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HETEROPTERON

Mitteilungsblatt der

Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen

öln, Dezember 2010 ISSN 1432 Heft Nr. 33 - K -3761

INHALT

Einleitende Bemerkungen des Herausgebers ...... 1 „Arbeitsgr äischer Heteropterologen“ 2011 Einladung zur 37. Tagung der uppe Mitteleurop ...... 2 Ä nderungen zum Adressenverzeichnis Mitteleuropäischer Heteropterologen ...... 2 „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ vom H.J. HOFFMANN: Das 36ü. nTcrheeffbeenr gd ebr 27.-29.08.2010 in M eim DEI ...... 3 ST. ROTH: Zur Evolution von asymmetrischen Genitalstrukturen bei Wanzen ...... 6 Coranus subapterus äuber und Eiparasiten P. KOTT: DE GEER: Eier und Eiablage, Eir ...... 6 Carlisis wahlbergi Å K. VOIGT: Anmerkungen zur Biologie der Coreide ST L, 1857 ...... 7 ÄDICKE CH.W. H : Die Mundwerkzeuge der LEACH, 1815 (: Nepomorpha) ...... 9 ÜCHLER ST. K : Symbiontische Einrichtungen bei Wanzen ...... 14 sexmaculatus D.J. WERNER: Die Schwarznesselwanze als Arealerweiterer ...... 18 E. HEISS: 4th Quadrennial Meeting of the INTERNATIONAL HETEROPTERISTS SOCIETY, Nankai University Tianjin (Kurzbericht) ...... 19 Coranus subapterus Cicindela hybrida É Philonicus albiceps P. KOTT: DE GEER: Sind LINN und MEIGEN Fressfeinde? (Heteroptera, Reduviidae; Coleoptera, Carabidae; Diptera, Asilidae) ...... 23 Oxycarenus lavaterae K. VOIGT: Dieü rmttemdibteerrrga ngee fMunadlveenn. w(Iannsezcet a, Heteroptera, Lygaei d(FaeA,B ORxICyIcUaSr,e 1n7in8a7e)) erneut in Baden-W ...... 28 rhododendri H.J. HOFFMANN: Zum Vorkommen von (DOLLING, 1972) (Heteroptera, ) in NRW ...... 31 Leptoglossus occidentalis S. RIETSCHEL: HEIDEMANN, 1910 wird am Oberrhein heimisch ...... 33 ürttembergische Heteropterologen trafen sich am Bodensee . K. VOIGT: Baden-W ...... 34 Wanzenliteratur: Neuerscheinungen ...... 35 Wanted ...... 37 H.J. HOFFMANN: Die Bettwanzen kommen !!!...... 38

üherer Hefte und Allgemeines zum Herausgeber s. [Inhalt(sverzeichnisse) fr www.heteropteron.de www.uni-koeln.de/math-nat-fak/zoologie/expmorph/sieoek]

Einleitende Bemerkungen des Herausgebers üncheberg Wieder einmal fand ein interessantes Heteropterologentreffen, diesmal in M östlich Berlins, statt. Ein Bericht und die Inhalte der zahlreichen Vorträge finden sich für die, die die Tagung nicht besuchen konnten, mehr oder weniger umfangreich im vorliegenden ündigung zum nächstjährigen Treffen findet sich hierin. Neben Heft. Auch eine erste Ank verhaltensbiologischen Beobachtungen bringen drei weitere Artikel Fakten zur Ausbreitung von neozoischen Wanzen in Deutschland. H.J. Hoffmann 2 HETEROPTERON Heft 33 / 2010

Einladung zur 37. Tagung der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ 2011

„ ÄISCHER Die 37. Tagung der ARBEITSGRUPPE MITTELEUROP “ findet vom 9.-11. September 2011 im NaturErlebnisZentrum HETEROPTEROLOGEN Wappenschmiede in Fischbach bei Dahn , Rheinland-Pfalz, statt.

Wir bitten alle interessierten Entomologen diesen Termin schon jetzt vorzumerken und äufig anzumelden . sich vorl

ühjahr Anmeldeformulare, Unterkunftsverzeichnisse und Anfahrtsbeschreibungen folgen im Fr 2011.

Mit freundlichem Gruss Klaus Voigt Email: [email protected] Änderungen zum Adressenverzeichnis Mitteleuropäischer Heteropterologen

J. BRANDNER: email: [email protected] ÖRREN THOMAS H , Kurzer Weg 5, 50127 BERGHEIM, email: thomas ö[email protected] h ät Tübingen, Fakultät für Biologie, Inst. Evol. u. Ökol., Auf Dr. KLAUS REINHARDT, Universit ÜBINGEN, email [email protected] der Morgenstelle 28, D-72076 T - tuebingen.de Dr. S. RIETSCHEL: email: [email protected] Dr STEFFEN ROTH, University of Bergen, The Natural History Collections, P.O. Box 7800, N- 5020 Bergen, Norway, email: [email protected], http://steffen.roth.macbay.de, Tel. 0047 55582911 Dr. G. ZIMMERMANN: email: [email protected]

Webseiten Die Angaben zu heteropterologisch interessanten der Mitglieder der Arbeitsgruppe ückenhaft und sollten ggf. ergänzt oder korrigiert werden. Z.Z. sind (z.T. bereits sind u.U. l korrigiert) in der Adressdatei enthalten:

http://tu-freiberg.de/fakult2/bio/seite_achtziger_roland.html (ACHTZIGER) http://www.naturkundemuseum-berlin.de/mitarbeiter/ mitarbeiter.asp?name=juergen.deckert (DECKERT) www.uni-koeln.de/math-nat-fak/zoologie/expmorph/sieoek/index.html (HOFFMANN) www.heteropteron.de (HOFFMANN) www.peter-kott.de (KOTT) www.heteroptera.de (MARTSCHEI) http://homepage.univie.ac.at/wolfgang.rabitsch/Heteropt.html (RABITSCH) http://steffen.roth.macbay.de (ROTH) ÖNITZER www.zsm.mwn.de/rhy/ (SCH ) www.wanzen-nrw.de (STEIN) www.naturraum-stux.de (STEMMER) www.heteroptera.ucr.edu/ (WEIRAUCH) HETEROPTERON Heft 33 / 2010 3

Das 36. Treffen der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ vom 27.-29.08.2010 in Müncheberg beim DEI

HANS-JÜRGEN HOFFMANN

ährige Treffen der Auf Anregung und Vermittlung von T. KOTHE fand das diesj ände des ZALF) statt, Arbeitsgruppe am Deutschen Entomologischen Institut (auf dem Gel bestens von ST. BLANK vorbereitet. Im Laufe des Freitags trafen die ersten Heteropterologen ein, um in der Sammlung, der Bibliothek oder den Kuriosa des DEI zu arbeiten.

ührte ße Gruppe von Um 16 Uhr f ST. BLANK mit Mitarbeitern eine gro „Deutsche Heteropterologen, teilweise mit ihren Frauen, durch das renommierte Institut, das “, DEI, jetzt zur Senckenberg örig. Nach einem Entomologische Institut -Gruppe als SDEI geh über Wanzen in Savanne und Vortrag von J. DECKERT mit vielen Wanzen- und Biotopfotos üste des südlichen Afrikas, W traf sich abends der gesamte Teilnehmerkreis im Rathauseck, dem einzigen Hotel der Stadt, zum opulenten Abendessen und zum Gedanken-Austausch. ültig vorbereiteten Am Samstag Vormittag trafen sich die Aktiven im musterg Tagungsraum des DEI zu den Referaten. Die letzten Teilnehmer waren angereist, öffnung Sonderdrucke verteilt und Fachfragen besprochen. Nach der Er durch ST. BLANK berichteten. ÜCHLER über Symbiontische Einrichtungen bei Wanzen, ST. K über Evolution von asymmetrischen Genitalstrukturen bei Wanzen, ST. ROTH ÄDICKE über Mundwerkzeuge der Corixidae CH. H - eine phylogenetische Interpretation, über die Schwarznesselwanze Tritomegas sexmaculatus D.J. WERNER als Arealerweiterer, über Coranus subapterus äuber und Eiparasiten, P. KOTT DE GEER: Eier und Eiablage, Eir über die Biologie von Carlisis wahlbergi K. VOIGT STAL (Coreidae), über E. HEISS die IHS-Tagung in Tianjin.

äftigen Stärkung mit Salaten, Fleischküchlern u.a. ging es dann Nach Einnahme einer kr änge im NSG Mallno um 14 Uhr ins Feld oder besser auf die Oderh w. Das Wetter war ausgezeichnet. Infolgedessen mussten auch zahlreiche Wanzen ihr Leben lassen. Abends versammelte sich abermals der gesamte Teilnehmerkreis im Rathauseck zum Abendessen und zum Gedanken-Austausch. ückt mi Sonntag Morgen traf man sich, best t einem Lunchpaket, zur Exkursion auf den Übungsplatz bei Trampe. Nach einer kurzen Einführung hatte man gerade eine Ehemaligen halbe Stunde Zeit zum Fang, bevor Regen einsetzte; trotzdem hielten alle bis zum ßend noch im DEI, vereinbarten Treffzeitpunkt durch. Einige Teilnehmer arbeiteten anschlie öste. bis die Gruppe sich (ohne das obligatorische Gruppenfoto!) aufl Am Samstag und Sonntag machte eine Gruppe von 5 Frauen unterdessen in eigener Regie die Umgebung sicher. ür das nächste F Treffen lag noch kein konkretes Angebot vor. Exkursionsdaten: änge 52° 27’ 38’’ N 14° 29’ 30’’ E NSG Mallnow Oderh Übungsplatz bei Trampe (6 km S Eberswalde) 52° 47’ 12’’ N 13° 49’ 06’’ E Ehem. ächsten Heft des Da noch nicht alle Fundlisten vorliegen, sollen diese erst im n HETEROPTERON folgen.

4 HETEROPTERON Heft 33 / 2010

Anschrift des Autors: ät zu Köln, Zülpicher Str. 47b, Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut, Biozentrum der Universit ÖLN, email hj.hoffmann@uni D-50674 K -koeln.de

Teilnehmer:

ÜCHLER DAMKEN, CLAAS K , STEFAN ÜRGEN ÜSSNER ÜRGEN DECKERT, J K , J ♀ DOROW, WOLFGANG H.O. LIEBENOW, KLAUS + ÖLLNER ÜNCH G -SCHEIDING, URSULA M , M. & D.+ TOCHTER ÖRICKE ♀ G , PETER NAWRATIL, JOSEF + GOSSNER, MARTIN RABITSCH, WOLFGANG GRUSCHWITZ, WOLFGANG ROTH, STEFFEN ÄDICKE ÖNITZER ♀ H , CHRISTIAN W. SCH , KLAUS + + TOCHTER ♀ HEISS, ERNST VOIGT, KLAUS + ÜRGEN ♀ HOFFMANN, HANS-J + WACHMANN, EKKEHARD ♂ KOTHE, TANJA+ WERNER, DIETRICH ♀ KOTT, PETER + WINKELMANN, HERBERT

Ein Gruppenfoto vom 36. Heteropterologentreffen existiert nicht. Stattdessen Fotos des DEI, von den beiden Exkursionen und dem abendlichen gemütlichen Beisammensein

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6 HETEROPTERON Heft 33 / 2010

Zur Evolution von asymmetrischen Genitalstrukturen bei Wanzen

STEFFEN ROTH

ännchen und Weibchen sind ein weit Asymmetrische Genitalstrukturen bei M än verbreitetes Ph omen im Insektenreich (HUBER et al. 2007). Allerdings zeigt sich eine ät hinsichtlich der betroffenen Organstrukturen und des asymmetrischen enorme Variabilit ür viele Insektentaxa kann davon ausgegangen werden, dass Asymmetrie mehrfach Aufbaus. F ä ünglichen Symmetrie entstanden ist. Innerhalb und unabh ngig aus der phylogenetisch urspr der Heteroptera etwa bei den Nepomorpha, Hebridae, , Naboidea, Cimicoidea, ärer einigen Arten der Velidae, Reduviidae und einigen Lygaeidae. Als treibender evolution Mechanismus bei der Ausbildung asymmetrischer Genitalstrukturen wird eine Entwicklung ünglichen „Weibchen “ zu einer „Männchen der Kopulationsstellungen von der urspr -oben- - “ angesehen ( oben-Position HUBER 2010). Da bei den Heteroptera verschiedene ären Weg von Kopulationsstellungen zu finden sind, bieten sich Wanzen an, den evolution änderung des Paarungsverhalten bis zur morphologisch einer Ver -strukturellen Umsetzung ännchen einiger Nabidenarten symmetrisch nachzuvollziehen. So besitzen zum Beispiel die M äufig genutzt werden, womit mittels Verhalten eine gebaute Parameren, die jedoch ungleich h Anpassung an die asymmetrischen Genitalplatten der Weibchen erfolgt (REMANE & THIELEN 1973, ROTH & REMANE 2003).

Literatur:

HUBER, B.A., SINCLAIR, B.J. & SCHMITT, M. (2007): The evolution of asymmetric genitalia in spiders and 82 – . - Biol. Rev. , 647 698. 138 – HUBER, B.A. (2010): Mating positions and the evolution of asymmetric genitalia. - Genetica , 19 25. REMANE, R. & THIELEN, U. (1973): Steuerungsmechanismen beim Kopulationsverhalten von Nabiden-Arten (Heteroptera) - ein Beitrag zur Frage der Beziehung zwischen Organstruktur, Funktion und Evolution. - Z. 186 – wiss. Zool. , 89 107. ROTH, S. & REMANE, R. (2003): Zur Reproduktionsbiologie der Nabinae (Insecta: Heteroptera: Nabidae). - 60 – Entom. Abh. , 3 22.

Anschrift des Autors: Dr Steffen Roth, University of Bergen, The Natural History Collections, P.O. Box 7800, N-5020 BERGEN, Norway, Tel. 0047 55582911

Coranus subapterus DE GEER: Eier und Eiablage, Eiräuber und Eiparasiten

PETER KOTT

Zum Inhalt des Vortrags s. Coranus subapterus KOTT, P. (2010): DE GEER: Eier und Eiablage (Heteroptera: Reduviidae). – 35 Mitt. internat. entomol. Ver. , 89-99, Frankfurt a. M.

Anschrift des Autors: Peter Kott, Am Theuspfad 38 , D-50 259 Pulheim. E-Mail: [email protected] HETEROPTERON Heft 33 / 2010 7

Anmerkungen zur Biologie der Coreide Carlisis wahlbergi STÅL, 1857

KLAUS VOIGT

Carlisis wahlbergi Å üdafrika ört Die Coreide ST L, 1857 ist in S weit verbreitet. Sie geh „twig wilters“. Diese sind meist große Coreiden der zu der Gruppe der sogenannten Unterfamilie Coreinae Mictini und Petascelini, die durch ihr Saugen die Spitzen der besaugten Zweige welken lassen. Dies wird durch Inhaltsstoffe des giftigen Speichels bewirkt. Carlisis wahlbergi ß und lebt auf Bäumen der Gattung Gardenia ist etwa 25 mm gro , die ändern oft undurchdringliche Dickichte bilden können. Von den fünf Gardenia an Waldr - Gardenia cornuta Arten sind in Kwazulu-Natal vor allem drei Arten weit verbreitet: = Natal- Gardenia volkensii Gardenia thunbergia Gardenia, = die Transvaal-Gardenia und = die üht von XII Weisse Gardenia. Die Pflanzen werden etwa 5 m hoch. Die Natal-Gardenia bl -III ächst mehr im und fruchtet von II-VIII. Sie w Innern der Provinz im sogenannten Buschfeld. üht von VII Die Transvaal-Gardenia bl -X und fruchtet von VIII-II. Sie bevorzugt vor allem den üstenwald entlang des Indischen Ozeans, wo auch die Weisse Gardenia vorkommt. Junge K üchte werden von Affen und Ant Fr ilopen gerne gefressen. Wegen ihres harten Holzes wurden Äste früher gewerblich genutzt (Fischreusen, Geräte). Auszüge aus Früchten wurden in die ührmittel, solche aus Blättern als Brechmittel und gegen der Volksmedizin der Zulus als Abf üre verwendet Gardenia üten auch in Geschw . Da diese -Arten wegen ihrer dekorativen Bl Carlisis wahlbergi ädling. Gartenanlagen gepflanzt werden, gilt im Gartenbau als Sch Carlisis wahlbergi äumen ein (Abb. 1). Im Dezember finden sich die -Wanzen auf den B Sie bleiben mehrere Wochen. Die Imagines paaren sich und die Weibchen legen nach kurzer Zeit ihre Eier reihenweise entlang der Zweige ab. Es folgen mehrere Eiablagen. Ob dies mit einer weiteren Kopulation verbunden ist, ist unbekannt. Die Weibchen bewachen sowohl die üpfenden Larven. Ende Januar findet man alle vier Larvenstadien auf Eier, als auch die ausschl Ästen und Zweigen (Abb. 2). Die Larven bleiben in kleinen Gruppen zusammen. Bei den örungen weichen sie auf die Rückseite der Zweige aus, so dass sie kaum mehr zu sehen St ästigungen durch Schlupfwespen, Raubfliegen, Gottessanbeterinnen, Geckos oder sind. Bel ögel konnten von mir nicht beobachtet werden. Die auffällige schwarz ärbung V -rote Warnf ützen. Außerdem sollen sie aus ihren der Jugendstadien scheint die Wanzen zu sch üsen einen ätzenden Duft verströmen, der mögliche Fressfeinde abhalten kann. Auf der Stinkdr ätzende Dermatosen beobachtet worden sein. Imagines sollen menschlichen Haut sollen ühen können. gezielt ihr Stinksekret verspr

In der Literatur wird von Massenansammlungen dieser Wanze berichtet. Mehr als äumen bei Pretoria vorhanden gewesen sein. Ausserdem 15.000 Wanzen sollen auf zwei B ürden unbeschützte Larven von Vögeln gefressen, was einem Schutz durch die schwarz w -rote ärbung der Larven widerspricht, abe Warnf r die lange Bewachung der Larven durch die ären könnte. Imagines erkl üdafrikanischen Winter (VI Eier und Larven sterben im s -VIII) ab. Die Imagines überleben. Wegen der relativ kurzen Entwicklungszeit der Larven von ca. 10 Wochen sind bei ünstigen Witteru öglich. g ngsbedingungen zwei bis drei Generationen m ünf Carlisis Über ihre Biologie ist jedoch In Afrika sind noch weitere f Arten verbreitet. nichts bekannt.

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Literatur: – POOLEY, E. (1994): The Complete Field Guide to Trees of Natal, Zululand & Transkei. Natal Flora Publication Trust, Durban.

Anschrift des Autors: Klaus Voigt, Forellenweg 4, D-76275 ETTLINGEN, email: [email protected]

Carlisis wahlbergi Gardenia thunbergi Abb. 1: Zwei Imagines, von an einem Zweig von

Carlisis wahlbergi Gardenia thunbergi Abb. 2: Larven von auf einem Zweig von HETEROPTERON Heft 33 / 2010 9

Die Mundwerkzeuge der Corixidae LEACH, 1815 (Heteroptera: Nepomorpha)

CHRISTIAN W. HÄDICKE

Einleitung und Methodik Die Corixidae (Ruderwanzen oder Wasserzikaden) besiedeln mit 607 Arten aquatische ßer der Arktis und Antarktis ( Habitate in allen zoogeographischen Regionen, au POLHEMUS & POLHEMUS 2008). In vielerlei Hinsicht stellen sie ein stark abweichendes Taxon innerhalb der „Sandal “ sensu Heteroptera dar [z.B. fehlt ein deutlich abgesetztes Rostrums, ioryhncha Ö ähigkeit, auch grobe Nahrungspartikel aufnehmen zu B RNER (1904)]. Vor allem die F önnen, u k nterscheidet sie von anderen Heteroptera. Damit verbunden sind mehrere morphologische Anpassungen. Diese betreffen unter anderem die Vordertarsi. Sie sind örmig umgebi schaufelf ldet und werden bei den Ruderwanzen als Palae (Singular: Pala) ürzt und wesentlich robuster ausgebildet als bei bezeichnet. Die Stechborsten sind verk „Kaukästchen“ im hinteren anderen Heteroptera. Zudem findet sich ein komplexes Bereich des Cibariums und vorderen Abschnitt des Pharynx (GEISE 1883, POISSON 1924, GRIFFITH 1945, BENWITZ 1957, PARSONS 1966, ELLIOTT & ELLIOTT 1967, MARTIN 1969). Cibariale „Tripar “ Mahleinrichtungen finden sich auch bei anderen Nepomorpha (PARSONS 1966, tita sensu MAHNER 1993). Im Zusammenhang mit diesen Abwandlungen stellen sich mehrere Fragen. Da die ältigste Ernährungsweisen besitzen ( Corixidae vielf REYNOLDS 1975, POPHAM et al. 1984, ÄDICKE H & KMENT in Vorb.), korrelieren verschiedene morphologische Anpassungen mit ährungsweisen? Zudem ist der ursprüngliche Zustand der erwähnten unterschiedlichen Ern über die Strukturen in der Stammart der Corixidae unklar. Zudem sollte auch eine Aussage ärte Ernährungsweise der Stammart der Corixidae mög noch nicht gekl lich sein (vergleiche WEBER 1930, ELSON 1937, COBBEN 1978, MAHNER 1993). ärung dieser Fragen wurden Vertreter aller monophyletischen Corixiden Zur Kl -Taxa untersucht (zugrunde liegt hierbei das System von ZIMMERMANN (1986) Abb. 1). Insofern es ö m glich war, wurden mehrere Vertreter eines Taxons untersucht. Bei diesen handelte es sich um selbst gesammelte Exemplare sowie Leihgaben. Auf Kontroversen zur Systematik der Corixidae soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden (vergleiche NIESER 2002, ZIMMERMANN 1986 und MAHNER 1993, ANDERSEN & WEIR 2004). Neben klassischen (Lichtmikroskopie) bzw. inzwischen klassischen Methoden (Rasterelektronenmikroskopie) wurden auch neuste Methoden angewandt. An erste Stelle ÖR über steht hier die Mikrocomputertomografie (MikroCT) (H NSCHEMEYER et al. 2002). Dar hinaus fand auch die konfokale Laserscanning- Mikroskopie ihren Einsatz (KLAUS et al. 2003). Beide Methoden erlauben eine dreidimensionale Darstellung der morphologischen öße der Corixida Strukturen. Aufgrund der geringen Gr e erbrachten beide Methoden aber nur unzureichende Resultate.

Ergebnisse Palae An erster Stellen bei der Nahrungsaufnahme stehen die Palae. Werden sie alternierend ühlt die dorsale Setaereihe den Gewässerboden auf. So werden Nahrungspartikel bewegt, w ällen wird die Nahrung zwischen den freigesetzt (z. B. Detritus, Chironomidae). In anderen F ößere Tiere, Pflanzenteile). Palae festgehalten und angestochen (gr äche gesammelt und durch die Schwebende Nahrungspartikel werden in der Schaufelfl äche befindet sich auf der Unterseite der Palae Stechborsten aufgenommen. Die Schaufelfl zwischen zwei Reihen von Setae, den Schaufelrandsetae. Innerhalb der Corixidae weist die 10 HETEROPTERON Heft 33 / 2010

ä Schaufelfl che mehrere Modifikationen auf.

ändert nach Abb. 1: Das phylogenetisches System der Corixidae, ver ZIMMERMANN (1986)

Diaprepocoris zealandiae Bei KIRKALDY,1897 finden sich dichtstehende sehr kurze Micronecta Tenagobia incerta Setae. Bei spp. KIRKALDY, 1897 und LUNDBLAD, 1928 treten ürzeren Trichomen auf. Sehr wahrscheinlich weist einzelne lange Setae mit vereinzelten k Heterocorixa nigra äche auf. Setae auch HUNGERFORD, 1928 diese Form der Schaufelfl änge, die weit voneinander getrennt sind, befinden sich auf den Schaufelflächen mittlerer L Stenocorixa nigra Cymatia Agraptocorixa von HORVATH, 1926 und spp. FLOR, 1860. Sowohl halei HUNGERFORD, 1953 sowie verschiedene Vertreter der besitzen dichtstehende lange Setae. Ein weitere Aspekt ergibt sich bei der Betrachtung der Klauen. Hier lassen sich drei Gruppen innerhalb der Corixidae unterscheiden. Gleichartige Klauen treten bei den Stenocorixa Diaprepocorinae auf. Sexualdimorphe Klauen finden sich bei den Micronectinae, protrusa und den Cymatiainae. Die Odontopalae (Heterocorixinae u. ) weisen wiederum gleichartige Klauen in beiden Geschlechtern auf.

Stechborsten Die Mandibeln unterscheiden sich kaum innerhalb der Corixidae, hier finden sich nur örmiger Erhebungen an der Spitze. Ähnliches gilt auch für die Variationen in der Anzahl zahnf Maxillen. Allerdings sind diese asymmetrisch gebaut. So ist die rechte Maxille distal öffe örmig verbreitert, während die linke Maxille gewunden ist. l lf Heterocorixa nigra Da die Maxillen von bei der Untersuchung verloren gingen, kann ßende Aussage gem hier keine abschlie acht werden. Bei allen anderen Vertretern der Corixidae treten folgende Kennzeichen auf: ein ßenseite der linken Maxille, ein praeapikaler Lappen an der apikaler Haken an der Au örmige Erhebungen an der Spitze de Innenseite der linken Maxille, mehrere zahnf r rechten Maxille sowie ein praeapikaler Fortsatz an der rechten Maxille. Die letzten drei Bildungen HETEROPTERON Heft 33 / 2010 11

Stenocorixa sind relativ konstant. Der apikale Haken an der linken Maxille ist jedoch nur bei protrusa Cymatia coleoptrata und bei (FABRICIUS, 1777) spitz ausgebildet. Sonst finden sich nur stumpfe Erhebungen. Ob es sich hierbei um Abnutzungserscheinungen oder um Adaptation handelt, bleibt offen. örmigen Fortsätzen an der linken Maxille Bemerkenswert ist das Auftreten von haarf Diaprepocoris zealandiae von . Solche fehlen anderen Corixidae.

„Kaukästchen“

Die durch die Stechborsten aufgenommene Nahrung wird im hinteren Teil der „Kaukästchen“. Dieses ist teils Nahrungspumpe noch einmal zerkleinert. Hierzu dient das stark sklerotisiert und bei den meisten Corixidae durch eine transversale Furche in eine vordere und einer hintere Kammer getrennt. öglicherweise drei Ausbildu Innerhalb der Corixidae treten zwei, m ngen dieser Struktur Diaprepocoris zealandiae „Kaukästchen“. Hierb auf: Bei findet sich ein einteiliges ei ist der hypopharyngeale Boden kaum differenziert. Er weist nur longitudinale Leisten auf. Der ätzen (zahn örmige). Unte Epipharynx jedoch besitzt zwei Typen von Forts - und haarf rschiede treten auch beim Ansatz der Dilatatoren auf. ästchens setzt im Unterschied zu allen anderen Corixidae Der zweite Dilatator des Kauk direkt am Epipharynx an. Die Vertreter der Micronectinae besitzen wie alle weiteren Corixidae eine transversale ätze auf. Allerdings finden s Furche. Sowohl Epi- wie auch Hypopharynx weisen Forts ich im ßer zahnförmiger Fortsätze. Im hinteren Abschnitt vorderen Abschnitt nur zwei Paar gro finden sich dann Trichome auf Epi- und Hypopharynx. Einzigartig ist jedoch die abweichende Lage des Frontalganglions, das Vorhandenseien zweier Dilatatoren der vorderen Kammer, die über zwei getrennte Sehnen am Epipharynx ansetzen und die getrennten sklerotisierten Basen örmigen Fortsätze der ersten Kammer. der zahnf „Kaukästchen“. Der Epipharynx weist Alle weiteren Corixidae besitzen ein zweiteiliges örmig bei in der ersten Kammer Trichome unterschiedlicher Ausbildung (robust zahnf Agraptocorixa halei , stumpf- und spitzendend bei anderen Taxa) auf. In der zweiten Kammer treten auf Epi- und Hypopharynx Trichome auf. Der Hypopharynx besitzt in der ersten örmige Kammer transversal verlaufende Leisten oder ebenfalls transversal verlaufende zahnf Erhebungen.

Diskussion Stammesgeschichtliche Aspekte ägungen der Schaufelfläche unterscheiden: kurze Bei den Palae lassen sich vier Auspr dichtstehende Setae, lange Setae mit kurzen Trichomen, moderate weit getrennt stehende Setae und dichtstehende lange Setae. Kritisch sind hierbei jedoch die Micronectinae und Heterocorixa nigra . Beide weisen wahrscheinlich den zweiten Typen auf. Allerdings besitzt äche von Heterocorixa nigra örmige die Schaufelfl neben den langen Setae nur zipfelf ä äßige Anordung erlaubt jedoch eine Interpretation als Reste von Forts tze. Ihre regelm Stenocorixa protrusa Trichomen. Auch das Auftreten des dritten Typs bei und den Ähnlichkeit Cymatiainae wirft Fragen auf. en der vorderen Klaue sowie der ügelverfalzungsfortsätze legen ebe Fl nfalls eine nahe Verwandtschaft beider nahe (POISSON & JACZEWSKI 1928). Dem entgegen steht jedoch die Einteilung von Zimmermann (1986). In ällen ist weitere Forschung wü örmigen Fortsätze an der linken beiden F nschenswert. Die haarf Diaprepocoris zealandiae Maxille von erlauben es, die doch stark abweichenden Stechborsten üpfen. Hier bleibt jedoch die Frage nach der Corixidae mit denen anderer Heteroptera zu verkn ihrer Homologisierung aufgrund unzureichender Beschreibungen in der Literatur offen, so 12 HETEROPTERON Heft 33 / 2010

ötig scheint. Der abweichende Bau des dass auch hier eine vergleichende Untersuchung n „Kaukästchens“ der Micronectinae wirft ebenfalls eine Frage auf. Einerseits ist eine sekundäre ö „Anocellia“ ein zweiteiliges „Kaukästchen“ Umbildung m glich, so dass die Stammart der önnte es sich, aufgrund der oben genannten Abweichungen, auch besessen hat. Andererseits k „Kaukästchen“ handeln. In diesem Fall bleibt der Zustand in der Stammart um ein dreiteiliges „Anocellia“ jedoch unbekannt. der Merkmale, die wahrscheinlich in der Stammart der Corixidae auftraten, sind in der nachfolgenden Tabelle (Tab. 1) zusammengefasst.

ände der mit der Ernährung assoziierten Strukturen in der Stammart der Co Tab. 1: Merkmalszust rixidae „Kaukästchen“ Palae Stechborsten Reduktion der Setae des maxillare Filtereinrichtung Fehlen einer zweiten Mahleinrichtung Tarsalrandes auf eine Reihe äuft quer über Dorsale Setaereihe verl ein maxillarer Hebel fehlt Fehlen von Trichomen mit gespaltenen die Dorsalseite der Pala Spitzen auf dem Hypopharynx äapikaler Lappen an der linken Keine vermeintlichen Sensillen ein pr Transversale Leisten auf dem Hypo- Maxille pharynx Fehlen einer Tibipala in beiden ein apikaler Haken an der Spitze der Geschlechtern linken Maxille örmige Erhebu zahnf ngen an der rechten Maxille äapikaler Fortsatz an der rec pr hten Maxille

ührten Merkmale finden sich bei den meisten Taxa der Corixidae. Viele der hier aufgef Diaprepocoris zealandiae Jedoch weist nur einzelne dieser Merkmale exklusiv auf (maxillare Überraschend ist allerdings das Filtereinrichtung, Leisten bzw. Polster auf Hypopharynx). Fehlen einer Tibiopala in beiden Geschlechtern. Dieses Merkmal tritt nur bei den är innerhalb der Micronectinae (Synaponecta Diaprepocorinae und wahrscheinlich sekund issa ) auf.

Funktionsmorphologische Aspekte ährungsweisen in den meisten Fällen unbekannt sind, erlaubt die Da die Ern Morphologie hier kaum Korrelationen. Aus diesem Grund seien nur zwei Tendenzen önnen. aufgezeigt, die als mehr oder minder gesichert angesehen werden k Die Reduktion der palaren Setae in Verbindung mit eine zunehmenden Abrundung der äuberischen Ernährungsweise (s. auch Pala steht anscheinend in Verbindung mit einer r POPHAM et al. 1984). Bei den Cymatiainae tritt diese Tendenz zutage, wohl das einzige rein äuberische Taxon der Corixidae. Problematisch ist die Interpretation bei Stenocorixa r protrusa äche statt, jedoch fehlt eine . Hier findet zwar auch eine Reduktion der Schaufelfl über die Lebensweise Reduktion der palearen Setae und eine Abrundung der Pala. Zudem ist dieser Art nichts bekannt. Aus diesem Grund bleibt der adaptive Wert der Reduktion der äche bei Stenocorixa protrusa Schaufelfl unklar. Innerhalb der Nepomorpha geht mit der Komplizierung der Mahleinrichtungen der Nahrungspumpe eine Reduktion der maxillaren Filtereinrichtungen einher (FAUCHEUX 1975). ären nun die haarförmigen Fortsätze an der linken Maxille von Diaprepocoris zealandiae W äc ße sich tats hlich Homologa der maxillaren Filtereinrichtungen anderer Nepomorpha, so lie diese Tendenz auch bei den Corixidae vermuten. Übereinstimmung der Ernährungsweisen Nur die maxillare Filtereinrichtung legt eine Diaprepocoris zealandiae ährungsweise de der Stammart mit der von nahe. Jedoch ist zur Ern r Corixidae und im Speziellem der Diaprepocorinae kaum etwas bekannt (HÄDICKE 2010, HETEROPTERON Heft 33 / 2010 13

Ä H DICKE & KMENT in Vorb.). Somit kann an dieser Stellen keine sichere Aussage zur ährungsweise der Stammart der Corixidae gemacht werden. Ern Danksagung: öchte ich für Leihgaben danken Dr. ÜRGEN Folgenden Personen m JAKOB DAMGAARD, Dr. J DECKERT, ÖNITZER Prof. Dr. KLAUS SCH sowie Dr. HERBERT ZETTEL. Den Mitarbeitern, Doktoranden und Diplomanden des ür Allgemeine und Spezielle Zoologie Universität Rostock danke ich fü Lehrstuhls f r zahlreiche methodische äge. Dr. ür die Möglichkeit, im Rahmen des 36. Treffens der „Arbeitsgruppe Ratschl STEFAN BLANK danke ich f äischer Heteropterologen“ die Ergebnisse meiner Diplomarbeit vorstellen zu können. Mitteleurop L iteratur:

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Anschrift des Autors: ädicke Triftstr. Christian H 15, D-16259 FALKENBERG-Kruge, email: [email protected] 14 HETEROPTERON Heft 33 / 2010

Symbiontische Einrichtungen bei Wanzen

STEFAN KÜCHLER

Der beeindruckende Artenreichtum, sowie die ungeheure Anzahl an Individuen machen Ökosystemen. Insekten zu der wohl erfolgreichsten, tierischen Organismengruppe in terrestrischen ät wäre ohne die Sy Doch diese Diversit mbiose mit Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, kaum ßerhalb des vorstellbar. Neben der Ektosymbiose, bei die Symbionten (Mikroorganismen) au ätzungsweise 15% aller Insekten mit endosymbiontischen Wirtsorganismus leben, sind sch Mikroorganismen vergesellschaftet. Hierbei siedeln die Mikroorganismen sowohl extra- als auch öhle oder bestimmten Geweben, die man Bakteriom bzw. Mycetom intrazellular in Darm, Leibesh nennt. Interessanterweise lassen sich alle Formen der Endosymbiose auch bei Wanzen finden. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschrieben Insektenanatomen wie TREVIRANUS äter (1809), DUFOUR (1833), LEYDIG (1857), und sp GLASGOW (1914) sowie KUSKOP (1924) Strukturen, die zeigten, dass Wanzen mit endosymbiontischen Bakterien assoziiert sind. Doch ülern" erst die Arbeiten von BUCHNER (1965) und seinen "Sch ROSENKRANZ (1939), ÜLLER SCHNEIDER (1940), M (1956), HUBER-SCHNEIDER (1957) und SCHORR (1957) gaben Überblick über die verschiedenen Symbioseformen innerhalb der Wanzen. einen umfassenden äparativen und histologischen Arbeiten jener Zeit ungeheuer detailreich waren, Obwohl die pr konnten aufgrund der Unkultivierbarkeit der Symbionten nur wenige Erkenntnisse zur ürfte auch der Grund gewesen Biologie und Funktion der Symbiose erbracht werden. Dies d sein, warum es bis auf wenige Zusammenfassungen (PERICART 1998) in den folgenden Jahren wieder sehr still um die Wanzen und ihre Symbionten wurde. Erst mit dem Aufkommen und der Anwendung molekularer Arbeitsmethoden erhielt die Symbioseforschung, insbesondere üb er Wanzen, neue Impulse. ür symbiontische Beziehungen können hierzu die Als geradezu exemplarisch f ührt werden. Diese Darmkrypten oder Cecae innerhalb der Vertreter der aufgef ülpungen am hinteren Darmabschnitt können in zwei Reihen (Plat Ausst aspidae, ), ängen vier Reihen (Scutelleridae, Pentatomidae) oder in zwei flach abgeplatteten Anh (Acanthosomatidae) angeordnet sein. Vergleichbare Strukturen finden sich auch bei Coreiden und Alydiden (BUCHNER 1965; FUKATSU & HOSOKAWA 2002; KIKUCHI & FUKATSU 2008; üllt KIKUCHI et al. 2008; KAIWA et al. 2010). Diese Darmkrypten sind prall mit Bakterien gef und stehen nur noch teilweise (Plataspidae, Alydidae) oder nicht mehr (Acanthosmatidae) in direktem Kontakt mit dem eigentlichen Darmsystem (KIKUCHI et al.. 2007; KIKUCHI et al. über steht die intrazelluläre Unterbringung von Symbionten in Mycetomen, 2009). Dem gegen ärksten innerhalb der Lygaeidae, sowie Vertretern der Cimicidae verbreitet ist die am st ÜCHLER ür (SCHNEIDER 1940; K et al. 2010; HOSOKAWA et al. 2010a). Als Beispiel kann hierf Kleidocerys resedae ührt werden, die nach den die Endosymbiose der Birkenwanze ( ) angef ÜCHLER Vorarbeiten von SCHNEIDER (1940) nochmals molekular aufgearbeitet wurde (K et al. öße von nur 2010). Das symbiontische Organ dieser Wanze ist mit einer durchschnittlichen Gr ärbung einem halben Millimeter entsprechend klein, doch kann es aufgrund seiner tiefroten F örmigen Struktur nahe des Darmes, mit dem es aber nicht verbunden ist, sehr gut und traubenf ößerten Zellen des Mycetoms (Mycetocyten) sind dabei prall mit detektiert werden. Die vergr üllt. Diese Form der Beherbergung, sowie die phylogenetische Stellung der Bakterien gef Symbionten macht diese mutualistische Beziehung vergleichbar mit anderen endosymbiontischen Wechselbeziehungen, wie sie aus der Tsetsefliege oder Ameisen bekannt sind (AKSOY 1995; SAUER et al. 2000). Insgesamt verdeutlicht die molekulare Charakterisierung von Endosymbionten, dass vor HETEROPTERON Heft 33 / 2010 15

ã allem Bakterien aus der Gruppe der -Proteobakterien, speziell Enterobacteriaceae, mehrfach Wechselbeziehungen mit einer Vielzahl von Insekten eingegangen sind (MORAN et al. 2008). äufig um sogenannte P ür die Es handelt sich dabei h -(primary)Symbionten, die obligat f Überleben der Tiere sind. Auch bei vielen, bis Entwicklung und her beschriebenen ören alle bisher Endosymbionten der Wanzen handelt es sich um Proteobakterien. So geh ã beschriebenen Darmbakterien aus Vertretern der Pentatomoidea zur Gruppe der - Proteobakterien, sowie Endosymbionten aus diversen Lygaeiden und Cimiciden (HIROSE et al. 2006; HOSOKAWA et al. 2005; HOSOKAWA et. al. 2006; PRADO et al. 2006; PRADO & ALMEIDA ÜCHLER 2009a; KIKUCHI et al. 2009; K et al. 2010; KAIWA et al. 2010; HOSOKAWA et al. änzlich ämme, die, 2010a, b). Bei den meisten dieser Bakterien handelt es sich um g neue St äufig, bereits jetzt mit klangvollen Namen bedacht wurden: Candidatus wenn auch nur vorl Rosenkranzia clausaccus Candidatus Ishikawaella capsulatus (Acanthosomatidae), Candidatus Benitsuchiphilus tojoi Candidatus (Plataspidae), (Parastrachidae) oder Kleidoceria schneideri (Lygaeidae). über sind eine Vielzahl von Alydidae, Coreidae, sowie Vertretern der Dem gegen â Burkholderia Blissinae und Rhyparochrominae mit dem -Proteobakterium vergesellschaftet (KIKUCHI et al. 2005; KIKUCHI, im Druck). Desweiteren wurden der Aktinomyzet Rhodococcus Coriobacterium glomerans in Reduviidae und das Aktinobakterium aus ÖNIG Pyrrhocoriden beschrieben (HILL et al. 1976; HAAS & K 1988; KALTHENPOTH et al. über hinaus wurden auch intrazelluläre Bakterien Wolbachia 2009). Dar aus den Gattungen Rickettsia á und (beide -Proteobakterien) in einer Vielzahl von Wanzen nachgewiesen ÜCHLER Wolbachia (KIKUCHI & FUKATSU 2003; WEINERT et al. 2009; K et al. 2010). sp. Cimex lectularius äre, mutualistische Endosymbiont zu scheint auch in der Bettwanze der prim sein (HOSOKAWA et al. 2010a). ältigkeit, mit der die bakteriellen Symbionten in den Wanzen Neben der Vielf Übertragung. Als Folge ihrer extrazellulären untergebracht sind, variiert auch die Form der Assoziation mit dem Darmsystem werden die Symbionten der Krypten auf horizontalem ächste Generation übertragen. Hierfür sind bisher drei Möglichkeiten bekannt. Wege auf die n (1) Einfaches Beschmieren der Eier mit Symbionten bei Pentatomidae und Acanthosomatidae. ügen hierfür über spezielles Beschmierorgan ("lumbricatin Letztere verf g organ") an der Abdominalspitze (ROSENKRANZ 1939; KIKUCHI et al. 2009). (2) Aufnahme von parentalem, Symbionten-enthaltendem Kot: Koprophagie bei Cydnidae, Coreidae, Reduviidae und Pyrrhocoridae (HUBER-SCHNEIDER 1957; SCHORR 1957; DASCH et al. 1984; BEARD et al. 2002; KALTENPOTH et al. 2009). (3) Ablage von Symbionten-haltigen Kapseln der Plataspidae ären (HOSOKAWA et al. 2005, 2006). Beeindruckend hierbei ist, dass diese extrazellul Darmsymbionten sehr viel schneller evolvieren als freilebende Bakterien, sowie eine starke Genomreduzierung und einen hohen AT-Gehalt (DNA-Basen) aufweisen, was in erster Linie ären Endosymbionten sind. Ebenso interessant erscheint hierbei die Merkmale von intrazellul äußeren Verweildauer Übertragung, eine Tatsache, dass die Symbionten, trotz der bei der strikte Co-Speziation mit ihrem Wirt eingehen, so dass jede Wanzenart mit einem spezifischen Symbionten vergesellschaftet ist (HOSOKAWA et al. 2006; KIKUCHI et al. 2009). über steht die transovariole, vertikale Weitergabe Dem gegen der Endosymbionten der ÜCHLER Lygaeidae und Cimicidae (SCHNEIDER 1940; K et al. 2010; HOSOKAWA et al. 2010a). Die Symbionten wandern dabei zuerst vom Mycetom zu den einzelnen Ovarien. Am profunden, apikalen Teil der einzelnen Ovariolen findet sich sodann eine pigmentierte "Infektionszone", in der die Symbionten erst ringartig um die sich entwickelnde Oozyte ßend werden sie zentral in die Oozyte überführt und abschließend angeordnet sind. Anschlie am profunden Pol der Eizelle deponiert. Keine expliziten Mechanismen einer Weitergabe sind bei Alydidae bekannt, die den Burkholderia üssen ( Symbionten stets aufs neue aus der Umwelt aufnehmen m KIKUCHI et al. 16 HETEROPTERON Heft 33 / 2010

2007). Die Beschreibung und Lokalisierung von Endosymbionten in Wanzen kann mit molekularen Methoden sehr gut untersucht werden. Doch die eigentliche biologische Bedeutung kann aufgrund der Unkultivierbarkeit der Symbionten auch derzeit nur sehr schwer ächliche Funktion der beantwortet werden. Bei den wenigsten Wanzenarten konnte die tats ärt werden. Üblicherweise werden Eier und Larven durch Symbionten bisher eindeutig gekl ßend die Entwicklung der nun Behandlung mit Antibiotika steril gemacht, um anschlie Symbionten-freien Tiere zu beobachten. Dies resultiert meist in einem verminderten ät der Larven oder einem allgemeinen Fitnessverlust Wachstum bzw. einer hohen Mortalit ÜLLER (M 1956; ABE et al. 1995; FUKATSU & HOSOKAWA 2002; KIKUCHI et al. 2007; KIKUCHI et al. 2009; PRADO & ALMEIDA 2009b), was wiederum die obligate Funktion der Symbionten ätigt, aber nicht der ützlichen Beitrag eruiert. Es wird jedoch vermutet, dass die best en n äure Darmsymbionten aus Vertretern der Parastrachidae eine Rolle beim Recyceln von Harns spielen (HOSOKAWA et al. 2010b). Desweiteren beschreiben HOSOKAWA et al. (2010a) einen öglichen Zusam m menhang von Endosymbionten und der Vitaminbiosynthese bei Cimiciden, der bereits bei diversen Triatominae (Reduviidae) (BAINES 1956) und anderen blutsaugenden ßend kann Insekten gut nachgewiesen wurde (BUCHNER 1965; AKMAN et al. 2002). Abschlie gesagt werden, dass all jene Wanzen, die sich auf die ein oder andere Art und Weise, sei es ähren, in der Regel mit symbiontischen nun Phloemsaft, Samen oder Blut, einseitig ern ürften die meisten Symbionten eine funktionelle Roll Bakterien assoziiert sind. Demzufolge d e entweder bei 1) dem Aufschluss der Nahrung, 2) der Synthese essentielle Verbindungen (wie äuren) und/oder 3) dem Recycling von essentiellen Stoffverbindungen (z.B. Vitamine, Aminos äure) spielen. Harns

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Anschrift des Autors: üchler, Lehrstuhl Tierökologie II, Universität Bayre ätsstraße 30, Stefan K uth, Universit D-95440 BAYREUTH.

Die Schwarznesselwanze Tritomega s sexmaculatus als Arealerweiterer

D.J. WERNER Zusammenfassung: Tritomegas sexmaculatus Die Abgrenzung der Schwarznesselwanze (RAMBUR, 1839) von Tritomegas bicolor (LINNAEUS, 1758) erscheint bis in das 20. Jahrhundert hinein trotz eines üssels mit Schwierigkeiten verbunden zu sein. Daher wird eine erweiterte Version vorliegenden Schl ür die Unterscheidung der beiden Arten und ihrer Schwesterart Tritomegas rotundipennis f (DOHRN, ächlich die Schwarznessel 1862) vorgestellt. Als Wirtspflanze kann haupts (Lamiaceae) Marrubium vulgare gelten, obwohl auch noch der Gemeine Andorn aus derselben Familie genutzt T. sexmaculatus wird. Da ohne Zweifel sein Verbreitungsareal ausweitet, werden, getrennt nach ügbaren Nachweise für Deutschland aufgelistet, in einer Funddaten vor 1990 und ab 1990, alle verf ür die einzelnen Bundesländer diskutiert. Auch die Vorkommen in Verbreitungskarte vorgestellt und f ändern werden genannt. Unter den Aussagen über die Biologie stehen zwei Aspekte im den Nachbarl Vordergrund. Zuerst wird die vibratorische Kommunikation mit der akustischen und der ühre substratbedingten Weitergabe der Signale vorgestellt, die zur Partnerfindung f n. Danach kommt ürsorge in ihrer Bedeutung für die Übergabe der Symbionten an den Nachwuchs und als die Brutf ür die Arten der Erdwanzen Schutz gegen Parasitoide zur Ansprache. Beide Aspekte sind als typisch f (Cydnidae) anzusehen.

öffentlichu siehe die Ver ng:

Tritomegas sexmaculatus D.J. WERNER (2010): Die Schwarznesselwanze als rezenter T. bicolor Arealerweiterer und ihre Abtrennung von (Heteroptera: Cydnidae): 22 Verbreitung und Angaben zur Biologie. - Entomologie heute , 55-84.

Anschrift des Autors: ät zu Köln,Albertus Dietrich J. Werner, Geographisches Institut, Universit -Magnus-Platz, ÖLN, email dj.werner@uni D-50923 K -koeln.de

HETEROPTERON Heft 33 / 2010 19

4th Quadrennial Meeting of the International Heteropterists Society Nankai University Tianjin (Kurzbericht)

ERNST HEISS

Vom 12.-17.Juli 2010 fand in China die 4. Tagung der International Heteropterists äß Society statt. Von den 81 angemeldeten Teilnehmern aus aller Welt waren erwartungsgem älfte Chinesen, die Europäer waren jedoch mit 17 Heterop mehr als die H terologen nicht schlecht vertreten. Aus Deutschland kam nur CARSTEN MORKEL, und ich war der einzige aus Österreich.

Überraschend war die Tatsache, dass sich sehr viele junge chinesische Studenten für die ßteil d – Heteropterologie interessierten, dass ein Gro er Teilnehmer vor allem weibliche – über ausführlich in der Studenten an interessanten Projekten arbeiten und selbst dar Tagungssprache Englisch berichteten.

äsident der IHS oblag es mir, eingangs die geschäftsordnungsmäßigen Agenda Als Pr über verbesserte Zugangsmöglichkeiten zur IHS abzuwickeln, wobei der Diskussion - ür die Mitglieder breiten homepage, zu Datenbanken und anderen relevanten Informationen f ür welche Gegenleistung und in welcher Weise ein Raum einnahm. Auch die Frage, f äge zur Verbesserung in Mitgliedsbeitrag erhoben werden soll, stand zur Debatte. Vorschl ächster Zeit auch umgesetzt werden sollen. allen Bereichen wurden eingebracht, welche in n äsidenten wurde ählt. Einer Einladung von Zum neuen Pr GERRY CASSIS (Australien) gew TOM ächste Tagungsort 2014 Washington D.C. HENRY (Smithsonian) folgend wird der n sein. – – Das Vortragsprogramm mit 40 Referaten neben ebenso vielen Postern umfasste das gesamte Spektrum heutiger Heteropterenforschung, wie aus einigen nachstehenden Themen ersichtlich ist:   Systematics and Evolution of Heteroptera  Molecular Phylogeny of the  Phylogeny of PentatomomorPphilao pbhasoerdu son Hox genes markers  Revision of plant bug genus  Toward resolving the polyphyletic Reduviinae  Behavior differences between Pentatomidae and Coreidae in flight  Nysius of Australia and Southwest Pacific Alloeorhynchus bakeri  The complete mitochondrial genome of damsel bug  Research on the secondary structure of LSU nrRNA (28S) of Hemiptera Biodiversity of Heteroptera of Siberia and Russian Far East ünf Personen der Im Rahmen dieser Tagung wurde zum 2. Mal nach Wageningen 2006 f ØLLER ür NILS M ANDERSEN Award verliehen, ein von seiner Witwe gestifteter Geldpreis f üngere Entomologen, denen damit die Teilnahme an der Tagung ermöglicht wird. ür j Daf stellen sie dort ihre aktuellen Projekte vor, was heuer durch ONDREJ BALVIN, TOMAS DITRICH É (Tschechische Republik), ANNA NAMYATOVA (Russland), PABLO MATIAS DELLAP und MARIA CECILIA MELO (Argentinien) erfolgte. ßes Feuch Eine Feldexkursion in ein gro tgebiet brachte dann eine gemischte Ausbeute, änge zum Wasser schwierig waren und die Flächen dazwischen intensiv da die Zug landwirtschaftlich genutzt sind. ß das Ausmaß der 13 Ein abendliche Flussfahrt lie -Millionenstadt erahnen, und ein östlichkeiten der chinesischen Küche führte zum Abschluß alle Festbankett mit allen K ät zusammen und förderte den fruchtbaren Teilnehmer und Studenten der Gastuniversit ür Austausch von Ideen und Gedanken und Erfahrungen, und mancher legte den Grundstein f ür die kommenden Jahre. eine fachliche Kooperation f Anschrift des Autors: Prof. Dr. Ernst Heiss, Josef-Schraffl-Str. 2a, A-6020 INNSBRUCK, e-mail [email protected] 20 HETEROPTERON Heft 33 / 2010

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Coranus subapterus DE GEER: Sind Cicindela hybrida LINNÉ und Philonicus albiceps MEIGEN Fressfeinde? (Heteroptera, Reduviidae; Coleoptera, Carabidae; Diptera, Asilidae)

PETER KOTT

ünen äfer (Cicindela hybrida Philonicus Der D -Sandlaufk ) und die Sand-Raubfliege ( albiceps ügeligen Raubwanze (Coranus subapterus ) kommen mit der Kurzfl ) im NSG Wahler Berg bei Dormagen, Rheinkreis Neuss, syntop vor (zum NSG Wahler Berg siehe KOTT 1994, „den Carabiden alles als Beute dient, was in etwa ihrer Größe entspricht“ 1995, 2009). Da ÜLLER Coranus subapterus – (TRAUTNER & GEIGENM 1987, S.13), war zu erwarten, dass auch (8,5 ßen Dünen äfer (Abb. 1 u. 2) zum Opfer fällt. Von den 12 mm) dem bis zu 16 mm gro -Sandlaufk örpergröße bewältigen, so dass die Asiliden ist ebenfalls bekannt, dass sie Beute bis zur eigenen K ße Sand ädator für Coranus subapterus bis zu 15 mm gro -Raubfliege auch als Pr in Frage kommt. ünen äfer Fressfeinde von Coranus subapterus Um festzustellen, ob die adulten D -Sandlaufk ührt: sind, habe ich zwei verschiedene Versuche durchgef äfer und ein adulter Coranus subapterus 1. Mehrfach wurden je ein adulter Sandlaufk in eine Petrischale mit Sandboden gegeben. Nach 24 Stunden lebten bei allen Versuchen noch beide Tiere. Coranus 2. Adulte -Exemplare und Larven der Stadien III (Abb. 3) und IV wurden im ände gezielt in die Nähe von einzelnen Cicindela Gel -Exemplaren geworfen. ßen: Die Coranus Bei adulten Raubwanzen verliefen die Versuche folgenderma -Exemplare ürzten sich die Käfer zumeist auf blieben nach dem Wurf meistens ruhig sitzen. Dennoch st Coranus überprüften sie und ließen sie als vermeintliche Beute, dann in Ruhe. Oft reagierte Cicindela aber nicht sofort. Blieb die Wanze lange genug ganz ruhig sitzen, so konnte es sein, dass äfer schon weg war, bevor sich Coranus der K bewegte. Fing die Wanze aber an wegzulaufen, äfer noch da war, so schoss ß immer nach kurzer Zeit von ihr ab. wenn der K er auf sie los und lie ällen wurde die Wanze, nachdem sie am Überprüfungsort einige Zeit verharrt und In mehreren F äfer sich schon etwas entfernt hatte, beim Weiterlaufen erneut angegriffen und überprüft, der Laufk – um dann wieder in Ruhe gelassen zu werden in einem Fall dreimal, in einem anderen sogar ünfmal. f Coranus ähe von Die Versuche mit -Larven verliefen anders: Landeten die Larven in der N Cicindela ürzten sich die Käfer jedes Mal auf die Larven. Blieben diese , so st aber ruhig sitzen und ßen sie sich auch durch die Annäherung des Käfers nicht zum Weglaufen bewegen, dann lie wurden sie nicht angegriffen und gefressen. Bewegten sich die Larven aber, wurden sie jedes Mal örper, denen V gefressen. Dabei wurden die Larvenk erdauungssaft zugesetzt wurde, mit den Mandibeln durchgeknetet, die brauchbaren Teile aufgenommen und die Chitinhaut als kleiner, kugeliger Rest fallen gelassen (Abb. 4). ür Coranus Um festzustellen, ob die adulten Sand-Raubfliegen (Abb. 5 u. 6) als Fressfeinde f subapterus ührt, in Frage kommen, habe ich nur Wurf-Versuche mit adulten Raubwanzen durchgef weil ich die Fliegen immer erst fand, wenn es keine Wanzenlarven mehr gab. ürzten sich sofort auf die Wanzen, blieben sogar manchmal über ihnen Die Fliegen st sitzen, um Coranus ümmern. schon nach kurzer Zeit wieder die Umgebung zu sondieren, ohne sich um zu k Coranus Einmal kam sogar nach einigen Minuten seelenruhig unter der Fliege hervor und konnte weglaufen, ohne dass die Raubfliege darauf reagierte. Bekannt ist, dass Asiliden die Beutetiere überwältigen (Urania Tierreich Insekten 1994, S.534), so dass für die Sand meist im Flug - öglicherweise gar nicht ins Beutespektrum Raubfliege auf dem Boden herumlaufende Tiere m öglicherweise fallen langflügelige Coranus subapterus passen. M der Sand-Raubfliege gelegentlich 24 HETEROPTERON Heft 33 / 2010

öglichkeit nicht mit einem einfachen Experiment überprüfen. zum Opfer. Leider kann man diese M Die Wanzen lassen sich gezielt nicht zum Fliegen bewegen. Coranus subapterus Der Verlauf aller gemachten Versuche zeigte eindeutig, dass der adulte Cicindela hybrida ört. Ebenso zeigen die definitiv nicht zu den Beuteorganismen von geh ügelige, adulte Coranus subapterus ür Philonicus albiceps Versuche, dass kurzfl f nicht als Beute in Coranus ür Cicindela hybrida Frage kommen. -Larven sind aber potentielle Beutetiere f , nicht ür Philonicus albiceps Coranus hingegen f , da diese erst erscheint, wenn es nur noch adulte subapterus Coranus gibt. Die ruckartige Laufweise mit Pausen, die die -Larven zeigen, kann über Cicindela öglicherweise lebensrettend sein, vorausgesetzt die Pausen halten lange gegen m genug an.

Literatur: 147 – KOTT, P. (1994): Die Wanzen (Heteroptera) des NSG Wahler Berg. - Decheniana , 96 106, Bonn. änderungen der Wanzenfauna durch Koppel – KOTT, P. (1995): Ver beweidung im NSG Wahler Berg (Kreis Neuss). 17 Niederrh. Jb. , 85 - 90, Krefeld. KOTT, P. (2009): Die Hetropterenfauna des NSG Wahler Berg bei Dormagen (Kreis Neuss): 1993 und 2008 – 30 – öln. (Hemiptera, Heteroptera). Heteropteron , 3 17. K – änden. – – – SCHUMANN, H. (1994): Diptera. In: Urania Tierreich in sechs B Leipzig Jena Berlin, 763 S. ÜLLER äfer Laufkäfer. – TRAUTNER, J. & GEIGENM , K. (1987): Sandlaufk 488 S.

Anschrift des Autors: Peter Kott, Am Theuspfad 38 , D-50 259 Pulheim. E-Mail: [email protected]

ünen äfer (Cicindela hybrida Abb. 1: Der D -Sandlaufk L.), lateral. HETEROPTERON Heft 33 / 2010 25

ünen äfer (Cicindela hybrida Abb. 2: Der D -Sandlaufk L.), Kopf (Sammlungsmaterial).

Coranus subapterus Abb. 3: Larve von DEG., L III

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Coranus subapterus Überbleibsel einer Cicindela Abb. 4: Eine L III von DEG. als -Mahlzeit

Philonicus albiceps Abb.5: Die Sand-Raubfliege ( ) lateral. (Sammlungsmaterial).

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Philonicus albiceps Abb. 6: Die Sand-Raubfliege ( ), Kopf (Sammlungsmaterial).

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Die mediterrane Malvenwanze Oxycarenus lavaterae (FABRICIUS, 1787) erneut in Baden-Württemberg gefunden (Insecta, Heteroptera, Lygaeidae, Oxycareninae)

KLAUS VOIGT

Kurzfassung: Oxycarenus lavaterae ßer Zahl in einem weißfaulen Die mediterrane Bodenwanze (F.) wurde im Winterquartier in gro O. hyalinipennis O. modestus Birkenstamm gefunden. Ihre Verbreitung und Lebensweise werden kurz skizziert. Auf , , O. pallens ür Baden ürttemberg. und wird kurz hingewiesen. Zweitfund f -W Abstract:

Oxycarenus lavaterae ürttemberg. It was overwintering in The mediterranean Lygaeid (F.) is again found in Baden-W Oxycarenus nd a birch-tree. Some informations on the 4 European species are given. 2 County report. Stichworte:

Oxycarenus lavaterae ü Heteroptera, Lygaeidae, , Baden-W rttemberg.

1. Neu eingewanderte Insekten üddeutschland vermehrt neue Tierarten gefunden, die es Seit einigen Jahren werden in S üher hier nicht gab. Von diesen Zuwanderern nimmt man an, dass sie durch Pflanzentransporte fr ürlichen oder mit Verpackungsmaterialien eingeschleppt worden sind. Da diese Tiere hier keine nat önnen sie sich in der Regel gut vermehren und leicht ausbreiten. Sie können in Feinde haben, k ße Schäden anrichten und sind deshalb von Land Obst- und Gartenanlagen, in Wald und Feld gro - ürchtet. und Forstwirten gef

Einige der neu zugewanderten Insekten stammen aus dem Mittelmeergebiet. Von ihnen änderungen der letzten Jahre sind, die diese nimmt man an, dass es die klimatischen Ver östen. Vermutlich tragen auch die schnellen Nordwanderungen ausl Transportwege zwischen den üdlichen Ländern und Mitteleuropa dazu bei. Dies haben ür die Platanen s H.J. HOFFMANN f - Corytucha ciliata ür die Bodenwanze Arocatus Netzwanze (HOFFMANN 1996), S. RIETSCHEL f longiceps ür die Wach Orsillus depressus (RIETSCHEL 1998), sowie K. VOIGT f olderwanze (VOIGT Nezara viridula 1977) und die Baumwanze (VOIGT 1998) beispielhaft dokumentiert.

2. Die Malvenwanze Oxycarenus lavaterae (F.) Oxycarenus Neuerdings fallen den Entomologen die Nordwanderungen der Malvenwanze lavaterae ährend ihre einheimische Verwandte, die (FABRICIUS, 1787) besonders auf. W Oxycarenus modestus Bodenwanze , (FALLEN, 1829) ein unscheinbares Leben zwischen den ätzchen der Erlen und deren Samen am Boden führt, neigt die in Südeuropa an Malvaceen K Oxycarenus lavaterae lebende (F.) zur gelegentlichen Massenvermehrung. Es sind Bilder bekannt, ämme mit Zehntausenden von Exemplaren dieser Wanze besetzt sind, so dass die wo Lindenst ürlichen Nahrungspf Stammbasis blutrot erscheint (RABITSCH 2002, SIMON 2008). Ihre nat lanzen Hibiscus sind diverse Malven, und Linden, deren Samen und Knospen besaugt werden. Daher über konnten diese Wanzen schon vor Jahren ohne Nahrungsprobleme den Alpenriegel im Osten Österreich umgehen. Vereinzelt wurde sie Ungarn, die Slowakei bis nach auch in die BRD eingeschleppt.

Da einige der Populationen nach einiger Zeit wieder erloschen waren, nahm man an, dass kalte Winter die Ausbreitung behinderten. Doch dies scheint nicht so zu sein. Nach dem harten ßfaulen, verpilzten Birke und sehr kalten Winter 2010 wurden im Monat April im Innern einer wei über hundert Exemplare von Oxycarenus lavaterae (F.) entdeckt. Sie hielten sich in kleinen ättrigen Holzteilen im abgebrochenen Stamm der Birke auf. Einige liefen Nestern zwischen den bl ühlen Wetters (8°C) Paarungsversuche. Diese lebhaft umher, wenige machten trotz des relativ k HETEROPTERON Heft 33 / 2010 29 wurden aber bei gefangenen Tieren sofort wieder abgebrochen. Alle Wanzen waren makropter. Larven konnten keine entdeckt werden. Bemerkenswert ist, dass die Tiere im Holz einer Birke gefunden wurden. In der Literatur werden (Winter-)Linden als Versammlungsplatz angegeben. Das ist nahe liegend, da sie im Sommer an deren Zweigen im Wipfelbereich saugen. Dieses ßen Anzahl an Wanzen anscheinend k Saugen verursacht den Linden trotz der gro einen Schaden. ße ihrer Wirtsbäume in Spalten und Ritzen ihre Winterquartiere, Erst im Herbst suchen sie am Fu ührt ( was dann zu riesigen, ins Auge fallenden Ansammlungen f WERMELINGER et al. 2005). Die Individuenzahlen schwanken zwischen mehreren Tausend und einer Million (KMENT et. al. 2003).

Schon seit Jahren sucht der Autor alle ihm bekannten Standorte von Stockmalven und Oxycarenus Linden auf und kontrolliert sie auf das Vorhandensein von -Wanzen. Die Suche war ößer war d Überraschung, dass sie nun in großer Anzahl an bisher immer ergebnislos. Umso gr ie Überwinterungsplatz, einer weißfaulen Birke, aufgefunden wurde. Kastanien, einem untypischen äume wachsen in unmittelbarer Nachbarschaft der abgestorbenen Erlen, Weiden, Ahorn- und Obstb ächst etwa 100 Meter entfernt. An ihr wurden in den Birke. Eine einzeln stehende Linde w ückliegenden Jahren keine Oxycarenus zur -Wanzen entdeckt. Im Juni dieses Jahres jedoch waren ühenden Linde Hunderte von Oxycarenus lavaterae auf der bl Wanzen anzutreffen. Da bisher keine Fundmeldungen zwischen Basel und Karlsruhe publiziert worden sind, kann man sowohl eine passive Verschleppung als auch eine aktive Wanderung vermuten. Die bekannten öglich, das Vorkommen in Rheinland-Pfalz sind nur 30-50 km entfernt. Daher erscheint es auch m s ördert, von West nach Ost erfolgt sein kann. eine aktive Besiedlung, durch Westwinde gef

Oxycarenus lavaterae (F.) ist im Mittelmeergebiet weit verbreitet. Neuerdings wurde sie Österreich auch aus der Slowakei (KMENT et. al. 2003), aus (RABITSCH & ADLBAUER 2001) und aus der Nordschweiz (WERMELINGER et al. 2005) gemeldet. Aus Deutschland sind bisher nur zwei Vorkommen dokumentiert. In Rheinland-Pfalz aus Maikammer, Neustadt a.W. und Jockgrim ürttemberg ein isoliertes Vorkommen i üdbaden, nahe der (SIMON 2008) und in Baden-W n S Schweizer Grenze (HOFFMANN 2005). Somit ist der Fund aus Ettlingen der Zweitnachweis dieser ür Baden ürttemberg. mediterranen Wanze f -W

ßfaulen Birke, 44 MM; 2 10. 04. 2010 Ettlingen-SW, ehemaliges Reiterzentrum, 115 m; in einer wei 9 WW;- – leg.VOIGT E08.22.41 N48.55.56 17. 05. 2010 ebenda, 4 MM, 0 WW, - leg. VOIGT. ühender 21. 07. 2010 Ettlingen-SW, ehemaliges Reiterzentrum, 2 MM, 10 WW, auch L2, L3, zahlreich auf bl Linde, leg. VOIGT.

Oxycarenus lavaterae (F.) Wie zwischenzeitlich bekannt ist, wurde von befreundeten Entomologen bereits mehrfach im Gebiet um Karlsruhe gesichtet. Daher stellt der Ettlinger Nachweis kein inselartiges Vorkommen dar.

3. Oxycarenus hyalinipennis (C.) Oxycarenus hyalinipennis Die mediterrane Schwesterart (A. COSTA, 1843) lebt ebenfalls an öße bis nach Mitteleuropa bekannt Malvaceen. Auch von ihr sind schon gelegentliche Vorst geworden. Sie konnte sich aber nicht etablieren (RABITSCH 2008).

4. Oxycarenus pallens (H.-S.) Oxycarenus pallens Die dritte mediterrane Art (HERRICH-SCHAEFFER, 1850) lebt an verschiedenen Pflanzen aus der Familie der Asteraceae. Sie wurde erstmals 2004 in einem ür Baden ürttemberg neu nachgewiesen Sandgebiet bei Schwetzingen f -W (RIETSCHEL & STRAUSS 2006). Diese Art konnte auch neuerdings in Rheinland-Pfalz aufgefunden werden (SIMON 2007). ählich nach Norden auszubreiten, worauf Funde in Österreich Auch diese Wanze scheint sich allm 30 HETEROPTERON Heft 33 / 2010

ßen (RABITSCH 2009), der Tschechei und der Slowakei (BRYA, KMENT & HRADIL 2002) schlie ördlichen Mitteleuropa ist sie noch nicht dokumentiert. lassen. Aus dem n

5. Schlussfolgerungen Oxycarenus Oxycarenus modestus Von den vier in der Arbeit genannten -Arten ist bisher nur O. lavaterae O. pallens (FN.) in Mitteleuropa verbreitet anzutreffen. Zwei weitere Arten (F.) und O. (H.-S.) sind offensichtlich dabei, ihr Verbreitungsgebiet nach Norden auszudehnen. Nur hyalinipennis (A. COSTA) hatte bisher noch keinen dauerhaften Erfolg, das Mittelmeergebiet nach Norden zu verlassen.

Literatur: é slepence conglomerate rocky valley. BRYA, J., KMENT, P. & HRADIL K. (2002): True Bugs of Rokytensk (in – 40, Czechisch) Acta scientarum naturalium Mus. Moraviae occidentalis Trebic 33-60. Corytucha ciliata HOFFMANN, H. J. (1996): Die Platanen-Gitterwanze (SAY) weiter auf dem Vormarsch (Hemiptera- – 2, öln. Heteroptera, Tingidae). Heteropteron 19-21. K Oxycarenus lavaterae HOFFMANN, H. J. (2005): (FABRICIUS, 1787), nun auch im Norden Frankreichs, und im SW – 21, öln. Deutschlands. Heteropteron 25-27, 1 Abb., K KMENT P., BRYA, J. et. al. (2003): New and interesting records of true bugs (Heteroptera) from the – 39, and Slovakia II. Klapalekiana 257-306. émiptères Lygaeidae Euro éditerranéens, Vol. 2. – 84B PERICART, J. (1998): H -M in: Faune de France, , 1-453; Paris. Oxycarenus lavaterae RABITSCH, W. & ADLBAUER, K. (2001): Erstnachweis und bekannte Verbreitung von Österreich (Heteroptera, Lygaeidae). – äge zur Entomofaunistik 2, (FABRICIUS, 1787) in Beitr 49-54. Wien. – Rabitsch, W. (2008): Alien True Bugs of Europe (Insecta: Hemiptera: Heteroptera). Zootaxa 1827, 1-44. Magnolia Press. – – äge zur Entomofaunistik 10, RABITSCH, W. (2009): Es lebe der Zentralfriedhof und alle seine Wanzen. Beitr 67-80, Wien. Arocatus longiceps Å ürger in Mitteleuropa. – RIETSCHEL, S. (1998): ST l, 1873 (Lygaeidae), ein Platanen-Neub 4, öln. Heteropteron 11-12. K ür Baden RIETSCHEL, S. & STRAUSS, G. (2006): Neunachweis von drei Wanzen-Arten (Hemiptera, Heteroptera) f - ürttemberg. – 63 W carolinea , 201-208, 4 Abb., Karlsruhe. – SIMON, H. (2007): 1. Nachtrag zum Verzeichnis der Wanzen in Rheinland-Pfalz (Insecta: Heteroptera). Fauna und 11 Flora in Rheinland-Pfalz , 109-135. Landau. – SIMON, H. (2008): 2. Nachtrag zum Verzeichnis der Wanzen in Rheinland-Pfalz (Insecta: Heteroptera). Fauna und 11 Flora in Rheinland-Pfalz , 549-559. Landau. ürttemberg, mit einem Erstnachweis für Deutschland. VOIGT, K. (1977): Bemerkenswerte Wanzenfunde aus Baden-W – äge zur naturkundlichen Forschung in Südwestdeutschland. 36 Beitr , 153-158. Karlsruhe. Nezara viridula üddeutschland gefunden (Heteroptera, Pentatomidae). – 56, VOIGT, K. (1998): erneut in S carolinea 121-122. Karlsruhe. Oxycarenus WERMELINGER, B., WYNIGER, D. & FORSTER, B. (2005): Massenauftreten und erster Nachweis von lavaterae – (F.) (Heteroptera, Lygaeidae) auf der Schweizer Alpennordseite. Mitteilungen der Schweizerischen 78, Entomologischen Gesellschaft 311-316.

Anschrift des Autors:

Klaus Voigt, Forellenweg 4, 76275 ETTLINGEN. email: [email protected] HETEROPTERON Heft 33 / 2010 31

Zum Vorkommen von (DOLLING, 1972) (Heteroptera, Miridae) in NRW

HANS-JÜRGEN HOFFMANN

äuberisch lebende Weichwanze Tupiocoris rhododendri Die r (DOLLING, 1972) (Fam. Miridae) wurde nach Material von 1971 aus den Kew Gardens in London und Umgebung von Dicyphus rhododendri übergehend von DOLLING (1972) als beschrieben, vor MCGAVIN (1982) in Neodicyphus rhododendri Tupiocoris umbenannt und von CASSIS (1986) zur Gattung gestellt. Div. ätzliche Fundorte in England (z.B. weitere Autoren nannten in der Folge zus CAMPBELL und DENTON 2004). Bemerkenswert ist, dass die Art erst nach Europa verschleppt werden musste, um ämlich von der Ostküste N beschrieben zu werden. Kurioserweise stammt sie n -Amerikas, von wo sie von HENRY & WHEELER 1976 auf Grund von Hinweisen von DOLLING nachgewiesen wurde. ür Großbritannien folgten bereits 2004 weitere Fundortmeldungen ( F CAMPBELL und DANTON ür Mitteleuropa bzw. Deutschland erwähnt wurde sie im Jahresbericht 2004 des 2004). Erstmals f ürttemberg kommentarlos vom Fundort „Landrats “ Pflanzenschutzdienstes Baden-W amt Heilbronn auf (HARTMUTH 2004). 2005 meldete AUKEMA die Art von den Niederlanden (Noord-Brabant) vom 10.06.2002 (AUKEMA et al. 2005, s.auch AUKEMA & HERMES 2009) und aus ür Deutschland stammt der 2. Nach ünster Belgien 2007 (AUKEMA et al. 2007). F weis von M (SCHRAMEYER 2004). Dieser Fund wurde in Form des Titelfotos der Nachrichten der DGaaE nebst öffentlich. (Funde und Foto: K. Legende ver SCHRAMEYER, [Juni und Juli 2004] an Rhododendron ünster/Westfalen, det. in Heilbronn und M CH. RIEGER). Kurz darauf konnte die Art an weiteren ördlichen NRW nachgewiesen werden. Orten im n üdlichen NRW zunächst im So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Autor die Art im s ülheim ümpten, Neuer Friedhof, 19.06.2010, 3 Ex., leg. H.J. Ruhrgebiet (M -D HOFFMANN) und üdlich in Köln in öln, dann auch weiter s Anzahl, auch mit den typischen Larven finden konnte (K Melatenfriedhof, 21.06.2010, 6 Ex., leg. H.J. HOFFMANN). äuberisch, und zwar von kleineren Insekten: ür N Die Art lebt r WHEELER (2001) nennt f - Heterothrips rhododendri äuse der Art Illinoia Amerika , DOLLING und AUKEMA Blattl (Masonaphis) lambersi „Blattläuse“. Letztere kommen häufiger , SCHRAMEYER, (2004) allgemein üte auf den z.T. durch Drüsenhaare klebrigen fast nur unmittelbar nach der Rhododendron-Bl Knospenaustrieben vor. (Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass div. Dicyphinen- üsig behaarten Pflanzenarten klar kommen.) Es finden sich ür räuberische Arten sehr gut mit dr - f önnen meist auf der Bla Tiere typisch - Adulte oder Larven immer nur einzeln, sie k ttunterseite – verschiedener Rhododendron-Arten (am besten gegen das Licht) entdeckt werden. Die anders als – bei den verwandten Dicyphinae-Arten auffallend rotbraunen Larven erscheinen im Juni, die überwintern. Die bish ägigen Adulten bis Anfang August, die Eier er in den einschl üchern fehlende Art kann an dem auffallend weißen Halsring von den anderen Bestimmungsb Dicyphus ähnen in einheimischen -Arten unterschieden werden. Bereits DOLLING und AUKEMA erw ümmten Klau den o.g. Arbeiten die auffallend kurzen gekr en, MCGAVIN (1982) typische Poren an ätarsen. den Pr Div. Autoren weisen auf die zu erwartende Ausbreitung von N nach S in Europa hin, wobei ühzeitige Auftreten der Art in Heilbronn wohl durch eine getrennte Einschleppung zu das fr ären ist. Nachdem eini erkl ge in den letzten Jahren bei uns neu aufgetretene Spezies sich als mehr ädlinge herausstellten (s. Corythucha ciliata oder weniger starke Sch /Platanengitterwanze oder Stephanitis takeyai äuberi ), haben wir es im vorliegenden Fall erfreulicherweise um einen r schen und damit voraussichtlich als postiv einzustufenden Neuzugang zu tun.

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Literatur: AUKEMA, B., BOS, F., HERMES, D. & ZEINSTRA, PH. (2005): Nieuwe en interessante nederlandse wantsen II, met een 23 geactualiseerde naamlijst (hemiptera: heteroptera) - Nederlandse faunistische mededelingen , 37-76. AUKEMA, B., BRUERS, J.M. & VISKENS, G.M. (2007): Nieuwe en zeldzame Belgische wantsen II (Hemiptera: – 143 Heteroptera). Bull. S.R.B.E./K.B.V.E. , 83-91. – AUKEMA, B. & HERMES, D. (2009): Nieuwe en interessante Nederlandse Wantsen III (Hemiptera: Heteroptera). 31 Nederlandse Faunistische Mededelingen , 53-87 (mit Farbfoto). Autumn 2004 CAMPBELL, J.M. und DENTON, J. (2004): Kurzmitteilungen. - Het News , S 3 und 5. – CASSIS, G. (1986): A systematic study of the subfamily Dicyphinae (Heteroptera. Miridae). Univ. Microfilms Intern., Ann Arbor, 400 S. Dicyphus DOLLING, W.R. (1972): A new species of FIEBER (Hem., Miridae) from Southern England. - Entomologist's 107 Monthly Magazine , 244-245. – ÜRTTE HARMUTH, P. (2004): Kurze Mitteilung. S.5 in: PFLANZENSCHUTZDIENST BADEN-W MBERG (Hrsg.) (2004): Jahresbericht 2004, Stuttgart (auch im Internet) Dicyphus rhododendri HENRY, T.J. & WHEELER JR., A.G. (1976): DOLLING, first records from North America 78 (Hemiptera: Miridae). - Proceedings of the Entomological Society of Washington , 108-109. 118 MCGAVIN, G.C. (1982): A new genus of Miridae (Hem.: Heteroptera). - Entomologist's Monthly Magazine , 79- 86. 18 (3) SCHRAMEYER, K. (2004): Foto mit Legende. - DgaaE-Nachrichten , 2004 Titelfoto mit Legende auf S. 82. – WHEELER JR., A.G. (2001): Biology of thr Plant Bugs (Hemiptera: Miridae), Pests, Predators, Opportunists. New York, 507 S.

Anschrift des Autors: ät zu Köln, Zülpicher Str. 47 b, Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut, Biozentrum der Universit ÖLN, ema D-50674 K il [email protected]

Tupiocoris rhododendri öln, Melatenfriedhof, 07.2010, leg. und fot. Abb. 1: , FO K H.J. HOFFMANN HETEROPTERON Heft 33 / 2010 33

Leptoglossus occidentalis HEIDEMANN, 1910 wird am Oberrhein heimisch

SIEGFRIED RIETSCHEL

Leptoglossus Seit dem ersten Nachweis 2008 aus Mannheim (RIETSCHEL 2009) hat sich occidentalis HEIDEMANN, 1910 im Raum Mannheim-Karlsruhe schnell weiter verbreitet. Neben ßen 2009 mehrere zugeflogene zahlreichen Meldungen aus Mannheim in der Folgezeit lie Exemplare im Naturkundemuseum Karlsruhe und ein Fund in Karlsruhe-Neureut vermuten, dass die Art am mittleren Oberrhein bereits weit verbreitet ist. Am 08.12.2009 fand GERHARD RIETSCHEL im NSG Hirschacker bei Schwetzingen ein Exemplar zusammen mit Larven und Eremocoris abietis Überwinterungsquartier unter einem Imagines von (LINNAEUS, 1758) im ß erwarten, dass sich die Art vor Ort auch vermehrt, was sich verrottenden Baumstamm. Das lie nun bei einer gemeinsamen Exkursion mit GERHARD STRAUSS und KLAUS VOIGT am 02.08.2010 Leptoglossus occidentalis ößerer Zahl zeigte, bei der sich erstmals Larven und Imagines von in gr ßen. Da im dortigen Gebiet jedes Jahr systematisch Heteropteren von Kiefern klopfen lie äume und Büsche abgeklopft werden, ohne dass sich zwischen 2000 gesammelt und dabei auch B Leptoglossus ß, kann vermutet werden, dass seine und 2008 im Gebiet nachweisen lie ürzlich, d.h. in den letzten zwei oder drei Jahren erfolgte. Einwanderung erst k

Literatur: Leptoglossus occidentalis ürttemberg. – 29 RIETSCHEL, S. (2009): auch in Baden-W Heteropteron , 2-3 mit 1 Abb.; öln. K Anschrift des Autors: Prof. Dr. Siegfried Rietschel, Waldrebenweg 6, D-76149 Karlsruhe; e-mail: [email protected]

Leptoglossus occidentalis ühl bei Köln 30.07.2010, leg. R. (Br HOFFMANN, Foto H.J. HOFFMANN) 34 HETEROPTERON Heft 33 / 2010

Baden-Württembergische Heteropterologen trafen sich am Bodensee

KLAUS VOIGT

ährliche Treffen der BW Das allj -Heteropterologen fand vom 16.-18. Juli 2010 in Konstanz üglich organisiert. Am Anreisetag lud er statt. RALF HECKMANN hatte dazu eingeladen und es vorz äste begrüßten und mit die Heteropterologen in sein Haus ein, wo er und seine Frau UTE die G Speis und Trank bewirteten. Hierbei konnten J. NAWRATIL, M. MUENCH, CH. & U. RIEGER, G. STRAUSS, K. & F. VOIGT Erfahrungen, Beobachtungen und Erlebnisse austauschen, sowie einzelne Probleme der landeseigenen Fauna ansprechen.

Dank der vorhandenen Ausnahmegenehmigungen konnten am Samstag nahegelegene „NSG Biezental“ bei Engen. Das Naturschutzgebiete besammelt werden. Zuerst ging es zum Gebiet mit Halbtrockenrasen, Trockenraseninseln und Wacholder-Standorten am Talhang erwies überraschte die Teilnehmer das Vorhandensein von sich als erstaunlich artenreich. Am meisten Canthophorus dubius ährpflanze ßen, Hunderten (SCOP.), die nicht nur auf ihrer N sa äutern und niederen Büschen besiedelt hatten. Als weitere sondern eine Vielzahl von Kr Galeatus spinifrons Copium clavicorne C. teucrii , Besonderheiten konnten (FN.), (L.) und (HOST.) Dicyphus annulatus , Deraeocoris morio Megacoelum beckeri , Phytocoris (WFF.) (BOH.), (FB.) ulmi Gampsocoris punctipes Enoplops scapha Cyphostethus tristriatus (L.), (GERM.), (F.), (F.), Coptosoma scutellatum (G.) und andere nachgewiesen werden.

übte, ging es weiter zum nahe gelegenen „NSG Kirnerberg“. Die Als der Himmel sich tr änge w üppig bewachsen. Deshalb wurden vorwiegend die Kescher eingesetzt. steilen H aren sehr Rhynocoris iracundus Rhopalus subrufus Rh. distinctus Coptosoma (PD.), (GML.), (SIGN.), scutellatum Carpocoris purpureipennis (G.), (DEG.), sowie zahlreiche andere Arten konnten erbeutet und dokumentiert werden.

änge des ehemaligen Vulkans Hohentwiel besucht werden, Gegen Abend konnten noch die H wo vor allem entlang der Weinbergwege und Weinbergmauern nach Wanzen gesucht wurde. Cydnus aterrimus ür Dabei konnte (FORST.) erstmals f das Gebiet nachgewiesen werden.

ündlichen Einweisung Am Sonntagmorgen durften die Heteropterologen erst nach einer gr ändigen Standortoffizier den ehemalige Schießplatz der Bundeswehr bei Konstanz durch den zust - Wollmatingen besammeln. Dieser war deshalb besonders interessant, weil er sowohl ände aufweist. In einem durchfließenden Feuchtbiotope als auch trockene Kiefernwaldbest ächlein konnten eine grosse Anzahl verschiedener Wasserwanzen, wie Notonecta glauca , N. B (L.) viridis , Ranatra linearis , Corixa punctata äufer der (DELC.) (L.) (ILLIG.) und auch mehrere Wasserl Gerris, Hydrometra, Microvelia, Velia Gattungen gefunden werden. Auch der Kiefernwald und üsche ergaben manchen interessanten Fund. seine Randgeb

Durch die gemeinsamen Exkursionen konnte die Kenntnis der regionalen Fauna erweitert ätigt werden. Das kameradschaftliche Zusammensein werden und der Schutzstatus der Gebiete best der BW-Heteropterologen festigte die Zusammenarbeit zum Wohle der faunistischen Erforschung ürttemberg. Nach ‚Dankeschön’ an des Landes Baden-W einem herzlichen R. HECKMANN & U. BROSI fuhren die Heteropterologen wieder nach Hause.

Anschrift des Autors: Klaus Voigt, Forellenweg 4, D-76275 ETTLINGEN, email: [email protected] HETEROPTERON Heft 33 / 2010 35

Wanzenliteratur: Neuerscheinungen

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WANTED

BETTWANZEN und FLEDERMAUSWANZEN (Cimicidae) GESUCHT

– Liebe Heteropterenfreunde und freundinnen, ü Bestimmt ist Ihnen die eigent mliche Begattung der Bettwanze bekannt. Aber auch alle anderen Cimiciden-Arten paaren sich durch traumatische Insemination - und bei vielen Arten finden sich Merkmale bei den Weibchen, die diese Art der Begattung vermutlich etwas weniger ä ö lebensgef hrlich machen. Wir suchen m glichst viele Cimiciden-Arten, um deren Phylogenese zu rekonstruieren und so auch die Evolution der Weibchenmerkmale nachzuvollziehen. Leider sind Cimiciden schwer zu finden und das meiste Museumsmaterial ist wenigstens 50 Jahre alt. Sollten Sie Trocken- oder Alkoholmaterial von Cimiciden-Arten besitzen, das Sie uns zur ü ö ü Verf gung stellen k nnten, oder auch nur neuere Fundorte wissen, w rden wir uns freuen, von ö Ihnen zu h ren. Wir sind auch in der Lage, die Morphologie der Tiere bis auf ein kleines Loch in ä der Kutikula unver ndert zu lassen.

ß ß Au erdem haben wir auch mit einer gro angelegten Sammelaktion der "ganz normalen" ü Bettwanzen begonnen. Mit Hilfe von DNA-St cken, die so variabel sind (sogenannte Mikrosatelliten), dass man selbst benachbarte Population genetisch unterscheiden kann, wollen ä wir u.a. Fragen der historischen und neuerlichen Ausbreitung der Bettwanze kl ren. Hierzu suchen wir noch weltweites Bettwanzenmaterial, ebenfalls trocken oder in Ethanol.

Wir freuen uns auf Cimiciden oder Ihre Anfragen. Vielen Dank!

ät Tübinge ät für Biologie, Inst. Evol. u. Ökol., Auf der Dr. Klaus Reinhardt, Universit n, Fakult ÜBINGEN, email [email protected] Morgenstelle 28, D-72076 T -tuebingen.de Dr. Steffen Roth, University of Bergen, The Natural History Collections, P.O. Box 7800, N-5020 BERGEN, Norway, [email protected], http://steffen.roth.macbay.de, Tel. 0047 55582911

D.J. WERNER: Datensuche Leptoglossus occidentalis

über Da ich z.Z. mit einer Arbeit Leptoglossus occidentalis äftigt bin, besch bitte ich freundlichst um Nachweise in Deutschland.

Foto: J. FISCHER, Wien

ät zu Köln,Albertus Dietrich J. Werner, Geographisches Institut, Universit -Magnus-Platz, ÖLN, email dj.werner@uni D-50923 K -koeln.de Die Bettwanze n kommen !!!

ÜRGEN HANS-J HOFFMANN

ähnten Geschichten unter der Rubrik Eigentlich wollte ich die beiden im Folgenden erw „Heteropterologische Kuriosa“ bringen. Aber vielleicht müssen sie doch ernsthafter diskutiert werden. ßstadt Köln ( Bei der Erfassung der Insektenfauna der Gro HOFFMANN & WIPKING 1992) hatte über die Wanzen von Köln eine Graphik gebracht, die den Rückgang der ich in meinem Kapitel öln bis zum völligen Verschwinden an einem Beispiel beleuchtete (Abb. 1). Bettwanze in K öse Beiträge in der Presse über die Zunahme der Bettwanze Mittlerweile erscheinen immer mehr seri ÖLNER STADT auch in Deutschland (z.B. im K -ANZEIGER vom 20.10.2010 (RÜDIGER 2010), sowie bei BLECH (2004) und WERNER (2004)). Überschrift: „Bettwanzen in Edel-BHs“ in einem Kurios klingt allerdings die SPIEGEL-ONLINE-Beitrag (hpi 2010) zweifelsohne. Da war von Bettwanzen in BHs eines äfte in NY zu lesen. Frage: Wie kommen sie dahin, und was der renommiertesten Gesch äheres zur Parasitenplage in New suchen sie in blutleeren BHs? N York ist Abb. 2 und z.B. Zeitungsartikeln wie dem von MOLL (2010) zu entnehmen. Ein auf den gleichen Fakten beruhender Artikel erschien in der FAZ vom 31.07.2010 öser aufgemacht, mit ’S SECRET (LINDNER 2010), nur seri VICTORIA s BH-Model HEIDI KLUMM und einem sehr guten Foto einer Bettwanze. Zwischenzeitlich sind auch das WALDORF ASTORIA-Hotel, das Kaufhaus BLOOMINDALES, das Empire State Building und äude ins Gerede gekommen. Die rasante Ausbreitung der Bettwanze in den USA das UN-Geb ünde s ist also belegt. Gr ind weder fehlende Hygiene noch eine aktive Ausbreitung der ja ügellosen Wanzen; vielmehr ist die zunehmende Verschleppung durch Reisende, Umzügler fl äck und Mobiliar als Grund anzusehen. Auch Antik ödelmärkte, und deren Gep - und Tr äschekammern u.a. mögen W dazu beitragen. Und dass durch die zunehmende Unkenntnis von „anrüchigen biologischen Objekten wie Insektenarten und nachfolgende Scham wegen eines “ im eigenen Haus dann die Bekämpfung erst erfolgt, wenn die Art Bettwanzen-Vorkommens ämpfung auch Probleme sich schon etabliert hat, ist auch allzu bekannt. Es treten bei der Bek önnen die Tiere bis zu einem Jahr ohne Blutmahlzeit überleben, sie sind auf: Zum einen k äger mit Insektiziden zu wegen der versteckten Lebensweise auch schwierig durch Kammerj ämpfen, bek und mittlerweile treten auch erste Resistenzen auf. ächst auf dem amerikanischen Markt, mittlerweile auch Im Internet finden sich dann zun ür Bezüge für Matratzen und Bettzeug. Hier auf dem deutschen Markt (s. Internet) Angebote f kommen bei einem Wanzenkenner allerdings Zweifel auf. ügen, sog. Hier versuchen die Hersteller von zweifelsohne wirksamen Schutzbez ür das Bettzeug bei Hausstaub ößerung des Absatzmarktes Encasings, f -Allergikern zur Vergr neue Anwendungszwecke zu finden. Sie klingen auf den ersten Blick einleuchtend, beim Hinterfragen aber sehr fraglich. Um die Wirkung wissenschaftlich zu untermauern, wurden ührt, z.B. ob Wanzen das Gewebe durchstechen können, ob Larven das Gewebe Test durchgef önnen, ob Kotflecken durch das Gewebe gelan önnen. Bei der Größe von durchdringen k gen k önnte man sich so etwas eigentlich sparen: Aber alles klingt dann deutlich Wanzen(larven) k ürften sich Bettwanzen weniger in „beschlafenen“, d.h. besser und wirksamer. In der Praxis d ände durchgewalkten Matratzen einnisten, als sich in Bettgestellen, in Ritzen und Fugen der W öden versteckt halten, um dann bei Nacht die Schläfer zu besuchen. (Das wusste man und B üher recht genau.) Und dass in der Matratze „eingepackte“ Wanzen den Menschen wohl fr nicht mehr durch das Gewebe hindurch stechen, andererseits auch nicht mehr neu in die önnen, ist wohl selbstverständlich. Und dass die Ausscheidungen, Matratze sich einnisten k HETEROPTERON Heft 33 / 2010 39

ßen an die „eingepackte“ Matratze gelangen sprich Blutreste der Wanzen nicht mehr von au ö und diese verschmutzen k nnen, ist ebenfalls einleuchtend. Da kommen eher Gedanken auf „Darf man Tiere so einfach in der Obhut des Menschen verhungern lassen? (s. wie “ „Kann man noch ruhig schlafen, wenn man weiß, was sich da unter einem an Tierschutz) ämpfen abspielt?“ Oder „Sollte man nicht doch besser den Schläfer in den Todesk : ützen?“ Schutzbezug stecken und ihn so vor den Parasiten sch äre, sollten die Hersteller vielleicht – Wenn das Thema nicht so ernst w zumindest zum – ütchen mit le Testen der Wirksamkeit ihrer Produkte ein T benden Bettwanzen mitliefern. önnten auch die auf dem Markt befindlichen weiteren Produkte direkt mit getestet Dann k werden: Hier gibt es mittlerweile Detektoren (nicht die gegen die elektronischen Wanzen, die änger!) und div. Fallentypen, zu gab es schon l m Nachweis, zur Kontrolle und zur ämpfung. Das Topmodell hier simuliert sogar die Körperwärme und den vom Menschen Bek önnen einem beim Atmen abgegebenen Wasserdampf zur Anlockung (Abb. 3). Auch hier k „Vorsicht, dass Sie nicht absonderliche Gedanken kommen: den Teppichboden oder das Parkett zusammen mit den recht teuren doppelseitig klebenden Klebestreifen beim Betreten “ „Fraglich erscheint es auch, ob sich Bettwanzen mit oder Verlassen des Raumes mitnehmen! ärme und Wasserdampf so einfach in ein Döschen lo “ Technisch ausreift W cken lassen. scheint das Ganze mit 6 Aktivator-Pads ja zu sein. Auch hier finden sich die infragekommenden Lieferfirmen im Internet. ämpfbaren Bettwanzen – ßer vorbeugender Vielleicht sollte man bei den schwer bek au ärung – „Kammerjägers“ in Aufkl im Ernstfall doch besser die professionelle Hilfe eines Anspruch nehmen.

ämpfungen in Übergangshäusern in Köln durch Abb. 1: Zahl der Bettwanzenbek öln 1959 die Desinfektionsanstalt der Stadt K -1989

Literatur: BLECH, J. (2004): Tapetenflunder mit neuem Biss. - SPIEGEL 19/2004 , S. 220. äge zur HOFFMANN, H.J. & WIPKING, W. (Hrsg.) (1992): Beitr ßstadt Köln. Insekten- und Spinnenfauna der Gro - 31 Decheniana-Beihefte (Bonn) , 619 S. – hpi (2010): Bettwanzen zwischen Edel-BHs. Spiegel-Online, im Internet abgerufen 17.07.2010. – LINDNER, R. (2010): Krabbelnder Albtraum. Frankfurter 125 Allgemeine Zeitung , 20, vom 31.07.2010. – ölner MOLL, S. (2010): Die Bettwanzen erobern New York. K Stadt-Anzeiger vom 30./31.10.2010. ßen! – ölner Stadt RÜDIGER, J. (2010): Bitte nicht bei K -Anzeiger vom 20.10.2010. Cimex lectularius WERNER, D.J. (2004): Kl. Fundmeldungen: ür Köln). H. 18 ...(f - Heteropteron , S. 10. A nschrift des Autors: Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut, ät zu Köln, uni Biozentrum der Universit -koeln.de ülpicher Str. 47 b, D ÖLN, Z -50674 K email [email protected] Abb. 2

40 HETEROPTERON Heft 33 / 2010

ür Bettwanzenfallen (Internet 2010) Abb. 3: Werbung f