlflöte 8’ Prinzipal 4’ 1- bis 2-chörig einfach Mixtur 3-4 f. 3- bis 4-chörig zweifach Feldflöte 2’ 4- bis 6-chörig dreifach. 2.Manual Gedeckt 8‘ II. Für eine Wartung mit Teilstimmung: Rohrflöte 4‘ Prinzipal 2‘ a) Grundpreis 120,00 € (zuzügl. MWSt.) Zimbel 2 f. b) Zuschlag je Register 11,50 € (zuzügl. MWSt.) Pedal Subbass 16‘ III. Teilstimmungen, Ged. Pommer 8‘ die auf Anforderung der Kirchengemeinde zusätzlich erfolgen, werden nach Aufwand abgerechnet. Koppel II -I; I - Pedal ; II - Pedal

Voraussetzung für diese Richtsätze ist, dass die Kirchen- gemeinde dem Orgelbauer während seiner Arbeit einen Die Orgel ist bis jetzt ununterbrochen Tastenhalter zur Verfügung stellt und dass in den genannten und ohne Störung im Einsatz. Sätzen alle Unkosten der Orgelbaufirma (auch Fahrtkosten und Verpflegung) inbegriffen sind. Preis VS. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Zum Vertragsabschluß soll das Formular 57.093 der Rot- Hr. Hermannspan, tenburger Druckerei verwendet und dem Bischöflichen Ordi- Telelefon 07 11/3 41 21 00 nariat in dreifacher Ausfertigung zur Genehmigung vorgelegt oder 0171/4 38 22 57 werden.

Stellt eine Orgelbaufirma abweichende Bedingungen, so bedarf dies einer Begründung (siehe o.g. Formular § 9) und der besonderen Genehmigung des Bischöflichen Ordinaria- tes. Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 44 ■ ■ Personalia Kirchenmusikalische ◆ Zum 40-jähigen Dienstjubi- Fortbildung läum von KMD Willibald Bezler

Am 1. Oktober diesen Jahres durfte Herr 08. 12. bis 10. 12. 2006 Prof. KMD Willibald Bezler das 40-jäh- Kurs Nr. 06.215.0 rige Dienstjubiläum als Kirchenmusi- ker begehen. Seine Verdienste um die Schola Gregoriana Kirchenmusik in Ellwangen, an der Mu- Ochsenhusana sikhochschule in Stuttgart, in unserer Diözese, auf Bundesebene sind ein- Gregorianische Gesänge des zigartig. Die herzlichsten Glück- und Advent Segenswünschen an dieser Stelle von allen Kolleginnen und Kollegen, von Kursinhalt: Seiten der Diözese und des Amtes für Inhalt des Kurses ist die praktische Ein- Kirchenmusik. Anstelle einer Fort- studierung (Scholasingen) lateinischer schreibung der Laudatio, welche an und deutscher Gesänge aus Stunden- dieser Stelle in den KMM zu seinem gebet und Messe der Adventszeit. Hi- 60. Geburtstag veröffentlicht wurde, storische und theologische Akzente möchten wir dem Leser einen Impuls runden die Thematik ab. Den Ab- zur Kirchenmusik von Willibald Bezler schluss des Kurses bildet die musikali- selbst nicht vorenthalten: sche Gestaltung des Adventsgottes- dienstes am Sonntag. Möglichkeit zur Das Ohr ist die Pforte der Seele Einzelstimmbildung ist gegeben. (Konrad von Megenberg 1347) Eines meiner eindrucksvollsten und Leitung: unvergesslichsten (kir- KMD Prof. Dr. Stefan Klöckner chen)musikalischen Erlebnisse und Er- Diakon am Hohen Dom zu Essen kenntnisse hatte ich vor Jahrzehnten Folkwang-Hochschule Essen beim Besuch des Gründungsklosters des Benediktinerordens Subiaco, 70 km Zielgruppe: östlich von Rom, der Ort, an dem der hl. Scholasänger/-innen; Benedikt seine Ordensregel verfasste. Leiter/-innen von Scholen und In einer kleinen, höhlenartigen Kapelle Kirchenchören, Studierende der kniete mutterseelenallein eine alte Frau Kirchenmusik und Musikwissenschaft. vor dem Tabernakel und sang. Aber ihr Singen (italienisch, lateinisch?) war Anmeldung: mehr ein intensives Krächzen, Schreien. Telefon 0 73 52-91 10-0 Vermutlich erfand sie spontan ihre ei- gene Melodie, die sie aus voller Seele hinaussang, eine Melodie, die durch Mark und Bein ging. Viele weitere Aha- Erlebnisse und Erkenntnisse – bedingt durch Studium und Beschäftigung – ließen sich anfügen und beschreiben, wie etwa die Erkenntnis vom architek- Kirchenmusikalische Fortbildung / Personalia 45 tonischen Aufbau von Musik, ähnlich dem einer rung steigern sich zu neuer Qualität und wek- Kathedrale, oder die verschlüsselte Trinitäts- ken Erwartungen auf Zukünftiges. So lassen theologie in den Werken J.S. Bachs, oder die sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Kunst, wie Mozarts unsterbliche Musik trans- simultan erfahren. zendentale Bereiche eröffnet, oder wie Olivier Walter Hirt Messiaens Musik aller Naturgesetze, Rhythmen und Farben der Welt aufnehmen will, bis zu zeit- ◆ Zum Tod von Anton Schirmer genössischen Komponisten, die wieder „redu- ziert“ komponieren, d.h. sogar eine Musiklo- sigkeit wagen, um ganz in die Tiefe hören zu lassen, den Weg zu einer mystischen Versen- kung zu bereiten: vielleicht eine gar nicht so un- willkommene Hörmöglichkeit für den heutigen, von Dauerblabla und -berieselung be lasteten Menschen. Das Ohr nimmt gegenüber dem Auge das 10fa- che an Eindrücken auf. Möglicherweise waren unsere Gottesdienste in den letzten Jahrzehnten – hervorgerufen durch Automatismen und ei- nem falsch verstandenen Aktionismus – durch Sprache und Klang überfrachtet, ließen wenig Raum für Stille. Stille müsste aber einem Klang Am 9. Februar diesen Jahres verstarb der lang- vorausgehen, oder diesem folgen. Eigentlich jährige Präses des Diözesancäcilienverbandes kann Musik erst auf Stille reagieren. Gerade und des Pueri-Cantores-Verbandes, Herr Mon- Stille und Klang sind ein Plädoyer für das „Un- signore Anton Schirmer. Er wurde 1929 in Oed- aussprechliche“. heim geboren, 1955 zum Priester geweiht und Th.Adorno sagt: „Was an Musik Transzendenz wirkte als Seelsorger und als Dekan in Bad heißen kann: dass sie in jedem Augenblick ge- Mergentheim, Weikersheim-Laudenbach und worden ist und ein Anderes, als sie ist: dass sie Zwiefalten. In den genannten Verbänden sowie über sich hinausweist... liegt in ihrer eigenen in der Kommission Kirchenmusik engagierte er Beschaffenheit, gegen die sie nicht ankann“. sich für das Chorwesen in unserer Diözese mit „Hören ist ein Sehen von innen, ein innerstes markantem geistlichen Profil. Bedeutende kir- Bewusstsein. Dann lässt sich auch mit dem chenmusikalische Ereignisse wie den Diözes- Gehör tausendmal mehr ausrichten als mit ankirchenmusiktag in Ulm im Jahr 1994 oder irgend einem anderen Sinn. Der Gehörsinn ist die Pueri-Cantores-Diözesantreffen hat er maß- unter allen Sinnen des Universums der höch- geblich mitgeprägt und mitgestaltet. Vom Fest ste, größte, umfassendste, ja er ist der einzig des Glaubens als Ziel der Kirchenmusik sprach allgemeine, der universelle Sinn. Es gibt keine er oft und oft, wenn er persönlich die Verlei- Ansicht des Universums ganz und unbedingt hung der Palestrina-Medaillen an die Kirchen- als die akustische (J.W.Ritter)“. Immer häufiger chöre in der Diözese vornahm. Das Leitwort sei- und zu Recht wird Kirchenmusik als Brücke zu nes priesterlichen Wirkens stand auch über sei- einem spirituellen Weg in die Verantwortung nem segensreichen Wirken für die Kirchenmu- genommen. sik: „Herr, dein Wort bringt Licht und Freude in Für alle, die sich mit den großen Themen des die Welt. Es macht das Leben reich, es stiftet Lebens und Glaubens auseinandersetzen, kann Frieden und Versöhnung.“ Möge er in dieser im kirchlichen Raum der Hörvollzug von Musik ewigen Freude beim Herrn geborgen sein. eine Verknüpfung von Gegenwärtigem mit Ver- gangenem bedeuten. Augenblick und Erinne- Walter Hirt Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 46

◆ Herr Pfarrer Gebhard Wanner, land überreicht wurde. Ebenso erhielt er die Heilbronn wurde am 07. 02. 2006 zum Dekan- Ambrosius-Medaille des ACV und für sein kul- atspräses für das Dekanat Heilbronn ernannt. turelles Engagement die Staufer-Medaille des Landes Baden-Württemberg. Dem neuernannten Dekanatspräses ein herzli- ches Wort des Dankes für die Übernahme des Die besten Wünsche für einen erfüllten Ruhe- Amtes! stand! Ad multos annos! Walter Hirt

◆ Nachträglich zum 80. Geburtstag ◆ Zum Tod von Werner Jacob von Siegfried Burger Nach langer Krankheit verstarb am 23. Mai Am 04. 12. 2005 feierte Siegfried Burger seinen 2006 im Alter von 68 Jahren Prof. Werner Jacob. 80. Geburtstag. „Ich komponiere Gott zu Ehren Seinem Studium in Freiburg ( u.a. Komposition und zum Dank“. Er begann bereits mit fünf Jah- bei Wolfgang Fortner) folgten Kirchenmusiker- ren Violine zu spielen und für ihn war bereits in jahre von 1969 bis 1990 an St.Sebald in Nürn- jungen Jahren klar, dass er Musiker werden berg, seit 1990 war er Titularorganist. Als künst- wollte. Durch die Kriegswirren bedingt konnte lerischer Leiter prägte er von 1985 bis 2002 die er erst mit 29 Jahren sein Studium in Trossin- Programme der Internationalen Orgelwoche gen und Köln aufnehmen. Dort belegte er die Nürnberg (ION). An der Stuttgarter Musikhoch- Fächer Violine, Komposition und Chorleitung. schule lehrte er von 1976 bis 1998. Für seine 30 Jahre lang war Siegfried Burger Musiklehrer künstlerischen Leistungen erhielt er viele Aus- am Tuttlinger Gymnasium, 20 Jahre lang wirkte zeichnungen und Orden. Nicht nur als Organist, er als Lehrer für Gehörbildung und Musiktheo- sondern auch als Komponist ist er bekannt ge- rie an der Staatlichen Hochschule für Musik in worden. Sein umfangreiches Oeuvre enthält Trossingen. Den St. Gallus-Jugendchor, den er Orgel-, Kammermusik- und oratorische Werke, als Konzertchor führte, leitete er vier Jahrzehnte u.a. „De visione resurrectionis“, das Mysterien- lang und mehr als 30 Jahre lang dirigierte er spiel „Tempus Dei – des Menschen Zeit“. den Katholischen Kirchenchor. In dieser Zeit Werner Jacob pflegte vielseitige Kontakte. Er komponierte er hauptsächlich oratorische Wer- verleugnete nie seine thüringisch-fränkische ke für Soli, Chor und Orchester. Das umfang- Mentalität. Bei seiner Emeritierung sprachen reichste Werk Burgers ist das 1991 uraufgeführ- ihm die Kirchenmusikabteilungen der Stuttgar- te Cantus III für Soli, Chor und großes Orche- ter Hochschule wegen seiner freundschaft- ster, bei dessen Uraufführung ihm die Ver- lichen Kollegialität und seiner im oekumeni- dienstmedaille der Bundesrepublik Deutsch- schen Geist geprägten Führungsrolle - unter Wahrung der spezifischen Ausrichtung - hohe Wertschätzung aus. Immer wieder mahnte er die missionarische Qualität und Aufgabe der Kirchenmusik ein. Mit der Einrichtung des Johann-Pachelbel- Preises wollte er junge, begabte Musiker an seinen Ideen teilhaben lassen. Viele Kollegen, Kirchenmusikerkollegen und ein großer Kreis früherer Studierenden werden sich immer wieder an den Lehrer, Künstler und Menschen Werner Jacob erinnern.

Willibald Bezler Personalia 47

◆ Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd ehrte den französischen Organisten Daniel Roth

Das Festival Europäische Kirchenmusik in Zu Ehren des Organisten Daniel Roth (Paris) Schwäbisch Gmünd stand in diesem Jahr vom wurde in diesem Jahr ein Orgel-Schwerpunkt 21. Juli bis zum 13. August unter dem Motto „Le- etabliert: Daniel Roth leitete einen Improvisa- benswege“. Spannend waren die Annäherun- tionskurs und arbeitete fünf Tage mit fast 30 Or- gen an dieses Thema aus verschiedenen Per- ganistInnen aus ganz Europa. Acht seiner ehe- spektiven. Geburt und Tod bestimmten den maligen Schüler präsentierten am 28. Juli eine musikalischen Rahmen, thematische Gottes- bunte „Hommage à Daniel Roth“. Roth selbst dienste stellten die Emmaus-Geschichte und spielte am folgenden Tag sein Preisträgerkon- das Labyrinth von Chartres in den Vordergrund. zert (Bachs großes Präludium und Fuge e-moll, 25 Konzerte widmeten sich in vielfältiger Weise Stücke von Franck, Saint-Saëns, Widor, Alain dem Festivalthema: darunter Musik des Mittel- und sein eigenes Werk „Final Te Deum“ (1981). alters vom Pilgerweg nach Santiago, die Pilger- Im Anschluss an das Konzert überreichte Ober- reise eines Troubadours nach Indien, Lechners bürgermeister Wolfgang Leidig dem Organisten „Sprüche von Leben und Tod“, Händels „Jeph- den Preis der Europäischen Kirchenmusik ta“, Schuberts „Winterreise“, Honeggers „Roi 2006. Leidig hob die Verdienste Roths als Inter- David“ und Ulrich Gassers Kirchenoper „Der pret, Improvisator und Pädagoge hervor. Prof. vierte König“. Solisten des Leipziger Balletts Peter Reifenberg (Mainz) würdigte in seiner gestalteten eine Choreographie zum Thema sehr persönlich gefärbten und bewegenden „Exodus“, und musikalisch lebendig wurden Laudatio Daniel Roth als „organiste honnête“, ein Stummfilm aus dem Jahr 1921, Lebens- der sich nach dem Vorbild Widors „von jedem schicksale aus Armenien und aus dem jüdi- falschen Virtuosentum abgrenzt“. „Compas- schen Osteuropa. Im ökumenischen Eröff- sion“ sei für Roth „das Schlüsselwort zur Ge- nungsgottesdienst kam zudem die prämierte staltung großer Orgelmusik“. Komposition aus dem Kompositionswettbe- werb zur Uraufführung, Frank Gerhardts (*1967) Insgesamt verzeichnete das Festival über „enthüllt / ohne erde (antiphon II)“. psalm 90 14.000 Besucher. Im nächsten Jahr widmet sich für Chor, Kinderchor und Streichtrio. das Festival vom 13. 7. bis 5. 8. dem Thema „Weltsprache Musik“. Mit auf dem Programm stehen der 10. Internationale Wettbewerb für Orgelimprovisation sowie ein Meisterkurs Chordirigieren mit Prof. Georg Grün (16.– 19. 7. 2007). Klaus Stemmler Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 48

■ Rezensionen ◆ Chormusik Die erfolglose Suche nach Orthodoxer Kirchenmusik in deutscher Sprache ist ◆ Bücher vorbei!

Arrangieren von Barock bis Pop Der Verein für Ostkirchliche Musik (VOM) Ulrich Kaiser / Carsten Gerlitz: Arrangie- legt Ihnen vor: Das Große „Chorbuch für ren und Instrumentieren. Barock bis Pop. den Orthodoxen Gottesdienst“, mit Texten Ein Lernprogramm mit CD-ROM. in deutscher Sprache. Es ist das Ergebnis Bärenreiter Studienbücher Musik, Band eines fast zwanzigjährigen Bemühens, trotz 14. ISBN 3-7618-1662-6. Bärenreiter-Verlag nur bescheidener finanzieller Mittel ein 2005. 177 Seiten € 18,95 / SFr 34,10. qualitativ anspruchsvolles Notenwerk zu Jeder Ensemble- oder Orchesterleiter, be- schaffen. Mit seiner Hilfe kann ein würdiger sonders an Schulen und Musikschulen, und inspirierender Gottesdienst in orthodo- kennt solche Situationen: Ein Musikstück xen bzw. ostkirchlichen Gemeinden im würde gut ins Konzertprogramm passen, deutschen Sprachraum gefeiert werden. aber die erforderliche Besetzung dazu fehlt. Das Chorbuch (jew. ca. 830 Seiten) gibt es Ein kleiner, einfacher Satz soll für das Schul- in zwei Fassungen: a) für Chöre mit orchester instrumentiert werden. Die Schü- gemischten Stimmen und b) für Chöre mit ler finden die traditionellen Sätze langwei- gleichen Stimmen (jew. in zwei Ringord- lig und würden lieber etwas „Poppigeres” nern). Für den ökumenischen Gebrauch und spielen. Feiern im nicht byzantinischen Ritus gibt es Das Studienbuch von Ulrich Kaiser und jeweils einen Auswahlband (jew. 194 Sei- Carsten Gerlitz geht auf derartige Situatio- ten). Die umfangreiche Grundausgabe ent- nen ein, beschäftigt sich mit rhythmischen hält die Gesänge zur Chrysostomos- und Mustern (Menuett, Walzer, Sarabande, Basilios-Liturgie an Sonn- und Werktagen. Marsch, Tango, Bossa Nova, Pop-Ballade), Gesänge zum Stundengebet (Vesper), zur mit unterschiedlichen Besetzungen (Orff- Liturgie der Vorgeweihten Gaben und zu Ensemble, „klassische”, Chor, Salon-Or- Festen des Kirchenjahres liegen ebenfalls chester, Big Band), mit dem Arrangieren ei- Vor bzw. sind im Entstehen. Die teils hilflo- ner melodischen Vorgabe und mit prakti- se Suche von Kantoren und Chören, gut scher Formenlehre. Der Lehrgang verfährt gemeinte oder aus der Not geborene „Wer- dabei nach dem Prinzip „learning by do- kelei“ und ausufernde „Zettelwirtschaft“ ing”, vermittelt theoretisches Wissen im sind damit nicht mehr nötig! Laufe der Arbeitsaufgaben und ermöglicht es dem Leser, schnell eigene Arrangements 1. Die Entstehung zu schreiben. Die beiliegende CD – geeig- Der VOM - Verein für Ostkirchliche Musik mit net für PC und Mac – enthält alle Arbeitsbö- seinem Sitz in der Schweiz, aber mit einem gen und die dazugehörigen Musterlösun- Mitgliederstamm aus der Schweiz, aus gen im Pdf-Format. Diese sind mit Audio- Deutschland, Österreich und anderen euro- tracks verknüpft, die auf dem Computer päischen Ländern, wurde im Jahre 1979 oder einem CD-Player abgespielt werden gegründet als Selbsthilfeorganisation von können. So kann der Benutzer die Arrange- Sängern und Chorleitern, Chören und ost- ments im Ganzen oder einzelne Stimmen kirchlichen Gemeinden. Sein von der Be- daraus hörend nachvollziehen. mühung um Förderung der Ökumene getra- genes Herzensanliegen war es, die Musik der Ostkirchen im Westen bekannt und hei- misch zu machen und intensiv zu pflegen. Dabei stand, durch örtliche Gegebenheiten nahe liegend, die orthodoxe Kirchenmusik und die gottesdienstliche Feier in der Tradi- tion der slawischen Völker im Vordergrund. In den vergangenen 20 Jahren bildeten sich aber auch immer mehr Gemeinden und Ge- meinschaften, die in der deutschen Spra- che Gottesdienst im Orthodoxen Ritus feiern und daher auch mit deutschen Texten und Noten versorgt sein wollten. So wuchs dem Rezensionen 49

VOM, langsam aber drängend, die Aufgabe zu, aktiv von verschiedenen Seiten anerkannte Traditionen der mitzuarbeiten an der Schaffung einer orthodoxen Kir- Verwendung Berücksichtigung finden. Für die Noten- chenmusiktradition deutschsprachiger Prägung. Eine sätze sollte gewährleistet sein, dass sie der jeweiligen faszinierende Aufgabe! Originaltradition entsprechen. Dass bei der Bearbei- Den VOM-Mitgliedern, zumal den Fachleuten aus tung auf einen deutschen Text hin sich manche Kom- Theologie, Liturgik und Kirchenmusik in ihren Reihen, positionen sperren würden, war allen von Anfang an erschien diese immense Aufgabe zunächst als „eine bewusst. Die Achtung vor einer Komposition mit kir- Nummer zu groß“; aber die Hilferufe waren so drän- chenslawischem (nicht „russischem“!) Text verbietet gend, dass man doch vorsichtig begann. Denn es es, sie in ein „Prokrustesbett“ deutscher Sprach be - ging vor allem darum, falsche Prägungen durch feh- son derheiten zu zwingen. Andererseits schien es lerhafte Traditionsbildungen zu Beginn eines solchen liturgisch unmöglich, um der Erhaltung der Original- Entwicklungsprozesses nach Möglichkeit verhindern noten willen, den liturgischen Text so zu verdrehen, zu helfen. Die Sicherung der theologischen, liturgi- dass das Deutsche mit dem griechischen oder slawi- schen und musikalischen Qualitätsstandards war schen Original kaum mehr kompatibel ist. Es galt von Anfang an das zentrale Grundanliegen und wird also, gut begründbare Kompromisse zu finden. Ver- es bei allen weiteren Entwicklungen im Rahmen der schiedene Fachberater wurden für die vielfältigen lebendigen Traditionsausformung auch weiterhin Entscheidungspro bleme konsultiert, sodass der VOM sein! Wie oft war, noch in den 70er-Jahren, zu erle- seine Lösung vorlegen kann mit dem Wissen, dass ben, dass jeder Priester, jeder gelernte oder unge- gute Begründungen jeweils die Entscheidungen ge- lernte Musiker gezwungenermaßen begann, für sei- tragen haben, dass aber auch diese nicht „der Weis- nen Chor, seine Gemeinde selbst Texte und Noten zu heit letzter Schluss“ sind. Kritisches Überprüfen ist nö- schreiben. Das alles führte bei den Chören zu Noten- tig! Der VOM bittet daher alle, die vorgelegten sätzen, die teilweise sehr unbefriedigend waren, ja Arbeitsergebnisse genau und wohlwollend zu prüfen teils so verzerrt, ja falsch notiert waren, dass nur und konstruktive Alternativen, sofern sie gefunden noch schwer die genuinen musikalischen Quellen zu werden, mitzuteilen! Denn nur dann kann etwas geän- entdecken waren. Kein Wunder, waren doch manche dert werden. nur auf dem Wege von Ohr zu Ohr tradiert, waren Um alle begründeten Änderungen auch möglichst manche Melodien, in stets guter Absicht, nach west- schnell einarbeiten zu können, wurde schon früh ent- lichem Tonsatzlehrbuch mehrstimmig gefasst! Die schieden, dass für das große Deutsche Chorbuch die Charakteristika orthodoxer Musiktraditionen waren Form der „Lose-Blatt-Sammlung“ (Format Din A4) im damit oft nicht mehr vorhanden. Rahmen eines handlichen Ordners gegeben sein Den Mitgliedern des VOM, die mit den Entwicklungs- sollte. Nur für Einzelausgaben oder Kleintexte er- aufgaben betraut waren, war von Anfang an bewusst, schien die Kleinheft- oder Buchform als angemes- dass auch sie nicht all eine vor sich hin schaffen durf- sen. Für das Layout der Texte und Noten war zu be- ten. Es wurde die Kooperation gesucht mit all den rücksichtigen, dass auch bei schlechter Beleuchtung geistlichen und kirchenmusikalischen Zentren, mit alles gut lesbar ist. Mit der Verwendung eines PCs mit all den (wenigen) Fachleuten, die sich im deutsch- einem geeigneten Schreib- und Notenprogramm (Fi- sprachigen Raum ebenfalls um die neue Traditions- nale) sollte gesichert sein, dass die Flexibilität bei bildung bemühten, die aber auch von orthodoxer Sei- möglichen Anwendungen und Änderungen stets ge- te ein hohes Ansehen genießen. währleistet ist. Alle „Praktiker“ drängten stets darauf, dass alle Arbeitsergebnisse, zumal alle Noten, vor 2. Die Vorentscheidungen dem Enddruck durch SängerInnen und Chöre „life“ er- Nach langem Abwägen des „Für und Wider“, wie ein probt werden, denn nur dann sind die Stolperstellen Deutsches Chorbuch für den Orthodoxen Gottesdienst wirklich zu entdecken. zu gestalten wäre, kamen die für die Entwicklungsar- beit des VOM Verantwortlichen zu dem Ergebnis, dass 3. Die konkreten Vorarbeiten es günstig sein könne, zu Beginn einer Traditions- Wer in deutscher Sprache singen will, muss deutsche bildung nicht zu früh den Strom der Entwicklung zu ka- Texte zur Verfügung haben! In den Orthodoxen Diö- nalisieren. Es erschien allen als günstig, um im Bild zu zesen im deutschen Sprachraum gibt es bisher keine bleiben, zunächst ein möglichst breites „Quellgebiet“ offizielle Fassung. Der christliche Gottesdienst, in der zu erschließen, also sprachliche und musikalische Gestalt der „Göttlichen Liturgie“ und des östlichen „Zuflüsse“ mit einzubeziehen, die bisher noch nicht Stundengebetes, ist ohne die Texte des Alten erschlossen worden waren. Für die Konsensbildung, („Ersten“) Testaments (in der Form der griechischen auch von seiten der Orthodoxen Kirchen, sollte ein „Septuaginta“), und hier insbesondere die Psalmen, möglichst breites Feld von gut legitimierten Wahl- sowie ohne die Texte des Neuen Testaments über- möglichkeiten bereitgestellt werden. haupt nicht denkbar. Für den Gottesdienst der Ost- Dabei sollten, bezogen auf die Texte, die theologi- kirchen sind zudem die vielen poetischen Hymnen sche, sprachliche und liturgische „Richtigkeit“, aber der Vätertradition, so wie sie nach historisch gewach- auch das poetische Niveau sowie schon bestehende, sener liturgischer Tradition ihren jeweiligen Ort Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 50

gefunden haben, unerlässlich! Die nicht direkt der russischen die Priorität einzuräumen, andere zu- Bibel entstammenden Texte der weiteren Gebetstra- nächst nur in kleinem Umfang zu berücksichtigen, ditionen (Glaubensbekenntnis, Eucharistisches bedurfte einer besonderen Legitimation. Hochgebet, Tropare, Kondake, Segensgebete, Lita- neien etc.) stellen besondere Anforderungen. 4. Warum dominiert als musikalische Form die rus- Folgende Auswahl wurde getroffen: sisch-deutsche Tradition? Auf übereinstimmende Anregung des in der Schweiz residierenden Bischofs der griechisch- Es sind fünf zentrale Gründe, welche diese Wahl als orthodoxen Kirche, der in Deutschland residierenden berechtigt erscheinen lassen: Bischöfe der russisch-orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) und der serbisch-orthodoxen Kirche 1. Im deutschen Raum war seit Jahrhunderten die sowie nach Rat eines deutschen Bibelwissenschaft- russische Orthodoxie die einzige Form östlicher lers, der die Herausgabe der neuen deutschen „Ein- Kirchentraditionen, mit der die hiesige Bevölkerung heitsübersetzung“ maßgebend betreut hatte, wurde Kontakt hatte. Nur sie war auch, durch die wenigen uns für die Texte des Alten Testaments die Überset- Publikationen, wenigstens anfangsweise, historisch zung nahe gelegt, die der „Septuaginta“ wohl „am und systematisch zu erschließen.(In Österreich aller- nächsten komme“: „Die Heilige Schrift des Alten und dings gab es aus politischen Gründen ein ziemliches Neuen Testaments“ übersetzt und erläutert von Josef Gleichgewicht der Bekanntheit für die russisch, ser- Franz Allioli. bisch und griechisch geprägte Orthodoxie.) Für die Texte des Neuen Testaments wurde uns die Übersetzung von Josef Kürzinger empfohlen, da sie 2. Im 19. Jahrhundert bildeten sich in mehreren bei hohem Sprachniveau im Deutschen und bei deutschen Städten russische Kirchengemeinden mit angemessener Verständlichkeit in der Wortwahl dem entsprechenden Gebäuden und Kirchenchören. Dar- griechischen Urtext „sehr nahe“ komme. aus folgten die ersten Veröffentlichungen russischer Für die weiteren Texte wurden wir auf das große, Kirchenmusik, ab Ende des Jahrhunderts auch schon um die Jahrhundertwende in Berlin entstandene vereinzelt in deutscher Sprache. Übersetzungswerk des russischen Erzpriesters Alek- sej Mal’cev verwiesen. Seine in mehreren Bänden 3. Es kam hinzu, dass im 19. Jahrhundert die pro- vorliegenden kirchenslawisch-deutschen Textausga- testantische Kirchenmusik sehr an Kontakten mit der ben stehen in der russisch-orthodoxen Kirche bis russischen Orthodoxie interessiert war. Ja man heute in hohem Ansehen. Da es sich als notwendig benutzte sogar ab 1829 fast hundert Jahre lang nach erwies, die hier maßgebende slawische Tradition mit der „Agende der evangelischen Kirche in den preußi- den griechischen Urtexten und den griechischen Tra- schen Landen einen Musik-Anhang für den Gottes- ditionen zu vergleichen und außerdem die gewählte dienst“, der aus Chorsätzen von Dimitrij Stepano- Sprachform des Deutschen vorsichtig auf den heuti- witsch Bortnjanskij (1751-1825) zusammengestellt gen Sprachgebrauch hin zu aktualisieren, bildete war ( Reprint: VOM 548, Gersau 1986). sich in Zusammenarbeit mit dem VOM eine Arbeits- gruppe von Spezialisten, in der die Mal’cevschen 4. Schließlich brachte die russische Revolution Texte ergänzt und behutsam bearbeitet wurden. Das nach 1917 Hunderttausende von Flüchtlingen in den führte ab 1990 zu einer mittlerweile respektablen Westen, unter ihnen Theologen und Musiker. Das Reihe von auf den praktischen Gebrauch von Prie- führte zu einer Ausweitung von Gemeindebildungen stern und Gemeinden hin zugeschnittenen hand- und zu einem unmittelbaren Austausch mit den west- lichen Textausgaben des Verlages Fluhegg, Gersau europäischen Kulturund Musiktraditionen. Bei den (Schweiz). westeuropäischen Konzertsaalbesuchern war ande- Für die Auswahl der Noten konnte der VOM auf sei- rerseits die symphonische und konzertante Musik nen reichen Archiv-Fundus zurückgreifen. Das Ton- russischer Komponisten sehr geschätzt. Daher und Noten-Archiv stellte aber die Bearbeiter des bekam, zumal in Deutschland, auch die russische Kir- Chorbuchs vor einige Grundentscheidungen: Wel- chemusik ein bis heute virulentes romantisches Ima- chen Stellenwert bekommen Quellen mit Sätzen für ge als genuiner Ausdruck der „russischen Seele“. gleichstimmige bzw. gemischtstimmige Chöre? Vor Die russische mehrstimmige Kirchenmusik ihrer- allem aber: Welche nationalen Gesangstraditionen seits wurde aber im 18. Jahrhundert von der Musik sollen berücksichtigt werden? Was ist von Chorsät- Italiens und im 19. Jahrhundert von der Tonsprache zen für gleiche Stimmen für den gemischten Chor zu der deutschen Romantik stark geprägt. Von den rus- verwenden, und was ist im umgekehrten Falle mög- sischen Erneuerern zu Beginn des 20. Jahrhunderts lich? Welchen Anteil bekommen ein- und zweistim- wurde sie geradezu als westlich überformt angese- mige, vor allem aber drei- und mehrstimmige Sätze hen. Daraus ergaben sich die Bemühungen der sog. verschiedener Schwierigkeitsgrade? „Moskauer Schule“, die alten, ganz eigenständigen Die gefällte Entscheidung, für die Wahl der Musik- Quellen russischer Musik neu zu beleben, sie aber tradition bei der Grundausgabe des Chorbuchs der mit den Möglichkeiten und aesthetischen Vorstellun- Rezensionen 51 gen westlichen Chorgesangs zu verbinden. Diese und den Fähigkeiten der zur Verfügung stehenden Bemühungen wurden durch die Revolution und die Sängerinnen und Sänger gezielt auszuwählen. ihr folgende 70-jährige kommunistische Herrschaft Für den Wort-Gottesdienst finden sich: Litaneien, jäh unterbrochen. Seit 1990 beginnt eine vielfältige Antiphonen (Psalmen), die Seligpreisungen, Tropare, neue Entwicklung, von der heute noch nicht zu pro- Kondake, Prokimena und Allelujaverse in den 8 Kirch- gnostizieren ist, wohin sie führen wird. entönen. Geblieben aber ist die Tatsache, dass heute das Im Eucharistischen Teil finden sich: Cherubinischer genuin Östlich-Orthodoxe dem Westchristen in ver- Lobgesang, Glaubensbekenntnis, Anaphora, Hymnen ständlicher Sprache gegenübertritt, weil die uns jetzt zur Gottesmutter, Vater unser, Kommuniongesänge zugängliche russische kirchenmusikalische Kultur in mit Psalmvertonungen und freien Kompositionen. sich gleichermaßen östliche und westliche Elemente Mehrere Versionen des „Mnogaja Leta“ schließen den fruchtbar vereint. Teil ab. Die Kompositionen stammen a) aus den Choral - 5. Die Traditionen der serbischen und griechischen traditionen in der Form der neumatischen, Kiewer, Kirchenmusik wurden im Westen erst nach 1950 graecorussischen, bulgarorussischen, ukrainischen, bekannt, als „Gastarbeiter“ aus diesen Ländern mit karpatorussischen, serbischen und rumänischen ihren Familien in den deutschen Sprachraum zogen. Gesangsweise. An Komponisten findet man Werke Sie bildeten Gemeinden (heute z. T. schon mit der aller „Klassiker“ von Bortnjanskij über Tschaikowskij dritten Generation), Chöre und kirchliche Organisa- bis zu Komponisten der „Moskauer Schule“ (Kastals- tionsstrukturen, deren Bekanntheitsgrad sich erst kij, v.Gardner, Kedroff u.a.). Aus anderen nationalen langsam auszuweiten beginnt. Tradition wurden ebenfalls die bedeutendsten Kom- Die alte serbische, zumal aber die weitgehend ein- ponisten berücksichtigt. stimmig zu singende griechisch-byzantinische Kir- chenmusik offenbaren sich heute noch nur für die 6. Die Erprobung wenigen, besonders interessierten „Kenner“ in ihrer Alle Notenentwürfe wurden jeweils einer prakti- „unbeschreiblichen Schönheit“ (Totzke). Vom Gros schen Erprobung unterworfen: unserer HörerInnen und SängerInnen wird sie aber, Kleine Kreise von SängerInnen und KantorInnen wegen der völlig anderen musikhistorischen Quellen wurden laufend mit den Manuskripten konfrontiert (zumeist nur in neumatischer Notation) und einer und um Korrekturen gebeten. Eine Fülle von Hinwei- andersartigen Stimmverwendung, als weitgehend sen ergab sich, nicht zuletzt auch für die psycholo- fremdartig, ja als unverständlich beurteilt. Hier gisch richtige und chortechnisch nützliche Form des braucht es noch Zeit, bis sich die Hörgewohnheiten Layouts. auf das erweiterte Spektrum der Möglichkeiten des Von besonderer Bedeutung aber waren mehrere Singens einstellen werden. Tagungen des VOM mit gemischten und gleichstim- Fazit: Orientiert man sich an den musikalischen migen Chören in den Jahren 1995 bis 2004 in Klöstern Möglichkeiten heutiger Kirchenchöre im Westen und und Tagungshäusern der Schweiz und in Deutsch- folgt man dem in oben beschriebener Weise für Mittel- land. Hierbei ging es gezielt darum, möglichst viele europa begründbaren „Anciennitätsanspruch“ (natürlich noch provisorische) „Uraufführungen“ zu er- (Totzke) der russischen Tradition, ist es gerechtfer- reichen mit geschulten und ungeschulten Sängerin- tigt, auch in dem vorliegenden Chorbuch den nen und Sängern. Aus den Proben und den Gottes- Kompositionen der russisch-orthodoxen Kirchen- diensten haben die Bearbeiter viele wichtige musik den ersten Platz einzuräumen. Aber auch Anregungen für Verbesserungen erhalten. schon im jetzt vorliegenden Grundbestand der Noten werden – sozusagen als Platzhalter für die weitere 7. Hinweise zum Vertrieb und zum Kopierrecht Entwicklung –serbische, bulgarische, ukrainische, Das Chorbuch kann beim VOM bezogen werden karpatorussische, rumänische und (neo )byzantini- (VOM- Verein für Ostkirchliche Musik, Bläsiring 168, sche Kompositionen einbezogen. CH-4057 Basel). Wie viele, insbesondere kleinere Ver- leger, steht auch der VOM vor dem fast unlösbar schei- 5. Der Inhalt nenden Problem, dass Noten unberechtigterweise Die Auswahl und musikalische Bearbeitung des nachkopiert werden. Aus diesem Grunde hat der Ver- Großen Deutschen Chorbuchs wurde - in Abstim- einsvorstand beschlossen, dem Verkaufspreis ver- mung mit der Projektgruppe - besorgt durch Peter bindlich einen Betrag für das Kopierrecht hinzuzu- Vitovec, Basel. Er ist der bedeutendste Ostkirchen- rechnen; damit sind die Käufer frei, selber Kopien für musiker der Schweiz. den internen Gebrauch in ihren Gemeinden und Chö- Für die 32 „Nummern“, die im Ablauf der Liturgie ren herzustellen. Der Verein wird von seinen Mitglie- vom Chor zu singen sind, werden in der Grundaus- dern getragen, deshalb wird ihnen ein verbilligtes Ko- gabe jeweils unterschiedliche Kompositionen und pierrecht gewährt. Die Mitgliedschaft des VOM kann Fassungen angeboten. Ein Kantor hat somit die reiche jederzeit erworben werden. Möglichkeit, jeweils nach liturgischen Anforderungen Somit beinhaltet der Endpreis des Chorbuches: Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 52

a) einen Vierringordner; b) die Noten; c) das Kopier- gewöhnliche Stellung ein. Selbst als Fragment ist sie recht. musikgeschichtlich bedeutsam, zum Einen als einzige Die Bände VOM 601 (für gemischte Stimmen) und Missa der Klassik, zum Anderen, da sie in den weni- VOM 602 (für gleiche Stimmen), jeweils ca. 830 Sei- gen vollendeten Teilen einen breiten stilistischen Bo- ten, kosten somit 184,- €. Die Ökumenische Fassung gen vom Barock bis zur musikalischen Klassik spannt. VOM 603 (für gemischte Stimmen) und VOM 604 (für Versuche, die Große Messe zu vollenden, hat es einige gleiche Stimmen), jeweils 194 Seiten, kosten 45,- €. gegeben, der des amerikanischen Musikforschers Als Herausgeber dieses Chorbuches sind wir dankbar und Pianisten Robert D. Levin ist der aktuellste. Mit ei- für jede Art von Rückmeldungen. Korrekturen, Vor- ner Tournee im Frühjahr 2005 wurde das Resultat in schläge und Anregungen nehmen wir gerne entge- Europa vorgestellt. Seriöses und wissenschaftlich gen, werden sie sammeln und verarbeiten, um sie untermauertes Bemühen, kompositorisches Geschick, den Benutzern dieser Sammlung wieder weiterzuge- erstaunliches Einfühlungsvermögen in Mozarts Klang- ben. welt waren das einhellige Urteil der Kritik, die Levin große Anerkennung und Respekt zollte. Fazit: Jetzt kann und muss das Große „Chorbuch für Levins Ergänzung zu einem liturgisch vollständi- den Orthodoxen Gottesdienst“ des VOM intensiv ver- gen Werk verwendet folgende Quellen und Verfahren: breitet werden, aus ihm sollte jetzt von vielen gesun- „Cum Sancto Spiritu“: Die Kadenz (ad libitum) für die gen werden zum Lobe Gottes und zur Freude vieler beiden Solo-Soprane und den Solo-Tenor ist aus der Menschen: Na Mnogaja Ljeta! – Auf viele Jahre! Kantate „Davide penitente“ KV 469 entnommen. „Credo in unum Deo“: Ergänzungen in der Instru- Heribert Tilmann, (Projektleiter) mentation. „Et incarnatus est“: Ergänzungen in den Streicher- stimmen. „Crucifixus“: Neukomposition einer achtstimmigen W. A. Mozart: Missa in c-Moll KV 427, ergänzt und Doppelfuge, basierend auf einer Skizze aus dem Jahr herausgegeben von Robert D. Levin 1783. Stuttgarter Mozart-Ausgaben, Carus-Verlag 51.427 „Et resurrexit“: Neukomposition anhand eines Mo- Die große c-Moll-Messe und das Requiem gehören tivs aus dem „Credo“ und eines überlieferten Skiz- nicht nur zu den schönsten, sondern auch zu den ge- zenmotivs. heimnisvollsten Werken Mozarts. Die Tatsache, dass „Et in Spiritum Sanctum“: Tenor-Arie, bearbeitet aus beide Werke unvollendet geblieben sind, hat sicherlich dem Hauptteil der Arie „Tra l’oscure ombre funeste“ dazu beigetragen, dass sich Mythen und Legenden aus „Davide penitente“ KV 469. um ihre Entstehung gebildet haben. Während der An- „Et unam sanctam“: Vierstimmiger Chor, abgeleitet lass zur Komposition des Requiems klar ist (eine Auf- aus einer Skizze aus dem Jahr 1783. tragsarbeit des Grafen von Walsegg), ist dies bei der c- „Et vitam venturi“: Vierstimmige Fuge, basierend auf Moll-Messe nicht ganz so eindeutig. Aus Briefen geht dem Kontrasubjekt des „Kyrie“. hervor, dass Mozart das Gelübde einer Messkompo- „Sanctus-Hosanna“: Wiederherstellung der Doppel- sition abgelegt hatte, wenn er seine Constanze heira- chörigkeit. ten könne – gegen den massiven Widerstand ihrer Fa- „Agnus Dei“: Erweiterte Fassung des ersten Teils der milie. Es ist nicht bekannt, was die Fertigstellung der Arie „Tra l’oscure ombre funestre“ aus „Davide peni- c-Moll-Messe KV 427 verhindert hat. Das Credo bricht tente“ KV 469 für Sopran-Solo und Chor. nach den ersten beiden Sätzen ab, wobei diese auch „Dona nobis pacem“: Vierstimmiger Chor, entwickelt nur unvollständig überliefert sind. Die Originalpartitur aus einer Skizze aus dem Jahr 1783. von Sanctus-Hosanna und Benedictus ging verloren, Auch wenn man sich beim Hören unweigerlich das Agnus Dei fehlt vollständig. Teile des Werkes wur- fragt, was Mozart an dieser und jener Stelle wohl ein- den offenbar am 26. Oktober 1783 in St. Peter in Salz- gefallen wäre, wird Levins Rekonstruktion für viele burg – mit Constanze als Sopransolistin – aufgeführt, eine Bereicherung sein, erstmals die c-Moll-Messe wobei Mozart die fehlenden Sätze wahrscheinlich aus als abendfüllendes, geschlossenes Werk zu erleben – älteren eigenen Messkompositionen in C-Dur ergänzt für andere vielleicht weniger akzeptabel, die sich hat. Die neue Ergänzung von Robert D. Levin, die am daran gewöhnt haben, mit den großen Lücken zu le- 15. Januar 2005 in der Carnegie Hall in New York zum ben, die das Genie Mozart hinterlassen hat. Die über- ersten Mal erklungen ist, greift auf Mozarts Skizzen zur nommenen Teile aus der Kantate „Davide penitente“ c-Moll-Messe zurück und schöpft Anregungen aus der fügen sich nahtlos ein und in den neu komponierten Kantate Davide penitente KV 469, in die Mozart die Teilen, gewonnen aus Mozartschen Skizzen und The- Messe (Kyrie und Gloria) zwei Jahre später überführt men, zeigt Levin große stilistische Kompetenz. Es hat hatte. aber durchaus auch was für sich, das Credo mit dem Mozarts einzige Kantatenmesse im Missa solemnis- wunderbaren und innigen „Et incarnatus est“, einer Typus nimmt zwischen der h-moll Messe Bachs und der schönsten Arien von Mozart, enden zu lassen. der Missa solemnis op.123 Beethovens eine außer- Bei einer (in der Regel) konzertanten Aufführung ist Rezensionen 53 die Notwendigkeit einer liturgisch vollständigen Fas- (ohne Opus-Zahl; Solo-Sopran (Tenor), Chor und Orgel sung nicht gegeben – es ergeben sich daraus sogar bzw. Solo-Sopran (Tenor), Chor, Streicher und Orgel). interessante Möglichkeiten der Kombination mit an- Die einzige Vertonung des Mess-Ordinariums, die deren Werken. Gibt es aber die Möglichkeit einer „Messe basse“ (1881, revidiert 1906) beinhaltet die liturgischen Aufführung (wie auch schon mit Bachs Vertonungen des „Kyrie“, „Sanctus“, „Benedictus“ h-Moll-Messe praktiziert) oder will man eine kom- und „Agnus Dei“ für Solo (Mezzo-Sopran) und 2-3st. plette und Programm füllende Messvertonung, dann Frauenchor mit Begleitung von Orgel oder Harmo- ist die Fassung von Robert D. Levin sicherlich erste nium. Diese „kleine Messe“, wie Fauré sie nannte, ver- Wahl. Übersichtlichkeit und Gestaltung der Partitur körpert in ihrer Einfachheit, Anmut und empfindsamer und das ausführliche Vorwort (Robert D. Levin) sind Frömmigkeit diejenigen Eigenschaften, die sie zu ei- vorbildlich. nem kleinen Meisterwerk werden lassen – genauso, wie auch die anderen in diesem Band enthaltenen Motetten. Zu den französischen Texten („Cantique de Gabriel Fauré: Musique religieuse für Chor, Ensemble Jean Racine“ op.11; „Noël“ op. 43,1; „Il est né le divin oder Solisten mit Instrumenten enfant“; „Noël d’enfants“; „En Prière“) hat Heidi Carus-Verlag 70.301 Krimße eine deutsche Übersetzung angefertigt, aller- In einem neu von Jean-Michel Nectoux herausge- dings sollte man sich die Mühe des Erlernen des fran- geben Band sind – mit Ausnahme des Requiems – zösischen Textes machen, da die französische Spra- alle bis heute veröffentlichten oder bekannt gewor- che einen nicht unwesentlichen Bestandteil der denen geistlichen Werke Gabriel Faurés (1845 – 1924) Klanglichkeit ausmacht. Diese Problematik stellt sich enthalten. Nach seinem Studium an der École Nieder- – trotz unterschiedlicher Aussprachetraditionen – meyer war Fauré von 1865 bis 1905 vor allem als Kir- bei den lateinischen Texten weniger (verschiedene chenmusiker tätig, ab 1877 an der Pariser Pfarrkirche „Ave Maria“- und „Tantum ergo“ – Vertonungen; „Tu Ste-Madeleine. Fauré ist vor allem als Komponist von es Petrus“; „O salutaris“ op. 47,1; „Ecce fidelis servus“ Liedern sowie Klavier- und Kammermusik bekannt. op. 54; „Ave verum“ op. 65,1; „Maria mater gratiae“ Diese intimen musikalischen Formen bevorzugt er op. 47,2; „Sancta Mater“; „Salve Regina“ op. 67,1; auch in seiner geistlichen Musik, er verzichtet auf „Messe basse“). den monumentalen Stil in Messen und Oratorien, Der vorliegende Band stellt eine wahre Fundgrube was nicht zuletzt in seinem bedeutendsten und be- qualitätvoller, für die Liturgie bestens geeigneter Chor- kanntesten geistlichen Werk, dem Requiem op. 48 literatur dar, die auch von Laienchören gut bewältigt zum Ausdruck kommt. Ihm kommt es auf seinen per- werden kann. Der unmittelbare Praxisbezug wird in ei- sönlichen menschlichen Ausdruck an, womit er, wie er nem Brief Faurés an seinen Verleger Hamelle deutlich: schreibt, „nicht im Geiste der neuen Gesellschaft für „Beinahe alle diese Stücke habe ich für die Kantorei geistliche Musik“ komponiert. Die Mehrzahl seiner von Ste-Madeleine komponiert, und dieses hat mich Motetten schrieb er für seine eigenen Verhältnisse an darin geschult, sie in brauchbaren Tonlagen zu schrei- der Kirche Ste-Madeleine, wo der Chor und die Soli- ben, weder zu hoch noch zu tief“. sten von der Chororgel und zu besonderen Anlässen Ein ausführliches Vorwort und eine gute Über- auch von zusätzlichen Instrumenten begleitet wurde. sichtlichkeit des Notentextes (teilweise mit Leerseiten Die Instrumentation variiert hierbei vielfältig, manch- zum besseren Blättern) runden diese empfehlens- mal treten zur Orgel eine Harfe, ein Kontrabass, ein werte Edition ab. Streicherensemble oder vereinzelt Bläser (Oboe, Hör- ner) hinzu. Eine Ausnahme bildet Faurés erstes - und gleichzeitig wohl neben dem Requiem bekanntestes Johann Michael Haydn: - geistliches Werk, das 1865 zur Entlassung aus der Missa Sancti Hiernonymi MH 254, Carus 54.254 École Niedermeyer komponierte und mit einem Kom- Missa sub titulo Sancti Leopoldi MH 837, positionspreis ausgezeichnete „Cantique de Jean Ra- Carus 54.837 cine“ op. 11, welches hier neben der Fassung für ge- Deutsches Hochamt MH 560, Carus 54.560 mischten Chor und Orgel und in der Besetzung Chor, Weihnachtsresponsorien MH 639, Carus 54.639 Streicher und Orgel auch in einer Bearbeitung für sin- Carus-Verlag fonisches Orchester vorliegt, welche wohl von Fauré Das 200. Todesjahr von Johann Michael Haydn angefertigt und 1906 uraufgeführt wurde. Ebenfalls in (1737 – 1806) steht zwar ganz im Schatten des 250. zwei Fassungen mit unterschiedlichen Besetzungen Geburtsjahres von W. A. Mozart, aber das Jubiläum be- gibt es das „O salutaris“ op. 47,1 (Solo Bariton und Or- wirkt, dass der zu Unrecht kaum wahrgenommene gel bzw. Solo Bariton, 2 Hörner, Streicher, Harfe), das jüngere Bruder von Joseph Haydn zunehmend Be- Weihnachtslied „Il est né le divin enfant“ (1-st. Gesang achtung findet. Das drückt sich nicht zuletzt durch di- und Orgel bzw. 1-st. Gesang, Oboe, Cello, Kontrabass, verse neue Editionen aus. Michael Haydn war neben Harfe und Orgel), das „Tantum ergo“ op. 55 (Solo-Te- Mozart der bedeutendste Musiker am fürsterzbi- nor, 5-st. Chor, Harfe und Orgel bzw. Solo-Tenor, 5-st. schöflichen Hof in Salzburg, sein kirchenmusikali- Chor, Streicher und Orgel) und das „Tantum ergo“ scher Stil war prägend bis ins 19. Jahrhundert. Allein Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 54

sein kirchenmusikalisches Werk umfasst 32 lateini- tungen im Sinne der damals üblichen Messandachten sche und 5 deutschsprachige Messen, 2 Requien, 6 Te und in der damals üblichen Ausdrucksweise; Be- Deum und eine Vielzahl kleinerer Werke zu allen Kir- trachtungen und Gebete kommentieren die einzel- chenfesten. nen Messteile. Außer zu den Ordinariumsteilen sind Schon auf Grund ihrer Besetzung mit vier Oboen Gesänge zum Evangelium, Offertorium, zur Kommu- (zwei konzertierend und zwei colla parte), zwei Fa- nion und zum „Ite missa est“ vertont. In der ur- gotte, drei Posaunen und Bassi nimmt die Missa sprünglichen Fassung (um 1795) war das Werk für 4- Sancti Hieronymi MH 254 sowohl unten den Mess- stimmigen Chor und Orgelbegleitung komponiert. Die vertonungen Haydns als auch im kirchenmusikali- hier vorliegende Edition des Carus-Verlags gibt den schen Repertoire des Salzburger Fürstenhofes eine Notentext der 1827 erschienenen Neuausgabe in ei- Sonderstellung ein. Die außergewöhnliche Instru- ner Bearbeitung von Ignaz Sauer wider, die mit einer mentierung, die kontrapunktische Arbeit in den fu- stark erweiterten Instrumentierung aufwartet: Zum gierten Teilen („Cum Sancto Spiritu“; „Et vitam venturi Chor SA(T)B treten 2 Klarinetten (oder Violinen), 2 Fa- saeculi“; „Dona nobis pacem“) sowie die melodische gotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Kontrabass Erfindung und harmonische Ausarbeitung weisen (oder Kontrafagott) und Orgel (ad lib.) hinzu. Eine diese Messe als ein Meisterwerk aus. Die Dauer von Aufführung mit Chor SA(T)B und Orgel ist ebenso mög- ca. 40 Minuten sprengt den von Erzbischof Colloredo lich, solistische Einschübe (ad lib.) dienen der Berei- vorgegebenen zeitlichen Rahmen deutlich. Für einen cherung und Abwechslung. Michael Haydns Sinn für persönlichen Auftrag des Erzbischofs spricht die Na- das Volkstümliche und Einfache, ohne den künstleri- mensgebung zu Ehren des Heiligen Hieronymus, dem schen Anspruch zu verlieren, haben diese Deutsche Namenspatron Colloredos. Solistenquartett und 4-st. Messe so populär gemacht, sie gehört in vielen Ge- Chor erwartet hier ein sehr lohnendes Werk, welches meinden zum festen Repertoire. den Vergleich zu den Messen J. Haydns und W. A. Die Weihnachtsresponsorien („Responsoria ad Ma- Mozarts nicht scheuen muss. tutinum in Nativitate Domini“) MH 639 sind genauso Das letzte vollendete Werk Johann Michael Haydns, wie die „Responsoria pro hebdomada sancta“ (27 die Missa sub titulo Sti. Leopoldi pro festo Innocen- Karwochen-Responsorien) MH 276-278 der Tradition tium MH 837, entstand für die Salzburger Kapellkna- der Responsoriumsvertonungen seit der Mitte des ben. Für seine „lieben Chorknaben“ hat Haydn mehr 16. Jahrhunderts verpflichtet. Gesungen wurden sie in als dreißig lateinische und deutschsprachige Werke in der Offiziumsliturgie jeweils nach den Lesungen. Die der Besetzung für zwei oder drei Oberstimmen kom- Weihnachtsresponsorien folgen genau der Struktur poniert. Die Komposition an der Leopoldi-Messe der liturgischen Texte: Auf den Rahmentext (Respon- wurde am 22. Dez. des Jahres 1805 beendet und „ent- sorium) folgt der Versus, dem sich die Repetenda, spricht ganz den Kräften der hoffnungsvollen Zög- der Schlussteil des Rahmentextes anschließt. Die ins- linge“. Zu den Soli SSA und dem Chor SSA tritt das gesamt acht kurzen Stücke für 4-stimmigen Chor, 2 Salzburger Kirchentrio (2 Violinen, Orgel und Bass), Violinen und Basso continuo haben durchweg ho- welches durch zwei Hörner (non obligati) erweitert mophone Struktur, die selbständige Instrumentalbe- werden kann. Im Benedictus wird in der Tradition der gleitung spiegelt den konzertierenden Stil wider. Eine „Orgelsolo-Messe“ die Orgel konzertierend einge- ideale Ergänzung zur weihnachtlichen Orchester- setzt. Alle Messteile stehen in G-Dur – bis auf das messe, die ihren liturgischen Platz als Antwortgesang Credo, welches durch die Tonart g-Moll sich von den nach der 1. Lesung hat. anderen Teilen absetzt und dadurch auch besonderes Alle vorliegenden Editionen sind von Armin Kircher Gewicht bekommt. Die sehr eingängige Melodik und herausgegeben und in Carus-üblicher Gestaltung, die der erfrischende Charakter dieser Musik machen die- keine Wünsche offen lässt. ses Werk sehr attraktiv für Frauenchöre, Knaben-, Mädchen- oder Kinderchöre (Dauer 20 Minuten). Zu Michael Haydns bekanntesten Werken zählt das Jakub Jan Ryba: Missa pastoralis in C, Carus 40.683 Deutsche Hochamt „Hier liegt vor deiner Majestät“ MH Jakub Jan Ryba, wohl der bedeutendste böhmische 560, der musikalische Inbegriff des süddeutsch-öster- Komponist zur Zeit Mozarts, lebte von 1765 bis 1815. reichischen Katholizismus und bis heute in der kir- Er schrieb zahlreiche Messen, Offertorien, geistliche chenmusikalischen Praxis präsent. Fürsterzbischof Gesänge, aber auch 35 Sinfonien sowie Singspiele, Hieronymus Graf Colloredo trieb die „katholische Auf- Konzerte, Pantomimen, Streichquartette und Kam- klärung“ in Salzburg voran, welche gerade auf dem mermusiken. Sein Kompositionsstil ist beeinflusst Gebiet der Kirchenmusik den deutschen Kirchenge- von Komponisten der Vorklassik und der Klassik, aber sang anstelle des lateinischen Gesangs forderte. Der auch von der böhmischen Volksmusik, was sich vor al- Text der Deutschen Singmesse „Hier liegt vor deiner lem in seinen zahlreichen Werken pastoraler Kir- Majestät“ stammt von Franz Seraph von Kohlbrenner chenmusik zeigt. Seine „Missa pastoralis in C-Dur“ ist und ist im Landshuter Gesangbuch von 1777 enthal- um 1808 entstanden, sie ist für die Christmette ge- ten. Es handelt sich hier nicht um eine Übertragung dacht. Das Instrumentalensemble bekommt neben des lateinischen Messtextes, sondern um freie Dich- der Besetzung mit 2 Violinen und Basso continuo Rezensionen 55 durch den Einsatz von einer Trompete und Solo-Fagott ist in seiner Anlage ganz ähnlich, die Besetzung unter- einen einzigartigen Reiz. Der Einfluss der böhmischen schiedet sich durch das Fehlen der Hörner. Hasses Volksmusik zeigt sich in der einfachen Melodik und Psalmvertonung „Beatus vir“ (Psalm 111) unterschei- Harmonik, die Chorpartie stellt sich als überaus dank- det sich dagegen ganz grundsätzlich von den anderen bar für Laienchöre heraus, lediglich im Sanctus wird hier vorliegenden Werken, denn sie ist nicht im „mo- der Chorsopran in eine exponierte Lage (hohes „a“) dernen“ konzertierenden Stil geschrieben, sondern geführt, die solistischen Partien sind sehr geschickt dem stile antico und dem motettischen Prinzip ver- und effektvoll eingearbeitet. Eine Messkomposition, pflichtet. Es wird auf Solostimmen verzichtet, die In- die durch ihre hohe kompositorische Qualität eine strumente (2 Oboen, Streicher und b.c.) spielen colla überzeugende Alternative zur Mozart- oder Haydn- parte, die Notation im 3/2-Takt und vorwiegend in Messe zu Weihnachten darstellt. „weißen“ Noten (Halbe und Ganze) sowie die insge- samt polyphonere Stimmführung sind Reminiszenz an den stile antico, den Hasse hier wohl wählt, um den Johann Adolf Hasse: Kompositionen für die Vesper Textinhalt des Psalms (Gottesfurcht, Redlichkeit, Domine ad adjuvandum me, Carus 40.965 Rechtschaffenheit) zu unterstreichen. Dixit Dominus (Psalm 109), Carus 40.966 Während die Anforderungen an den Chor bei den Confitebor tibi (Psalm 110), Carus 40.968 ersten vier Werken ohne große Schwierigkeiten zu Beatus vir (Psalm 111), Carus 40.969 bewältigen sind, stellt die letzte Psalmvertonung „Lau- Laudate pueri (Psalm 112), Carus 40.970 date pueri“ (Psalm 112) schon höhere Anforderun- Um die Mitte des 18. Jahrhunderts war Johann- gen an die Choristen, vor allem wegen der öfters ex- Adolf Hasse (1699 – 1783) ein in ganz Europa ge- ponierten Lage. Dieses Werk unterscheidet sich nicht feierter Komponist. Er schrieb Instrumentalmusik, Kir- nur in der mehrsätzigen Anlage (sechs Sätze) von chenkompositionen, Oratorien, weltliche Kantaten, den anderen, sondern auch in der Besetzung mit Soli Serenaden und Intermezzi - vor allem aber Opern. (SSA), Chor (SSATB), 2 Flöten (nur in der Alt-Arie „Glo- Zwischen 1730 und 1770 beherrschten Hasses Opern ria Patri“), 2 Oboen, Streicher und b.c. Der erste („Lau- die Bühnen in ganz Europa. Von 1734 an war er über date pueri“) und der letzte Satz („Sicut erat“) sind bis 30 Jahre als Kapellmeister am Hof zu Dresden tätig, wo auf eine Kürzung identisch und bilden so einen er das dortige Musikleben zu großartiger Blüte führte. schlüssigen Rahmen die Arien und Duette dieser Seine Aufgabe in Dresden war es, Opern und Kir- glanzvollen Psalmvertonung. chenmusik zu schreiben. Hier entstanden seine „Kom- Man bekommt mit den vorliegenden Kompositio- positionen zur Vesper“, die der Carus-Verlag nach ei- nen für die Vesper eine eindrückliche Vorstellung vom ner Edition im Sammelband (CV 50.701) nun auch als Vespergottesdienst an der Dresdener Hofkirche, die Einzelausgaben veröffentlicht hat. Psalmvertonungen lassen sich auch heute sehr gut in Der Eröffnungsvers zur Vesper „Domine ad adju- die Liturgie integrieren, sie könnten das Programm ei- vandum me“ und „Dixit Dominus“ (Psalm 109) bilden ner geistlichen Abendmusik darstellen und sind in je- musikalisch eine Einheit (gleiche Besetzung, gleiche dem Fall eine wertvolle Bereicherung des Chorreper- Tonart C-Dur, thematische Übereinstimmungen). Nach toires. einem 22-taktigen Instrumentalvorspiel (2 Oboen, 2 Hörner, Streicher und b.c.) im beschwingten Allegro setzt der 4-stimmige Chor mit der Anrufung des Herrn Johann Georg Zechner: Weihnachtskantate ein („Domine“ – Largo), um sofort wieder in den be- „Ihr Hirten Bethlehems“ · Carus 10.377 schwingten Duktus überzugehen („ ad adjuvandum Johann Zechner (1716 – 1778) war einer der frucht- me“ – Allegro). Die Soli (SA: „Gloria Patri“; TB: „Sicut barsten österreichischen Kirchenkomponisten der erat“) werden wieder vom Chor abgelöst („Et in sae- Maria-Theresianischen Epoche. Verbreitung fanden cula“), der mit einem Fugato („Amen“) diese kurze seine ca. 250 Kompositionen vor allem in den öster- Komposition abschließt. Der erste Psalm „Dixit Domi- reichischen, böhmischen und mährischen Stiften und nus“ verzichtet auf eine große Instrumentaleinleitung Wallfahrtskirchen, aber auch in Schlesien, Ungarn, (nur 1 Takt), was ebenfalls für eine enge Zusammen- Vorderösterreich und Schwaben, ja sogar in Mann- gehörigkeit zum Responsum „Domine ad adjuvandum heim und Fulda sind sie nachweisbar. Mit dem Cäci- me“ spricht. Die durchkomponierte einsätzige Verto- lianismus verschwand der Name Zechner – wie die nung wird durch den häufigen Klangwechsel zwischen Namen der meisten seiner Zeitgenossen – Tutti und Soli (SATB) abwechslungsreich gestaltet, das von den Repertoirelisten. Orchester gliedert durch kurze Zwischenspiele die ein- Der Carus-Verlag hat nun die 1736 entstandene zelnen Psalmverse. Die Oboen und Hörner habe keine Weihnachtskantate „Ihr Hirten Bethlehems“ (Origi- eigenständige Stimmführung, sondern dienen der naltitel „Oratorio per il Natale“) erstmals im Druck klanglichen Differenzierung, der Chorsatz ist haupt- vorgelegt. Der Text geht auf Johann Rists (1607 – 1667) sächlich homophon gehalten, häufig mit ausgeprägt Lieddichtung „Ermuntre dich, mein schwacher Geist“ rhythmischer Textdeklamation. zurück, aus der er die Strophen 1 – 4, 6 und 10 vertont Psalm 110 „Confitebor tibi“ (F-Dur, 3/8-Takt, Allegro) und weitere Texte (vor allem Rezitative) hinzufügt, Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 56

wodurch eine dramatische Komposition nach dem ten) sehr gut zum Ausdruck. Die Schilderung des Erd- Vorbild der italienischen Cantata entsteht. Die neun- bebens („terra tremuit“) wird in den Streicherstimmen sätzige Kantate (Dauer ca. 20 Minuten) wird durch durch ein ausnotiertes Tremolo und in den Singstim- eine Pastorella eröffnet, eine Hirtenmusik vergleichbar men durch Tonwiederholungen (Silbenstaccato) aus- mit den süddeutschen und österreichischen Pasto- gedrückt, die Ruhe („et quievit“) zeigt sich in langen rellen des 18. Jahrhunderts für Orgel. Zu den zwei Notenwerten und reduzierter Begleitung, die Aufer- Violinen und dem Basso continuo gesellen sich zwei stehung („dum resurget“) wird in einer aufsteigenden Hörner, welche nur noch im Schlusschor eingesetzt Tonfolge versinnbildlicht. Ein abschließendes Alle- werden. In den Arien werden die unterschiedlichen Af- luja im tänzerischen 3/8-Takt beschließt das Werk in fekte (das „ermuntern“, das Herabkommen des Hei- freudigem Jubel über die Auferstehung Christi. Eine lands, Leiden und Kreuz, Pracht und Herrlichkeit, Be- außerordentlich reizvolle Ergänzung zur österlichen trachtung des Jesuskindes in der Krippe) mit Orchestermesse, deren Anforderungen an den Chor musikalischen Mitteln sinnfällig zum Ausdruck ge- gut zu bewältigen sind. bracht, jeweils eingeleitet durch ein entsprechendes Karl Echle Rezitativ. Die Partien der 4 Solisten (SATB) sind gleich- mäßig aufgeteilt (je ein Rezitativ mit Arie), wobei im Schlusschor das Sopran-Solo mit dem vierstimmigen ◆ Vokalmusik schlichten Choralsatz (Chor oder Soli) in Dialog tritt. Eine Besonderheit weist die Bassarie „O großes Werk, o Wundernacht“ auf, in deren Mittelteil „O liebes Carl Joseph Rodewald, Stabat Mater, Fassung für Kind, o süßer Knab“ nicht nur Tempo und Tonart, son- zwei Soprane und Klavier/Orgel von Eberhard Klotz, dern auch die Intrumentation von zwei Violinen auf Musikverlag Spaeth/Schmid 2006 zwei Violen wechseln, wodurch der mystische Char- Der mittelalterliche Text „Stabat mater dolorosa“, akter der Betrachtung des Jesuskindes ausgedrückt der Schmerz und Leiden der Mutter Jesu unter dem wird. Kreuz mit empfindsamen Worten schildert, hat eine Zechners Weihnachtskantate beinhaltet dankbare lange Vertonungstradition. Zu den bekanntesten Partien für die Solisten und Instrumentalisten, der Werken gehört die Komposition Giovanni Battista fast volkstümliche Charakter (häufig Terzparallelen) Pergolesis (1715-1736). Sie diente vielen späteren und die musikalische Ausdeutung der Affekte ma- Tondichtern als Vorbild. chen dieses Werk, das in der Übergangszeit vom Ba- So nahm sie auch der Haydn-Zeitgenosse Carl Jo- rock zur Klassik steht, zu einer schönen Weihnachts- seph Rodewald (1735-1809) als Richtschnur für sein musik für Liturgie und Konzert. Werk. Rodewald orientiert sich in vielen Punkten an Pergolesi: Da ist die Besetzung mit zwei Frauenstim- men und Orchester, die Einteilung des aus 20 Dreizei- Johann Ernst Eberlin: „Terra tremuit“ (Offertorium lern bestehenden Textes in 12 Blöcke sowie deren zum Ostersonntag) · Carus 27.110 tonartliche Abfolge, die Takt- und Charakterangaben Johann Ernst Eberlin wurde am 27. März 1702 in Jet- der Blöcke, eine Fuge als Nr. 8. Auch die Abfolge von tingen (Schwaben) geboren und starb am 19. Juni Duett- und Solobesetzung ist identisch mit Pergolesis 1762 in Salzburg. Eberlin kam 1724 nach Salzburg, war Konzept. Ebenso lassen sich in der konkreten musi- dort Hof- und Domorganist und gehörte zum Freun- kalischen Umsetzung Parallelen zwischen beiden deskreis der Familie Mozart (Lehrer von Wolfgang Werken finden. Amadeus Mozart). Seine Hauptwerke sind Toccaten Trotz der engen Verbindung des Rodewald‘schen und Fugen, Messen, Kantaten, 16 Requiems, Psal- „Stabat mater“ zu Pergolesis Komposition ist Rode- men, Offertorien, 22 Oratorien, 61 Schulspiele und 3 walds Werk keineswegs das epigonenhafte Elaborat Opern. In seiner Reihe „Salzburger Kirchenmusik“ eines Komponisten aus der zweiten Reihe. Vielmehr hat nun der Carus-Verlag sein „Terra tremuit“, die Ver- handelt es sich um ein selbständiges Werk, das er- tonung des Offertoriumtextes zum Ostersonntag, in ei- staunt aufhorchen läßt. ner Erstausgabe herausgebracht. Die Orchesterbe- Über Rodewald ist nur Weniges bekannt: Geboren setzung mit 2 Trompeten Pauken, 3 Posaunen (ad lib., in Schlesien, Violinunterricht bei Franz Benda in Ber- der Musizierpraxis des Salzburger Doms entspre- lin, Kompositionsunterricht bei Kirnberger, ab 1762 chend colla parte mit Alt-, Tenor- und Bassstimme Konzertmeister der landgräflichen Kapelle von Hes- des Chores), 2 Violinen und Basso continuo ist öster- sen-Kassel. Zu seinem Oeuvre gehörte auch Theater- lich-festlich, zum 4-stimmigen Chor kommt das Soli- und Kammermusik, die allerdings vollständig verlo- stenquartett (SATB) hinzu. Eberlins Stil wurde damals ren ist. Aus zeitgenössischen Quellen ist zu erfahren, für die Kirchenmusik als ideal geeignet angesehen, daß sein „Stabat mater“ vor 1788 entstanden sein seine meisterhafte Beherrschung des Kontrapunktes muß und über Jahre hinweg neben den Kompositio- und die Behandlung des liturgischen Textes im Sinne nen Pergolesis und Joseph Haydns Bestand hatte. der musikalischen Rhetorik kommen auch in der vor- Bei den vorliegenden Noten handelt es sich um ei- liegenden Komposition trotz ihrer Kürze (ca. 4 Minu- ne Klavierfassung von Eberhard Klotz, die – laut Vor- Rezensionen 57 wort – „versucht, den Klaviersatz ‚im Geist der Zeit‘, Orgelmusik zur Passions- und Osterzeit. Hrsg. von also um 1790 zu schreiben“. Das Resultat ist ein fili- Andreas Rockstroh. Bärenreiter-Verlag 2005. BA graner, teilweise recht virtuoser Satz, der sich stark 9210. € 27,95 / SFr 55,90 von den gängigen Klavierauszügen unterscheidet und nicht als Orchesterersatz, sondern eher als kam- Nach den beiden Sammlungen „Orgelmusik zu mermusikalische Alternative verstanden werden soll. Trauungen” und „Orgelmusik zur Weihnachtszeit” An einigen wenigen Stellen führte dies dazu, daß wendet sich das Bärenreiter-Orgelprogramm nun mit „auch freiere Formen gegenüber der Partitur Rode- Passion und Ostern einer im Repertoire eher unterre- walds gewählt werden mußten.“ präsentierten Zeit zu. Das Druckbild ist weitgehend übersichtlich und In diesem Band stehen bekannte Lieder der Pas- gut lesbar. Bedauerlicherweise ist der Gesangstext sions- und Osterzeit wie „O Haupt voll Blut und Wun- etwas klein geraten und die Schriftebene eher wellig. den”, „Herzliebster Jesu”, „Christ ist erstanden” oder Insgesamt ist die Ausgabe aber sehr liebevoll und „Erschienen ist der herrlich Tag” im Mittelpunkt. Da- aufwendig gestaltet. Sie wird vervollständigt durch neben enthält er Passionsvorspiele, Festpräludien den Abdruck des Artikels „Rodewald (Carl)“ aus Ernst und -fantasien, eine „Ostersonate” von Johann Georg Ludwig Gerbers „Historisch-biographischem Lexicon Herzog und anderes mehr. Die Sätze stammen von der Tonkünstler“(Leipzig 1792), einem Inhaltsver- verschiedenen Komponisten der frühen und späten zeichnis mit Vorschlägen zu einer möglichen chori- Romantik, darunter Carl Reinecke, Theophil Forch- schen Besetzung und dem lateinischen Text mit der hammer, Paul Claußnitzer und Karl Hoyer. deutschen Nachdichtung von Friedrich Gottlieb Klop- stock. Außerdem sind das Titelblatt und die erste Sei- te des Partiturdruckes von 1788 abgebildet. Die erste Romantische Choralvorspiele Seite des Autographs wurde auf die Umschlagrük- Carl Piutti: Choralvorspiele op. 34. Band II. kseite übernommen. Hrsg. von Martin Weyer. Bärenreiter-Verlag 2005. Das gesamte Aufführungsmaterial ist beim Verlag BA 8489. € 34,95 / SFr 69,90. Spaeth/Schmid erhältlich (www.spaeth-schmid.de). Carl Piutti (1846–1902) war Dozent am Leipziger Waltraud Götz Konservatorium und Organist an der Thomaskirche zu Leipzig. Er schrieb zahlreiche Orgelwerke im neu- romantischen Stil, unter anderem die „Zweihundert Choralvorspiele für die Orgel” op. 34. Diese Vorspiele ◆ Orgelmusik gehörten am Ende des 19. Jahrhunderts zur bekann- testen liturgisch gebundenen Orgelmusik. Gegenüber der Erstausgabe wurden die Tonarten Orgelmusik für Trauerfeiern. Hrsg. von Gunther der dreibändigen Edition, von der nun der zweite Martin Göttsche unter Mitarbeit von Uwe-Karsten Band erscheint, dem „Evangelischen Gesangbuch” Groß. Bärenreiter-Verlag 2005. und dem „Gotteslob” angeglichen. BA 9207. € 26,95 / SFr 53,90 Bereits erschienen Carl Piutti: Choralvorspiele op. 34. Band I. Diese Sammlung präsentiert bekannte Literatur für Hrsg. von Martin Weyer. BA 8488. Bärenreiter-Verlag Trauerfeiern. Konfessionsübergreifend konzipiert, 2005. € 34,95 / SFr 69,90. wendet sie sich vornehmlich an nebenberufliche Or- ganisten, die im Rahmen meist bescheidener instru- mentaler Verhältnisse in Friedhofskapellen ihren Mendelssohns Orgelwerke Dienst tun. Diese Edition mit freier und choralgebun- der Gesamtausgabe ausgezeichnet dener Orgelmusik für Trauer und Bestattung wurde von Leipziger Ausgabe der Werke von Felix Mendels- zwei hauptberuflichen Kirchenmusikern aus ver- sohn Bartholdy schiedenen Landeskirchen in Deutschland heraus- herausgegeben von der Sächsischen Akademie der gegeben und verbindet dadurch in besonderer Weise Wissenschaften zu Leipzig gegenwärtige musikalische Praxis bei Trauerfeiern Serie IV: Klavier- und Orgelwerke und Beerdigungen mit kirchlichen Inhalten. Band 6: Orgelwerke I Viele bei Trauerfeiern oft gewünschte Werke wie das Kompositionen mit Opuszahlen „Pie Jesu” aus Faurés Requiem, Mozarts „Ave verum” (herausgegeben von Christian Martin Schmidt) oder „Mit Fried und Freud ich fahr dahin” von Johan- SON 411 EUR 158,- nes Brahms wurden, in geringem Schwierigkeitsgrad Band 7: Orgelwerke II und ohne Pedaleinsatz, in den Band aufgenommen. Kompositionen ohne Opuszahlen von 1820 bis 1841 Die stilistische Breite vom Barock bis zur Gegenwart (herausgegeben von Christian Martin Schmidt) bietet viele Auswahlmöglichkeiten. SON 412 EUR 110,- Band 8: Orgelwerke III Kompositionen ohne Opuszahlen von 1844 bis 1845 Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 58 (herausgegeben von Christian Martin ■ Schmidt) Konzertkalender SON 413 EUR 140,- ausgezeichnet mit dem Deutschen Musi- keditionspreis 2006 ◆ Backnang 2006 Die Leipziger Ausgabe der Werke von Fe- Sonntag, 05.11.06, 19.00 Uhr lix Mendelssohn Bartholdy, die in den letz- Backnanger Bürgerhaus ten Jahren enorme Fortschritte macht, trägt Johannes Brahms: nun wiederholt reichlich Früchte. Vor weni- Ein deutsches Requiem gen Tagen wurde die komplette, dreibändi- Daniela Dott, Sopran ge Neuausgabe von Mendelssohns Orgel- Dominik Wörner, Bariton werken - Meilensteine der Romantik - mit Bruckner-Sinfonie-Orchester dem Deutschen Musikeditionspreis 2006 Chorgemeinschaft St. Johannes ausgezeichnet. Gewürdigt wurde sie mit fol- und Christkönig genden lobenden Worten: „Die Ausgabe Leitung: Reiner Schulte beinhaltet wertvolle Novitäten für den Mu- Sonntag, 26.11.06, 18.00 Uhr siker und überzeugte die Jury auch durch St. Johanneskirche Backnang die sorgfältige Aufarbeitung der Quellen, Orgel-Recital zu Mozarts Todestag die somit bekannter gemacht werden.” Eine Klaus Hemmerle (Stuttgart), Sprecher Gesamteinspielung mit der britischen Orga- Prof. Ingo Bredenbach (Tübingen) Orgel nistin Jennifer Bate nach der Gesamtausga- Werke von Mozart und C. P. E. Bach be ist bereits fast vollständig erschienen. Samstag, 9.12.06, 18.00 Uhr Christian Martin Schmidt, Herausgeber der Sonntag, 10.12.06, 18.00 Uhr Orgelbände und Editionsleiter der Men- Christkönigskirche Backnang delssohn-Gesamtausgabe, erschließt da- Daniel mit für die musikalische Praxis nicht nur Rock-Oratorium wichtige Repertoirewerke, sondern auch et- Solisten, Jugenchor CHORios, liche Erstdrucke. Erst kürzlich lieferte er bei Band der Jugendmusikschule Backnang Breitkopf & Härtel die praktischen Leitung: Christiane Schulte Urtext-Ausgaben (EB 8641 und EB 8642) basierend auf dem Notentext der Gesamt- ausgabe nach. ◆ Biberach, Stadtpfarrkirche St. Martin 26. 12. 2007, 17.30 Uhr Konzert mit Werken u.a. von J. H. Knecht, W. A. Mozart, C. Franck. Ausführende: Biberacher Bläserquartett und Johannes Striegel (Orgel)

◆ Geistliche Musik Birnau 2006 40 Jahre Birnauer Kantorei Sonntag, 3. Dezember 2006 um 16.00 Uhr Marienmünster Mittelzell Insel Reichenau Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium I, IV - VI Mitwirkende: Ruth Amsler, Sopran Ursula Maxhofer-Schiele, Alt Rainer Pachner, Bass Chor und Orchester der Birnauer Kantorei. Einstudierung und künstlerische Leitung Klaus Reiners

◆ Calw-Hirsau, St. Aurelius So., 19. 11. 2006, 19.00 Uhr Kammermusik des Hochbarock Konzertkalender 59

Ensemble il Dolcimelo ◆ Neuhausen/Filder Katja Beisch, Blockflöte, Doris Runge, Barockcello, Pfarrkirche St.Petrus und Paulus Christoph Lehmann, Cembalo Sonntag, 10.Dezember 2006, 18.00 Uhr Fr., 24. 11. 2006, 20.00 Uhr Geistliche Abendmusik zum Advent Orgelmusik und Texte zum Thema “Engel” Werke von Lorenz Lauterbach (1906-1986) DMD Walter Hirt, Rottenburg Kantaten „Wachet auf“ und „O Heiland reiß die Himmel auf“ Ausführende: ◆ Freudenstadt Taborkirche Chor und Männerschola Freitag, 20. Oktober 2006, 20.00 Uhr St. Peter und Paul Neuhausen G. F. Händel: „Jephta“ Orgel: Peter Lauterbach Oratorium für Soli, Chor und Orchester Leitung: Markus Grohmann Solisten, Südwestdeutscher Kammerchor Tübingen; Sonntag, 31.Dezember 2006, 16.00 Uhr Orchester des Instituts für Alte Musik Trossingen; Festliches Silvesterkonzert Leitung: Prof. Anton Steck mit Orgel, Pauken und Trompeten Sonntag, 3. Dezember 2006, 17.00 Uhr Werke von Bach, Händel, Clarke u.a. Konzert zum 1. Advent Ausführende: Vokalensemble CantArte Regensburg Klaus Ulrich Dann, Trompete Leitung: KMD Hubert Velten · Karl Echle, Orgel Martin Schmelcher, Trompete Heilig Abend, 24. Dezember 2006, 14.00 Uhr Hubertus von Stackelberg, Trompete Traditionelles Weihnachtskonzert der Taborspatzen Prof. Klaus Dreher, Pauken Freudenstadt, Traditionelle und moderne Weihn- Markus Grohmann, Orgel achtslieder für Jung und Alt. Leitung: Karl Echle Vorschau 2007 1.Halbjahr: Sonntag, 12. November 2006, 17.00 Uhr Sonntag, 25.März 2007, 19.00 Uhr St. Martinus-Kirche Loßburg Orgelkonzert Konzert zum 40jährigen Jubiläum von Prof. Daniel Roth, Paris St. Martinus Loßburg Sonntag, 13.Mai 2007, 18.00 Uhr Mitwirkende u. a. Taborchor Freudenstadt Uraufführung „Missa Laeta“ von Markus Grohmann (Musik) und Hermann Schulze-Berndt (Text) für Kinder- und Jugendschola, 4st.Chor und Band. ◆ Heilbronn Deutschordensmünster Kantorei St.Peter und Paul Neuhausen/Filder. Reihe „Magnificat“, jeweils 17.30 Uhr Leitung: Markus Grohmann Sonntag, 5. November 2006 „Der Tod kann uns nicht trennen“ - Texte von Inge- borg Pilgram-Brückner und Orgelmusik von Bach, ◆ Reutlingen: David („Es ist ein Schnitter, heißt der Tod“) St. Peter und Paul Ausführende: Ingeborg Pilgram-Brückner (Rezita- So, 28. 10. 2006 19 Uhr tion) und Michael Saum (Orgel) Konzertreihe Taste und Ton Sonntag, 3. Dezember 2006 Chorkonzert „Machet die Tore weit“ - Chormusik aus mehreren A. Dvorák: Messe in D-Dur Jahrhunderten Heilig Geistchor und St. Peter und Paulchor, Solisten Ausführende: Collegium vocale am Deutschordens- Pedalharmonium: Michaela Elkenhans münster, Leitung: Michael Saum Leitung: Joachim Teufel und Martin Neu Sonntag, 31. Dezember 2006 - 22.30 Uhr (!) So., 19. 11. 2006, 19 Uhr Festliches Silvesterkonzert mit Musik für Trompe- Geistliche Abendmusik te(n) Chor- und Orchesterkonzert Thomas-Selle-Ensemble Leitung: Steffen Hinger ◆ Jungingen, St. Josef Sa, 2.12.2006, 19 Uhr Montag, 2. Oktober 2006, 19 Uhr Konzertreihe Taste und Ton Orgelkonzert, Bach: „Allein Gott in der Höh’“ Die Rottenburger Mädchenkantorei singt zum Andreas Weil, Orgel 1. Advent Leitung: Frank Lehnen · Orgel: Martin Neu So, 4.2.2007, 17 Uhr ◆ Laupheim, Marienkirche Konzertreihe Taste und Ton Dienstag, 7. November, 20 Uhr Iberische Orgelmusik des 17. Jahrhunderts „Der Glöckner von Notre-Dame“ Werke von d. de Alvarado, F. C. de Arauxo, Stummfilm (Carl Laemmle) mit Orgelimprovisation M. R. de Coelho, Gregorianikschola Johannes Mayr, Orgel Orgel: Martin Neu Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 60

So, 25. 3. 2007, 17 Uhr ◆ Ulm, St. Georg Konzertreihe Taste und Ton Sonntag, 12. November 2006, 17.00 Uhr Im Gedenken an György Ligeti „B – A – C – H - das A & O in der Musik“ Lux Eterna, Ricercar, Zwei Etüden für Orgel Orgelwerke von Schumann, Liszt, Karg-Elert Südwestdeutscher Kammerchor mit Volker Linz, Gregor Simon, Andreas Weil Leitung: Rolf Maier-Karius Orgel: Martin Neu Termine im Dekanat Zwiefalten So, 26. 11. 2006, 17 Uhr Konzert zum Christkönigsfest Christkönigskirche Münsingen Werke von J.S. Bach, F. Mendelssohn-Bartholdy, Landesmusikrat: F. Morel u.a. Orgel: Martin Neu Ohne musische Erziehung kein Kinderland Suttgart (dpa/lsw) - Ohne mehr musische Erziehung ◆ Steinheim a.d.Murr, Heilig Geist bleibt nach Auffassung des Landesmusikrates das Samstag, 25. November 2006, 18.00 Uhr von Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) aus- Chorkonzert mit Werken von gerufene Kinderland Baden-Württemberg „ein from- Buxtehude, , mer Wunsch“. Der Präsident des Landesmusikrates, Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Gönnenwein, sagte am Donnerstag in C. Sain-Saen und W. A. Mozart Stuttgart, zwar würden Jugendliche aus dem Süd- Leitung: Veronika Meßmer weststaat bei Musikwettbewerben immer noch überdurchschnittlich viele Preise einfahren, „aber wir zehren schon länger von der Substanz“. Gön- ◆ Stuttgart-Bad Cannstatt nenwein fügte hinzu: „Viele Grundschullehrer sind Kirche Liebfrauen Wildunger Str. 55 heute vom Notenlesen und Singen weit entfernt“. So 3. Dezember 18.00 Uhr „hora caecilia“ - Baustellenkonzert Der Präsident des Landesmusikrates, der 1,6 Millio- Der fremde Mönch - ein dramatisches Chorstück nen Mitglieder vertritt, appellierte an die Landesre- Musik: Karl Jenkins Text: Thomas Wilk gierung, dafür zu sorgen, dass die Musik- und Uraufführung Kunst erziehung wieder mehr qualifiziertes Gewicht Chorisma Cannstatt mit Band und Solisten erhält. Vor allem im Vorschulbereich müsse mehr Leitung: Ulrich Hafner getan werden. Wenn die Landesregierung ihre Pläne Weiter Informationen unter: http://www.hafner- für das Kinderland wirklich umsetzen wolle, dann music.de/kirchenmusik.htm müsse beim Ausbau der Ganztagesschulen auf eine enge Zusammenarbeit von Kindergärten und Schu- len mit den Musikschulen geachtet werden. Musi- ◆ Tübingen, St. Johannes sche Erziehung müsse ab dem dritten oder vierten Mi, 1.11. 2006, 20 Uhr Lebensjahr beginnen, sagte er. „Hier haben wir Michael Haydn: Requiem c-moll landauf, landab Defizite und Chaos. So kann sich W.A.Mozart: Vesperae de Dominica das Kinderland Baden-Württemberg nicht realisie- Johanneskantorei Tübingen, Ltg. Wilfried Rombach ren“, sagte Gönnenwein. Do. 30.11. 2006, 21 Uhr Nachtkonzert im Kerzenschein mit Gregorianischem Gönnenwein fügte hinzu: „Aus musisch gebildeten Choral zum Fest des Apostels Andreas Kindern werden kreative und sensible Erwachsene. Schola St. Johannes, Ltg. Wilfried Rombach Und genau die brauchen wir, um Deutschland nicht Do. 7.12. 2006, 21 Uhr mehr ins Hintertreffen geraten zu lassen“. Mit der Nachtkonzert im Kerzenschein bloßen Vermittlung von Fakten laufe die Gesell- zum 300. Todesjahr von Dietrich Buxtehude 2007: schaft Gefahr, „kalte, selbstverliebte Technokraten Triosonaten für Violine, Viola da Gamba heranzuzuiehen.“ u. Continuo Do. 14.12. 2006, 21 Uhr Nachtkonzert im Kerzenschein G.P. da Palestrina: Canticum Canticorum ensemble officium Anzeigen 61

Die Kath. Kirchengemeinde St. Josef, Die Kath. Kirchengemeinde Gaildorf – Dekanat Schwäbisch Hall sucht Mariä Himmelfahrt in Aalen-Dewangen ab Oktober 2006 für ihren Kirchenchor sucht ab sofort eine/n Chorleiter/in. einen Organisten /

Die Person sollte gründliche Chor - eine Organistin erfahrung mitbringen und entsprechend qualifiziert sein. Der Kirchenchor besteht in nebenberuflicher Anstellung. derzeit aus 40 Mitgliedern. Die Vergütung erfolgt nach den in der Im Repertoire befinden sich auch Literatur Diözese Rottenburg-Stuttgart geltenden für Chor und Orchester. Richtlinien. Interessenten werden gebeten, sich beim Pfarramt zu melden. Anfrage und Bewerbungen Katholisches Pfarramt St. Josef bitte an das Bahnhofsstraße 59a, 74405 Gaildorf, Kath. Pfarramt Tel. 07971-6326 Mariä Himmelfahrt Für Rückfragen stehen Herr Lack, Leintalstraße 22 Tel. 01 70-8 93 49 70 und Frau Albrecht, 73434 Aalen Tel. 0 79 71-77 80 zur Verfügung. Telefon 0 73 66 / 63 23

Der Chor Chorisma aus Urbach (bei Die katholischen Kirchengemeinden Schorndorf) sucht ab Oktober 2006 eine/n St. Maria in Waiblingen-Neustadt mit Hohenacker und St. Johannes der Täufer in Chorleiter/in Korb mit Kleinheppach suchen für ihre Kirchenchöre jeweils zum baldmöglich- Wir sind ein engagierter und motivierter sten Termin eine(n) nebenberufliche(n) Chor der Katholischen Kirchengemeinde Urbach mit 20 Sängerinnen und Sänger Chorleiter(in) und suchen eine neue musikalische Lei- Jeder Chor zählt ca. 25 Sängerinnen und tung mit Freude an Neuem Geistlichen Lied Sänger. Gepflegt wird neben der klassi- und Interesse an einer lebendigen Chorge- schen Kirchenmusik auch das moderne meinschaft. Eine kirchenmusikalische geistliche Lied. Die beiden Stellen können Ausbildung ist nicht nötig. zusammen oder getrennt vergeben wer- Wir gestalten regelmäßig die Gottesdien- den. Die Bezahlung erfolgt nach den Richt- ste mit und geben alle 2 Jahre ein Konzert. linien der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Proben sind freitags von 17.45 bis Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, 19.00 Uhr. Die Vergütung erfolgt nach den dann wenden Sie sich bitte an Richtlinien der Diözese Rottenburg-Stutt- Herrn Michael Hanus, Kath. Kirchenpflege gart St. Maria, Reiherweg 17, 71336 Waiblingen- Neustadt, Tel. 0 71 51-90 27 00, bzw. an Interessenten bitte melden: Stefanie Baur, Frau Sabine Wahl, Kath. Kirchenpflege Tel. 0 71 81-88 51 17 + 01 79-6 86 91 92 St. Johannes d. T., Tel.: 0 71 51-3 38 03, e-mail: [email protected] Steinstraße 22, 71404 Korb. Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2006 Anzeigen 61

AMT FÜR KIRCHENMUSIK INHALTSVERZEICHNIS St. Meinrad-Weg 6 – 72108 Rottenburg Die Kath. Kirchengemeinde St. Josef, Die Kath. Kirchengemeinde Editorial 1 Gaildorf – Dekanat Schwäbisch Hall sucht Mariä Himmelfahrt in Aalen-Dewangen ◆ Bürozeiten: Mo – Fr: 8.30 Uhr – 11.30 Uhr Liturgie: aktuell – Erstkommunion 2 ab Oktober 2006 für ihren Kirchenchor sucht ab sofort Telefon (07472) 9384-0 · Telefax (07472) 9384-20 Schwerpunktthema: Michael Haydn 6 eine/n ◆ Leiter des Amtes für Kirchenmusik Aus der Praxis für die Praxis 12 Chorleiter/in. einen Organisten / Diözesanmusikdirektor Walter Hirt Mitteilungen Amt für Kirchenmusik 14 e-Mail: [email protected] Die Person sollte gründliche Chor - eine Organistin • Grundsatzfragen Diösesancäcilienverband 16 erfahrung mitbringen und entsprechend • Fachliche, liturgische und soziale Betreuung der Hochschule für Kirchenmusik 19 qualifiziert sein. Der Kirchenchor besteht in nebenberuflicher Anstellung. Kirchenmusiker Berichte • Dienst- und Fachaufsicht Dekanatskirchen- derzeit aus 40 Mitgliedern. Die Vergütung erfolgt nach den in der musiker und Orgelsachverständige Amt für Kirchenmusik 21 Im Repertoire befinden sich auch Literatur Diözese Rottenburg-Stuttgart geltenden • Leitung der diözesanen Kirchenmusikausbildung Aus den Dekanaten 24 für Chor und Orchester. Richtlinien. Hochschule für Kirchenmusik 30 Interessenten werden gebeten, sich beim ◆ Frau Sylvia Bitzenberger Weitere Institutionen 31 Pfarramt zu melden. Telefon (07472) 93 84-13 Die Orgel 34 Anfrage und Bewerbungen e-Mail: [email protected] Fortbildung 44 Katholisches Pfarramt St. Josef bitte an das • Orgelneubau und -renovationen Personalia 44 • Genehmigung von Konzerten Bahnhofsstraße 59a, 74405 Gaildorf, Kath. Pfarramt • Diözesan-Chorfreizeit DCV Rezensionen 48 Tel. 07971-6326 Mariä Himmelfahrt • Urkunden DCV Konzertkalender 58 Für Rückfragen stehen Herr Lack, Leintalstraße 22 • Palestrinamedaille, Zelterplakette Stellenanzeigen 61 Tel. 01 70-8 93 49 70 und Frau Albrecht, 73434 Aalen Telefon 0 73 66 / 63 23 ◆ Frau Ursula Kluike Tel. 0 79 71-77 80 zur Verfügung. Telefon (07472) 93 84-11 e-Mail: [email protected] • Sachbearbeitung kirchenmusikalischer Vertragsangelegenheiten Der Chor Chorisma aus Urbach (bei Die katholischen Kirchengemeinden • Anmeldungen Schorndorf) sucht ab Oktober 2006 eine/n St. Maria in Waiblingen-Neustadt mit Kirchenmusikalische Werkwoche Hohenacker und St. Johannes der Täufer in • Anmeldung Forum Kirchenmusik • Teilbereichsqualifikation MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Korb mit Kleinheppach suchen für ihre DMD Walter Hirt (Schriftleitung), Kluike Ursula (Redaktion), Chorleiter/in • Kirchenmusikalische Mitteilungen Kirchenchöre jeweils zum baldmöglich- Bezler Willibald, Eberle Elke, Echle Karl, Fehrenbacher Wir sind ein engagierter und motivierter sten Termin eine(n) nebenberufliche(n) • Organisation Kurse/Projekte Georg, Götz Waltraud, Grimm Luzia, Grohmann Markus, • Publikationen (Liedvorschläge etc.) Grüber Michael, Heid Matthias, Henrichs Konstanze, Knoll Chor der Katholischen Kirchengemeinde Hans, Krol Vincenz, Saum Michael, Schick Guido, Urbach mit 20 Sängerinnen und Sänger Chorleiter(in) ◆ C-Ausbildung Dr. Schmölders Claudia,Tilmann Heribert, Sr. M. Antonie und suchen eine neue musikalische Lei- Wellmann Jeder Chor zählt ca. 25 Sängerinnen und Leitung: Herr DMD Walter Hirt tung mit Freude an Neuem Geistlichen Lied Sänger. Gepflegt wird neben der klassi- Anmeldungen, Prüfungen, Informationen: und Interesse an einer lebendigen Chorge- schen Kirchenmusik auch das moderne Frau Ursula Schäfer Herausgeber: Amt für Kirchenmusik der meinschaft. Eine kirchenmusikalische geistliche Lied. Die beiden Stellen können Diözese Rottenburg-Stuttgart Ausbildung ist nicht nötig. Telefon (0 74 72) 93 63-0 · Telefax 93 63 63 ISSN: 1436-0276 zusammen oder getrennt vergeben wer- e-Mail: [email protected] Schriftleitung: Diözesanmusikdirektor Walter Hirt Wir gestalten regelmäßig die Gottesdien- den. Die Bezahlung erfolgt nach den Richt- Redaktion: Ursula Kluike ste mit und geben alle 2 Jahre ein Konzert. linien der Diözese Rottenburg-Stuttgart. ◆ DCV-Geschäfststelle Beiträge: Auf Diskette oder per E-Mail (jeweils im Die Proben sind freitags von 17.45 bis e-Mail: [email protected] Word-Format) an das Amt für Kirchenmusik Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, Layout: Werner Böttler 19.00 Uhr. Die Vergütung erfolgt nach den Geschäftsführer: Matthias Heid dann wenden Sie sich bitte an Herstellung: Werner Böttler, GrafikSatzBildDruck Richtlinien der Diözese Rottenburg-Stutt- Telefon (074 72) 93 84-12, Telefax 93 84-20 72141 Walddorfhäslach, (0 71 27) 92 70 10 Herrn Michael Hanus, Kath. Kirchenpflege gart Bürozeiten: Di 9– 11 Uhr, Mi 9– 12 Uhr Auflage: 3.850 Exemplare St. Maria, Reiherweg 17, 71336 Waiblingen- Titelseite: Johann Michael Haydn, Ölgemälde von Neustadt, Tel. 0 71 51-90 27 00, bzw. an Do 10–11 Uhr Franz Xaver Hornöck (?), um 1805/06, Urkunden und Anträge Palestrinamedaille/ Interessenten bitte melden: Stefanie Baur, Frau Sabine Wahl, Kath. Kirchenpflege Privatbesitz (Leihgabe an die Tel. 0 71 81-88 51 17 + 01 79-6 86 91 92 Zelterplakette anfordern bei J.-M.-Haydn- Gesellschaft Salzburg) St. Johannes d. T., Tel.: 0 71 51-3 38 03, Sylvia Bitzenberger, Telefon (07472) 93 84-13 e-mail: [email protected] Steinstraße 22, 71404 Korb. e-Mail: [email protected] ✎ Redationsschluß Nr. 122: 31. 12. 2006