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Te Deum WAB 45

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Te Deum WAB 45 Anton BRUCKNER Te Deum WAB 45 Bearbeitung für Soli, Chor, Blechbläserquintett und Orgel von Arrangement for soloists, choir, brass quintet and organ by Johannes Ebenbauer Soli (SATB), Coro (SATB) 2 Trombe, Corno, Trombone, Tuba, Organo Partitur/Full score Carus 27.190/50 Inhalt Vorwort III Foreword IV Text V Te Deum laudamus (Coro SATB, Soli SAT) 1 Te ergo (Soli SATB) 26 Aeterna fac (Coro SATB) 30 Salvum fac (Soli SATB, Coro SATB) 37 In te Domine speravi (Soli SATB, Coro SATB) 51 Zu dieser Bearbeitung liegt folgendes Aufführungsmaterial vor: Partitur (Carus 27.190/50), Klavierauszug (Carus 27.190/03), Chorpartitur (Carus 27.190/05), Bläserstimmen (Carus 27.190/59), Orgelstimme (Carus 27.190/99). Originalfassung: Partitur (Carus 27.190), Studienpartitur (Carus 27.190/07), Klavierauszug (Carus 27.190/03), Chorpartitur (Carus 27.190/05), komplettes Orchestermaterial (Carus 27.190/19). The following performance material is available for this arrangement: Full score (Carus 27.190/50), vocal score (Carus 27.190/03), choral score (Carus 27.190/05), brass parts (Carus 27.190/59), organ part (Carus 27.190/99). Original version: Full score (Carus 27.190), study score (Carus 27.190/07), vocal score (Carus 27.190/03), choral score (Carus 27.190/05), complete orchestral material (Carus 27.190/19). Zur Originalfassung dieses Werkes ist , die Chor-App, erhältlich, die neben den Noten und einer Einspielung einen Coach zum Erlernen der Chorstimme enthält. Mehr Informationen unter www.carus-music.com. For the original version of this work , the choir app, is available. In addition to the vocal score and a recording, the app offers a coach which helps to learn the choral parts. Please find more information at www.carus-music.com. II Carus 27.190/50 Vorwort Nachdem Anton Bruckner 1868 seine dritte große Messe, die Im Jahr 2013 wurde das 850-jährige Jubiläum des Augustiner- Messe in f-Moll, vorläufig abgeschlossen hatte, widmete er Chorherrenstifts Vorau (Steiermark) begangen. Anlässlich dieses sich in den folgenden Jahren fast ausschließlich den Sympho- Festes entstand die vorliegende Bearbeitung des Te Deum von nien. Mehr oder weniger gleichzeitig mit der Arbeit an der Anton Bruckner, der das Werk seinerzeit in St. Florian – ebenfalls 6. und 7. Symphonie nahm er dann mit dem Te Deum erstmals ein Augustiner-Chorherrenstift – komponiert hatte. Dabei war wieder ein großes geistliches Werk in Angriff. Nach einigen Un- die Idee leitend, eine interessante und klanglich reizvolle Alter- terbrechungen beendete er die Partitur im Frühjahr 1884. Der native zum Original zu schaffen, die es zugleich erlaubt, dieses Anlass für die Entstehung ist nicht bekannt. In einem Brief vom großartige Werk auch unter eingeschränkten Bedingungen in ei- 10. Mai 1885 an den Dirigenten Hermann Levi schrieb Bruckner, ner adäquaten, stimmigen Form zur Aufführung zu bringen. Auch er habe das Te Deum Gott gewidmet, „zur Danksagung für so viel in der Romantik war es nicht unüblich, Bearbeitungen und Um- überstandene Leiden in Wien“1. Gelegentlich wird auch die Ver- instrumentierungen nach bestimmten Klangvorstellungen und mutung geäußert, er habe das Werk gewissermaßen als Antwort wohl auch aus ökonomischen Erwägungen heraus vorzunehmen. auf das große Te Deum von Berlioz verstanden, dessen Wiener Dies betraf auch Werke von Bruckner selbst, beispielsweise seine Erstaufführung er beigewohnt hatte und das er als zu wenig kirch- Messe Nr. 2 in e-Moll, von der Vinzenz Goller (1873–1953) eine lich empfunden habe. In jedem Fall kann man im Te Deum den Bearbeitung für Chor und Orgel erstellte. Höhepunkt von Bruckners geistlicher Musik sehen. Im vorliegenden Arrangement wurde Bruckners Orchestersatz Ers te mehrstimmige Vertonungen des Te Deum, denen in der Re- für Brassquintett und Orgel eingerichtet. Die Blechbläserpartien gel die gregorianische Singweise zu Grunde lag, stammen aus dem orientieren sich dabei im Wesentlichen am originalen Bläsersatz 13. Jahrhundert. Unter den vielen Komponisten, die dann später (Holz und Blech). Der Einsatz des Brassquintetts in Kombination ein Te Deum schrieben, seien stellvertretend Palestrina, Händel, mit der Orgel bringt eine Klanglichkeit mit sich, die dem feierlichen Mozart, Haydn und Dvořák genannt. Ein einheitliches Muster Charakter des Werkes in besonderer Weise entgegenzukommen für die Vertonung des Textes entwickelte sich dabei freilich nicht. vermag. Somit erhalten auch kleinere Chöre die Möglichkeit, das Bruckner seinerseits teilte den Text (s. Abdruck auf S. V) in fünf Te Deum aufzuführen, ohne durch ein groß besetztes Sinfonie- Abschnitte ein: Der erste Teil umfasst gleich 19 Zeilen, Teil II (Te orchester dominiert zu werden. Der Orgelpart gibt im Wesentli- ergo), III (Aeterna fac) und V (In te Domine speravi) dagegen nur chen den originalen Streichersatz samt zahlreichen Holzbläsersoli jeweils eine (Zeile 20, 21 und 29). Teil II und IV (Salvum fac) ent- wieder, sodass reichlich Gelegenheit zu künstlerischer Entfaltung sprechen sich musikalisch, sind gewissermaßen lyrische Ruhepunk- gegeben ist. Nicht zuletzt stand auch folgender Gedanke dahinter: te zwischen den monumentalen Nummern I, III und V. Allerdings Bruckner, der zeitgenössischen Berichten nach ein meisterhafter fügt Bruckner bei Nr. IV an den lyrischen Anfang (Zeilen 22/23) Orgelimprovisator war, hinterließ selbst kein Orgelwerk, in dem einen 61 Takte umfassenden Tutti-Abschnitt (Zei len 24–28) an, der er seine genialen symphonischen Ideen auf die Orgel übertragen zunächst so klingt, als handle es sich dabei um eine Wiederaufnah- hätte. Im Kontext der vorliegenden Bearbeitung wird sozusagen me von Teil I, dann aber einen gänzlich anderen Fortgang nimmt. versucht, Bruckners Klangkosmos in seinen wesentlichen Zügen mit der Orgel darzustellen. Erst über ein Jahr nach Fertigstellung des Te Deum, am 2. Mai 1885, fand eine erste Aufführung statt, im Kleinen Musikver- Im Orgelpart sind vor allem bei solistischen Passagen Angaben einssaal in Wien und nur mit Begleitung von zwei Klavieren. zu Bruckners Instrumentierung vermerkt. Diese mögen den Aus- Trotz der reduzierten Begleitung war die Aufführung ein großer führenden als Hinweis für Registerwahl und Interpretation die- Erfolg, und so konnte, wiederum ein dreiviertel Jahr später, am nen, ebenso wie die aus der Originalfassung übernommenen dy- 10. Januar 1886, die Uraufführung der Orchesterfassung im Gro- namischen Angaben. Je nach Orgel wird die Registrierung mehr ßen Saal des Musikvereins stattfinden. Das Werk wurde rasch in oder weniger verschieden ausfallen. Speziell die Realisierung von vielen deutschen und ausländischen Städten aufgeführt und über- Crescendi und Diminuendi wird davon abhängen, welche Mög- all gefeiert. Dabei sind die Anforderungen an die Ausführenden lichkeiten die Orgel hinsichtlich Schwellwerk und eventuell vorhan- enorm. Vor allem der Chor wird bis zum Äußersten gefordert, der dener Setzeranlage bietet. Wo dynamische Angaben zwischen den Sopran bis zum hohen c3, der Tenor mehrfach bis zum b1 geführt. beiden Manualsystemen stehen, ist an ein Spiel auf einem Manual Auch die Solopartien, allen voran die des Tenors, verlangen hervor- gedacht, dort, wo beide Systeme eine unterschiedliche Dynamik ragende Sänger. aufweisen, ist ein Spiel auf zwei Manualen vorgesehen. Bruckner betrachtete das Te Deum zeit seines Lebens als eine sei- Sämtliche Vokalpartien (Solisten und Chor) sind gegenüber dem ner besten Kompositionen und soll sich dazu folgendermaßen ge- Original unverändert geblieben. Daher können Klavierauszug und äußert haben: „Wenn mich der liebe Gott einst zu sich ruft und Chorpartitur zur Originalfassung uneingeschränkt auch für die fragt: ‚Wo hast du die Talente, die ich dir gegeben habe?‘, dann vorliegende Bearbeitung verwendet werden. halte ich ihm die Notenrolle mit meinem Te Deum hin, und er wird mir ein gnädiger Richter sein.“ Wien, August 2016 Johannes Ebenbauer Berlin, September 2015 Ernst Herttrich 1 Anton Bruckner, Sämtliche Werke, Bd. 24/1, Briefe. Bd. 1. 1852–1886, vorgelegt (Auszug aus dem Vorwort der Originalfassung) v. Andrea Harrandt u. Otto Schneider, Wien 1998, S. 259 (Brief Nr. 850510/1). Carus 27.190/50 III Foreword In 1868, Anton Bruckner provisionally completed his third great In 2013, the Augustinian Monastery Vorau in Styria celebrated its mass, the Mass in F minor. The subsequent years were devot- 850th anniversary. The present arrangement of the Te Deum by ed almost exclusively to the symphonies. In spring 1881, during Anton Bruckner – which, at that time, was composed in St. Florian, the time that he was working on his 6th and 7th Symphonies, which also is an Augustinian monastery – arose on the occasion Bruckner once more began work on a large-scale sacred com- of this celebration. The central idea was to create an interesting position, the Te Deum. After some interruptions, he completed and sonorously charming alternative to the original which, at the the score in early 1884. The occasion for which the work was same time, also allows this magnificent work to be performed in composed is not known. In a letter dated 10 May 1885 and ad- an adequate, harmonious form in spite of possibly existing limiting dressed to the conductor Hermann Levi, Bruckner wrote that he conditions. Already in the Romantic period it was not unusual to had dedicated it to God, “in thanksgiving for having survived so make arrangements and re-instrumentations of works according much suffering in Vienna.”1 Occasionally, also the supposition is to certain sound images, indeed also to accommodate certain eco-
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