Polizeiliche Kriminalstatistik Kreis 2015

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Polizeiliche Kriminalstatistik Kreis Steinburg 2015

Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Hinweise – 6

1 Statistik im Überblick – 7 1.1 Gesamtkriminalität – 7 1.3 Häufigkeitszahlen – 8 1.5 Schaden – 9

2 Regionale Verteilung – 10 2.1 Verteilung der Kriminalität auf Mittel- und Unterzentren sowie ländliche Zentralorte im Kreis Steinburg – 10 2.2 Kriminalität beim Musikfestival „“ (W:O:A) – 11

3 Einzelne Deliktsbereiche – 12 3.1 Straftaten gegen das Leben – 12 3.2 Rohheitsdelikte – 12 3.3 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung – 13 3.4 Brandstiftungen – 13 3.5 Diebstahl – 14 3.6 Vermögens- und Fälschungsdelikte – 14 3.7 Wirtschaftskriminalität – 15 3.8 Rauschgiftdelikte – 15 3.9 Sonstige Straftaten – 15

4 Jugendkriminalität – 16

5 Nichtdeutsche Tatverdächtige – 17

6 Die Opfer von Straftaten – 18

7 Fazit – 19

Anlage – 20 Allgemeine Hinweise Allgemeine Hinweise

In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden Straf- Selbstverständlich können nur Straftaten erfasst werden, taten erfasst, die von der Polizei bearbeitet wurden. Dies die der Polizei bekannt werden. Die PKS ist somit eine betrifft bei bestimmten Delikten auch den strafbaren Statistik, die das so genannte Hellfeld abbildet. Viele Straf- Versuch. taten werden aus unterschiedlichen Gründen der Polizei nicht bekannt. Hier spricht man von dem Dunkelfeld. Auf Nicht erfasst werden: die Größe des Dunkelfeldes wirken bspw. das Anzeigever- • Staatsschutzdelikte (politisch motivierte Kriminalität) halten des Bürgers, die polizeiliche Kontrolltätigkeit oder • Straftaten, die außerhalb der Bundesrepublik Deutsch- auch die Art des Deliktes ein. land begangen wurden • Verkehrsdelikte Bedingt durch das Dunkelfeld wird der Polizei ein Teil der Straftaten nie bekannt. Des Weiteren gibt es für die Erfas- Die Erfassung eines Falls erfolgt, wenn die Polizei nach sung der angezeigten Fälle in der PKS eine strenge Qua- Abschluss der Ermittlungen den jeweilig entstandenen litätskontrolle und Richtlinien. Dadurch bedingt werden Vorgang an die Staatsanwaltschaft abgibt. Tatzeitpunkt nicht alle angezeigten Fälle automatisch auch genauso und Erfassungszeitpunkt sind somit nicht identisch. Es ist viele PKS-Fälle. Somit kann eine Bewertung zur tatsachlich möglich, dass Taten bspw. im Jahre 2015 begangen vorhandenen Kriminalität nicht unmittelbar aus den in der wurden und erst 2016 nach Abschluss der polizeilichen Er- PKS genannten Fallzahlen getroffen werden. Trotz dieser mittlungen statistisch erfasst werden. Sie werden dadurch Relativierungen ist die PKS ein wesentliches Hilfsmittel, als Delikte für 2016 gewertet. um Erkenntnisse über Straftatenhäufungen, Formen und Entwicklungstendenzen der Kriminalität zu erlangen.

6 1 Statistik im Überblick 1 Statistik im Überblick

1.1 Gesamtkriminalität

Die registrierte Kriminalität im Kreis Steinburg ist auf dem Im Vergleich dazu ist im Landesdurchschnitt eine Zunahme tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren. von 0,1 % zu verzeichnen. Im Jahre 2015 wurden im Kreis Steinburg 7.380 Straftaten registriert, das sind 425 Taten weniger als 2014. Dieses entspricht einem Rückgang um 5,4 %.

Gemeldete Fälle im Kreis Steinburg 2006 bis 2015 10500

10000 10.302 9500 9.819 9.775 9000 9.321 9.008 8500 8.850 8.597 8.452 8000

7500 7.805 7.380 7000 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

1.2 Aufklärungsquote/aufgeklärte Fälle

Die Aufklärungsquote ist im Jahre 2015 geringfügig auf Die Aufklärungsquote errechnet sich aus der Anzahl der 50,1 % gesunken (2014: 50,7 %), bewegt sich aber auf aufgeklärten Fälle im Verhältnis zu der Anzahl der erfass- einem guten Niveau. Insgesamt wurden 3698 Fälle aufge- ten Fälle. klärt. Im Landesdurchschnitt wurde 2015 eine Aufklärungsquote von 52,1 % erreicht.

Aufklärungsquote im Kreis Steinburg 2006 bis 2015 54

52 52,9

50 50,7 50,1 48 48,16 46 47,08 46,03 46,1 44 45,04 45,32 44,29 42 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

7 1 Statistik im Überblick

1.3 Häufigkeitszahlen

IIm Vergleich der Häufigkeitszahlen (Anzahl der Straftaten Einwohner im mittleren Bereich. Hier erfolgte abermals ein bezogen auf 100.000 Einwohner) liegt der Kreis Steinburg leichter Rückgang (2014: 6.003). im Landesvergleich der Kreise mit 5667 Taten pro 100.000

12.785

4.970

Nordfriesland

Schleswig-Flensburg 4.912

10.725 5.510 4.611

Kiel Rendsburg-Eckernförde Plön

Dithmarschen

6.828 5.536 Neumünster

Steinburg 22.449

Lübeck 10.671

Stormarn 5.667 Herzogtum-Lauenburg

5.756 6.504 5.566 5.819

1.4 Tatverdächtige

2015 wurden im Kreis Steinburg 2771 Tatverdächtige er- Unter Alkoholeinwirkung standen zur Tatzeit insgesamt mittelt. Dabei handelt es sich um 2139 männliche (77,2%) 14,4 % der Tatverdächtigen. Bei den Rohheitsdelikten2 und 632 weibliche Personen (22,8 %). waren es 26,8 %. Betrachtet man dabei nur die Körperver- letzungsdelikte, standen 31,3 % aller ermittelten Tatver- 39,6 % der Tatverdächtigen waren zum Zeitpunkt der Tat dächtigen unter dem Einfluss von Alkohol (2014: 33,5 %). bereits zuvor polizeilich in Erscheinung getreten. Das ist wiederholt ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. 8,8 % der Tatverdächtigen waren Konsumenten harter Drogen1, das bedeutet einen leichten Rückgang im Ver- gleich zum Vorjahr (9,9 %).

1 V.a. Ecstasy, Heroin, Kokain. 2 Raubdelikte, Körperverletzungsdelikte, Freiheitsberaubung, Nötigung und Bedrohung.

8 1 Statistik im Überblick

Beim Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte (22 Fälle 2014, 13 Fälle 2015) waren 53,8 % der ermittelten Tatver- dächtigen alkoholisiert.

Von den deutschen Tatverdächtigen wohnten 60,7 % in der Tatortgemeinde.

1.5 Schaden

Durch die in 2015 im Kreis Steinburg begangenen Straf- taten entstand ein Schaden von 7.742.983 €. Damit stieg die Schadenssumme im Vergleich zum Vorjahr um 1.481.938 €. Die höchsten Schadenssummen waren bei der Wirtschaftskriminalität (3.745.743), den Vermögens- und Fälschungsdelikten (2.147.532 €) sowie beim schwe- ren Diebstahl (2.557.055 €) zu verzeichnen.

9 2 Regionale Verteilung 2 Regionale Verteilung

2.1 Verteilung der Kriminalität auf Mittel- und Unterzentren sowie ländliche Zentralorte im Kreis Steinburg

Verteilung der Kriminalität auf Mittel- und Unterzentren Verteilung auf die ländlichen Zentralorte Horst, , sowie ländliche Zentralorte im Kreis Steinburg Wacken und ist der nachfolgenden Grafik zu entnehmen. Die Kreisstadt hat in den Bereichen Arbeit, Bil- dung, Kultur und Freizeitgestaltung eine Sogwirkung auf Die Fallzahlen der Gemeinde Wacken sind hier ohne die den ländlich geprägten Kreis Steinburg. Diese Sogwirkung Fallzahlen des Musikfestivals „Wacken Open Air“ (W:O:A) wirkt sich auch auf die Kriminalität aus. Der Großteil aller dargestellt. Ansonsten würde ein falsches Bild über die im Jahr 2015 im Kreis Steinburg registrierten Straftaten Kriminalitätslage in der Gemeinde Wacken entstehen. Die wurde im Bereich der Kreisstadt Itzehoe begangen. Straftaten in Verbindung mit dem W:O:A betreffen ganz überwiegend die Festivalbesucher untereinander und Die Verteilung der bekannt gewordenen Fälle auf die Un- wirken sich somit kaum auf die Bevölkerung der Gemein- terzentren Glückstadt, und sowie die de Wacken aus.

Regionale Kriminalitätsverteilung im Kreis Steinburg

Itzehoe 3047

Glückstadt 655

Kellinghusen 428

Wilster 304

Horst 274

Krempe 111

Hohenlockstedt 357

Wacken (ohne W:O:A:) 192

W:O:A: 88

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500

10 2 Regionale Verteilung

2.2 Kriminalität beim Musikfestival „Wacken Open Air“ (W:O:A)

Die Kriminalität beim Musikfestival W:O:A wurde 2015 von Die Polizei ist während der Festivaltage mit einer Veranstal- Diebstahlsdelikten dominiert (65 Fälle). Es handelte sich tungs-Wache rund um die Uhr präsent. Dadurch leistet sie überwiegend um einfache Diebstähle. Danach folgten die einen wesentlichen Beitrag dazu, dass das W:O:A ein in Rauschgiftdelikte mit 8 bekannt gewordenen Fällen. Hier hohem Maße friedliches Musikfestival ist. dominierte der Besitz von Cannabisprodukten.

Kriminalkität beim W:O:A: 70,00

60,00 65,00

50,00

40,00

30,00

20,00

10,00 4,00 0,00 0,00 8,00 11,00 0,00 Diebstahl Körperverletzung Unterschlagung Raubdelikte Rauschgiftdelikte sonstiges

11 3 Einzelne Deliktsbereiche 3 Einzelne Deliktsbereiche

Den größten Teil der bekannt gewordenen Gesamtkrimi- 3.1 Straftaten gegen das nalität im Kreis Steinburg machen auch 2015 die Dieb- stahlsdelikte aus. Sie umfasst fast die Hälfte der registrier- Leben ten Fälle. An zweiter Stelle folgten die Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie die Rohheitsdelikte. 2015 wurden 5 Straftaten gegen das Leben erfasst. Es handelte sich hierbei um 2 Morde, 2 fahrlässige Tötungen (nicht in Verbindung mit Verkehrsunfällen) und 1 Totschlag. Rauschgift- delikte schwerer sonstige 5,66 Diebstahl 11,00 23,83 3.2 Rohheitsdelikte Rohheits- delikte 2015 wurden im Kreis Steinburg 1002 Rohheitsdelikte 13,57 registriert, das sind 28 weniger als im Vorjahr.

Der überwiegende Teil der Rohheitsdelikte waren Körper- verletzungen (726 Fälle), im Vergleich zum Vorjahr sind das 32 Fälle weniger. Von den Körperverletzungsdelikten wurden 561 Fälle der einfachen Körperverletzung (- 11 im Vergleich zum Vorjahr) und 115 Fälle der schweren bzw. gefährlichen Körperverletzung – 27 im Vergleich zum Vorjahr) erfasst. einfacher Diebstahl Die Fälle von Nachstellung („Stalking“) gingen im Vergleich Vermögens- Sach- 19,85 zu 2014 (20 Fälle) mit 15 Fällen in 2015 leicht zurück. und beschädigung Die Raubdelikte sanken von 70 auf 57 Fälle. Davon waren Fälschungs- 22 Fälle Straßenraub. delikte 11,08 Die Aufklärungsquote bei den Rohheitsdelikten betrug 15,36 86,3 % und sank somit um 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr.

Rohheitsdelikte im Kreis Steinburg 2006 bis 2015 1350 1300 1250 1.303 1.291 1.266 1200 1.232 1.229 1.217 1150 1100 1050 1.075 1000 1.030 1.012 950 1.002 900 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

12 3 Einzelne Deliktsbereiche

3.3 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Im Kreis Steinburg wurden 2015 insgesamt 100 Sexual- scher Schriften (22 bekannt gewordene Fälle [2014: 12], delikte registriert. Das ist eine Zunahme um 17 Fälle im davon 16 aufgeklärt) und Vergewaltigung/sex. Nötigung Vergleich zu 2014. (8 bekannt gewordene Fälle [2014: 6], davon 5 aufgeklärt). Die Aufklärungsquote bei den Straftaten gegen die sexuel- Die wesentlichen Anteile in diesem Deliktsbereich lagen le Selbstbestimmung betrug 2015 im Kreis Steinburg beim sexuellen Missbrauch von Kindern (31 bekannt 76,0 % (2014: 72,3 %). gewordene Fälle [2014: 32], davon 29 aufgeklärt), exhibi- tionistischen Handlungen (13 bekannt gewordene Fälle Der Anteil dieser Straftaten an der bekannten Gesamtkri- [2014: 19], davon 4 aufgeklärt), Verbreitung pornografi- minalität beträgt 1,4 %.

Sexualdelikte im Kreis Steinburg 2006 bis 2015 120

110 116 109 100 104 100 99 100 90 94 80 81 83 70

60 67

50 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

3.4 Brandstiftungen

2015 wurden im Kreis Steinburg 37 Fälle von Brandstiftung Zusätzlich ermittelte die Polizei in 21 Fällen bei Bränden erfasst. Davon waren 30 Fälle vorsätzliche Brandstiftungen ohne strafrechtlichen Bezug (technische Ursache, natürli- (7 Fälle fahrlässig). che oder unbekannte Ursache).

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl der Brand- stiftungen um 2 Fälle gesunken, die Zahl der vorsätzlichen Brandstiftungen ist um 1 Fall gesunken (2014: 31).

Brandstiftungen im Kreis Steinburg 2006 bis 2015 70 65 60 66 55 50 50 56 56 44 45 39 40 34 35 37 29 37 30 25 20 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

13 3 Einzelne Deliktsbereiche

3.5 Diebstahl

Diebstahldelikte im Kreis Steinburg 2006 bis 2015 5500 4.942 5000

4500 4.659 4.435 4.487 4000 4.180 4.066 3.960 3500 3.605 3.480 3000 3.224

2500 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Die Diebstahlsdelikte (gesamt) haben mit 43,6 % den 380 Fällen im Jahr 2014 um 102 Fälle auf 278 gesunken größten Anteil an den Fallzahlen aus 2015 im Kreis (-26,8%). Steinburg. Mit 3214 Fällen gibt es im Vergleich zu 2014 einen abermaligen Rückgang (266 Fälle). Die schweren Die Fallzahlen bei den Fahrraddiebstählen sind mit 555 Diebstähle, also Taten, bei denen zur Wegnahme einer Fällen in 2014 im Vergleich zu 2015 um 106 Fälle auf 449 Sache eine Sicherung überwunden werden muss, sind von Fälle gesunken. 1648 Fällen in 2014 auf 1445 Fälle in 2015 gesunken. Die Die Diebstähle von Kraftfahrzeugen sind von 40 Fällen im Abnahme ist auch im Bereich der einfachen Diebstähle Jahr 2014 auf 31 Fälle im Jahr 2015 gesunken. zu verzeichnen: von 1832 Fällen in 2014 auf 1759 Fälle in Bei den Diebstählen an und aus Kraftfahrzeugen sind die 2015. Zahlen angestiegen. Hier lagen die Zahlen in 2015 mit 512 Fällen um 91 Fälle über den Zahlen aus 2014 (421 Fälle). Während im letzten Jahr die Zahl der Wohnungseinbruchs- diebstähle leicht angestiegen war, ist die Zahl nun von Die Ladendiebstahlsfälle sind im Vergleich zu 2014 (283 Fälle) um 102 Fälle auf 385 Fälle gestiegen.

3.6 Vermögens- und Fälschungsdelikte

Die Fallzahlen bei den Vermögens- und Fälschungsdelik- gleich zum Vorjahr gefallen. Davon hatte den Hauptanteil ten sind im Jahr 2015 auf 1134 Fälle um 125 Taten im Ver- der Betrug mit 834 registrierten Fällen. Bei den Betrugs-

Vermögens- und Fälschungsdelikte im Kreis Steinburg 2006 bis 2015 1900 1.824 1800 1700 1600 1500 1400 1.405 1.389 1300

1200 1.259 1.259 1.207 1.201 1100 1.210 1.201 1.134 1000 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

14 3 Einzelne Deliktsbereiche handlungen wurde in 315 Fällen (= 37,8 %) das Internet als 3.8 Rauschgiftdelikte Tatmittel genutzt. Im Vorjahr (2014) wurden 1259 Betrugsfälle registriert. 2015 wurden im Kreis Steinburg 418 Verstöße gegen das Betäubungsmit-telgesetz registriert. Der überwiegende Im Bereich des Betruges waren die häufigsten Fälle der Anteil waren Delikte in Zusammenhang mit dem Besitz von Warenkreditbetrug3 mit 316 und die Beförderungser- Cannabis (211 Fälle). schleichung („Schwarzfahren“) mit 207 Fällen. Im Bereich des Warenkreditbetruges gibt es erneut einen deutlichen Die weiteren Verstöße richten sich gegen harte Drogen Rückgang um 117 Fälle. Die Aufklärungsquote beträgt hier wie Kokain und Amphetamine. Heroin spielte im Berichts- 86,1%. Weiterhin wurden 79 Fälle von Urkundenfälschung zeitraum keine statistisch zu Bu-che schlagende Rolle. erfasst im Jahr 2014 waren es 51 Fälle.

3.9 Sonstige Straftaten 3.7 Wirtschaftskriminalität Es wurden in 2015 insgesamt 818 Fälle von Sachbeschä- Ein Teil der Vermögensdelikte ist dem Bereich der Wirt- digung (2014: 851 Fälle) und 222 Fälle von Beleidigung schaftskriminalität zuzuordnen. (2014: 207 Fälle) erfasst. Bei Wirtschaftsdelikten handelt es sich um die Vermögens- delikte, deren Beurteilung besondere Kenntnisse des Wirt- schaftslebens erfordern. Diese Delikte werden im Wesent- lichen im K 3 der Bezirkskriminalinspektion bearbeitet. Die erfassten Fälle der Wirtschaftskriminalität sanken von 123 in 2014 auf 85 Fälle in 2015. Der durch Wirtschaftskri- minalität verursachte Schaden stieg von rund 1.8 Mio. € in 2014 um 2 Mio. € auf 3.7 Mio. € in 2015.

Rauschgiftdelikte im Kreis Steinburg 2006 bis 2015 450 422 418 400 377 388 350 382 334 300 315 294 280 250

200

183 150 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

3 Überwiegend das Bestellen von Ware ohne Zahlungsabsicht oder -fähigkeit.

15 4 Jugendkriminalität 4 Jugendkriminalität

2015 wurden 2.771 Tatverdächtige ermittelt. 628 davon Jugendliche und Heranwachsende, die im Kreis Steinburg (22,6%), waren jünger als 21 Jahre. Im Vergleich zum durch eine häufige Begehung von Straftaten auffallen, Vorjahr ist erneut ein Rückgang der Jugendkriminalität zu werden zentral von der Ermittlungsgruppe Jugend bei der erkennen. Bezirkskriminalinspektion Itzehoe bearbeitet. Durch die zentrale Bearbeitung ist eine schnelle und abgestimmte Jugendtypische Delikte sind Raubdelikte, Sachbeschädi- Reaktion von Justiz, Polizei und Akteuren der Jugendhil- gungen, Diebstahl und Körperverletzungen. Im Kreis Stein- fe auf das delinquente Verhalten der unter 21-Jährigen burg hatten die Tatverdächtigen unter 21 Jahren beim möglich. Raub einen Anteil von 37,2 %, bei Sachbeschädigungen 37,6 %, beim Diebstahl 31,3 % und bei den Körperverlet- zungsdelikten von 22,3 %.

Kinder Jugend- Heran- 2,78% liche wachsene 9,63% 10,25%

Erwachsene 77,34%

16 5 Nichtdeutsche Tatverdächtige 5 Nichtdeutsche Tatverdächtige

Der Anteil der Nichtdeutschen an den Tatverdächtigen beträgt für das Jahr 2015 16,2 % (2014: 11,7 %).

Ein Zusammenhang zwischen der erhöhten Anzahl von Flüchtlingen/Asylsuchenden im Kreis Steinburg im Vergleich zum Vorjahr und dem gestiegenen Anteil der Tatverdächtigen wäre naheliegend. Insgesamt 118 der 448 Straftaten wurden von Asylanten begangen. Hier treten vor allem die Körperverletzungsdelikte (30 Fälle), sowie die Diebstähle ohne erschwerende Umstände (44 Fälle) im Vordergrund, hier insbesondere die Ladendiebstähle (41 Fälle), sowie die Beförderungserschleichung (15 Fälle). Die festgestellten Straftaten stehen in den meisten Fällen in en- gem Zusammenhang mit der Unterbringungssituation der Asylanten. Festzustellen ist selbstverständlich, dass gerade die nur durch Nichtdeutsche begehbaren Taten (Verstöße gegen ausländerrechtliche Vorschriften) angestiegen sind und somit auch die Nichtdeutschen als Tatverdächtige bekannt sind. Signifikante Anstiege in anderen Bereichen gerade durch nichtdeutsche Tatverdächtige bilden sich über die PKS nicht ab.

17 6 Die Opfer von Straftaten 6 Die Opfer von Straftaten

Die Gruppe der unter 21-Jährigen war 2015 nicht nur bei den Tatverdächtigen, sondern bei den Opfern von Straf- taten überrepräsentiert. 28,24% der registrierten Opfer von Straftaten im Kreis Steinburg waren jünger als 21 Jah- re. Der Anteil von Personen über 60 Jahre betrug 6,8 %.

Bei den Rohheitsdelikten zeigt sich ein ähnliches Bild. 34,3 % der Opfer waren jünger als 21 Jahre. Der Anteil der Senioren betrug hier 7,1 %.

18 7 Fazit 7 Fazit

Der Trend der sinkenden Fallzahlen setzt sich fort. Für 2015 Steinburg überrepräsentiert. Dies ist jedoch aus krimino- ist die registrierte Gesamtkriminalität im Kreis Steinburg logischer Sicht nicht ungewöhnlich. Wie bereits im Vorjahr mit 7380 Straftaten wiederum auf dem tiefsten Stand seit sind die höchsten Anteile dieser Altersgruppe bei Raub, zehn Jahren. Sachbeschädigung, Diebstahl und Körperverletzungs- delikten zu verzeichnen. Änderungen in den Deliktsschwerpunkten sind nicht nach- drücklich feststellbar. Den größten Anteil an der registrier- Bei den Rauschgiftdelikten dominieren weiterhin die ten Kriminalität hatten die Diebstahlsdelikte, gefolgt von Verstöße im Zusammenhang mit dem Besitz von Canna- Vermögens- und Fälschungsdelikten, Rohheitsdelikten und bisprodukten. Harte Drogen spielten zahlenmäßig eine Sachbeschädigungen. untergeordnete Rolle.

Die Gesamt-Aufklärungsquote ist im Vergleich zum Vorjahr Die Vermögens- und Fälschungsdelikte hatten neben den leicht gefallen (2014: 50,7 %), jedoch mit 50,1% immer Diebstahlsdelikten an der Gesamtsumme des durch noch auf einem guten Niveau. Straftaten verursachten Schadens den größten Anteil (7.74 Mio. € Gesamtschaden). Die festgestellten Fälle beim Einbruchdiebstahl aus Woh- nungen haben im Jahr 2015 abgenommen. Sie sind um Statistisch gesehen ist auch im Jahre 2015 eine im Landes- 26,8% (= 102 Fälle) gesunken. Vor dem Hintergrund des vergleich geringere Gefährdung der Steinburger Bürgerin- leichten Anstiegs im letzten Jahr ist dieser Rückgang sehr nen und Bürger festzustellen. ungewöhnlich. Das Kriminalitätsphänomen Einbruchdieb- Noch geringer ist die Gefährdung für Menschen über stahl aus Wohnungen bleibt auch weiterhin im besonde- 60 Jahre, die als Opfer von Straftaten unterproportional ren Fokus der Polizei – die bestehenden Bekämpfungskon- betroffen sind. Gleichwohl legen sowohl Polizei als auch zepte werden fortgeführt. Staatsanwaltschaft ein besonderes Augenmerk auf das Phänomen „Straftaten zum Nachteil älterer Menschen“. Die Aufklärungsquote im Bereich Wohnungseinbruchdieb- stahl liegt im Kreis Steinburg bei 23,2%. (Land 18,8%) Um wirksam Kriminalität bekämpfen zu können, ist die Polizei auch zukünftig maßgeblich auf Hinweise und die Bei den insgesamt festgestellten Tatverdächtigen handelt Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. es sich überwiegend um örtliche Täter mit Wohnsitz im Weiterhin entscheidend ist die Fortsetzung der bereits Kreis Steinburg. bestehenden vertrauensvollen Zusammenarbeit mit an- deren Behörden, Institutionen und den gesellschaftlichen Bezogen auf die registrierte Gesamtkriminalität sind Akteuren. 39,6 % der festgestellten Tatverdächtigen bereits zuvor in Erscheinung getreten. Daniela Pardun Alkohol spielt wiederum bei den Körperverletzungsde- likten sowie bei Widerstandshandlungen gegen Polizei- vollzugsbeamte eine erhebliche Rolle. So standen jeweils 53,8 % der Täter bei Widerstand unter dem Einfluss von Alkohol.

Bei den Betrugstatbeständen hat das Internet als Tatmittel weiterhin eine hohe Bedeutung. Dies entspricht der allge- meinen Entwicklung der letzten Jahre – bedingt durch das Medienverhalten der Bürger.

Jugendkriminalität war auch in 2015 ein Schwerpunkt polizeilicher Arbeit. Der Anteil an tatverdächtigen Jugend- lichen und Heranwachsenden ist (2015: 22,6%) gesunken (2014: 24,3 %). Die Altersgruppe der unter 21-Jährigen ist in der PKS im Verhältnis zur Wohnbevölkerung im Kreis

19 Anlage Anlage

Begriffsdefinitionen Kontrolldelikt (auch: Dunkelfelddelikt genannt) Die Rauschgiftkriminalität spielt sich überwiegend im Ver- Kinder: Personen unter 14 Jahren borgenen (Dunkelfeld) ab; es gibt keine klassische Täter-/ Jugendliche: Personen von 14 bis unter 18 Jahren Opfer-Konstellation, aus der heraus Straftaten angezeigt Heranwachsende: Personen von 18 bis unter 21 Jahren werden. Deshalb muss sich die Polizei fast alles, was sie über dieses Deliktsfeld weiß, durch eigene Ermittlungen Rohheitsdelikte in der so genannten Szene erarbeiten. Der Umfang der Er- Raubdelikte kenntnisse aus dem Rauschgiftbereich ist also unmittelbar Körperverletzungsdelikte von der Verfolgungsintensität abhängig. Diese wird vor Straftaten gegen die persönliche Freiheit (Freiheitsberau- allem durch den Personaleinsatz bestimmt. bung, Nötigung, Bedrohung)

20

Herausgeber Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein Polizeidirektion Itzehoe Große Paaschburg 66, 25524 Itzehoe

Ansprechpartnerin Merle Neufeld [email protected] Telefon (04821) 602 2010

Foto Landespolizei Schleswig-Holstein

Die Landespolizei im Internet www.polizei.schleswig-holstein.de

März 2016