23974 Deutscher – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Präsident Dr. (A) – zu dem Antrag der Abgeordneten (C) Dr. , Sigrid Hupach, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Bildungsherausforderungen gemein- sam verantworten – Kooperationsver- bot in der Bildung endlich aufheben – zu dem Antrag der Abgeordneten , , Sigrid Hupach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Finanzierung der Wissenschaft auf eine arbeitsfähige Basis stellen – Bil- dung und Forschung in förderbedürf- tigen Regionen solide ausstatten – zu dem Antrag der Abgeordneten , Ekin Deligöz, Christian Kühn (Tübingen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN Ich rufe jetzt die Tagesordnungspunkte 9 a bis 9 d so- wie den Zusatzpunkt 4 auf: In die Zukunft investieren – Ein Wis- senschaftswunder initiieren 9. a) Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Drucksachen 18/6875, 18/7643, 18/5207, Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes 18/12599 (Artikel 90, 91c, 104b, 104c, 107, 108, 109a, 114, 125c, 143d, 143e, 143f, 143g) ZP 4 Beratung der Beschlussempfehlung und des Be- richts des Ausschusses für Verkehr und digitale Drucksachen 18/11131, 18/11186 Infrastruktur (15. Ausschuss) zu dem Antrag der Abgeordneten Stephan Kühn (Dresden), Matthias (B) Beschlussempfehlung und Bericht des Gastel, Dr. Valerie Wilms, weiterer Abgeordneter (D) Haushaltsausschusses (8. Ausschuss) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drucksache 18/12588 Investitionsstau aufösen – Zukunft des ÖPNV b) Zweite und dritte Beratung des von der Bun- sichern – Jetzt die Weichen für den öfentli- desregierung eingebrachten Entwurfs eines chen Verkehr von morgen stellen Gesetzes zur Neuregelung des bundes- Drucksachen 18/10747, 18/12536 staatlichen Finanzausgleichssystems ab dem Jahr 2020 und zur Änderung haus- Es liegen insgesamt zwei Änderungsanträge der Frak- haltsrechtlicher Vorschriften tion Die Linke sowie drei Änderungsanträge und ein Ent- schließungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Drucksachen 18/11135, 18/11185 vor. Beschlussempfehlung und Bericht des Wir werden zu diesem Tagesordnungspunkt nach Haushaltsausschusses (8. Ausschuss) Schluss der Debatte insgesamt neun namentliche Abstim- Drucksache 18/12589 mungen durchführen. Dazwischen fnden dann einfache Abstimmungen statt, weil wir in jeweils unterschied- c) Beratung der Beschlussempfehlung und des licher Weise einmal über Änderungsanträge und dann Berichts des Haushaltsausschusses (8. Aus- über die jeweils einzeln vorgesehenen Grundgesetzände- schuss) zu dem Antrag der Abgeordneten rungen, teilweise namentlich, teilweise in einfacher Ab- , Roland Claus, , stimmung, zunächst in zweiter Lesung entscheiden und weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE danach in dritter Lesung in Gesamtabstimmung über das LINKE Gesamtpaket. Ich bitte, das bei den eigenen zeitlichen Dispositionen zu berücksichtigen. Autobahnprivatisierungen im Grundge- setz ausschließen Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für die Aussprache 125 Minuten vorgesehen. – Dazu höre Drucksachen 18/11165, 18/12588 ich keinen Widerspruch. Also können wir so verfahren. d) Beratung der Beschlussempfehlung und Ich eröfne die Aussprache und erteile das Wort dem des Berichts des Ausschusses für Bildung, Kollegen für die CDU/CSU-Fraktion. Forschung und Technikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) (Beifall bei der CDU/CSU) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23975

(A) Ralph Brinkhaus (CDU/CSU): Wir haben anhängige Klagen beim Bundesverfassungs- Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sie wer- gericht. Wir standen aber nicht nur unter Zeitdruck, son- den sich sicherlich wundern, dass so eine wichtige De- dern auch unter erheblichem Druck der Länder. Lassen batte – man sieht das an dem hochkarätigen Auditorium Sie mich an dieser Stelle bei allem Respekt auch sagen: auf der Bundesratsbank und dem vollen Plenarsaal – von Es war im Sinne einer föderalen Partnerschaft schon teil- einem einfachen Abgeordneten des Deutschen Bundes- weise grenzwertig, wie argumentiert worden ist, und wir tags eröfnet wird. sollten die Art und Weise, wie dort gearbeitet worden ist, zukünftig nicht überstrapazieren. (Dr. [DIE LINKE]: Das stimmt!) (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- ordneten der SPD und der Abg. Aber wir haben uns bewusst entschieden, das so zu ma- [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]) chen, um zu zeigen, dass Gesetze immer noch im Deut- schen Bundestag beschlossen werden und – bei allem Vonseiten der Länder wurde gesagt: Die Geberländer Respekt – nicht in Ministerpräsidentenkonferenzen und wollen bessergestellt werden – das kann ich verstehen –; auch nicht in irgendwelchen Runden im Kanzleramt oder kein Land soll schlechtergestellt werden, und wir müs- sonst wo. Deswegen ist es gut und richtig, dass wir hier sen Ländern wie und dem Saarland aus gutem klarmachen, dass dies heute eine Debatte des Deutschen Grund Sanierungsperspektiven geben. Diese Quadratur Bundestages ist. des Kreises konnte nur gelingen, weil sich der Bund mit gut 10 Milliarden Euro beteiligt. Dieser Betrag wird auf- (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie wachsen; es wird mehr werden. bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Aber wir sind nicht nur mit Geld an die Unterstützung Eine weitere Vorbemerkung: Es kann kein Land gut herangegangen, sondern wir haben auch vereinbart, dass sein, in dem es dem Bund gut geht, den einzelnen Bun- wir das Risiko, dass die Lebensverhältnisse in den Län- desländern aber nicht und umgekehrt. Es kann kein Land dern weiter auseinanderklafen, als das heute der Fall ist, gut sein, in dem es den Ländern gut geht und den Kom- im Wesentlichen vom Bund tragen lassen. Das ist sehr munen nicht und umgekehrt. Es kann kein Land gut sein, viel. Wir sind damit in der Perspektive – in der Risiko- in dem es Regionen gibt, in denen es den Menschen gut übernahme – an die Grenze unserer fnanziellen Belast- geht, und Regionen, in denen es den Menschen nicht gut barkeit gegangen. Auch da bitte ich, dass anerkannt wird, geht. Das heißt, egal auf welcher politischen Ebene wir was wir als Bund hier fnanziell leisten. Vielleicht führt tätig sind, ob im Bund, im Land oder in den Kommunen: das auch dazu, dass das ständige Rufen nach Geld vom Bund, egal was ist, zumindest etwas leiser wird. Wir wür- (B) Wir haben immer auch die Verantwortung für die ande- ren und die Verantwortung für das Ganze. Man kann es den uns wünschen, dass das nach diesem Paket aufhört. einem Schüler nicht erklären, dass eine Schule ein Dach (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- hat, das nicht dicht ist, weil man sich über Zuständigkei- ordneten der SPD) ten nicht einig wird. Es ist aber auch so, dass die Länder einen Preis dafür Deswegen, meine Damen und Herren, kann es auch gezahlt haben. Der Preis dafür ist, dass die schwachen nicht sein, dass wir uns als Bundespolitiker wegducken, Länder zukünftig – wie jemand, zugegeben etwas über- wenn es Probleme in den Ländern gibt, dass die Länder- trieben, geschrieben hat – „Kostgänger des Bundes“ wer- politiker sich verstecken, wenn es Probleme im Bund den. Das heißt, die Balance zwischen Ländersolidarität oder in den Kommunen gibt. Auch jedem Kommunal- und der Verantwortung des Bundes hat sich verschoben. politiker sollte klar sein, dass es seiner Stadt nur gut ge- Auch das muss man an dieser Stelle wissen. hen kann, wenn es dem Land gut geht. Das ist einer der Hauptgründe dafür, warum ich gleich empfehlen möchte, Zweites Paket: die kommunalen Investitionen. Jetzt heute diesem Gesetzespaket zuzustimmen. wird gleich Folgendes passieren: Es wird eine Jubelde- batte darüber geben, dass damit das Kooperationsverbot Aber im Einzelnen: Worum geht es? Das Paket besteht aufgehoben worden ist. aus fünf Blöcken. Der erste Block sind die Bund-Län- der-Finanzbeziehungen. Der zweite Block sind Mittel für (Beifall des Abg. [Erfurt] kommunale Investitionen in die Bildungsinfrastruktur in [SPD] – Johannes Kahrs [SPD]: Das ist auch fnanzschwachen Kommunen. Der dritte Block ist eine gut so!) Neuausbalancierung von Bund-Länder-Beziehungen, die nichts mit Geld zu tun haben. Der vierte Block ist Das ist mitnichten der Fall. Für diejenigen von Ihnen, eine Infrastrukturgesellschaft für die Bundesautobahnen, die sich nicht so viel mit Finanzverfassung beschäftigen: und der fünfte Block ist das Unterhaltsvorschussgesetz. Kooperationsverbot heißt, dass die Bundesländer alleine Lassen Sie mich einige Bemerkungen zu diesen Blöcken für den Bereich Bildung verantwortlich sind und diesen machen. auch fnanzieren und dass sich der Bund dabei gefälligst herauszuhalten hat. Das haben wir alle einmal sehr, sehr Bund-Länder-Finanzbeziehungen. Wir alle standen gut gefunden. Wir fnden es als CDU/CSU auch immer unter erheblichem Zeitdruck. 2019 laufen wichtige Fi- noch gut, dass das so ist. nanzregelungen aus, insbesondere auch für die fünf neu- en Länder und für Berlin. Wir haben die Schuldenbrem- (Beifall bei der CDU/CSU – Sören Bartol se, die ab 2020 auch von den Ländern einzuhalten ist. [SPD]: Das sieht die Kanzlerin aber anders!) 23976 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Ralph Brinkhaus (A) Die Lebenserfahrung hat mich eines gelehrt: Wenn kung der Alleinerziehenden. Das ist notwendig. Ich wür- (C) zwei für etwas zuständig sind, und wenn zwei etwas f- de mir wünschen, dass wir mit dem gleichen Eifer nun nanzieren müssen, dann gibt es immer ein Durcheinan- daran gehen, derjenigen, die sich der Verantwortung für der, und das geht nie gut aus. Wir plädieren weiterhin ihre Kinder entziehen – das sind hauptsächlich Väter –, für klare Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern, habhaft zu werden und ihnen das entsprechende Geld ab- meine Damen und Herren. zunehmen. Ich denke, auch das ist dringend notwendig. (Beifall bei der CDU/CSU – Johannes Kahrs (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD) [SPD]: Merkel sieht das anders!) Meine Damen und Herren, es gibt immer Kompromis- Wir greifen trotzdem ein, und zwar aus einem Grund: se. Das Ganze ist ein Kompromiss. Jeder hat Abstriche Wir haben festgestellt, dass einige Länder nicht in der gemacht. Vielleicht hätte man es an der einen oder an- Lage sind, die Schulinfrastruktur sicherzustellen. Es deren Stelle besser machen können. Jede Kritik ist ernst kann nicht sein, dass die Kinder darunter leiden, dass wir zu nehmen. Ein Meisterwerk ist es sicherlich nicht ge- uns in der föderalen Finanzverfassung nicht einig wer- worden. den. Wir sehen uns als Bund in der Verantwortung, dieser (Beifall des Abg. [DIE Notlage Abhilfe zu schafen. Das tun wir an dieser Stelle, LINKE]) aber wir sagen auch ganz eindeutig: Das ist eine Ausnah- me, und das kann keine Regel sein. Trotzdem empfehle ich Ihnen, zuzustimmen. (Beifall bei der CDU/CSU) Den einen Grund habe ich Ihnen am Anfang gesagt: Der dritte Punkt sind die strukturellen Verbesserungen Wir als Bundespolitiker können uns nicht vom Acker in der Balance. Wir haben zukünftig – erstaunlicherweise machen, wenn in Ländern und Kommunen Probleme war das bisher nicht der Fall – echte Mitspracherechte vorhanden sind. Wir haben die Gesamtverantwortung im bei der Mischfnanzierung, wo wir Länderaufgaben mit- Blick zu halten. Das ist gut, und das ist wichtig. Das hat fnanzieren. Wir haben nicht nur Mitspracherechte; wir auch etwas mit Legitimation von Politik zu tun. haben endlich auch Prüfungsrechte – wofür wir als Haus- Der zweite Grund ist, dass wir in der mittlerweile hälter lange gekämpft haben, –, und 68-jährigen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland das ist gut. eines erreicht haben, was ganz viele Länder nie geschaft Wir werden ein digitales Bürgerportal errichten. Wir haben, was unglaublich wertvoll ist und vielleicht dazu werden endlich auch als Bundesverwaltung digital, und beiträgt, dass wir stabiler als viele andere Demokratien wir werden Länder und Kommunen mit einbeziehen. sind. Wir streiten uns manchmal – das ist überhaupt keine Frage – wie die Kesselficker. Das unterscheidet uns auch (B) Auch das war vorher nicht möglich. Wir werden im Be- (D) reich der Steuerverwaltung Verbesserungen erzielen. Das nicht von anderen Ländern. Manchmal stehen wir auch ist eher etwas für steuerpolitische Feinschmecker, aber vor einer Situation, da wissen wir nicht, wie es weiter- es ist ein riesiger Sprung, der uns enorm weiterbringen geht, und denken: Wie kommen wir da wieder heraus? wird. Und wir werden – auch das war dringend notwen- Auch das unterscheidet uns nicht von anderen Ländern. dig – den Stabilitätsrat stärken, der künftig nicht nur für Am Ende des Tages aber haben wir es hier in Deutsch- die Überwachung der Haushalte zuständig ist, sondern land, wenn es darauf ankam, immer wieder geschaft, auch für die Einhaltung der Schuldenbremse. über persönliche Grenzen, über Parteigrenzen und über die Grenzen von Bund und Ländern hinweg irgendwann Der nächste Block ist die Infrastrukturgesellschaft. einmal auch eine Lösung zu fnden. Dieses Irgendwann Der Verkehrsminister wird gleich erläutern, warum das ist heute, meine Damen und Herren, und deswegen stim- gut und richtig ist. Ich möchte dazu nur eines sagen: Es men Sie bitte zu. gibt auch da eine Uneinheitlichkeit der Lebensverhältnis- se in Deutschland. Das heißt, dass es Bundesländer gibt, (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – die gut damit umgehen, die haben ihre Autobahnen im Beifall bei Abgeordneten der SPD) Grif, und es gibt Bundesländer, die haben sie nicht im Grif. Das ist aus Bundessicht nicht akzeptabel. Es geht Präsident Dr. Norbert Lammert: dabei nicht um Privatisierung, sondern darum, dass die Das Wort erhält nun die Kollegin Verwaltung efzienter und efektiver wird. Auch das ist für die Fraktion Die Linke. richtig, meine Damen und Herren. (Beifall bei der LINKEN) Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei den Berichterstattern, den Verkehrspolitikern Bettina Dr. Sahra Wagenknecht (DIE LINKE): Hagedorn von der SPD und von der Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kolle- CDU/CSU, bedanken, gen! Das heutige Deutschland hat immer weniger gemein (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD) mit jener Bundesrepublik, die den Vätern des Grundge- setzes einst vorschwebte. die hier nicht alles, aber doch vieles zum Guten wenden konnten. Ich denke, wir sind zu einem guten Ergebnis ( [SPD]: Jetzt kommen gekommen. wieder Adenauer und Erhard!) Beim fünften Block geht es um das Unterhaltsvor- Der Auftrag, einen sozialen Bundesstaat zu gestalten, schussgesetz. Auch dabei handelt es sich um eine Stär- wurde bereits durch die Agenda 2010, den Abbau des So- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23977

Dr. Sahra Wagenknecht (A) zialstaats und die Schafung eines riesigen Niedriglohn- auch wenn Sie schon seit Monaten versuchen, die Wähle- sektors weitgehend aufgegeben. rinnen und Wähler für dumm zu verkaufen. (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Ach ja?) (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Das ma- chen Sie schon zur Genüge!) Jetzt wird mit einem Paket von sage und schreibe – Ja, Sie von der SPD sind besonders angefasst, weil Sie 13 Grundgesetzänderungen auch noch der Föderalismus besonders intensiv täuschen. Ich verstehe das alles. untergraben und einer erneuten großfächigen Privatisie- rung öfentlicher Aufgaben der Weg bereitet. (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs [SPD]: Weil wir einen gewissen Anspruch an (Johannes Kahrs [SPD]: Keine Ahnung, wie Niveau haben! Das ist doch peinlich!) immer! Lesen bildet, denken hilft, Frau Kol- legin!) Ich rufe noch einmal in Erinnerung: Schon im No- vember letzten Jahres ließ Herr Gabriel verlauten, dass Ich muss sagen, dieses Abschiedsgeschenk der Großen die von Herrn Schäuble geplante Autobahnprivatisierung Koalition ist so vergiftet, dass man wirklich nur hofen durch sein Veto gestoppt sei. Man war tief beeindruckt kann, dass möglichst viele Wähler Ihr falsches Spiel von so viel Durchsetzungsvermögen. Dann allerdings durchschauen. hat der Bundesrechnungshof diese Falschaussage von in der Luft zerrissen. Damit war die Au- (Johannes Kahrs [SPD]: Unglaublich!) tobahnprivatisierung wieder ein Thema. – Dass Sie jetzt so laut werden, zeigt doch, wie angefasst (Johannes Kahrs [SPD]: Vielleicht machen Sie Sie sind. Sie wissen es doch ganz genau. Sie täuschen die sich schlau, bevor Sie zu einem Thema reden!) Öfentlichkeit, Sie erzählen den Leuten Dinge, die nicht stimmen. Deswegen reagieren Sie doch jetzt auch so. Also wurde das Paket wieder aufgeschnürt und wurden wieder Änderungen vorgenommen. (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs (Johannes Kahrs [SPD]: Keine Ahnung!) [SPD]: Aber Arroganz und Dummheit sind schlimmer! Keine Ahnung, aber Redezeit!) Führende SPD-Vertreter haben fast im Wochenrhythmus erklärt, dass mit der jeweils letzten Änderung die Priva- Natürlich ist es gut und sinnvoll, wenn die Bundes- tisierung der Autobahnen nun aber defnitiv vom Tisch länder mehr Geld bekommen, und es ist auch sinnvoll, sei. In der letzten Sitzungswoche ist es der SPD dann ärmere Gemeinden bei der Sanierung von Schulen zu angeblich gelungen, eine echte „Privatisierungsbremse“ (B) unterstützen. Aber all das hätten Sie auch auf anderen durchzusetzen. Wegen erreichen können. Dafür bedarf es nicht eines – ich zitiere unseren Bundestagspräsidenten – „monströsen (Johannes Kahrs [SPD]: Fragen Sie einmal Eingrifs in das Grundgesetz“, durch den Regelungen Ihre Haushälter! Die haben uns dafür gelobt!) Verfassungsrang und Dauerhaftigkeit bekommen sollen, Sie haben ofenbar gar nicht bemerkt, wie verräterisch die bis kurz vor Schluss selbst innerhalb der Koalition schon der Begrif „Privatisierungsbremse“ ist. Bremsen heißumstritten waren und nicht umsonst immer wieder muss man etwas, was bereits im Rollen ist. geändert wurden. Und jetzt soll dieses Riesenpaket in- nerhalb von 48 Stunden durch Bundestag und Bundesrat (Beifall bei der LINKEN) gedrückt werden. Ins Rollen kommt die Autobahnprivatisierung überhaupt nur durch Ihre geplanten Grundgesetzänderungen. Ohne (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Wir haben diese Änderungen wäre sie schlicht ausgeschlossen. drei Jahre lang daran gearbeitet!) (Beifall bei der LINKEN) Ich fnde, wer so vorgeht, der muss sich schon nach sei- nem Respekt vor der Verfassung dieses Landes fragen Bei dieser Gelegenheit fällt einem natürlich ein, dass lassen. wir mit angeblichen „Bremsen“ dieser Großen Koalition schon einige Erfahrungen haben. Ich erinnere Sie an die (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs Mietpreisbremse von Herrn Maas, seit deren Beschluss- [SPD]: Komplett neben der Wahrheit! Aber fassung die Mieten noch schneller gestiegen sind als komplett!) zuvor. Jetzt haben wir auch noch eine „Privatisierungs- bremse“. Es steht zu erwarten, dass diese ähnlich wir- Wie gesagt, auch wenn Sie alles dafür tun, die Öfent- kungsvoll sein wird. lichkeit zu täuschen: Heute entscheiden Sie, ob ein knapp 13 000 Kilometer langes Straßennetz, das Generationen Jeder unvoreingenommene Beobachter muss sich doch von Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern aufgebaut und fragen: Wenn Sie wirklich keine Autobahnprivatisierung fnanziert haben, in Zukunft zu einer Melkkuh für private wollen, warum übertragen Sie dann die Nutzungsrechte Profte gemacht werden kann oder nicht. Um nichts an- und die Verwaltungskompetenz für die Autobahnen an deres geht es, eine Gesellschaft privaten Rechts? (Sören Bartol [SPD]: Efzienz!) (Beifall bei der LINKEN – [SPD]: Das ist doch der totale Quatsch, was Herr Brinkhaus hat gerade das Parlament gefeiert. Sie Sie da erzählen!) wissen ganz genau, dass Sie dadurch die parlamentari- 23978 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Dr. Sahra Wagenknecht (A) schen Kontrollrechte untergraben. Ein Parlament, das gen die Mehrkosten bei bis zu 40 Prozent. Diese teuerste (C) dem zustimmt, entmachtet sich selbst. Das ist doch der aller denkbaren Varianten soll in Zukunft mit grundge- Kern. setzlicher Weihe zum Standardmodell zur Sanierung un- serer Infrastruktur werden? Und das nicht nur für Auto- (Beifall bei der LINKEN) bahnen, sondern auch für Schulen und in vielen anderen Warum schließen Sie dann nicht wenigstens eine teure Bereichen. Ein Modell, bei dem die öfentliche Hand alle Fremdfnanzierung dieser Gesellschaft durch private Ka- Risiken trägt und der Private sichere Renditen kassiert. pitalgeber im Grundgesetz aus? Es ist genau besehen eine der übelsten Formen der Priva- tisierung. Und da erzählen Sie den Leuten doch wirklich, (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Schade ohne rot zu werden, Sie hätten eine Privatisierung verhin- um die Redezeit!) dert. Ich fnde das wirklich dreist. Untersagt wird das aktuell nur durch ein normales Ge- setz, das jede künftige Regierung mit einfacher Mehrheit (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs wieder ändern kann. Warum schließen Sie den Bau und [SPD]: Wie kann man so einen Unsinn auch den Betrieb von Autobahnen durch sogenannte öfent- noch ablesen?) lich-private Partnerschaften im Grundgesetz nicht gene- rell aus, sondern nur, wie es heißt, Natürlich weiß ich, (Johannes Kahrs [SPD]: Das gibt es doch (Johannes Kahrs [SPD]: Nein, eben nicht!) jetzt schon!) dass Sie der Grundgesetzänderung auch in diesem Fall auf „wesentlichen Teilen“ des Streckennetzes? ein einfaches Gesetz zur Seite gestellt haben, das ÖPPs (Johannes Kahrs [SPD]: Ablesen macht es stärker beschränkt. nicht besser!) (Johannes Kahrs [SPD]: Keine Ahnung, aber Haben Sie schon einmal einen Juristen getrofen, der die davon viel!) Grenzlinie zwischen „wesentlichen“ und „unwesentli- chen“ Teilnetzen defnieren kann? Ich jedenfalls nicht. Aber auch dieses Gesetz kann jederzeit mit einfacher (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs Mehrheit wieder aufgehoben werden. [SPD]: Das merkt man!) Wer wissen will, worum es wirklich geht, der muss Damit ist doch völlig klar, dass mit dieser schwam- den Abschlussbericht, der von Herrn Gabriel ins Leben migen Formulierung den öfentlich-privaten Part- gerufenen Kommission zur angeblichen „Stärkung von (B) nerschaften, also für die bekannten Raubverträge zur Investitionen in Deutschland“ von 2015 lesen. (D) Ausplünderung des Steuerzahlers, auch auf großen Stre- ckenabschnitten die Türen nicht geschlossen, sondern (Bettina Hagedorn [SPD]: Lesen Sie doch weit geöfnet werden. einmal die Bundesrechnungshofberichte!) (Johannes Kahrs [SPD]: Vielleicht sollte man Dort wurde zum ersten Mal eine privatrechtliche Infra- reden, nicht nur ablesen, sondern sich einmal strukturgesellschaft gefordert. Dort wurde die eigentliche informieren! Da können wir helfen!) Absicht noch ofenherzig ausgesprochen. Schauen Sie Schlimmer noch: Dadurch werden öfentlich-private sich den Bericht einmal an. Dort steht: Die öfentliche Partnerschaften überhaupt erstmals im Grundgesetz ver- Infrastruktur soll dem privaten Kapital geöfnet werden, ankert. um der Finanzbranche in Zeiten von Nullzinsen rendite- trächtige Anlagen zu ermöglichen. (Johannes Kahrs [SPD]: Noch nie mit dem Thema beschäftigt und jetzt Unsinn ablesen!) (Johannes Kahrs [SPD]: Das fndet doch ge- rade nicht statt, gnädige Frau!) Sie empfehlen sich schon allein dadurch künftig als Stan- dardmodell zur Erledigung öfentlicher Aufgaben. Das Genau das ist der Grund, warum wir heute diese fatalen ist doch die Konsequenz Ihrer Änderungen. Grundgesetzänderungen auf dem Tisch haben: Sie sollen Wer wissen will, was das bedeutet, muss sich ein- das ermöglichen, was Herr Gabriel damals der Finanz- mal anschauen, wie bisherige ÖPPs funktionieren. Ein branche in die Hand versprochen hat. schönes Beispiel dafür ist Toll Collect, bei der der Steu- erzahler seit Jahren von den Betreibern über den Tisch (Beifall bei der LINKEN – Bettina Hagedorn gezogen wird. Heute zahlt der Staat Millionen an private [SPD]: Absoluter Quatsch! – Anwaltskanzleien, weil er nicht in der Lage ist, die zig- [] [SPD]: Die Linke hat die Konse- tausend Seiten langen Verträge zu verstehen, die er einst quenz outgesourct, das ist das Problem!) unterschrieben hat. Inzwischen wird sogar wegen Be- Es geht also gar nicht um eine bessere Infrastruktur, trugs ermittelt. um mehr Investitionen. Es geht darum, Banken, Versi- Aber Toll Collect ist kein Einzelfall. Der Bundesrech- cherungen und anderen Großanlegern lukrative und zu- nungshof hat darauf hingewiesen, dass öfentlich-private gleich risikofreie Anlagemöglichkeiten zu verschafen. Partnerschaften in der Regel viel höhere Kosten verursa- Ofenbar sind Ihnen die Renditewünsche der Allianz und chen als Bauprojekte in Eigenregie. Bei Autobahnen lie- anderer Finanzkonzerne wichtiger als die Interessen der Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23979

Dr. Sahra Wagenknecht (A) Bürgerinnen und Bürger. Einen anderen Schluss lässt das und in welchem Sumpf aus Lobbywirtschaft, billiger ja nicht zu. Trickserei und mutwilliger Täuschung der Öfentlichkeit sich deutsche Politik heute bewegt. (Beifall bei der LINKEN – [CDU/CSU]: Einen solchen Blödsinn habe ich Aber noch haben Sie ja die Chance, insbesondere Sie, selten gehört!) liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD. Wenn Sie noch einmal, ohne sich zu schämen, das Wort „soziale Der Hintergrund ist, dass solche Unternehmen in diesem Gerechtigkeit“ in den Mund nehmen wollen, dann ver- Land sehr viel Macht haben und dass sie Ihnen allen re- weigern Sie Ihre Stimme diesem zutiefst ungerechten gelmäßig erkleckliche Summen an Spenden überweisen Privatisierungsprojekt. (Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/ (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs CSU und der SPD) [SPD]: Wie peinlich kann man denn sein?) und seit längerem Druck machen, dass der Staat ihre Pro- fte subventioniert. Wenn Sie das heute durchwinken, dann können Sie Ihren Gerechtigkeitswahlkampf wirklich in die Tonne treten. (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN) (Johannes Kahrs [SPD]: Keine Ahnung, aber Allianz-Chef Markus Faulhaber hat damals sogar ge- davon sehr viel!) nau bezifert, wie er sich das vorstellt. Der Allianz-Chef hat gesagt, der Steuerzahler solle seinem Finanzkonzern Hören Sie auf, die Leute zu belügen. Schließen Sie öf- für das geliehene Geld 6,5 Prozentpunkte mehr bezahlen fentlich-private Partnerschaften klipp und klar aus. Und als den Zinssatz, den er für normale Bundesanleihen be- knüpfen Sie das Paket auch im Bundesrat wieder auf, käme. (Johannes Kahrs [SPD]: Das ist jetzt AfD-Ni- (Volker Kauder [CDU/CSU]: Demagogie! – veau der Linken! Unterirdisch und peinlich!) Johannes Kahrs [SPD]: Keine Ahnung, aber davon viel!) statt sich die Zustimmung der Länder mit einem Schmier- geld von 9 Milliarden Euro zu erkaufen Ende April wurde übrigens berichtet, dass sich der Alli- anz-Konzern mit mehr als einer halben Milliarde Euro an (Johannes Kahrs [SPD]: Wir erwarten nicht einem italienischen Autobahnbetreiber beteiligt. Warum? viel von Ihnen, aber etwas Kompetenz wäre Weil dieser Betreiber die Hälfte des italienischen Maut- schon schön!) straßennetzes unter seinen Fittichen hat (B) oder – man könnte es auch so sagen: – zu erpressen, weil (Bettina Hagedorn [SPD]: Genau das wird in Sie den Ländern gar keine andere Chance geben, als zu- Deutschland nicht passieren!) zustimmen oder dagegenzustimmen, und dieser Betrieb einen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro (Johannes Kahrs [SPD]: AfD-Populismus ist abwirft. So eine Geldkuh, die man melken kann, hätte das hier!) die Allianz gerne auch in Deutschland. Das vorliegende Gesetzespapier bringt sie diesem Ziel einen gewaltigen weil Sie keine diferenzierte Abstimmung möglich ma- Schritt näher. Wir fnden: Das ist eine Katastrophe. chen. (Beifall bei der LINKEN) (Johannes Kahrs [SPD]: Beatrix von Wagenknecht, das geht doch nicht!) Dann wundern Sie sich, Die Bundestagsfraktion der Linken jedenfalls wird (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Über Ihre sich an diesem dreisten Grif in die Geldbeutel der Steu- Rede wundern wir uns!) erzahlerinnen und Steuerzahler wenn Sie solche Gesetze machen, dass es immer mehr (Johannes Kahrs [SPD]: Unglaublich! Keine Menschen gibt, die Politik für eine zutiefst korrupte Ver- Ahnung!) anstaltung halten. sowie der Autofahrerinnen und Autofahrer nicht beteili- (Johannes Kahrs [SPD]: Bei der Rede ist das gen, und deshalb stimmen wir mit Nein. kein Wunder!) (Beifall bei der LINKEN – Johannes Kahrs Es sind genau solche Entscheidungen wie die heutige, die [SPD]: Echt AfD-Niveau! So peinlich! Keine das bewirken. Ahnung!) (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Schämen Sie sich!) Präsident Dr. Norbert Lammert: Ich fnde es deswegen wirklich erschreckend – nicht nur, Für die SPD-Fraktion hat der Kollege Thomas wie Sie sich heute hier auführen, das auch –, auf wel- Oppermann das Wort. chem Niveau dieses Land inzwischen regiert wird (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten (Beifall bei der LINKEN) der CDU/CSU) 23980 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

(A) Thomas Oppermann (SPD): Meine Damen und Herren, wir stimmen heute über (C) Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Frau ein Gesetzespaket ab, das den Bund viel Geld kostet. Mit Wagenknecht, 10 Milliarden Euro wird der Bund ab 2020 die Länder unterstützen. Wir kommen damit den Ländern bis zur ( [SPD]: Liebe? – Volker Kauder Schmerzgrenze entgegen. Für viele von uns ist das kei- [CDU/CSU]: Liebe?) ne einfache Entscheidung, und trotzdem bringen wir sie Politik als korrupte Veranstaltung, Schmiergeldzahlun- heute auf den Weg; denn wir wollen, dass auch nach dem gen – Auslaufen des Solidarpakts die fnanzielle Handlungs- fähigkeit aller Länder gesichert ist, dass die Länder die (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Das ist Schuldenbremse einhalten können, ohne ihre Aufgaben doch so!) zu vernachlässigen. Damit geben wir den Bürgerinnen das ist eine Sprache, die mich an eine andere Partei in und Bürgern in diesem Land ein ganz zentrales Verspre- Deutschland erinnert. chen, nämlich das Versprechen auf gleichwertige Le- bensverhältnisse: dass man in allen Teilen unseres Lan- (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem des gut leben kann und dass keine Region in Deutschland BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) abgehängt wird. Ich habe Ihnen keine Ratschläge zu geben, aber in die- (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten sem Fall wäre es wirklich besser gewesen, Sie hätten sich der CDU/CSU) vor Ihrer Rede sachkundig gemacht Dass wir im internationalen Vergleich in Deutschland (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU) immer noch ein hohes Maß an politischer Stabilität ha- ben, das liegt auch daran, dass wir in allen Teilen des oder Sie hätten Ihre Redezeit, auch wenn es heute die Landes immer noch relativ gleichwertige wirtschaftliche Stunde des Bundestages ist, dem Ministerpräsidenten und soziale Verhältnisse haben. Wir wollen, dass es auch aus Thüringen überlassen. in Zukunft so bleibt, dass Länder und Kommunen ihre (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie Aufgaben eigenständig erfüllen können, egal wo sie in bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE Deutschland liegen und welche Voraussetzungen sie mit- GRÜNEN – Johannes Kahrs [SPD]: Der hat bringen. Das ist gut für unser Land, und das trägt dazu wenigstens Ahnung!) bei, dass unsere Demokratie stabil bleiben kann. Der wird nämlich im Bundesrat dem Gesetz, das Sie hier (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten eben als Teil einer korrupten Veranstaltung difamiert ha- der CDU/CSU) (B) ben, zustimmen. Meine Damen und Herren, wie viele in Deutschland (D) (Dr. [CDU/CSU]: Hört! Hört! – fnden wir es unmöglich, dass immer noch sehr viele Zuruf von der SPD: Hört! Hört! Genau!) Kinder in marode Schulen gehen müssen, obwohl wir in einem der reichsten Länder der Welt leben. Auf der einen Vielleicht ist es doch besser, Sie überlegen sich noch ein- Seite haben Städte und Gemeinden nicht genug Geld für mal, ob das, was Sie gesagt haben, wirklich richtig ist. saubere und modern ausgestattete Schulen, auf der an- (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Bettina deren Seite hat der Bund enorme Haushaltsüberschüsse. Hagedorn [SPD], an die LINKE gewandt: Das Das Grundgesetz verbietet uns bis heute, einen Teil da- ist Heuchelei!) von in unsere Schulen zu investieren. Die Eltern sagen: Das ist ein absurder Zustand. – Ich fnde, die Eltern ha- Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Bundes- ben recht. tag setzt heute mit der Reform der Bund-Länder-Finanz- beziehungen ein deutliches Zeichen. Einige meinen ja, es (Beifall bei der SPD) genüge, wenn die Regierungen von Bund und Ländern Ich bin froh, dass wir heute diesen absurden Zustand sich auf ein Gesetzespaket verständigen und das dem beenden und das Kooperationsverbot durchbrechen. Da- Bundestag zum Durchwinken vorlegen. Man konnte in für ändern wir nicht nur das Grundgesetz, sondern wir dieser Wahlperiode schon den Eindruck gewinnen: Die stellen auch sofort 3,5 Milliarden Euro für Schulen in Ministerpräsidentenkonferenz möchte sich zum Ersatz- fnanzschwachen Kommunen bereit. Lieber Kollege gesetzgeber aufschwingen. – Diesen Ambitionen setzen Brinkhaus, ich bin Ihnen dankbar dafür, dass Sie ganz wir heute ein klares und kraftvolles Zeichen entgegen. ehrlich gesagt haben, dass Sie eigentlich für das Koope- Wir machen heute in aller Deutlichkeit klar: Gesetzge- rationsverbot sind. Das gibt mir die Gelegenheit, zu sa- ber ist und bleibt der Deutsche Bundestag zusammen mit gen: Wir sind gegen das Kooperationsverbot. dem Bundesrat und niemand sonst in diesem Land. (Beifall bei der SPD) (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU) Ich will Ihnen auch sagen, warum. Ich glaube, dass wir mit der Möglichkeit, zu kooperieren, neben der Erfolgs- Lieber Volker Kauder, ich möchte mich bei Ihnen und geschichte der Kostenübernahme beim BAföG ein weite- Ihren Kollegen und Kolleginnen dafür bedanken, dass res Instrument in die Hand bekommen, um für Chancen- wir uns genügend Zeit genommen haben, dieses Geset- gerechtigkeit zu sorgen. Wir wollen Bildungschancen für zesvorhaben gründlich zu beraten und auch die notwen- alle. Wir wollen, dass alle jungen Menschen durch eigene digen Änderungen vorzunehmen. Anstrengung, durch Bildung und Ausbildung die Mög- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23981

Thomas Oppermann (A) lichkeit haben, etwas aus ihrem Leben zu machen. Ob sie wurf ist eine Privatisierung ausgeschlossen. – Nehmen diese Möglichkeit haben, darf nicht vom Geldbeutel ihrer Sie das bitte zur Kenntnis. Eltern oder von der Finanzkraft ihrer Heimatgemeinde abhängen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU) (Beifall bei der SPD) Während heute ÖPP eigentlich grenzenlos zulässig Ich darf mich ja hier vom Rednerpult aus nicht mit und möglich ist, wird sie in der Verfassung jetzt erstmals dem Präsidenten des Deutschen Bundestages auseinan- deutlich ausgeschlossen. dersetzen. Aber ich möchte dem Abgeordneten Lammert (Zuruf von der LINKEN: Hä? Warum? – aus Bochum zurufen, Dr. Sahra Wagenknecht [DIE LINKE]: (Heiterkeit und Beifall bei der SPD) Kommt erstmals in die Verfassung!) Durch eine efzientere Verwaltung bzw. Infrastrukturge- dass damit kein Marsch in den Zentralstaat verbunden sellschaft wird sie eigentlich auch überfüssig. Ich fnde ist, sondern etwas ganz anderes, nämlich die Übernahme das gut so; denn wir haben mit ÖPP keine guten Erfah- gesamtstaatlicher Verantwortung. rungen gemacht. ÖPP benachteiligt systematisch die mit- (Beifall bei der SPD) telständischen Bauunternehmen in Deutschland Wenn es gravierende Defzite auf einer staatlichen Ebene (Beifall bei Abgeordneten der SPD) gibt, dann gebietet die gesamtstaatliche Verantwortung, und bevorzugt international agierende Großkonzer- dass wir nicht wegschauen, sondern dass wir gemeinsam ne. Der Bundesrechnungshof hat dokumentiert, dass helfen. Und genau das machen wir. ÖPP-Projekte teurer sind, als wenn der Staat sie selber umsetzt. Daraus ziehen wir jetzt die richtigen Konse- (Beifall bei der SPD) quenzen. Meine Damen und Herren, mit der heutigen Reform (Beifall bei der SPD) beenden wir auch die Bundesauftragsverwaltung der Länder bei den Autobahnen und gründen eine Infrastruk- In diesem Gesetz wird auch der Unterhaltsvorschuss turgesellschaft beim Bund. Diese Infrastrukturgesell- neu geregelt. Wenn es eine Gruppe in unserer Gesell- schaft in ausschließlich staatlicher Regie soll dazu bei- schaft gibt, die wirklich hart kämpfen muss, um zurecht- tragen, durch schnellere Planung Investitionen in unsere zukommen, dann sind das berufstätige alleinerziehende Autobahnen efzienter zu tätigen. Ob das gelingt, ist in Frauen. In der Regel können sie wegen Kindererzie- (B) erster Linie eine Frage der Umsetzung. Dabei wird der hung nur Teilzeit arbeiten. Damit diese Familien nicht in Bundestag dem Verkehrsminister – egal wer das in der Hartz IV abrutschen, hat die SPD vor Jahren den Kin- nächsten Wahlperiode ist – genau auf die Finger schauen. derzuschlag eingeführt. Jetzt hat Manuela Schwesig für Aber eines ist klar, meine Damen und Herren: Die Au- diese Familien den zweiten großen Schritt erkämpft. tobahnen bleiben im Eigentum des Staates. Sie gehören den Bürgerinnen und Bürgern. Sie haben sie schon ein- (Beifall bei der SPD) mal mit ihren Steuern bezahlt. Deshalb lehnen wir jeg- Für Kinder, deren Väter sich ihren Verpfichtungen liche Form der Privatisierung ab, wir wollen nicht, dass entziehen, wird der Unterhaltsvorschuss nicht mehr nur die Bürgerinnen und Bürger die Autobahnen ein zweites maximal 6 Jahre, sondern künftig 18 Jahre gezahlt, Mal bezahlen müssen. (Nadine Schön [St. Wendel] [CDU/CSU]: (Beifall bei der SPD) Das haben wir schon gemeinsam gemacht!) Frau Wagenknecht, was Sie hier über den Gesetzent- also bis zur Volljährigkeit der Kinder. Das ist eine enor- wurf gesagt haben, me Verbesserung. Liebe Manuela Schwesig, dass dieses Gesetz am Ende doch noch kommt, zeigt: Wir haben eine (Bettina Hagedorn [SPD]: Das ist Verschwö- hartnäckige und durchsetzungsstarke Frauenministerin. rungstheorie!) (Beifall bei der SPD) zeigt mir nur, dass Sie die ganze Zeit über den ursprüng- lichen Entwurf von Herrn Dobrindt und Herrn Schäuble Das Gesetz über den Unterhaltsvorschuss ist der krönen- gesprochen haben. Sie haben anscheinend gar nicht mit- de Abschluss einer unglaublich erfolgreichen Amtszeit. bekommen, dass wir diesen komplett geändert haben. Liebe Manuela, du hast als Frauenministerin allein in vier Jahren die Arbeit von acht Jahren gemacht. Dafür (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf möchte ich mich ganz herzlich bedanken. von der LINKEN: Wo denn?) (Beifall bei der SPD – Sabine Weiss [Wesel I] Ihr Kollege Bartsch, der ja einer der Redner bei der ersten [CDU/CSU]: Das ging nur mit der CDU!) Beratung war, hat damals, wie ich fnde, zu Recht darauf – Ihr könnt doch auch mal klatschen. – Ich wünsche alles hingewiesen, dass der Bundesrechnungshof diesen ur- Gute für das neue Amt in Mecklenburg-Vorpommern. sprünglichen Entwurf massiv kritisiert hat, und den Bun- desrechnungshof zum Kronzeugen ernannt. Aber dieser (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten Bundesrechnungshof sagt heute: Mit diesem Gesetzent- der CDU/CSU) 23982 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Thomas Oppermann (A) Dann möchte ich noch Frau Merkel ansprechen. Lie- Aber was hat die Große Koalition entschieden? Sie hat (C) be Frau Merkel, ich wäre froh gewesen, wenn wir auch stattdessen entschieden: Sollen sich doch erst einmal mehr Gerechtigkeit geschaft hätten für Frauen, die in die 16 Ministerpräsidenten an einen Tisch setzen, sich Teilzeit arbeiten und ihre Arbeitszeit gerne wieder erhö- einigen und ihre materiellen Interessen ausbalancieren. hen möchten. Jede dritte Teilzeitbeschäftigte möchte die Ins Zentrum der Verhandlungen ist vor dem Hintergrund Arbeitszeit wieder erhöhen, darf es aber nicht. Ich kann dieser Herausforderungen doch tatsächlich die Aufgabe nicht verstehen, warum Sie all den Frauen – es geht vor gesetzt worden: Verteilt doch mal den Kuchen unter euch allen um Frauen, die in der Teilzeitfalle sind – das Recht neu. – Das war keine große Kunst, weil derjenige, der das auf Rückkehr in die vorherige Arbeitszeit verweigern. bezahlen soll, erst später dazukam, nämlich der Bund. (Beifall bei der SPD) Bei der Verhandlung der Ministerpräsidenten ist als Kern der Reform Folgendes herausgekommen: Sie än- Wir werden diese Frauen nicht im Stich lassen. Wir dern den Artikel 107 GG und schafen den Länderf- werden bei der Bundestagswahl darum kämpfen, nanzausgleich im eigentlichen Sinne ab. Den Ausgleich (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Ihr zwischen starken und schwachen Ländern soll man am wart nicht kompromissbereit!) besten gar nicht mehr sehen. Er soll verschwinden, und er wird gekappt. In Zukunft wird es eine geringere Soli- dass auch diese Frauen mehr Gerechtigkeit bekommen. darität zwischen den Ländern geben. Übernehmen wird Vielen Dank. diese Aufgabe jetzt der Bund. (Beifall bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ Ich kann sagen: Für meine Heimatstadt , CSU]: Hätten wir doch regeln können! Ihr Herr Bürgermeister Scholz, ist das kein schlechter Deal. wart nicht kompromissbereit!) Aber das kann für mich nicht der Maßstab sein. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Präsident Dr. Norbert Lammert: Anja Hajduk ist die nächste Rednerin für die Fraktion Das ist ein gutes Geschäft für die starken Länder. Alle Bündnis 90/Die Grünen. Experten in der Anhörung, auch die Experten der Re- gierungsfraktionen, haben gesagt: Diese Reform hilft ab 2020 insbesondere den starken Ländern; die werden (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Anja Hajduk im Vergleich zu den fnanzschwachen Ländern stärker Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen proftieren; die Spreizung wird zunehmen. Meine lieben und Kollegen! Meine Damen und Herren! Für diese Re- Kolleginnen und Kollegen, wie oft haben wir im vergan- form, die wir heute beschließen, sind schon große Worte (B) genen Winter und in diesem Frühjahr über die Gefahr ge- (D) gewählt worden: Sie sei historisch, sei möglicherweise redet, dass sich bestimmte Regionen abgehängt fühlen, eine Jahrhundertreform. Und tatsächlich: Es steht heu- was auch ein demokratisches Problem ist, und die Infra- te an, das Grundgesetz 13-mal zu ändern. Das ist etwas struktur in bestimmten Regionen unseres Landes nicht Besonderes. Wir entscheiden hier über nichts Geringeres mehr gesichert ist? Und in einer solchen Situation be- als über die Finanzbeziehungen zwischen Bund und Län- schließen wir eine Reform, die die Starken stärker macht dern mindestens bis zum Jahr 2030. Das heißt, was wir und die Schwachen schwächer. heute hier beschließen, wird mehr oder weniger für die nächsten 15 bis 20 Jahre gelten. Es ist auch gesagt wor- Die Folge davon ist – das hat der Finanzminister den, neue Rahmenbedingungen, die wir zum Beispiel für gestern im Haushaltsausschuss eingeräumt –, dass der die Länder haben, nämlich die Schuldenbremse ab 2020 Ausgleich für die fnanzschwachen Länder jetzt vom einzuhalten, machen es erforderlich, dass insbesondere Bund kommen muss. Das liegt jetzt beim Bund. Liebe die Länder Planungssicherheit bekommen. Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen, dazu kann man sagen: 16 : 0. Wenn man das so macht, dann Aber wenn man eine solche Reform macht, muss man bekommt der Bund nicht nur die Verantwortung für die sich dann nicht auch fragen: Was sind eigentlich die gro- Finanzierung der schwachen Kommunen und der schwa- ßen Herausforderungen in den nächsten 20 Jahren? Was chen Regionen, sondern damit müssen und werden – das sind die absehbaren Veränderungen in den 20er-Jahren dürfte niemanden wundern – auch größere Kontrollrech- dieses Jahrhunderts? – Das sind einerseits die demogra- te des Bundes, auch unseres Parlamentes einhergehen. fschen Veränderungen und die damit verbundenen Um- Deswegen werden wir diesen Kontrollrechten zustim- brüche sowie andererseits der sozialräumliche Wandel; men. wir haben eine immer stärkere Spreizung zwischen ar- men und reichen Regionen. Eine solche Analyse hätte (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN der Ausgangspunkt für Reformüberlegungen im Rahmen sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und einer Föderalismuskommission in dieser Legislaturperi- der Abg. Bettina Hagedorn [SPD]) ode sein müssen. Man kann es auch anders sagen: Wenn sich bei dem (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Setting 16 : 0, das Sie immer verteidigen, bei so einem Beschluss die Starken durchsetzen, wird eine Bewegung Ich hätte gerne als Mitglied des Bundestages die Gele- in Gang gesetzt, die dazu führt, dass die schwächeren genheit gehabt, mit den Ministerpräsidenten der Länder Länder in stärkere Abhängigkeit vom Bund geraten. Sie über diese Herausforderungen zu diskutieren. werden in diese Abhängigkeit regelrecht hineingetrieben. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Dass dies von den Ministerpräsidenten, in der Regel be- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23983

Anja Hajduk (A) kennende Föderalisten, so beschlossen wurde, kann ich fraktionen, insbesondere auch durch den Einsatz der Kol- nicht nachvollziehen. Ich erkenne darin keine Stärkung legin Hagedorn und des Kollegen Brackmann, wirklich und keinen selbstbewussten Föderalismus. Deswegen etwas Positives erreicht wurde wird meine Fraktion die Änderung des Artikels 107 GG (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- ablehnen. SES 90/DIE GRÜNEN und der SPD) (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und damit einige Lücken geschlossen und einige Gefah- Ich möchte noch auf zwei weitere Punkte eingehen: ren im Hinblick auf eine zukünftige Privatisierung ge- bannt werden. Aber ich sage Ihnen auch: Uns reicht das Erstens. Wir haben die große Zukunftsaufgabe, unsere nicht. Gesellschaft in Sachen Bildung richtig stark aufzustellen. Zitat: (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bund und Länder können auf der Basis von Verein- Wir Grüne haben uns sehr genau überlegt, wo man et- barungen zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit was im Grundgesetz regeln muss und wo nicht, welche und der Weiterentwicklung des Bildungswesens zu- Detailverliebtheit ein Grundgesetz verträgt und welche sammenarbeiten. Grundgesetzschranken wir vorsehen müssen, wenn wir eine neue Öfnung zulassen. Wenn wir – und wir Grünen Was ist an diesem Satz eigentlich so schlimm? Das ist es, sind dafür – eine Infrastrukturgesellschaft gründen und was wir beantragen. Das heißt, das Kooperationsverbot die Bundesautobahnen in die Verantwortung des Bundes soll aufgehoben werden. überführen wollen, dann sind wir nicht nur dafür verant- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) wortlich, eine neue Öfnung ins Grundgesetz zu bringen, sondern auch dafür verantwortlich, genau zu entschei- Wir beantragen nicht, dass die Schulpolitik, ob in Ba- den, wo diese Öfnung endet und wo die Grenzen sind. den-Württemberg oder in Hamburg, durch den Bund geregelt werden soll; das hielte ich für großen Quatsch. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Aber warum darf es keine Zusammenarbeit bei der größ- Das ist eine tiefe Überzeugung; das sage ich auch zu ten Zukunftsaufgabe geben, die wir auch in den nächsten dem Abgeordneten Lammert aus Bochum. Wir haben da Jahren vor uns haben? eine sehr schlanke Formulierung gefunden, mit der man (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) dauerhaft grundgesetzlich verhindern kann, dass in ein, zwei, drei, vier Jahren doch eine Aktiengesellschaft ent- Will hier jemand leugnen steht und damit die Kontrollrechte des Bundestages nicht (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Ja, mehr gewährleistet sind. (B) Kretschmann! – Johannes Kahrs [SPD]: (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- ­, Ministerpräsident von SES 90/DIE GRÜNEN) Baden-Württemberg, der leugnet!) Wir haben eine sehr schlanke Formulierung dafür gefun- – ja, habe ich ja auch erwähnt; ich bin da nicht so ängst- den: Der Dritte darf nicht durch Private fnanziert wer- lich –, den, und die Bundesrepublik Deutschland haftet für die (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- Verbindlichkeiten dieses Dritten. – Das heißt, wir wollen NEN]: Erst mal zuhören!) keine teure Fremdfnanzierung dieser Gesellschaft in ein, zwei Jahren haben, wenn es eine neue Regierungsmehr- dass wir das Ganztagsschulangebot, das wir heute haben, heit vielleicht vorsieht. Das sind Verfassungsschranken, und den Ausbau der Kitaplätze ohne Unterstützung des die ich angemessen fnde. Also haben wir eine bessere Bundes wohl kaum geschaft hätten? Nein, das hätten wir Formulierung vorgelegt. nicht geschaft. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN SES 90/DIE GRÜNEN) sowie bei Abgeordneten der SPD) Ich wäre glücklich, wenn Sie sie unterstützen könnten. Da sind wir uns mit der SPD einig. Aber dann muss man doch einfach mal zur Kenntnis nehmen, dass Zusammen- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) arbeit der Bildung nützt. Heute werden wir das Koope- Ein kleiner Hinweis zur Verfassungsästhetik. Verrückt rationsverbot leider nicht gänzlich abschafen; aber wir ist natürlich, dass wir bei der Gemeindeverkehrsfnan- werden den kleinen Schritten in Richtung Öfnung des zierung sagen: Eine Änderung der Verkehrsfnanzierung Kooperationsverbotes am Ende natürlich zustimmen, darf der Bund erst ab dem 1. Januar 2025 vornehmen. Ich (Beifall bei Abgeordneten der SPD) fnde, da wird die Verfassungsästhetik gebrochen. So ein Satz gehört gestrichen. im Interesse der Aufgabe. Dann bleibt in der Verantwor- tung der Länder noch genug zu tun. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN) Ein weiterer, sehr zentraler Punkt der Auseinander- setzung, über den die Koalition sehr intensiv gestritten Fazit: Wir werden heute bei den 13 Grundgesetzän- hat, ist das Thema der Gründung einer Infrastrukturge- derungen neunmal zustimmen, weil auch gute Dinge im sellschaft. Wir Grünen sehen es in der Tat so, dass zum Paket enthalten sind. Dem entziehen wir uns nicht. Wir Schluss durch die Änderungen seitens der Bundestags- werden aber auch viermal ablehnen; ich habe es gera- 23984 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Anja Hajduk (A) de begründet. Das ist eine große Reform an Masse, aber gesetzes, die sich im Übrigen in den Jahrzehnten der (C) leider nicht an Klasse. Es gibt einen großen Mangel an deutschen Nachkriegsgeschichte bewährt hat. Weitsicht im Hinblick auf die Herausforderungen in den kommenden 20er-Jahren. Aber in Teilen ist diese Reform In diesem Bundesstaat müssen Bund und Länder gemein- im Sinne der Planungssicherheit der Länder notwendig. same Lösungen fnden und entwickeln. Der Bundesrat ist Wir wissen genau, wo wir Ja sagen, wir wissen genau, wo die zweite Kammer, deren Zustimmung zu allen diesen wir Nein sagen. Wir werden uns am Ende, beim Gesamt- Fragen notwendig ist. Der Bundesrat ist die Vertretung paket, enthalten, aber vorher diferenziert abstimmen. der Regierungen der Bundesländer. Infolgedessen sind die Regierungen der Länder notwendigerweise in einem Schönen Dank. starken Maße beteiligt. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Seit Beginn der Legislaturperiode haben wir uns in- sowie bei Abgeordneten der SPD) tensiv um den Prozess bemüht. Wir haben auch die Koa- litionsfraktionen immer wieder beteiligt und informiert. Präsident Dr. Norbert Lammert: Aber natürlich handeln Bund und Länder ein Stück weit Für die Bundesregierung hat nun der Bundesfnanzmi- durch Regierungen. Deswegen möchte ich mich zunächst nister Wolfgang Schäuble das Wort. insbesondere bei Herrn Kollege Scholz bedanken. Wir haben uns dreieinhalb Jahre ausgehalten, andere auch: (Beifall bei der CDU/CSU) Herr Haselof, Herr Boufer. Es war herausfordernd, aber wir sind immer fair miteinander umgegangen bei Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister der Finan- der Suche, gemeinsame, für Bund und Länder akzeptable zen: Lösungen zu fnden. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Das Ergebnis ist nicht unproblematisch, das ist wahr. Herren! Die Neuregelung der Bund-Länder-Finanzbezie- Wir wissen, dass das Ergebnis in der fachlich orientierten hungen ist notwendig geworden, weil der Solidarpakt II Öfentlichkeit nicht sehr viel Zustimmung fndet, Ende 2019 ausläuft und weil auch die in den Föderalis- muskommissionen vorgenommenen Vereinbarungen zu (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- Entfechtungs- und Konsolidierungsmitteln – das sind die NEN]: Ja, das kann man wohl sagen!) Artikel 143c und d Grundgesetz – bis Ende 2019 befris- weil es uns nicht gelungen ist, die Transparenz im tet sind. Deswegen, Frau Kollegin Hajduk, hat die Große Bund-Länder-System und die Anreizsysteme zu verbes- Koalition am Beginn dieser Legislaturperiode verein- sern. Das ist uns in den Beratungen – das muss man klar bart – so haben wir es in den Koalitionsvertrag geschrie- sagen – nicht gelungen. (B) ben –, dass wir diese Fragen in dieser Legislaturperiode (D) lösen wollen, um dem nächsten Deutschen Bundestag zu Die Ministerpräsidenten der Bundesländer werden in ersparen, diese Fragen unter einem dann unangemessen Zukunft bedenken müssen, ob ein Verfahren, in dem sie großen Zeitdruck lösen zu müssen. zunächst vereinbart haben: „Wir entscheiden nur 16 : 0, keiner darf weniger bekommen, und wir werden nur ein- Wir haben uns nach den Erfahrungen von zwei Fö- stimmig etwas entscheiden“, der Notwendigkeit, der Be- deralismusreformkommissionen – auch das wollte ich deutung des Anliegens, gemeinsame, für Bund und Län- gerne der Frau Kollegin Hajduk sagen – bewusst dafür der zuträgliche Lösungen zu fnden, auf Dauer gerecht entschieden, nicht eine dritte Föderalismusreformkom- wird. mission zu beauftragen, weil Aufwand und Ertrag der beiden vorangegangenen Föderalismusreformkommissi- Das Ergebnis ist jetzt so. Ich plädiere sehr dafür, dass onen nach unserer Aufassung in einem gewissen Miss- wir es annehmen. Wir stellen damit die Beziehungen verhältnis gestanden haben. Vieles von dem, was an der zwischen Bund und Ländern für die nächsten Jahre auf jetzigen Verfassungslage kritisiert wird, ist im Übrigen eine solide Grundlage. Sie wird allerdings verändert. ein Ergebnis der beiden Föderalismusreformkommissio- Es ist wahr: Der horizontale Finanzausgleich zwischen nen. Stärkeren und Schwächeren, der der Architektur des Grundgesetzes mit der zentralen Rolle der Länder in der (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ordnung des Grundgesetzes entspricht, wird durch einen Unsere Argumente damals, Herr Schäuble!) vertikalen Ausgleich weitestgehend zurückgenommen. – Ich beschreibe nur, warum die Koalition diese Verein- Das gefällt den Ländern nur begrenzt, aber es zwingt sie barung getrofen hat; denn es ist in der Tat ein wichtiger logischerweise dazu, dafür zu sorgen, dass der Bundes- Schritt, den wir heute tun. Er ist auch nicht unproblema- gesetzgeber, der Bundestag, stärkere Kontrollrechte hat, tisch – das zeigt die öfentliche Diskussion –; denn es weil er durch die Neuregelung des Systems in Zukunft handelt sich um ein ganzes Bündel von Grundgesetzän- mit einer stärkeren Verantwortung für die fnanzschwä- derungen. Wir ändern ein Stück weit die Architektur un- cheren Länder behaftet ist. Insbesondere im Stabilitätsrat serer föderalen Finanzordnung. muss er entsprechende Möglichkeiten haben. Wir sind ein Bundesstaat. Man muss gelegentlich da- All das enthält das Bündnis, um seiner Verantwortung ran erinnern, dass die Bundesrepublik Deutschland auf- gerecht zu werden. Das eine hängt mit dem anderen zu- grund der Ordnung des Grundgesetzes ein Bundesstaat sammen. Das war der Weg, auf den wir uns einigen konn- ist, in dem die Länder genauso Teil der staatlichen Ge- ten, und deswegen werbe ich dafür, dass wir diesen Weg walt sind wie der Bund. Das ist eine Vorgabe des Grund- gehen, wissend um die Anfechtbarkeit des Systems. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23985

Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble (A) Dann kommt das Problem mit den Kommunen. Ich der Lage sind, angesichts der schnellen Veränderungen muss eines sagen: Herr Oppermann, Sie haben das Co- die richtigen Lösungen für die Menschen zu fnden. pyright liebenswürdigerweise Herrn Dobrindt und mir zugeschoben. Aber Sie sollten bitte nicht ganz unter- Auf diese Fragen müssen wir die richtigen Antworten schlagen, dass am Anfang der Debatte eine Initiative geben. Deswegen haben wir schon zu Anfang der Legis- des damaligen Bundeswirtschaftsministers und Vize- laturperiode im Zusammenhang mit einer grundgesetzli- kanzlers Sigmar Gabriel stand, der – beraten durch die chen Änderung einen Investitionsfonds für fnanzschwa- Fratzscher-Kommission – vorgeschlagen hat, wir sollten che Gemeinden eingerichtet. Denn – Ralph Brinkhaus die Finanzierung öfentlicher Infrastruktur durch private hat es gesagt – es ist den Bürgern nicht zu erklären, wenn Investoren ermöglichen; das sei für das Wachstum der Schulen in einem Zustand sind, der nicht akzeptabel ist. Bundesrepublik Deutschland unerlässlich. Kürzlich hat ein Parteivorsitzender auf einem Parteitag gesagt: Es geht nicht an, dass der Bundesfnanzminis- (Beifall bei der CDU/CSU) ter zwar Schulen in Burundi sanieren kann, aber nicht in Gelsenkirchen. – Da hat er recht. Wenn dies so ist, Also: Schieben Sie doch nicht alles auf uns. Bleiben Sie müssen wir gesamtstaatlich bessere Lösungen fnden. ein bisschen bei der historischen Wahrheit. Wir halten Das kann aber nicht bedeuten, dass wir die gute grund- es dann in der restlichen Zeit in dieser Großen Koalition gesetzliche Ordnung, die darauf beruht, dass wir nicht leichter miteinander aus. alles vereinheitlichen, aufgeben; sonst könnten wir den Ich muss Ihnen noch etwas sagen. Sie sagten, was die Föderalismus abschafen, was das Grundgesetz nicht zu- Aufhebung des Kooperationsverbotes angeht, seien wir lässt. beim BAföG schon einen Schritt gegangen. Welchen Schritt sind wir denn beim BAföG gegangen? Aus der (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: gemeinsamen Finanzierung durch Bund und Länder wur- Das beantragt doch keiner, Herr Schäuble!) de eine vollständige Finanzierung durch den Bund. Wenn Darauf müssen wir achten. das Ihr Verständnis von einer Aufhebung des Kooperati- onsverbotes ist, dann muss ich sagen: Gute Reise. Das (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: tut mir leid. Was sagen Sie denn zu unserer Formulie- rung?) (Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD) – Entschuldigung, zur grundgesetzlichen Verantwortung und Dezentralisierung gehört natürlich die prioritäre Ver- – Sie können sich gern bei Ihren Mitarbeitern erkundi- antwortung der Länder für die Kommunen. gen. Der Sachverhalt ist so. (Beifall bei der CDU/CSU) (B) (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Es ging um Chancengleichheit!) Wenn wir das aufgeben, dann haben wir den Zentralstaat. – Ich bin ja sehr dafür. (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN]: Das will auch keiner! Das hat auch (Johannes Kahrs [SPD]: Anscheinend nicht!) keiner gesagt!) Wir haben in den letzten zwei Legislaturperioden, seit Wenn Sie das Wahlergebnis in einem großen Bundes- ich die Ehre habe, diesem Land als Bundesfnanzminister land, das für Sie ein bisschen überraschend gekommen zu dienen, mehr für die Kommunen und Länder getan als ist, analysieren, dann sollten Sie beachten: In anderen in allen Jahrzehnten zuvor insgesamt. Bundesländern ist die Situation des kommunalen Finanz- (Beifall bei der CDU/CSU) ausgleichs besser. Die Bürgerinnen und Bürger haben bei den letzten Landtagswahlen ofensichtlich stärker nach In den letzten vier Jahren haben wir es gemeinsam ge- landespolitischen Gesichtspunkten entschieden. Wenn macht, und in den vier Jahren zuvor haben wir es mit der wir unsere weiteren Arbeiten im Bund-Länder-Finanz- FDP als Koalitionspartner gemacht. Auch damals haben system einschließlich der kommunalen Selbstverwaltung wir die Kommunen und Länder erheblich entlastet. Dies so durchführen, dass transparenter wird, wer für welche entspricht auch unserem Verständnis von gesamtstaatli- Entscheidung verantwortlich ist, dann stärken wir das fö- cher Verantwortung, wie es Ralph Brinkhaus zu Beginn derale System insgesamt, und dann dienen wir unserer der Debatte defniert hat. Demokratie und der Nachhaltigkeit. Ich fnde, dass wir uns von diesem Verständnis von ge- In diesen Gesamtzusammenhang, liebe Kolleginnen samtstaatlicher Verantwortung auch bei unseren heutigen und Kollegen, bitte ich das heutige Gesetzgebungspaket Entscheidungen leiten lassen sollten. Es gibt eine wach- einzuordnen – wie jeden Kompromiss. Zwischen Bund sende Skepsis in der Bevölkerung überall in der westli- und Ländern geht es nur auf dem Weg der Konsensfn- chen Welt, jenseits des Atlantiks und in Europa. Schauen dung und damit der Kompromissfndung. Das ist keine Sie sich die destruktive Entwicklung in vielen europäi- perfekte Lösung. Aber die Stärke der Demokratie, die schen Ländern an. Die Wahlergebnisse der großen klas- Voraussetzung für freiheitliche Ordnung ist die Fähigkeit sischen Parteien ändern sich dramatisch von Wahl zu zum Kompromiss. Das beweisen wir mit dieser Rege- Wahl. Schauen Sie sich nur das Wahlergebnis Ihrer Par- lung. Deswegen bitte ich Sie, verehrte Kolleginnen und teifreunde in den Niederlanden bei der letzten Wahl an. Kollegen, um Zustimmung zu diesem Gesetzeswerk. Das zeigt eine wachsende Verunsicherung in der Bevöl- kerung dahin gehend, ob die politischen Eliten noch in (Beifall bei der CDU/CSU) 23986 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

(A) Präsident Dr. Norbert Lammert: steht. Die Linke unterstützt und teilt ausdrücklich diese (C) Nächster Redner ist der Kollege Roland Claus für die Kritik, meine Damen und Herren. Fraktion Die Linke. (Beifall bei der LINKEN) (Beifall bei der LINKEN) Wir haben seit Beginn dieser Gesetzesbehandlung eine diferenzierte Bewertung vorgenommen. Wir haben gesagt: Gut, dass die Ellenbogenföderalisten gestoppt Roland Claus (DIE LINKE): werden konnten. Es gab nämlich Vorstellungen in den Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mit Hohn Bundesländern, die Dinge viel aggressiver zu ordnen. Da und Spott begleitet die Koalition die öfentliche Kritik ist etwas bewegt worden. Gut fanden wir auch, dass das und auch die Kritik der Opposition an diesem Gesetz- sogenannte Kooperationsverbot in der Bildung ein Stück entwurf. Besonders originell ist das nicht, meine Damen weit gelockert wird und Schulinvestitionen möglich ge- und Herren. worden sind. Aber – das muss man Ihnen auch sagen – gute Bildung entsteht daraus noch nicht. Dafür ist noch (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. viel mehr notwendig. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]) (Beifall bei der LINKEN) Schlecht fnden wir, dass der Privatisierung von öfent- Denn Hohn und Spott haben uns begleitet, als wir seiner- licher Daseinsvorsorge die Tür geöfnet wird. Da geht es, zeit gegen die Privatisierung der Bahn gestimmt haben, glaube ich, um mehr als nur um Autobahnen; denn die Hohn und Spott haben uns begleitet, als wir gegen Ries- vermeintlichen Wohltäter von Allianz, BlackRock, Lone ter-Rente und Hartz-IV-Gesetze gestimmt haben. Jetzt Star und Deutsche Bank kommen ja mit einem Finanz- frage ich Sie von der Koalition: Wer von Ihnen, der uns volumen, das dem Zehnfachen eines Bundeshaushalts heute verspottet, kann sich vor seine Wählerinnen und entspricht. Es muss berücksichtigt werden, mit wem man Wähler stellen und sagen: „War doch alles paletti mit sich hier einlässt, meine Damen und Herren. Hartz, war doch alles paletti mit Riester, ist doch alles paletti mit der Bahn“? Insofern sagen wir Ihnen: Etwas (Beifall bei der LINKEN) mehr Demut bitte vor der kritischen Öfentlichkeit und Wir fragen natürlich auch: Warum ist die - der parlamentarischen Opposition! gesellschaft überhaupt in dieses Gesetzespaket zur Neu- (Beifall bei der LINKEN) ordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen hinein- verhandelt worden? Als die Überlegungen begannen, privates Kapital für (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Sehr (B) Infrastrukturinvestitionen heranzuziehen, haben wir als (D) richtige Frage!) Linke gesagt: Das geht in Ordnung. – Es gibt nur einen kleinen Unterschied: Sie wollen mit denen kungeln und Das hat doch etwas mit Druckausübung und auch mit Er- Geschäfte machen, wir wollen die gerecht besteuern, um pressung zu tun, meine Damen und Herren. die notwendigen Finanzen heranzuziehen. (Beifall bei der LINKEN) (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Schlecht fnden wir auch, dass es künftig keine Bun- Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE desförderung für den sozialen Wohnungsbau mehr geben GRÜNEN]) wird und dass nichts getan wird, um dem Auseinander- driften von Metropolen und ländlichen Räumen in dieser Insofern fnde ich, dass das Donnerwetter der Koaliti- Republik entgegenzuwirken. Schlecht fnden wir ebenso, on gegen die linke Opposition ein bisschen Ihr schlech- dass die Verfassungsästhetik schweren Schaden genom- tes Gewissen zum Ausdruck bringt; denn Sie wissen sehr men hat, obwohl wir auch in diesem Punkt vieles abwen- wohl: Die Mehrheit, die es hier im Bundestag für Ihr Pri- den konnten. Bürokratische Monsterbegrife geraten hier vatisierungsvorhaben gibt, haben Sie in der Gesellschaft in die Verfassung, die mit so schönen Worten anfängt. nicht. Und Sie sollten den Deutschen Bundestag nicht mit dem wirklichen Leben verwechseln. Zum Schluss. Aus der Nachbesserung eines schlech- ten Regierungsentwurfs im Parlament wird noch lange (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. kein gutes Gesetz, auch nicht durch Schönreden. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Widerspruch bei der SPD) (Beifall bei der LINKEN) Nun haben wir von der Koalition zu hören bekommen, Dieses Gesetzespaket entscheidet stark über unser Le- dass sie einen sehr schlechten Regierungsentwurf ver- ben im nächsten Jahrzehnt. Ich hätte mir gewünscht, dass handeln musste. am Anfang die Frage gestanden hätte: Wie wollen wir im nächsten Jahrzehnt leben? Diese Frage wurde aber nicht (Bettina Hagedorn [SPD]: Stimmt!) gestellt, sondern am Anfang standen hier lediglich die Das haben wir zur Kenntnis genommen. Aber, liebe Kol- Fragen: Wie können Reiche und Starke reich und stark leginnen und Kollegen, warum bleibt ihr dann auf dem bleiben, und wie soll die Allgemeinheit das bezahlen? halben Wege der Nachbesserung stehen und sagt nicht – Das ist auch der Grund, warum in der Öfentlichkeit völ- besser wäre es doch –: „Weg damit!“? lig zu Recht die Kritik an der sogenannten Infrastruktur- gesellschaft oder Autobahngesellschaft im Vordergrund (Beifall bei der LINKEN) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23987

Roland Claus (A) Da fällt mir nur noch die Auforderung ein: Gebt den Re- der es keine Sonderregelung für die ostdeutschen Län- gierenden ein besseres Deutsch und den Deutschen eine der mehr gibt. Wir mussten ein neues bundesstaatliches bessere Regierung. Finanzgefüge aufstellen, das die Eigenständigkeit der ostdeutschen Länder gewährleistet, ihnen eine eigen- (Beifall bei der LINKEN – Michael Grosse- Brömer [CDU/CSU]: Das entscheiden die ständige Finanzkraft zugesteht und gleichzeitig keine Deutschen glücklicherweise selbst!) Spezialregelungen mehr beinhaltet. Das ist mit dieser Neuregelung gelungen. Einige der in der Debatte als sehr kompliziert empfundenen Fragestellungen wie zum Bei- Präsident Dr. Norbert Lammert: spiel die Bundesergänzungszuweisungen für Länder mit Für den Bundesrat hat nun der Erste Bürgermeister fnanzschwachen Kommunen sind Teil des Vorhabens, von Hamburg, , das Wort. das letztlich hinzubekommen. Ich fnde, das ist nach so (Beifall bei der SPD) vielen Jahren deutscher Einheit ein notwendiger Schritt, den wir jetzt mit dieser Neuordnung gehen.

Olaf Scholz, Erster Bürgermeister (Hamburg): (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist kein der CDU/CSU) Wunder, dass so viele Vertreter des Bundesrates heute anwesend sind; Das Zweite ist: Es muss sichergestellt werden, dass (Johannes Kahrs [SPD]: Das ist wohl wahr! – das Saarland und Bremen, die aufgrund struktureller Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Das ist Veränderungen, die in den Ländern durch den Wegfall eine Seltenheit!) von Industrien stattgefunden haben, sehr hohe Schulden haben, trotz des hohen Schuldenberges in der Lage sind, denn wir bewegen uns in einem Gesetzgebungsver- eine gute Zukunft für ihre Bürgerinnen und Bürger zu fahren, das nur funktionieren kann, wenn alle Verfas- fnden. Das ist mit dieser Neuregelung gelungen. Ich sungsorgane miteinander kooperieren. Ganz klar ist: glaube, auch das ist eine gemeinsame Aufgabe aller Län- Zuvorderst muss der Bundestag das Gesetz beschlie- der, des Bundestages und der Bundesregierung. ßen, was er heute tun wird, wie ich hofe. Die Bundes- regierung und die 16 Länder sind aber wichtige Teile (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten dieses langen Gesprächs- und Verhandlungsprozesses. der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ Eine Verständigung herbeizuführen, bei der Bundestag, DIE GRÜNEN) Bundesregierung und 16 Länder mit ihren jeweils ganz unterschiedlichen Vorstellungen am Ende doch zu einem Wir haben es hinbekommen, auch den Wunsch einiger (B) gemeinsamen Ergebnis kommen, ist ein großer Beitrag sehr zahlungsstarker Länder im Süden Deutschlands zu zur politischen Demokratie und wirklich etwas Wichti- erfüllen, nicht mehr so viel zusätzlich zur Finanzierung ges für unseren Föderalismus. Dafür möchte ich mich bei des Solidarausgleichs beizutragen, wie es sonst vorher- allen Beteiligten bedanken. zusehen gewesen wäre, ohne dass dies die Solidarität (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie unter den Ländern wirklich beeinträchtigt. Denn tatsäch- der Abg. [Bremen] [BÜND- lich wird es, wenn man die Neuordnung, die wir jetzt zu- NIS 90/DIE GRÜNEN]) stande gebracht haben, richtig betrachtet, unverändert so sein, dass jährlich über 16 Milliarden Euro im Rahmen Wenn wir ein wenig innehalten, dann fällt uns viel- des eigentlichen Finanzausgleichs unter den Ländern neu leicht auch auf, dass wir wahrscheinlich zum allerersten verteilt werden. Das ist nicht ganz so viel, wie es sonst Mal eine Verständigung unter so vielen Beteiligten hin- hätte sein können; aber es ist unverändert ein großer und bekommen, ohne dass vorher das Bundesverfassungsge- notwendiger Beitrag zur Solidarität. richt dies verfügt hat. Das ist keine Selbstverständlich- keit. Insofern ist es schon etwas Besonderes, dass wir in (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der dieser Legislaturperiode nach einem mehrjährigen Ge- CDU/CSU) sprächsprozess zu einem Ergebnis gekommen sind, das aus meiner Sicht all die Anforderungen erfüllt, die wir Meine feste Überzeugung ist: Wir haben es auf die- am Anfang dieser Diskussion gestellt haben. se Weise hinbekommen, dass Deutschland als föderales Es ging darum, Aufgaben zu bewältigen, die wir auf- Land in Zukunft weiter gut funktioniert. Das heißt zual- grund von auslaufenden oder neuen Gesetzen vor uns lererst, jedes der 16 Länder wird, auch wenn die Schul- hatten: Der Solidarpakt läuft aus. Wir brauchen eine denbremse gilt, in der Lage sein, die eigenen staatlichen Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen. Für Aufgaben zu erfüllen. Es wird nicht passieren, dass ab die 16 Länder gilt nach dem Grundgesetz ab 2020 das 2020 einzelne Länder sagen müssen, sie könnten mit dem Neuverschuldungsverbot. In diesem ganzen Gefüge ist Geld, das sie haben, diese Aufgaben nicht realisieren. es eben notwendig, eine Verständigung hinzubekommen, die die nächsten Jahrzehnte, zumindest aber das nächs- (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Warten te Jahrzehnt hält. Aus meiner Sicht ist das gut gelungen, wir mal ab!) wenn man bedenkt, was dabei alles zu bedenken war. Dass wir dies regeln und die einzelnen Länder in die Lage Wir mussten erstens eine Situation herstellen – ich fn- versetzen, die Aufgaben, die sie nach dem Grundgesetz de es ganz wichtig, das hier noch einmal zu betonen –, in haben, für ihre Bürgerinnen und Bürger zu erfüllen, war 23988 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Erster Bürgermeister Olaf Scholz (Hamburg) (A) letztendlich das wichtigste Ziel dieser Reform. Ich glau- hin! – Sören Bartol [SPD]: Das ist aber auch (C) be, das haben wir tatsächlich geschaft. nicht gut, so was!) (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten Ich kann Ihnen empfehlen – vor allem Ihnen in den der CDU/CSU) Reihen der CDU/CSU und insbesondere Ihnen, Herr Brinkhaus –: Schauen Sie sich diese Videobotschaft an. Wenn man das alles zusammen betrachtet, dann, glaube ich, ist das ein ganz gutes System. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Wir haben im Übrigen auch ein paar Vereinfachungen Im Übrigen ist die Aussage der Kanzlerin in der Vi- in Richtung Transparenz zustande bekommen. Ich bin deobotschaft klar: Das Kooperationsverbot ist hinfällig. mir nicht so sicher, ob wirklich alle das bisherige System Genau das sagen wir seit 2006 gebetsmühlenartig und des Länderfnanzausgleichs auswendig hätten aufsagen fordern, den bildungspolitischen Irrsinn namens Koope- können. rationsverbot, welchen Sie als Große Koalition vor elf (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der Jahren zum Schaden und Nachteil der Schülerinnen und CDU/CSU – Michael Grosse-Brömer [CDU/ Schüler verzapft haben, lieber Herr Thomas Oppermann, CSU]: Die wenigsten!) endlich zu beenden. Ich bin auch nicht ganz sicher, ob es in Zukunft sehr viel (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) einfacher wird. Aber es wird etwas einfacher werden; das In keinem Land der Erde gibt es etwas Vergleichbares. kann man eindeutig so sagen. Denn tatsächlich haben wir Dabei schreien die bildungspolitischen Herausforderun- mit der Neuregelung ein vielstufges System des Finanz- gen in unserem Land nach mehr Kooperation zwischen ausgleichs umgewandelt in einen einheitlichen Schritt – Bund und Ländern. Wir sind Weltmeister in Bildungs- vorwiegend über die Umsatzsteuer, mit Zu- und Abschlä- ungerechtigkeit. Aufstieg durch Bildung ist in unserem gen. Das wird man viel einfacher erklären können, als es Land zu einer Floskel verkommen. Daran hat auch der in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. Insofern hofe Dresdner Bildungsgipfel der Bundeskanzlerin im Jah- ich, dass das auch ein Beitrag zur Transparenz innerhalb re 2008 nichts geändert. unseres Föderalismus ist. (Johannes Kahrs [SPD]: Und warum hat Herr Zurückkommend zum Anfang: Ich bedanke mich – Kretschmann da eine andere Meinung?) ich glaube, im Namen aller Länder – dafür, dass wir in einem langen Gesprächsprozess zu einem gemeinsamen Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir wollen eine Ergebnis gekommen sind. Es ist ein gutes Ergebnis für qualitativ gute Bildung für alle Schülerinnen und Schü- (B) den deutschen Föderalismus. Die 16 Länder werden ihre ler, unabhängig von der Herkunft und unabhängig vom (D) Aufgaben wahrnehmen können, und sie werden es in en- Wohnort. ger Kooperation mit dem Bund tun. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Schönen Dank. Wir wollen mehr Bildungsgerechtigkeit statt Exklusion. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU) Deshalb liegt mir besonders der Bereich der Verfassungs- änderung am Herzen, der die Lockerung des Koopera- Präsident Dr. Norbert Lammert: tionsverbots im Schulbereich betrift. Dieser Punkt im Der Kollege Mutlu ist der nächste Redner für die Gesetzespaket ist tatsächlich ein kleiner Schritt in die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. richtige Richtung. Uns geht er aber nicht weit genug. Die Neuregelung zum Unterhaltsvorschussgesetz da- Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): gegen begrüßen wir ausdrücklich. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mit Ihrer (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Erlaubnis, Herr Präsident, möchte ich mit einem Zitat beginnen: Aber warum sind Sie nicht mutiger? Lassen Sie uns doch ... wir brauchen auch im Bereich der Ganztagsbe- gemeinsam mit den Ländern das unsägliche Kooperati- treuung oder der Ganztagsschulen noch mal eine onsverbot endlich in Gänze abschafen! Initiative. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN So die Bundeskanzlerin vergangenen Sonntag in ihrer sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Videobotschaft an die Bürgerinnen und Bürger. In der Johannes Kahrs [SPD]: Mit Baden-Württem- Videobotschaft sagte Frau Merkel weiter: Wir müssen berg vorneweg, ne?) die Schulen in Brennpunkten besser unterstützen. – Es Sie geben sich stattdessen mit Minimallösungen zufrie- felen Stichworte wie „Lehrermangel“, „bessere Lehrer- den und verpassen die Chance zu einer echten Öfnung ausbildung“, „Willkommensklassen“ etc. Ehrlich gesagt, der Verfassung. ich habe meinen Augen und Ohren nicht getraut, als ich mir diese Videobotschaft angeschaut habe. Ich habe sie Ich zitiere wieder aus der besagten Videobotschaft: mir in der Mediathek erneut und erneut angeschaut. Also einiges kann und will der Bund hier auch tun, (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das ist weil wir glauben, dass wir hier schon in einer ge- eine gute Idee! Machen Sie das ruhig weiter- samten Verantwortung stehen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23989

Özcan Mutlu (A) Ich sage: Es wäre schön, wenn diesen Worten end- , Bundesminister für Verkehr lich auch Taten folgen würden. Immerhin erkennt Frau und digitale Infrastruktur: Merkel aber endlich an, dass der Bund eine Mitverant- Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen wortung für den Bildungsbereich hat, und das ist ja schon und Kollegen! Herr Präsident! Wir starten heute in der etwas. Tat eine der größten infrastrukturpolitischen Reformen seit Jahrzehnten, und wir legen heute den Grundstein für Einmalige Finanzspritzen für die ärmsten Kommu- eine Autobahngesellschaft. 13 000 Kilometer Autobah- nen zur Stärkung der kommunalen Bildungsinfrastruktur nen und 14 000 Mitarbeiter wird diese Autobahngesell- reichen aber nicht; denn die zusätzlichen 3,5 Milliarden schaft umfassen. Euro sind angesichts des Investitionsbedarfs in Höhe von 34 Milliarden Euro nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Eine solche Gesellschaft darf in der Tat kein Selbst- Wir dürfen es nicht weiter zulassen, dass die Bildungs- zweck sein, sondern sie muss am Schluss mehr Investi- chancen in unserem Land von den jeweiligen Landes­ tionen in unserem Land ermöglichen. Das geht, indem etats oder von der Lage des Wohnorts abhängig sind. man die Efzienzen steigert, indem man dafür sorgt, dass die Verwaltung gestärkt wird, und indem man es endlich (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – schaft, dass der größte volkswirtschaftliche Schaden, Johannes Kahrs [SPD]: Ist schon erstaunlich, den wir jeden Tag in unserem Land erleben, beendet dass Sie für die Bundeskanzlerin werben und wird, nämlich der Stau. was Sie gegen Ihren eigenen Ministerpräsi- denten sagen!) (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Sören Bartol [SPD]) Deshalb sagen wir – lieber Kollege Kahrs, hören Sie ge- nau zu –: Schafen wir das Kooperationsverbot gemein- Wir haben in dieser Koalition einen Investitionshoch- sam ab, und verstecken wir uns nicht hinter irgendwel- lauf gestartet, den es so in der Vergangenheit noch nie ge- chen Floskeln! geben hat, indem wir unsere Mittel für die Infrastruktur um 40 Prozent erhöht haben. Der Etat lag ursprünglich (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einmal bei 10 Milliarden Euro im Jahr und ist jetzt auf sowie bei Abgeordneten der LINKEN – über 14 Milliarden Euro jährlich aufgewachsen. Johannes Kahrs [SPD]: Fangen Sie doch mal in Ihrer eigenen Partei an! Könnte ja helfen!) Wenn man die Investitionen steigert, dann muss dem auch die Verwaltungspraxis nachfolgen. Das heißt, die Das ist auch kein Einfallstor in den Kernbereich der Struktur der Verwaltung muss dem Investitionshochlauf föderalen Landeshoheit, wie manch einer vielleicht be- folgen. Deswegen ist es jetzt die richtige Entscheidung, (B) hauptet. Wir wollen den Ländern die föderalen Kompe- eine Autobahngesellschaft zu gründen, die Planung, Bau, tenzen in der Bildung nicht entziehen. Das hat hier auch Betrieb und Finanzierung zusammenführt und in eine keiner gesagt. Wir wollen mehr Kooperation im Inte- Hand gibt. Das Nadelöhr, das wir zurzeit sehen – ich resse unserer Kinder und Jugendlichen, nicht mehr und meine nicht die Finanzen, sondern eben die Planungen –, nicht weniger; denn der Bund kann die Länder durch die kann damit beseitigt werden. So schafen wir es, dass die Aufhebung des Kooperationsverbots unmittelbar unter- einen oder anderen echten infrastrukturpolitischen Sor- stützen, zum Beispiel bei der Finanzierung des dringend genkinder in diesem Land aus ihrer schwierigen Situati- benötigten Lehrerpersonals, beim Ausbau der Ganztags- on herauswachsen und dass in allen Regionen Deutsch- schulen, bei der Inklusion und bei der digitalen Bildung. lands gleichermaßen Baurecht entsteht. Auch die Integration von Gefüchteten ist eine nationale Aufgabe, die die Länder nicht alleine meistern können. Wir haben in den vergangenen Jahren erkannt, dass die Finanzmittel des Bundes in Deutschland sehr un- Nur durch gute schulische Bildung für alle kann Teil- terschiedlich investiert werden. Einige Länder proftie- habe gelingen. Nur durch gute Bildung kann die Zukunft ren deutlich mehr als andere. Bayern beispielsweise hat unseres Landes als Innovations- und Wirtschaftsstandort durch die Mittel des Bundes pro Kopf eine doppelt so gesichert werden. hohe Investitionsquote wie Nordrhein-Westfalen. Jetzt kann man dafür eine sehr einfache Erklärung fnden – das Deshalb sage ich zum Schluss noch einmal: Stimmen wurde in der Vergangenheit immer versucht –, nämlich: Sie unserem Antrag zu, und lassen Sie uns gemeinsam Das kann nur am Bundesverkehrsminister liegen. Man das Kooperationsverbot in Gänze aufheben! Lassen Sie kann aber auch etwas genauer hinschauen und dann fest- uns gemeinsam Ihren Fehler aus 2006 korrigieren! stellen, dass es sich hier um ein strukturelles Versagen handelt: Die Struktur wurde unserer Dynamik bei den Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit. Investitionen nicht mehr angepasst. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Das hat übrigens nichts mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu tun, sondern das hat etwas mit Politik zu tun, die nicht für ausreichend Stellen, ausreichend Kom- Präsident Dr. Norbert Lammert: petenz und ausreichend Planungsmöglichkeiten vor Ort Das Wort erhält nun der Bundesminister für Verkehr gesorgt hat. Genau dieses Problem müssen wir beheben, und digitale Infrastruktur, Herr Kollege Dobrindt. meine Damen und Herren. (Beifall bei der CDU/CSU) (Beifall bei der CDU/CSU) 23990 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Bundesminister Alexander Dobrindt (A) Wir wissen, dass Arbeit, Wachstum und Wohlstand in lieber Kollege Oppermann. Weil Sie auch mich freund- (C) diesem Land maßgeblich davon abhängen, ob wir eine licherweise in diesem Zusammenhang genannt haben, gute Infrastruktur haben. muss ich der Heldensaga der Rettung der Autobahnen noch ein Kapitel hinzufügen. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Genau so ist es!) Es war in der Tat der Investitionskongress am 21. April 2015 im Bundeswirtschaftsministerium, auf dem die Dass die Autobahnen ein zentraler Punkt unserer Ver- eingesetzte Kommission den Bericht übergeben hat, der kehrsinfrastruktur und unserer Mobilität sind, ist allen auch eine Autobahngesellschaft und Privatisierungsmög- bekannt. Wenn wir in den Regionen gleichermaßen für lichkeiten zum Inhalt hatte. Der damalige Bundeswirt- Arbeit, Wachstum und Wohlstand sorgen wollen, dann schaftsminister hat dann zu Protokoll gegeben: Privates müssen wir auch dafür sorgen, dass es überall gleiche Kapital kann und muss in Zukunft helfen, die Infrastruk- Entwicklungschancen gibt. Deswegen gründen wir die tur zu modernisieren. Wir wären ziemlich vernagelt, Autobahn GmbH mit einer Reihe von Tochtergesell- wenn wir uns diese Alternativen nehmen würden, schaften, wodurch eine regionale Verwurzelung möglich wird. (Zuruf der Abg. Sabine Leidig [DIE LINKE]) Meine Damen und Herren, ich weiß überhaupt nicht, nur weil wir uns wieder in einer Grundsatzdebatte ver- warum man kritisiert, dass wir diese Art von Reform ma- lieren. – Ich glaube kaum, dass er uns damit gemeint hat, chen, um die Efzienzen zu steigern, um schlagkräftiger lieber Herr Oppermann. Das war doch wohl eher in Ihre zu werden und um schneller, besser und mehr bauen zu Richtung gedacht. können, warum man kritisiert, dass wir das Ganze in ei- Ich kann Ihnen an der Stelle nur sagen: Natürlich ner GmbH organisieren, die in der Tat klassischerweise sind öfentlich-private Partnerschaften auch in Zukunft eine Gesellschaft privaten Rechts ist. Wie an vielen an- möglich. Das haben wir genau so vereinbart. Es gibt eine deren Stellen bedient sich der Bund Gesellschaften pri- Liste von elf Maßnahmen, die wir vorhaben. Dabei geht vaten Rechts. Auch in der Vergangenheit sind Firmen, es um Projekte in öfentlich-privater Partnerschaft auf die unsere Straßen bauen, private Gesellschaften gewe- unseren Autobahnen mit einem Volumen in der Größen- sen, sind Büros, die unsere Autobahnen planen, private ordnung von 15 Milliarden Euro, und wir sind übereinge- Gesellschaften gewesen. Ich kann dieses grundsätzliche kommen, dass wir die auch weiterhin so einsetzen wollen Misstrauen, sehr geehrte Frau Wagenknecht, das Sie ge- und müssen, weil wir bei dem, was wir investieren und genüber allen Privaten in den Raum gestellt haben, beim was wir an Hochlauf, Sanierung und Erneuerungs- und besten Willen nicht teilen. Erweiterungsarbeiten in unserem Autobahnnetz vor uns (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- haben, auch private Unterstützung brauchen. Und dabei (B) (D) neten der SPD – Sabine Leidig [DIE LINKE]: bleibe ich auch, meine Damen und Herren. Es geht um öfentliche Infrastruktur!) (Beifall bei der CDU/CSU) Ich will keine Autobahnen privatisieren, aber ich miss- Diejenigen, die auch an anderer Stelle darüber gespro- traue nicht jedem, der sich in diesem Land privat enga- chen haben, meine Kolleginnen und Kollegen von den giert. Ihre Planwirtschaft ist schlichtweg gescheitert. Den Grünen, dass wir hier ein Risiko eingehen und Autobah- Scherbenhaufen, den Sie hinterlassen hatten, mussten die nen privatisieren – was wir erkennbar nicht tun –, seien Privaten zusammenkehren und dann dieses Land wieder- noch einmal daran erinnert, dass sie ofensichtlich in der aufbauen. Das ist die Wahrheit, Frau Wagenknecht. Vergangenheit ganz anders über diese Fragen gedacht ha- (Beifall bei der CDU/CSU) ben. In der ersten Debatte hierzu vor wenigen Wochen hat Ihre Kollegin Wilms noch darauf hingewiesen, dass Präsident Dr. Norbert Lammert: die neoliberalen Privatisierungsorgien vorbei sein müss- ten. In der Zeit, als Sie regiert haben, hat Ihre Haushalts- Herr Minister, darf der Kollege Behrens eine Zwi- politikerin Antje Hermenau deutlich darauf hingewiesen, schenfrage stellen? dass Privatisierung die Lösung eines Haushaltsproblems sein kann. Wörtlich hat sie gesagt, es sei richtig, die Au- Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr tobahnen zu privatisieren. Mit dem Verkauf aller Auto- und digitale Infrastruktur: bahnen „können wir die Haushaltslöcher stopfen“. Nein, darf er nicht. (Bettina Hagedorn [SPD]: Sie ist auch in- (Lachen bei Abgeordneten der LINKEN) zwischen in die CDU eingetreten! – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er muss sich die Wahrheit anhören. Wer ist Antje Hermenau?) (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Das war nicht unsere Idee; es ist die Idee der Grünen, Widerspruch bei der LINKEN – Zuruf: Feig- meine Damen und Herren. Auch das gehört zur Wahrheit. ling! – Dr. [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Mein Gott!) (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE Wir haben im Grundgesetz festgelegt, dass die unmit- GRÜNEN]: Wann war das noch mal?) telbare und mittelbare Beteiligung Dritter an der Auto- bahngesellschaft und deren Tochtergesellschaften aus- Wir kennen Ihre Vorstellungen. Das kann man in geschlossen ist. Deswegen ist mir ein Hinweis erlaubt, den Ländern, in denen Sie mitregieren, deutlich sehen, Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23991

Bundesminister Alexander Dobrindt (A) und das zeigt übrigens auch das, was Sie im Bund von künftig mit öfentlich-privaten Partnerschaften realisie- sich gegeben haben. Noch vor kurzem haben Sie über ren wollen – sie befnden sich schon heute in einer Lis- ein Neubaumoratorium bei Straßen gesprochen. Also te – benannt. Die A 7 ist ein Beispiel. Es gibt aber noch Schluss mit Rekordinvestitionen. Schluss mit Straßen- eine Reihe von anderen Beispielen. Alle diese Beispiele bau. Schluss mit Investitionen in unsere Autobahnen. der Vergangenheit zeigen, dass diese erstens wirtschaft- Ihre Politik ist in der Tat eine Rückschrittsgarantie für lich realisiert werden und dass zweitens jeder Einzelfall, Deutschland. bevor er in Auftrag gegeben wird, einer Untersuchung der Wirtschaftlichkeit standhalten muss. (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Ausländermautminister (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE spricht mal wieder! Zu Recht hört niemand GRÜNEN]: Das ist falsch! Der Bundesrech- zu! Schauen Sie mal, selbst die Union hört Ih- nungshof stellt fest, dass sie alle unrealistisch nen nicht zu bei dem Zeugs, das Sie erzählen!) sind! Der Bundesminister kennt seine eigenen Zahlen nicht!) Deutschland braucht aber eine Vorwärtsstrategie, In- vestitionen, Innovationen und Infrastruktur. Bei all de- Drittens werden selbstverständlich auch zukünftig Maß- nen, die in unserer Entscheidung für eine Bundesauto- nahmen dieser Größenordnung – und darüber hinaus – bahngesellschaft eine richtige Entscheidung sehen und möglich sein, und sie werden von uns auch so umgesetzt daran positiv mitgewirkt haben, bedanke ich mich. werden. Danke schön. Danke schön. (Beifall bei der CDU/CSU) (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Präsident Dr. Norbert Lammert: Vizepräsidentin : Für eine Kurzintervention erhält der Kollege Behrens Wir fahren in der Debatte fort. – Das Wort hat der Kol- das Wort. lege Sven-Christian Kindler für die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen. Herbert Behrens (DIE LINKE): Vielen Dank. – Herr Minister Dobrindt, ich habe eine Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- Frage vor dem Hintergrund, dass wir in Niedersachsen NEN): ein ganz eigenwilliges Projekt auf der Straße haben, Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und nämlich den Ausbau der A 7 zwischen Seesen und Göt- Kollegen! Ich hatte die leise Hofnung, dass die Rede (B) tingen. Ihr Vorgänger im Amt, Herr Dr. Ramsauer, hat von Herrn Minister Dobrindt sachlich wird. Leider wur- den zuständigen Minister in der niedersächsischen Lan- de es wieder eine Märchenstunde. Wenn man sich den desregierung angewiesen, den Ausbau als ÖPP realisie- Regierungsentwurf anguckt, Herr Dobrindt – er wurde ren zu lassen. Bei dieser Frage sind wir nämlich ganz maßgeblich von Ihnen und Herrn Schäuble ausgearbei- besonders sensibel: Das Projekt hat sich inzwischen von tet –, dann war das Hauptziel für diese Autobahngesell- 600 Millionen Euro auf 1 Milliarde Euro verteuert, und schaft, dass in Zukunft alle Türen für eine Privatisierung trotzdem hat der private Betreiber die Möglichkeit, die- weit aufgemacht werden. Sie wollten der Finanzindustrie sen Autobahnabschnitt auszubauen und über die nächs- ein riesiges Geschenk machen. Das ist die Wahrheit hier. ten 30 Jahre zu betreiben. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Insofern ist meine Frage: Wie bewerten Sie die Ände- sowie der Abg. Bettina Hagedorn [SPD]) rungen, die angeblich ins Grundgesetz hineingeschrieben Dagegen gab es großen Protest hier im Parlament von werden sollen, damit es künftig keine ÖPP-Bauvorhaben der Opposition sowie vonseiten der Zivilgesellschaft – dieser Bedeutung mehr gibt? Es geht bei der A 7 um ei- von Gewerkschaften und von Bürgerinnen und Bürgern. nen Autobahnabschnitt von 29 Kilometern Länge. Ist er Die haben gesagt: Wir dürfen unsere öfentliche Infra- wesentlich, oder ist er unwesentlich? Auch diese konkre- struktur nicht der Renditejagd von Banken und Versiche- te Frage hätte ich gerne von Ihnen beantwortet: Ist ein rungen überlassen. Das geht gar nicht. Das müssen wir solches Projekt, das wir in Niedersachsen gegen den Wil- ausschließen. len der Landesregierung aufgedrückt bekommen haben, in Zukunft möglich oder nicht? (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN) (Beifall bei der LINKEN) Deswegen ist es auch gut – ich begrüße das –, dass die Kollegen der Koalition im Haushaltsausschuss – gerade Vizepräsidentin Petra Pau: auch die der SPD – doch noch einiges herausgeholt ha- Herr Minister, Sie haben das Wort. ben. Das erkennen wir auch an. Es ist fair, das hier zu sagen. Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN und der SPD) Lieber Kollege, ich habe ja sehr deutlich gemacht, dass nach wie vor öfentlich-private Partnerschaften Aber die Frage ist ja: Reicht das? Reicht es aus, um möglich sind. Ich habe sogar die Strecken, die wir zu- in Zukunft weiterhin die Privatisierung der Autobahnen 23992 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Sven-Christian Kindler (A) auszuschließen bzw. alle Hintertüren, die dazu führen Ausschluss von Privatisierungen. Wir wollen eine gute (C) könnten, vollständig zu schließen? Wenn man sich das und moderne öfentliche Verkehrspolitik. Dafür brau- anschaut, stellt man fest, dass es eben nicht reicht. Es gibt chen wir keine private Renditejagd. weiterhin Hintertüren, die nicht geschlossen sind. Darauf Danke schön. will ich kurz eingehen und das erklären. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Die erste Hintertür ist die Aktiengesellschaft. Das ha- sowie bei Abgeordneten der LINKEN) ben wir bei der Deutschen Bahn erlebt. Wir sehen jeden Tag, wie das läuft. Das wollen wir als Parlament nicht. Unsere Fragen werden nicht richtig beantwortet. Es gibt Vizepräsidentin Petra Pau: Intransparenz. Wir können bei der Deutschen Bahn kaum Das Wort hat die Bundesministerin Manuela Schwesig. mitreden. Die Rendite sowie die Kapitalmarktorientie- rung stehen im Vordergrund. Deswegen sagen wir: Wir Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, wollen, dass die Aktiengesellschaft dauerhaft auch im Senioren, Frauen und Jugend: Grundgesetz ausgeschlossen wird. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrten Damen (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Herren Abgeordnete! Liebe Gäste! Zu dem dicken Paket, das heute beschlossen werden soll, gehört auch Die zweite Hintertür sind öfentlich-private Partner- die Ausweitung des Unterhaltsvorschusses. Das ist längst schaften. Es ist richtig, dass jetzt im Grundgesetz große überfällig. Teilnetze ausgeschlossen werden sollen. Aber die Bun- desregierung – der Minister hat es gerade noch einmal (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten gesagt – hat in dieser Legislaturperiode Einzelprojekte des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) mit öfentlich-privaten Partnerschaften massiv ausgewei- Viele alleinerziehende Mütter und Väter sowie ihre tet. Diese sind nachher im Durchschnitt teurer, schlecht Kinder leben in Armut, weil der Expartner oder die Ex- zu kontrollieren und intransparent. Und wenn eine solche partnerin für die gemeinsamen Kinder nicht zahlen oder Gesellschaft das jetzt alleine machen kann, verschlech- nicht zahlen können. Auch nach einer Trennung sind in tern sich auch unsere Einfuss- und Entscheidungsmög- erster Linie die Eltern für ihre Kinder verantwortlich. lichkeiten als Parlament. Deswegen sagen wir: Wir wol- Dann muss der Staat dafür sorgen, dass der Unterhalt ein- len keinen ÖPP-Flickenteppich, wir wollen auch ÖPP für gefordert wird. Aber in dieser Zeit dürfen die betrofenen Einzelprojekte im Grundgesetz ausschließen. Kinder nicht im Stich gelassen werden und es darf nicht (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) hingenommen werden, dass sie in Armut leben. Deshalb ist es richtig, dass zukünftig der Staat allen Kindern bis (B) Es gibt noch eine dritte Hintertür, nämlich die private zum 18. Lebensjahr hilft – also ohne eine zeitliche Be- (D) Finanzierung über Kredite und Genussscheine. Die soll grenzung von sechs Jahren wie bisher –, wenn es sich jetzt einfachgesetzlich ausgeschlossen werden. Das ist nicht auswirkt, dass die betrefenden Mütter und Väter ein Fortschritt. Aber auch da ist völlig klar: Wenn diese arbeiten gehen. Das ist ein ganz konkreter Schritt hin zur Gesellschaft über den Haushalt fnanziert werden soll, Bekämpfung der Kinderarmut, der seit vielen Jahren ge- dann kann man das auch in das Grundgesetz schreiben. fordert wird. Ich bin allen dankbar dafür, dass wir das Man kann ins Grundgesetz schreiben, dass eine private heute endlich so beschließen. Finanzierung dauerhaft und rechtssicher ausgeschlossen ist. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- CDU/CSU) SES 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN) Mein Dank gilt den Regierungsfraktionen, aber auch Es ist ja richtig: Die von Herrn Gabriel eingesetzte den Oppositionsfraktionen, die diese Sache immer unter- Fratzscher-Kommission hat gerade auch Genussscheine stützt haben. Mein Dank gilt insbesondere dem Bundes- im Kontext mit der Autobahngesellschaft als Finanzie- fnanzminister. Lieber Herr Schäuble, wir waren uns in rungsinstrument für Versicherungen erwähnt, weil die dieser Legislaturperiode nicht bei allen Dingen einig. damit hohe Renditen machen können. Diese Renditen müssen am Ende aber die Bürgerinnen und Bürger be- (Heiterkeit bei der SPD) zahlen. Die Bürgerinnen und Bürger haben aber schon Aber in diesem Punkt haben wir an einem Strang gezo- einmal die Autobahnen bezahlt. Sie sollen sie nicht ein gen und haben gesagt: Das muss Bestandteil dieses Milli- zweites Mal bezahlen. Deswegen wollen wir das im ardenpakets sein. Wenn schon über so viel Geld entschie- Grundgesetz ausschließen. den wird, muss ein wichtiger Punkt zur Bekämpfung der Kinderarmut dabei sein. – Herzlichen Dank für Ihre Un- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN terstützung! sowie bei Abgeordneten der LINKEN) (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Koalition, der CDU/CSU) wir haben heute einen Vorschlag für eine Grundgesetzän- derung vorgelegt. Darin fordern wir kurz und knapp, für Ich möchte aus Sicht der Familien auch den Ländern die Zukunft alle Hintertüren für eine Privatisierung zu ausdrücklich danken. Wir waren uns zwar nicht von An- schließen. Geben Sie sich einen Ruck, stimmen Sie mit fang an einig. Aber vielen Dank dafür, dass das nun Teil uns; denn wir wollen einen kompletten und dauerhaften des Pakets ist. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23993

Bundesministerin Manuela Schwesig (A) Ein weiterer Punkt aus diesem Paket ist aus Sicht der Vizepräsidentin Petra Pau: Familien total wichtig. Mir begegnet in Gesprächen mit Alles Gute auf Ihrem weiteren Weg. Eltern kein anderes Thema so oft wie die Bildung. Den Eltern ist es, ehrlich gesagt, egal, wer wofür zuständig Das Wort hat der Kollege Eckhardt Rehberg für die ist. CDU/CSU-Fraktion. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten (Beifall bei der CDU/CSU) des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Eckhardt Rehberg (CDU/CSU): Bei allem Respekt vor unserem Grundgesetz, dem Fö- Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! deralismus und allen anderen verfassungsrechtlichen Ich bin Ihnen, Herr Bürgermeister Scholz, dankbar – das Fragen muss es uns gemeinsam gelingen – das ist das sage ich ausdrücklich –, dass Sie die Beweggründe für Wichtigste in diesem Land –, die Chancengleichheit von den sogenannten A-Teil noch einmal ruhig und sachlich Kindern zu sichern. Hier darf es keine Zuständigkeitsde- dargestellt haben. Für uns war von Beginn an klar – das batten geben. Vielmehr müssen aus Sicht der Kinder alle darf ich auch für den Koalitionspartner sagen –, dass wir an einem Strang ziehen. Deshalb ist es gut, dass an dieser dieses grundsätzlich nicht anfassen. Es handelt sich um Stelle das Grundgesetz entsprechend geändert wird. eine schwierige Übereinkunft zwischen der Bundesregie- (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten rung und den 16 Bundesländern. Es gab ja Debatten über des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) eine 100-prozentige Einbeziehung der kommunalen Fi- nanzkraft. Ich glaube, wer an einer Stellschraube gedreht Liebe Abgeordnete, liebe Ministerkollegen, das ist hätte, der hätte das ganze Gefüge durcheinandergebracht. heute meine letzte Rede als Bundesfamilienministerin. Wie Sie alle wissen, haben wir die schockierende Nach- Ich will darauf eingehen, dass die Kollegin richt erhalten, dass Ministerpräsident Erwin Sellering­ Wagenknecht hier gesagt hat: Dann sagen wir einfach schwer erkrankt ist. Unsere Gedanken sind bei ihm und Nein. seiner Familie. Ich bin bereit, in dieser schwierigen Situa- (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!) tion Verantwortung in meiner Heimat Mecklenburg-Vor- pommern zu übernehmen. Wissen Sie eigentlich, wozu Sie da Nein sagen? Sie sa- gen Nein zu weiteren Prüfrechten des Bundesrechnungs- Ich fand, das waren vier tolle Jahre. Vielen Dank al- hofes. Sie sagen Nein zu Artikel 104b des Grundgeset- len Unterstützerinnen und Unterstützern, insbesondere zes – ich komme darauf noch zurück –, in dem es darum meiner SPD-Fraktion. Herzlichen Dank! Mein Dank gilt geht, dass die Bundesregierung stärkere Prüfrechte hat. aber auch den Oppositionsfraktionen und denjenigen, Sie sagen Nein zur Modernisierung der Onlineportale (B) die Widerstand geleistet haben. Der Widerstand war gut, und damit auch zur Digitalisierung. Sie sagen Nein zur weil er die Debatte vorangebracht hat und weil er zeigt: Modernisierung der Steuerverwaltung. Wir müssen in diesem Land für die Interessen der Fami- lien genauso wie für die Gleichberechtigung von Frauen Insofern will ich an dieser Stelle ausdrücklich Respekt und Männern kämpfen. gegenüber Bündnis 90/Die Grünen zum Ausdruck brin- gen. Es hat sich mit den Grundgesetzänderungen wirk- An dieser Stelle möchte ich deutlich machen: Ich ma- lich dezidiert auseinandergesetzt. Wenn die Grünen hier che mir große Sorgen um eine Partei – diese ist zwar zum 9 von 13 Grundgesetzänderungen zustimmen, dann ist Glück noch nicht im Bundestag vertreten, strebt aber den das, fnde ich, ein starkes Signal des Deutschen Bundes- Einzug an –, die das Rad der Geschichte zurückdrehen tages nach außen dafür, dass wir hier gemeinsam gesamt- will, Politik nur für einen bestimmten Teil der Familien staatliche Verantwortung wahrnehmen. machen will und Gleichberechtigung als Genderwahn bezeichnet. Ich bitte alle, weiterhin alle Familien im (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU Blick zu haben und für die Gleichberechtigung von Frau- sowie des Abg. Johannes Kahrs [SPD]) en und Männern zu streiten. Über die Wege kann man Wir haben schleichend quasi eine zweite Säule des unterschiedlicher Meinung sein, nicht aber über das Ziel. Bund-Länder-Finanzausgleichs bekommen, die in die- Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist ele- sem Jahr im Vergleich zu vor zehn Jahren zusätzliche mentarer Bestandteil unserer freiheitlichen Demokratie; Einnahmen für Länder und Kommunen in Höhe von fast das liegt mir in diesen Zeiten besonders am Herzen. 23 Milliarden Euro bedeutet. Nicht eingerechnet in diese Ich selbst bin in einem Land aufgewachsen, das nicht 23 Milliarden Euro ist der Aufwuchs nächstes Jahr beim demokratisch und frei war. Ich habe das große Glück, kommunalen Entlastungspaket, das von 2,5 Milliarden heute mit meiner Familie in einem freiheitlich-demokra- Euro auf 5 Milliarden Euro wächst, oder auch die Ände- tischen Land zu leben. Es ist nicht alles gut, aber vieles, rung über Artikel 104c, Stärkung von fnanzschwachen und es ist unsere gemeinsame Aufgabe, dafür zu sorgen, Kommunen bei der Sanierung von Schulinfrastruktur mit dass es so bleibt. weiteren 3,5 Milliarden Euro. Vielen herzlichen Dank für die Zusammenarbeit. Liebe Kolleginnen und Kollegen, hier wird immer nur auf den Bund geschaut. Wenn wir über gleichwertige Le- (Anhaltender Beifall bei der SPD – Beifall bei bensverhältnisse reden, wenn wir über gesamtstaatliche der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE Verantwortung reden, dann müssen wir auch einbezie- GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LIN- hen, dass im Jahr 2016 Länder und Gemeinden gemein- KEN) sam Jahresüberschüsse von 14,5 Milliarden Euro hatten. 23994 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Eckhardt Rehberg (A) Bei den Ländern waren es fast 9 Milliarden Euro; bei den wir auch die 80 000 Sozialwohnungen insgesamt für (C) Gemeinden waren es 5,5 Milliarden Euro. Das ist nicht Deutschland; dann erreichen wir unser Ziel. nur durch den massiven Aufwuchs von Steuereinnah- men, sondern insbesondere dadurch zum Tragen gekom- (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. men, dass sich, seitdem Bundeskanzlerin Ulli Nissen [SPD]) ist, also seit drei Legislaturperioden, diese quasi zweite Liebe Kolleginnen und Kollegen, nachdem es um das Säule der Bund-Länder-Finanzbeziehungen so deutlich Gesamtpaket ging, möchte ich nun eine kurze Anmerkung herausgebildet hat. zum Thema Verkehrsinfrastruktur machen. Uns hat 2013 fast keiner geglaubt, dass wir den Investitionshochlauf Mir war immer wichtig – das wissen meine Kollegen schafen. Heute haben wir die Situation, dass, was Stra- im Haushaltsausschuss sehr gut –, dass wir endlich mit ßenneubauprojekte angeht, die Schubladen leergefegt dafür sorgen können, dass das Geld, das wir Ländern und sind. Es gibt aktuell kein einziges Straßenneubauprojekt Kommunen geben, erstens da ankommt, wo es hingehört, in Deutschland mit Baurecht mehr. Wir fnanzieren alles und zweitens auch dafür verwandt wird, wofür es vorge- aus. Es ist sehr wichtig, dass wir die Infrastrukturgesell- sehen ist. Mit der Änderung von Artikel 104b Grundge- schaft für die Bundesautobahnen gründen, damit wir hier setz, mit der Änderung von Artikel 114 Grundgesetz hat schneller und zügiger vorankommen. der Bundesrechnungshof Instrumente in der Hand, um dafür zu sorgen, dass das zukünftig besser laufen wird. Frau Kollegin Wagenknecht, Sie haben Kritik an ÖPP geäußert. Ich weiß nicht, ob Sie, Herr Bürger- (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und meister Scholz, mir zustimmen. Bei Ihnen läuft gerade der SPD) ein ÖPP-Projekt: A 7 Hamburg–Bordesholm, Umfang: 1,6 Milliarden Euro. Es läuft nach meiner Kenntnis ex- Ich will zwei Beispiele nennen, die mich in den letzten zellent – termingetreu, kostengetreu –, und es gibt auch Tagen massiv geärgert haben. bei der Verkehrslenkung überhaupt keine Probleme. Ob das im konventionellen Bereich – Herr Behrens, ich Erstens. Das Institut der deutschen Wirtschaft stellt könnte eine ganze Latte von Projekten im konventionel- fest, dass 300 000 Betreuungsplätze in Kindertages- len Bereich herunterrattern, bei denen es eine Verdopp- einrichtungen fehlen. Wahr ist, dass wir das vierte Pro- lung der Kosten gegeben hat – genauso gelaufen wäre, gramm aufegen – 2017 bis 2020; 1,1 Milliarden Euro –, das würde ich in hohem Maße bezweifeln. dass aber im dritten Programm – 2015 bis 2018 – gerade mal ein Drittel der 550 Millionen Euro abgerufen worden (Zuruf des Abg. Herbert Behrens [DIE sind. Hier gibt es aus meiner Sicht zwei Verantwortungs- LINKE]) (B) ebenen. Es gibt die Verantwortung des Bundesministe- (D) riums, dafür zu sorgen, dass das Geld abfießt und ein Es wird immer wieder gesagt: ÖPP ist um 40 Prozent Zustand, bei dem Kitaplätze fehlen – 300 000 ist eine teurer. ÖPP ist um 20 Prozent teurer. – Die elf ÖPP-Pro- erschreckende Zahl –, nicht eintritt, und es gibt die Ver- jekte, die in Deutschland fertiggestellt worden sind, sind antwortung der Länder und Kommunen, dafür zu sorgen, termin- und kostengetreu realisiert worden und haben un- dass dieses Geld zielgerichtet für das eingesetzt wird, für sere Infrastruktur vorangebracht. das wir es politisch vorgesehen haben. (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE (Beifall bei der CDU/CSU) GRÜNEN]: Das stimmt nicht!) Liebe Kolleginnen und Kollegen, unter der Federfüh- Zweitens. Der Bund stellt in diesem Jahr 1,5 Milliar- rung des Haushaltsausschusses und der Haushälter ist den Euro und auch im nächsten Jahr 1,5 Milliarden Euro hier ein Gesamtpaket zusammengekommen, über das ich für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung; im letz- nur sagen kann: Es ist zustimmungsfähig. Verschieben ten Jahr war es 1 Milliarde Euro. Gebaut wurden von der hilft nicht. Entscheiden hilft. Ländergesamtheit gerade mal 25 000 Sozialwohnungen. Allein mit dem Bundesgeld – übrigens: sozialer Woh- Herzlichen Dank. nungsbau ist keine Bundesaufgabe; das ist eine Länder- aufgabe –, mit dieser 1 Milliarde Euro, hätten mindestens (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- 30 000 Sozialwohnungen gebaut werden können. Da ist ordneten der SPD) meine Frage an die Länder, die nicht einmal die Bun- desmittel dafür eingesetzt haben: Was passiert mit dem Vizepräsidentin Petra Pau: Geld? Wofür wird es verwendet? Das Wort hat die Kollegin Bettina Hagedorn für die Ich habe an dieser Stelle auch eine Bitte an das Bun- SPD-Fraktion. desministerium. Man kann die Dinge nicht einfach (Beifall bei der SPD) so laufen lassen. Es geht nicht, sich zu freuen, dass es 15 000 neue Sozialwohnungen in 2015 und 25 000 in 2016 gibt, dann aber zu sagen: Wir brauchen 80 000 So- Bettina Hagedorn (SPD): zialwohnungen. – Wenn 1,5 Milliarden Euro Bundesgeld Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kolle- und 1,5 Milliarden Euro von den Ländern eingesetzt gen! Am 16. Februar 2017 wurde dieses große Geset- werden – die Erwartungshaltung ist, dass zu einem Euro zespaket hier in erster Lesung beraten. Zu dem Vorwurf, vom Bund ein Euro vom Land kommt –, dann schafen wir würden das hier alles im Sauseschritt beschließen, Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23995

Bettina Hagedorn (A) sage ich daher nur: Das ist schon drei Monate her, Frau lieber Norbert, herzlichen Dank für unsere gemeinsame Wagenknecht. Arbeit in den letzten sieben Wochen – unterstützt. Diese Sachverständigen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitar- (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten beiter, die uns sieben Wochen lang dabei unterstützt ha- des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) ben, der Privatisierung die Giftzähne zu ziehen, sitzen Wir haben das hier ordentlich beraten. Ich fnde, einiges zum Teil heute oben auf der Tribüne. Ganz herzlichen von dem, was Sie hier vom Stapel gelassen haben, ist Dank an Sie alle, die uns unterstützt haben! Ich glaube, wirklich eine Difamierung unserer parlamentarischen diesen Dank kann ich im Namen von allen Haushältern Arbeit, und dagegen sollten wir uns alle zur Wehr setzen. aussprechen. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU so- (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten wie der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ GRÜNEN]) DIE GRÜNEN und der Abg. Sabine Leidig Schon in der Debatte zur ersten Beratung habe ich Ih- [DIE LINKE]) nen, Herr Schäuble und Herr Dobrindt, gesagt, dass der Es sind die Mitarbeiter der Professoren Hermes, Be- Präsident des Bundesrechnungshofes, Kay Scheller, be- ckers und Gröpl, und es sind vor allen Dingen viele Mit- reits im Januar Ihnen ins Stammbuch geschrieben und arbeiterinnen und Mitarbeiter und Prüfer des Bundes- uns zur Kenntnis gegeben hat, dass es in diesem Gesetz- rechnungshofes, die heute hier sind. Ich danke Ihnen von entwurf zur Autobahnprivatisierung sehr wohl vier Hin- Herzen für Ihre Arbeit. Ohne Sie hätten wir diese par- tertüren zur Privatisierung gibt. Die sind nicht aus Ver- lamentarische Arbeit, die wir gemacht haben, nicht mit sehen in Ihren Gesetzentwurf hineingekommen, sondern Erfolg abschließen können. Vielen Dank! es war Ihr Ziel, zu privatisieren. Das hier zu kaschieren, muss ich sagen, steht Ihnen als Regierung nicht gut zu (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten Gesicht. der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der Abg. Sabine Leidig (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten [DIE LINKE]) des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN) Es ist der Ehrlichkeit geschuldet, wenn ich sage, dass Das ist auch deshalb wichtig, weil wir nämlich bei der ich damals schon angekündigt hatte – ich konnte das Veränderung des Gesetzestextes weder die Unterstützung tun, weil wir uns mit den Kollegen der CDU/CSU im des Finanz- noch des Verkehrsministeriums gehabt ha- Haushaltsausschuss schon damals im Grundsatz einig ben, allerdings auch nicht gewollt haben. Denn wir woll- waren –, dass wir genau diese Türen der Privatisierung ten das Gesetz ja um 180 Grad wenden. Das haben wir (B) schließen wollen. Geglaubt hat uns das damals kaum je- getan. mand, weder die Sachverständigen noch die Journalisten Ich bin jetzt seit 15 Jahren Mitglied des Bundestages oder die Öfentlichkeit – teilweise auch nicht die eigenen und des Haushaltsausschusses. Da habe ich schon man- Kollegen. Aber heute können wir sagen – gemeinsam als ches erlebt. Aber das, was wir in den letzten sieben Wo- CDU/CSU und SPD im Haushaltsausschuss –: Verspro- chen, lieber Norbert Brackmann, gemeinsam mit der Un- chen – gehalten. terstützung unserer Haushälter von SPD und CDU/CSU (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten erreicht haben, ist außergewöhnlich. Für diese Unterstüt- der CDU/CSU) zung möchte ich mich bei unseren Kollegen bedanken. Die Arbeit war jedenfalls anspruchsvoll und aller Ehren Es ist schon bemerkenswert, dass Sie, Herr Schäuble wert. Ich fnde, dass wir das heute so beschließen, ist eine und Herr Dobrindt, es ofenbar für nötig halten, Ihre Sternstunde für das Parlament insgesamt. eigene Verantwortung an diesem Regierungsentwurf mit den Ergebnissen der Fratzscher-Kommission zu be- (Beifall bei der SPD) gründen, die ihre Arbeit schon vor zwei Jahren beendet hat. Eines sei hier festgestellt: Die Ergebnisse der Fratz- Vizepräsidentin Petra Pau: scher-Kommission habe nicht nur ich mir nie zu eigen gemacht, sondern auch unser Wirtschaftsminister Sigmar Kollegin Hagedorn, gestatten Sie eine Frage oder Be- Gabriel nicht. merkung des Kollegen Behrens? (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- (SPD): NEN]: Aber der war schon dafür!) Bettina Hagedorn Natürlich. Sie waren auch nie Gegenstand von parlamentarischen Debatten hier in diesem Raum. Die Verantwortung für das, was Sie uns vorgelegt haben, liegt ausschließlich bei Herbert Behrens (DIE LINKE): Ihnen. Liebe Kollegin Hagedorn, liebe Bettina, das Engage- ment in Ehren. Wir erkennen zwar an, dass es massive (Beifall bei der SPD – Sven-Christian Kindler Veränderungen und Verbesserungen gegenüber dem ur- [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na ja!) sprünglichen Entwurf gegeben hat. Aber auch du hast Wir haben am 27. März 2017 dann eine mehrstündige richtigerweise darauf hingewiesen, dass das eigentliche Anhörung gehabt. Die Sachverständigen, die uns damals Problem am Anfang liegt. Man konnte also nur noch ver- beraten haben, haben mich und Norbert Brackmann – suchen, den Gesetzentwurf zu verbessern. 23996 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Herbert Behrens (A) Du hast von einer „Sternstunde des Parlamentaris- wollten dem Gesamtpaket wegen der vielen Aspekte, die (C) mus“ gesprochen. Ich habe nicht den Eindruck, dass wir, darin enthalten sind, zustimmen –, dass wir es geschaft zumindest wir als Oppositionspolitiker und Fachpoli- haben, der Privatisierung das Stoppschild vehement ent- tiker, an dieser Diskussion teilhaben konnten, weil uns gegenzuhalten. Das haben wir geschaft, und darum kön- bis gestern, bis zu den Ausschusssitzungen, immer noch nen wir mit Ja stimmen. Es besteht keine Notwendigkeit, nicht das komplette Paket mit all seinen Details, mit allen das Paket aufzuschnüren. Anträgen vorgelegen hat. (Beifall bei der SPD) Von daher meine Frage an dich und an die SPD-Kol- Es ist heute immer wieder von der Grundgesetzände- leginnen und -Kollegen: Woraus ergibt sich der Zwang, rung die Rede. Ja, wir haben es geschaft, dass heute über diese Bundesfernstraßengesellschaft heute mit zu be- zwei zusätzliche Grundgesetzänderungen zum Stopp schließen? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, das, was der Privatisierung abgestimmt wird. Damit bringen wir im Rahmen des Länderfnanzausgleiches nötig ist, heute nach dem Urteil unserer Sachverständigen tatsächlich zu regeln, um dann später noch einmal richtig und gründ- funktionierende Stoppschilder ins Grundgesetz ein. Die lich an das Thema Bundesfernstraßengesellschaft heran- unmittelbare und mittelbare Beteiligung Dritter ist aus- zugehen? geschlossen. Teilnetz-ÖPPs sind auch wirksam ausge- (Beifall bei der LINKEN) schlossen. Aber ich will auch sagen, was wir insgesamt noch Bettina Hagedorn (SPD): einfachgesetzlich geändert haben. Ich fnde schon, lie- Lieber Kollege Behrens, die Öfentlichkeit weiß es be Kolleginnen und Kollegen, dass, wenn man nur von vielleicht nicht, aber wir Abgeordnete wissen, dass das, Grundgesetzänderungen spricht, darin die Gefahr liegt, was wir heute beschließen, ein Paket ist – ein Paket, ein einfache Gesetze zu difamieren. Paket. Das haben nicht wir Abgeordnete so beschlossen, (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- sondern 16 Ministerpräsidenten NEN]: Das haben wir aber nicht gemacht!) (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Nein!) Der Bundestag beschließt zu 99,99 Prozent einfache Ge- zusammen mit unserer Regierungsspitze. Dabei waren setze. Das kann man nicht schlechtreden. übrigens auch Ministerpräsident Ramelow und Minister- (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- präsident Kretschmann. NEN]: Das haben wir nicht gemacht!) (Ulli Nissen [SPD]: Hört! Hört! – Herbert Ich will Ihnen einmal vorlesen, was wir einfachge- (B) Behrens [DIE LINKE]: Er wollte aber nicht setzlich alles beschlossen haben, was so nicht im Re- (D) das Paket!) gierungsentwurf stand: Eine unmittelbare und mittel- – Genau. Es ist ein Paket. Weil das so ist, werden wir die- bare Beteiligung Dritter ist jetzt ausgeschlossen. Die ses Paket insgesamt beschließen oder nicht beschließen. Beteiligung Privater im Rahmen von öfentlich-privaten Partnerschaften auf Teilnetzen ist ausgeschlossen. Eine Viele Vorredner haben schon darauf hingewiesen, was Übertragung von Altschulden wird jetzt ausgeschlossen. alles an diesem Paket hängt, zum Beispiel die auskömm- Die Gesellschaft wird nicht kreditfähig. Das wirtschaftli- liche Finanzierung der Länder. Für die mittelfristige Fi- che Eigentum an den Fernstraßen bleibt beim Bund. Der nanzplanung einiger Länder, die nicht so gut gepolstert Mautgläubiger bleibt der Bund. Spartengesellschaften sind, sind die Beschlüsse schon sehr wichtig. sind ausgeschlossen. Es wird keine AG nach dem Vor- (Dr. Sahra Wagenknecht [DIE LINKE]: Da- bild der Deutschen Bahn geben. Die Satzung dieser Ge- für brauchen sie keine Autobahngesellschaft!) sellschaft bedarf der Zustimmung des Parlaments. Die Prüfrechte des Bundesrechnungshofes werden erstmals Davon hängt zum Beispiel ab, ob sie in den nächsten Jah- gesetzlich verankert. Kontroll- und Einfussmöglichkei- ren Landespolizisten oder Lehrer einstellen können. An ten des Parlamentes auf Verkehrsinvestitionen bleiben dem Paket hängen der Unterhaltsvorschuss und auch die erhalten und werden sogar gegenüber dem Status quo 3,5 Milliarden Euro für die armen Kommunen, für die vergrößert, weil zum Beispiel der fünfjährige Finanzie- Schulen, sowie die Autobahngesellschaft. rungs- und Realisierungsplan in Zukunft der Zustim- (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Das ist ab- mung des Haushalts- und Verkehrsausschusses bedarf, surd!) was jetzt nicht so ist. Weil hier noch nicht die Rede davon gewesen ist, Das hat Herr Schäuble hineinverhandelt. Deswegen kann will ich darauf hinweisen, dass wir mit diesem Gesetz man das Paket nur insgesamt beschließen. auch über die berufiche Zukunft von vermutlich bis zu Ich will Ihnen ganz ofen sagen – das habe ich hier 11 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entscheiden. sinngemäß schon am 16. Februar angekündigt –, dass Auch diesbezüglich war der Regierungsentwurf, zurück- nicht nur ich persönlich, sondern auch die SPD insge- haltend gesagt, schlecht. samt ein Problem mit dem Regierungsentwurf zu einer (Volker Kauder [CDU/CSU]: Was?) Autobahngesellschaft hatte. Ich sage Ihnen auch: Wenn es nicht geglückt wäre, den Giftzahn einer Privatisierung Er enthielt eine vier- bis fünfjährige mitbestimmungs- der Autobahngesellschaft zu ziehen, dann würde ich heu- freie Zeit. Er enthielt dahin gehend einen Eingrif in die te nicht mit Ja stimmen. Und darum bin ich froh – wir Tarifautonomie, dass Tarifverträge ausdrücklich nicht Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23997

Bettina Hagedorn (A) vorgesehen waren. Ich möchte mich bei unseren Sach- gehen; denn jeden Euro, der ins Schulklo geht – das ist verständigen von Verdi bedanken – auch sie sitzen auf eigentlich eine Länderaufgabe –, der Tribüne –, die uns dabei unterstützt haben, dass Tarif- (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Also verträge gesetzlich festgeschrieben werden und die Mit- in die Sanierung der Schulklos!) bestimmung gestärkt wird, was im Interesse von vermut- lich 11 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist. Wir kann der Bund nicht in seinen eigentlichen Aufgabenge- haben zusammen mit Verdi alles getan, um aus einem bieten investieren, zum Beispiel in den Bereichen „inne- schlechten Regierungsentwurf einen guten Gesetzent- re Sicherheit“ oder „Bekämpfung der Fluchtursachen“. wurf zu machen, der den Stempel des Parlaments trägt. Das sind die eigentlichen Bundesaufgaben, und auf die Allen, die daran mitgewirkt haben, vielen Dank für die müssen wir uns jetzt auf jeden Fall wieder konzentrieren. Unterstützung. Nach diesem Pakt muss jeder seine Aufgaben erfüllen, und Bildungspolitik ist eindeutig Ländersache. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) der CDU/CSU) Bei diesem Gesetzentwurf geht es aber nicht nur um Geld, auch wenn man das meinen könnte, wenn man die Vizepräsidentin Petra Pau: Reden hier hört. Es geht auch darum, dass wir die Bür- Das Wort hat die Kollegin für die gerinnen und Bürger an den Erfolgen dieser Verabredung CDU/CSU-Fraktion. teilhaben lassen. Ein ganz wesentlicher Punkt sind die zusätzlichen Kompetenzen des Bundes im Bereich der (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Finanzverwaltung, der Steuerpolitik. Das ist ein sehr Johannes Kahrs [SPD]) sprödes Thema. Ich erkläre Ihnen aber sehr gerne, was auch die Bürgerinnen und Bürger damit zu tun haben. Wir müssen die Digitalisierung in den Finanzverwal- Antje Tillmann (CDU/CSU): tungen vorantreiben, damit die Bürgerinnen und Bürger demnächst dank einer vorausgefüllten automatischen Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Steuererklärung Lebenszeit sparen können. Aber auch Sehr geehrte Gäste! Der Auftrag für diese Legislaturpe- für die Verwaltungen der Länder ist das wichtig; denn riode lautete, die Bund-Länder-Finanzbeziehungen neu jeder Finanzbeamte, der für diese Aufgaben dann nicht zu ordnen, unter anderem, weil der Solidarpakt II für die mehr gebraucht wird, kann sich für wichtigere Aufga- neuen Länder 2019 ausläuft. Wir haben es geschaft, ei- ben Zeit nehmen, zum Beispiel für die Bekämpfung von nen bruchlosen Übergang für die neuen Länder in den Steuerhinterziehung in großem Umfang. Jeder dadurch (B) künftigen Länderfnanzausgleich zu erreichen. Mein gewonnene Euro kann dann wieder in Projekte fießen, Land Thüringen zum Beispiel bekommt 2020 aus die- zum Beispiel in die Schulsanierung. Wir brauchen ein sem Länderfnanzausgleich 172 Millionen Euro mehr als gemeinsames Vorgehen im Bereich der Finanzverwal- 2019 aus dem Solidarpakt. Der Teil hat gut geklappt. tung, um zu einer gerechteren und gleichmäßigeren Be- steuerung in diesem Land zu kommen. Eigentlich müsste man von Bund-Länder-Kommu- nen-Finanzbeziehungen sprechen; denn wir haben es ge- Die Voraussetzungen dafür haben wir im Konsens-Ge- schaft – das haben wir uns als Zweites vorgenommen –, setz – auch das ist ein spröder Titel – geschafen. Dem- auch die Finanzen der Kommunen auf sichere Füße zu nächst ist es möglich, dass der Bund zusammen mit den stellen. Diese Legislaturperiode war geprägt von vielen meisten Ländern wesentlich schneller entscheidet. Das Entlastungsprogrammen für die Kommunen. 95 Milliar- hat auch auf die Bürgerinnen und Bürger Auswirkungen. den Euro sind vom Bund an die Kommunen gefossen. Beispiel eins. Die Unternehmerinnen und Unterneh- Ich erinnere an Kitaausbauprogramme, Schulsanierun- mer haben wir vor einiger Zeit verpfichtet, dem Finanz- gen, das Bildungspaket und die Übernahme der Kosten amt eine elektronische Bilanz zu übermitteln. Das hat die für die Grundsicherung. Das führte dazu – ohne den heu- Unternehmerinnen und Unternehmer und ihre Steuerbe- te zu beschließenden Pakt –, dass die Kommunen 2016 rater viel Geld gekostet. Wir haben ihnen damals verspro- einen Überschuss von 5,4 Milliarden Euro erzielt haben. chen, dass sie die korrigierten Daten nach einer Betrieb- Angesichts dessen mutet ein Gesetzentwurf mit dem sprüfung in digitaler Form zurückübersandt bekommen. Ziel der Sicherung fnanzschwacher Kommunen eigen- Dadurch hätten sie massiv Geld gespart, und die Finanz- artig an; aber natürlich ist mir klar, was das Problem mit verwaltungen hätten sehr viel schneller arbeiten können. Durchschnitten ist. Dieses Verfahren liegt jedoch seit Jahren brach, weil es an entsprechender IT-Technik mangelt. Wir müssen da Wir werden heute weitere Entlastungen für die Kom- besser werden. Das nützt den Steuerpfichtigen, und das munen beschließen, unter anderem werden wir 3,5 Mil- nützt den Finanzverwaltungen der Länder. liarden Euro zur Verbesserung der Schulinfrastruktur zur Verfügung stellen. Damit erhöhen wir diesen Posten (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) auf 7 Milliarden Euro. Ich verstehe sehr gut, dass es den Ein ähnliches Problem gibt es im Privatbereich. 2015 Eltern völlig egal ist, wo das Geld herkommt, wenn die haben wir beschlossen, dass die gerechtere Verteilung Schule ihrer Kinder saniert werden muss. Ich sage aber des Splittingvorteils über die Steuerklasse IV mit Faktor- allen heute Beteiligten: Jetzt muss erst einmal Schluss verfahren durch Antrag zwei Jahre gewährt werden kann. damit sein, dass solche Investitionen zulasten des Bundes Auch das scheitert an technischen Voraussetzungen. Das 23998 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Antje Tillmann (A) heißt, die Bürgerinnen und Bürger sind überfüssigerwei- Wir Sozialdemokraten sind stolz darauf, dass das Ko- (C) se jedes Jahr wieder aufgefordert, neue Anträge zu stel- operationsverbot aufgebrochen worden ist. len, und das nur, weil die Technik nicht funktioniert. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Mit Aufbrechen Das waren nur zwei Beispiele, die zeigen, warum wir wollen wir nichts zu tun haben!) die neue IT-Technik unbedingt brauchen. Wir brauchen Das sieht ein grüner Ministerpräsident nicht so, das se- sie, um allen die Arbeit, die Erfüllung ihrer Aufgaben hen große Teile der CDU/CSU nicht so. Trotzdem glau- zu erleichtern. Wir brauchen sie, um eine gerechtere ben wir, dass es richtig ist, Geld in Schulen zu investie- und einheitliche Besteuerung in diesem Land, in allen ren, dass es richtig ist, dafür zu sorgen, dass die Schulen 16 Bundesländern, zu ermöglichen. Ich bin sicher, dass vernünftig ausgestattet werden. die Länder nach Anfangsschwierigkeiten gerade bei die- sem Punkt mit dem Kompromiss sehr zufrieden sein kön- (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- nen, weil es jetzt vorangeht. Wir sind uns einig, dass da NEN]: Wie sieht Herr Scholz das eigentlich?) für alle eine Win-win-Situation entstehen kann. Wenn man da Geld investiert, ist das gut angelegtes Geld; Sie sehen an den genannten Punkten, dass diese Re- (Beifall bei der SPD) form für mehrere Seiten ein Gewinn sein kann. Deshalb die 3,5 Milliarden Euro sind gut angelegt. Bevor die werde ich dieser Reform heute zustimmen, auch wenn Grünen irgendwelche Vorwürfe machen, wäre es schick, ich mir an einigen Stellen andere Lösungen hätte vorstel- wenn sie die Probleme ihrer eigenen Partei klärten, statt len können. Wir gehen diesen Weg. Ich sage aber: Da- hier Dinge zu erzählen, die nicht einmal bei ihnen Kon- nach muss sich der Bund wieder auf seine Aufgaben kon- sens sind. zentrieren, das Geld für Bundesaufgaben ausgeben, für innere Sicherheit, für die Bekämpfung von Fluchtursa- (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- chen, für Aufgaben der Bundesverwaltung. Das machen NEN]: Wie sieht das denn Herr Scholz?) wir nach der heutigen Verabschiedung des Gesetzes. Ich plädiere für eine Zustimmung. Wir Sozialdemokraten sind uns in der Frage einig. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Kai (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat es denn eingeführt? Die SPD! Herr Kahrs hat damals zugestimmt!) Vizepräsidentin Petra Pau: Das Wort hat der Kollege Johannes Kahrs für die Zur Frage des Unterhaltsvorschusses. Es ist gut so, (B) SPD-Fraktion. dass wir diese Frage geklärt haben. Ich möchte unserer (D) Bundesministerin Manuela Schwesig an dieser Stelle (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Eckhardt ganz herzlich danken. Rehberg [CDU/CSU]) (Beifall bei Abgeordneten der SPD) Das war in den letzten dreieinhalb Jahren nicht ganz ein- Johannes Kahrs (SPD): fach für dich. Du hast dich in der Bundesregierung häuf- Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und ger durchgesetzt, als es Wolfgang Schäuble lieb war. Kollegen! Wir haben hier, wie es die Kollegin Hagedorn (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE eben schon gesagt hat, ein Paket vorliegen, in dem vier GRÜNEN]: Viel zu wenig!) wichtige Bereiche enthalten sind, und wir Sozialdemo- kraten stehen zu allen vier Punkten. Das haben nicht alle Du hast dich auch hier im Deutschen Bundestag durch- Kolleginnen und Kollegen heute so gesehen. Jeder hat gesetzt. In der Sache, für die Familien mit Kindern, ist hier so seine Vorbehalte gehabt. Ich möchte es noch ein- das gut. Deswegen danken wir dir. So wichtig es ist, dass mal sagen: Ich glaube, es ist ein Erfolg, dass sich 16 Län- Mecklenburg-Vorpommern eine gute Ministerpräsiden- der mit dem Bund einigen. Geärgert hat uns ein bisschen, tin bekommt, so schade ist es, dass du gehst. Du wirst uns dass da nur die Exekutive mit der Exekutive geredet hat fehlen. Noch einmal vielen herzlichen Dank, Manuela! und wir als Abgeordnete nicht beteiligt waren. (Beifall bei der SPD) (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Es ist schon einiges zur Bundesautobahngesellschaft, Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- zur Infrastrukturgesellschaft gesagt worden. Ich möch- NEN]) te daran erinnern, wo wir gestartet sind. Als wir diese Vorlage diskutiert haben – Kollegin Hagedorn hat es ja Trotzdem – das muss man sagen – ist es ein Ergebnis, gesagt –, haben wir hier festgestellt, dass das Gesetz in dem wir jetzt zustimmen, weil es – ich glaube, der Kol- diesem Punkt nicht zustimmungsfähig ist, dass es einfach lege Rehberg hat es schon gesagt – im Ganzen eine Ver- so nicht geht. Herr Kauder – da Sie eben einen kleinen besserung ist. Olaf Scholz hat ausgeführt, warum es ins- Zwischenruf riskiert haben –, als wir von der SPD gesagt besondere mit Blick auf die ostdeutschen Länder richtig haben, wir bräuchten eine Grundgesetzänderung, damit ist, diesem Paket so zuzustimmen. Jeder, der das nicht es zu keiner Privatisierung kommen könne, haben Sie tun will, sollte sich das auch mit Blick darauf ganz genau im Fernsehen gesagt: Na, dann sollen sie es mal versu- überlegen. chen. – Herr Kauder, wir haben es versucht. Wir haben Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 23999

Johannes Kahrs (A) uns durchgesetzt, und zwar mit Ihrer Hilfe. Einsicht ist Präsident Dr. Norbert Lammert: immer etwas Gutes. Deswegen meinen herzlichen Dank. Dass diese Festlegung auch einmal Gegenstand des Finanzausgleichgesetzes werden würde, hätte auch kaum (Beifall bei der SPD) jemand für möglich gehalten. In der Sache ist das Gesetz deutlich besser geworden: (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU – Es ist nämlich zustimmungsfähig geworden. Das Paket Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das enthält viel Gutes – darüber haben wir eben diskutiert –, musste einmal gesagt werden!) und daher kann man das Paket nicht ablehnen. Es war notwendig, dass wir die angestrebte Privatisierung ver- Nächster Redner für den Bundesrat ist der Minister- hindert haben. Noch einmal ganz herzlichen Dank. präsident von Hessen, Volker Boufer.

Ich komme in keiner Rede ohne Dank aus. Mein Dank (Beifall bei der CDU/CSU) gilt auch Eckhardt Rehberg und Norbert Brackmann. Zu- sammen mit Bettina Hagedorn waren wir im Haushalts- Volker Boufer, Ministerpräsident (Hessen): ausschuss ein starkes Team. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lieber Kollege Kahrs, das war mutig, das war munter, aber da- (Zuruf des Abg. [CDU/ rum geht es eigentlich nicht. CSU]) (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU – – Ja, du auch, mein lieber Andreas. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist auch wieder wahr!) (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU) Meine Damen und Herren, aus der Sicht der Länder ist Ohne dich geht gar nichts, das wissen wir alle. – Also, diese Debatte ausgesprochen interessant. ohne die Kolleginnen und Kollegen der Union und der SPD im Haushaltsausschuss hätten wir das nicht hinbe- (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD) kommen. Ganz herzlichen Dank dafür! Da bescheinigt der eine Koalitionspartner dem anderen, Ehrlich gesagt: Der Höhepunkt der ganzen Debatte dass er kraftvoll etwas verhindert hat, über die Privatisierung waren nicht die Diskussion bei ( [SPD]: Ganz anders als der Heinrich-Böll-Stiftung oder die Unterschriftenüber- in den Ländern!) (B) gaben von Campact und anderen, sondern als ein sehr knurriger, schmallippiger Parlamentarischer Staatsse- oder der andere bescheinigt wiederum, dass er kraftvoll kretär Ferlemann gestern im Haushaltsausschuss, als etwas durchgesetzt hat. Das ist aus Sicht der Länder uns von den Linken wieder vorgeworfen worden ist, das ziemlich unerheblich. wäre Privatisierung, gesagt hat: Privatisierung? Das hat uns der Ausschuss alles verbaut. – Herr Ferlemann, das (Lachen der Abg. Christine Lambrecht haben wir, und das ist auch gut so. [SPD]) Ich möchte gerne auf den Punkt zurückkommen, der (Heiterkeit und Beifall bei der SPD) aus meiner Sicht entscheidend ist. Meine Damen und Herren, ich bin der festen Überzeugung, dass heute ein Selbst die Bundesregierung gesteht es ein: Wir als Deut- ganz wichtiges, aus meiner Sicht auch richtiges Gesamt- scher Bundestag, wir als Parlament, haben die Privatisie- paket zu verabschieden ist. Worum geht es eigentlich? rung verhindert. Das heißt, das Struck’sche Gesetz gilt Die Frage, wie eine Infrastrukturgesellschaft organisiert weiterhin: Kein Gesetz verlässt den Deutschen Bundes- werden kann – linksherum oder rechtsherum –, mag für tag so, wie es reingekommen ist. Sie wichtig sein, aber es ist nicht die entscheidende Fra- ge. Und, Frau Wagenknecht: Purer Populismus und billi- ge AfD-Stimmungsmache jenseits der Sach- und Fakte- (Bettina Hagedorn [SPD]: Ach!) nebene sind peinlich. Die entscheidenden Fragen sind andere. Wir wissen (Beifall bei Abgeordneten der SPD) alle gemeinsam, dass Ende 2019 sämtliche Solidarsyste- me auslaufen: der Solidarpakt II, die Entfechtungsmittel; Machen Sie gerne weiterhin Ihre Doppelinterviews mit bei all dem geht es um Milliardenbeträge. Es ging nun Frau Petry. Sie werden damit nicht gewinnen. Das ist bil- darum, eine Antwort zu geben auf die Fragen: Wie soll es lig und peinlich. Mit Ihnen kann man und wird man in weitergehen? Wie soll es weitergehen in den neuen Län- Deutschland nie regieren können. dern? Wie soll es weitergehen mit Ländern wie Bremen und dem Saarland, die die Probleme aus eigener Kraft Vielen Dank. nicht lösen können? Das sind die entscheidenden Fra- gen. Es ging um die Bund-Länder-Beziehungen und um (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten die Beziehungen der Länder untereinander. Alle anderen der CDU/CSU) Fragen haben sich später ergeben. Ich will ausdrücklich 24000 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Ministerpräsident Volker Boufer (Hessen) (A) sagen: In der Großen Koalition haben wir seinerzeit ver- von seinem Kuchen zur Verteilung an die anderen Länder (C) einbart, dass wir darauf eine Antwort geben wollen, bereitstellen. Das ist bewusst so gemacht. Das ist auch richtig. Wir stehen zu unserer Solidarität. Deshalb ist es (Johannes Kahrs [SPD]: Das ist eine Sicht der grob falsch, zu behaupten, hier würde der Gedanke der Länder!) Solidarität aufgegeben werden. Es ist mir wichtig, das und die Antwort, die wir geben, ist aus meiner Sicht eine deutlich zu machen. richtige. Herr Kollege Kahrs und alle anderen haben es Zum anderen konnte man lesen, es sei staatsrechtlich zum Teil bestätigt. und fnanzwissenschaftlich nicht das Maß aller Dinge. Wir beweisen hier zweierlei Dinge. Wie wahr, aber darum geht es nicht. Wir als Länderver- treter konnten eben wunderbar sehen, wie ein und dersel- Erstens. Der Föderalismus ist entgegen mancher Be- be Text von den Fraktionen höchst unterschiedlich aus- hauptungen handlungsfähig. Es ist das erste Mal in dieser gelegt wird. Das kann nicht das Thema der Länder sein. Republik, dass die 16 Länder, die so unterschiedliche In- Am Ende geht es nicht um fnanzwissenschaftliche und teressen haben, eine gemeinsame Position formulieren, staatswissenschaftliche Höchstleistungen, sondern es und zwar ohne Hilfe des Bundesverfassungsgerichts. geht um das politisch Machbare. Gemessen am politisch (Johannes Kahrs [SPD]: Weil der Bund sie Machbaren ist dies ein großer Erfolg. fnanziert!) Ich möchte hinzufügen: Die Arbeit ist noch nicht ge- Das zeigt, dass sich alle bewegt haben. tan. Ich werbe dafür, die Gewerbesteuerumlage, Herr Bundesfnanzminister, auch noch zu regeln. Dort besteht (Johannes Kahrs [SPD]: Der Bund!) noch Handlungsbedarf. Denn das, was jetzt auf der einen – Sie sagen immer „der Bund“. Glauben Sie das im Seite an Mehrerlösen zu erwarten ist, würde an der ande- Ernst? Wollen Sie die neuen Länder alleinlassen? Sollen ren Stelle wieder wegfallen, wenn wir das nicht entspre- das die Zahlerländer alleine lösen? Wollen Sie Bremen chend regeln. und das Saarland alleinlassen? Dann haben Sie es falsch Ich habe – wie alle meine Kolleginnen und Kolle- verstanden. gen – mit Interesse heute die Debatte über die spannende (Johannes Kahrs [SPD]: Etwas mehr Solida- Frage verfolgt, wie einzelne Themen zwischen Bund und rität von den reichen Ländern hätte geholfen!) Ländern – ich füge bewusst hinzu: und den Kommunen – richtig austariert werden sollen. Das ist eine spannende Auch das muss klar sein: Die Stärke dieses Landes hat Frage. Sie haben darüber im Bereich der Schulen und der aus meiner Sicht zentral mit dem föderativen Aufbau zu Bildung diskutiert. Sie haben darüber auch im Bereich (B) tun. der Autobahnen bzw. der Infrastrukturgesellschaft disku- (D) (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Sie krie- tiert. Ich füge noch andere Bereiche hinzu, zum Beispiel gen doch mehr als bisher! – Johannes Kahrs die Steuerverwaltung. Ich kann nur allgemein zu einer [SPD]: Sie haben doch mehr Geld für sich ge- Debatte mit Augenmaß raten. braucht! Etwas mehr Demut!) Beim letzten Mal haben wir die Debatte zur Reform Die politische Stabilität dieses Landes ist untrennbar unter der Prämisse geführt: Es ist klug, dass man Misch- verbunden mit diesem föderalen System. Mir ist wich- verantwortlichkeiten auseinandernimmt, damit man tig: Wenn Sie auf viele Länder in Europa oder anderswo weiß, wer für was zuständig ist, dass man Bürokratie ein- schauen, dann sehen Sie, dass diese heute kaum mehr in dämmt und möglichst jeden auf seiner Ebene fnanziell der Lage sind, über Parteigrenzen hinaus wichtige zu- so ausstattet, dass er die Aufgaben wahrnehmen kann. kunftsweisende Strukturentscheidungen zu trefen. Dass Mit den jetzigen Regelungen drehen wir das Rad wieder dies in Deutschland gelingt, ist ein Anlass zur Freude und ein Stück zurück. Ich bin nicht sicher, ob sich der ange- nicht zur Kritik. strebte Erfolg auf allen Seiten wirklich so einstellen wird. (Beifall bei der CDU/CSU) Wir haben uns in dieser Vereinbarung ja verabredet, spätestens nach zehn Jahren eine Evaluation durchzufüh- Zurück zum eigentlichen Thema. Wir haben einen ren. Wer länger zurückschaut, kann zumindest Erfahrun- neuen Modus gefunden – Kollege Scholz hat darauf hin- gen zur Kenntnis nehmen. Die Erfahrungen aus früheren gewiesen –, indem wir ein nicht ganz einfaches System Zeiten der Mischfnanzierungen und Mischverantwor- auf eine Ebene gebracht haben. Der Regelungsmechanis- tungen für Wohnungsbau, Hochschulbau, Bildung und mus über die Umsatzsteuer, auf den wir uns verständigt vieles andere mehr haben dazu geführt, dass die Begeis- haben, beruht übrigens auf einem Vorschlag des Bundes- terung für gemeinsame Zuständigkeiten so zurückge- fnanzministers. gangen ist, dass wir zur Föderalismusreform gekommen sind, um genau das auseinanderzunehmen. Zweitens. Ich konnte gelegentlich lesen, die Länder hätten die Solidarität untereinander aufgegeben. Dies ist Wir stehen zu dem, was wir miteinander vereinbart grob falsch. Ich möchte Ihnen das anhand eines Beispiels haben. Aber ich möchte ein wenig dazu anregen und auch aus meinem Land Hessen zeigen. Nach dem neuen Sys- ein wenig mahnen, es hier nicht zu übertreiben. Am Ende tem werden wir präterpropter 1,6 Milliarden Euro mehr werden wir gemeinsam dafür Sorge tragen müssen, dass aus der Umsatzsteuer einnehmen. Davon geht mindes- das neue fnanzielle Fundament, das wir geschafen ha- tens 1 Milliarde in den Topf des Länderfnanzausgleichs. ben – das ist der eigentliche Grund, um den es heute geht, Hessen wird ab dem Jahr 2020 rund 4 Milliarden Euro weniger die Themen, die heute hier im Hause im Mittel- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24001

Ministerpräsident Volker Boufer (Hessen) (A) punkt standen –, die Länder und mit ihnen die Kommu- noch ein bisschen warten, bis es konkret wird. Wir wis- nen in den Stand versetzt, ihre Aufgaben so zu erfüllen, sen aber auch, dass solche Dinge natürlich vorbereitet dass die Menschen in Deutschland, egal wo sie leben, werden müssen. Für uns in der Union war es beim Thema eine Infrastruktur bekommen, einen Rahmen bekommen, Unterhaltsvorschuss wichtig, dass wir es hinbekommen, ein Angebot bekommen, dass sie überall gut gefördert aber auch, dass wir die Länder und die Kommunen mit werden, dass sie überall gut leben können und dass sie – im Boot haben. Denn wir wissen, die fnanzielle Belas- ganz nebenbei – wie bisher gerne in diesem Land leben. tung beim Unterhaltsvorschuss tragen nicht nur wir als Bund, sondern auch die Länder und Kommunen. Des- (Johannes Kahrs [SPD]: Ich habe selten so wegen war es wichtig, dass wir diesen Kompromiss ge- eine predigende Rede gehört!) meinsam entwickelt haben, um dieses Gesetz heute ver- Meine Damen und Herren, trotz mancher Bedenken, abschieden zu können. die die Länder haben, werden wir zustimmen. Das kann In diesem Zusammenhang möchte ich mich dem Dank ich für mein Land und, ich denke, auch für fast alle meine an Ministerin Schwesig für dreieinhalb Jahre gemeinsa- Kollegen sagen. mer Zusammenarbeit anschließen. Das eine oder andere, Es ist ein Tag der Freude, wenngleich sie unterschied- was wir vorangetrieben haben, kam von Ihnen, das eine lich ausgedrückt wird. Das, was wir nach zweieinhalb oder andere von uns. Die Ergebnisse sind gut. Sie wis- Jahren intensivster Diskussion gemeinsam geschafen sen ja, es ist schön und wichtig, einen starken, erfahrenen haben, hat die Arbeit gelohnt. Ich bitte Sie herzlich: und klugen Koalitionspartner an seiner Seite zu haben. Stimmen Sie diesem Werk zu. Das werden Sie in Mecklenburg-Vorpommern auch ha- ben. Die Kollegen der CDU werden Sie auch dort gut Herzlichen Dank. betreuen. Wir wünschen Ihnen alles Gute für die weitere (Beifall bei der CDU/CSU) gemeinsame Arbeit. Sie sind bei uns in guten Händen. (Beifall bei der CDU/CSU) Präsident Dr. Norbert Lammert: Ich komme auf das Thema Unterhaltsvorschuss zu- Letzter Debattenredner ist der Kollege Marcus rück. Dieses Thema ist wichtig. Warum? Dazu am Weinberg für die CDU/CSU-Fraktion. Schluss der Debatte einige wesentliche Zahlen: (Beifall bei der CDU/CSU) 2,3 Millionen Kinder leben bei Alleinerziehenden. Alleinerziehende haben ein hohes Armutsrisiko, 42 Pro- (Hamburg) (CDU/CSU): zent sind davon betrofen. Das ist seit Jahren bekannt. Vielen Dank. – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen Wir arbeiten seit Jahren daran, diese Zahl zu senken, und (B) und Kollegen! Ralph Brinkhaus hat, wie ich fnde, mit werden das auch in den nächsten Jahren tun. wichtigen Worten die Debatte eröfnet. Er hat noch ein- Was ich besonders betrüblich fnde, ist, dass 35 Pro- mal deutlich gemacht: Gesetze werden im Parlament zent der Alleinerziehenden, die arbeiten, Leistungen nach verabschiedet. Grundgesetzänderungen werden im Par- SGB II beziehen. Das heißt, diesen Alleinerziehenden lament debattiert und verabschiedet. Und deswegen war reicht das Einkommen aus ihrer Arbeit, aus ihrer Er- es wichtig, dass ein Parlamentarier die Debatte eröfnet. werbstätigkeit nicht aus, um den Lebensunterhalt für ihre Ich darf sagen: Es ist auch gut, dass ein Parlamentarier Familien sicherzustellen. die Debatte wieder schließt. Damit haben wir die Klam- mer gesetzt. Es ist auch deshalb gut, weil das Parlament Deswegen haben wir in der Großen Koalition und im bei den Beratungen bewiesen hat, wie wichtig es ist, dass weiteren Sinne eigentlich schon seit 2005 eine Reihe von wir gute und kluge Volksvertreter haben, die die auf dem einzelnen Maßnahmen auf den Weg gebracht. Wir haben Tisch liegenden Vorschläge noch verbessern. Es war eine den Entlastungsbetrag von 1 308 Euro auf 1 908 Euro gute Debatte. erhöht, also um 600 Euro. Auf die Maßnahme mussten wir leider zehn Jahre warten, aber sie ist wichtig für die Für uns Familienpolitiker war es auch eine wichtige Alleinerziehenden. Viele weitere Dinge haben wir in der Debatte; denn mit den Grundgesetzänderungen haben Großen Koalition auf den Weg gebracht: Der Ausbau der wir die Änderung des Unterhaltsvorschussgesetzes auf- Kindertagesbetreuung kommt insbesondere den Allein- gesetzt. Die Unterstützung der Alleinerziehenden war für erziehenden zugute. Damit verbessern wir die Möglich- uns in der Union schon seit vielen Jahren ein zentraler keit, dass sie über Erwerbstätigkeit ihren Lebensunterhalt Punkt. Die CSU, die CDU, wir haben schon vor zwei, sichern können. drei Jahren auf Parteitagen entsprechende Beschlüsse ge- fasst. Da ging es um das Thema „Entlastungsbeitrag für Selbst das Elterngeld, das vermeintlich von vielen als Alleinerziehende“. Darüber hinaus haben wir beschlos- eine Maßnahme für die Besserverdienenden beschrieben sen, dass wir den Unterhaltsvorschuss ausweiten wollen. wird, nutzt den Alleinerziehenden, weil ihnen auch die Deswegen sind wir froh und glücklich, dass wir heute Partnermonate zugutekommen. Ich fnde, eine Frau, die zusammen mit unserem Koalitionspartner diesen Weg den ganzen Tag arbeitet und alleine ihr Kind erzieht, hat gehen können, dass es geklappt hat. auch Anspruch auf gemeinsame Zeit. Deswegen war es richtig, dass wir entschieden haben, dass die Partnermo- Dass der Weg im Verlauf der Debatte hier und da et- nate von den Alleinerziehenden genommen werden kön- was steinig war, haben wir zur Kenntnis genommen. Wir nen, damit auch sie für ihre Kinder mehr Zeit haben. wissen ja, auch wenn Ministerpräsidenten ihre Zusagen machen oder ihre Beschlüsse fassen, muss man immer (Beifall bei Abgeordneten der SPD) 24002 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Marcus Weinberg (Hamburg) (A) Des Weiteren waren das Bildungs- und Teilhabepaket Präsident Dr. Norbert Lammert: (C) sowie die Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten Ich schließe die Aussprache. wichtige Punkte für uns in der Koalition. Bevor wir jetzt zu den Abstimmungen kommen, habe Wir erleben seit 2005 einen Paradigmenwechsel in der ich zwei Bitten für diesen beachtlichen Abstimmungsma- Familienpolitik. Seit 2005 wird neben dem Bereich Bil- rathon, der vor uns liegt. Vergewissern Sie sich erstens dung und Forschung insbesondere in den Bereich Fami- bitte, dass Sie bei den zahlreichen namentlichen Abstim- lie investiert wie nie zuvor. Deswegen möchte ich gerne mungen jeweils Karten mit Ihrem Namen einwerfen. eine wichtige Bemerkung machen: Wer die Bundeskanz- lerin als familienfeindlich bezeichnet, der hat die letzten Zweitens. Manche der namentlichen Abstimmungen zwölf Jahre in diesem Land nicht mitbekommen. Nein, ließen sich noch schneller abschließen, wenn die im Saal die CDU/CSU war es, die seit 2005 deutliche Impulse in verteilten Abstimmungsurnen gleichmäßig in Anspruch der Familienpolitik gesetzt hat. genommen würden. Wir haben nämlich eine extreme Fixierung auf die in der Nähe der Regierungsbank auf- (Beifall bei der CDU/CSU) gestellte Urne, die anschließend aber mit der gleichen Gewichtung ausgezählt wird wie die auf der anderen Wir werden mit der Reform – das ist schon angespro- Seite und die beiden im hinteren Teil des Plenums. In- chen worden – die Bezugszeiten erweitern. Das ist ein sofern würden Sie sich alle einen Gefallen tun, wenn Sie wichtiger Punkt aus unserer Sicht. Das haben wir als Ihre Karten diesmal entgegen einer eingeübten Präferenz Union in den Debatten immer deutlich gemacht. Es gibt auch an anderen Stellen in die dafür vorgesehenen Urnen viele Elternteile, insbesondere Männer, die den Unterhalt werfen würden. nicht leisten können. Es gibt aber auch sehr viele Män- ner, die den Unterhalt leisten können, es aber nicht wol- Tagesordnungspunkt 9 a. Wir kommen zur Abstim- len. Da muss der Staat eingreifen. Die sogenannte Rück- mung über den von der Bundesregierung eingebrachten holquote ist in ihrer Höhe für uns nicht akzeptabel. Sie Gesetzentwurf zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- variiert sehr stark zwischen den Bundesländern: Bayern kel 90, 91c, 104b, 104c, 107, 108, 109a, 114, 125c und hat eine hohe Rückholquote, andere Länder eine sehr ge- 143d bis 143g). ringe. Wir erwarten von den Ländern, dass sie ihrer Auf- gabe nachkommen, dafür zu sorgen, dass die säumigen Der Haushaltsausschuss empfehlt unter Buchsta- Mütter und Väter zur Kasse gebeten werden. Es ist auch be a seiner Beschlussempfehlung auf der Drucksa- im Sinne der Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft, dass che 18/12588, den Gesetzentwurf der Bundesregierung die Menschen in diesem Land erkennen: Der Staat leistet auf den Drucksachen 18/11131 und 18/11186 in der Aus- (B) Unterhaltsvorschuss, der Staat sieht aber auch zu, dass schussfassung anzunehmen. (D) er die nicht zahlenden Frauen und Männer erwischt und dazu bringt, dass sie ihr Geld zahlen. Zu dieser Ausschussfassung liegen vier Änderungsan- träge vor, über die wir zuerst abstimmen. Insgesamt, liebe Kolleginnen und Kollegen, kann ich für die Familienpolitiker der Union – ich glaube sogar, Als Erstes kommen wir zum Änderungsantrag der für alle Familienpolitiker hier – sagen: Wir haben mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf der Drucksa- Ausweitung des Unterhaltsvorschusses einen weiteren che 18/12596 zur Änderung des Artikels 125c des Baustein gesetzt für die Unterstützung der Alleinerzie- Grundgesetzes. Hier geht es um die in der Debatte erläu- henden. Insoweit ist es ein guter Tag. Wir werden diese terte Fristenregelung im Hinblick auf den 1. Januar 2025. Themen aber auch weiterhin im Auge haben. Die Fra- Wer stimmt für diesen Änderungsantrag? – Wer stimmt ge der weiteren fnanziellen Verknüpfung mit Bund und dagegen? – Wer enthält sich? – Damit ist dieser Ände- Ländern wird uns sicherlich auch in den nächsten Mona- rungsantrag abgelehnt. ten weiter beschäftigen. Wir kommen nun zu den drei Änderungsanträgen, zu Ich kann abschließend als Bundespolitiker nur sagen: denen namentliche Abstimmung verlangt ist. Wir wissen, wo unsere Aufgaben liegen, wir wissen aber Beim ersten Änderungsantrag der Fraktion Die Lin- auch, wo unsere Grenzen sind. Nicht alles in unserem ke auf der Drucksache 18/12594 geht es um den Arti- Land können wir bezahlen. Wir haben Kommunen, wir kel 90 des Grundgesetzes und die Beteiligung Privater im haben Länder, auch die haben eine Aufgabe. Diese Auf- Rahmen öfentlich-privater Partnerschaften. Ich bitte die gabe müssen sie erfüllen. Schriftführerinnen und Schriftführer, die Plätze an den In diesem Fall bin ich froh, dass wir gemeinsam einen Urnen einzunehmen und mir zu signalisieren, wenn sie guten Kompromiss hinbekommen haben und schließe jeweils von beiden Seiten ordentlich besetzt sind. – Das wieder mit einem Satz von Ralph Brinkhaus: Es war gut, ist der Fall. Ich eröfne die erste Abstimmung. dass das Parlament diese Sache in die Hand genommen Ist jemand im Saal, der seine Stimmkarte zum ersten hat. namentlichen Abstimmungsvorgang noch nicht abgege- Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich freue mich ben hat? – Das ist nicht der Fall. Ich schließe den ersten über Ihre Zustimmung. Abstimmungsvorgang und bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen.1) (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- ordneten der SPD) 1) Ergebnis Seite 24003 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24003

Präsident Dr. Norbert Lammert (A) Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe eine Bitte, geben, wenn die Urnen erstens am Platz und zweitens (C) weil wir jetzt nicht neun aufeinanderfolgende nament- jeweils ordentlich besetzt sind. – Das ist der Fall. Dann liche Abstimmungen mit dazwischen notwendigen ein- eröfne ich den Abstimmungsvorgang. fachen Abstimmungen in einem ambulanten Geschäfts- Hat ein anwesender Kollege oder eine anwesende verkehr durchführen können. Deswegen meine herzliche Kollegin seine bzw. ihre Stimmkarte für die dritte na- Bitte: Setzen Sie sich nach der Abgabe Ihrer Stimmkar- mentliche Abstimmung noch nicht abgegeben? – Das te jeweils wieder auf einen der vorhandenen Plätze. Es scheint nicht der Fall zu sein. Dann schließe ich die Ab- verlangsamt nämlich das Verfahren, wenn Sie alle hier stimmung.2) pulkweise stehen. Nach dem Aufruf des jeweils zur Ab- stimmung stehenden nächsten Gegenstandes bestehen Bis zum Vorliegen der Ergebnisse der drei namentli- hinreichend Zeit und Gelegenheit, die Abstimmungsur- chen Abstimmungen unterbreche ich die Sitzung, weil nen wieder zu erreichen. wir selbstverständlich das Ergebnis der Abstimmungen über die Änderungsanträge kennen müssen, bevor wir in Wir kommen nun zum Änderungsantrag der Fraktion zweiter Lesung über den Katalog der Änderungen weiter Bündnis 90/Die Grünen auf der Drucksache 18/12597 befnden können. zur Änderung der Artikel 90 und 143e des Grundgeset- zes. Hier geht es um die Regelung der Verwaltung der Die Sitzung ist unterbrochen. Bundesautobahnen in Bundesverwaltung. Ich darf auch hier die Schriftführerinnen und Schriftführer darum bit- (Unterbrechung von 11.54 bis 12.00 Uhr) ten, mir ein Signal zu geben, wenn die Abstimmungsur- nen besetzt sind. – Das ist der Fall. Dann eröfne ich die Präsident Dr. Norbert Lammert: zweite namentliche Abstimmung. Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröfnet. Bitte nehmen Sie Platz. Ist jemand im Saal, der seine Stimme für den zweiten namentlichen Abstimmungsvorgang noch nicht abgege- Es geht nach dem Verkünden der Ergebnisse der na- ben hat? – Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich auch mentlichen Abstimmungen mit einer Serie einfacher Ab- diese Abstimmung und bitte die Schriftführerinnen und stimmungen weiter. Schriftführer um Auszählung.1) – Nehmen Sie bitte wie- Ich gebe das von den Schriftführerinnen und Schrift- der einen Augenblick Platz. führern ermittelte Ergebnis der namentlichen Abstim- Es werden jetzt schon wieder die geleerten Urnen an mungen bekannt. die bekannten Stellen getragen, sodass wir zum dritten Wir kommen zuerst zum Ergebnis der namentlichen Änderungsantrag mit namentlicher Abstimmung kom- Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordne- men. (B) ten Roland Claus, Gesine Lötzsch, Caren Lay und weite- (D) Wir kommen zum Änderungsantrag der Fraktion rer Abgeordneter der Fraktion Die Linke zu der zweiten Bündnis 90/Die Grünen auf der Drucksache 18/12595 Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten zur Änderung der Artikel 91b und 104c des Grundge- Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgeset- setzes. Hier geht es um Vereinbarungen zur Sicherstel- zes – konkret: zur Änderung von Artikel 90 des Grund- lung der Leistungsfähigkeit und Weiterentwicklung des gesetzes –: abgegebene Stimmen 604. Mit Ja haben ge- Bildungswesens. Ich bitte die Schriftführerinnen und stimmt 118, mit Nein haben gestimmt 482. Enthaltungen Schriftführer, mir auch hier jetzt wieder ein Signal zu gab es 4. Damit ist dieser Änderungsantrag abgelehnt.

1) Ergebnis Seite 24006 D 2) Ergebnis Seite 24009 D

Endgültiges Ergebnis Herbert Behrens Sigrid Hupach Abgegebene Stimmen: 603; Norbert Müller (Potsdam) davon Matthias W. Birkwald Susanna Karawanskij Dr. Alexander S. Neu ja: 117 nein: 482 Eva Bulling-Schröter Petra Pau enthalten: 4 Roland Claus (Havelland) Sevim Dağdelen Richard Pitterle Ja Dr. Katrin Kunert SPD Caren Lay Michael Schlecht Bettina Bähr-Losse Wolfgang Gehrcke Sabine Leidig Dr. Dr. Ute Finckh-Krämer Nicole Gohlke Dr. Dr. André Hahn Azize Tank Heike Hänsel Dr. Gesine Lötzsch Frank Tempel DIE LINKE Dr. Rosemarie Hein Jan van Aken Inge Höger Birgit Menz Dr. Dietmar Bartsch Cornelia Möhring Dr. Sahra Wagenknecht 24004 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

(A) Iris Eberl (C) Birgit Wöllert Dr. Jutta Eckenbach Dr. Dr. Dr. Sabine Zimmermann Kordula Schulz-Asche Robert Hochbaum (Zwickau) Dr. Wolfgang Strengmann- Dr. Thomas Feist Alexander Hofmann Kuhn Thorsten Hofmann (Dort- BÜNDNIS 90/ Hans-Christian Ströbele Ingrid Fischbach mund) DIE GRÜNEN Dr. Harald Terpe Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsru- Franz-Josef Holzenkamp Jürgen Trittin he-Land) Dr. Marieluise Beck (Bremen) Dr. Dr. Margaret Horb Doris Wagner (Köln) Klaus-Peter Flosbach Dr. Mathias Edwin Höschel Beate Walter-Rosenheimer Charles M. Huber Dr. Dr. Valerie Wilms Anette Hübinger Dr. Dr. Hans-Peter Friedrich Hubert Hüppe Ekin Deligöz (Hof) Katja Dörner Nein Katharina Dröge CDU/CSU Dr. Michael Fuchs Sylvia Jörrißen Hans-Joachim Fuchtel Dr. Dr. Thomas Gambke Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Egon Jüttner Kai Gehring Dr. Bartholomäus Kalb Katrin Göring-Eckardt Dorothee Bär Hans-Werner Kammer Anja Hajduk Thomas Bareiß Stefen Kanitz Britta Haßelmann Dr. Anton Hofreiter Günter Baumann Josef Göppel Bärbel Höhn Ursula Groden-Kranich Bernhard Kaster (Börde) Hermann Gröhe Volker Kauder (B) Klaus-Dieter Gröhler Dr. Stefan Kaufmann (D) Michael Grosse-Brömer Sven-Christian Kindler Dr. André Berghegger Astrid Grotelüschen Maria Klein-Schmeink Dr. Markus Grübel Dr. Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Jürgen Klimke Stefen Bilger Monika Grütters Stephan Kühn (Dresden) Dr. Christian Kühn (Tübingen) Fritz Güntzler Renate Künast Dr. Maria Böhmer Carsten Körber Markus Kurth Hartmut Koschyk Norbert Brackmann Stef Lemke Klaus Brähmig Rainer Hajek Dr. Michael Brand Dr. Nicole Maisch Dr. Jürgen Hardt Dr. Günter Krings Peter Meiwald Rüdiger Kruse Dr. Beate Müller-Gemmeke Dr. Dr. Roy Kühne Özcan Mutlu Dr. Stefan Heck Günter Lach Ralph Brinkhaus Dr. Uwe Lagosky Friedrich Ostendorf Cajus Caesar Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Cem Özdemir Andreas G. Lämmel Brigitte Pothmer Alexandra Dinges-Dierig (Chemnitz) Dr. Norbert Lammert Tabea Rößner Alexander Dobrindt Mark Helfrich (Augsburg) Uda Heller Ulrich Lange Corinna Rüfer Thomas Dörfinger Jörg Hellmuth Barbara Lanzinger Marie-Luise Dött Dr. Elisabeth Scharfenberg Hansjörg Durz Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24005

(A) Dr. Dr. (C) Dr. Matthäus Strebl Dr. Philipp Graf Lerchenfeld Alois Rainer Thomas Stritzl Dr. Dr. Dr. Lena Strothmann Sören Bartol Eckhardt Rehberg Michael Stübgen Bärbel Bas Dr. Sabine Sütterlin-Waack Matthias Lietz Dr. Lothar Binding (Heidelberg) Dr. Antje Tillmann Dr. Iris Ripsam Astrid Timmermann-Fechter Johannes Röring Dr. Hans-Peter Uhl Dr. Karl-Heinz Brunner Wilfried Lorenz Kathrin Rösel Dr. Volker Ullrich Dr. h. c. Dr. Claudia Lücking-Michel Dr. Norbert Röttgen Dr. Jan-Marco Luczak Erwin Rüddel Dr. Jürgen Coße Anita Schäfer (Saalstadt) Michael Vietz Petra Crone Dr. Wolfgang Schäuble (Kleinsaara) Thomas Mahlberg Sven Volmering Dr. Dr. Thomas de Maizière Christel Voßbeck-Kayser Dr. Dr. Norbert Schindler Martin Dörmann Hans-Georg von der Marwitz Karl-Heinz Wange Elvira Drobinski-Weiß Andreas Mattfeldt Christian Schmidt (Fürth) Siegmund Ehrmann (Altötting) Gabriele Schmidt (Ühlingen) Michaela Engelmeier Reiner Meier Dr. h. c. Dr. h. c. Dr. Nadine Schön (St. Wendel) Marcus Weinberg (Hamburg) Dr. Ole Schröder Dr. Karin Evers-Meyer Dr. Kristina Schröder (Wies- Peter Weiß (Emmendingen) Dr. baden) (B) Dr. h. c. Sabine Weiss (Wesel I) Dr. (D) Dr. Bernhard Schulte-Drüggelte Elke Ferner Dr. Klaus-Peter Schulze Christian Flisek Karl-Georg Wellmann Karsten Möring (Weil am Waldemar Westermayer Volker Mosblech Rhein) Christina Schwarzer Peter Wichtel Dr. Gerd Müller Annette Widmann-Mauz Carsten Müller (Braun- Angelika Glöckner Heinz Wiese (Ehingen) schweig) Klaus-Peter Willsch Stefan Müller (Erlangen) Dr. Elisabeth Winkelmeier- Dr. Bernd Siebert Gabriele Groneberg Becker Dr. Michael Groß Uli Grötsch Dagmar G. Wöhrl Helmut Nowak Wolfgang Gunkel Barbara Woltmann Dr. Georg Nüßlein Bettina Hagedorn Carola Stauche Rita Hagl-Kehl Heinrich Zertik Dr. Frank Stefel Florian Oßner Dr. Wolfgang Stefnger Ulrich Hampel Dr. Dr. Gudrun Zollner Michael Hartmann (Wa- ckernheim) SPD Christian Frhr. von Stetten (Peine) Dr. Martin Pätzold Ulrich Petzold Rita Stockhofe Dr. Joachim Pfeifer Sibylle Pfeifer Heinz-Joachim Barchmann Heidtrud Henn 24006 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017

(A) Sönke Rix Martina Stamm-Fibich (C) Gabriele Hiller-Ohm Petra Rode-Bosse Sonja Stefen Christoph Strässer Dr. Eva Högl Dr. Dr. Matthias Ilgen René Röspel Christina Jantz-Herrmann Dr. Bettina Müller Michael Roth (Heringen) Dr. Karin Thissen Detlef Müller (Chemnitz) Susann Rüthrich Franz Thönnes Michelle Müntefering Bernd Rützel Carsten Träger Dr. Rolf Mützenich Rüdiger Veit Johannes Kahrs Johann Saathof Annette Sawade Dirk Vöpel Ulli Nissen Dr. Hans-Joachim Schabedoth Thomas Oppermann Axel Schäfer (Bochum) Marina Kermer Mahmut Özdemir (Duisburg) Waltraud Wolf (Wol- Aydan Özoğuz Dr. mirstedt) Dr. Bärbel Kofer Jeannine Pfugradt Dr. Dorothee Schlegel Dr. Jens Zimmermann Birgit Kömpel () Manfred Zöllmer Matthias Schmidt (Berlin) Dr. Hans-Ulrich Krüger Joachim Poß (Wetzlar) Angelika Krüger-Leißner Carsten Schneider (Erfurt) Fraktionslos Helga Kühn-Mengel (Minden) Elf Scho-Antwerpes Christine Lambrecht Dr. Wilhelm Priesmeier (Spandau) Christian Lange (Backnang) Dr. Dr. Enthalten Stefen-Claudio Lemme Dr. Simone Raatz SPD (B) (D) Gabriele Lösekrug-Möller Stefan Rebmann Rita Schwarzelühr-Sutter Ingrid Arndt-Brauer Gerold Reichenbach Marco Bülow Kirsten Lühmann Dr. Carola Reimann Norbert Spinrath Dr. Birgit Malecha-Nissen Gülistan Yüksel

Bei der Abstimmung über den Änderungsantrag der und Artikel 143e des Grundgesetzes gab es 603 abgege- Abgeordneten Sven-Christian Kindler, Valerie Wilms, bene Stimmen. Mit Ja haben gestimmt 116, mit Nein 483. Anja Hajduk und weiterer Abgeordneter der Fraktion Enthalten haben sich 4. Auch dieser Änderungsantrag ist Bündnis 90/Die Grünen zur Änderung von Artikel 90 damit abgelehnt.

Endgültiges Ergebnis Dr. Dietmar Bartsch Inge Höger Thomas Lutze

Abgegebene Stimmen: 603; Herbert Behrens Andrej Hunko Birgit Menz davon Karin Binder Sigrid Hupach Cornelia Möhring Matthias W. Birkwald Ulla Jelpke Niema Movassat ja: 115 Christine Buchholz Susanna Karawanskij Norbert Müller (Potsdam) nein: 484 Eva Bulling-Schröter Kerstin Kassner Dr. Alexander S. Neu enthalten: 4 Roland Claus Katja Kipping Thomas Nord Sevim Dağdelen Jan Korte Petra Pau Ja Dr. Diether Dehm Jutta Krellmann Harald Petzold (Havelland) SPD Klaus Ernst Katrin Kunert Richard Pitterle Wolfgang Gehrcke Caren Lay Martina Renner Bettina Bähr-Losse Nicole Gohlke Sabine Leidig Michael Schlecht Dr. André Hahn Ralph Lenkert Dr. Petra Sitte DIE LINKE Heike Hänsel Stefan Liebich Dr. Kirsten Tackmann Jan van Aken Dr. Rosemarie Hein Dr. Gesine Lötzsch Azize Tank Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017 24007

(A) Frank Tempel Claudia Roth (Augsburg) Michael Donth Uda Heller (C) Alexander Ulrich Corinna Rüfer Thomas Dörfinger Jörg Hellmuth Kathrin Vogler Manuel Sarrazin Marie-Luise Dött Rudolf Henke Dr. Sahra Wagenknecht Elisabeth Scharfenberg Hansjörg Durz Michael Hennrich Katrin Werner Ulle Schauws Iris Eberl Ansgar Heveling Birgit Wöllert Dr. Gerhard Schick Jutta Eckenbach Dr. Heribert Hirte Hubertus Zdebel Dr. Frithjof Schmidt Dr. Bernd Fabritius Christian Hirte Sabine Zimmermann Kordula Schulz-Asche Uwe Feiler Robert Hochbaum (Zwickau) Dr. Wolfgang Strengmann- Dr. Thomas Feist Alexander Hofmann Kuhn Enak Ferlemann Thorsten Hofmann (Dort- BÜNDNIS 90/ Hans-Christian Ströbele Ingrid Fischbach mund) DIE GRÜNEN Dr. Harald Terpe Dirk Fischer (Hamburg) Karl Holmeier Markus Tressel Franz-Josef Holzenkamp Kerstin Andreae Axel E. Fischer (Karlsru- Jürgen Trittin Dr. Hendrik Hoppenstedt Annalena Baerbock he-Land) Dr. Julia Verlinden Dr. Maria Flachsbarth Margaret Horb Marieluise Beck (Bremen) Doris Wagner Klaus-Peter Flosbach Dr. Mathias Edwin Höschel Volker Beck (Köln) Beate Walter-Rosenheimer Thorsten Frei Charles M. Huber Dr. Franziska Brantner Dr. Valerie Wilms Dr. Astrid Freudenstein Anette Hübinger Agnieszka Brugger Dr. Hans-Peter Friedrich Hubert Hüppe Ekin Deligöz (Hof) Erich Irlstorfer Katja Dörner Nein Michael Frieser Thomas Jarzombek Katharina Dröge CDU/CSU Dr. Michael Fuchs Sylvia Jörrißen Harald Ebner Stephan Albani Hans-Joachim Fuchtel Dr. Franz Josef Jung Dr. Thomas Gambke Katrin Albsteiger Alexander Funk Xaver Jung Matthias Gastel Peter Altmaier Ingo Gädechens Dr. Egon Jüttner Kai Gehring Artur Auernhammer Dr. Thomas Gebhart Bartholomäus Kalb Katrin Göring-Eckardt Dorothee Bär Alois Gerig Hans-Werner Kammer Anja Hajduk Thomas Bareiß Eberhard Gienger Stefen Kanitz Britta Haßelmann (B) Norbert Barthle Cemile Giousouf Alois Karl (D) Dr. Anton Hofreiter Günter Baumann Josef Göppel Anja Karliczek Bärbel Höhn Maik Beermann Ursula Groden-Kranich Bernhard Kaster Dieter Janecek Manfred Behrens (Börde) Hermann Gröhe Volker Kauder Uwe Kekeritz Veronika Bellmann Klaus-Dieter Gröhler Dr. Stefan Kaufmann Katja Keul Sybille Benning Michael Grosse-Brömer Ronja Kemmer Sven-Christian Kindler Dr. André Berghegger Astrid Grotelüschen Roderich Kiesewetter Maria Klein-Schmeink Dr. Christoph Bergner Markus Grübel Dr. Georg Kippels Tom Koenigs Ute Bertram Manfred Grund Volkmar Klein Sylvia Kotting-Uhl Peter Beyer Oliver Grundmann Jürgen Klimke Oliver Krischer Stefen Bilger Monika Grütters Axel Knoerig Stephan Kühn (Dresden) Clemens Binninger Dr. Herlind Gundelach Jens Koeppen Christian Kühn (Tübingen) Peter Bleser Fritz Güntzler Markus Koob Renate Künast Dr. Maria Böhmer Olav Gutting Carsten Körber Markus Kurth Wolfgang Bosbach Christian Haase Hartmut Koschyk Monika Lazar Norbert Brackmann Florian Hahn Kordula Kovac Stef Lemke Klaus Brähmig Rainer Hajek Michael Kretschmer Dr. Tobias Lindner Michael Brand Dr. Stephan Harbarth Gunther Krichbaum Nicole Maisch Dr. Reinhard Brandl Jürgen Hardt Dr. Günter Krings Peter Meiwald Helmut Brandt Gerda Hasselfeldt Rüdiger Kruse Irene Mihalic Dr. Ralf Brauksiepe Matthias Hauer Bettina Kudla Beate Müller-Gemmeke Dr. Helge Braun Mark Hauptmann Dr. Roy Kühne Özcan Mutlu Heike Brehmer Dr. Stefan Heck Günter Lach Omid Nouripour Ralph Brinkhaus Dr. Matthias Heider Uwe Lagosky Friedrich Ostendorf Cajus Caesar Helmut Heiderich Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Cem Özdemir Gitta Connemann Mechthild Heil Andreas G. Lämmel Brigitte Pothmer Alexandra Dinges-Dierig Frank Heinrich (Chemnitz) Dr. Norbert Lammert Tabea Rößner Alexander Dobrindt Mark Helfrich Katharina Landgraf 24008 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017

(A) Ulrich Lange Dr. Martin Pätzold Dieter Stier Rainer Arnold (C) Barbara Lanzinger Ulrich Petzold Rita Stockhofe Heike Baehrens Dr. Silke Launert Dr. Joachim Pfeifer Gero Storjohann Ulrike Bahr Paul Lehrieder Sibylle Pfeifer Stephan Stracke Heinz-Joachim Barchmann Dr. Katja Leikert Eckhard Pols Max Straubinger Dr. Katarina Barley Dr. Philipp Lengsfeld Kerstin Radomski Matthäus Strebl Doris Barnett Dr. Andreas Lenz Alexander Radwan Karin Strenz Klaus Barthel Philipp Graf Lerchenfeld Alois Rainer Thomas Stritzl Dr. Matthias Bartke Dr. Ursula von der Leyen Dr. Peter Ramsauer Lena Strothmann Sören Bartol Antje Lezius Eckhardt Rehberg Michael Stübgen Bärbel Bas Ingbert Liebing Lothar Riebsamen Dr. Sabine Sütterlin-Waack Uwe Beckmeyer Matthias Lietz Josef Rief Dr. Peter Tauber Lothar Binding (Heidelberg) Andrea Lindholz Dr. Heinz Riesenhuber Antje Tillmann Burkhard Blienert Dr. Carsten Linnemann Iris Ripsam Astrid Timmermann-Fechter Willi Brase Patricia Lips Johannes Röring Dr. Hans-Peter Uhl Dr. Karl-Heinz Brunner Wilfried Lorenz Kathrin Rösel Dr. Volker Ullrich Dr. h. c. Edelgard Bulmahn Dr. Claudia Lücking-Michel Dr. Norbert Röttgen Arnold Vaatz Martin Burkert Dr. Jan-Marco Luczak Erwin Rüddel Oswin Veith Dr. Lars Castellucci Daniela Ludwig Albert Rupprecht Thomas Viesehon Jürgen Coße Karin Maag Anita Schäfer (Saalstadt) Michael Vietz Petra Crone Yvonne Magwas Dr. Wolfgang Schäuble Volkmar Vogel (Kleinsaara) Bernhard Daldrup Thomas Mahlberg Andreas Scheuer Sven Volmering Dr. Daniela De Ridder Dr. Thomas de Maizière Karl Schiewerling Christel Voßbeck-Kayser Dr. Karamba Diaby Gisela Manderla Jana Schimke Dr. Johann Wadephul Sabine Dittmar Matern von Marschall Norbert Schindler Marco Wanderwitz Martin Dörmann Hans-Georg von der Marwitz Tankred Schipanski Karl-Heinz Wange Elvira Drobinski-Weiß Andreas Mattfeldt Christian Schmidt (Fürth) Nina Warken Siegmund Ehrmann Stephan Mayer (Altötting) Gabriele Schmidt (Ühlingen) Kai Wegner Michaela Engelmeier (B) Reiner Meier Patrick Schnieder Dr. h. c. Albert Weiler Dr. h. c. Gernot Erler (D) Dr. Michael Meister Saskia Esken Nadine Schön (St. Wendel) Marcus Weinberg (Hamburg) Jan Metzler Karin Evers-Meyer Dr. Ole Schröder Dr. Anja Weisgerber Maria Michalk Dr. Johannes Fechner Dr. Kristina Schröder (Wies- Peter Weiß (Emmendingen) Dr. h. c. Hans Michelbach baden) Dr. Fritz Felgentreu Sabine Weiss (Wesel I) Dr. Mathias Middelberg Bernhard Schulte-Drüggelte Elke Ferner Ingo Wellenreuther Dietrich Monstadt Dr. Klaus-Peter Schulze Dr. Ute Finckh-Krämer Karl-Georg Wellmann Karsten Möring Uwe Schummer Christian Flisek Marian Wendt Marlene Mortler Armin Schuster (Weil am Gabriele Fograscher Waldemar Westermayer Volker Mosblech Rhein) Ulrich Freese Kai Whittaker Elisabeth Motschmann Christina Schwarzer Dagmar Freitag Peter Wichtel Dr. Gerd Müller Detlef Seif Michael Gerdes Annette Widmann-Mauz Carsten Müller (Braun- Johannes Selle Martin Gerster Heinz Wiese (Ehingen) schweig) Reinhold Sendker Angelika Glöckner Klaus-Peter Willsch Stefan Müller (Erlangen) Dr. Patrick Sensburg Ulrike Gottschalck Elisabeth Winkelmeier- Dr. Philipp Murmann Bernd Siebert Kerstin Griese Becker Dr. Andreas Nick Thomas Silberhorn Gabriele Groneberg Oliver Wittke Michaela Noll Johannes Singhammer Michael Groß Dagmar G. Wöhrl Helmut Nowak Tino Sorge Uli Grötsch Barbara Woltmann Dr. Georg Nüßlein Jens Spahn Wolfgang Gunkel Tobias Zech Julia Obermeier Carola Stauche Bettina Hagedorn Heinrich Zertik Wilfried Oellers Dr. Frank Stefel Rita Hagl-Kehl Emmi Zeulner Florian Oßner Dr. Wolfgang Stefnger Metin Hakverdi Dr. Matthias Zimmer Dr. Tim Ostermann Albert Stegemann Ulrich Hampel Gudrun Zollner Henning Otte Peter Stein Sebastian Hartmann Ingrid Pahlmann Sebastian Steineke Michael Hartmann (Wa- Sylvia Pantel Johannes Steiniger SPD ckernheim) Martin Patzelt Christian Frhr. von Stetten Niels Annen Dirk Heidenblut Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017 24009

(A) Hubertus Heil (Peine) Gabriele Lösekrug-Möller Stefan Rebmann Norbert Spinrath (C) Gabriela Heinrich Hiltrud Lotze Gerold Reichenbach Svenja Stadler Marcus Held Kirsten Lühmann Dr. Carola Reimann Martina Stamm-Fibich Wolfgang Hellmich Dr. Birgit Malecha-Nissen Andreas Rimkus Sonja Stefen Heidtrud Henn Caren Marks Sönke Rix Christoph Strässer Gustav Herzog Katja Mast Petra Rode-Bosse Kerstin Tack Gabriele Hiller-Ohm Hilde Mattheis Dennis Rohde Claudia Tausend Thomas Hitschler Dr. Matthias Miersch Dr. Martin Rosemann Michael Thews Dr. Eva Högl Klaus Mindrup René Röspel Dr. Karin Thissen Matthias Ilgen Susanne Mittag Dr. Ernst Dieter Rossmann Franz Thönnes Christina Jantz-Herrmann Bettina Müller Michael Roth (Heringen) Carsten Träger Frank Junge Detlef Müller (Chemnitz) Susann Rüthrich Rüdiger Veit Josip Juratovic Michelle Müntefering Bernd Rützel Ute Vogt Thomas Jurk Dr. Rolf Mützenich Sarah Ryglewski Dirk Vöpel Johann Saathof Oliver Kaczmarek Andrea Nahles Gabi Weber Annette Sawade Johannes Kahrs Dietmar Nietan Bernd Westphal Dr. Hans-Joachim Ralf Kapschack Ulli Nissen Waltraud Wolf (Wol- Schabedoth Gabriele Katzmarek Thomas Oppermann mirstedt) Axel Schäfer (Bochum) Ulrich Kelber Mahmut Özdemir (Duisburg) Dagmar Ziegler Dr. Nina Scheer Marina Kermer Aydan Özoğuz Stefan Zierke Marianne Schieder Cansel Kiziltepe Markus Paschke Dr. Jens Zimmermann Udo Schiefner Manfred Zöllmer Arno Klare Christian Petry Dr. Dorothee Schlegel Brigitte Zypries Lars Klingbeil Jeannine Pfugradt Ulla Schmidt (Aachen) Dr. Bärbel Kofer Detlev Pilger Matthias Schmidt (Berlin) Fraktionslos Birgit Kömpel Sabine Poschmann Dagmar Schmidt (Wetzlar) Anette Kramme Joachim Poß Carsten Schneider (Erfurt) Erika Steinbach Dr. Hans-Ulrich Krüger Florian Post Elf Scho-Antwerpes (B) Angelika Krüger-Leißner Achim Post (Minden) Swen Schulz (Spandau) Enthalten (D) Helga Kühn-Mengel Dr. Wilhelm Priesmeier Ewald Schurer SPD Christine Lambrecht Florian Pronold Frank Schwabe Christian Lange (Backnang) Dr. Sascha Raabe Stefan Schwartze Ingrid Arndt-Brauer Dr. Karl Lauterbach Dr. Simone Raatz Andreas Schwarz Marco Bülow Stefen-Claudio Lemme Martin Rabanus Rita Schwarzelühr-Sutter Ursula Schulte Burkhard Lischka Mechthild Rawert Rainer Spiering Gülistan Yüksel

Bei der Abstimmung über den Änderungsantrag des Grundgesetzes – hier von Artikel 91b und Arti- der Abgeordneten Kai Gehring, Katja Dörner, Özcan kel 104c – wurden 602 Stimmen abgegeben. Mit Ja Mutlu und weiterer Abgeordneter der Fraktion Bünd- haben gestimmt 117, mit Nein 481. Wiederum gab es nis 90/Die Grünen zu dem von der Bundesregierung 4 Enthaltungen. Damit ist auch dieser Änderungsan- eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung trag abgelehnt.

Endgültiges Ergebnis DIE LINKE Dr. André Hahn Sabine Leidig Abgegebene Stimmen: 602; Jan van Aken Heike Hänsel Ralph Lenkert davon Dr. Dietmar Bartsch Dr. Rosemarie Hein Stefan Liebich ja: 117 Herbert Behrens Inge Höger Dr. Gesine Lötzsch nein: 481 Karin Binder Andrej Hunko Thomas Lutze enthalten: 4 Matthias W. Birkwald Sigrid Hupach Birgit Menz Christine Buchholz Ulla Jelpke Cornelia Möhring Ja Eva Bulling-Schröter Susanna Karawanskij Niema Movassat CDU/CSU Roland Claus Kerstin Kassner Norbert Müller (Potsdam) Uda Heller Sevim Dağdelen Katja Kipping Dr. Alexander S. Neu Dr. Diether Dehm Jan Korte Thomas Nord SPD Klaus Ernst Jutta Krellmann Petra Pau Bettina Bähr-Losse Wolfgang Gehrcke Katrin Kunert Harald Petzold (Havelland) Detlef Müller (Chemnitz) Nicole Gohlke Caren Lay Richard Pitterle 24010 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

(A) Martina Renner Omid Nouripour Ralph Brinkhaus Dr. Matthias Heider (C) Michael Schlecht Friedrich Ostendorf Cajus Caesar Helmut Heiderich Dr. Petra Sitte Cem Özdemir Gitta Connemann Mechthild Heil Dr. Kirsten Tackmann Brigitte Pothmer Alexandra Dinges-Dierig Frank Heinrich (Chemnitz) Azize Tank Tabea Rößner Alexander Dobrindt Mark Helfrich Frank Tempel Claudia Roth (Augsburg) Michael Donth Jörg Hellmuth Alexander Ulrich Corinna Rüfer Thomas Dörfinger Rudolf Henke Kathrin Vogler Manuel Sarrazin Marie-Luise Dött Michael Hennrich Dr. Sahra Wagenknecht Elisabeth Scharfenberg Hansjörg Durz Ansgar Heveling Katrin Werner Ulle Schauws Iris Eberl Dr. Heribert Hirte Birgit Wöllert Dr. Gerhard Schick Jutta Eckenbach Christian Hirte Hubertus Zdebel Dr. Frithjof Schmidt Dr. Bernd Fabritius Robert Hochbaum Sabine Zimmermann Kordula Schulz-Asche Uwe Feiler Alexander Hofmann (Zwickau) Dr. Wolfgang Strengmann- Dr. Thomas Feist Thorsten Hofmann (Dort- Kuhn Enak Ferlemann mund) BÜNDNIS 90/ Hans-Christian Ströbele Ingrid Fischbach Karl Holmeier DIE GRÜNEN Dr. Harald Terpe Dirk Fischer (Hamburg) Franz-Josef Holzenkamp Markus Tressel Dr. Hendrik Hoppenstedt Kerstin Andreae Axel E. Fischer (Karlsru- Jürgen Trittin he-Land) Margaret Horb Annalena Baerbock Dr. Julia Verlinden Dr. Maria Flachsbarth Dr. Mathias Edwin Höschel Marieluise Beck (Bremen) Doris Wagner Klaus-Peter Flosbach Charles M. Huber Volker Beck (Köln) Beate Walter-Rosenheimer Thorsten Frei Anette Hübinger Dr. Franziska Brantner Dr. Valerie Wilms Dr. Astrid Freudenstein Hubert Hüppe Agnieszka Brugger Dr. Hans-Peter Friedrich Erich Irlstorfer Ekin Deligöz Nein (Hof) Thomas Jarzombek Katja Dörner Michael Frieser Sylvia Jörrißen Katharina Dröge CDU/CSU Dr. Michael Fuchs Dr. Franz Josef Jung Harald Ebner Stephan Albani Hans-Joachim Fuchtel Xaver Jung Dr. Thomas Gambke (B) Katrin Albsteiger Alexander Funk Dr. Egon Jüttner (D) Matthias Gastel Peter Altmaier Ingo Gädechens Bartholomäus Kalb Kai Gehring Artur Auernhammer Dr. Thomas Gebhart Hans-Werner Kammer Katrin Göring-Eckardt Dorothee Bär Alois Gerig Stefen Kanitz Anja Hajduk Thomas Bareiß Eberhard Gienger Alois Karl Britta Haßelmann Norbert Barthle Cemile Giousouf Anja Karliczek Dr. Anton Hofreiter Günter Baumann Josef Göppel Bernhard Kaster Bärbel Höhn Maik Beermann Ursula Groden-Kranich Volker Kauder Dieter Janecek Manfred Behrens (Börde) Hermann Gröhe Dr. Stefan Kaufmann Uwe Kekeritz Veronika Bellmann Klaus-Dieter Gröhler Ronja Kemmer Katja Keul Sybille Benning Michael Grosse-Brömer Roderich Kiesewetter Sven-Christian Kindler Dr. André Berghegger Astrid Grotelüschen Dr. Georg Kippels Maria Klein-Schmeink Dr. Christoph Bergner Markus Grübel Volkmar Klein Tom Koenigs Ute Bertram Manfred Grund Jürgen Klimke Sylvia Kotting-Uhl Peter Beyer Oliver Grundmann Axel Knoerig Oliver Krischer Stefen Bilger Monika Grütters Jens Koeppen Stephan Kühn (Dresden) Clemens Binninger Dr. Herlind Gundelach Markus Koob Christian Kühn (Tübingen) Peter Bleser Fritz Güntzler Carsten Körber Renate Künast Dr. Maria Böhmer Olav Gutting Hartmut Koschyk Markus Kurth Wolfgang Bosbach Christian Haase Kordula Kovac Monika Lazar Norbert Brackmann Florian Hahn Michael Kretschmer Stef Lemke Klaus Brähmig Rainer Hajek Gunther Krichbaum Dr. Tobias Lindner Michael Brand Dr. Stephan Harbarth Dr. Günter Krings Nicole Maisch Dr. Reinhard Brandl Jürgen Hardt Rüdiger Kruse Peter Meiwald Helmut Brandt Gerda Hasselfeldt Bettina Kudla Irene Mihalic Dr. Ralf Brauksiepe Matthias Hauer Dr. Roy Kühne Beate Müller-Gemmeke Dr. Helge Braun Mark Hauptmann Günter Lach Özcan Mutlu Heike Brehmer Dr. Stefan Heck Uwe Lagosky Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24011

(A) Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Henning Otte Peter Stein SPD (C) Andreas G. Lämmel Ingrid Pahlmann Sebastian Steineke Niels Annen Dr. Norbert Lammert Sylvia Pantel Johannes Steiniger Rainer Arnold Katharina Landgraf Martin Patzelt Christian Frhr. von Stetten Heike Baehrens Ulrich Lange Dr. Martin Pätzold Dieter Stier Ulrike Bahr Barbara Lanzinger Rita Stockhofe Ulrich Petzold Heinz-Joachim Barchmann Dr. Silke Launert Dr. Joachim Pfeifer Gero Storjohann Dr. Katarina Barley Paul Lehrieder Sibylle Pfeifer Stephan Stracke Doris Barnett Dr. Katja Leikert Eckhard Pols Max Straubinger Klaus Barthel Dr. Philipp Lengsfeld Kerstin Radomski Matthäus Strebl Dr. Matthias Bartke Dr. Andreas Lenz Alexander Radwan Karin Strenz Sören Bartol Philipp Graf Lerchenfeld Alois Rainer Thomas Stritzl Bärbel Bas Dr. Ursula von der Leyen Dr. Peter Ramsauer Lena Strothmann Uwe Beckmeyer Antje Lezius Eckhardt Rehberg Michael Stübgen Lothar Binding (Heidelberg) Ingbert Liebing Lothar Riebsamen Dr. Sabine Sütterlin-Waack Burkhard Blienert Matthias Lietz Josef Rief Dr. Peter Tauber Willi Brase Andrea Lindholz Dr. Heinz Riesenhuber Antje Tillmann Dr. Karl-Heinz Brunner Dr. Carsten Linnemann Iris Ripsam Astrid Timmermann-Fechter Dr. h. c. Edelgard Bulmahn Patricia Lips Johannes Röring Dr. Hans-Peter Uhl Martin Burkert Wilfried Lorenz Kathrin Rösel Dr. Volker Ullrich Dr. Lars Castellucci Dr. Claudia Lücking-Michel Dr. Norbert Röttgen Arnold Vaatz Jürgen Coße Dr. Jan-Marco Luczak Erwin Rüddel Oswin Veith Petra Crone Daniela Ludwig Albert Rupprecht Thomas Viesehon Bernhard Daldrup Karin Maag Anita Schäfer (Saalstadt) Michael Vietz Dr. Daniela De Ridder Yvonne Magwas Dr. Wolfgang Schäuble Volkmar Vogel (Kleinsaara) Dr. Karamba Diaby Thomas Mahlberg Andreas Scheuer Sven Volmering Sabine Dittmar Dr. Thomas de Maizière Karl Schiewerling Christel Voßbeck-Kayser Martin Dörmann Gisela Manderla Jana Schimke Dr. Johann Wadephul Elvira Drobinski-Weiß (B) Matern von Marschall Norbert Schindler Marco Wanderwitz (D) Siegmund Ehrmann Hans-Georg von der Marwitz Tankred Schipanski Karl-Heinz Wange Michaela Engelmeier Andreas Mattfeldt Christian Schmidt (Fürth) Nina Warken Dr. h. c. Gernot Erler Stephan Mayer (Altötting) Gabriele Schmidt (Ühlingen) Kai Wegner Saskia Esken Reiner Meier Patrick Schnieder Dr. h. c. Albert Weiler Karin Evers-Meyer Dr. Michael Meister Nadine Schön (St. Wendel) Marcus Weinberg (Hamburg) Dr. Johannes Fechner Jan Metzler Dr. Ole Schröder Dr. Anja Weisgerber Dr. Fritz Felgentreu Maria Michalk Dr. Kristina Schröder (Wies- Peter Weiß (Emmendingen) Dr. h. c. Hans Michelbach baden) Sabine Weiss (Wesel I) Elke Ferner Dr. Mathias Middelberg Bernhard Schulte-Drüggelte Ingo Wellenreuther Dr. Ute Finckh-Krämer Dietrich Monstadt Dr. Klaus-Peter Schulze Karl-Georg Wellmann Christian Flisek Karsten Möring Uwe Schummer Marian Wendt Gabriele Fograscher Marlene Mortler Armin Schuster (Weil am Waldemar Westermayer Ulrich Freese Volker Mosblech Rhein) Kai Whittaker Dagmar Freitag Elisabeth Motschmann Christina Schwarzer Peter Wichtel Michael Gerdes Dr. Gerd Müller Detlef Seif Annette Widmann-Mauz Martin Gerster Carsten Müller (Braun- Johannes Selle Heinz Wiese (Ehingen) Angelika Glöckner schweig) Reinhold Sendker Klaus-Peter Willsch Ulrike Gottschalck Stefan Müller (Erlangen) Dr. Patrick Sensburg Elisabeth Winkelmeier- Kerstin Griese Dr. Philipp Murmann Bernd Siebert Becker Gabriele Groneberg Dr. Andreas Nick Thomas Silberhorn Oliver Wittke Michael Groß Michaela Noll Johannes Singhammer Dagmar G. Wöhrl Uli Grötsch Helmut Nowak Tino Sorge Barbara Woltmann Wolfgang Gunkel Dr. Georg Nüßlein Jens Spahn Tobias Zech Bettina Hagedorn Julia Obermeier Carola Stauche Heinrich Zertik Rita Hagl-Kehl Wilfried Oellers Dr. Frank Stefel Emmi Zeulner Metin Hakverdi Florian Oßner Dr. Wolfgang Stefnger Dr. Matthias Zimmer Ulrich Hampel Dr. Tim Ostermann Albert Stegemann Gudrun Zollner Sebastian Hartmann 24012 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

(A) Michael Hartmann (Wa- Stefen-Claudio Lemme Mechthild Rawert Norbert Spinrath (C) ckernheim) Burkhard Lischka Stefan Rebmann Svenja Stadler Dirk Heidenblut Gabriele Lösekrug-Möller Gerold Reichenbach Martina Stamm-Fibich Hubertus Heil (Peine) Hiltrud Lotze Dr. Carola Reimann Sonja Stefen Gabriela Heinrich Kirsten Lühmann Andreas Rimkus Christoph Strässer Marcus Held Dr. Birgit Malecha-Nissen Sönke Rix Kerstin Tack Wolfgang Hellmich Caren Marks Petra Rode-Bosse Claudia Tausend Heidtrud Henn Katja Mast Dennis Rohde Michael Thews Gustav Herzog Hilde Mattheis Dr. Martin Rosemann Dr. Karin Thissen Gabriele Hiller-Ohm Dr. Matthias Miersch René Röspel Franz Thönnes Thomas Hitschler Klaus Mindrup Dr. Ernst Dieter Rossmann Carsten Träger Dr. Eva Högl Susanne Mittag Michael Roth (Heringen) Rüdiger Veit Matthias Ilgen Bettina Müller Susann Rüthrich Ute Vogt Christina Jantz-Herrmann Michelle Müntefering Bernd Rützel Dirk Vöpel Frank Junge Sarah Ryglewski Dr. Rolf Mützenich Gabi Weber Josip Juratovic Johann Saathof Andrea Nahles Bernd Westphal Thomas Jurk Annette Sawade Dietmar Nietan Waltraud Wolf (Wol- Oliver Kaczmarek Dr. Hans-Joachim Ulli Nissen mirstedt) Johannes Kahrs Schabedoth Thomas Oppermann Dagmar Ziegler Ralf Kapschack Axel Schäfer (Bochum) Mahmut Özdemir (Duisburg) Stefan Zierke Gabriele Katzmarek Marianne Schieder Aydan Özoğuz Dr. Jens Zimmermann Ulrich Kelber Udo Schiefner Manfred Zöllmer Marina Kermer Markus Paschke Dr. Dorothee Schlegel Brigitte Zypries Cansel Kiziltepe Christian Petry Ulla Schmidt (Aachen) Arno Klare Jeannine Pfugradt Matthias Schmidt (Berlin) Fraktionslos Lars Klingbeil Detlev Pilger Dagmar Schmidt (Wetzlar) Dr. Bärbel Kofer Sabine Poschmann Carsten Schneider (Erfurt) Erika Steinbach Birgit Kömpel Joachim Poß Elf Scho-Antwerpes (B) Anette Kramme Florian Post Swen Schulz (Spandau) Enthalten (D) Dr. Hans-Ulrich Krüger Achim Post (Minden) Ewald Schurer SPD Angelika Krüger-Leißner Dr. Wilhelm Priesmeier Frank Schwabe Helga Kühn-Mengel Florian Pronold Stefan Schwartze Ingrid Arndt-Brauer Christine Lambrecht Dr. Sascha Raabe Andreas Schwarz Marco Bülow Christian Lange (Backnang) Dr. Simone Raatz Rita Schwarzelühr-Sutter Ursula Schulte Dr. Karl Lauterbach Martin Rabanus Rainer Spiering Gülistan Yüksel

Wir kommen nun zur Abstimmung über den Ge- eines verbindlichen bundesweiten Portalverbunds er- setzentwurf der Bundesregierung auf den Drucksa- möglicht, über den alle Nutzer einfach und sicher auf die chen 18/11131 und 18/11186 in der bestätigten Aus- Onlineanwendungen der öfentlichen Verwaltung von schussfassung. Bund und Ländern zugreifen können. Wir stimmen über jeden einzelnen Grundgesetzarti- Bevor ich das jetzt zur Abstimmung stelle, weise ich kel getrennt ab, wobei wir mit den Grundgesetzartikeln darauf hin, dass es zu diesem und eigentlich fast allen beginnen, über die nicht namentlich abgestimmt wird. folgenden Grundgesetzartikeln in der Schlussabstim- Nur für diejenigen, die das hofentlich ohnehin sorgfältig mung beinahe so viele persönliche Erklärungen zur Ab- verfolgen: Es gibt keinen Grund für eine Irritation des- stimmung wie Mitglieder im Hause gibt. Deswegen kann wegen, dass wir jetzt nicht in der Reihenfolge der Grund- ich Ihnen im Augenblick keine verlässlichen Zahlen sa- gesetzartikel vorgehen. Vielmehr rufe ich zunächst alle gen. Aber Sie fnden das ja alles in den Anlagen unseres die Grundgesetzartikel auf, für die es keinen Antrag auf Protokolls ordentlich vor. namentliche Abstimmung gibt, und rufe anschließend die verbleibenden Grundgesetzartikel auf, über die nament- Wir stimmen jetzt über die Änderung von Artikel 91c lich abgestimmt wird. des Grundgesetzes in der Ausschussfassung ab. Ich bitte diejenigen, die dieser Änderung zustimmen wollen, um Wir beginnen jetzt mit den einfachen Abstimmungen. das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Dann ist Artikel 91c des Grundgesetzes in zweiter Ich komme zunächst zur Änderung von Artikel 91c Lesung einstimmig angenommen. des Grundgesetzes. Ziel dieser Grundgesetzänderung ist die Verbesserung der Digitalisierung von Verwaltungs- Ich komme zur Änderung von Artikel 104b des leistungen in Deutschland. Damit wird die Einrichtung Grundgesetzes. Hier geht es um Einfussmöglichkeiten Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24013

Präsident Dr. Norbert Lammert (A) des Bundes auf die Ausgestaltung der Länderprogramme Ich komme zum neuen Artikel 143f des Grundgeset- zur Verwendung der Finanzhilfen für Investitionen. Au- zes. Er regelt ein Verfahren, in dem die Bundesregie- ßerdem werden die Informationsrechte des Bundes zur rung, der Bundestag oder mindestens drei Länder ab dem Gewährleistung der zweckentsprechenden Verwendung Jahr 2030 ein Außerkrafttreten von Artikel 143d – über der Mittel gestärkt. Wer dieser Änderung zustimmen den haben wir gerade befunden – sowie der einfachge- möchte, bitte ich um das Handzeichen. – Wer stimmt da- setzlichen Regelungen zum bundesstaatlichen Finanz- gegen? – Wer enthält sich? – Damit ist auch dies einstim- ausgleich mit dem Ziel einer Neuregelung herbeiführen mig angenommen. können. Wer dieser Grundgesetzänderung zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Ich komme zu dem neuen Artikel 104c des Grundge- Wer enthält sich? – Bei Enthaltung der Fraktion Die Lin- setzes. Der neue Artikel 104c Grundgesetz schaft die ke angenommen. verfassungsrechtliche Grundlage für die Gewährung von Finanzhilfen des Bundes für bedeutsame Investitionen Ich komme zum neuen Artikel 143g des Grundge- fnanzschwacher Kommunen im Bereich der Bildungs- setzes. Der neue Artikel 143g enthält eine Übergangs- infrastruktur. Wer dem zustimmen will, den bitte ich um regelung zu Artikel 107 Grundgesetz für die Steuer­ das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält ertragsverteilung, den Länderfnanzausgleich und die sich? – Dann ist auch das so beschlossen. Bundesergänzungszuweisungen bis zum 31. Dezember 2019. Wer stimmt für diese Ergänzung? – Wer stimmt (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des dagegen? – Wer enthält sich? – Bei Enthaltung der Frak- Abg. Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- tion Die Linke so angenommen. NEN]) Wir kommen nun zu den vier Grundgesetzänderun- Ich komme zur Änderung von Artikel 108 des Grund- gen, für die es einen Antrag auf namentliche Abstim- gesetzes. Durch diese Änderung soll klargestellt werden, mung gibt. dass die Gesetzgebungskompetenz des Bundes in Bezug Zunächst komme ich zu Artikel 90 des Grundgesetzes auf das Zusammenwirken von Bund und Ländern in der in der Ausschussfassung. Durch die Änderung des Arti- Steuerverwaltung auch die Möglichkeit umfasst, Mehr- kels 90 wird geregelt, dass das Eigentum des Bundes an heitsentscheidungen, die alle Länder binden, bundesge- den Bundesautobahnen und sonstigen Bundesstraßen des setzlich vorzusehen. Wer dieser Regelung zustimmt, den Fernverkehrs unveräußerlich ist. Außerdem wird die Ver- bitte ich um das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – waltung der Bundesautobahnen in die Bundesverwaltung Wer enthält sich? – Auch dies fndet allgemeine Zustim- überführt. Diesbezüglich wird geregelt, dass sich der mung. Bund zur Erfüllung dieser Aufgabe einer Gesellschaft (B) des privaten Rechts bedienen kann, die im unveräußerli- Artikel 109a des Grundgesetzes. Hier geht es um den chen Eigentum des Bundes steht. Stabilitätsrat, dem mit dieser Änderung die Kompetenz übertragen wird, zu überwachen, dass Bund und Länder Darüber stimmen wir jetzt namentlich ab. Also bitte die Vorgaben des Artikels 109 Absatz 3 Grundgesetz – ich die Schriftführerinnen und Schriftführer, wieder ihre der sogenannten Schuldenbremse – bei Kreditaufnahmen Positionen einzunehmen und mir zu signalisieren, wenn einhalten. Wer dieser Änderung zustimmen will, den die Urnen ordnungsgemäß besetzt sind. – Sind alle Ur- bitte ich um das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – nen besetzt? – Das ist der Fall. Dann eröfne ich jetzt die Wer enthält sich? – Diese Änderung ist mit den Stimmen vierte namentliche Abstimmung. Es geht um die Ände- von CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen gegen die rung des Artikels 90 Grundgesetz. Stimmen der Linken angenommen. Ist noch jemand im Saal anwesend, der seine Stimm- Ich komme zur Änderung von Artikel 114 des Grund- karte nicht abgegeben hat? – Das scheint nicht der Fall gesetzes. Hier wird dem Bundesrechnungshof das Recht zu sein. Dann können Sie sich wieder auf Ihre Plätze be- eingeräumt, für die Prüfung der Bundesverwaltung auch geben. Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, bei Stellen außerhalb der Bundesverwaltung Erhebun- die Urnen auszuwechseln;1) denn vorher können wir die gen vorzunehmen. Wer dem zustimmt, den bitte ich um nächste namentliche Abstimmung nicht aufrufen. das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält Darf ich noch einmal darum bitten, wieder auf die ver- sich? – Bei Enthaltung der Fraktion Die Linke gibt es fügbaren Plätze zurückzugehen? – Meine gelegentlich ansonsten einmütige Zustimmung. vorgetragene Sorge, wir könnten bei einer möglichen Ich komme zur Änderung von Artikel 143d des Vergrößerung des Bundestages gar nicht genug Sitzplät- Grundgesetzes. Durch diese Änderung wird die Mög- ze haben, ist ofenkundig unbegründet, weil viele Kolle- lichkeit eröfnet, den Ländern Saarland und Bremen ginnen und Kollegen gar keinen brauchen. Sanierungshilfen des Bundes zu gewähren, damit sie zu- (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der künftig in die Lage versetzt werden, die Vorgaben des CDU/CSU, der SPD und der LINKEN) Artikels 109 Absatz 3 Grundgesetz zur Kreditaufnahme, also der Schuldenbremse, eigenständig einzuhalten. Wer Ich komme jetzt zur Änderung von Artikel 107 des dieser Änderung zustimmt, den bitte ich um das Handzei- Grundgesetzes in der Ausschussfassung. Durch diese chen. – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Wie- Änderung wird das bestehende System des bundesstaat- derum bei Enthaltung der Fraktion Die Linke im Übrigen einmütig so angenommen. 1) Ergebnis Seite 24015 D 24014 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

Präsident Dr. Norbert Lammert (A) lichen Finanzausgleichs umfassend reformiert. Die bis- Gesetzentwurfes in der Ausschussfassung zustimmen (C) her in Artikel 107 vorgesehene Möglichkeit eines Um- wollen, um das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – satzsteuervorwegausgleichs entfällt, die Verteilung des Wer enthält sich? – Mit den Stimmen der Koalition gegen Länderanteils an der Umsatzsteuer erfolgt grundsätzlich die Stimmen der Linken bei Enthaltung der Fraktion Die nach Maßgabe der Einwohnerzahl. Dies wird modifziert Grünen sind damit Artikel 2, Einleitung und Überschrift durch Zu- und Abschläge zum angemessenen Ausgleich des Gesetzentwurfes angenommen. der Unterschiede in der Finanzkraft. Darüber hinaus werden Sondertatbestände für besondere Bereiche sowie Nachdem die Kollegin Wilms eine mündliche Erklä- Zuweisungen des Bundes zum Ausgleich bestimmter rung zur Abstimmung abgegeben hat, die ich hiermit auf- Steuerkraftunterschiede geregelt. rufe, unterbrechen wir für ein paar Minuten die Sitzung, um die Ergebnisse der letzten namentlichen Abstimmun- Ich bitte auch hier wieder, mir ein Signal zu geben, gen auszuzählen. Das geht erfahrungsgemäß sehr zügig. wenn die Urnen besetzt sind. – Sind die Urnen überall Dann folgt die Schlussabstimmung über das gesamte Ge- besetzt? – Es sieht so aus. Ich eröfne die fünfte nament- setzespaket einschließlich aller Grundgesetzänderungen, liche Abstimmung. für die wir eine Zweidrittelmehrheit benötigen. Ich bit- te also schon jetzt dringend darum, allen anderweitigen Ist noch jemand im Saal, der zu dieser fünften nament- Versuchungen tapfer zu widerstehen und am besten im lichen Abstimmung seine Stimmkarte nicht abgegeben Plenarsaal zu bleiben und nicht zwischendurch Besuch- hat? – Dann schließe ich auch die fünfte namentliche ergruppen zu bedienen, was auch verdienstvoll ist, aber Abstimmung.1) dazu führt, sich anschließend im Protokoll unter „Nicht Ich komme jetzt zur Änderung von Artikel 125c des anwesend bei 13 Grundgesetzänderungen“ zu fnden. Grundgesetzes in der Ausschussfassung. Durch diese Änderung werden die verfassungsrechtlichen Voraus- Das Wort hat jetzt also die Kollegin Valerie Wilms. In setzungen für eine Fortführung der Finanzhilfen für unmittelbarem Anschluss an diese Wortmeldung werde Seehafenlasten an die Länder Bremen, Hamburg, Meck- ich die Sitzung dann für die Auszählung der letzten na- lenburg-Vorpommern, Niedersachsen sowie Schles- mentlichen Abstimmungen vor der Schlussabstimmung wig-Holstein geschafen. Das gilt auch für Finanzhilfen unterbrechen. – Bitte schön. für besondere Programme nach § 6 Absatz 1 des Gemein- deverkehrsfnanzierungsgesetzes. Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Sind die Plätze an den Urnen besetzt? – Ich eröfne die Vielen Dank. – Herr Präsident! Werte Kolleginnen sechste namentliche Abstimmung. und Kollegen! Herzlichen Dank, dass Sie mir noch zu- hören möchten. (B) Hat ein anwesendes Mitglied des Hauses seine Stim- (D) me für diese sechste namentliche Abstimmung noch nicht Ich habe heute in Bezug auf die Einrichtung einer Au- abgegeben? – Das ist nicht erkennbar. Dann schließe ich tobahngesellschaft anders abgestimmt als die Mehrheit diesen Abstimmungsvorgang.2) meiner Fraktion. Wir kommen zum neuen Artikel 143e des Grundge- (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) setzes in der Ausschussfassung. Der neue Artikel 143e Meine Fraktion und ich stimmen darin überein, dass enthält verschiedene Regelungen im Zusammenhang mit die Neuorganisation der Bundesautobahnen notwendig der Umwandlung der Auftragsverwaltung für die Bun- ist. Die Defzite sind einfach zu ofensichtlich. Es ist gut, desautobahnen und sonstigen Bundesstraßen des Fern- dass sich meine Fraktion nach langer Debatte zur Ein- verkehrs durch die Länder in Bundesverwaltung. – Ur- richtung einer Gesellschaft mit beschränkter Behaftung nen gibt es schon wieder überall. Gibt es auch überall bekennt. Der ursprüngliche Gesetzentwurf enthielt viele zwei Schriftführer? – Da drüben ist das der Fall, hinten gefährliche Elemente, die eine Privatisierung ermöglicht rechts auch, hier vorne ofenkundig auch, hinten an den hätten. Ich freue mich deswegen, dass die Mehrheit in Glastüren auch. Dann eröfne ich die Abstimmung und diesem Haus sehr entscheidende Änderungen vorgenom- bitte Sie, dann unbedingt einen Augenblick für die weite- men hat. ren Verfahrensankündigungen hierzubleiben. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und Ich bitte jetzt alle diejenigen, die ihre Stimme abgege- der SPD) ben haben, Platz zu nehmen, und die paar wenigen, die möglicherweise ihre Stimme noch nicht abgeben haben, Damit wurde auf die vielfache Kritik auch aus meiner dies jetzt zu tun. – Hat noch jemand seine Stimme für die Fraktion reagiert. Es ist gut für unsere Demokratie, wenn siebte namentliche Abstimmung nicht abgegeben? – Das bei einer solch entscheidenden Änderung des Grundge- ist nicht der Fall. Dann schließe ich die Abstimmung.3) setzes auch auf die Opposition gehört wird, selbst wenn sie für die Erreichung der Mehrheit nicht unbedingt not- Wir kommen jetzt zur Abstimmung über die übri- wendig ist. gen Teile des Gesetzentwurfes. Ich bitte diejenigen, die Artikel 2 des Gesetzentwurfes, also der Inkrafttretens- Meiner Fraktion und mir war es wichtig, eine Neuor- regelung, sowie der Einleitung und der Überschrift des ganisation ohne Privatisierung zu ermöglichen. Deswe- gen sollte eine Aktiengesellschaft ebenso ausgeschlossen 1) Ergebnis Seite 24018 D werden wie die Beteiligung Dritter an Tochtergesell- 2) Ergebnis Seite 24021 B schaften. Auch ein Verbot zur Kreditaufnahme und die 3) Ergebnis Seite 24021 D Einhaltung der Schuldenbremse sind notwendig. Meine Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24015

Dr. Valerie Wilms (A) Fraktion hat starke parlamentarische Kontrollrechte und tobahnen handelt und nicht etwa um ein verstecktes Ge- (C) zusätzliche Prüfrechte für den Bundesrechnungshof ver- schenk an Banken und Versicherungen. langt. Auf alle diese Forderungen ist die Koalition ein- (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD) gegangen. Die teilweise sehr lautstarken Warnungen vor einer Pri- (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und vatisierung öfentlichen Eigentums sind nach den Än- der SPD) derungen, die jetzt vorgenommen wurden, einfach nicht mehr sachgerecht. Einzig bei öfentlich-privaten Partnerschaften kann sich die Koalition nicht zu einem Ende dieser viel zu teuren (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und Beschafungsvariante durchringen. Hier soll es nun we- der SPD) nigstens zu einer Beschränkung des Status quo kommen. Ich bitte meine Fraktion um Verständnis, dass ich hier Ganze Teilnetze dürfen nicht im Rahmen von ÖPP verge- zu einer anderen Einschätzung gekommen bin. Aus Res- ben werden; das haben wir gehört. pekt vor der Mehrheit meiner Fraktion habe ich mich Aus meiner fachlichen Sicht komme ich jedoch zu der deswegen enthalten, auch wenn ich die Neuorganisation Einschätzung, dass ÖPPs in der neuen Gesellschaft nur der Autobahnverwaltung befürworte. eine geringe und langfristig auch gar keine Rolle mehr Ich danke allen, mit denen ich über viele Jahre an einem spielen werden. Konzept für eine Autobahngesellschaft gearbeitet habe. Die eigentliche Arbeit, werte Kolleginnen und Kollegen, (Beifall bei Abgeordneten der SPD) fängt jetzt erst an. Das zeigen die Erfahrungen aus anderen Nationen. Denn Danke. eine Autobahngesellschaft in öfentlicher Hand kann die Möglichkeiten des privaten Rechtes nutzen, ohne sich (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, teuer am Markt fnanzieren zu müssen. bei der CDU/CSU und der SPD)

(Bettina Hagedorn [SPD]: Genau!) Präsident Dr. Norbert Lammert: Im Gesamtblick sehe ich – einmal abgesehen von Ich nutze die Gelegenheit des Beitrags von Frau ÖPP – die Forderungen meiner Fraktion erfüllt. Wilms, darauf hinzuweisen, dass hier an einem Beispiel mündlich verdeutlicht wird, wie schwierig der Abwä- (Beifall bei Abgeordneten der SPD) gungsprozess für viele Kolleginnen und Kollegen an die- ser oder an jener Stelle oder im Ganzen gewesen ist, und (B) Man kann darüber diskutieren, ob alle Forderungen im mache deswegen ausdrücklich darauf aufmerksam, dass (D) Grundgesetz festgeschrieben werden müssen. Die Koa- es außer dieser hier mündlich vorgetragenen Erklärung lition hat die meisten Punkte im Begleitgesetz geregelt. zur Abstimmung viele Dutzende ähnliche persönliche Das ist anders, als meine Fraktion es bevorzugt hätte. Erklärungen zur Abstimmung gibt, die erfreulicherweise Das Grundgesetz regelt die grundsätzliche Verfasstheit nicht alle mündlich vorgetragen werden sollen und kön- unseres Landes. Es ist deswegen sehr diskussionswürdig, nen, aber natürlich dem Protokoll beigefügt werden. ob hier die Details des Straßenbaus festzulegen sind. Da ich nun schon die von den Schriftführerinnen und Nicht akzeptieren kann ich das Argument, neue Mehr- Schriftführern ermittelten Ergebnisse der namentlichen heiten könnten anders beschließen. Das ist das Wesen der Abstimmungen habe, brauchen wir keine Sitzungsunter- Demokratie. brechung. Das erweist sich als außerordentlich klug, weil wir so die Sitzung bei voller Präsenz fortsetzen können. – (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie Ich trage jetzt der Reihe nach die Auszählungsergebnisse der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜND- der vier namentlichen Abstimmungen zu den Änderun- NIS 90/DIE GRÜNEN]) gen der Grundgesetzartikel, die einzeln aufgerufen wor- den sind, vor. Neue Mehrheiten sollen in einer Demokratie selbstver- ständlich das Recht haben, anders zu gestalten, auch Wir kommen zunächst zum Ergebnis der namentli- wenn mir persönlich die Richtung dann vielleicht nicht chen Abstimmung zu Artikel 1 Nummer 1 des Gesetz- mehr passt. entwurfes in der Ausschussfassung zum Artikel 90 des Grundgesetzes: abgegebene Stimmen 603. Mit Ja haben Die Koalition hat sehr wesentliche Änderungen am gestimmt 455, mit Nein haben gestimmt 146, Enthaltun- Gesetzentwurf vorgenommen. Dadurch wird für mich gen gab es 2. Damit ist der Artikel 90 des Grundgesetzes deutlich, dass es sich um eine Neuorganisation der Au- in dieser Fassung angenommen.

Endgültiges Ergebnis Ja Artur Auernhammer Manfred Behrens (Börde) Abgegebene Stimmen: 603; Dorothee Bär Veronika Bellmann CDU/CSU davon Thomas Bareiß Sybille Benning ja: 455 Stephan Albani Norbert Barthle Dr. André Berghegger nein: 146 Katrin Albsteiger Günter Baumann Dr. Christoph Bergner enthalten: 2 Peter Altmaier Maik Beermann Ute Bertram 24016 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

(A) Peter Beyer Monika Grütters Axel Knoerig Elisabeth Motschmann (C) Stefen Bilger Dr. Herlind Gundelach Jens Koeppen Dr. Gerd Müller Clemens Binninger Fritz Güntzler Markus Koob Carsten Müller (Braun- Peter Bleser Olav Gutting Carsten Körber schweig) Dr. Maria Böhmer Christian Haase Hartmut Koschyk Stefan Müller (Erlangen) Wolfgang Bosbach Florian Hahn Kordula Kovac Dr. Philipp Murmann Norbert Brackmann Rainer Hajek Michael Kretschmer Dr. Andreas Nick Klaus Brähmig Dr. Stephan Harbarth Gunther Krichbaum Michaela Noll Michael Brand Jürgen Hardt Dr. Günter Krings Helmut Nowak Dr. Reinhard Brandl Gerda Hasselfeldt Rüdiger Kruse Dr. Georg Nüßlein Helmut Brandt Matthias Hauer Bettina Kudla Julia Obermeier Dr. Ralf Brauksiepe Mark Hauptmann Dr. Roy Kühne Wilfried Oellers Dr. Helge Braun Dr. Stefan Heck Günter Lach Florian Oßner Heike Brehmer Dr. Matthias Heider Uwe Lagosky Dr. Tim Ostermann Ralph Brinkhaus Helmut Heiderich Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Henning Otte Cajus Caesar Mechthild Heil Andreas G. Lämmel Ingrid Pahlmann Gitta Connemann Frank Heinrich (Chemnitz) Katharina Landgraf Sylvia Pantel Alexandra Dinges-Dierig Mark Helfrich Ulrich Lange Martin Patzelt Alexander Dobrindt Uda Heller Barbara Lanzinger Dr. Martin Pätzold Michael Donth Jörg Hellmuth Dr. Silke Launert Ulrich Petzold Thomas Dörfinger Rudolf Henke Paul Lehrieder Dr. Joachim Pfeifer Marie-Luise Dött Michael Hennrich Dr. Katja Leikert Sibylle Pfeifer Hansjörg Durz Ansgar Heveling Dr. Philipp Lengsfeld Eckhard Pols Iris Eberl Dr. Heribert Hirte Dr. Andreas Lenz Kerstin Radomski Jutta Eckenbach Christian Hirte Philipp Graf Lerchenfeld Alexander Radwan Dr. Bernd Fabritius Robert Hochbaum Dr. Ursula von der Leyen Alois Rainer Uwe Feiler Alexander Hofmann Antje Lezius Dr. Peter Ramsauer Dr. Thomas Feist Thorsten Hofmann (Dort- Ingbert Liebing Eckhardt Rehberg (B) Enak Ferlemann mund) Matthias Lietz Lothar Riebsamen (D) Ingrid Fischbach Karl Holmeier Andrea Lindholz Josef Rief Dirk Fischer (Hamburg) Franz-Josef Holzenkamp Dr. Carsten Linnemann Dr. Heinz Riesenhuber Axel E. Fischer (Karlsru- Dr. Hendrik Hoppenstedt Patricia Lips Iris Ripsam he-Land) Margaret Horb Wilfried Lorenz Johannes Röring Dr. Maria Flachsbarth Dr. Mathias Edwin Höschel Dr. Claudia Lücking-Michel Kathrin Rösel Klaus-Peter Flosbach Charles M. Huber Dr. Jan-Marco Luczak Dr. Norbert Röttgen Thorsten Frei Anette Hübinger Daniela Ludwig Erwin Rüddel Dr. Astrid Freudenstein Hubert Hüppe Karin Maag Albert Rupprecht Dr. Hans-Peter Friedrich Erich Irlstorfer Yvonne Magwas Anita Schäfer (Saalstadt) (Hof) Thomas Jarzombek Thomas Mahlberg Dr. Wolfgang Schäuble Michael Frieser Sylvia Jörrißen Dr. Thomas de Maizière Andreas Scheuer Dr. Michael Fuchs Dr. Franz Josef Jung Gisela Manderla Karl Schiewerling Hans-Joachim Fuchtel Xaver Jung Matern von Marschall Jana Schimke Alexander Funk Dr. Egon Jüttner Hans-Georg von der Marwitz Norbert Schindler Ingo Gädechens Bartholomäus Kalb Andreas Mattfeldt Tankred Schipanski Dr. Thomas Gebhart Hans-Werner Kammer Stephan Mayer (Altötting) Christian Schmidt (Fürth) Alois Gerig Stefen Kanitz Reiner Meier Gabriele Schmidt (Ühlingen) Eberhard Gienger Alois Karl Dr. Michael Meister Patrick Schnieder Cemile Giousouf Anja Karliczek Dr. Angela Merkel Nadine Schön (St. Wendel) Ursula Groden-Kranich Bernhard Kaster Jan Metzler Dr. Ole Schröder Hermann Gröhe Volker Kauder Maria Michalk Dr. Kristina Schröder (Wies- Klaus-Dieter Gröhler Dr. Stefan Kaufmann Dr. h. c. Hans Michelbach baden) Michael Grosse-Brömer Ronja Kemmer Dr. Mathias Middelberg Bernhard Schulte-Drüggelte Astrid Grotelüschen Roderich Kiesewetter Dietrich Monstadt Dr. Klaus-Peter Schulze Markus Grübel Dr. Georg Kippels Karsten Möring Uwe Schummer Manfred Grund Volkmar Klein Marlene Mortler Armin Schuster (Weil am Oliver Grundmann Jürgen Klimke Volker Mosblech Rhein) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24017

(A) Christina Schwarzer Peter Wichtel Martin Gerster Mahmut Özdemir (Duisburg) (C) Detlef Seif Annette Widmann-Mauz Ulrike Gottschalck Aydan Özoğuz Johannes Selle Heinz Wiese (Ehingen) Kerstin Griese Markus Paschke Reinhold Sendker Klaus-Peter Willsch Bettina Hagedorn Jeannine Pfugradt Dr. Patrick Sensburg Elisabeth Winkelmeier- Metin Hakverdi Sabine Poschmann Bernd Siebert Becker Ulrich Hampel Joachim Poß Thomas Silberhorn Oliver Wittke Michael Hartmann (Wa- Achim Post (Minden) Johannes Singhammer Dagmar G. Wöhrl ckernheim) Dr. Wilhelm Priesmeier Tino Sorge Barbara Woltmann Dirk Heidenblut Florian Pronold Jens Spahn Tobias Zech Hubertus Heil (Peine) Dr. Sascha Raabe Carola Stauche Heinrich Zertik Gabriela Heinrich Dr. Simone Raatz Dr. Frank Stefel Emmi Zeulner Wolfgang Hellmich Martin Rabanus Dr. Wolfgang Stefnger Dr. Matthias Zimmer Heidtrud Henn Mechthild Rawert Albert Stegemann Gudrun Zollner Gabriele Hiller-Ohm Stefan Rebmann Peter Stein Thomas Hitschler Dr. Carola Reimann Sebastian Steineke SPD Dr. Eva Högl Andreas Rimkus Johannes Steiniger Matthias Ilgen Sönke Rix Niels Annen Christian Frhr. von Stetten Christina Jantz-Herrmann Petra Rode-Bosse Rainer Arnold Dieter Stier Frank Junge Dennis Rohde Heike Baehrens Rita Stockhofe Josip Juratovic Dr. Martin Rosemann Ulrike Bahr Gero Storjohann Thomas Jurk René Röspel Heinz-Joachim Barchmann Stephan Stracke Oliver Kaczmarek Dr. Ernst Dieter Rossmann Dr. Katarina Barley Max Straubinger Johannes Kahrs Michael Roth (Heringen) Doris Barnett Matthäus Strebl Ralf Kapschack Susann Rüthrich Dr. Matthias Bartke Karin Strenz Gabriele Katzmarek Bernd Rützel Sören Bartol Thomas Stritzl Ulrich Kelber Sarah Ryglewski Bärbel Bas Lena Strothmann Marina Kermer Johann Saathof Uwe Beckmeyer Michael Stübgen Arno Klare Annette Sawade Lothar Binding (Heidelberg) (B) Dr. Sabine Sütterlin-Waack Lars Klingbeil Dr. Hans-Joachim (D) Burkhard Blienert Dr. Peter Tauber Dr. Bärbel Kofer Schabedoth Willi Brase Antje Tillmann Birgit Kömpel Axel Schäfer (Bochum) Astrid Timmermann-Fechter Dr. Karl-Heinz Brunner Anette Kramme Dr. Nina Scheer Dr. Hans-Peter Uhl Dr. h. c. Edelgard Bulmahn Dr. Hans-Ulrich Krüger Marianne Schieder Dr. Volker Ullrich Martin Burkert Angelika Krüger-Leißner Udo Schiefner Arnold Vaatz Dr. Lars Castellucci Helga Kühn-Mengel Dr. Dorothee Schlegel Oswin Veith Jürgen Coße Christine Lambrecht Ulla Schmidt (Aachen) Thomas Viesehon Petra Crone Christian Lange (Backnang) Matthias Schmidt (Berlin) Michael Vietz Bernhard Daldrup Dr. Karl Lauterbach Dagmar Schmidt (Wetzlar) Volkmar Vogel (Kleinsaara) Dr. Daniela De Ridder Stefen-Claudio Lemme Carsten Schneider (Erfurt) Sven Volmering Dr. Karamba Diaby Burkhard Lischka Elf Scho-Antwerpes Christel Voßbeck-Kayser Sabine Dittmar Gabriele Lösekrug-Möller Swen Schulz (Spandau) Dr. Johann Wadephul Martin Dörmann Hiltrud Lotze Frank Schwabe Marco Wanderwitz Elvira Drobinski-Weiß Kirsten Lühmann Stefan Schwartze Karl-Heinz Wange Siegmund Ehrmann Dr. Birgit Malecha-Nissen Rita Schwarzelühr-Sutter Nina Warken Michaela Engelmeier Caren Marks Rainer Spiering Kai Wegner Dr. h. c. Gernot Erler Katja Mast Norbert Spinrath Dr. h. c. Albert Weiler Saskia Esken Dr. Matthias Miersch Svenja Stadler Marcus Weinberg (Hamburg) Karin Evers-Meyer Klaus Mindrup Sonja Stefen Dr. Anja Weisgerber Dr. Johannes Fechner Susanne Mittag Kerstin Tack Peter Weiß (Emmendingen) Dr. Fritz Felgentreu Bettina Müller Dr. Karin Thissen Sabine Weiss (Wesel I) Elke Ferner Detlef Müller (Chemnitz) Franz Thönnes Ingo Wellenreuther Christian Flisek Michelle Müntefering Ute Vogt Karl-Georg Wellmann Gabriele Fograscher Dr. Rolf Mützenich Dirk Vöpel Marian Wendt Ulrich Freese Andrea Nahles Bernd Westphal Waldemar Westermayer Dagmar Freitag Dietmar Nietan Dagmar Ziegler Kai Whittaker Michael Gerdes Thomas Oppermann Stefan Zierke 24018 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017

(A) Dr. Jens Zimmermann Gabi Weber Harald Petzold (Havelland) Oliver Krischer (C) Manfred Zöllmer Waltraud Wolf (Wol- Richard Pitterle Stephan Kühn (Dresden) Brigitte Zypries mirstedt) Martina Renner Christian Kühn (Tübingen) Gülistan Yüksel Michael Schlecht Renate Künast Fraktionslos Dr. Petra Sitte Markus Kurth DIE LINKE Dr. Kirsten Tackmann Monika Lazar Erika Steinbach Jan van Aken Azize Tank Stef Lemke Frank Tempel Dr. Tobias Lindner Nein Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Alexander Ulrich Nicole Maisch CDU/CSU Matthias W. Birkwald Kathrin Vogler Peter Meiwald Dr. Sahra Wagenknecht Irene Mihalic Josef Göppel Christine Buchholz Katrin Werner Beate Müller-Gemmeke Dr. Norbert Lammert Eva Bulling-Schröter Roland Claus Birgit Wöllert Özcan Mutlu Sevim Dağdelen Hubertus Zdebel Omid Nouripour SPD Dr. Diether Dehm Sabine Zimmermann Friedrich Ostendorf Ingrid Arndt-Brauer Klaus Ernst (Zwickau) Cem Özdemir Bettina Bähr-Losse Wolfgang Gehrcke Brigitte Pothmer Klaus Barthel Nicole Gohlke BÜNDNIS 90/ Tabea Rößner DIE GRÜNEN Marco Bülow Dr. André Hahn Claudia Roth (Augsburg) Dr. Ute Finckh-Krämer Heike Hänsel Kerstin Andreae Corinna Rüfer Angelika Glöckner Dr. Rosemarie Hein Annalena Baerbock Manuel Sarrazin Gabriele Groneberg Inge Höger Marieluise Beck (Bremen) Elisabeth Scharfenberg Michael Groß Andrej Hunko Volker Beck (Köln) Ulle Schauws Uli Grötsch Sigrid Hupach Dr. Franziska Brantner Dr. Gerhard Schick Wolfgang Gunkel Ulla Jelpke Agnieszka Brugger Dr. Frithjof Schmidt Rita Hagl-Kehl Susanna Karawanskij Ekin Deligöz Kordula Schulz-Asche Sebastian Hartmann Kerstin Kassner Katja Dörner Dr. Wolfgang Strengmann- Marcus Held Katja Kipping Katharina Dröge Kuhn (B) Gustav Herzog Jan Korte Harald Ebner Hans-Christian Ströbele (D) Cansel Kiziltepe Jutta Krellmann Dr. Thomas Gambke Dr. Harald Terpe Hilde Mattheis Katrin Kunert Matthias Gastel Markus Tressel Ulli Nissen Caren Lay Kai Gehring Jürgen Trittin Christian Petry Sabine Leidig Katrin Göring-Eckardt Dr. Julia Verlinden Detlev Pilger Ralph Lenkert Anja Hajduk Doris Wagner Florian Post Stefan Liebich Britta Haßelmann Beate Walter-Rosenheimer Gerold Reichenbach Dr. Gesine Lötzsch Dr. Anton Hofreiter Ursula Schulte Thomas Lutze Bärbel Höhn Enthalten Ewald Schurer Birgit Menz Dieter Janecek SPD Andreas Schwarz Cornelia Möhring Uwe Kekeritz Christoph Strässer Niema Movassat Katja Keul Martina Stamm-Fibich Claudia Tausend Norbert Müller (Potsdam) Sven-Christian Kindler Michael Thews Dr. Alexander S. Neu Maria Klein-Schmeink BÜNDNIS 90/ Carsten Träger Thomas Nord Tom Koenigs DIE GRÜNEN Rüdiger Veit Petra Pau Sylvia Kotting-Uhl Dr. Valerie Wilms

Wir kommen zum Ergebnis der nächsten nament- Grundgesetzes: abgegebene Stimmen 601. Mit Ja haben lichen Abstimmung zu Artikel 1 Nummer 5 des Gesetz- gestimmt 536, mit Nein haben gestimmt 65, Enthaltungen entwurfes in der Ausschussfassung zum Artikel 107 des gab es keine. Damit ist auch diese Änderung angenommen.

Endgültiges Ergebnis Ja Artur Auernhammer Manfred Behrens (Börde) Abgegebene Stimmen: 601; Dorothee Bär Veronika Bellmann CDU/CSU davon Thomas Bareiß Sybille Benning ja: 536 Stephan Albani Norbert Barthle Dr. André Berghegger nein: 65 Katrin Albsteiger Günter Baumann Dr. Christoph Bergner enthalten: 0 Peter Altmaier Maik Beermann Ute Bertram Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017 24019

(A) Peter Beyer Monika Grütters Axel Knoerig Elisabeth Motschmann (C) Stefen Bilger Dr. Herlind Gundelach Jens Koeppen Dr. Gerd Müller Clemens Binninger Fritz Güntzler Markus Koob Carsten Müller (Braun- Peter Bleser Olav Gutting Carsten Körber schweig) Dr. Maria Böhmer Christian Haase Hartmut Koschyk Stefan Müller (Erlangen) Wolfgang Bosbach Florian Hahn Kordula Kovac Dr. Philipp Murmann Norbert Brackmann Rainer Hajek Michael Kretschmer Dr. Andreas Nick Klaus Brähmig Dr. Stephan Harbarth Gunther Krichbaum Michaela Noll Michael Brand Jürgen Hardt Dr. Günter Krings Helmut Nowak Dr. Reinhard Brandl Gerda Hasselfeldt Rüdiger Kruse Dr. Georg Nüßlein Helmut Brandt Matthias Hauer Bettina Kudla Julia Obermeier Dr. Ralf Brauksiepe Mark Hauptmann Dr. Roy Kühne Wilfried Oellers Dr. Helge Braun Dr. Stefan Heck Günter Lach Florian Oßner Heike Brehmer Dr. Matthias Heider Uwe Lagosky Dr. Tim Ostermann Ralph Brinkhaus Helmut Heiderich Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Henning Otte Cajus Caesar Mechthild Heil Andreas G. Lämmel Ingrid Pahlmann Gitta Connemann Frank Heinrich (Chemnitz) Katharina Landgraf Sylvia Pantel Alexandra Dinges-Dierig Mark Helfrich Ulrich Lange Martin Patzelt Alexander Dobrindt Uda Heller Barbara Lanzinger Dr. Martin Pätzold Michael Donth Jörg Hellmuth Dr. Silke Launert Ulrich Petzold Thomas Dörfinger Rudolf Henke Paul Lehrieder Dr. Joachim Pfeifer Marie-Luise Dött Michael Hennrich Dr. Katja Leikert Sibylle Pfeifer Hansjörg Durz Ansgar Heveling Dr. Philipp Lengsfeld Eckhard Pols Iris Eberl Dr. Heribert Hirte Dr. Andreas Lenz Kerstin Radomski Jutta Eckenbach Christian Hirte Philipp Graf Lerchenfeld Alexander Radwan Dr. Bernd Fabritius Robert Hochbaum Dr. Ursula von der Leyen Alois Rainer Uwe Feiler Alexander Hofmann Antje Lezius Dr. Peter Ramsauer Dr. Thomas Feist Thorsten Hofmann (Dort- Ingbert Liebing Eckhardt Rehberg (B) Enak Ferlemann mund) Matthias Lietz Lothar Riebsamen (D) Ingrid Fischbach Karl Holmeier Andrea Lindholz Josef Rief Dirk Fischer (Hamburg) Franz-Josef Holzenkamp Dr. Carsten Linnemann Dr. Heinz Riesenhuber Axel E. Fischer (Karlsru- Dr. Hendrik Hoppenstedt Patricia Lips Iris Ripsam he-Land) Margaret Horb Wilfried Lorenz Johannes Röring Dr. Maria Flachsbarth Dr. Mathias Edwin Höschel Dr. Claudia Lücking-Michel Kathrin Rösel Klaus-Peter Flosbach Charles M. Huber Dr. Jan-Marco Luczak Dr. Norbert Röttgen Thorsten Frei Anette Hübinger Daniela Ludwig Erwin Rüddel Dr. Astrid Freudenstein Hubert Hüppe Karin Maag Albert Rupprecht Dr. Hans-Peter Friedrich Erich Irlstorfer Yvonne Magwas Anita Schäfer (Saalstadt) (Hof) Thomas Jarzombek Thomas Mahlberg Dr. Wolfgang Schäuble Michael Frieser Sylvia Jörrißen Dr. Thomas de Maizière Andreas Scheuer Dr. Michael Fuchs Dr. Franz Josef Jung Gisela Manderla Karl Schiewerling Hans-Joachim Fuchtel Xaver Jung Matern von Marschall Jana Schimke Alexander Funk Dr. Egon Jüttner Hans-Georg von der Marwitz Norbert Schindler Ingo Gädechens Bartholomäus Kalb Andreas Mattfeldt Tankred Schipanski Dr. Thomas Gebhart Hans-Werner Kammer Stephan Mayer (Altötting) Christian Schmidt (Fürth) Alois Gerig Stefen Kanitz Reiner Meier Gabriele Schmidt (Ühlingen) Eberhard Gienger Alois Karl Dr. Michael Meister Patrick Schnieder Cemile Giousouf Anja Karliczek Dr. Angela Merkel Dr. Ole Schröder Ursula Groden-Kranich Bernhard Kaster Jan Metzler Dr. Kristina Schröder (Wies- Hermann Gröhe Volker Kauder Maria Michalk baden) Klaus-Dieter Gröhler Dr. Stefan Kaufmann Dr. h. c. Hans Michelbach Bernhard Schulte-Drüggelte Michael Grosse-Brömer Ronja Kemmer Dr. Mathias Middelberg Dr. Klaus-Peter Schulze Astrid Grotelüschen Roderich Kiesewetter Dietrich Monstadt Uwe Schummer Markus Grübel Dr. Georg Kippels Karsten Möring Armin Schuster (Weil am Manfred Grund Volkmar Klein Marlene Mortler Rhein) Oliver Grundmann Jürgen Klimke Volker Mosblech Christina Schwarzer 24020 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

(A) Detlef Seif Heinz Wiese (Ehingen) Angelika Glöckner Bettina Müller (C) Johannes Selle Klaus-Peter Willsch Ulrike Gottschalck Detlef Müller (Chemnitz) Reinhold Sendker Elisabeth Winkelmeier- Kerstin Griese Michelle Müntefering Dr. Patrick Sensburg Becker Gabriele Groneberg Dr. Rolf Mützenich Bernd Siebert Oliver Wittke Michael Groß Andrea Nahles Thomas Silberhorn Dagmar G. Wöhrl Wolfgang Gunkel Dietmar Nietan Johannes Singhammer Barbara Woltmann Bettina Hagedorn Ulli Nissen Tino Sorge Heinrich Zertik Rita Hagl-Kehl Thomas Oppermann Jens Spahn Emmi Zeulner Metin Hakverdi Mahmut Özdemir (Duisburg) Ulrich Hampel Aydan Özoğuz Carola Stauche Dr. Matthias Zimmer Sebastian Hartmann Markus Paschke Dr. Frank Stefel Gudrun Zollner Michael Hartmann (Wa- Christian Petry Dr. Wolfgang Stefnger ckernheim) Jeannine Pfugradt Albert Stegemann SPD Dirk Heidenblut Detlev Pilger Peter Stein Niels Annen Hubertus Heil (Peine) Sabine Poschmann Sebastian Steineke Rainer Arnold Gabriela Heinrich Joachim Poß Johannes Steiniger Heike Baehrens Marcus Held Florian Post Dieter Stier Ulrike Bahr Wolfgang Hellmich Achim Post (Minden) Rita Stockhofe Bettina Bähr-Losse Heidtrud Henn Dr. Wilhelm Priesmeier Gero Storjohann Heinz-Joachim Barchmann Gustav Herzog Florian Pronold Stephan Stracke Dr. Katarina Barley Gabriele Hiller-Ohm Dr. Sascha Raabe Max Straubinger Doris Barnett Thomas Hitschler Dr. Simone Raatz Matthäus Strebl Klaus Barthel Dr. Eva Högl Martin Rabanus Karin Strenz Dr. Matthias Bartke Matthias Ilgen Mechthild Rawert Thomas Stritzl Sören Bartol Christina Jantz-Herrmann Stefan Rebmann Lena Strothmann Bärbel Bas Frank Junge Gerold Reichenbach Michael Stübgen Uwe Beckmeyer Josip Juratovic Dr. Carola Reimann Dr. Sabine Sütterlin-Waack Lothar Binding (Heidelberg) Thomas Jurk Andreas Rimkus Dr. Peter Tauber Burkhard Blienert Oliver Kaczmarek Sönke Rix (B) Antje Tillmann Willi Brase Johannes Kahrs Petra Rode-Bosse (D) Astrid Timmermann-Fechter Dr. Karl-Heinz Brunner Ralf Kapschack Dennis Rohde Dr. Hans-Peter Uhl Dr. h. c. Edelgard Bulmahn Gabriele Katzmarek Dr. Martin Rosemann Dr. Volker Ullrich Marco Bülow Ulrich Kelber René Röspel Arnold Vaatz Martin Burkert Marina Kermer Dr. Ernst Dieter Rossmann Oswin Veith Dr. Lars Castellucci Cansel Kiziltepe Michael Roth (Heringen) Thomas Viesehon Jürgen Coße Arno Klare Susann Rüthrich Michael Vietz Petra Crone Lars Klingbeil Bernd Rützel Volkmar Vogel (Kleinsaara) Bernhard Daldrup Dr. Bärbel Kofer Sarah Ryglewski Sven Volmering Dr. Daniela De Ridder Birgit Kömpel Johann Saathof Dr. Karamba Diaby Christel Voßbeck-Kayser Anette Kramme Annette Sawade Sabine Dittmar Dr. Johann Wadephul Dr. Hans-Ulrich Krüger Dr. Hans-Joachim Martin Dörmann Marco Wanderwitz Angelika Krüger-Leißner Schabedoth Elvira Drobinski-Weiß Karl-Heinz Wange Helga Kühn-Mengel Axel Schäfer (Bochum) Siegmund Ehrmann Christine Lambrecht Dr. Nina Scheer Nina Warken Michaela Engelmeier Christian Lange (Backnang) Marianne Schieder Kai Wegner Dr. h. c. Gernot Erler Dr. Karl Lauterbach Udo Schiefner Dr. h. c. Albert Weiler Saskia Esken Stefen-Claudio Lemme Dr. Dorothee Schlegel Marcus Weinberg (Hamburg) Karin Evers-Meyer Burkhard Lischka Ulla Schmidt (Aachen) Dr. Anja Weisgerber Dr. Johannes Fechner Gabriele Lösekrug-Möller Matthias Schmidt (Berlin) Peter Weiß (Emmendingen) Dr. Fritz Felgentreu Hiltrud Lotze Dagmar Schmidt (Wetzlar) Sabine Weiss (Wesel I) Elke Ferner Kirsten Lühmann Carsten Schneider (Erfurt) Ingo Wellenreuther Dr. Ute Finckh-Krämer Dr. Birgit Malecha-Nissen Elf Scho-Antwerpes Karl-Georg Wellmann Christian Flisek Caren Marks Ursula Schulte Marian Wendt Gabriele Fograscher Katja Mast Swen Schulz (Spandau) Waldemar Westermayer Ulrich Freese Hilde Mattheis Ewald Schurer Kai Whittaker Dagmar Freitag Dr. Matthias Miersch Frank Schwabe Peter Wichtel Michael Gerdes Klaus Mindrup Stefan Schwartze Annette Widmann-Mauz Martin Gerster Susanne Mittag Andreas Schwarz Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24021

(A) Rita Schwarzelühr-Sutter Heike Hänsel Sven-Christian Kindler (C) Rainer Spiering Dr. Rosemarie Hein Fraktionslos Maria Klein-Schmeink Norbert Spinrath Inge Höger Tom Koenigs Erika Steinbach Svenja Stadler Andrej Hunko Sylvia Kotting-Uhl Martina Stamm-Fibich Sigrid Hupach Oliver Krischer Nein Sonja Stefen Ulla Jelpke Stephan Kühn (Dresden) Christoph Strässer Susanna Karawanskij CDU/CSU Christian Kühn (Tübingen) Kerstin Tack Kerstin Kassner Renate Künast Josef Göppel Claudia Tausend Katja Kipping Markus Kurth Dr. Norbert Lammert Michael Thews Jan Korte Monika Lazar Dr. Karin Thissen Jutta Krellmann Stef Lemke Franz Thönnes Katrin Kunert SPD Dr. Tobias Lindner Carsten Träger Caren Lay Ingrid Arndt-Brauer Nicole Maisch Ute Vogt Sabine Leidig Uli Grötsch Peter Meiwald Dirk Vöpel Ralph Lenkert Rüdiger Veit Irene Mihalic Gabi Weber Stefan Liebich Beate Müller-Gemmeke Bernd Westphal Dr. Gesine Lötzsch BÜNDNIS 90/ Özcan Mutlu Waltraud Wolf (Wol- Thomas Lutze DIE GRÜNEN Omid Nouripour mirstedt) Birgit Menz Friedrich Ostendorf Gülistan Yüksel Cornelia Möhring Kerstin Andreae Cem Özdemir Dagmar Ziegler Niema Movassat Annalena Baerbock Brigitte Pothmer Stefan Zierke Norbert Müller (Potsdam) Marieluise Beck (Bremen) Tabea Rößner Dr. Jens Zimmermann Dr. Alexander S. Neu Volker Beck (Köln) Manfred Zöllmer Claudia Roth (Augsburg) Thomas Nord Dr. Franziska Brantner Brigitte Zypries Corinna Rüfer Petra Pau Agnieszka Brugger Manuel Sarrazin Harald Petzold (Havelland) Ekin Deligöz DIE LINKE Elisabeth Scharfenberg Richard Pitterle Katja Dörner Ulle Schauws Jan van Aken Martina Renner Katharina Dröge Dr. Gerhard Schick Dr. Dietmar Bartsch Michael Schlecht Harald Ebner (B) Dr. Petra Sitte Dr. Frithjof Schmidt (D) Herbert Behrens Dr. Thomas Gambke Karin Binder Dr. Kirsten Tackmann Kordula Schulz-Asche Matthias Gastel Matthias W. Birkwald Azize Tank Dr. Wolfgang Strengmann- Kai Gehring Christine Buchholz Frank Tempel Kuhn Katrin Göring-Eckardt Eva Bulling-Schröter Alexander Ulrich Hans-Christian Ströbele Anja Hajduk Roland Claus Kathrin Vogler Dr. Harald Terpe Sevim Dağdelen Dr. Sahra Wagenknecht Britta Haßelmann Markus Tressel Dr. Diether Dehm Katrin Werner Dr. Anton Hofreiter Jürgen Trittin Klaus Ernst Birgit Wöllert Bärbel Höhn Dr. Julia Verlinden Wolfgang Gehrcke Hubertus Zdebel Dieter Janecek Doris Wagner Nicole Gohlke Sabine Zimmermann Uwe Kekeritz Beate Walter-Rosenheimer Dr. André Hahn (Zwickau) Katja Keul Dr. Valerie Wilms

Wir kommen zum Ergebnis der nächsten namentli- Schließlich gebe ich das Ergebnis der namentlichen chen Abstimmung zu Artikel 1 Nummer 9 des Gesetz- Abstimmung zu Artikel 1 Nummer 11 des Gesetzent- entwurfs, hier zum Artikel 125c Grundgesetz: abgegebe- wurfs in der Ausschussfassung, betrift Artikel 143e ne Stimmen 603. Mit Ja haben gestimmt 493, mit Nein Grundgesetz, bekannt: abgegebene Stimmen 604. Mit Ja 66, enthalten haben sich 57 Kollegen. Damit ist auch die- haben gestimmt 456, mit Nein 145, Enthaltungen gab es se Änderung angenommen.1) 3. Auch diese Änderung ist damit angenommen.

1) Endgültiges Ergebnis und Abstimmungsliste Seite 24025 C

Endgültiges Ergebnis Ja Artur Auernhammer Manfred Behrens (Börde) Abgegebene Stimmen: 603; Dorothee Bär Veronika Bellmann CDU/CSU davon Thomas Bareiß Sybille Benning ja: 455 Stephan Albani Norbert Barthle Dr. André Berghegger nein: 145 Katrin Albsteiger Günter Baumann Dr. Christoph Bergner enthalten: 3 Peter Altmaier Maik Beermann Ute Bertram 24022 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

(A) Peter Beyer Monika Grütters Axel Knoerig Elisabeth Motschmann (C) Stefen Bilger Dr. Herlind Gundelach Jens Koeppen Dr. Gerd Müller Clemens Binninger Fritz Güntzler Markus Koob Carsten Müller (Braun- Peter Bleser Olav Gutting Carsten Körber schweig) Dr. Maria Böhmer Christian Haase Hartmut Koschyk Stefan Müller (Erlangen) Wolfgang Bosbach Florian Hahn Kordula Kovac Dr. Philipp Murmann Norbert Brackmann Rainer Hajek Michael Kretschmer Dr. Andreas Nick Klaus Brähmig Dr. Stephan Harbarth Gunther Krichbaum Michaela Noll Michael Brand Jürgen Hardt Dr. Günter Krings Helmut Nowak Dr. Reinhard Brandl Gerda Hasselfeldt Rüdiger Kruse Dr. Georg Nüßlein Helmut Brandt Matthias Hauer Bettina Kudla Julia Obermeier Dr. Ralf Brauksiepe Mark Hauptmann Dr. Roy Kühne Wilfried Oellers Dr. Helge Braun Dr. Stefan Heck Günter Lach Florian Oßner Heike Brehmer Dr. Matthias Heider Uwe Lagosky Dr. Tim Ostermann Ralph Brinkhaus Helmut Heiderich Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Henning Otte Cajus Caesar Mechthild Heil Andreas G. Lämmel Ingrid Pahlmann Gitta Connemann Frank Heinrich (Chemnitz) Katharina Landgraf Sylvia Pantel Alexandra Dinges-Dierig Mark Helfrich Ulrich Lange Martin Patzelt Alexander Dobrindt Uda Heller Barbara Lanzinger Dr. Martin Pätzold Michael Donth Jörg Hellmuth Dr. Silke Launert Ulrich Petzold Thomas Dörfinger Rudolf Henke Paul Lehrieder Dr. Joachim Pfeifer Marie-Luise Dött Michael Hennrich Dr. Katja Leikert Sibylle Pfeifer Hansjörg Durz Ansgar Heveling Dr. Philipp Lengsfeld Eckhard Pols Iris Eberl Dr. Heribert Hirte Dr. Andreas Lenz Kerstin Radomski Jutta Eckenbach Christian Hirte Philipp Graf Lerchenfeld Alexander Radwan Dr. Bernd Fabritius Robert Hochbaum Dr. Ursula von der Leyen Alois Rainer Uwe Feiler Alexander Hofmann Antje Lezius Dr. Peter Ramsauer Dr. Thomas Feist Thorsten Hofmann (Dort- Ingbert Liebing Eckhardt Rehberg (B) Enak Ferlemann mund) Matthias Lietz Lothar Riebsamen (D) Ingrid Fischbach Karl Holmeier Andrea Lindholz Josef Rief Dirk Fischer (Hamburg) Franz-Josef Holzenkamp Dr. Carsten Linnemann Dr. Heinz Riesenhuber Axel E. Fischer (Karlsru- Dr. Hendrik Hoppenstedt Patricia Lips Iris Ripsam he-Land) Margaret Horb Wilfried Lorenz Johannes Röring Dr. Maria Flachsbarth Dr. Mathias Edwin Höschel Dr. Claudia Lücking-Michel Kathrin Rösel Klaus-Peter Flosbach Charles M. Huber Dr. Jan-Marco Luczak Dr. Norbert Röttgen Thorsten Frei Anette Hübinger Daniela Ludwig Erwin Rüddel Dr. Astrid Freudenstein Hubert Hüppe Karin Maag Albert Rupprecht Dr. Hans-Peter Friedrich Erich Irlstorfer Yvonne Magwas Anita Schäfer (Saalstadt) (Hof) Thomas Jarzombek Thomas Mahlberg Dr. Wolfgang Schäuble Michael Frieser Sylvia Jörrißen Dr. Thomas de Maizière Andreas Scheuer Dr. Michael Fuchs Dr. Franz Josef Jung Gisela Manderla Karl Schiewerling Hans-Joachim Fuchtel Xaver Jung Matern von Marschall Jana Schimke Alexander Funk Dr. Egon Jüttner Hans-Georg von der Marwitz Norbert Schindler Ingo Gädechens Bartholomäus Kalb Andreas Mattfeldt Tankred Schipanski Dr. Thomas Gebhart Hans-Werner Kammer Stephan Mayer (Altötting) Christian Schmidt (Fürth) Alois Gerig Stefen Kanitz Reiner Meier Gabriele Schmidt (Ühlingen) Eberhard Gienger Alois Karl Dr. Michael Meister Patrick Schnieder Cemile Giousouf Anja Karliczek Dr. Angela Merkel Nadine Schön (St. Wendel) Ursula Groden-Kranich Bernhard Kaster Jan Metzler Dr. Ole Schröder Hermann Gröhe Volker Kauder Maria Michalk Dr. Kristina Schröder (Wies- Klaus-Dieter Gröhler Dr. Stefan Kaufmann Dr. h. c. Hans Michelbach baden) Michael Grosse-Brömer Ronja Kemmer Dr. Mathias Middelberg Bernhard Schulte-Drüggelte Astrid Grotelüschen Roderich Kiesewetter Dietrich Monstadt Dr. Klaus-Peter Schulze Markus Grübel Dr. Georg Kippels Karsten Möring Uwe Schummer Manfred Grund Volkmar Klein Marlene Mortler Armin Schuster (Weil am Oliver Grundmann Jürgen Klimke Volker Mosblech Rhein) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24023

(A) Christina Schwarzer Peter Wichtel Michael Gerdes Dietmar Nietan (C) Detlef Seif Annette Widmann-Mauz Martin Gerster Thomas Oppermann Johannes Selle Heinz Wiese (Ehingen) Ulrike Gottschalck Mahmut Özdemir (Duisburg) Reinhold Sendker Klaus-Peter Willsch Kerstin Griese Aydan Özoğuz Dr. Patrick Sensburg Elisabeth Winkelmeier- Bettina Hagedorn Markus Paschke Bernd Siebert Becker Metin Hakverdi Jeannine Pfugradt Thomas Silberhorn Oliver Wittke Ulrich Hampel Sabine Poschmann Johannes Singhammer Dagmar G. Wöhrl Sebastian Hartmann Joachim Poß Tino Sorge Barbara Woltmann Michael Hartmann (Wa- Achim Post (Minden) Jens Spahn Tobias Zech ckernheim) Dr. Wilhelm Priesmeier Carola Stauche Heinrich Zertik Dirk Heidenblut Florian Pronold Dr. Frank Stefel Emmi Zeulner Hubertus Heil (Peine) Dr. Sascha Raabe Dr. Wolfgang Stefnger Dr. Matthias Zimmer Gabriela Heinrich Dr. Simone Raatz Albert Stegemann Gudrun Zollner Wolfgang Hellmich Martin Rabanus Peter Stein Heidtrud Henn Mechthild Rawert Sebastian Steineke SPD Gabriele Hiller-Ohm Stefan Rebmann Johannes Steiniger Thomas Hitschler Dr. Carola Reimann Niels Annen Christian Frhr. von Stetten Dr. Eva Högl Andreas Rimkus Rainer Arnold Dieter Stier Matthias Ilgen Sönke Rix Heike Baehrens Rita Stockhofe Christina Jantz-Herrmann Petra Rode-Bosse Ulrike Bahr Gero Storjohann Frank Junge Dennis Rohde Heinz-Joachim Barchmann Stephan Stracke Josip Juratovic Dr. Martin Rosemann Dr. Katarina Barley Max Straubinger Thomas Jurk René Röspel Doris Barnett Matthäus Strebl Oliver Kaczmarek Dr. Ernst Dieter Rossmann Dr. Matthias Bartke Karin Strenz Johannes Kahrs Susann Rüthrich Sören Bartol Thomas Stritzl Ralf Kapschack Bernd Rützel Bärbel Bas Lena Strothmann Gabriele Katzmarek Sarah Ryglewski Uwe Beckmeyer Michael Stübgen Ulrich Kelber Johann Saathof Lothar Binding (Heidelberg) (B) Dr. Sabine Sütterlin-Waack Marina Kermer Annette Sawade (D) Burkhard Blienert Dr. Peter Tauber Arno Klare Dr. Hans-Joachim Willi Brase Antje Tillmann Lars Klingbeil Schabedoth Astrid Timmermann-Fechter Dr. Karl-Heinz Brunner Dr. Bärbel Kofer Axel Schäfer (Bochum) Dr. Hans-Peter Uhl Dr. h. c. Edelgard Bulmahn Birgit Kömpel Dr. Nina Scheer Dr. Volker Ullrich Martin Burkert Anette Kramme Marianne Schieder Arnold Vaatz Dr. Lars Castellucci Dr. Hans-Ulrich Krüger Udo Schiefner Oswin Veith Jürgen Coße Angelika Krüger-Leißner Dr. Dorothee Schlegel Thomas Viesehon Petra Crone Helga Kühn-Mengel Ulla Schmidt (Aachen) Michael Vietz Bernhard Daldrup Christine Lambrecht Matthias Schmidt (Berlin) Volkmar Vogel (Kleinsaara) Dr. Daniela De Ridder Christian Lange (Backnang) Dagmar Schmidt (Wetzlar) Sven Volmering Dr. Karamba Diaby Dr. Karl Lauterbach Carsten Schneider (Erfurt) Christel Voßbeck-Kayser Sabine Dittmar Stefen-Claudio Lemme Elf Scho-Antwerpes Dr. Johann Wadephul Martin Dörmann Burkhard Lischka Swen Schulz (Spandau) Marco Wanderwitz Elvira Drobinski-Weiß Gabriele Lösekrug-Möller Frank Schwabe Karl-Heinz Wange Siegmund Ehrmann Hiltrud Lotze Stefan Schwartze Nina Warken Michaela Engelmeier Kirsten Lühmann Rita Schwarzelühr-Sutter Kai Wegner Dr. h. c. Gernot Erler Dr. Birgit Malecha-Nissen Norbert Spinrath Dr. h. c. Albert Weiler Saskia Esken Caren Marks Svenja Stadler Marcus Weinberg (Hamburg) Karin Evers-Meyer Katja Mast Sonja Stefen Dr. Anja Weisgerber Dr. Johannes Fechner Dr. Matthias Miersch Kerstin Tack Peter Weiß (Emmendingen) Dr. Fritz Felgentreu Klaus Mindrup Dr. Karin Thissen Sabine Weiss (Wesel I) Elke Ferner Susanne Mittag Franz Thönnes Ingo Wellenreuther Dr. Ute Finckh-Krämer Bettina Müller Ute Vogt Karl-Georg Wellmann Christian Flisek Detlef Müller (Chemnitz) Dirk Vöpel Marian Wendt Gabriele Fograscher Michelle Müntefering Bernd Westphal Waldemar Westermayer Ulrich Freese Dr. Rolf Mützenich Dagmar Ziegler Kai Whittaker Dagmar Freitag Andrea Nahles Stefan Zierke 24024 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

(A) Dr. Jens Zimmermann DIE LINKE Michael Schlecht Christian Kühn (Tübingen) (C) Manfred Zöllmer Jan van Aken Dr. Petra Sitte Renate Künast Brigitte Zypries Dr. Dietmar Bartsch Dr. Kirsten Tackmann Markus Kurth Herbert Behrens Azize Tank Monika Lazar Fraktionslos Karin Binder Frank Tempel Stef Lemke Alexander Ulrich Erika Steinbach Matthias W. Birkwald Dr. Tobias Lindner Christine Buchholz Kathrin Vogler Nicole Maisch Dr. Sahra Wagenknecht Eva Bulling-Schröter Peter Meiwald Nein Katrin Werner Roland Claus Irene Mihalic Birgit Wöllert CDU/CSU Sevim Dağdelen Beate Müller-Gemmeke Dr. Diether Dehm Hubertus Zdebel Josef Göppel Özcan Mutlu Klaus Ernst Sabine Zimmermann Dr. Norbert Lammert (Zwickau) Omid Nouripour Wolfgang Gehrcke Friedrich Ostendorf Nicole Gohlke SPD Cem Özdemir Dr. André Hahn BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Brigitte Pothmer Ingrid Arndt-Brauer Heike Hänsel Tabea Rößner Bettina Bähr-Losse Dr. Rosemarie Hein Kerstin Andreae Klaus Barthel Inge Höger Annalena Baerbock Claudia Roth (Augsburg) Angelika Glöckner Andrej Hunko Marieluise Beck (Bremen) Corinna Rüfer Gabriele Groneberg Sigrid Hupach Volker Beck (Köln) Manuel Sarrazin Michael Groß Ulla Jelpke Dr. Franziska Brantner Elisabeth Scharfenberg Uli Grötsch Susanna Karawanskij Agnieszka Brugger Ulle Schauws Wolfgang Gunkel Kerstin Kassner Ekin Deligöz Dr. Gerhard Schick Rita Hagl-Kehl Katja Kipping Katja Dörner Marcus Held Dr. Frithjof Schmidt Katharina Dröge Gustav Herzog Jan Korte Kordula Schulz-Asche Harald Ebner Cansel Kiziltepe Jutta Krellmann Dr. Wolfgang Strengmann- Hilde Mattheis Katrin Kunert Dr. Thomas Gambke Kuhn (B) Ulli Nissen Caren Lay Matthias Gastel Hans-Christian Ströbele (D) Christian Petry Sabine Leidig Kai Gehring Dr. Harald Terpe Detlev Pilger Ralph Lenkert Katrin Göring-Eckardt Markus Tressel Florian Post Anja Hajduk Stefan Liebich Jürgen Trittin Gerold Reichenbach Dr. Gesine Lötzsch Britta Haßelmann Dr. Julia Verlinden Ursula Schulte Thomas Lutze Dr. Anton Hofreiter Doris Wagner Ewald Schurer Birgit Menz Bärbel Höhn Beate Walter-Rosenheimer Andreas Schwarz Cornelia Möhring Dieter Janecek Christoph Strässer Dr. Valerie Wilms Niema Movassat Uwe Kekeritz Claudia Tausend Norbert Müller (Potsdam) Katja Keul Michael Thews Dr. Alexander S. Neu Sven-Christian Kindler Enthalten Carsten Träger Thomas Nord Maria Klein-Schmeink Rüdiger Veit SPD Gabi Weber Petra Pau Tom Koenigs Waltraud Wolf (Wol- Harald Petzold (Havelland) Sylvia Kotting-Uhl Marco Bülow mirstedt) Richard Pitterle Oliver Krischer Rainer Spiering Gülistan Yüksel Martina Renner Stephan Kühn (Dresden) Martina Stamm-Fibich

Wir kommen zur des Deutschen Bundestages erforderlich ist; das sind mindestens 420 Stimmen. Dass wir mit dem gerade fest- dritten Beratung gestellten Ergebnis in zweiter Lesung die vorgesehenen und Schlussabstimmung. Änderungen angenommen haben, kann man sicherlich Ich hatte schon angekündigt, dass zahlreiche persönli- als allgemein so verstanden voraussetzen. che Erklärungen zur Abstimmung vorliegen.1) Ich trage es aber noch einmal ausdrücklich vor: Nach- Ich weise darauf hin, dass zur Annahme des Gesetz- dem also der Gesetzentwurf einschließlich der namentli- entwurfs die Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder chen Abstimmungen in zweiter Beratung angenommen ist, kommen wir nun zur Schlussabstimmung, für die 1) Anlagen 2 – 8 eine Zweidrittelmehrheit der Mitglieder des Bundes- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24025

Präsident Dr. Norbert Lammert (A) tages erforderlich ist. Auch diese Abstimmung führen Schlussabstimmung noch über die damit verbundenen (C) wir namentlich durch. Deswegen bitte ich wieder die gesetzlichen Regelungen zum Finanzausgleichssystem Schriftführerinnen und Schriftführer, ihre Plätze einzu- ab dem Jahre 2020 zu befnden haben und es dazu ei- nehmen. – Bevor ich die Abstimmung eröfne, weise ich nen Änderungsantrag gibt, für den namentliche Abstim- darauf hin, dass wir nach dieser namentlichen Abstim- mung beantragt ist. Wir werden also unmittelbar nach mung eine weitere namentliche Abstimmung haben, nur der unterbrochenen Sitzung und der Bekanntgabe des damit niemand meint, mit dieser Abstimmung seien die Abstimmungsergebnisses eine weitere namentliche Ab- Geschäfte für heute abschließend geregelt. – Die Abstim- mung ist eröfnet. stimmung durchführen. Hat bei der Schlussabstimmung über die Grundgesetz­ Ich muss wegen zweier Zahlendreher das von den änderungen jeder anwesende Kollege seine Stimmkarte Schriftführerinnen und Schriftführern ermittelte und be- abgegeben? – Ich sehe jedenfalls nirgendwo Bewegung kanntgegebene Ergebnis der sechsten namentlichen oder Signale. Also schließe ich hiermit die achte nament- Abstimmung korrigieren bzw. präzisieren – das war die 1) liche Abstimmung. Abstimmung, die den Artikel 125c des Grundgesetzes Ich unterbreche gleich die Sitzung für einen Augen- betrift –: abgegebene Stimmen 603. Mit Ja haben ge- blick, weil wir nach Bekanntgabe des Ergebnisses der stimmt 483, mit Nein 66, und Enthaltungen gab es 54. Damit haben wir das jetzt hofentlich korrekt im Proto- 1) Ergebnis Seite 24028 C koll.

Endgültiges Ergebnis Dr. Ralf Brauksiepe Ursula Groden-Kranich Karl Holmeier Abgegebene Stimmen: 603; Dr. Helge Braun Hermann Gröhe Franz-Josef Holzenkamp davon Heike Brehmer Klaus-Dieter Gröhler Dr. Hendrik Hoppenstedt ja: 483 Ralph Brinkhaus Michael Grosse-Brömer Margaret Horb nein: 66 Cajus Caesar Astrid Grotelüschen Dr. Mathias Edwin Höschel Charles M. Huber enthalten: 54 Gitta Connemann Markus Grübel Alexandra Dinges-Dierig Manfred Grund Anette Hübinger Alexander Dobrindt Oliver Grundmann Hubert Hüppe Ja Michael Donth Monika Grütters Erich Irlstorfer (B) CDU/CSU Thomas Dörfinger Dr. Herlind Gundelach Thomas Jarzombek (D) Marie-Luise Dött Fritz Güntzler Sylvia Jörrißen Stephan Albani Hansjörg Durz Olav Gutting Dr. Franz Josef Jung Katrin Albsteiger Iris Eberl Christian Haase Xaver Jung Peter Altmaier Jutta Eckenbach Florian Hahn Dr. Egon Jüttner Artur Auernhammer Dr. Bernd Fabritius Rainer Hajek Bartholomäus Kalb Dorothee Bär Uwe Feiler Dr. Stephan Harbarth Hans-Werner Kammer Thomas Bareiß Dr. Thomas Feist Jürgen Hardt Stefen Kanitz Norbert Barthle Enak Ferlemann Gerda Hasselfeldt Alois Karl Günter Baumann Ingrid Fischbach Matthias Hauer Anja Karliczek Maik Beermann Dirk Fischer (Hamburg) Mark Hauptmann Bernhard Kaster Manfred Behrens (Börde) Axel E. Fischer (Karlsru- Dr. Stefan Heck Volker Kauder Veronika Bellmann he-Land) Dr. Matthias Heider Dr. Stefan Kaufmann Sybille Benning Dr. Maria Flachsbarth Helmut Heiderich Ronja Kemmer Dr. André Berghegger Klaus-Peter Flosbach Mechthild Heil Roderich Kiesewetter Dr. Christoph Bergner Thorsten Frei Frank Heinrich (Chemnitz) Dr. Georg Kippels Ute Bertram Dr. Astrid Freudenstein Mark Helfrich Volkmar Klein Peter Beyer Dr. Hans-Peter Friedrich Uda Heller Jürgen Klimke Stefen Bilger (Hof) Jörg Hellmuth Axel Knoerig Clemens Binninger Michael Frieser Rudolf Henke Jens Koeppen Peter Bleser Dr. Michael Fuchs Michael Hennrich Markus Koob Dr. Maria Böhmer Hans-Joachim Fuchtel Ansgar Heveling Carsten Körber Wolfgang Bosbach Alexander Funk Dr. Heribert Hirte Hartmut Koschyk Norbert Brackmann Ingo Gädechens Christian Hirte Kordula Kovac Klaus Brähmig Dr. Thomas Gebhart Robert Hochbaum Michael Kretschmer Michael Brand Alois Gerig Alexander Hofmann Gunther Krichbaum Dr. Reinhard Brandl Eberhard Gienger Thorsten Hofmann (Dort- Dr. Günter Krings Helmut Brandt Cemile Giousouf mund) Rüdiger Kruse 24026 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

(A) Bettina Kudla Julia Obermeier Dr. Frank Stefel Emmi Zeulner (C) Dr. Roy Kühne Wilfried Oellers Dr. Wolfgang Stefnger Dr. Matthias Zimmer Günter Lach Florian Oßner Albert Stegemann Gudrun Zollner Uwe Lagosky Dr. Tim Ostermann Peter Stein Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Henning Otte Sebastian Steineke SPD Andreas G. Lämmel Ingrid Pahlmann Johannes Steiniger Niels Annen Katharina Landgraf Sylvia Pantel Christian Frhr. von Stetten Rainer Arnold Ulrich Lange Dr. Martin Pätzold Dieter Stier Heike Baehrens Barbara Lanzinger Ulrich Petzold Rita Stockhofe Ulrike Bahr Dr. Silke Launert Dr. Joachim Pfeifer Gero Storjohann Bettina Bähr-Losse Paul Lehrieder Sibylle Pfeifer Stephan Stracke Heinz-Joachim Barchmann Dr. Katja Leikert Eckhard Pols Max Straubinger Dr. Katarina Barley Dr. Philipp Lengsfeld Kerstin Radomski Matthäus Strebl Doris Barnett Dr. Andreas Lenz Alexander Radwan Karin Strenz Klaus Barthel Philipp Graf Lerchenfeld Alois Rainer Thomas Stritzl Dr. Matthias Bartke Dr. Ursula von der Leyen Dr. Peter Ramsauer Lena Strothmann Sören Bartol Antje Lezius Eckhardt Rehberg Michael Stübgen Bärbel Bas Ingbert Liebing Lothar Riebsamen Dr. Sabine Sütterlin-Waack Uwe Beckmeyer Matthias Lietz Josef Rief Dr. Peter Tauber Lothar Binding (Heidelberg) Andrea Lindholz Dr. Heinz Riesenhuber Antje Tillmann Burkhard Blienert Dr. Carsten Linnemann Iris Ripsam Astrid Timmermann-Fechter Willi Brase Patricia Lips Johannes Röring Dr. Hans-Peter Uhl Dr. Karl-Heinz Brunner Wilfried Lorenz Kathrin Rösel Dr. Volker Ullrich Dr. h. c. Edelgard Bulmahn Dr. Claudia Lücking-Michel Dr. Norbert Röttgen Arnold Vaatz Marco Bülow Dr. Jan-Marco Luczak Erwin Rüddel Oswin Veith Martin Burkert Daniela Ludwig Albert Rupprecht Thomas Viesehon Dr. Lars Castellucci Karin Maag Anita Schäfer (Saalstadt) Michael Vietz Jürgen Coße Yvonne Magwas Dr. Wolfgang Schäuble Volkmar Vogel (Kleinsaara) Petra Crone (B) Thomas Mahlberg Andreas Scheuer Sven Volmering (D) Bernhard Daldrup Dr. Thomas de Maizière Karl Schiewerling Christel Voßbeck-Kayser Dr. Daniela De Ridder Gisela Manderla Jana Schimke Dr. Johann Wadephul Dr. Karamba Diaby Matern von Marschall Norbert Schindler Marco Wanderwitz Sabine Dittmar Hans-Georg von der Marwitz Tankred Schipanski Karl-Heinz Wange Martin Dörmann Andreas Mattfeldt Christian Schmidt (Fürth) Nina Warken Elvira Drobinski-Weiß Stephan Mayer (Altötting) Gabriele Schmidt (Ühlingen) Kai Wegner Siegmund Ehrmann Reiner Meier Patrick Schnieder Dr. h. c. Albert Weiler Michaela Engelmeier Dr. Michael Meister Nadine Schön (St. Wendel) Marcus Weinberg (Hamburg) Dr. h. c. Gernot Erler Dr. Angela Merkel Dr. Ole Schröder Dr. Anja Weisgerber Saskia Esken Jan Metzler Dr. Kristina Schröder (Wies- Peter Weiß (Emmendingen) Maria Michalk baden) Sabine Weiss (Wesel I) Karin Evers-Meyer Dr. h. c. Hans Michelbach Bernhard Schulte-Drüggelte Ingo Wellenreuther Dr. Johannes Fechner Dr. Mathias Middelberg Dr. Klaus-Peter Schulze Karl-Georg Wellmann Dr. Fritz Felgentreu Dietrich Monstadt Uwe Schummer Marian Wendt Elke Ferner Karsten Möring Armin Schuster (Weil am Waldemar Westermayer Dr. Ute Finckh-Krämer Marlene Mortler Rhein) Kai Whittaker Christian Flisek Volker Mosblech Christina Schwarzer Peter Wichtel Gabriele Fograscher Elisabeth Motschmann Detlef Seif Annette Widmann-Mauz Ulrich Freese Dr. Gerd Müller Johannes Selle Heinz Wiese (Ehingen) Dagmar Freitag Carsten Müller (Braun- Reinhold Sendker Klaus-Peter Willsch Michael Gerdes schweig) Dr. Patrick Sensburg Elisabeth Winkelmeier- Martin Gerster Stefan Müller (Erlangen) Bernd Siebert Becker Angelika Glöckner Dr. Philipp Murmann Thomas Silberhorn Oliver Wittke Ulrike Gottschalck Dr. Andreas Nick Johannes Singhammer Dagmar G. Wöhrl Kerstin Griese Michaela Noll Tino Sorge Barbara Woltmann Gabriele Groneberg Helmut Nowak Jens Spahn Tobias Zech Michael Groß Dr. Georg Nüßlein Carola Stauche Heinrich Zertik Uli Grötsch Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24027

(A) Wolfgang Gunkel Dr. Rolf Mützenich Norbert Spinrath Matthias Gastel (C) Bettina Hagedorn Andrea Nahles Svenja Stadler Kai Gehring Rita Hagl-Kehl Dietmar Nietan Martina Stamm-Fibich Katrin Göring-Eckardt Metin Hakverdi Ulli Nissen Sonja Stefen Anja Hajduk Ulrich Hampel Thomas Oppermann Christoph Strässer Britta Haßelmann Sebastian Hartmann Mahmut Özdemir (Duisburg) Kerstin Tack Dr. Anton Hofreiter Michael Hartmann (Wa- Aydan Özoğuz Claudia Tausend Bärbel Höhn ckernheim) Markus Paschke Michael Thews Dieter Janecek Dirk Heidenblut Christian Petry Dr. Karin Thissen Uwe Kekeritz Hubertus Heil (Peine) Jeannine Pfugradt Franz Thönnes Katja Keul Gabriela Heinrich Detlev Pilger Carsten Träger Sven-Christian Kindler Marcus Held Sabine Poschmann Ute Vogt Maria Klein-Schmeink Wolfgang Hellmich Joachim Poß Dirk Vöpel Tom Koenigs Heidtrud Henn Florian Post Gabi Weber Sylvia Kotting-Uhl Gustav Herzog Achim Post (Minden) Bernd Westphal Oliver Krischer Gabriele Hiller-Ohm Dr. Wilhelm Priesmeier Waltraud Wolf (Wol- Stephan Kühn (Dresden) Thomas Hitschler Florian Pronold mirstedt) Christian Kühn (Tübingen) Dr. Eva Högl Dr. Sascha Raabe Dagmar Ziegler Renate Künast Matthias Ilgen Dr. Simone Raatz Stefan Zierke Markus Kurth Christina Jantz-Herrmann Martin Rabanus Dr. Jens Zimmermann Monika Lazar Frank Junge Mechthild Rawert Manfred Zöllmer Stef Lemke Josip Juratovic Stefan Rebmann Brigitte Zypries Thomas Jurk Gerold Reichenbach Dr. Tobias Lindner Nicole Maisch Oliver Kaczmarek Dr. Carola Reimann Fraktionslos Johannes Kahrs Andreas Rimkus Peter Meiwald Erika Steinbach Ralf Kapschack Sönke Rix Irene Mihalic Gabriele Katzmarek Petra Rode-Bosse Beate Müller-Gemmeke Ulrich Kelber Dennis Rohde Nein Özcan Mutlu (B) Marina Kermer Dr. Martin Rosemann Omid Nouripour (D) CDU/CSU Cansel Kiziltepe René Röspel Friedrich Ostendorf Josef Göppel Arno Klare Dr. Ernst Dieter Rossmann Cem Özdemir Dr. Norbert Lammert Lars Klingbeil Michael Roth (Heringen) Brigitte Pothmer Martin Patzelt Dr. Bärbel Kofer Susann Rüthrich Tabea Rößner Birgit Kömpel Bernd Rützel Claudia Roth (Augsburg) SPD Anette Kramme Sarah Ryglewski Corinna Rüfer Dr. Hans-Ulrich Krüger Johann Saathof Ingrid Arndt-Brauer Manuel Sarrazin Angelika Krüger-Leißner Annette Sawade Ursula Schulte Elisabeth Scharfenberg Helga Kühn-Mengel Dr. Hans-Joachim Rüdiger Veit Ulle Schauws Christine Lambrecht Schabedoth Dr. Frithjof Schmidt Christian Lange (Backnang) Axel Schäfer (Bochum) DIE LINKE Kordula Schulz-Asche Dr. Karl Lauterbach Dr. Nina Scheer Stefan Liebich Dr. Wolfgang Strengmann- Stefen-Claudio Lemme Marianne Schieder Kuhn Burkhard Lischka Udo Schiefner Hans-Christian Ströbele Gabriele Lösekrug-Möller Dr. Dorothee Schlegel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Dr. Harald Terpe Hiltrud Lotze Ulla Schmidt (Aachen) Markus Tressel Kirsten Lühmann Matthias Schmidt (Berlin) Kerstin Andreae Jürgen Trittin Dr. Birgit Malecha-Nissen Dagmar Schmidt (Wetzlar) Annalena Baerbock Dr. Julia Verlinden Caren Marks Carsten Schneider (Erfurt) Marieluise Beck (Bremen) Katja Mast Elf Scho-Antwerpes Volker Beck (Köln) Doris Wagner Hilde Mattheis Swen Schulz (Spandau) Dr. Franziska Brantner Beate Walter-Rosenheimer Dr. Matthias Miersch Ewald Schurer Agnieszka Brugger Dr. Valerie Wilms Klaus Mindrup Frank Schwabe Ekin Deligöz Susanne Mittag Stefan Schwartze Katja Dörner Enthalten Bettina Müller Andreas Schwarz Katharina Dröge Detlef Müller (Chemnitz) Rita Schwarzelühr-Sutter Harald Ebner SPD Michelle Müntefering Rainer Spiering Dr. Thomas Gambke Gülistan Yüksel 24028 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017

(A) DIE LINKE Nicole Gohlke Caren Lay Martina Renner (C) Dr. André Hahn Sabine Leidig Michael Schlecht Jan van Aken Heike Hänsel Ralph Lenkert Dr. Petra Sitte Dr. Dietmar Bartsch Dr. Rosemarie Hein Dr. Gesine Lötzsch Dr. Kirsten Tackmann Herbert Behrens Inge Höger Thomas Lutze Azize Tank Karin Binder Andrej Hunko Birgit Menz Frank Tempel Matthias W. Birkwald Sigrid Hupach Cornelia Möhring Alexander Ulrich Christine Buchholz Ulla Jelpke Niema Movassat Kathrin Vogler Eva Bulling-Schröter Susanna Karawanskij Norbert Müller (Potsdam) Dr. Sahra Wagenknecht Roland Claus Kerstin Kassner Dr. Alexander S. Neu Katrin Werner Sevim Dağdelen Katja Kipping Thomas Nord Birgit Wöllert Dr. Diether Dehm Jan Korte Petra Pau Hubertus Zdebel Klaus Ernst Jutta Krellmann Harald Petzold (Havelland) Sabine Zimmermann Wolfgang Gehrcke Katrin Kunert Richard Pitterle (Zwickau)

Die Sitzung ist jetzt für wenige Minuten unterbrochen. gegebene Stimmen 603. Mit Ja haben gestimmt 455, mit Nein haben gestimmt 87, Enthaltungen gab es 61. Die für (Unterbrechung von 12.56 bis 13.02 Uhr) die Annahme erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder des Bundestages liegt bei 420 Stimmen.1) Präsident Dr. Norbert Lammert: Damit ist die notwendige Mehrheit erreicht und sind die- Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröfnet. se Änderungen so beschlossen. Ich gebe Ihnen das von den Schriftführerinnen und (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie Schriftführern ermittelte Ergebnis der namentlichen der Abg. Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/ Schlussabstimmung über den Gesetzentwurf der Bun- DIE GRÜNEN]) desregierung zur Änderung des Grundgesetzes mit den mehrfach aufgerufenen einzelnen Artikeln bekannt: ab- 1) 9 Anlage

(B) Endgültiges Ergebnis Dr. Maria Böhmer Dr. Maria Flachsbarth Rainer Hajek (D) Abgegebene Stimmen: 603; Wolfgang Bosbach Klaus-Peter Flosbach Dr. Stephan Harbarth Norbert Brackmann Thorsten Frei Jürgen Hardt davon Klaus Brähmig Dr. Astrid Freudenstein Gerda Hasselfeldt ja: 455 Michael Brand Dr. Hans-Peter Friedrich Matthias Hauer nein: 87 Dr. Reinhard Brandl (Hof) Mark Hauptmann enthalten: 61 Helmut Brandt Michael Frieser Dr. Stefan Heck Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Michael Fuchs Dr. Matthias Heider Ja Dr. Helge Braun Hans-Joachim Fuchtel Helmut Heiderich Heike Brehmer Alexander Funk Mechthild Heil CDU/CSU Ralph Brinkhaus Ingo Gädechens Frank Heinrich (Chemnitz) Stephan Albani Cajus Caesar Dr. Thomas Gebhart Mark Helfrich Katrin Albsteiger Gitta Connemann Alois Gerig Uda Heller Peter Altmaier Alexandra Dinges-Dierig Eberhard Gienger Jörg Hellmuth Artur Auernhammer Alexander Dobrindt Cemile Giousouf Rudolf Henke Dorothee Bär Michael Donth Ursula Groden-Kranich Michael Hennrich Thomas Bareiß Thomas Dörfinger Hermann Gröhe Ansgar Heveling Norbert Barthle Marie-Luise Dött Klaus-Dieter Gröhler Dr. Heribert Hirte Günter Baumann Hansjörg Durz Michael Grosse-Brömer Christian Hirte Maik Beermann Iris Eberl Astrid Grotelüschen Robert Hochbaum Manfred Behrens (Börde) Jutta Eckenbach Markus Grübel Alexander Hofmann Sybille Benning Dr. Bernd Fabritius Manfred Grund Thorsten Hofmann (Dort- Dr. André Berghegger Uwe Feiler Oliver Grundmann mund) Dr. Christoph Bergner Dr. Thomas Feist Monika Grütters Karl Holmeier Ute Bertram Enak Ferlemann Dr. Herlind Gundelach Franz-Josef Holzenkamp Peter Beyer Ingrid Fischbach Fritz Güntzler Dr. Hendrik Hoppenstedt Stefen Bilger Dirk Fischer (Hamburg) Olav Gutting Margaret Horb Clemens Binninger Axel E. Fischer (Karlsru- Christian Haase Dr. Mathias Edwin Höschel Peter Bleser he-Land) Florian Hahn Charles M. Huber Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017 24029

(A) Anette Hübinger Yvonne Magwas Karl Schiewerling Marco Wanderwitz (C) Hubert Hüppe Thomas Mahlberg Jana Schimke Karl-Heinz Wange Erich Irlstorfer Dr. Thomas de Maizière Norbert Schindler Nina Warken Thomas Jarzombek Gisela Manderla Tankred Schipanski Kai Wegner Sylvia Jörrißen Matern von Marschall Christian Schmidt (Fürth) Dr. h. c. Albert Weiler Dr. Franz Josef Jung Hans-Georg von der Marwitz Gabriele Schmidt (Ühlingen) Marcus Weinberg (Hamburg) Xaver Jung Andreas Mattfeldt Patrick Schnieder Dr. Anja Weisgerber Dr. Egon Jüttner Stephan Mayer (Altötting) Nadine Schön (St. Wendel) Peter Weiß (Emmendingen) Bartholomäus Kalb Reiner Meier Dr. Ole Schröder Sabine Weiss (Wesel I) Hans-Werner Kammer Dr. Michael Meister Dr. Kristina Schröder (Wies- Ingo Wellenreuther Stefen Kanitz Dr. Angela Merkel baden) Karl-Georg Wellmann Alois Karl Jan Metzler Bernhard Schulte-Drüggelte Marian Wendt Anja Karliczek Maria Michalk Dr. Klaus-Peter Schulze Waldemar Westermayer Bernhard Kaster Dr. h. c. Hans Michelbach Uwe Schummer Kai Whittaker Volker Kauder Dr. Mathias Middelberg Armin Schuster (Weil am Peter Wichtel Dr. Stefan Kaufmann Dietrich Monstadt Rhein) Annette Widmann-Mauz Ronja Kemmer Karsten Möring Christina Schwarzer Heinz Wiese (Ehingen) Roderich Kiesewetter Marlene Mortler Detlef Seif Klaus-Peter Willsch Dr. Georg Kippels Volker Mosblech Johannes Selle Elisabeth Winkelmeier- Volkmar Klein Elisabeth Motschmann Reinhold Sendker Becker Jürgen Klimke Dr. Gerd Müller Dr. Patrick Sensburg Oliver Wittke Axel Knoerig Carsten Müller (Braun- Bernd Siebert Dagmar G. Wöhrl Jens Koeppen schweig) Thomas Silberhorn Barbara Woltmann Markus Koob Stefan Müller (Erlangen) Johannes Singhammer Tobias Zech Carsten Körber Dr. Philipp Murmann Tino Sorge Heinrich Zertik Hartmut Koschyk Dr. Andreas Nick Jens Spahn Emmi Zeulner Kordula Kovac Michaela Noll Carola Stauche Dr. Matthias Zimmer Michael Kretschmer Helmut Nowak Dr. Frank Stefel Gudrun Zollner Gunther Krichbaum Dr. Georg Nüßlein Dr. Wolfgang Stefnger (B) Dr. Günter Krings Julia Obermeier Albert Stegemann SPD (D) Rüdiger Kruse Wilfried Oellers Peter Stein Niels Annen Bettina Kudla Florian Oßner Sebastian Steineke Rainer Arnold Dr. Roy Kühne Dr. Tim Ostermann Johannes Steiniger Heike Baehrens Günter Lach Henning Otte Christian Frhr. von Stetten Ulrike Bahr Uwe Lagosky Ingrid Pahlmann Dieter Stier Heinz-Joachim Barchmann Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Sylvia Pantel Rita Stockhofe Dr. Katarina Barley Andreas G. Lämmel Dr. Martin Pätzold Gero Storjohann Doris Barnett Katharina Landgraf Ulrich Petzold Stephan Stracke Dr. Matthias Bartke Ulrich Lange Dr. Joachim Pfeifer Max Straubinger Sören Bartol Barbara Lanzinger Sibylle Pfeifer Matthäus Strebl Bärbel Bas Dr. Silke Launert Eckhard Pols Karin Strenz Uwe Beckmeyer Paul Lehrieder Kerstin Radomski Thomas Stritzl Lothar Binding (Heidelberg) Dr. Katja Leikert Alexander Radwan Lena Strothmann Burkhard Blienert Dr. Philipp Lengsfeld Alois Rainer Michael Stübgen Willi Brase Dr. Andreas Lenz Dr. Peter Ramsauer Dr. Sabine Sütterlin-Waack Dr. Karl-Heinz Brunner Philipp Graf Lerchenfeld Eckhardt Rehberg Dr. Peter Tauber Dr. h. c. Edelgard Bulmahn Dr. Ursula von der Leyen Lothar Riebsamen Antje Tillmann Martin Burkert Antje Lezius Josef Rief Astrid Timmermann-Fechter Dr. Lars Castellucci Ingbert Liebing Dr. Heinz Riesenhuber Dr. Hans-Peter Uhl Jürgen Coße Matthias Lietz Iris Ripsam Dr. Volker Ullrich Petra Crone Andrea Lindholz Johannes Röring Arnold Vaatz Bernhard Daldrup Dr. Carsten Linnemann Kathrin Rösel Oswin Veith Dr. Daniela De Ridder Patricia Lips Dr. Norbert Röttgen Thomas Viesehon Dr. Karamba Diaby Wilfried Lorenz Erwin Rüddel Michael Vietz Sabine Dittmar Dr. Claudia Lücking-Michel Albert Rupprecht Volkmar Vogel (Kleinsaara) Martin Dörmann Dr. Jan-Marco Luczak Anita Schäfer (Saalstadt) Sven Volmering Elvira Drobinski-Weiß Daniela Ludwig Dr. Wolfgang Schäuble Christel Voßbeck-Kayser Siegmund Ehrmann Karin Maag Andreas Scheuer Dr. Johann Wadephul Michaela Engelmeier 24030 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017

(A) Dr. h. c. Gernot Erler Klaus Mindrup Sonja Stefen Dr. Dietmar Bartsch (C) Saskia Esken Susanne Mittag Kerstin Tack Herbert Behrens Karin Evers-Meyer Bettina Müller Dr. Karin Thissen Karin Binder Dr. Johannes Fechner Detlef Müller (Chemnitz) Franz Thönnes Matthias W. Birkwald Dr. Fritz Felgentreu Michelle Müntefering Ute Vogt Christine Buchholz Elke Ferner Dr. Rolf Mützenich Dirk Vöpel Eva Bulling-Schröter Christian Flisek Andrea Nahles Bernd Westphal Roland Claus Gabriele Fograscher Dietmar Nietan Dagmar Ziegler Sevim Dağdelen Ulrich Freese Ulli Nissen Stefan Zierke Dr. Diether Dehm Dagmar Freitag Thomas Oppermann Dr. Jens Zimmermann Klaus Ernst Michael Gerdes Mahmut Özdemir (Duisburg) Manfred Zöllmer Wolfgang Gehrcke Martin Gerster Aydan Özoğuz Brigitte Zypries Nicole Gohlke Ulrike Gottschalck Markus Paschke Dr. André Hahn Kerstin Griese Christian Petry Fraktionslos Heike Hänsel Bettina Hagedorn Jeannine Pfugradt Erika Steinbach Dr. Rosemarie Hein Metin Hakverdi Sabine Poschmann Inge Höger Ulrich Hampel Joachim Poß Andrej Hunko Nein Michael Hartmann (Wa- Achim Post (Minden) Sigrid Hupach ckernheim) Dr. Wilhelm Priesmeier CDU/CSU Ulla Jelpke Dirk Heidenblut Florian Pronold Susanna Karawanskij Josef Göppel Hubertus Heil (Peine) Dr. Sascha Raabe Kerstin Kassner Dr. Norbert Lammert Gabriela Heinrich Dr. Simone Raatz Katja Kipping Martin Patzelt Wolfgang Hellmich Martin Rabanus Jan Korte Heidtrud Henn Mechthild Rawert Jutta Krellmann SPD Gabriele Hiller-Ohm Stefan Rebmann Katrin Kunert Thomas Hitschler Dr. Carola Reimann Ingrid Arndt-Brauer Caren Lay Dr. Eva Högl Andreas Rimkus Bettina Bähr-Losse Sabine Leidig Matthias Ilgen Sönke Rix Klaus Barthel Ralph Lenkert Christina Jantz-Herrmann Petra Rode-Bosse Marco Bülow Stefan Liebich (B) Frank Junge Dennis Rohde Dr. Ute Finckh-Krämer Dr. Gesine Lötzsch (D) Josip Juratovic Dr. Martin Rosemann Angelika Glöckner Thomas Lutze Thomas Jurk René Röspel Gabriele Groneberg Birgit Menz Oliver Kaczmarek Dr. Ernst Dieter Rossmann Michael Groß Cornelia Möhring Johannes Kahrs Susann Rüthrich Uli Grötsch Niema Movassat Ralf Kapschack Bernd Rützel Wolfgang Gunkel Norbert Müller (Potsdam) Gabriele Katzmarek Sarah Ryglewski Rita Hagl-Kehl Dr. Alexander S. Neu Ulrich Kelber Johann Saathof Marcus Held Thomas Nord Marina Kermer Annette Sawade Gustav Herzog Petra Pau Arno Klare Dr. Hans-Joachim Cansel Kiziltepe Harald Petzold (Havelland) Lars Klingbeil Schabedoth Hilde Mattheis Richard Pitterle Dr. Bärbel Kofer Axel Schäfer (Bochum) Detlev Pilger Martina Renner Birgit Kömpel Dr. Nina Scheer Florian Post Michael Schlecht Anette Kramme Marianne Schieder Gerold Reichenbach Dr. Petra Sitte Dr. Hans-Ulrich Krüger Udo Schiefner Ursula Schulte Dr. Kirsten Tackmann Angelika Krüger-Leißner Dr. Dorothee Schlegel Ewald Schurer Azize Tank Helga Kühn-Mengel Ulla Schmidt (Aachen) Andreas Schwarz Frank Tempel Christine Lambrecht Matthias Schmidt (Berlin) Christoph Strässer Alexander Ulrich Christian Lange (Backnang) Dagmar Schmidt (Wetzlar) Claudia Tausend Kathrin Vogler Dr. Karl Lauterbach Carsten Schneider (Erfurt) Michael Thews Dr. Sahra Wagenknecht Stefen-Claudio Lemme Elf Scho-Antwerpes Carsten Träger Katrin Werner Burkhard Lischka Swen Schulz (Spandau) Rüdiger Veit Birgit Wöllert Gabriele Lösekrug-Möller Frank Schwabe Gabi Weber Hubertus Zdebel Hiltrud Lotze Stefan Schwartze Waltraud Wolf (Wol- Sabine Zimmermann Kirsten Lühmann Rita Schwarzelühr-Sutter mirstedt) (Zwickau) Dr. Birgit Malecha-Nissen Rainer Spiering Gülistan Yüksel Caren Marks Norbert Spinrath BÜNDNIS 90/ Katja Mast Svenja Stadler DIE LINKE DIE GRÜNEN Dr. Matthias Miersch Martina Stamm-Fibich Jan van Aken Uwe Kekeritz Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017 24031

Präsident Dr. Norbert Lammert (A) Enthalten Ekin Deligöz Oliver Krischer Claudia Roth (Augsburg) (C) Katja Dörner Stephan Kühn (Dresden) Corinna Rüfer CDU/CSU Katharina Dröge Christian Kühn (Tübingen) Manuel Sarrazin Harald Ebner Renate Künast Veronika Bellmann Elisabeth Scharfenberg Dr. Thomas Gambke Markus Kurth Ulle Schauws Matthias Gastel Monika Lazar Dr. Gerhard Schick SPD Kai Gehring Stef Lemke Dr. Frithjof Schmidt Sebastian Hartmann Katrin Göring-Eckardt Dr. Tobias Lindner Kordula Schulz-Asche Anja Hajduk Nicole Maisch Dr. Wolfgang Strengmann- BÜNDNIS 90/ Britta Haßelmann Peter Meiwald Kuhn DIE GRÜNEN Dr. Anton Hofreiter Irene Mihalic Hans-Christian Ströbele Bärbel Höhn Beate Müller-Gemmeke Dr. Harald Terpe Kerstin Andreae Dieter Janecek Özcan Mutlu Markus Tressel Annalena Baerbock Katja Keul Omid Nouripour Jürgen Trittin Marieluise Beck (Bremen) Sven-Christian Kindler Friedrich Ostendorf Dr. Julia Verlinden Volker Beck (Köln) Maria Klein-Schmeink Cem Özdemir Doris Wagner Dr. Franziska Brantner Tom Koenigs Brigitte Pothmer Beate Walter-Rosenheimer Agnieszka Brugger Sylvia Kotting-Uhl Tabea Rößner Dr. Valerie Wilms

Wir kommen jetzt zur Abstimmung über den Ent- mute, dass es zwei ordentliche Beobachter als Schriftfüh- schließungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen rerinnen und Schriftführer von beiden Seiten des Hauses auf Drucksache 18/12598. Wer stimmt für diesen Ent- gibt und eröfne damit förmlich diese neunte namentliche schließungsantrag? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält Abstimmung. sich? – Bei Enthaltung der Fraktion Die Linke und Ab- lehnung durch die Koalitionsfraktionen ist der Entschlie- Vizepräsidentin Claudia Roth: ßungsantrag mehrheitlich abgelehnt. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe jetzt das Wir kommen zum Tagesordnungspunkt 9 b und damit Mikro und die Leitung übernommen. Gibt es Kollegin- zur Abstimmung über den von der Bundesregierung ein- nen und Kollegen, die noch nicht abgestimmt haben? – gebrachten Gesetzentwurf zur Neuregelung des bundes- Das sieht nicht so aus. Dann schließe ich die Abstim- (B) (D) staatlichen Finanzausgleichssystems ab dem Jahre 2020 mung und bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, und zur Änderung haushaltsrechtlicher Vorschriften. Der mit der Auszählung zu beginnen. Haushaltsausschuss empfehlt in seiner Beschlussemp- Bis zum Vorliegen des Ergebnisses der namentlichen fehlung auf der Drucksache 18/12589, den Gesetzentwurf Abstimmung unterbreche ich die Sitzung, weise aber da- der Bundesregierung auf den Drucksachen 18/11135 und rauf hin, dass wir noch einige Abstimmungen zu diesem 18/11185 in der Ausschussfassung anzunehmen. großen Themenkomplex haben. Hierzu liegt ein Änderungsantrag der Fraktion Die (Unterbrechung von 13.08 bis 13.15 Uhr) Linke auf der Drucksache 18/12601 vor, über den wir zuerst abstimmen. Die Fraktion Die Linke hat nament- Vizepräsidentin Claudia Roth: liche Abstimmung verlangt. Also bitte ich die Schrift- führerinnen und Schriftführer noch einmal, ihre Plätze Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Sitzung ist wie- einzunehmen und mir ein Signal zu geben, sobald ich die der eröfnet. Abstimmung eröfnen kann. – Sind alle Urnen ordentlich Ich gebe Ihnen das von den Schriftführerinnen und besetzt? – Schriftführern ermittelte Ergebnis der namentlichen über den Änderungsantrag der Linken zur (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/ Abstimmung zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregie- DIE GRÜNEN]: Die stimmen da oben schon rung bekannt: abgegebene Stimmen 587. Mit Ja haben ab!) gestimmt 44 Kolleginnen und Kollegen, mit Nein haben Na ja, das da hinten rechts ist eine nicht ganz geschäfts- gestimmt 481. Enthalten haben sich 62. Der Änderungs- ordnungsgerechte Selbstbedienungsaktion. Aber ich ver- antrag ist damit abgelehnt.

Endgültiges Ergebnis Ja Matthias W. Birkwald Wolfgang Gehrcke Christine Buchholz Nicole Gohlke Abgegebene Stimmen: 597; DIE LINKE Eva Bulling-Schröter Dr. André Hahn davon Jan van Aken Roland Claus Heike Hänsel ja: 54 Dr. Dietmar Bartsch Sevim Dağdelen Dr. Rosemarie Hein nein: 481 Herbert Behrens Dr. Diether Dehm Inge Höger enthalten: 62 Karin Binder Klaus Ernst Andrej Hunko 24032 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

(A) Sigrid Hupach Peter Beyer Oliver Grundmann Jürgen Klimke (C) Ulla Jelpke Stefen Bilger Monika Grütters Axel Knoerig Susanna Karawanskij Clemens Binninger Dr. Herlind Gundelach Jens Koeppen Kerstin Kassner Peter Bleser Fritz Güntzler Markus Koob Katja Kipping Dr. Maria Böhmer Olav Gutting Carsten Körber Jan Korte Wolfgang Bosbach Christian Haase Hartmut Koschyk Jutta Krellmann Norbert Brackmann Florian Hahn Kordula Kovac Katrin Kunert Klaus Brähmig Rainer Hajek Michael Kretschmer Caren Lay Michael Brand Dr. Stephan Harbarth Gunther Krichbaum Sabine Leidig Dr. Reinhard Brandl Jürgen Hardt Dr. Günter Krings Ralph Lenkert Helmut Brandt Gerda Hasselfeldt Rüdiger Kruse Stefan Liebich Dr. Ralf Brauksiepe Matthias Hauer Bettina Kudla Dr. Gesine Lötzsch Dr. Helge Braun Mark Hauptmann Dr. Roy Kühne Thomas Lutze Heike Brehmer Dr. Stefan Heck Günter Lach Birgit Menz Ralph Brinkhaus Dr. Matthias Heider Uwe Lagosky Cornelia Möhring Cajus Caesar Helmut Heiderich Dr. Dr. h. c. Karl A. Lamers Niema Movassat Gitta Connemann Mechthild Heil Andreas G. Lämmel Norbert Müller (Potsdam) Alexandra Dinges-Dierig Frank Heinrich (Chemnitz) Dr. Norbert Lammert Dr. Alexander S. Neu Alexander Dobrindt Mark Helfrich Katharina Landgraf Thomas Nord Michael Donth Uda Heller Ulrich Lange Petra Pau Thomas Dörfinger Jörg Hellmuth Barbara Lanzinger Harald Petzold (Havelland) Marie-Luise Dött Rudolf Henke Dr. Silke Launert Richard Pitterle Hansjörg Durz Michael Hennrich Paul Lehrieder Martina Renner Iris Eberl Ansgar Heveling Dr. Katja Leikert Michael Schlecht Jutta Eckenbach Dr. Heribert Hirte Dr. Philipp Lengsfeld Dr. Petra Sitte Dr. Bernd Fabritius Christian Hirte Dr. Andreas Lenz Dr. Kirsten Tackmann Uwe Feiler Robert Hochbaum Philipp Graf Lerchenfeld Azize Tank Dr. Thomas Feist Alexander Hofmann Antje Lezius (B) Frank Tempel Enak Ferlemann Thorsten Hofmann (Dort- Ingbert Liebing (D) Alexander Ulrich Ingrid Fischbach mund) Matthias Lietz Kathrin Vogler Dirk Fischer (Hamburg) Karl Holmeier Andrea Lindholz Dr. Sahra Wagenknecht Axel E. Fischer (Karlsru- Franz-Josef Holzenkamp Dr. Carsten Linnemann Katrin Werner he-Land) Dr. Hendrik Hoppenstedt Patricia Lips Birgit Wöllert Dr. Maria Flachsbarth Margaret Horb Wilfried Lorenz Hubertus Zdebel Klaus-Peter Flosbach Dr. Mathias Edwin Höschel Dr. Claudia Lücking-Michel Sabine Zimmermann Thorsten Frei Charles M. Huber Dr. Jan-Marco Luczak (Zwickau) Dr. Astrid Freudenstein Anette Hübinger Daniela Ludwig Dr. Hans-Peter Friedrich Hubert Hüppe Karin Maag Nein (Hof) Erich Irlstorfer Yvonne Magwas Michael Frieser Thomas Jarzombek Thomas Mahlberg CDU/CSU Dr. Michael Fuchs Sylvia Jörrißen Dr. Thomas de Maizière Stephan Albani Hans-Joachim Fuchtel Dr. Franz Josef Jung Gisela Manderla Katrin Albsteiger Alexander Funk Xaver Jung Matern von Marschall Peter Altmaier Ingo Gädechens Dr. Egon Jüttner Hans-Georg von der Marwitz Artur Auernhammer Dr. Thomas Gebhart Bartholomäus Kalb Andreas Mattfeldt Dorothee Bär Alois Gerig Hans-Werner Kammer Stephan Mayer (Altötting) Thomas Bareiß Eberhard Gienger Stefen Kanitz Reiner Meier Norbert Barthle Cemile Giousouf Alois Karl Dr. Michael Meister Günter Baumann Josef Göppel Anja Karliczek Jan Metzler Maik Beermann Ursula Groden-Kranich Bernhard Kaster Maria Michalk Manfred Behrens (Börde) Hermann Gröhe Volker Kauder Dr. h. c. Hans Michelbach Veronika Bellmann Klaus-Dieter Gröhler Dr. Stefan Kaufmann Dr. Mathias Middelberg Sybille Benning Michael Grosse-Brömer Ronja Kemmer Dietrich Monstadt Dr. André Berghegger Astrid Grotelüschen Roderich Kiesewetter Karsten Möring Dr. Christoph Bergner Markus Grübel Dr. Georg Kippels Marlene Mortler Ute Bertram Manfred Grund Volkmar Klein Volker Mosblech Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24033

(A) Elisabeth Motschmann Detlef Seif Heinz Wiese (Ehingen) Dagmar Freitag (C) Dr. Gerd Müller Johannes Selle Klaus-Peter Willsch Michael Gerdes Carsten Müller (Braun- Reinhold Sendker Elisabeth Winkelmeier- Martin Gerster schweig) Dr. Patrick Sensburg Becker Angelika Glöckner Stefan Müller (Erlangen) Bernd Siebert Oliver Wittke Ulrike Gottschalck Dr. Philipp Murmann Thomas Silberhorn Dagmar G. Wöhrl Kerstin Griese Dr. Andreas Nick Johannes Singhammer Barbara Woltmann Gabriele Groneberg Michaela Noll Tino Sorge Tobias Zech Michael Groß Helmut Nowak Jens Spahn Heinrich Zertik Uli Grötsch Dr. Georg Nüßlein Carola Stauche Emmi Zeulner Wolfgang Gunkel Julia Obermeier Dr. Frank Stefel Dr. Matthias Zimmer Bettina Hagedorn Wilfried Oellers Dr. Wolfgang Stefnger Gudrun Zollner Rita Hagl-Kehl Florian Oßner Albert Stegemann Metin Hakverdi Dr. Tim Ostermann Peter Stein SPD Ulrich Hampel Henning Otte Sebastian Steineke Sebastian Hartmann Niels Annen Ingrid Pahlmann Johannes Steiniger Michael Hartmann (Wa- Ingrid Arndt-Brauer Sylvia Pantel Christian Frhr. von Stetten ckernheim) Rainer Arnold Martin Patzelt Dieter Stier Dirk Heidenblut Heike Baehrens Dr. Martin Pätzold Rita Stockhofe Hubertus Heil (Peine) Ulrike Bahr Ulrich Petzold Gero Storjohann Gabriela Heinrich Bettina Bähr-Losse Dr. Joachim Pfeifer Stephan Stracke Marcus Held Heinz-Joachim Barchmann Sibylle Pfeifer Max Straubinger Wolfgang Hellmich Dr. Katarina Barley Eckhard Pols Matthäus Strebl Heidtrud Henn Doris Barnett Kerstin Radomski Karin Strenz Gustav Herzog Klaus Barthel Alexander Radwan Thomas Stritzl Gabriele Hiller-Ohm Dr. Matthias Bartke Alois Rainer Lena Strothmann Thomas Hitschler Sören Bartol Dr. Peter Ramsauer Michael Stübgen Dr. Eva Högl Bärbel Bas Eckhardt Rehberg Dr. Sabine Sütterlin-Waack Matthias Ilgen Uwe Beckmeyer (B) Lothar Riebsamen Dr. Peter Tauber Christina Jantz-Herrmann (D) Lothar Binding (Heidelberg) Josef Rief Antje Tillmann Frank Junge Burkhard Blienert Dr. Heinz Riesenhuber Astrid Timmermann-Fechter Josip Juratovic Willi Brase Iris Ripsam Dr. Hans-Peter Uhl Thomas Jurk Dr. Karl-Heinz Brunner Johannes Röring Dr. Volker Ullrich Oliver Kaczmarek Dr. h. c. Edelgard Bulmahn Kathrin Rösel Arnold Vaatz Johannes Kahrs Martin Burkert Dr. Norbert Röttgen Oswin Veith Ralf Kapschack Dr. Lars Castellucci Erwin Rüddel Thomas Viesehon Gabriele Katzmarek Jürgen Coße Albert Rupprecht Michael Vietz Ulrich Kelber Petra Crone Anita Schäfer (Saalstadt) Volkmar Vogel (Kleinsaara) Marina Kermer Bernhard Daldrup Dr. Wolfgang Schäuble Sven Volmering Cansel Kiziltepe Dr. Daniela De Ridder Karl Schiewerling Christel Voßbeck-Kayser Arno Klare Dr. Karamba Diaby Jana Schimke Dr. Johann Wadephul Lars Klingbeil Norbert Schindler Marco Wanderwitz Sabine Dittmar Dr. Bärbel Kofer Tankred Schipanski Karl-Heinz Wange Martin Dörmann Birgit Kömpel Christian Schmidt (Fürth) Nina Warken Elvira Drobinski-Weiß Anette Kramme Gabriele Schmidt (Ühlingen) Kai Wegner Siegmund Ehrmann Dr. Hans-Ulrich Krüger Patrick Schnieder Dr. h. c. Albert Weiler Michaela Engelmeier Angelika Krüger-Leißner Nadine Schön (St. Wendel) Marcus Weinberg (Hamburg) Dr. h. c. Gernot Erler Helga Kühn-Mengel Dr. Ole Schröder Dr. Anja Weisgerber Saskia Esken Christine Lambrecht Dr. Kristina Schröder (Wies- Peter Weiß (Emmendingen) Karin Evers-Meyer Christian Lange (Backnang) baden) Sabine Weiss (Wesel I) Dr. Johannes Fechner Dr. Karl Lauterbach Bernhard Schulte-Drüggelte Ingo Wellenreuther Dr. Fritz Felgentreu Stefen-Claudio Lemme Dr. Klaus-Peter Schulze Karl-Georg Wellmann Elke Ferner Burkhard Lischka Uwe Schummer Marian Wendt Dr. Ute Finckh-Krämer Gabriele Lösekrug-Möller Armin Schuster (Weil am Waldemar Westermayer Christian Flisek Hiltrud Lotze Rhein) Peter Wichtel Gabriele Fograscher Kirsten Lühmann Christina Schwarzer Annette Widmann-Mauz Ulrich Freese Dr. Birgit Malecha-Nissen 24034 Deutscher Bundestag – 18 Wahlperiode – 237 Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1 Juni 2017

(A) Caren Marks Susann Rüthrich Waltraud Wolf (Wol- Sven-Christian Kindler (C) Katja Mast Bernd Rützel mirstedt) Maria Klein-Schmeink Hilde Mattheis Sarah Ryglewski Dagmar Ziegler Tom Koenigs Dr. Matthias Miersch Johann Saathof Stefan Zierke Sylvia Kotting-Uhl Klaus Mindrup Annette Sawade Dr. Jens Zimmermann Oliver Krischer Susanne Mittag Dr. Hans-Joachim Manfred Zöllmer Stephan Kühn (Dresden) Bettina Müller Schabedoth Christian Kühn (Tübingen) Detlef Müller (Chemnitz) Axel Schäfer (Bochum) Fraktionslos Renate Künast Dr. Nina Scheer Michelle Müntefering Erika Steinbach Markus Kurth Dr. Rolf Mützenich Marianne Schieder Monika Lazar Andrea Nahles Udo Schiefner Stef Lemke Enthalten Dietmar Nietan Dr. Dorothee Schlegel Dr. Tobias Lindner Ulli Nissen Ulla Schmidt (Aachen) SPD Nicole Maisch Thomas Oppermann Matthias Schmidt (Berlin) Peter Meiwald Marco Bülow Mahmut Özdemir (Duisburg) Dagmar Schmidt (Wetzlar) Irene Mihalic Ursula Schulte Aydan Özoğuz Carsten Schneider (Erfurt) Beate Müller-Gemmeke Gülistan Yüksel Markus Paschke Elf Scho-Antwerpes Özcan Mutlu Christian Petry Swen Schulz (Spandau) Omid Nouripour BÜNDNIS 90/ Jeannine Pfugradt Ewald Schurer Friedrich Ostendorf DIE GRÜNEN Detlev Pilger Frank Schwabe Cem Özdemir Sabine Poschmann Stefan Schwartze Kerstin Andreae Brigitte Pothmer Joachim Poß Andreas Schwarz Annalena Baerbock Tabea Rößner Florian Post Rita Schwarzelühr-Sutter Marieluise Beck (Bremen) Claudia Roth (Augsburg) Achim Post (Minden) Rainer Spiering Volker Beck (Köln) Corinna Rüfer Dr. Wilhelm Priesmeier Norbert Spinrath Agnieszka Brugger Manuel Sarrazin Florian Pronold Svenja Stadler Ekin Deligöz Elisabeth Scharfenberg Dr. Sascha Raabe Martina Stamm-Fibich Katja Dörner Ulle Schauws Dr. Simone Raatz Sonja Stefen Katharina Dröge Dr. Gerhard Schick (B) Martin Rabanus Christoph Strässer Harald Ebner Dr. Frithjof Schmidt (D) Mechthild Rawert Kerstin Tack Dr. Thomas Gambke Kordula Schulz-Asche Stefan Rebmann Claudia Tausend Matthias Gastel Dr. Wolfgang Strengmann- Gerold Reichenbach Michael Thews Kai Gehring Kuhn Dr. Carola Reimann Dr. Karin Thissen Katrin Göring-Eckardt Hans-Christian Ströbele Andreas Rimkus Franz Thönnes Anja Hajduk Dr. Harald Terpe Sönke Rix Carsten Träger Britta Haßelmann Markus Tressel Petra Rode-Bosse Rüdiger Veit Dr. Anton Hofreiter Jürgen Trittin Dennis Rohde Ute Vogt Bärbel Höhn Dr. Julia Verlinden Dr. Martin Rosemann Dirk Vöpel Dieter Janecek Doris Wagner René Röspel Gabi Weber Uwe Kekeritz Beate Walter-Rosenheimer Dr. Ernst Dieter Rossmann Bernd Westphal Katja Keul Dr. Valerie Wilms

Ich bitte nun diejenigen, die dem Gesetzentwurf auf den Tagesordnungspunkt 9 c. Beschlussempfehlung des Drucksachen 18/11135 und 18/11185 in der Ausschuss- Haushaltsausschusses zum Antrag der Fraktion Die Lin- fassung zustimmen wollen, um das Handzeichen. – Wer ke mit dem Titel „Autobahnprivatisierungen im Grund- stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der Gesetzentwurf gesetz ausschließen“. Der Ausschuss empfehlt unter ist damit in zweiter Beratung angenommen. Zugestimmt Buchstabe b seiner Beschlussempfehlung auf Drucksa- haben CDU/CSU und SPD. Dagegen war die Linke, und che 18/12588, den Antrag der Fraktion Die Linke auf enthalten hat sich Bündnis 90/Die Grünen. Drucksache 18/11165 abzulehnen. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? – Dann Dritte Beratung gibt es keine Enthaltungen. Die Beschlussempfehlung ist angenommen. Zugestimmt haben CDU/CSU und SPD, und Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem dagegen waren die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich jetzt zu erhe- Die Beschlussempfehlung ist damit angenommen. ben. – Wer stimmt dagegen? – Wer möchte sich ent- halten? – Der Gesetzentwurf ist angenommen mit Zu- Tagesordnungspunkt 9 d. Beschlussempfehlung des stimmung von CDU/CSU und SPD, bei Ablehnung der Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgen- Linken und Enthaltung von Bündnis 90/Die Grünen. abschätzung auf Drucksache 18/12599. Der Ausschuss Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 237. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juni 2017 24035

Vizepräsidentin Claudia Roth (A) empfehlt unter Buchstabe a seiner Beschlussempfehlung die Ablehnung des Antrags der Fraktion Die Linke auf Drucksache 18/6875 mit dem Titel „Bildungsherausfor- derungen gemeinsam verantworten – Kooperationsver- bot in der Bildung endlich aufheben“. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Keine. Die Beschlussempfehlung ist angenommen. Zugestimmt haben CDU/CSU und SPD, dagegen waren die Linke und Bündnis 90/Die Grünen.

Unter Buchstabe b empfehlt der Ausschuss die Ab- lehnung des Antrags der Fraktion Die Linke auf Druck- sache 18/7643 mit dem Titel „Finanzierung der Wissen- schaft auf eine arbeitsfähige Basis stellen – Bildung und Forschung in förderbedürftigen Regionen solide ausstat- ten“. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Die Beschluss- empfehlung ist angenommen. Zugestimmt haben CDU/ CSU und SPD, dagegen war die Linke, enthalten hat sich Bündnis 90/Die Grünen.

Schließlich empfehlt der Ausschuss unter Buchsta- be c seiner Beschlussempfehlung die Ablehnung des Antrags der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Druck- sache 18/5207 mit dem Titel „In die Zukunft investie- ren – Ein Wissenschaftswunder initiieren“. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt dage- gen? – Wer enthält sich? – Die Beschlussempfehlung ist angenommen. Zugestimmt haben CDU/CSU und SPD, dagegen war Bündnis 90/Die Grünen, enthalten hat sich die Linke.

(B) Zusatzpunkt 4. Beschlussempfehlung des Ausschus- ses für Verkehr und digitale Infrastruktur zum Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit dem Titel „Investiti- onsstau aufösen – Zukunft des ÖPNV sichern – Jetzt die Weichen für den öfentlichen Verkehr von morgen stel- len“. Der Ausschuss empfehlt in seiner Beschlussemp- fehlung auf Drucksache 18/12536, den Antrag der Frak- tion Bündnis 90/Die Grünen auf Drucksache 18/10747 abzulehnen. Wer stimmt für diese Beschlussempfeh- lung? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Die Beschlussempfehlung ist angenommen. Zugestimmt ha- ben CDU/CSU und SPD, dagegen waren Bündnis 90/Die Grünen und die Linke.