40. Henner-Henkel- Gedächtnisturnier 2005 Tennisverein Erfurt 93 E.V
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Schutzgebühr 4,00 EUR Festschrift zum 40. Henner-Henkel- Gedächtnisturnier 2005 Tennisverein Erfurt 93 e.V. 1. bis 3. Juli 2005 Henner Henkel 1915 - 1943Tennisclub Erfurt 93 e.V. Henner-Henkel-Gedächtnisturniere in Erfurt seit 1963 Tennisclub Erfurt 93 e.V. Impressionen 2 Der TC Erfurt 93 e.V. ist für Tennis- begeistere aller Alters- und Leistungs- klassen stets offen und hilfsbereit. Impressum Herausgeber TC Erfurt 93 e.V. Binderslebener Landstraße 140 99092 Erfurt Telefon: 0361 / 225 60 43 www.tcerfurt93.de Redaktion Jürgen Heilmann, Wulf Danker Fotos Wolfgang Schieber, Mitglieder des TC Erfurt 93 e.V. Konzept, Gestaltung, Schlußredaktion wst Werbestudio in Thüringen GmbH Legefelder Hauptstraße 14a 99438 Weimar-Legefeld Telefon: 03643 / 90 32 24 Fax: 03643 / 51 19 33 www.wst-werbeagentur.de Grußwort Tennisclub Erfurt 93 e.V. 3 Ein Wort zuvor Wulf Danker, 1. Vorsitzender des TC Erfurt 93 e.V. Diese Festschrift erzählt von einem jungen Den Mitgliedern des TC Erfurt 93 e.V. berühmten Tennisspieler vergangener Tage, und allen Freunden und Förderern der leider viel zu früh sterben musste, von unseres Vereins wird ein Einblick in die einem Tennisverein mit einer über 100- lange und wechselhafte Geschichte eines jährigen Tradition, der eigentlich noch sehr Tennisvereins direkt im grünen Herzen jung ist und von einem Tennisturnier in Deutschland gewährt. den besten Jahren, das eben von diesem Potentiellen neuen Mitgliedern des Ver- Verein im Andenken an jenen berühmten eins möchten wir einen lebendigen Club Tennispielerinnen und Tennisspielern Tennisspieler nun im Jahre 2005 bereits präsentieren, der seine Stärke aus dem Be- aus nah und fern bietet unser Verein zum 40. mal ausgerichtet wird. wusstsein seiner traditionellen Wurzeln jährlich die Möglichkeit der Teilnahme Dem an der Geschichte des deutschen sowie seiner stets auch gesellschaftlichen am „Henner-Henkel-Gedächtnisturnier“. Tennis und insbesondere an der Lebens- Aufgabe gezogen hat und zieht. Fun, Spaß, Nomen est omen – in Zeiten, in geschichte des Tennisspielers Henner Erholung, Wettkampf sind die Schlagwörter denen Cup´s, Events u.ä. unter (Heinrich) Henkel interessierten Leser für den Einzelnen. Für die Mitglieder in Marketinggesichtspunkten ausgerichtet eröffnet sich hier ein kleiner Fundus, der ihrer Gesamtheit gilt es heute vornehmlich, und von Werbepartnern gesponsert sicher auch die sporthistorische Literatur mit ehrenamtlichem Engagement sowohl werden, mag namentlich die Ausrichtung ein Stück weit bereichert, fi nden sich doch die sich demoskopisch reduzierende Jugend eines „Gedächtnisturnieres“ als antiquiert einige bislang nicht bekannte Details zu für Sport im Allgemeinen und Tennis im erscheinen. Mich persönlich freut es, dass diesem außergewöhnlichen Spieler seiner Besonderen zu interessieren, als auch der sich dieses Turnier insbesondere auch in Zeit. sich ebenfalls demoskopisch gegenläufi g der Nachwendezeit erneut als eines der vergrößernden Zahl älterer Menschen die bedeutenden Damen- und Herrenturniere Freude an der Bewegung zu erhalten. in Thüringen und auch als „Marke“ Mit seiner wunderschönen Tennisanlage hat etablieren können. Qualitativ und mit sieben neuen Tennisplätzen, einem quantitativ wachsende Teilnehmerfelder, modernen Clubhaus, engagierten Trainern, Akzeptanz und Verbundenheit erfolgreichen Turniermannschaften und vor der Sponsoren als auch steigendes allem vielen freundlichen und geselligen Medieninteresse künden hiervon. Mitgliedern bietet der Verein insoweit die Der Verein ist stolz darauf, in besonderer besten Bedingungen. Werden Sie Mitglied, Verbundenheit mit den Nachkommen wenn Sie es nicht schon sind! Henner Henkels, der Familie Dorrer, die Erinnerung an einen der ganz großen deutschen Tennisspieler wach zu halten und jährlich den Thüringer Spitzenspielerinnen und -spielern die Gelegenheit eines Kräftemessens mit nationaler und internationaler Danksagung Konkurrenz bieten zu können. Unsere Wir danken Frau Ulla Dorrer, der Tochter Vereinsmitglieder, die Erfurter und Henner Henkels, die die Geste ihrer Groß- Thüringer erleben Spitzentennis, unsere mutter, welche 1963 eine Silberschale Gäste entdecken die Schönheiten unserer stiftete, die inzwischen mit den eingra- Anlage, Erfurts und Thüringens. vierten Namen aller 39 Gewinner im Herren Einzel verziert ist, aufgreift und anlässlich des 40. Henner-Henkel-Turniers In diesem Sinne wünsche ich dem Verein, eine neue Silberschale stiftete. dem Turnier und dem Tennissport ein weiteres vivat, crescat, fl oreat. linkes Foto auf dem Titel: Henner Henkel während des Spiels gegen Donald Budge (USA) am zweiten Tag des Davispokal- Inter-zonenfinales 1935 beim Spielstand Deutschland:USA 1:1; Sportbildverlag Max Schirmer, Berlin Sportliche Stationen 1929 KlubmeisterHenner Henkel beim THC Ein 99 deutscher Berlin Spitzenathlet 1930 Dritter der deutschen Jugend 41931 Zweiter der deutschen Jugend 1932 Erster der deutschen Jugend 1933 Erster der deutschen Jugend 1932 deutsche Rangliste 2. Platz 1932 erstes Auslandsspiel gegen Polen 1934 Einberufung in die Davis-Cup-Mann- schaft, in der er insgesamt 43mal für Deutschland spielte. 1935 internationaler Durchbruch zum Davis-Cup in Prag am 14. Juli gegen den Tschechen Caska 1937 Sieger der French Open über den Weltranglisten-Zweiten Bunny Austin (USA) mit 6:1 6:4 6:3. Henkel gehört zu den fünf besten Spielern der Welt. 1937 Sieg mit Gottfried v. Cramm in den US-Doppelmeisterschaften in Forest Hills über die Wimbledon- sieger Donald Budge und Gene Mako mit 6:4 7:5 6:4 1937 Deutscher Einzelmeister 1937 Dritter der Weltrangliste 1938 Deutscher Einzelmeister 1938 Wimbledonfinale mit Georg von Metaxa gegen Donald Budge/ Gene Mako 1939 Deutscher Einzelmeister 1939 Mit Roderich Menzel gewann Henkel die Internationalen Deutschen Meisterschaften und das Doppelfinale der Französischen Hallentitelkämpfe gegen Borotra/Brugnon 1940 Deutscher Einzelmeister 1942 Henkels letztes Turnier in Bad Pyrmont Ein deutscher Spitzenathlet Henner Henkel 5 Könner, Kämpfer und Idol Henner Henkel als Mensch und als Sportler (1915 – 1943) Ein Weltklassesportler, ein Lebenskünstler, Sie führten mich zu meiner ursprünglichen ein Unterhalter, ein Charaktermensch, ein Begabung zurück.“ Ab dem Jahre 1920 Pfundskerl, ein Tennisstar in der Zeit des trainierte er zusammen mit seinem fünf Dritten Reiches – Henner Henkel schien Jahren älteren Bruder Ferdinand im Sport- vieles zu sein. In jedem Fall einer, der den club Erfurt auf der Cyriaksburg, dem Vor- Humor nicht so schnell verliert, und auch läufer des Tennisvereins Erfurt 93 e.V. Im ein Genussmensch, der beim Skat oder Juni 1924 nahm er erstmalig an einem Doppelkopf auch mal ganz charmant die Juniorenturnier teil und drang ohne Karten auf den Tisch legen konnte, um sich Schwierigkeiten bis in die Vorschlussrunde zwischendurch eine Zigarre zu genehmigen. vor. Dort scheiterte der damals Achtjährige Einer seiner wichtigsten Doppelpartner an einem 18-Jährigen. „Erst nach heftigster Roderich Menzel sagte einmal über Henkel: Gegenwehr gab er sich geschlagen“, schrieb „Was für ein überraschender, was für ein Hermann Wolff in „Tennis und Golf“. verlässlicher, welch ein kameradschaftlicher Partner.“ Seine Freunde, Sportlerkollegen, Umzug nach Berlin Fans und Berichterstatter behielten Henkel 1927 zog Familie Henkel nach Berlin, weil in guter Erinnerung. Und sagten „Henner“ Vater Ferdinand als Referent eine Stelle zu ihm. Obwohl seine Eltern ihn eigentlich be-kommen hatte. Später war der Vater Der Durchbruch von Prag „Heinrich“ tauften. Damals, als er am 9. als Ministerialrat im Verkehrsministerium Ein ganz spannender Tag war dieser 14. Juli Oktober 1915 in Posen geboren wurde. tätig. Der zwölfjährige Henner trainierte 1934 in Prag, einer der besonders sonnigen fortan beim Berliner Tennis-Hockey-Club und brennend heißen Sommertage, der Erstes Tennisspiel in Erfurt 99 in Friedenau und mit dem Vorbild des mit seiner Hitze jede kleine Bewegung Seine tennisbegeisterten Eltern waren es großen Tennisstars Hans Moldenhauser und jeden kurzen Gedanken zur auch, die nach dem berufsbedingten Umzug spielte er sich auf die vorderen Turnier- schweißtreibenden Kraftanstrengung 1919 nach Erfurt den jungen Heinrich plätze. Mit 15 Jahren war er Klubmeister werden läßt. Der übermächtige Tscheche vom Bolz- auf den Tennisplatz zurück- beim THC 99 Berlin, wechselte zum Caska war sich seines Sieges sicher und holten. Unter Anleitung seines älteren Lawn-Tennis-Turnierclub Rot-Weiß Berlin, wollte schnell die Aufgabe im zweiten Bruders Ferdinand lernte er mit dem und wurde in den Folgejahren Dritter, Einzel hinter sich bringen. Er schmetterte Racket umzugehen. Vater Henkel lies Zweiter und zweimal Erster in den deutschen die Bälle kraftvoll und wütend übers Netz. seinem Sohn sogar extra einen leichteren Jugendmeisterschaften. 1932 schrieb Henkel Und Henkel schien zunächst gleichmütig Schläger anfertigen, damit der kleine bescheiden: „Mein Name stand zum ersten dem Spiel ausgeliefert. Caska gewann den Henner optimal trainieren konnte. Später Mal in der deutschen Rangliste, allerdings ersten Satz mit 6:2 und führte bereits im war Henkel ganz glücklich über die Zuwen- weit unten“. Zwei Jahre später wurde er zweiten mit 5:3. Eine erste kühle Windböe dung zum Tennissport und bemerkte in die Davis-Cup-Mannschaft berufen, soll den Henkelschen Kampfgeist belebt einmal: „Glücklicherweise billigten meine die 1934 gegen Rumänien und Dänemark haben. Henkel wehrte sich plötzlich gegen Eltern meine Fußball-Leidenschaft nicht. gewann und 1935 ebenso gegen Australien. die wilden Attacken mit