Newsletter 07/14 DIGITAL EDITION Nr
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ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletter 07/14 DIGITAL EDITION Nr. 342 - September 2014 Michael J. Fox Christopher Lloyd LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 11 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 07/14 (Nr. 342) September 2014 editorial Hallo Laserdisc- und DVD-Fans, lang, also vier Tage länger als ge- gibt es demnächst zwei neue Pre- liebe Filmfreunde! wöhnlich. Grund dafür ist die Tat- mieren-Videos in unserem Youtube- sache, dass nur ein einziger Kino- Kanal. Also: stay tuned! Ab Seite Es hat ja inzwischen fast schon so saal bespielt wird, es also keine 12 in diesem Newsletter präsentie- etwas wie Tradition, dass wir mit zwei Filme parallel gibt. Und da ren wir dann das Programm des unserem Sommerurlaub genau dann sich an der Zahl der Filme nichts “10. Todd-AO 70mm Filmfestivals” beginnen, wenn alle anderen gerade geändert hat, geht die ganze Veran- der Karlsruher Schauburg, das dort aus dem Urlaub zurückkehren. Da- staltung in eine zeitliche Verlänge- vom 03. bis 05.10.2014 über die hinter steckt natürlich keine böse rung. Das wird auch für harte gekrümmte Cinerama-Bildwand Absicht, sondern ein klares Kalkül. Kinoextremisten wie uns eine Her- laufen wird. Und last but not least Und dieses Kalkül nennt sich ausforderung. Aber wie heisst es so spricht unsere Kolumnistin Anna “Fantasy Filmfest”. Für uns stets schön: No Risk, No Fun! In diesem auf den beiden folgenden Seiten ein willkommener Anlass, einmal Sinne verabschieden wir uns daher wieder mit Hollywood. Uns hier in eine Auszeit von der “Laser vom 04.09. bis 21.09. aus unserem der Redaktion hat ihre neueste Ko- Hotline” zu nehmen und uns voll Büro und werden (hoffentlich) ab lumne tief berührt und Anna verriet und ganz dem blutigen Alltag zu dem 22. September wieder frisch uns, dass sie selbst Rotz und Was- widmen. Denn ohne Blut geht ja bei und munter für Sie da sein. ser geheult hat, als sie diese Zeilen einem Festival, in dessen Mittel- verfasste. Bravo, tapferes Mäd- punkt Horror, Thriller und SciFi Lassen Sie uns aber vorher noch chen! steht, gar nichts. Anders als in den kurz einen Ausblick auf “Coming Vorjahren dauert das filmische Ge- Attractions” geben. Wie die Bilder Ihr Laser Hotline Team metzel dieses Mal ganze 12 Tage auf dieser Seite bereits verraten, DIPLOMATIE: Regisseur Volker Schöndorff (links) und Filmkomponist Jörg Lemberg (unten) WOLFSKINDER: Regisseur Rick Ostermann (oben) und Produzent Rüdiger Heinze (rechts) LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 07/14 (Nr. 342) September 2014 „It’s going to be alright in the end. And if it’s not alright, it’s not the end.” Am 22. Juli dieses Jahres ist mein Vater Jochen an ihn gekuschelt und ein furchterregender Moment verstorben. Ohne ihn zu sein fällt mir schwer, doch wurde zu etwas Gutem. Jahre später brauchte ich die ohne ihn diese Kolumne zu schreiben fühlt sich schützende Hand nicht mehr, aber als die Lone gänzlich wider der Natur an. Wieso? Weil diese Gunmen starben lag ich meinem Vater trotzdem Kolumnistin nur deshalb mit Hollywood spricht, weil sie wieder, diesmal schluchzend, in den Armen. einen Vater hatte, der ihr die Liebe zum Film schon in Filme waren bei uns nie verboten. Meine Eltern gingen die Wiege gelegt hat. beide mit mir ins Kino, gerade bei Disney sogar zweimal, denn ich bestand darauf, die Filme auf Als Baby und Kleinkind war ich viel von Filmmusik Deutsch und Englisch zu sehen. Zuhause eröffnete umgeben. Beim Frühstück ging mein Vater oft zum sich mir schon als kleines Mädchen die Welt von Bond Schallplattenspieler, suchte aus seiner Sammlung und viele Filme, für die ich zu jung war im Kino, durfte etwas aus und dann ertönten Kompositionen von Lalo ich bei uns später auf VHS sehen. Schifrin, Jerry Goldsmith, Maurice Jarre und vielen Mein Vater wusste, was sein Mädchen aushalten mehr. Ich liebte diese Stücke, die Geschichten konnte, und scherte sich wenig um erzählten. Altersbegrenzungen. Als ich 13 war, ging ich mit ihm in meinen ersten Film ab 18. Blade. Überhaupt, das “mit Mit etwa fünf Jahren offenbarte sich mir, dass diese ihm Gehen”. Mit keinem anderen Menschen bin ich so Noten zu Bildern gehörten. Filmbildern. Ich durfte zum häufig ins Kino gegangen wie mit ihm. Wir waren ein ersten Mal Star Wars sehen und Superman. Nach und seltsames Duo, aber wir liebten diese Zweisamkeit. Ins nach kamen immer mehr hinzu und dann natürlich Kino ging ich immer schon entweder mit meinem Vater auch die Disneyfilme, deren Melodien ich schnell oder allein. Noch heute ist es für mich eine auswendig konnte und lauthals mitsang. Auch die Ausnahmesituation, wenn ich mit jemandem anderes in Bondfilme animierten mich oft zum Mitsingen – die Geheiligten Kinematographischen Hallen trete. besonders angetan hatten es mir die Titellieder von Als ich 15 war, stoß mein Vater die Tür zu einer Goldfinger und The Man with the Golden Gun. weiteren filmischen Dimension auf: der des 70mm. Als Erwachsene habe ich erst gemerkt, wie anders als Zum ersten Mal in meinem Leben reiste ich nach die der meisten Kinder meine filmische Sozialisierung England und wir fanden uns in Bradford wieder, in ablief. Fernsehen war bei uns zwar nicht verboten, aber einem renovierenden Hilton, wo wir zum Frühstück Ken wahlloses Fernsehen war absolut tabu. Annakin trafen und auf dem Weg ins Filmmuseum mit Samstagmorgencartoons, Soaps oder Zappen gab es John Belton plauderten. Noch ein zweites Mal schafften bei uns nicht. Dafür durfte ich jeden Dienstag am wir es dort hin, danach kamen die Umbrüche in späten Nachmittag Star Trek: The Next Generation meinem Leben und die Krankheit meines Vaters immer gucken, welches mein Vater und ich liebevoll wieder dazwischen. Aber zu dem Zeitpunkt gab es, “Raumschiff Entenscheiß” nannten, was mich immer Filmgott sei Dank, das Karlsruher Festival in der zum Kichern brachte. Mit acht traten dann Mulder und Schauburg und auch das tschechische Krnov. Scully von den X-Files in unser Leben und Papa ließ es Im 70mm-Kino durchlebte mein Vater die wenigen mich sehen. Während der ersten Staffeln musste er wirklich glücklichen Momente seiner Jugend wieder. Als mir manchmal noch die Hand vor die Augen halten, er am Wochenende allein von Ingolstadt mit dem Zug wenn ich mich allzu sehr erschrak. Dann saß ich dicht nach München fuhr, um dort ins Royal zu gehen. Als er LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 07/14 (Nr. 342) September 2014 Filmprogrammhefte sammelte, selber auf Super-8 der Palliativstation lag und wir uns verabschiedeten, drehte und später sogar Drehbücher schrieb. machte er noch Witze, welch ein Glück wir gehabt Sein großes Wissen gab er immer großzügig weiter. Er hatten, das unser letzter Film ein so wunderbarer erklärte mir New Hollywood, das anamorphotische gewesen war. Verfahren und die Geschichte des Westerns. Dank ihm las ich Filmtheoriebücher, ging in offene Seminare der Auf der Trauerfeier las ich zwei Gedichte vor, die ich Filmhochschule München und belegte während des und er durch Filme kennen und lieben gelernt hatten Journalismusstudiums Filmkurse. Der Sprung zum und musste ständig an unser letztes Gespräch über Kritiken- und Kolumnenschreiben war dann letztendlich Film denken. nur noch ein kleiner. Wichtig war er dennoch, denn in meinen Schriften über Film lebt mein Vater weiter. Ich sagte: “Wir haben viele gute Filme zusammen Der letzte Film, den wir zusammen sahen, war The gesehen.” Und er antwortete: “Ja mein Mäuschen, das Grand Budapest Hotel. Als mein Vater schließlich auf haben wir.” Anna Rudschies Jochen und Anna Rudschies im Juni 2010 während des Sensurround-Festivals in der Karlsruher Schauburg Anna freut sich über Feedback: [email protected] LASER HOTLINE Seite 4 Newsletter 07/14 (Nr. 342) September 2014 Wolfram Hannemanns Film-Blog Freitag, 01. August 2014 chester und Chor zu Werke geht und zeichnend, dass der Kanadier David Von Affen und Menschen den Film dadurch bereichert. Die exzel- Cronenberg den ersten Film, der er auf Der letzte Pressetag der Woche präsen- lente Tonmischung sorgt bestens da- amerikanischem Boden drehte, gleich tierte ein sehr interessantes Doppel- für, dass man sich im Kinosaal mehr als zur Generalabrechnung mit Hollywood programm. nur einmal von Affen umzingelt fühlt. nutzt. In seinem Hollywood-Universum Erklärtes Ziel der Filmemacher ist es, gibt es keinen einzigen normalen Men- PLANET DER AFFEN: REVOLUTION mit dem Ende ihres nächsten Films di- schen. Alles dreht sich nur darum, wer (1:1.85, 3D, DD 5.1 + 7.1 + Atmos) rekt an den Anfang der Verfilmung aus hier wen f**** oder wie man am OT: Dawn Of The Planet Of The Apes dem Jahre 1968 anzuknüpfen. Es bleibt schnellsten an seine Drogen kommt. Verleih: Fox spannend. Fazit: PLANET DER AF- Und genau die werden in rauhen Men- Land/Jahr: USA 2014 FEN: PREVOLUTION ist gen benötigt, um die eigenen Psycho- Regie: Matt Reeves Blockbusterkino, das prächtig unter- sen zu überwinden – nur um damit an- Darsteller: Andy Serkis, Jason Clarke, hält. dere Psychosen zu entwickeln! Gary Oldman Cronenbergs Protagonisten (sensatio- Kinostart: 07.08.2014 MAPS TO THE STARS (1:1.85, DD 5.1) nell gut: Julianne Moore) nehmen kein OT: Maps To The Stars Blatt vor den Mund (was dem Film si- Zehn Jahre sind vergangen, seit die Verleih: MFA (Filmagentinnen) cherlich Probleme in Amerika machen Menschheit von einem tödlichen Virus Land/Jahr: Kanada, USA, Deutschland, wird) – hier geht es verbal ohne Tabus fast komplett dezimiert wurde. Die Af- Frankreich 2014 zur Sache. Cronenberg findet mit die- fen unter Führung von Caesar, dem Regie: David Cronenberg sem Film endlich wieder zu seiner ge- ehemaligen Versuchstier, haben sich im Darsteller: Julianne Moore, Robert wohnten Form zurück. Sein Film ist un- Wald ihr eigenes Reich aufgebaut.