Sonderbeilage: Vertriebene und GMcht&nqe i/ Union in Deutschland Informations-Dien st der Christlich-Demokratischen und Christlich-Sozialen Union Deutschlands Verlag und Vertrieb: Bonn, Argelanderstraße 173. Redaktion: Bonn, Pressehaus IV, Zimmer 48 (Tel. 21408), Görresstraße

Nr. 51/52 Bonn, den 5. Juli 1956 X. Jahrg.

Zur Bundestagsaussprache: eine entscheidende Wende bedeutet, stand gleichfalls im Mittelpunkt der Dis- kussion. Dabei wurde klargestellt: Im außenpolitischen Bereich, in der deut- Außenpolitik im innenpolitischen Kampffeld schen Frage, auf die es hier ankommt, ist bisher noch ke.in Anzeichen " Um die Einheit in Sicherheit und Freiheit! eines Abweichens von der bis- v herigen Stalin-Linie zu verspü- In scharfer aber zumeist sachlicher Auseinandersetzung, die sich wohltuend von der ren. Keiner der Oppositionsredner konn- hektischen Projektemacherei und titoistischen Tendenzen gewisser Oppositionskreise te einen Beweis für eine solche Verän- während der letzten Wochen abhob, wurden im die Gegensätze der außen- derung erbringen. Und die sonstigen politischen Methodik zwischen Regierungspolitik und Opposition ausgetragen. Der Anzeichen einer veränderten Politik? Angriff der Opposition wurde ohne besonderen Kraftaufwand abgeschlagen. Die Abg. Kiesinger zitierte hierzu die Fest- Regierungserklärung wurde mit den Stimmen der Regierungskoalition gebilligt. stellung eines englischen Gesinnungs- genossen der SPD, des Journalisten Lö- Als ein erfreuliches Ergebnis der Aus- von Moskau nicht einmal honoriert wer- wenthal, der warnend in der Zeitschrift sprache kann zunächst die Einmütig- den würde. Chruschtschows umstrittene, „Monat" die Aufgabe von sowjetischen keit darüber Festgestellt werden, daß keineswegs dementierte und auf jeden Randpositionen mit der Absicht Moskaus die Frei li e i t in einem zukünftigen Fall das praktische Verhalten des Kreml erklärte, die wirklich entscheidenden Deutschland niemals aufgegeben werden kennzeichnende Worte, die ständige Ver- Stellungen dafür um so fester zu halten. dar! und daß freie Wahlen, nicht weisung der Bundesrepublik an Pankow Ernst L e m m e r machte den Vorschlag, Verhandlungen mit Pankow, und der gleichbleibende Hinweis auf die zunächst einmal in Berlin, das ja audi den Willen des deutschen Volkes zum zu übernehmenden „Errungenschaften" eine Randposition des Kreml ist und Ausdruck bringen. Die Erklärungen Erich des östlichen Systems lassen zur Zeit das außerdem mit seinem westlichen Sektor Ollenhauers, ebenso wie die einschrän- freigebige Vorauszahlungsangebot Ollen- nicht der NATO eingegliedert ist, einen kenden Verwahrungen des BHE-Vertre- hauers, das er als verantwortlicher Beweis guten Willens zu geben. ters Fellei gegenüber den Fuldaer For- Chruschtschow selbst hat sich grundsätz- mulierungen, Iniiren hoffentlich dazu, daß Staatsmann sicherlich nicht so großzügig formuliert hätte, als nicht ungefährlich lich und unzweideutig zu dem gesamten gewisse zwielichtige Bemühungen des Fragenkomplex geäußert: Die Grundlinie Linkssozialismus und gleichlaufende Irr- erscheinen. Die Sowjetunion will eben sehr viel mein als das, was bereits im ilutionären Expansion auf den gäncje bestimmter BIIE-Kreise in Zukunft .in soll bei allen Möglichkeiten nicht mehr die deutsche Position be- Eden-Plan angeboten worden ist. Man kommt nicht weiter, wenn man von dem im Wechsel der Methoden unbeirrt wei- lasten. Dr. Dehler hat in seinen mehr te \ ei lo](|t werden. Sefühlsbetonten als politisch aufschluß- einfach keine Notiz nehmen will was reichen Auslassungen darauf verzichtet, Moskau unmißverständlich bekundet hat. Das, was Ollenhauer höchst schief „Po- Beine verschiedenen rednerischen Impro- Die umstrittene Frage, ob die neue litik der Stärke" nennt, das heißt die visationen gleicher Richtung zu recht- Politik der Sowjets tatsächlich vom Aufbau der Bundesrepublik ausge- fertigen oder gar ZU wiederholen. Er tat gut daran. Die Debatte, die in der großen Linie von Olle n h a u e r einerseits, dem Die letzte Woche CDU/CSU-Sprecher Kiesinger ande- Die letzte Woche vor der Sommerpause des Deutschen Bundestages war in der rerseits geführt wurde und deren Hin- Innen- wie in der Außenpolitik randvoll gefüllt mit wichtigsten Entscheidungen und tergrund die wohlausgewogene Regie- Beratungen. rungserklärung Dr. von Brentanos bildete, bewegte sich um die Frage, ob Bundeskanzler Dr. Adenauer und Bun- senkungsvorlagen, des Bundesleistungs- die bisherige Außenpolitik richtig war, desaußenminister Dr. von Brentano weil- gesetzes, des Schutzbereichsgesetzes und ob das „Tauwetter" der sowjetischen Po- ten in der italienischen Haupt- des Vierten Nachtragshaushaltsgesetzes litik eine Änderung der deutschen Au- stadt, um im Rahmen eines offiziellen 1955. Hier geht es um schwere und weit- ßenpoliük und der Wehrpolitik im be- Staatsbesuches mit den Staatsmännern des tragende Entscheidungen politischer und sonderen nötig mache und ob die Zeit befreundeten Italien die internationale wirtschaftlicher Art, für die seit Wochen für direkte Verhandlungen zwischen I age und die beide Staaten im beson- und Monaten in den zuständigen Aus- Bonn und Moskau gekommen sei. Die deren Interessierenden Fragen zu bespre- schüssen hei cits sorgfältigste und erschöp- Fragestellung spitzte sich von Ollen- (hen. fende Vorbereitungen getroffen und Un- hauer her darauf zu, ob unsere mili- Aus dem umfangreichen Arbeits- terlagen erarbeitet worden sind. Man tärisch fundierte Sicherheit als Preis Im programm des Bundestages sind als geht kaum fehl mit der Feststellung, daß die Wiedervereinigung angeboten wer- besonders bedeutsam hervorzuheben die das dritte parlamentarische Arbeitsjahr den könnte und ob ein solches Angebot von der Regierungskoalition für notwen- noch in seiner letzten Woche einen Höhe- (Ausscheiden aus der NATO) militärisch dig erachtete zweite und dritte Beratung punkt erreicht. Man muß die Erwartung und politisch zu verantworten sei. Abg. des Wehrpflichtgesetzes, die erste Bera- aussprechen, daß sie in ihrem Ergebnis Kiesinger konnte zunächst darauf hin- tung des Soldatenversorgungsgesetzes durch eine der Bedeutung der Arbeit an- weisen, daß nach den bisherigen Äuße- und des Gesetzes über den Wehrbeauf- gemessene Sachlichkeit gekennzeichnet rungen des Kreml sogar dieser Preis tragten, die Verabschiedung der Steuer- sein möge. hende Sicherung der deutschen westlichen Verbündeten. Ohne diese tigen Situation. Die Regierungserklärung Position und ihren Schutz durch das Rückendeckung müßten wir unser Schick- Dr. von Brentanos hat für die Zukunft Bündnis mit dem Westen, hat ja erst die sal in die Hände des Kreml legen. Das andere Möglichkeiten durchaus offen ge- Voraussetzungen für eine zielbewußte will wohl niemand, zumal angesichts der lassen. Sollten die Verhältnisse sich tat- Politik, der Freiheit und der späteren ungeklärten Lage im sowjetischen Herr- sächlich ändern und Moskau seine Befreiung auf politisch friedlichem Wege schaftsgebiet, wie sie durch den Posener Chance erkennen, im Westen mit der geschaffen. Auf diese Politik der Sicher- Volksaufstand plötzlich und grell in Er- Bundesrepublik einen guten Nachbarn heit kann, wie Kiesinger überzeugend scheinung trat. Warten können war und ehrlichen Partner zu gewinnen, nachwies, nicht durch vorzeitiges Aus- immer eine schwierige aber sicherlich dann würde die Politik der Bundesregie- scheiden der Bundesrepublik aus der notwendige Tugend vorausschauender rung sich rechtzeitig darauf einstellen. Politik. Was die Bundesregierung bisher NATO, sondern erst dann verzichte! wer- Denn auch die NATO ist, wie Kiesinger den, wenn die allgemeinen Sicherheits- erreichl hat, kann jeder nachkontrollie- sich ausdrückte, kein Dogma. Aber unan- voraussetzungen politisch und militärisch ren. Was die Opposition vorschlägt, geschaffen sind, die das Bündnissystem hätte in der Vergangenheit unseren er- lochtbarer Glaubenssatz jeder verantwor- als Ganzes überflüssig machen. Hier folgreichen Weg zu Sie hei heil und Auf- liinijsbeu üblen deutschen Politik ist und liegt die Verbindung einer Lösung der stieg unmöglich gemacht und bietet keine bleibt: Einheit aber nur in Freiheit und deutschen Frage mit einem Abrüstungs- nachweisbare Chance für die Gegenwart. S i ehe r h e i t. und Sicherheitssystem. Ein vorzeitiges Die Durchführung der Oppositionsrezepte Alleinausscheiden der Bundesrepublik würde wieder aufs Spiel setzen, was er- Herr Sorin, der auf der Tribüne den aus der Atlantikpaktorganisa- reicht wurde. Dadurch würde die ein/ige Verlauf der Sitzung verfolgte, sollte tion würde das gesamte Sicherheits- Hoffnung aui eine Lösung der deutschen auch darüber sorgfältig berichten, nach- system des Westens zum Einsturz brin- Frage praktisch schwinden. dem seine etwaigen Pankow-Hoffnungen gen und ist undiskutabel, solange am Das ist der Tatbestand nach einer ge- sich nicht in dieser Bundestagsaussprache tatsächlichen Zustand der Bedrohung wissenhaften Überprüfung der gegenwär- erfüllt haben. nichts geändert ist. Daher ist der deut- sche Wehrbeitrag unabdingbar, auch als Voraussetzung einer späteren allgemei- nen Abrüstung. Rein militärisch betrach- Ein großer Europäer tet liegt bis jetzt auch kein Anzeichen dafür vor, daß die konventionel- Robert Schuman, ehemaliger fran- gen um die Schaffung eines einigen TW len Waffen etwa unnötig geworden zösischer Minislerpräsident, Außen-, Fi- ropas identisch ist. Line der ersten i sind. Ein Mangel an konventionellen nanz- und Justizminister, der erst In der päischen Institutionen, die inzwischen Waffen könnte, wie Kiesinger warnend \ eigangenen, Woche der Bundeshauptstadt hingst Ihre Bewährungsprobe bestanden und unwidersprochen ausführte, bei ei- einen privaten Besuch abstattete uwd bei hat, die Europäische Gemeinschaft für nem Überfall geradezu den Verteidige! dieser Gelegenheil vor der ßundestags- Kohle und Stahl, verdankl ihr Entstehen zu einem Einsatz der atomaren Wallen Eraktion der CDU/CSU ZU aktuellen po- ganz wesentlich seiner Initiative und sei- und dadurch zu einer Heräufbeschwörung litischen Fragen Stellung nahm, vollen- nen unermüdlichen Anstrengungen. Sie der Weltkatastrophe zwingen. So trägl dete am 29. Juni sein 70. Lebensjahr. Ei- ist in der ersten Periode der Verhand- der deutsche Verteidigungsbeitrag zu ner alteingesessenen lothringischen Fa- lungen und Konferenzen als „Schuman- einer gewissen Sicherung gegen den milie entstammend, weilte ei achon als Plan" in die Geschichte eingegangen. Atomkrieg bei. Studenl an den Universitäten Bonn, Mün- chen und Berlin und erhielt so als jun- Immer wieder hat Robert Schuman, in Die Opposition gefiel sich auch im offizieller und privater Eigenschaft, vor Bundestag wieder in der beliebten Be- ger Mann bereits entscheidende Ein- drucke von Deutschland, seinen Land- allem bei festlichen Anlassen, die Bun- hauptung, die Politik der Bundesregie- desrepublik besucht und keine Gelegen- rung sei im besonderen auf dem Wege schalten, seinen Menschen und Proble- men. Seit dem Bude des ersten Weltkrie- heil ungenutzt gelassen, um vor dem zur Wiedervereinigung ohne Erfolg ge- Forum der öffentlichkeil oder im enge- blieben. Kiesinger konnte an Hand der ges geholt ei dem französischen Par- lamenl an und vertritt dort sein hei- ren Kreise ein Bekenntnis zu Europa und Tatsachen feststellen: Die Zustimmung zur Völkerverständigung abzulegen und des Westens zur Wiedervereini- matliches Departement. Auch er wurde vom nationalsozialistischen (lewaltre- die Entwicklung der Ideen und der prak- gung als vordringliche Aul- tischen Verwirklichung, mil immer m gabe, die bei jeder diplomatischen gime persönlich schwer betroffen und muhte mehrere Jahre in ciei Hall und Anregungen voranzutreiben. Als Vertre- Aktion erneut bekräftigt wurde, die Ge- unter der Aufsicht der Gestapo zubrin- ter seiner Partei, der Mkl'. nahm er am winnung der NATO für dieses Ziel, sind Parteitag der CDU in Stuttgart teil und gen. Nach seiner llucht und dei Befrei Erfolge, die bei einer sachlichen Betrach- ung seines Vaterlandes wurde er sofort hielt dori eine bedeutsame Ansprache, tungsweise einfach nicht zu leugnen sind. sowohl im Plenum wie im Außenp wiedei mil einem Mandat belraul und Der amerikanische Außenminister Dul- sein bald in die französische Regierung scheu Ausschult. Im März des Jahres äT' les hat in seiner letzten Erklärung das berufen, deren Chef er im Jahre 1947 kl.ii le er im Kölner ( uir/.onich bei cßl Verhalten des Kremls in der Wieder- wurde, um in spateren Kabinetten wah- Zehn-Jahres -Leier der Gesellschaft für vereinigungsfrage geradezu als Prüf- rend langer Zeil das Außenministerium übernationale Zusammenarbeit: „Europa stein der Aufrichtigkeit zu übernehmen. ist keine Akademie und kein Kongreß schlechthin bezeichnet. Alle diese auf im schöngeistige Reden. Es isl weil mehr dem Felde der internationalen Politik zu In diesem Amt hat sich Robert Schu- als eine vei iiagliche Abmachung, deren verzeichnenden Erfolge zur Vorbereitung man um die deutsch-französische Verstän- Bestand vom guten Willen und guten der Wiedervereinigung wiegen gewiß digung und um die Einheit Europas ge- (Hauben jedes einzelnen Teilnehmers schwerer als gewisse hektische Pläne und schichtliche Verdienste erworben. Sein abhängt. Buropa muh ein souveränes tönende Worte in den Gassen der Wald- Name und seine Person sind zu einem Gebilde werden, dessen Existenz den politik. in der ganzen Welt bekannten Begriff Launen der nationalen Parlamente und geworden, der mit den in fortschreiten- ibrei Zufallsmehrheit entzogen ist." So hat die Bundestagsaussprache wie- der Verwirklichung stehenden Bemühun- der deutlich gemacht, daß niemand einen Robert Schuman isl ein wahrhaft gro- anderen gangbaren und erfolgverspre- ßer Europäer, der die werdende Gemein- chenden Weg zeigen kann als den, den die schaft dei europäischen Volker maßgeb- Bundesregierung beschriften hat: Die Aus der Bundestagsfraktion lich mitgeprägl hat. Daß er nun sein 70. Vertretung unseres Rechtsanspru- Lebensjahr vollendet, ist zahllosen Men- ches auf der Ebene der Vier Mächte, Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hui schen in vielen Ländern, besonders aber wie er von diesen Mächten einschließlich dem Präsidenten des Bundestages die fol- in Deutschland, ein willkommener An- des Kreml grundsätzlich anerkannt wor- genden von der Fraktion gewählten Ab- lall, ihm von Herzen zu danken und ihm den ist, und Wahrnehmung aller geordneten als Mitglieder des Mon- zugleich mit ihren giden Wünschen die diplomatischen Möglichkei- tan-Parlamentes vorgeschlagen: feste Überzeugung zu übermitteln, daß ten, die hier Erfolg versprechen. Dazu Dr. Dollinger, Prof. Furier, Kiesinger, Dr. sie von ihm für die Fortführung und kann bei gegebener Situation und in Füh- Kopf, Lenz (Brühl), Dr. Oesterle, Pelster, Vollendung des Werkes der europäischen lungnahme mit dem Westen auch einmal Dr. Pohle, Sabass. Je einen ihrer Sitze Einigung noch Großes erholten, nachdem ein unmittelbarer Schritt in Moskau ge- ha! die CDU/CSU-Fraktion an die Frak- seine einmalige Leistung schon heute hören. Nur so sichern wir uns weiter die tionen der DP und FVP (Bundesminisler einen Ehrenplatz in den Annalen der Unterstützung und das Vertrauen unserer von Merkatz und Dr. Blank) abgetreten. Zeitgeschichte einnimmt. , MdB: Deutsche Frage im politischen Kräftespiel Aus der Rede des Sprechers der CDU/CSU im Bundestag Unsere Politik war in keinem Augen- Das Problem der deutschen Wiederver- wohin drüben die Fahrt geht: Sollen wir blick egoistisch nur auf die Interessen der einigung wird von unseren Kritikern, vor in einem solchen Augenblick der Bundesrepublik selbst bezogen. Es war allen Dingen von den Sozialdemokraten, Krise des sowjetischen Systems, einer s eine Politik für alle Deut- nach meiner Meinung deswegen falsch Krise, die ich nicht als Schwäche und nicht schen und für ganz Deutschland. Die gesehen, weil sie ihre Blicke fast aus- als Stärke bezeichnen will, aber eben einer Erfolge, die die Bundesrepublik errun- schließlich auf das militärische Krise, uns zu übereilten Handlungen oder gen hat, haben wir nicht nur für uns Problem gerichtet hält. Unterlassungen veranlassen lassen, die selbst errungen, sondern auch für un- uns eines Tages statt einer Krise des kom- sere deutschen Landsleute jenseits der munistischen Systems eine Krise der Zonengrenze. Denn für jeden Deut- Die Frage der Zugehörigkeit oder Nicht- ganzen westlichen Welt bescheren könn- schen drüben ist die Existenz dieser zugehörigkeit Gesamtdeutschlands zu ten? Bundesrepublik, dieses Landes freier einem westlichen Verteidigungssystem Menschen mit einem freien Parlament kann nicht so gelöst werden, daß Deutsch- und einer freien Regierung Trost, land, so lange dieses westliche Verteidi- Eine der klügsten Analysen der Vor- Hoffnung, Zuversicht und eine ständige gungssystem zur Verteidigung Europas gänge in der Sowjetunion hat nach mei- ner Meinung Richard Löwenthal, der Quelle der Kraft im Durchhalten der bit- notwendig ist, ihm nicht beitritt, sondern ja auch in Ihren Reihen als ein sehr ge- teren Jahre. wir müssen eine Politik machen, die die * Voraussetzungen schafft, daß das west- scheiter analytischer Kopf geschätzt wird, liche Verteidigungssystem so, gegeben, und zwar in der Zeitschrift „Der Es war zu allen Zeiten schwer, Monat" vom April 1956: Freiheit und Frieden zu be- wie es durch die Schuld der Stalinschen haupten. Wir wüßtem, daß es, so wie Expansionspolitik geworden ist, über- * Vh nun einmal die Dinge in der Welt flüssig wird. „Lohnt es sich, politisch belastende mili- .eh dem Krieg entwickelt haben, zur Be- * tärische Randpositionen wie den Ostteil wahrung dos Friedens auch für uns not- Stellen Sie sich einmal die Möglichkeit Österreichs und die Basis in Porkkala in wendig war, uns jener westlichen Vertei- vor, daß ein potentieller Angreifer, in Er- Finnland aulzugeben und lokale Kriege digungsgemeinschaft einzugliedern, die es kenntnis der furchtbaren Verantwortung, zu liquidieren, um die eigene Friedens- verhindert hat, daß das Bild unserer Welt die jeder Politiker und jedes Militär hat, liebe zu beweisen und statt dessen poli- noch mehr verändert wurde, als es in den wenn es zum Einsatz der Atom- und gar tische Eroberungen zu machen. Es lohnt Jahren nach dem Krieg durch die Stalin- der Wasserstoffbombe kommen sollte, sich um so mehr, wenn man entschlossen sche Expansionspolitik geschehen ist:. gerade daraul spekuliert und daß er, der ist, an allen politischen Positionen, auch ja im Besitz konventioneller Waf- wenn sie aul militärischen Gewaltakten fen ist, einen Vorstoß mit solchen unter- beruhen, iestzuhalten. Das Abrücken von Ohne daß die Unabhängigkeit und die ninimt. Die andere Seite hätte nur zwei Stalins Methoden erleichtert nur das Ver- freiheitliche, gesellschaft- Möglichkeiten. Die eine wäre: weil die teidigen seiner Positionen, seiner Erobe- liche und politische Ordnung Konseguenzen des Einsatzes der Atom- rungen in Ost-Europa." waffen ungeheuerlich sind, darauf zu ver- der Bundesrepublik nicht gesichert ist, Diesen Aspekt, Herr Wehner, sollte zichten, sie einzusetzen. Da man aber nicht gibt es keine Sicherung einer Wiederver- man meines Erachtens doch auch sehen. einigung in Freiheit für ganz Deutsch- im Besitze konventioneller Truppen und Man sollte auch nicht die Augen davor Waffen ist, bedeutet das Kapitulation. land. Wer hier mit seiner Kritik einsetzt, verschließen, daß auf dem 20. Prager Par- der müßte zurückgehen bis zur Gründung Oder aber: der andere Teil wird, weil er teitag — worauf auch Richard Löwenthal nicht kapitulieren will, aber mit konven- der Bundesrepublik selbst und müßte ein hinweist — der Prager Putsch vom Febru- mea culpa sagen und bekennen: ich hätte tionellen Mitteln dem Angriff nicht be- ar 1948 sowie die sowjetische Annexion schon zur Gründung der Bundesrepublik gegnen kann, geradezu gezwungen, Estlands auf Grund einer Volksabstim- selbst nicht mitwirken sollen. Welche die schrecklichste aller mo- mung unter russischen Bajonetten als Bei- dernen Vernichtungswaffen Folgen das allerdings für unser ganzes spiele des friedlichen Weges zum Sozia- deutsches Vaterland gehabt haben würde, einzusetzen. lismus bezeichnet worden sind. Und Wal- das wage ich mir nicht einmal eine Es sdieint mir also so zu sein, daß nicht ter Ulbricht hat sich ja dann beeilt, auch Sekunde auszudenken. nur zur Verteidigung der Freiheit West- die Erriditung der DDR unter solchen Ver- europas, sondern auch zur Vermei- hältnissen als ein Musterbeispiel des Es ist nach unserer Meinung tatsächlich dung einer solchen Katastrophe, „friedlichen Weges zum Sozialismus" dar- zustellen. gar nicht möglich, mit Teilprojekten vor- wie ich sie eben als möglich geschildert zugehen. Wenn wir die verfahrene Situ- habe, es dringend notwendig ist, daß man ation lösen wollen, wenn wir die Mög- nicht auf konventionelle Truppen und Herr Ollenhauer, ich habe mit der lichkeit eines Ja sowohl des Westens wie Wallen in liuropa verzichtet, sondern daß tiefsten Befriedigung Ihre Erklärungen des Ostens zur deutschen Wiedervereini- man im Gegenteil eine solche Verteidi- darüber gehört, daß man mit Pankow gung schaffen wollen, dann müssen wir gung Europas weiter fortsetzt. nicht über diese Dinge verhandeln könne alle jene Voraussetzungen beseitigen, die * und dürfe. Das ist nicht neu, wenn ich den zu dieser Situation geführt haben. Das ist Die militärische Situation hat sich n i ch t Gesamtduktus Ihrer politischen Haltung natürlich das Ziel der allgemei- geändert. Vielleicht gibt es Anzeichen in der Vergangenheit überprüfe. Es ist nen Entspannung auf dem Wege dafür, daß sie sich eines Tages ändern aber neu — ich habe das Material hier —, über eine allgemeine Abrüstung. Wenn wenn ich Äußerungen einiger bedeuten- kann. Und wir stehen nicht an, zu sagen, der politischer Persönlichkeiten der So- das gelänge, dann winde sich auch das daß wir solche Anzeichen mit großer Auf- Problem der Nordatlant iseben Verteidi- merksamkeit beobachten und eine Ent- zialdemokratischen Partei in den letzten

gungsgemeinschafl ich habe es schon wicklung, eine mögliche Entwicklung ver- Wochen und Monaten verfolge, wobei ich einmal in diesem Hause angedeutet — folgen, die es uns eines Tages erlauben das Gefühl bekommen habe, sind wir sofort anders stellen. Wir hängen an der konnte, mit unseren Verbündeten zu- schon in voller Vorbereitung einer Kon- NATO nicht als einem Dogma oder weil sammen festzustellen, daß eine neue taktnahme mit den obersten Stellen in wir einmal diesen Weg beschriften haben Weltlage entstanden sei und daß nun zu- Pankow? Daß dies heute klargestellt wor- den ist, ist ein großes Verdienst, und ich und nun nicht mehr von diesem Wege ab- gunsten des Problems der deutschen Wie- kommen können. Wir unterscheiden uns dervereinigung tatsächlich an eine Revi- glaube sagen zu können, daß wir i n d e n allerdings in mehreren Dingen ganz we- sion der bisherigen Verteidigungskon- beiden wichtigsten Punkten sentlich von der Auffassung der sozial- doch wohl einig geblieben sind: demokratischen Fraktion und anderer un- zeption herangegangen werden könnte. erstens: es darf nur eine Wiedervereini- serer Kritiker. Wir glauben nicht, daß Da wir alle noch nicht wissen — viel- gung in Freiheit geben; und zweitens: jetzt und zur Zeit dieses allgemeine Tau- leicht weiß es nach allem, was geschehen diese Wiedervereinigung führt nicht über wetter schon begonnen hat. ist, Herr Chruschtschow selber nicht —, Pankow. Darüber sind wir uns einig, Sowjetruß- g u ii g a g e m s lns< b a l t erreicht, uns In einem Intei view erklärte dann land den Gefallen nicht zu tun, daß es in unserer Bemühung um die Erreichung Außenminister Dulles über das Besuchs- Pankow vorschieben kann, um sich IUIIUM der deutschen Wiedervereinigung zu un- Kommunique hinaus: Pankow zu verstecken. Wir werden immer terstützen. Ist das etwa nichts? Ist es eine und immer wieder an Sowjetr up- itWii einigten uns auf weit mehr als auf Kleinigkeit, daß sich diese Staaten recht- eine rein passive Politik. Wir sagten näm- land appellieren, daß es mit Sen lich ZU einer solchen Politik verpflichtet anderen Mächten zusammen die Pllicht lich woran ich hier erinnere —, daß die haben? Es heißt die deutsche öffentliche Haltung der Sowjetunion hinsichtlich der hat, sich für die deutsche Wiedervereini- Meinung Irreführen, wenn man behauptet, gung einzusetzen. Ich bin ein Befürworte] Frage der deutschen Wiedervereinigung es sei aui dem Gebiete der Wiederver- sozusagen ZU einem Prüfstein für alle von Gesprächen mit Sowjet- einigung nichts erreicht worden! rußland; denn ohne daß wir den Mut .inderen Beziehungen, die wir mit der So- zu solchen Gesprächen haben, kommen wir Wir haben drittens praktische Auswir- wjetunion haben, gemacht werden sollte." nicht weiter. Aber ich weiß ganz genau, kungen dieser Verpflichtung dei Sind d,is Lippenbekenntnisse? Sind das daß es Stunden und Zeiten gibt, wo solche Außenminister hat es betont — erreicht, formale Ergebnisse? Weiter hieß es: Gespräche erfolgversprechend, und Stun- II.inilich eine Verbindung der all- „Aul diese Weise erwarten und hoffen den und Zeiten, wo die Situationen so er- gemeinen Politik der Ent- wir, einen moralischen Druck derart auf starrt sind, daß Gespräche wenig Sinn spannung und der Abrüstung die Sowjetunion auszuüben, wie er zum haben. Ich bin durchaus dafür, daß die mit dem Problem der deut- österreichischen Staatsvertrag führte." Beziehungen, nachdem wir diplomatische schen Wiedervereinigung. Die Beziehungen aufgenommen haben und Bedeutung dieser Erfolge kann nur ver- Botschaften eingerichtet worden sind, so kannt werden, wenn man glaubt, eines der Es ist ein Fehler, in der Frage der Wie- gestaltet werden, daß im Laufe eines schwierigsten Probleme unserer Zeil kön- dei \-ei einigung .immer nur direkt auf das wahrscheinlich sehr langen Gedankenaus- ne durch hektische Gesten und Taten von Problem zu starren. Manche großen und tausches jene Voraussetzungen geschalten heute auf morgen gelöst werden. schwierigen Probleme lassen sich nur werden, die überhaupt einen solchen Ge- lösen, indem man sich zunächst einmal dankenaustausch erfolgversprechend ma- scheinbar von der kürzesten Richtung auf chen. Ich glaube nicht, daß das in Konfe- Nun zu dem angeblich so erfolglosen das Ziel ZU abwendet, um notwendige und renzen und Notenaustauschen geschehen Besuch des Bundeskanzlers unerläßliche Voraussetzungen für wird. in den Vereinigten Staaten die Lösung des Problems zu schaffe n. von Nordamerika! übrigens, Herr Ollen- Das war der Inhalt der deutschen Politik. hauer, woher Sie Ihre I iilormat innen be ziehen, daß der Bundeskanzler herüber- Der Herr Bundeskanzler hat ganz recht: gegangen sei mit dem Willen, die Ameri- Wir wollen — Herr Ollenhauer hat uns Es ist ein schlechter Rat, wenn man uns kaner an dm bisherigen Politik wie Sie deswegen getadelt — noch vor den Ferien sagt: Führt ihr doch dieses Gespräch allein es nennen der militärischen Starke fest- das Gesetz über die Wehrpflicht mit Moskau. Zunächst will es ja Moskau zuhalten, die Erklärungen Marschall Bul- bschieden. Es liegt nahe, daß Sie uns gar nicht führen. Es verweist uns an die ganins als eine belanglose Sache ab/.utun entgegenhalten: 1st eure Berufung auf Adresse Pankows. Aber es gibt in der und dergleichen, daß drüben In den Ver- • ine mögliche Abrüstungspolitik, die eine westlichen Welt genug Leute, für die das einigten Staaten dem Bundeskanzler eine globale Entspannung bringen würde, Problem der deutschen Wiedervereini- [e Ablehnung begegnet sei, — wobei glaubwürdig, wenn ihr zur selben Zeit auf- gung auch sehr problematisch ist und die i.ese Informationen beziehen, weiß rüstet? Die Antwort auf diese Frage ist es gern sehen, wenn es nicht so rasch ge- ;< Ii beim besten Willen nicht. sein einfach. Sie liegt in den Gedanken- löst würde. Wir dürfen davon ausge- gangen beschlossen, die ich zum Problem hen, daß ein solches einseitiges Der Herr Bundeskanzler hat drüben Ln der europäischen Sicherheit geäußert habe. deutsch-sowjetisches Ge- Washington vorgeschlagen, daß man den Weil eine Änderung noch nicht eingetre- spräch mit an Sicherheit grenzende] I Marschall Bulganins innerhalb dei ten ist, weil die Gefahren für Westeuropa Wahrscheinlichkeit zum Scheitern NATO auf der nächsten Konferenz berät, nach wie vor weiterbestehen, müssen wir verurteilt wäre. Und dann hätten und dieser sein Vorschlag ist angenommen diesen Beitrag, zu dem wir uns verpflich- wir allen jenen in Bezug auf die deutsche M 01 den. Konnte er mehr tun? tet haben, leisten. Wiedervereinigung schlecht gesinnten Kräften der westlichen Welt einen Ent- schuldigungsgrund dafür gegeben, daß man sich nun nicht mehr weiter groß be- Was können wir für Wiedervereinigung tun? mühen müsse.

Ich fasse zusammen, was wir in Kolonialismus hier in Europa, den schlim- Was auf allen anderen Gebieten er- der Zukunft gerade auf dem Gebiete der mer i\wi\ brutaler ist, als es der alte gewe- reicht worden ist, ich brauche es nicht Wiedervereinigung tun können. •'•II ist. g- zu wiederholen, ein Blick hinaus in d • Land, in dieses Volk, ein Blick hinaus in 1. Wir müssen nach wie vor die A.US- 4. Wir müssen — und das ist die die uns umgebende Welt, in die Bekun- gangsbasis für die Wiedervereini- Hauptaufgabe mitwirken an der Be- dungen der Freundschaft, die wir von gung listigen und stärken. Das be- seitigung der Voraussetzun- dieser Welt empfangen, zeigt, wie weit deutet, solange die allgemeine Weltlage gen, die die heutige Situation wir da gekommen sind. Aber ist es wirk- sich trotz unserer Mitwirkung nicht geän- g 8 S < b ,i I f e n haben, und damit an lich so, wie Herr Ollenhauer behauptet dert hat, muß diese Position verteidig! der Beseitigung der Voraussetzungen, die hat, daß wir auf dem Gebiete der werden. die Notwendigkeit der Schaffung der Noi dal lantischen Verteidigungsgemein- Wiedervereinigung nichts er- si halt mit sieh gebracht hat. reicht hätten und nun nach einem an- 2. Wir müssen unsere Verbündeten, geblichen Scheitern der Politik der Stärke die so weit gegangen sind, wie ich soeben r). Wir müssen verhindern, daß sich, so- auch nichts mehr erreichen wollten, daß gezeigt habe, weiterhin an diesem lange die Spaltung andauert, die Deut- wir resigniert hätten? Bitte lassen Sie mich Problem interessieren. Wir müs- < 11 e n diesseits und jenseits auch dies ganz nüchtern untersuchen. sen Ihnen immer wieder zeigen, daß es d e i '/ 0 n e n grenze auseinanderleben. Ich habe gesagt, daß die erste Aufgabe sich hier um ein gemeinsames Anliegen die Sicherung der Aus gangs- handelt, nicht nur durch Lippenbekennt- (>. Die Sowjetunion! Kein Zwei- basis für die \\ » inigung war. nisse, sondern durch überzeugende Dar- lel, daß nur mit ihrer Mitwirkung die Wie- Diese Ausgangsbasis war und ist die freie legungen der Situation, und wir müssen dervereinigung erreicht wird. Aber ich Bundesrepublik. Ist das eine Kleinigkeit? mit Ihnen In einem Ständigen Boratungs- bitte und beschwöre Sie: lassen Sie sich Mußte es so kommen, wie es gekommen kontakt bleiben. 'ii diesem Nervenkrieg nicht zu früh müde ist? Das können doch nur Blinde oder Bös- machen. Denken Sie daran, daß wir hier willige behaupten! Es war doch eine Folge 3. Wir haben die übrige freie einer völlig ungeklärten Situation gegen- unserer klaren, zielstrebigen, geduldigen, Welt, die wir etwas vernachlässigt ha- überstellen1 henken Sie daran, was alles nie wankenden Politik! llen Ich gestehe es — an diesem Pro- in sowjetrussischen Augen notwendig blem zu interessieren. Ich kann mir nicht • ein konnte, um eine deutsche Wiederver- Zweitens: Wir haben die V e i p I I i c• h - denken, daß die Volker des untergehen- einigung herbeizuführen, welche1 Auswir- tungen aller Mitglieder der den Kolonialismus nicht Anteil nehmen kungen eine solche Wiedervereinigung in Nordatlantischen Verteidi- müßten an dem Tatbestand eines neuen Freiheit auf die Satelliten haben konnte, Archivdienst der „Union in Deutschland" Nr. 51 /52 Bonn, den 5. Juli 1956 X. Jahrg.

A I a Auswärtige Beziehungen A IV 7 a Allgemeines McCloy verlangt FriedensformeJ Brentano zu den Vertriebenen Der ehemalige amerikanisch,' Hohe Kommissar in der Beim Biindeslrefteii von 100 000 Oberschlesiern, das in Bundesrepublik, McCloy, hat kürzlich im Vorwort zu ei nein Bochum Stattfand, sprach Bundesaußenminister v. Brentano Buch „Rußland und Amerika" dein deutschen Volk eine Eini- erstmalig vor einer Landsmannschalt. Er betonte, daß die gung über die Ostgrenze mit seinen Nachbarvölkern nahe- Bundesregierung ihre klare Einstellung zur Frage der Grenz- gelegt. In einem Interview mit der „Welt" rrlciulorte McCloy ziehung im Osten unverändert aufrechterhalte. Voraus- seine damals ausgesprochenen Gedanken. Die Zitate, so sagte setzung einer friedlichen Regelung bleibe ein Friedensver- er, seien aus dem großen Zusammenhang herausgerissen. trag. Die Grundlage eines Gesprächs mit den östlichen Nach- Er habe Gedanken entwickeln wollen, die zu einer Entspan- barn müsse die Wiedervereinigung Deutschlands sein. Der nung zwischen Ost und West beitragen, um die Hände für Außenminister ging besonders auf das deutsch-polnische die großen Probleme der Zeit freizubekommen. Von diesem Verhältnis ein und sagte, die Ostgrenze des gegenwärtig Standpunkt aus habe er aufgefordert, alle heutigen Probleme polnisch verwalteten Teiles von Deutschland gehöre zu den zu studieren. Die Wiedervereinigung Deutschlands habi en und dauerhaftesten Grenzen in Europa; es habe als notwendig und unvermeidlich bezeichne!. In diesem Zu- selten zwischen zwei benachbarten Nationen so weniq krie- sammenhang habe er das deutsche Volk aufgefordert, zu- gerische Auseinandersetzungen gegeben wie zwischen sammen mit den Nachbarvölkern eine vernünftige Friedens- Deutschland und Polen. Eine gerechte Lösung der deutsch- formel zu finden. Auf jeden Fall müsse der Circulus vitiosus polnischen Probleme könne jedoch nur getroffen werden, ständiger Grenzänderungen überwunden werden. Deutsch- wenn beide Völker frei seien. „Das polnische Volk ist land brauche eine europäische Lösung, die allen Grenzen heute nicht frei. Niemals wird eine totalitäre, nach ihre Bedeutung nimmt und die endlosen Wiederho- innen illegitime, nach außen unfreie Regierung, die lungen der Geschichte unmöglich macht. McCloy mahnte noch in diesen Tagen in Posen mit Maschinengewehren zur Zurückstellung rein gefühlsmäßiger Aspekte, da ja auf und Panzern gegen ihre eigenen Arbeiter vorgeht, eine V beiden Seiten Schuldfragen vorliegen. Ebenso wie die Saar- gerechte Lösung auch nur anstreben können." Brentano frage werden sich auch die Grenzfragen im Osten sachlich schloß mit einem Dank für Leistung, Selbstzucht und Geduld und ruhig lösen lassen. Das deutsche Volk müsse dafür seine der Vertriebenen, die damit das deutsche Volk nicht nur eigene politische Linie festlegen. Auf die Dauer sei es nicht vor einem Absinken in kommunistische Unfreiheit bewahrt, möglich, die großen moralischen Kräfte der Welt in den Wind sondern auch Europa und der ganzen Welt einen unschätz- zu schlagen, auch für Sowjetrußland. In diesem Lichte ge- baren Dienst erwiesen hätten. sehen, könne die deutsche Wiedervereinigung vielleicht Der ehemalige Bundesvertrieb' ister und frühere schneller kommen, als man es heute für möglich hält. Oberpräsident Oberschlesiens, Dr. Hans Lukaschek, ver- 5. Juli 1956 sicherte unter starkem Beifall, daß die Oberschlesier treu zur Bundesregierung standen. Dei nordrhein-westfälische A TV 2 a Allgemeines Ministerpräsident Steinhoff forderte, daß die Deutschen ihr \ eihaltnis von Grund auf neu durchdenken und den natio- 1,4 Milliarden Mark für Stationierungskosten nalen Egoismus endgültig überwinden, Als Sprecher der 1 Nach langen Verhandlungen hat die Rundesregierung mil Landsmannschaft betonte Dr. Otto Ulitz, daß die Oberschle- allen verbündeten Mächten, die Truppen in Deutschland sier weder an Rache noch an Vergeltung dächten. Sie seien unterhalten, Vereinbarungen über Bundeszuschüsse zu d davon überzeugt, daß sie mit Polen zu einer friedlichen Re- Stationierungskosten abgeschlossen. Der Bund hat sich zu gelung kommen könnten. 5. Juli 1956 Barzahlungen von insgesamt rund 1,45 Milliarden Mark bereit erklärt! A IV 2 a Allgemeines 650 Millionen entfallen auf die USA, 400 Millionen Mark Rekord haushält verabschiedet auf Großbritannien und 278 Millionen Mark aul Frankreich! rund 125 Millionen Mark werden an Holland, Belgien, Däne- Gegen die Stimmen der Opposition verabschiedete der mark und Kanada gezahlt. Die Bundesregierung stehl Bundestag am 28. Juni den Bundeshaushalt für das Rech- dem Standpunkt, daß die Jetzt zugesagten Zahlungen die nungsjahr 1956 57, der in Einnahmen und Ausgaben mit der letzte Barleistung sind, die den StaUonierungsmachten zu- Rekoidsumme von 35 Milliarden DM abschließt. gestanden werden kann. Die Westmächte haben sieh aller- Von der Opposition erneut vorgelegte Änderungsanträge, V, ding« mich! ausdrücklich verpflichtet, auf Forderungen für darunter auch die Anträge der SPD auf Streichung der Etats die kommenden Jahre zu verzichten, 5. Juli 1956 der Sonderminister, auf Kürzung des Informationsfonds des Kanzlers sowie auf Einführung einer parlamentarischen Kon- A IV 1 d Bundesgrenzschutz trolle der Geheimfonds, wurden wie schon in der zweiten Lesung abgelehnt. 5. Juli 1956 Hälfte des Grenzschutzes geht zu Blank Rund 9500 Beamte des Bundesgrenzschutzes etwa A III b FDP 50 Prozent seiner Sollstärke von 20 000 Mann und 56 Pro- I-'DP lehnt Wehrpflichtgesetz ab zent seiner tatsächlichen Stärke von 16 614 Mann sind seil dem ersten Juli Soldaten der Bundeswehr. Auf Grund des Der Bundeshauptausschuß der FDP beschloß einstimmig, zweiten Bundesgrenzschutzgesetzes haben sich 957'.! Grenz- der Bundestagsfraktion zu empfehlen, trotz ausdrücklicher jäger dafür entschieden, künftig bei der Bundeswehr zu Bejahung der Prinzipien einer allgemeinen nationalen Ver- dienen. 7042 Grenzjägei beschlossen, beim Bundesgrenz- teidigungsdienstpflicht das vorliegende Wehrpflichtgesetz schutz zu bleiben. Diese Zahlen gab Bundesinnenminister abzulehnen. Durch die Ausklammerung der Wehrdienstzeit Dr. Schröder am 2. Juli in Bonn bekannt. In Kreisen, die sei dieses Gesetz sachlich wie auch gesetzestechnisch ein dem Verteidigungsministerium nahestehen, war davon ge- Torso. Unverzichtbarer Bestandteil eines Wehrpflichtgesetzes sprochen worden, daß sich rund 17 000 Angehörige des Bun- sei die Regelung der Wehrdienstzeit. Wenn man die Wehr- liesqi eii/.s(hul/es lür die Bundeswehr gemeldet hatten. Das dienstzeit ausklammere, um im Bundesrat die Anrufung des Bundesverteidigungsministerium, das in seinem Nachtrags- Vermittlungsausschusses zu vermeiden, so sei dies gesetzes- haushalt 17 000 Planstellen für die Übernahme des Grenz- lechnisch wie auch rechtspolitisch bedenklich. schutzes vorgesehen hatte, erklärte, die Meldungen der Falls sich die Mehrheit des Bundestages für die Behandlung Grenzjäger hätten den Erwartungen des Ministeriums ent- des jetzt vorliegenden Wehrpflichtgesetzes entscheidet, em- sprochen. pfiehlt der Hauptausschuß der Bundestagsfraktion als Ab- Der Bundesgrenzschutz soll mit den verbliebenen Be- änderungsanträge, die Grundwehrdienstpflicht auf die Dauer ständen in zehn Abteilungen zusammemgefeßl und dann von 12 Monaten festzusetzen, das Wehrpflichthöchstalter wieder auf die gesetzlich vorgesehene Sollstärke von 20 000 für Unteroffiziere und Offiziere von 60 auf 55 Lebensjahre Mann aufgefülll werden. Heu Bundesseegrenzschutz wird es /u ermäßigen, den letzten Solm vom Wehrdienst zu befreien dagegen In Zukunft nicht mein- geben* Seine Angehöi sowie Wehrpflichtige vom Wehrdienst freizustellen, sofern bedien sich fast geschlossen zur neuen Marine gemeldet. sie Verwandte ersten Grades in der Sowjetzone oder im 5. Juli 1956 Sowjetsektor von Berlin haben. 5. Juli 1956 B II a Sowjet-Union A IV 1 f Kirchen Zentralkomitee der KP zu Stalinismus Tagung der gesamtdeutschen und Personenkult evangelischen Synode Die Evangelische Kirche in Deutschland beriet auf einer Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der So- wjetunion hat am 2. Juli in einem Beschluß zu (tea am außerordentlichen Synode in Berlin Lebensfragen der Kirche XX. Parteikongreß vollzogenen Abkehr vom Stalinismus im gesamtdeutschen Raum. Die Versammlung bekräftigte und vom Personenkult grundsätzlich Stellung genommen. In i'as Verlangen nach Wiedervereinigung durch den Hinweis der Erklärung zur neuen Linie rechtfertig! Sich die oberste aul die unzähligen Menschen, die der gegenwärtige Zustand sowjetische Parteiführung, weshalb zu Lebzeiten Stalins in politische und ideologische Mauern einzwängt und um keine Maßnahmen gegen den Diktator getroffen worden elementare Rechte auf Freiheit betrügt. Ohne die Wiederver- einigung zur Wurde eines religiösen Zieles zu erheben, ohne sin,l. Das Zentralkomitee stellt fest, daß sich trotz der schäd- lichen Folgen des Stalinismus das Wesen der sowjetischen i oi dei ungen nach Art der Parteien zu stellen und den Staats- Gesellschaft — entgegen nichtkonimunistischen Behauptun- männern detaillierte Vorschriften machen zu wollen, glaubte gen __ nicht geändert habe. Die wichtigsten Punkte des Be- die Synode doch um dieser Not der Menschen willen nicht schlusses sind: schweigen zu dürfen. So kam es dazu, daß trotz anhaltender Spannungen zwischen theologischen und kirchenpolitischen 1. Durch die begangenen Fehler wurde die Entwicklung Gruppierungen in der EKD die Berliner Versammlung ge- dei sowjetischen Gesellschaft /war gehemmt, der Sowjet- schlossen einer Erklärung zustimmte, in der es heißt, die staat wurde aber nicht vom richtigen Weg zum Kommunis- gesamtdeutsche Bevölkerung müsse gemäß mus abgebracht. Die Quelle des Personenkults liegt nicht in den Grundsätzen des Völkerrechts und der Natur der sowjetischen Gesellschaftsordnung. Dieser Kult entsprechend den Zusagen der politischen hat ihr Wesen Dicht geändert. Machte ihre gemeinsame staatliche Form 2. Obgleich es zeitweise Widerstände gegen den Stalinkult durch freie Wahlen bestimmen können. gegeben hat, hätte jede Opposition gegen Stalin wegen Die gegenwärtige Lage der mitteldeutschen Kirche wurde seines Ansehens bei der sowjetischen Bevölkerung keine eingehend erörtert. Die Beratungen verdichteten sich zu der Unterstützung des Volkes gefunden. Eine solche Opposition „beschwörenden Bitte" an die Ostberliner Regierung, endlich wäre als Widerstand gegen den Aufbau des Sozialismus in entscheidende Verhandlungen mit der Kirche einzutreten empfunden worden. Obgleich die führenden sowjetischen und ihr die freie Betätigungsmöqlichkeit einzuräumen. Persönlichkeiten keinen Mangel an persönlichem Mut hatten, Wie im Gegensatz zu dieser staatlichen Garantie die Wirk- Wäre eine Opposition gegen Stalin aus dem angeführten lichkeil aussieht, besagt ein Bericht an die Svnode, der die « Grunde /wecklos gewesen. planmäßige Zurückdrängung und Schädigung der Kirche auf 3. Grundsatz der künftigen Parteiarbeit sind weiterhin der qanzen Linie des öffentlichen Lebens, im Bereich der Seel- offene Selbstkritik und kollektive Führung. Verstöße gegen sorge, der Diakonie und der Jugenderziehung anhand vieler die sozialistische Gesetzlichkeit werden restlos wieder gut- Beispiele nachweist. gemacht. Unter der Wucht dieser Tatsachen wurde die entschiedene 4 Hauptmerkmal der gegenwärtigen Epoche ist die Ver- Absage an den Gewissens- und Glaubenszwang eines totalen wandlung des Sozialismus zu einem Weltsystem. „Unser Regimes nicht durch Überspitzung innerkirchlicher Kontro- sozialistisches Land hat aufgebort, eine einsame Insel Im \ ersen beeinträchtigt. Obwohl üben- Fragen der Wehrpolitik, Ozean kapitalistischer Staaten zu sein," Alle kommunisti- ,'sdiensivorweigerung und Militärseelsorge bis heute in schen und Arbeiterparteien sollten daraud hinarbeiten, einen der EKD lebhaft" gestritten wird, bewahrte sich doch in Berlin neuen Weltkrieg abzuwenden, die Sicherheit der Völker zu der qesamt kirchlich" Zusammenhalt. Zwar wurde vereinzelt gewährleisten und das Wettrüsten einzustellen. die Stimme eines radikalen Pazifismus laut, der die Synode 5. Kontakte zwischen den koininunist ischen „Bruder- für seine Stellungnahme gewinnen wollte. Aber die Ver- parteien" sind auch Dach Aullosung des kommunistischen sammlung beschränkte sich darauf, nach einer eindrucksvollen Informationsbüros (Kominform) notwendig. Die marxistischen Diskussion über den künftigen Weg des deutschen Volkes Parteien der Arbeiterklasse müssen ihre ideologische Bin- ein Gremium von fünf Männern damil zu beauftragen, die Deit und Solid.iril.it im Kaimpl gegen „volksfeindliche Kräfte Bundesregierung und den Bundestag über die Besorqmsse des Monopolkapitalismus" wahren und Eestigen. Dieser ideo- zu unterrichten,'die von Synodalen im Blick auf die schnelle logische Zusammenschluß sei um so notwendiger, als die Wehrhaftmachung und die möglichen Auswirkungen einer kapitalistischen Monopole ihre »internationalen Aggres- alkremeinen Dienstpflicht auf die Verhältnis«« ts des sionsbündnisse • — wie NATO, SEATO und Bagdadpakt - Eise rhangs gehegt werden. Bei der Regierung in schaffen, 5. Juli 1956 Pankow soll sich die Del. nation daf den. daß kein Zwang zum Eintritt in die sowjetzonalen Streitkräfte ausge- A HI d SPD übt wird. Zu der von Pankow geforderten Lovalitätserklarung der I SPD: Keine Verhandlungen mit SED Kirche gegenüber dem Staat sah sich die Synode nicht ver- anlaßt. Sie folqte hier der in cirundleqendon Referaten und Die SPD hat nicht die Absicht, mit der SED Verhandlungen Diskussionsbeiträgen entwickelten These daß der Staat eine aufzunehmen, erklärte der SPD-Pressechel liitz. Heine. Stiftunq Gottes zur Verfüoiing des Chaos sei. Das bedeute. I feine » ies in einer Presseerklärung darauf hin, daß der SPD- daß die Kirche die Obrigk« ektiere. Sie könne abei Vorsitzende Ollenh.iiier erst voi zwei Tagen im Parlament keinem Staat durch eine förmliche Loyalitätserklarunq ein mit aller Deutlichkeit die sozialdemokratische 1 laltung gegen- . wissen geben und d.u'.-.uh alle Renierunnsmaßnah- über dei SED dargelegt habe. „,,.,, sanktionieren; Denn auch die Lovalität der Kirche werde Zu der sogenannten Abrüstung In der Souiet/.one meinte durch das Gebol begrenzt, daß der Christ Gott mehr Gehor- der SPD-Sprecher, es sei noch nicht abzusehen, ob es sich chen muß als jeder menschlichen Macht. 5. Juli 19öb dabei um bloße Propaganda, um eine Anpassung an die Sowjetunion oder aber um eine Maßnahme zur Erhaltung des A V k T.Kirderneugliederuns Arbeiterpotentials handele. Eine Kontrolle dei Angaben der SED sei nicht möglich. Man brauche nur an den außerordent- Volksbegehren in Baden lichen Unterschied zwischen den SED-Angaben über die Ge- laiiucnenentl.issungen und der Wirklichkeit ZU denken. Die Einzeichnungslisten für das Volksbegehren des Heimat- 5. Juli 1956 bundes Badenerland werden vom 3. bis 16. September aus- gelegt. Dieser vom Bundesinnenminister bestimmte Termin wurde in Offenburg vom Heimatbund bekanntgegeben. Die A IV 1 i Presse, Film, Funk Lesversammlung forderte alle Wahlberechtigten auf, sich mit der Ein/.eidinung in die Listen für die Selbständigkeit Botschafter v. Eckardt wieder Bundespresscclicf Badens einzusetzen. Die Unterschriften von mindestens zehn Als Bundespressechef hat Botschafter Felix v. Eckhard am Prozent aller Wahlberechtigten In Baden seien erforderlich, 28. Juni seine Tätigkeit in Bonn wieder aufgenommen, v. Eck- damit die Badener Bevölkerung in einem spateren Volks- hardt vertrat ein Jahr lang die Bundesregierung als Beob- entscheid ihr Solbstbestimniunnsrocht ausüben kann. Das achter bei den Vereinigten Nationen in New York. Werner Volksbegehren wurde vom Bundesverfassungsgericht in Krüger halle bereits am 25. 26. Juni seine Tätigkeit als stell- einem Beschwerdeverfahren des Heimatbundes gegen eine vertretender Bundespressechef aufgenommen. Eckhardt und Entscheidung des Bundesinnenministers angeordnet. Der Krüger waren bereits in den Jahren 1951 bis 1955 in diesen Heimatbund Strebt die Wiederherstellung des Landes Baden Positionen tätig. 5, Juli 1956 in den Grenzen des alten Freistaats an. 5. Juli 1956 5-7. 1956 Vertmkw und GbMWmw

// biete unseres Vaterlandes zurückzukehren. Warum sollte denn sonst über diese Ge- n CDU und Oder-Neiße-Linie biete überhaupt verhandelt werden?" "l den „Stimmen für Heimatrecht und europäische Vereini- gung" veröffentlichte der CDU-Bundestagsabgeordnete einen Bei- Der Artikel Ehrens schließt im An- a9 zum Thema: CDU und Oder-Neiße-Linie. Da dem Artikel ein Gespräch schluß an diese Wiedergabe mit folgenden .It Bundesaußenminister Dr. von Brentano zugrundeliegt, gewinnt er besondere Bemerkungen: edeutung für die aktuelle Diskussion über das genannte Thema. Im einzelnen heißt „Wir, die Vertriebenen-Abgeordneten U. a.: innerhalb der CDU/CSU-Fraktion des "Auf unsere Frage, wie seine Ausfüh- Deutschland an eine Austreibung der Bundestages können uns diesen Ausfüh- 1 ( rungen nur anschließen. Wir bedauern es n." H n in London bezüglich Wiederver- jetzigen Bewohner der in Frage stehenden yjkrung und deutsche Ostgebiete jenseits ilete denke. Auch hier könnten nur lfalls, daß bestimmte Kreise in den . r Oder-Neiße-Linie zu werten seien, Verhandlungen zu einem Ergebnis führen. Reihen der Vertriebenen den Boden einer bewies uns Dr. von Brentano auf seine Dies bedeutet aber zugleich, daß wir sachlichen Kritik verlassen und versuchen, rKlärung, die das Auswärtige Amt ver- Deutschen die Möglichkeit haben, mit un- mit dem gemeinsamen Anliegen aller pönt licht habe. Dieselbe ist auch in der seren Kindern in die ostdeutschen Ge- Deutschen politische Geschäfte zu machen." M-Nummer der .Stimmen für Heimat- . *t und europäische Vereinigung' er- V^ienen. Diese Erklärung sei eindeutig g d klar. Er wolle sie wiederholen: ,Die «ndesregierung hat weder das Recht Posen - ein Alarmsignal J?^\ die Absicht, den Rechtsanspruch auf Im Monat des Berliner Volksaufstan- ket selbst durch. Gerade in Posen, der ischen Ostgebiete fallen zu lassen. des von 1953 haben sich auch polnische alten Hochburg antirussischen National- ® wird die Oder-Neiße-Linie niemals an- Arbeiter zu blutiger Demonstration ih- empfindens, brach der Aufstand aus, als rennen.' rer Gesinnung gegen ihre Unterdrin Messeveranstaltung das Fenster erhoben. Ganz ähnlich wie seinerzeit nach dem Westen hin etwas geöffnet .,~u dem Interview, das er der ,York- in Berlin und den anderen mitteldeut- halte. Moskau, das dann auch mit Pan- h lre-Posf gewährt hat, erklärte Dr. von er schen Städten hat sich die kurze und zern und Maschinengewehren den Volks- h >tano, daß er als Außenminister der blutige Erhebung in der in jeder Be- aufstand blutig unterdrückte, erhielt ein J^Bdesrepublik Immer noch einer Welle ziehung westlichsten Großstadi des ei- Warnungszeichen, das nicht nur für Po- sirt! Mißtrauen im Ausland? in die Ab- gentlichen Polen abgespielt len allein gilt, sondern den morschen Un- . ^ten und Zukunltspläne Deutschlands ind der gesamten Außenbastionen v •Segne. Es gäbe noch immer viele Men- then Machtgebietes aufgezeigt 'h? eri in der Welt, die der Auflassung Auch hier war es die Elite der Kl.e 8 hat. Es ist so gut wie sicher, daß die *ien, daß, Deutschland eine Revanche für die das Sowjetsystem sich einzuset- zen vorgibt, die zur Tat schritt. Auch Moskauer Machthaber und ihre War- p°'le und beabsichtige, seine ehemaligen schauer Satrapen das Märchen von den I rehzen in i t (i e w a 1 t wiederherzustel- hier hatte man gewisse Ventile offnen n> zu können geglaubt, wie einst in Ber- „westlichen Agenten" selbst nicht glau- • Auf diese Stimmung müsse ei seine ben, Bei dieser Gelegenheit erhielt man ^'worirn einstellen. Er müsse alles tun, lin. Auch hier waren es Unerträglich- keiten der Arboils- und Lohngestaltung, allerdings eine Bestätigung über das Vor- ."i der Bundesrepublik Deutschland Freun- handensein der sonst immer abgeleug- . lr> der Well zu gewinnen. Das sei auch die zunächst den Streik auslösten, der s dann zum Generalstreik wurde Auch • nationalen Widerstandsbewegung 'n Bestreben bei der Unterhaltung mit in Polen. peifi Korrespondenten der ,Yorkshire- hier schlug schnell der politische Funke sf gewesen, in den sozialen Unwillen, und gegen die Burgen der kommunistisch« rich- Zur Zeit geht eine tiefgreifende Krise durch das kommunistische Parteisystem far. tete sich der erste Ansturm der E Dr. von Brentano, habe gesagt, rung. Aber anders als in Mitteldeutsch- und alle seine Exposituron. Die Sprache, es die Vertriebenen selber waren, die land, wo die deutschen Vollstrecker zeugte Er/.moskowiter wilier Charta erklärt hatten, daß die der fremden Diktatur Im Mittelpunkt der wie Togliatti und Thorez zu führen ge- ^ ledervereinigung nicht über neue Grä- nötigt sind, die Bewegung, die sich von er Volkserregung standen, brachen in Po- t 'l»en en erzielt würden. Die Zurüokgo- die Volker selbst schon das Urteil Via v.. bung M derwci urin^kucildeutschen watijciiictuOstgebiete atisei Die dem Bundesrat zugeleitete 19, prochen haben. Auch die Politik ylc"t ohne die Mitwirkung der westlichen Durchfuhrungsverordnung aber muß abwarten können. Das Gericht der U®rbÜndeten Deutschlands möglich. Ihnen gleichsabgaben nach dem I astenaus- • 'lichte vollzieht sich zumeist in hUs-S(' immer wieder gezeigt werden, daß gleichsgesetz ist als Abschluß dei Rechts- lang Prozedur, aber Freiheit und Jj^^tschland den Geist des Nationalsozia- verordnungen zur Hypothekengewinnab- Menschenwürde sind auf die Dauer Ar- I ^'is abgelegt und daß das neue Deutsch- gabe gedacht Sie regelt in einer Fülle gumente, die wenigstens in Staaten west- ff0' in einer freien Welt sein Recht mit \ on r.inzeibostimmiingen die Ermächti- licher Prägung sich eines Tages im Re- Hauchen Mitteln erreichen will. Der Mi- gungen des LAG, soweii sie nichl schon visionsprozeB durchsetzen müssen. Die eter versteht nicht, wie seine \r.sfiih- in den bisher zur Hypothekengewinn- misse von Posen haben sicherlich j^^gen über die Bevölkerungsverschie- abgabe ergangenen acht Rechtsverord- auch wie kalte Duschen auf gewisse in b ngen falsch ausgelegl werden konnten. nungen ausgeschöpft sind, im Interesse üvn letzten Wochen heißgelaufene (j hatte sich in seiner Unterredung mil vereinfachter Rechnungslegung sind deuti fe gewirkt. Die große Bun- j.^ englischen Korrespondenten gegen außerdem einige Änderuni iheri- destagsdebatte über die Außenpolitik hat e Unterstellung gewandt, d,\l\ man in gej I »in c hfühi unesYoiordnungen erfolgt. das deutlich gezeigt. mein in der allen Ausführung herge- Sowjetzone aktiviert Außenhandel stellt werden". So etwas nennt die SED „Preissenkung" Innerhalb des Wirtschaftsblocks der ihr insbesondere mit Erzeugnissen der und rechnet der Bevölkerung vor, daß östlichen Ländergruppe nimmt das Poten- Textilindustrie, der Feinmechanik, Optik sie dadurch jährlich 1,5 Milliarden Mark tial der deutschen Sowjetzone eine beson- und Elektrotechnik beliefert werden. erspare. Bestenfalls sind es 300 bis 400 dere Stellung ein. Dem Volumen des Darüber hinaus ist den Ägyptern von Millionen Mark. Aber selbst wenn die Außenhandels nach hatte sie 1954 mit 2,1 Pankow technische und Wirtschaft liehe Rechnung der SED stimmen würde, so Mrd. Dollar den zweiten Platz unter den Beratung zugesichert worden. Auch der hieße das nur, daß sich die Lehenshal- Mitgliedern des Ostblocks inno (nach der Handel mit der Türkei hat seit Becnnn tung um etwa 3 Prozent verbilligte. Da- Sowjetunion mit 6,3 Mrd. Doll.). 1955 dieses Jahres größere Ausmaße erreicht. mit wäre sie aber immer noch — nach steigerte sich ihr Außenhandelsvolumen Während er Ende 1954 sich auf 15,8 Mill. den Angaben des Präsidenten der ,iut 2,4 Mrd. Doll, (gegen rund 7 Mul. Doll. türk. Pfund (1 Dollar 2,80 türk. Pfund) sowjetzonalen Statistik rund andert- bei der Sowjetunion). Rotchina, Polen und bezifferte, belief er sich Ende 1955 auf halb mal so teuer wie in der Bundesre- die Tschechoslowakei folgen erst in wei- über 30 Mill. türk. Pfund. In den letzten publik, obwohl die Arbeiter in der tem Abstand. In den letzten Monaten hat Monaten ist er weiter angestiegen. Die Sowjetzone — Ostmark gleich Westmark die Zone weitere und nicht erfolglose sowjetzonalen Ausführen nach der Türkei gerechnet — weniger verdienen als die Exportanstrengungen gegenüber den Ost- bestehen überwiegend aus Maschinen, westdeutschen. blockländern und auch mehreren nicht ZU Porz sllan, Elektroeinrichtungen und Land- dieser Mächtegruppe gehörenden Staaten transportfahrzeugen. Die Türkei liefert unternommen. labak, Baumwolle, Früchte und Tierhaare. Alte Feldpostbriefe ins Von Indien erreichte Pankow die Zusage, Während der Handel der Sowjetzone bei der Projektierung größerer indischer Oder-Neiße-Gebiet mit dem Westen nur etwa 15 Prozent des Industrioobjekte eingeschaltet zu werden. Gcsamtaußenhandels umfaßt und sieb vor- Wegen etwa einei Million bisher un- nehmlich auf innerhalb des Ostblocks nicht Auch auf dem Südamerika-Markt zustellbarer Feldpostbriefe, an die sich zu erlangende Rohstoffe gegen Waren- noch die Hoffnungen viele] lausender kompensationen insbesondere mit unter- beabsichtigt die Sowjetzone neuerdings klammern, weil sie glauben, aus ihnen entwickelten Ländern unter Ausschaltung vorzustoßen. Das volkseigene Handelsun- Aufklärung über das Schicksal ihrer An- westlichen Zwischenhandels erstreckt, aal ternehmen „Deutscher Innen- und Außen- gehörigen ZU ei hallen, hat sich die Pankow gegenüber Ägypten, Syrien und handel" (DIA) will - auf Veranlassung Zentralstelle der Heimatortskarteien arfTi dem Libanon eine merkliche handelspoli- Moskaus — eine Delegation in die siid- das Mundesvei 11 iebeiien m in isl ei iiini qe» tische Aktivität entfaltet. Ende Mai 1956 amerikanischen Staaten entsenden. Die wandt. Sie ha1 vorgeschlagen, vom Bun- hat der sudanesische Handelsminister in Delegation, die im August Berlin verläßt, desniinislei iiini für Post- und Fernmelde- Ostberlin Verhandlungen über eine Er- soll versuchen, Insbesondere mil Argen- wesen einen Zuschuß zu erbitten, damit weiterung der Handelsbeziehungen ge- tinien in das Außenhandelsgeschäft zu das Personal der Heimatortskarteien mit führt. Mit Ägypten wurde an Stelle des kommen. Man will Argentinien vor allem Unterstützung von Mitarbeitern der Bun- Ende 1955 abgelaufenen kurzfristigen mit feinmechanischen, optischen und elek- despost die jetzige Anschrift der frag- Handelsvertrags ein auf drei Jahre be- Iroteehnisehen Erzeugnissen beliefern. Die lichen Adressaten jener Feldpostbriefe messenes Abkommen getroffen, das einen Sowjetzonenwirtschafl versuch! offenbar, ermitteln kann. Wertrahmen von 3 Mill, ägypt. Pfund als durch ausgesprochene Dumping-Methoden die westdeutsche Konkurienz auf dem Hei den bisher nicht zugestellten Feld- Mindestmaß und ein Maximum von (iMill. postbriefen handell es sich zum aller- ägypt. Pfund festlegt, Ägypten exportiert Südamerika-Markt, Insbesondere in Chile und Argentinien, zu überrunden. größten Teil um Sendungen von west- in die Sowjetzone Baumwolle und soll von lichen Kriegsschauplätzen an Adressaten, die in Austreibungsgebieten östlich der Oder-Neiße wohnten; diese Sendungen konnten infolge der Kriegsereignisse Räumungsverkauf in der Sowjetzone nicht mehr zugestellt werden. Soweit sich unter ihnen Hiiele von östlichen Kriegs- Seit dem 4. Juni ist in der Sowjetzone werden in der Sowjetzone „Überplanbe- stände" genannt und sind für die Plan- schauplätzen oder aus russischer Gefan- die 17. Preissenkung seit der Einrichtung genschaft befanden, sind diese bereits der staatlichen Handelsorganisation (HO) wirtschalt deswegen besonders unange aussortiert und wo irgend angängig, den im November 1948 in Kraft. Sie wird na- nehm, weil sie „ UinlaiiKmittel" blockie- türlich von der kommunistischen Propa- ren. Wenn eine Verkaufsstelle der HO Adressaten zugeslcllt worden. Obwohl ganda in größter Aufmachung herausge- große Bestände an schwer verkäuflichen die Hoffnung gering ist, daß sich durch stellt, zumal seit der letzten Preissen- Textilien Liegen hat, kann sie keine die jelzl noch vorhandenem Briefe viele kung, die Anfang September 1954 er- gängigen modischen Artikel einkaufen, Schicks,de klaren lassen, hall die Zen- folgte, eine lange Zeit verstrichen ist. weil die Ihr durch di^n Plan zugebillig- trale der Heimatortskarteien es f#V Aber .Preissenkung" ist keine ganz rich- ten Geldmittel durch diese Überplanbe- äußerst wünschenswert, daß das leidige tige Deklarierung. Die jetzige Aktion stände gebunden sind und weil sie von Kapitel „unzustellbare Feldpostbriefe* stellt nämlich nur zum Teil eine echte sich aus Preise natürlich nicht herabset- nun endlich abgeschlossen wird. billigung dar. Nur wenige Waren, die zen darf. Deshalb ist jetzt eine allge- heute so produziert werden wie gestern, meine Senkung der Preise lür Laden- werden billiger. Das sind einige Texti- hüter verordnet worden. lien, ferner Kinderschuhe und schließlich Den allgemeinen offiziellen Verlautba- Fahrräder, Photoapparate, Faltboote so- rungen kann das freilich nur Jemand wie einige Marken von Staubsaugein und entnehmen, der die internen Spezialan.- Wenig Sympathie für Jugendweihe Kühlschränken. Die Preisermäßigung für Weisungen kennt. Offiziell erfährt man Nur 2000 Kinder aus dem Bereich der diese Waren beträgt im Durchschnitt beispielsweise folgendes: „Der Preis für etwa 25 Prozent. sachsischen Landeskirche haben sieh trotz die Armbanduhr Chronos (ohne sieine) Teilnahme am Konliiniandenuntorricht in wird um 42 Prozent gesenkt." In den (na- Vergleiche der jetzigen sowjetzonalen diesem Jahr an der kommunistischen turlich nicht veröffentlichten) Anweisun- Preise mit westdeutschen sind kaum mög- Jugendweihe beteiligt; sie wurden von lich, da mit Angaben wenig anzufangen gen dazu heißt es: JTir diese nicht mehr ist, die bloß heißen „Damenkleid .ms der Werksgarantie unterliegenden Uhren der Konfirmation ausgeschlossen, ihnen Kunstseide, bunt gewebt, Größe 46, ko- bzw. durch Überlagerung nichl mehr ein- gegenübe] stehen 49 000 Kinder, die inner- halb der sächsischen Landeskirche konfir- stet 58 Mark". Am ehesten vermitteil wand hei laufenden Uhren werden den Han- r vielleicht noch fohlende Angabe einen delsbetrieben pro Uhr 2 Mark zur Ver- miert wurden. .'! . >0() Kinder waren von Eindruck von der allgemeinen Preis- fügung gestellt. Aus diesen Mitteln sind Ihren Eltern nichl zum Konfirmandenun- höhe: Nach der Verbilligung kostet jetzt die Kosten für die Überholung der Uhren leriichi angemeldet worden. SeLbsl wenn ein paar Damenstrümpfe aus Perlon, und die Übernahme der Garantiever- angenommen wird, daß ein großer Pro- zweite Wahl, 11,90 Mark st,dt vorher pflichtungen zu decken." So geht es in zentsatz von ihnen zu dei kommunisti- 14,85 Mark. Solche echten Verbilligungen lancier Reihe weitei. Verbillig! werden schen Weihehandlung geschickt wurde, gibt es. Aber der Hauptteil der soge- Schreibmaschinen «aus der Produktion lullten kaum mehr als zehn Prozent der nannten Preissenkung besteht in der Her- 1954 und alter, die in der Aiisliihrung Sächsischen Kinder an der Jugendweihe absetzung der Preise Ihr Ladenhüter. Sie und Technik überholt sind und nicht teilgenommen. Ferienlager unter roter Flagge Hennecke bleibt Hennecke stirbt nicht. Wie die Indu- Die Kinder der Sowjetzone werden in heitserziehung ausgerichtet. Mit dem striegewerkschaft „Metall" mitteilt, wird den großen Ferien auch dieses Jahres Fahnenappell und dem kommunistischen in der Sowjetzone ein neues Arbeits- keine Ferien von der kommunistischen Morgenspruch beginnt der Tag unter gesetzbuch geschaffen, das die „volle Erziehung haben. Die Sommerferien sind der roten Lagerflagge und endet mit Ausnutzung des Arbeitstages" garan- nach einem staatlichen Plan „organisiert". dem Kampflied der .hingen Pioniere. Bei tieren soll. Da es durch die „Überzeu- Es werden Pionierlager, Betriebslagei Spiel und Unterhaltung wird das kom- gungsarbeit" nicht gelungen sei, „hohe usw. eingerichtet. Die UNA berichtet munistische Erziehungsziel keinen Mo- Arbeitsdisziplin" zu erreichen, werden darüber: ment aus den Augen gelassen. Der Zen- jetzt in Arbeitsordnungen drastische „Er- Insgesamt gehen 670 000 Kinder in die tralrat der FDJ hat unter Anleitung des ziehungsmaßnahmen" festgelegt. Was sogenannten „Zentralen Pionierlager" ZK der SED genau genormte Tages- sich hinter dieser schlichten Formulierung und in die sogenannten „Betriebsferien- pläne ausgearbeitet, genau umgrenzte verbirgt, wissen die Menschen unter lager". Ein dreiwöchiger Aufenthalt ko- Gesprächsthemen vorgeschlagen, ent- Ulbricht nur zu gut. Kommunistische „Er- stet dort für jeden Teilnehmer 12 Ost- sprechende Lieder ausgewählt. Die „pa- zieher" befleißigen sich bekanntermaßen mark. Bei mehr als zwei Kindern ermä- triotische Erziehung" steht im Vorder- in solchen Fällen nicht der Pädagogik des ßigt sich der Betrag sogar noch. Weitere grund, d. h. die Erziehung zum begei- Zuckerbrotes. 500 000 Kinder weiden unter Leitung sterten Ja zu den Errungenschaften des von besonders ausgesuchten und ge- Sozialismus, zum Haß gegen alles an- Hennecke stirbt also nicht. Nebenbei prüften Kräften mit ihren Arbeitsge- dere. Die Natur wird nach den Thesen bemerkt: Er bliebe auch bei uns, wenn meinschaften (Junge Naturfreunde, Junge des Marxismus und Materialismus als Stalin noch einmal stürbe. Hennecke — Zoologen, Junge Historiker usw.) Fe- Quelle .dien Lebens erklärt, der Glaube das ist die Unfreiheit, die personifizierte rienwanderungen unternehmen. 30 000 an den Schöpfer als Aberglaube abge- Planzahl im Übersollsystem — er gehört Kinder verbringen ihre Ferien in tan, als einziger Sinn des Lebens die Er- zum Kommunismus wie das Wasser zum Schwimmlagern. füllung von Pflichten und Aufgaben in Fisch, weil die Konzeption des Kommu- nismus vom idealistischen Menschenbild Aus dem Staatshaushall und aus Mit- der „fortschrittlichen Gesellschaftsord- nung des Sozialismus" gepriesen. ausgeht und die Idealisten nun einmal teln des FDGB wurden 50 Millionen Ost- spärlich gesät sind. Die Leistungen der mark für diese Ferienbetreuung abge- Das Ziel der Eroberung des Westens Menschen außerhalb des kommunistischen zweigt (1051 waren es 40 Millionen Ost- Herrschaftsbereiches werden weitgehend mark). Hinzu kommen aus sogenannten wird dabei konseguent verfolgt. Nicht nur werden in Brieten an westdeutsche durch Egoismus hochgekitzelt, die Lei- „Direktorfonds" der volkseigenen Be- stungen der Menschen im kommunisti- triebe noch bedeutende Mittel. Schulen Loblieder auf Frieden und Fort- schritt angestimmt, sondern auch mög- schen Staat müssen, da der Idealismus Aus der Höhe der Geldmittel läßt sich lichst viele westdeutsche Kinder in die fehlt, durch Druck erpreßt werden. leicht ablesen, wie sehr dem kommuni- Lager geholt. Vor kurzem bot der Ost- Wer also das Ubersollsystem abschafft, stischen Staat daran gelegen ist, seine magistrat dem Westberliner Senat meuchelt den Kommunismus. Und die „fortschrittliche" Erziehung nicht durch Plätze für 15000 Kinder an. Als das ab- Ferien unterbrechen zu lassen. Deshalb Kommunisten sind beileibe keine poli- gelehnt wurde, eröffnete man am Ale- tischen Selbstmörder. Daher bleibt Hen- sind auch die Lehrpersonen; die Führer xanderplatz und in einer Schule an der necke, bleibt die Planerfüllung, bleibt das der FDJ-Gruppen, der Pionierorganisa- Sektorengrenze zwei Meldestellen, wo erbarmungslose Ausbeutersystem der tionen und auch der Gesellschaft für Westberliner Eltern ihre Kinder füi Technik und Spoil vorplliehtet worden, kommunistischen Praxis, die sich von der kommunistischen Ferienlager in der ihre Ferien mit der Schuljugend in den ten Theorie Marx' und Engels' wie Sowjetzone anmelden können. Täglich der kummerliche Wildwestschmöker von Lagern, auf Wanderungen und bei Fe- kamen 80 bis 100 Eltern in jede dieser rienspielen zu verbringen. Goethes Faust unterscheidet. Meldestellen, gaben die Ostberliner Wer sich nun im Himmelbett jener Das Lagerleben, der Wanderbe! rieb darauf triumphierend als Antwort auf die Illusion streckte, Stalins zweiter Tod und die Spiele sind ganz auf die Ein- Ablehnungen. werde irgendwelche erfreulichen Aus- wirkungen für den sowjetzonalen Arbei- ter am Hochofen, im Uransdiacht oder Chronologie zur Geschichte der SED an der Drehbank haben, wird sich nach Herausgegeben vom Informationsbüro dem neuen „Erziehungsprogramm" der machen. Kommt hinzu, daß ein umfang- l'ankower für die Werktätigen er- West, Berlin-Schlachtensee, Eiderstädtei reiches Stichwortverzeichnis ein wirkli- Weg 3; 350 Seiten, Format DIN A 4, 1956. schrocken die Augen reiben. ches fruchtbares Arbeiten mit dieser Do- Willy Nissel. Haben wir eigentlich noch ein Gedächt- kumentation erleichtert, nis für die politischen Geschehen? Diese die SED nicht seihst gesprochen hat. Und 1945, als die Parteien in der Sowjetzone (X^rage muß man sich vorlegen, wenn man für jedes Zitat, das angeführt ist, gibt es zugelassen wurden, bis in unsere Tage. 11 .ii die in diesen Tagen von dem West- einen Quel lenh in weis, wichtig, weil wir Jahre Geschichte der SED sind das Nach- berliner Informationsbüro West der in der Bundesrepublik vielfach keine Vor- igewerk für die 11 Jahre Geschichte deutschen Öffentlichkeit vorgelegte Do- stellung davon haben, wo all die Materia- der Sowjetzonen-Bevölkerung. Wir wis- kumentation „Chronologische Materialen Diese Materialien zur Geschichte der sen, wenn wir in diese Chronik einsehen, /in Geschichte der SED" einen eisten SED spannen den Bogen vom 10. Juni v iel mehr um diese Geschichte. Blick tut. Warum? Auf dieses „Warum"? bleibt mit der Frage zu antworten: Was wissen wir eigentlich von der SED? Na- Strukturen dieser Staaten seien gleich- türlich, Namen wie Ulbricht und Pieck Das alte Lied falls harte Realitäten. Angesichts dieser oder Grotewohl sind auch uns in der Bun- Wenn .August Bach gegenwärtigen nationalen Situation desrepublik ein Begriff geworden, wir Verleger und Chefredakteur des „Thü- könne eine Lösung der deutschen Frage wissen mein von ihnen als über die Vor- ringei Tageblattes" und Präsident der auf deutschem Boden selbst zunächst sitzenden /.. B. der KPD, aber über die von Sow jei/oneni,inderkammer, offizielle Er- in einem friedlichen Nebeneinander an- Ulbricht, Pieck und Grotewohl geführte klärungen abgibt, so sagt ei darin, wie Partei wissen wir in der Tat nicht allzu gebahnt werden. Aus diesem Neben- UM ihn kennen, gewiß nichts Zufälliges einander könne sehr bald „in großen, viel, vor allem nicht viel über Ihre Politik, oder gar seine ganz persönliche Mei- die sie unter dein Schutz der Sowjets Seil für die deutsche Nation bedeutsamen nung. Es ist dennoch höchst interessant en ein Miteinander" werden. Diese 11 Jahren treibt und mil dei sie die soge- zu hören, was Bach nach einem Bericht nannte Deutsche Demokratische Republik eisten Ent wickliingsphasen, durch die des Berliner CDU-Blattes „Neue Zeit" Deutschen selbst herbeigeführt, könnten „gemacht" hat und führt. nul einer Be/it ksdelegieidenkenderen» Politik sollte nicht mit Sentiment ge- der Ostberliner CDU äußerte. Nach die- die ersten Basen für ein kommendes macht werden, weil falsche! Tone dann sem Bericht betonte Bach, dati Deutsch- Deutschland sichern. Bach kritisierte den nicht zu vermeiden sind. Es ist gut, daß land in allen Phasen seines Werdens Standpunkt der deutschen Bundesregie- uns das Informationsbüro West hier eine kein einheitlicher Nationalstaat gewesen rung, die zur Herbeiführung der Wie- nüchtei n e Do k u m entati o n vor- sei wie etwa Prankreich. Die Existenz dei Vereinigung nur die internationale legt, in der kein Wort enthalten ist, eins zweier deutscher Staaten jetzt sei eine Ebene sehe und alles von einer totalen lien enthalten sind, die die Politik, die harte Realiiai und die politischen, gesell- Hingabe an die westlichen Großmächte Wirtschaft und die Kultur der SED aus- schaftspolitischen und wirtschaftlichen erhoffe. lassen. Trauungen linden sonntags nach Was ist in Ostpreußen, Schlesien u. Pommern los? der Predigt statt, auch Taufen. Der Unter- richt für Konfirmanden ist auch am Sonn- Rücksiedler berichten tag in der Kirche. In Stolp wirkt Prediger Tietz. Bisher war der Gottesdienst indem Berichte von Rücksiedlern aus Ostp] Bartenstein. Ebenso wie in Mittelpolen, ( iemeindesaal in der Fruchtstraße. Der ßen, Schlesien und Pommern, aber auch Westpreußen, Posen und Oberschlesien wurde aber zu klem. Auf Antrag wurde Schilderungen von Reisenden, die dank darl in dem polnisch besetzten Teil Ost- die Kirche in dei Axnoldstraße freigege- der jetzt großzügiger gehandhabten Ver- preußens nur polnisch gesprochen wer- ben. Es waren aber an v ielen Stellen große kehrsbestimmungen ihre Angehörigen in den. Bei drw Gottesdiensten, die von pol- Reparaturen nötig. Die Kirchengemeinden den ehemals deutschen Gebieten besuch- nischen evangelischen Pfarrern abgehal- um Stolp hei um haben alle dazu gestiftet, ten, geben klarere Vorstellungen von dem werden, verstehen die alleren Be- ich selbsl habe auch In der Gemeinde eine Leben, das die zur Minderheit geworde- sucher oft nur die Worte „Jesus" und Sammlung durchgeführt. Am Karfreitag nen Deutschen dort führen. Im allgemei- „Amen". hatten wn nach langen Jahren frei. Da nen muß, wie epd mitteilt, festgestellt war in der Stolper Kirche kaum ein Steh- werden, daß jetzt, wo die Möglich]! Briel aus der Umgebung von Stettin platz zu kriegen. Der Gottesdienst fing einer Familienzusammenfüh- läßl erkennen, was den Vereinsamten ein rung von Verwandten ersten Grades C lottesdiensl in deutscher Sprache bedeu- 'hon um ft Uhr an. Bei der Abendmahls- gegeben sind, trotz vieler Besserungen der tet. Es heißt dort: „Wir Indien einen Pre leier reichten der Prediger Wein und eine Arbeits- und Lebensverhaltnisse der diger A. aus G. Er macht den Diensl D/ui Hilfskraft Brot. Trotzdem dauerte die Feier Wunsch, die alte Heimat zu verlas nebenamtlich, ist sonst auf dem Gul Stell- bis beinahe 2 Uhr. Von allen Seilen kamen um in Deutschland leben zu können, über- macher, Wenn in der Woche Begräbnis sie nach Stolp. Manchmal linden an einem mächtig geworden ist. Nach 11 Jahren ge- ist, muß er sich die Stunden freigeben Sonntag dred Trauungen statt", duldigen Ausharrens in Vereinsamung, äußerer und innerer Not scheint es vielen jetzt untragbar, noch weiterhin in der zur i Fremde gewordenen I leinnil ZU leben Warnung vor „Stelle 12" Ostpreußin, letzt in Westdeutschland le- Ligrund zuverlässiger Informationen von Stelle 12, um die Korrespondenten bend, berichtet von einem Besuch bei ihrer hat der Informationsdienst der bayerischen in Sicherheit ZU wiegen. Der Sortierer ar- Mutter, daß in der grimmigen Kalte im Wirtschaft einen Artikel veröffentlicht, in beitel mil Quarzlampe zui Vorprüfung und Februar täglich mein als tausend Men- wei. hem die bayerischen Geschäftsleute nach umfangreichen Vorschriften und KeÖtf schen stundenlang vor dem Wojewode- darüber aufgeklärt weiden, wie ihre Kor- leien. Er [eitel die verdächtigen Briefe aT. schaftsgebäude in Alienstein Schlange pondenz in der sowjetischen Besät - das Fließband, an dem die Ullner sitzen, standen, um die Ausreiseerlaubnis zu zungszone kontrolliert wird. In dem und er gibl die Briefe zur Kontrolle an beantragen. Beucht heißt es: den Slaalssichei heilsdiensl, Abteilung M, Zusammengenommen lassen die Belich- „Die Briefspionage gehört zum alltäg- weiler, die allein die wichtige Post öffnet te erkennen, daß die L e b e n s \ lichen Handwerk der Machthabe] in dei und sichtet." hältnisse in den ein/einen Gebieten jetisch besetzten Zone Deutschlands, noch sehr unterschiedlich sind Photokopien und Mitteilungen, die Hink In vieler Hinsicht versucht man, di n Deut- Schlüsse auf wirtschaftliche Vorgänge in Kurznachrichten schen das Leben zu erleichtern, in Breslau Westdeutschland und die Situation in den und KJÖslin erscheint eine deutsche Zei- Betrieben zulassen, wandern zu den da- Alle Aussiedler erhalten Begrüßungsgabe tung mit dem Titel, Vrheiterstimme", \\t)d für zuständigen Organisationen des so- im pommerschen Stolp winde kürzlich so- v. |i l/.onalen Regimes." Bei dem kürzlich eingetroffenen Trans- gar eine Tagung d< utscher Landarbeitei in- port von Spätaussiedlern aus den Vertrei- nen abgehalten, auf der man den Frauen die Drastisch vor Augen zu führen, was mit bungsgebieten wurde erstmalig an alle Möglichkeit gab, Beschwerden vorzubrin- hren Geschäftsbriefen an die Handels- Personen die einmalige Unterstützung aus gen. Dabei wurde u. a. der Wunsch ge- partner in der Zone geschieht, werden in Bundesmitteln zur Befriedigung dringend- äußert, daß in die Bibliothek der Si dem Bayerischen tnformationsdiensl die ster persönlicher Bedürfnisse gezahlt nannten Kulturräume auch deutsche Bü- Methoden (1CM- „Stelle 12" — die es in je- Diese beträgt! füi Personen über 21 Jahren cher aufgenommen würden. In den Be- dem größeren Postamt der Zone gibl 100 DM und lur Personen unter 21 Jahren richten polnischer Zeitungen über die Ta- geschildert. Man liest: „Stelle 12 beschäf- '0 DM. Bisher winden diese Beträge nur cjung wurde ausdrücklich hervorgehoben, tigt einige lausend Personen. Sie existie- Personen, die unter das Heimkehrerge- daß ohne die Arbeit der deutschen Frauen, ren offiziell ebensowenig wie deren Büros. setz lallen, gewährt, Die Ei Weiterung des die in ihrer Arbeitsleistung vorbildlich außenstehender hal mit ihnen Kon l'ersonenk reises auf alle Aussiedle! seien, das Soll auf den volkspolnischen takt. Sie haben Mililärrang — auch die welche ab l. 10. 1955 ins Bundesgebiet Staatsgütern nicht hatte erreicht werden Frauen, stelle 12 arbeitel mich dem Fließ- kamen, gehl aui einen Antrag der Abq#-. können. Für Schlesien hal das Warschauer isystem." ordneten Dr. Czaja, Dr. Götz, KuntschS^ Ministerium für Staatsgüter genehmigt, und Kunze sowie dei CDU/CSU-Bundes" daß die deutsche Landbevölkerung sich Man erfährt, was nun tatsächlich mil tagsfraktion zurück, welcher vom Vertrie- wieder eigenen Viehbestand zulegen darf, den ein/einen Briefen aus der Hundes benen- und Haushaltsausschuß des Bun- auch der Leistungslohn für Deutsche auf buk drüben in den Zensurstellen dei destages einstimmig gebilligt wurde. Auf den Staatsgütern soll erhöht werden. Postämter geschieht: Die „Öffner" halten Grund von Richtlinien, die das Bundes- die zugeklebten Umschläge über Wasser* minisiei Him im Vertriebene, Flüchtlinge In Schlesien und Pommern gibl es das dampf und geben 800 Briefe je Schicht an t\nd Kriegsbeschädigte erlassen hat, wird lassen viele Berichte erkennen, auch noch die »Leser" weiter. Diese Spezialisten der die Begrülhingsgabe ledern neueint reffen- re-ies deutschsprachiges k i rch 1 i C h o s Zensur prüfen jeden westdeutschen l'aiel den Spätaussiedler sofort im Grenzduirch- Leben. Pfarrer Steckel schreibt, daß er nach 38 verschiedenen Gesichtspunkten, crangslagei ausgezahlt. Für die in der Zeit im letzten Jahr allein acht Konfirmationen die clei Staatssicherheitsdienst festgelegt vom 1.10.1955 bis 10.6.1956 angekom- abhalten konnte, bei denen 153 Kil hat. menen Aussiedle] erfolgt noch eine beson- eingesegnet wurden. In Schlesien sind dere Regelung. auch noch einige Diakonissen des Franken- Findet der „Leser" einen den 38 Punkte, Steiner, Dresdner und i tter- SO wandert der Brief an den Abschreiber, Katholische Kirchen in Rumänien hauses tätig. Mehrere pommersche heiß! es weiter in dem warnenden Beruh! geschlossen des Informationsdienstes. Dieser schreibt meinden haben sich nei' wie Die kommunistische Regierung Rumä- der eine eigene Kirche einrichten können, das Interessierende mil Absender und Empfänger ab oder photokopierl das niens hat verfügt, daß die katholischen Ein Teil der zunächst besdilagnahn Kirchen des Landes nur noch an Sonn- und evangelischen Kirdien, die von den pol- Ganze, je nach Entscheidung des Leiters Von Stelle 12. Die Verschlieber arbeiten Feiertagen geöffnet werden dürfen. Damit nischen Katholiken benutzt wurden, ist sind die in dei ganzen Welt üblichen täg- jetzt freigegeben. Im Gegensatz zu Pom- mit besonderer Akkuratesse. Selten be- merkt man die Öffnung. Sogar Briefver- lichen Gottesdienste sowie Totenmessen mern und Schlesien cjibt es dagegen in und Trauungen an Werktagen verboten. Ostpreußen kein kirchliches Leben mein schlußmarken wandeln peinlich genau l"i auf ihren allen Pl.il/, Werktagsgottesdienste dürfen in Privat- in deutscher Sprache. Has gill nichl nui füi näusern nui nach in jedem einzelnen Falle Masuren, sondern auch für die Städte Eigens konstruierte Verschluß- und erfolgte] Genehmigung durch die Polizei Elbing, Maricnwerder, Braunsberg und tepressen verbergen die Tätigkeii gehalten werden. C e Junge Union A IV 2 g Auswärtige Finanzhilfe Junge Union: Wehrpflichtgesetz billigen Europäische Zahlungsunion verlängert Di,, Junge Union Deutschlands forderte anläßlich ihres am Das Bundeeministerrum fur wirtschaftliche Zusammenarbeit 30. Juni und 1. Juli abgeschlossenen Deutschlandtages in hi it mit: An 29. Juni l'J5o hat der Rat der OEEC in Paris die Lübeck und Travemünde noch einmal mil Nachdruck die um- Europäische Zahlungsunion um ein weiteres Jahr verlängert. gehende Verabschiedung des Wehrpflicht- Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wurde die Union gescl/es und die baldige Einsetzung eines Parlaments- m diesem Jahr ohne Veränderung der derzeitig geltenden beauftragten für die neuen Streitkräfte, in der Bnts'chließunci Regelung erneuert. Dies bedeutet, daß das bei der letztjähri- heißt es: gen Verlängerung eingeführte Gold-Kreditverhältnis, das die 1. Die Junge Union bejahl die Verabschiedung des Wehr- Abdeckung von Überschüssen und Defiziten jeweils zu75v.H. pfliditgesetzes. in Gold und zu 25 v.H. in Kredit vorsieht, unverändert bei- 2. Das Geseiz über die Berufung des Parlamentsbeauftrag- behalten worden ist. Ebenso wurde die besondere Be- ten für die Bundeswehr soll bald verabschiedet werden. endigungsklausel beibehalten, die vorsieht, daß beim Über- gang zur Konvertierbarkeit einer Gruppe von Ländern, die 3,. Die Junge Union erwartet vom Bundestag und der Bun- mindestens 50 v.H. der EZU-Quoten auf sich vereinen, die desregierung, daß sie gegen alle Feinde der Demokratie, EZU aufgelöst und das Europäische Währungsabkommen, das die sich bei der Aufstellung der Bundesweit! bemerkbaj im letzten Jahr unterzeichnet wurde, in Kraft gesetzt wird. machen, li.nl durchgreifen. Der Rat der OEEG hat jedoch aus Anlaß der diesjährigen 4. Die Grundsätze der Menschen!uhrung, wie sie vom zu- Verlängerung der EZU nachstellende Beschlüsse gefaßt, die ständigen Referat des Verteidigungsministerinms in den ein weiteres befriedigendes Funktionieren der Union gewähr- letzten Jahren unter Zustimmung einer weiten Öffentlich- keit vertreten worden sind, sollen umgehend als verbind- leisten sollen: 1. Der Rat erteilt seine Zustimmung zu dem zwischen liche Richtlinien der Truppenführung zugeleitet werden. einigen Gläubigem und Schuldnern abgeschlossenen neuen Zur Wi ed er ve r ei nigun g erklärte der Deutschland- Konsolddierungsabkommen mit einem Gesamtbetrag von tag: 207,5 Mill. Dollar und billigt ferner eine freiwillige Rück- Mit tiefer Anteilnahme und im Vertrauen auf die Ver- zahlung Italiens von 12 Mill. Dollar an die EZU. wirklichung des Rechts auf Heimat für alle Menschen ver- 2. Der Rat verlängert die zweijährige Laufzeit des im Vor- folgt die Junge Union Deutschlands den Freiheitskampf des polnischen Volkes gegen die bolschewistische Unterdrückung. jahr gewährten italienischen Sonderkredits von 50 Mill. Dol- Der Aufstand in Posen am 28./29. Juni 195(3 ist, wie auch lar um ein weiteres Jahr, d.h. bis zum 30. Juni 1958. »der 17. Juni 1953 in der sowjetischen Besatzungszone 3. Der Rat setzt lür einige Gläuhigerländer neue „Ral- öDeutschlands, ein deutliches Zeichen für die wahre Stim- longen" zum Ausgleich von Überschüssen fest und beschließt mung der Menschen im bolschewistischen Machtbereich. die weitere Blockierung der griechischen Schuldnerguote. Die Junge Union Deutschlands sieht in diesen Ereignissen 4. Schließlich weist der Rat das Direktorium der EZU an, eine weitere Bestätigung für die Richtigkeit der bisherigen seine Untersuchungen über die: Frage der automatischen Beurteilung der sowjetischen Machtpolitik durch Bundes- Rückzahlung von EZU-Krediten, lür die das gegenwärtige regierung und CDU/CSU-Bundestegsfraktion. Sie begrüßt Abkommen keine Fälligkeiten vorsieht, fortzusetzen und die außenpolitische Erklärung der Bundesregierung vom dem Rat gegebenenlalls bis zum 31. März 1957 geeignete 28. Juni 1966, die gute Ansätze dafür enthalt, den neuen Vorschläge zn unterbreiten. 5. Juli 1956 Methoden der psychologischen Kriegführung der Sowjets zu begegnen. Sie erwartet, daß Bundesregierung und Bundes- A IV 7 a Allgemeines tagsfraktion der CDU/CSU unbeirrt an den Grundsätzen ehr 2 Millionen Vertriebene und Flüchtlinge bisherigen Außen- und Wiedervereinigungspolitik, in enger indschaft mit den Nationen den Freien Welt festhalten. In den Jahren 1950 bis 1956 ist die Einwohnerzahl der 5. Juli 1956 Bundesrepublik um 2,74 Millionen oder 5,7 Prozent auf rund fünfzig Millionen angewachsen. Bundesvertriebenenminister A II 4 Bundestag Oberländer 84 o 2. Juli vor Pressevertretern in Bonn, daß an dieser Bevölkerungszunahme die einheimische Be- Bundestag billigte die Regierungserklärung völkerung nur mit 71U000 Q beteiligt sei. Der Rest Nach achtstündiger Aussprache üb«