Zeitschrift

lnteressenvereins desBayerischen Staatsopernpublikums2/94 aktue

Viorica Ursuleaczum 100.Geburtstag

l-Vit dem Tod der Ki.insderin am 22. Erste Opernjahre Dem nächstenEngagement am Deut- \'Oktober 1985 zerbrachebe der weni- schen Theater in Czemowitz gingen Ortswechselnvor- gen noch bestehendenBrücken, die Ihr Debut eab sie im Alter von 28 Jah- Jahre mit häufigen eilen ru- sich von rmserer Z€it zudck in die in der Oper von Zagreb,das aus. Viorica Ursuleac hatte ren 1922 geheiratet, alsbald letzte Schaffensperiodegroßer deut- damals noch Agram hieß. Das Enga- rnänischenArzt der nach Paris scher Opemschöpfimgenspannen; ge- doftlin verdanke sie der Fü- aus beruflichen Gründen sement Versuch,an der meint ist die künsderischeBeziehtmg daß sie der Intendantdes Opem- übersiedelnmußte. Der !ung, zu körnen, zwischenViorica Ursuleacund Richard hauseszufällig hörte, als sie ein Ge- dortipen Oper arbeiten schei-terte.lils ihr Marur seinen Beruf Strauss.Und so ist es nicht übertrieben, sangsstückfür ihre Prüfimg einstu- werm Roswitha Schlöttercr ihre le- später in England ausüben mußte, dierte. Weniser schön war an dieser - senswerte Dokumentation über die Viorica Ursu- kehrte Viorica Ursuleac zllsi nmen Vertragsbezidhung,daß geborenen "treue Frermdin" (so der Komponist) leac die Panien don auf kroatischsin- mit der zwischenzeitlich - zruück. Als mit "Singen für "beti- eenmußte. Tochter nach Czernowitz telt hat. Einsprineerin' -der flir eine Altistir hörte sie Intendant des Deutschen Mas die Zusammenarbeitmit Theatersurld vemflichtete sie Richard Straussund Clemens für ein Jahr. Krauss den menschlichenwie künstlerischenMittelpunkt irn Im Rahmen eines Konzerts, Lebender Sängerindärgestellt das die Ursuleac in Bukarest haben, so galt es zu Beginn gab, wurde Felix Weingartner, der Karriere zunächst auch damals Direktor der Wiener hier. sich in Kärmera-rbeitein Volksoper, auf die Künsderin /^ Reoirtoire zu schaffen. auftnerksam,Er war von ihr so begeistert, daß er ihr einen Viorica Unuleac, am 26. März Dreijahresvertraganbot: Nach 1894 als Tochter eines ihrem Studium kam Viorica orthodoxen Pdesters, der Ursuleac auf diese Weise zugleichan der Theologischen wieder nachWien. Fakult?it Gesang lehrte, in Czernowitz (Bukowina) geboren, wurde in der mu- ClemensKrauss sikalisch begeistertenFarnilie (der Mutter sagtman eine sehr Frankfuts Opemdirektor "schöne"Stimrne nach) schon leitete Mitte frühzeitig an die Musik der 20er Jahre die Wiener herangeführt.Wie es in der Tonki.irstlerkonzerte.Daneben Familie Tradition war, begal .ut war er ständig auf der Suche auch sie rnit sechs Jahren nach neuen Sänsertalenten. Klavier zu spielen. Später Zwar wurde ihm- auch die studierte sie an der Wiener Ursuleac "nachdrücklich em- Musikakademie über fünf pfohlen", er jedoch scheute JahreGesang bei Filip Forsten sich ("Kann man mit so einem rmd clanachbei Lilli IJhmann Viorica Ußulesc rmdCl€m€os Kraüss Namen die Agathe sngen?"). in Berlin. im Mirabelgartenin SalzburB Der l,obby, die sich die Sängerin jedoch mittlerweile in Wien zul Antwort, daß der Komponist kurz "ersungen" hatte. gelang es, sie in ein vor der Elektra-Vorstellung in Wien Vorsingen für Krauss eirzuschmug- einen Fidelio dirigiert hatte, wobei die Am 1. Juli 1933wird in DresdenAra- seln. Das Resulat war ein Secbs- Sängerin dort das hohe H schuldig bella wrbr ClemensKrauss (Regie: Jo- j-ahresvertragfiir die Frankirter Oper. geblieben war. sefCielen) uraufgefülut. Die Vorberei- nmgen dazu waren sehr umfangreich. Ußuleacs Engagementfällt in die Zeit, Das Theater wurde - welch Wunsch- die man aus Frankfirter Sicht die Wien-Dresden-Berlin haurn für heutige Regisseureurd Diri- "eoldenen Jahre" nemt und die vor al- genten- drei Wochen geschlossen,da- le; durch Künstlemersönlichkeiten 1929 wechselte Clemens Krauss auf mit man den ganzenTag proben korur- wie Clemens Krauss, Lothar Waller- den Direktionsposten der Wiener te, Entsprechendwar der Erfolg beim stein oder Ludv/ig Sieven geprägt wur- Publikum, turbulenter Ap- den. Hier erweitert sie ihr plaus setzte bereits nach Repertoire um Elsa, dem Duett Arabella - Elisabetho&t die Trouba- ZÄe*a in ersten Ald eh, dour-l,eonore,vnd hier er- der Schlußbeifall wollte hält die Sängerinauch ihre kein Ende nehmen. Strauss erste Strauss-Partie, den granrlierte der Ursuleac Komponisten in Ar[adne anschließend mit den Wor- auf Naxos(22. Söptember ten: "Sie haben die Arabel- 1926). Richard Strauss la wrmderschön zum I-e- hattesie zwarbereits 1925 ben gebracht, ich bin vol- als Freia im Rheingold ge- ler Bewundemng Ihlen höfi, zum direkten Kontakt dankbar daflir!" kam es allerdingsent im Rahmen der Festwochen im August !977, n deren Straussselbst die EleVra dirigierte und die Ursuleac die Chrysothemissang. In Zusammenhang mit den Vorbereitungen zu der am 24. Juli 1938 in Mün- Ein H für Fidelio chen uraufgeführten Oper Friedenslag galt es zu- nächst, ein gewaltiges Hin- Am Ende der ersten Elek- demis zu überwinden: ha-Vorstellung hielt die Viorica Ursuleac befand Unuleac bei der Stelle sich zu Proben in Rom, "Ich muß bei meinem Bru- kohnte also nicht gleich- der sein!" das H lang mit zeitig in München anwe- einem Crescendo aus, wie send sein, Die Hürde wur- sie es zusammen mit de dadurch gemeistert, daß Krauss einstudiert hatte. Vioricas Schwester, eile Sie bemerkte dabei, wie Altistin, die Rolle in Mün. erstarmt Stxauss war und chen zusammen mit dem daß er dem Konzetmeister Korrepetitor einstudierte, etwas zuflüstete, Nach der darur nach Rom reiste, um Vontellung erfrrlr sie von Viorica Ursuleac und Rlchad stmuss dort das Erlernte weiterzu- diesem, daß Strauss ge- geben. nach der Uraufführün8 von in München Auf diese Weise meint hatte, dies wäre ein kehrte die Sängerin mit der H für den Fidelio. Ent- vollst?indig einstudierten rüstet entfuhr es Viorica Partie der Maria aus Rom zurück. Der Unuleac: "Warum denn für den Fidelio Staatsoper.Aufgrund der bisherigen KomDonist "honorierte" die und nicht für Strauss?!" Entweder Zusamnenarbeitwar es nicht verwurt- musilalische l.€istung von Ursuleac hatte Shauss dies selbst gehört oder es derlich, claß Viorica Unuleac bereits uld Krauss. wie bereits erwähnt. mit - wurde ihm überbracht. Jedenfalls 1930 für jeweils 25 Abende pro Jalr der Widmung des Werkes an sie. zehn Jahre später'des - anläßlich der ebenfalls dorthin verpflichtet wurde. Urauffährung Friederstag in Die Sänserin-urn erweitert ihr Strauss-Re- München, der Clemens Krauss uld oertoire die Partie der Kaiserin rn Capriccio Viorica Ursuleac gewidmet ist, über- äer Frau ohne Schatten. 1931 efüeh reichte der Komoonist einen Klavier- sie ein Engagementfür clrei Jahre an 1942 stard die Uraufftihrung von auszue mit den Worten: "Da haben Sie der DresdenerOoer unter Fritz Busch. Capriccio an. Am Entstehen dieser zwanziis hohe H's von Strauss und Unter diesemDirisenten keiert sie als Oper hatte ja Clemens Krauss einen noch v'ieles andere mehr!" Unuleac. weitereStrauss-Paiiet dteArindne wÄ maßgeblichenAnteil; in der Münchler der dabei wieder das "H für den Fide- dieHelena. Oper machte das geflügelte Wort die lio" aus Frankfut in den Sinn kam, FortsetzungSeite l0 fragte Straussnach der Bedeutug sei- ner damaligen Außerung und erhielt

1 VERANSTALTUNGEN MITTEILUNGEN

Künstlergespräche IBS-Club Opernkarten Der IBS karm Karten vermitteln, Sie Dienstag,8. März 1994,19.00 tlhr "AltmünchnerGesellenhaus" können entweder schriftlich bei un- PeterJonas Adolf-Kolping-Str.1, 80336München seren Veranstaltungen bestellen (edoch (Intendantd. Bayer.Staatsoper) keine Garantie auf die Efillung spe- Mittwoch.2. M,irz 1994.18.00 Ubr Hotel Eden-Wolff, rrJulius zieller Platzwünsche! ). Amulfstr. 4, 80335München Einführungzu Cäsar" von G.F.Händöl mit Musikbeispi€len Die Aufftihrungen und deren Termine Eiilaß eine Srrmdevor Beginn. (Referentin;Sigrid Rohr) erfragen Sie bitte im Bürol Kostenbeiljag Mitglieder DM 5._ Dienstag,12. April 1994,19.00 Uhr - Gäste DM 10. Die Zauber{löte- wirklich human? IBs-Abonnenten fi€i Reisen Schüler und Studenten zählen jeweils die H:ifte (Referentin:Margarete Sauer) Bitte bringenSie dasTextbuch mit! Exklusiv für die lBs-Mitgüederbietet ****rc Dienstag,10. Mai 1994,18.00 Uhr det Reise- & Bürosenice Monika Richard Tauber B eyerle-Scheller(Anschrift : Mettnauer (Referent:Karl Katheder) Str.27, 81249München; Tel. O89/ 864 KURZNOTIERT 22 99, Fax:.089 / 864 39 0l) folgende Reisenan:

\N4ontag,21.März 1994, 19.30 tthr Paris: Carmen(Bizet) cFranz Schubert: Winterreise Frau ohneSchatten (Strauss) Amulf Seidl,Bariton 16.-2t.3.94 Mari Holl6 amFlügel Kultureller Frühschoppen New Yorki Aida (Verdi) DeutscherLyceumclub OteUo(vedi) Maximilianstr.6, 80333 München 16.-24.4.94 Einhitt DM 10,- an der Ab€ndkasse Montag,25. April 1994 St. GaIIenr Elektra (Stauss) Amulf Seidl ist langjährieesIBs-Mitelied Führungdurch die OpernwerkstättenPoing Thais (Massenet) (Pionchielli) *d(t( La cioconda Abfahn: Maienplatz 9.01 Ubr 12.-15.s.94 (s6 Edins) Ankunftr Poing 9.25 Uhr Der IB S-Wettbewerb "Mitglieder wer- Augsbwg Diezaube löte (Mozan) (Fußwes20 Minuten) t.5.94 ben Mitglieder" wird verlängert: bis Fijhrung: l0 Uhr zum 15. März 1994 haben Sie die anschtießendcelegenheit zurn Mitlagessen Drcsden: Sa.lome(Suauss) Möglichkeit, an der Verlosung teilzu- La Clemenzadi Tito (Mozart) Anmeldmg im Büro erbeten,da Teilnehmerzal t9.-24.5.94 nehmen (siehe IBS-aktuell 5/93 S. 2)! begrenzll *** Linzr- Die Perlenlischer(Bizet) Elektra (Süauss) 2.5.6.94 Aus der Hand des östeneichischen Generalkonsuls Dr. S€sur-Cabanac er- Sruügan: Die Meisteßinger (Wagner) 26.6.94 hielt Prof. Dr. Hellmuih Matiasek das Wanderungen österreichische Ehrenkeuz ftir Wissen- Augsburg: Die Bemauerin(df) ;chaft und Kunst L Klasse ftir seine t6.'7.94 Verdienste um die österreichische Brcgenz: Nabucco(Vedi) Kultur im Ausland. Die IBS-4-Tage-Wanderungfi ndet Fmncescada Rimini vom 4. (Anreise)bis 8.Mai 22.25.',7.94 **:* ir Thüdngen/Remsteigstatt.

Yom 6. - 12.6.1994finden die diesiäh- rigen Richard-Strauss-Tage in öar- Samstag,9. April 1994 misch-Partenkirchen statt. Das Veran- Dachau- Etzenhausen- Dachau stalhrngsprogramm kalm im Büro er- Wanderzeir ca- 3% Stunden fiast werden. BesondererHinweis: Am Abfaht: Marienplatz 8.54 Utu I 1.- und 12. werden sämtliche Orche- (S2 Petershausen) sterlieder aufgeführt (mit R. Abbado, F. Anlai'fr Dachau 9.16 Uhr Araiza. M. Price u.a.). Samstag,1l..Jtmi 1994 Bei einer Teilnehmerzahl von minde- Geltendorf - Eismerszell - Geltendorf stens 20 Interessenten karm eine Bus- Wanderzeitca- 4 Stunden fahrt orsanisiert werden. Setzen Sie Abfahrt Marienplatz 8.58Uhr sich dies-bezüslich bitte mit dem Bito (S4Celtendoro in Verbinduns-! Anl(unft: Geltendof 9.44Uhr ZU GASTBEIM IBS

Peter Schneider- Chefdirigent

Es war nicht nur Neugierde, sondem ben. Einmal habe er in Bayreuth sogar Musiker und Dirigenten, wenn sie in auch Sorse um die Zukunft rmserer die sanze Elsa-Partie bis zur Premiere ein "normales" Haus zurückkehren. Je- Oper, die-eine große Schar IBSler und singän müssen. weil die Protagonistin der Bayreuth-Dirigent, noch dazu wentl ins Künstlerhaus g,elockt hatte, wegen Indisposition nur markielen er einen deutschen Namen trägt, wild Gäste - um den neuen Chefdirigenten nfier kointe. Dazu kamen ihm natürlich automatisch für das deutsche Fach und die Assi- WaAner-Mozart-Slrauss- abgestempelt. kernenzulernen rurd mit ihm zu disku- seine Sängerausbildung "das tieren. stentenzeit bei Gesanglehrem sehr zu- für italienische und frlrzösiiche gute. Fach sind Ausländer zuständig: Deut- Den vielzitierten Wiener Berufsweg sches Schubladendenken, das im Aus- "Sänserknabe-Ljpizzaner-Hofrat" hat Der Ruf nach Bayreuth l98l war ein land sicher belächelt wird! So kommt Peter Schneider nicht eingesct agen, Markstein in seiner Karriere und ist es es, daß Peter Schneider viele italieni- (z'8. denn der Wiener S:ingerknabe war für ieden Kürstler. denn von dort öfftlet sche Opem nie einsnrdiert hat schon füih von der Tätigkeit des Did- sicli der Wes in die Welt. Peter , Aida, O/e/la). Der neue Münch- genten fasziniert. Nach kurzzeitigem Schneider war schon lange auf Wolf- ner Maskenball ist eine ftir Schneider Liebäugeln mit dem S?inger- oder gang Wagners Dirigentenliste vorge- erfreuliche Ausnahme. Schauspielerbenrfvollzog sich se'Lne merkt, er konnte aber erst engagiert l,aufbahn exemplarisch. Davon er- Dem neuen Führungsteamder Bayeri- zählte der gebtirtige Wiener (Jahrgang schenstaatsoper geFört er nun seii Be- 1939)fieimütis und lebhaft,ohne Allü- sinn der spieizeii l99Jl94 als chefdi- ren oder Arrogänz. mit liebenswürdiger äsent an. Der Titel GMD bleibt wolf- Verbindlichkeit, kenntnisreich gelenkt sans Sawallisch bisher vorbehalten. von Helga Schmidt. Änsiheinend nimmt ein Bayerischer GMD eine Sonderstellung ein! Jährlich Schonfrüh durfte er als Sängerknabein 40mal hat Schneider hier am Pult flir opem mitwirken. wobei er das Thea- Oper rmd Akademiekonzert zu stehen, teileben hinter den Kulissen kermen- oft aber sitzt er auch als Zulörer mit lemte, noch bevor er seinen ersten1r- Vergnügen in der Loge; sicher, wem, henprin als Zuseher erlebte. Während wie vorgesehen, Pultprominenz enga- seinesStudiums an der Wiener Musik- sien wiä. Sein zweiGs Standbeh hat akadernie beobachtete er vom Stehplatz ör in Wien behalten. aus den 1. Kapellmeister Rudolf Moralt (entfernter Verwandter von Richard In der anschließenden l?ingeren Publi- Strauss)so genau,daß er iin als lrhrer kumsdiskussion wutden vor allem die seinerDiriiienechnik bezeichnet.Auch Sorqen um unser Repertoire deullich. der legendäre Dirigentenerzieher Hans Vie-leIiebsewordene Produktionen sind Swarowsky beeinllußte ihn stark durch "gestorbei" (Fledermaus, , seine umfassende Bildung, mit der er Jungfrau von Orl6ans, Sache Makro- poulos u.a.) oder verschwunden(Ring, die geistigen Hintergründe der Parti- Foto: K.Kalheder turen aufzeigte. Sein erstes Engage- Parsifal, Arabella etc.), das äaruösi- ment erhielt er am Salzburger l,andes- sche Reoertoire und die deutsche theater als Korepetitor. Hierauf folgten werden, als er die Stellung eines GMD Spieloper sind unterrepräsentiert. Be- ) seine Berufung als 1. Kapellrneister in Bremen erreicht hatte. Mit dem Flie- ruhisende Antworten waren kaum zu nach Heidelbers. später an die Deut- genden Holldnder debütierte er am hore]r. Auch urser Vorschlag für kon- scheOper am R-heinund schließlichdie Grünen Hügel, später übemalun er den zetante Auffühnmgen wurde nicht ak- GMD-Posten in Bremen und Mann- sesamtenRir.s von Ceorq-Mal Solti. Mit z€ptiert. ln bezug auf deutschsprachige heim. Seit 1987 war er freibemflich t?i- Ändacht saßeizum e$ten auf dem übertitel schieden sich die Geister. lis. Ansefansen von Bühnenmusik, Sessel im Graben, eingedenk der be- Nach den nicht allseits beliebten Auf- Singspiei und-Operenedirigierte er al- rühmten Pultstan, die hier schon ge- tragswerken gefiagt, wies Schleider jes, vorwieqend deutschesFach, bis zu wirkt hatten. Voreßt waren allerdings darauf hin, daß sie "bestellt und be- einemJanaöek-Zvklus an der DOR. akustische Probleme zu meistem, da zahlt" auch gespielt werden müssen. Im der überdeckte Graben den Schall auf übrigen sei sein Indikator für gute Mu- Nach den ,qr,nr*n .ir,", iuneen Diri- die Bühne leitet, von wo er, von der sik die Kraft, die von ihr ausgeht und gentenbefiagi nannteer ei ali schwie- Rückwand rcflektiert, erst den Zu- ihn von innen her motiviert, fordert und rigste Aufgabe. ein Orchester bei der schauenaum eneicht. So klingt für den begeistert, im Gegensatz zu schlechter, Probe bekannter Stücke zul eigenen Pulmeu.lins alles Bühnengeschehen die ermüdel Auffassuns zu motivieren. Modeme zeiwersetzi,für das Publikum indessen Werke, diä den Musikem bilher unbe- richtie. Auch muß deutlicher dirigiert Nachfolger sein ist kein leichtes Amt, gespielt kartnt waren, seien mit der lJberlegen- und läutstark werden; nur die zu viele' Erinnerungen und Vomrteile heit des Dirisetnen leichter einzustu- hohen Streichär iönnen nänrlich auch sibt es zu überwinden. Wir wünschen dieren. Mit Iirtendanten und Sängem die S?inser hören. So entsteht der dun- inserem Chefdirigenten die Zuneigung habe er bisher keine nennenswerten kle sa;tkhng, den des Orchesten, die Gurst des Publi- Schwierigkeiten gehabt. Der Cesang wollte, rmd den kein anderes Opern- kums und eine faire Presse. die nicht sei ihm als Repetitor ständig aufgege- haus bieten kann. Entsprechend entmutigt. Herta Starke schwierig ist dann die Umstellung für DasGewissen der Bühne

Das hogramrnheft zu einer Auffüh- Fähigkeit, Ruhe bewahren, auch, welut Protokoll einer Aufführung rune enthält auch den Namen des In- um ihn herum alle anderen nervös sind; spiiienten, der am betreffendenAbend Verständnis für technische Abläufei 11. Januar 1994: Tosca. Beginn der Dienst hat, Wozu braucht man einen vor allem aber: Einfühtmgsvermögen Vontellune: 19 Uhr. Herr Ehlers ist um Inspizienten,was tut er? Lt. Dudenist und Verantwortungsbewußtsein. 'Jemand, 18.15 im'Haus, sein Kollege Heino eirlrspizient der für denrei- Kurrh ebenfalls.Wir gehen zu seinem bungslosenAblauf der Auffülrung ver- Wann begirurt die Arbeit des Inspizi- Pult auf der rechten Bühnenseite: Ein antwortlich ist". In anderen Sprachen enten? Ehlers: "Wir sind schon von den schaltpult mit über 100 Knöpfen.Er ist man weit präziser:Für die Biiten ist ersten Proben einer Neuproduktion an karurmit Hilfe dieserSchaltungen jede der Impizient ein "stagedirector", tmd dabei. Es werden zwei Inspizienten Garderobe,die Kantine, Probenräume, die Italiener nennen ihn den Orchestergraben und "direttore di scena". Aber auch ieden stationärenPlatz "Inspizient"?Also jemand, des iechnischen Personals der irgend etwas inspiziert? (Beleuchtung,Untermaschi- Das hilft uns auch nicht nerie), die Regie-Kabinehin- weiter.Ich nahm deshalbmit ter dem Zuschaueraum an- dem Chef-Inspizienten der steuernund steueft auch die BayerischenS[aatsoper, Ni- Beleuchtrms irn Zuschauer- ,lkolaus Ehlen, Konfakt auf, raum. Der Iirspizient setztdie Yum aus erster Hand die rich- Vorstelluns in Gane. Uber tigen lnformationenzu erhal- dem Schimult sin-d zwei ien. Monitore airgebracht. Auf einernkarn er das Geschehen "Herr Ehlers. wie wird man auf der Bühne verfolgen, auf eigendich Inspizient?" Eh- dem anderensieht er den Di- lers: "Es gibt keinenvorgege- dgenten (an diesem Abend benen Ausbildungsweg.Wir Jun M?irkl). Wir gehen zu haben zwar (dies ist ein den Herren-Garderobenund Novum) Praktikanten,die in besrüßen die Solisten der Reeel in einern Jahr die @-vorsky, Weikl, Götzen, praktisöheArbeit kennenler- Ress,Anderson) - alle im er- nen können. Es sind aber stenAkt Beschitftietenwaren nicht rmbedingtIrspizienten- rcchtzeitig da (inindesters Anwärter, die dieses Prakti- 12 Stundevorher). Wihe ein kum absolvieren,sondem oft Mitwirftender nicht rechtzei- Studierendeder Theaterwis- tig da, rnüßte der Inspizient senschaften."Auch Ehlers ist dies sofort dem Betriebsbi.iro eher zuf?illig Inspizient ge- mitteilen. worden. Er hatte als jrmger Gesang studie und Marur Der Eiseme Vorhane' wird Säneerwerden wollen. Dam henmterselassen. Der wuräe er Statist an der Oper, Abendstieleiter geht noch- und schonbald fiel dem Sta- mals mit den im enten Bild tistenführer ud den Abend- beschäftisten Statisten und dem Kinäerchor die Auftritte durch. Ehlers prtift, ob auf €ingeieilt, die sich vertreten müssen, der Bühne alles in Ordnung ist, die rie. Asageroff,der damaligeChefinspi- aber bei Stücken mit einer besonders Requisiten (2. B. der Schlüssel für zient, fragte ihn, ob er Interessehätle, $oßen Zahl von Mitwirtenden rmd Angeloni) an ihrem Platz liegen. Darm Irspizient zu werden. Ehlers erHärte iäufisen Szenenwechselnwird die erfolsen die vorletzten Aufrufe zum sich bereil neben einem Inspizienten Vorstillmg von zwei Inspizientenbe- Orcliester,zu den Solisten, zum Chor, "mitzulaufen", um auch für söh selbst heut, Der erste InsDizient hat am (vom zu den Statisten. Fünf Minuten vor herauszufinden.ob dies eine ihn inter- Haupt-Pultauf der rechtenSeite Vorstelhmgsbeginn:Anfrage bei der essierende Aufgabenstellung sein Zuschaueraus) Dienst, der zweite am Kasse.wieviele Interessentennoch an- könnte. hrlt der linken Seite,von dem aus sich stehen.Evd. werdennoch ein paar Mi- ebenfalls alle Funlrtionen steuem las- nuten zugegeben.Herr Märkl kommt Seit 1988 ist Ehlers Chefinspizient.Er sen,denn die Schaltpultesind identisch zum Inspizientenpdt, geht dann hin- hatte die Voraüssetzungen,die unver- ausgestattet."Ehlen schlägtvor, daß unter zum Orchestergraben.Nachdem ich bei einer Vorstelluns neben ihm zichtbarsind: Musikalit,it, denn der In- sich der Inspizient übeneugt hat, daß spizientmuß die Abläufe aus dem Kla- stehenrmd ihn begleitei soll, um so die Solisten für die erste Szene vierauszugheraus exakt auf den Takt den Ablauf einer Vorst€llüng mitzuer- (Andersoq Kuhn, Dvorsky) auf der steuerni sorgfültige Arbeitsweise; die leben. Bühne sind und das OrchesterPlatz ge- nommen hal läßt er das Licht im Zu schauer-Rarm ausgehen und gibt für Musiker für die Bühnenmusik anwe- tergelassenist, haben auch die Inspi- M?irkl das Zeichen, zum Pult zu gehen. send sind (sie spielen in einem separa- zienten Feierabend, Für Ehlers war dies ten Raum, die Musik wird zugespielt). die 3.850.Vontellung als lrspizient. Vorhans auf! Im zweiten Akt sieht man Vorhang aufl das Gesihehen auf der Bühne nur durch Wir setzen uns nochnals zusammen: einen kleinen Spalt, muß es also auf Ehlers, Kurth, Frau Korks rmd ich. Ich Dvorskv hat seil "Recondita armonia" dem Monitor verfolgen. frage Kurth, wie er Inspizient gewor- noch niiht zu Ende gesungen,da geht den ist. Heino Kurth war Ballett-Tänzer Eh.lers zu Frau Kalinina (Tosca), bringt in Ostberlin, zunächst tanzte er Gmppe, HerrenStatisten bitte zur dannSolo. Nacheiner Operation zeigte sie -persönlich zu der Tür in der hjnte- "Die ren Bi.iluenmitte. Um Cast-Sänger Exekution" sich, daß er als Tänzer nicht mehr kümmert sich der Inspizient immer würde auftxeten köruren. Es ergab sich sanz besonde$. Ich habe iuwischen Zwischen zweitem und drittem Akt ist eine Celegenheit, zunächst als Assi- mehrmals in den Klavierauszug auf die Pause nur kurz. Wiederum Kon- stent des Insoizienten an der Ostberli- Kurth später dem PuJtgesehen, in dem der Inspizi- trolldurchrufe: Sild alle im dritten Akt ner Oper zu ärbeiten. Als ent alle Auftritte einaezeichnet hat. beschäftisten Personen anwesend? nach München kam, hal er bei Ever- sei- "Manchmal ist es allerdings notwendig, Plötzlich- meldet der Statistenführer, dings lnszenierungder Bemauerin gegeben diese Eintragungen zu ?indem, wenn daß die Gewehre noch nicht da sind. nen Einstand als Inspizient er sich zeist. daß der Wes auf die Szene Ehlers ruft den Waffenmeister - doch und wurde daraufhin engagiert. Wird zu schriell oder zu lanissam ist, bzw. der meldet sich nicht. Ehlen ruft den deshalb bevorzugt bei Ballettaufftih- müssen alle wir schicken die Mitwirkenden einfach schon auf sehen Gang zrun Pult rungen einqeseui?-Ballett "wir ein wenig frtiher oder sPäter auf die wartenden Dirisenten auf und erklä( orr-r und machen. aber Hetr Bühne, wenn dies aufgnmd des Tem- ihm, daß es noJh eine kleine Verzöge- Kirth brinst natürlich für das Ballett und das pos der Auffühmng oder des TemPos mns gebe. Den Statisten wird zur Si- eine besonäere Eigmrng mit, aer Mitwirkenden beim Auftreten not- cheihäit nochmals erklän. wie die wollen wir möglichstberücksichtigen", wendig sein sollte." Die Einbagungen Aufuitte abzr.rlaufen haben. Trotz der sast Ehlers. und fuet hinzu, daß es im Klavierauszus z€igen ln unter- soürbarenAnspannung wegen der feh- beim Balleti eigene 6eseumäßigkeiten schiedlichen Far6en oäer speziellen länden Gewehie für die Exekution Ca- sibt. Dies beqirutt schon damit. wie Kürzeln, was gemeint isc Rufe in die varadossis bewahrt Elüers Ruhe. End- iechtzeitis ein Tänzer/eineTärzerin in ieweiliqen Räume, Auftril(e, Ceräu- lich sind die Gewehre da - der Waf- die Szeni seschickt wird: Der eine iche, Musik-Zuspielungen, Aushändi- fenmeister hatte sich zwar etwas ver- Tänzer will init einem größeren Anlauf von Requisiten o.ä. Auf besonde- aber zur Zeit des Durchrufs in die Szenetanzen, der andere mit ei- sen sDätet.war - ien Blättem' im Klavierauszugwird bereits auf dem Wege. Zeichen für nem kurzen Anlauf solche Zeitdiffe- und über jede Vontellung vermerkt, warm Märkl zum Aufuitt: Der ddtte Akt renzen muß der Inspizient spi.iren die einzelnen Akte begonnen haben, konnte mit fünf Minuten Verzögenmg berücksichtigen. warur sie zu Ende sind uid wie die Be- beeinnen. Deruroch wird der Vorfall, setzuns.ist. Neup,ieriq blättere ich zu auöh wenn nichts passiert ist, im Ta- Die fünf Inspizienten und drei Souf- den eÄten vorsGllungen der Oper in gesprotokoll vermerkt. fleusen unterstehen dem "Direktor des München rmd lese die Namen Zdenka musikalischen Bereichs", Karlheinz Faßbender (Tosca), Raoul Walter Vorhans auf zum dritten Akt: Gerhard Zierold, sind also dem künstlerischen (Cavaradossi) Fritz Feinhals (Scarpia). Auer, der den Schliesser singt, wartet Personal zugeordnet. auf seinen Aufuitt. Das Publikum hört Pause: Ehlen setzt sich mit mir und ihn laut knarrend ein Scltloss aufschlie- lch frage mich, ob mal dieses so kom- seinemKollegen in sein in Bühnem?ihe ßen - Ehlers macht das Geräusch mit 'AußenstehindenDlexe Tätiskeitsfeld überhaupt einem qelegenesBilro. lnzwischen habe ich einem alten, rostigen Schloss.And?ich- verständlich machen, äucli die Sou.fl'leusedes Abends, Frau tise Stille. als Dvorsky "E lucevanle anschanlich erläutern kann, was alles Helsa Korks. kennenqelernt,derut die stille" singt. Etrlersgi6t Frau Kalinina wirklich in die Verantwortung des In- Soulflleusenuntersteh;n dem Chef-ln- den "Besleitbrief für Floria Tosca und soizienten fiillt. Die Antwort wäre: fast spizienten. Auch sie kam zufällig zu den Herm der sie begleitet". Durchruf ailes, derur der Irupizient muß, werur diesem Beruf. Sie war mehrere Jahre an zur Statisterie: "Die Herren Statisten während der Vorstellung Unvorherge- verschiedenen Bühnen der ehemaligen bitte zur Exekution.". henes passierl. ohne Abstinrnung mit DDR als Sängerin t?itig. Nachdem sie anderen Stellen eigenverantwortlich durch einen Autounfall ihren Mann Ich sehe auf dem Monitor, wie Märkl Entscheidungentreffen. August Ever- verlor, kam sie in den Weslen. Da sie mit seinen Musikern die Dramatik der ding namte die lrspizienten einmal Kinder hatte und als Sängerin nicht Szene zum Kulminationspurkt steuert: "Da-scewissen der tiühne". Und "ein metu Fuß fassen konnte, nahm sie die Die Statisten legen die Gewehre an, schlechtes Gewissen" kann sich kein Chance wahr. als Souffleuse zu Salve: "Ecco u; artista!" Dann die Theater leisten, muß man ergänzen. Die arbeiten. Es ist sicher eine gute letzten Statistenaufuitte, Ehlers schickt Mirwirke nden, das technische Personal, Voraussetzung für eine Souffleuse, daß sie semäßseinen Eintragunsen im Kla- die Düektion wissen die Zuverlässig- sie von den- Problemen der Sänger vieäuszus auf die Büüui-e.Äls der Vor- keit von Ehlers rutd seiles Teams zu etwasversteht, hang ftilltl bin ich mit ihm erleichtert, schätzen,dies habe ich gespün. Dieser daß die Vorstellulg ohne nennenswefte Blick hinter die Kulissen hat mir deut- Zweiter Akt: Ehlers prüft, ob das Paruren über die Bühne ging. Doch erst lich sernacht, wie entscheidend auch Mord-Messeran seinem Platz liegt, die als der Eiseme Vorhang wieder henm solchäStelten zum Gelinsen einer Auf- fährung beihagen. Eelga Schmidt \lul\(hcrr!r tLtr(ji r)cqrIl/ Winfried Sakai

Bereits bei seinem Gärtnemlatz-Debüt Heinz-Rühman-Film, dazu die herrli- Winfried Sakai ist Anfang 30 und be- als van Bett im Juni 1993 jübelte nicht che Gegend, ganz wunderbar." Eben- zeichnet sich selbst als "Baby-Baß". nur das Publikum. Auch die professio- falls in Ostdeutschland.in Dessau.wo "Wohin die Reise geht, weiß man doch nelle Kritik sratuliene dem Theater zu man lt. Winiäed Sakai nicht nur "ein erst ab Mitte 3O. Also muß ich die dieser Neueöerbung, vereint Winfried grandiosesTheater, sondem auch ein nächsten fünf Jahre aufoassen.-zum daß ich Sakai doch Gesang rmd Spiel in gera- lanz totles Orchesterhat", sang er den die richtigen Sachen richtigen dezu idealer Weise. Er besitzt großes Colonna in WasnersRiel?zi. Und darur Zeitpunkt singe, sonst ist es bald zu komödiantisches Talent, Spielfreude rief sein Agenian mit der Nachricht, Ende". Dieses richtige Timing wird und eine rabenschwarze, gut geführte daß er am GlidnerDlatzthealer den va,1 aber heute ftir ehen jungen Sänger zu- Baßstimme. Bett singen solle. Mit großern Erfolg, nehmend schwieriger: "An vielen siehe oben. Seit dieser Spielzeit ist er Theatem ist es inzwischen leider üb- Mit Klassik rmd ODer kam er zunächst mrn hier fest rmd wird u.a. neben van lich. immer wieder neue, junge Stim- kaum in Berühmn!, sieht man einrnal Ben Bartolo rnd Kezal sfurgen. men zu engagieren, weil das angeblich davon ab, daß seine Eltem ihn als Kind interessanter für das Publikum ist und mitnalunen So komisch und sewitzt Winfüed Sakai die Regisseure lieber mit in Zar und Zimmermann 'unverbrauchtem rmd er sich im jugendlichen Alter den Material' arbeiten. Holldnder ansah: "Den fand ich auch Oft werden junge Sänger dann viel zu irsendwieKlasse. Das Dinq hautemen früh in große Partien getrieben, denen sc-honum." A-nsonstenspielte er lieber sie noch nicht gewachsensind." Seiner Akkordeon, entschloß sich aber mit ca. Meimms nach fehlt es heute ein biß- 15 Jahren, Klavier zu lemen. chen an-Persönlichkeiten, die sich noch die Mühe machen, einen jrngen Sänger Nach dem Abihrr studierte er zrmächst gewissermaßenaufzuziehen, ihn lang- Schulmusik an der Hamburger Musik- sam an große Partien herarzuführen. hochschule,lemte "so zum Spaß" Kla- dnette und beleste als Nebenfach Ge- Bei dieser Kritik nimmt er allerdings sans. Nach ca. ärei Jahren Schulmusik das Gärtnerplatztheater aus, denn einer- überzeugte ihn sein Gesanglehrer, daß seits ist er noch nicht lange genug am sich die Ausbildune der Stimme lohne. Haus, um die Verhältnisse beurteilen Also studierte er a-b 1986 parallel zur zu köruren, und andererseits "karur ich Schulmusik Gesang im tlau:pdach. Die mich mit drei Hauptpartien (Kezal, Singerei begann iln zu inüeressieren, Bartolo, van Bett) in der ersten Spiel- und er übte begeistert Osmin-Arien. zeit ja nicht beklagen." Wern, ja wenn, da nicht "dieser sanze Klöterkam Eisentlich wollte winfried sakai wäre, den man auch noch singen rnuß". auf der Bühne sein kann, so emsthaft Sclauspieler werden. aber "bis man da Womit er auf Hamburgisch ausdrückt, Er nirrunt seinen was wird, muß man sich ja erstmal ist er als Privafrnann. daß er auf die "Wurz'n" zwischen den Beruf überaus wichtis und bemüht sich ganz hinten anstellen". Die Chancen, großen Partien gern verzichten würde. immer um srößte Aüthentizität. Dabei als Sänger-SchauspielerKarriere zu Spielfreude. Nur dazu- machen, waren da wesentlich größer, hilft ihm se'ine Natürlich fragt man einen jrmgen Sän- stehenund eine Arie zu singen, ist sei- ser nach seinen Wünschen ftir die Zu- ne Sachenicht. Mit dieser Emsthaftis- Inzwischen hatte er richtig Spaß am lunft, und da "träumt er dann, denn es Sinsen bekommen: "Meine Stirnme keit stellt er sich manchmal auch sä- ist doch alles weit weg von dem, was wissermaßenselbst ein Bein, denn-er wai schon früh relativ laut, natürlich ich jetzt absehbarrealisieren karur: Me- möchte am liebsten zweihundertoro- ohne technische Feinheiten. " Erstaunt phisto in Faart, Mefstofele, die Böse- und erfreut registrierte er, daß es schon zentis sein. Also wi.inscht er sich einen wichter im Hoffrnann, den Philipp, Regisseur und einen Dirigenten ein "tolles Gefühl war, so mit ganzer "mit vielleicht den Zachdnds. Kein Wagner, denen er kann", dazu die richtigen Part- Kraft und Einsatz zu singen und dafür vielleicht mal den Gurnemanz. Bei den passende auch noch die Bewundemne meiner ner, eine tolle Rolle und das Buffopartien lieber deutsch inkl. Sme- Stück. Daß dies alles im Bühnenalltae Mitonenschen zu emten." tana, "weil die Italiener sehr hoch und nicht immer zu haben ist, weiß e-r sehr schnell sind." Winfried Sakai 1987 erfolgte sein Bühnendebüt als natürlich auch. Aber, "man sollte sich möchte allerdinss nicht auf Dauer nur jeden Deoutierter in Don Carlos in Kiel. dann doch wenigstens bemühen, Tag Buffo-Partien sineen. "Ich will nicht geben." eir. Gast-Masetto in Osnabrück. Sein das Bestrnöglichezu Schlimm mein Irben lans-nur charakterisieren erstes festes Engagement führte ihn ist es ftir ihn, wenn "man nur Routine müssen. Öfter was Seriöses darfs versucht. die 1989 nach Gießen, wo er u.a. Spa- abliefert. nicht Töne mit schonsein." Hoffen wir, daß ihm dieser rafucile, PasEmle und Banco sang. wirklichem lrben zu erfiillen." Und er Wunsch in München bald erfiillt whd, 1991 gastierte er als Kezal in Görlitz. ist überzeugt, daß der Zuschauer diesen zu seinem rmd ruser aller Wohl- Von dieser alten Stadt schwärmt er: Unterschied merkt. "Da springt der behagen. Funke über und dann erst hat sich das "Man kommt sich vor wie in einem Jakobine Kemokens Ganze doch wirklich selobnt." Die Semperoperin Dresden

Am 13. Februar 1985, dem 40. Jahres- über 40jährige Opemgeschichte, die neuer Funktionsbau ohne jedes tag seiner Zerstörung, wurde nach fast einmalig in Deutschland ist. schmückende Beiwerk entstanden, der achtj?ihrigerBauzeit das wohl einzige sich architektonischin das Umfeld ein- Theater der Welt, dessen Name un- Weeen aktiver Teilnahme an der Mai- paßt und mit gläsemen Brücken das trennbar mit dem seines Schöpfers ver- revölution 1849 mußte SemDer aus Alte und Neue verbindet. Der neue Zu- bunden ist, die Semperoper , mit We- Sachsenemisrieren. Er hane äuch die schauerraum lehnt sich stark an das berc D er Freischütz wiedereröfftret. Gmst des sächsischenKönigshauses semperscheVorbild an. Er ist nach je- verloren und sollte das neue Opemhaus der Seite um 5 Meter erweitert, um Gonfried Sempers Thealerbau war in nicht planen. Eine Petition von 1200 bessere Sichtrnöslichkeiten für die Dresden nicht der erste seiner Art. angesehenenBtirgern erzwang aber die SeitenDlätze zu erhalten. Die berühmre Schon lange zuvor gab es, geördert nerierliche Beauftragung Sempers für Raumakustik konnte noch verbessert vom sächsischenFürstenlaus Wettin, die Plamns des neuen Theaters. 1870 werden. Glanzstück der 20m hohen Gebäude für Theater- und Opemauf- wurde Seripers Plan zum Bau lieige- Decke ist der Kronleuchter, und Glanz- fühnrnsen. Bereits am 21. Jantar 1667 seben. Er selbst war damals in Wien punkt der bildkünstlerischen Gestaltung wurdeän der Südwesteckedes Schlos- unabkömmlich rmd beauftraste daher ist der große Bühnenvorhang. Uber der ses das lrurfürsdiche Opernhaus am seinen ältesten Sohn Manfied mit der Bühne zeist wieder eine Fünf-Minuten- Taschenberg eingeweiht. Das Datum Durchfüluung und kitung, wobei er Uhr die Zeit an. links die Stunden mrt gilt als Gründrurgstag der Dresdner darauf achtete,daß sich sein Sohn ge- römischen, rechts die Fünf-Minuten- Oper. Eine ganze Reihe weiterer Thea- nau nach seinen Plänen dchtete rmd Intervalle mit arabischen Ziffern. Vou- ter- und Opembauten rings uln den seinenAnweisungen folgte. ten über den Ränsen dekorieren 86 heutigen Theaterplatz folgten im 17. Amorettenbilder. Am ersten Rang wird und 18. Jahrhundert.Alle wurden wie- Bei seinem neuen Plan wandte er sich die Brüstrms durch Medaillons be- der abgebrochen, brarmten nieder oder der italienischen Spätxenaissancemit rühmter Sänger und Schauspieler der fielen dem Beschußim 7j?ihrigenKrieg Tendenzen zum Barock zu. Das Büh- Dresdner Theatergeschichte verziert. zum Opfer. nenhaus überragt das Bauwerk, und ein zweigeschossigerFoyerbau umschließt ln den l-oyers- und vestrbulen rsl Schließlich wurde Gottfried Semper spangenförmig den Zuschauerraum. In weitgehend der Originalzustand 1834 als Professor an die könisliöhe der Mitte überraet eine Exedra wiederhersestellt. Kurz vor dem ersten Akademie in Dresden berufen urid mit (halbrundftirmiger F.aum) mit einer Weltkrieg war durch Renovierung und der Neuplanung des Theaterplatzes be- Pantherquadriga den Foyerbau. Durch Modemisierung viel von der originalen aufuagt, Wegen leerer Kassen kornte die Ausmalune der Exedra bekam das Ausmaluns verschwrmden. Der fest- nur der Neubau des Hoftheaters ver- Bauwerk einen-farbigen Akzent. lichste Raim ist das obere Rundfoyer wirklicht werden. 1838 war Baubegirur mit Dreiviedelsäulen, prächtigen Kron- fär die 1. Semperoper, und am 12. Am 2. Februar 1878 erfolgte die Eröff- leuchtern und einer Kassettendecke. April 1841erfolgte die Eröffrtung. nung der 2. Semperoper- Ernst von Vor der neugeschaffenen Zentralgarde- Schuch,, Fritz Busch und Kad Böhm robe liegt das untere Rundfoyer. Die elf Das Bauwerk salt seinerzeit als das sind die prägenden Persör ichkeiten Türen öfftren sich zum TheaterDlatz. schönstedeutscle Thealer. Es war im der 67j?ihrigenGeschichte der 2. Sem- Die Wände zeigen in perfekter Augen- Stil der italienischen Frülrenaissance peroper, in der das Haus zu Weltruhm täuschurs eine halbhohe Wandverklei- rurd des römischen Theaters konzipiert. gelangte. Herausragendist die Pflege duns in-Stuck mit Eichenholzbema- In enser Zusammenarbeit mit Malem der Strauss'schen Werke mit neun hursl Die fia die Architektur des 19. und Bildhauern brachte Semper sein Urauffähnrngen: Feuersnot (1901), Jahihunderts tr,rrische Imitationstechnik Werk zu einer vollendeten Synthese Salome (1905), Elekta (1909), Der zur Vorspiegehmg echter Materiailen, von Architektur und darstellender Rosenkavalier (191I ), Die dgyptische wie z.B. die Fertigung von Stuckmar- Kunst. Richard Wasner wirkte hier von Helena (1928), Arabella (1933), Die mor rnd illusionistischer Bemalungen, 1843 bis zu seinerFlucht 1849 als Hof- schweigsame Frau (1935), Daphne mußte von Gmnd auf neu erlemt wer- kapellmeister. Seine Opem Rienzl (1938) und Intermezzo(1924 im Schau- den. Die gesamte Bühnenanlage ent- (1842), Der fliegende Holldnder (1843) spielhaus). Ein hervorragendes Sänger- soricht den modernsten bühnentech- wrd Tannhduser (1845) wurden hier ensemble fühlte sich dem Haus ver- nologischen Ansprüchen, uraufgefthrt. Durch Fahrlässigkeit pflichtet. Am 3 1. August 1944 fand die wurde das Theater 1869 Opfer eines letzte Auffiihmng vor der Schließung Um den leeendärenRuf wiederzuerlan- Brandes. und der totalen Z€rstörung am gen, bedarTes noch weiterer Arutren- 13./l4.Februar1945 statt. gungen, Bis zur Wiedereröfftlung hatte Trotz diesesschweren Verlustes wurde sich die Oper im Grol3en Haus, ziem- das Opemgeschehen fortgesetzt. In Nach frühzeitigen Sicherungsarbeiten lich abseschottet von der westlichen einem in zehn Wochen errichteten und Untersuchtmsen an der Ruine und Welt, unter schwierigsten Umständen Inlerimstheater, der wegen der Bau- nach eingehendei Plammg wurde der bemüht, an die alte Tradition anzu- weise so senannten Bretterbude. war WiederauJbau der Semperoper, der knüpfen. Die Semperoper erstrahlt rm von 1869-- 1878 das hervonagende-aitig. weitgehend dem Original entsprechen neuenGlanz, deshalblohnt sich ein Be- Sängerensemble weiterhin sollte, beschlossen.Am 30. M,irz 1976 such der Oper. Außerdem begarut 1872 mit der Beru- erfolgte die Gmndsteinlegungder 3. frrns von Errul Edler von Schaclr eine Semperoper,An derRückfront ist ein Gotwald Gerlach "Wild West" auf BonnerOpernbühne

Gian-Carlo del Monaco und sein Büh- getan, eine a&iquate Atmosphäre zu gramm, wir b€wunderten auch den nenbildner Michael Scott stellten ffA vermitteln. Besonders eefielen uns die neuen Bundestag,der allen gut gefiel, die Oper "" von beiden männlichen Gelenspieler: Mar- sowie die neuen Kunstrruseen am G. Puccini eine richtiee Film-Wild- kus Haddock als Wertler, vom Ausse- Riein. In der geschichtlichenBetrach- Westlandschaft auf di; Bührc: erster hen her ein Traum- mit einer hrns stand das Beethoven-Hausan er- Akt ein Saloon, zweiter Hütte in den schönen lyrischen Stimme, die eine an- steistelle - wir gewanneneinen guten Schneebergen, dritter Stxaße nach dem genehme Höhe b€sitzt, und Michael Eindrucküber die Lebensverhälmisse großen Sturm. Musik-dramanugisch Volle als Albert, wohltempederter, des Komponisten. Weiter interessant hat dieses Werk einen fantastischen 2. weicher, llrischer Bariton mit allen waren Münster, Marktplatz, alte Stadt- Akt, die beiden anderen beinhalten Möglichkeiten des Ausdrucks und der mauer, überhaupt die ganze Altstadt kuze, schöne Arien und effektvolle Dynamik. und Schloß (heute Universität). Für Massenszenen. Die Aufftihruns war einen neuerlichen Besuch bleibt noch insgesamtein großer Erfolg, wai zum Natürlich kann man die 2000-jährige viel zum Betraclrten.Selbswerständlich einen an Spiros Argiris, dem ausge- Geschichte der Stadt Borur nicht in drei kam der gemüdiche Teil dank der zeichneten Dirigenten, lag und zum an- Tagen erkunden,trotzdem bekamen wir vielen, alten, schönenKneipen nictrt zu deren an den drei Weltstars, die die einen sehr suten Einblick in Geschichte Kurz. Hauptpartien sangen: Barbara Daniels und Gegenwart:Eine Besichtigungdes als Minnie - sehr expressiv, Alexej Regienmgsviertels stand auf dem Pro- MonikaBeyerle Scheller Steblianko als Dick Johrson - strahlen- der Tenor und vor allem an Sherrill Milnes als Jack Rance - Idealverkönre- rung dieser Rolle in Stimme. Spiel ünd Aussehen. Chor und Ensemble der Oper Borur waren ebenfalls bestens di'sponiert.

Am nächsten Tas-Aufführung erlebten wir eine sehr stimmungsvolle der Oper von J. Massenet. Während die Personeruegie (Wemer Schroeter) sich "meist auf dem Fußboden be- wegte", waren die Bilder doch dazu an-

Das Bonner Rathaus

Feierstundefür zweigroße Künstler

Ftir Mariarure Schech und ten Verdierste als un- war der 19. Januar 1994 ein großer vergeßlicher Wotan, groß- Tag: Die Direktion der Oper hatte ein- artiger Liedersänger, Re- geladen, in einem von den Freunden gisseur und Gesangspäda- des Nationaltheaten e. v. ausserichte- goge wurden durch Peter ten Fest den 80. Geburtstag(14.1.) un- Jonas gewihdigt. seresEhr€nmitgliedes Kamrnersängerin marianne Schech und den 85. Ge- Und daß auch der budstag (19.1.) von Hans Hotter Rahmen dieser beiden (dessen schöne und charmante Frau auf großen Künstler-Persön- den Tag gleichaltrig mit Marianne lichkeiten wtirdig war, Schech ist) zu feiem. dafür sorgten die vielen Ehrengäste, darunter OperndirektorCerd Uecker hob in sei- manche ehemalige nei Laudatio hervor, was Mariarme Kollegen. Hans Houer Schech fiir ihr Publikum war: Die ul- trug, launig Anekdoten vergeßliche, silberstimmige Manchal- erzählend, selbst dazu lin vor allem, aber auch die noch im- bei, daß die Feierstunde rner so erfolgreich wirkende Gesangs- nicht rühnelig wurde. pädagogin. Kammersänger Hans Hot- Helga Schmidt Foto:H.Sctunidt BUCHBESPRECHUNG

Wolfeang Sawallisch: Kontrapunkt FranzDeter Messmer: Musiker reisen Es werden weiterhin Reisen aus unter- Heraisfoidemng Musik. 272 Seiten, l6 vierzehn Kapitel aus der europiüschen schiedlichen Gründen der Künsder Seiten Bildteil, Hoffinarm und Campe Kultureeschichte. 288 Seiten, zahlr. JosouinDesprez. Cluck, Chopin,Sme- Verlag, Hamburg, 1993, DM 45,-- Abb., Ärtemis-Winkler Verlag, Zürich tana'.Sairl-Saöns. Dvorak üd Bartok 1992,DM 58,-- behandelt. Messmer meint dazu: "Reisen hob das Ansehen, war - wie Wolfeang Amadeus Mozad am Ende - Seirer 1988 erschienenen Selbstbio- seinei Jalihunderts feststellte für den qraphie "lm Interesseder Deutlichkeit. Musik scheint schon immer mit Reisen Musikerberuf unabdingbar. Denn nur Mein l-eben mit der Musik" l?ißt Sa- verbunden gewesenzu sein, nicht erst ein Musiker, der im Ausland etwas qeschätzt. wallisch nun dieses zweite Buch fol- im heutieen Jet-Set-Zeitalter. Der Mu- salt. wurde auch zu Hause 6is heute sen, das Rückblick rurd Ausblick sikwisseischaftler Franzp€ter Mess- öeändert hat sich daran äusleich bedeutet. Nachdem er als Di- mer, übrigens seit 1989 liünstlerischer nichts." rie-entbis zum 70. Lebensiah,rfast aus- l-eiter der Landshuter Hofinusiktage, söirließlichder oper gedient hat. davon beschreibt in seinem Buch anhand von Das Buch ist trotz aller Zitate, Hir- immerhin 21 Jahre in München, verlegt 14 Beispielen aus der Geschichceder weise rmd Erklärungen zu den auf er mrnmehr sein Wirken in den Kon- Musik die Reisen von Musikem - ange- Crund der Reisen entstandenenKom- (2.8. zefsaal als Chef des berühmten Phila- fangen bei dem "FahrendenSänger und oositionen Mendelssohn: Hebri- delohia Orchestua in USA. Welche Ge- Spiälmann" Walther von der Vogel- äen-Ouverture, Chopin: Pr6ludes, sicfrtspunkteer dabei in Betracht zieht, weide bis zum Emisranten Amold Dvorak: Sinfonie Aus der Neuen Welt) zeisen die Kapitelüberschdften, z.B. Schönbers.Er schilden-anschaulichmit leicht und interessant zu lesen, Zahlrei- unterstützen dies. "Aäerikan;sctre Kontrapunkte-subvention)", (Zwi- vielen Zitäten aus Zeitdokumenten urrd che Abbildungen schen Sponsoring und Briefen der Künstler sowohl die Reisen ''Flexibilität (Andere Länder, andere von Händel nachItalien, Mozans Reise "Franzpeter Messmer hat hier in origi- 'Rückblick Sitten)" oder' München - als Wunderkind durch Westeuropa oder neller Weise ein Plädoyer für die exi- wie weit liest es zurück?" Irnmer aber Mendelssoluts Bildrmgsreise nach stenzielle Bedeutrmg des Reisens ver- - zeigt sich Säwaltisch als der Dirigent, Ensland und Schottland, als auch die faßt für ausübend-eMusiker wie für der-Künstler.dem die Musik. die rich- Reisen des wohl berühmtesten Kastra- Musikfreunde aller Sparten (so die tise lntemretation am Herzen lieqt. Für ten Farinelli nach I-ondon und Spanien. treffende Beschreibrmg im Buch- uä. vünötrn.r opernfreunde gediß ein cover)." lesensu/efiesBuch. Wuffiilt Müller I ngeborg GieJ3ler

Fortselzung von Seite Z Theateraufführunsen verboten. Nur mit allein 158 Auffi-ihrungen die Liste dem Verhandlurigsgeschick Clemens der Strauss-Partien an; es folgen Runde: "Nicht stören, der Chef Krauss'gelang es, nicht nur die Auf- Ariadne mit 60, Chrysothemis mit 43 dichtet!" Trotz der widrigen äußeren führung einer Generalprobe druch- und die Helena mit 40 Auffilhrungen. Umstiinde - man befand sich ja mitten zusetzen, sondem auch die für eine Die Kaiserin wurde von der Unuleac im Krieg - wurde das Werk ein außer- szenische Aufftihmng erforderliche 34 Mal, der Komponist in Ariadne 14 gewöhnlicher Erfolg. Dieses Mal er- Ausstathrng beizubringen. Vor gela- Mal verkör?ert. Aber nicht vorrangig hielt die Künstlerin vom Komponisten denen Gästen konnte am 16, August die Aruahl, sondern der Gesang und ein Particell aus Capriccio. 1944 diese vorerst einzige Aufführung die Darstellung, die "Persönlich*eit", in Salzburg über die Bühne gehen. machten die Ursuleac zur sprichwörtli- Pauline Strauss, leider oft verkannt, chen Stxauss-Sängerin. Hinzukommt, DieLiebe der Danae sratr ierte Viorica Ursuleac u.a. mit wie von allen Seiten bestätigt wird, der äen Worten: "Neulich tas ich Danae ResDektvor der lntegrität des musikali- Die letzte der Opern, an deren und sehe Niemanden als Dich in dieser schän Kunstwerks und vor dem Willen " Urauffiihrung" Viorica Ursuleac mir großen Rolle. wozu dein Spiel alles des Komoonisten sowie eine hand- wirkte, war die Geschichte vom beiträgt,zu Gesang.der Dich bä9t." werkliche' Solidität. Stephan Kohler, "Goldregen". Das Wort Uraufführung der dies in der Grabredeam 9. Novem- muß deihalb in Anführungszeichen ge- ber 1985 in Ehrwald/Tirol so zum Aus- setzt werden, weil es sich tatsächlich Singenfür Richard Strauss dmck brachte ist darin rmeingeschr?inkt zwar um die erste Auffüh.rung einer zuzustimmen. Mit dem Tode der neuen Oper handelte, diese aber als Die Partien der Uraufführungen, an Ki.insderin wurde die Welt des Gesalgs "Generalprobe"deklariert werden muß- denen Viorica Ursuleac beteiligt war, r.rnwiederbrinslich ärmer. te. Goebbels hatte die Schließung der hat sie insgesamtnahezu 150 Mal ge- Theater angeordnea und jegliche sunsen. Dineben führt die Marschallin Dr. PeterKotz

l0 IBS - aktuell | '-o$--, I \ itschrift des lntere ssenvereins S des Bayerischen Staatsopempublikums e.V. Redahioni ls" Helga Schmidt (veüntw.) - Dr. Petq Kotz - Kai Kaüeder - I wullhilt Müller N Layout: Wullhilt Müller - StefanRauch I Totqt. 8055l München-Am lsartor- E - !:e ot 9 69 sathn Postfachl0O 829, 80082 München I u HrrNz u.MapoeDöttvep Erscheinungsweiss5 x j:ihrlich l E I 1aS SFLZTAL(URS6 r an!IT,{c Der Bezugspreisist im Mitgliedsbeitragenthalten. R oiiJrLrrlr.. ti55 FoliT!ctinlt t:r (LltsE I ,: a r:^-:. ,ni r,LairKrr:::jr Jahresabonnemenifü Nichrmi€lieder DM 25.- €inschließlichZustellung i, rzi-air.Lr.-C.lil l.lil r l.r. I Zur Zeitgültige Anzeigcnpreisliste: Nr. 3, l. März 1988 , O r1^R cl-.rl's I Die mit Namen gezeichnetenAnikel stellen die Meinung des Verfasse$ undnicht die Ansicht der RedaLrion dar

I Voßtand: Wolfgäng Scheller - Monika Beyerle-Scheller - Peter Freudenthal - I Go$waldGerlach - Hihraud Kühnel - ElisabethYellner - Sieglindeweber

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ll DIE LETZTE SEITE

Helmut Großer beim Dienstagsclub 1993 haben wir Im November 'Um unsereFragebogenaktion (siehe ibs- 1945 ein Dach über dem Kopf zu Keineswess setzt sich der technische akuell 02192)wiederholt. haben",verriet tms am 11, Januar 1994 Direktor alD. zur Ruhe. Helmut Großer beirn Clubabend Helmut Großer, bis ist weiterhin alleiniger Herausgeberder Sie war wieder mit einem 1992 technischerDirektor der Bayeri- "BühlentechnischenRrmdschau". SEin Preisaussclueibenverbunden, für schen Staatsoper, "ging ich zum Thea- umfangreichesund vielseitiges Thea- die unsereMitglieder Frido Bäsler ter". Joumalist wollte er eigendich terwissen sibt er über zwei Lehrauf- uld Josef Blöchl uns kostenlos werden, was die politischen Verh?ilt- träse in München rmd Dresden an CDs rmd Bücher als Preise zur nisse in Dresden verhinderten. Eine junigeMenschen weiter. Verfügung stellten. Wir möchten Menge Theaterintendanten, Regisseure dafür an dieser Stelle herzlich und Bühnenbildner waren diesern SieglindeWeber danken. Schicksal sicher dankbar.

1952 verließ Helmut Großer seine Heimatstadt Dresden. Der Weg führte Die glücklichenGewinner sind: ihn über Nümberg, Hagen, Wiesbaden, Köln mit Beginn der Ara Everding Opemkartenl nach München. Wilhelm Oswald,Planegg Am Ablauf einer (Pseudo)-Neuiszenie- Irma Schulz-Kadlec,München nmg zeigte uns Herr Großer, wie viel- BeateReisinger, München seitig die Aufgaben des technischen Di- Angelika Kindermann,München relcors sind, wie Personalfragen, ChistaSpindler, Haar künstlerische Anliegen, Etatprobleme, G.B.Lankes,Mürchen, veftraglich-gesetzüche Angelegenhei- RichardTreß, München, ten, rlm nur einige zu nennen, Mit AndreasLeisner, Müachen Staunen vemahmen die Zühörer, daß Brigitte Zimmermann,Puchheim die Plammq bereits drei Jahre vor der GuidoLöbel, Martinsried Premiere böginnt.

Aufgelockert wurde das Gespräch durch Anekdoten aus dem Theaterleben DCs: (stets beliebt: der Amboß irn Siegftied), die Großer mit viel Liebe und Charme GabrieleGillhuber, Ebersberg eru:ihlte. Wolfram Dürbeck,München Karl Kober, München Die Werkstatt Poing (sieheIBS-aktuell RolandSchnell, München 5/89), Insidem auch rmter "Sachsen- LiselotteWax, Gdbenzell hausen" bekannt, ist (neben der vrer Efüa-Maria Rupp,,Mumau Enteln) sein Lieblingskind. Bei dem Ingrid Supper,München Hinweis, daß der IBS in Kürze dort Heirz Emst, München eine Besichtigungplant, entschiedHeIr FotorS. Weber HelsaFliessbach. Miinchen Großer: "Die Führung übemehme aber Johänes Jacobs,Grünwald ich".

tBS - aktuelt Zeitschrifi desInteressenvercins des Bayerischen Staatsopempublil:umse.V., Postfach 10 08 29,80082München Bücher: Postvertriebsstück B 9907 F Gebühr bezahlt WemerEhret, Kolbermoor Dr. Emst Geisel,Altfraunhofen Xaver Rieblinger,Kaufering UrsulaBarkowski,Schwabmünchen | 200 ElisabethKlingler, Ellwangen VorbruggErika AllgaeuerStr. 83 81475 HerzlichenGlückwursch ! l\4rlnchen

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