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Sehnsucht nach Frieden Besondere Karriere Was war der 8. Mai? Meister der Erzählkunst Im Gespräch mit der PAZ berichtet Vor 160 Jahren schuf der Arzt Hein- In der ersten Folge seiner Artikel- Am Heiligabend feiert Herbert Rei- der kolumbianische Kardinal Rubia- rich Hoffmann für seine Kinder den serie zum Kriegsende wendet sich necker seinen 90. Geburtstag. Eine no Saenz von Korruption, Drogen- „Struwwelpeter“. Seitdem haben Gerd Schultze-Rhonhof gegen die Würdigung des Erfolgsautors sowie mafia und Bürgerkrieg – und von der Lausebengel und seine Gefähr- Verballhornung der Weizsäcker-Re- Auszüge aus seiner Novelle „Der Je- drei Millionen Flüchtlingen. Seite 6 ten Karriere gemacht. Seite 11 de vom 8. Mai 1985. Seite 17 sus von Stallupönen“ auf Seite 22

Das Ostpreußenblatt

Jahrgang 55 – Folge 52/53 C 5524 NABHÄNGIGE OCHENZEITUNG FÜR EUTSCHLAND Weihnachten 2004 U W D PVST. Gebühr bezahlt Was ist des Deutschen Vaterland? Von Hans-Jürgen MAHLITZ

eil der Nationalgeist fehlt, nicht „das ganze Deutschland“ ist, ist ein Volk von 30 Millio- von dem einst W nen der Spott Europas ge- schwärmte. Wir leben zwar in wirt- worden“ – diese bittere Erkenntnis schaftlich schwierigen Zeiten, kön- ist gut 200 Jahre alt und stammt von nen aber doch noch ganz gut von dem großen preußischen Patrioten den Jahrzehnten des „Wohlstands Ernst Moritz Arndt. Leider hat sie für alle“ zehren. Was den Mangel an bis heute kaum an Gültigkeit verlo- geistiger Orientierung betrifft, dürf- ren. Einziger Unterschied: Es sind ten wir allerdings nicht besser dran inzwischen 80 Millionen, und es ist sein als vor 200 Jahren. inzwischen die ganze Welt, die über uns Deutsche den Kopf schüttelt. Daher unterscheiden sich die Antworten, die wir heute auf die Nationalgeist, das war für Ernst Frage „Was ist des Deutschen Vater- Moritz Arndt das Bewußtsein des land?“ geben, letztlich doch gar eigenen Stellenwerts in Geschichte, nicht so sehr von jenen vor 200 Jah- Gegenwart und Zukunft, freilich oh- ren. Ein Land, in dem Werte wie ne jene Überheblichkeit, mit der im Treue, Ehrlichkeit, Verläßlichkeit, 20. Jahrhundert im Namen Deutsch- Fleiß, Verantwortungsbewußtsein, lands Schrecken verbreitet wurde. Gemeinsinn gelten – das wäre ein Das war Stolz auf die vielen großar- Vaterland, das wir lieben könnten. tigen Leistungen unseres Volkes, auf Und wenn wir heute Probleme mit bedeutende Herrscher, auf Philoso- diesem Vaterland und der Liebe zu phen, Künstler, Wissenschaftler und ihm haben, liegt das weniger am Erfinder von Weltrang. Das war zu- mangelnden Patriotismus als viel- gleich Trauer und Bitterkeit, weil es mehr an einem eklatanten Grund- statt einer staatlich geeinten deut- werte-Defizit. Ein Vaterland ohne schen Nation einen bunten Flicken- Werte – warum sollten wir das lie- teppich von Klein- und Kleinststaa- ben? Daher brauchen wir heute – ten gab, die so eine leichte Beute des statt oberflächlicher Patriotismus- übermächtigen, weil national geein- debatten – eine Wiederbelebung ten Nachbarn im Westen werden dieser Werte und Tugenden. konnte. Weihnachtlicher Winterzauber im Herzen der deutschen Hauptstadt Das Weihnachtsfest wäre ein guter Und das war Vaterlandsliebe, die Der Gendarmenmarkt, für viele der schönste Platz Vaterlandes, die auch kulturell stark von preußi- Anlaß, damit zu beginnen. Was sich aber – trotz einiger mißver- , wenn nicht ganz Deutschlands, erstrahlt in schem Geist im besten Sinne geprägt war. Ein feiern wir da eigentlich? Die Geburt ständlicher, aus den Wirren der Zeit diesen Tagen im Lichterglanz: links Schinkels Kon- wahrhaft leuchtendes Beispiel des „Winterzau- Jesu Christi, der auf die Erde kam, geborener Formulierungen – nicht zerthaus, rechts der Französische Dom – eindrucks- bers“, mit dem der Senat zur Zeit die Hauptstadt um uns Menschen die Liebe seines aggressiv gegen die Vaterländer an- volle Zeugen einer stolzen Vergangenheit unseres weihnachtlich illuminiert. Foto: Winterzauber göttlichen Vaters zu bringen. „Ehre derer Völker richtete – Arndt war sei Gott in der Höhe, und Frieden praktizierender Patriot im besten auf Erden, und den Menschen ein preußischen Sinne. funden, ohne daß das staunende So drängt sich der Verdacht auf, mit den Worten „Was ist des Deut- Wohlgefallen“, verheißt der Engel in Publikum davon etwas bemerkt daß linke und rechte Politiker, wenn schen Vaterland?“ Natürlich können den Worten des Evangelisten (Lukas In den letzten Monaten und Wo- hätte. Es sei denn, man wollte das sie neuerdings den Patriotismus ent- wir die Antworten, die der große 2,14). Kein Wort aber von alledem, chen schien es, als wollten unsere oberflächliche Geplänkel von Regie- decken, in Wahrheit von ganz ande- Preuße damals, vor 200 Jahren, gab, was uns heute im Kauderwelsch der heutigen Politiker einträchtig auf renden und Oppositionellen („Wir ren Defiziten ablenken wollen. Denn heute nicht einfach so übernehmen. Werbestrategen als der eigentliche den Spuren des preußischen Dich- sind die wahren Patrioten, die ande- was Deutschland heute dringend Deutschland 1804 war etwas völlig Sinn und Zweck von „XMas“ ange- ters wandeln. Parteiübergreifend ren sind unpatriotisch“) schon als braucht, ist eine breite Grundwerte- anderes als Deutschland 2004: an- priesen wird – dieses „Süßer die wurde uns eine nunmehr anstehen- „Debatte“ verstehen. Debatte: Was ist in unserem Ge- dere Probleme und Nöte, andere Kassen nicht klingeln...“ de große Patriotismusdebatte ange- meinwesen in den letzten Jahrzehn- Hoffnungen, andere Möglichkeiten, kündigt; wenig später verlautete gar, Patriotismus, Liebe zum eigenen ten schiefgelaufen? Welche Weichen mit Schwierigkeiten umzugehen. Und anders als in unseren heuti- diese Debatte habe – beispielsweise Volk und Vaterland – was gibt es da sind falsch gestellt worden? Welche gen Massenmedien, denen nur die auf diesem oder jenem Partei-Event, eigentlich zu debattieren? Man hat Fehlentwicklungen lassen sich Damals war Deutschland in Klein- schlechte Nachricht als gut(verkäuf- wie es heute heißt – bereits stattge- diese Vaterlandsliebe, oder man hat überhaupt noch rückgängig ma- staaterei zersplittert; die wenigen lich) gilt, war das Evangelium – und sie nicht. Zwischen „Deutschland chen, welche kann man noch not- „Großen“, zum Beispiel das noch re- ganz besonders die Weihnachtsge- verrecke!“ und „Ich liebe mein dürftig reparieren, wo kann man lativ junge Königreich Preußen, hat- schichte – eine wirklich gute Bot- Land“ gibt es nichts zu debattieren. wenigstens die schlimmsten Schä- ten die schwärzesten Zeiten ihrer schaft. Aus ihr erwuchsen über die Wer sein Vaterland liebt, wird sich den mildern? Wenn wir diese Geschichte zu durchleiden. Napole- Jahrhunderte die christlich-abend- selbst durch ideologische Haßpredi- Wertedebatte so führen, daß sie uns on Bonaparte war gerade dabei, Eu- ländischen Werte und Tugenden PMD ger nicht darin beirren lassen. Und ein Fundament gibt, auf dem wir die ropa zu erobern, die jahrhunderte- (unter denen die „preußischen“ Preußischer wer im Selbsthaß verfangen ist, wird Zukunft aufbauen können, dann alte Ordnung des Kontinents brach nicht die geringsten sind). Nur wenn Mediendienst sich durch eine Patriotismusdebatte, wird sich die Frage nach der Vater- zusammen, die Völker suchten ver- wir sie bewahren und mit neuem wie sie beispielsweise jüngst auf landsliebe von selber beantworten. zweifelt nach geistiger Orientierung Leben erfüllen, hat unser christ- dem CDU-Bundesparteitag vorge- – und hatten bittere Not zu leiden. liches Abendland, unser Europa, führt wurde, nicht vom internatio- Auch hier kann Ernst Moritz eine Zukunft. Und nur dann wird Wir erfüllen nalistischen Saulus zum patrioti- Arndt uns weiterhelfen. Eine seiner Heute ist Deutschland eine staat- unser Deutschland ein Vaterland alle schen Paulus bekehren lassen. bedeutsamsten Schriften beginnt liche Einheit, wenn es auch längst bleiben, das wir lieben können. Literatur-, Musik- IN DIESER FOLGE: Wir wünschen unseren & Wilhelm v. Gottberg: Rebecca Bellano: Lesern ein gesegnetes Weih- Mensch Meyer, nimm den Hut! 2 Weimar und Erfurt – Kultur im Überfluß 9 nachtsfest und einen guten Filmwünsche. Wechsel ins Neue Jahr. Klaus Hornung: Ruth Geede: Wegen der Feiertage erhal- Die Wurzeln der deutschen Multikulti-Neurose 3 Endstation für Klara 12 Parkallee 86 ten Sie diese Folge als Uwe Greve: 20144 Hamburg Wilfried Böhm: Doppelausgabe; Folge 1 er- Gedanken zur Zeit – das Lied der Deutschen 5 Wahrheit – das erste Opfer eines jeden Krieges 18 Telefax: 040 / 41 40 08 58 scheint zum 8. Januar 2005. R. G. Kerschhofer: Hans Heckel: Redaktion, Verlag und

www.preussischer-mediendienst.de Wörter, die wie Viren wirken 8 Rückblick auf das Jahr 2004 40 Vertrieb der PAZ 02_PAZ52 20.12.2004 16:42 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

2 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 POLITIK

Die Schulden-Uhr: Letzte Ruhe vor dem Sturm Mensch Meyer, EU will noch Weihnachtsgrüße des Bundesvorstands der Landsmannschaft Ostpreußen nimm den Hut! it ihren Generalsekretären mehr Geld ie Landsmannschaft Ostpreu- der angestammten Heimat das daß es den Siegern des Zweiten Mhatte die CDU in den letz- Dßen als Herausgeberin der Weihnachtsfest feiern. Für wenige Weltkrieges eben nicht primär um ten 25 Jahren wenig Glück. panien, der größte Nettoemp- Preußischen Allgemeinen Zeitung / tausend Menschen aus dem nord- die Befreiung Deutschlands von ei- Kurt Biedenkopf, zweifellos ein Sfänger der EU, hat offenbar Das Ostpreußenblatt wünscht allen östlichsten Randbezirk Ostpreußens nem totalitären Unrechtsregime vorzüglicher Generalsekretär, Grund zur Freude: Der von EU- Lesern unserer Wochenzeitung so- galt das schon nicht mehr. Obwohl ging, sondern um seine Niederwer- der die Partei programmatisch Ratspräsident Balkenende vorge- wie allen Angehörigen unserer Krieg, war es – was wir damals nicht fung zum Zwecke der Ausbeutung nach vorne brachte, wider- schlagene Entwurf für die Finanz- weltweiten Ostpreußenfamilie ein wußten – die letzte Ruhe vor dem und Annexion. sprach dem Parteivorsitzenden verfassung der Union in den gesegnetes und besinnliches Weih- Sturm. Was dann ab dem 12. Januar öffentlich, wenn es in der Sache Jahren 2007 bis 2013 sieht vor, nachtsfest 2004. 1945 den Menschen in den Ostpro- Wir wissen: „Befreiung, Befreiung“ geboten war. Kohl duldete in daß künftig 1,24 Prozent des Brut- vinzen des Deutschen Reiches wird uns im Frühjahr 2005 aus allen seiner Nähe nur Claqueure, er toinlandsproduktes (BIP) der Mit- Das Jahr kommt in einer Woche widerfuhr, war vom Ausmaß her Massenmedien entgegenschallen. feuerte Biedenkopf. Dessen gliedsländer statt wie zur Zeit ein am Silvestertag zum Ende. Möge Ih- singulär in der bisherigen Mensch- Dieser Geschichtsklitterung werden Nachfolger wurde Heiner Geiß- Prozent in den EU-Haushalt flie- nen allen, liebe Leser und liebe heitsgeschichte. Flucht, Vertreibung, wir uns verweigern. Die PAZ wird ler. Dieser Herz-Jesu-Marxist ßen. Madrid, das jährlich acht bis Landsleute, ein guter Übergang in Deportation, die schändlichen Be- von Ostpreußen getragen und verant- aus gemeinsamen Mainzer Ta- neun Milliarden Euro netto aus das neue Jahr beschieden sein. Un- schlüsse von Jalta und Potsdam jäh- wortet. Noch leben genug Ostpreußen gen war zunächst willfährig. Er Brüssel erhält, äußerte sich kurz sere guten Wünsche für 2005 wer- ren sich 2005 zum 60. Mal. der Erlebnisgeneration. Wir haben sorgte dafür, daß Kohls Wort vor Weihnachten „zufrieden“ über den wir Ihnen in der Neujahrsaus- nicht vergessen, was Deutschland und von der „geistig-moralischen den Vorschlag des Niederländers. gabe der PAZ übermitteln. Ihre PAZ wird in gewohnter Weise den Deutschen bei Kriegsende und in Wende“ eine Worthülse blieb. Auf Deutschland, das trotz Wirt- auch im kommenden Jahr an her- den Jahren danach widerfuhr. Sein bis heute andauernder schaftskrise und Haushaltsdeba- 1944, also vor nunmehr 60 Jahren, ausragende Ereignisse des deut- Wilhelm v. Gottberg, Propagandafeldzug für Multi- kel immer noch bei weitem größ- konnten wir, unsere Eltern- sowie schen Schicksalsjahres 1945 erin- Sprecher der Landsmannschaft kulti förderte den 100.000fa- ter Nettozahler (2003: 7,6 Großelterngeneration letztmalig in nern. Dabei wird offenbar werden, Ostpreußen chen Asylmißbrauch in dieser Milliarden Euro) ist und bleiben Republik. Seine dümmlichen soll, kommen weitere schwere Be- Sprüche über „Deutschland in lastungen zu. (H.H.) den Grenzen von XY“ sind uns noch in Erinnerung. Als er sich Staatsverschuldung Bloß kein Schuldeingeständnis mit der Macht des CDU-Gene- in Deutschland: ralsekretärs an einer Revolte Grüne Justizministerin wird auf Biegen und Brechen im Amt gehalten gegen Kanzler Kohl beteiligte, 1.411.431.806.776 € folgte sein Sturz prompt. enn linke Politiker verant- schon damals einen Menschen um- zenkandidatin der Grünen bei der Dann kam Volker Rühe. Wir (eine Billion vierhundertelf Milli- wortlich sind für Sicher- gebracht zu haben, mußte aber man- Landtagswahl 2005. Träte sie auf- erinnern uns: Er beschwor arden vierhunderteinunddreißig W heitsfragen, etwa die Bestra- gels Beweises freigesprochen wer- grund der erdrückenden Vorwürfe gleich nach Beginn der Kanzler- Millionen achthundertundsechs- fung verurteilter Krimineller, gilt es, den, weil die Leiche des Mannes nie von ihrem Posten zurück, wäre dies schaft Kohls die Bindungswir- tausend und siebenhundertsechs- wachsam zu sein. Sie haben nicht gefunden wurde –, konnte er in der ein Schuldeingeständnis. Das würde kung der Brandtschen Ostver- undsiebzig) umsonst den Ruf, allzu großzügig mit Schlosserei des Gefängnisses in aller sie als Spitzenkandidatin wie auch den Straftätern umzugehen, weil sie Gemütsruhe ein Stahlgestell zur ihre Partei beschädigen. Darum wird Vorwoche: 1.409.825.289.136 € im Hinterkopf die Vorstellung hegen, Flucht bauen. Zwar bemerkte ein Si- sie mit Klauen und Zähnen auch von CDU erstaunt durch Verschuldung pro Kopf: 17.100 € der Kriminelle sei das bedauernswer- cherheitsbeamter die Flucht, doch ihrer Ministerpräsidentin Simonis Vorwoche: 17.081 € te Opfer der Verhältnisse. Daß ein drückte er nicht auf den Alarm- gehalten, zumal Lütges auch deren personelle Fehlgriffe bei solcher Verdacht nicht aus der Luft knopf, sondern griff umständlich Stellvertreterin ist. (Stand: Montag, 20. Dezember gegriffen ist, bestätigt ein schwerwie- zum Telefon. Ein anderer Beamter, Generalsekretären 2004, 12.00 Uhr. gender Vorfall in Schleswig-Holstein. der Bogner vor der Haftanstalt be- Bemerkenswert ist ihre Verteidi- Zahlen: www.steuerzahler.de) Aus der Justizvollzugsanstalt Lübeck- merkte, machte nicht einmal den gungsstrategie. Sie sei bereit, die poli- Lauerhof entwich der Schwerstkrimi- Versuch, den Flüchtigen zu fassen. tische Verantwortung zu tragen, doch träge. Rühe, ein Mann, wie ihn nelle Christian Bogner und ermorde- könne sie das nur, wenn sie auf ihrem sich Kohl wünschte, immer im te einen ihm ähnlich sehenden Die Fülle von Versäumnissen ließ Posten bleibe. Vermutlich wird sie Dunstkreis des Pfälzers, speku- Internetumfrage Mann, um sich seiner Papiere zu be- die Opposition zu dem Schluß kom- demnächst die Wähler dazu auffor- lierte lange Zeit darauf, in die mächtigen und mit ihm die Identität men, daß am ganzen System etwas dern, ihr die Stimme zu geben, damit Fußstapfen seines Mentors ein- ie Internetumfrage der Preu- zu tauschen. faul sei. Sie konstatierte massive Feh- sie weiterhin die politische Verant- zutreten. Kohl dankte es ihm ßischen Allgemeinen Zeitung ler der Fachaufsicht des Ministeri- wortung tragen kann ... Forderungen 1992 mit der Beförderung zum D Bundesverteidigungsminister. lautete diese Woche: „Sollte die Nach vier Tagen wurde er wieder ums, das aufgrund der ihm vorliegen- nach Rücktritt lehnt sie mit dem Ar- Eine Entscheidung, die für die Türkei Vollmitglied der EU wer- gefaßt, aber dann kam der ganze den Unterlagen genau gewußt haben gument ab, das würde „Wasser auf die Bundeswehr verheerende Fol- den?“. Mit 90,5 Prozent votierten Umfang des Versagens des Strafvoll- mußte, daß dieser Mann auch in Lü- Mühlen der NPD“ leiten. Daher warnt gen hatte. Rühe war dem Amt deutlich mehr Internetnutzer ge- zuges ans Tageslicht. Obwohl dem beck eine potentielle Gefahr für seine sie CDU und FDP, sie könnten mit der weder menschlich noch fachlich gen den Beitritt des Landes als in Justizministerium wie der Leitung Umwelt war. Trotzdem hat keiner Forderung in die Nähe der NPD gera- gewachsen. Er erwarb sich in den anderswo veröffentlichten der Justizvollzugsanstalt bekannt daraus die Konsequenzen gezogen. ten. So lehnten SPD, Grüne und der den Jahren als Bundesverteidi- Umfragen (nur 9,4 Prozent stimm- war, wie gefährlich Bogner war – er dänische SSW die Forderung der Op- gungsminister das Etikett „Vol- ten mit „ja“). war bereits einmal aus der Haft aus- Nun ist die schleswig-holsteinische position ab, die Justizministerin zu ker Rüpel“. gebrochen und stand im Verdacht, Justizministerin Anne Lütkes Spit- entlassen. H.-J. von Leesen Rühes Nachfolger im Amt des CDU-Generalsekretärs wurde Peter Hinze. Ein Pastor, loyal und blaß. Am Ende seiner Amtszeit stand der rot-grüne- Rot-Grün wählt sich ein anderes Volk Wahlsieg von 1998. Bei einem EU-Beitritt des Landes bekämen auch Türken ohne deutschen Paß kommunales Wahlrecht Nun kam Frau Merkel. Sie hat sich bleibende Verdienste er- chöne Bescherung! Kanzler onen nach Deutschland“ auslösen. Untersuchungen des Essener Zen- Jahr 1999 türkischen Wählern eine worben, als sie couragiert das Schröder und die rot-grüne Dies könne dazu führen, so schrieb trums für Türkeistudien haben über goldene Brücke gebaut. Wurden 1998 Denkmal Kohl vom Sockel S Bundesregierung haben ihr der ehemalige SPD-Fraktionsvorsit- Jahre hinweg gezeigt, daß die in nur 106.790 Ausländer eingebürgert, stürzte und den CDU-Spenden- Etappenziel erreicht, mit der Türkei zende warnend, „daß sich die Mehr- Deutschland lebenden Türken mit so schnellte die Zahl nach der Re- sumpf trockenlegte. Zur Partei- über einen EU-Beitritt zu verhan- heit der deutschen Bevölkerung von überwältigender Mehrheit Rot-Grün form des Staatsbürgerschaftsrechts vorsitzenden gewählt, berief deln. Am Ende steht der Beitritt, dar- der EU abwendet“. unterstützen. Die Hoffnung bürger- auf 186.691 im Jahr 2000 hoch. Etwa sie Ruprecht Polenz zu ihrem an lassen der Kanzler und sein licher Parteistrategen, türkische Ein- 40 Prozent der Neubürger haben ei- Nachfolger im Amt des CDU- Außenminister keinen Zweifel auf- Eine Zuwanderung von fünf Millio- wanderer seien im Grunde wertkon- nen sogenannten Doppel-Paß. Jedes Generalsekretärs. Dieser am- kommen. Allerdings nicht erst in 15 nen Türken nach Deutschland würde servativ und könnten, trotz ihres Jahr werden seitdem mehr als 50.000 tierte ein halbes Jahr. Weshalb Jahren, wie das Türkei-skeptische die hiesige türkische Migrantenbe- moslemischen Glaubens, zur Union Türken eingebürgert, die ein wertvol- er zurücktrat, blieb bis heute Volk beruhigt wird, sondern vermut- völkerung verdreifachen. Für Rot- tendieren, war eine Illusion. Bei der les Wählerreservoir für Rot-Grün unklar. Ihm folgte Laurenz lich schon deutlich früher wird der letzten Bundestagswahl machten darstellen. Und selbst ohne deut- Meyer. Hölzern und ohne Cha- islamisch geprägte Großstaat EU-Mit- rund 60 Prozent der Eingebürgerten schen Paß erhielten die Türken im risma hat er die Politik der CDU glied, so meinen Beobachter des Vor- Gerhard Schröder, der bei den Sozialdemokraten ihr Kreuz, Falle eines EU-Beitritts ihres Mutter- interpretiert und kommentiert. gehens des mit äußerster Härte agie- 22 Prozent votierten für die Grünen. landes das kommunale Wahlrecht. In In unzähligen Talkrunden wur- renden türkischen Ministerpräsi- »Kanzler von Kreuzberg« Dagegen lag die Union mit nur zehn Städten mit hoher türkischer Wohn- de er in der Republik bekannt, denten. Er ist auf dem Gipfel der Prozent weit abgeschlagen. Die Frei- bevölkerung würden sich demnach wirkte aber selten souverän. Macht und vertritt ein Land, das mit demokraten kamen auf vier Prozent. die Gewichte dramatisch verschie- Die notwendigen Reformge- jedem Jahr um eine Million Men- Grün eröffnet dies langfristig eine ben. Nach Studien aus den Nieder- setze brachten es mit sich, daß schen wächst. In 15 Jahren hat die verlockende Perspektive: Die türki- Die Gründe der rot-grünen Präfe- landen kippt dort in den vier größten Meyer den Menschen die Bot- Türkei zwischen 80 Millionen und 90 scher Wähler könnten ihnen eine renz liegen auf der Hand. Historisch Städten die Bevölkerungsbilanz be- schaft übermitteln mußte „Gür- Millionen Einwohner, so eine Bevöl- strukturelle Mehrheit dauerhaft si- gesehen wurden die türkischen Gast- reits in absehbarer Zukunft. Die Hol- tel enger schnallen, Selters statt kerungsstudie der Uno. chern. Gerhard Schröder sei „Kanzler arbeiter von den SPD-nahen Gewerk- länder werden schon im Jahr 2010 in Sekt trinken“. von Kreuzberg“, titelte das türkische schaften sozialisiert. Ein hoher Pro- Städten wie Amsterdam oder Rotter- Nun stellt sich heraus: Meyer Gilt dann nach einer Übergangs- Massenblatt Hürriyet nach der zentsatz der Türken, 40 Prozent in dam in die Minderheit geraten. Böse predigte Wasser und trank frist auch für Türken die EU-weite Bundestagswahl 2002. Hintergrund Berlin, sind arbeitslos. Ihr Interesse Zungen erinnern da an Brechts zyni- selbst Wein. Merkel muß han- Freizügigkeit, so ist mit einer starken war das Abstimmungsverhalten ein- gilt daher dem Wohlfahrtsstaat, des- schen Kommentar, die Regierung deln. Meyer könnte ihr das er- Einwanderungswelle zu rechnen. gebürgerter türkischer Wähler in sen Fortsetzung sie von linken Politi- wähle sich eben ein anderes Volk. sparen, wenn er ohne Kommen- Diese wird besonders Deutschland dem als „Klein-Istanbul“ bekannten kern erwarten. Zudem hat die multi- Während allerdings SPD und Grüne tar den Hut nehmen würde. und Österreich treffen, wo sich be- Problembezirk. Da der grüne Altlinke kulturell angehauchte Rhetorik der hoffen, Nutznießer der Massenein- Wilhelm v. Gottberg reits mehr als drei Millionen Türken Ströbele den Wahlkreis für sich ge- Linken gewirkt. Die Türken wissen, wanderung zu sein, ist auch denkbar, niedergelassen haben, die erfah- wann und so das dritte Direktmandat daß Schröder ihnen so weit ent- daß sich eine türkisch-nationale rungsgemäß Verwandte und Bekann- für die PDS scheiterte, konnte Rot- gegengekommen ist, wie es eine Re- Interessenpartei formiert. Peter te nachziehen. Nach Schätzung des Grün 2002 die Mehrheit im Bundes- gierung Stoiber nie getan hätte. Scholl-Latour äußerte jüngst in ei- www.preussische-allgemeine.de SPD-Politikers Hans-Ulrich Klose tag verteidigen. Für die bürgerliche nem Interview: „Ich glaube nicht, daß Benutzername/User-ID: paz wird der Türkei-Beitritt zu eine „wei- Opposition ging die Wahl mit nur Rot-Grün hat mit der erleichterten die Türken sich darauf beschränken Kennwort/PIN: 3112 tere Zuwanderung in geschätzter 6.000 Stimmen weniger denkbar Einbürgerung und der Einführung würden, unsere Etablierten zu wäh- Größenordnung von zirka fünf Milli- knapp verloren. der doppelten Staatsbürgerschaft im len.“ Pli 03_PAZ52 20.12.2004 14:14 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

HINTERGRUND Folge 52/53 – Weihnachten 2004 3 Von den Wurzeln der deutschen Multikulti-Neurose

Von Klaus HORNUNG

Erstaunt und beunruhigt über die sowie Patriotismus. Wenn daraus deutsche nationale Selbstverach- mehr werden soll als nur jene tung sei er, sagte kürzlich der sattsam bekannten unverbind- Schweizer Schriftsteller Adolf lich-seichten Talkshows, ist frei- Muschg, kein konservativer, lich ein Nachdenken über den wohl eher ein linksliberaler Intel- tiefgreifenden kulturrevolutionä- lektueller. Daß bei den Deut- ren Umbruch in Deutschland schen einiges nicht in Ordnung seit den 60er Jahren notwendig, ist, daß ihnen etwas fehlt, zeigt der zu einer unübersehbaren auch die erneute Debatte um Erosion unserer historisch-kul- deutsche Identität und Interessen turellen Fundamente geführt hat.

ie Auseinandersetzung mit lers „zynische Mißachtung geronne- Geschichte gültig beschrieb. Dieser den Ursachen und Wurzeln ner historischer Strukturen“ und an universalistische Anspruch wird zum D der totalitären Diktatur Hitlers den „ahistorischen Grundzug seines Todfeind der wahren Freiheit, die nur hatte, entgegen den Behauptungen chiliastischen Geschichtsverständnis- plural sein kann, zum Feind aller der 68er, schon unmittelbar nach ih- ses“ (Hans Mommsen). Das Ergebnis wirklichen Vielfalt und der gewachse- rem katastrophischen Untergang be- dieser Umerziehung durch die Ge- nen Eigengestalt der Kulturen, Reli- gonnen. Schon 1946 erschien zum schichtspolitik der 68er Kulturrevolu- gionen, Ethnien und er dient den Beispiel das Buch Eugen Kogons „Der tion war, daß sich die Deutschen nun herrschenden Kommandohöhen in Die eigenen Opfer werden verdrängt: Gedenkplatte an den Gräbern der Ge- SS-Staat“. Die in den 50er Jahren prä- ihre 1.000jährige Geschichte verstel- Wirtschaft, Politik, Kultur, Medien denkstätte für Opfer des Speziallagers Jamlitz, das 1945 von der Roten Ar- genden Historiker, Hans Rothfels in len ließen durch den braunen Koloß zur, freilich durchsichtigen, Legitima- mee auf dem Gelände des vormaligen KZ Lieberose nördlich von Cottbus als Tübingen, Gerhard Ritter und dann der NS-Zeit, daß man die deutsche tion für weltweite Migrationen und Flüchtlings- und Internierungslager genutzt wurde. In dem Lager verloren ab Arnold Bergstraesser in Freiburg, Geschichte gleichsam eindampfte auf Einwanderungen nach den Maßstä- 1945 weit über 3.000 Menschen ihr Leben. Foto: ddp Franz Schnabel in München und spä- jene berüchtigten zwölf Jahre, wenn ben ihrer strategischen Interessen. ter Heinz-Dietrich Ortlieb in Ham- nicht gleich gar nur auf den Holo- Mit untrüglichem Instinkt hat Helmut burg, betrieben in Forschung und caust. Das war nicht mehr reale Ge- Schmidt vor kurzem diese Einwande- lich, in der Verantwortung von denen, wicht, einer Mittellage zwischen Lehre nichts anderes. Im Gegensatz schichte, sondern eine extreme Ge- rungspolitik das „Lieblingskind der die vor uns waren, und vor denen, die „Machtversessenheit und Machver- zu den Nachkommenden wehrten sie schichtsmythologie als Herrschafts- privilegierten politischen und kultu- nach uns kommen. Da die politischen gessenheit“ – gewiß mehr Konrad freilich die Leidenschaften des Partei- instrument. Und die weitere Folge rellen Klassen“ genannt, die ihre Mul- Klassen unserer Tage von einer atem- Adenauer, Helmut Schmidt und Hel- enstreits, der politischen Ressenti- war, daß Deutschland und die Deut- tikulti-Utopie zu Lasten und auf Ko- beraubenden Geschichtsunkenntnis mut Kohl (aber nicht mit seiner ments und Propaganda ab und ging es schen zu jener „Canossarepublik“ sten der breiten Schichten der gekennzeichnet sind, hat ihr Ge- Innenpolitik) als Schröder und Fi- ihnen um die Vollständigkeit der ge- wurden, wie sie der Präsident Est- eigenen Bevölkerung auf Biegen und schichtsverlust jenen politischen Rea- scher, insgesamt eine geschichtsge- schichtlichen Tatsachen „in ihrer lands, Lennart Meri, bei seiner Rede Brechen durchzusetzen versuchen. litätsverlust zur Folge, den wir als be- stützte Realpolitik, die der gesin- wechselseitigen Beziehung und zur deutschen Einheit am 3. Oktober ängstigendes Faktum am Beginn des nungsethischen Geschichts- und Durchdringung“. Rothfels sprach von 1995 in Berlin nannte, eine Republik, Es wäre an der Zeit, angesichts die- neuen Jahrhunderts konstatieren Nationsvergessenheit entgegentritt, der „Anmaßung eines Rich- ser für die Menschheit be- müssen. die die Deutschen nach dem Abgang teramtes, die mit einer gewis- drohlichen Lage wieder ein- Konrad Adenauers so verhängnisvoll sen Robustheit des Gewis- Deutschland ist ein Staat, in dem mal Max Webers klassisch Gerade die heutige Einwande- prägte und in die Irre führte. Um aus sens und einem guten Teil gewordenen Vortrag „Der Be- rungspolitik – besonders in Deutsch- den Fehlwegen und Sackgassen, in Selbstgefälligkeit einem Volk »rund um die Uhr eine intellektuelle ruf zur Politik“ zur Kenntnis land – wird zum klassischen Beleg die die Kulturrevolution seit 1968 die allein die Schuld beimessen zu nehmen, den der große des Geschichts- und Verantwortungs- deutsche Gesellschaft und Politik ge- oder ein Urteil über das Maß Selbstverachtung praktiziert wird« Soziologe im Januar 1919 in- verlusts in den Führungsklassen, des führt hat, herauszukommen, bedarf es seiner moralischen ,Rehabili- mitten der damaligen Um- gravierenden Unvermögens, langfri- einer gründlichen Kenntnis und Er- tierung‘ fällen will“. Hier ging bruchsituation hielt und in stige Perspektiven überhaupt zu er- kenntnis der Ursachen dieser Ent- es bei aller entschiedenen Kritik des in der „rund um die Uhr eine intel- dem er die beiden Weisen politischen kennen und durchzuhalten. Sie wer- wicklung. Es erscheint dringend not- nationalsozialistischen Totalitarismus lektuelle Selbstverachtung prakti- Denkens und Handelns umriß: Gesin- den verdeckt durch Kurzatmigkeit wendig, der kulturell-politischen doch auch darum, die für unerläßlich ziert“ wird, wie der den Deutschen nungsethik und Verantwortungsethik. und Augenblicksentscheidungen, Me- Hegemonie der 68er Bewegung ent- erachteten Elemente der nationalen wohlwollende Präsident hinzufügte, Der Gesinnungsethiker, so sagte We- dienabhängigkeit und das Schielen schiedener als bisher entgegenzutre- Überlieferung nicht preiszugeben. in einem Klima, in dem „die Deut- ber dort, geht, von der Güte und Voll- nach den rasch wechselnden Stim- ten, um anstelle der gesinnungsethi- schen ihre eigene Geschichte so tabu- kommenheit des Menschen und der mungslagen der Massen bis hin zu ih- schen Utopie mit ihrer verbreiteten Der Geschichtspolitik und „Vergan- isieren, daß es enorm schwierig ist, Welt aus; als „ethischer Rationalist“ rem „Nach uns die Sintflut“. Nicht-Kalkulation der Folgen einer genheitsbewältigung“ seit den 60er über das Unrecht zu publizieren und könne er die ethische Irrationalität verantwortungsethischen, an der Jahren ging es dagegen um ganz an- zu diskutieren, das Deutschen ange- der Welt nicht ertragen und er fühle Gerade in der heutigen deutschen Wirklichkeit orientierten Politik im deres. Die NS-Vergangenheit sollte tan wurde, ohne schief angesehen zu sich verantwortlich dafür, „daß die Situation kann nur ein Paradigmen- Inneren wie nach außen wieder unbedingt „Gegenwart“ bleiben als werden – aber nicht von Esten und Flamme der reinen Gesin- Raum zu schaffen. Die Ein- dunkle Folie für den unaufhaltsamen Finnen, sondern von Deutschen nung, die Flamme zum Bei- wanderungs- und Ausländer- Fortschritt zu Freiheit und Gleichheit. selbst“. Die vorausgegangene Ge- spiel des Protestes gegen die Der deutsche Geschichtsverlust politik wird hier, ob man will Zugleich sollte sie auch in die Vergan- schichtsberaubung und einseitig Ungerechtigkeit der sozialen oder nicht, zum wohl wich- genheit hinein verlängert werden: zu „antifaschistische“ Geschichtsmytho- Ordnung, nicht erlischt“. hat einen erkennbaren politischen tigsten Prüfstein. Und das ei- Bismarck, zum preußischen ange- logie reduzierte die Deutschen und Aber eben der Gesinnungs- ne ist sicher: Ohne Mut wird blichen Obrigkeitsstaat, zu Friedrich ihre sogenannten Eliten auf eine allen ethiker könne rasch umschla- Realitätsverlust zur Folge es dabei nicht gehen. Die dem Großen und bis zur „Gehorsams- Einflüssen gegenüber willfährige „Be- gen in den chiliastischen Pro- neudeutsche Neigung zum predigt“ Martin Luthers, um nicht nur völkerung“, der man heute selbst die pheten, der soeben noch Frieden um jeden Preis, zum die nationalsozialistischen Wurzeln gegen ihren Willen und ihre Interes- „Liebe gegen Gewalt“ predigte, um im wechsel helfen, nicht zuletzt in der Wegsehen, zur Konfliktvermeidung, auszureißen, sondern deutsche Ge- sen stattfindende Masseneinwande- nächsten Augenblick zur Gewalt auf- Ausländer- und Einwanderungspoli- zum Gutmenschentum, koste es was schichte und Tradition insgesamt um- rung als „Bereicherung“ und die mul- zurufen, die dann natürlich die letzte tik. Das beginnt – schwierig genug es wolle, bietet hier keinen verläß- zupflügen für die tabula rasa einer so- tikulturelle Gesellschaft als die Gewalt sein soll zur endgültigen Ver- nach dem kulturrevolutionären Pro- lichen Kompaß und erzeugt gerade zialistischen Zukunftsgesellschaft. eigentliche Demokratie für „alle Men- nichtung aller Gewalt. Der verantwor- zeß der letzten Jahrzehnte – mit dem die Konflikte, die das Denken und Zielpunkt war die endgültige Über- schen“ zu preisen wagen kann. tungsethisch Handelnde weiß hinge- kollektiven Bewußtsein und der Ge- Handeln nur für heute und für den windung der angeblich deutschen gen, „daß man für die (voraus- stimmtheit in der Gesellschaft selbst, Augenblick vermeiden will, die es „autoritären Persönlichkeit“ durch Wir sind damit in eine neue Phase sehbaren) Folgen seines Handelns ihrem Geschichtsverlust und der dar- aber um so sicherer und verhängnis- den „neuen Menschen“ der neomar- der Kulturrevolution eingetreten, die aufzukommen hat“ und er rechnet aus rührenden Selbstverachtung bis voller auf längere Sicht gerade her- xistischen Zukunft, wie sie Theodor die totalitäre Idee des „neuen Men- mit den durchschnittlichen Defekten hin zu neuroseartigem Kollektiv- beiruft. W. Adorno der begierig lauschenden schen“ und einer „neuen Gesell- der Menschen, mit ihrem Mangel an schuldbewußtsein, das die Kräfte von Studentenbewegung verkündete. Und schaft“ in die Gewänder der Globali- Vollkommenheit, Güte und Rationa- außen geradezu ansaugen muß. Hier Verantwortungsethische Politik ist so durfte sich niemand wundern, sierung hüllt. Im Bündnis der lität. Wird Gesinnungsethik in der Po- ist ernsthafte Vergegenwärtigung der vor allem deshalb realistischer und wenn ein bestimmtes Publikum, etwa turbokapitalistischen Chicago Boys litik vorwiegend getragen von Wün- eigenen Identität, die aus der kritisch humaner als gesinnungsethische in deutschen Universitätsstädten, Da- mit den „antifaschistischen“ Jakobi- schen, Wünschbarkeiten und Idealen, angeeigneten eigenen Geschichte zu Kurzsichtigkeit, weil sie herannahen- niel Goldhagens Thesen von der anti- nern von 1968 wird die multikulturel- von der Utopie, so wird Verantwor- gewinnen ist, und den daraus abzulei- de Konflikte rechtzeitig sieht und zu semitisch verdorbenen deutschen Ge- le Weltgesellschaft zur neuen großen tungsethik geprägt von Wirklichkeits- tenden eigenen Interessen gewisser- entschärfen sucht, ehe sie sich zu un- netik und den „willigen Voll- Utopie, der die Zivilreligion des sinn, von den realen Interessen der maßen der Elementarkurs für den er- lösbaren Katastrophen zusammenbal- streckern“ Hitlers frenetisch und kri- „Antirassismus“ als verbindliches Betroffenen und der Akteure, im forderlichen Paradigmenwechsel. len. Eben diese Wetterwand zieht tiklos feierte. Es drängte sich förmlich Dogma und als massives Sanktionsin- internationalen Bereich von der „Kor- Geboten ist damit vor allem eine aber, allen Vernünftigen sichtbar, heu- die Erinnerung an Leo Trotzki auf, der strument zur Seite tritt, insgesamt ein relation der Kräfte“, die zu kalkulie- gründliche Aufarbeitung der zurück- te mit der gegenwärtigen Politik der 1917 seine politischen Gegner mit- neuer politischer Messianismus mit ren die zentrale Aufgabe ist, um dann liegenden 30 bis 40 Jahre der deut- ungebremsten Zuwanderung nach samt allem historisch Gewachsenen den bekannten totalitären Trends, wie auch, soweit menschenmöglich, die schen Kulturrevolution, ihrer Ursa- Europa und Deutschland herauf. Sie bekanntermaßen „auf den Müllhau- sie Hans Freyer einst als die Machbar- voraussehbaren Folgen der Entschei- chen und Folgen mit dem Ziel, wieder zu ignorieren ist das schlimmste Sig- fen der Geschichte“ hatte werfen wol- keit der Sachen, die Organisierbarkeit dungen kalkulieren zu können. Politi- zu einer relativen Normalität der nal der Verantwortungslosigkeit der len. In der Tat erinnerte auch vieles in der Arbeit, die Zivilisierbarkeit des sche Verantwortungsethik denkt und Deutschen als Nation unter Nationen Volks- und Realitätsferne heutiger Po- dieser 68er Kulturrevolution an Hit- Menschen und die Vollendbarkeit der handelt daher auch stets geschicht- zu finden, zu einem neuen Gleichge- litik. 04_PAZ52 20.12.2004 7:20 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

4 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 PREUSSEN / BERLIN

Hauptstadtrolle aufgewertet Teure Kalorien Wowereit setzt sich überraschend durch – Kuhhandel mit Schily? / Von Thorsten HINZ Von Ronald GLÄSER

hristkindl-Markt, Eiszapfen, Kerzen und CWeihnachtslieder – das alles verbindet sich mit der Weihnachtszeit. Aber auch: Edelmarzipan, Christ-Stollen, Glühwein und Gänsebraten. Und hinterher einen Schnaps – wegen der Verdauung.

Die Vorfreude auf all diese appetitlichen Kostbarkeiten wurde vergangene Woche von der Bundesverbraucher-Ministerin Renate Künast heftig getrübt. Sie stellte den Ernährungsbericht 2004 vor. Das Fazit der 3.000 Demonstrationen Grünen-Politikerin: „Wir essen zu süß, zu viel im Jahr führen die und zu fett.“ Außerdem bewegen wir Berliner Polizei an den Deutsche uns zu wenig und sitzen zu lange Rand des Leistbaren – teilnahmslos vor der Glotze. doch der Bund zahlt nur 38,7 Millionen: Zu den Erkenntnissen der Statistiker aus Anti-Hartz-Demo in der dem Hause Künast gehört die Tatsache, daß Hauptstadt vergangenen es immer noch starke „Ost-West“-Unterschie- Sommer de gibt. Auch fünfzehn Jahre nach der Wende ernähren sich die Menschen in den neuen Foto: ddp Bundesländern noch immer ungesünder als die Wessis. Auch quer durch Berlin verläuft er Bund steht für seine Bund wiederum versuchte lan- Botschaften, etwa die afghani- und der Bundesregierung sein. noch immer eine Art Sektorengrenze – auf Hauptstadt in der Pflicht. ge Zeit, sich unter Hinweis auf sche, zu wenig geschützt seien, Diese soll ihm Unterstützung der Speisekarte. D Diese Feststellung ist ba- die 400 Millionen Euro, mit de- andererseits ist die Berliner Po- für die Klausel zugesichert ha- nal, in Deutschland aber keine nen er die Kultur in Berlin lizei an die Grenze ihrer Mög- ben. Im Gegenzug will sich Wo- In Ost-Berlin werden mehr Fleisch- und Selbstverständlichkeit. Im Zuge unterstützt, aus der Verantwor- lichkeiten gekommen. wereit bei seinen Länderkolle- Wurstwaren verzehrt (alleine an Schweine- der Föderalismusreform könnte tung zu stehlen. Das meiste da- gen weiter für die Kom- fleisch 25 Prozent mehr als im Westen!). Dafür sie jedoch Eingang ins Grund- von aber fließt in die Sanierung Zunächst hatte es den An- petenzausweitung des BKA ein- wird in West-Berlin mehr Käse konsumiert. gesetz finden. „Hauptstadt der der Museumsinsel. Der Bund fi- schein, als habe Klaus Wowereit setzen. Warum lassen sich die Hier die täglichen Trinkgewohnheiten: Neun Bundesrepublik Deutschland nanziert auch das Jüdische Mu- während der Verhandlungen ei- Landesfürsten darauf ein? Nun, Gramm Spirituosen und 150 Gramm Bier im ist Berlin. Die Repräsentation seum und die Internationalen nen schweren taktischen Fehler weil solche Kungeleien zwi- Osten, nur acht Gramm Spirituosen und 120 des Gesamtstaates in der Filmfestspiele, die als drittes begangen, als er den Vorschlag schen dem Bund und einzelnen Gramm Bier im Westen. Hinzu kommt, daß Hauptstadt ist Aufgabe des großes Filmfestival neben Can- von Bundesinnenminister Otto Ländern allgemein üblich sind im Osten auch weniger Sport getrieben wird. Bundes. Das Nähere wird durch nes und Venedig eine Visiten- Schily (SPD) unterstützte, die und dieses Instrument nicht be- ein Bundesgesetz geregelt.“ karte Deutschlands darstellen. Rolle des Bundeskriminalamtes schädigt werden soll. Dies sind auch Spätfolgen der Hinzu kommt die Akademie (BKA) zu stärken. Von Schily ist Mangelwirtschaft. Jeder Genuß wird voll Das klingt vage und ist ein der Künste Berlin-Branden- bekannt, daß er das BKA am Es bleibt ein prinzipielles ausgekostet. Die Kalorien-Anzahl spielt keine verwässerter Kompromiß zwi- burg, in der die Akademien aus liebsten ganz in Berlin konzen- Problem. Noch weiß Deutsch- Rolle. Langfristig kommt das natürlich uns schen Bund und Ländern, aber Berlin (West) und der DDR zu- trieren will. Vor einem Jahr war land nicht, was für eine und alle teuer zu stehen. Für die Spätfolgen – von besser als nichts. Ursprünglich sammengeschlossen sind. Gera- sein Vorstoß, die BKA-Behör- wieviel Hauptstadt es haben Herz-Kreislauf-Schwierigkeiten bis hin zu wollte der Regierende Bürger- de das DDR-Erbe kann nicht als den in Wiesbaden (Hessen) und will. Die Länder fürchten, daß seelischen Problemen – muß letztlich der meister Klaus Wowereit (SPD) exklusive Angelegenheit Ber- Meckenheim bei Bonn (Nord- ein gesteigerter Aufwand in Beitragszahler der Krankenkasse aufkommen. eine Auflistung konkreter lins behandelt werden. rhein-Westfalen) nach Berlin zu Berlin ihre Bedeutung verrin- Bundespflichten verankert wis- holen, am Widerstand der Län- gern würde. Ein Problem ist Bevor jetzt die rot-grünen Gesellschafts- sen. Die hauptstadtbezogene Für die Polizeidienste über- der gescheitert. auch der Berliner Landesstatus. Ingenieure ans Werk gehen und die Infrastruktur, die kulturelle Re- weist der Bund an Berlin 38,7 Andere Hauptstädte genießen Werbe- und Nahrungsmittelindustrie mit präsentation sowie nationalge- Millionen Euro. Nach Senatsan- Wowereits Unterstützung für einen Sonderstatus als Bundes- Verboten und Steuern drangsalieren, schichtlich bedeutsame Ein- gaben wären im Jahr jedoch Schily brachte die anderen Mi- distrikt und sind so den Eifer- folgender Vorschlag: Bei der Reform des richtungen sollten durch den rund 105 Millionen nötig. Das nisterpräsidenten dementspre- süchteleien der Parteien und Gesundheitssystems sollte auch der Bund finanziert werden. ist realistisch, denn jährlich gibt chend gegen ihn auf. Weder im Provinzen untereinander ent- individuelle Lebenswandel berücksichtigt es hier 3.000 Demonstrationen, Bund noch im Kreis der Mini- hoben – Berlin nicht. Und da es werden. Wer säuft, qualmt und hemmungslos Die Entscheidung der beiden viele davon mit Teilnehmern sterpräsidenten werde er ernst in Berlin eine strukturelle linke futtert, sollte dies nicht auf Kosten der Verhandlungsführer in der Fö- aus ganz Deutschland. Wenn genommen, höhnte die Opposi- Mehrheit gibt, haben die Uni- Allgemeinheit tun dürfen. deralismuskommission, Ed- wütende Bauern mit ihren tion, als die Entscheidung von onsländer erst recht kein Inter- mund Stoiber und Franz Mün- Traktoren die Berliner Innen- Müntefering und Stoiber be- esse daran, diese zu päppeln, Niemand soll auf seine Weihnachtsgans tefering, den zweiten Satz des stadt lahmlegen, ist das wirk- kannt wurde. Drei Tage später damit sie ihnen anschließend verzichten müssen. Es sollten aber Anreize Kompromißentwurfs, der die lich kein originär Berliner Er- stellten sich die Ministerpräsi- im Bundesrat auf die Füße fällt. geschaffen werden, sich nach dem Fest Verantwortung für die Reprä- eignis, es verursacht aber denten indessen überraschend Die jetzige Entscheidung kann wieder vernünftig und ausgewogen zu ernähren sentation dem Bund zuweist, enorme logistische Anstren- hinter die Hauptstadtklausel. somit nur ein erster Schritt sein – und zwar in Ost- wie in West-Berlin. ersatzlos zu streichen, hatte in gungen und Kosten. Gerade Hintergrund soll eine Geheim- auf dem Weg zu einem vernünf- Berlin Entsetzen ausgelöst. Der wird beklagt, daß ausländische absprache zwischen Wowereit tigen Status für Berlin.

Ein Hohenzoller »Hier will ich nicht leben« übernimmt KPM Holocaust-Mahnmal: Das vielsagende Lob des Peter Eisenman an Berlin / Von Annegret KÜHNEL ie Königliche Porzellan Ma- Dnufaktur (KPM) in Berlin urz vor Weihnachten hat Ber- ne Investition zur industriellen Lernen aus der Geschichte das Ver- spekt vor der Entscheidung der geht in den Besitz von Franz lin ein Geschenk der beson- Standortsicherung. Doch leider, da- ständnis von Politik zu verändern Deutschen. Doch wer hat die Ent- Wilhelm Prinz von Preußen K deren Art bekommen. Die rum geht es in Berlin so gut wie nie. vermag. Wohl in diesem Sinne scheidung eigentlich gefällt? über. Der Urenkel von Kaiser letzte der insgesamt 2.711 Betonste- nennt Wolfgang Thierse das Mahn- Wilhelm II hat sich damit gegen len des Holocaust-Mahnmals wurde „Ein Denkmal für das Volk“ sei mal „im besten Sinne anstößig“. Letzten Endes der Bundestag. Vor- seine Mitbewerber im Bieterver- auf das 19.000 Quadratmeter große entstanden, glaubt der Sprecher der bereitet hatte sie die xanthippische fahren um das Traditionsunter- Stelenfeld in der Mitte der Haupt- Mahnmalstiftung. Keine Frage, für Leider weiß die Nation das Berli- Lea Rosh. Die 68jährige, kinderlose nehmen durchgesetzt. Sein Ge- stadt gepflanzt. In Berlin sind die re- Touristen und Schulklassen wird es ner Notopfer kaum zu würdigen. Rosh sieht das Denkmal als ihr „Ba- bot erschien dem Berliner Senat ligiös gebundenen Menschen – ein- zum Pflichtprogramm gehören. Die Heilbronner Stimme meint by“ an. Zur Erinnerung: Edward Tel- am attraktivsten. schließlich der gläubigen Muslime – Aber ist es das, was das Volk tat- zwar, das Denkmal in der Mitte der ler, der Vater der amerikanischen in der Minderheit. Bald aber wer- sächlich will und braucht? Nur noch Hauptstadt stünde „uns (?) wohl Wasserstoffbombe nannte diese Der Prinz hatte eigens eine den sogar Atheisten wieder Gele- 39 Prozent der Berliner leben von an“, doch in Heilbronn sagt sich so Hervorbringung ebenfalls sein „Ba- Aktiengesellschaft für die KPM genheit zur sakralen Erhebung ha- ihrem Arbeitseinkommen (1990 wa- etwas bequem. Berlin wird die by“. Es war nicht so sehr Roshs in- gegründet und zahlt dem Land ben. Die größte Stele ist fünf Meter ren es knapp 50), 38 Prozent bezie- Funktion der nationalen Bewälti- tellektuelle Sturheit, die überzeugte, Berlin nach Informationen der hoch, die kleinste 95 Zentimeter. hen Sozialleistungen. Durch Hartz gungszentrale zugewiesen, wenn es sondern ihr schneidender Tonfall. Welt drei Millionen Euro für Besucher sollen laut dem Architek- IV gehen der Stadt noch einmal 300 aber um den Umzug von Behörden Auch Helmut Kohl wirkte vor der das tief in die roten Zahlen ge- ten Peter Eisenman die Gefühle ei- Millionen Euro Kaufkraft verloren, geht, die ein bißchen Finanzkraft in kleinen Frau wie ein tumber Riese. ratene Unternehmen. Zusätzlich ner Auschwitz-Überlebenden, de- was weiteren Einzelhandelsgeschäf- die Stadt bringen könnten, dann übernimmt er Mietrückstände nen er begegnet ist, nachvollziehen. ten den Garaus machen wird. Für zeigt die Provinz sich zugeknöpft. Was sagt uns das Denkmal? Es und Altschulden über mehrere die verrotteten Schulen ist kein Geld Bonn verfügt noch immer über viel steht auf geschichtsträchtigem Ge- Millionen. Derzeit beschäftigt Im Mai 2005 wird das Denkmal da, die Bibliotheken können keine mehr Ministerialbeamte als die offi- lände, in den ehemaligen Minister- die KPM 175 Mitarbeiter, die offiziell eröffnet. Bei der letzten Ste- Neuanschaffungen mehr tätigen, zielle Hauptstadt. gärten. Es bildet den Schnittpunkt 2003 einen Umsatz von 9,6 lenpflanzung waren außer Eisen- nur für Trauerarbeit sind immer zwischen Brandenburger Tor, Millionen Euro erwirtschafte- man und der mittelmäßigen noch ein paar Millionen übrig. Peter Eisenman hatte in einem Reichstag, Preußischem Herrenhaus ten. Schon 1763 erwarb mit Fried- Publizistin Lea Rosh auch Bundes- Interview geäußert, es sei einmalig, und Goethe-Denkmal. Hier soll sich rich dem Großen ein Hohenzol- tagspräsident Wolfgang Thierse Die aktuelle Berliner Selbstaufop- so ein Denkmal mitten in ein Stadt- die Summe der deutschen Ge- ler die erst zwei Jahre zuvor ge- (SPD) anwesend. Thierse äußerte ferung kennt nur wenige historische zentrum zu bauen. Berlin sei damit schichte manifestieren. Ist es ein gründete Berliner Porzellanma- sich glücklich, weil Zeitplan und Präzedenzfälle, und leider sind es eine symbolische Stadt – das Wort Wunder, daß die Gegenwart dieses nufaktur, um sie vor dem Kostenrahmen eingehalten worden nicht die besten. Man kann darin Nekropolis (Totenstadt) verkniff er Landes von Niedergeschlagenheit, drohenden Ruin zu retten. seien. So äußern sich Firmenchefs aber auch ein schönes Beispiel se- sich –, in der er selber aber nicht le- vom Angstsparen und von Pleite- oder Buchhalter über eine gelunge- hen, wie radikal ein permanentes ben wolle. Um so größer sei sein Re- wellen geprägt ist? 05_PAZ52 20.12.2004 14:16 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

DEUTSCHLAND Folge 52/53 – Weihnachten 2004 5

Gedanken zur Zeit: Der Quantensprung Ein Quantum, na das ist schon was, zumeist ein ganzer Haufen, Das Lied der Deutschen und Sprünge machen wirklich Spaß, viel mehr als stures Laufen. ÖHM Wegbegleiter durch Höhen und Tiefen unserer Geschichte / Von Wilfried B Der Quantensprung ist deshalb sehr beliebt bei Redakteuren – ie Irrungen und Wirrungen 1922, das zur Na- auf seine erste Strophe reduzierten Als am 9. November 1989 die und erst bei Rednern, die noch mehr um die deutschen National- tionalhymne erklärt hatte. Im vor- und ihm eines ihrer Parteilieder friedliche Revolution die Öffnung auf Murks-Metaphern schwören! D symbole, insbesondere um ausgegangenen Kaiserreich war die („Die Fahne hoch“) anhängten, mit der Berliner Mauer erzwang und die Hymne, entbehren nicht der Hymne „“ dem es als „Nationalhymne“ im die Nachricht davon den Bundes- Gewiß war auch der Mao-Tse-Tung Peinlichkeit, insbesondere beim gesungen worden, nicht als „Natio- Marsch-Rhythmus gespielt wurde. tag in Bonn erreichte, erhoben sich ein toller Quantenspringer – Blick auf die Selbstverständlich- nalhymne“, sondern dem Charak- Nach dem Zweiten Weltkrieg wur- die Abgeordneten (darunter auch nach langem Marsch der große keit, mit der andere Völker mit ih- ter des Staates entsprechend als de es von den Alliierten verboten. der Autor dieses Beitrags / Anm. d. Sprung ren Nationalhymnen umgehen, „Kaiserhymne“. Red.) spontan – zunächst in den als wahrer Quotenbringer ... auch wenn deren Texte nicht ak- Nach der Gründung der Bundes- hinteren Reihen der rechten Seite tuellem politisch korrektem Geha- Vor dem Ersten Weltkrieg war republik Deutschland herrschte ei- des Hauses – und stimmten „Einig- Wie staunen Planck und Heisenberg be entsprechen. das „Lied der Deutschen“ als viel ne Art „Hymnennotstand“. Als „Er- keit und Recht und Freiheit“ an. ob solcher Metaphorik! gesungenes patriotisches Volkslied satzhymne“ sang man Schillers Nur einige Grüne flohen aus dem Ihr Quant ist doch ein rechter Zwerg, Vor wenigen Monaten erst – die bekannt. Den Text hatte Hoffmann „Freude schöner Götterfunken“ Plenum. zu klein für Schwulst-Rhetorik. PAZ berichtete darüber – schritten von Fallersleben, ein schwarz-rot- oder das Turnerlied „Ich hab’ mich Beamte – also „Diener des Staates“ goldener Demokrat, am 26. August ergeben“. Schließlich wurde bei ei- Doch bald verschwanden die Und wenn er springt, erreicht er nur – im niedersächsischen Lüneburg 1841 auf der damals noch briti- ner Sportveranstaltung der Karne- schwarz-rot-goldenen Fahnen und das nächste freie Plätzchen – polizeilich ein, als beim Singen des schen Insel gedichtet valsschlager „Wir sind die Eingebo- die Nationalhymne wieder in der das blinde Wirken der Natur Deutschlandliedes auch die beiden und darüber gesagt: „Wenn ich renen von Trizonesien“ gespielt. Rumpelkammer, um eine „Renatio- erlaubt ihm keine Mätzchen! ersten Strophen erklangen. Im Zu- dann so einsam wanderte auf der Bundeskanzler Konrad Adenauer nalisierung“ zu vermeiden. Die poli- sammenhang damit wurde eine Klippe, nichts als Meer und Him- drängte am 29. April 1952 den tische Fahrt ins Blaue und der Griff Er würde – der Physik zum Hohn – Tonbandkassette mit der National- mel um mich sah, da ward mir so Bundespräsidenten Theodor Heuß nach den goldenen Sternen Europas darüber selbst zerspringen, hymne beschlagnahmt. Ähnliches eigen zumute, ich mußte dichten mit seiner „erneuten Bitte“, das wurden bevorzugt, während für die nur ist er ja das Kleinste schon, ist schon früher in anderen …“ Die Melodie war zu diesem Hoffmann-Haydnsche Lied als Na- anderen europäischen Staaten ihre so kann es nie gelingen. Bundesländern geschehen. Prompt Zeitpunkt 44 Jahre alt; Joseph tionalhymne anzuerkennen. Heuß Fahnen und Hymnen selbstverständ- hob das Amtsgericht Lüneburg die- Haydn hatte sie 1797 niederge- hatte versucht, einer neuen Hymne licher Ausdruck ihres demokrati- Im Grunde springt auch nicht der se Beschlagnahme auf, „weil diese schen Staatsbewußtseins blieben. Quant jeder Grundlage entbehre“. Das zum Gaudium der Gaffer: Gericht stellte fest, daß das „Lied Zum Thema „Nationalhymne“ be- Der „Quantensprung“, so oft verkannt, der Deutschen“ kein Kennzeichen zog sich 1991 ein erneuter Brief- ist selbst bereits Metapher! einer verfassungswidrigen Organi- wechsel zwischen dem Bundespräsi- sation sei, wovon die zuständige denten und dem Bundeskanzler auf Und Meta-Metaphorik führt Polizei ausgegangen war, sondern die Briefe aus dem Jahr 1952. Dabei zumeist in schräge Lagen, ein nationales Symbol, welches un- stellte Bundespräsident Richard von drum soll man niemals ungerührt ter dem Schutz vor Verunglimpfun- Weizsäcker am 19. August 1991 fest, und krampfhaft übertragen! gen stehe. Das Gericht zeigte sich die dritte Strophe des Liedes habe „zugegebenermaßen überrascht, „sich als Symbol bewährt“ Sie werde Was dient beim „Sprung“ als Kern- daß nach Einschätzung der Polizei „im In- und Ausland gespielt, gesun- idee, in Deutschland das Absingen der gen und geachtet“ und sei „die Natio- metaphernhaft gedrechselt? Nationalhymne offenbar als Ver- nalhymne für das deutsche Volk“. Daß mikrophysikalisch jäh wirklichung eines Strafbestandes Bundeskanzler Helmut Kohl antwor- ein „Quantenzustand“ wechselt. angesehen wird“. tete am 23. August: „Der Wille der Deutschen zu Einheit und freier Der Punkt, der springen muß, besteht Ein Blick in das Strafgesetzbuch Selbstbestimmung ist die zentrale im Kippen, sprunghaft schnellen, (Paragraph 90 a) zeigt hingegen, Aussage der dritten Strophe des zudem ist dieses stets diskret, daß derjenige, der in einer Ver- Deutschlandliedes. Deshalb stimme nie stetig vorzustellen! sammlung oder durch Verbreiten ich Ihnen namens der Bundesregie- von Schriften die Farben, die Flag- rung zu, daß sie Nationalhymne der Wie hilft man auf die Sprünge nun ge, das Wappen und die Hymne der Bundesrepublik Deutschland ist.“ den Quantensprung-Banausen, Bundesrepublik Deutschland oder Durch diesen Text wurde ausdrück- die – gegen Wissenschaft immun – eines ihrer Länder verunglimpft, lich nur die dritte Strophe zur deut- in Makrowelten hausen? „mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jah- schen Nationalhymne. Von den bei- ren oder mit Geldstrafe bestraft“ den ersten Strophen ist nicht die Wo gleitend sich was ändert bloß, wird. Rede. Allerdings trägt dieser Brief- bei Druck und Pegel eben, wechsel im Bulletin vom 27. August bei Tempo, sei es noch so groß, Von den drei Nationalsymbolen, die Überschrift „Das Deutschland- ist „Quantensprung“ daneben. nämlich Bundesfarben, Bundes- lied ist Nationalhymne der Bundes- wappen und Nationalhymne, sind Faksimile der Originalhandschrift von Hoffmann von Fallersleben republik Deutschland“. Dieser zweite Das Wort ist ebenso verfehlt jedoch nur die Bundesfarben Briefwechsel zwischen dem Bundes- bei kalkulierten „Raten“, Schwarz-Rot-Gold im Grundgesetz präsidenten und dem Bundeskanzler wozu man Geldentwertung zählt festgelegt: „Die Bundesflagge ist schrieben, als österreichische Kai- den Weg zu bereiten (Rudolf Ale- wird beim Thema „Nationalhymne“ und kriminelle Taten. schwarz-rot-gold“ (Art. 22 GG). serhymne. xander Schröders „Land des Glau- meistens nicht in Betracht gezogen, bens, Land der Väter“), scheiterte hat aber entsprechend der deutschen Gehaltserhöhung? Da ist’s gut – Diese Farben können auch aus Mit der Idee der Nation waren aber damit. Verfassungstradition seine eigene Be- doch auch bei Kürzung, leider, dem Adler als Wappentier des heu- die Nationalhymnen gekommen: deutung. bei Kurzschluß, gleichfalls Grund zur tigen Bundeswappens herausgele- die Marseillaise als französischer In seinem Antwortbrief vom Wut, sen werden. Der Adler geht auf das Revolutionsgesang, mit „God save 2. Mai 1952 entsprach der Bundes- Fest steht: Das Lied von Hoffmann bei neuem Maß der Kleider. Herrschaftszeichen der römischen the King“ das britische Königslied. präsident dem Wunsch des von Fallersleben begleitet unser Volk Kaiser und das Wappentier der Österreichs Kaiser Franz hatte Bundeskanzlers. Das Bulletin des seit über 160 Jahren durch alle Hö- Es paßt bei Eisprung und Geburt, deutschen Kaiser zurück. „Schwar- Haydn aufgefordert: „Schaffe er mir Presse- und Informationsamtes der hen und Tiefen seiner Geschichte. beim Schließen einer Lücke, zer Adler auf goldenem Feld mit auch ein Lied“, und so entstand Bundesregierung erklärte am 6. Gelebter Patriotismus darf Symbole bei Hirnschlag, Aufprall ohne Gurt gelben Schnabel und Füßen und „Gott erhalte Franz den Kaiser“. Es Mai 1952, damit sei das Deutsch- nicht verschmähen, muß sie den und Einsturz einer Brücke. roter Zunge“, so sah es die Bundes- war kein Freiheitslied, sondern ein landlied „wieder als Nationalhym- Bürgern erläutern und diese so mit versammlung der Märzrevolution Fürbittegebet für den Monarchen, ne anerkannt worden“. Nach dem ihnen vertraut machen. Denn mit Ich hoffe, nun vergeht die Lust, 1848, wobei es den Liberalen mehr erstmals gesungen am 12. Februar Wortlaut der Briefe sollten eindeu- Symbolen und durch sie sagen wir ja mit „Quantensprung“ zu blenden, um die Dreifarbigkeit, die Trikolore 1797 zum Geburtstag des Kaisers. tig alle drei Strophen des Deutsch- zu uns selbst, zu unserem demokra- drum sollte man den Quantenfrust Schwarz-Rot-Gold ging, die sie als Die Melodie erinnerte an ein da- landliedes die Hymne bilden. Doch tischen Staat – und zur europäischen am besten ganz beenden. Flagge des Deutschen Bundes woll- mals populäres serbisches Volks- Adenauer hatte seinen Brief mit Normalität. Pannonicus ten. lied und fand später Eingang in der Formulierung beendet: „Bei Haydns großartiges Kaiserquartett. staatlichen Anlässen soll die dritte Der einköpfige Adler wurde Strophe gesungen werden“. Anzeige Staatswappen des 1871 gegründe- Nach dem Ersten Weltkrieg, 125 ten Deutschen Reiches, begleitet Jahre später also, nahm in Deutsch- Sowohl beim Volksaufstand in NATURPRODUKTE AUS DEM ALLGÄU, IHRE TÄGLICHE HILFE: vom Schwarz-Weiß-Rot als Flagge land der erste Reichspräsident Frie- der DDR am 17. Juni 1953 als auch des Reiches. drich Ebert (SPD) wieder die in den sibirischen Arbeitslagern schwarz-rot-goldene Tradition der wurde das Deutschlandlied gesun- Beweglichkeit? Wohlbefinden? 1919 wurde der Adler von der Revolution von 1848 auf und gen und geehrt, wie viele ergreifen- Weimarer Republik übernommen. knüpfte an Hoffmann von Fallersle- de Schilderungen berichten. Im Der erste Bundespräsident Theo- ben an. Wörtlich erklärte Ebert in Westen Deutschlands allerdings dor Heuss bestimmte 1950 den Ad- der Proklamation des Liedes zur hörte man es immer seltener. Eine AKTIV ler zum Staatswappen der Bundes- Nationalhymne: „Einigkeit und rühmliche Ausnahme bildete das republik Deutschland. Recht und Freiheit! Dieser Drei- ZDF-Magazin Gerhard Löwenthals. Einreibung mit Aktiv-Sauerstoff bei allen akuten Hochdosierte Trinkampulle mit Riesenangebot klang aus dem Liede des Dichters Problemen der Gelenke, Muskeln und Haut. an lebenswichtigen Vitalstoffen. Aus unserer Auch in der Frage nach der Na- gab in Zeiten innerer Zersplitte- Bürgerinitiativen, die der Natio- Die schnelle Hilfe! heilen Natur für Ihre Gesundheit. Unterstützt Ihr tionalhymne war bei Gründung rung und Unterdrückung der Sehn- nalhymne einen Platz im Leben der Gehört in jede Sporttasche und jeden Haushalt. Immunsystem, regeneriert und revitalisiert. der Bundesrepublik Deutschland sucht aller Deutschen Ausdruck; er Deutschen schaffen wollten, wie er Pflege, Schutz und Regeneration. Schützt gerade in der naßkalten Jahreszeit. der Bundespräsident gefragt, denn soll auch jetzt unseren harten Weg in anderen Demokratien selbstver- VIA NOVA Naturpräparate verdienen Ihr Vertrauen. das Grundgesetz gab und gibt dar- zu einer besseren Zukunft beglei- ständlich ist, fanden Förderung vor auf keine Antwort. Es ging ihm ten …“ allem beim Bundespräsidenten Lassen Sie sich vom Hersteller beraten: nicht anders als dem ersten Reichs- Karl Carstens. Aber wenn das Lied VIA NOVA Naturprodukte präsidenten Friedrich Ebert, der Die Nationalsozialisten vergewal- im Schulunterricht überhaupt auf- Postfach 45, 87444 Waltenhofen am dritten Verfassungstag der Wei- tigten nach ihrer Machtübernahme tauchte, wurde es „kritisch hinter- Telefon 0 83 03/813, Telefax 0 83 03/76 64 marer Republik, am 22. August das Deutschlandlied, indem sie es fragt“. 06_PAZ52 20.12.2004 14:40 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

6 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 AUS ALLER WELT

Kreislauf des Verderbens: Während es die kolumbianische Polizei bei Razzien beschlagnahmt, wird es andernorts bereits in größerem Stil angepflanzt und geerntet – Kokain. Fotos: Reuters »Wer Drogen sät, wird den Tod ernten« Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der kolumbianischen Bischofskonferenz, Pedro Kardinal Rubiano Saenz / Von J. L IMINSKI olumbien hat den Ruf eines Verhandlungspartner sei die Kirche der Person. Das gilt für Opfer und Tä- ca, aber keiner geht hin. Die Drogen- Rücken geschehen, da habe ein Jour- Landes, das von Korruption, „die Institution, die Verhandlungen ter. Ohne die Anerkennung der händler, die gehen hin und bezahlen nalist den Kardinal darauf angespro- K Drogenmafia und permanen- überhaupt erst ermöglicht. Wir sind menschlichen Würde gibt es keinen die Bauern und besorgen auch den chen und der stand vor dem Dilem- tem Bürgerkrieg heimgesucht ist. Die unabhängig von Regierung, Armee Aufbau einer gerechten Gesell- Transport. Ein Bischof hat einmal ge- ma: Soll er als Vorsitzender der Bilanz nach 40 Jahren Gewalt ist er- und Guerilla, und dennoch sind wir schaftsordnung.“ Kardinal Rubiano sagt, wer Drogen sät, erntet den Tod. Bischofskonferenz den Präsidenten schreckend: Mehr als 250.000 Tote, mitten drin, weil wir die Nöte des räumt ein, daß man mit hehren Wün- Es ist nicht nur der Tod in Kolum- beschuldigen oder reinwaschen? drei Millionen Flüchtlinge im eige- Volkes teilen. Für uns ist klar, daß nur schen kaum die Ursachen der perma- bien, wir haben da ein gemeinsames Wenn er ihn beschuldigte, müßte er nen Land. Auch deswegen hat das politische Verhandlungen zum Frie- nenten Gewalt beseitigen könne. Die- Problem. Das ist eine Tatsache, und die Vorwürfe auch beweisen. Würde Hilfswerk Adveniat Kolumbien zum den führen können, und das heißt, es se Ursachen seien „ganz unter- die Quelle all dieser Gewalt ist das er ihn in Schutz nehmen, gäbe er der Schwerpunkt seiner diesjährigen Ak- muß auch über soziale Gerechtigkeit schiedlich“. Man habe sich schon öf- Koka.“ Auch die weit verbreitete Kor- Drogenmafia quasi eine politische tion gemacht. Im und über Arbeit ter auf Waffenstillstandsabkommen ruption habe mit dem Drogenhandel Absolution. „Also griff ich auf ein Rahmen dieser für alle Kolumbia- einigen können, „aber Frieden ist zu tun. Aber insgesamt müsse das Bild zurück und sagte: Schauen Sie, Aktion ist der Vor- Soziale Gerechtigkeit und ner verhandelt mehr. Der Friede ist das Kind der Ge- Problem der Korruption „an der Wur- auch wenn hinter ihrem Rücken ein sitzende der kol- werden.“ Diese rechtigkeit und soziale Gerechtigkeit zel bekämpft werden“. Die heiße Elefant ins Haus kommt, sollte man umbianischen Bi- Arbeit für alle Verhandlungen heißt, daß die Menschen auf ehrliche Transparenz. Hier hätten die Kolum- das bemerken, und das Geld der Dro- schofskonferenz, müßten vorberei- Weise ihren Lebensunterhalt verdie- bianer Fortschritte gemacht. Es gehe genmafia ist gewiß keine Kleinigkeit, Pedro Kardinal als politische Aufgabe tet werden. Hier nen können.“ Das sei in Kolumbien dabei „nicht nur um die Politik, auch kein kleines Haustier, um im Bild zu Rubiano Saenz, kämen die Dien- zugegebenermaßen „besonders die Wirtschaft, die Unternehmens- bleiben.“ Das Bild hat Karriere ge- zu Besuch in ste der Kirche schwierig, denn wir haben zusätzlich kultur muß transparent sein“. Über- macht in der Presse und in den Kari- Deutschland, um hier über die Pro- konkret zum Tragen. Vor einigen Jah- noch das Problem des Drogenhan- haupt lehnt Kar- katuren. Die Re- bleme seines Landes zu reden und ren habe er „die Nationale Kommis- dels“. In Europa, Amerika und über- dinal Rubiano Ver- gierung hatte es das Bild, das man sich von Kolum- sion der Versöhnung“ gegründet. Zu all auf der Welt sehe man in Kolum- allgemeinerungen Wir sind Menschen fortan schwer, bien macht, etwas aufzuhellen. So ihr gehörten Persönlichkeiten aller bien nur das Land des Kokains. De ab. „Ich würde lebte quasi im will er zum Beispiel nicht von „per- politischen Lager, Professoren, facto aber handele es sich um Kartel- nicht von der Poli- voller Schatten des gro- manentem Krieg“ sprechen. Aber er Schriftsteller, ehemalige Minister. le mit weltweiten Verbindungen, weit tik sprechen. Die ßen Tieres. „Aber räumt ein. „Unser Leben ist über- „Wir kommen dreimal im Monat zu- über Kolumbien hinaus. „Sicher, so- Politik ist etwas Hoffnung und Freude es war nützlich, schattet von Gewalt.“ sammen und erarbeiten Vorschläge lange das Drogenproblem nicht ge- sehr Nobles, sie denn die folgen- für die Entscheidungsträger in Politik löst ist, wird es keinen Frieden in Ko- sucht das Gemein- den Regierungen Diese Gewalt gehe von einigen und Wirtschaft. Es ist ein deutliches lumbien geben.“ Aber der Drogen- wohl, das Gute für eine Gesellschaft. achteten stärker darauf, die öffent- Gruppen aus, von der Guerrilla, den Zeichen dafür, daß die Zivilgesell- handel sei kein Problem für Kolum- Deshalb sollte man sich davor hüten, lichen Institutionen vom Geld der paramilitärischen Verbänden und na- schaft sich beteiligt, um Lösungen bien allein. Deshalb richte sich sein zu Verallgemeinerungen zu greifen Drogenhändler freizuhalten und da- türlich sei auch der Staat mit der Ar- und Wege aus der Sackgasse des Dau- Appell „auch an die reichen Länder, wie ,das Parlament ist korrupt‘. Es mit die Gewalt einzudämmen.“ mee involviert. Auch die Kirche müs- erkonflikts zu finden.“ alles zu tun, um den Drogenhandel sind immer einzelne Personen, nicht se mit dieser Realität der Dauergewalt effektiv einzudämmen. Wir müssen die Institutionen. Das Grundproblem Trotz der schwierigen Lage sieht leben. „Aber wir verlieren die Hoff- Es gebe auch schon ein Modell für damit fertigwerden, gemeinsam. Ich ist die Transparenz und damit die der Kardinal Lösungen für die Zu- nung nicht“, sagt der Kardinal im Ge- die nationale Versöhnung. Es soll auf wiederhole: Man zeigt auf uns als die Kontrollierbarkeit.“ kunft. „Wir sind Menschen voll Hoff- spräch mit der PAZ. „Ja, wir sehen einem Symposium im Februar vorge- Bösen, als das Drogenland, aber man nung und Freude. Das mag Ihnen et- unsere Aufgabe auch darin, den an- stellt werden. Der Kardinal führt aus: sollte auch auf den Drogenmarkt in Manchmal ist eine Person iden- was naiv vorkommen. Aber beden- deren diese Hoffnung auf Frieden zu „Die Grundvoraussetzung für jedes den reichen Ländern zeigen.“ tisch mit einer Institution, etwa der ken Sie, daß ein Volk von fast 45 vermitteln. Denn Frieden, das müs- Versöhnungsmodell ist die Ehrlich- Präsident der Republik. Was macht Millionen Menschen darunter leidet, sen wir alle zusammen schaffen, und keit, der Wille zur Wahrheit. Nur so Das Drama in Kolumbien sei, daß die Kirche, wenn er versagt? Kann daß etwa 20.000 Leute Gewalt ausü- die Kirche spielt da eine entschei- werden wir erreichen, daß Haß und viele Bauern ohne Kokainanbau oder muß sie ihn öffentlich anklagen? ben und die Drogenmafia diese Gue- dende Rolle. Entweder finden wir Rachegefühle überwunden werden nicht leben könnten. Damit die Bau- Zu einer Zeit, als viele Politiker, auch rilla finanziert. Aber auch diese Leu- Kolumbianer alle gemeinsam zu die- können. Gerechtigkeit heißt ja nicht, ern zu anderen Formen des Acker- der Präsident, behaupteten, sie hätten te sind Menschen, für die die sem Frieden oder es wird keinen ge- daß ein Richter ein Urteil spricht und baus zurückfinden, müßte, so der keinerlei Korruption in ihrem Land Botschaft der Versöhnung gilt. Wir ben.“ Die Kirche befinde sich jedoch jemand ins Gefängnis muß. Gerech- Kardinal aus Bogota, „die Präsenz des gesehen, und als selbst der Staats- müssen alle am Ziel der Gerechtig- nur indirekt in der Position einer Ver- tigkeit beginnt mit der Anerkennung Staates in den Hochtälern des Koca- präsident meinte, wenn Geld geflos- keit arbeiten, sonst wird es keinen mittlerin. Mehr als Vermittlerin oder des Rechts auf Leben und der Würde Anbaus verstärkt werden. Da ist Ko- sen sei, dann sei das hinter seinem Frieden geben.“ Kommentar: Lausch und Gängel Von Richard G. KERSCHHOFER em physischen Kampf pflegt Baradei, dessen Vater Präsident der zu empfangen, ist das Sprachrohr her soll wohl auch den Franzosen sich unter anderem auf das Verhal- der Kampf um Information ägyptischen Anwaltskammer war, der libanesischen Schiiten-Partei die „laizistische“ Türkei schmack- ten bei Abhör-Affären stützt: Was D vorauszugehen. Stalin etwa ist ein überaus korrekter Jurist, der Hisbollah („Partei Gottes“). Die hafter gemacht werden – als strah- geschah, als die im EU-Ministerrats- ließ Freund wie Feind abhören, einst auch als preußischer Gerichts- unterprivilegierten libanesischen lender Gegenpol zum „Fundamenta- gebäude entdeckten „Wanzen“ auf unterdrückte Wahrheiten und ver- präsident gute Figur gemacht hätte. Schiiten waren von der israelischen lismus“. Schon vor Jahren war übri- CIA und Mossad wiesen? Großes breitete Lügen. Und heute? Wer es Dazu kommt, daß er in New York Invasion 1982 und der langjährigen gens ein kurdischer Satellitenkanal Schweigen. Und das Abhörsystem sich leisten kann, handelt genauso – seinen Doktortitel erworben hatte Besetzung besonders betroffen. Sie abgedreht worden – als Einstands- Echelon, das US-Konzernen wert- zwei Meldungen der letzten Tage und 1997 – wie kurz davor Uno-Ge- werden praktisch ausschließlich geschenk für den EU-Kandidaten volle Informationen über ihre Kon- unterstreichen dies: Washington ließ neralsekretär Kofi Annan – just auf vom schiitischen Iran unterstützt, Türkei. kurrrenten liefert? Sendepause, ob- den Generaldirektor der Internatio- Druck der USA in seine Position be- der indirekt auch Al-Manar finan- wohl der Schaden für Europa nalen Atomenergie-Agentur (IAEA), rufen worden war. Aber er hatte sich ziert. Gegen Al-Manar hatte der Allgemein trachten europäische (Wirtschaftsspionage) längst den den Ägypter Mohammed El-Bara- schon in der Irak-Frage unbeliebt Dachverband der Juden in Frank- Regierungen, durch Verbot von Me- Wert der 1945 aus Deutschland ge- dei, abhören. Und nach einer Ent- gemacht, weil die IAEA nicht finden reich CRIF bereits vor Monaten ge- dien und Organisationen der Bevöl- raubten Patente übersteigt. Und wer scheidung der französischen Regie- wollte, was es gar nicht gab – und richtliche Schritte wegen „Ras- kerung vorzugaukeln, daß „rassisti- wagt es auszusprechen, daß man rung wird das Programm des nun wiederholt sich das Spiel mit sismus“ und „Antisemitismus“ sche“ Propaganda die Gefahr sei, nicht nur Telefone anzapfen und Sa- libanesischen Fernsehsenders Al- dem Iran. Und wegen ihrer „Unbot- angestrengt. Daß die französische nicht die zügellose Einwanderung. tellitenprogramme abdrehen kann? Manar nicht mehr über Eutelsat mäßigkeit“ sollen er und Kofi Annan Regierung kein Gerichtsverfahren Aber auch die Verbote selbst stellen Auch Nachrichtensatelliten und ausgestrahlt. Wie zufällig paßt bei- demontiert werden. Al-Manar, nun riskieren wollte, sondern politisch eine Gefahr für Europa dar, das wie GPS-gestützte Systeme wie Toll Col- des in die Vorbereitungen eines nicht mehr in Europa, doch weiter- gegen Al-Manar entschied, läßt auf ein Erfüllungshelfer der USA und lect können ausgewertet – und „not- „Bush-Kriegs“ gegen den Iran: El- hin im Nahen Osten und in Afrika einen Kuhhandel schließen. Neben- Israels erscheint – ein Eindruck, der falls“ abgewürgt werden. 07_PAZ52 20.12.2004 15:58 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

AUS ALLER WELT Folge 52/53 – Weihnachten 2004 7

Sichere Energie? ine neue Furcht vor Rußlands In der Enge und doch umworben EStärke und Einfluß, sichtbar in Wie Nordkorea, die letzte stalinistische Diktatur der Welt, mit dem Westen spielt der Energiepolitik, macht sich in Po- len breit. „Nach fünf Jahren Nato-Zu- gehörigkeit und einem halben Jahr n die Enge getriebene Diktaturen Nordkoreaner, ihr nukleares Rü- Atommächte aufgenommen zu wer- Schon 1958 erhielt Nordkorea von EU-Zugehörigkeit beginnen wir Po- haben einen starken Hang, Stär- stungsprogramm einzumotten. den. China sowjetische Scud-B-Raketen, len uns wieder um die Landessicher- I ken vorzugaukeln, die sich post die auf deutschen V2-Entwicklun- heit zu sorgen“, schreibt die renom- factum zwar als fiktiv herausstellen, Inzwischen begann Südkorea Die Nichtverbreitungspolitik der gen beruhten. Seit 1988 wurden sie mierte Polityka (Warschau) in einer vorher jedoch zu teilweise weitrei- unter Kim Dae-jung seine berühm- USA liegt seither in Trümmern. Statt als Nodong mit einer Gesamtzahl Reportage „Der Iwan und die Erdgas- chenden Fehlentscheidungen ihrer te Sonnenscheinpolitik der Ent- des Iran oder Nordkorea griff Bush von derzeit 600 bis 700 in etwa 80 rohre“. Diesmal schicke der Kreml Gegner führten. spannung gegenüber dem Norden, den wesentlich weniger gefährlichen unterirdischen Silos in Stellung ge- keine Panzer mehr, um Polen gefügig um noch drastischer als weiland Irak an und verstrickte sich heillos in bracht. Als Kurzstreckenwaffe hat zu machen, sondern wolle das Land Nordkorea verfügt über ein Heer Willy Brandt feststellen zu müssen, der dortigen Okkupation. Gegenüber die Nodong eine Reichweite von bis mit Erdgaspipelines überziehen, so von 1,2 Millionen Mann. Im konven- daß nach dem teuer bezahlten Nordkorea stellte die seit Januar zu 1.300 Kilometern. Sie kann 700 der Tenor. Es seien „käufliche“ (pol- tionellen Stärkevergleich ist es dem Gipfel von Pjöngjang im Juni 2000 2001 amtierende Bush-Administra- Kilogramm Sprengstoff ins Ziel nische) Politiker, „hintertriebene“ Süden (einschließlich der dort noch der Norden nicht daran dachte, die tion darauf die Lieferungen von Öl bringen. Ob Nordkorea in der Lage Geschäftsleute und Agenten der stationierten 37.000 US-Amerikaner) Vereinbarungen (Familienkontak- und Getreide sowie die Zahlungen ist, seine Plutoniumbombe so zu mi- „Dienste“, die die Energieversorgung an Panzern, Geschützen, Kampfflug- te, Gefangenenaustausch, Eisen- für den Reaktorbau ein und tat an- niaturisieren, daß sie in einen Rake- „in die Hände der Russen treiben zeugen und Kriegsschiffen weit über- und Autobahnanschlüsse) einzu- sonsten nichts. Weil er dezidiert kei- tenkopf gezwängt werden können, wollen“, wie es aus dem Bericht des legen. Es hat ein reiches Arsenal an halten. ne zwei Krisenherde gleichzeitig im ist unklar. Sicherlich wird daran fie- polnischen Ex-Abwehrchefs Zbig- Kurzstreckenraketen, erprobt Mittel- Blick haben wollte, beschränkte sich berhaft gearbeitet. Das gleiche gilt niew Siemiatowski hervorgeht. und Langstreckenraketen und be- Bill Clinton schickte Madelaine Bush auf Maulheldentum, denun- für die Bestückung mit chemischen hauptet, Atomwaffen zu besitzen. Albright nach Pjöngjang. Sie bot an, zierte Nordkorea nicht ganz zu Un- und biologischen Waffen. Saringas, Das proamerikanische Flagschiff die USA würden auch den Ab- recht als „Reich des Bösen“ und ver- andere Nerven- und Stickgase, der polnischen Postkommunisten Der hohe Schrott- und Rostanteil bruch der nordkoreanischen Rake- weigerte jede bilaterale Verhand- Pockenviren, deren verfügbare Ge- ruft indirekt die Regierenden zu an der Panzer- und Luftwaffe sowie tenrüstung großzügig honorieren. lung, da Kim nicht zu trauen, ja da es samtmenge auf zwischen 250 Ton- mehr Wachsamkeit und zu weiteren der Marine der Staaten des War- Doch Kim Jong-il zeigte sich desin- unmoralisch sei, mit dem Despoten nen und 5.000 Tonnen geschätzt Säuberungen von russophilen Leu- schauer Paktes (dem Nordkorea nie teressiert. Derweil lieferten die direkt zu verhandeln. Dies reizte Kim wird, stehen dafür zur Verfügung. ten in den eigenen „Diensten“ auf. In angehörte) ist mittlerweile ebenso Amerikaner brav weiter jährlich noch mehr, ohne ihm allerdings zu den Schaltstellen der polnischen bekannt, wie die Tendenz des Regi- (1994 bis 2002) 500.000 Tonnen Öl schaden. Denn Südkorea ließ sich Als Exportartikel in den Mittleren Energieversorgung kenne man die mes zu militanten Drohungen. Das es (30 Prozent des Elektrizitätsbe- weiter zu Zahlungen erpressen. Auch Osten verkaufen sich die Nodong dunklen Hintermänner „maximal bis vor tatsächlicher Gewaltanwendung darfs) und eine Million Tonnen Reis Japan zahlte für die Rückkehr seiner hervorragend: Pakistan, das diese zur Stufe 5“. Polityka vermutet, daß nicht zurückschreckt, zeigt sich vom und Weizen (ein Drittel der Impor- entführten Landeskinder. Die Welt- als nuklearbestückte Ghauri-Rakete die großen Unbekannten der „Stufe Angriffskrieg von 1950 bis zum te) gratis und bauten an den Leicht- hungerhilfe lief weiter, und China lie- gegen Dehli und Bombai richtet, ist 6“ russische Geheimdienstagenten Staatsterrorismus wasserreaktoren fert seinem jähzornigen Schützling ein Hauptkunde (und lieferte chine- seien. Sie schreckten bei der Wah- der 70er und 80er trotz aller nord- verläßlich das für den Militärbetrieb sische Urananreicherungstechnolo- rung russischer Interessen selbst vor Jahre. Dabei bleibt Die Nichtverbreitung von koreanischen nötige Rohöl. gien im Gegenzug), ebenso wie der Mord nicht zurück. Der Einfluß der neben einem Ar- Schikanen weiter. Iran, Syrien, Libyen und Ägypten. Russen auf die polnische Energiever- tillerieüberfall auf Atomwaffen Auch die EU- Währenddessen läuft das Rü- 1999 fingen die Inder einen nordko- sorgung, primär mit Erdöl und Erd- Seoul die nuklea- Länder steuerten stungsprogramm Nordkoreas unge- reanischen Frachter mit Raketentei- gas, müsse unbedingt zurückge- re Erpressung die ist als Politik gescheitert insgesamt 500 stört weiter. Möglicherweise wurden, len auf dem Weg nach Pakistan ab. drängt werden, appelliert das einzige Karte, die Millionen Euro wie befürchtet, schon sechs neue Die spanische Marine stoppte im einflußreiche Wochenmagazin. Man dem bankrotten und die Aufnah- Plutoniumbomben gebaut. Auch Dezember 2002 den Frachter „So- fürchte sich in Polen vor den Russen, Regime noch bleibt. Es spielt dieses me der diplomatischen Beziehun- könnte die unterirdische Fertigung san“ mit zwölf Raketen an Bord auf denn sie seien „ziemlich undurch- armselige Blatt bislang erstaunlich gen mit Pjöngjang als Entspan- von Bomben aus angereichertem der Fahrt in den Jemen – und muß- sichtig“. Statistisch gesehen ist Polen gut. Wie gefährlich ist Nordkorea nungsbeitrag bei. Allein Kim Jong-il Uran jederzeit anlaufen. Das Penta- ten die Fracht wieder freigeben, noch zu 65 Prozent von der Kohle- wirklich, zumal die am besten infor- dachte nicht an die Einhaltung der gon, das Verhandlungen mit dem denn das Geschäft war absolut legal. versorgung abhängig (die zügig abge- mierten US-amerikanischen Quellen Vereinbarung von 1994. vertragsbrüchigen Regime für sinn- Mittlerweile holen die Pakistanis ih- baut wird), zu 22 Prozent vom Erdöl seit dem Irakkrieg unter einem ge- los hält und wie Chefabrüstungsver- re Raketenteile in Pjöngjang per und zu zwölf Prozent von Erdgas wissen Glaubwürdigkeitsproblem Im Oktober 2002 warfen die handler John Bolton keinen nuklea- Luftfracht ab – ironischerweise mit (beides mit steigender Tendenz). leiden? Amerikaner den Nordkoreanern öf- ren Erpressungen mehr nachgeben Transportflugzeugen, die ihnen die Hier müsse unbedingt umgedacht fentlich vor, schon seit Mitte der will, stritt sich jahrelang mit dem Amerikaner zum Kampf gegen den werden, kritisiert das Magazin. Zwar Schon 1964 wurde in Yongbyon 90er Jahre heimlich die 8.000 Außenministerium, das Nordkorea Terror schenkten. Das sie dabei chi- biete Rußland Energie zu günstigen ein Fünf-Megawatt-Forschungsreak- Brennstäbe zur Plutoniumgewin- Wirtschafts- und Energiehilfen gegen nesisches Territorium überfliegen, preisen, könne den Energiehahn tor gebaut, der jedoch nie das Ziel nung aufzuarbeiten und sich gleich- einen diesmal verifizierbaren Ab- stört China wenig. Im Gegenteil, es aber jederzeit zudrehen und somit verfolgte, Strom zu erzeugen. 1989 zeitig zum Bau eines weiteren bruch des Plutonium- und Uranium- scheint den arbeitsteiligen Techno- die Sicherheit des Landes gefährden. begann mit chinesischer Hilfe in ei- Atombombentypus aus Pakistan die anreicherungsprogramms anbieten logie- und Wissenschaftsaustausch ner Aufarbeitungsanlage die Plutoni- Technologien und die Gaszentrifu- will. Es dauerte eine Weile bis Dick seiner beiden Nachbarstaaten mit Inzwischen hat Staatspräsident umextraktion. 1993 kündigte Nord- gen für angereichertes Uran besorgt Cheney die öffent- Wohlgefallen zu Alexander Kwasniewski, der vom korea an, es werde aus dem zu haben. Abdul Qadev Khan, der liche Erleuchtung betrachten. Si- Kreml als „Bush-Marionette“ gehan- Atomwaffensperrvertrag austreten. Vater der pakistanischen Atombom- kam, die Zeit ar- Nordkorea arbeitet, allem cher wirkt China delt wird, US-Sicherheitsspezialisten Als dann noch 8.000 gebrauchte be, hatte solche Lieferungen nach beite nicht not- mäßigend auf sei- angefordert, die den Sicherheits- Brennstäbe aus drei anderen Atom- Libyen, dem Iran und Nordkorea öf- wendigerweise für Elend zum Trotz, nen ungestümen dienst, die Regierung, das Parlament kraftwerken nach Yongbyon ver- fentlich eingestanden. Seine Version die USA, und Satelliten ein, um (Sejm) und die Wirtschaft nach bracht wurden, aus denen 20 Kilo- wurde von Hwang Jang-yop bestä- Rumsfeld die ge- weiter an Atomraketen Japan und Südko- kremlfreundlichen Leuten durchfor- gramm Plutonium, die für sechs tigt, der vor seiner Flucht in den Sü- niale Idee hatte, rea nicht zur Un- sten sollen. In diesem Zusammen- Atombomben ausreichen, gewonnen den in Nordkorea Parlamentspräsi- ausgerechnet mit zeit zur Aufrü- hang ist auch der Orlen-Konzern ins werden konnten, da löste dies in dent und im ZK für Ideologie und Hilfe der Chinesen den Regimewech- stung und zur Teilnahme am US- Gerede gekommen, der unter ande- Washington Alarm aus. Präsident Internationales zuständig war. Nach sel in Pjöngjang herbeizuführen (was Raketenabwehrprogramm zu provo- rem zahlreiche Tankstellen in Clinton ließ die Durchführung und anfänglichem wütenden Leugnen so ziemlich das letzte strategische zieren (das Chinas Atomwaffen Ma- Deutschland unterhält. Seinem Boß, die Folgen eines Präventivschlags auf gab Nordkoreas Vizeaußenminister Interesse der chinesischen Führung kulatur werden ließe). Jan Kulczyk, der aus der polnischen Yongbyon abschätzen. Das Ergebnis: Kang die Atomprogramme zu und ist, die von US-Einkreisungsszena- Unternehmerschaft in Berlin kommt, Zu unsicher und zu gefährlich. Wahr- erklärte die Vereinbarung von 1994 rien heimgesucht wird). So begannen Wegen des chinesischen und rus- wird vorgehalten, den Russen den scheinlich sei ein Teil der Produktion für hinfällig. Im Januar 2003 ließ schließlich die Sechserverhandlun- sischen Unwillens, überhaupt Einstieg in das polnische Energiever- und die schon existierenden ein oder Kim die letzten IAEA-Inspektoren gen in Peking zwischen Nord- und Sanktionen gegen Nordkorea zu sorgungsgeschäft quasi durch die zwei Atombomben in unbekannte des Landes verweisen und kündigte Südkorea, den USA, Japan, China unterstützen, scheitern US-Pläne, Hintertür ermöglicht zu haben. Jetzt Bunker- und Tunnelsysteme verla- als erstes Land der Welt die Mit- und Rußland. Da Kim die US-Präsi- mit Australien und Japan eine befaßt sich eine Sonderkommission gert und damit unangreifbar gewor- gliedschaft im Atomwaffensperrver- dentschaftswahlen abwarten wollte, Teilblockade gegen Nordkorea zu des Sejm mit der Affäre. Polnische den. trag. Seither rüstet Nordkorea ganz brachten jedoch auch die Sechser- organisieren. Derweil arbeitet Nord- Unternehmer aus West-Berlin sind legal nuklear auf. Deklariertes Ziel Verhandlungen nur einen weiteren korea unverdrossen an den Mittel- schon früher in das Blickfeld von Nordkorea würde als Vergeltung ist es, in den Kreis der anerkannten Zeitgewinn für den Norden. und Langstreckenraketen Taepo- CIA und BND geraten, weil man ih- mit einem massiven Raketen- und dong 1 und 2 (Reichweite: 2.000 bis nen vorwarf, verdächtige Kontakte zu Artillerieüberfall auf die dichtbesie- 6.000 Kilometer). 1998 feuerte es sowjetischen Diensten unterhalten delte, 60 Kilometer südlich der demi- eine zur Erprobung und zum Er- zu haben. Joachim Georg Görlich litarisierten Zone (DMZ) befindliche schrecken der Japaner über Japan Hauptstadtregion Seoul reagieren. hinweg. Damit können eines Tages Gefahr für Pferde Auch die nördlich der DMZ befind- die US-Basen im Pazifik und bald lichen verbunkerten Artilleriestel- US-Territorien in Alaska und auf eit Ausbreitung der Rinderseu- lungen mit ihren 13.000 Geschützen Hawaii angegriffen werden, eine Sche BSE gelangt Pferdefleisch und Stalinorgeln – deren Geschosse Entwicklung, die selbst die im Irak vermehrt in deutsche Küchen. Nun zu 25 Prozent chemisch bestückt verstrickte Bush-Administration gerät der Handel mit der Delikatesse sein sollen – sind in der seit den 60er nicht länger tatenlos hinnehmen in Verruf. Um katastrophalen Import- Jahren intensiv vertunnelten Ge- könnte. Zweifellos ist dem Regime und Haltungsbedingungen vor allem birgslandschaft mit Präzisionswaffen in Pjöngjang klar, daß die Verwen- rumänischer Schlachtpferde ent- nur schwerlich und unvollständig dung von Atomwaffen und ein An- gegenzuwirken, erließ die EU am 23. auszuschalten. Nach Schätzungen griff auf die USA sein sofortiges Dezember schärfere Importbestim- des Pentagons würden im ersten Todesurteil bedeutet. Sein bisheri- mungen. Bei den mehr als 25.000 Kriegsmonat 50.000 US-Soldaten ges, denkbar ungewöhnliches Über- jährlich aus Rumänien in die EU und eine Million Koreaner fallen. leben verdankt es jedoch nur dem (überwiegend Italien) zum Schlach- Deshalb schickte Clinton 1994 als Mut zum hochgradigen Risiko. Zwi- ten exportierten Tieren waren bei Friedensengel Ex-Präsident Jimmy schen machiavellistischem Nuklear- Kontrollen viele kranke, unterer- Carter nach Pjöngjang. Im Gegenzug poker und dem reinen, vom Cognac nährte und verwahrloste Pferde auf- für Gratislieferungen von Öl und Ge- umnebelten Wahnsinn ist es dann gefallen. Nun sollen die Tiere einen treide sowie den Bau von zwei nur ein kleiner Schritt. Korea Herkunftsnachweis bekommen, sich Leichtwasserreaktoren in Kuniho für braucht in den nächsten zwölf Mo- die Zustände in den Ställen verbes- fünf Milliarden US-Dollar (bezahlt naten sehr viel Glück. Es ist dieser sern. Die bei Importpferden oft fest- von den USA, Japan, China, Südko- Nervenkitzel: An der Grenze zwischen Nord- und Südkorea zeigt sich seit tapferen, leidgeprüften Nation zu gestellte infektiöse Anämie soll eben- rea und der EU) versprachen die Jahrzehnten das angespannte Verhältnis zum Westen. Foto: Reuters wünschen. Albrecht Rothacher so besser bekämpft werden. SV 08_PAZ52 16.12.2004 16:30 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

8 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 DEUTSCHLAND Wörter, die wie Viren wirken Von »höheren Techniken« der Manipulation mit der deutschen Sprache / Von Richard G. KERSCHHOFER

n totalitären Systemen gibt es bestimmten Terminologie infiziert. alten Ägypten nachweisen läßt. Asyl freien Willen signalisieren soll. Aller- preisträger Menachem Begin ein Ter- keine Meinungsfreiheit – so lau- Und oft gilt: „Es fehlen die Worte.“ erhielt ein Rechtsbrecher, wenn er es dings, wer in die von Aussiedlern ge- rorist gewesen sein, der 1946 persön- I tet eine Grundthese unserer Ge- schaffte, an einen bestimmten Ort, säuberten Gebiete einrückt, ist dann lich das King David Hotel in die Luft sellschaftsordnung. Daß der „Mei- Beginnen wir mit Einwanderung meist einen Tempel, zu gelangen. Da- kein „Einsiedler“, sondern nur ein jagte? Und warum sind die Gefange- nungsbildungsprozeß“, als dessen und Asyl: Selbst Politiker, die gegen mit war er der Verfolgung entzogen. harmloser „Siedler“, siehe Palästina. nen im „Krieg gegen den Terror“ kei- Produkt die „öffentliche Meinung“ Mißbräuche auftreten, reden munter Aber die Schuld war nicht getilgt, ne Kriegsgefangenen? Dazu paßt zustande kommt, auch in der „freien von „Migranten“. Reingefallen! Denn und im Asyl mußte er sich den dorti- Wenn Menschen in Frachträumen wohl, daß bei „Terroranschlägen“ je- Welt“ nicht unbedingt ein natür- „Migrant“ wurde erfunden, damit wir gen Regeln unterwerfen. „Asylmiß- ersticken oder bei der Überfahrt nach weils „Opfer zu beklagen sind“, wäh- licher Prozeß ist, wird dabei gerne es für den neutralen Oberbegriff von brauch“ ist also doppeldeutig – und Europa ertrinken, sind das gewiß Tra- rend es bei „Vergeltungsschlägen“ übersehen. Wie sehr er gesteuert ist, „Emigrant“ und „Immigrant“ halten. meist eindeutig, weil doppelt zutref- gödien. Aber wer Geld für Schlepper höchstens Tote und bei Militäraktio- läßt sich just dann am ehesten erah- „Migrant“ soll harmlos klingen wie fend! Warum das Wort „Asylant“ von zahlt, ist kein Flüchtling. Hier von nen sogar nur „Kollateralschäden“ nen, wenn besonders viel von Frei- die „Lehr- und Wanderjahre“ und manchen so heftig abgelehnt wird? „Flüchtlingstragödien“ zu reden ist gibt. heit und Demokratie geredet wird. verschleiern, daß wir es ausschließ- Nicht weil es ein nicht nur Irrefüh- lich mit Immigranten zu tun haben, griechisch-lateini- rung, sondern Ver- Präventivkriege dienen bekannt- Die Unterschiede zwischen den mit Einwanderern. Und das gilt auch scher Wortbastard Befriedungsprozeß harmlosung aller lich dem Frieden, und das führt uns Systemen sind also nicht prinzipiel- für Asylbewerber: Sie alle kommen, ist, sondern weil „- wirklichen Flücht- zum „Friedensprozeß“ („peace pro- ler, sondern gradueller Art – mit um zu bleiben. ant“ eine Aktiv- statt lingstragödien! cess“): Wenn der so gemeint wäre, Schwerpunkt dort in sichtbarer Endung ist: Wir Beispielsweise die wie er dargestellt wird, müßte er „Be- Unterdrückung, da in ausgeklügelter Dabei heißt lateinisch „migrare“ gar sollen nicht mer- Friedensprozeß der „Wilhelm friedungsprozeß“ („pacification pro- Manipulation. Und mit gleitenden nicht „wandern“, sondern „auswan- ken, daß hier kein Gustloff“, die von cess“) heißen. Zugegeben, „Befrie- Übergängen, denn selbst die „freie dern“. „Migration“ in richtungsneu- Bittsteller an- einem sowjeti- dung“ hat einen üblen Beige- Welt“ praktiziert Zensur mittels ein- tralem Sinn ist eine im Französischen klopft, sondern daß jemand Rechte schen U-Boot versenkt wurde. Was schmack, weil Kolonialmächte die seitiger Verbote oder wirtschaft- und Englischen erfolgte Umdeutung einfordert – meist zu Unrecht. sich jahrzehntelang durch Totschwei- Niederschlagung von Aufständen so licher Diskriminierung. Die Manipu- und ein Fachbegriff der Biologie. In gen verharmlosen ließ, wird heute zu nennen pflegten. Aber mit dem lation im eigentlichen Sinn nützt welcher Ecke wird man wohl die Immigranten und Asylbewerber „euphemistisch“ (durch „Wohlreden“) Zustandsbegriff „Frieden“ kaschiert bewährte Rezepte der Dialektik: „Migrant-Innen“ ersonnen haben? Da können natürlich Flüchtlinge gewe- abgehandelt: Man spricht von man, daß es ein bloßer Zeitgewin- Man schiebt Themen vor, um von man „Migranten“ nicht gut als „Wan- sen sein. Nach Deutschland geflüch- „Untergang“ oder „Unglück“. Doch nungsprozeß ist, um vollendete Tatsa- anderen abzulenken, und man be- derer“ übersetzen kann und „Einwan- tet ist in jüngster Zeit aber keiner. ein vorsätzlich herbeigeführter chen zu schaffen. Wie sehr man sich nützt Argumente, die vielleicht derer“ zu eindeutig wäre, hilft man Wer mit dem Flugzeug seine Heimat Untergang bleibt eine „Versenkung“, mittlerweile auf die Dummheit des Wahrheit enthalten, aber an der Sa- sich neuerdings mit „Zuwanderern“, verlassen darf und bei der Landung egal wer die Täter und wer die Opfer Publikums verläßt, beweist die „road che vorbeigehen. Und man manipu- die zufällig zugeflogen klingen, ob- „Asyl“ sagt, ist kein Flüchtling. Bei waren. map“, von Erfüllungsgehilfen als liert die Sprache selbst, damit un- wohl sie – wie die Tauben am Futter- „Landflucht“, „Steuerflucht“ oder „Fahrplan“ übersetzt: In Straßenkar- liebsame Gedanken gar nicht erst platz – klare Absichten haben. Doch „Wirtschaftsflüchtling“ haben wir es Beim einseitigen Aufarbeiten oder ten stehen doch nur Orte und Distan- reifen können. seltsam: Wenn bloß Zuwanderer und mit Metaphern zu tun. Metaphern Bewältigen von Gewalt ist die Verge- zen, nicht aber, wer sich wann wohin Migranten kommen, warum will man sind legitim, und es ist auch legitim, waltigung der Sprache besonders be- bewegen soll! Die folgenden Ausführungen be- so eifrig beweisen, Deutschland sei mit einem Ortswechsel Vorteile anzu- liebt. „Vergewaltigung“ ist hier eine fassen sich speziell mit der Manipu- ein „Einwanderungsland“? streben. Aber ebenso legitim ist es für Metapher, „Aufarbeiten“ und „Bewäl- Die Beispiele ließen sich beliebig lation am Wortschatz: Man verkehrt die Leute am Zielort, Unerwünschte tigen“ hingegen sind nicht bloß Eu- fortsetzen. Aber können wir uns Begriffe nicht einfach ins Gegenteil, Die Sprachwissenschaft vertrat lan- abzuweisen, wenn deren „Flucht“ nur phemismen, sondern geradezu „Or- denn gegen Manipulation wehren? wie das Orwell in seinem Roman ge die These, die Beziehung zwi- Metapher ist. „Metapher“ ist die well’sche“ Sinnverdrehungen, geht es Ja, wir können und müssen uns weh- „1984“ beschreibt. Man verwendet schen dem Wort (dem „Bezeichnen- Übertragung eines Wortes in einen doch exakt um die Verewigung des- ren! Es wird sich aber nur etwas än- vielmehr neutrale den“) und seiner fremden Anwendungsbereich. Sie sen, was angeblich aufgearbeitet oder dern, wenn wir das Geschehen und Bezeichnungen, Bedeutung (dem dient bloß zur Veranschaulichung bewältigt werden soll. Wieso etwa ist seine Darstellung aufmerksam verfol- wo wertende an- Legitime Anliegen „Bezeichneten“) und begründet keine Rechtsansprü- man im KZ „ermordet worden“ und gen. Zuweilen fallen sogar Schlüssel- gebracht wären – sei willkürlich und che. Genau die aber versucht man zu im GULag bloß „umgekommen“? Die wörter, die uns hellhörig machen und umgekehrt. sind mit Worten kaum könne beliebig ge- unterstellen durch mißbräuchliche meisten starben doch an Hunger und sollten: Etwa die „Überzeugungsar- Man verwendet ändert werden. Verwendung von „Flüchtling“ oder Krankheit als Folge menschenunwür- beit“ oder die „Aufklärungsarbeit“, richtige Aus- mehr zu vermitteln Heute weiß man, „Asyl“! Mit gleicher „Berechtigung“ diger Verhältnisse. Was zwar nicht je- die man noch „leisten“ müsse – oder drücke in fal- daß das Gehirn as- könnte man behaupten, daß das Ka- ne entschuldigt, die solches herbei- die man in anderen Fällen „ver- schem Zusam- soziativ arbeitet: mel, das „Schiff der Wüste“, nach führten. Nur warum wird bei säumt“ habe. Wir müssen unser Im- menhang. Man erfindet „neue“ „Unterbewußt“ verbindet es jedes dem Seerecht zu behandeln sei. Boykotten und Blockaden, die ebenso munsystem stärken, indem wir unse- Wörter. Und man nützt sogar die Wort mit allen verwandten, aber auch grausige Folgen haben, nie von Mord re Wissensbasis erweitern und an unterschwellig wirkenden gramma- mit allen ähnlich lautenden Wörtern Der Unterschied zwischen Flücht- gesprochen? Und wieso werden Eu- unserem Sprachbewußtsein arbeiten. tikalischen Eigenschaften des Wort- sowie mit den jeweiligen Bedeutun- lingen und Heimatvertriebenen mag ropäer in Übersee kaum je „ermor- Und wir müssen unseren Mitmen- materials. gen der ganzen Sippe. Wortspiele materiell gering sein, sprachlich ist er det“, sondern einfach „getötet“ – falls schen helfen, indem wir Widersprü- und Versprecher sind bester Beweis es nicht: Das eine klingt aktiv, das an- sie nicht überhaupt nur „ums Leben che und Mißbräuche aufzeigen. In Wörter wirken dann wie Viren. Sie dafür. Auch jede neue Ableitung dere passiv, und so erklärt sich, wa- kommen“? der „Informationsgesellschaft“ kann unterwandern das sprachliche Im- schleppt die Familiengeschichte mit rum die von Einwanderern vertriebe- jeder dazu beitragen – mit Leserbrie- munsystem, das dank „fortschritt- sich, und deshalb setzt man lieber ein nen Palästinenser keine Heimat- Wenn es Terror ist, Städte zu bom- fen, Anrufen oder im Internet. Auch licher“ Bildungspolitik ohnehin ver- Fremdwort ein, wenn etwas neu – vertriebenen, sondern „Flüchtlinge“ bardieren, war dann nicht – um ein wenn die Einzelaktion scheinbar un- kümmert ist. In Diskussionen zeigt oder harmlos erscheinen soll. sind. Denn Sieger haben kein Wort neutrales Beispiel zu wählen – der al- beachtet bleibt, in der Masse gleich- sich nicht selten, wie schwer es ist, für „Heimatvertriebene“, sonst wür- liierte Angriff auf Belgrad 1944 weit gerichteter Aktionen trägt sie den- durchaus legitime Anliegen „rüber- Damit kommen wir zu einem ande- den sie ja die Vertreibungen anerken- ärgerer Terror als der deutsche 1941? noch dazu bei, etwas zu bewegen. zubringen“. Denn auch wer sich ren mißbrauchten Wort, zum grie- nen. Heimatvertriebene nennt man Wenn es Terror ist, unschuldige Zivi- Denn Manipulatoren (wie Diktato- nicht der „politischen Korrektheit“ chischstämmigen „Asyl“. Es bezeich- gerne auch „Umsiedler“ oder „Aus- listen in die Luft zu sprengen, muß ren) mögen zwar kein Gewissen ha- unterwerfen will, ist von der fremd- net eine Praxis, die sich schon im siedler“, weil die Aktiv-Endung deren dann nicht auch der Friedensnobel- ben, Ängste aber haben sie schon!

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KULTUR Folge 52/53 – Weihnachten 2004 9 Kultur im Überfluß Erfurt und Weimar leben ihre Geschichte mposant thront der Dom hell- Beiname, den die Stadt von niemand schen Rokokosaal. Letzterer erleuchtet über dem Weihnachts- Geringeren als Johann Wolfgang von wird wieder zu rekonstruieren I markt. Das ebenfalls angestrahlte Goethe verliehen bekommen hat. Der sein, doch zahlreiche der nahe- Riesenrad links des Domes stellt ei- Dichterfürst reiste dienstlich wie pri- zu 900.000 Bände der zu den nen reizvollen Kontrast dar. Unten vat häufig nach Erfurt. Dort traf er weltweit führenden Forschungs- am Fuße der beiden Giganten tum- sich auch 1808 mit Napoleon und bibliotheken für Literatur- und meln sich Hunderte von Menschen, wohnte der Uraufführung von Fried- Geistesgeschichte zählenden die das Angebot der unzähligen Bu- rich Schillers „Don Carlos“ bei. Herzogin-Anna-Amalia- den des Weihnachtsmarktes nutzen. Bibliothek sind unwiederbring- Alles ist getaucht in ein Meer aus Die eigentliche Wirkungsstätte der lich verloren. kleinen Lämpchen, und es duftet beiden Dramatiker war jedoch nicht nach Glühwein, Thüringer Würst- Erfurt, sondern das keine 50 Kilome- Ende November drang eine chen und gebrannten Mandeln. ter entfernt liegende Weimar. Dort weitere kulturelle Schreckens- hatten Herzog Carl August und seine meldung an die Öffentlichkeit. Der Erfurter Weihnachtsmarkt ge- Mutter Anna Amalia eine Atmosphä- Bei der Explosion einer Weih- hört wohl zu den schönsten Deutsch- re für die Denker geschaffen, die ein- nachtsmarktbude war das histo- lands. Die mittelalterliche, dank at- malig für die damalige Zeit war. Hier rische Wohnhaus des Friedrich traktiver Geschäfte belebte Altstadt entstand dank dieser Grundhaltung Schiller, in dem er von 1802 bis Erfurts um den Domplatz bietet eine der Herrscher die „Weimarer Klas- zu seinem frühen Tode im Alter ideale Kulisse für eine stimmungsvol- sik“, die bis heute die deutsche Kul- von nur 46 Jahren 1805 lebte, le Vorweihnachtszeit. Traditionelles turlandschaft prägt. beschädigt worden. Fenster- Handwerk und Thüringer Spezialitä- scheiben gingen zu Bruch, Rah- Beeindruckend: Erfurter Weihnachtsmarkt Foto: Tourismus Gesellschaft Erfurt ten sind ebenso zu finden wie eine Von Weimars kultureller Blüte zeu- men wurden herausgerissen. riesige, lichtergeschmückte Weih- gen noch heute zahlreiche Bauwerke, Außerdem wurden die Eingangstür lassen. Ein im Haus am Frauenplan dunklen Wald geführt wurde, erklärt nachtstanne mit Krippenhaus und Museen, Theater und Galerien, die und das Dach beschädigt. Im Haus gezeigter Film geht eindringlich auf eine angenehm klingende Männer- handgeschnitzten Figuren. Das mo- auf vergleichsweise engem Raum an- wurden Grafiken und ein Spiegel aus des Künstlers Vielseitigkeit, aber stimme die Geschichte der Besied- numentale Ensemble von Dom und gesiedelt sind. Fast an jeder Ecke ist Schillers Besitz beschädigt. Der Scha- auch dessen ausgeprägtes Ego ein. lung Thüringens durch die Thuringa. Severikirche mit der über 500 Jahre etwas zu finden, das an Goethe oder den beträgt nach einer Schätzung der Im eindrucksvollen Park an der Ilm Die nächsten beiden Etappen der alten, weltberühmten Glocke Glorio- andere Geistesgrößen erinnert. Auch Stiftung Weimarer Klassik etwa findet sich mit Goethes Gartenhaus, Zeitreise führen ins Mittelalter. Was sa machen zusammen mit den reiz- im Bereich der bildenden Kunst hat 50.000 Euro. Gegen die finanziellen seinem ersten eigenen Wohnsitz in der Besucher sonst mühselig auf Ta- vollen Fachwerkhäusern und kleinen die Stadt einiges zu bieten. So beein- und ideellen Schäden der Herzogin- Weimar, ein weiteres attraktives Ziel feln lesen müßte, erzählt ihm die Kirchen das 1250 Jahre alte Erfurt zu flußte Walter Gropius, der Gründer Anna-Amalia-Bibliothek ist dies je- für Freunde des Dichters und Den- Stimme, während Scheinwerfer einem Spiegel deutscher Geschichte. des Staatlichen Bauhauses Weimar, doch eine Kleinigkeit. kers. Weitere Museen und Archive la- interessante Kulissen in Szene set- das Kunstverständnis in Europa noch den in dieser Stadt ein zum Wandeln zen. Einen Raum weiter stellt sich Erfurts Liste an steinernen Zeugen im vergangenen Jahrhundert von Da Schillers Wohnhaus einige Wo- auf Goethes und Schillers Spuren. der Redner vor; und für einen Mo- der Vergangenheit ist groß. Mit dem Weimar aus. chen für Touristen geschlossen war, ment vermeint der Museumsbesu- Dom und der Severikirche dürfte weil es für das Schillerjahr 2005 re- Für jene, die sich zu den Kultur- cher tatsächlich Goethe zu sehen, so wohl die Krämerbrücke um den Rang Nicht ohne Grund wurde Weimar noviert werden mußte, konzentrierte muffeln zählen, aber dennoch etwas echt wirkt die computer-animierte des Wahrzeichens der Stadt ringen. 1999 zur „Kulturstadt Europas“ erko- sich der Besucherstrom auf das Haus über die Stadt erfahren möchten, ist Figur am Ende einer schmalen Gas- Die längste mit noch bewohnten ren, damals erstrahlte die in DDR- am Frauenplan, wo Goethe von 1782 das „Weimar Haus“ die richtige se. Danach lädt „Goethe“ zu einer Häusern bebaute Brücke Europas ist Zeiten ein wenig vernachlässigte bis 1832 seinen Wohnsitz hatte. Das Adresse. Dort wird der Besucher in Tischgesellschaft mit Anna Amalia, gute 700 Jahre alt und war einst ein Stadt in neuem Glanze, doch danach Gebäude ist eine Stätte des lebendi- einer Multimediazeitreise durch Carl August, Schiller, Herder und wichtiger Treffpunkt der Familie von wurde es wieder still um sie. Erst der gen Schaffens eines Mannes, der als Weimarer Geschichte mit Original- Wieland. Einen Raum weiter brechen Johann Sebastian Bach. Der Kompo- Brand in der Herzogin-Anna-Amalia- Dichter, Staatsmann, Wissenschaftler kulissen, Wachsfiguren und Spezial- Napoleons Truppen über die Stadt nist wurde 1685 zwar im nahegelege- Bibliothek gleich neben dem Weima- und Sammler wirkte. Ob Literatur, effekten geführt. Wenn die Unterhal- herein, und das Publikum hört nen Eisenach geboren, doch einige rer Stadtschloß lenkte den Blick wie- Zeichnungen, Keramiken, Plastiken, tung auf den 600 Quadratmetern von allen Seiten Schlachtenlärm. Familienmitglieder Künstlerfamilie der auf diesen symbolträchtigen Ort Münzen oder die aus 18.000 Stücken auch im Vordergrund steht, so ist es Mit Kultur endet schließlich der hatten ihre Wohnung in einem der deutscher und europäischer Ge- bestehende mineralogische Samm- doch den Machern dieser Show ge- aktionsreiche, aber durchaus infor- Häuser auf der Krämerbrücke. schichte. Geschockt schaute die Na- lung; das Genie Goethe hat für die lungen zu verhindern, daß vor lauter mative Rundgang: Raschelnde Klei- tion auf den zu Asche gewordenen nach ihm kommenden Generationen Vergnügen der Informationsgehalt der, leises Getuschel stimmen ein auf Bis heute wird Erfurt gern als „thü- Teil der bedeutenden Sondersamm- zahlreiche Zeugnisse seines Schaf- vollständig verflacht. Nachdem der die Vorstellung von Goethes „Faust“ ringerisches Rom“ bezeichnet, ein lungen und den zerstörten histori- fens und seiner Interessen zurückge- Besucher in einen nachgestellten im Theater ... Rebecca Bellano Wo einst ein Kriegsgericht tagte ... In Schloß Köpenick ist heute Raumkunst der Renaissance, des Barock und des Rokoko zu sehen b sie es ahnen, die Besucher, die kschloß nicht erfreuen, denn schon ein. Nach der Wende übernahm die lichen Sammlungen aus Ost und einmal in aller Ruhe betrachten, Oseit gut einem halben Jahr die 1818 ging es an den preußischen Fi- Stiftung Preußischer Kulturbesitz die West wird Schloß Köpenick nun als etwa ein um 1700 in Danzig entstan- Räume des Kunstgewerbemuseums skus. Dort wußte man nicht allzu viel Verantwortung für das Haus und ließ Dépendance des modernen Mu- denes Kabinettschränkchen, in dem in Schloß Köpenick zu Tausenden mit dem Gebäude anzufangen und es zwischen 1994 und 2004 umfas- seums am Kulturforum genutzt. Bei- sich diverse Spieluntensilien befin- aufsuchen, welch ein Leid an diesem richtete ein Gefängnis und Militärde- send restaurieren. Diese Arbeiten wa- de Häuser gemeinsam ermög- den, oder das große Silberbuffet aus Ort einst geschah? Köpenick – mit pot ein. ren dringend notwendig, da das lichen einen Überblick von frühmit- dem Rittersaal des Berliner Schlos- diesem Namen verbindet der „mo- Schloß in dem kleinen Flüßchen telalterlicher Sakralkunst bis hin zu ses. Andreas Schlüter, der große Bau- derne“ Mensch allenfalls den Auch in den Folgejahren fristete Dahme zu versinken drohte. Die zeitgenössischem Design. Köpenick meister und Bildhauer aus Danzig, „Hauptmann von Köpenick“, sieht in das Schloß eher ein Schattendasein, Holzpfähle, auf denen es errichtet bleibt die Raumkunst vorbehalten. In entwarf 1702/04 für das Palais War- dieser Rolle Heinz Rühmann oder wurde als Lehrerseminar, als Studen- war, waren morsch. Jährlich sank das 21 Räumen mit 1.500 Quadratmetern tenberg in Berlin sogenannte Supra- Harald Juhnke vor sich, denkt viel- tenwohnheim und nach dem Zweiten Gebäude um 1,5 Millimeter. Jetzt Ausstellungsfläche kann man jetzt porte, Wandfelder, die über Türen an- leicht auch an den Schuster Wilhelm Weltkrieg als „Volkshaus“ und als werden die Fundamente von stähler- Hauptwerke der Sammlung bestau- gebracht wurden und mit dekorativen Voigt aus dem ostpreußischen Tilsit, Heimstatt des Staatlichen Volkskunst- nen Pfählen, Querträgern und Balken nen. Reliefs verziert sind; sie zählen heute der in Hauptmannsuniform ein Para- ensembles der DDR genutzt. aus Beton getragen. Mehr als 55 zu den „bedeutendsten skulpturalen destück ablieferte, über das man heu- Millionen Euro kostete das Unter- „Da sind zunächst vier bemerkens- Leistungen des norddeutschen Ba- te noch schmunzelt. Der Name Köpe- 1963 schließlich zog das Kunstge- nehmen, das ausschließlich von der wert vollständige Getäfel, historische rock“ (Lambacher). nick aber erinnert auch an ein Urteil, werbemuseum der Staatlichen Mu- Stiftung finanziert wurde. Mit der Zu- Wandverkleidungen, die als begehba- das mit dem Tode des einen Delin- seen zu Berlin (Ost) in das Schloß sammenlegung der kunstgewerb- re Zimmer aufgestellt sind: aus der Besondere Prachtstücke der Aus- quenten endete und aus dem ande- Renaissance das Haldenstein-Zim- stellung aber dürften Teile aus dem ren schließlich einen strengen Herr- mer, um 1548, aus Schloß Halden- Tafelservice Friedrichs des Großen scher machte. stein in der Schweiz und die Höll- aus dem Breslauer Stadtschloß sein. richstube, um 1555, aus Schloß 1767/68 von der Königlich Preußi- Auf Schloß Köpenick tagte vom 25. Höllrich in Oberfranken, das barocke schen Porzellanmanufaktur herge- bis 31. Oktober 1730 ein von König Spiegelkabinett aus Schloß Wiesent- stellt, zeigt es erstmals das Dekorsy- Friedrich Wilhelm I. einberufenes heid, um 1724, und das Turiner Chi- stem „Antikzierat“. Heute steht es im Kriegsgericht. Angeklagt waren nesenzimmer, um 1765, mit Lackma- Wappensaal, in dem einst das Kriegs- wegen Desertionsversuchs kein Ge- lereien aus dem Palazzo Graneri in gericht tagte. Die barocke Pracht wird ringerer als der damalige Kronprinz Turin, ein Hauptwerk des Rokoko“, vom Ausstellungsarchitekten Hans Friedrich und sein Helfer Leutnant erzählt Angela Schönberg, Direktorin Dieter Schaal gekontert, indem er das Hans Hermann von Katte. Katte wur- des Kunstgewerbemuseums. Begei- mit phantasiereicher Blumenmalerei de zum Tode verurteilt, Friedrich kam stern werden auch die erhaltenen verzierte Porzellan auf einen kühlen, mit Festungshaft und dem Schrecken Stukkaturen, die „zu den künstlerisch von innen beleuchteten Glasquader davon. Als König Friedrich II. vergab anspruchsvollsten ihrer Art in Mittel- stellte. Für manche Besucher mag’s er das Schloß, das ihn an schwere europa zählen“, so Lothar Lambacher ein Schock sein, für andere wieder Zeiten in seiner Jugend erinnerte, als in einer kleinen bei Schnell + Steiner ein gelungener Kontrast, der für be- Witwensitz an Verwandte. 1804 wur- erschienenen Broschüre über Schloß sonders Kostbares erst die Augen öff- de das 1677 bis 1690 von den Archi- Köpenick (24 Seiten, zahlr. farbige net. Schloß Köpenick selbst muß als tekten Rutger van Langerfeldt und Jo- Abb., geheftet, 3 Euro). Lambacher Gesamtkunstwerk gesehen werden, hann Arnold Nering errichtete und Schönberger zeichnen auch ver- ein ansprechendes Ambiente für Schloß an den Grafen Friedrich Wil- antwortlich für einen bei Prestel her- Möbel und Kunsthandwerk aus helm Karl von Schmettau verkauft, ausgekommenen Museumsführer längst vergangenen Zeiten (Öffnungs- der erhebliche bauliche Veränderun- (112 Seiten, zahlr. Abb., brosch., 7,50 zeiten dienstags bis freitags 10 bis 18 gen vornehmen ließ. Sehr lange soll- Schloß Köpenick: „Der bedeutendste erhaltene Profanbau des vorschlüter- Euro). In diesem Buch kann man die Uhr, am Wochenende 11 bis 18 Uhr). te er sich jedoch an dem Barok- schen Barock in der Mark Brandenburg“ (Dehio) Foto: Archiv Prachtstücke der Ausstellung noch Helga Steinberg 10_PAZ52 16.12.2004 16:33 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

10 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 UNTERHALTUNG Die Spitze des Mondes Von Silke OSMAN s war einer dieser typischen und Flüsse. Und das, was aussah Aber da hinten, da war doch ein Wintertage. Der Himmel war wie Ameisen, die wild durcheinan- Kind. Jannick kniff wieder einmal E von einer Farbe, wie sie nur der liefen, das mußten die Men- die Augen zusammen. Klar, ein Jun- diese Jahreszeit hervorbringen schen sein. Wie aufgeregt die waren! ge war’s, in seinem Alter etwa. Der kann: blaßblau, mit einem silbrigen würde ihm helfen. Er lief schnell auf Schimmer. Jannick saß am Fenster. Ach ja, es war ja bald Weihnach- die andere Straßenseite. Es war ge- Seine Augen waren nach oben ge- ten. Da waren die Erwachsenen im- fährlich, denn die Autos sausten an richtet, und angestrengt blickte er in mer ein wenig aus dem Häuschen, ihm vorüber, als wäre der Teufel dieses blaßblaue Etwas. Fast wollte Geschenke besorgen, dem Weih- hinter ihnen her. er sich den Hals verrenken, so als nachtsmann helfen. Klar, die Kinder hätte er etwas ganz Besonderes ent- waren auch aufgeregt. Jannick dach- Der Junge blickte ihn an und lä- deckt. Und wahrhaftig: so etwas er- te an das Gedicht, das er auswendig chelte. „Hallo Jannick!“ lebte man nicht alle Tage, vor allem gelernt hatte. Au weh, er hatte schon dann nicht, wenn man noch nicht wieder den Anfang vergessen, aber „Du kennst mich? Und wieso mal zur Schule ging. Da, auf der ei- Mama würde schon helfen. Wo die kann ich deine Sprache verstehen? nen Seite schien die Sonne, wenn wohl war? Ob er sie sehen konnte Ich bin doch nicht in ...“ auch eben winterschwach, und auf von hier oben? der anderen Seite des Himmels war „Du bist in Bethlehem. Hier bin der Mond zu sehen! Wie das? Wenn Jannick hatte sich wohl zu weit ich geboren ...“ der eine wach ist, muß der andere nach vorn gebeugt, denn plötzlich schlafen, hatte die Mama gesagt. gab’s einen Ruck und er landete un- „Du bist ...?“ Jannick schüttelte Und nun sah er beide. sanft auf dem Boden. Er blickte sich voller Staunen den Kopf. „Aber ...“ um, sah viele Menschen, die an ihm Jannick kniff die Augen zusam- vorüber hasteten. Autos hupten wie Da gab’s einen lauten Rums. Jan- men, riß sie wieder auf, kniff sie wild. Die Häuser ragten bis in den nick öffnete seine Augen und schüt- nochmals zusammen, ganz fest dies- Himmel. Und eine Sprache drang an telte benommen seinen Kopf. Er war mal, und riß sie weit auf. Doch kein seine Ohren, die er noch nie gehört doch tatsächlich von der Fenster- Zweifel: Sonne und Mond waren hatte. Die Menschen sahen auch bank gefallen, auf die er sich gesetzt beide am Himmel zu sehen. ganz anders aus als die zu Hause. hatte, als er den Mond beobachtete. Wenn Träume wahr werden: Kleiner Mann auf dem Mond Schlitzaugen hatten sie und ein biß- Tuschzeichnung: Constanze Schacht Der Mond hing als eine ganz spit- chen gelb sahen die Gesichter aus. Er blickte in den blaßblauen Him- ze Sichel da oben. Autsch! Das müß- Und von Weihnachten keine Spur! mel. Der Mond war nicht mehr zu te aber weh tun, an diese Spitze zu sehen. Die Mutter kam in sein Zim- stoßen. Aber wer würde schon da Jannick fing an zu zittern. Er hatte mer, aufgeschreckt von dem Lärm, oben dagegen stoßen? Ein Astro- nun doch ein wenig Angst. Wenn er den ihr Sohn da machte. „Jannick, Der Bärenbaum naut vielleicht, ein Flugzeug be- die Mama nicht wieder sehen wür- was ist mit dir? Was hast du ange- stimmt nicht. Jannick wußte das, de, was dann? stellt?“ Von Gabriele LINS schließlich war er schon einmal ge- flogen, nach Portugal in die Ferien. Da fühlte er sich wie von einer „Mama, stell dir vor, ich war in ei- n diesem Jahr beschloß Patrick glauben. Was war denn mit der Tan- großen Hand gepackt und durch die nem Land, wo die Menschen IKlein das Weihnachtsfest abzu- ne los? Statt der Bärchen hingen lau- Aber Spaß mußte es machen, da Luft gewirbelt. Ganz plötzlich land- Schlitzaugen haben, und dann war schaffen. „Weil es gar keinen Gott ter Silberkugeln in den Zweigen und oben auf der Spitze des Mondes zu ete er wieder auf dem Boden. Und ich in Afrika und beim Jesuskind gibt“, erklärte er seiner Familie, „des- dazwischen sangen Engel aus weit sitzen und mit den Beinen zu bau- wieder waren fremde Menschen um war ich auch. Das ist aber so alt wie halb könnt ihr auch die Krippe mit geöffneten Mündern „Vom Himmel meln. Da könnte man alles herrlich ihn. Es war heiß und feucht. Die ich ...“ dem Jesuskind vergessen.“ – „Aber hoch, da komm ich her …“ Wo war überblicken. Noch viel besser als Menschen hatten schwarze Gesich- ein Tannenbaum muß trotzdem her“, die Familie? Er rappelte sich auf und von dem Balkon ihrer neuen Woh- ter, das hatte er schon einmal zu Jannick war ganz aufgeregt und meuterte Margitta, die Älteste. trat zur Krippe hin. Das Christkind nung. Das war zwar auch sehr hoch, Hause gesehen. Auch sie beachteten hatte rote Wangen bekommen. Die lächelte ihm so lieb und verständnis- aber der Mond, der war doch viel ihn nicht. Die großen Menschen ha- Mutter aber staunte nur über die „Warum gibt es plötzlich keinen voll entgegen, daß es ihm durch und viel höher. steten durch die Straßen ihrer Stadt, Phantasie ihres Kindes. Beim Jesus- Gott mehr?“ fragte Pit, als Vater und durch ging, und jetzt sprach es sogar einige Kinder aber standen verloren kind? Na ja, das lag wohl an Weih- Sohn durch den Wald stapften, um zu ihm: „Patrick, ob du es nun willst Jannick fühlte, wie ihm ein wenig da und hielten die Hand auf und ba- nachten. eine Tanne zu holen. „Hat dich Gott oder nicht – ich bin da. Bringst du es schwindlig wurde. Er hatte zu lange ten um ein wenig Geld oder etwas vielleicht beschützt, als du von dem wirklich fertig, mich mit einem nach oben gestarrt. Er schloß die zu essen. „Na, Sohnemann, kannst du dein Motorrad überfahren wurdest?“ er- Spielzeug zu vergleichen?“ Das Ge- Augen, und als er sie wieder öffnete, Gedicht nun?“ fragte sie. „Der widerte der Vater grob. „Und ist mei- sicht des Mannes erglühte. „Ich riß er seinen Mund auf. Booh! Was Jannick war traurig. Er hatte doch Weihnachtsmann und auch das Je- ne Hautkrankheit etwa verschwun- konnte doch nicht wissen …“, stotter- war das? Wo war er? Sein Zimmer nichts, was er ihnen geben konnte. suskind möchten es ganz bestimmt den? Und hilft Gott Onkel Arnold te er. „Nimm deinen Kindern doch war verschwunden. Es war dunkel Außerdem war es hier viel zu heiß, gern hören heute abend bei der Be- aus seiner Arbeitslosigkeit heraus?“ nicht den Weih-nachtsglauben“, sag- um ihn und unendlich weit. Die daß er sich hätte wohlfühlen kön- scherung.“ Pit schwieg. te Maria milde, „die Welt ist dunkel Sterne waren auf einmal ganz nah. nen. Er dachte an die Mama, die war und trübe genug. Und da mein Sohn Keine glitzernden Punkte, nein, wie schon mal in Afrika gewesen, denn Jannick runzelte die Stirn. Das Am Nachmittag des 24. Dezember nur einen Mund hat, um die frohe riesige Bälle sahen sie aus. Er schau- Afrika, da war er sicher, das war das verflixte Gedicht. Wie war nur der schmückte Patrick zusammen mit Botschaft zu verkünden, braucht er te an sich herunter und staunte Land, wo die Hand ihn abgesetzt Anfang. Ach ja: seinen Kindern eine Tanne mit lauter dringend euren.“ noch mehr. Er saß auf der Spitze hatte. Hier gab es keinen Schnee, kleinen Plüschtieren aus dem Kin- des Mondes und baumelte mit den auch nicht zu Weihnachten. Die ar- Denkt euch – derzimmer der Jüngsten. „Kugeln „Ja, ja, natürlich“, stammelte der Beinen. men Kinder, dachte Jannick, ich ich habe das Christkind gesehn! und Kerzen müssen nicht sein“, sag- Mann und faltete unbewußt die Hän- würde ihnen gerne was abgeben, Es kam aus dem Walde, te er, „unser Fest ist ja kein richtiges de. Und dann wachte er auf, und sein Ein wenig aufpassen mußte er wenn ich nur wieder zu Hause wä- das Mützchen voll Schnee, Weihnachtsfest.“ – „Und Weihnachts- Herz war so leicht wie nie. Hatte schon, damit er nicht hinunterfiel. re. mit gefrorenem Näschen. lieder dürfen wir auch nicht singen?“ nicht die Stimme Marias wie die sei- Aber die Aussicht! Toll! Die kleinen Hände taten ihm weh, fragte Pit. „Die gehören doch dazu.“ – ner verstorbenen Mutter geklungen? Wieder packte ihn die große, kräf- denn es trug einen Sack, „Natürlich nicht, Junge. Wenn wir Seine Frau kam mit den Kindern her- Was war das da hinten? Diese tige Hand und ließ ihn durch die der war gar schwer, nicht Weihnachten feiern, brauchen ein, das gespülte Geschirr in den blaue Kugel mit den Wolken auf der Lüfte sausen. Aber nicht zu Hause schleppte und polterte wir das alles nicht.“ – „Wenigstens Händen. einen Seite? So etwas hatte er schon landete er, sondern in einem Land, hinter ihm her – haben wir einen Bärenbaum!“ mein- einmal auf einem Foto in der Zei- in dem es auch sehr heiß war und was drin war, möchtet ihr wissen? te Jessy, „aber die Krippe von Oma Der Weihnachtsabend war nun tung gesehen. Das sei die Erde, hat- laut. In der Ferne konnte man gar Ihr Naseweise, Marga – soll die etwa eingepackt im wieder so schön wie in den vergan- te die Mama gesagt. Ob das auch die Schüsse hören. ihr Schelmenpack – Keller liegen bleiben?“ – „Na gut“, genen Jahren. Aus dem Radio ertön- Erde war, da unten? Wen sollte er meint ihr, er wäre offen, gab der Vater nach, „stellt die Krippe ten die alten Weihnachtslieder. Pa- fragen? Es war ja keiner außer ihm Jannick hatte Angst. Wo war er der Sack? auf, sie stammt schließlich von mei- trick Klein konnte gar nicht genug da auf dem Mond. nun hingeraten? Er blickte sich um, Zugebunden bis oben hin! ner Mutter. Aber statt der Figuren davon bekommen. Jessy kam mit den sah Männer mit dunklen Haaren Doch war gewiß könnt ihr die übrig gebliebenen Krippenfiguren herein und tauschte Wieder kniff er die Augen zusam- und ernsten Augen. Sie trugen Uni- was Schönes drin: Plüschtiere hineinlegen.“ Margitta die Plüschtiere durch Jesus, Maria men und schaute angestrengt auf formen und manche auch Gewehre. Es roch nach Äpfeln und Nüssen! schnaubte verächtlich: „Bären in ei- und Josef und Hirten und Esel und die blaue Kugel. Wenn er sich große Die Frauen trugen lange Gewänder ner Krippe, ich fasse es nicht!“ Kühe aus. Mühe gab, dann konnte er da unten und huschten ganz schnell an ihm Nun gut, jetzt konnte der Weih- große Städte erkennen und Meere vorbei, so als hätten sie auch Angst. nachtsmann kommen ... Den Heiligen Abend feierten die Ihr Vater zeigte augenzwinkernd Kleins wie immer und doch anders. auf den Baum. „Wer hat denn Kugeln Auf dem festlich gedeckten Tisch mit und Kerzen und Engel hergezaubert, dem köstlich duftenden Braten stand während ich schlief?“ keine Kerze, die mit ihrem Schein Markt und Straßen sind so wunderstill beglückt. den Raum gemütlich gemacht hätte. „Dein Schutzengel“, sagte seine stehn verlassen, Aber unter dem Bärenbaum lagen Frau lächelnd, „der hat gleich ge- still erleuchtet jedes Haus; Und ich wandre aus den Mauern wenigstens Geschenke. „Vom Bären- merkt, daß du es nicht ernst meinst Weihnachten sinnend geh’ ich bis hinaus aufs freie Feld. kind?“ hatte Jessy gefragt und ein mit dem ganzen Unsinn.“ – „In unse- durch die Gassen, Hehres Glänzen, ganz kleines bißchen gegrinst. Statt rer Klasse glauben viele nicht mehr Von alles sieht so festlich aus. heil’ges Schauern, der Weihnachtslieder hörten sie an Gott“, erzählte Pit, „aber Weih- wie so weit und still die Welt! Popmusik. Vater Klein hob das Glas. nachten feiern sie trotzdem. Du warst Joseph von EICHENDORFF An den Fenstern haben Frauen Er sagte nicht „Fröhliche Weihnach- wenigstens konsequent, Papa.“ – „Ei- buntes Spielzeug Sterne hoch die Kreise schlingen, ten“ wie in den Jahren zuvor, son- ne Krippe voller Plüschtiere ist je- fromm geschmückt, aus des Schnees Einsamkeit dern es kam nur ein kerniges „Prost!“ denfalls auch nicht das Wahre“, sagte tausend Kindlein steigt’s wie wundersames Singen. Dann setzte er sich behaglich in sei- Margitta ernst, „und erst recht nicht stehn und schauen, O, du gnadenreiche Zeit. nen Sessel und schlug sein neues ein Weihnachtsbaum mit Bären be- Buch auf. Schließlich wurde er hangen.“ Später sangen sie „Tochter schläfrig und nickte ein. Als er die Zion, freue dich …“ und „Oh, Tannen- Augen öffnete, konnte er es nicht baum“ und „Stille Nacht“, und das Je- 11_PAZ52 16.12.2004 16:43 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

KULTUR Folge 52/53 – Weihnachten 2004 11 Eine ganz besondere Karriere Vor 160 Jahren schrieb und zeichnete der Arzt Heinrich Hoffmann den »Struwwelpeter« Schon früher hat Hoffmann ge- auf dem Markt, die das Konzept auf- den Kopf als dicken Ballon tragend zeichnet und gedichtet, vor allem griffen, also Text und Bild zu einer und mit Blut an den Händen. Ein um seine kleinen Patienten zu er- Einheit verbanden, damit selbst Jahr später dann die Reaktion aus freuen und sie vor der Behandlung kleine Kinder die Bilderfolgen wie Deutschland. „Der Kriegsstruwwel- ein wenig abzulenken. Ermahnun- heute einen Comic „lesen“ konnten. peter – Lustige Bilder und Verse“ gen wie „sei brav“ fruchteten in sol- Die Nachfolger Hoffmanns machten von Karl Ewald Olszewski erschien chen Situationen auch damals über- allerdings mit den garstigen Kin- und nahm die Kriegsgegner aufs haupt nicht. Pfiffige Geschichten dern kurzen Prozeß und wandten Korn. Der russische Großfürst Niko- aber und selbst drastische Bilder drastische Strafen an. 1864 erschien lai wurde zum bitterbösen Friede- wie das von dem Bengel, der sich dann „Die Schreiliesel“, 1870 „Die rich, der der Friedenstaube die Flü- Der Struwwel- Haare und Nägel nicht schneiden Struwwelliese“, Gleichberechtigung gel ausreißt, und die französische peter: lassen will, nahmen die Kinder ge- muß schließlich sein. Auch hier wa- Marianne entzündet einen Brand, in Die erste Fassung fangen und faszinierten sie. Der Psy- ren die Strafen nicht zimperlich. dem sie selbst umkommt. Die „Krö- des Knaben mit chiater Hoffmann ging auf ihre nung“ dann kam 1941, als in London den langen Haa- Ängste ein und machte sich augen- Schon früh gab es auch den „Anti- ein „Struwwelhitler“ mit gewaltiger ren und Nägeln zwinkernd zu ihrem Komplizen. Struwwelpeter“. So brachte 1914 schwarzer Haarmähne erschien ... (heute im Ger- Fritz Stern ein „Bilderbuch für die manischen Natio- Nicht nur Kinder waren schließ- Großen“ heraus, der den Struwwel- Immer wieder greifen auch heute nalmuseum lich von den Geschichten begeistert, peter als Symbol für den natür- noch mehr oder minder begabte Nürnberg); und Hoffmanns Freunde drängten ihn, lichen Menschen der Jugendbewe- Grafiker auf den Struwwelpeter zu- rechts der Niko- das Buch drucken zu lassen. 1845 gung und Neuromantik sah. Auch rück und verwerten ihn für ihr An- laus mit dem erschien die erste nach der Ur- die antiautoritäre Erziehungswelle liegen. Kein Exemplar der „Struw- großen Tintenfaß handschrift lithografierte Ausga- nahm sich des Struwwelpeter an. welpetriaden“ allerdings kommt an be unter dem Titel „Lustige Ge- Und wenn man genau hin- das Original heran. Literaturwissen- Fotos: Archiv schichten und drollige Bilder schaut, dann schaftler nennen Heinrich Hoff- ieh einmal, hier steht er, pfui, dem Buckel hat? – Man schrieb das mit 15 schön kolorierten Tafeln ent- mann gar auch einen „Copernicus der Struwwelpeter!“ Der gar- Jahr 1844, als der Arzt und Psychia- für Kinder von 3 bis 6 Jahren“. deckt der Kinderliteratur“, habe er doch S stige Unhold mit den langen ter Heinrich Hoffmann für seinen Der Verfasser verbarg sich hinter ein herausragendes, neuartiges Kin- Haaren und noch längeren Finger- damals dreijährigen Sohn Carl- dem Pseudonym „Reimerich Kin- derbuch geschaffen, das heute zu nägeln mag einst Kinder erschreckt Philipp dringend ein Weihnachtsge- derlieb“, da er den Neid seiner den Klassikern zählt. haben. Spätestens seit in den 60er schenk suchte. Ein Bilderbuch sollte Mitmenschen fürchtete, sollte er Jahren des vergangenen Jahrhun- es sein, doch die Exemplare, die er Erfolg mit dem Büchlein haben. Selbst in Museen hat der Struw- derts die Rock-Ikone Jimmy Hendrix damals in den Buchläden fand, Und den hatte er! Die ersten 1.500 welpeter Eingang gefunden. So be- mit seiner Struwwelpeter-Frisur die schienen ihm nicht geeignet. Zu we- Exemplare waren innerhalb von sitzt die Stadt- und Universitätsbi- Jugend begeisterte und sie schließ- nig kindgerecht waren ihm die Bü- vier Wochen ausverkauft. Auflage bliothek Frankfurt eine große lich gesellschaftsfähig machte, ist cher; sentimentale Märchen sollten folgte um Auflage; erst ab der 5. Sammlung zu diesem Thema. Heinrich Hoffmanns Figur nicht es auch nicht sein. Und so besorgte Auflage 1847 las man den wirk- Neben deutschen Ausgaben mehr das Schreckgespenst. Das Hoffmann sich kurzerhand ein lee- lichen Namen des Verfassers und Übersetzungen sowie Buch aber, dem er den Namen gab, res Heft und fing an, selbst ein Bil- (mit Doktortitel). In dieser Nachahmungen finden sich ist noch heute ein Begriff. Eine derbuch herzustellen. Auflage war der Struwwelpe- dort auch Spiele und die an- spontane „Umfrage“ in der PAZ- ter schließlich auch die Titel- deren Kinderbücher von Redaktion brachte überraschende Heinrich Hoffmann wurde am 13. gestalt. Im Urmanuskript, das Heinrich Hoffmann. Das Ori- Ergebnisse. Ganz gleich welcher Ge- Juli 1809 als Sohn des Architekten sich heute im Germanischen ginalmanuskript zur zweiten neration die Befragten angehörten, und Städtischen Wasser-, Wege- und Nationalmuseum in Nürn- Fassung des Struwwelpeters Struwwelpeter & Co. waren ihnen Brückenbauinspektors Philipp Ja- berg befindet, ziert der von 1858 wird in der Hand- bekannt. Selbst die ganz jungen Kol- cob Hoffmann in Frankfurt am Main Struwwelpeter noch die letz- schriftenabteilung ver- legen bekamen glänzende Augen geboren. Er studierte Medizin in te Seite. wahrt. und erinnerten sich an einzelne Ver- Heidelberg, Halle und Paris und ar- se, an einzelne Figuren. Paulinchen, beitete zunächst in einer Armen- Bis 1939 erschienen etwa Das Frankfurter Struw- die einzige weibliche Hauptfigur, klinik seiner Vaterstadt. Am renom- 5.000 Auflagen, hinzu ka- welpeter-Museum, wurde genannt, der Daumenlut- mierten Senckenbergischen Institut men zahlreiche unlizensier- Schirn am Roemerberg, scher, den ein schreckliches Schick- unterrichtete er Anatomie, bis er te Drucke. Den Struwwelpe- beherbergt einen großen sal ereilte, Suppen-Kaspar natürlich 1851 eine Anstellung als Arzt an der ter gab es bald auch in den Teil des Nachlasses von Heinrich und der Zappel-Philipp. Der große Städtischen Anstalt für Irre und Epi- verschiedensten Übersetzungen; 35 man in dem Original auch den klei- Hoffmann und gibt auch Auskunft Nikolaus, der drei böse Knaben in leptiker fand. Ihm ist es zu verdan- an der Zahl sollen es heute sein. nen Radikalen, den Anarchisten, ei- über sein Wirken als Arzt und Re- ein Tintenfaß taucht, weil sie einen ken, daß die Anstalt sowohl archi- Hoffmann selbst benutzte eine rus- nen jungen Menschen, der sich former der Psychiatrie. In der „kohlpechrabenschwarzen Mohr“ tektonisch als auch pflegerisch auf sische Version schon 1847 für die nichts sagen lassen will. Schubertsraße 20, ebenfalls in verulkt hatten, der bitterböse Frie- den neuesten Stand gebracht wurde. bildnerische Überarbeitung des Frankfurt / Main, hat das Hein- derich, der Tiere quält, der pfiffige Neben seiner verantwortungsvollen deutschen Buches. In Esperanto Selbst die Politik hat sich schließ- rich-Hoffmann-Museum seit 1977 Hase, der dem Jäger das Gewehr sti- Aufgabe als Arzt widmete Hoffmann oder Japanisch, Afrikaans oder Rä- lich an den Struwwelpeter herange- sein Domizil (dienstags bis sonn- bitzt und den Spieß kurzerhand sich 1838 den Vorbereitungen für toromanisch sind mittlerweile die macht. Schon 1849 erschien „Der tags 10 bis 17 Uhr). Dort können umdreht, ach ja, der fliegende Ro- das erste Deutsche Sängerfest und Missetaten eines Friederich oder ei- politische Struwwelpeter. Ein Ver- Kinder und Erwachsene in die bert und Hanns Guck-in-die-Luft ... war 1848 Mitglied des Frankfurter nes Zappel-Philipp zu lesen. Als such zur Einigung Deutschlands“. Welt des Struwwelpeters eintau- Sie alle haben unser Bild vom Le- Vorparlaments, das die erste deut- „Petrulus Hirsutus“ tritt der Struw- Da trägt der „garstige Michel“ ein chen und sich sogar verkleiden. ben einst geprägt. Einige Sprüche sche Nationalversammlung in der welpeter sogar in lateinischer Spra- Hemd mit 39 Flicken als Symbol für Ganz im Sinne Hoffmanns mag es aus diesem Buch sind sogar zu ge- Paulskirche vorbereitete. In schön- che auf; selbst Mundarten haben die damals existierenden 39 deut- sein, daß unter einem Dach mit flügelten Worten geworden („und geistigen Zirkeln fand er außerdem vor dem Text nicht halt gemacht. schen Fürstentümer. In Krisenzeiten dem Museum eine Werkstatt für die Mutter blicket stumm auf dem den Ausgleich für seinen Beruf. war der Struwwelpeter besonders psychisch Kranke untergebracht ganzen Tisch herum“). Was hat er an Hoffmann war verheiratet und hatte Ein solcher Erfolg ruft natürlich beliebt. 1914 erschien er in England ist. Das Museum bietet darüber sich, dieser Struwwelpeter, der ja drei Kinder. Er starb am 20. Septem- auch Nachahmer und Kritiker auf als „Swollenheaded William“ – Kai- hinaus auch Reha-Arbeitsplätze nun auch schon einige Jährchen auf ber 1894 in Frankfurt. den Plan. Sehr bald gab es Bücher ser Wilhelm in Struwwelpeterpose, an. Silke Osman Wenn Bürger sich engagieren In Leipzig und Berlin entstanden neue Häuser für alte Sammlungen n Zeiten knapper Kassen ist es er- bis 20 Uhr). Noch ist das Haus auf Das Museum basiert auf einer ren. Ein ganzer Saal ist dem Wirken sehen sind Werke, die von namhaf- Istaunlich, daß in jüngster Vergan- dem ehemaligen Sachsenplatz nicht der ältesten Bürgersammlungen von Lukas Cranach d. Ä. und dessen ten Künstlern in Berlin geschaffen genheit gleich zwei Museen ihre ganz fertig – erst im Sommer 2005 Deutschlands. 1837 gründeten die Sohn gewidmet. Aber auch Werke wurden. „Hier kann der Besucher in Pforten geöffnet haben, deren Errich- wird eine Glashülle den Bau umge- Leipziger einen Kunstverein; gut 20 von Hans Baldung Grien, von Tinto- den Künsten der letzten 120 Jahre tung rund 93 Millionen Euro ver- ben. Die weiten Fensterflächen, die Jahre später wurde ein Museumsge- retto, Ludwig Richter oder Caspar den revolutionären Aufbruch der schlungen hat. Als erster Neubau Terrassen und Lichthöfe lassen den bäude am Augustusplatz eröffnet. Im David Friedrich zählen zur Samm- Moderne verfolgen und ebenso ihr eines Kunstmuseums in Mittel- Neubau jedoch schon jetzt hell und Zweiten Weltkrieg jedoch wurde das lung. Deutsch-deutsche Kunst von Scheitern wie den ständigen Mut deutschland nach 1945 erregt das luftig wirken. Haus in Trümmer gelegt. Seither war 1949 bis 1989 wird mit Arbeiten von zum Neubeginn“, umreißt Jörn Mer- Museum der bildenden Künste Leip- die Sammlung, die den Krieg weitge- Mattheuer, Klapheck oder Tübke do- kert, Direktor der Berlinischen Gale- zig nicht nur durch seine besondere „Das äußere Erscheinungsbild des hend überstanden hatte, heimatlos. kumentiert. rie, stolz die Sammlung des Hauses. Architektur Aufsehen. Nach vierein- Museums mag für manche provo- Im ehemaligen Reichsgericht und In einem bei Prestel erschienenen halb Jahren Bauzeit bietet der gläser- kant wirken“, bekannte Georg Girar- dann im Handelshof in der Grimmai- Ebenso heimatlos war, wenn auch großzügig gestalteten Bildband stellt ne Kubus des Berliner Architektur- det, Leipziger Kulturbeigeordneter, schen Straße fand man vorüberge- „nur“ sieben Jahre, die Berlinische Merkert 56 Meisterwerke aus der büros Hufnagel, Pütz, Rafaelian auf in einem Interview, „aber alle, die hend Unterkunft. Für rund 74,5 Galerie, die ebenfalls aus einer pri- Berlinischen Galerie vor (128 Seiten, mehr als 7.000 Quadratmetern Aus- das Museum von innen gesehen ha- Millionen Euro, von denen jeweils 15 vaten Initiative entstanden ist. Nach 80 farbige Abb., geb. mit Schutzum- stellungsfläche und fünf Geschoß- ben, sind begeistert. Ich wünsche Millionen der Bund und der Freistaat fast drei Jahrzehnten Diskussion um schlag, 29,95 Euro) und erzählt von ebenen die Möglichkeit, einen Groß- mir, daß es uns gelingt, diese bedeu- Sachsen tragen, während die Stadt ein eigenes Haus, nach einer länge- seinen Begegnungen mit dem einen teil der Bestände (rund 3.500 tende Bürgersammlung, die von 1837 den Rest finanziert, wurde nun der ren Tournee wertvoller Sammlungs- oder anderen Künstler. Beckmann Gemälde vom Spätmittelalter bis in bis in die Gegenwart geführt worden 78 Meter lange und 36 Meter hohe bestände durch halb Europa ist es und Baselitz, Fetting und Gecelli, die Gegenwart, 1.000 Skulpturen ist, mit gleichem Engagement weiter- Gebäudekomplex aus Glas, Stahl und endlich gelungen, in den Hallen des Heckel und Thieler, Ury und Zille und mehr als 60.000 Zeichnungen, zuführen. Trotz des Fehlens von An- Beton errichtet. ehemaligen Glaslagers an der Alten sind nur einige der Künstler; allein Grafiken, Aquarelle und Fotografien) kaufsmitteln müssen wir uns bemü- Jakobstraße, die für lediglich 18,7 diese Namen zeigen die Vielfalt der sowie Wechselausstellungen zu zei- hen, die Sammlung auf dem Niveau Schwerpunkt der Präsentation ist Millionen Euro umgebaut wurden, Sammlung. Entstanden ist so weit gen (dienstags und donnerstags bis früherer Generationen weiterzufüh- das Werk von Max Beckmann und eine Ausstellungsfläche von mehr als mehr als ein Führer durch Berlins sonntags 10 bis 18 Uhr, mittwochs 12 ren.“ Max Klinger, beide in Leipzig gebo- 4.000 Quadratmetern zu schaffen. Zu neuestes Museum. os 12_PAZ52 16.12.2004 16:44 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

12 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 UNTERHALTUNG Endstation für Klara Von Ruth GEEDE m alten Ostpreußen waren die Bahnhof begleiteten, daß sie über- rutscht, die ge- Winter lang und kalt. Und weiß. haupt keine Lust hätte, an solch ei- knickte Fasanen- I Sehr weiß. Manchmal fuhr man nem unwirtlichen Ort das Fest zu feder kitzelte ihre schon im Oktober mit dem Schlitten verbringen. Die Eskorte atmete auf, Nase. Mit ver- zur Kirche, manchmal flockte es als der Zug abgedampft war. plierten Augen noch im Mai auf blühende Obstbäu- versuchte sie, me. Und zu Weihnachten lag immer Am Bahnhof der Kreisstadt, in der irgendeinen An- Schnee. An dem Fest, an dem unse- Tante Klara umsteigen mußte, er- haltspunkt zu fin- re Geschichte spielt, sogar sehr wartete sie ein entfernter Vetter, der den, von einem hoch. sie mit allen Pacheidels und Paketen Haus oder einer in das einzige 1. Klasse-Abteil der Straße war aber Das hatte Tante Klara auch bewo- Kleinbahn verstaute und sie tröstete: nichts zu sehen. gen, sehr eindringlich darüber „Verfahren kannst du dich ja nicht Die einzige aku- nachzudenken, ob sie wirklich zum mehr, Klärchen, du fährst ja bis zur stische Wahrneh- Weihnachtsfest in das kleine Kirch- Endstation. Und da holt dich Paul- mung war der dorf an der östlichsten Grenze zu chen ab.“ Es war also alles sehr gut Pfiff der Lokomo- ihrem Neffen und Patensohn Paul geregelt. Glaubte man. tive, die oben fahren sollte. Der hatte dort vor eini- rangierte. gen Jahren eingeheiratet und die Die Fahrt durch die tiefverschnei- Wirtschaft des Schwiegervaters be- te Landschaft fand Tante Klara Wut verleiht Winterliches Idyll mit Tücken: Hoch türmt sich der Schnee auch auf Bahngleisen. Foto: Archiv reits übernommen. Nachwuchs war durchaus nicht reizvoll, denn sie bekanntlich un- auch schon da, und so sollte es eine konnte nichts sehen, weil die klei- geahnte Kräfte. Tante Klara wühlte Herr und schaute sein derangiertes wollte Tante Klara sich nicht den richtig schöne Familienweihnacht nen Fensterscheiben mit Eisblumen sich durch den Schnee den Hang Gegenüber mitfühlend an, „denn neuen Verwandten zeigen, oh nein! werden. überzogen waren. Demgemäß war hinauf, erreichte laut schimpfend wir fahren bereits!“ Tatsächlich, wie Dafür hatte der alte Herr auch volles es auch ziemlich kalt in dem Abteil, auf diese Walachei, in der es nicht Tante Klara an dem Ruckeln und Verständnis. Nun pflegten echte ostpreußische dessen rote Samtpolster kaum einmal einen vernünftigen Bahnhof Zuckeln des Zuges bemerkte, der Sippen nicht nur aus einer Tante wärmten. Sie kuschelte sich tief in gab, die Höhe und – fühlte sich nun in die Richtung fuhr, aus der er Als man in der Kreisstadt ankam, samt Neffen zu bestehen. So war ihren mit Hamsterfell gefütterten plötzlich von hilfreichen Händen in gekommen war. hatte man die denkbar günstigste auch Tante Klara als lediges, ältli- Mantel und zog sich die Pelzmütze, ihr Abteil gehoben. Ja, es war ihr Lösung gefunden: Tante Klara über- ches Wesen in den Familien ihrer die modisch mit einer Fasanenfeder Abteil, denn da standen ja noch – Es dauerte eine Weile und minde- nachtete zuerst einmal im Gästezim- verheirateten acht Geschwister stets geschmückt war, in die Stirn. Zum zum Glück trocken und heil – die stens fünf Haltestellen, bis sich die mer des Pfarrhauses. Neffe Paul, der zum Fest herumgereicht worden, Glück – so fand Tante Klara – war Pacheidels, die Tante Klara gewahr- Lage für beide Insassen verständ- ja vergeblich am Bahnhof gewartet und da die meisten in der Stadt oder sie allein in dem kleinen Coupé, te, als sie sich den Schnee aus den lich geklärt hatte. Tante Klara er- hatte, wurde telefonisch verständigt, nicht weit entfernt wohnten, war was sich aber noch als unangenehm Augen gerieben hatte. zählte ihre Geschichte, der nette daß seine Patentante erst am Heili- das auch kein Problem gewesen. herausstellen sollte. Denn als seine Herr im schwarzen Habit die Seine. gen Abend käme. Der Herr Pfarrer Aber nun sollte sie in dieses Kuh- einzige Insassin den dumpfen Ruf Sie sah aber noch etwas: einen äl- Der aus Amt und Würden geschie- wollte sie persönlich zum Zug brin- dorf fahren, das man nur mit Um- des Schaffners von irgendwoher teren Herrn mit weißem Bart, der dene Geistliche hatte seine ehe- gen. steigen in eine Nebenbahn errei- vernahm: „Endstation, alles ausstei- sie über die Ränder seines Kneifers maligen Schäfchen in der Grenzge- chen konnte, deren Endstation gen!“, da war niemand da, der ihr verwundert anstarrte: „Ja, meine lie- meinde besucht und eine vorweih- Er brachte Tante Klara nicht nur eben dieser Ort war. Danach war die mitsamt den Pacheidels heraushel- be Dame, wo kommen Sie denn nachtliche Andacht abgehalten. Nun zum Zug, sondern fuhr gleich mit. Welt zu Ende. Jedenfalls für Tante fen konnte. her? Da unten ist doch nur die Gru- fuhr er zurück in die Kreisstadt, in Denn Neffe Paul hatte, erlöst von Klara. be vom Bahnbau!“ der er seinen Alterssitz in einem der Ungewißheit über das Schick- Wutschnaubend öffnete sie eine Pfarrhaus hatte, nachdem seine Frau sal seiner Patentante, ihn ebenfalls Die anderen Familien redeten der der beiden Abteiltüren und – fiel „Gibt es hier überhaupt einen gestorben war. eingeladen. Er war nun einmal in Zögerlichen gut zu, denn sie waren von den vereisten Stufen bäuchlings Bahnhof in diesem elenden Nest?“ seiner alten Gemeinde sehr be- doch sehr erleichtert, sie diesmal in den Schnee. Tante Klara hatte fauchte Tante Klara, „Aber ja, werte Der altgediente Seelenhirt hatte liebt. Und außerdem hatte man nicht in ihrer Mitte zu haben. Zwar nämlich die falsche Tür erwischt: Dame, der ist auf der anderen Seite. schon ganz andere Dickköpfe zur dann die Gewißheit, daß Tante war die Bezeichnung „Familien- die zum Bahnsteig war auf der an- Durch d i e Tür hätten Sie einsteigen Raison gebracht. Und es gelang ihm Klara nun auf dem richtigen übel“, die der älteste Bruder für sei- deren Seite. Und da der Bahnhof auf müssen!“ Und er wies auf die tatsächlich, Tante Klara zum Zuhö- Bahnsteig landen würde. Es wur- ne sehr eigenwillige Schwester ge- einer kleiner Höhe lag, bekam Tan- gegenüberliegende Türe des Abteils, ren zu bewegen und ihr zu erklären, de ein sehr schönes Weihnachts- prägt hatte, nur für den internen te Klara das Rutschen und schorrte deren Fenster aber keinen Durch- daß man den kleinen Grenzort fest, und es war nicht das letzte, Gebrauch bestimmt, aber sie hatte den Abhang hinunter, an dessem blick gewährte durchaus nicht als Kaff bezeichnen das Tante Klara und ihr Retter zu- schon einen wahren Kern. Vielleicht Fuß sie zuerst einmal reglos liegen- könnte, daß die Familie, in die ihr sammen feierten. Denn zwischen hatten zu hoch gesteckte Erwartun- blieb. Tante Klara begann zu bibbern, Neffe Paul geheiratet hatte, sehr an- beiden entwickelte sich eine gen, die nie erfüllt wurden, ihr We- denn der in den Hals gerutschte gesehen sei und daß die Dame doch erbauliche Altersfreundschaft, in sen geprägt. Jedenfalls war – milde Es stiemte und alles war in weiße Schnee fing an zu tauen, die langen wohl auf eine wundervolle Weih- der sich Tante Klara erstaunlich gesagt – Tante Klara eine schwierige Watte gehüllt, die auch Tante Klaras Röcke hingen klitschnaß um ihre nachtsfeier verzichten müßte. wandelte. Eine späte, aber ge- Person. Und so begann dann auch Hilferufe erstickten. So dauerte es Waden. „Ich, ich ...“, keuchte sie, „ich glückte Metamorphose, die die Weihnachtsfahrt am Tag vor dem eine Ewigkeit, bis sie sich soweit wollte a u s steigen!“ Ja, das mußte sie nun, denn es schließlich zu einer christlich ab- heiligen Abend sehr umständlich, aufgerappelt hatte, daß sie sich auf- fuhr kein Zug mehr an dem Tag, gesegneten Verbindung führte. und Tante Klara versicherte den Fa- recht setzen konnte. Die Pelzmütze „Dazu, Verehrteste, ist es nun lei- schließlich war es ja eine Kleinbahn. Das verlangte die Zeit, die man die milienmitgliedern, die sie zum war ihr weit über die Ohren ge- der zu spät“, sagte der freundliche Und außerdem: So mitgenommen gute, alte nennt, nun einmal so. Nun wird es still auf Erden Von Eva PULTKE-SRADNICK s war Heiliger Abend. Am späten hoher Schnee? Hoffentlich hatte der Die hat nämlich drauf bestanden, daß Doch was war das denn? „De den.“ Der Weihnachtsmann wiegte ENachmittag hing der Himmel vol- Kutscher sie gesehen, die Dunkelheit ich dem alten Melker Pretzke, der Wiehnachtsmann“, meinte die Oma den Kopf. Jetzt schubste Oma den ler Schnee. Die Flocken fielen dicht nahm schnell zu. Sie stellte sich und jetzt bei seiner Tochter lebt, eine Fla- geistesgegenwärtig. Wer sollte das kleinen Klaus nach vorne. Der wußte und weich, so daß Weg und Steg nicht den Schlitten nun ganz dicht an sche Schnaps und ein Stück geräu- sein, es waren doch alle da? Dann gar nicht, wo er seine Hände lassen mehr zu sehen waren. Hedwig zog ei- den Chausseegraben und hielt vor cherten Schinken und den bunten kam mit großem Gepolter eine zotte- sollte, bald kratzte er sich am Kopf nen Schlitten hinter sich her. Er war Schreck die Luft an. Alles ging ja ganz Teller rüber bring. Alte Männer mö- lige Gestalt in die Stube. Schnee und und bald an den Beinen. Dann sah er für ihre kleinen Brüder Ludwig und gut, aber dann rutschte das Pferd mit gen es auch gern süß. Aber du hast Stroh hingen an seinen Stiefeln, er den großen Mann ehrfurchtsvoll und Klaus gedacht. Ein Tischler aus Kir- den Huf von einem Eisklumpen ab recht, dazu kann man auch Vorseh- zog einen Schlitten und im Gürtel vertrauensvoll an: „Wiehnachtmann, pehnen hatte ihn extra für sie angefer- und sein Bauch machte einen Schlen- ung sagen.“ steckte eine Rute. Einen Sack hatte er du witter Krät, bring mi Äppel on Pä- tigt, denn er mußte ja was aushalten ker, er traf Hedwig und ihren Schlit- natürlich auch noch dabei. Ludwig pernät, singe, bäde kann ök nich, für zwei Lorbasse auf dem Lande. ten mit seiner Breitseite, und sie flog Die beiden hatten sich viel aus ihrer und Klaus begannen zu schlucken. Es Wiehnachtsmann vergät mi nich.“ in den weichen Schnee. Kinderzeit zu erzählen. Hedwig gab ihn also doch den Weihnachts- Hoffentlich steckte der ihn nicht in Wegen des schlechten Wetters hatte sprach immerzu von ihren Geschwi- mann? Die Mutter faßte sich zuerst, den Sack! Hedwig ihre Geschenke in einen Sack „Prrr, Prrr“, hörte sie eine Stimme, stern, und Hannes meinte, zu gerne ging dicht an ihn heran und fragte lei- gesteckt, so konnte auch das schöne, und zwei Hände streckten sich ihr würde auch er einmal Weihnachts- se: „Wem’s böst?“ Jetzt nahm der Weihnachtsmann weiche Weihnachtspapier mit den be- entgegen. Sie gehörten dem jungen mann spielen. „Tu’s doch“, meinte seine Rute aus dem Gürtel und mein- druckten Tannenästchen nicht ver- Drews, dessen Vater einen Bauernhof Hedwig, „krempel deinen Pelz nach Aber dafür bekam sie einen leich- te, daß er sie nicht brauche. Dann las dorben werden. Für ihren Vater hatte in Studitten besaß. Erbarmung, war außen, auch deine Mütze. Steck ein ten Streich mit der Rute auf den er noch ein paar kleine Schandtaten sie an den langen Winterabenden ei- der erschrocken! „Mönsch, Heta, wat bißchen Stroh in die Stiefel und die Rücken. Sie sollte ihre Neugier zäh- aus seinem abgewetzten Notizbuch ne grüne Strickjacke mit roten Bünd- moakst du denn am Hillje Oawend Rut’, die schneiden wir vom nächsten men, sagte er, er käme direkt aus den vor, aber er verschonte auch Vater chen und Randstreifen gestrickt. Die noch oppe Landstroat? Du hadst di de Weidenbaum. Komm mit, das wird ei- himmlischen Gefilden. Ludwig und und Mutter nicht. Dann machte er Mutter bekam eine Klammerschürze Knoakes bräke könne!“ ne Überraschung.“ Klaus lehnten sich erschrocken an den Sack auf. Die Mutter hatte unauf- und gehäkelte Topflappen und Opa Oma und Opa. Der Weihnachtsmann fällig einen zweiten dazugestellt und eine kleine Flasche Rum und ein Er überlegte nicht lange. Hedwig Nun standen sie vor Hedwigs Zu- holte jetzt sein Notizbuch heraus. Es sie dirigierte mit den Augen, wer was Päckchen Knaster. Oma wurde mit ei- kam auf den Bock und ihr Gepäck hause. Alle Fenster waren erleuchtet. war recht abgewetzt von all den Jah- bekam. Der Schlitten war natürlich nem Viertelpfündchen Kaffee und ge- hinten in seinen Schlitten. Und schon Schon draußen roch es nach Gebrate- ren. Er zählte mit den Fingern die Po- das Größte, und Ludwig und Klaus strickten Bettwuschen erfreut. ging es wieder los. Eisig wehte der nem. Jetzt hörten sie Vaters krächzen- sten ab. Auf allen Seiten stand aber wären am liebsten nach draußen ge- Wind, und die Flocken wurden firni- de Fidel, und Ludwig spielte auf der nur etwas über Kälberaufzucht, Ger- stürmt, um ihn auszuprobieren. Ihre Gedanken liefen weit voraus, ger. „Das mußte wohl alles so sein“, Flöte, die anderen sangen dazu. Hed- stensaussaat und wieviel Liter Milch so daß sie das Schnauben und Pru- meinte Hedwig, „das war bestimmt wig gab Hannes letzte Anweisungen jede Kuh gab. „Habt ihr auch ein Ge- Jeder bewunderte und freute sich sten der Pferde erst hörte, als sie dicht die Vorsehung, die dich hier vorbei- und trat sich ganz laut ihr Schuhwerk dicht gelernt?“ Brummig sah er sie an. über die Geschenke und niemand, au- hinter ihr waren. Aber wo sollte sie kommen ließ.“ Hannes lachte: „Ich ab. Das war dann ein liebevolles Be- Ludwig ging vor, machte einen steifen ßer Hedwig, hatte bemerkt, daß der auf der engen verschneiten Straße glaub nich, daß hier die Vorsehung im grüßen, alle hatten sie sehnlichst er- Diener und sagte ohne zu Stottern al- Weihnachtsmann leise, selbst be- nur ausweichen, rechts und links lag Spiel war, das war bloß meine Mutter. wartet. le Verse auf: „Nun wird es still auf Er- glückt, das Haus verlassen hatte. PAZ 52/53 S.13 LH 16.12.2004 16:47 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

LEBEN HEUTE Folge 52/53 – Weihnachten 2004 13 Wahrhaftigkeit im Spiel Sehr kurzlebig

Zum 100. Geburtstag von Edith Schultze-Westrum / Von Susanne DEUTER Helga LICHER denkt über gute Vorsätze nach nvergessen ihr Gesicht und ihre Den Theaterkriti- ie kennen das sicher auch. Kaum gens im Supermarkt Frau Müller mit Udarstellerische Kraft. Da muß kern, die damals noch Sneigt sich das Jahr dem Ende zu, einer Sechserpackung Kondome er- ein echtes Naturtalent gewirkt ha- vorrangig die Schau- sind sie in aller Munde: die guten wischt hatte. „Die arme Frau Müller ben, am Theater, in zahlreichen Fil- spieler herausstellten, Vorsätze. Im nächsten Jahr höre ich bekam einen hochroten Kopf, und men und TV-Produktionen. Kein war Edith Schultze- bestimmt auf zu rauchen, ich werde ich sah ihr grinsend nach, während Wunder, daß kein Geringerer als Ot- Westrum auch in klei- mich nur noch gesund ernähren und ich zur Kasse ging.“ to Falckenberg sie 1927 in das En- neren Rollen lobende mindestens fünf Kilo abnehmen. Ich semble der Münchner Kammerspie- Worte wert. So etwa werde versuchen, ordentlicher zu Angelika fand die Situation gar le holte, fleißig spielen und sich 1930 ihr Proletarier- sein und nicht mehr hinter dem nicht so lustig, aber sie kannte ja ausprobieren ließ. Der Name Edith kind in Alfred Döblins Rücken meiner Nachbarin über sie auch Frau Müller nicht. Immerhin Schultze-Westrum begann in der „Die Ehe“ mit Therese herziehen. So oder ähnlich werden meldete sich nach diesem Gespräch Schauspielerriege zu glänzen, frühe Giehse. „Einen echte- alle Jahre wieder die besten Vorsätze mein schlechtes Gewissen bei mir. Kritiken beweisen es. „Ich habe ren Sproß der Elends- gefaßt, von denen leider schon in der Warum sollte sich Frau Müller nicht Glück, einen so herrlichen Beruf zu leute kann man nicht Silvesternacht, beim Knallen der einen schönen Abend machen, dach- haben und noch arbeiten zu kön- sehen. Trieb, Haß, Lie- Sektkorken, die meisten guten Wün- te ich und schob mit dem Fuß den nen“, schrieb sie Jahrzehnte später be – alles in einem“, sche bereits vergessen sind. Gute Jogginganzug zur Seite, der immer aus ihrem bayerischen Wohnort konnte man in den Vorsätze sind leider sehr kurzlebig. noch im Bad auf den Fliesen lag. Ich Pullach. Dort bewohnte die Garten- Münchener Neueste Sie haben nur den Vorteil, daß sie je- konnte es einfach nicht lassen. Was freundin seit Mitte der 50er Jahre Nachrichten lesen. derzeit wieder neu gefaßt werden hatte ich mir vorgenommen? Ärger- die Mansarde ihres Hauses. 1933 hob die Mün- können. Und so veranstaltete auch lich öffnete ich die Keksdose. Ich chener Post ihre alt- ich jedes Jahr die gleiche Übung. werde mir erst einen Kaffee kochen Vor 100 Jahren, am 30. Dezem- kluge Kurtisane in und dann die Turnschuhe säubern, ber 1904, wurde Edith Schultze- „Komödie der Irrun- Wild entschlossen kaufte ich mir dachte ich, während ich in die Küche Westrum als jüngstes von drei gen“ hervor. Wahrhaf- einen schicken Jogginganzug und ging. Mein Blick fiel auf den Obst- tigkeit im Spiel, sie grüßte Frau Müller freundlich, als ich korb. Die Bananen mußten bald ge- hatte es erreicht. ihr im Treppenhaus begegnete. Am gessen werden, sie bekamen schon Die »Zofe vom Dienst« „Eine erschütternde Abend des 2. Januar sah meine Woh- braune Stellen. Ich schob mir noch Leistung bot Edith Edith Schultze-Westrum: Im Theater und im Film nung aus, wie aus einem Möbelkata- einen Keks in den Mund und stellte gehörte bald Schultze-Westrum als eindrucksvolle Rollen verkörpert Foto: Archiv Deuter log. Jedes Teil stand ordentlich an die Kaffeemaschine an. Die Turn- Christophs Braut An- seinem Platz. Ich war sehr stolz, und schuhe in der Badewanne und den der Vergangenheit an na besonders in der stummen, stam- pertoire, die eine in dem Film zog mich für einen ausgedehnten lehmverschmierten Jogginganzug melnden Verzweiflungsszene ... „Nacht fiel über Gotenhafen“. Die Waldlauf um. Völlig außer Atem, mit hatte ich längst wieder vergessen. Das war elementare, großartig-scho- andere in Bernhard Wickis Streifen nassen Haaren und lehmverschmier- Geschwistern in Mainz-Kastel ge- nungslose Darstellungskunst!“, hieß „Die Brücke“ brachte ihr das Film- ten Schuhen kam ich zwei Stunden Am nächsten Morgen legte ich den boren. Ihre Kindheit verbrachte sie es 1935 in der Münchener Zeitung band in Gold für die beste Neben- später in meine Musterwohnung zu- welken Kopfsalat in das Vogelhäus- in Ulm, Berlin und Greifswald. Ihr nach der Premiere von „Das Spiel rolle. rück. Auf dem Weg ins Bad steckte chen auf dem Balkon und machte Vater, ein Berufsoffizier, fiel 1914 in von den deutschen Ahnen“ mit ich mir einen Schokoriegel in den mir von den braunen Bananen einen Flandern. Nach dem Schulab- Friedrich Domin und Ferdinand Ma- Edith Schultze-Westrum, die Emsi- Mund. Ich hatte zwar auch frisches zuckersüßen Milchshake. Ich schaffte schluß reiste sie zu einem Vetter rian. ge, ging regelmäßig auf Tournee. Bis Gemüse und Obst in Mengen einge- es immerhin, den Jogginganzug vom nach München und blieb. Er war die Gesundheit sie zwang, kürzer zu kauft, aber ich brauchte jetzt unbe- Boden aufzuheben und ihn auf den Anatomie-Professor und verschaff- Im selben Jahr wurde sie mit ei- treten. An Parkinson erkrankt, starb dingt Schokolade. Rand des Waschbeckens zu legen, te ihr eine Laborantenstelle. Doch nem mehrmonatigen Spielverbot be- die Vielbegabte am 20. März 1981 in während die Schuhe immer noch in Edith zog es zur Bühne, und so legt, weil sie für jüdische Freunde München. Heinz Rühmann, der mit Morgen würde ich mir dann einen der Badewanne standen. Später im nahm sie privaten Schauspiel- eintrat. Zehn Jahre am Bayerischen ihr zu den kleinen Großen bei richtig gesunden Salat machen. Die Büro erzählte ich meiner Arbeitskol- unterricht und spielte in einer Lai- Staatstheater schlossen sich an, wo Falckenberg gehörte, hielt die Grab- schmutzigen Turnschuhe stellte ich legin lachend die Geschichte mit engruppe der Universität. sie unter anderem als Mutter Wolf- rede auf dem Waldfriedhof Solln. erst einmal in die Badewanne und Frau Müller und den Kondomen. fen in Hauptmanns „Biberpelz“ eine der Jogginganzug landete auf dem Richard Rewy, Regisseur an den ideale Besetzung gewesen sein muß. Was bleibt, sind vereinzelte Fußboden. Nachdem ich ausgiebig Ja, so ist das mit den guten Vorsät- Münchner Kammerspielen, er- Nach 1945, inzwischen zweifache Wiedersehen in den Medien, Er- geduscht hatte, holte ich mir den zen. Am Jahresende werden schnell möglichte der damals 23jährigen Mutter und mit dem Regisseur Toni innerungen. Sohn Thomas Schultze- zweiten Schokoriegel, stellte den viele Worte gemacht, doch um diese einen Anfängervertrag bei Otto Schelkopf verheiratet, synchronisier- Westrum ist seiner Mutter dankbar, Fernseher an und machte es mir in Worte in die Tat umzusetzen, braucht Falckenberg. In dessen „Lulu“-In- te sie viel, schrieb Texte für auslän- daß sie sein Interesse an der Natur meinem Lieblingssessel bequem. es wohl etwas länger. Vielleicht wer- szenierung schlüpfte sie 1928 in dische Filme und führte selber immer gefördert hat. Der bekannte Noch war die Welt für mich in Ord- de ich es ja auch irgendwann einmal die Rolle des Zimmermädchens Regie. Tierfilmer, Sproß aus einer Bezie- nung. schaffen, gesund zu leben, Sport zu Henriette, eine von etwa 20 Arbei- hung mit dem Regisseur und Schau- treiben und Frau Müller auf einen ten unter Falckenbergs Regie. Seit 1932 hatte Edith Schultze- spieler Paul Verhoeven, läßt zwei ih- Mein schlechtes Gewissen meldete Kaffee einzuladen. – Sie wollen wis- Irgendwann war für sie die „Zofe Westrum auch vor der Filmkamera rer Eigenschaften nicht unerwähnt – sich erst, als ich später mit meiner sen, wie mein Vorsatz für das nächste vom Dienst“ Vergangenheit, ande- gestanden. Das Jahr 1959 bescherte ihre ungeheure Energie und Be- Schwester Angelika telefonierte und Jahr lautet? „Ich werde niemals mehr re Aufgaben warteten auf sie. ihr gleich zwei Mütter mehr im Re- scheidenheit. ihr ausgiebig erzählte, daß ich mor- gute Vorsätze fassen.“ Schuld war nur der köstliche Duft

Frieda-Louise DRENT wird durch eine Einladung am Heiligen Abend in Verlegenheit gebracht ür die Weihnachtstage hatte ich stehende Menschen vor allem zu rum. Das Haus war supermodern Schallplattenvorrat herausgezogen tags brachten alle zum Lachen. „Sag Fmir schon ein hübsches Pro- Weihnachten bedauernswerte Krea- eingerichtet und mit allen mög- hatte, und mit einem Glas Sekt. Die mal“, meinte die Mutter, „warum er- gramm zusammengestellt. Aber turen seien, denen man unbedingt lichen Schikanen versehen, die ei- jungen Leute hatten spürbar keine zählst du uns diese Geschichten dann kam da die Einladung meiner aus sozialem Engagement heraus ei- nem das Leben leichter machen sol- Lust, sie konnten ihre schlechte Lau- nie?“ – „Du bist gut! In diesem Haus Nachbarn zur Linken, den Heilig- ne Freude bereiten sollte. Nun, das len. Blitzsauber und aufgeräumt war ne kaum verbergen. Es wird den gibt es doch keinen Schwanz, der ei- abend in ihrem Familienkreis zu ver- mag zwar in einigen Fällen zutreffen, es – viel zu aufgeräumt. Es gab auch Herrn Papa wohl ein zusätzliches Ta- nem mal zuhört!“ bringen. Sie kamen persönlich zu aber ganz bestimmt nicht immer. Es nicht einen Funken Leben und Wär- schengeld gekostet haben, damit sie mir, Herr und Frau Michaelis. Seit gibt durchaus ältere Alleinstehende, me in diesem Haus. Schrecklich! In diesen Abend zu Hause blieben. Gleich nach dem Essen kam Mar- etwa drei Jahren sind wir Nachbarn. die sehr wohl imstande sind, ihr Le- einer Ecke des riesigen Wohnzim- kus auf die Idee, die von mir mitge- Nachdem sie ihre große Villa neben ben sinnvoll und vollauf befriedi- mers – Living nannte sie es – stand Das Essen war wirklich vom Fein- brachten selbstgebackenen Zimtster- mir gebaut haben, sieht mein Häus- gend zu gestalten. Und außerdem: ein kleiner künstlicher Weihnachts- sten. Dennoch wollte es nicht so ne mal zu probieren. Im Nu fielen chen aus wie ein Puppenhaus – aber Herrscht denn im Familienkreis im- baum. recht schmecken – und es ging an- sie alle darüber her, sogar die Dame das nur nebenbei. Sie brachten mich mer lauter Harmonie und Gemüt- scheinend nicht nur mir so. Mit der des Hauses, als ob sie nicht gerade mit ihrer Einladung ein wenig in lichkeit? Ich kenne da eine Frau, die „Ja, wir haben uns für einen künst- Konversation haperte es ab und zu gegessen hätten. Ich habe Ehre ein- Verlegenheit, denn erstens hatte ich würde viel darum geben, wenn sie lichen Tannenbaum entschieden. Sie ein bißchen. Herr und vor allem gelegt mit meinem Mitbringsel – die mir schon etwas Angenehmes vorge- die Weihnachtszeit einmal in Ruhe wissen ja, wenn die Nadeln eines Frau Michaelis bemühten sich zwar nicht gerade kleine Dose war in Re- nommen, und zweitens hatte ich von allein verbringen könnte. Wie oft ihr richtigen Baumes anfangen her- sehr, aber es klang alles so gekün- kordzeit leer! ihnen nicht den Eindruck einer Fa- Mann ihr schon die Feiertage ver- unterzufallen ... diese Unordnung, stelt. Ich hatte Mühe, mich diesem milie, in der es an Feiertagen recht miest hat, ist schon gar nicht mehr fürchterlich! Und so ein künstliches Stil anzupassen. Der Sohn engagiert Als ich mich gegen zehn Uhr ver- gemütlich zugeht. Aber ich wollte zu zählen! Ich sage immer: Lieber al- Bäumchen vermittelt ja genausogut sich enorm für die Probleme der abschiedete, wollten die beiden jun- sie auch nicht enttäuschen: Waren lein als in schlechter Gesellschaft! eine weihnachtliche Atmosphäre, dritten Welt, für die Umwelt und gen Leute mich zu meiner Verwun- sie doch ganz offensichtlich so meinen Sie nicht auch?“ Ich gab ihr dergleichen. Er steckt seine ganze derung unbedingt nach Hause mächtig stolz darauf, daß sie einmal Aber zurück zu meiner Einladung. recht und sehnte mich nach meinem Zeit in Demonstrationen für die Ar- begleiten. Sie waren neugierig, wie im Jahr an ihre arme, alte Nachbarin Am Heiligabend, gegen sieben Uhr – eigenen – richtigen – Weihnachts- men und Unterdrückten von Nicara- ich wohnte, sagten sie. gedacht hatten. Ob das vielleicht ei- so war es ausgemacht, denn die Fa- baum. Von wegen Atmosphäre! gua, von El Salvador und wie die fer- ne neue Modeerscheinung wird – milie nahm natürlich an, daß eine al- nen Länder alle heißen mögen. „Ah, wie gut das hier duftet! Sind ältere Leute, die man sonst kaum be- te Frau auch am Heiligabend früh zu Nach der Besichtigung begrüßten Natürlich konnte er mit so einer das die Weihnachtssachen, die Sie achtet, zu Weihnachten einzuladen? Bett geht – betrat ich zum ersten Mal mich die Tochter Beate, 16 Jahre alt, bürgerlichen Tante wie mir – er sah selbst gebacken haben?“ – „Sicher! Ich für meinen Teil hoffe es nicht! das Haus meiner Nachbarn. Was mir und der Sohn Markus, 19 Jahre. Und mich übrigens diesen Abend zum Wollt ihr mal kosten?“ – „O ja, gern!“ Wenn ich da an die anderen sofort auffiel, war, daß der typische dann wurde auch schon das Essen ersten Mal – nicht über solche Pro- – „Dann mach ich uns auch noch Familien in meiner Nachbarschaft Weihnachtsgeruch fehlte. Auch sonst geliefert – Partyservice, versteht bleme diskutieren. Na, soll er’s halt was zu trinken dazu, einverstan- denke ... mutete alles sehr kalt an. Nachdem sich. Vorher gab es aber noch eine lassen! Etwas gemütlicher wurde es, den?“ Und so wurde es doch noch der Herr des Hauses mich über- Art von Bescherung, mit Hinter- als Beate merkte, daß sie bei mir ein ein gemütlicher Abend. Etwas Gutes Auch die Michaelis huldigten an- schwenglich begrüßt hatte, führte grundmusik von einer Weihnachts- offenes Ohr fand für ihre lustigen hatte diese Einladung am Heilig- scheinend dem weitverbreiteten Frau Michaelis mich voller Stolz in platte, die Herr Michaelis nach lan- Schulgeschichten. Ihre humorvollen abend: Ich habe zwei neue junge Mißverständnis, daß ältere, allein- ihrem unpersönlich-kalten Heim he- gem Suchen doch noch aus dem Schilderungen des Gymnasiumsall- Freunde dazubekommen! 14_PAZ52 17.12.2004 13:06 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

14 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 BÜCHER Fast vergessen »Leipziger Allerlei« Reisebilder der Dönhoff Erster Versuch eines deutschen Handbuches gewagt ines Journalist nicht schreiben und foto- inst war der und den Heroen der Literatur, doch fehlt oder was gänzlich überflüssig EAbends, grafieren gleichzeitig könne, hat Frie- EGermanist auch Erich Mühsam und Remarque. ist, denn etwas Entscheidendes ver- Friedrich drich Dönhoff nun das Buch „Reise- Johannes Thiele Dann aber auch die wichtigsten Ver- spricht das Buch, nämlich ein Dönhoff war bilder – Fotografien und Texte aus in Amerika, dort fassungstexte und politischen Reden, „work in progress“, im Internet soll bei seiner vier Jahrzehnten“ herausgegeben. sah er ein „pa- wie etwa die Ruck-Rede von Roman nämlich das Buch fort- und umge- Großtante Marion zu Besuch, zerrte triots handbook“ Herzog oder die Rede Ernst von schrieben werden können durch die alte Dame einen alten Koffer unter Bilder und Texte entführen nicht und dachte sich, so etwas müßte es Weizsäckers zum 8. Mai. Hier erhebt enthusiastische oder kritische einem Sofa hervor. Als sie den Inhalt nur auf den Balkan, nach Moskau, auch für die Deutschen geben. sich schon gleich der Einwand, ob „user“. Damit könnte es das wer- erblickte, war die damals fast 92jähri- Afrika und den Jemen, sondern natür- wohl hier ein Standardwerk der po- den, was es bislang nur ansatzweise ge selber überrascht, denn in dem lich auch in ihre Heimat Ostpreußen. Es war die Zeit der stets wieder- litischen Korrektheit vorgelegt wer- verspricht, ein Zeitgeistspiegel der vergessenen Koffer befand sich ein Als begleitende Texte sind nicht nur kehrenden Debatten um Patrio- den sollte und warum nicht auch die Deutschen in allen seinen Facetten. Pappkarton mit alten Dias von ihrer die von der Autorin von der Reise an- tismus und Leitkultur und der bil- Paulskirchenrede von Martin Wal- Das große Verdienst des Buches Reise nach Albanien und Jugoslawien, gefertigten farbenprächtigen Reporta- dungsbürgerlichen Kanonices über ser? Von Büchmanns geflügelten liegt nicht in seiner Vollendung, die sie in den 30er Jahren mit ihrer gen abgedruckt, sondern auch ein alles, was man wissen muß. Worten zeigte sich der Herausgeber sondern darin, daß es überhaupt Schwester Yvonne unternommen hat- Brief, den die Autorin 1955 auf ihrer auch inspiriert, indem er die wich- gewagt wurde, und schon heute ist te. Doch offenbar hatte die Journali- Moskau-Reise mit Adenauer an ihre So wollte auch Thiele einen Ka- tigsten deutschen Sprichworte in es als grundsätzliches Nachschlage- stin und Mitbegründerin der Wo- Geschwister verfaßt hatte. Letzterer non schaffen für alle wichtigen seinem Buch versammelte. Aus- werk für Redaktionen und Biblio- chenzeitung Die Zeit kein Interesse, läßt die UdSSR als einen fortschritt- deutschen Texte. Heraus kam ein schnitte aus Märchen, Dramen, Ro- theken unerläßlich. Sollte das Buch alte Zeiten wieder aufzuwärmen, und lichen Staat erscheinen, wie es uns edel gestaltetes, voluminöses Werk, manen und Gedichten komplettie- im Internet fortgeschrieben wer- schob den Karton an seinen Platz zu- mit dem heutigen Wissen über die „ein in Noblesse verpackter Vier- ren die Sammlung. Aus allen Zeiten den, könnte es wie Wikipedia zu ei- rück. Noch ihrem Tod 2002 erinnerte Entwicklungen lächerlich vorkommt. pfünder“, wie eine Zeitung titelte, und deutschen Staaten findet Thiele ner deutschen Enzyklopädie wer- sich der Großneffe jedoch an diesen das gebührend im Hotel Adlon prä- geeignete Texte. „Das ganze Deutsch- den und die Deutschen bekämen Karton und ließ die Dias entwickeln. Texte und Bilder zeigen längst ver- sentiert wurde. Doch unter der land soll es eben sein“, wie ein Ge- das, was die Franzosen schon lange Schon die positive Reaktion der Foto- gangene Welten – und belegen, daß schönen Verpackung schwelten dichtsrefrain von Ernst Moritz Arndt haben: einen wirklichen nationalen laborantin überzeugte ihn, daß die die Dönhoff auch eine bemerkens- auch all die Probleme, die man mit lautet. Kanon. Holger von Dobeneck Bilder eine Veröffentlichung verdien- wert gute Fotografin war. R. Bellano einem Kanon hat: Was gehört dazu ten. Zusammen mit einigen Texten und was nicht? Dahinter könnte man Beliebigkeit Johannes Thiele (Hrsg.): „Das Buch der Eigenwilligen und anderen Auf- Friedrich Dönhoff (Hrsg.): „Marion vermuten, wie es aber bei den dis- der Deutschen – Alles, was man nahmen, die jedoch nicht alle von der Gräfin Dönhoff – Reisebilder“, Hoff- Thiele richtete da ein „Leipziger paraten Deutschen nicht anders kennen muß“, Lübbe, Bergisch Dönhoff selber sind, da sie davon mann und Campe, Hamburg 2004, Allerlei“ an. Germanistische Schul- denkbar ist. Es ist ein wenig beck- Gladbach 2004, geb., 832 Seiten, überzeugt gewesen war, daß ein guter geb., Abb., 270 Seiten, 24,90 Euro buchklassiker neben Philosophie messerhaft vorzuwerfen, was alles 24,90 Euro »Wir haben angefangen« Zipperlein Entkrampfte Dokumentation des Bombenkrieges über Deutschland Satire über das Älterwerden einahe wäre die Spanier 1913 und die Briten zwi- ler auf diesem Gebiet an Vernich- an kann apokalyptischen Zipperlein“ ausein- Bdas Buch des schen 1915 und 1920 in Indien, tungswillen weit übertrafen. Auch die Mihnen ander: „Kurzsichtigkeit, Schwerhö- Geo-Redakteurs Ägypten, Afghanistan, Somaliland durchaus vorhandenen kritischen nicht entkom- rigkeit, Vergeßlichkeit und dem Un- Christoph Kuck- und Iran. Doch im Ersten Weltkrieg Stimmen auf britischer Seite werden men, den Zipperlein. Den einen er- vermögen, Zwieback zu essen, ohne lick im Trubel um Jörg Friedrichs waren nicht mehr nur die rebelli- genannt, doch sie gingen unter in wischt es früher, den anderen später. ihn vorher in den Tee zu tunken.“ „Der Brand“ untergegangen, doch schen Kolonien Ziel der Bomben, Churchills Kampfwillen und Bomber Der eine leidet still vor sich hin, der Liebenswert lästernd erzählt er von Kucklicks „Feuersturm – Der Bom- sondern die Europäer bombardierten Harris Spaß an der Vernichtung. andere nimmt’s mit Humor. Zu die- den Zipperlein seiner Freunde, von benkrieg gegen Deutschland“ hat dies sich gegenseitig. Besonders für die sen beneidenswerten Menschen ge- den Macken seiner Familie, kehrt keineswegs verdient. Viel knapper, Engländer war dies ein Schock, denn Nach der Lektüre des Buches, das hört der Schauspieler Bill Mock- aber auch seine eigenen Schwächen dafür aber weniger in eine ideologi- Jahrhunderte waren sie auf ihrer In- den Bombenkrieg gegen Deutschland ridge, bekannt als Erich Schiller aus nicht unter den Teppich. Seine Ge- sche Debatte ausartend als Friedrich sel sicher gewesen. im allgemeinen und gegen die Stadt der TV-Serie „Lindenstraße“. Schon schichten und Lieder für Leute, die nimmt er sich des Themas an. Auf- Hamburg im speziellen behandelt, einmal hat er unter dem Titel „Leise selbst besorgt in den Spiegel blicken rechnung, aber auch deutsche Schuld Der Autor läßt in seinem „Feuer- nach dem Betrachten der vielen, von rieselt der Kalk“ über seine Altersbe- und die ersten Falten und grauen zählen bei ihm nicht, bei ihm zählt sturm“ die Fakten und Protagonisten der Druckqualität allerdings nicht schwerden gelästert. Nun legt der ge- Haare zählen, sind Balsam für ge- nur der Bombenkrieg an sich. Dieser der Zeitgeschichte für sich selber ganz so gelungenen Bilder zerstörter borene Kanadier, Jahrgang 1947, eine plagte Seelen. man wurde 1911 erfunden – nur wenige sprechen. Ob Churchill, Bomber Har- Städte und der Verinnerlichung der zweite CD mit seinem Programm Jahre nachdem zum ersten Mal ein ris oder Hitler, sie alle waren Täter. Argumente der handelnden Personen „Ihr Zipperlein kommet“ vor. Der mit Bill Mockridge: „Ihr Zipperlein Motorflugzeug abgehoben hatte – als „Wir haben angefangen“, erklärte der kann man nur ungläubig mit dem der Schauspielerin Margie Kinsky kommet – Comedy aus der Geria- ein italienischer Pilot eine dänische prominente britische Völkerrechtler Kopf schütteln. Unfaßbar! R. B. verheiratete Vater von sechs Söhnen trie“, Lübbe Audio, wortart, CD, ca. Bombe nahe dem libyschen Tripolis J. M. Spaight bereits 1944 bezüglich setzt sich spöttisch mit den „vier 70 Minuten, 14,95 Euro auf sich gegen die Kolonialherren des Bombenkrieges und Kucklick be- Christoph Kucklick: „Feuersturm – auflehnende arabische Truppen ab- legt, daß die Engländer im Laufe des Der Bombenkrieg gegen Deutsch- Alle Bücher sind über den PMD, Parkallee 84/86, warf. Es folgten 1912 die Franzosen Zweiten Weltkrieges zum Meister des land“, Ellert & Richter, Hamburg, geb., 20144 Hamburg, Telefon 0 40/41 40 08 27, zu beziehen. mit Bombardierungen in Marokko, Bombenkrieges avancierten und Hit- 120 Abb., 152 Seiten, 19,95 Euro

Märchen Das Spiel mit der Wahrheit der Vernunft Psychologisch geschickt strukturierter Roman um Schuld und Selbstbetrug Die »Welt in Zahlen« edermann daß seine mittlerweile dem Teena- und „Halunken“. Er erinnert sich blo verunglückt sei und im Koma pielerisch die Welt entdecken, so Jweiß, laut geralter entwachsene Tochter Marti- zurück an seine unschuldige süße liege. Slautet das Ziel der pfiffigen Kar- Strafgesetz- na, die – am Rande erwähnt – be- „Tatütata“, als sie noch ein kleines tenspiele „Welt in Zahlen“. Die Spiele, buch ist „Be- reits einen Selbstmordversuch Mädchen war, und kann nicht fas- Wie es Lehrer Linde letztendlich die durchaus auch als Karteikarten- trug“ strafbar. hinter sich hat, ohne eine Nachricht sen, was in diesem Moment in sei- gelingt, sich „gedanklich“ aus seiner sammlung genutzt werden können, Doch bezieht zu hinterlassen zu ihrem Freund nem Hause geschieht. privaten Misere zu befreien, und es informieren über die ungleiche Ent- sich dies nur nach Mailand entschwunden ist. nebenbei noch meistert, auf einer wicklung und Verteilung von Reich- auf Dritte. Von Trotzdem hört Linde nie auf, davon Als Linde sich weigert, beim Zu- Schulkonferenz den Vorwurf, ein tum und Privilegien im Zeitalter der „Selbst“betrug erwähnt der Gesetz- zu reden, daß seine „kleine“ Tochter sammenpacken von Martinas Sa- „kleiner feiger antisemitischer Globalisierung. Inzwischen werden geber kein Wort. Allerdings stellt irgendwann reuig vor seiner Tür chen zu helfen, wird Moritz direk- Scheißer“ zu sein, elegant abzu- die drei Themenbereiche Umwelt, sich auch die Frage, ob die Person, stehen und ihren weisen, vergeben- ter: „,Oje Herr Linde‘, der junge schmettern und die Sympathien auf Gesundheit und Wirtschaft in der Rei- die sich selbst betrügt, sich dessen den Vater für ihre Dummheit um Mann seufzte. ,Sie sind ja noch ekel- seine Seite zu ziehen, ist ebenso he „Welt in Zahlen“ behandelt. überhaupt bewußt ist. Entschuldigung bitten wird. Doch hafter, als Martina sie beschrieben amüsant wie erstaunlich. das Schicksal zieht ihm einen gehö- hat!‘“, und er erinnert Linde an ein „Die Statistik ist das Märchen der Nur wie lautet eigentlich die ge- rigen Strich durch die Rechnung. bestimmtes Ereignis aus dessen Ver- „Hausaufgaben“ ist ein psycholo- Vernunft“, doch aufschlußreich sind naue Definition, wo hört das „Sich- gangenheit, das dem Lehrer vor Em- gisch geschickt aufgebauter Roman, die Zahlen allemal. So erfährt der etwas-schön-reden“, das „Verharm- Eines Tages, nachdem er seine pörung schier den Atem raubt. der den Leser immer wieder Vermu- Interessierte, daß der Wasserver- losen“ von Tatsachen auf, wo Frau just wieder aufgrund eines An- tungen über die Person Joachim Lin- brauch pro Tag pro Kopf in Nepal bei beginnt der Tatbestand des Selbst- falles starker Depressionen in der Aber damit nicht genug. Kaum, de anstellen läßt. Schuldig im Sinne 32,6 Litern liegt, während in Spanien betruges? Klinik abgeliefert hat, klingelt es an daß Moritz verschwunden ist und der Anklage oder armes Unschulds- 319,3 Liter verbraucht werden; in der Haustür. „Als er die Tür aufzog, Linde sich gerade seine Welt wie- lamm? Simbabwe auf 1.000 Einwohner 25 Eine Frage, die sich Deutschlehrer stand ein junger Mann in Anzugho- der so hingebogen hat, wie es ihm Telefonanschlüße registriert sind, Joachim Linde, die Hauptfigur in Ja- se und T-Shirt vor ihm. Er trug eine schmeckt, kommt sein 16jähriger Bis zum Ende des Buches bleibt of- während es in Australien 539 sind; in kob Arjounis Roman „Hausaufga- verspiegelte Sonnenbrille und hatte Sohn Pablo nach Hause. Doch an- fen, was in der Vergangenheit der Fa- Burkina Faso drei Ärzte für 100.000 ben“, anscheinend noch nie gestellt eine tätowierte Rose auf dem Arm … ders als gewöhnlich hat der ruhige, milie Linde dazu geführt hat, daß die Einwohner zuständig sind, wo in hat. Dieser versteht es nämlich auf ,Ich bin der Freund von Martina und sich bei amnesty international en- Zusammengehörigkeit letztendlich Frankreich 303 Kollegen die Patien- vortreffliche Art und Weise, die Rea- gekommen, um ihre Sachen zu ho- gagierende Junge einmal ein ganz zerbrochen ist und einzelne Familien- ten unter sich aufteilen. Sehr lehr- lität immer aus dem Winkel zu be- len.‘“ anderes Thema. Starr vor Schreck mitglieder mit einem mehr oder min- reich! E. D. trachten, der ihm gerade in den lauscht der Vater wehrlos den An- derschweren Knacks davon gekom- Kram paßt. Während Martinas Freund, Mo- schuldigungen seines Sohnes, ehe men sind. Kurz und knackig! A. Ney Till Maiß, Nicole Bednarzyk: „Welt ritz, in deren altem Kinderzimmer dieser vor Wut polternd das Haus in Zahlen“, drei Spiele mit je 60 Kar- Er ist sich durchaus dessen be- rumort, sitzt Linde empört auf der verläßt und mit Lindes Auto da- Jakob Arjouni: „Hausaufgaben“, ten zu den Themen Wirtschaft, Ge- wußt, daß seine Frau Ingrid unter Couch. Innerlich beschimpft er den vonbraust. Einige Stunden später Diogenes Verlag, Zürich 2004, geb., sundheit oder Umwelt, Parthas Ver- starken Depressionen leidet und Fremden als „Hallodri“, „Gesocks“ erhält Linde die Nachricht, daß Pa- 189 Seiten, 17,90 Euro lag, Berlin 2004, je 12,80 Euro 15_PAZ52 20.12.2004 12:23 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

LESERBRIEFE Folge 52/53 – Weihnachten 2004 15

»Die Partei hat immer Recht« Betr.: „Unversöhnlich, unpersön- und Seehofer kaltzustellen erinnert nulliert, meine Schallplatten durf- lich“ (Folge 48) mich an den SED-Slogan: „die Partei ten bei den Sendern nicht mehr ge- hat immer Recht!“ Ich bin solchen spielt werden, mein Konto wurde Es ist mir unverständlich, daß eine Leuten, die im Osten politisch tätig gesperrt etc. Warum habe ich nie Frau wie Angela Merkel eine derarti- waren und jetzt wieder zur Macht erfahren, es war, als hätte ich nie ge Machtposition in der CDU errei- streben, sehr mißtrauisch gegenüber. existiert. Vielleicht war unsere Mu- chen konnte. Frau Merkel war (laut Denn Ahnung, wie ein Land regiert sik zu modern, zu dekadent. (Kurt Focus) zu DDR-Zeiten in der FDJ, werden muß, haben sie nicht. Henkels mußte die DDR 1959 ver- später Mitglied der Ost-CDU, beides lassen.) kommunistische Organisationen und Ich selbst habe üble Erfahrungen das als Tochter eines Pfarrers, schon mit den Kommunisten gemacht. Ich Ich glaube, daß Leute, die 40 Jah- sehr merkwürdig. Vielleicht hat sie war nur ein simpler Gesangssoldat re in solch einem autoritären Sy- durch ihre Mitgliedschaft die Erlaub- des Rundfunktanzorchesters Kurt stem politisch tätig waren, sich nis zum Studium der Physik erhalten, Henkels in Leipzig. schwerlich an demokratische Spiel- denn wie mir bekannt ist, durften nur regeln halten können. Kinder von Arbeitern und Bauern 1958 erhielt ich Auftrittsverbot. Werner Hass, studieren. Übrigens die Herren Merz Bestehende Verträge wurden an- Berlin Einmalig Keiner Verteidigung wert Betr.: Preußische Allgemeine Zei- Betr.: „,Vaterlandsverteidigung‘ oh- gezeigt und möglicherweise sogar tung ne Vaterland“ (Folge 48) ihr Ziel erreicht. Der Holocaust wurde zum Knüppel oder auch Ihre Artikel sind einmalig! Bin Le- Zwischen 1945 und heute ist das zum scheinmoralischen Überbau, ser der Preußischen Allgemeinen Herz unseres Volkes schwer beschä- in dem alles Vaterländische zer- und bewundere Sie! digt worden. Die Frage erhebt sich, schlagen, verschüttet oder unter Gerhard Behrendt, ob eine Gesundung noch möglich den Teppich gekehrt wurde. Für Bielefeld ist. Von den zwölf Jahren Hitler hät- mich wird das auch dadurch be- ten sich die Menschen sicher wie- legt, daß es die Kinder und Enkel der erholen können, zumal ja die von Vätern und Großvätern, die im Bester Opa der Welt überwältigende Mehrheit der Deut- Zweiten Weltkrieg als Soldaten für schen sich auch unter Hitler nichts ihr Vaterland kämpften und star- Betr.: Preußische Allgemeine Zei- hatte zu Schulden kommen lassen ben, hinnehmen, daß die ihnen am tung und Millionen Deutscher ihr Vater- nächsten stehenden Menschen im- land mit Mut und Opferbereitschaft mer wieder neu von den Reemts- 1989 lernten meine Frau und ich verteidigt hatten. mas und Konsorten beschimpft unsere Nachbarn kennen und und diskriminiert werden. Zu ver- schlossen sofort Freundschaft. Un- Nun bald 60 Jahre mediale und teidigen bleibt in einem solchen ser damals 68jährige Nachbar er- politische Beeinflussung in einer Staat nichts mehr. zählte uns oft von seiner Heimat Einheitlichkeit, die der von Dikta- Maximilian Görzer, Ostpreußen. Wir hörten ihm im- turen ähnelt, haben ihre Wirkung Fürth Fronterinnerungen: Der Briefschreiber, Zeichnung von A. Paul Weber mer geduldig zu, wenn er die tol- len Geschichten seiner Kindheit und Jugend preisgab. Für meine Vermeintliche »Ostfrontidylle« ist in Wahrheit bitterste Ironie 1996 geborene Tochter wurde er der beste Opa der Welt. Wir fuhren Betr.: „Schwenkitten ’45“ men mußte, war vorauszusehen. Und Ein Kunstwissenschaftler meint, Die Zeichnung selbst steckt voller sogar zusammen in den Som- was vorauszusehen war, wurde ein daß die Zeichnung „Der Briefschrei- Symbole. Die Zeltbahn vor dem merurlaub. Alexander Solschenizyn berichtet Jahr zuvor ausgesprochen in einem ber“ einen Moment der „inneren Ent- Unterstand sieht wie ein Leichen- in Schwenkitten 1945 über die Ereig- Kalender, der noch heute nördlich spannung und der persönlichen Re- tuch aus. Sie ist es nur zu oft auch ge- Vor vier Jahren verstarb unser lie- nisse in Ostpreußen nach dem Be- der deutsch-dänischen Grenze in flexion“ zeigen würde. Er versteht das wesen. Der Baum über dem Stollen ber Nachbar leider viel zu früh. Ein- ginn der großen Offensive der Roten Apenrade erscheint. Der Deutsche Bild immer noch so, wie es die neigt sich über den Schützengraben. mal hat er noch seine alte Heimat Armee am 13. Januar 1945. Bereits in Volkskalender Nordschleswig für Kriegspropaganda aufgefaßt wissen A. Paul Webers Motiv eines Baumes, gesehen und es hat ihm so gut gefal- der Nacht vom 25. zum 26. Januar 1944 brachte auf Seite 109 die Zeich- wollte. Beide, der Interpret heute und den der Tod herabzieht, war den Le- len. Die Preußische Allgemeine Zei- 1945 konnte ein vorgeschobenes so- nung „Der Briefschreiber“ von A. Paul die Propaganda damals, täuschen sern des Deutschen Volkskalenders tung / Das Ostpreußenblatt lag im- wjetisches Panzerkorps die Ostsee Weber. Genau so sah sie aus, die sich sehr. A. Paul Webers Darstellung Nordschleswig bekannt. Die kleine mer auf einem Tisch in der erreichen. Damit war Ostpreußen Front, die wir – die deutschen Solda- einer vermeintlichen „Ostfrontidylle“ Eidechse vor dem Unterstand sym- Wohnung. vom Reich abgeschnitten. Solscheni- ten – in Ostpreußen bis zum 13. Janu- ist in Wahrheit bitterste Ironie. Die bolisiert wegen ihrer Neigung zur zyn schreibt aus russischer Sicht: „Es ar 1945 vor Goldap und Gumbinnen aber gibt es nicht ohne Maskierung. Sonne seit alters her die Sehnsucht, Vor zwei Tagen sah ich im NDR ei- war, als sei ein Wundervorhang auf- gehalten haben. Ich selbst habe diese durch den Tod in das Licht des Jen- ne Sendung über Ostpreußen und gegangen. Deutsche Einheiten fielen Front noch im Januar 1945 erlebt. So- Die Zeichnung „Der Briefschrei- seits zu kommen. Auf der Schwelle mir fielen die Geschichten meines auseinander. Vor uns öffnete sich ein gar den Unterstand aus Holzstämmen ber“ steht im Volkskalender für 1944 des Unterstands kann der Betrachter Nachbarn ein. Wir werden ihn nie unversehrtes reiches Land.“ und auch den Waldrand erkenne ich neben einem Aufsatz, der einem Ge- einen Palmzweig erkennen. Dieses vergessen und haben zu seiner Ehe- wieder. Infanteriegeschosse, die die fallenen gewidmet ist. Es folgen Wor- christliche Symbol weist darauf hin, frau ein ganz inniges Verhältnis. Ih- Aus deutscher Sicht kam das Aus- Zweige berührten, explodierten wie te des Gedenkens und eine drei Sei- daß der Tod den zusammengekauer- nen und Ihrer Zeitung alles Gute. einanderfallen der Front leider nicht Knallerbsen. Wenn sie uns trafen, ha- ten lange Gedenktafel für die im ten Schreiber erwartet. Thomas Gubenko, überraschend – und es war auch kein ben sie faustgroße Löcher in den Kör- letzten Jahr gefallenen kriegsfreiwil- Dr. Günter Lapp, Schenefeld Wunder. Das, was mit Sicherheit kom- per gerissen. ligen Nordschleswiger. Hannover

Skandalöse Untätigkeit Wahlboykott ist keine Lösung Von den zahlreichen an uns ge- richteten Leserbriefen können wir Betr.: „Rot-Rot will Mauer-Geden- Daß man aber eine zentrale Ge- Betr.: Leserbrief „Nichtwähler Stolz verkünden, daß sie mit 48 Pro- nur wenige, und diese oft nur in ken verhindern“ (Folge 46) denkstätte für die unzähligen Opfer sind Systemkritiker“ (Folge 47) zent der gültigen (!) Stimmen die ab- sinnwahrend gekürzten Auszü- der DDR-Diktatur errichten sollte, solute Mehrheit im Bundestag ge- gen, veröffentlichen. Die Leser- Was ist nur in diesem, unserem scheint manchen Zeitgenossen in Den Klagen über eine Nichtbeach- wonnen habe. – Wer erreichen briefe geben die Meinung der Lande los? Was ist nur in die Köpfe diesem Staate nicht einzuleuchten. tung von Nichtwählern kann ich möchte, daß „Volkes Stimme“ größe- Verfasser wieder, die sich nicht mit unserer offiziellen Volksvertreter Es ist ein Skandal, daß darüber mich nicht anschließen. Wahlverwei- res Gewicht erhält, muß eine der vie- der Meinung der Redaktion zu gefahren? heute noch geredet und diskutiert gerungen sind töricht, weil die Höhe len kleineren Parteien wählen, damit decken braucht. Anonyme oder werden muß. Die Angelegenheit der Wahlbeteiligung keinen Politiker die „Etablierten“ sich darauf besin- anonym bleiben wollende Zu- Wie es aussieht, sind sie von al- hätte längst erledigt sein müssen. ernstlich interessiert. Beispiel: Selbst nen, was deutsche Wähler von ihnen schriften werden nicht berück- len guten Geistern verlassen. Für Statt dessen palavert man weiterhin bei einer Wahlbeteiligung von nur 20 erwarten! Wolfgang Schmidt, sichtigt. alle überflüssigen Dinge werden darüber fleißig los – dies 15 Jahre Prozent könnte eine Partei voller Gummersbach Gedenkstätten errichtet, ob deren nach der kleinen Wiedervereini- Besinnungsgründe etwas taugen gung Deutschlands. Armes oder nicht – in der Hauptsache Deutschland – was ist nur aus dir Deutsche Reisegruppe in Königsberg gesucht stehen sie als Spiegelbild irgendei- geworden? ner vollkommen krankhaften Ideo- J. F. Wilhelm Hörnicke, Betr.: Preußische Allgemeine Zei- so lebensmutig und optimistisch, im Internet die Landsmannschaft logie. Eschborn/Ts. tung doch der Anblick der zerstörten Ostpreußen und diese Zeitung Stadt und der halbverhungerten, fand. Anzeige Ich bin fasziniert und aufgeregt. zwischen den Ruinen herumlau- Geschäft vermiest Nur der Herr Gott weiß, was in mir fenden Kinder schockte selbst sie. Ich habe schon längst darüber vorgeht. Bisher wußte ich nichts Voller Tatendrang entschloß sie nachgedacht, zum 750. Jubiläum Betr.: „Adieu Standort Deutsch- über die Existenz einer solchen Zei- sich, eines der armen Kinder mit nach Königsberg zu fahren. Von Tal- land“ (folge 49) tung und einer Organisation der nach Estland zu nehmen, und sie linn aus fahren Busse nach Königs- Ostpreußen. Das war für mich eine entschied sich für mich. So bin ich berg, ich bin aber seit 1946 nie wie- Ich finde viele Ihrer Artikel sehr in- große Entdeckung. in Estland aufgewachsen, erhielt der dagewesen. Früher hielt mich formierend, manche aber auch recht dort eine gute Ausbildung und hei- die Angst vor der russischen Mafia einseitig, so den oben angegebenen. Im Herbst 1946 war ich dreiein- ratete auch dort. Meine Mutter- und die Furcht vor der Gewalt mei- Ich gönne der Hamburger Verwal- halb Jahre alt. Mein Bauch war vor sprache ist Estnisch (eine sehr ner eigenen Emotionen zurück, jetzt Von Nah und Fern tung ihren Ärger mit den Obstbau- Hunger geschwollen und meine schöne Sprache). Ich arbeitete im will ich es mir aber fest vornehmen. ern, denn sie haben den Rostockern, Beine vereitert. Meine ein Jahr Kindergarten, bin ausgebildete Kann ich mich vor Ort vielleicht ei- Volks- und Fahrtenlieder. die für Airbus ein Industriegebiet bil- jüngere Schwester Monika ist vor Kinderpsychologin und vielleicht ner deutschen Reisegruppe an- liger anboten, ein Gebiet, das ohne Hunger sogar gestorben, und ich die einzige Ostpreußin in Estland. schließen. Kann mir jemand hier 15 wunderschöne Stücke in einer Schwierigkeiten ausbaufähig war, war damals auch dem Tode nahe, Rat geben? Anne Rekkaro, ansprechenden Verpackung das Geschäft vermiest, obwohl diese als mich eine Frau aus Estland, die Bisher habe ich keinerlei Kon- geborene Roswitha-Anne www.von-nah-und-fern.de Stadt die Arbeitsplätze nötiger auf dem Weg zu einer Bekannten takte zu Ostpreußen, daher war Browarzck, brauchte. Renate Penski, Hilchenbach nach Königsberg war, fand. Sie war meine Freude um so größer, als ich Raplamaa, Estland 16_PAZ52 16.12.2004 16:55 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

16 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 CHRISTLICHES WORT Das ewig Licht geht da herein Von Otto W. LEITNER roß ist die Kraft unserer keln die Sternen-Welten in unse- deutschen Sprache. Sie ren Nächten, und nicht nur Imma- G wächst an den Aussagen, nuel Kant ward von Bewunderung die sie zu machen hat, und an den voll, wenn er aus seinem stillen Gegenständen, welche sie be- Studierzimmer in der Nähe des schreibt. Mit einem einzigen Wort Königsberger Schlosses den ge- kann sie Menschen so fest binden, stirnten Himmel über sich sah. daß sie in letzter Gemeinschaft Sonnenschein und des Mondes das Leben wagen, mit einem Satz Licht, wir können ohne sie nicht kann sie bauen oder zerstören, be- sein und ahnen doch hinter ihnen glücken oder enttäuschen. Nie ist Mächte und Möglichkeiten, wel- sie schöner, als wenn sie von den che sie aufheben können. Dingen spricht, welche aus der Welt Gottes kommen. „Es begab Die Stunde, in welcher eines der sich aber zu der Zeit ...“, so fängt genannten Lichter zu leuchten an- eine Geschichte an, die in die fing, waren uns in unserer Kind- Menschheit eingegangen ist und heit Tagen besonders eindrucks- bestimmend ist für alle Zeit. Es ge- voll. Der Verfasser kommt noch hört sicher zu den besten Beob- aus der Zeit der guten alten Petro- achtungen über die Weihnachtsge- leumlampe, wie sorgfältig wurde schichte, daß sie einfach ein sie gereinigt und aufgefüllt, und Stille Nacht: Wenn sich die Dunkelheit über das Land senkt, ruht auch aller Zorn und Haß, und Lichter zeigen den sprachliches Meisterwerk ist. Wie das Hantieren mit Docht und Zy- Weg zum Frieden. Foto: Archiv hinter jedem Meisterwerk Anruf linder war umständlich genug und steht aus geheimnisschweren Be- voller Spannung hin zu dem Au- das Licht von dem Kinde aus- pfuschtes Leben endgültig verlo- zirken, Anruf, der dann die Feder genblick, da der Lampe traulicher strahlt auf Heu und auf Stroh. Ein ren zu gehen drohte, Rettung und Gottes Stern führt oder den Pinsel, Meißel und Schein die Stube erhellte. Der Kinderlied nennt es „Kind, vom Heil aufleuchtet. Kein Wunder, Hammer und alles Gerät der Zauber des Lichtes wurde aber am lieben Gott gesandt“, und dieser daß unter solchen Wirkungen der Von Albrecht HOFFMANN Schnitzkunst, so steht hinter der tiefsten empfunden, wenn die er- schlichte Satz birgt Wahrheit für Hauptmann sich zu ihm bekennt Weihnachtsgeschichte Wille und ste Kerze am grünen Advents- und für. Der da in der Krippe liegt, als zu einem guten Menschen und n den Uffizien von Florenz hängt Werk des lebendigen Gottes. In kranz brannte, und dann der wird wachsen und reifen und wird Gottes Sohn. Das Licht, das aus Iein Weihnachtsbild. Die „Anbe- lauter hellen Vokalen geht die Bot- Weihnachtsbaum im Zimmer vom ersten Wort, das er verkün- seinem Leben und Sterben und tung der Könige“ von Sandro Botti- schaft der Engel einher: Siehe, ich stand, das lange verschlossen det, und von der ersten Tat, mit Auferstehen leuchtet, ist die Liebe celli. Darstellen ließ sich die Familie verkündige euch große Freude, blieb vorher, und seine Lichter welcher er sich helfend zu den Gottes. Das Weihnachtslied aus Medici, die Stadtherren von Florenz und der Jubel über das welten- spiegelten sich in bunten Kugeln Menschen stellt, aufleuchten las- Salzburger Landen singt von ihr: in drei Generationen. Cosimo, der wendende Ereignis ist in jedem und waren wie der Schein aus an- sen den Glanz göttlichen Lebens, „O wie lacht Lieb aus einem gött- Alte, ergreift gerade noch die Füße Wort. deren Welten. Verging er, dünkte das unser Leben erhellt. In der lichen Mund, da uns schlägt die des Kindes. Piero, sein Sohn, in der uns die Welt arm und leer und ließ ihm eigenen Sprache, die seinem rettende Stund.“ Indem wir das Bildmitte, ist in einer Diskussion Die Sprache des weihnacht- uns nur die Hoffnung, daß wieder Wesen angemessen ist, sagt er: aussprechen, sind wir an der Wel- von der heiligen Familie abgewandt. lichen Berichtes setzt sich fort in Weihnachten kommen würde in „Ich bin das Licht der Welt“ und tenwende und berühren ehrfürch- Lorenzo, dessen Sohn, mit dem dem vielfachen Lobpreis unserer langer, langer Wiederkehr. erfüllt diese Aussage im Leben un- tig und dankbar zugleich den tra- Schwert, links vom Betrachter aus deutschen Weihnachtslieder. „Den ter den Menschen. Wir finden ihn genden Grund des Lebens. Gottes gesehen, steht fernab jeglicher Ver- aller Weltkreis nie beschloß, der Das ewig Licht geht da herein. in den Berichten von seinem Re- Liebe leuchtet aus dem Kinde im bindung zur heiligen Familie. Sind liegt in Mariens Schoß!“, „Das Mit diesem Satz stellt uns das Lied den und Tun nur einmal an Stel- Stall und macht uns des ewigen nicht auch bei uns die Generationen ewig Licht geht da herein, gibt der der hochheiligen Nacht in jene len, wo äußerste Dunkelheit dro- Lebens gewiß. so? Welt ein neuen Schein!“, „Es ist Herberge zu Bethlehem, die für hend über menschlichem Leben ein Ros’ entsprungen aus einer das neugeborene Kind keinen lastet und kein Ausweg mehr gese- Am Heiligen Abend hatten die Die Patrizierfürsten ließen sich als Wurzel zart!“ Diese Lieder sind Raum hatte als nur eine Krippe. Es hen wird. Er tritt an Krankenbet- Städte und Dörfer der Heimat ein heilige Könige darstellen. Sie woll- wie kostbare Hüllen, und noch ist schwer zu fassen, daß gerade ten und geht in Trauerhäuser hin- besonderes Gesicht, wir werden es ten im Glanz des Heiligen erschei- kostbarer ist, was sie singen und da das Licht ist, wo sich manches ein, und es wird hell unter seinem nie vergessen, so wie wir das An- nen. Aber der Maler zeigt anderes sagen. Dunkel zusammenballen will bei Wort und unter seiner Tat. gesicht von Vater und Mutter nicht als seine Auftraggeber wollten. dieser Geburt in der Fremde und vergessen werden. Schon am frü- Hoch oben steht die heilige Familie. Das ewig Licht geht da herein. Armut, unter den Gesetzen einer Er ruft alle Mühseligen und Be- hen Nachmittag ruhte das Tage- Es leuchtet der Stern durchs Dach. Allerlei Lichter leuchten an unse- kalten und zwingenden Weltherr- ladenen in seine Gemeinschaft, werk, und in der hereinbrechen- Glanz in allem Verfall der Hütte ... rem Wege, keinem können wir schaft, unter wachsendem Miß- und ihre Lasten werden mit ihm den Dämmerung riefen die Jochen Klepper hat es so gedichtet: ewiges Sein zusprechen, so gerne trauen einer Regierung, die bald tragbar. Der Verschuldung des Glocken der Kirchen zur Christve- „Beglänzt von seinem Lichte, hält wir es möchten. Das Licht im Au- zu Gewaltakten schreiten wird, Menschen geht er nach und sper. Kaum ein Haus, das sich die- euch kein Dunkel mehr, von Gottes ge des liebsten Menschen ist uns Licht, das jede Dunkelheit durch- leuchtet bis in den letzten Winkel sem Ruf entzog, und so füllten Angesichte kam euch die Rettung Glück und Verheißung, solange dringt. Alle Maler tauchen Stall des Lebens hinein, um zu finden, sich die Kirchen vom hohen Dom her.“ wir beisammen sind. Aus Kinder- und Krippe in Licht, am schönsten was aller Not und Beschwernis bis zum schlichtesten Gotteshaus augen strahlt ein Leuchten der vielleicht Corregio, bei dessen Grund und Ursache ist. Alle Su- mit einer andächtigen Schar, die Der Stern beleuchtet die heilige Freude und Geborgenheit. Es fun- Bild von der Nacht aller Nächte chenden und Fragenden sind ihm der Botschaft ewigen Lichtes und Familie, nicht die Medicis! Unsere besonders wert, und er führt sie ewiger Liebe vertraute. In den Tristesse, die sich in der Haltung des auf rechtem Wege, daß sie Gott beispiellos harten Zeiten, da unse- Joseph ausdrückt, soll erleuchtet wieder finden und ihn sehen, wie re Kirchen zerbrochen wurden, werden. Vielleicht wäre es gut, Weihnachtslieder klingen er ist, um von solcher Schau in das ihre Lichter erloschen und ihre wenn unser trauriger Lebensblick in der weiten Welt, Leben zurückzukehren, wie die Glocken verstummten, hat sich nicht in die Gruppe der Vermögen- Weihnachtslieder zu dem Herrgott dringen, Hirten sich wieder zu ihren Her- solch Vertrauen bewährt, und ewi- den ginge, sondern zum Glanz des zu dem Himmelszelt. den kehrten und Gott priesen um ges Licht hat auch unsere dunkel- Sternes. Vielleicht wäre es gut, wir Von alles, was sie gehört und gesehen sten Stunden hellgemacht und ge- blickten weniger in den Spiegel un- Gertrud ARNOLD Gott, Du wollest hören hatten. Seine dunkelste Stunde am tröstet bis zum Scheiden aus serer Wünsche und mehr in das An- unsern Lobgesang, Kreuz zwischen Himmel und Erde diesem Jammertal. Es wird leuch- gesicht Gottes, um unsere Tristesse Dich wir preisen, ehren, ist so ewigen Lichtes voll, daß sei- ten und bleiben, unberührt von zu verlieren, damit Gottes Stern von Dir gilt unser Dank. nen Peinigern Vergebung erbeten Sturm und Wetter, von Irrtum und Bethlehem uns wieder leuchtender wird, der armen Schar seiner Jün- Versagen und über alle Zeiten aus- macht. ger neue Gemeinschaft geschenkt strahlen Friede und Freude der wird, und dem einen, dessen ver- göttlichen Welt. Können wir im Glanz der weih- nachtlichen Verheißung mit Paul Gerhardt singen: „Ich lag in tiefer Todesnacht, du warest meine Sonne. Die Sonne, die mir zugebracht, »All Ehr geböhrt Gott im Himmel« Licht, Leben, Freud und Wonne. O’ Sonne, die das werte Licht des Glau- Horst REDETZKY erzählt die Weihnachtsgeschichte in Niederunger Platt bens in mir zugericht, wie schön sind deine Strahlen “? Paul Gerhardt n düsse Tied jeev Kaiser Augu- Se kreech ährem erschte Sähn, ös Christus, dä Herr. Moakt to un goane un utmoake, wat passert ös sieht den Glanz des Lebens auch Istus dä Order ut, dat jed een in wickelde emm in Wingel un dee seht sölwst. Dat Kind ös in Wingel un wat dä Herr ons verkloart hät.“ über den traurigen Situationen. sien Riek sick inne Stürlist in- hemm inne Futterkripp. ennwickelt un schleppt inne Fut- schriewen sull. In Syrien, wanneer terkripp.“ Met eens weere bie dä Un see leepen hän, un se funnen Sterbend und lebend brauchen Cyrenius jeroats Stattholer weer, Nich wiet von Bethlehem hee- eene Engel noch veel mehr. Se fix Maria un Joseph un ehr Sähn- wir uns nicht selbst ins Heilige set- weer dat ganz wat Niets. Op dä den ön dä sülwje Nacht Herten bie lovden Gott un reepen: ke inne Futterkripp. As se dat je- zen. Die Medicis dachten, ihren Order hän tooch nu allens in siene dä Hocks ehr Veeh. Un kick, een sehne hadde, doa kunne se nich Glanz mit den heiligen Königen zu oale Heimat. Engel von den Herrn keem darto. „All Ehr geböhrt Gott im Him- anners as vertelle, wat dä Engel verbinden wie im Bild. Aber der Un den Herrn sien Glanz schient mel! öwer dat Kind sächd had. Un vee- Maler malte einen wesentlichen Uck Joseph ut Galiläa, ut dä op allens. len, dä dat von de Herten hört, Unterschied. Dieser Unterschied, ob Stadt Nazareth, moakd sick opem He bringt Freed op dä Erd. keem allens wunnerlich för. Awer wir uns selbst ins Heilige setzen Wech. He wull in dat judsche Dä Herten ehr Angst weer groat. Maria güng dat to Harten, un se oder das Heilige uns erstrahlen Land, noa Bethlehem, wo siene Awer dä Engel säd: „Kein Bang Gott hät dä Mönschen leev!“ dachd veel öwer noa. Dä Herten macht, bleibt. Vöröllern her kemen. Maria, siene nich! Öck häv e goade Noaricht güngen nu torüj to ehr Veeh. Se Fru, tooch met emm. Se weer goa- für ju un de heele Welt. Allens sull As dä Engels wäch weere no’n dankten un lovden Gott om allens, Letzteres sind meine Wünsche für der Hoffnung. Jeroats in Bethle- dat weeten. Hiede ös ju in dä Stadt Himmel, säd een Hert to’n annern: wat se hört un sehn hadden; akku- Sie zum Christfest und zum neuen hem anjekoame, weer et so wiet. von David dä Redder jeboare. Dat „Loat ons stracks noa Bethlehem rat wie sächt weer. Jahr! 17_PAZ52 16.12.2004 17:21 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

GESCHICHTE Folge 52/53 – Weihnachten 2004 17 Befreiung oder Niederlage oder was? Gegen die Verballhornung der 8.-Mai-Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (Teil I) as Thema „8. Mai, Tag der Be- Am 28. April dieses Jahres haben 30 re in der jüngeren Generation das Bewußt- ben. Wenn man das Standardwerk freiung“ hat unser damaliger Bundestagsabgeordnete der SPD und von sein über die Ursachen, die Geschichte und des Militärgeschichtlichen For- D Bundespräsident Richard von Bündnis 90 / Die Grünen dem Hohen Hause die Folgen des Krieges zu schärfen. Der schungsamts „Das Deutsche Reich Weizsäcker vor knapp 20 Jahren in und der Zweite Weltkrieg“ und ande- seiner bemerkenswerten Rede zum den folgenden Antrag vorgelegt: „Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung …“ re deutsche Geschichtsarbeiten liest, 8. Mai 1985 in sehr ausgewogener Bundestag wolle beschließen: Der Deutsche findet man die Beobachtung des Weise schon behandelt. Auch wenn Bundestag fordert die Bundesregierung, die Die Preußische Allgemeine Zeitung / Das Schweizer Historikers bestätigt. die zwei Formulierungen von der Regierungen der Länder und die Bürger des Ostpreußenblatt will dieser Aufforderung „Befreiung“ und der „erzwungenen Landes auf, den bevorstehenden 60. Jahres- gerne folgen und versuchen, mit der mit die- Der ehemalige israelische Bot- Wanderschaft von Millionen Deut- tag des Endes des Zweiten Weltkriegs im ser Folge beginnenden Serie insbesondere in schafter in Bonn Asher ben Nathan schen nach Westen“ viele Betroffene Jahr 2005 in angemessener Weise zu würdi- der jüngeren Generation das Bewußtsein für hat einmal in einem Interview auf die in unserem Lande tief verletzt haben, Frage, wer denn 1967 den Sechs-Ta- so macht gerade die sehr ausführli- gen und zum Anlaß zu nehmen, insbesonde- die Ursachen des Krieges zu schärfen. ge-Krieg begonnen und die ersten che Behandlung der Schattenseiten Schüsse abgegeben habe, erklärt: dieses 8. Mai in seiner Rede deutlich, Von Gerd SCHULTZE-RHONHOF „Das ist gänzlich belanglos. Entschei- was der Tag für die große Mehrheit dend ist, was den ersten Schüssen der Deutschen damals in der Realität vorausgegangen ist.“ Und da sind wir bedeutet hat: Leid um die Toten, Leid bei der Frage, was den ersten deut- durch Verwundung und Verstümme- schen Schüssen vom 1. September lung sowie durch die grauenhaften 1939 vorausgegangen ist? Bombennächte. Für Millionen von Deutschen kamen die Vertreibung Eine Reihe ausländischer Histori- unter brutalsten Gewaltanwendun- ker geht kritisch mit den eigenen Re- gen, Vergewaltigungen, Folter, Not so- gierungen der 20er und 30er Jahre wie der Verlust von Heimat und Le- ins Gericht. Sie verhehlen dabei benswerk hinzu. Von Weizsäcker nicht, daß diese den Zweiten Welt- spricht dieses alles ohne Schonung krieg mit verursacht haben. Das Stu- an. Er stellt dem das Leid der Opfer dium der offiziellen Akten, soweit sie der NS-Herrschaft gegenüber und heute zu unserer Einsicht zur Verfü- stellt heraus, daß Deutschland an gung stehen, und die Bewertungen diesem Tage vom Nationalsozia- dieser ausländischen Historiker bele- lismus befreit worden ist. So bleibt gen, daß der Zweite Weltkrieg nicht der 8. Mai für ihn ein Tag mit zwei nur einen Vater hatte, den Diktator Gesichtern. Das eine ist die Niederla- Adolf Hitler. Dieser Krieg braute sich ge, das andere die Befreiung der Op- bereits zu einer Zeit zusammen, als fer und des ganzen Volks von einer Hitler noch ein arbeitsloser Land- Ideologie. schaftsmaler in Wien und München war. Von dieser Rede ist nach 20 Jahren offensichtlich nur noch ein kleiner Ohne Hitler hätte es am 1. Septem- Teil im kollektiven Gedächtnis unse- ber 1939 keinen neuen Krieg gege- res Volks erhalten, nämlich die Be- ben. Wahrscheinlich aber hätte es oh- freiung. Das aber ist eine Verballhor- ne Roosevelt, Stalin, die „Kriegs- nung dieser Rede und eine partei“ in England und die polnische Perversion dessen, was sich vor 60 Regierung den Kriegsausbruch von und mehr Jahren zugetragen hat. 1939 ebenfalls nicht gegeben. Diese Feststellung mag zunächst verwun- Wir können uns heute glücklich dern, ist der Friedenswille aller an- schätzen, in einer Demokratie zu le- deren Staaten 1939 doch „literatur- ben. Dennoch ist es nicht angemes- Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985 vor dem Bundestag: Das damalige Staatsoberhaupt der Bundesrepublik verbürgt“. sen, der Generation, die die Kriegs- sprach von „Befreiung“ und „erzwungener Wanderschaft von Millionen Deutschen nach Westen“. Foto: DHM und Vorkriegszeit erlebt hat, einzu- Mancher mag sich nun fragen, wel- reden, sie sei damals befreit worden. destag sollte in einer Debatte zu der heit auf diese Weise als überwiegend dieses simple, aber nicht ganz richti- che Gründe andere Staaten und Re- Das deutsche Volk von 1945 hat sich Frage, ob wir am 8. Mai an die verbrecherisch belastet. Dies hat das ge Bild vermittelt wird, desto kranker gierungen gehabt haben können, ei- in seiner Mehrheit damals nicht be- Niederlage oder an die Befreiung deutsche Selbstwertgefühl in einer wird die deutsche „Seele“. nen neuen Weltkrieg zu riskieren freit gefühlt, auch wenn seine nach- denken sollten – oder auch an bei- Radikalität zerstört, daß uns nur oder ihn sogar zu entfachen. Das al- geborene Generation ihre politi- des – nach dem Kenntnisstand der noch die Selbstverachtung bleibt. Abgesehen davon, daß die späte- les gehört zu den Ursachen, nach de- schen Freiheiten heute als Segen Bürger 1939 fragen. Das wird klä- ren Sieger schon 1943 die bedin- nen die 30 Abgeordneten des Deut- und Geschenk empfindet. ren, ob die Deutschen 1945 in ihrer In einer solchen „nationalen See- gungslose Unterwerfung Deutsch- schen Bundestages fragen. Niederlage auch die Befreiung se- lenlage“ können weder Solidaritäts- lands als ihr Kriegsziel deklarierten, Die Deutschen jener Zeit hatten an- hen konnten. gefühle miteinander noch Opferbe- und abgesehen davon, daß das US- Die Regierung der Sowjetunion dere und zum Teil zutreffendere reitschaft füreinander, schon gar kein Oberkommando zu Kriegsende er- wollte die ihr von den Polen 1920 Kenntnisse über die Vorgeschichte Ehe wir auf die historischen Ursa- Patriotismus wachsen, auf dessen klärte, Deutschland werde nicht zum abgenommenen Gebiete Weißruß- und den Ablauf des Zweiten Welt- chen dieser Niederlage beziehungs- verbliebene Reste der Bundeskanzler Zwecke der Befreiung, sondern als lands und der Ukraine wiederhaben. kriegs als der normale Deutsche heu- weise der Befreiung eingehen, sei ei- Gerhard Schröder, die Oppositions- besiegte Feindmacht besetzt, hält die Es handelte sich um das Land, das te. Sie wußten, daß sie einen Krieg ne übergeordnete Betrachtung er- führerin Angela Merkel und auch einfache Verteilung von Schuld und bis zu den Polnischen Teilungen verloren hatten, der seinen der Bundeswirtschaftsmini- Unschuld am Entstehen dieses Krie- zwar zur Polnisch-Litauischen Union Ursprung im Unfrieden der ster Wolfgang Clement hof- ges angesichts der Akten- und Doku- gehört hatte, das die alliierten Sieger- europäischen Völker in den Die einfache Verteilung von fen. Die Liebe zum eigenen mentenlage keiner Untersuchung mächte 1919 aber nach den Volks- Anfangsjahren des 20. Jahr- Land und Volk ist abgestor- stand. Die amtlichen Dokumente der tumsgrenzen Rußland zugesprochen hunderts hatte, also noch vor Schuld und Unschuld am Krieg hält ben. Den Vorstellungen vom damals beteiligten Außenministerien hatten. Dort lebten 1919, vor der pol- dem Ersten Weltkrieg. Hitler deutschen Volk, deutschen sowie die Notizen und Memoiren nischen Eroberung, neben sechs war für sie der Katalysator, keiner Untersuchung stand Staat und deutschen Land ist britischer, französischer, belgischer, Millionen nichtpolnischen Ukrai- der diese Spannungen, statt inzwischen jeder ideelle italienischer und US-amerikanischer nern, Juden und Weißrussen nur 1,5 sie zu kontrollieren, zum Wert entzogen. Wen wun- Regierungschefs, Minister, Diploma- Millionen Polen. Der Umgang der Schluß zum Sieden hatte kommen laubt. Ansichten über die eigene Ge- dert es da, daß jährlich große Zahlen ten und Armeeoberbefehlshaber aus Polen mit den Nichtpolen wurde ab lassen. Das Volk von 1945 wußte schichte haben historische, politi- deutscher Leistungsträger auswan- den 20er und 30er Jahren belegen 1920 zum Problemfall, den man so- noch, was sich in Europa nach 1920 sche und massenpsychologische Di- dern, daß Bankhäuser und wohl in der Sowjetunion als und vor 1933 – und auch vor 1939 – mensionen. Die historische wird Industrieunternehmen sich auch in Großbritannien und an Kriegen, Rüstungswettläufen, Thema dieser Serie sein. Die politi- nicht mehr für ihr „Mutter- in Frankreich registrierte. So internationalen Vertragsbrüchen und sche wird demnächst den Deutschen land“ engagieren, und daß Roosevelt, Stalin, die »Kriegspartei« in schreibt der Manchester Mißachtungen des Völkerbundes Bundestag bewegen. Die massenpsy- unsere Zuwanderer sich in England und die Regierung Polens Guardian am 14. Dezember außerhalb des Deutschen Reiches ab- chologische steht jenseits der zwei ihrer Mehrheit nicht mit die- 1931: „Die Ukraine ist unter gespielt hatte, Fakten, die heutige Hi- erstgenannten. Sie hat – und das gibt ser „verbrecherischen“ deut- tragen eine Mitschuld am Weltkrieg polnischer Herrschaft zur storiker in Deutschland meistens ihr heute ein besonderes Gewicht – schen Identität belasten wol- Hölle geworden. Von Weiß- übergehen. Man muß vergangene die am weitesten reichenden Konse- len und unter anderem auch rußland kann man dasselbe Zeiten aus sich selbst heraus erklä- quenzen. deshalb große Integrationsschwierig- vielmehr, daß es außer Deutschland mit noch größerem Recht sagen.“ Der ren. Richard von Weizsäcker sagte keiten haben. Wer will sich schon mit eine ganze Anzahl von Staaten und französische Slawistikprofessor René deshalb in seiner Rede richtiger- Das Geschichtsbild eines Volkes ist einem Gastvolk identifizieren, das Regierungen war, die den Zweiten Martel – zu der Zeit oft Gast in Polen weise: „Der 8. Mai ist für uns Deut- ein sehr wichtiger Teil seiner Selbst- sich selbst so wenig liebt und achtet. Weltkrieg mit verursacht hat. – schrieb: „Die Gefängnisse von Lem- sche kein Tag zum Feiern.“ wahrnehmung. Aus der 1.100jähri- Wir stecken – wie man daran sieht – berg quellen über von Ukrainern al- gen Geschichte deutscher Staatlich- mit unserer Geschichtswahrneh- Der Schweizer Historiker Sascha ler Schichten, deren einziges Verbre- Nur weil „Befreiung“ in die politi- keit wird heute fast nur noch die mung in einer psychologischen Sack- Zala schrieb in seinem Buch „Die le- chen darin bestand, Ukrainer zu sein schen Reden des Jahres 2005 besser Erinnerung an die zwölfeinhalb Jah- gasse. gitimatorische Funktion der Ge- oder Ukrainisch zu sprechen.“ 1930 paßt als „Niederlage“ und nur weil re des Dritten Reiches wachgehalten. schichtsschreibung, Geschichte im klagte der griechisch-katholische es Meinungen in dieser Richtung Diese Zeit verdrängt fast alle ande- Politiker, Publizisten und Pädago- Sinne der Machteliten darzustellen“, Metropolit von Lemberg in einem gibt, sollte man nicht an der Ober- ren Geschichtserinnerungen aus gen sollten nicht verkennen, daß sie daß die deutschen Historiker nach Brief: „Die polnischen Strafexpeditio- fläche bleiben. Der Deutsche Bun- dem kollektiven Gedächtnis unseres mit ihrer einseitigen Betonung der 1945 die Alleinschuld am Zweiten nen ruinieren unsere Dörfer, unsere Volkes. Es wirkt so, als gäbe es einen „Befeiung“ eine Deutung von Ge- Weltkrieg von vornherein und uni Schulen und unsere wirtschaftlichen Lesen Sie zu diesem Thema auch politischen Alleinvertretungsan- schichte fördern, in der die Rollen sono allein Hitler und damit den Einrichtungen. Es handelt sich um die Beiträge von General Gerd spruch der NS-Jahre in der deut- von Befreiten und Befreiern und im Deutschen zugeordnet hätten. So eine krisenhafte Zuspitzung eines Schultze-Rhonhof in der Zeitschrift schen Publizistik und der Schulaus- Gefolge dessen von Schuldigen und seien deutsche wissenschaftliche Systems der Verfolgung, das seit Soldat im Volk bildung. Die Mehrzahl aller Deut- Schuldlosen am Zweiten Weltkrieg Untersuchungen zur Mitschuld aus- 1920 nicht mehr aufgehört hat.“ schen erlebt die eigene Vergangen- eindeutig festgelegt sind. Je länger ländischer Regierungen unterblie- Fortsetzung folgt 18_PAZ52 20.12.2004 12:18 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

18 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 GESCHICHTE Die Wahrheit ist das erste Opfer eines jeden Krieges Die Verwendung von Propagandalügen als Waffe zieht sich durch die Weltgeschichte (Teil I) / Von Uwe GREVE Die mit dieser Folge beginnende neue Serie persönlich egoistischen Gründen immer der PAZ greift eines der dunkelsten Kapitel wieder die Wahrheiten verschwiegen, Fak- der Politik und Geschichtsschreibung auf. ten und Dokumente verfälscht, Greuel, Ur- Seit der Antike wurden aus politischen, krie- kunden oder Interviews und Memoiren ein- gerischen, wirtschaftlichen, religiösen und fach erfunden.

u den zeitnächsten und im- Gemälde, die den Kampfeswillen wir nicht den Papst abgesetzt, der mer wieder zu wiederholen- gegen die Osmanen steigern sollten. da sagte, daß man die Muselmänner Z den Erkenntnissen der Ge- Da wird beispielsweise der Heilige bekämpfen müsse? Haben wir nicht schichte gehört der Satz: Die Veit im Ölkessel verschmort; ein die Malteserritter vernichtet, weil Wahrheit ist das erste Opfer eines Türke mit Turban schürt darunter die Unsinnigen glauben, Gott wolle, jeden Krieges. In seinem Buch „Fal- das Feuer. Dem Volke sollte mit sol- daß sie die Muselmänner bekriegen sehood in War-Time“ (1. Aufl. Lon- chen Darstellungen vor Augen ge- …? Dreimal glücklich diejenigen, die don 1928, letzte deutsche Ausgabe führt werden, was ihm bevorstünde, mit uns sein werden! Sie werden in Seeheim 1967) formuliert Arthur wenn das Land in die Gewalt der ihrem Besitz und in ihrem Range ge- Posonby Lord of Shulbrede in der Osmanen käme. deihen. Glücklich diejenigen, die Einleitung: „Die Lüge ist eine aner- neutral bleiben! Sie werden Zeit ha- kannte und äußerst nützliche Waffe Im Dreißigjährigen Krieg bezich- ben, uns kennenzulernen und sie im Kriege, und jedes Land ge- tigte jede der kämpfenden Seiten die werden unsere Partei ergreifen. braucht sie bewußt, um das eigene andere, nach „Weltherrschaft“ zu Aber wehe, dreimal wehe denen, Volk zu täuschen, Neutrale zu ge- streben, zuerst Frankreich das Haus die sich für die Mamelucken bewaff- winnen und den Feind irrezuführen. Habsburg, später Frankreich Schwe- nen und gegen uns kämpfen! Für sie Die unwissende und unschuldige den, dann Schweden Frankreich, gibt es keine Hoffnung: Sie werden Masse in jedem Lande bemerkt schließlich deutsche Länder Frank- zugrunde gehen.“ nicht, wie sie getäuscht wird, und reich und Schweden. Jede Seite warf wenn alles vorüber ist, werden wohl der anderen schlimmste Greueltaten Erst als der Rußlandfeldzug Napo- hier und da Lügen aufgedeckt, aber vor: Kindesmord, Folterung, Verge- leons verloren war, wurde die Pro- dann ist schon alles Geschichte und waltigung, Brandschatzung, Raub paganda wirkungslos. Das Ergebnis Vergangenheit und die gewünschte und Plünderung. Tatsache war, daß dieses Feldzuges war so katastro- Wirkung erzielt, so daß sich nie- die Landsknechte aller Kriegspar- phal, daß es auch mit leidenschaft- mand mehr die Mühe macht, den teien grausamste Verbrechen begin- lichen Lügen nicht mehr gutgeredet Tatbestand zu ermitteln und die gen. Jede Seite äußerte auch die feste werden konnte. Wahrheit festzustellen.“ Überzeugung, Gott auf der eigenen Seite zu haben. Kennzeichnend für Im Ersten Weltkrieg wurden Lü- US-Werbeplakat für die Zeichung von Kriegsanleihen aus dem Jahre 1918: Schon in den Kriegen, die das alte diese Epoche ist jedoch, daß die sich gen bereits systematisch produziert. Die Mißhandlung der belgischen Zivilbevölkerung durch das deutsche Militär Rom führte, gehörte die Freiheits- damals langsam entwickelnde „öf- In einem Aufsatz in der Wehrwis- gehörte zu den liebsten Greuelmärchen der Entente. Foto: DHM Versprechung zur gängigen Propa- fentliche Meinung“ – Zeitungen, senschaftlichen Rundschau schrieb ganda. Die Gegner Roms Erhard Baumann 1970: „Zu wurden aufgefordert zu er- den scheußlichsten Ausge- nen Kindern in Belgien die Hände früheren italienischen Ministerprä- kennen, daß die Waffen des Napoleon beherrschte alle Klaviaturen burten der Phantasie zählt abgehackt. Dazu Baumann: „Bereits sidenten Nitti: ‚Mr. Lloyd George römischen Volkes „nicht die Behauptung, die Deut- am 2. September 1914 meldete ein und ich selbst, als ich an der Spitze Freien die Knechtschaft, der Propaganda in Wort und Schrift schen würden die Leichen Berichterstatter der Times als an- der italienischen Regierung stand, sondern Geknechteten die der Gefallenen zu Industrie- gebliche Aussage französischer stellten ausgedehnte Nachforschun- Freiheit“ bringen. Das Wort fett und Seife verarbeiten. Flüchtlinge: ‚Sie schneiden den klei- gen an, um die Wahrheit über diese „libertas“ bedeutete nach römi- Zeitschriften, Kalender – noch um Wie sie zustande kam, berichtete der nen Knaben die Hände ab, damit schrecklichen Anschuldigungen zu schem Sprachinhalt jedoch nicht Objektivität bemüht und nicht, wie britische General Charteris im Ok- Frankreich keine Soldaten mehr ha- ermitteln. Bei einigen von diesen Freiheit und Selbstbestimmung, später, willfähriges Werkzeug der tober 1925 während seines Aufent- ben soll.‘ Diese in unzähligen Varia- waren Namen und Orte angegeben sondern lediglich Aufhebung der kriegführenden Mächte war. haltes bei der Interparlamentari- tionen wiederholte und auch bild- worden, aber jeder untersuchte Fall Tyrannis oder Königsherrschaft bei schen Konferenz in New York anläß- lich wiedergegebene Greuelge- erwies sich als eine Legende.‘ Auch weiterer Abhängigkeit von Rom, wie Noch größere Bedeutung hatten lich einer Rede vor dem Club der schichte erregte die Gemüter so Nitti sieht in der Verbreitung fal- zum Beispiel Syrakuser oder Make- Lüge und Propaganda in der Zeit der New Yorker Künstler. Darüber stark, daß Sammlungen für die be- scher Nachrichten ein erlaubtes donier es erleben mußten. napoleonischen Kriege. Schon als schrieb die New York Times am troffenen Kinder veranstaltet wur- Kriegsmittel, aber sein Schlußurteil ganz junger Befehlshaber beherrsch- 20. Oktober 1925: „Eines Tages, so den. Gestützt wurde sie in der Mei- lautete: ‚Heute wissen wir alle, daß Kaiser Friedrich II. wehrte sich im te der Korse alle Klaviaturen der Pro- erzählte General Charteris, kamen nungsbildung – wie auch alle es Kinder mit abgehauenen Händen 13. Jahrhundert in seinen Kämpfen paganda in Wort und Schrift. 1796 auf meinen Schreibtisch eine Menge anderen Greuelerfindungen – durch in Belgien nicht gibt und nie gege- mit den Päpsten seiner Epoche unter hieß es in seinem Bulletin an Glieder Sachen, die deutschen Gefangenen Untersuchungsberichte amtlich ein- ben hat, und daß alles, was Zeitun- anderem mit einer anonymen Flug- der italienischen Armee: „Soldaten! und Toten abgenommen gen und Telegraphenagen- schrift „In exordie“, in der das apo- Ihr seid halb nackt, Ihr seid unter- worden waren. Darunter be- turen darüber verbreitet kalyptische Bild eines aus dem Mee- ernährt. Die Regierung schuldet fanden sich zwei Bilder, von Im Ersten Weltkrieg wurden Lügen haben, nichts als Kriegslü- re steigenden Untiers auf den Papst Euch viel und sie kann Euch nichts denen eins einen Eisen- gen waren.‘“ projiziert wird. Der Papst antwortete geben. Eure Geduld und Euer Mut, bahnzug darstellte, der tote bereits systematisch produziert mit Streitschriften, die Bettelmönche den Ihr inmitten dieser Felsen ge- Pferde nach hinten brachte, Hunderte weiterer Bei- verbreiteten und in denen der Kaiser zeigt habt, sind bewundernswert. um Fette daraus zu gewin- spiele solcher Kriegslügen, als „Tyrann und Antichrist“ bezeich- Doch hattet Ihr davon weder Ruhm, nen. Das andere Bild stellte einen gesetzter Kommissionen, von denen aber auch gleichen Zwecken die- net wurde. Schon damals wurde mit noch strahlte ein Glanz auf Euch zu- Zug dar, der tote Deutsche zum Be- der Bericht des früheren britischen nende Bildfälschungen sind in der drastischen Sprachbildern gearbei- rück. Ich will Euch jetzt in die frucht- gräbnis nach hinten brachte. Das er- Botschafters in Washington, Vis- historischen Literatur über den Er- tet. Die kaiserliche Propaganda be- barsten Ebenen der Welt führen. Rei- ste Bild trug die Überschrift: ‚Kada- count Bryce, die größte Wirkung sten Weltkrieg vielfach belegt. Er- zeichnete den lombardischen Auf- che Provinzen, große Städte werden ver werden zur Fettfabrik gebracht.‘ ausübte. Vom Wahrheitsgehalt der wähnt sei nur noch der absichtliche stand als ein „Geschwür, das in Eurer Macht sein. Ihr werdet dort Wohl wissend, wie die Chinesen ih- amtlich beglaubigten Dokumenta- englische Übersetzungsfehler beim geschnitten werden müsse, um nicht Ehre, Ruhm und Reichtum finden. re Toten verehren, ließ ich die Kada- tion, auf die sogar der bedeutende damals in Deutschland vielgesunge- den ganzen Körper zu befallen“. Die Soldaten der italienischen Armee, ver-Überschrift auf das Bild mit den Historiker A. J. Toynbee hereinfiel, nen Deutschlandlied von Hoffmann Kirche wehrte sich mit Ketzererläs- wird es Euch an Mut und Ausdauer toten Soldaten übertragen und die blieb nichts zurück, sobald objekti- von Fallersleben, dessen dritte Stro- sen und entrüstete sich, daß „Häreti- fehlen …?“ Photographie an eine chinesische ve Überprüfungen stattfanden. So phe heute unsere Nationalhymne ker versuchen, den nahtlosen Rock Zeitung in Schanghai senden. Von heißt es im Weltkriegstagebuch des ist. Der erste Satz der ersten Strophe Gottes aufzutrennen“. Noch geschickter sein Manifest an China aus nahm das Märchen vom englischen Obersten Repington: ‚Es – „Deutschland, Deutschland über die Bevölkerung während des ägyp- Leichenfett dann seinen Weg durch wurde eine Untersuchung eingelei- alles“ wurde, um eine angebliche Aus Sprachbildern wurden in der tischen Feldzuges: „… Kadis, die Presse der ganzen Welt.“ tet, und mit Hilfe des Kardinals Mar- maßlose Überheblichkeit und An- Zeit der Gotik Gemälde und Bildfol- Scheichs, Imams, Tschorbadschis, cier wurde viele Fälle geprüft. Kein maßung Deutschlands zu belegen, gen. Als die Türken Mitteleuropa sagt dem Volke, daß wir Freunde der Eine andere dieser Entente-Lügen einziger Fall konnte nachgewiesen mit „Germany over the all“ über- bedrohten, entstanden zahlreiche wahren Muselmänner sind. Haben lautete, die Deutschen hätten klei- werden.‘ Und in den Memoiren des setzt. Fortsetzung folgt

as Werbezeitalter begann für zusätzliche Werke errichtet. Zwi- D„Tempo“ am 29. Dezember schen 1985 und 1987 wurde 1929, denn an diesem Tage erschien Beginn der »Tempo«-Werbung schließlich die gesamte „Tempo“- die erste Werbeanzeige für das heu- Vor 75 Jahren wurde das Papiertaschentuch erstmals beworben Produktion in Neuss konzentriert. te weltbekannte Papiertaschentuch Dort stellten Ende der 80er Jahre 18 in der Berliner Illustrierten. Zu die- Ob es nun an der Werbung lag, sei Papierwerke Forchheim konnte Im Dezember 1947 wurde sie in den Taschentuchproduktionsanlagen sem Zeitpunkt war das beworbene dahingestellt, doch bereits vier Jahre 1937 die Fertigungskapazität deut- Werken in Heroldsberg und Forch- täglich 80 Millionen „Tempo“-Ta- Produkt fast ein Jahr alt, denn elf nach der Markteinführung wurden lich erhöht werden, so daß 1939 in heim wieder aufgenommen. Um die schentücher her. 1994 übernahm Monate zuvor hatten die Vereinigten in dem „Tempo“-Werk in Herolds- zwei Werken mit insgesamt 400 Nachfrage befriedigen zu können, Procter & Gamble die Vereinigten Papierwerke Nürnberg beim Reichs- berg bei Nürnberg schon 35 Millio- Millionen produzierten „Tempo“- wurden in den folgenden Jahren die Papierwerke Schickedanz AG. In patentamt in Berlin mit dem Waren- nen Tempo Taschentücher produ- Taschentüchern eine neue Rekord- Produktionsstätten in Heroldsberg dem nun zu Ende gehenden Jahr zeichen „Tempo“ die erste deutsche ziert. 1935 erwarb der Unternehmer marke erreicht werden konnte. und Forchheim systematisch ausge- werden weltweit etwa 20 Milliarden Papiertaschentuchmarke ange- Gustav Schickedanz die Vereinigten Während des Zweiten Weltkriegs baut und 1958 in Glückstadt, 1962 „Tempo“-Taschentücher die Verbrau- meldet. Papierwerke. Durch den Kauf der kam die Produktion zum Erliegen. in Neuss und 1972 in Gelsenkirchen cher erreicht haben. Manuel Ruoff 19_PAZ52 16.12.2004 16:59 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

DEUTSCHES SCHICKSAL Folge 52/53 – Weihnachten 2004 19 Der Wahrheit verpflichtet Von Klaus SCHULZ-SANDHOF as erste Weihnachtsfest er- ten. In die Städte, die Synagogen, sprechen. Die geschichtliche Wahr- eignete sich vor über 2.000 auf die Marktplätze kam er nicht. heit wird in den Medien weiterhin D Jahren vor den Toren der „umgearbeitet“. Stadt. Der Platz des Christus-Kin- Das ist auch unser Schicksal seit des war ein Stall im Abseits, wo man 60 Jahren. Als Tausende von uns im Unsere Familiengräber und Stät- normalerweise keinen Menschen Winter 1944/45 aus der Heimat auf- ten der Kindheit werden wir nur mit hinschickt. Kein Haus, keine Hei- brachen, gab es nur wenige barm- großen Schwierigkeiten und ohne zung, keine Versorgung. Kaum war herzige Seelen, die sich der Flüch- Anspruch auf Rückkehr aufsuchen Christus geboren, ging die Verfol- tenden annahmen. Ich denke dabei können. Wir schleichen uns in Eile gung erst richtig los. Die Machtha- an die französischen und belgischen hin, irren umher und ziehen mehr ber der Zeit scheuten keine An- Kriegsgefangenen, die beim Trecke oder weniger traurig von dannen. strengungen und Mühen. Sie waren halfen, den polnischen Fremdarbei- Dabei wollen wir in der Heimat nur hinter den Unschuldigen und Wehr- ter, der treu bei der Herrschaft blieb, in Frieden der Toten gedenken und losen von Bethlehem her, als hinge den russischen Soldaten, der Ge- in Ausnahmefällen die heimatliche davon das Wohlergehen und die Si- walttaten seiner Kameraden verhin- Scholle pflegen und unseren Le- cherheit der ganzen damaligen Welt derte. Viele Flüchtende wurden im bensabend zu Hause verbringen. ab. Sie töteten ohne Unterschied. Eis und Schnee von den vorstoßen- Auch der tote Christus wurde heim- Winter in Ostpreußen: Tief verschneit liegen Feld und Wald. Foto: Archiv Sie unterstellten Jesus Macht- und den Panzerspitzen überrollt, von lich zur Bestattung aufgesucht. Das Besitzansprüche. Er wolle König Tieffliegern gejagt oder ertranken Grab war bewacht und versiegelt. und Heiland sein! Er mußte fliehen. im Eiswasser der Ostsee. Nach dem Keiner sollte mehr daran rühren. Aussonderung und Vertreibung Urteil von Fachleuten waren die Auch damals wollte man die Erin- blieben sein Schicksal bis zum Le- Zahlen der Opfer sehr hoch. Der in nerung an ein Unrecht verhindern, Trostlose Zeit bensende. Verfolgt von den geist- diesen Wochen verbreitete Schrek- die Sache endgültig abschließen lichen und politischen Führern, ken und die Untaten sind ohne Bei- und seine Ruhe haben. Von Kurt ZWIKLA führte ihn sein Weg immer wieder spiel in der Weltgeschichte. vor die Tore und Mauern. Sein Ar- Die Bibel sagt: „Nur die Wahrheit er 24. Dezember 1939 war wohl nächsten Tag saßen wir am Kachel- beitsplatz war das freie Land, der Sechs Jahrzehnte danach gilt die- macht euch frei!“ Dazu gehört auch Dder traurigste Heiligabend, den ofen, als es an der Tür klopfte und Berg, der See, bei den Menschen, ses Unrecht im Zeitalter der „politi- die historische Wahrheit. Es geht ich als Kind in meinem Elternhaus in die Braut meines Bruders Ewald uns die sich irgendwo um ihn sammel- schen Korrektheit“ als hinnehmbar, um ein hohes Gut, um Frieden und Misken erlebt habe. In den davor lie- besuchte. Gleich wurde der Tisch ge- ja als gerechte Wohlergehen, das allen Völkern genden Jahren brachte das Weih- deckt, und es roch nach Kaffee. Mut- Sühne. Die Ver- widerfahren soll. Dieses Anliegen nachtsfest die schönsten und erwar- ter stellte Mohn- und Pfefferkuchen triebenen gelten darf sich nicht in politischen Tages- tungsreichsten Tage für uns Kinder. und reichlich Plätzchen auf den als Störenfriede erklärungen oder in oberflächlicher Da hatte der Vater mit viel Liebe und Tisch. So wurde es doch noch ein ge- der Gesellschaft. Heuchelei erschöpfen. Es geht um Geschick den Baum geschmückt. mütlicher Nachmittag. Im kommenden die innere Substanz, um das Funda- Mutter stand in der Küche am Herd „Jubiläumsjahr“ ment, letztlich auch um ein gesi- und bereitete das Essen vor, natürlich Nach dem Kaffee wurden die Ker- (60 Jahre Flucht chertes Zusammenleben der Völker. gab es wie immer Gänsebraten, das zen am Weihnachtsbaum angezündet und Vertrei- ganze Haus roch schon danach. Wir und Mutter stimmte das Lied: „Vom bung) werden Trotz aller bitteren Erfahrungen Kinder erwarteten schon sehnsüchtig Himmel hoch ...“ an. Draußen fing es wir auf den Plät- und der dunklen Aussichten freu- den Weihnachtsmann, in der Hoff- kräftig an zu schneien. Unser Besuch zen dieser Welt, en wir uns über Weihnachten. Das nung, daß er uns Spielzeug und Sü- wollte nun doch noch schnell im Hel- in Presse, Funk ist gut so. Auch vor 2.000 Jahren ßigkeiten bringt. Natürlich wollten len nach Hause. Doch meine Eltern und Fernsehen wurden im Stall Lob- und Dank- wir ihn mit schönen auswendig ge- sagten: „Du kannst bei uns übernach- über die Ge- lieder angestimmt. Mit Freude lernten Gedichten bei guter Laune ten, bei diesem Wetter kannst du un- schichte unserer wollen wir barmherzig und der halten. möglich nach Hause gehen.“ Heimat und das Wahrheit verpflichtet Gott anbeten Schicksal der und für eine gemeinsame Aufgabe Im ersten Kriegsjahr 1939 war alles Als wir am nächsten Morgen auf- damaligen Be- tätig sein. Wir wollen den ganz anders. Unsere Familie war standen, war die Schneedecke etwa wohner nur am „Christus unserer Tage“ nicht vor nicht mehr vollzählig. Meine älteren 50 Zentimeter hoch. Wir blickten auf Rande berichten den Mauern lassen. Wir sind Brüder waren Soldaten und mußten eine herrliche Winterlandschaft, wie können. Die dankbar dafür, daß über uns die in ihren Kasernen bleiben. Auch die man sie nur bei uns in Ostpreußen zu Frauen und Kin- weihnachtliche Zusage Gottes Eltern waren traurig. Es kam keine sehen bekam. Für den Heimweg der, die das Un- leuchtet: „Fürchtet euch nicht, richtige Weihnachtsstimmung auf. packte Mutter der jungen Frau einige heil überlebt ha- denn ist heute der Heiland gebo- Beim ersten Weihnachtslied liefen Stücke Kuchen ein. Mein Bruder Wil- ben, können ren, welcher ist Christus der der Mutter die Tränen nur so herun- li und ich begleiteten sie durch den sowieso kaum Herr!“ Das ist wichtig zu wissen, ter, es war einfach trostlos. Selbst den tiefverschneiten Winterwald bis nach oder nur mit weil noch ein weiter Weg vor uns Weihnachtsmann mußte eine Frau Mühlengrund, wo sie zu Hause war. stockender liegt. Unsere Suche nach Heimat, aus der Nachbarschaft spielen! Die Gut, daß wir damals nicht wußten, Hoffnungslos: Flüchtlinge bei ihrem ersten Weihnachts- Stimme über ih- nach Wahrheit und Recht ist noch Männer waren mit dem Krieg be- was auf uns alle in den nächsten Jah- fest in der Fremde Foto: Meyer-Pfundt re Erfahrungen nicht erledigt. schäftigt. Nach dem Mittagessen am ren zukommen würde ... Die Angst aber hockte neben ihnen Von Hans BAHRS eit im Osten, jenseits des gro- Herzen der Gemeinde aufstieß. Nur Fürbitte für einen ungefährdeten rückt war. Und den wollten sie in geworden war, rückten die Men- Wßen Stromes, der zum Schick- die Hebamme Maria Domagella, Auszug aus dem Dorf ihrer Väter der Heimat erwarten, in ihrer Kir- schen in diesem unversehrten salsfluß der Deutschen geworden weit über die 70 hinaus und immer für den ersten Weihnachtstag und che, der sie ein langes Leben gedul- Stück Erde in ihren Häusern enger ist, liegt das Dorf, in dem sich die- noch in ihrem schweren Dienst tä- eine baldige Heimkehr in fried- dig gewidmet hatten. zusammen, um die Flüchtlinge bei ses hier begab zur Weihnacht 1944. tig, und Anna Tomasczek, die ihrer licherer Zeit in sein Gebet mit ein- sich aufzunehmen. Viele von ihnen Niemals vorher war die kleine Kir- Niederkunft entgegen sah, fehlten bezogen hatte, war ein undeutli- Beim Auszug der Bewohner die- blieben dort und richteten sich mit che so dicht zur Weihnachtsvesper beim Weihnachtsgottesdienst. Die ches Gemurmel aufgekommen, das ses Dorfes am Abend des ersten den Jahren hier und in der Nach- gefüllt gewesen wie an diesem Hei- aber in der Kirche mit heiseren, man als Aufbegehren gegen ein Weihnachtstages läuteten die barschaft ein, weil eine Rückkehr in ligen Abend. Aus allen Häusern schluchzenden, tränenerstickten übermächtiges Schicksal, aber auch Glocken. Sie klangen aber nicht das alte Dorf unmöglich geworden waren sie herbeigeeilt gekommen, Stimmen das Lied von der gnaden- als dumpfe Ergebenheit deuten feierlich wie zu anderen Zeiten. Es war. Aber der Knabe Michael, letz- die alten und die jungen Frauen, bringenden Weihnachtszeit sangen, mochte. War wohl von beiden et- lag der Klang des Krieges darin, es tes Kind, das noch in der Heimat die Kinder und die wenigen Män- bezogen auch diese beiden Frauen was darin. wimmerte die Not der Vertriebe- geboren war, mußte mehr als zehn ner, die zum Kriegshandwerk nicht und das Kind, das in dieser schwe- nen, die da im Schneesturm, der Jahre auf den Vater warten, der als taugten, weil sie zu alt oder ge- ren Zeit in ihrem Dorf auf die Welt Noch in der Nacht segnete der sich aufgemacht hatte, fortzogen, stiller Mann endlich aus der Gefan- brechlich waren, um ins letzte Auf- kommen sollte, in ihre Gedanken Pfarrer das Kind, das Anna Tomasc- und es weinte das Leid um die un- genschaft in den Weiten Rußlands gebot ihres Landes gerufen zu wer- und Gebete mit ein. zek zur Welt gebracht hatte in ih- zähligen Getöteten, die das grausige heimkehrte. den. Denn der Feind stand nahe. rem 20. Lebensjahr, taufte es auf Geschehen schon gefordert hatte. Wie nahe eigentlich, wußte nie- Die Angst jedoch hockte neben den Namen Michael, dem beide in Manchmal hob sich nur der helle Vom Pfarrer und dem Küster, die mand genau. Nur die Gerüchte ihnen, als sie in den alten Bänken dieser Zeit symbolische Kräfte zu- Ton der kleinsten Glocke wie eine dem Treck das Glockengeläut in wollten wissen, daß keinen Tag weit knieten und auch weit dahinter auf maßen, und sorgte auch dafür, daß schüchterne Hoffnung auf ein Ende der Weihnacht 1944 als Geleit in ei- die Vorhut der anderen schon ab- dem harten Lehmboden, denn es Nachbarinnen über dem Packen ih- des Schreckens und Frieden auf Er- ne ungewisse Zukunft gegeben hat- marschbereit sei. Aber die Gerüch- hatten nicht alle Platz in den weni- rer eigenen Habe nicht die der den heraus, wie er doch verheißen ten, erfuhren sie nichts mehr, so te brauchten nicht zu stimmen. Der gen Bankreihen gefunden, weil die Wöchnerin vergaßen. Der am war seit alter Zeit. Die Glocken sehr auch die Menschen nach Jah- Mensch klammert sich so gern an Kirche auf einen solchen Ansturm weichsten federnde Ackerwagen hallten mächtig in den Abend hin- ren, in denen die Zeiten ruhiger ge- ein winziges Fünkchen Hoffnung. der Gläubigen zu anderer Zeit des Dorfes wurde zu einem fahren- ein, in ihrer ungestümen, schrillen worden waren, in ihren Herzen Zumal in jener Weihnachtszeit, da nicht eingestellt gewesen war. Es den Wochenbett für Anne Tomasc- Ausdauer wie der Warnruf eines nach ihnen geforscht hatten. Nur die Botschaft vom Frieden so selt- lebten aber in diesen Tagen schon zek ausgestattet und sollte der jun- Vogels an die anderen, auf der Hut daß die Kirche von einem Volltref- sam unwirklich und doch voller viele Leute aus den weiter östlich gen Mutter über die ersten Tage zu sein. fer der vorrückenden Artillerie ge- Sehnsucht in den Herzen der wort- gelegenen Dörfern bei ihnen, die und dem Kindchen für die Dauer troffen worden war, bevor das Jahr kargen Deutschen in dieser Land- der harsche Wind des Krieges der Flucht als Wohnung dienen. Als der Treck nach Wochen auf sich damals wendete, sickerte schaft Einlaß suchte und fand. schon aus ihren Wohnstätten ge- abenteuerlichen Wegen das schles- durch. Das aber war auch schon al- trieben hatte, und aßen mit von ih- Es blieb keiner in dem Dorf zu- wig-holsteinische Dorf erreichte, les, was die Mutter ihrem Knaben Alle lauschten sie den Worten des rem Brot. rück als der Pfarrer und sein Kü- aus dem Anna Tomasczek stammte, Michael zu erzählen wußte über alten Pfarrers, der von einer unbän- ster, beides alte Männer, die vom und in dem sie eine fröhliche Kind- das Dorf, in dem er geboren wor- digen Zuversicht beseelt schien Als der alte Pfarrer am Ende des Leben nichts mehr erwarteten als heit verlebt hatte, bevor sie des den war in der letzten Weihnachts- und die verborgenen Türen zu den Weihnachtsgottesdienstes auch die den Tod, der ihnen nahe genug ge- Bauern Andreas Tomasczeks Frau nacht des Krieges. 20_PAZ52 16.12.2004 17:01 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

20 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 FAMILIE EXTRA

Lewe Landslied und Freunde stellte das Internet. Doch zuerst ein- Ich lasse sie lieber selber erzählen, Kreis Gumbinnen evakuiert wurde. und siehe da: Jetzt kam ein Schrei- unserer immer größer werdenden mal die Vorgeschichte. Im Spät- weil in ihren Worten soviel ehrliche Dort freundete sich Eveline Esser, ben von Herrn Baumann, daß sich Ostpreußischen Familie, herbst 1944 bricht in Neuendorf, Freude mitschwingt! „Leider sind wie sie damals hieß, mit den Töch- der Säugling von einst – nun aller- Kreis Elchniederung, Mutter Bautz schon vier Jahre vergangen, seit Sie, tern des Landwirts Speer aus Bir- dings Mittfünfziger! – gemeldet ha- süßer die Glocken nie klingen, vor mit fünf ihrer elf Kinder zur Flucht liebe Frau Geede, meine Suchanzei- kenried an, der gleichaltrigen Irm- be: Er lebe in Berlin und es gehe allem, wenn es die Glocken der Hei- auf. Sie kämpfen sich durch Eis ge mit Bild in unserem Ostpreußen- gard und deren älterer Schwester ihm recht gut. Ein Bekannter von mat sind. So wird auch an diesem und Schnee bis nach Fischhausen blatt veröffentlichten. Ich bekam Hilde. Diese Kinderfreundschaft ihm hatte unsere Kolumne im Inter- Weihnachtsfest Gisela Hübner aus durch, wo der verwundete Vater viele Zuschriften und Telefonanrufe, blieb für Eveline Bauer unverges- net gelesen und den Mann infor- Traunstein besonders innig dem hinzustößt. Am 30. Januar 1945 soll doch leider nicht aus Gr. Pöppeln. sen, immer wieder fragte sie sich, miert. Seit vier Wochen stehen nun Klang der Bronzeglocke aus dem die Familie Bautz in Gotenhafen an Nur einen Brief von Ruth Will, die ob die Mädchen die Vertreibung Geburtshelfer und der im Gefange- späten Mittelalter lauschen, wenn Bord der „Wilhelm Gustloff“ gehen, das Bild gemacht hatte, über das ich überlebt hätten. Durch den Hinweis nenlager Geborene in Kontakt. diese in der Kirche von Trostberg in aber ein Verwundetentransport mich sehr gefreut habe. Wir telefo- von zwei in Köln lebenden Ost- Nichts ist eben in unserer Familie Oberbayern die Christandacht ein- hat Vorrang, sie müssen zurückblei- nieren seitdem öfters miteinander preußinnen bekam sie Kontakt zu hoffnungslos! läutet. Nicht nur, weil diese bronze- ben. Sie ahnen nicht, daß dies und wollen den Kontakt auch nicht Frau Bartel, die ihr Hoffnung mach- ne Kostbarkeit nur an Sonn- und ihre Rettung ist – für die Mutter abbrechen lassen. Aber man kann te: Da kann nur die Ostpreußische Und damit haben wir einen guten Feiertagen geläutet werden darf, und den Zwölfjährigen allerdings sagen: Wunder gibt es immer wie- Familie helfen! Sie half, und wie! Ei- Übergang zu unserm „Christkind“, sondern auch weil sie weiß: Es ist nur ein Aufschub, denn sie werden der, und das nach vier verlorenen nen Tag nach dem Erscheinen des dem kleinen Mantas. In jeder eine Glocke aus meiner Heimat! bei einem Flugzeugan- Suchwunsches kam ein Weihnachtsfamilie pflege ich ja über Und daß ihre Herkunft nun so ein- griff getötet. Der Vater Anruf von unserm dieses Urenkelkind einer Memellän- wandfrei geklärt werden konnte, ist schlägt sich mit seinen Landsmann Rudi Powe- derin zu berichten, das durch eine unserer Ostpreußischen Familie zu Jüngsten durch, über leit aus Bad Pyrmont, beispiellose Hilfsaktion gerettet wer- verdanken. Ich habe darüber schon Pommern und Schle- der Frau Bartel die An- den konnte und, wie es nun scheint, kurz berichtet, wollte aber diese sien nach Thüringen, schrift und Telefonnum- in ein normales Leben hineinwach- wunderbare Geschichte zum wo sie dann 1954 mer der älteren Tochter sen wird. Damals vor sieben Jahren, Weihnachtsfest bewahren. Und so heimlich über die Brunhilde mitteilte, die als Uroma Jakumeit das Ehepaar kann ich sie heute erzählen. Grenze nach West- heute in Neustadt in Hol- Arntzen aus Hamburg in Ruß an- deutschland gelangen. extra stein lebt. Ein sofortiger sprach, war der Dreijährige ein kläg- Gisela Hübner ließ die Inschrift Die beiden jüngsten Anruf bei der Genannten liches Bündelchen Mensch, dem „al- auf der sehr alten Bronzeglocke kei- Kinder Adolf und Dora brachte die Gewißheit, les aus dem Bauch lief“, weil ne Ruhe. Sie entzifferte den auf der leben noch heute zusammen in Rös- Jahren. Ich war nicht Zuhause, und daß auch ihre Schwester Irmgard verschiedene Organe fehlten. Sie bat Glocke verzeichneten ursprüng- rath. Immer haben sie an ihre ver- als ich zurückkam, habe ich meinen lebt, und zwar in Hamburg. Im Nu um „alte Plostern“, denn es gab ja lichen Herkunftsort als „Borcherts- mißt geltenden Geschwister ge- Anrufbeantworter abgehört, und ei- wurde auch zu ihr der telefonische dort keine Windeln oder gebrauchte dorf“ und meinte, daß es sich wohl dacht, vor allem an die erheblich ne Frauenstimme sagte: ,Hier ist dei- Kontakt hergestellt. Frau Bauer Textilien. Dr. Detlef Arntzen, gebore- um das gleichnamige Dorf im ost- ältere Gerda, die in den letzten ne Schulfreundin Christa aus Gr. konnte es kaum fassen, daß die Fra- ner Königsberger, sandte nicht nur preußischen Oberland handeln Kriegsmonaten als Krankenschwe- Pöppeln. Bitte rufe mich an, ich bin gen, die sie 60 Jahre lang mit sich Pampers, sondern begann eine Ret- müsse. Wer konnte darüber Aus- ster in einem Lazarett tätig gewesen so aufgeregt, ich kann es kaum glau- herumgetragen hatte, innerhalb ei- tungsaktion für Mantas in die Wege kunft geben? Als ihre Frage in unse- war. Nun kam Adolfs Sohn Uwe auf ben, daß ich dich nach 60 Jahren nes Tages beantwortet wurden, und zu leiten, der ohne eine – geglückte! rer Kolumne erschien, meldeten die Idee, im Internet zu suchen, noch lebend gefunden habe!‘ Ich ha- konnte vor Freude und Aufregung – Operation bald gestorben wäre. Dr. sich sofort ehemalige Borchertsdor- stieß auf unsere Zeitung und fand in be natürlich gleich angerufen und kaum schlafen. Und Frau Bartel Arntzen hat diesen Hilfsweg mit all fer, die erklärten, daß der 200-See- einer älteren Folge in der zuerst erfahren, woher sie meine len-Ort nie eine eigene Kirche ge- Glückwunschspalte den Namen Adresse hat. Jetzt kommts: Sie sagte habt habe. Aus weiteren Zuschriften Gerda Becker geb. Bautz aus Neu- mir, ihr Enkel saß am Computer und konnte Frau Hübner entnehmen, endorf, der zum 80. Geburtstag gra- rief auf einmal ,Oma, Oma, komm’ daß es aber ähnlich klingende tuliert wurde. Adolf Bautz war auf- schnell, hier sucht eine Frau Chri- Kirchorte in unserer Heimat gab. geregt: Das konnte nur seine stel Wels aus Gr. Pöppeln Schul- Die meisten Hinweise kamen auf Schwester sein! Er rief sofort die freundinnen!‘ Das hat sie bald um- das südlich von Königsberg gelege- heute im mecklenburgischen Gade- gehauen. Ihr Enkel mußte meinen ne Borchersdorf. Es wurden Archive busch wohnende Frau an und Brief immer wieder vorlesen. Ich und Bibliotheken bemüht – da ist meldete sich mit den Worten: habe nicht nur sie gefunden, auch besonders den Herren Reuss aus Es- „Hier spricht dein Bruder Adolf!“ ihre drei Geschwister leben noch, sen und Böhm aus Hennef zu dan- Die Reaktion war – helle Empörung! auch die Kinder von Müllers, die ken! –, und die über 500jährige Sie hielt den Anruf für einen auf dem Bild sind. So habe ich viel Bronzeglocke hatte ihre Identität schlechten Scherz: „Ich habe keinen Neues erfahren. Ich habe Christa ge- wiedergefunden. Sie hing tatsäch- Bruder Adolf mehr!“ Gerda Bautz, fragt, ob sie nicht Das Ostpreußen- lich in der evangelischen Kirche von die mit einem Lazarettzug bis blatt / Preußische Allgemeine Zei- Borchersdorf, stammt aber aus der nach Mecklenburg gekommen tung hält, sie verneinte und ich habe vorreformatorischen Zeit. Die erst- war, dort blieb und als Gemeinde- gesagt, daß wir uns dann schon vor mals 1481 genannte Kirche in schwester arbeitete, heiratete, Mut- vier Jahren gefunden hätten! Ich bin „Borghardsdorf“ gehörte zum Erz- ter und Großmutter wurde, hatte der Meinung, daß sich noch mehr priestertum Creuzburg. Ihre Schutz- immer geglaubt, daß ihre gesamte Schicksale aufklären ließen, da un- patronin war die heilige Katharina – Familie mit der „Gustloff“ unterge- sere Ostpreußische Familie so er- Heute eine Ruine: Die Kirche von Borchersdorf nahe Königsberg Foto: privat noch heute ist auf dem Glockenrand gangen sei – so war es ihr von folgreich ist. Viele Suchfragen lau- in gotischen Minuskeln die Bitte zu Landsleuten berichtet worden. Aber fen ins Leere, da sie den Empfänger fühlte sich bestätigt: Die Ostpreußi- seinen Schwierigkeiten kürzlich in lesen, daß die Heilige den Gläubi- der Bruder begann von der Familie nicht erreichen, weil er nicht die sche Familie ist intakt! unserm „Familienseminar“ geschil- gen zu einer Himmelfahrt verhelfen und dem elterlichen Hof in der PAZ liest. Und im übrigen ist die dert und große Anteilnahme gefun- möge! Den Namen behielt das unter Elchniederung zu erzählen, bis ganze Zeitung so lesenswert, und Und jetzt kommt eine Geschichte, den. Vor sieben Jahren erfolgte die Privatpatronat stehende Gotteshaus die Empörung der Ungläubigkeit ich freue mich immer auf das Wo- die so ganz in die Weihnachtszeit erst Operation in Kiel, die letzte im auch nach der Reformation. Es wur- und schließlich unfaßbarem Er- chenende, wenn ich sie in den Hän- paßt. Sie führt in das Lager Anscher- vergangenen Jahr. In diesem Som- de immer baufälliger – eine Frau staunen wich. Wenige Tage später den halte!“ Deshalb schließt Frau ka-Sudschensk in Sibirien zurück. mer kam Mantas mit seiner Mutter wurde sogar von einem aus dem fielen sich auf dem Kölner Haupt- Christel Wels viele liebe Weih- Dort gebar im November 1947 eine nach Hamburg zu einer Nachunter- Gewölbe fallenden Stein erschlagen bahnhof Adolf, Dora und Gerda in nachtswünsche an die Ostpreußi- beim Kühemelken von den Russen suchung im AK Harburg, die zufrie- –, bis 1718 mit dem Neubau aus Zie- die Arme! Ein Wiedersehen nach 60 sche Familie mit ein. Und ich erwi- verschleppte junge Bäuerin aus dem denstellend verlief. Die Operations- geln begonnen werden konnte. Auf Jahren jetzt im Advent – ist das dere sie herzlichst – für alle Gr. Kreis Allenstein einen Sohn. Ge- wunden sind restlos verheilt, das Befehl des Königs wurde er nach nicht wirklich ein Weihnachtswun- Pöppeler Marjellchen, die auf dem burtshelfer war ein 18jähriger kosmetische Ergebnis von Nabel dem Modell der Wusterhausener der? Bild zu sehen sind! deutscher Kriegsgefangener. Später und Peniskonstruktion ist ausge- Kirche errichtet. Ein Spruchband wurden sie ge- zeichnet, die Blutanalysen liegen im umspannte die Katharinenkirche: meinsam entlas- Normbereich, die Ultraschallunter- „Gepriesen sei der Herr Zebaoth sen, kamen auch suchung des Unterbauches und der immer und ewig sein Reich in demselben Nieren ist unauffällig. Eine letztmali- komme und schaffe Frieden ...“ Transportzug ge Kontrolluntersuchung dürfte in Aber es kamen die großen Kriege nach Berlin, wo etwa vier Jahren erfolgen. Der Zehn- und letztendlich die Vertreibung. sich ihre Wege jährige ist ein aufgeweckter Junge, Die Mauern blieben stehen, die alte trennten. Das ein fleißiger, guter Schüler, der sogar Glocke aber war rechtzeitig auf Schicksal der Sport treibt. Er muß nur täglich eine den „Hamburger „Glockenfriedhof“ Frau und dieses Tablette Nifuretten zur Infektions- gebracht worden. Das National- Kindes, dem er in prophylaxe einnehmen, 1.500 wur- museum Nürnberg besitzt eine so schwierigen den ihm mitgegeben, das reicht für Glockenliste, in der die wegen ihres Umständen auf vier Jahre! Nur eine war diesmal kulturhistorischen Wertes nicht ein- die Welt geholfen nicht dabei: Uroma Ursula Jakomeit. geschmolzenen Glocken registriert hat, ließ den Die leidgeprüfte, aber zielstrebige sind. So kaufte sich 1952 die Ge- Mann nie mehr Memelländerin verstarb 81jährig am meinde Trostberg die Katharinen- los. Er fragte sich 25. Mai in dem Bewußtsein, daß für glocke von Borchersdorf, deren Her- immer wieder: ihr geliebtes „Jungchen“ alles nur kunft jetzt durch die Umfrage von Was ist aus Mut- menschenmögliche getan wurde Frau Hübner einwandfrei bewiesen ter und Kind ge- und wird. wurde. „Es werde gehöret die worden? Er kam Stimme des Dankes und gepredigt mit seinem Salm- Das sind Geschichten, die das Le- alle seine Wunder“ heißt es auf dem bacher Nachbarn ben schrieb. Federführend war unse- Spruchband der Katharinenkirche Eberhard Bau- re Ostpreußische Familie. Und allen, weiter. Nein, ein Wunder ist nicht mann ins Ge- die mitgeholfen haben, sei hiermit gerade geschehen, aber es ist doch spräch. Dieser Dank gesagt. eine wunderbare Geschichte. übermittelte die Wiedersehen nach 60 Jahren: Gerda, Adolf und Dora (v. l.). Foto: Sonntag Express Angelegenheit Eure Von Wunder kann man dagegen weiter an den getrost bei den Geschwistern Adolf, Vielleicht hätten sich die Ge- Viel schneller, ja sogar unglaub- Kreisvertreter der Kreisgemein- Dora und Gerda Bautz sprechen, die schwister schon früher gefunden, lich schnell hat sich die Suchfrage schaft Allenstein-Land, Leo Mi- sich nach 60 Jahren gefunden haben wäre eine Suche über unsere „Ost- von Eveline Bauer aus Köln erfüllt. chalski, der meinte, daß dies wohl – wenn auch der Weg dahin real preußische Familie“ erfolgt – das Unsere Leserin Johanna Bartel er- ein aussichtsloser Fall sei, sich aber nachvollziehbar ist. Denn das meint, auf ihren eigenen Fall bezo- fuhr von dem Wunsch der Kölnerin, doch an mich wandte. Ich veröffent- Wiederfinden geschah mit Hilfe un- gen, unsere treue Leserin Christel die 1942 als Neunjährige mit Mut- lichte die Suchfrage in der Folge 13 serer Zeitung, die Weichen dazu Wels. Und stellt dies unter Beweis. ter und drei Geschwistern in den mit einem Quentchen Hoffnung, Ruth Geede A N Z E I G E N Folge 52/53 – Weihnachten 2004 21

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90 Allen Tilsitern und besonders meinem Freund am 6. Januar 2005 Georg Friedrich aus Brandwethen Maria Maßner, geb. Maslowski wünsche ich eine gesegnete Weihnacht und ein gutes Jahr 2005. aus Nagladden, Groß Lemkendorf, Kreis Allenstein jetzt Dohlenstraße 4, 26676 Barßel Bruno Westphal Es gratulieren von Herzen Jahnring 5, 15517 Fürstenwalde alle Kinder, Schwiegerkinder und Enkelkinder

Gesunde Weihnachtsfeiertage und ein glückliches neues Jahr, Am 22. Dezember 1944 heirateten in Königsberg reicht von Herzen allen Verwandten und Bekannten in der Königin-Luisen-Gedächtniskirche aus Goldap Stadt und Land die Hand, usw. wünscht Helmut Tritschoks Ilse Tritschoks, geb. Lohmeyer Margarete Reiter, geb. Symanzik Den Tag unserer Diamantenen Hochzeit Werner Gerhardt verbringen wir auf der nachgeholten Hochzeitsreise. * 11. 9. 1935 † 11. 12. 2004 Nach langer, geduldig ertragener Krankheit ist meine liebe Mutter Es gratulieren Ragnit Berlin die Kinder, Enkelkinder, Urenkel Wir nehmen Abschied von meinem lieben Ehemann, unserem Hirtenweg 7, 25421 Pinneberg Hannelore Petereit guten Vater geb. Regge Susanne Gerhardt Claus Gerhardt * 26. 10. 1929 † 11. 12. 2004 Hanno Gerhardt Preußenwall, Kr. Ebenrode Hamburg 60. Todestag hinter Stacheldraht Junker-Jörg-Straße 27 A, 10318 Berlin von ihrem Leiden erlöst worden. Jakob Weiß In Liebe und Dankbarkeit Am 12. 12. 1944 verhungert in einem Gabriela Petereit Behaltet mich so in Erinnerung, Todeslager im Osten. wie ihr mich gekannt habt.

Sein Einsatz galt Deutschland. Fabriciusstraße 27, 22177 Hamburg Seine Liebe dauert fort. Gärtnermeister Enkelsohn Peter Hild und Familie

Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, Gerhard Peter er wird’s wohl machen. (Ihr Konfirmationsspruch 1928) Wenn die Kraft zu Ende geht ist Erlösung eine Gnade. Ein fast 68 Jahre währender gemeinsamer Lebensweg * 24. 7. 1929 † 10. 12. 2004 in guten und schweren Tagen, begonnen mit der Trauung Friedland Frau am 30. März 1937 in der Königin-Luise-Gedächtnis- Kirche in Königsberg (Pr), ging zu Ende. Dem Herrgott Eva Goletz sei Dank, der uns so viele Jahre schenkte. geb. Kaufmann Else Tetzlaff In stiller Trauer * 9. 7. 1916 † 24. 11. 2004 geb. Weißenborn die Kinder Ebenrode, Ostpreußen geb. 18. Januar 1913 gest. 8. Dezember 2004 Enkel und Urenkel sowie alle Verwandten Mit mir trauert die Familie und der Freundeskreis In stiller Trauer beim Scheiden von dieser Welt liebe Else, und wir und Bekannten Charlotte Dommin, geb. Kaufmann danken Dir für alle Liebe und Fürsorge in langen Gertrud Banse, geb. Kaufmann Jahrzehnten. Ruth Neuy, geb. Kaufmann Christel Korff, geb. Kaufmann Dein Werner

August-Kröpke-Weg 29, 29490 Neu Darchau Traueranschrift: Charlotte Dommin, Marienstraße 15, 47623 Kevelar Rostock, 10. Dezember 2004 Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung fand am Freitag, Die Beisetzung hat im engsten Familienkreis stattgefunden. dem 17. Dezember 2004, auf dem Friedhof in Neu Darchau statt. PAZ 52/53 S.22 16.12.2004 17:02 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

22 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 LITERATUR EXTRA

Derricks „Vater“: Der Journalist Leseprobe: und Schriftsteller Herbert Reinecker ist einer der weltweit erfolg- Der Jesus von Stallupönen reichsten EINECKER Drehbuchautoren Aus einer Novelle von Herbert R der Film- und Fernsehgeschich- in junger Mann rief mich an: Ich erinnerte mich an die Worte kleine Stimme, aber es war eine te. Seine bekann- Ich höre, daß Sie sich für alte des Ortsvorstehers. Sein Name war Stimme, an die man sich gewöhnt te Figur, Derrick E Geschichten interessieren. Kallus. Er war Ortsvorsteher und hatte. Als ich sie hörte, schien es alias Horst Tap- Darf ich Sie einmal aufsuchen? So der Gastwirt des Dorfes. Ein kluger mir, als könne man eine Glocke pert, brachte es lernte ich einen jungen Mann ken- Mann. Er hatte mich mit verhaltener auch weinen hören. Und wieder er- auf nahezu 300 nen, der einen guten Eindruck auf Trauer angesehen und gesagt, herz- schien jemand in der offenen Kir- Folgen und ging, mich machte. Er war in den 20er lich willkommen, Herr Pfarrer. Er chentür und rief, Herr Pfarrer, kom- in über 70 Spra- Jahren. In Gestik und Sprache zeigte hatte meine Prothese bemerkt und men Sie, wir müssen los. chen synchroni- sich ruhige Selbstsicherheit. Ich fragte, waren Sie Soldat? Ich sagte, siert, rund um die wußte sofort, daß ich es mit einem nein, ich war nicht Soldat. Aber, hat- Da stand ich nun und befand mich Welt. Darüber jungen Mann zu tun hatte, der sich te Kallus geantwortet, Sie sind ver- in einer Situation, die man eine hinaus weist Rei- in der gegenwärtigen Welt zu Hause wundet worden. Ich war auch Sol- außerordentliche nennen konnte. neckers umfang- fühlte. Er vertrat die Zeit, in der er dat. Und ich teile Ihnen gerne mit, Ich beschreibe sie, um festzuhalten, reiche Bibliogra- lebte. Er war Teil dieser Zeit. was meine Ansicht ist. Es gibt meh- daß es Situationen gibt, die sich weit phie Werke der rere Arten von Kriegsteilnehmern. außerhalb gewöhnlicher Situationen unterschiedlich- Ich habe gehört, sagte der junge Da sind zunächst die Toten. Dann befinden. Es war eine Stille entstan- sten Literaturgen- Mann, daß Sie sich mit der Vergan- gibt es die zweierlei Verletzten. Das den, die keine gewöhnliche Stille res aus – stets genheit beschäftigen. Sie versuchen, sind diejenigen, die von ihrem Kör- war. Und in der Stille, die keine ge- recht erfolgreich der Vergangenheit das Leben zu- per ständig an den Krieg erinnert wöhnliche war, hörte ich seine Stim- und stets ein Ge- rückzugeben, das sie verloren hat, werden, und diejenigen, die den me. Jesus sagte, du willst mich allein nuß für den Leser warum tun Sie das? Die Vergangen- Krieg im Kopf behalten und mit ei- lassen? Ihr wollt mich allein lassen? . heit ist tot. Die Vergangenheit ist ein ner Verwundung leben müssen, die Foto: Steinmeier Friedhof, auf dem alle Ereignisse zu möglicherweise schlimmer ist, als Jetzt erschien Kallus, der Ortsvor- ewiger Ruhe gelangt sind. Ich sagte, Arm oder Bein verloren zu haben. steher, der selbst Soldat gewesen lieber junger Freund, jede Gegen- Kallus hatte mich angesehen und war. Er sagte, beeilen Sie sich, Herr wart ist ein Kind der Vergangenheit. gefragt, fällt es Ihnen schwer, mich Pfarrer. Wir verlassen alle unsere Und zwar der Vergangenheit, die ei- zu verstehen, Herr Pfarrer? Nein, Häuser, und Sie müssen Ihre Kirche Ein Meister der nen Tag alt ist, die zehn Jahre alt ist, sagte ich, ich bin mit Ihnen einer verlassen. Ich konnte nicht anders. die hundert Jahre alt ist, die eine Meinung. Die schlimmsten Verwun- Ich wies auf das Kruzifix und sagte, Million Jahre alt ist. Die Gegenwart dungen empfängt die Seele. Kallus können wir ihn nicht mitnehmen? geht ihren Weg in die Zukunft und hatte hinzugefügt, auf diesem Ge- Kallus war so verwundert, daß er Erzählkunst trägt auf dem Rücken einen Ruck- biete wird noch einiges auf uns zu- mich fragte, was wollen Sie mitneh- sack, in dem sich der gerade vergan- kommen. Was den Körper und die men? Das Kruzifix? Ich sagte, ja, ich Hans-J. MAHLITZ zu Herbert Reineckers 90. Geburtstag gene Tag zusammen mit einer Mil- Seele betrifft. Wenn die Russen nach möchte unseren Jesus mitnehmen. lion Jahren befinden. Dieser Ostpreußen hineinkommen, wird es Kallus holte tief Atem und sagte st es wirklich so gewesen, oder Weltendrama. Die Figuren, die er Rucksack mag manchem zu schwer das Ende Ostpreußens sein … dann, ich weiß nicht, Herr Pfarrer, Ihat er sich das so gut ausgedacht? vor dem Auge des Lesers lebendig sein, aber er kann ihn nicht ablegen. ob ich Sie richtig verstehe? Wir kön- Bei Herbert Reinecker weiß man werden läßt, sind nicht entrückte Er kann nur so tun, als bemerke er Wenige Monate später begann die nen doch das Kruzifix nicht mitneh- das nie so genau – gerade das macht Helden, sondern „ganz normale“ ihn nicht. Großoffensive der Russen. Die Rus- men. Glauben Sie, wir hätten auf den Meister der Erzählkunst aus. Menschen, die über Nacht ein sen drangen nach Ostpreußen hin- irgendeinem unserer Wagen noch Und machte ihn auch zum wohl er- Schicksal traf, das sie nicht selber Ich sehe schon, sagte der junge ein. Man hörte von schrecklichen Platz für ihn? … folgreichsten Drehbuchautor der herbeigeführt oder gar verschuldet Mann, daß wir ein interessantes Ge- Greueltaten, die ein ganzes Land in Film- und Fernsehgeschichte. haben, das sie aber auch nicht ab- spräch haben werden. Ich habe eine Panik versetzten. Überall Aufbruch- Er senkte die Stimme und sagte, wenden konnten; also versuchten alte Geschichte in meinem Ruck- stimmung. Die große Flucht begann. Herr Pfarrer, wie kriegen wir ihn da Sein Derrick, verkörpert von sie, es zu meistern. Reinecker ge- sack … Sie betrifft meinen Großva- Auch in meinem kleinen Dorf rüste- runter vom Kreuz? Ich sagte, er Horst Tappert, ging in 281 Folgen lingt es, extreme Ausnahmesituatio- ter. Mein Großvater lebt nicht mehr. te man sich zur Flucht … Ich war al- hängt nur an einem Haken. Einige über Deutschlands Mattscheiben nen glaubwürdig zu beschreiben. Auch mehr Vater lebt nicht mehr. lein in meiner Kirche, als ein deut- Männer haben keine Schwierigkeit, und rund um die Welt. Ob in Japan, Gerade auf Leser, die das Glück hat- Aber über meinen Vater bin ich in scher Soldat die Kirchentür aufriß ihn abzuhängen. Kallus fragte, und auf Südsee-Atollen oder Lateiname- ten, solche Extremsituationen nicht den Besitz von Papieren gekommen, und schrie, wollt ihr leben oder wie verladen wir ihn? Ich sagte, das rika – Reineckers Kommissar war selber erleben zu müssen (ich darf von alten Dokumenten, alten Brie- sterben? Ihr müßt weg. Läuten Sie wird nicht schwierig sein. Kallus mich selber dazu zählen), übt diese fen, alten Fotos … Mein Großvater die Kirchenglocken. Er verschwand, stellte seine Fragen jetzt ganz sach- Art der Geschichtsbeschreibung ei- war im Kriege Feldgeistlicher. Er be- aber er hatte die lich. Wie lang ist Reineckers Derrick war ne stärkere Wirkung aus als manche schreibt dies so: Ich bin ein Feld- Kirchentür offen das Ding? Ich sagte, drastisch-realistische Dokumenta- geistlicher, dessen Aufgabe es war, gelassen. Durch die von Kopf bis Fuß ist immer ein guter tion. Waffen zu segnen, Verwundete zu offene Kirchentür das Kreuz etwa drei trösten und Menschen zu beerdi- drang eisiger Wind Meter lang. Und »Botschafter« Deutschlands Für Herbert Reinecker ist in die- gen, die zu Tode kamen, ohne krank mit Schwaden von die ausgebreiteten sem Jahr Weihnachten ein ganz be- gewesen zu sein … stäubendem Arme schätze ich sonderes Fest: Am Heiligabend wird Schnee. Von einer auf etwa zwei Me- zeitweise bekannter als das gerade er 90 Jahre alt. Um ihn als Autor ist Wir mußten einen Wald durchque- Sekunde zur ande- ter. Kallus fragte, amtierende deutsche Staatsober- es in letzter Zeit ruhiger geworden. ren. Ein Soldat hielt mich an und ren war die Kirche das Gewicht? Ich haupt. Und er war immer ein guter Seine schriftstellerische Tätigkeit sagte, lassen Sie mich vorgehen, ein eiskalter Ort sagte, das Kreuz ist „Botschafter“ unseres Landes: ruhig, hat er aus gesundheitlichen Grün- Herr Pfarrer. Es könnte hier Minen geworden. aus massivem Holz. einfühlsam, sympatisch – ein deut- den stark einschränken müssen, geben. Ich blieb gehorsam stehen, Es ist nicht leicht, scher Polizist ohne „Pickelhaube“ Derrick sieht man nur noch als ließ ihn vorgehen. Der junge Soldat Wir alle im Dorf aber es wird auch und ohne all die anderen antideut- Wiederholung. Die Hoffnung, gele- trat auf eine Mine, die Explosion tö- hatten auf diesen nicht zu schwer schen und antipreußischen Kli- gentlich doch wieder eines seiner tete ihn und mir riß es einen Fuß Augenblick gewar- sein. schees. klugen Essays zu Grundfragen unse- und einen Unterschenkel vom Leibe. tet. Die Gespanne rer Zeit lesen zu dürfen, will ich Der junge Mann, der mir die Worte standen schon be- Kallus war hin- Aber Reinecker hat nicht nur die aber nicht aufgeben. Themen, die seines Großvaters vorlas, machte ei- reit. Die Wagen wa- ausgegangen auf Drehbücher zu weiteren so erfol- ihn reizen dürften, gibt es mehr als ne Pause. Mein Großvater trug seit- ren beladen mit al- die Dorfstraße. Er greichen TV-Serien wie „Der Kom- genug, und einen Herbert Reinecker dem eine Prothese … lem, was mitzuneh- Herbert Reinecker: „Der Jesus ging von Wagen zu missar“, „Das Traumschiff“ oder als desinteressierten Ruheständler men man für not- von Stallupönen – Novellen über Wagen und sagte, „Das Auge Gottes“ sowie zu über kann ich mir einfach nicht vorstel- Er blätterte in den Unterlagen, wendig hielt, Vor Menschenliebe und Gottesliebe“, unser Pfarrer hat 100 Spielfilmen und Dokumentatio- len. suchte eine neue Stelle und las wei- allem natürlich Le- Edition Steinmeier, Nördlingen, einen Vorschlag ge- nen geschrieben, sondern auch ter vor: Ich wurde aus der Wehr- bensmittel. Aber je- 85 Seiten, 10 Euro. macht. Er möchte zahlreiche Hörspiele, Theaterstücke, macht entlassen. Ich bekam eine der hatte noch ir- unseren Jesus aus Romane und Kurzgeschichten. Und Nach dem Zweiten Pfarrei in einem kleinen Dorf in der gend etwas, was er nicht der Kirche mitnehmen und fragt, immer wieder glaubt der aufmerk- Nähe von Stallupönen. Der junge zurücklassen mochte. Diese tiefe Er- wer auf seinem Wagen noch Platz same Leser, darin ein Stück vom Au- Weltkrieg arbeitete der Mann fragte, wissen Sie, wo Stallu- regung am Rande wartender Ver- für ihn hat. Kallus wunderte sich tor selbst wiederzuerkennen. pönen liegt? Ich sagte, ja, es ist eine zweiflung, Fragen, die sich plötzlich über das Schweigen, das plötzlich Journalist beim Film kleine Stadt in Ostpreußen. Der jun- wichtig machten, als handle es sich entstanden war. Kallus sagte, ich ha- So auch in der Novelle „Der Jesus ge Mann las vor: Ich mußte zufrie- um Fragen von Leben und Tod. Es be unserem Pfarrer gesagt, daß alle von Stallupönen“, aus der wir den sein mit der kleinen Kirche. Als hatte herzzerreißende Augenblicke Wagen vollgepackt seien. Ich frage nebenstehend eine Leseprobe brin- Geboren wurde Reinecker am 24. ich sie das erste Mal sah, dachte ich, gegeben, in denen man sich gefragt also, ist jemand unter uns, der einen gen. Was da ein junger Mann über Dezember 1914 in Hagen als Sohn da bist du an das ärmste Gotteshaus hatte, wovon trennst du dich? Was Sack Mehl von seinem Wagen her- seinen ostpreußischen Großvater eines Reichsbahnarbeiters. Schon der Welt geraten. Kahle Wände, kah- kannst du hier lassen? Alle hatten unternimmt, um Platz zu schaffen erzählt, hat konkrete Hintergründe; als 15jähriger startete er seine jour- les Gestühl, der Altar ein Möbel- das, was ihre Heimat war, aufgeteilt für unseren Jesus? Jemand sagte, auf zumindest einiges von dem ist wirk- nalistische Karriere mit ersten Feuil- stück, das sich nicht mit sakraler in Stückwerk. Welches Stück nimmst den Sack Mehl werden wir ange- lich so gewesen. Reinecker berichte- letonbeiträgen für die Hagener Zei- Aura umgeben konnte, keine Größe, du mit? Welches Stück Heimat wiesen sein. Ein Sack Mehl macht te mir einmal von einer Tante, die tung. 1936 ging er nach Berlin, wo er kein Reichtum, keine Bildnisse von kannst du entbehren? Mit solchen viele Leute satt. Wen macht unser einen Bauernhof in Ostpreußen be- neben redaktionellen Tätigkeiten ei- Engeln und Aposteln, nichts also, Gedanken wurde die Heimat zerbro- Jesus satt? Aber es gab auch viele saß, wo er in der 20er und 30er Jah- nen Kurs für Drehbuchautoren be- was das Wort Gottes daran hindern chen. Man hatte sich umgeben mit Frauen, die ihre Stimme erhoben. ren immer die Schulferien verbrach- legte – mit geradezu durchschlagen- könnte, dieses kahle Haus donnernd Bruchstücken von Heimat, die man Sie sagten, Jesus mitnehmen? Sagen te; Jahrzehnte später habe diese dem Erfolg, wie sich in der Folgezeit zu erfüllen. Hinter dem Altar das danach beurteilen mußte, wie trans- wir ja oder sagen wir nein. Werden Tante ihm von der Flucht über das zeigte. Nach dem Krieg kam er Kruzifix. Ein Holzkreuz. Der Jesus- portabel sie waren. Man hatte die wir für das Nein bestraft? Werden zugefrorene Haff erzählt. durch den Produzenten Helmut körper, ebenfalls aus Holz. Keine Kühe gemolken, ohne mit der Milch wir für das Ja belohnt? Jemand sag- Ringelmann, der für Jahrzehnte sein Arbeit, die das Werk eines großen etwas anfangen zu können … te ganz verbittert, man hätte uns die- Der Autor hat diese ihm mündlich enger publizistischer Wegbegleiter Künstlers war. Eine eher bäuerliche se Frage gar nicht stellen dürfen. überlieferten Erlebnisse in großarti- werden sollte, in Kontakt mit dem Schnitzarbeit. Aber die Figur hatte Ich zog also den Glockenstrick ger Weise literarisch verarbeitet. Fernsehen, dessen Geschichte er in schöne, große Holzaugen, etwas zu und ließ unsere Glocke hören, so Kallus hatte zugehört und sagte Seine Geschichte ist nicht das große erheblichem Maße prägte. groß, wie ich fand … gut sie es konnte. Sie hatte nur eine dann, ich nehme ihn mit … PAZ 52/53 S.23 17.12.2004 13:08 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

SERIE Folge 52/53 – Weihnachten 2004 23 Schwenkitten ’45 Geschichte eines Tages und einer Nacht Ostpreußen 1945 – Alexander Solschenizyn be- nun erstmals in deutscher Sprache vorliegt, richtet in seiner autobiographischen Erzählung knüpft der Literaturnobelpreisträger an die groß- „Schwenkitten ’45“ erstmals über seine Kriegser- artige Prosa seines „Ein Tag im Leben des Iwan fahrungen. Die Verteidigung der Heimat bei Kursk Denissowitsch“ an. Hier folgt nun Teil VI, der im Sommer 1943 und der Vorstoß nach Ostpreu- bei Langen-Müller erschienenen Veröffentlichung ßen im Winter 1945 sind Thema dieser deutschen Alexander Solschenizyns, die seit Folge 46 in der Erstveröffentlichung. Mit dieser Erzählung, die Preußischen Allgemeinen Zeitung abgedruckt wird. nterdessen waren die Telefon- Na, endlich! Jetzt wird sich einiges schnitt ein großer Angriff der Deut- Bojew antwor- leitungen von den Feuerstel- klären. schen.“ tete nicht sofort. U lungen zu den drei Beobach- Er war ohnehin tungsständen gezogen worden. Über * Führt der uns nicht an der Nase nicht redselig. Er den Schallmeßposten hatten sie auch rum? Warum sollte er? Das wäre für überlegte, fragte Verbindung zur Schallmeßbatterie in „Genosse Oberleutnant! Genosse ihn noch schlimmer. zurück: „Ural Dittrichsdorf, sie hatte weiter links, et- Ober …!“ schweigt?“ was nördlicher, noch mehr Posten. Die Stimme des Deutschen ist bit- Der Batterieführer meldete: Nichts. „Was ist los“, fragte Kandalinzew tend, kläglich, sogar flehend. Er ist Toplew fast wei- Niemand. Wir haben den Durch- hellwach zurück. schon bei Jahren – älter als Kandalin- nend: „Absolut! schlagsanzeiger jenseits des Sees auf- zew. Kein Laut!“ Alexander Solschenizyn: Der 1918 geborene russische gestellt. „Wir haben einen Deutschen! Einen Schriftsteller gilt als einer der glaubwürdigsten und un- Überläufer!“ Das meldete der Gefreite Pawel Petrowitsch hat Mitleid mit Bojew überlegte ermüdlichsten Kritiker der Menschenrechtsverletzungen Und der See – ganz hell, dort Neskin beim Eintritt in die Scheune. ihm: Dieser Mensch hat den Krieg so weiter: „Mach Fol- im ehemaligen Sowjetreich. Foto: Archiv würde man die Deutschen im Die Nahsicherung hat den Deutschen satt. Wer hat ihn nach so vielen Jahren gendes: Verleg die Mondlicht erkennen können. Das festgenommen, er lief direkt über das denn nicht satt? Armer Tropf, armer. ganze Wirtschaft von Kassjanow hin- Übrigens, was für ein Beobach- bedeutete: Auch zwei Kilometer öst- Feld. Auch Oleg Gussew hörte es. Ei- Bist nun bei uns – wann wirst du dei- ter den Fluß. Unverzüglich. Sie soll tungsstand ist das? Auf ebenem Feld. lich war niemand. Außerdem mel- ne wunderbare Nachricht! Beide Zug- ne Familie wieder sehen? dort Stellungen beziehen.“ Ohne Deckung. dete der Batterieführer: Die Topo- führer krochen aus dem Heuhaufen. graphen arbeiten bei Mondlicht, Er schickte den Melder Jursch nach „Und was ist mit den beiden ande- „Noch habe ich zwei Stunden Zeit, vermessen die Schallmeßposten, Sie gingen nach draußen, sahen Schwenkitten zur Meldung bei ren?“ ich muß selbst erkunden, wo der sind auch schon nach Schwenkitten sich um. Der Mond schien, die deut- Hauptmann Toplew. Deutsche ist, wo seine vorderste Linie gegangen, um die Feuerstellungen sche Uniform war klar erkennbar, Es war zu hören, wie Bojew tief verläuft.“ einzumessen. auch die Wintermütze. Er war ohne Nachdem der Überläufer vom Plan- seufzte: „Die beiden anderen? Sollen Waffen. zeichner befragt worden war und To- einstweilen hier bleiben. Als Siche- Das wäre gut zu wissen! Bojew Nun, in einer Stunde werden wir plew auch selbst dessen Stimme ge- rung. Was ist mit der Leitung?“ wurde ans Funkgerät gerufen. Er gefechtsbereit sein. Wir werden Der Deutsche erkannte die Offizie- hört hatte, aus der freundwillige hockte sich auf die Fersen. Und Balu- wohl kaum hier verweilen, sondern re, grüßte stramm. „Herr Oberleut- Bereitschaft klang, war er sicher, daß „Ich habe hingeschickt, weiß es jew betrachtete den hellen Fleck auf vorgehen. Tauwetter wird’s nicht ge- nant! Diese Nacht, in zwei Stunden, der Mann nicht log. Überlaufen? nicht.“ der Karte. Wenn das alles See ist – wie ben. Die Nacht wird man einen Nicht schwierig. Über freies Feld oh- kann man dann hier Stellung bezie- bleibt kalt. Bojew Angriff hier unter- ne eine einzige Gefechtslinie. Warum „Alle in Gefechtsbereitschaft, beob- hen!? Wir müssen vorwärts. Bojew nahm für alle Fäl- nehmen.“ also nicht? achten, horchen. Wenn irgendwas ist, kehrte zurück und gab in leisem Baß- le die Filzstiefel sofort melden.“ ton, sich von den Soldaten abwen- aus dem Schlitten Mit der deut- Gut, man behielt den Überläufer dend, die Neuigkeit an Balujew wei- und zog sie an. schen Sprache beim Stabswagen. Wenn der nicht lügt Wenig später war der Melder ter. war es bei beiden und sich nicht irrt – unsere Kanonen wieder da. Er versicherte, schwor: Da meldete To- Offizieren nicht sind ja völlig ungeschützt! Infanterie „Im Wäldchen ist ein Stück Leitung „Das ist durchaus wahrscheinlich.“ plew: „Zum Briga- weit her. Einzelne ist immer noch nicht da. Und Toplew wie mit dem Messer herausge- Auch eine derartige Situation begriff destab keine Ver- Wörter kannten ist so sorgfältig und exakt darum be- schnitten. Und da sind Spuren im Balujew sofort: „Gerade in diesen er- bindung.“ sie wohl, den Zu- müht, alles ganz richtig zu machen, Schnee.“ Die Deutschen?! Schon sten Tagen wird der Deutsche vorge- Merkwürdig. Wie sammenhang aber genau zu wissen, zu ergründen, recht- da? hen, solange wir noch keine Verteidi- viel Zeit brauchen verstanden sie zeitig zu erledigen. gung aufgebaut haben können. die denn, um hier- nicht. * Gerade in der Verzweiflung wird er her zu kommen? Aber – was war jetzt zu tun? Was losschlagen.“ Und dann hier wenig- Haben die Deut- Er war sehr auf- konnte man jetzt tun? … Balujew ging mit seinen beiden stens ein Vorfeld einrichten. Aber wie schen sie unter- geregt. Auf jeden Aufklärern in den Schlittenspuren zu sollen wir rechtzeitig auch nur eine wegs geschnappt? Fall mußten sie So schnell wie möglich Verbindung dem dunklen Menschengrüppchen, Kompanie heranholen? ihn in den Abtei- mit dem Brigadestab herstellen. Er das im offenen Schneefeld stand. Er Bojew fiel ein, lungsstab bringen. trieb den Funker an: „Los, los! Ruf nannte Namen und Rang. Nicht zu vergessen, für Bojew mit daß der Brigade- Sie bedeuteten sie!“ Aber keine Verbindung, nichts! seinen schweren Kanonen – ist es un- kommandeur heu- ihm, zu gehen: Major Bojew, von etwas kleinerem vergleichlich schwieriger. Dennoch te ins Lazarett ge- Alexander Solschenizyn: „Schwen- vor ihm Neskin, Was ist bei denen bloß los? Nicht zu Wuchs, trug einen kurzen, weißen keinerlei Aufregung. fahren war, das kitten ’45“, Langen-Müller, München hinter ihm der begreifen! Toplew griff zum Telefon, Halbpelz. Begrüßung mit Hand- hieß: Dort regiert 2004, geb., 205 Seiten, 19,90 Euro kleine Jursch, der um den Abteilungskommandeur an- schlag. Wie es schien, von Balujew Balujew sagte offenherzig: „Ich war jetzt Kommissar überall zurecht- zurufen. Was ist denn ein Jahr nicht an der Wyshlewskij. kam, mit Karabiner. Er berichtete den das? Auch hier keine Front und staune nur, Offizieren unterwegs, er hätte schon Verbindung! Es gab Aus dem Dunkeln tauchte ein deutscher wie wir im vierten Bojew wich allen Arten von poli- mit ihm geplaudert, er spreche was doch keinen Beschuß Kriegsjahr geworden tischen Leitern so weit wie möglich Ähnliches wie Russisch, sei aber – woher die Unterbre- Überlaufer auf, der einen Angriff der Deutschen sind. Man kann uns aus. Er mochte sie nicht. Wie er trotzdem nicht zu verstehen. Irgend- chung? nicht mehr wie früher überhaupt überflüssige Leute nicht was ganz Dringendes will er mitteilen. in zwei Stunden ankündigte erschrecken.“ leiden konnte. Wyshlewskij aber Er schickte einen war ihm besonders zuwider, er hat- Bis zum Stabswagen in Klein Melder zur Erkun- Balujew ist erst den te etwas Schmuddeliges, daher Schwenkitten ist es nicht weit. Schon dung. Fast hätte er geflucht. Der Tele- mit kräftigem Druck, von Bojew mit vierten Tag in Ostpreußen, und schon auch sein phrasendreschendes während sie gingen, befragten sie ihn. fonist ist ein Hans-guck-in-die-Luft, klammerndem Griff. Und einfach, hat ihn das Frontgefühl voll erfaßt. Kommissarsgetue. In der Brigade Und der Deutsche gab sich Mühe. Er muß alle Augenblick kontrolliert wer- wie man an der Front eben so „Also, ich gehe rechts vom See vor. munkelte man, in Bezug auf das sprach nicht deutsch, sondern irgend- den. spricht: „Wo steht dein Schützenre- Was ich erkunde, melde ich dir, und Jahr 1941 sei Wyshlewskijs Biogra- etwas Erkennbares. Erkennbar, aber giment?“ auch wohin ich den Stab beordere, phie nicht sauber: Er war im einge- doch nicht zu verstehen. Ständig Besser über Funk? Klartext – un- dann lege ich auch deine Leitung kesselten Odessa gewesen, danach wiederholte er ein Wort: „Angriff! An- möglich, ein Code ist aber für einen Sein Regiment? Er hatte es selbst dorthin.“ zwei, drei Monate in der Versen- griff!“ derartigen Fall nicht vorgesehen. Er noch kaum gesehen. Antwort: „Und kung verschwunden, dann mir befahl dem Funker: „Ruf die 10!“ Bo- wer hat eure Kanonen so postiert?“ Sie waren für eine Viertelstunde im nichts dir nichts im bisherigen Das Wort kennen wir: Offensive? jews Stimme, fest wie immer, zuver- offenen Feld zusammengetroffen. Jetzt Dienstgrad an der Westfront aufge- Überfall? Das mußte man auch erwar- sichtlich, verläßlich. Nicht aus der Ru- Bojew lachte spöttisch auf: „Versuch trennten sie sich, bis die Leitung ge- taucht. Und irgendwie war Partorg ten. he zu bringen. Er wird sofort Toplews mal, nicht so aufzustellen wie befoh- zogen ist, bis zur nächsten Verbin- Gubajdulin mit all dem verquickt. Gestotter verstehen. Während er un- len!“ dung. Oder aber, um sich nie wieder Weshalb hatte Wyshlewskij ihn aus Der Funker im Stabswagen schlief ablässig das blinkende rote Auge des zu sehen. Das ist immer so. dem Nachschub in die Politabtei- nicht. Er weckte den Planzeichner, Funkgeräts fixierte, begann Toplew zu Er beschrieb die Situation, so weit lung geholt und ihn so rasch beför- der konnte Deutsch, wenn auch nicht erklären: „Zu uns kam da so ein On- er sie kannte. Trotz Mondschein „Und wie heißt du?“ dert? (Und ihn Bojew als Partorg sehr gut. Er kam sofort heraus, be- kelchen … durchaus keiner von uns … brauchten sie für die Karte eine Later- aufgehängt?) gann mit dem Deutschen zu sprechen na ja, von drüben … sieht nicht wie ne. „Pawel Afanassjewitsch.“ und übersetzte einigermaßen, wenn ein Lügner aus. Ich habe ihn gründ- Meldung von Toplew: Immer noch auch nicht Wort für Wort, sondern lich geprüft. Er sagt: In einer oder „Petersdorf?“ fragte Balujew. „Ja, „Und ich Wladimir Kondratje- keine Verbindung zur Brigade. Aber dem Inhalt nach. zwei Stunden … jetzt also noch weni- man hat mich drauf gestoßen, für den witsch.“ Noch ein warmer Hände- der Kommandeur des Schützenregi- ger … Sozusagen, sie kommen! Und in Stab. Hier in der Nähe müßt ihr eine druck. Balujew ging mit seinen ments ist da, kam vom Beobach- „Das ist so: Er spricht etwas Tsche- hellen Scharen! Ja, … aber Ural Leitung legen. Und ich würde vom Aufklärern davon. Der Mond hatte tungsstand her, folgte den Schlitten- chisch. Er will uns warnen: In ein bis schweigt permanent … Was befehlen Beobachtungsstand hierher kom- sich mit Wolken überzogen. spuren. zwei Stunden beginnt in unserem Ab- Sie?“ men.“ Fortsetzung folgt 24 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 PREUSSISCHER MEDIENDIENST

DVDs Ostpreußen / Preußen Deutschland Helfried Weyer (Fotos) / bevor die Sonder- Arno Surminski (Essay) „Räder Patricia Clough Bomben Ostpreußen fielen; DVD müssen rollen In langer preis! Reihe über Der Fotograf Helfried Weyer,1939 in Ostpreußen ge- Drei Filme auf ei- für den Sieg“; boren, hat die ganze Welt bereist – nun hat er auch ner DVD: So DVD das Haff seine alte Heimat fotografiert. In brillanten Bildern schön war Die Reichsbahn Die Flucht der zeigt er das Ostpreußen von heute, eine faszinieren- Deutschland, be- im Kriegseinsatz Trakehner aus E. Gräfin de, vielfältige, neu zu entdeckende Region. vor die Bomben DVD-5, 56 Minu- Ostpreußen. Die v. Schwerin Zwischen den Bildern kommen Menschen zu Wort, fielen. ten + 48 Min. Bonusfilme; Extras: Fo- bekannte engli- Kormorane, die eine enge Verbindung zu Ostpreußen haben – z.B. Immanuel Kant, Laufzeit 170 Minuten, freigegeben ab togalerie, Karten und Bonusfilme, sche Journalistin Brombeer- Thomas Mann, Ernst Wiechert, Marion Gräfin Dönhoff. 12 Jahren gemäß § 7 JOSchG, FSK. freigegeben ab 16 Jahren gemäß §14 Patricia Clough ranken In seinem einleitenden Essay geht der Journalist und Romancier Arno Sur- Best-Nr.: 2432 NUR 19,95 € schildert eine der ergreifendsten Ge- JuSchG FSK Erinnerungen an Ostpreußen minski dem Mythos seiner Heimat auf den Grund. schichten aus dem Zweiten Weltkrieg. Best-Nr.: 3752 NUR 20,80 € Geb., Sonderproduktion, 291 Seiten Geb., 160 Seiten, 119 farbige Abb., 24 x 28 cm Peenemünde; Dramatische Zeitgeschichte, einfühl- Best.Nr.: 3766 8,95 € Best.Nr.: 4016 29,90 € DVD sam und spannend erzählt. Hitlers geheime Geb., 206 Seiten Heimatfront Surminski, Waffenschmiede, Best.Nr.: 4033 19,80 € Dieser Film schil- und Landser- Arno Alltag; DVD Vaterland E. 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Aus dem Im ersten Teil In einer charakterlosen Zeit, wo die Mittelmäßigkeit sich breit macht, kön- immer mit Gewinn lesen, weil es ein Inhalt: Ostpreußen, Agnes Miegel: Es Inhalt: Masurenlied, Blaue Seen, Elche, seines Buches klassisches Werk der deutschen Lite- war ein Land, Pommern, u.v.m. u.v.m läßt er den Le- nen Männer wie Bismarck nicht sofort begriffen werden. Bismarck-Zitate aus ratur ist.’ Hermann Proebst Best.Nr.: 2205 14,95 € Best.Nr.: 1251 13,00 € ser nicht nur am Ungekürzte Ausgabe, Geb., 633 Seiten Kriegsgesche- Wolf Jobst Siedler einer großen Zeit., Brosch., 96 Seiten hen teilhaben, Wir waren noch einmal Best.Nr.: 4011 9,80 € Best.Nr.: 4095 24,90 € ERNST JÜNGER sondern vor al- davongekommen lem auch an den Empfindungen und Erinnerungen Der Arbeiter – Politische Publi- Gedanken des Soldaten während des Als der 21-jährige Wolf Jobst Siedler Wichard/Weitschat Herrschaft und zistik 1919 – 1933 Kampfes teilhaben. Im zweiten Teil 1947 aus der Kriegsgefangenschaft Bildband Gestalt Die vierzehn Jahre der beschreibt er, daß er am Aufbau des nach Berlin zurückkehrt, ist die ehe- Im Bernsteinwald Der Plan dieses Buches Weimarer Republik Deutschen Auswärtigen Amtes mit- malige Reichshauptstadt eine in Trüm- Mythos Bernstein: Er ist ein Stein und fühlt sich doch besteht darin, die Gestalt sind eine prägende Pha- wirkte und als Diplomat der ersten mern liegende „Viermächtestadt“. warm und lebendig an, schimmert in milden golde- des Arbeiters sichtbar zu se für die Entwicklung Stunde Akteure der Weltpolitik im di- Aber selten war das intellektuelle Le- nen Farbtönen, kommt aus dem Meer und bewahrt machen jenseits der The- Ernst Jüngers. Der plomatischen Schachspiel persönlich ben so aufregend und Siedler hatte in seinen Einschlüssen viele Millionen Jahre alte Tiere orien, jenseits der Partei- hochdekorierte, desillu- kennenlernte. Geb., 351 Seiten daran teil. und Pflanzen des Waldes, als seien sie eben noch le- ungen, jenseits der Vorurteile als eine sionierte Frontoffizier des Ersten Welt- Best.Nr.: 4018 29,90 € Geb., 495 Seiten bendig gewesen. krieges wird rasch zum scharfen Kri- Best.Nr.: 4079 24,90 € Prächtige makroskopische Farbaufnahmen von Bernstein-Einschlüssen wirkende Größe, die bereits mächtig in Gerhard Zauner die Geschichte eingegriffen hat und die tiker der herrschenden Verhältnisse. werden in diesem Buch zu Teilen eines paläontologischen Puzzles, das die Geb., 898 Seiten Verschollene Autoren Teil für Teil zusammenfügen, bis wir den sagenumwobenen tro- Formen einer veränderten Welt gebie- Werner terisch bestimmt. Geb., 322 S. Best.Nr.: 4026 50,00 € Schätze im pischen Bernsteinwald des nordeuropäischen Alttertiär vor uns sehen. Bergengruen Geb. 2004, 168 Seiten, Format: 25 x 25 cm Best.Nr.: 4024 12,50 € Salzkammer- Deutsche Best.Nr.: 4096 35,00 € gut Reise In Stahlgewittern Die Suche nach Mit dem Fahr- Helmut Ernst Jünger, geboren 1895 in Heidelberg, verarbeitet in diesem dem geheimnis- rad durch Kultur Schumacher/ Buch sein Tagebuch. Er beschreibt den täglichen Stellungskampf, umwitterten und Geschichte. Klaus J. Dorsch berichtet über die Kreidegräben der Champagne, den Somme- NAZI-GOLD. Geb., 319 Seiten Rückzug bis zum letzten Kapitel „Wir schlagen uns durch“. Rund 30 bedeu- A. Paul Rudi Michel mit 88 histori- Weber – Geb., 324 Seiten tende Schätze sollen damals in den schen Fotos, Deutschland Best.Nr.: 4025 23,50 € Seen versenkt oder in den Wäldern Format: 24,5 cm Leben und ist Welt- vergraben worden sein, nur ein Teil Best.Nr.: 4076 24,90 € Werk in meister wurde bisher gefunden. Ein reich be- Texten und Militärgeschichte bildertes Buch, Reiseführer und Sen- Meine Erinne- sationsreport in einem. 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Ausbildung Ein Gegner Lieferung gegen Rechnung, Versandkostenpauschale € 4,– / Auslandslieferung gegen Vorkasse, es werden die tatsächlich zum Funker in Wei- Die Männer wie Stahl entstehenden Portogebühren berechnet. Videofilme, CDs, DVDs und MCs sind vom Umtausch ausgeschlossen. mar/Thüringen von U 995 Selten ist der Waf- und Fronteinsatz in Zwei erhaltenge- fen-SS solche Reve- der neu aufgestell- bliebene deutsche renz erwiesen wor- Vorname: Name: ten Panzer-Division “Müncheberg”. Er- Unterseeboote des den wie von dem ste Kriegserfahrung (Feuertaufe) in der Zweiten Weltkrie- britischen General- Straße, Nr.: “Hölle von Golzow” – im Küstriner Vor- ges vermitteln als major Michael Rey- feld. In russische Kriegsgefangenschaft einzige noch einen nolds, der in die- PLZ, Ort: Telefon: geraten einen Tag vor der Kapitulation Eindruck von einem der wichtigsten Ka- sem Buch den Kampf der 1. SS-Pan- der Wehrmacht am 8. Mai 1945. Zwei- pitel der Seekriegsgeschichte, das zerdivision „Hitlerjugend“ bei der Ort, Datum: Unterschrift: malige Flucht aus der Gefangenschaft. ebenso dramatisch wie verlustreich war. Abwehr der alliierten Invasion in der Kart., 193 Seiten mit Abb. Broschiert, 95 Seiten Normandie schildert. Geb., 286 Seiten 52/53/2004 Best.Nr.: 3945 13,90 € Best.Nr.: 4059 10,00 € Best.Nr.: 4114 19,95 € 25_PAZ52 20.12.2004 12:20 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Folge 52/53 – Weihnachten 2004 25

Ein Blick hinter die Fassaden Archiv-Odyssee in Teil des Archivs der 4. Armee Eder Wehrmacht, das letztes Früh- Kreisgemeinschaft Wehlau nutzte Ostpreußenfahrt, um sich ein Lagebild von der Heimat zu machen jahr im Grenzstreifen zwischen der ls der Omnibus des bundes- Am Ortsrand hat ein Verleger aus Republik Polen und der Russischen deutschen Reiseveranstalters Kiel, dem es gelungen war, hohe Föderation von der Forschungsgrup- A Greif Reisen A. Manthey Summen an Spenden zu erhalten, pe „Fort“ im Kreis Heiligenbeil ge- GmbH die Oder erreichte, hatte er eine Siedlung mit schönen Häusern funden wurde, ist nach Ostpreußen die 55 Teilnehmer der von der erbaut, die für Rußlanddeutsche ge- zurückgekehrt. Der für das Auffinden Kreisgemeinschaft Wehlau organi- dacht waren. Alle Häuser stehen verschollener Kulturgüter im Königs- sierten Reise in die Heimat bereits leer und „gammeln“ vor sich hin. berger Gebiet zuständige Historiker in Witten-Heven, Bochum, Hanno- Wie von dem zur Zeit dort lebenden Awenir Owsjanow hatte vor drei Jah- ver, Hamburg und Berlin aufgesam- deutschen Verwalter und Bewacher ren Hinweise ehemaliger Wehr- melt. Der Grenzübergang verlief zu erfahren war, sind die Rußland- machtsoldaten erhalten, daß die problemlos. Nach kurzer Wartezeit deutschen, von denen einige einge- Wehrmacht die Unterlagen im März verabschiedeten sich die deutschen zogen waren, inzwischen nach der 1945 vergraben hatte, als sie sich vor und polnischen Grenzbeamten mit Bundesrepublik Deutschland wei- der Roten Armee zurückzog. Die „Gute Reise“ und ohne Paßkontrolle. tergezogen. Hier in Trakehnen und ehemaligen Soldaten zeigten Owsja- Von dort ging es mit einer Über- auch in der weiteren Umgebung now auf einer Landkarte das Ver- nachtung in Schneidemühl weiter fanden sie nirgends Arbeit, so daß steck. Schließlich fand der Heimat- nach Elbing. Dort wechselte der Bus sie noch nicht einmal in der Lage forscher letzten Juni die Dokumente, auf die alte deutsche Autobahn in waren, die minimale Miete aufzu- die eineinhalb Meter tief in der Erde Richtung Königsberg, von der nur bringen, die für die laufenden Abga- vergraben waren. Nach ihrer Restau- eine Fahrbahn mit zwei Fahrsteifen ben gebraucht wird. Nun verlangt rierung übergab Owsjanow die Do- bis zum Kriegsbeginn gebaut wer- auch noch die russische Admini- kumente dem Staatsarchiv der Russi- den konnte und die sich heute, nach stration, daß für die Siedlung ein schen Föderation in Moskau, wo sie 70 Jahren, in einem schlimmen Zu- Potemkinsche Dörfer: Am Ortsrand von Trakehnen stößt der Besucher auf Klärwerk gebaut wird, und zwar in dechiffriert werden. Der größte Teil stand befindet. Erste kleine Anzei- diese hübsch anzuschauende Siedlung, um bei näherem Hinsehen festzustel- einer Größe, die mehr als die Ab- des Archivs blieb in der Föderations- chen im Raum Elbing scheinen dar- len, daß die Häuser mit den heimatbezogenen Fassadenmalereien leerstehen wässer des ganzen Ortes zu klären hauptstadt, 25 Fragmente wurden als auf hinzuweisen, daß vielleicht und „vergammeln“. Hier hatte man Rußlanddeutsche angesiedelt, die aber vermag. Exponate auf die Heimatmuseen des doch mit einem künftigen Ausbau keine Arbeit fanden und gen Westen weiterzogen. Foto: I. Rudat Gebiets aufgeteilt. Einige der Doku- zu rechnen ist, über den schon lan- Als die Gruppe das Wehlauer mente erlauben eine neue Sicht auf ge geredet wird. Nach der Einfüh- Gymnasium, der „Deutsch Ordens- den Verlauf der militärischen Opera- rung der Autobahnmaut in der Gruppe den von ihm aufbewahrten schräge Platz dazwischen sind von schule“, die den Krieg und die tionen in Ostpreußen. Die vorgefun- Bundesrepublik wird der Bundes- Kirchenschlüssel nicht erhalten Unkraut und Gras befreit worden, Nachkriegszeit überstanden hat und denen Befehle und Weisungen be- kanzler sicher mit der Begründung, konnte. Der Meister des nebenan und es wurden dankenswerterweise den heutigen Bewohnern als Mittel- treffen den Transport und die daß dies die „wundersame Versöh- befindlichen Heizwerkes verstand sogar einige Blumen gepflanzt. schule dient, besuchte, stieß sie Verlegung von Truppen sowie deren nung“ fördere, mit „ein paar Milliar- es aber, die Tür zur Kirchenruine zu trotz Ferien in einem Klassenraum Versorgung. Von besonderem Inter- den“ leicht aushelfen, damit die im öffnen. Seit dem Gottesdienst und In Groß Ponnau hat sich in der auf Schüler, die unter Aufsicht und esse ist für die Historiker ein ganzes Gespräch befindliche Magistrale St. der Kranzniederlegung im Jahr zu- letzten Zeit nichts Nennenswertes Anleitung zweier Lehrerinnen Paket von Dokumenten, das den Ein- Petersburg–Riga–Willna–Königs- vor hatte anscheinend niemand verändert. Die Rückfahrt zum Hotel Stadtpläne zeichneten, nach Vorla- satz von Kriegsgefangenen zum The- berg–Stettin mit Anschluß an die mehr den Innenraum betreten. Fast nach Königsberg erfolgte dann wie- gen farbige Zeichnungen anfertigten ma hat, darunter die der Heeresgrup- A 20 realisiert werden kann. ein Meter hohes Unkraut empfing der über Wehlau, wo die Dortgeblie- und diese beschrifteten. Wie eine pe Nord, die Ostpreußen verteidigte die Gruppe. Auch sonst sind drin- benen aufgenommen wurden. der beiden Lehrkräfte berichtete, und aus Angehörigen der unter- Noch ist die Autobahnbrücke gend Erhaltungs- und Reparaturar- wird mit dem Material, das der schiedlichsten Nationalitäten zu- über das Tal der Passarge nach der beiten am Turm und dem Mauer- Am darauffolgenden Tag wurde „Museumsmacher“ der Kreisge- sammengesetzt war. Insgesamt dien- Sprengung im Krieg nicht wieder werk erforderlich. unter anderem Pillau angelaufen. In meinschaft Wehlau Klaus Schröter ten in der Wehrmacht fast eine aufgebaut worden, so daß man vor- dieser Stadt merkt man, daß die Ma- aus seinen Beständen herausge- Million Sowjetbürger, unter ihnen her abbiegen muß, um über eine Hier in Wehlau blieb ein Teil der rine beziehungsweise das Militär sucht hatte, und das Heinrich und Ukrainer, Georgier, Aserbaidschaner. Landstraße Braunsberg zu errei- Reisenden zurück, die das, was von das Sagen hat. Pillau ist nach wie Sieglinde Kenzler nach Wehlau ge- Angeregt durch den Archivfund rei- chen, wo man wieder auf die der Stadt übrig geblieben ist, durch- vor der wichtigste Stützpunkt der bracht hatten, ein Geschichtskabi- ste inzwischen ein ZDF-Team für Reichsstraße 1 trifft. Acht Kilometer streifen wollten. Die übrigen fuhren Baltischen Flotte. nett ausgestaltet, Dreharbeiten zu einem Dokumentar- nördlich von Braunsberg wurde die mit dem Bus in das wenige Kilome- An der Nordmole das Schülern und film über die Operationen der Wehr- polnisch-russische Staatsgrenze er- ter südlicher gelegene Paterswalde entstand im ver- Lehrern die Ver- macht in Ostpreußen ins Königsber- reicht, die vor Kriegsende von Stalin und besichtigten von außen die lei- gangenen Jahr ein Zu sehen gab es viel gangenheit dieses ger Gebiet. Allerdings konnte das mit einem Rotstift-Strich quer über der abgeschlossene evangelische gewaltiges Denk- Schatten und etwas Ortes und Landes Filmteam nicht an dem Ort drehen, eine Landkarte von Ostpreußen ge- Kirche, die jetzt von den Russisch- mal, das die Zarin näherbringen soll. wo das Archiv gefunden wurde, da zogen worden ist. Er wollte nicht Orthodoxen in Anspruch genom- Elisabeth (1709– Hoffnungsschimmer Die Eröffnung Dreharbeiten im Grenzstreifen nicht das ganze Preußen östlich der Oder men wird. Anschließend gingen sie 1762) auf einem werde am ersten zugelassen wurden. MRK den Polen allein überlassen, son- in das Gemeindehaus der rußland- sich bäumenden Schultag nach den dern sich auch einen Teil der deutschen evangelischen Gemeinde Pferde darstellt. Das sechseinhalb Ferien erfolgen, war von den Lehre- Kriegsbeute sichern, und da war und sprachen mit deren Leiter Alex- Meter hohe Bronzedenkmal ist rinnen zu erfahren. Nachfolger ihm das Königsberger Gebiet mit ander Meibach, der zugleich Vorsit- sichtbare Geschichtspolitik, soll mit dem eisfreien Hafen Pillau für seine zender des rußlanddeutschen Ver- der Erinnerung an die Herrscherin Vom Kirchdorf Grünhayn fand die ie Königsberger Gebietsduma baltische Flotte gerade gut genug. eins Samland in Tapiau ist. Ostpreußens von 1758 bis 1762 Reisegruppe nichts mehr vor. Nicht Dhat Jurij Rozkow-Juriewskij zum Im Gegensatz zu der vorher über- doch suggeriert werden, daß Ruß- ein Haus, auch keine Ruine, ist mehr Nachfolger Jurij Anienkows als Ver- querten, ist diese noch eine Staats- Über Wehlau ging es anschlie- lands Herrschaft über diesen Raum vorhanden. Fliederbüsche und klei- treter des Gebietes in der Republik grenze alten Stils. Sie ist auch heute ßend nach Petersdorf. Der Ort Tradition und Geschichte habe. ne Bodenerhebungen könnten Zei- Polen gewählt (vgl. Folge 32). Der 57 noch mit Zäunen, Wachtürmen und macht einen sehr traurigen Ein- chen dafür sein, daß hier Gehöfte Jahre alte, Polnisch und Englisch ständig geharktem Todesstreifen ge- druck. Wenige Häuser sind leidlich Am nächsten Tag ging es nach Ge- gestanden haben. Wie deutscher- sprechende Absolvent des Institutes sichert, wie es die innerdeutsche erhalten. Das vor wenigen Jahren orgenburg und Trakehnen. Georgen- seits berichtet wird, soll das recht für asiatische und afrikanische Län- Grenze bis 1990 einmal war. Die noch existierende stabile Mauer- burg wird wieder durch die Pferde- gut erhaltene Grünhayn nach 1945 der an der Universität Moskau und Reisenden müssen bei den Russen werk der alten Schule ist mittlerwei- zucht und Reitturniere beherrscht. beim Drehen eines Kriegsfilms ab- der Akademie für Diplomatie beim den Bus verlassen und durch eine le verschwunden. Das Kriegerehren- Mit viel Geld aus Moskau, man sagt, gebrannt worden sein. Jemand hat Außenministerium der Russischen Halle gehen, in der sich eine Sperre mal für die Gefallenen des Ersten Frau Luschkowa, die Frau des Bür- sich kürzlich eine sowjetische Wo- Föderation hat die letzten vier Jahre mit Abfertigungsschalter befindet. Weltkrieges ist nach der Renovie- germeisters von Moskau, habe hier chenschau aus der damaligen Zeit als Erster Sekretär der Botschaft sei- Hier werden die Reisepässe und Vi- rung durch Albert Schulz unverän- investiert, ist ein gepflegtes Gestüt ansehen können. In einer Szene nes Landes in Warschau gearbeitet. sa geprüft und ein zusätzlich auszu- dert geblieben. mit Reitsportanlage entstanden, das brannte das Wehlauer Rathaus lich- füllendes Papier abgegeben, dessen die Gruppe gegen Entrichtung von terloh. Obwohl dabei ein anderer Kopie man mit Stempel des Hotels, Weiter ging es über Taplacken, Ku- vier Euro pro Person, besichtigte. Ort genannt wurde, gab es keinen Extraausstattung in dem man übernachtet hat, bei der glacken, Kallehnen nach Plibisch- Aus der Zeit vor der Besetzung Zweifel, es war Wehlau. Ausreise wieder ken. Die Kirche, durch die Russen sind Ställe und er Grenzschutz in Rastenburg abgeben muß. Die- seit Kriegsende andere Gebäude erhalten geblieben, Am letzen Tag des Aufenthalts Dhat von der Grenzschutzhaupt- se Prozedur dauert ohne Turm, einen die mit Sachverstand und guten ging es unter anderem nach Cranz, verwaltung in Warschau sieben Spe- seine Zeit. Die Ab- Die Kontrollen an der sogenannten Handwerkern restauriert und mo- dem ältesten Ostseebad Ostpreu- zialfahrzeuge im Wert von über fertigung des Fahr- Grenze erfolgten „Dachreiter“, dernisiert wurden. Über die edlen ßens. Im Gegensatz zu Rauschen zehn Millionen Zloty (über 2,4 zeuges dauert scheint ausge- Pferde, die hier wieder stehen, kann gibt es hier eine öde Betonpromena- Millionen Euro) erhalten. Die mit noch deutlich län- schneller als früher brannt gewesen zu sich jedes Preußenherz nur freuen. de mit einer Bauruine. Der Sand- Wärmebildkameras ausgerüsteten ger. Im Gegensatz sein und wurde strand ist bis auf einen schmalen geländegängigen Fahrzeuge sollen zu früher benötig- von den Russen Von dem weltbekannten Gestüt Streifen weggespült. Das heutige beim Schutz der innerostpreußi- te die Reisegruppe diesmal aller- mit den dort üblichen Asbestze- Trakehnen ist nur noch das Land- Cranz macht insgesamt gesehen ei- schen Grenze vor illegalen Einwan- dings nur noch etwas mehr als ein- ment-Wellplatten (Eternit) gedeckt stallmeisterhaus mit dem bekannten nen etwas tristen Eindruck. derern helfen. Mit diesen sieben be- einhalb Stunden. Danach ging es und zu einem Clubhaus umgebaut. Trakehner Tor und das Reitburschen- sitzt Rastenburgs Grenzschutz jetzt weiter auf der Reichsstraße 1 über Neben einer Bühne, die jetzt den haus erhalten geblieben. Ein deut- Am nächsten Morgen wurden die zehn dieser derart ausgestatteten Heiligenbeil nach Königsberg. Hier Platz des früheren Altars einnimmt, scher Verein ist dabei, mit Spenden Koffer im Bus verladen und die Geländewagen. Zum Jahresende soll kam die Gruppe gegen Abend an gibt es einen separaten Raum mit von Landsleuten, über die Jahre die- Rückreise angetreten. Bei Heiligen- das elfte folgen. und bezog ihre Zimmer im größten zwei Billardtischen. Es dürfte kürz- se Bauten mühsam vor dem Verfall beil ging es wieder über die inner- und bekanntesten Hotel der Stadt lich einen neuen Außenanstrich er- zu retten und zu restaurieren. Im ostpreußische Grenze,diesmal noch mit dem Namen „Kaliningrad“, in halten haben. Das überaus schmut- Landstallmeisterhaus befindet sich rascher als bei der Hinfahrt. Die Po- Wechselkurse dem sie während ihres Ostpreuße- zige Grau, das noch im Juni letzten eine russische Mittelschule, die len verzichteten auch hier auf eine naufenthaltes wohnte. Jahres vorhanden war, ist einem Unterstützung aus der Bundesrepu- Paßkontrolle. Im Hotel Panorama in Euro hatte am 18. Dezember sauberen hellen Grau gewichen. blik Deutschland erfährt und ein se- bei Stettin wurde noch einmal über- Eden Wert von 4,14018 Zloty, Gleich am ersten Tag ging es mit Beim alten Kriegerehrenmal vor der henswertes Museum über das frühe- nachtet, dann ging es auf der Auto- 37,10780 Rubeln sowie 3,45280 Li- dem Bus an Tapiau vorbei auf der Kirche, wie in Petersdorf ein wuch- re Trakehnen eingerichtet hat. Von bahn über die deutsch-polnische tas. Umgekehrt war ein Zloty 24,154 Reichsstraße 1 nach Wehlau. Der tiger Findling, war bereits 2003 die Stallungen, Scheunen und anderen Staatsgrenze zurück in die Bundes- Cent, ein Rubel 26,95 Cent und ein Bürgermeister Iwan Rombak hatte alte Inschrift erneuert worden. Die zum Gestüt gehörenden Gebäuden republik, auch hier wieder ohne Litas 28,962 Cent wert. Die Anga- Urlaub und war verreist, so daß die beiden Treppenreihen und der sind nur noch Reste erkennbar. Kontrolle. J. R. ben erfolgen ohne Gewähr. 26_PAZ52 16.12.2004 17:39 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

26 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 OSTPREUSSEN HEUTE

Woche für Woche PAZ! Der Weihnachtsmann kam im Advent Kalender der Heimat Hilfstransport bescherte Sensburger Waisenhaus und arme Familien schon vor dem Heiligen Abend m Anfang war die Idee et- einem weiteren Kleintransporter in des Parlamentsausschusses für Ge- Ausdruck für die weihnachtlichen was Gutes zu tun. Eine Idee, Richtung Masuren auf. Es war eine sundheit, Sozialpolitik, Familie und Lebensmittelpakete mit denen 120 A die während der diesjähri- Winterreise nach Masuren mit Eis Sport unterzeichneten Urkunde sozial schwache, kinderreiche Fa- gen Masurenfahrt gegoren wurde. und Schnee und glatten Straßen, heißt es: milien beschenkt wurden. Diese Masuren, das Land der Träume und und es war bitterkalt. Nach 17 Stun- konkrete Hilfe wird auf den Weih- der Sehnsucht, gehört zu den Re- den Autofahrt war es geschafft, das „Hiermit möchte ich Ihnen sehr nachtstischen Freude und Dank- Ostpreußen S/W 2005 gionen der Republik Polen mit der Ziel, das Waisenhaus in Sensburg, herzlich für das bewiesene Ver- barkeit auslösen. Bilder aus vergangener Zeit, höchsten Arbeitslosigkeit; und Kin- erreicht. Der Winter hatte die Stadt ständnis und die Idee der selbstlo- 13 Seiten, 12 Abbildungen, der sowie sozial schwache Familien fest im Griff – so hatte man sich den sen Hilfe zugunsten der Kinder, die Bei dieser Gelegenheit wünsche Format 330 x 310 mm, Spiralbindung sind Verlierer des politischen Um- Winter in Masuren vorgestellt. durch das Schicksal benachteiligt ich Ihnen für das kommende Best.Nr.: 4219 € 14,95 bruchs im Staat. Die Masurenfahrer sind, danken. Weihnachtsfest sowie das Jahr hatten viel Schönes gesehen und Es war ein warmes Gefühl, in er- 2005 Gesundheit, Glück, Gottes Se- entdeckt. Am beeindruckendsten wartungsfrohe und leuchtende Kin- Ihre Hilfe trägt dazu bei, daß so gen und weiterhin eine fruchtbare waren für sie die menschlichen Be- deraugen zu schauen. Die Übergabe manche kindliche Träume in Erfül- Zusammenarbeit in der neuen eu- gegnungen, die Gastfreundschaft, der Kleiderspenden, der Weih- lung gehen; Freude und das Lä- ropäischen Gemeinschaft.“ F. T. die Aufgeschlossenheit, die Freund- nachtssüßigkeiten, der Spielsachen cheln auf den Ge- lichkeit und die Herzlichkeit gewe- und von vielem anderen mehr war sichtern der 88 sen. Aber, wo viel Licht ist, ist auch ein tiefes Erlebnis für die Helfer. behinderten Kin- Ostpreußen in Farbe 2005 13 Seiten, 12 Abbildungen, viel Schatten. Die Rundreise hatte Ähnlich beeindruckend war die der und Jugend- Format 330 x 310 mm, Spiralbindung auch diese Schattenseiten gezeigt Übergabe der weihnachtlichen Le- lichen im Haus Best.Nr.: 4220 € 14,95 und eine zufälligen Kontakt mit ei- bensmittelpakete an 120 bedürftige der sozialen Hilfe nem Waisenhaus für körperlich und kinderreiche Familien. Die Pakete … Wirklichkeit geistig behinderte Kinder beschert. wurden in Ostpreußen gekauft und wird. hatten einen Wert von je rund 50 Die Masurenfahrer wollten ein Euro. Meine große wenig von der Gastfreundschaft, Dankbarkeit brin- die sie erfahren hatten, zurückge- Diese Spenden haben hoffentlich ge ich auch zum ben. Ein wenig die Not derer lin- ein klein wenig geholfen, Masuren in Farbe 2005 dern und Freude denen zu geben, in der Vorweihnachtszeit 13 Seiten, 12 Abbildungen, die durch das soziale Netz gefallen die größte Not zu lindern Format 330 x 310 mm, Spiralbindung Best.Nr.: 4221 € 14,95 sind. – ein wenig Licht auch denen zu bringen, die Zurück in der Bundesrepublik sonst nur Schatten sa- Deutschland wurde der Gedanke in hen. Vielleicht haben die die Tat umgesetzt. Brigitte und Wer- Spenden und Gaben ner Jaschik, Lieselotte und Rolf auch dazu beigetragen, Hilfe für körperlich und geistig be- Weyer, Helfried: Wagner sprachen und schrieben zu- neue Brücken zu schla- hinderte Waisen sowie sozial schwa- Panorama-Kalender Ostpreußen 2005 sammen mit Pastor Fryderyk Tegler gen und für mehr gegen- che Familien: Außer Präsenten für 12 Seiten im Vierfarb-Kunstdruck + Freunde, Bekannte, Verwandte und seitiges Verständnis zu das Waisenhaus, mit denen auf dem Titelblatt und erläuterndes Zusatzblatt, Kollegen an und überzeugten sie, werben. linken Bild gerade eines der Fahrzeu- Querformat: 595 x 305 mm, Kleidung, Wäsche, Spielzeug, Le- ge beladen wird, brachte der Hilfs- Spiralbindung, einzeln eingeschweißt, bensmittel und Geld für diese Ak- Die Aktion wurde vom transport auch 120 Lebensmittelpa- mit außen sichtbarer Motivübersicht Best.Nr.: 4015 € 24,95 tion zu spenden. Die Aktion war ein zuständigen Landrat und kete für bedürftige kinderreiche Fa- voller Erfolg, es wurden 120 Um- dem Regionalparlament milien, von denen eines auf dem zugskartons, die am Ersten Advent der Woiwodschaft Erm- oberen Foto gerade im Sensburger in Ostpreußen übergeben werden land und Masuren unter Sozialamt im Beisein des Amtsleiters sollten. Am späten Abend des anderem mit einer Dan- Julian Osiecki einen neuen glück- 24. November brach die Truppe mit kesurkunde gewürdigt. lichen Besitzer gefunden hat. einem VW-Bus mit Anhänger und In der vom Vorsitzenden Foto: Tegler

Ostpreußen im Bild 2005 Postkartenkalender Lewe Landslied wie wir Kinder sie damals unseren hoffte Wünsche nach diesen Auf- Kirchspiel Tollmingkehmen, Kreis Motive aus Königsberg, Nidden, Ortels- und Familienfreunde, Eltern schenkten – mit säuberlich nahmen erfüllen. Frau Berg ist Goldap. Dank des Internets und burg, Mohrungen, Allenstein, marienburg, Frauenburg u.v.m., 13 Postkarten, 21 x 24 cm geschriebenem Weihnachtsgedicht übrigens die Tochter von Prof. Al- der großen Ostpreußischen Familie Best.Nr.: 4187 € 9,95 an keinem anderen Fest im Jahres- und den besten Wünschen. Mei- fred Berg, der an der Bessel-Ober- hat sie Fotos von einem „halb ver- kreis gehen die Gedanken so stark nen holte ich immer von der ural- realschule in Königsberg war. gessenen kleinen Dorf“ bekommen, zurück in die Vergangenheit wie zu ten Oma Kahnert in der Königs- Während ihrer Gilgenburger Zeit und das nach so langer Zeit, wie sie Weihnachten und damit in die straße, und schon allein die wohnte Irmgard Berg in der Adolf- schreibt. „Eine aufmerksame Enke- Kindheit. Für die Älteren sind es Auswahl war aufregend: Sollte ich Hitler-Straße 8. (Anschrift von Ma- lin hat mich mit ihrer heißgeliebten Erinnerungen an ein Fest in Frie- ein Bildchen mit lichterglänzen- ren Khan: 75 Broomfields Court, Oma, Frau Lisa Zimmermann gebo- den und Geborgenheit in der Hei- dem Weihnachtsbaum oder mit Basildon / Essex, SS13 3LL, UK, E- rene Tietz aus Werxnen zu- mat, für die später Geborenen ber- einsamem Reh im Winterwald Mail: [email protected].) sammengebracht, das war ein Voll- gen sie auch Ängste, denn es wählen? Wie auch immer: Wer treffer. Ein Dank von hier an diese kamen Krieg und Flucht. Und spä- noch etwas besitzt, was diese Von der britischen Insel kommt beiden Frauen, die unsere Doku- Der redliche Ostpreuße 2005 ter dann die ersten Geschenke un- Sammlung bereichern könnte, auch die nächste E-Mail, diesmal mentationen und unser Paten- Ein Kalenderbuch für 2005 mit ausführli- chem Kalendarium, zahlreichen Abbildungen, ter einem bunt geschmückten Tan- wende sich bitte an Herrn Manfred mit einem Wunsch an unsere Zei- schaftsmuseum der Kreisgemein- Geschichten, Anekdoten und Gedichten auf nenbaum, mit einem Weihnachts- Zink, Frau-Holle-Pfad 4 in 38165 tung, den ich aber weitergeben schaft Goldap in Stade um Einiges über 120 Seiten erinner an die alte Heimat. mann, der mit seinem geschulter- Lehre-Flechtorf, muß. Denn wir bereichert haben.“ Und schnell Besr.Nr.: 4170 € 9,95 ten Gabensack durch den Schnee Telefon (0 53 08) besitzen kein Bild schließt Frau Trucewitz noch einen ✁ ✁ stampfte, mit Kerzenschein und 26 66. Vielleicht von dem rus- neuen Suchwunsch an: „Ich suche Bitte liefern Sie mir gegen Rechnung Pfefferkuchenduft – so intensiv, kann uns dann sisch-jüdischen Personen, die auf den Gütern Dor- wie man diesen Zauber nur als unser Königsber- Oberst General schen im Kirchspiel Gurnen und ___Ex. Ostpreußen S/W 14,95 € Kind verspürt. Holen wir ihn aus ger Landsmann Ivan Danilovich Pilzecker, Kotziolken / Langensee ___Ex. Ostpreußen in Farbe 14,95 € der Erinnerung hervor und lassen zum nächsten Cherniakhovsky, im Kirchspiel Dubeningken, Kreis ihn lebendig werden. Weihnachtsfest das der aus Pom- Goldap gewohnt haben, sowie Ein- ___Ex. Masuren in Farbe 14,95 € von einer erfreulich gewachsenen mern stammende Autor Dr. Ni- wohner oder Nachkommen von Fa- ___Ex. Panorama-Kalender 24,95 € So wie Manfred Zink, als er jetzt Sammlung „Weihnachtliches Kö- cholls für sein nächstes Werk be- milien aus dem Dorf Mlinicken / in der Adventszeit eine alte Blech- nigsberg“ berichten. nötigt. Es ist „Some Jewish soldiers Buschbach, Kirchspiel Gurnen ___Ex. Ostpreußen im Bild 9,95 € dose in die Hände bekam, die ein- and officers – 4 personal dedica- zwecks Informationen und Fotos ___Ex. Der redliche Ostpreuße 9,95 € mal Marzipan der Königsberger Ein Zurück in die Kindheit kann tion“ betitelt. Ostpreußen und für eine Dokumentation über das Konditorei Gehlhaar enthielt. Das es unerwartet für alte Gilgenburger Pommern sind in dem Buch be- Kirchspiel Gurnen. (Annelies Tru- + Versandkosten 4,00 € ist natürlich längst vernascht, aber geben, wenn sie keine Fotos mehr rücksichtigt. Das Nachwort schrieb cewitz, Hohenfelde 37 in 21720 diese Dose mit Königsberger Moti- aus ihrer Kindergartenzeit besit- Arno Surminski, den der Autor Mittelnkirchen, Telefon 0 41 42 / Name ven regte unseren Landsmann an, zen. Die hält nämlich Maren Khan seit langem kennt. Der General fiel 35 52.) Ich hoffe wieder sehr auf seine ständig wachsende Königs- geborene Erdmann im britischen 1945 im Kampf um Königsberg. die Hilfe der Ostpreußischen Fami- Telefon berg-Sammlung noch mit Weih- Basildon / Essex in den Händen. Das Standbild des zweimaligen lie und wünsche allen Lesern ein nachtlichem zu bereichern. Er Ihre Mutter war Irmgard Berg die Helden der Sowjetunion steht in besinnliches Weihnachtsfest und Straße, Nr. denkt an Weihnachtskarten und al- von 1935 bis 1937 den NSV-Kin- Insterburg, das von den Russen ein gutes Neues Jahr!“ PLZ, Ort te Fotos, die eine festlich ge- dergarten in Gilgenburg leitete. Tschernjachowsk genannt wird. schmückte, verschneite Pregelstadt Dort arbeitete sie mit Edith Wol- Der Autor benötigt nun ein Bild Diesen Wünschen kann ich mich Datum/Unterschrift zeigen, an Prospekte, Programme lenschläger zusammen. In dieser von dem General, es kann aber nur anschließen mit aller Herzlich- Preußischer Mediendienst von festlichen Veranstaltungen wie Zeit entstanden die sehr schönen auch ein Foto des Insterburger keit und dem Vertrauen auf eine Parkallee 86 · 20144 Hamburg Kirchenkonzerten, Zeitungen aus Kinderfotos, deren Negative geret- Standbildes sein. (Stephen C. J. Ni- weitere so erfreuliche Zusammen- Telefon: 040 / 41 40 08 27 der Adventszeit mit Inseraten von tet werden konnten. Wer also da- cholls, MA, D. Phil, Pomerania, 30 arbeit, damit wir noch viel, viel Telefax: 040 / 41 40 08 58 Königsberger Geschäften, Werbe- mals im Gilgenburger Kindergar- Marle Avenue, Burgess Hill, West mehr bewirken können! www.preussischer-mediendienst.de artikel, Tüten oder andere Ver- ten von Frau Berg betreut wurde, Sussex RH15 8JG, UK, E-Mail: [email protected] packungen mit weihnachtlichem wird mit Sicherheit auf den Fotos [email protected].) Eure Aufdruck und alles zum Thema zu sehen sein. Die Negative hat „Königsberger Marzipan“. Viel- Frau Khan inzwischen an den Und einmal mehr ein Danke- PMD leicht findet sich auch noch ein al- Kreisverband Osterode gesandt, schön an die Ostpreußische Fami- Preußischer ter „Weihnachtsbogen“ mit Gold- sie hat aber alle Aufnahmen auf lie. Im vergangenen Jahr bat Anne- Mediendienst rand und buntem Stammbildchen, dem Rechner und kann also er- lies Trucewitz um Fotos aus dem Ruth Geede 27_30_PAZ52 20.12.2004 11:01 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

GLÜCKWÜNSCHE Folge 52/53 – Weihnachten 2004 27

5. Januar nen, Kreis Ortelsburg, jetzt Horde- jetzt Ahrensfelder Weg 2a, 22926 Reypa, Gustav, aus Aulacken, Kreis ler Straße 6, 44651 Herne, am 9. Ja- Ahrensburg, am 24. Dezember Lyck, jetzt Sieben-Planeten-Straße nuar Wulf, Kurt, aus Königsberg, Insel Ve- 39, 58454 Witten, am 30. Dezember Cöllner, Charlotte, geb. Ewert, aus Al- nedig 5, jetzt Chapeaurougeweg 22, Schulz, Wilhelm, aus Wolittnick, Kreis lenburg, Gerdauer Straße, Kreis 20535 Hamburg Heiligenbeil, jetzt Hoher Weg 2, Wehlau, jetzt Kletterrosenweg 18, 23554 Lübeck, am 29. Dezember 22177 Hamburg, am 4. Januar ZUM 80. GEBURTSTAG Stoßno, Anna-Maria, geb. Mlinarzik, Eggert, Emil, aus Michelsau, Kreis Autenrieth, Hildegard, aus Millau, aus Dullen, Kreis Treuburg, Fritz- Neidenburg, jetzt Uhlenhorst 3, Kreis Lyck, jetzt Kirchheimer Straße ZUM 99. GEBURTSTAG Eisenblätter, Elise, geb. Neumann, aus Reuter-Straße 13, 21698 Harsefeld, 45661 Recklinghausen, am 29. De- 102, 73235 Weilheim, am 6. Januar Jenett, Lina, geb. Powalka, aus Königs- Wehlau, Feldstraße, jetzt Hammer- am 28. Dezember zember Baus, Liesbeth, aus Lissau, Kreis Lyck, walde, Kreis Lyck, jetzt Altenheim stein 28, 59457 Werl, am 4. Januar Tummuscheit, Gertrud, geb. Wilhelm, Fabian, Emil, aus Lübeckfelde, Kreis jetzt Jakobstraße 22, 66115 Saar- Stiemerling, 37412 Herzberg/Harz, Götze, Helene, geb. Kryszon, aus aus Heiligenbeil, Bismarckstraße Lyck, jetzt Grabauer Diek 14, 38462 brücken, am 3. Januar am 31. Dezember Kuckerneese, Kreis Elchniederung, 40, jetzt Wilhelmstraße 10, 25551 Grafhorst, am 5. Januar Bettinhausen, Ursula, geb. Dietrich, jetzt Obervorwerk, 09514 Lenge- Hohenlockstedt, am 30. Dezember Haarfeld, Herta, geb. Preuschat, aus aus Ortelsburg, jetzt Unter den Aka- ZUM 97. GEBURTSTAG feld, am 4. Januar Wiese, Erna, geb. Rempel, aus Wehlau, Groß Leschienen, Kreis Ortelsburg, zien 7, 60596 Frankfurt/Main, am Kledtke, Lisbeth, geb. Czuja, aus Dip- Hennig, Thusnelda, aus Goldbach, Gartenstraße, jetzt Heckenweg 6, jetzt Plöner Straße 1/812, 19057 30. Dezember pelsee, Kreis Lyck, jetzt Piusweg 3, Kreis Wehlau, jetzt Ahornweg 12, 73730 Esslingen, am 6. Januar Schwerin, am 30. Dezember Bialowons, Johann, aus Liebenberg, Piusheim, 33617 Bielefeld, am 9. Ja- 25524 Itzehoe, am 27. Dezember Wiludda, Helene, geb. Brandt, aus Alt Herrendörfer, Erika, geb. Wittkowski, Kreis Ortelsburg, jetzt Sauerländer nuar Knorr, Anna, geb. Schmidt, aus Pr. Ey- Kriewen, Kreis Lyck, jetzt Tückinger aus Kobulten, Kreis Ortelsburg, jetzt Straße 60, 45968 Gladbeck, am 2. Lange, Erich, aus Gr. Drebnau, Kreis lau, Mühlenweg 1, jetzt Breslauer Wald 3, 58135 Hagen, am 2. Januar Amtenbrinksweg 26, 33332 Güters- Januar Samland, jetzt Kakabellenweg 34, Weg 14, 31275 Lehrte, am 25. De- loh, am 29. Dezember Bischoff, Hildegard, aus Sentken, 24340 Eckernförde, am 28. Dezem- zember ZUM 91. GEBURTSTAG Hohmann, Liesbeth, geb. Holz, aus Kreis Lyck, jetzt Heinrich-Haid- ber Kummetz, Emma, geb. Schäwel, aus Goldberg, Elfriede, geb. Smolinski, Ostseebad Cranz, jetzt Pfälzer Stra- Straße 7, 75180 Pforzheim, am 9. Ja- Meseck, Berta, aus Kohling, Kreis Kreuzingen, Kreis Elchniederung, aus Neidenburg, jetzt Bahner Weg ße 8, 65428 Rüsselsheim, am 6. Ja- nuar Danzig, jetzt Schanzenstraße 56, jetzt St.-Hedwig-Straße 5, 48356 18, 41542 Dormagen, am 31. De- nuar Blonsky, Erwin, aus Königsberg-Ro- 34130 Kassel, am 3. Januar Nordwalde, am 2. Januar zember Hohmann, Liesbeth, geb. Berger, aus thenstein, Sperlingsweg 6, jetzt Es- Riechert, Grete, geb. Böttcher, aus Meschke, Meta Luise, geb. Daguhn, Naujoks, Erwin, aus Wartenhöfen, Ostseebad Cranz, Kreis Samland, marchstraße 95, 22767 Hamburg- Neusorge H., Kreis Elchniederung, aus Königsberg, Neue Reiferbahn 4, Kreis Elchniederung, jetzt Tilsiter jetzt Donatusstraße 42, 50259 Puhl- Altona, am 30. Dezember jetzt Johann-Sebastian-Bach-Straße jetzt Malchiner Straße 4, 25524 It- Straße 10, 29525 Uelzen, am 5. Ja- heim, am 6. Januar Böhne, Margarete, geb. Knieschewski, 47, Niemöllerhaus, 65428 Rüssels- zehoe, am 5. Januar nuar Horl, Annemarie, geb. Horl, aus Weh- aus Sillginnen, Kreis Gerdauen, heim, am 8. Januar Vogee, Charlotte, geb. Symanzik, aus Plewe, Blanka, aus Seehöhe, Kreis lau, Parkstraße, jetzt Bongert 2, jetzt Rosenstraße 4, 31737 Rinteln Weszkallnies, Alfred, aus Lassen, Borschimmen, Kreis Lyck, jetzt Wit- Lötzen, jetzt Am Springberg 20, 47906 Kempen, am 27. Dezember Bottke, Erna, geb. Priebe, aus Wicke- Kreis Tilsit-Ragnit und Weßkallen, tringer Straße 11, 45964 Gladbeck, 49214 Bad Rothenfeld, am 27. De- Jahnke, Dr. Ernst, aus Elbing, jetzt nau, Kreis Neidenburg, Tulpenweg Kreis Schloßberg, jetzt Aarstraße 18, am 7. Januar zember Rockwinkler Heerstraße 130, 28325 5, 23919 Berkenthin, am 30. Dezem- 65195 Wiesbaden, am 27. Dezember Saruski, Emma, geb. Sbresny, aus Sie- Bremen, am 27. Dezember ber ZUM 94. GEBURTSTAG gersfeld, Kreis Lyck, jetzt Graben- Kaiser, Edith, geb. Neiß, aus Wehlau, Brosch, Franziska, geb. Suhrau, aus ZUM 96. GEBURTSTAG Faltin, Frieda, aus Dreimühlen, Kreis straße 1, 59320 Enningerloh, am 2. und Berkeln, Kreis Elchniederung, Ragnit, jetzt An den Hubertushäu- Bruderek, Marie, geb. Warich, jetzt Lyck, jetzt Ul. Mazurska 26, 19-314 Januar jetzt Linkstraße 44, 80933 Mün- sern 14, 14129 Berlin, am 9. Januar Parkstraße 6 A, 30952 Ronnenberg, Kalinowo, Polen, am 27. Dezember Schulz, Helmut, aus Lyck, Bismark- chen, am 30. Dezember Clausen, Hedwig, geb. Joswig, aus am 9. Januar Holldack, Fritz, aus Fließdorf, Kreis kstraße, jetzt Wilhelm-Raabe-Straße Konopka, Walter, aus Wilhelmshof, Klein Lasken, Kreis Lyck, jetzt Dorf- Höbermann, Jutta, geb. Schwabe, aus Lyck, jetzt Schweriner Straße 15, 12, 04416 Markkleeberg, am 8. Ja- Kreis Ortelsburg, jetzt Coxwell Ave straße 13, 25872 Wittbek, am 31. Bilderweiten und Königsberg, jetzt 21614 Buxtehude, am 31. Dezember nuar Toronto, Antoria, M4C 3G1, Cana- Dezember Gravenhorststraße 1, 21335 Lüne- Kloß, Gertrud, aus Talussen, Kreis Sobottka, Heinz, aus Theerwisch, da, am 1. Januar Dangel, Jutta, geb. Kantelberg, Schla- burg, am 18. Dezember Lyck, jetzt Grabenstraße 1, 59320 Kreis Ortelsburg, jetzt Tondernstra- Krüger, Elisabeth, geb. Resonnek, aus kalken, Kreis Samland, jetzt Neu- Wisch, Minna, geb. Riedel, aus Pobe- Ennigerloh, am 27. Dezember ße 12, 26127 Oldenburg, am 3. Ja- Mengsguth, Kreis Ortelsburg, jetzt feldweg 18, 51427 Bergisch-Glad- then, Kreis Samland, jetzt Her- Littwin, Richard, aus Kalgendorf, nuar Wengenstraße 7, 67251 Freinsheim, bach, am 4. Januar mann-Kröger-Straße 1, 23669 Tim- Kreis Lyck, jetzt Jiggel 8, 29468 Ber- am 27. Dezember Dobicki, Ursula, geb. Schulz, aus Hei- mendorfer Strand, am 31. Dezember gen (Dumme), am 27. Dezember ZUM 90. GEBURTSTAG Lasars, Erich, aus Suleiken, Kreis ligenbeil, Markt 4, jetzt Fabrikstraße Szameizent, Erna, geb. Bergner, aus Althoff, Wilhelm, aus Keipern, Kreis Treuburg, jetzt Droste-Hülshoff- 18, 66424 Homburg/Saar, am 27. ZUM 95. GEBURTSTAG Memel, jetzt Plumpstraße 6, 23701 Lyck, jetzt Jahnstraße 14, 32602 Vlo- Straße 15, 59192 Bergkamen Dezember Eutin, am 8. Januar tho, am 6. Januar Laukat, Eva, geb. Blei, aus Lötzen, jetzt Fabritz, Eleonore, aus Rhein, Kreis Wiersbitzki, Martha, geb. Butzko, aus Bolscho, Frieda, geb. Dannapfel, aus Hamelmannstraße 20, 26129 Ol- Lötzen, jetzt Habersdorf 13, 93455 Borschimmen, Kreis Lyck, jetzt Kechlersdorf, Kreis Lyck, jetzt Wei- denburg, am 4. Januar Traitsch, am 2. Januar Hauptstraße 16, 23923 Lockwisch, denstraße 13, 94405 Landau, am 2. Mex, Alfred, aus Pobethen, Kreis Sam- Gbur, Christel, geb. Presszenk, aus WOCHENZEITUNG FÜR am 6. Januar Januar land, jetzt Zeißring 12, 37603 Holz- Magdalenz, Kreis Neidenburg, jetzt DEUTSCHLAND Daum, Karla, aus Ortelsburg-Brauerei, minden, am 5. Januar Schwaigernstraße 21, 74226 Nord- DAS OSTPREUSSENBLATT ZUM 93. GEBURTSTAG jetzt Eitel-Fritz-Straße 13, 14129 Neufeld, Charlotte, aus Groß Engelau, heim, am 31. Dezember Chefredakteur: Gronau, Elfriede, geb. Vogel, aus Berlin, am 2. Januar Kreis Wehlau, jetzt Reininghauser Gehrmann, Ursula, aus Bartenstein, Hans-Jürgen Mahlitz Großudertal, Kreis Wehlau, jetzt Heiser, Anna, geb. Riedel, aus Altlin- Straße 3-5, 51643 Gummersbach, jetzt Osterholzstraße 44, 34266 Nie- (Verantwortlich f. d. redaktionellen Teil) Manteuffelstraße 15, 12203 Berlin, den, Kreis Gumbinnen, jetzt Fried- am 8. Januar stetal, am 5. Januar am 6. Januar landstraße 58, 23701 Eutin, am 9. Neumann, Hans-Hubert, aus Starken- Grabowski, Heinz, aus Sanditten, Op- Chef vom Dienst, Leserbriefe, Bü- Ruth, Magda, geb. Stunkat, aus Tram- Januar berg, Langhöfel Dorf, Kreis Wehlau, pen Vorwerk, Kreis Wehlau, jetzt W. cher: Rebecca Bellano; Politik, Pa- norama, Preußen/Berlin: Hans men, Kreis Elchniederung, jetzt Kleinewalter, Gerda, geb. Kullick, aus jetzt In den Löser 22, 64342 See- Farragut, Chicago 60625, am 5. Ja- Heckel; Kultur, Unterhaltung, Leben Goldammerweg 2, 40760 Meer- Lyck, jetzt An der Kanzlei 4, 24972 heim-Jugenheim, am 1. Januar nuar heute: Silke Osman; Geschichte, busch, am 5. Januar Steinbergkirche, am 3. Januar Prinz, Else, geb. Zilkenath, aus Tapiau, Grohmann, Elisabeth, geb. Chedor, Landeskunde, Ostpreußen heute: Wrobel, Helmut Karl, aus Kilianen, Klimaschewski, Gustav, aus Prostken, Memellandstraße, Kreis Wehlau, verw. Mankau, aus Stradaunen, Dr. Manuel Ruoff; Heimatarbeit, Aktuelles: Florian Möbius; Ostpreu- Kreis Treuburg, jetzt Goldbergstra- Kreis Lyck, jetzt Kirchberg 2, 06420 jetzt Achterstraße 20, 23774 Heili- Kreis Lyck, jetzt Albrecht-Dürer- ßische Familie: Ruth Geede. ße 1, 63667 Nidda, am 20. Dezem- Dalena, am 1. Januar genhafen, am 1. Januar Straße 53, 31515 Wunstorf, am 28. Freie Mitarbeiter: Wilfried Böhm, Dr. ber Kryschak, Eduard, aus Scharfenrade, Rexa, Erich, aus Kandien, Kreis Nei- Dezember Richard G. Kerschhofer (Wien), Hans- Kreis Lyck, jetzt Richtweg 20, 28844 denburg, jetzt Röntgenstraße 34, Gründler, Edith, aus Heldenfelde, Joachim von Leesen, Jürgen Liminski. ZUM 92. GEBURTSTAG Weyhe, am 28. Dezember 58097 Hagen, am 29. Dezember Kreis Lyck, jetzt Stegerstraße 3, Verantwortlich für den Anzeigen- Anhut, Erna, geb. Fuchs, aus Allen- Maßner, Maria, geb. Maslows, aus Rohrschneider, Liesbeth, geb. Bo- 52146 Würselen, am 5. Januar teil: Knut Bantow. burg, Markt, Kreis Wehlau, jetzt Nagladden, Groß Lemkendorf, Kreis rowski, aus Soffen, Kreis Lyck, jetzt Hoffmann, Wolf-Dieter, aus Lyck, jetzt Anschrift für alle: Parkallee 84/86, Brandenburger Straße 11, 30952 Allenstein, jetzt Dohlenstraße 4, Arendsweg 15, 13055 Berlin, am 9. Würzburger Straße 14, 64291 20144 Hamburg. Verlag: Landsmann- Ronnenberg, am 2. Januar 26676 Barßel, am 6. Januar Januar Darmstadt, am 3. Januar schaft Ostpreußen e.V., Parkallee 86, 20144 Hamburg. Preußische Allge- Bittner, Charlotte, geb. Finkenstein, Pawelzik, Helene, aus Schönhorst, Rother, Frieda, geb. Konstanty, verw. Junk, Werner, aus Zoppot, jetzt Im meine Zeitung/Das Ostpreußenblatt aus Ortelsburg, jetzt Dickenbruch- Kreis Lyck, jetzt Am Schaperkamp Schmidt, aus Petersgrund, Kreis Braungeröll 22, 60431 Frankfurt/M., ist das Organ der Landsmannschaft straße 24, 58135 Hagen, am 8. Janu- 12, 31088 Winzenburg, am 31. De- Lyck, jetzt Arnimstraße 61 b, 23566 am 30. Dezember Ostpreußen und erscheint wöchent- ar zember Lübeck, am 7. Januar Kipar, Richard, aus Lindenort, Kreis lich zur Information der Mitglieder Brand, Hildegard, aus Lyck, jetzt Vor Sarg, Helene, geb. Wielgoss, aus Groß- Rudzewski, Herta, geb. Gerhardt, aus Ortelsburg, jetzt Westerkampstraße des Förderkreises der Landsmann- schaft Ostpreußen. – Ab 1. 1. 2003 dem Brückentor 4, 37269 Eschwe- dorf, Kreis Johannisburg, jetzt Schil- Rastenburg, Hindenburgstraße, jetzt 13, 31311 Uetze, am 2. Januar Bezugspreis Inland 7,55 € monatlich ge, am 6. Januar lerstraße 40, 39218 Schönebeck, am Friedrichshof, Friedrichstraße, Klebba, Herbert, aus Rhein, Kreis Löt- einschließlich 7 Prozent Mehrwert- Buhren, Anna, geb. Jogmin, aus Dan- 5. Januar 42655 Solingen, am 15. Dezember zen, jetzt Nordenhamer Straße 2, steuer, Ausland 9,50 € monatlich, nenberg, Kreis Elchniederung, jetzt Schöler, Otto, aus Camstigal und Kö- Schimkat, Adolf, aus Kassuben, Kreis bei Stein, 13581 Berlin, am 28. De- Luftpost 13,20 € monatlich. Ab- bestellungen sind mit einer Frist von Lortzingstraße 11, 47226 Duisburg nigsberg-Ponarth, Karschauer Stra- Ebenrode, jetzt Clarenberg 15, zember einem Monat zum Quartalsende OT Rheinhausen, am 7. Januar ße 40, jetzt Auf dem Essenberg 4, 44263 Dortmund, am 30. Dezember Kniza, Erich, aus Höhenwerder, Kreis schriftlich an den Verlag zu richten. Diesing, Georg, aus Rehwalde, Kreis 27243 Harpstedt, am 7. Januar Schwarz, Lydia, geb. Hölge, aus Lyck, Ortelsburg, jetzt Södelerstraße 26, Konten: HSH Nordbank, BLZ 210 500 Elchniederung, jetzt Peter-Simons- Unruh, Heinz, aus Fedderau, Kreis Kreishaus, jetzt Diakoniewerk, 61231 Bad Nauheim, am 28. De- 00, Konto-Nr. 192 344 000. Postbank Straße 8, 53879 Euskirchen, am 28. Heiligenbeil, jetzt Brunnenstraße 3, 24848 Kropp, am 9. Januar zember Hamburg, BLZ 200 100 20, Konto-Nr. 84 26-204 (für Vertrieb); Konto-Nr. Dezember 65558 Holzheim, am 6. Januar Somplatzki, Anna, geb. Mosdzen, aus Koslowski, Traute, aus Rostken, Kreis 907 00-207 (für Anzeigen). – Für un- Eggert, Else, geb. Rabe, aus Wehlau, Schützengrund, Kreis Ortelsburg, Lyck, jetzt Weissenburgstraße 54, verlangte Einsendungen wird nicht Kirchenstraße, jetzt Spiekershäuser ZUM 85. GEBURTSTAG jetzt Anger Weg 3 A, 45897 Gelsen- 40476 Düsseldorf, am 4. Januar gehaftet. Rücksendung erfolgt nur, Straße 8, 34266 Niestetal, am 29. Alex, Otto, aus Schirrau, Neu Schir- kirchen, am 6. Januar Krenz, Elisabeth, aus Groß Borken, wenn Porto beiliegt. Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 26. Druck: Rautenberg Dezember rau, Kreis Wehlau, jetzt Husumweg Stellmacher, Erna, geb. Schwirblat, Kreis Ortelsburg, jetzt Engernweg Druck GmbH, 26787 Leer (Ostfries- Frenzel, Herta, geb. Broschat, aus 5, IV. Stock, 22926 Ahrensburg, am aus Schakendorf, Kreis Elchniede- 12, 33100 Paderborn, am 6. Januar land). – ISSN 0947-9597. Klein Nuhr, Schön Nuhr, Kreis Weh- 31. Dezember rung, jetzt Mühlendamm 8, 25721 Lau, Betty, aus Puspern, Kreis Gum- Telefon (040) 41 40 08-0 lau, jetzt Grauheide 9, 24536 Neu- Bartsch, Walter, aus Ortelsburg, jetzt Eggstedt, am 31. Dezember binnen, jetzt Carl-Gördeler-Straße Telefon Redaktion (040) 41 40 08-32 münster, am 3. Januar Bussardring 24, 30916 Isernhagen, Strehl, Dorothea, geb. Vöhringer, aus 19, 28327 Bremen, am 30. Dezem- Fax Redaktion (040) 41 40 08-50 Fuchs, Walter, aus Lyck, Blücherstraße am 5. Januar Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt Witte- ber 8, jetzt Auf dem Greite 15, 37081 Berg, Gertraud, geb. Luttkus, aus Kur- kind Straße 98 A, Theodor-Flied- Malunat, Hannelore, aus Groß Enge- Telefon Anzeigen (040) 41 40 08-41 Telefon Vertrieb (040) 41 40 08-42 Göttingen, am 1. Januar renberg, Kreis Elchniederung, jetzt ner-Heim, 44139 Dortmund, am 30. lau, Kreis Wehlau, jetzt Wahnen- Fax Anz./Vertrieb (040) 41 40 08-51 Janz, Betty, geb. Sellau, aus Ackeln, Waldstraße 5-7, 23812 Wahlstedt, Dezember kamp 22, 42697 Solingen, am 8. Ja- Kreis Elchniederung, jetzt Bom- am 31. Dezember Tiller, Charlotte, geb. Hakensohn, aus nuar http://www.preussische-allgemeine.de bergweg 27, DRK-Heim Zi. 26, Blazey, Gertraud, geb. Radoch, aus Rockeimswalde, Miguschen, Kreis Orzelski, Otto, aus Höhenwerder, E-Mail: 34431 Marsberg, am 7. Januar Lyck, Lycker Garten 45, jetzt Am Wehlau, jetzt Feldtor 14, 27389 Fin- Kreis Ortelsburg, jetzt Preisstraße [email protected] Kipar, Lotty, geb. Szostack, aus Sie- Holm 2, 24790 Schacht-Audorf, am tel, am 9. Januar 20, 45355 Essen, am 8. Januar [email protected] den, Kreis Lyck, jetzt Waldingstraße 2. Januar Tuttas, Heinrich, aus Ortelsburg, jetzt Otterbeck, Waltraud, geb. Pohlke, aus [email protected] 1, 22391 Hamburg, am 9. Januar Bohlmann, Gertrud, geb. Kowalzik, Goethestraße 20, 27711 Osterholz- Heilsberg, jetzt Lange Straße 48, Krause, Alfred, aus Frischenau, Kreis aus Treuburg, jetzt Bosteler Trift 71, Scharmbeck, am 3. Januar 49080 Osnabrück, am 4. Januar Landsmannschaft Ostpreußen: Wehlau, jetzt Hoppenbichlstraße 8, 27283 Verden, am 30. Dezember Wittke, Annemarie, geb. Wittke, aus Pischl, Gertrud, geb. Wichmann, aus http://www.LM-Ostpreussen.de Bosies, Plauen, Kreis Wehlau, jetzt Wald- Bundesgeschäftsstelle: 84489 Burghausen, am 27. Dezem- Luise, geb. Gailus, aus Inse, Alt Dollstädt, Kreis Pr. Holland, jetzt [email protected] ber Kreis Elchniederung, jetzt Am Ban- straße 14, 79224 Umkirch, am 9. Ja- Am Kesselpfuhl 39, 13437 Berlin, Pressestelle: Lojewski, Richard von, aus Kreuz- sapark 18, 63263 Neu-Isenburg, am nuar am 28. Dezember [email protected] born, Kreis Lyck, jetzt Altenheim, 29. Dezember Wohlers, Charlotte, geb. Jendreizik, Radzik, Walter, aus Plohsen, Kreis Or- Ritterstraße 11, 48653 Coesfeld, am Chaborski, Karl, aus Klein Schiema- aus Königsberg, Hammerweg 81, telsburg, jetzt Kirchstraße 14, 32339 27_30_PAZ52 20.12.2004 11:02 Uhr Seite 2 (Schwarz/Process Black Auszug)

28 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 HEIMATARBEIT

HEIMATKREISGRUPPEN tag eingeladen. Christian Joachim be- war. Ruth Rescheleit gratulierte den LANDSMANNSCHAFTLICHE ARBEIT Gumbinnen – Sonnabend, 12. Fe- grüßte die große Anzahl von Mitglie- Geburtstagskindern. Vorsitzender bruar, 14 Uhr, fastnächtlich-fröhliches dern und Gästen, die sich eingefun- Dieter Leitner hatte eine Tombola mit LANDESGRUPPEN Zusammensein der Gumbinner im den hatten. Traditionsgemäß galt wertvollen Preisen wie Büchern über Haus der Heimat, Vor dem Holstentor seine Gratulation den gewesenen Mit- Danzig, Ost- und Westpreußen, 2, bei Kaffee und Kuchen. Das Haus gliedergeburtstagen. Nach einem ge- Leuchtern, Süßigkeiten und vielem BERLIN fen kulturinteressierter Landsleute der Heimat ist mit der U 2, Bahnsta- meinsam gesungenen Lied führte Hil- anderen zugunsten beider Gruppe zur Lovis Corinth Ausstellung in der tion Messehallen zu erreichen. Aus- degard Drogomir den Lebensweg des veranstaltet. Margot Matern präsen- Vors.: Hans-Joachim Wolf, Hamburger Kunsthalle, Glockengieß- kunft und Organisation, Mathilde Rau, Philosophen Arthur Schopenhauer tierte die Bernsteinarbeiten ihres ver- Telefon (03 37 01) 5 76 56, erwall am Hauptbahnhof. – Sonntag, Saseler Mühlenweg 60, 22395 Ham- aus, der am 2. Februar 1788 in Danzig storbenen Mannes Winfrid. Als Gast Habichtweg 8, 14979 Groß- 13. Februar, 14 Uhr, Besuch der Ditt- burg, Telefon (0 40) 6 01 64 60. geboren wurde. Und nach einem be- zeigte Annamarie Michel ihre groß- beeren, Geschäftsführung: chenbühne in Elmshorn zur Auffüh- Heiligenbeil – Zum Ostpreußentref- wegten Leben starb er am 18. Septem- formatigen Fotografien. Wie alle guten Telefon (0 30) 23 00 53 51, rung von „Königin Luise“. Gesamt- fen in Berlin vom 21. und 22. März ber 1860. Mit einer ausführlichen Le- Fotografen demonstrierte auch sie, Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90, preis einschließlich Kaffeegedeck und 2005 fährt die Gruppe am 20. Mai, 8 sung führte Jutta Starosta die daß mit dem „Lichtzeichnen“ auf der 10963 Berlin Eintritt. 15 Euro (Selbstfahrer), 25 Eu- Uhr, ab Hamburg ZOB. Landsleute Anwesenden in die geschichtsträchti- Emulsion des Films künstlerische ro (Busfahrt). Der Bus fährt ab Kir- aus allen Landkreisen Ostpreußens ge Stadt Danzig ein. Mit einem Dia- Aussagen zu machen sind, die sich in Mi., 12. Januar, Frauengruppe der LO, chenallee, Hauptbahnhof. Zeiten: Ab- können teilnehmen. Fahrpreis 135 Eu- vortrag untermalte Bernd Hüttner die- keinem anderen Medium nachvollzie- 13.30 Uhr, „Die Wille“, Willhelm- fahrt des Busses, 14 Uhr, ro im Doppelzimmer mit Halbpen- sen interessanten Bericht, er ließ die hen lassen. Sie sind wie jede andere straße 115, 10953 Berlin. „Lieder Kaffeetrinken 15 Uhr, Theaterauffüh- sion, Einzelzimmer in begrenzter An- bedeutendsten Bauwerke wie die goti- Kunst das Ergebnis starker Gefühle, und Gedichte über Ostpreußen“. rung, 16 Uhr, Rückfahrt gegen 18.30 zahl (165 Euro). 20. Mai, Fahrt nach sche Marienkirche, das Rathaus, den einer großen Leidenschaft. Herzlich Rechenschafts- und Kassenbericht. Uhr. Anmeldungen bei Lm. Brids- Berlin, in Berlin große Stadtrundfahrt Artushof, das Krantor und Hafenan- begrüßt wurde vom Vorsitzenden die Anfragen: Marianne Becker, Telefon zuhn, Telefon 6 93 35 20. Die Einzah- (ca. vier Stunden). 21. und 22. Mai, Be- sichten lebendig werden, er zeigte Bil- Landesvorsitzende, Anneliese Franz, 7 71 23 54. lungen müssen auf das Konto der such des Ostpreußentreffens. Am 22. der vor der Zerstörung und nach dem die langjährige Mitglieder ehrte. Das Do., 13. Januar, Pillkallen, Stallupö- Landsmannschaft Ostpreußen, Kon- Mai, gegen 16 Uhr, Rückreise. Nähere Wiederaufbau. Es waren zwei wun- Treuezeichen in Gold erhielten Gerda nen, 13.30 Uhr, Haus des Älteren tonummer: 96 052 01, BLZ. 200 100 Informationen beim K. Wien, Telefon derbare Vorträge, denen man noch Köhler (46 Jahre Mitglied) und Emmi Bürgers, Werbellinstraße 42, 12053 20, Postbank Hamburg bis zum 25. Ja- (0 41 08) 49 08 60, ab 18 Uhr. länger hätte lauschen mögen. Klotzek (35 Jahre), für die Kurt Hügle Berlin, Faschingsfeier. Anfragen nuar erfolgen. – Jeden 1. Mittwoch im Kitzingen – Freitag, 14. bis Sonntag, Nadel und Urkunde entgegennahm. Pillkallen: Erna Müller, Telefon (03 Monat, von 15 bis 17 Uhr, wird im FRAUENGRUPPE 16. Januar, erholsame Tage in Bad Hügle selbst erhielt für seine künstle- 30 56) 5 79 72, Stallupönen: Günter Haus der Heimat, Vor dem Holstentor Hamburg-Bergedorf – Dienstag, 11. Kellberg. Anmeldungen unter Telefon rischen Aktivitäten eine Sondereh- Kropp, Telefon 3 31 25 90. 2, der Raum Nr. 13 für Interessierte Januar, 14 Uhr, Fahrt zur Ausstellung: (0 93 21) 44 05. rung. Ausgezeichnet wurden auch geöffnet sein. „Ich, Lovis Corinth“ in der Hamburger Landshut – Dienstag, 4. Januar, 12 Irmgard Studemund (34 Jahre), Hilde- HAMBURG Kunsthalle. Interessenten melden sich Uhr, Neujahrs-Essen im Gasthaus An- gard Diehl, Reinhard Grütz, Sieglinde BEZIRKSGRUPPEN bei Gisela Harder, Telefon (0 40) 7 37 imiller. – Bei der letzten Zusammen- Kaeber und Walter Kelch. Das Treue- Vors.: Hartmut Klingbeutel, Billstedt – Jeden 1. Dienstag im Mo- 32 20. kunft wurden für langjährige Mit- zeichen in Silber wurde an Christiane Kippingstraße 13, 20144 nat, von 15 bis 18 Uhr, trifft sich die gliedschaft folgenden Personen mit Mertz und Rudi Seemann vergeben. Hamburg, Telefon (0 40) 44 Gruppe im Restaurant Bistro, Möllner BADEN-WÜRTTEMBERG Urkunden geehrt: Emmy Silkeit (Eh- Für die nicht Anwesenden Elfriede 49 93, Mobiltelefon (01 70) Landstraße 27, Billstedter Marktplatz renmitglied/55 Jahre), Editha Juschka Nentwig (Gold) und Brigitta Franken- 3 10 28 15. Stellvertreter: im Ärztehaus (Juli/August nicht). Die Vors.: Uta Lüttich, Feuerba- (Ehrenmitglied/55 Jahre), Helene berg (Silber) wird Vorsitzender Schrö- Walter Bridszuhn, Friedrich-Ebert- Gestaltung der Treffen beinhaltet The- cher Weg 108, 70192 Stutt- Misch (Ehrenmitglied/35 Jahre), An- der die Ehrungen zu einem späteren Damm 10, 22049 Hamburg, Tel./Fax. (0 men wie: Heimatkunde, Kultur, Sin- gart, Telefon und Fax (07 neliese Siebert (55 Jahre), Käthe Rad- Zeitpunkt überreichen. 40) 6 93 35 20. gen, Ausflüge, Filmvorführungen und 11) 85 40 93, Geschäftsstel- zio (20 Jahre). Mit Urkunden und Ab- Gelnhausen – Die Gruppe hat das Tagesereignisse. Gäste sind herzlich le: Haus der Heimat, zeichen wurden geehrt: Lisbeth seltene Glück einen Landsmann zu LANDESGRUPPE willkommen. Nähere Informationen Schloßstraße 92, 70176 Stuttgart, Telefon Schirmer (Schatzmeisterin/20 Jahre), haben, der in Königsberg Schüler bei Mittwoch – 19. Januar, 15 Uhr, Tref- bei Annelie Papiz, Telefon 73 92 60 17. und Fax (07 11) 6 33 69 80 Christl Weiß (Kulturwart (10 Jahre). Ernst Wiechert war. Er wurde am 23. Treueurkunden: Ursula Kunert (7 Jah- November 1910 in Königsberg gebo- Schwenningen – Donnerstag, 13. Ja- re), Ute Eichhorn (6 Jahre), Gisela ren. Über seine Schulzeit in Königs- H ÖRFUNK UND F ERNSEHEN nuar, 14.30 Uhr, Seniorentreffen im Hoffmann (6 Jahre), Werner Schirmer berg und den von allen Schülern ge- Restaurant Thessaloniki. Es werden (6 Jahre), Reinhard Poneleit (5 Jahre), liebten Lehrer Ernst Wiechert, hat er Sonntag, 26. Dezember, 9.20 Uhr, Sonntag, 2. Januar, 23.40 Uhr, ZDF: Geschichten zur Winterzeit aus der Irmgard Adelsperger (5 Jahre), Edel- schon oft und gerne berichtet, sehr le- WDR 5: Alte und Neue Heimat. ZDF-History – Schicksalsjahr 1945. Heimat, jenseits von Oder und Neiße traut Keher (5 Jahre) und Inge Scheidl bendig erinnert es sich an diese Zeit. Dienstag, 28. Dezember, 22.30 Uhr, Montag, 3. Januar, 0 Uhr, NDR: Hit- vorgetragen. (5 Jahre). Auch über das damalige Leben und SWR: Offiziere gegen Hitler – Ver- lers Tagebücher – Der größte Stuttgart – Magda Bessel stellte „Ag- Geschehen in dieser Stadt weiß Gerd schwörung der ersten Stunde. Schwindel aller Zeiten. nes Miegel“ vor. Geboren in Königs- BREMEN Reuter vieles zu erzählen. Dazu gehört Mittwoch, 29. Dezember, 11.30 Uhr, Dienstag, 4. Januar, 23.15 Uhr, SWR: berg am 9. März 1879 als Tochter des auch der miterlebte Untergang dieser WDR: Hier und Heute. Auschwitz und kein Ende (1/4) – Ehepaares Gustav Adolf Miegel und Vors.: Helmut Gutzeit, Tel. seiner Heimatstadt. Dieses auch nur, Donnerstag, 30. Dezember, 19.20 „Nachkriegszeit – Die schwarze seiner Frau Helene Wilhelmine, geb. (04 21) 25 06 68, Fax (04 21) da er gerade nach einer Verwundung Uhr, 3sat: Kennwort Kino – Die Milch der Frühe“. Hofer. Sie erlebte eine glückliche 25 09 29, Hodenberger in Heimaturlaub dort weilte und die NS-Diktatur im deutschen Film. Freitag, 7. Januar, 20.15 Uhr, 3sat: Kindheit in Königberg, wo sie bereits Straße 39 b, 28355 Bremen. schrecklichen Bombenagriffe miterle- Donnerstag, 30. Dezember, 22.30 Georg Gärtner – Hitlers letzter 1901 mit ihrer Dichtkunst Aufsehen Geschäftsführer: Bernhard ben mußte. Das neue Domizil nach Uhr, SWR: Offiziere gegen Hitler – Soldat. Dokumentation über ei- erregte. Auf ihren Auslandsreisen Heitger, Telefon (04 21) 51 06 03, Heil- der Flucht baute Gerd Reuter sich im Staatsstreich im Untergang. nen Kriegsgefangenen, der bis nach Frankreich und England er- bronner Straße 19, 28816 Stuhr hessischen Biebergemünd. Ostpreu- Mittwoch, 29. Dezember, 20.15 Uhr, 1955 auf der Flucht war. weiterte sie sich ihr Lebenskreis – sie ßen lebt nicht nur in seinem Herzen 3sat: Schlesiens Wilder Westen – Freitag, 7. Januar, 20.15 Uhr, 3sat: begann mit dem verfassen von Balla- Landesgruppe – Sonderbusreise für sondern in seiner ganzen Umgebung. Heimatfilm von Ute Bandura. Wie aus Feinden Freunde wur- den und Liedern die ihren ersten den BdV nach Königsberg vom 3. bis Zusammen mit seiner lieben Frau Sonntag, 2. Januar, 9.20 Uhr, WDR 5: den. Dokumentation über Kriegs- Ruhm begründen. Nach ihrem Schwe- 16. August. Folgende Leistungen sind Gerda und dem in der Nachbarschaft Alte und Neue Heimat. gefangene. sternexamen erkrankte sie schwer im Reisepreis enthalten: Fahrt im mo- lebendem Sohn mit Familie, gibt er je- und muß Berlin verlassen. Sie wende- dernen Schlafsesselbus. Übernach- dem Tag seines Daseins einen Sinn. te sich dem Lehrerinnenberuf zu. tungen: 2x in Schneidemühl (Hotel Anläßlich seines 94. Geburtstages Wir gratulieren ZUR EISERNEN HOCHZEIT (65) Aber auch diese Ausbildung muß sie Elite), 9x in Königsberg (Hotel Balti- überreichte die Vorsitzende der Grup- Fortsetzung von Seite 27 Halbig, Bruno, aus Eichstätt, und aus gesundheitlichen Gründen abbre- ka), 1x in Memel (Hotel Klaipeda), je- pe, Margot Noll, für sein segensrei- Frau Gertrud, aus Memel, jetzt Am chen. 1906 wird sie nach Hause geru- weils in einem DZ mit Bad oder Du- ches mitarbeiten, das Treuezeichen in Wiesengrund 1, 91126 Schwabach, fen, denn die sehr leidende Mutter sche/WC. Basis: Halbpension, Gold. Espelkamp, am 4. Januar am 16. Dezember kommt in eine Pflegeanstalt und Ag- Deutschsprechende Reiseleitung Gießen – Die Gruppe hatte zur 55- Reimann, Gertrud, geb. Bünsch, aus Westphal, Walter, und Frau Irmgard, nes Miegel übernimmt die Betreuung ab/bis Grenze „Mamonowo“, Palm- Jahrfeier eingeladen. Die 1. Vorsitzen- Kickwieden, Kreis Ebenrode, jetzt geb. Kuschel, aus Osterode, jetzt ihres erblindeten, geliebten Vaters, nicken Aussichtsplattform, Kurtaxe de, Erika Schmidt, begrüßte die zahl- Joh.-Meyer-Straße 50 B, 21031 Oldenburger Landstraße 10, 23701 den sie elf Jahre bis zu seinem Tod für die Kurische Nehrung, Fährpassa- reichen Gäste und Mitglieder. Unter Hamburg, am 29. Dezember Eutin, am 28. Dezember (1914) pflegt. In ungesicherten Le- ge von Memel nach „Neringa“, Vogel- den geladenen Gästen war der Stadt- Richter, Käthe, geb. Schneider, aus Pa- bensverhältnissen zurückbleibend, warte Rossitten, Eintrittsgelder Inster- verordnetenvorsteher Dieter Gail und terswalde, Kreis Wehlau, jetzt Putt- ZUR DIAMANTENEN HOCHZEIT wird ein neuer Anfang von ihr gefor- burg und Gumbinnen und Stadtrat Wolfgang Ise in Vertretung land 6, 31634 Steimbke, am 9. Janu- (60) dert. 1916 erhält sie den Kleistpreis. Mittagessen in Trakehnen. Nicht ein- des Oberbürgermeisters. Anwesend ar Bossy, Heinz, und Frau Annemarie, 1920 bekommt sie schließlich einen geschlossen: sonstige Mahlzeiten und waren auch die Vorsitzende der Lan- Schimanski, Herbert, aus Seehag, geb. Preß, aus Merunen, Kreis Arbeitsplatz als Schriftleiterin an der Getränke, persönliche Ausgaben und desgruppe, Anneliese Franz, der Vor- Kreis Neidenburg, jetzt Wehrbruch- Treuburg, jetzt Sandkuhle 14, Ostpreußischen Zeitung. Im selben Reiseversicherungen. Reisepreis pro sitzende der Gruppe Wetzlar, Hans- weg 11, 41748 Viersen, am 5. Januar 23714 Malente-Gremsmühlen, am Jahr erscheint ihr 3. Buch: „Lyrik, Person im DZ bei mindestens 30. Teil- Jürgen Preuß, und vom BdV Manfred Schimpfle, Ilse-Marie, aus Lyck, jetzt 29. Dezember Balladen, Dichtungen, die die Heimat nehmern: 998 Euro (Einzelzimmer Luschtinetz. Erika Schmidt konnte Peter-Trumm-Weg 1, 85778 Haim- Langhans, Gerhard, aus Reddenau, besingen“ im Eugen Diederichs Ver- 1.285 Euro), Visabesorgung Rußland noch einmal darstellen, daß der Ver- hausen, am 6. Januar Kreis Pr. Eylau, und Frau Maria, lag. Im Februar 1945 muß auch Agnes 80 Euro; für Trinkgeld dortiger russi- lust der Heimat sehr tragisch war. Das Schütz, Herbert, aus Seesken, Kreis geb. Röhrs, aus Schloßberg, Gar- Miegel ihre geliebte Heimat verlassen. scher Reiseleitung, dem Busfahrer so- Einleben im zerstörtem Gießen war Treuburg, jetzt Brachter Straße 26, tenstr. 10, jetzt Hopfenberg 3, Mit ihrer getreuen Elsie Schmidt fin- wie einer Reiserücktrittsversicherung mit viel Aufbauarbeit verbunden. In- 41334 Nettetal, am 31. Dezember 38271 Baddeckenstedt, am 29. De- den sie Aufnahme in dänischen La- 50 Euro. Eine Krankenversicherung zwischen sind über 55 Jahre vergan- Skupsch, Werner, aus Kobulten, Kreis zember gern. Erst im Mai 1948 bekommt sie müßten sie noch persönlich abschlie- gen und man fühlt sich als Gießener. Ortelsburg, jetzt Kokkedahler Weg Podufal, Robert, und Frau Erna, geb. zwei kleine Zimmer in Bad Nenndorf ßen. Anmeldungen müssen bis zum Nur einmal im Monat, am zweiten 39, 25917 Leck, am 7. Januar Rogalla, aus Jürgen, Kreis Treu- zugewiesen. Ihr neues „Zuhause“ wird 15. Januar 2005 schriftlich erfolgen an Freitag, ist man wieder ein „echter“ Tietz, Gerhard, aus Wehlau, Kleine burg, jetzt Steglitzerstraße 19j, weiter ihre Wirkungsstätte. Als „Mut- Irmgard Holweck, Parkstraße 6, 28209 Ost- und Westpreuße. Als die Rote Ar- Vorstadt, jetzt Forststraße 203, 22045 Hamburg, am 2. Januar ter Ostpreußens“ wird sie mit vielen Bremen. mee herannahte, floh die ostpreußi- 70193 Stuttgart, am 27. Dezember Auszeichnungen geehrt. Sie stirbt am sche Bevölkerung in Richtung Westen. Upadek, Werner, aus Mensguth, Kreis ZUR GOLDENEN HOCHZEIT 27. Oktober 1964 in Salzuflen. Sie HESSEN Heinz Schmidt zeichnete nochmals Ortelsburg, jetzt Auf dem Doren 42, Beyer, Heinz, aus Schloßbach, Kreis bleibt bis heute die viel geliebte Hei- die Fluchtwege auf, die über Pillau 29559 Wrestedt, am 8. Januar Ebenrode, und Frau Hildegard, matdichterin. Lm. Urbat dankte Frau Vors.: Anneliese Franz, geb. und Frauenburg übers Frische Haff Werner, Frank, aus Rastenburg, jetzt geb. Holzmann, aus Bodenwerder, Bessel für ihre fleißige Arbeit. Wlottkowski, Telefon und gingen. Die Totenehrung erfolgte auch Friedrich-Ebert-Straße 157, 34119 jetzt Lange Grund 7, 37619 Boden- Fax (0 27 71) 26 12 22, Hohl durch Heinz Schmidt. „Zwischen Kassel, am 9. Januar werder, am 30. Dezember BAYERN 38, 35683 Dillenburg Schmerz und Auftrag – Gedenken am Werts, Betty, geb. Gedack, aus Wehlau, Post, Helmut, aus Baringen, Kreis Wegesrand“ war der Leitgedanken Pogegener Straße, jetzt Am Galgen- Ebenrode, und Frau Elisabeth, geb. Vors.: Friedrich-Wilhelm von Hans-Jürgen Preuß. Blühendes berg 31, 86381 Krumbach, am 30. Döpke, aus Wennerstorf, jetzt Dan- Böld, Tel. (08 21) 51 78 26, Darmstadt – Renate Schax hielt ei- Land, reifende Scholle, so trägt man Dezember gerserweg 15, 21279 Wennerstorf, Fax (08 21) 3 45 14 25, Hei- nen Diavortrag über die Heimat ihres das Bild der Heimat in sich. Behütete Wiemer, Werner, aus Ostseebad am 29. Dezember lig-Grab-Gasse 3, 86150 Vaters – Samland und das nördliche Kindheit in Ostpreußen, Entwurzlung Cranz, Kreis Samland, jetzt Schiller- Sunkel, Gerhard, aus Johannesburg, Augsburg, E-Mail: info@ Ostpreußen. Zum ersten Mal war sie durch Flucht, schwierige Wohnungs- straße 116, 27570 Bremerhaven, am und Frau Liesbeth, aus Roth, jetzt low-bayern.de, Internet: www.low-bay- mit ihrem Vater in das Land ihrer Vor- und Arbeitssuche, allmählich seßhaft 2. Januar Obere Glasschleife 5, 91154 Roth, ern.de fahren gereist. Ihre Kinder umrahm- werden und auch Anerkennung fin- am 31. Dezember ten den Nachmittag mit Gedichten den. Es war ein ergreifender Vortrag, ZUR GNADEN-HOCHZEIT (70) Werner, Rudi, aus Solingen, und Frau Fürstenfeldbruck – Freitag, 7. Januar, und musikalischen Einlagen auf der die erlebte Zeit der Landsleute Dittkrist, Walter und Frau Ella, geb. Gerda, geb. Beyer, aus Wohren, 14 Uhr, Treffen der Gruppe im Wirts- Querflöte und Tenorhorn. Ein herz- widerspiegelte. Vorsteher Dieter Gail Bruweleit, aus Schirrau, Kreis Weh- Kreis Ebenrode, jetzt Bismarck- haus auf der Lände. licher Beifall dankte ihnen. Man ge- überbrachte die Grüße der Stadtve- lau, jetzt Alpenrosenstraße 2, 49811 straße 79, 42659 Solingen, am 30. Hof – Unter dem Leitgedanken dachte der Toten und auch Wally Ni- rordnetenversammlung und Wolf Ise Lingen, am 27. Dezember Dezember „Danzig“ wurde zum letzten Nachmit- klas, die im 85. Lebensjahr verstorben die Grüße des Oberbürgermeisters 27_30_PAZ52 20.12.2004 11:02 Uhr Seite 3 (Schwarz/Process Black Auszug)

HEIMATARBEIT Folge 52/53 – Weihnachten 2004 29

viele Neuigkeiten auszutauschen. Am nen Bummel durch die sehenswerte schließend ausreichend Gelegenheit. AUS DEN HEIMATKREISEN Sonnabendvormittag füllte sich der Altstadt zu unternehmen. Die Heimat- Der engagierte Alleinunterhalter sorg- Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Wesersaal erfreulich schnell, so daß kreisgemeinschaft hatte dazu einen te für ausgelassene Stimmung und Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. die Tische der meisten Kirchspiele Rundgang mit Führung organisiert, hatte für jeden Geschmack die pas- Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben rasch besetzt waren. Leider war aber dem sich etwa 40 Landsleute an- sende Tanzmusik parat. Wie es guter auch das Gegenteil zu verzeichnen, so schlossen. Auf großes Interesse stieß ostpreußischer Brauch ist, wurde „verirrten“ sich aus einigen Kirchspie- auch die anschließende Buchlesung auch dieser Abend lang und gemüt- GERDAUEN Landsleute aus allen Teilen der len nur sehr wenige Landsleute nach des Schriftstellers Heinz Buchholz, lich. Die Hoffnung der Organisatoren, Bundesrepublik sowie dem Ausland Nienburg. Einmal mehr macht es sich der sein bekanntes Werk „Iwan, das daß am Sonntag noch einige Besucher Kreisvertreter: Dirk Ban- herbeiströmten. Treffpunkt für alle bemerkbar, daß die meisten unserer Panjepferd“ vorstellte. Darin be- dazukommen würden, erfüllte sich nick, Tel. (01 71) 5 27 27 14. war bereits am Freitagabend das Hotel Landsleute inzwischen ein hohes Al- schreibt der er seine Erlebnisse als glücklicherweise. Überall war die Gst.: Karin Leon, Am Stadt- „Weserschlößchen“, das vom Festaus- ter erreicht haben und ihnen die Ge- Zehnjähriger nach dem Einmarsch Wiedersehensfreude groß, wenn sich graben 33, 31515 Wunstorf, schuß angesichts seiner hervorragen- sundheit weite Reisen oftmals nicht der Russen in Ostpreußen. Am Abend Freunde, Verwandte und Bekannte Tel. und Fax (0 50 31) 25 89 den Lage an der Weser sowie den gün- mehr möglich macht. Um so dringen- begrüßte Kreisvertreter Dirk Bannick aus der Heimat wiederbegegneten. stigen Räumlichkeiten und der ist es geboten, gerade aus diesen die Landsleute im Wesersaal. Die Oft konnten auch Fotos von Reisen in Unser Hauptkreistreffen in Nien- Anfahrtswegen für das zweitägige Kirchspielen den Nachwuchs zu ent- Volkstanzgruppe aus Wietze erfreute die ostpreußische Heimat herumge- burg (Weser) – Zum ersten Mal war Wiedersehensfest auserkoren wurde. decken und an unsere Arbeit heran- mit traditionellen Tänzen und ihren reicht werden und nicht immer waren das idyllisch an der Weser gelegene Wie immer ging es beim Plachandern zuführen. Das wunderschöne Herbst- hübschen Trachten und bekam für ih- es schöne Eindrücke, die die Lands- Städtchen Nienburg in diesem Jahr schon am ersten Abend recht lebhaft wetter verlockte viele Teilnehmer ren gelungenen Auftritt lebhaften Bei- leute dabei aus ihren Heimatorten zu Austragungsort des Hauptkreistref- zu, hatten sich die meisten Landsleute dazu, am Nachmittag auf den Biergar- fall. Wer nun selber das Tanzbein schildern hatten. Höhepunkt des fens, zu dem etwa 400 Gerdauener doch ein Jahr lang nicht gesehen und ten des Hotels auszuweichen oder ei- schwingen wollte, hatte dazu an- Hauptkreistreffens war wieder die Landsmannschaftliche Arbeit NIEDERSACHSEN besichtigt. Das Leben namhafter ost- bekannte Heimatlieder, die von Lm. keit sowie einem sehr hohen Informa- Fortsetzung von Seite 28 preußischer Dichter und Denker wie Wunderwaldt auf dem Akkordeon be- tionsgehalt aus, so daß schon mehrere Vors.: Dr. Barbara Loeffke, des berühmten Philosophen Imma- gleitet wurden. Für viel Heiterkeit Gruppen in Schleswig-Holstein den Alter Hessenweg 13, 21335 nuel Kant, Johann Gottfried Herder, sorgten der Sketch „Marjellchen geht Landeskulturreferenten, Edmund Fer- und des Magistrats. Glückwünsche Lüneburg, Telefon (0 41 31) Agnes Miegel und viele anderer wird einkaufen“ von Marion Lindt und das ner, einluden eben diesen zu halten. sprachen die Gäste der befreunde- 4 26 84. Schriftführer und beschrieben. Gemälde von Lovis Co- „Ostpreußengedicht“, „Die Liebe“ von Die Zuhörer zeigten sich nachhaltig ten Landsmannschaften und des Schatzmeister: Gerhard rinth, Eduard Bischoff und anderen Paul Scholz, „Alles um die Dittchen“ beeindruckt vom Vortrag des Referen- BdV. Anneliese Franz dankte der Schulz, Bahnhofstraße 30 b, 31275 Lehr- bekannten Malern werden auch aus- und „Der Liebestrank“ von Dr. Alfred ten und zollten Lm. Ferner viel Beifall Gruppe für ihre langjährige Kultur- te, Telefon (0 51 32) 49 20. Bezirksgruppe gestellt. Die Gruppe war überrascht Lau. Vortragende waren: Christel für seine Leistung. pflege. Für diese Kulturpflege und Lüneburg: Manfred Kirrinnis, Wittinger über die große Anzahl an Exponaten, Puckaß, Gerhard Ramminger, Dieter Ratzeburg – Die Gruppe hatte zu ih- langjährige Vorsteherschafft über- Straße 122, 29223 Celle, Telefon (0 51 41) über die das Museum heute verfügt. Mayer und Waltraud lange. Reichhal- rer 55. „Preußischen Tafelrunde“ ein- reichte Stadtrat Ise im Namen des 93 17 70. Bezirksgruppe Braunschweig: Bedauerlich war es, daß aus Zeitman- tiges Kulturgut boten Kulturwartin geladen. Die Anwesenden wurden Hessischen Ministerpräsidenten Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 gel nicht alles besichtigt werden Waltraud Lange und Jutta Scholz (Lei- von der 1. Vorsitzenden, Traute Soyka, Roland Koch den Ehrenbrief des Braunschweig, Telefon (05 31) 2 50 93 77. konnte. Das ist ein Grund, Museum terin des Handarbeitskreises). Zum begrüßt. Zur Unterhaltung wurden Landes Hessen an Erika Schmidt. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto von Be- und Stadt noch einmal zu besuchen. Schluß bekam jeder noch einen Apfel. musikalische Darbietungen und Tanz- In Dankbarkeit für langjährige Mit- low, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, Der Vorsitzende, Alfred Sell, und sein Dank an alle Kuchenspender (Alten- vorführungen der Ballettschule Kup- gliedschaft ehrte die Landesvorsit- Telefon (0 59 01) 29 68. Bezirksgruppe Stellvertreter, Gerhard Reihs, haben es kaffee und Stadtfest). pig geboten. Als Festredner war der zende Franz Irmgard Sauer-Koch Hannover: Christine Gawronski, Zilleweg verstanden, ein erlebnisreiches Wo- Neuss – Die Gruppe präsentierte Landesvorsitzende Dieter Schwarz für 15jährige, sowie Bruno Wieczo- 104, 31303 Burgdorf, Telefon (0 51 36) 43 chenende zu gestalten. sich auf dem Neusser Weihnachts- gewonnen worden. Er sprach über rek und Ewald Schurmann für 84 markt. Der Vorsitzende, Peter Pott, das Thema „Dialog führen – Europa 25jährige Vereinstreue. Nach dem NORDRHEIN-WESTFALEN wurde vom Organisator des Weih- gestalten“. Er begann mit einem kur- gemeinsamen Singen klang die Delmenhorst – Dienstag, 4. Januar, nachtsmarktes angesprochen, die zen Ausflug in die Geschichte Preu- Feierstunde aus. Nun folgte die ge- 15 Uhr, Treffen der Frauengruppe in Vors.: Dr. Dr. Ehrenfried Gruppe zu präsentieren. Dieser Auf- ßens, dabei wurde Königsberg als gei- mütliche Runde. Alle waren wie ei- der „Delmeburg“. – Dienstag, 4. Janu- Mathiak. Geschäftsstelle: forderung ist er sofort nachgekommen stiges Zentrum Europas erwähnt. Mit ne Familie. Machandel mit der ar, 15 Uhr, Treffen der Männergruppe Werstener Dorfstraße 187, und so trat die Spinn- und Webgruppe der Gründung der Albertina-Univer- Pflaume, Danziger Goldwasser und in der ostdeutschen Heimatstube. – 40591 Düsseldorf, Tel. (02 auf. Peter Pott erzählte den vielen Zu- sität (1544 durch Herzog Albrecht) Bärenfang wurden nun serviert. Der 1. Vorsitzende, Ernst Voigt, be- 11) 39 57 63. Postanschrift: schauern erst etwas über Ostpreußen, wurden vor allem das geistige Zen- Auf den Tischen verlockte echtes grüßte die Teilnehmer der diesjähri- Buchenring 21, 59929 Brilon, Tel. (0 29 dessen Größe, den Einwohnern, den trum Preußens und alle wissenschaft- Königsberger Marzipan zum Zu- gen Kulturveranstaltung sehr herzlich. 64) 10 37, Fax (0 29 64) 94 54 59 vielen Seen und von der Landschaft. lichen Bestrebungen der damaligen greifen. Zum Abschied erhielt jeder Horst Michalowski sprach über die Dann sprach er über die Arbeit der Zeit verbreitet. Dadurch wurden Ge- Anwesende noch eine kleine Fla- Heimat und sein Leben in Ostpreu- Bielefeld – Montag, 3. Januar, 15 Landsmannschaft, die in Neuss schon lehrte und geschulte Pastoren zum sche Bärenfang. ßen. 1937 im ostpreußischen Waren- Uhr, Treffen der Frauengruppe in der seit 52 Jahren besteht und über die Nutzen Preußens und dessen benach- Wetzlar – Die Landes- und Grup- dorf als Ältester von fünf Brüdern ge- Wilhelmstraße 13, 6. Stock. – Don- gut genutzte Ostdeutsche Heimatstu- barten Völker nach Königsberg gezo- penkulturreferentin Karla Weyland boren. Seine Kindheit und Jugendzeit nerstag, 6. Januar, 16 Uhr, Gesprächs- be. Danach erklärte der Ehrenvorsit- gen. Der Referent wies darauf hin, daß machte weiter mit der Tradition, verbrachte er in Selbongen, einem kreis der Königsberger und Freunde zende Kurt Zwikla, als Zeitzeuge, das dieser kurze geschichtliche Ausflug bedeutende Ost- und Westpreußen kleinen Dorf in Masuren an der Ver- der ostpreußischen Hauptstadt in der Spinnen und Weben – auch wurde auf lediglich eine gedankliche Brücke der Vergessenheit zu entreißen. So bindungsstraße Allenstein–Lyck. Spä- Wilhelmstraße 13, 6. Stock. der Bühne gestrickt. Im nächsten Bei- zum aktuellen Europa-Thema sein referierte sie diesmal über Arno ter lebte er in Nikolaiken. 1945 mar- Haltern – Die Besucher des letzten trag erklärte Rita Dombrowski allen sollte. Als Fundstelle für den Wunsch Holz, einen der großen Neuerer schierten russische Soldaten ein und „Eichendorff-Nachmittag“ erlebten ei- Zuschauern die einzelnen Trachten, der Deutschen nach Völkerverständi- der Literaturgeschichte (man nann- verwüsteten Land und Leute. Für nen auf sehr hohem Niveau stehen die die Mitwirkenden trugen. Zum gung und nach einer Einigung in Eu- te ihn später auch den „Vater der Horst Michalowski, seine Eltern und Kultur-Nachmittag. Schülerinnen des Schluß wurde das Lied „‘S Feier- ropa interpretierte er die Charta der Moderne“), der am 20. April 1863 Großeltern waren die Jahren nach Weseler-Visalius-Gymnasiums und abend“ gespielt. P. Pott bedankte sich Heimatvertriebenen vom 5. August als viertes von zehn Kindern einer 1945 sehr schwer. In seinen weiteren der Ranschule Wesel-Mitte waren ein- bei allen Mitwirkenden, trug noch ein 1950. Schwarz betonte unter ande- Rastenburger Apothekerfamilie zur Ausführungen ging er auf seine Zeit in geladen worden. In schlesischen Adventgedicht vor, wünschte allen ein rem, daß der Dialog mit den jetzt in Welt kam. Als er zwölf Jahre alt war, polnischen Schulen ein und die damit Trachten betraten die acht Mädels die frohes gesegnetes Weihnachfest und der ostdeutschen Heimat lebenden zog die Familie nach Berlin, aber verbundenen Anfeindungen. 1968 Bühne, um ihr selbstgeschriebenes einen guten Übergang ins neue Jahr Polen, Russen, Litauern und Tsche- stets hatte er Sehnsucht nach seiner konnte der Autor nach Deutschland Werk über das Leben von Josef Frei- 2005 mit viel Gesundheit, Glück und chen von den Vertriebenen eingelei- Heimatstadt. Eine Familienüberlie- auswandern und lebt seit 1969 in Bad herr von Eichendorff in Wort und Ge- Zufriedenheit. Für die Gruppe war die tet wurde. Diese können sich mit ferung besagte, daß die Mutter ge- Zwischenahn. Mit seinen Werken hält sang vorzutragen. Seine Kindheit, die Präsentation ein voller Erfolg. Recht als Brückenbauer eines verein- hört habe, daß ein Täufling, dem er die Erinnerungen an die Heimat Anfänge seiner Schreibtätigkeit, sein ten Europas bezeichnen. Der von den man einen Bleistift ins Steckkissen und damit die Heimat selbst lebendig. Wirken in Danzig, Königsberg und SACHSEN-ANHALT vertriebenen Deutschen geführte Dia- legt, einmal ein berühmter Schrift- Osnabrück – Die Dittchenbühne Berlin, sein Einsatz für den Erhalt der log mit Polen, Russen, Litauern und steller werde. Auf dem Weg zur Kir- hatte sich bereit erklärt, für die Grup- Marienburg, Krisen und Liebe, alle Vors.: Bruno Trimkowski, Tschechen ist der geistige Grundstock che fiel ihr dies ein, als sich der pe die Novelle „Die Reise nach Tilsit“ Stationen und Lebensabschnitte Hans-Löscher-Straße 28, der Aussöhnung mit den östlichen Taufzug mitten auf dem Marktplatz von Hermann Sudermann aufzufüh- zeichneten die Mädchen nach, beglei- 39108 Magdeburg, Telefon Nachbarn. Zum Abschluß wurde ein hielt sie den Zug an, lief in die Apo- ren. Rainer Neufeldt begrüßte die tet von Gedichten und Ausschnitten (03 91) 7 33 11 29 schmackhaftes gemeinsames Abend- theke und kehrte mit einem Blei- Gruppe und berichtete, daß das En- aus seinen bekannten Stücken. Damit essen eingenommen. stift zurück, den sie in das Steck- semble in diesem Jahr wieder Vorstel- bewiesen die Schülerinnen, daß sie kissen tat. Arno Holz war der erste lungen unter anderem in Stettin, Dan- offen sind für die großen deutschen Aschersleben – Sonntag, 5. Januar, THÜRINGEN in der Familie, bei dem sich schon zig, Memel, Riga und Petersburg Dichter und Schriftsteller. Für die Zu- 14 Uhr, Handarbeits-Frauennachmit- früh eine künstlerische Begabung gegeben habe. Nachdem sich die hörer war es Genuß du Freude, kein tag im „Bestehornhaus“. – Donnerstag, Vors.: Gerd Luschnat, bemerkbar machte. Arno Holz war Gruppe an Kaffee und Kuchen sowie „Denglisch“, sondern eine gepflegte 13. Januar, 14 Uhr, Treffen der Gruppe Schleusinger Straße 101, in erster Linie ein Dichter. Seine einem Bärenfang gestärkt hatte, be- deutsche Sprache zu vernehmen. Her- im „Bestehornhaus“. OB Michelmann 98714 Stützerbach, Tel. (0 Werke, allen voran der „Phantasus“, gann die Theatervorstellung. Die Dar- vorgehoben werden muß noch, daß spricht zum Thema Kommunalpolitik. 36 77) 84 02 31 haben nichts von ihrer ursprüng- steller erhielten sehr viel Beifall nach die meisten Texte auswendig vorgetra- Dessau – Freitag, 10. Januar, 14 Uhr, lichen Kraft, von ihrer sprachlichen der Vorstellung. Es wurde von den Be- gen wurden. Aufgrund der Qualität Lesung „Iwan, das Panjepferd“ im Schönheit eingebüßt. Trotz man- suchern der Wunsch geäußert, im ihrer Vorträge hatte die Gruppe be- „Krötenhof“. Sömmerda – Ingrid Helbing und cher äußerlichen Erfolge hat er es kommenden Jahr unbedingt wieder reits Auftritte in mehreren Städten der Margarete Ritter waren zu Gast bei nicht leicht gehabt, den einmal als eine Vorstellung der Dittchenbühne Bundesrepublik aber auch in der SCHLESWIG-HOLSTEIN der Gruppe in Buttstädt mit dem richtig erkannten Weg zu gehen. zu besuchen. Ein weiterer Höhepunkt schlesischen Heimat Eichendorffs. Thema: „Unsere ostpreußische Seine Lebensgefährtin Anita Holz war der Besuch des Ostpreußischen Lüdenscheid – Zur Kulturveranstal- Vors.: Günter Petersdorf. Mundart“. Am Anfang entstand der stand ihm dabei zur Seite. Sie hat Landesmuseums in Lüneburg. Unter tung mit dem traditionellen Altenkaf- Geschäftsstelle: Telefon (04 Eindruck, Ostpreußisch Platt spra- dafür gesorgt, daß seine Werke und sachkundiger Führung erfolgte die fee konnte Vorsitzender Dieter Mayer 31) 55 38 11, Wilhelmi- chen Großeltern und Eltern mitein- sein Wirken unvergessen bleiben. Besichtigung des Museums. 1987 über 70 Gäste herzlich begrüßen, nenstr. 47/49, 24103 Kiel ander. Für Kinder war das perdu. Die Sie übergab seinen Nachlaß, der wurde das Museum in der Ritterstra- ganz besonders den 94. jährigen Eh- Landsleute erinnerten sich, daß sie vor allem für Literaturhistoriker ße in Nachfolge des Ostpreußischen renvorsitzenden Curt Albrecht. An im Elternhaus dazu angehalten wur- und Forscher eine schier uner- Jagdmuseums eröffnet. Auf mehreren herbstlich geschmückten Tischen Fehmarn – Dienstag, 11. Januar, 15 den, wegen der Schule hochdeutsch schöpfliche Quelle darstellt, der Etagen wird die 700jährige Geschich- wurde gemütlich Kaffee getrunken Uhr, Treffen der Gruppe im „Haus im zu sprechen. Die Wirklichkeit sah Berliner Staatsbibliothek. Arno te Ostpreußens vermittelt. Zur Zeit ist und selbstgebackener Kuchen geges- Stadtpark“. Petra Willhelm hält einen aber anders aus. Verse vom Schmack- Holst starb am 26. Oktober 1929 in die umfangreiche Sonderausstellung sen. Ein Gläschen Bärenfang, vom Vortrag über „Gesundheit und Pflege ostern, vom Putthehmeke oder von Berlin. „Natur und Jagd“ des Malers Gerhard Schatzmeister Gerhard Ramminger im Alter“. Sie berichtet über Osteopo- den „lewen Gänskes, dä kein Schoh Wiesbaden – Dienstag, 11. Januar, Löbenberg zu sehen. Dieser wurde an selbstgemacht, durfte dabei nicht feh- rose, über die Heilkraft des Ginkgos. hebbe“ und vieles mehr, sprachen die 15 Uhr, Treffen der Frauengruppe den Kunstakademien Berlin und Kö- len. Das Gedicht „Heimat“ von Ingrid Über Herzschutz, über Gesundheit heutigen Großmütter im Chor, wäh- im Haus der Heimat, Wappensaal, nigsberg ausgebildet. Das Museum ist Koch sowie die Geschichte „Hohe Zeit aus dem Meer und vieles andere. rend die Männer ihre „Stimme“ nicht Friedrichstraße 35. „Lache und in verschiedene Themenbereiche auf- der Ernte“ von Ruth Maria Wagner Malente – Auf der letzten Zu- so richtig einordnen konnten. Auch griene in einem Sack“ – Kunter- gegliedert wie Geistesgeschichte, versetzte die Zuhörer für einige Minu- sammenkunft begrüßte der 1. Vorsit- Redensarten und Spruchweißheiten buntes zum Jahresanfang. – Don- Kunsthandwerk, Malerei und so wei- ten in die Heimat. So erinnerte aber zende, Klaus Schützler, neben den mit typischen ostpreußischen Aus- nerstag, 13. Januar, 17.30 Uhr, ter. Zahlreicher Bernsteinschmuck so- auch das anschließende Gedicht „Ost- Landsleuten und Gästen den Landes- drücken wurden ohne danach zu fra- Stammtisch im Restaurant „Klein- wie andere Gegenstände aus Bern- preußen und seine Kinder“ von Mar- kulturreferenten Edmund Ferner. Die- gen verstanden und bestätigt. Die feldchen“, Hollerbornstraße 9. Ser- stein, teilweise aus dem 17. garete Fischer an die Verpflichtung ser gab in seinem Vortrag „Französi- Vorfreude auf das Deutschlandtreffen viert wird Schlachtplatt. Nähere In- Jahrhundert, sind ausgestellt. Ein Mo- über das Heimatland mit seinen Sitten sche Hugenotten in Preußen“ eine der Ostpreußen in Berlin schwang formationen und Anmeldungen bei dell des Königsberger Doms im Bau- und Gebräuchen den Kindern, Enkeln ausführliche Einführung zur politi- mit. Da wird es Gelegenheit geben, Familie Schetat, Telefon (0 61 22) 1 zustand von 1938 sowie einige geret- und der Nachwelt zu berichten. Ab- schen Toleranz in Preußen. Dieser das Gespräch auch auf ostpreußisch 53 58. tete Glocken aus Ostpreußen wurden wechselnd bot das Programm viele Vortrag zeichnet sich durch Genauig- Platt zu führen. 27_30_PAZ52 20.12.2004 11:04 Uhr Seite 4 (Schwarz/Process Black Auszug)

30 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 HEIMATARBEIT

Heimatkreisgemeinschaften Besichtigungen. Anmeldeschluß: 10. Ja- tagessen im Dürkheimer Riesenfaß Straßen und Bahnverbindungen ange- der einzelnen Menschen aufgehoben Fortsetzung von Seite 29 nuar 2005. verbrachte man den Nachmittag zu- legt werden, was wohl noch ein wenig und ausgeglichen. (Fortsetzung folgt) Busreise vom 26. Juni bis 8. Juli 2005 sammen im Hotel. Viele, viele Erinne- dauern wird. Aber wenn man den – Darmstadt – Schneidemühl – Elbing rungen wurden wach. Auch neueste Weg hinter sich hat, vergißt man ja OSTERODE Feierstunde, zu der Kreisvertreter Dirk – Nikolaiken – Insterburg – Danzig – Fotos, von der Königsbergreise 2004, schnell wie anstrengend er gewesen Bannick alle Landsleute und besonders Stettin – Darmstadt. Von Darmstadt wurden rumgereicht. Wieder berich- ist. Am Freitag früh machte ich mich, Kreisvertreter: Dieter Gas- die Ehrengäste herzlich begrüßte. Der zum deutsch-polnischen Grenzüber- tete Werner Marwinski von seinem in Begleitung und mit der Ortskoordi- ser, Friedrich-Lamp-Str. 8, Einladung gefolgt waren neben Nien- gang dann über Schneidemühl nach El- Erlebnis mit dem Bernsteinzimmer im nierung durch „unseren“ Herbert 24306 Plön, Telefon (0 45 burgs Bürgermeister Peter Brieber auch bing. Weiter nach Masuren und Nord- Königsberger Schloß. Seiner Aussage Preuß, auf schlechten Straßen und in 22) 59 35 80. Geschäftsstel- sein Bruder Oberst a. D. Bernd Brieber, ostpreußen, Insterburg und zum nach war er der letzte Zeuge, der das diesigem Licht auf um zu unseren le: Kreisgemeinschaft Oste- ehemaliger Militärattache in Warschau, russisch verwalteten Teil der Kurischen Bernsteinzimmer im Schloß gesehen Landleuten zu gelangen, um diese mit rode Ostpr. e. V., Martin-Luther-Platz 2, und Heinz Intemann, ehemaliger Stadt- Nehrung. Übernachtungen in Schnei- hat. Seine Vortrag war interessant, Geldspenden, unserer Bruderhilfe, zu Postfach 15 49, 37505 Osterode am Harz, direktor von Nienburg. (Fortsetzung demühl (1x), Elbing (1x), Nikolaiken fundiert und sehr beeindruckend. Ei- unterstützen. Wir waren bis 17.00 Uhr Telefon und Fax: (0 55 22) 91 98 70, E- folgt) (2x), Insterburg (5x), Danzig (2x) und ne Weinprobe am Abend im Hotel be- unterwegs und schafften 28 Besuche. Mail: [email protected]. Sprechstun- Stettin (1x). Anmeldeschluß: 26. März endete diesen ereignisreichen Tag. Am E. Wiedwald und H. Krause besuchten den: Dienstag 9 bis 12 Uhr, Donnerstag 14 INSTERBURG STADT UND LAND 2005. Sonntag hieß es nun Abschied neh- in diesem Zeitraum Frau Bartosch im bis 17 Uhr Flugreise vom 16. bis 23. Juli 2005 – men, unser herrliches Treffen war Herdermuseum in Mohrungen, Geschäftsstelle: Telefon (0 Frankfurt/M. – Polangen – Memel – In- schon wieder zu Ende und wir verab- tauschten Grüße aus und übergaben Eiserne Hochzeit – Walter und Irm- 21 51) 4 89 91, Fax (0 21 51) sterburg – Nidden – Polangen – Frank- schiedeten uns nach dem Frühstück den Ostpreußischen Kunstkalender traut Westphal aus Osterode begehen 49 11 41. Besuche nur nach furt/M. Flug von Frankfurt/M. nach Po- mit dem versprechen, uns im kom- 2005, und besprachen eine geplante am 28. Dezember dieses Jahres das vorheriger Terminvereinba- langen. Dann nach Memel, weiter nach menden Jahr (Anfang September) im Postkartenausstellung, die anläßlich Fest der Eisernen Hochzeit. Vor 65 Jah- rung. Altes Rathaus, Am Nordostpreußen Insterburg und zum harz wieder zu treffen. Leider verstarb der 700-Jahrfeier vom 17. bis 19. Juni ren schlossen sie in ihrer Heimatstadt Marktplatz 10, 47829 Krefeld russisch-litauisch verwalteten Teil der Werner Marwinski einige Tage nach 2005 in Saalfeld gezeigt werden soll, den Bund fürs Leben. Inzwischen 91 Kurischen Nehrung. Übernachtungen unserem Treffen. Wir werden ihm ein und danach in das Herdermuseum und 88 Jahre alt erfreut sich Walter Kirchspiel Jodlauken/Schwalbental – in Memel (1x), Insterburg (3x), Nidden ehrende Andenken bewahren. „wandern“ soll. Im Anschluß daran Westphal einer beeindruckend guten Der Sohn unseres Lm. Willi Warschat (3x). Anmeldeschluß: 10. März 2005. da fand ein Besuch der Redaktion der Gesundheit, seine Frau Irmtraut aus Jodlauken ist seit 1989 Mitglied des für die Durchführungen der Reisen LÖTZEN „Gazeta Morska“ der Mohrunger Ta- kämpft tapfer gegen spürbar geworde- Kreisausschusses Insterburg-Land. Die mindestens 25 Teilnehmer benötigt geszeitung in zwangloser Atmosphäre, ne Beschwerden des Alters an. Die 65 anfängliche Beschäftigung mit seiner werden, bitten wir Interessenten um Kreisvertreter: Erhard Kaw- und erleichtert durch die gute Über- Ehejahre beinhalten die Flucht der eigenen Familiengeschichte führte aber baldige Anmeldung. Weitere Auskünfte lath, Dorfstraße 48, 24536 setzungsarbeit des polnischen Filme- Ehefrau mit zwei Kleinkindern im Ja- bald dazu, daß er sich sehr intensiv für und Informationen erhalten Sie bei der Neumünster, Telefon (0 43 machers Adam Ziolkowski statt. Am nuar 1945 vor den anrückenden Rus- die Heimat seiner Eltern interessierte. Heimatgruppe Insterburg/Darmstadt, 21) 52 90 27 Nachmittag traf der Freundeskreis sen aus Osterode über Pillau und die So ist er seit einigen Jahren dabei, alle Vorsitzender Herbert Stoepel, Riedesel- Stendal mit dem Ehepaar Heling im Ostsee nach Schleswig-Holstein, das früheren Dörfer im Kirchspiel Schwal- straße 43 A, 64283 Darmstadt, schrift- Hotel Irena ein. Am Abend gab es ein Wiederfinden von Frau und Kindern bental historisch aufzuarbeiten. Es ist lich, Telefon und Fax (0 61 51) 66 61 67. Reise nach Lötzen – Für die un- Treffen mit dem stellvertretenden Bür- durch den aus dem Kriege heimkeh- sein Ziel, Dorfchroniken für die jetzige widerrufliche letzte Reise vom 31. germeister Andre Kikola seinem renden Ehemann im Herbst 1945, die und nachfolgende Generation zu erstel- KÖNIGSBERG-STADT Mai bis 11. Juni 2005 über Posen– Sport- und Kulturreferenten und zwei Geburt eines dritten Kindes 1947, die len, damit die heute zum Teil nicht Thorn–Danzig nach Lötzen sind Sportlehrern und es wurde die Vorbe- endgültige Wohnsitznahme in einem mehr existierenden Dörfer zumindest Stadtvorsitzender: Klaus noch Plätze frei. Reise ab Nortorf reitung der Jugendbegegnung in Moh- eigenen Haus in Eutin und die berufli- auf dem Papier einer interessierten Weigelt. Geschäftsstelle: über Neumünster–Hamburg–Han- rungen vom 24. bis 29. Mai 2005 be- che Tätigkeit des Ehemannes als Be- Nachwelt erhalten bleiben. Im Rahmen Annelies Kelch, Luise-Hen- nover. Näheres erfahren Sie bei Paul sprochen. E. Wiedwald berichtete, daß rufsschullehrer bis zu seiner Pensio- dieser Heimatarbeit organisiert er seit sel-Straße 50, 52066 Aa- Trinker, Kl. Mühlenstraße 3, 24589 bereits 24 Mädchen und 18 Jungen im nierung 1976. inzwischen gehören zur einigen Jahren auch Heimatfahrten chen. Patenschaftsbüro: Nortorf, Telefon und Fax (0 43 92) 43 Alter von 12 bis 16 Jahren sich ver- Familie auch sieben Enkel und vier Ur- nach Insterburg und in das frühere Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Tel. (02 51. bindlich in Achim angemeldet hätten. enkel. Anfang der 70er Jahre begannen Kirchspiel Schwalbental. Seine nächste 03) 2 83-21 51 Mit Kawlath nach Lötzen – Vom 8. Hinzu kommen sechs Betreuer plus die Eheleute Westphal ihre Mitarbeit Heimatfahrt nach Insterburg erfolgt bis 19. September 2005 fährt Ehe- zwei Fahrer, was insgesamt 50 Perso- in der Kreisgemeinschaft Osterode. vom 25. Juli bis 3. August 2006 (10 Ta- Balliether Treffen 2004 – Unser Bal- paar Kawlath ebenfalls nach Lötzen. nen sind. Die Antragsformulare waren Walter Westphal war fünf Jahre Kreis- ge). liether Treffen fand in Großkarlbach Das Programm steht schon fest. An- seitens E. Wiedwald vorbereitet, wo- vertreter und hat beeindruckend an Schwalbentaler Treffen – Erika De- (Pfalz) statt. Danken möchten wir der fragen an Erhard Kawlath, Dorfstra- nach die deutschen Teilnehmer von der Sicherung des Kulturgutes der Hei- terding, geb. Stepputat aus Gandrinnen Familie Haase, die sich um ein gutes ße 48, 24536 Neumünster, Telefon (0 der deutschen Sektion einen Fahrtko- mat durch vielfältige Veröffentlichun- (Storchfelde und auch andere Lands- Quartier und ein Besichtigungspro- 43 21) 52 90 27. stenzuschuß und die polnische Sek- gen und Mitarbeit am Kreisbuch Oste- leute aus dem Kirchspiel Schwalbental gramm bemüht hatte. Am Nachmittag tion einen Zuschuß für die Programm- rode gewirkt. Irmtraut Westphal führte haben unseren Heimatforscher Alfred des ersten Tages begrüßte uns – wir MOHRUNGEN gestaltung erhalten. Es handelt sich um 22 Jahre die Heimatkartei unserer Warschat jetzt dazu bewogen, nach fünf waren 30 Personen – Anna-Maria ein viertägiges Programm, wobei ein Kreisgemeinschaft. Die Kreisgemein- Jahren wieder ein Schwalbentaler Tref- Gropius bei Kaffee und Kuchen. Auch Kreisvertreter: Günter Abend im Zusammensein in polni- schaft gratuliert den Eheleuten Walter fen durchzuführen. Um eine derartige waren wieder einige Ottokar-Schüler Dombrowski, Straße des schen Familien gewünscht ist, und eine und Irmtraut Westphal auf das herz- Organisation auf gesicherte Füße zu mit dabei. Wir hatten einen wunder- Friedens 31, 14557 Langer- Unterbringung für zwei Nächte im Ho- lichste zu ihrem seltenen Ehejubiläum. stellen, bitte Alfred Warschat um Mit- schönen gedeckten Platz unter Wein- wisch, Telefon und Fax (03 tel Irina gebucht ist, und für die 3. Wir wünschen den Jubilaren weitere teilung, wer an einem solchen Kirch- reben im Hotel bekommen. Am näch- 32 05) 6 25 93. Kulturrefe- Nacht derzeitig noch nicht der Quar- gemeinsame Jahre im Kreis ihrer gro- spieltreffen teilnehmen möchte. Ge- sten Tag machte die Gruppe eine rentin: Gisela Harder , Moorfleeter Deich tiersort feststeht. Am Sonnabend, den ßen Familie. Wir sind dankbar für ihre dacht ist an eine Tagung im bekannten Busfahrt durch die Pfalz. Es ging nach 395, 22113 Hamburg, Telefon (0 40) 7 37 4. Dezember begab ich mich wieder lange Zugehörigkeit zu unserer Ge- Hotel Loccumer Hof, das ganz in der Speyer mit Besichtigung des Domes. 32 20 auf die anstrengende Verteilung der meinschaft und ihre Arbeit für unsere Nähe des Hauptbahnhofs Hannover Lm. Werner Marwinski gab lehrreiche Gelder der Bruderhilfe. Einerseits ist Heimat. liegt. Nachteilig ist, daß es dort so gut Erklärungen dazu. Weiter ging die Reise nach Mohrungen zur Weih- das zu dieser Zeit sicherlich auf Grund wie keine Parkplätze gibt. Wenn aber Fahrt zum Hambacher Schloß, dem nachtsfeier der deutschen Bevölke- des schlechten Wetters und der von TILSIT-STADT nur wenige Landsleute mit der Bahn- Denkmal der deutschen Demokratie. rung Herder – Am Donnerstag den daher sehr beschwerlichen Wege zu anreisen, könnte das Kirchspieltreffen Der anschließende Bummel durch 2.12.04 fuhr ich per Bahn von Pots- unseren Menschen schlicht der falsche Stadtvertreter: Horst Merti- auch anderswo stattfinden. Vorschläge Neustadt an der Weinstraße mit Kaf- dam nach Mohrungen, und traf dort Zeitpunkt, und es wäre sicherlich bes- neit. Geschäftsstelle: Tel. (04 hierzu werden gerne entgegengenom- feepause war ein schöner Ausflugsab- mit unserem Jugendwart Erhard ser, wenn man die Bruderhilfe im Som- 31) 7 77 23 (Anrufbeant- men. Bitte melden Sie sich umgehend schluß. Zurück in Großkarlbach, nach Wiedwald und unserem stellvertre- mer verteilen würde, aber auf der an- worter), Diedrichstraße 2, bei Alfred Warschat, Bürgershof 1, dem Abendessen, wurden Dias von tenden Kreisvertreter Hartmut Krause deren Seite haben wir auch viele 24143 Kiel 50769 Köln, Telefon (02 21) 7 00 26 70. Ostpreußen gezeigt, die Dieter Knopp zusammen, die seit Donnerstag nach- Menschen getroffen, die sehr bedürftig Heimatgruppe Darmstadt/Senioren- zur Verfügung stellte. Müde vom Tag mittag mit dem Bus von Bremen her und von daher gerade in dieser kalten Vor 60 Jahren, am 20. Januar 1945, freizeit vom 13. bis 20. März 2005 – Die gingen alle schlafen und man freute unterwegs gewesen sind. Leider sind Zeit alleine durch unseren Besuch im fiel Tilsit in fremde Hand. den Ablauf Angehörigen der Kirchspielgemeinde sich auf den kommenden Tag. Am die Reisestrapazen und die Zeit von wahrsten Sinne ein wenig Licht in Ihre der dramatischen Ereignisse in jenen Puschdorf und der Heimatgruppe der Sonnabend fuhren wir mit eigenen Deutschland nach Ostpreußen zu ge- bedrohte Lebensexistenz bekommen Januartagen schildert ein Beitrag, der Insterburger Darmstadt treffen sich im Autos über Freinsheim, mit Besichti- langen immer noch sehr hoch. Man haben. Von daher haben sich unsere in der neusten Ausgabe der Deutsche Ostheim in Bad Pyrmont zum geselli- gung des historischen Städtchens, kann nur hoffen, daß im Zuge der Eu- Strapazen immer wieder schnell in der Militärzeitschrift Nr. 43/2005, S. 22 gen Beisammensein mit Ausflügen und nach Bad Dürkheim. Nach einem Mit- ropäisierung auch einmal schnellere uns gegenüber gezeigten Dankbarkeit bis 24 veröffentlicht ist. Anzeigen Urlaub / Reisen

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31 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 AKTUELLES

Te r m i n e

Lüneburg – 1995 veranstaltete das Ostpreußische Landesmuseum in Lüne- »Immanuel Kant in Ellingen« burg anläßlich des 50. Jahrestages von Flucht und Vertreibung der Ostdeut- schen aus ihren Jahrhunderte lang angestammten Heimatregionen die Aus- Das Kulturzentrum thematisiert zur Zeit den großen deutschen Philosophen stellung „Von Ostpreußen in die Lüneburger Heide“. Zehn Jahre später möchte das Museum an das Schicksal der in der SBZ/DDR gelandeteten abe Mut, Dich Deines Ver- land und Halle in diesen Jahren von einem Nachguß des Kant- heimatlos gewordenen Menschen aus den Ostgebieten erinnern. Dazu ver- Hstandes zu bedienen“ – dieses schlug Kant aus. Denkmals verzierte Grab besucht anstaltet es vom 10. Juli bis 23. Okotober 2005 die Ausstellung „Man nann- Zitat von Immanuel Kant ist weit- und nicht zuletzt legen viele Braut- te sie ,Umsiedler’. Ostpreußen in der DDR“. läufig bekannt. Die nun im Kultur- Nach zehnjähriger Lehrtätigkeit paare, die sich im wieder aufge- zentrum Ostpreußen in Ellingen an der „Albertina“, in der man bauten Königsberger Dom trauen In Vorbereitung dieser Ausstellung benötigt das Museum Fotos, Doku- eröffnete Sonderschau „Erkenntnis nichts von Kant hörte, veröffent- lassen, Blumen an der Grabstätte mente und Gegenstände von Betroffenen, die nach Flucht und Vertreibung – Freiheit – Frieden“ bringt dem lichte dieser dann 1781 mit „Kri- nieder. entweder zeitweilig oder dauerhaft ihre Bleibe in der DDR gefunden haben. Betrachter einen tieferen Einblick tik der reinen Vernunft“ eines sei- Die gewünschten Ausstellungsobjekte können sich beispielsweise beziehen in das Leben, das Wirken und die ner bedeutendsten Werke, wobei Beim Rundgang durch die Aus- auf – die Flucht- und Vertreibungsschicksale 1945 und Folgejahre, – die Auf- Lehre des vor 200 Jahren verstor- er Elemente aus den beiden kon- stellung wies Lorenz Grimoni auf nahme in der SBZ und ihre Integration in die neue Lebenswelt sowie – den benen Philosophen. kurrierenden Erkenntnistheorien, weitere Texte hin, die Freunde und Lebensweg in der DDR. Wenn Sie dem Museum bei seinem Ausstellungs- dem auf Erfahrung beruhenden Tischgenossen Kants, aber auch vorhaben helfen möchten, wenden Sie sich bitte an das Ostpreußische Lan- Einen Blick auf die Lebensge- desmuseum, Ritterstraße 10, 21335 Lüneburg, Telefon (0 41 31) 75 99 50, Fax schichte des großen, wenn nicht (0 41 31) 7 59 95 11, E-Mail: [email protected] gar bedeutendsten Philosophen Deutschlands gab bei der Ausstel- lungseröffnung Lorenz Grimoni, der Leiter des Museums Stadt Kö- nigsberg in Duisburg. Grimoni ist Über den Tellerrand hinaus auch für Idee und Gestaltung die- ser Sonderschau verantwortlich, Ausstellung der West-Ost-Künstlerwerkstatt die mit ihren Schautafeln und Ex- ponaten nun nach der Vorstellung m Düsseldorfer Gerhart-Haupt- – Klangfarben – Rhythmus“ zu zei- in Duisburg in Ellingen Station Imann-Haus (GHH) wurde eine Ge- gen. Diesmal stellte sie Acrylmale- macht. meinschafts–Ausstellung mit Arbei- reien auf geprägtem Büttenkarton, ten von Mitgliedern der „West-Ost- wie „Maschinenkonzert II“ und „Fle- Am 22. April 1724 wurde Ema- Künstlerwerkstatt“ veranstaltet. dermaus im Farbenrausch“, aus. nuel Kant als viertes von neun Aber auch die Serigraphien „Früh- Kindern einer Handwerkerfamilie Zur Vernissage waren zahlreiche lingsmirakel“ und „Erlkönigs Tag- in Königsberg geboren und be- Kunst-, Musik- und Literaturliebha- träume“ weckten das Besucherinte- suchte die Schule des St. Georgs- ber gekommen. Dr. Walter Engel, Di- resse. Hospitales. Mit acht Jahren wech- rektor des Gastgeberhauses, der selte er an das „Collegium Frideri- Die Kantausstellung auf „Wanderschaft“: Lorenz Grimoni (rechts) bei der Er- Schriftsteller und Publizist Franz Auch der gebürtige Siebenbürger cianum“, ein vom Pietismus ge- öffnung der Ausstellung im Kulturzentrum Ostpreußen. Foto: mef Heinz sowie der Künstler Reinhardt Künstler Reinhard Schuster war be- prägtes Gymnasium, das adelige Schuster führten reits mehrfach im und bürgerliche Kinder für höhere in die Ausstellung Haus an der Bis- Ämter vorbereitete. Für Kant war „Intellektualismus“ und dem die dessen Wirken als Naturforscher ein. Klaus Peter marckstraße in dies ein sozialer Aufstieg, nach Sinneselemente betrachtenden beschreiben. Kants Gedanken über Diller (Violine) Einzel- und dem Erlernen der hebräischen „Sensualismus“, herausfiltert. Die- Religion und Pädagogik, seine Bei- und Gabor Antalf- Gruppenausstel- Sprache änderte er seinen Vorna- se neue Theorie sollte den Streit träge zum Völkerrecht sowie Por- fy (Klavier) boten lungen vertreten. men in „Immanuel“, da er darin der beiden Vertretergruppen been- traits, Medaillen, Münzen und ein musikalisches Er zeigte mehrere die perfekte Vokalisierung seines den. Briefmarken runden das Gesamt- Programm, wäh- Filzstift-Zeich- Namens, der „Gott mit uns“ be- bild des bekannten Deutschen ab. rend Mitglieder nungen wie „Bal- deutet, sah. 1740 begann Kant als Weitere Werke Kants sind „Die der „Werkstatt“ lungsgebiet“, einer von damals 9.000 Studenten Kritik der praktischen Vernunft“, Zu Beginn der Vernissage hatte und Gastautoren „Kantige Sachen“ in Deutschland ein Studium an der „Die Kritik der Urteilskraft“ und der Leiter des Kulturzentrums Ost- aus ihren Werken und „Verdich- Universität „Albertina“ in Königs- „Das kategorische Imperativ“, auf preußen, Wolfgang Freyberg, eine lasen. tung“ sowie die berg, der er ein Leben lang ver- die Lorenz Grimoni bei der Aus- große Anzahl Gäste begrüßt, dar- Gouachen „Ar- bunden war. Bereits 1746 wußte stellungseröffnung näher einging. unter den Bürgermeister der Stadt Die Ausstellung chäologische Gra- Kant, daß er Professor an dieser Ellingen, Walter Hasl, Vertreter der zeigte einen reprä- bungsstätte“ und Universität werden wollte, aber 1796 beendete Kant seine Vorle- Landsmannschaften sowie Dietrich sentativen Aus- „Kristallin“. erst 1770 wurde nach mehreren sungstätigkeit an der Universität Zlomke aus Ravensburg, der die schnitt des Schaf- vergeblichen Versuchen seine Be- Königsberg und wurde zwei Jahre Ausstellung mit mehreren Expona- fens einer Gruppe Die Stahl- werbung um eine Professur ange- später von der Anwesenheits- ten ergänzt hatte. M. Fritsche bildender Künst- Farbholzschnitt: Werk von W. Reu- Skulpturen „Lie- nommen. Zwischenzeitlich nahm pflicht bei den Seminarsitzungen ler, die sich zur ber Foto: D.G. gender Hand- Kant Hauslehrerstellen in Pfarr- entbunden. Am 12. Februar 1804 Die Ausstellung „Immanuel Kant – „West-Ost-Künst- Kopf II“ oder häusern und auf Gutshöfen an, schließlich verstarb Immanuel Erkenntnis – Freiheit – Frieden“ ist lerwerkstatt“ zusammengeschlossen „Büste, seitlich liegend“ von Hans führte Grimoni weiter aus. 1746 Kant und wurde im Professoren- bis zum 13. Februar 2005 täg-lich haben. Das GHH hatte im Rahmen Joachim Albrecht, die Farbholz- veröffentlichte Kant mit „Gedan- gewölbe am Königsberger Dom außer Montag von 10 bis 12 und seiner bisherigen Veranstaltungen ei- schnitte „Herbst“, „Sehnsucht“ und ken von der wahren Schätzung der beigesetzt. Das Grab überdauerte von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Zur nige der Künstler und ihre Werke be- „Frau mit Kornblume“ sowie die lebendigen Kräfte“ – eine Ausein- den Zweiten Weltkrieg. Auch die Ausstellung ist ein 256 Seiten star- reits vorgestellt. Ulla Dretzler bei- Kaltnadelradierungen „Galgenvö- andersetzung mit der Philosophie heute in Königsberg lebenden Rus- ker, farbiger Katalog erschie-nen, spielsweise hatte 1999 Gelegenheit, gel“ und „Tanz der Vogelscheuchen“ von Leibnitz – seine erste Schrift. sen verehren den bedeutenden der auch über das Kultur-zentrum eine Auswahl ihrer Malereien und von Werner Reuber ergänzten die Die Berufungen an die Universitä- Philosophen. Bei offiziellen Anläs- Ostpreußen bezogen werden Objekte unter dem Titel „Farbformen Präsentation. Dieter Göllner ten Erlangen, Jena, Mitau im Kur- sen, so Grimoni, wird das seit 1992 kann.

Anzeige Ein Hauch von Ostpreußen Kulturveranstaltung »Ostdeutsche Glocken läuten die Weihnacht ein«

ie Glocken, die an anderer Stelle glocke aus dem Dom zu Königsberg Gruppe, stellte einige wertvolle hi- Dund zu anderen Zeiten geläutet sowie die Glocken der Breslauer Ja- storische Trachten aus verschiede- haben, erklingen heute auf Schloß kobikirche und des Doms, die in der nen Dörfern ihrer schlesischen Hei- Burg und verleihen unserer Feier- Gedenkstätte untergebracht sind. mat vor. stunde eine besonders stimmungs- volle Note“, betonte Dr. Walter Engel, Durch das Kulturprogramm im Für musikalische Umrahmung Direktor des Gerhart-Hauptmann- prunkvollen Rittersaal der Burganla- sorgten das Turmbläserduo Hans- Hauses anläßlich der traditionellen ge führte auch in diesem Jahr die be- Ulrich Bohla und Thomas Löffler, vorweihnachtlichen Veranstaltung kannte in Breslau geborene Schau- der Solist Günther Bittermann von im Bergischen Land. spielerin Dorothea Walda. Sie hatte der Deutschen Oper am Rhein und nach schlesischer Tradition einen der Pianist Fritz Düllmann. M.D. Am dritten Adventswochenende Christbaum geschmückt, hatte die Düsseldorfer Stiftung „Ger- Lichterzepter präsentiert hart-Hauptmann-Haus. Deutsch-ost- und alte Weihnachtsge- europäisches Forum“ zur Studien- schichten vorgelesen. Ein fahrt unter dem Motto „Ostdeutsche Gedicht von Eichendorff Glocken läuten die Weihnacht ein“ rezitierte Dr. Lore von eingeladen. Zahlreiche Aussiedler Richthofen. Viel Applaus und Vertriebene hatten sich an dem erntete auch die gebürti- besinnlich-heiteren Adventsfest auf ge Ostpreußin Agnes Schloß Burg a. d. Wupper beteiligt. Neumann, die mit dem Gemeinsam gedachte man der Hei- Zungenschlag ihrer Vor- mat, die weit im Osten oder Süd- fahren heitere Geschich- osten Europas liegt, und der dort üb- ten und Verse vorgetra- lichen Weihnachtsbräuche. Die gen hatte. Die Trachten- Feierstunde wurde auf der Freifläche gruppe „Der fröhliche vor der Gedenkstätte des Deutschen Kreis“ aus Bergisch-Glad- Ostens mit der Begrüßung von Sei- bach hatte traditionelle ten der Veranstalter eröffnet. Zur Tänze vorgeführt. Berna- Ließen die winterliche Heimat aufleben: Doro- Feier des Tages erklangen die Silber- dette Glattki, Leiterin der thea Walda (links) und Agnes Neumann Foto: M.D. 32_PAZ52 20.12.2004 16:38 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

32 Folge 52/53 – Weihnachten 2004 PANORAMA

iel spannender als der Rück- ber natürlich nicht ohne Ret- Vblick aufs Vergangene ist natür- Atungsringe: Der Unions-Patrio- lich die Vorhersage dessen, was im tismus wurde in ein dickes Tuch fein nun anbrechenden Jahr 2005 alles gestickter Einschränkungen ge- ins Haus steht. Sterndeuter und wickelt, auf die Schröder bezeich- Glaskugelleser haben da bestechend nenderweise bei seiner Forderung präzise Ausblicke zur Hand. Das nach dem „deutschen Weg“ schon war auch vor einem Jahr nicht an- 2002 fröhlich gepfiffen hatte. Heraus ders, als man uns oft den Tag genau kam die Losung: „Patriotismus ist vorhersagte, was uns 2004 ereilen gleich Grundgesetz plus Westbin- würde. dung und 3. Oktober“, Schluß. Die Deutschen waren enttäuscht. Die in Augure wußte beispielsweise Sache geriet dermaßen pladderig, Ezu berichten, daß Los Angeles daß man sie nicht einmal ihnen vor- den Sommer nicht mehr erleben setzen konnte. Sie hätten es schon würde, da exakt am 9. April ein ein klein wenig deftiger vertragen. Asteroid die ganze Stadt plattmache. New York stürbe im Juni 2004 den Dies war abermals die Stunde, in Strahlentod nach einem fürchter- der sich die Solidarität der Parteien lichen atomaren Terroranschlag, bewähren mußte, was sie auch tat: menetekelte ein Kollege. Ein weite- So wie die Union der Regierung im rer Weissager beruhigte uns mit der Sommer unter die Arme gegriffen Gewißheit, daß George W. Bush die hatte, so eilte jetzt Rot-Grün zur Präsidentschaftswahlen im Novem- Stelle, um sich revanchieren. Schrö- ber nicht gewinnen würde. Wieder ders und Fischers Türkei-Besoffen- ein anderer wußte auch, warum: heit öffnete uns die Augen, das der Der sagte nämlich voraus, daß der in rot-grüne Patriotismus in Wahrheit Europa so ungeliebte Präsident am noch dünnflüssiger ist als jener der 19. August einem Attentat zum Opfer Union, auch wenn Schröder den falle. Schlimm, dieser Blödsinn. Nie- seinen raubauziger formuliert hatte. mand jedoch überschritt die Grenze Blockierte Republik: »Die Abfahrt verzögert sich um weitere...« Zeichnung: Götz Wiedenroth Plötzlich stimmt die Welt wieder zum ganz und gar Unseriösen so und wir erleben etwas, was die, die schamlos wie ein windiger Vogel aus unter 30 sind, im Grunde noch nie Deutschland. Der prophezeite uns wirklich zu Gesicht bekamen: Rich- ohne rot zu werden für den 2. Febru- tige Unterschiede zwischen den bei- ar 2004 die „Einführung des welt- den großen Parteien in einer wichti- weit modernsten Maut-Systems für Weiße Ritter gen Frage. Wir sind beeindruckt. Lastwagen“. Doch da haben dann so- wieso nur noch alle gelacht. Die Älteren bleiben natürlich Wie CDU und CSU die rot-grüne Koalition vor dem Abgrund bewahrten skeptisch. Sie haben so ihre Erfah- Nur einer fand das nicht so witzig: Der Jahresrückblick mit Hans HECKEL rungen gemacht: In den 70ern lief Der Kanzler. Immerhin war der bo- die CDU/CSU-Opposition Sturm denlose Schwadroneur sein eigener gegen alle möglichen Dinge wie die Verkehrsminister. Schröder paßte für die Sozis. Im Februar warfen sie Bush-Herausforderer Kerry er- Rausschmiß gezeigt, daß auch sie es Ostverträge, die Staatsverschuldung die Maut-Pleitenserie nicht ins Kon- ihren letzten Rettungsanker ins Was- kannte den Ernst der Lage und gab versteht, die eigene Kernwähler- oder den überbordenden Sozial- zept des „Innovationsjahres 2004“. ser und präsentierten Franz Münte- fortan sein Bestes, dem Mann im schaft unschädlich zu machen. Haben Sie’s schon vergessen? Ja, das fering als künftigen neuen Partei- Weißen Haus aus der Patsche zu Doch wie die weiteren Monate zeig- hat der Kanzler vor zwölf Monaten chef. Der „Münte-Effekt“ sollte die helfen. So verprellte er mit Verve ten, reichte das allein nicht, um der mit viel Pomp eingeläutet – und er zermarterte Partei aus dem Strudel seine klassische Wählerschaft. Für Regierung aufzuhelfen. Als es im Das Verständnis für hielt Wort, denn die Liste der „Inno- ziehen. Statt dessen ging es munter Kerrys Demokraten stimmen übli- Sommer wegen der Hartzdemos Islamisten schwindet wie vationen 2004“ ist stattlich: Praxis- weiter in die Tiefe: Die Wahlen in cherweise neben den Linksintellek- noch einmal eng zu werden drohte gebühr, Steuererhöhungen, Hartz- Hamburg und Niedersachsen gerie- tuellen vor allem Arbeiter und arme für Schröder und Co., legte die der Charme der Ghettos, Beschluß – wir sind einige Schritte ten zum Desaster, Tausende Mitglie- Leute, die vom Niedergang der gro- Union daher ihren tiefkranken „Ge- wenn sie einem vorangekommen. Das hat den deut- der verstopften die SPD-Briefkästen ßen Industrie an den Rand gespühlt sundheitskompromiß“ nach. Der schen Regierungschef beflügelt, sei- mit Austrittserklärungen und die wurden. Bushs Republikaner hinge- endlich brachte die Wende. allzu nahekommen nen Innovationsdrang auf Europa Umfragewerte kamen allwöchent- gen stützen sich bevorzugt auf die lichen Hinrichtungen gleich. Nix da tiefgläubigen, bodenständigen Da allerdings wurde den Schwar- mit „Münte-Effekt“. Dann im Som- Mittelwestler. Während Bush seine zen dann doch bange. So gänzlich staat. Nach Kohls Regierungsantritt Praxisgebühr, höhere mer jedoch nahte die unverhoffte Anhänger mit allem bediente, was untergehen wollten sie nun wieder wurden der DDR Milliarden zuge- Rettung aus schwerster Not. Und der sie hören wollten, verbarrikadierte nicht. Aufgeregt kramten sie vergan- steckt, die Verschuldung ging mun- Steuern, Hartz-Beschluß: da als weißer Ritter über den Hori- sich Kerry eisern in den Champag- genen Herbst in alten Unterlagen, ter weiter und der Sozialstaat blieb, zont galoppierte, war, man mochte ner-Etagen der großen Stars und um dort irgendetwas Vorzeigbares wie er gewesen war. Ob die Union Der Kanzler hat das es kaum glauben, ausgerechnet die würdigte die „kleinen Leute“ fast zu finden, mit dem man das Ge- nach einem erneuten Regierungsan- »Innovationsjahr 2004« Union! keines Besuchs. Nur einmal er- sundheitsfiasko zudecken könnte. tritt abermals die „Kontinuität der schien er während des Wahlkampfes Sie fanden nichts als einen vergilb- deutschen Politik“ entdeckt, die auf allen Spöttern zum Trotz eit Anbruch der warmen Jahres- in einer Armenküche, wo er blei- ten Ordner aus der Zeit der Hoh- der „bindenden Kraft der Verträge“ wahrgemacht Szeit rackerten sich die alten benden Eindruck hinterließ. Als Ge- mann-Beseitigung. Da stand nur beruhe („pacta sunt servanda“), christdemokratischen Widersacher schenk brachte Kerry den Aus- noch schwer entzifferbar „Patriotis- nach denen die Türkei nun einmal – redlich ab, der SPD auf die Beine zu gestoßenen ein paar Paletten musdebatte“ drauf. Drinnen war schweren Herzens – aufgenommen auszudehnen. Im März beschlossen helfen. Die Methode haben sie der „Heinz-Ketchup“ aus der Fabrik sei- zwar so gut wie nichts, nur ein paar werden müsse? Bleibt abzuwarten. die europäischen Staats- und Regie- Natur entlehnt: Um ihre Kinder vor ner Frau mit. Sehr praktisch: Die ko- Zettel mit gutklingenden Vokabeln. rungschefs in Lissabon, daß ihre gefährlichen Räubern zu schützen, steten nichts. Es stellte sich jedoch Da aber auf die Schnelle nichts Bes- esentlich für den Erfolg der Volkswirtschaften ab jetzt viel veranstalten Tiereltern einen chaoti- heraus, daß das rote Zeug sein Halt- seres zur Hand war, nahm man was WBeitrittsverhandlungen wird schneller wachsen als bisher und schen Rabbatz und spielen „leichtes barkeitsdatum schon um ein halbes man hatte. Und weil Merkels Leute sein, daß die „Eliten“ unseres Landes daß die EU im Jahre 2010 die dyna- Opfer“, damit das Biest es auf sie ab- Jahr überschritten hatte. Darauf an- die eigene Klientel nicht noch wei- bis zum Abschluß nicht auf unstatt- mischste Wirtschaftsregion der Welt sieht statt auf die Kleinen. Dement- ter verunsichern wollten, mußte hafte Weise mit weniger erfreulichen ist, dynamischer insbesondere als sprechend fügen sich seit dem Som- nun alles absolut CDU-typisch ab- Aspekten unserer Großstadtghettos die USA. Wie das gelingen sollte, mer die Unionler in regelrechten laufen, so wie man es kennt. konfrontiert werden. Wer gescheiter- würden sie uns später verraten, so Straßenschlachten gegenseitig tiefe Ranziger Heinz-Ketchup te Integration und Re-Islamisierung unsere Erwartung. Wunden zu. Der Erfolg blieb nicht für die »Penner« im Das heißt zuallererst: Ein Trend hiesiger Moslems als Realität in sei- aus: Tatsächlich hat sich der übel- muß immer schon gut abgehangen nem eigenen Viertel erlebt, den be- Neun Monate später warten wir launige Wähler vom Durcheinander Armenhaus: John Kerry sein, bevor sich die Christdemokra- fallen unter Umständen „irrationale immer noch auf die sensationelle im Nest der Regierung abgewendet erwies sich letztlich doch ten dranwagen. Das war beim Pa- Ängste“ für den Fall weiterer Milli- Enthüllung, wie Europa an die Spit- und bleckte die Zähne nun gegen triotismus gegeben, selbst die seit onenzuwanderung aus Anatolien. ze der Welt kommt. Es beschleicht die Merkel/Stoiber-Truppe. In Sach- noch als treuester Jahrzehnten lustvoll vaterlandsve- Wer woanders wohnt, ist da schon einen der Verdacht: Hofften die EU- sen gelangte die SPD daraufhin erst- rachtende Kunst- und Kulturszene viel optimistischer. Man darf halt Granden vielleicht bloß, daß der mals seit 1933 wieder in die Regie- Freund von US-Präsident hatte Deutschland längst wiederent- nicht allzu nah dran sein. Asteroid für Los Angeles doch noch rung. Damit niemand auf den George W. Bush deckt. Der neue Bundespräsident, kommt und die US-Wirtschaft rui- Gedanken kommt, das unionsinter- den die Spitzen von Union und FDP 2004 war da lehrreich: Den 200fa- niert? Oder daß die Chinesen uns ne Gemetzel zugunsten von Rot- in der Berliner Wohnung von Guido chen Mord von Madrid überstand zuliebe ihre Wirtschaft mittels deut- Grün sei nur Schau, hat man uns im gesprochen, blaffte der „sozial enga- Westerwelle auspokerten (weil alle die Multikulti-Vision erstaunlich schem Betriebsverfassungsgesetz, Herbst sogar richtige Opfer vor die gierte“ Kandidat los, die „Penner“ denkbaren Kandidaten aus den gän- gut. Es waren eben bloß ein paar na- Trittinscher Ökosteuer und bundes- Füße geworfen: Merz und Seehofer. sollten froh sein, wenn sie über- gigen Parteikadern ihr Verfallsda- menlose Vorstadtpendler. Mit Theo republikanischer Vorschriftenkeule haupt etwas bekämen. Freundli- tum schon weit deutlicher über- van Gogh hingegen wurde zwar ebenso zur Strecke bringen, wie wir anchmal benötigt eine Regie- cherweise machte er den Striptease schritten hatten als Kerrys ranzige „nur“ einer ermordet. Aber die In- die unsere – und Japan nebst „Tiger- Mrung eben eine hilfsbereite seines sozialen Gewissens, während Tomatensoße), hatte seinen Patrio- tellektuellen erkannten schnell: er staaten“ gleich mit in den Abgrund Opposition, um ihr Überleben zu si- das Mikro noch an war. 2004 dürfte tismus im Mai öffentlich zugegeben war einer von uns! Das war der reißen? Denn ohne solche Hilfe von chern. So war das dieses Jahr auch das erstemal in der Geschichte der und war dafür nicht geschlachtet Unterschied. Nach Madrid war man draußen wird der „Lissabon-Pro- in Übersee. Erst mußte Washington USA gewesen sein, daß die Insassen worden. Parallel dazu ging die ver- somit noch bereit gewesen, die Dia- zeß“ unter Brüsseler Aktendeckeln einräumen, daß es „wohl doch keine von Armenküchen, Sozialstationen ordnete Begeisterung der Deutschen log selbst mit den verlogendsten Is- verfaulen. Er müffelt bereits jetzt, so Massenvernichtungswaffen“ in Sad- und Obdachlosenasylen mehrheit- für alles möglichst Nichtdeutsche lamisten um jeden Preis fortzuset- kurz nach seiner Geburt. dams Irak mehr gegeben habe. We- lich den republikanischen Bewerber nach den Anschlägen von Madrid zen, den man anderen zumuten nige Monate später gaben Bushs Ge- gewählt haben. Bush wußte, was er im März und Amsterdam im No- mochte. Nach Amsterdam jedoch ber man kann ja mal träumen: heimdienstler zu, daß auch keine an einem so aufopferungsvollen vember spürbar zurück. Zuguter- breitete sich ein mulmiges Gefühl ANicht selten kommt plötzliche Kontakte zwischen El Kaida und „Herausforderer“ hatte und dankte letzt verwendeten die Rot-Grünen aus. Indes – wie es scheint, erholt Hilfe nämlich von völlig unerwarte- dem Despoten von Bagdad existiert Kerry nach seiner Wiederwahl für den Vaterlandsbegriff sowieso längst sich die wunderbare Idee von Multi- ter Seite, wie dieses Jahr für die hätten. Selbst bislang Bush-treue den „fairen Wahlkampf“. nach Belieben – kurz: die Luft kulti auch von diesem Schock lang- deutschen Sozialdemokraten. Zu- Amerikaner rieben sich die Augen. schien rein in Sachen Patriotismus, sam, aber sicher. Wir wollen es halt nächst schien es, als werde 2004 zu Es sah schlecht aus für die Wahlen ie deutsche CDU/CSU hatte ja die Union konnte es, freilich als letz- noch einmal wissen. 2005 wird es einem weiteren Katastrophenjahr im November. Dschon 2003 mit dem Hohmann- te, auch mal wagen. uns wissen lassen. Prosit Neujahr! Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!

Allen Mitgliedern Die Kreisgruppe unserer Ostholstein Landesgruppe und grüßt alle Landsleute allen Landsleuten nah und fern in Sachsen-Anhalt und wünscht ein gesegnetes wünschen wir gesegnete Weihnachtsfest und ein frohes Weihnachten und ein und gesundes neues Jahr. gesundes Jahr 2005. Peter Pflug Landesgruppe Günter Tilsner Sachsen-Anhalt Der Vorstand Ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr Allen unseren Landsleuten, wünscht allen Landsleuten Mitgliedern und Freunden in Halle/Saale wünschen wir der Vorstand der ein frohes Weihnachtsfest Ortsgruppe Halle/Saale e. V. und ein gutes neues Jahr. Landsmannschaft Ost- und Westpreußen Ein gesegnetes Weihnachtsfest Kreisgruppe Bochum und alles Gute für das Jahr 2005 Der Vorstand allen Langwaldern Fritz Sankowski des Kreises Braunsberg und Georg Grams Manfred Ruhnau Bahnhofstraße 35 B 53757 Sankt Augustin Allen Landsleuten und Freunden aus dem Kreis Heydekrug wünsche ich eine besinnliche Weihnachtszeit in Frieden, frohe Festtage und für das neue Jahr alles Gute und Glück! Irene Blankenheim Kreisvertreterin

Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr

Besonders an Weihnachten und zum Jahreswechsel sind unsere Gedanken und unsere Herzen mit der Heimat, unseren in der Heimat verbliebenen Landsleuten sowie allen unseren Landsleuten in aller Welt fest verbunden. Wir danken allen Mitgliedern für ihre jahrzehntelange Treue zur Landsmannschaft und ihr ungebrochenes Engagement für unsere Heimat. Wir wünschen allen Landsleuten, allen Förderern und Freunden, die sich der ost- und westpreußischen Familie zugehörig fühlen, besinnliche Feiertage und ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr. Unser Gruß und Dank gilt insbesondere unserem Patenland, dem Freistaat Bayern, der Bayerischen Staatsregierung, allen Mitarbeitern der Bayerischen Staatskanzlei, allen Mitarbeitern des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit sowie den Mit- arbeitern des Hauses des Deutschen Ostens in München für die großzügige und kontinuierliche Förderung unserer Anliegen. Mit unseren Weihnachtsgrüßen möchten wir auch all jener gedenken, die mit uns gemeinsam ihre Überzeugung für die Heimat gelebt haben, uns stets unermüdlich unterstützten und die heute nicht mehr unter uns sind. Landsmannschaft der Ost- und Westpreu§en, Landesgruppe Bayern

Friedrich Wilhelm Böld Christian Joachim Peter Benz Landesvorsitzender stv. Landesvorsitzender stv. Landesvorsitzender

Die Bezirksvorsitzenden Christian Joachim Heidi Bauer Klaus Philipowski Ingrid Leinhäupl Johannes Behrendt Hans-Jürgen Kudczinski

mit den angeschlossenen Kreis- und Ortsgruppen und Gesinnungsgemeinschaften

Gruppe München Gruppe Landshut Gruppe Kempten Gruppe Ansbach Gruppe Roth-Hilpoltstein Hans-Jürgen Kudczinski Ingrid Leinhäupl Lisbeth Becherer Heidi Bauer Gerhard Sunkel

Gruppe Fürstenfeldbruck Gruppe Straubing Gruppe Lindau Gruppe Dinkelsbühl Gruppe Bad Kissingen Susanne Lindemann Wolfgang Odzuck Käthe Rauter Anneliese Tietke Irmgard Kröckel

Gruppe Olching Gruppe Amberg Gruppe Memmingen Gruppe Erlangen Edda Verstl Gruppe Kitzingen Bruno Brückmann Fritz Schwerdtfeger Hella Zugehör Gustav Patz Gruppe Ingolstadt Gruppe Regensburg Gruppe Nördlingen Gruppe Forchheim Waldemar Schwarz Gruppe Schweinfurt Jürgen Kunhardt Irene Werner Elisabeth Kausch Georg Pschinn Gruppe Karlsfeld Siegfried Bethke Gruppe Regenstauf Gruppe Bamberg Gruppe Fürth i. Bay. Reinhard Weber Edita Jackermeier Erwin Kowalewski Gruppe Würzburg Klaus Philipowski Gruppe Mühldorf-Waldkraiburg Gruppe Weiden Gruppe Bayreuth Gruppe Gunzenhausen Heinz Brack Hans Poweleit Erika Höh Dr. Jürgen Danowski Ostpreußischer Sängerkreis Gruppe Rosenheim Gruppe Augsburg Gruppe Coburg Gruppe Nürnberg Georg Schwarz Willi Gennis Johannes Behrendt Erwin Schledz Joachim Korth Arbeitsgemeinschaft Gruppe Bad Reichenhall Gruppe Burgau Gruppe Hof Gruppe Schwabach der Memellandkreise Max Richard Hoffmann Ute Immel Christian Joachim Walter Kirschner Ingrid Gendrolus Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!

Den Mitgliedern des Vereins Mehr Sicherheit für Rahlstedt e.V. wünsche ich frohe Festtage und ein gesundes, neues Jahr. Vereinigung ehemaliger Ihre Helma-Eva Feyand Schüler und Lehrer des Postfach 73 02 62 Löbenichtschen 22122 Hamburg Realgymnasiums zu Königsberg (Pr) e. V. Allen ehemaligen Schülern Helma-Eva Feyand und den Freunden aus Nemonien unserer Vereinigung sowie grüßt alle Labiauer und ihren Familien wünschen wir wünscht ein gesundes ein gesegnetes Weihnachtsfest Weihnachtsfest und ein frohes und ein erfülltes und neues Jahr. glückliches neues Jahr. Postfach 73 02 62 Wir freuen uns auf ein 22122 Hamburg Wiedersehen zum 50. Jubiläum mit unserer Patenschule, dem Steinbart- Gymnasium, im September Lilly 2005 in Duisburg Heinemann-Preukschat Der Vorstand aus Motzischken Kr. Tilsit-Ragnit Obere Flüh 58 79713 Bad Säckingen Familie Willy Schäfer aus Schillen Kreis Tilsit-Ragnit P.O. Box 147, Sunbury 3429 Allen Landsleuten aus dem Australien Kreis Angerapp – Stillheide – und dem Kreis Osterode ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2005. Annemarie Krause Familie Alfred Schiedat geb. Koslowski aus Bumbeln z. Zt. im Emsland Kreis Gumbinnen Hamburg-Jenfeld

Familie Willi Kuhn aus Baumgarten Herbert Wiegratz Kreis Rastenburg grüßt alle Angehörigen und Eichendorffstraße 24 Freunde des Kirchspiels 49525 Lengerich Neuhof-Ragnit und wünscht frohe Festtage. Altenburger Straße 37 36304 Alsfeld Familie Ulrich Purwin aus Soltmahnen Kreis Angerburg Herderstraße 90 Familie Kurt Zwikla 40882 Ratingen aus Misken Kreis Johannisburg An der Obererft 46 a 41464 Neuss

Allen Landsleuten und Freunden Allen Freunden aus Gerdauen Allen heimattreuen Landsleuten des Kirchspiels Herzogskirch, Kr. Gumbinnen, wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest aus Stadt und Kreis Gerdauen frohe Weihnacht und ein gesundes, und ein gutes neues Jahr. ein frohes und gesegnetes glückliches neues Jahr Elfriede Drews, geb. Leu Weihnachtsfest und viel Glück im wünschen Renate Leu und Horst Leu neuen Jahr 2005. Ihre Gertrud Bischof und Ihr Eckard Steiner Worderfeld 7, 44357 Dortmund (Elfriede Drews)

Erwin Goerke Allen Landsleuten, Verwandten und Bekannten Allen Heimatfreunden aus Elchdorf/Drugehnen Ex-Kreisvertreter wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und allen Ostpreußen, die mich mögen Heuchelheimer Straße 104 und alles Gute im neuen Jahr. 61350 Bad Homburg v. d. Höhe wünsche ich frohe Weihnachten Familie Oskar Endruhn und ein gesundes neues Jahr 2005. Telefon 0 61 72/3 22 20 aus Königsgarten, Kreis Angerapp Hans Crispien zuletzt Lindenwalde, Kreis Insterburg, und Am Bödingsfeld 13, 33378 Rheda-Wiedenbrück Frau Hedwig, geb. Schmidt aus Schönhofen, Kreis Treuburg Allen Landsleuten aus Gumbinnen-Stadt Straße der Genossenschaft 4 C, 04574 Deutzen Allen Freunden aus Tilsit und den heutigen Bewohnern unserer Heimatstadt und der Schülergemeinschaft „Johanna-Wolff-Schule“ wünschen wir ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2005. wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest Allen Nordenburgern und meinen in Nordenburg Auf Wiedersehen in Gumbinnen und ein gutes neues Jahr. lebenden russischen Freunden und bei unseren Treffen. Gerda Daehmlow wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest FREUNDESKREIS GUMBINNEN-STADT Reithfelder Straße 34, 26954 Nordenham und ein gutes neues Jahr. Irma Klein Irmgard Kampofski Dieter Lemke Karl und Marg. Fischer Gensfelderweg 13, 90469 Nürnberg Zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel wünschen wir allen ehemaligen Bewohnern aus Pregelswalde, Kreis Wehlau, Frohes und gesundes Weihnachtsfest Allen Landsleuten und Freunden und deren Angehörigen wünschen wünschen wir gesegnete Weihnachten Zufriedenheit, Glück und Gesundheit. Arno und Leo Giedigkeit und ein gesundes neues Jahr. Otto Daniel Gerhard Kugland sowie Erna Geißler, geb. Giedigkeit Familie Norbert Heise Schwartzen Brink 6 Sylter Bogen 30 aus Staggen aus Zielkeim, Samland 32457 Porta Westfalica 24107 Kiel 35460 Staufenberg Steinstraße 15a, 67678 Mehlingen-Baalborn Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!

Die Allen Landsleuten aus Ramecksfelde und Malkienen, Allen Freunden aus Waldau (Schloß), Kr. Königsberg, Internationale Ernst-Wiechert-Gesellschaft Kreis Lyck, wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und der Schülergemeinschaft Waldau u. Umgebung (IEWG) und ein gutes neues Jahr. wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest wünscht allen Mitgliedern und Freunden Ewald Kowallek und ein gutes neues Jahr. ein gesegnetes Weihnachtsfest Klümpenweg 10, 32120 Hiddenhausen Max Preuß und ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr. Tel. 0 52 23/8 59 86 1 Rue des Fleurs Das völkerverbindende Werk Ernst Wiecherts F-57510 St. Jean-Rohrbach wollen wir weiterhin pflegen und verbreiten. – Lothringen – Dr. Bärbel Beutner Grüße in die Heimat und an alle Bekannten! Vorsitzende Die drei Schwestern Kerbein aus Falkenort bei Breitenstein, Kr. Tilsit-Ragnit Wir wünschen allen Steinbergern, Irmgard Krüger Freunden und Bekannten Das alte Jahr, man kann’s kaum fassen, Bernshausener Ring 7, 13435 Berlin frohe Weihnachten will uns ganz schnell wieder verlassen. und ein gesegnetes und glückliches Jahr 2005. Im neuen Jahr, ach wär das schön, Dorfgemeinschaft Steinberg Wünsche allen aus dem Kirchspiel Drigelsdorf dürfen wir vielleicht uns wiederseh’n. Kreis Lyck sowie meinen Verwandten und Bekannten, Gemütliche Stunden weit und breit Heinz-Günter Purwin wünscht den Freunden und der Drigelsdorfer Gemeinschaft Hermine Janz aus dem Kreis Elchniederung allezeit. ein gesegnetes Weihnachtsfest, ein glückliches, Hermine Janz, Gilgetal gesundes Jahr 2005. Allen Tannenwaldern ein frohes Weihnachtsfest jetzt Hasenkamp 19, 22880 Wedel/Holst. Reiner Kruklinski Kaiserstraße 52, 24143 Kiel, Tel. 04 31/73 17 76 und ein gesundes Jahr 2005 wünschen Die Landsmannschaft Ostpreußen Klaus und Gerda Raese Kreisgruppe Kaiserslautern Allen ostpreußischen Freunden und Bekannten Rahlstedter Straße 108 a, 22149 Hamburg gesegnete Weihnachten wünscht ihren Landsleuten und Freunden und ein glückliches 2005. ein gesegnetes Weihnachtsfest Werner Kudszus und ein gesundes neues Jahr 2005. Allen ostpreußischen Freunden in und fern Auf dem Kohlknippen 5, 51597 Morsbach-A.H. Norbert Heise der Heimat wünschen wir frohe Weihnachten ehem. Krakischken, Kr. Tilsit-Ragnit 1. Vorsitzender und ein gutes neues Jahr. Gertraud und Wolfgang Reith Wir wünschen allen Freunden und Bekannten (Lötzen/Rastenburg) An Familie D. Prystawik ein frohes Weihnachtsfest sowie ein gesundes, heute Neuss Erich Urban glückliches und gutes neues Jahr 2005. zur Zeit Lötzen/Gizycko, Masuren, Ostpreußen ostpr. Familie Erna Ludwig In heimatlicher Verbundenheit Else Willask, Familie D. Rose Eure sowie Dr. H. Hillgruber in Bäk Ingrid und Werner Lange Allen „Jungen Liebstädtern“ von Otto Kalinna aus Grünau, Kreis Lötzen wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest Mühlenweg 9, 23909 Bäk „Grüner Hof“ und ein gutes neues Jahr. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen am 30. April und 1. Mai 2005 in Kassel. Unseren Freunden und Landsleuten Dem Kirchspiel Gr. Ottenhagen und Angeheirateten Fritz Sankowski aus Goldap und Heiligenbeil, Ostpr. wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest wünschen wir ein gesundes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Joachimstraße 12, 44789 Bochum und ein gutes friedvolles neues Jahr 2005. Werner Liedtke Karl Selack Wilma und Bruno Kalinowski Schotteliusstraße 24, 38304 Wolfenbüttel Salamanderweg 8, 45475 Mülheim/Ruhr Gerberstraße 11, 25548 Kellinghusen Telefon 0 53 31/46 98 52

Allen Landsleuten der Kreisgemeinschaft Mohrungen Ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr Allen Freunden wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest wünschen allen Freunden und Bekannten der aus Königsberg (Pr)-Speichersdorf, und ein gutes neues Jahr. Kreisgemeinschaft Angerburg. Ludwigswalder Weg, und der Schüler-Gemeinschaft Fritz Sankowski Erich und Brigitte Kerwien aus Dowiaten der Jahn-Schule in Rosenau aus Gem. Sorrehnen bei Liebstadt Tollweg 60, 04289 Leipzig wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest Joachimstraße 12, 44789 Bochum und ein gutes neues Jahr. Ich würde mich über Ihre Teilnahme am Rudi Merkschien Kreistreffen der Patenstadt Gießen Allen Pr. Holländern ein frohes Weihnachtsfest Durchholzer Straße 16, 58456 Witten am 1. und 2. Oktober 2005 sehr freuen. und ein gesundes neues Jahr, besonders meinem Bruder Erwin in Unkel, meinen Heimatfreunden Heinz Fietkau in Greifswald Wir wünschen allen Freunden und Bekannten Ein gesegnetes Weihnachtsfest und Helmut Fietkau in Diestelow. ein frohes Weihnachtsfest sowie ein gesundes, und ein gutes neues Jahr Horst Kilian glückliches und friedliches „2005“. wünsche ich allen Heimatfreunden. Mauerstraße 18, Pr. Holland In heimatlicher Verbundenheit Neufferstraße 45, 66953 Pirmasens Herta und Herbert Preuss Ich freue mich auf ein Wiedersehen Twedter Markt 8, 24944 Flensburg-Mürwik bei den Treffen im neuen Jahr. aus Memel/Ostpreußen, Mühlenstraße Kirchspielvertreterin Allen unseren Freunden und Bekannten und Horn, Kreis Mohrungen Anneliese Schalk-Kuchenbecker aus Gerdauen wünschen wir Schubertweg 3, 52249 Eschweiler ein schönes Weihnachtsfest, ein gesundes neues Jahr aus Seckenburg, Kreis Elchniederung – und alles Glück. Gertrud Klein und Erwin Westphal aus Hannover Familie Auwiese 18, 30419 Hannover (Gertrud Klein) Ihre Anzeigen- Erhard Sommerey und Vertriebsabteilung aus Duneyken, Kreis Treuburg wünscht allen jetzt Habichtstraße 6 d, 13505 Berlin Allen Landsleuten aus dem Kirchspiel Anzeigenkunden wünscht allen Duneykern, Freunden Deutsch Thierau, Kreis Heiligenbeil, und Lesern und Bekannten und ihren Familienangehörigen wünsche ich der schöne Weihnachten frohe Weihnachten und ein gesundes und und ein gutes neues Jahr. friedliches Jahr 2005. Preußischen Heinz Klein Allgemeinen Zeitung Sella-Hasse-Straße 57, 12687 Berlin – Das Ostpreußenblatt – Allen Freunden aus dem Kirchspiel ein gesegnetes Branden, Kr. Gumbinnen, Allen Lycker Landsleuten, besonders aus Eichensee Weihnachtsfest wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und Bez. Kölmersdorf sowie der LO-Gruppe sowie und ein gutes neues Jahr. Ludwigshafen wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest Margot Thies und ein gutes neues Jahr. Gesundheit und Erfolg Kesselhofskamp 4, 27356 Rotenburg Willi Komossa für 2005. Tel. 0 42 61/24 25 Geibring 6, 67245 Lambsheim Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!

Webstube Lyck Der im Hause Allenstein Allen Busche-Busreisenden, „Verein zur Erhaltung der Kirche Irene Burchert Gruppe Dietrich, von Heiligenwalde“ Appelwarder 1, 24211 Kühren wünsche ich frohe und gesunde Weihnachten dankt allen Mitgliedern und Spendern Telefon 0 43 42/25 89 und ein gutes neues Jahr. für ihre Hilfe bei unserem von Gott gesegneten wünscht allen Landsleuten, die an der Hedwig Weichert Erhaltung der Volkskunst Ostpreußens Restaurierungswerk. Buckower Chaussee 152, 12305 Berlin mithelfen, ein gesegnetes Weihnachtsfest Dr. Bärbel Beutner, Fritz Schwarz und ein gutes neues Jahr 2005 und dankt allen, die es möglich machten, daß das Strandgut der Erinnerung gedruckt wurde im Husum-Verlag. „Textile Volkskunst aus Ostpreußen!“ Der Meinen Cousinen Josefa und Gertrud „Verlag Heiligenwalde“ in Alt-Finken (Staré Jablonki) wünscht allen Lesern und Kunden und Stabigotten (Stawiguda) sowie ihren 7 Kindern ein frohes Weihnachtsfest wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr. und Gesundheit im neuen Jahr. Dr. Bärbel Beutner Kurt Wippich Käthe-Kollwitz-Ring 24, 59423 Unna/Westf. Jagowstraße 10, 10555 Berlin

Liebe Landsleute im In- und Ausland. Stadtgemeinschaft Allenstein Zusammen mit den Wünschen für ein gesegnetes und besinnliches Allen Allensteinern und Freunden unserer Heimatstadt Weihnachtsfest und Gottes Segen für das neue Jahr, möchten wir all ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen glücklichen Jahreswechsel denen, die beim Hauptkreistreffen im September nicht anwesend sein und ein frohes Wiedersehen konnten, von einer entscheidenden Veränderung unterrichten. zum 50. Geburtstag unserer Stadtgemeinschaft. Der langjährige Kreisvertreter, Herr Paul Heinacher, hat aus gesundheitlichen Der Vorstand Gründen sein Amt niedergelegt. Er wurde vom Vorstand zum Kreisältesten ernannt. Zum neuen Kreisvertreter wurde der Pfarrer i. R. Helmut Friske gewählt. Der 1. und der 2. Stellvertreter behielten ihre Ämter. Dieser neue Vorstand freut sich, Ihnen im Namen der Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen) die besten Wünsche übermitteln zu können und hofft auf ein Zum Ende des Jahres gelten unsere besten Wünsche für ein Wiedersehen bei den Treffen des Jahres 2005. gesegnetes WEIHNACHTSFEST und ein friedvolles NEUES JAHR allen Landsleuten und Gönnern hier, in der Heimat Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen) oder an anderen Orten dieser Welt. Günther Papke Helmut Friske Martin Heyser 1. Stellv. d. Kreisv. Kreisvertreter 2. Stellv. d. Kreisv. Kreisgemeinschaft Allenstein-Land e. V. Adalbert Graf Leo Michalski Klaus Schwittay Vorsitzender des Kreistages Kreisvertreter Schatzmeister Allen Samländern – ihren Angehörigen und Freunden – wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr. Allen Angehörigen unserer Kreisgemeinschaft im Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen In- und Ausland wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest bei unserem nächsten Treffen. und ein gesundes neues Jahr 2005. Kreisgemeinschaft Fischhausen e. V. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Ahrensburg. Wolfgang Sopha Klaus A. Lunau Kreisgemeinschaft Angerapp (Darkehmen) Vorsitzender stellv. Vorsitzender Herbert Schäfer Edeltraut Mai Kreisältester kommissar. Kreisvertreterin Heimatkreisgemeinschaft Gerdauen e. V.

Allen Angerburgern und Freunden im In- und Ausland wünschen wir besinnliche Weihnachten sowie ein gesegnetes und friedliches neues Jahr. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen beim Deutschlandtreffen der Ostpreußen Zum diesjährigen Weihnachtsfest möchten wir am 21. und 22. Mai 2005, Messe Berlin. im Namen aller Kreistagsmitglieder des Kreises Gerdauen Kreisgemeinschaft Angerburg e. V. den Freunden, allen Landsleuten in nah und fern und unseren Paten Dietrich Wawzyn Kurt-Werner Sadowski Alfred Nehrenheim ein gesegnetes, friedvolles Weihnachtsfest wünschen. Stellv. Kreisvertreter Kreisvertreter Stellv. Kreisvertreter Für das neue Jahr viel Kraft, Mut und Zuversicht sowie Glück für alle Tage. Dirk Bannick Karin Leon Kreisvertreter Leiterin der Geschäftsstelle Allen Lesern des Ostpreußenblattes aus dem Kreis Bartenstein wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest Allen Landsleuten im In- und Ausland und für das Jahr 2005 Optimismus, Zufriedenheit und Gesundheit wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest Heimatkreisgemeinschaft Bartenstein und alles Gute für das Jahr 2005. Ch. v. d. Groeben, R. Krieger, M. Morwinsky, H.-G. Steinke, W. Tiedtke Wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei den Treffen im nächsten Jahr. Kreisgemeinschaft Goldap Ostpreußen e. V. Der Kreisausschuß Allen Landsleuten der Stadt und des Kreises Braunsberg und deren Nachkommen frohe und gesegnete Weihnachten mit schönen Erinnerungen an die Heimat. Allen Landsleuten im In- und Ausland Ein friedvolles neues Jahr 2005 sowie den Bewohnern im Heimatkreis Gussew/Gumbinnen wünschen allen Landsleuten und Freunden wünschen wir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest – besonders denen in der Heimat – und ein gesundes und glückliches Jahr 2005. Der Vorstand Manfred Ruhnau Kreisgemeinschaft Gumbinnen e. V. mit Beisitzern Kreisvertreter Der Vorstand Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!

Unseren Landsleuten Allen Landsleuten im In- und Ausland aus dem Kreis, heute in Deutschland und in der Heimat wünschen wir ein friedvolles Weihnachtsfest und vielen Ländern der Erde lebend, und ein glückliches und gesundes neues Jahr. unseren Mitarbeitern mit ihren Angehörigen, Wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei unserem Regionaltreffen allen Paten von der Region Hannover, am 3. und 4. September in Göttingen. den Städten Burgdorf und Lehrte Kreisgemeinschaft Lötzen e. V. sowie den Freunden Erhard Kawlath Lothar Rosumek unserer Schicksalsgemeinschaft Kreisvertreter Kreistagsvorsitzender wünscht der Geschäftsführende Vorstand besinnliche Weihnachten, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit im kommenden Jahr. Kreisgemeinschaft Heiligenbeil e. V. Allen Landsleuten im In- und Ausland Siegfried Dreher Georg Jenkner Klaus König Peter Böck sowie den Landsleuten in der Heimat 1. Vorsitzender 2. Vorsitzender 3. Vorsitzender Kassenwart wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr. Kreisgemeinschaft Lyck e. V. Allen unseren Landsleuten, Alfred Masuhr Gerd Bandilla Siegmar Czerwinski den Einwohnern des Patenkreises Kreisältester Kreisvertreter Stellvertreter sowie allen Freunden und Gönnern wünschen wir ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes friedvolles Jahr 2005. Allen Landsleuten im In- und Ausland Wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei unserem 50-jährigen und im besonderen Patenschaftsjubiläum 2005 im Emsland. den in der Heimat Verbliebenen Kreisgemeinschaft Heilsberg/Ostpr. wünschen wir Aloys Steffen Eva-Maria Köpnick Walter Schimmelpfennig Berthold Hoppe ein gesegnetes Weihnachtsfest Kreisvertreter Stellvertreterin Stellvertreter Schatzmeister sowie ein friedvolles, gesundes und erfolgreiches Jahr 2005. Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise e. V. Eine friedvolle und besinnliche Weihnacht Uwe Jurgsties Peter Pflug Karin Gogolka Günther Kreienbrink und ein glückliches neues Jahr 2005 Bundesvorsitzender stellv. Bundesvorsitzender und stellv. Bundesvorsitzende Kassenleiter Kreisvertreter Memel-Stadt in Gesundheit und Zuversicht Ewald Rugullis Irene Blankenheim Hans Paul Karallus Helmut Berger wünschen wir Kreisvertreter Kreisvertreter Kreisvertreter Memellandarchiv weltweit unseren Insterburger Landsleuten aus Stadt und Land Memel-Land Heydekrug Pogegen und allen Bürgern unserer Patenstadt Krefeld Viktor Kittel Herbert Preuß Beisitzer Ehrenvorsitzender sowie unserer Heimatstadt Insterburg. Ihre Heimatkreisgemeinschaften Insterburg Stadt Insterburg Land Allen Heimatfreunden im In- und Ausland Jürgen Bermig Edith Lawrence Klaus-Peter Steinwender wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest 2004 und alles Gute für das Jahr 2005. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in unserer Patenstadt Gießen am 1./2. Oktober 2005, Allen Landsleuten aus dem Kreis Johannisburg Kontakt Tel. 03 32 05/6 25 93. wünschen wir ein gesegnetes, besinnliches Weihnachtsfest und ein friedvolles Jahr 2005. Kreisgemeinschaft Mohrungen Wir freuen uns auf ein Wiedersehen Gisela Harder Günter Dombrowski Hartmut Krause bei den Treffen im nächsten Jahr. stellv. Kreisvertreterin Kreisvertreter stellv. Kreisvertreter Die Kreisgemeinschaft Johannisburg Willi Reck Gerhard Bosk Herbert Soyka Kreisvertreter Ehrenvorstand Stellv. Kreisvertreter Mitgliedern unserer Kreisgemeinschaft, Allen Mitgliedern der Deutschen Minderheit in Neidenburg, Bürgern unserer Patenstadt Bochum

Unseren Königsbergern und allen Freunden wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest unserer Heimatstadt wünschen wir und alles erdenklich Gute für das neue Jahr 2005. ein gesegnetes Weihnachtsfest und wir freuen uns, Kreisgemeinschaft Neidenburg mit Ihnen im Jahr 2005 den 750. Geburtstag Königsbergs Marion Haedge Jürgen Szepanek feiern zu können. Kreisvertreterin 1. Stellvertreter Stadtgemeinschaft Königsberg (Pr) Dr. Eberhard Neumann v. Meding Klaus Weigelt Lorenz Grimoni

Allen Ortelsburgern aus Stadt und Kreis, Unseren Landsleuten aus dem Heimatkreis den Landsleuten in der Heimat wünschen wir ein frohes, gesundes Weihnachtsfest und ein glückliches Jahr 2005. sowie allen Bürgerinnen und Bürgern unserer Patenstadt Herne Wir freuen uns auf ein Wiedersehen frohe, gesegnete Weihnachten, ein glückliches neues Jahr bei den Heimatreisen und den Treffen, insbesondere auf das und auf Wiedersehen bei den Treffen. Jubiläumstreffen unseres Heimatkreises im September 2005 in Minden Kreisgemeinschaft Ortelsburg e. V. (der genaue Termin wird noch bekanntgegeben). Edelfried Baginski Dieter Chilla Kreisgemeinschaft Landkreis Königsberg (Pr) Kreisvorsitzender 2. Vorsitzender Gisela Broschei Carl Mückenberger Kreisvertreterin Stellv. Kreisvertreter Wir wünschen allen Landsleuten Allen Labiauern aus Stadt und Kreis, ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute unserem Patenkreis Landkreis Cuxhaven für das Jahr 2005. und allen Freunden der Kreisgemeinschaft Wir freuen uns auf ein Wiedersehen wünschen wir ein friedvolles, besinnliches Weihnachtsfest bei dem Hauptkreistreffen am 17. und 18. September 2005 und viel Glück und Gesundheit für das neue Jahr 2005. in Osterode am Harz. Kreisgemeinschaft Labiau/Ostpreußen Kreisgemeinschaft Osterode Ostpreußen e. V. Brigitte Stramm Hildegard Knutti Dieter Gasser Kreisvertreterin Geschäftsführerin Kreisvertreter Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!

Allen Kreis-Preußisch-Eylauern im In- und Ausland, Allen Landsleuten und Freunden im Westen und in der Heimat wünschen wir frohe Weihnachten wünschen wir ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr. und für das Jahr 2005 Glück, Wir freuen uns auf das Wiedersehen beim Bundestreffen in Berlin Gesundheit und Wohlergehen. am 21. und 22. Mai 2005 und beim Kreistreffen in Verden Tilsit Gleichzeitig bedanken wir uns Ragnit vom 16. bis 18. September 2005. für Ihre aktive Mitarbeit Kreisgemeinschaft Preußisch Eylau e. V. und Unterstützung zum Wohle unserer Martin Lehmann Rüdiger Herzberg Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit e.V. Kreisvertreter Stellv. Kreisvertreter Helmut Pohlmann Hartmut Preuß Klaus-D. Metschulat Geschäftsführer Kreisvertreter Schatzmeister

Frohe Weihnachten Allen Treuburgern und ein gutes neues Jahr aus Stadt und Land – weltweit verstreut – wünscht allen Landsleuten sowie den Deutschen in der Heimat im In- und Ausland wünschen wir und dankt für ihre treue Unterstützung ein besinnliches Weihnachtsfest unseres heimatpolitischen Anliegens und ein gutes, gesundes Jahr 2005. Kreisgemeinschaft Pr. Holland Kreisgemeinschaft Treuburg Bernd Hinz Gudrun Collmann Dr.-Ing. Heinrich Matthée Günter Brozio Irmgard Klink Kreisvertreter Geschäftsführerin Kreisvertreter Stellv. Kreisvertreter Geschäftsführerin

Allen Landsleuten und Mitarbeitern Frohe und besinnliche Weihnachten, gute Gesundheit sowie deren Angehörigen und ein glückliches neues Jahr 2005 wünschen wir unseren Landsleuten und Schicksalsgefährten. wünschen wir Vor 60 Jahren wurden wir aus unserer Heimat vertrieben. ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest Vor 50 Jahren, am 27. August 1955, übernahm der Landkreis und ein gesundes, glückliches neues Jahr 2005. Grafschaft Hoya die Patenschaft über den Kreis Wehlau. Kreisgemeinschaft Rastenburg Am 27. August feiern wir dieses Jubiläum in Syke. Hubertus Hilgendorff Herbert Brosch Kreisgemeinschaft Wehlau e. V. Kreisvertreter Stellv. Kreisvertreter Hans Schlender Joachim Rudat Hans-Peter Mintel Stellv. Kreisvertreter Kreisvertreter Schatzmeister

Allen Landsleuten Unseren Landsleuten aus nah und fern im In- und Ausland und in der Heimat Ostpreußen wünschen wir wünschen wir ein gesegnetes Weihnachtsfest ein gesegnetes Weihnachtsfest und gute Wünsche für das Jahr 2005. und alles Gute für das Jahr 2005. Kreisgemeinschaft Rößel e. V. Landesgruppe Baden-Württemberg Reinhard Plehn Ernst Grunwald Gisela Fox Der Landesvorstand stellv. Kreisvertreter Kreisvertreter Rößeler Heimatbote Uta Lüttich Rosemarie Winkler Uwe Jurgsties 1. Vorsitzende 2. Vorsitzende 3. Vorsitzender

Allen Mitgliedern Allen Schloßberger Landsleuten im In- und Ausland, unseren Patenschaftsträgern unserer Landesgruppe und den Freunden der Kreisgemeinschaft sowie allen Landsleuten in Berlin wünschen wir ein besinnliches, frohes Weihnachtsfest frohe und gesegnete Weihnachten und für das Jahr 2005 Gesundheit, Erfolg und Wohlergehen. und für das Jahr 2005 viel Glück, Kreisgemeinschaft Schloßberg (Pillkallen) e. V. beste Gesundheit und persönliches Wohlergehen. Michael Gründling Arno Litty Jörg Heidenreich Landsmannschaft Ostpreußen Stellv. Kreisvertreter Kreisvertreter Stellv. Kreisvertreter Landesgruppe Berlin Hans-Joachim Wolf Joseph Lirche Landesvorsitzender Schatzmeister

Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr 2005 Die Landesgruppe Brandenburg wünscht wünscht allen Landsleuten im In- und Ausland allen Landsleuten im In- und Ausland sowie allen Bürgern unserer Patenstadt Remscheid ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, die einen guten Rutsch und für das Jahr 2005 Kreisgemeinschaft Sensburg e. V. Glück und Gesundheit. Siegbert Nadolny Günter Pinarski Gudrun Kroemer Landesgruppe Brandenburg Kreisvertreter Stellvertretende Kreisvertreter Horst Haut – Vorsitzender und der Vorstand

Zum Ausklang des Jahres 2004 grüßen wir alle Tilsiter sowie ihre Angehörigen und Freunde Allen Landsleuten diesseits und jenseits der Grenzen. im Lande Bremen und Bremerhaven Für das bevorstehende Weihnachtsfest sowie wünschen wir schöne und besinnliche Stunden allen Ostpreußen nah und fern sowie einen guten Start in das Jahr 2005 ein gesegnetes Weihnachtsfest und den Kranken baldige Genesung. und ein gesundes „2005“. Stadtgemeinschaft Tilsit e. V. Landsmannschaft Ostpreußen Horst Mertineit-Tilsit Ingolf Koehler Landesgruppe Bremen e. V. 1. Vorsitzender 2. Vorsitzender 1. Vorsitzender: Landesgeschäftsführer: Helmut Gutzeit Bernhard Heitger Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!

Allen Mitgliedern in unserer Landesgruppe Ein besinnliches und frohes Weihnachtsfest sowie allen Landsleuten im Saarland und alles Gute für das Jahr 2005 gesegnete Weihnachten und alles Gute für 2005, wünschen wir unseren Mitgliedern verbunden mit einer herzlichen Einladung sowie zu unseren Veranstaltungen. den Landsleuten im In- und Ausland. Landsmannschaft West- und Ostpreußen Landsmannschaft Ostpreußen Landesgruppe Saar Landesgruppe Hamburg e. V. Der Vorstand Hartmut Klingbeutel Walter Bridszuhn Gerda Berger Heinz Mix Helga Bettinger 1. Landesvorsitzender 2. Landesvorsitzender Stellvertreter Landesvorsitzender Stellvertreter

Allen Landsleuten der LOW-Hessen und Freunden Ostpreußens Allen Landsleuten im In- und Ausland wünscht ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest und für das Jahr 2005 Gesundheit, Zufriedenheit und alles Gute für das Jahr 2005. und Wohlergehen Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen. der Vorstand der Landesgruppe der LOW-Hessen Landsmannschaft Ost- und Westpreußen Anneliese Franz Dr. Christean Wagner Landesgruppe Freistaat Sachsen e. V. Landesvorsitzende stellv. Obmann der LOW-Hessen Erwin Kühnappel Landesvorsitzender

Allen Landsleuten und Heimatfreunden frohe und gesegnete Weihnachten, Wir wünschen allen Ostpreußen ein friedliches und gesundes neues Jahr 2005 in Schleswig-Holstein mit einem frohen Wiedersehen ein gesegnetes Weihnachtsfest zum Deutschlandtreffen in Berlin und ein friedvolles neues Jahr 2005. und zum 10. Landestreffen am 8. Oktober 2005 in Schwerin! Landsmannschaft Ostpreußen Landsmannschaft Ostpreußen Landesgruppe Schleswig-Holstein Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern Günter Petersdorf Manfred F. Schukat Landesvorsitzender Landesvorsitzender

HALT DURCH, HALT AUS! Arno Holz All unseren Landsleuten und Freunden Ostpreußens Hinter uns liegt ein Jahr, in dem der Wind den im In- und Ausland wünschen wir Heimatvertriebenen mehr denn je entgegenblies. ein besinnliches Weihnachtsfest Daß Sie, liebe Ostpreußen, dennoch unbeirrt Ihrer geliebten und ein glückliches und gesundes, friedvolles neues Jahr. und unvergessenen Heimat Ostpreußen die Treue gehalten haben, dafür sei Ihnen aufrichtig gedankt. Herzlich gedankt sei Ihnen auch für die Unterstützung, die Sie Landesgruppe der Ostpreußen in Thüringen unseren notleidenden Landsleuten in der Heimat in vielerlei Hinsicht gewährt haben. Walter Schmunz Gerd Luschnat Dieter Zoch So wünschen wir allen unseren Mitgliedern und ihren Angehörigen, allen stellv. Vorsitzender Vorsitzender stellv. Vorsitzender Ostpreußen im In- und Ausland und allen Deutschen in der Heimat ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches und gesundes Jahr 2005. Möge das neue Jahr uns unserer Heimat näher bringen und für unser Ostpreußen und seine Menschen ein glückliches Jahr werden. Landsmannschaft Ostpreußen Allen Ostpreußen und Freunden in Bremen und Umgebung Landesgruppe Niedersachsen e. V. wünschen wir besinnliche Weihnachten Dr. Barbara D. Loeffke sowie ein gesegnetes und friedliches neues Jahr. Otto v. Below Fritz Folger Chriastine Gawronski Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Manfred Kirrinnis Gerhard Schulz Parkstraße 4, 28209 Bremen Heinrich Lohmann 1. Vorsitzender

wünscht allen Landsleuten in Nordrhein Westfalen, im In- und Ausland Der Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen, und in der dreigeteilten Heimat Ostpreußen Kreisgruppe Neuss ein gesegnetes Weihnachtsfest, Gesundheit und Wohlergehen für das Jahr 2005. wünscht allen Landsleuten, Freunden und Gönnern ein gesegnetes Weihnachtsfest Ganz besonders dankbar grüßen wir sowie ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr. unsere Freunde und Förderer. Wir rufen zur aktiven Mitarbeit auf. Für den Vorstand der Landesgruppe Torne Möbius Dr. Dr. Ehrenfried Mathiak Jürgen Zauner Die Landsmannschaft Ostpreußen Stellv. Vorsitzender Vorsitzender Stellv. Vorsitzender – Göttingen Stadt und Land e. V. – wünscht ihren Landsleuten und Freunden ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches Jahr 2005. Allen heimatvertriebenen und entrechteten Alfred Wermke, 1. Vorsitzender Landsleuten in Rheinland-Pfalz sowie dem Erdenrund ein besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest sowie ein friedvolles und gesundes neues Jahr. Kreisgruppe Osnabrück e.V.

Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Liebe Landsleute und Freunde, seid gegrüßt. Landesgruppe Rheinland-Pfalz Wir wünschen Euch besinnliche Adventstage, gesegnete Weihnachten und bleibt gesund oder werdet es. Der Vorstand Komossa Dr. Thüne Witulski Windt Herzlichst, der Vorstand Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!

Allen einstigen Alle Macht des Himmels steht auf der Seite des Rechts. Immanuel Kant Ponarther Mittelschülern Unseren Mitgliedern und Freunden in aller Welt nebst Landsleuten des südlichen Königsberger Stadtteils gesegnete Weihnachten und ein gutes Jahr 2005. und auch den heutigen Neu-Ponarthern ein gesegnetes Christfest 2004 sowie für das 750-jährige Geburtstagsjahr 2005 der Heimatstadt alles Gute. Gesellschaft für Heimatkunde Ost- und Westpreußens e. V. Arno Hermann Horst Glaß Werner Gutzeit stellv. Vorsitzender Vorsitzender Schatzmeister Dr. G. Brilla Dr. L. Förmer H. Gramoll Dr. W. T. Rix

Allen ehemaligen Pillauern sowie allen früheren Soldaten der Marine und des Heeres, die 1945 Allen ehemaligen Schülern der Ostpreußen verteidigt und der Zivilbevölkerung „Steindammer Knaben Mittelschule“ damit die Flucht ermöglicht haben, und allen Schülerinnen der wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest „Tragheimer Mädchen Mittelschule“ und alles Gute für das Jahr 2005. aus Königsberg (Pr) Wir freuen uns auf ein Wiedersehen beim Jubiläumstreffen wünschen wir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest in Eckernförde vom 6. bis 8. August 2005 (50 Jahre). sowie ein gesundes und glückliches neues Jahr. Am 12. März 2005 ab 17.00 Uhr findet im Eckernförder Stadthallenrestaurant Die Sprecher der Schulen: im Rahmen der Hans-Parlow-Reihe der Vortrag „Bernstein – seine Entstehung, Dieter Willuweit Dagmar Adomeit Verarbeitung und geschichtliche Bedeutung“ statt. Dieter Gutzeit Sabine Steinkat Vortragender ist Herr Herbert Stegemann, Schobüll/Nordfriesland. Jedermann ist herzlich willkommen. Heimatgemeinschaft Seestadt Pillau e. V. Dr. Bernd Wöbke Rosemarie Schmidt Günter Wiese Frohe und gesunde Weihnachten sowie ein glückliches Erich Lau Siegfried Görke Ingrid Petersen und friedvolles Jahr 2005, das wünschen allen „Altstädter Knaben“, ihren Angehörigen und Freunden im Namen der Schulvereinigung der ehemaligen Altstädtischen Knaben Mittelschule zu Königsberg (Pr) Die Stiftung Ostpreußen mit ihren Einzelstiftern Manfred Eckstein Gerhard Jelonnek Wolfgang Kampf Heinz Krüger Agnes-Miegel-Gesellschaft e. V. Nächstes Schultreffen vom 21. bis 24. April 2005 in Bad Pyrmont. Bischof-Maximilian-Kaller-Stiftung e. V. Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Anmeldungen an Gerhard Jelonnek, Gorch-Fock-Weg 28 d, 22844 Norderstedt, Tel. 0 40/5 25 68 68, Fax 0 40/30 06 25 32 Ostpreußisches Jagd- und Landesmuseum e. V. Ost- und Westpreußenstiftung in Bayern e. V. Ostheim e. V. Prussia-Gesellschaft e. V. Der Verein zur Erhaltung und Förderung der Zucht des Trakehner Pferdes e. V. BUND JUNGES OSTPREUSSEN i. d. LO Historischer Verein für Ermland e. V. Gemeinschaft evangelischer Ostpreußen e. V. wünscht allen Lesern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest! Salzburger Verein e. V. Historische Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung Unseren Mitstreitern und Förderern sei für ein gelungenes Jahr grüßt zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel voller kleiner und großer Erfolge recht herzlich gedankt! alle ostpreußischen Landsleute und ihre Freunde. Ostpreußen lebt! Peter Wenzel Hubertus Hilgendorff Vorstandsvorsitzender Vorsitzender des Kuratoriums René Nehring Jochen Zauner Rüdiger Danowski Stellv. Bundesvorsitzender Bundesvorsitzender Stellv. Bundesvorsitzender Besuchen Sie uns unter ostpreussen-info.de! Wir grüßen alle Züchter, Reiter und Freunde unseres Trakehner Pferdes und wünschen ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und auf allen Ebenen ein erfolgreiches und glückliches Jahr 2005. Halten auch Sie uns weiterhin die Treue, denn: „Das Trakehner Pferd muß weiterleben!“ Stiftung Trakehner Pferd Dorfstraße 22, 24327 Flehm Tel.: 0 21 52/89 38 42 Marienburgstra§e 6 á 47906 Kempen Hubertus Hilgendorff Hans Werner Pohl Klaus Wittlich Vorsitzender 1. stellv. Vorsitzender Vorsitzender Allen unseren Mitgliedern und Freunden Ostpreußens wünschen wir Trakehner Verband Trakehner Förderverein frohe und besinnliche Weihnachtstage, einen guten Ausklang des Jahres 2004 und ein friedvolleres Jahr 2005. Die deutsche Volksgruppe in Walpurgis von Trotha Wilhelm Tuschewitzki 2. Vorsitzende 1. Vorsitzender Treuburg – Olecko wünscht allen Treuburgern mit ihren Familien besinnliche Weihnachten Liebe Freunde und Förderer des Ostpreußischen Landesmuseums! Im kommenden Jahr bietet sich uns die einmalige Chance, unsere Pläne und ein gutes neues Jahr 2005! zur Erweiterung unseres Museums zu verwirklichen: Vielen Dank von Herzen allen, die uns nicht vergessen haben! Die Bundesbank wird ihre Zweigstelle gegenüber unserem Museum aufgeben. Aufgrund Grzegorz Klar als Vorsitzender der baulichen Beschaffenheit ist dieses Gebäude denkbar gut für die seit langem geplante Michaela Dabrowska als Ehrenvorsitzende Erweiterung des Ostpreußischen Landesmuseums geeignet. Bund und Land haben mit allen Mitgliedern Bereitschaft gezeigt, dieses Vorhaben zu unterstützen. Dadurch könnte unser Ostpreußenzentrum zur Erhaltung unserer Kultur, zur Aufarbeitung der Geschichte und zur Pflege der Erinnerung an unsere Heimat die gewünschte Erweiterung erfahren. Allerdings wird dies noch einmal unser aller Anstrengung und Opferbereitschaft erfordern! Für Ihre bisherige Förderung und Unterstützung unserer Arbeit danken wir Ihnen aufrichtig. Ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr Ihnen und Ihren Angehörigen wie auch allen Freunden in Ostpreußen wünschen wir ein wünschen wir unseren Reisegästen gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr, das auch unserer Heimat und ihren Menschen Glück und Segen bringen möge. und allen Lesern der Preußischen Allgemeinen Zeitung – Freunde des Fördererkreis Das Ostpreußenblatt. Ostpreußischen Ostpreußisches Jagdmuseum – Landes- und Hans-Ludwig Loeffke Jagdmuseums e. V. Gedächtnisvereinigung e. V. PARTNER-REISEN Dr. Erik Dorff Dr. Barbara D. Loeffke 30419 Hannover, Stöckener Straße 35, Tel. 05 11/79 70 13, Fax 79 70 16