Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 1 2. Dezember 2000 AR#17 dt

DISTRIBUTED FOR THE INFORMATION OF DONORS TO THE FUND In diesem Heft: • Am 11. Januar 2000 begann der Prozeß des Jahrhunderts vor dem Londoner Gericht • Am 15. März halten David Irving und die Verteidiger der Beklagten ihre Schlußplädoyers • Am 11. April fällt Richter Gray sein scharfes Urteil . . . es beginnt die nächste Runde • Lesen Sie etwas über diese dramatische Entwicklung in dem »TagebuchTagebuch eineseines RadikalenRadikalen«:–

Spielberg, Bronfman, AJC gaben den Lipstadt-Lügnern 6 Millionen Dollar VON DAVID IR VING 2. Runde geht zum 9.Januar 2000 EUTE, SONNTAG, habe ich den gan- zen Tag mit den GB-Berufungsgericht letzten Vorbereitun- gen verbracht. Alles In den Kampf . . . Erstaunliche Enthüllungen in der GB-Presse Hverschwimmt in meinem Kopf. Um 2 Uhr 45 nachts ein Anruf LONDON – Autor David Irving wird Berufung einlegen gegen das vom Daily Express: Die deutsche negative Urteil, das im »British High Court« in dem Beleidi- Regierung beantragt meine gungsprozeß gegen die Dozentin aus Atlanta, Deborah Lipstadt, und Auslieferung. »Hören Sie jetzt ihren britischen Verlag, Penguin Books Ltd., gefällt wurde. Der zum ersten Mal davon?« fragt zweimonatige Prozeß wurde von den internationalen Medien mit der Journalist. »Ja«, sage ich, www.fpp.co.uk/online.html intensivem Interesse verfolgt, sie machten jedoch, wie Herr Irving für neueste Nachrichten »wenn das denn die Antwort ist, über die Prozesse und sagt, mehr Lärm als daß sie zur Aufklärung eines der größeren Rätsel die Sie zitieren wollen. Es ist das Ansichten zur Tagespresse des 2. Weltkriegs beitrugen. erste Mal, daß ich davon höre.« Riege von Personal da hatte. (Herr Irving Viele Journalisten haben über die Es geht um eine Rede, die ich im Szene im Gericht geschrieben, wie hat selber oft Personal unter Minoritä- ten für sich rekrutiert.) September 1990 gehalten habe. Ein Brief von David Irving Herr Irving sich ganz allein gegen dreißig Anwälte und Experten der Obwohl Rassismus und Antisemitis- Ich weise ihn sarkastisch darauf an seine vielen Freunde mus gar kein Thema in dem Lipstadt- hin, daß a) die Deutschen nun an Gegenpartei schlug. Buch sind, zog die Verteidigung diese Lipstadt selber ist Jüdin und hat Themen heran, um von den in Bezug auf was anderes denken müssen, da Liebe Freunde , viel gegen diejenigen Juden ge- die Opferzahlen des Holocaust gemach- das »Verbrechen« nach zehn Jah- schrieben, die außerhalb ihrer Ras- ten Argumenten, auf Adolf Hitlers per- ren verjährt, und b) daß ich seit Die erste Runde liegt hinter se und Religion heiraten. Nun kam sönliche Rolle und auf die genauere 32 Jahren an der derselben der größte Teil der sechs Millionen Beschaffenheit des Todeslagers von uns. Wir haben hart gekämpft Auschwitz abzulenken. Adresse wohne, die Telefonnum- Dollar zur Niederkämpfung David mer nie gewechselt habe und sie und uns dabei auf Verstand Irvings zwar von Steven Spielberg, Herr Irving erzielte einige Volltreffer im Lauf des Prozesses. Lipstadts wichtig- wissen, wie sie mich aufgabeln und Wahrheit verlassen. Die Edgar Bronfman und dem American ster Architektenzeuge mußte zugeben, können. Feinde der Redefreiheit haben Jewish Committee (wie aus der Jour- daß er ein nicht-qualifizierter, keinem mit Geld gearbeitet . . . wir naille zu entnehmen war), doch die Berufsverband angehörender Scharla- Nachdem die polnische Regierung hatten bis zum letzten Tag kei- Anwaltsfirma mit ihrem Staranwalt tan ist, der verhaftet werden könnte, 1995 bestätigte, daß das, was ich ne Ahnung, wieviel Geld einge- Anthony Julius tat alles, um »nicht- wenn er sich (in England) außerhalb des 1990 sagte, der Wahrheit ent- jüdisch« zu erscheinen. Gerichts als »Architekt» bezeichnete. setzt worden war, um die Zeu- spricht, wundert es mich, sage Julius ließ sogar eine farbige juristi- Dieser Zeuge sah sich auch gezwun- ich, daß die deutsche Regierung gen zu gestehen, daß die Geschichte der gen zu bezahlen. Der Richter sche Hilfskraft kurze Zeit im Gerichts- immer noch darauf erpicht ist, hat seine Arbeit gewissenhaft parkett Platz nehmen, nachdem Herr Gaskammer von Auschwitz sich nur auf Irving den Gegenanwalt Richard die Aussage von sechs »Augenzeugen» die Sache mit Dreistigkeit auszu- gemacht, aber in einem Ge- Rampton vernichtend kritisiert hatte, stützt, laut deren Beschreibung SS-Offi- tragen. ziere Blausäurekapseln durch vier Lö- richtssaal, der in schmutzi- weil er ihn, Irving, des »Rassismus« Als er mich fragt, »Halten Sie sich gem Geld schwimmt, war es bezichtigte, selber aber eine rein weiße meiner Meinung nach wohl Gericht SEITE 13 Tagebuch SEITE 2 schwierig, geschichtliches von genüber gestanden (ich konnte mir keine Wir brauchen DER FALL LIPSTADT theatralischem zu unter- noch drin- Staranwälte leisten). Ihr Verleger, Penguin scheiden. Die Presse hatte dem gend Unter- Books Ltd., beschloß auch niemand in den Richter keinen Zweifel darüber stützung, um Zeugenstand zu schicken. gelassen, was ihm passieren den Beruf- Geld auf dem Tisch Sie reist nun in der Welt herum, hält ihre ungskampf $25,000-Vorträge in Los Angeles, Chicago, würde, wenn er sein Urteil ge- weiterzufüh- von David Irving Miami, Tel Aviv und anderswo und er- gen Deborah Lipstadt und ih- ren. ALS Beklagte in meinem Beleidigungspro- zählt, wie sie ganz allein den »Drachen zeß vor dem britischen Hohen Gericht ren Verleger fällen würde - wo- Jede Hilfe wird erschlug«. Nun ja, ich wünsche ihr alles bei keiner dieser beiden Be- bestätigt. machte Professor Deborah Lipstadt von Gute. Habe gehört, sie klagt drei Monate der »Emory University« von ihrem Recht klagten den Mut hatte, als Adresse: Gehalt eingebüßt zu haben, obwohl ihr die Zeuge aufzutreten. - Sie werden Gebrauch, jede Aussage unter Eid zu ver- »Emory University« doch drei Monate be- weigern. Während ich mich erbot, im Zeu- sich anhand der Lektüre mei- PO Box 1707, zahlten Urlaub für den Prozeß gegeben hat Key West, nes »Tagebuches» eine Vorstel- genstand ein Kreuzverhör über mich erge- und sie diese Zeit in einem Londoner Lu- FL 33041, hen zu lassen und von Großbritanniens xushotel wohnte. lung von dem Wesen dieser meistgefürchtetem und höchstbezahltem oder klicken Sie Natürlich habe ich niemanden, der mich Schlacht machen können - und ganz einfach im (Honorar $750,000) Rechtsanwalt drei für die drei Jahre Vorbereitung dieses Pro- die geht nun weiter . . .! Internet die Wochen lang scharf ausgefragt wurde, Anschrift zesses bezahlen würde. David Irving, www.fpp.co.uk/ drückte sie sich davor, im Zeugenstand zu London help erscheinen. Dabei hätte sie ja nur mir ge- Geld LETZTE SEITE 2 ACTION REPORT Jul.20, 2000 Die Rufmörder Der geschäftsführende Direktor KGB in Moskau aufgetan hatte.); w David Irving gegen Penguin Books Ltd von Penguin Books und Autorin Deborah Lipstadt, DIE ABSICHT HABEN, vor Gericht und Prof Deborah Lipstadt wie sie am ersten Tag des Prozesses, am 11. Januar in erster Linie die Geschichte der Juden- 2000, vor dem Gericht ankommen. verfolgung durch die Nazis und ihre Kolla- Gemäß den neuen Regeln des Zivilgerichtsverfahrens borateure, wie sie heute bekannt ist, aus- im V.K. muß jede der Parteien dem Gericht eine kurze Namen und einige seiner Wer- führlich, langatmig und in Zusammenfassung der Streitfragen in 500 Worten ke zum Thema zu machen. Es ihren verwirrenden Einzel- vorlegen. Hier folgt nun David Irvings Zusammenfas- heiten vorzutragen. sung: war das Manuskript für ein Buch, in dem sie die Leute Es geht bei diesem DER KLÄGER IST DAVID IRVING, beschreibt, die sie »Holocaust- Prozeß im Grunde aber garnicht um das, was heu- Autor von rund dreißig geschichtlichen leugner« nennt, ein abscheuli- cher Begriff, den sie sich rühmt te bekannt ist (und zum Werken, die seit 1963 von angesehenen allergrößten Teil garnicht und erfolgreichen britischen und inter- selber geprägt zu haben. Bevor die Leute an sie herantraten von dem Kläger bestritten nationalen Verlegern herausgegeben wird oder je bestritten wurden und breiteste Beachtung in der und ihr ein Honorar boten, hatte Prof. Lipstadt Herrn worden ist) sondern rein Massenpresse sowie in der intellektuell Irving in ihrem schon fertigen darum, ob die Beklagten anspruchsvolleren Presse fanden. Man Manuskript nicht einmal erwähnt. Die ers- (die ihre geltend gemach- hat ihn auch einen der meistgelesenen ten Beklagten verlegten das Buch. te Rechtfertigung begründen müssen) dem Historiker englischer Sprache genannt. Das Buch greift den Kläger sowohl als Kläger nachweisen können, daß er ge- Seine Bücher werden oft von anderen als Mensch als auch als Historiker an, indem schichtliche Quellen manipuliert hat. Mit Quelle angegeben, darunter von den of- es ihn als Neonazi hinstellt, der bewußt anderen Worten, es kommt darauf an, was fiziellen Historikern der Regierung Ihrer geschichtliche Tatsachen zu politischen der Kläger zu dem jeweiligen Zeitpunkt Majestät. Bis ungefähr 1993 konnte er in Zwecken verzerrt und manipuliert hat. wußte aber absichtlich und in rechts- jedes Land der Welt reisen und deren Die zusätzlichen Versuche der Beklag- beugender Weise in Verfolgung angeblich Archive aufsuchen, einschließlich die der ten, den guten Ruf des Klägers weiterge- politischer Ziele ignorierte. ehemals kommunistischen Länder. hend zu besudeln, sind wohl an sich ris- Der Kläger wird sich jedem Versuch wi- Verschiedene britische und internationa- kant, werden vom Gesetz jedoch geduldet, dersetzen, den 2. Weltkrieg im Gerichts- saal noch einmal auszutragen oder die le Organisationen nahmen aber Anstoß an soweit sie auf eine Schadensbegrenzung manchen Ergebnissen seiner Nachfor- abzielen, womit sie dann unter die norma- Geschichte dieses Krieges noch einmal zu schreiben. Es geht lediglich um die in der schungen. Das waren vornehmlich jüdi- len gerichtlichen Verfahrensregeln fallen. sche Gruppen. In den 70er Jahren began- Es scheint jedoch aus den Aussagen der Klage aufgeführten Fragen, die ohnehin Beklagten hervorzugehen, daß sie: schon weitreichend genug sind. nen sie, teils offen und teils verdeckt alles n mögliche zu tun, um die Karriere des Klä- w DIE ABSICHT HABEN, sich nicht für gers zu zerstören, indem sie ihm und sei- gewisse Beleidigungen zu rechtfertigen, (Penguin Books beklagte sich später der Pres- nen Werken die Rechtmäßigkeit abspra- wenn sie der Kläger auch durchaus nicht se gegenüber, daß sie für ihre Verteidigung in chen. Sie versuchten auch unter der Hand, für geringfügig hält. (Es handelt sich da dieser Sache Millionen von engl. Pfund ausge- ihn ganz konkret aus anderen Ländern und z.B. um die Anschuldigung, der Kläger geben hätten. Im Januar 1998 und wiederum im deren Archiven zu verbannen. Die zweite August 1999 hatte Herr Irving ihnen unter vier habe mit Louis Farrakhan und Terroristen- Augen angeboten, sie aus der Klage auszu- Beklagte, (Prof. Lipstadt) ließ sich freiwil- führern der Hisbollah verkehrt, und er schließen, wenn sie die nominale Summe von lig in diese Kampagne einspannen. Sie habe vorsätzlich einer Kollegin die Aner- 500 engl. Pfund im Namen seiner Tochter an nahm ein Honorar entgegen, um in einem kennung dafür stehlen wollen, daß sie die eine Wohltätigkeitsgesellschaft für Amputierte schon fertigen Manuskript Herrn Irvings Goebbels-Tagebücher in den Archiven des überweisen würden.)

Tagebuch VON SEITE 1 noch für einen Faschisten?«, das Publikum hereingelassen. antworte ich, »Ich habe wirk- Kein Sitz- und kein Stehplatz lich genug zu tun, auf Wieder- bleibt frei. Die Temperatur im sehen« und hänge auf. Zapp. Saal steigt im Laufe des Tages Um sechs Uhr abends trägt ständig an. (Ich trage den gan- Jessica mit mir einen Stapel nenstock denn die Verteidiger zen Tag mein Eröffnungs- Unterlagen (über Hamas, usw.) meiner Gegenpartei sind dabei, plädoyer vor.) hinüber zur Anwaltskanzlei ihre meterlangen Regale mit Am Abend kommen Robert Davenport, den Verteidigern Unterlagen aufzustellen. Treichler und eine junge von Penguin Books Ltd. 15 Uhr 15 Uhr Ein Frl. Sarah Reporterin, Eva Menasse, von Ich lese bis 2 Uhr morgens mein Lyall von der New York Times der »Frankfurter Allgemeinen« Eröffnungsplädoyer noch ruft an, um ein Gespräch mit zu mir in die Duke Street zu einmal kritisch durch. mir aufzunehmen; sie wird die einem Gespräch. Die Dame ist Berichte über den Prozeß ziemlich zickig, sieht aber recht schreiben. Als sie nach zehn gut aus (und ist natürlich Jü- 10. Januar 2000 Minuten zu der Frage kommt, din). »Sind Sie Antisemit?« habe ich (Montag) Der letzte Tag vor denn doch den Hörer aufgelegt. Prozeßbeginn. Ich bringe 12. Januar 2000 Lyall ist durch und durch verlo- Jessica zur Schule; was für ein gen. aufgewecktes Vögelchen sie ist! Den ganzen Morgen werden Fotos 17 Uhr 38 ruft das CNN- Aus Australien erreicht mich per zu dem Prozeß gemacht. Mit Fersehen an, um zu erfahren, Fax eine nützliche Mitteilung: der schäbigen Ausnahme der welchen Eingang vom Gericht In der heutigen Ausgabe von Independent, die mich in einem ich morgen benutzen werde der Australia/Israel Review Leitartikel verabscheuenswert und wann? steht, daß Deborah Lipstadt nennt und bedauert, daß eine den Verlag St. Martin’s Press Arbeite den ganzen Tag an dem Verleumdungsklage auf einem (New York) unter Druck gesetzt Plädoyer für morgen. 150 Ready for Battle David Irving ar- Gebiet geführt werden kann, hatte, meine Goebbels Biogra- Emails sind eingetroffen. rives at the High Court for the first auf dem die offene Diskussion phie nicht aufzulegen. Das wer- day of the action on Jan. 11, 2000. (ja von wegen, offene Diskussi- de ich in mein Eröffnungs- on!) herrschen sollte, ist die 11. Januar 2000 als wir dann die letzten 35 Me- plädoyer aufnehmen. Presse erstaunlich ausgewogen. ter hinter uns haben, schießt (Dienstag) Arbeite die Nacht hin- Ich schreibe eine Mitteilung für 10 Uhr 06 Uhr Helen Demidenko eine Meute von Journalisten durch bis 5 Uhr 45 morgens Richter Gray über den Leitarti- von der Zeitschrift »Style« (zum auf mich los. Presseimperium Rupert Mur- und bin um acht wieder auf, kel, der nach meinem Dafürhal- Die Schweigemauer ist offensicht- doch, Australien, gehörend)ruft um Jessica zur Schule zu brin- ten einer Herabwürdigung des lich durchbrochen. Eine Stunde an; sie ist in London und möch- gen. Nicht gerade weise. Gerichts nahekommt. lang werde ich in die te ein Gespräch mit mir auf- Bitte den Taxichauffeur, schon Am Abend klappe ich auf einem Komputersystems des Gerichts nehmen. 35m vor dem Haupteingang des Sofa zusammen, schlafe ein, eingeführt. Ich sehe mir den Gerichtssaal an. Gerichts erst anzuhalten, sodaß wache aber wiederholt mit Mittags werden die Presse und Es geht da zu wie in einem Bie- ich erst bezahlen kann. Aber immer stärker werdenden Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 3 Kopfschmerzen auf. Komme gegen 4 Uhr 30 morgens Lady Olga Maitland ruft an im zu Bett und bin um acht wieder Auftrag einer englischen Zei- auf, um Jessica zur Schule zu tung; sie gibt sich seidenweich bringen. Gehe wie auf Eiern und freundlich. Die schlimmste und fühle mich tatsächlich Sorte. Benté hat ihr schon eini- schlecht. ge Auskünfte gegeben, bevor sie Die Presse berichtet heute gut merkt, daß es sich um eine über den Prozeß. In jeder Zei- Journalistin handelt. tung wurde meine Anmerkung Bentés Mutter hat die dänischen von gestern erwähnt, Zeitungen gelesen. »Warum hat »kein britischer Soldat hätte er graues Haar?« fragt sie. 1944 die 20m Strand der Norm- andieküste überquert, wenn er Benté erinnert sie, daß sie, ihre geahnt hätte, wie England am Mutter, doch auch graue Haare Ende dieses Jahrhunderts aus- hat. sehen würde.« Ich setze mich wieder an die Ar- [Viele britische Zeitungen wieder- beit für eine lange Nacht. holten dieses Zitat ein paar Tage später als ihr »Zitat der Woche«, einige sogar als »Zitat des Mo- 13. Januar 2000 nats«.] Mit dem Taxi zum Ge- (Donnerstag) In der Nacht kommt richt. Ich übergebe ein Email anonym mit der Mit- dem Richter einen teilung, daß die »Stuttgarter Brief mit dem Artikel Zeitung« heute von dem Aus- der Stuttgarter Zei- lieferungsantrag Deutschlands tung und frage, ob ich die Ver- Von den Engländern dechiffrierte deutsche Polizei- berichtet; es wird unangenehm! teidiger der Gegenpartei zu die- Funksprüche vom 17. November 1941 Uhr In dem Bericht heißt es: sem Thema verhören kann. Er Rückübesetzungen!! Nr. 35 Uhr SPK von DQB SSD WEINHEIM – Das Gericht sagte sinngemäß, er würde mei- Nr.44 2300 3 Teile 173 169 177 SPK1 von Weinheim hat die britische ne Verhaftung während des Ab- An den Befehlshaber der Ordnungspolizei Dr. Lange in Riga Regierung um die Ausliefe- laufs dieses Prozesses nicht zu- rung von David Irving ersucht. Bezug: Evakuierung der Juden. 17. Nov. 1941 um 18 Uhr 25, Gegen den »selbsternannten lassen; dazu bemerkt Richard Transportzug Nr. DO 26 hat Berlin in Richtung Kaunas mit Historiker«, wie der Mann- Rampton QC (Queen’s Counsel 944 Juden verlassen. Der Transport wird von zwei heimer Staatsanwalt den 61- -Kronanwalt) von der Gegen- und fünfzehn Polizeioffizieren begleitet. Der Tranportführer jährigen nennt, besteht seit partei von sich aus, daß seine ist Kriminaloberassessor Exner, der zwei Namenslisten des 1990 eine Verurteilung wegen mit dem Prozeß beschäftigten Transports bei sich hat. Der Transport ist mit folgenden rassischer Verhetzung. Es han- Anwälte nichts mit dem Aus- Lebensmitteln ausgerüstet: 3000kg Brot, 2700kg Mehl, 200kg delt sich da um einen Vortrag, Erbsen, 200kg Nährstoffe, 300kg Haferflocken, 18 Flaschen lieferungsgesuch zu tun hätten. den David Irving in Weinheim Suppenwürze. . . auf Einladung des seiner- Ich nehme dies natürlich für bare Nr. 36 SPK1 von SPÖ SSD Berlin Nr. 45 2300 2 Teile 107 zeitigen Vorsitzenden der NDP Münze, obwohl das zeitliche 103 SPKi 410. . . 52.5kg gekörnte Suppe, 100 Packungen Günter Deckert Mitte 1990 Zusammentreffen, wie der hielt. (*) von . . . (unentziffert) . . . 50kg Salz, 1. . . (unentziffert) . . . Der Einundsechzigjährige Richter anmerkt, doch wohl 1 . . . (unentziffert). . . und 47,200 RM Inkasso- hat sich bei der Gelegenheit frappierend ist. Kreditscheinen. Gestapo Hauptquartier Berlin, IV D i. einen Namen gemacht, weil er Public Record Office file HW16/32 die Kriegsschuld Hitlers in Frage stellte und unter ande- rem behauptete, daß der Holo- caust nicht stattgefunden hät- te. Während Deckert schon vor langer Zeit für diese Vorgänge zu Gefängnishaft verurteilt wurde, mußte die geplante Ge- richtsverhandlung gegen Irving im Sommer 1997 ausge- setzt werden, da der Angeklag- te nicht zu dem Termin er- schien. Ein Versuch, ihm über die deutsche Botschaft eine Gerichtsvorladung zukommen zu lassen, hatte auch keinen Erfolg. Gerichtsprotokoll vom 13. Januar, 2000: Der Angeklagte war in den Mr. Irving: Ich darf übersetzen, Eure Lordschaft: Himmler Vereinigten Staaten unter- RGENDWANN RÜGT Rampton wegs. setzt sich in Verbindung mit ihm [Jeckeln], entweder direkt »Gequassel« in einigen meiner Wie soeben bekannt wurde, I oder durch seinen Adjutanten Grothmann. Er schickt ihm um hat die Gerichtsbehörde von Unterlagen, worauf ich erwide-  Uhr  am . Dezember [] diese Mitteilung: »An SS Weinheim gerade ein Aus- re, daß genau so viel Gequassel Obergruf. Jeckeln, Höherer SS und Polizeiführer, Ostland, lieferungsverfahren aufge- in den von seiner Seite kom- Riga. Der Reichsführer SS Himmler bittet Sie am . Dezember nommen. menden Unterlagen für diesen zu einer Besprechung mit ihm. Ich bitte um Angabe, wann Sie Nachdem die britische Regie- Prozeß steht. rung während langer, vorbe- hier eintreffen bzw. mit welchem Verkehrsmittel Sie kommen.« reitender Gespräche sich Der Richter findet das offensicht- Mit anderen Worten, er [Jeckeln] wird dringend ins Haupt- grundsätzlich bereit erklärte, lich nicht interessant. Rampton quartier zitiert. Gleich der nächste Funkspruch erklärt, worum die deutschen Behörden zu hält an seiner Ansicht fest, daß es gehen wird: SS Obergruppenführer Jeckeln: »Die in das unterstützen, wurde im August »Vernichtung« nur »Ausrot- Gebiet Ostland ausgesiedelten Juden sind nur nach den von letzten Jahres ein offizielles tung« bedeuten kann. Ich drän- Auslieferungsgesuch vorge- mir bzw. vom Reichssicherheitshauptamt in meinem Auftrag legt, wie der Leiter der ge ihn, doch einmal im aufgestellten Richtlinien zu behandeln. Eigenmächtigkeiten Gerichtsbehörde in Beantwor- Langenscheidt Wörterbuch und Zuwiderhandlungen würde ich bestrafen,« gez. Himmler. tung einer Anfrage erklärte. nachzuschlagen, das ich auf Eine höchst bedeutungsvolle Mitteilung! Hier ist keine Rede Es erscheint jedoch zweifel- seinem Tisch sehe. Ich weiß von einem »Führerbefehl.« Er sagt: »Die von mir gegebenen haft, daß irgendein Prozeß ge- nämlich, daß darin unter den Richtlinien,« d.h. von Himmler »bzw. vom Reichssicherheits- gen Irving stattfinden wird, da Bedeutungen für Vernichtung die ihm zur Last gelegten Vor- hauptamt,« was Heydrich bedeutet. Jeckeln, draußen an der gänge im September dieses erst die dritte oder vierte als Ostfront, hat die Richtlinien nicht eingehalten. Er hat angefan- Jahres verjährt sein werden. Ausrottung angegeben wird gen, Tausende von deutschen Juden zu erschießen. Er wird und nicht als erste. aufgefordert, in Himmlers Hauptquartier in Rastenburg, Ost- preußen, zu erscheinen, um zur Rechenschaft gezogen zu * Richtig: am Sept. 2, 1990 werden. 4 ACTION REPORT Jul.20, 2000 Als er mich nach dem Unter- teidigung?« Ein bedeutungsvol- 16. Januar 2000 und Dragan früh losgeworden schied zwischen »Vernichtung« ler Ausrutscher in der Sprache. bin. Benté geht es Gott sei und »Ausrottung« fragt, sage Um 10 Uhr 10 schicke ich (Sonntag) Arbeite bis spät in der Dank besser nach der Visite bei ich: »Herr Rampton, ich bin Davenport, Lyons ein Fax, in Nacht, lege mich schließlich ge- dem Arzt. Ich habe aber keine durch diese Bücher vernichtet dem ich ihnen rate, doch das gen 3 Uhr 30 schlafen. Ahnung, welchen Lauf die Din- worden. Aber ich bin nicht aus- Stadtarchiv von Mönchenglad- Weitere angenehme Berichte in ge von jetzt an nehmen können. gerottet worden. Geben Sie sich bach anzusprechen, um Ein- der »Frankfurter Allgemeinen«. Was für eine Sorge. . . mit dieser Erklärung zufrie- blick in Goebbels-Tagebuch- Mein Emailpartner (Deckname den?« eintragung vom 13. Dez. 1941 »Polina«) kommt an: er ent- 18. Januar 2000 Ich weise auch darauf hin, daß zu bekommen; sie ist in dem puppt sich als der alte Schelm meine Zitate einiger Tagebuch- Stoß von Unterlagen, die ich Dr. Mirgo Dragan aus (Dienstag) Das Taxi ist in Ver- eintragungen von Goebbels (13. diesem Archiv im Juni 1993 ge- Connecticut (er sagt, er sei seit kehrsstaus aufgehalten. Wir Dez. 1941) durchaus nicht den schenkt habe. 37 in den USA; dafür spricht er kommen wieder soeben noch Schluß zulassen, daß ich alle 10 Uhr 40 – Ein langer Quassel- aber ein sehr gebrochenes, zur Zeit an. Eintragungen für diesen Tag anruf von M.; er sagt, daß A. manchmal vollkommen unver- Richter Gray hört sich mit Inter- gelesen haben, die ja in dem (ein befreundeter Jurist) ihm ständliches Englisch.) Er hat esse das Himmler-Dokument Moskauer Archiv liegen. Sie ge- gesagt hat, Verteidiger packten ausgezeichnete, sehr stark ver- (LINKS) vom Dezember 1942 ben sich offensichtlich nicht da- ihre stärksten Punkte immer in größerte Fotos von den histori- an. Es ist eine »Meldung« und mit zufrieden, denn als ich das Eröffnungsplädoyer. Wenn schen Stätten in Auschwitz dann noch eine »Meldung« die wieder zu Hause bin, kommt im das auf die Episode vom 30. mitgebracht, die erst kürzlich aber zweimal »vorgelegt« werde Lauf des Abends ein Fax- Nov. 1941 (Himmlers Gespräch von einem Helikopter aus ge- mußte, aber ich weiß nicht, ob schreiben von Davenport, Ly- mit Heydrich, SIEHE SEITE 20) macht wurden. Sie können auf der Richter wirklich den sprin- ons (den Anwälten von Pen- zutrifft, dann kann ich ja einen jeden Fall genden Punkt erfaßt hat und guinverlag), in dem sie um Ein- richtigen Treffer ver- einmal nütz- meiner Meinung ist oder nicht. sicht in die Tagebucheintragun- buchen. lich sein. gen von Goebbels bitten, die ich Rampton führt das Kreuzverhör; Sitze bis drei Uhr mor- Arbeite den aus Moskau mitgebracht habe. stehe wieder sechs Stunden gens an Aufräu- ganzen Tag lang auf den Beinen. Ich klappe abends erschöpft auf hindurch ge- Hoher Seegang und etwas Ap- meinem Sofa zusammen, werde zielt weiter und schlafe

○○○○○○ plaus aus dem Publikum. Frage aber wiederholt von Telefonan- zwischendurch auch rufen geweckt. mich, ob der Richter auf die ein bißchen. Gehe um Seite seines ehemaligen Freun- Ich wünschte, Benté würde, sei es 2 Uhr 30 zu Bett. des abdriftet. auch nur für eine Stunde, einmal in den Gerichtssaal Hoffe, ich kann das wieder aus- kommen. Aber es geht ihr nicht 17. Januar gleichen, wenn ich wieder am gut . . . Sie sieht sehr schön 2000 Steuerrad bin in diesem Prozeß aus; oder ich finde sie eben so (d.h. wenn ich der Verhörende entzückend. bin). Der Richter stimmt zu, (Montag) Gegen zehn daß wir Argumente zu der Be- Gegen 22 Uhr beginne ich mit zum Gericht mit dem deutung von Auschwitz am meiner Arbeit: Ein RIESEN- eigenartigen Polen; die Donnerstag vortragen. STAPEL von unbeantworteter ganze Länge des Um 17 Uhr wieder zu Haus. Post hat sich angesammelt. »Strand« ist wegen Schlafe eine gute Zeit auf dem Straßenarbeiten abge- Sofa, arbeite dann bis 2 Uhr 30 sperrt; so erreichen wir an der Lösung einiger hart- 14. Januar 2000 das Gericht man näckiger Komputerprobleme soeben um 10 Uhr 28. (Freitag) Endlich zu Bett um 2 (die Jessicas CD-Roms von Der Richter erlaubt Uhr 45 morgens und um acht »Anastasia« wahrscheinlich mir, eine halbe Stunde Uhr wieder auf, um Jessica zur verursacht haben). Schule zu bringen. The Times meine Argumente zu schreibt, ich hätte müde ausge- Dem Führer “vorgelegt” – oder aber nicht? verschiedenen Punk- sehen im Zeugenstand – was Eine Meldung über die Exekution von 363,211 ten vorzubringen, be- 19. Januar 2000 Wunder? Juden als Bandenhelfer (). vor ich wieder in den Zeugenstand zurückge- (Mittwoch) Ein verhängnisvoller Heute sind die Zeitungsberichte he. Tag; fühle mich ausgelaugt und gedämpft. The Times berichtet mungsarbeiten auf dem schwer wie Blei. Gehe gegen 3 über die deutschen Aus- Er läßt mir ein oder zwei kleine Schlachtfeld. Uhr morgens schließlich zu lieferungsversuche, »The Tele- Siege im Lauf des Tages, aber Bett und bin um 7 Uhr 45 graph« bringt überhaupt wie es einem zweifellos bei al- wieder auf, um Jessica zur nichts. Um 9 Uhr 45 ruft 15. Januar 2000 len Kreuzverhören geht, habe Schule zu bringen. Jessica Berry vom Sunday Tele- ich den Eindruck, daß der Wind graph an. Ich warne sie gleich, (Sonnabend) Benté geht es gegen mich umschlägt. Muß Der Pole kommt wieder zurück »Ich weiß, wer Sie sind und ich schlecht, ihr Gesicht ist asch- unbedingt das Gleichgewicht (er war nach dem Mittagessen kenne die Leute, mit denen Sie farbig und sie ist kaum fähig zu wiederherstellen, sowie dieses zum Flughafen gefahren und zusammenarbeiten (d.h. the gehen. Welch eine Sorge. qualvolle Verhörtwerden vorbei stellte da fest, daß es nicht sein »Board of Deputies of British 15 Uhr 33 sagt mir G., die Frank- ist. Abflugtag war!). Jews« bzw. Zentralrat engli- furter Allgemeine Zeitung habe Der Richter stimmt zu, daß wir scher Juden). Ich werde am Donnerstag einen guten Ar- ER RICHTER IST NICHT GE- uns morgen über Auschwitz vielleicht nicht alle Ihre Fragen tikel über mich (mit Jessica) Dneigt, einzusehen, warum es auseinandersetzen. »Im großen beantworten.« Sie fragt: »Ha- gebracht. Danke, Eva Menasse. mir erlaubt sein müßte, meine und ganzen, ist die Geschichte ben Sie vor, Germar Rudolf als Gegen vier ruft er nochmals an, eigenen Unterlagen in die des Holocaust von Bedeutung Zeuge zu Ihrer Verteidigung in um DM5,000 für den Kampf- Beweismasse einzubringen. für diesen Prozeß oder nicht?« den Zeugenstand zu bitten?« fonds zu spenden. Schlimmer noch, er liest die tägli- Rufe um 21 Uhr 58 A. an, um ein- Ich sage: »Nein, darauf werde ich Heftige Attacke durch die Los An- chen Zeitungsberichte über den gehend mit ihm über die juris- nicht antworten.« »Okay.« geles Jewish Journal auf die Prozeß, wie er gesteht, als ich tischen Aspekte des Prozesses Lassen wir die [****] im Ungewis- Los Angeles Times. Die ersteren ihn auf den Kopf zu danach fra- zu sprechen. In der Presse wird sen. Wie ich Rudolf vor einigen reagieren giftspeiend und mit ge. Aber wendet er ein, er mes- der Prozeß weltweit mit gro- Tagen sagte, werde ich ihn persönlichen Angriffen auf die se ihnen keine Bedeutung zu. ßem Interesse verfolgt – ganze nicht auffordern zu kommen Journalisten der Times, die Kann das aber wirklich so sein? Seiten lang in Deutschland, und könnte es nicht einmal, doch nur gewissenhaft ihre Die Presse bringt so viele Lü- Südafrika, Australien, Israel wenn ich wollte, denn die Liste Pflicht tun. In diesem Fall trifft gen über mich, daß davon et- und Frankreich. »Le Monde« der zu hörenden Zeugen ist es Kim Murphy von der Los An- was hängen bleiben muß. schreibt, ich bezeichnete mich schon vor Monaten aufgestellt geles Times. Um 16 Uhr 30 zurück; kann im als einen »faschistischen Intel- worden. Was meint sie Laufe des Abends meine Augen lektuellen« – woher nehmen sie überhaupt mit – »zu Ihrer Ver- kurz zumachen, nachdem ich R. eigentlich so lächerliche Zitate, Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 5 die einfach frei erfunden sind? mehr.) Aufgebracht überprüfe Der Richter lehnt das Schlegel- ich die betreffende Nieder- Gerichtsprotokoll, 12. Januar, 2000 berger-Dokument (SIEHE SEITE schrift der Gerichtsstenografen. (SIEHE KASTEN RECHTS) 23) ab: er optiert für die Ausle- Was tatsächlich über jenen Haßkranz gesagt wurde gung, daß da nur die Rede von Nehme an, Eva Menasse hat man gemischtrassigen Juden war. die Ohren langgezogen nach Mr. Irving: Eure Lordschaft würden [die Karte] eher verste- Ich weise ihn darauf hin, daß ihrem ersten, schmeichelhaften hen, wenn Sie wüßten, wer Philipp Bouhler ist: Philipp von der Lösung »der Juden- Artikel. Bouhler war der Chef des Euthanasieprogramms der Nazis, frage« die Rede ist und nicht wobei geistig und körperlich Behinderte umgebracht wurden. der von »dieser Judenfrage«, ICHTE FOLGENDE ZEILEN AN Mr. Justice Gray: Ja, das ist mir bekannt. d.h. die Mischlinge betrifft. Ich Rmeinen Trupp: Mr. Irving: Hohes Gericht, ich verlor im letzten September diktiere Anmerkungen für mein Meine Herren, – Vor Gericht unglücklicherweise meine älteste Tochter. Nachdem wir sie Schlußplädoyer. konfrontierte mich die Gegen- zu Grabe getragen hatten, rief mich das Bestattungsunter- Bearbeite am Abend 100 Emails; seite heute mit dem Gespräch nehmen an mit der Nachricht, daß ein weiterer Kranz ange- darunter sind jetzt 5 – 10 Pro- von Himmler mit Hitler am 10. kommen sei. Der Kranz, der am späten Nachmittag über- Dez. 1942 über die 600.000 – zent reiner Haß- und Droh- 700.000 Juden in Frankreich, bracht wurde, erwies sich als ein aufwendiger und sorgfältig schreiben. Es ist auffällig, daß wonach Himmler dazuschrieb gestalteter Kranz aus weißen nach den Namen der Absender »abschaffen« (in der maschine- Rosen und roten Lilien – der zu urteilen diejenigen, die sich geschriebenen Version: »abzu- sehr viel teurer gewesen muß, ausgesprochen gemein und obs- transportieren«) und mit ei- als was wir uns selber leisten nem anderen Dokument, in konnten. Er trug eine Karte zön ausdrücken oder Todes- dem steht, daß 10,000 in ein drohungen bringen, von der üb- »Sonderlager im Reich« zu mit den Worten: »Fürwahr ein lichen Seite kommen. Ich kann schicken wären. Gnadentod« mit Unterschrift sie einfach nur ignorieren. Ich erklärte dazu: 600.000 – »Philipp Bouhler und Freun- Per Internet und E-Post kommen 700.000 ist eine große Übertrei- de«.* bung. Die Zahl war näher an Ich sollte erwähnen, daß meine Tochter in jeder Weise finanzielle Hilfsangebote, 240,000 Juden in Frankreich. darunter gestern ein Scheck Im übrigen seien abgesehen behindert war. Beide Beine waren ihr abgenommen worden von $2,000.-. von den 10.000 Geiseln Tausen- und sie litt seit achtzehn Jahren an einer Gehirnkrankheit. de von französischen Juden Ich sehe hier die Art des Hasses am Werk, dem das Buch meines Wissens zur Arbeit in [von der Angeklagten Deborah Lipstadt] mich ausgesetzt hat. 20. Januar 2000 deutsche Flugzeugwerke und Rüstungsfabriken geschickt Etwas so unerträgliches, so gräßliches, daß ich niemand wünschen würde es je durchmachen zu müssen. . . (Donnerstag) Verbringe mehrere worden. Nachtstunden an der Webseite, Haben wir kein Dokument Mr. Rampton (für Deborah Lipstadt): Herr Irving, diese über die Errichtung spezieller suche dann die Zeitungsaus- traurige Geschichte, die Sie uns da eben vortrugen – Sie Auffanglager für die Juden in wollen wirklich Deborah Lipstadts Buch die Schuld an dieser schnitte für Professor Donald Deutschland zu dieser Zeit Watt heraus, der für mich in ungefähr, ein Eichmann-Doku- entsetzlichen Karte geben, nicht wahr? den Zeugenstand tritt. (Unser ment? Ich habe gebeten, auf Mr. Irving: Das Buch hat ein Klima des Hasses spezieller Ordner ist ver- dieses Thema am Montag zu- erzeugt. rückkommen zu dürfen und schwunden.) Suche dann auch möchte in der Lage sein, diese Mr. Rampton: . . . Könnte das nicht vielleicht nach der ganzen Geschichte mit Hilfe einer auch – nicht wahr – eher Ihre Schuld sein als die Schlegelberger-Akte. Schicke kleinen Dokumentensamm- des Buches, oder? lung ganz unwidersprechlich um 3 Uhr 38 nachts ein Schrei- * Ein gut angezogener hellhäutiger Herr hatte den Kranz anonym bei ben an den Richter ab. Lege klarzustellen. dem »Bloomsbury-Flowers« Blumengeschäft gekauft und in bar bezahlt. mich schließlich um 4Uhr 2. Gegen Ende der heutigen Zufällig liegt dieses Geschäft nur drei Minuten zu Fuß von der Anwalts- Anhörung im Gericht und vor schlafen. kanzlei der Verteidiger von Deborah Lipstadt entfernt. Es gibt kaum diesem Wochenende las die Leute in der Gegend, die etwas von einem Philipp Bouhler im Zusam- Wieder auf um neun – und da Verteidigung der Gegenpartei menhang mit dem Euthanasieprogramm der Nazis gewußt hätten. sehe ich Jessica noch vorm eine Rede vor, in der ich erklä- »Es gab immerhin die Möglichkeit« sagte Lipstadt der Jerusalem Post Fernseher! Bringe sie mit dem re, daß die Juden den Holo- vom 6. Juni 2000 gegenüber, »daß Irving aufgeben würde und unsere caust als ein Mittel zur Taxi zur Schule. Strategie vor dem Prozeß war darauf angelegt, ihn unter Druck zu halten Abschottung ihrer Gruppe ge- in der Hoffnung ihn dadurch zur Aufgabe zu bringen.« Um 10 Uhr 30 im Gericht. Habe gen jede Kritik benutzen, alle die neuen Auschwitz-Fotos wenn immer ein Skandal wie mitgenommen. Dr. Dragan ist der von Boesky, Milken, Max- de in Verzweiflung stürzen wür- echt oder gefälscht? well, usw. auffliegt. (»Ja, aber de! Die Frage war, ob ich wohl Er wird nicht zulassen, daß unverständlich wie immer. sie haben doch so viel erlitten, Recht hätte, was den Holocaust ich die Sache als unklar dahin- Prof. Watts kommt und gibt nicht wahr!«) Das wird mir gestellt sein lasse. Wenn wir mir die Hand ebenso wie Prof. natürlich als Zeichen von An- anbetrifft. Na ja. jedes »feindliche« Dokument Robert Van Pelt. (Niederländi- tisemitismus ausgelegt. Richte dieses Email an meinen als gefälscht abtun, verlieren scher »Architektur-Professor« Ich möchte dem Richter gern Trupp: wir die Glaubwürdigkeit. in einer kanadischen Universi- Kapitel und Verse von führen- Es ist besser, die Zahlen in den jüdischen Kommentatoren Frage zu stellen (97,000) mit tät), ein kleiner Mann mit Meine Herren - vorlegen, die eben die gleiche der Erklärung, daß man ja Vor- babyglattem Gesicht, der wie Beobachtung machten, wie Es ist nichts damit gewon- gesetzte gern mit Zahlen be- höchstens zwanzig aussieht. z.B. Peter Novick in seiner Kri- nen, wenn man die Verga- eindruckt. Ich schlage nicht Sehe Eva Menasse im Gerichts- tik der Zwecke, für die die sungswagen in Frage stellt, vor (und will es auch nicht), Holocaustindustrie jetzt einge- denn die Beweise für diese saal sitzen, wie sie in die letzte die Echtheit von mehr als zwei spannt wird. sind sehr überzeugend (der oder drei Dokumenten in Ausgabe der »Frankfurter All- Richter ist schon überzeugt) Zweifel zu ziehen: Es geht dar- gemeinen« sieht und betroffen und wenn ich da Zweifel an- Morgen, Freitag, ist keine Ver- um, unser Pulver trocken zu scheint – wenn nicht etwas be- melde, verliere ich sicher auch halten. handlung im Gericht. schämt. Bemerke zu ihr: »So jede Sympathie, die der Rich- 2. Der Brief wurde an der ter eventuell noch für mich richtigen Stelle gefunden (in schlimm ist es?« Sie nickt: »Es hat. stinkt!« den Akten des deutschen Au- 21. Januar 2000 Ich will alle Geschütze auf ßenministerium) und ist allem Um fünf zurück zu Haus. Der Ar- das Schlachtschiff Auschwitz Anschein nach echt. tikel in der »Frankfurter Allge- (Freitag) Bearbeite bis spät in der richten. Wenn wir dieses 3. Er ist sprachlich ganz ein- meinen« stinkt wirklich zum Nacht meine Emails. Gegen 2 Flaggschiff überzeugend ver- deutig. Uhr 45 zu Bett. senken können, haben wir ge- Himmel. Sie beschuldigt mich wonnen (wenn auch vielleicht darin, vor Gericht über Auf um zehn vor acht, um Jessica nicht vor Gerichten). Ein Herr M. aus Orlando, Florida, Josephines Tod die Unwahrheit zur Schule zu bringen. Die hat einen antisemitischen Brief gesagt zu haben – sie schreibt, Australian Jewish News in Der Trupp möchte, daß ich die zu meiner Unterstützung an ich hätte dem Gericht gesagt, Melbourne berichtet heute, daß Echtheit des »Just« -Briefes die Daily Telegraph geschickt meine Tochter sei an einer Er- die jüdische Gemeinde die (über die Vergasungswagen) in mit Kopie an mich. Ich weise krankung des Gehirns gestor- Herald Sun unter Druck ge- Frage stelle. Ich antworte dar- ihn zurecht: ben, während sie tatsächlich setzt hat, damit diese nicht das auf: aus dem Fenster gesprungen Ergebnis einer Umfrage unter 1. Der Richter wird mir ein- Meinen Sie wirklich, Sie wür- sei. (Dabei hatte die arme ihren Lesern veröffentlicht, fach die Frage stellen: »Herr den mir helfen, indem sie die- Josephine doch keine Beine weil das Ergebnis ihre Gemein- Irving, halten Sie den Brief für sen gemeinen Brief an eine bri- 6 ACTION REPORT Jul.20, 2000

Gerichtsprotokoll vom 25. Januar, 2000:

Mr. David Irving: Hohes Gericht, darf haben nie Architektur ich vorschlagen, daß ich den Zeugen an einer Universität kurz nach seinen beruflichen Qualifika- studiert? Sie haben nie tionen frage? – Prof. Van Pelt, darf ich ein Diplom in Archi- Sie zuerst in unserem Land willkommen tektur erworben? heißen und Ihnen sagen, wie gern ich Ihr Prof. Van Pelt: Ich Buch über Auschwitz gelesen habe – es habe kein Diplom ist eines der wenigen Bücher, die ich von darin, habe aber mit der ersten bis zur letzten Seite gelesen der Praxis der Archi- habe. . . Sie haben an der Universität tektur zu tun gehabt von Leiden studiert und sind jetzt Pro- und habe außerdem fessor für die Geschichte der Architektur für verschiedene Ar- an der Universität von Waterloo in chitekten gearbeitet, Gerichtsprotokoll vom 25. Januar, 2000: Ontario? unter anderem für Sir Prof. Van Pelt: Nein. Ich bin offiziell Dennis Leston hier in Mr. Irving: Prof. Van Pelt, wir vergeuden eigentlich unsere Zeit, Professor für Architektur [Baukunst]. England, als er die Sy- nicht wahr? Es hat nie Öffnungen in dem Dach gegeben. Es gibt Ich selber würde mich Professor für Kul- nagoge von Jerusalem heute dort keine Öffnungen. Es waren dort niemals vier Löcher in turgeschichte nennen, aufgrund meiner entwarf. Ich war ein dem Dach. Man hat keine Blausäure-Kapseln durch das Dach Ausbildung, meiner Doktorarbeit und Mitarbeiter von Jack hineinwerfen können. Der handgreifliche Beweis dafür ist noch meiner Lehraufgaben, denn ich unter- Diamond in Toron- vorhanden. Sie selbst haben auf dem Dach gestanden und nach richte Kulturgeschichte in einer Architek- to. So war ich sehr oft diesen Öffnungen gesucht und sie nicht gefunden. Unsere Experten turabteilung. Als ich jedoch (von den in Architektenbüros haben auf dem Dach gestanden und sie nicht gefunden. Die Anwälten der Beklagten) darauf hinge- und hatte auch mit Öffnungen sind nie dagewesen. Was haben Sie dazu zu sagen? wiesen wurde, wie ich mein curriculum anderen praktischen ------vitae für diesen Prozeß aufzusetzen hät- Aspekten zu tun. Das »Krema-Leistungsdokument«: nicht echt? te, hieß es, ich müßte ganz genau sein, so Mr. Irving: Und natürlich beraten Sie habe ich Architekturprofessor geschrie- die augenblickliche Leitung von Ausch- ben. witz in Bezug auf die Wiederherstellung, Mr. Justice Gray: Sie sind also in wenn ich es so sagen darf, der Anlage von Wirklichkeit Professor für Kulturge- Auschwitz? schichte? Prof. Van Pelt: Ich habe sie beraten, Prof. Van Pelt: Ich bin in Wirklichkeit jawohl. Professor für Kulturgeschichte. Mr. Irving: Sehr gut. Wenn ich nun Mr. Irving: Eure Lordschaft, das ist ein »Pseudo-Historiker« genannt werde, wesentlicher Punkt. [Zu Van Pelt:] Wir dann sind Sie ein »Pseudo-Architekt,« müssen genau wissen, welches Ihres wenn ich es einmal so sagen darf? Qualifikationen sind angesichts der Tat- Prof. Van Pelt: Jawohl. Außer daß ich sache, daß Sie vor diesem Gericht eine nie behauptet habe, ich sei Architekt Fachaussage machen. Ich meine dies oder Pseudo-Architekt. absolut nicht irgendwie abschätzig . . . Außer daß Sie erklärt ha- In England haben wir das »Royal Institu- Mr. Irving: ben, Sie seien Architekturprofessor: Sie te of British Architects« (RIBA). Ist Ih- erwecken damit den Eindruck, daß Sie nen bekannt, daß es in England illegal ein Fachmann für Architektur sind: Doch ist, sich als Architekt zu bezeichnen, haben Sie das Fach nie studiert. Und sie wenn man nicht im Mitgliederverzeichnis haben nie einen Abschluß darin gemacht. des RIBA steht? Und Sie gehören keinem Berufsverband Prof. Van Pelt: Jawohl, das weiß ich. von Architekten an. Mr. Irving: In Holland gibt es die glei- Prof. Van Pelt: Ich muß sagen, daß ich che Einrichtung, den »Bond van Neder- wahrscheinlich vorziehen würde, als Pro- landse Architecten«, ist das richtig? fessor für Kulturgeschichte bezeichnet Das »Bischoff-Schreiben« wird deswegen bean- Prof. Van Pelt: Jawohl, Bond van zu werden - standet weil: Nederlandse Architecten. (a) Brief-Nr. /Je./Ne.- Darin fehlt die Mr. Irving: – aber Sie machen hier amtlich vorgeschriebene Jahresangabe //. Mr. Irving: Ist es richtig, wenn ich sage, keine Aussage über die Kultur von Ausch- (b) Je[nisch] hat den Brief diktiert; Brief-Nr. daß Sie nicht Mitglied des »Bond van witz; sie machen eine Aussage über die 31550 ist angeblich von einer Schreibkraft ge- Nederlandse Architecten« sind? . . . So Architektur von Auschwitz. tippt, deren Initiale (/Ne.) auf keinem der ande- können Sie von Gesetzes wegen also ren 58.000 noch vorhandenen Dokumente im Prof. Van Pelt: Ich werde hoffentlich Archiv der Bauleitung von Auschwitz vorkom- nicht erklären, Sie seien Architekt, wenn eine Aussage über die Geschichte von men. ich es mal so sagen darf? Auschwitz machen, und Bauunterlagen (c) Kammlers Dienstrang wird falsch angege- Prof. Van Pelt: Richtig, ich könnte sind eine sehr wichtige geschichtliche ben: SS-Brigadeführer und Generalmajor anstatt strafverfolgt werden. Quelle. SS-Brigadeführer u. Generalmajor der Waffen SS. (d) Brief-Nr. () scheint zu einem späteren Mr. Irving: So ähnlich wie Herr Leuch- Mr. Irving: Es ist vielleicht wichtig, Zeitpunkt eingetragen worden zu sein (vielleicht ter, der in Massachusetts strafverfolgt Seine Lordschaft darauf aufmerksam zu nachdem man eine in die Reihe passende Num- wurde, weil er gesagt hatte, er sei Ingeni- machen, daß Ihre Qualifikationen als mer für dieses gefälschte Dokument gefunden Architekt in der Tat nicht größer oder hatte ?) eur? (e) Die für Krematorium II angegebenen Zah- Prof. Van Pelt: Jawohl. geringer sind als die meinen? len entsprechen nicht den technischen Daten des Herstellers. Ein Brief, der von Pressac zitiert Mr. Irving: Mit anderen Worten, Ihre Prof. Van Pelt: Ich stimme zu, daß meine offiziellen Qualifikationen genau wird und aus dem Archiv von Topf & Co stammt, Fachaussage als Architekt ist vergleich- nennt eine Höchstleistung von  pro Tag für bar mit Herrn Leuchters Fachaussage die gleichen sind wie Ihre. Krematorium II und III. als Ingenieur? Mr. Irving: Wenn Sie also Lichtschal- (f) Das Dokument schliesst Krematorien ein, ter auf Zeichnungen von Architekten – die schon stillgelegt waren oder dicht davor Prof. Van Pelt: Das weiß ich nicht so standen. Krematorium II war vom . bis . genau. Ich unterrichte seit 1984 in der oder »Blaupausen,« wie Sie diese nennen März und vom  . Juli bis . Dezember  in Architekturabteilung. Ich habe Vorle- – ansehen, sind Sie nicht besser dafür Betrieb; Krematorium III vom . Juni bis . sungen im Entwerfen gegeben, besonders qualifiziert als ich? Dezember; Krematorium IV vom . März bis in kleineren Architekturabteilungen, wo . Mai. Die Kremas II und IV waren am . Juni Prof. Van Pelt: Nein, aber ich würde  nicht in Betrieb; Krematorium I schließlich man eben einspringt, wenn Not am Mann sagen, Eure Lordschaft, daß ich das seit wurde kurz danach stillgelegt, um als Luftschutz- ist. Ich war Mitglied von Beurteilungs- rund 15 Jahren tue und so eine gewisse keller zu dienen. gremien für Architektur - praktische Erfahrung gesammelt habe,  vom Juli : Die Angabe »ohne« hinter Mr. Irving: Sie haben nie eine Fach- möchte ich sagen, die vielleicht sach- »Bezug« kommt auf keinem der anderen Dokumente ausbildung als Architekt gemacht? Sie dienlich sein wird. n des Archivs vor. Weiter: ein Krema bearbeitet normalerweise keine »Personen« sondern »Leichen.« Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 7 neue lange Liste von Unterla- ausreichende Dringlichkeits- gen von den Verteidigern der einstufung, um den nötigen Gegenseite bekommen, auf die Güterzugraum für so kleine sich Van Pelt bezieht, und es Mengen zu bekommen. Ich sind »drei neue Unterlagen« kann beim besten Willen nicht dabei, die alle aus dem polni- sehen, wieso dieses Dokument schen Archiv von Auschwitz auf der Liste steht. Werde mich stammem; hier ist die Liste: auf Neufert verlasssen (die (1) »5. Feb. 1943, Topf an die deutschen Bauvorschriften zentrale Bauleitung Ausch- der Kriegszeit), den ich mor- witz. Betr. Be- und Entlüf- gen zum ersten Mal mit zum tungsanlage im Krematorium Gericht nehme. tische Zeitung schicken, die im Roberts, mit einer unwahren II (RW 30).« Keinerlei Geheim- (2) »11. Februar 1943. Baulei- großen und ganzen sehr posi- Erwiderung seinerseits da- haltung vorgesehen. Zusam- tung Auschwitz (Bischoff) an tiv mir gegenüber eingestellt neben: Er behauptet, die menfassung: Teile vom Ventila- Topf.« Er bestätigt den ist? tor fehlen noch. Topf fehlt die Lieferungsauftrag von 2 (zwei) Halifax-Tagebücher nicht von mir bekommen zu haben, die er Eine große Hilfe dagegen kommt für seine Biografie benutzt hat. Gerichtsprotokoll vom 25. Januar, 2000: von Michael Mills, einem Fach- Meine Tagebucheintragungen be- mann der Geschichte in Austra- weisen, daß er lügt (12., 16., 31. Mr. Irving: Sie würden also den, die sehen wollten, was lien, dem ich antworte: Mai, 3., 10. August 1989; 9. annehmen, es sei unwahr- darunter vor sich ging, und April 1990; 12. Juni 1991, 4. scheinlich, daß diese unter die einzige Stelle, wo die Säu- Ich habe im Lauf des vergan- Juni 1992 und 28. Oktober Panik stehenden Deutschen le auch durchgedrückt ist. genen Jahres ein Dutzend 1997) aber ich lasse die Sache es fertig gebracht hätten, eine Die Löcher, von denen Ihre deutsche Wörterbücher aus Deckschicht mit der Maurer- der Kriegszeit erworben und auf sich beruhen. »Augenzeugen« sprechen, kelle aufzutragen und zwar werde das Routledge Wörter- Heute morgen sage ich zu Jessica, sind nicht auffindbar und sowohl auf der mit Kies be- buch von 1935 ins Gericht mit- »Du bist kein Einzelkind – Du zwar aus dem einfachen nehmen; darin stehen alle die deckten Oberfläche des Grunde, daß sie nie da wa- hast vier Schwestern. Na ja, Bedeutungen wie von vernich- Flachdachs als auch an der ren. Es gibt nicht die gerings- drei, korrigiere ich mich. Sie ten, abschaffen, usw., die ich Decke auf der Unterseite und te Spur davon. Ich mache brauche, an jeweils erster Stel- sagt: Ich habe vier, und zeigt in einer Weise, daß davon auch darauf aufmerksam, le unter dem Stichwort. Mal dabei zum Himmel. Uns allen sehen, wie Rampton das ge- nichts mehr zu sehen ist? Sie Eure Lordschaft, wenn Sie fehlt Josephine sehr. würden in dem Fall jetzt noch zurückblättern auf Seit 184– 13 Uhr 54 Uhr Fred Toben ruft eine Trocknenlinie sehen, wo Mr. Justice Gray: Ja. aus Australien an, macht sich die Öffnung einst zu finden Sorgen über die Zahl von war. Ist das richtig? Mr. Irving: Ungefähr zehn Zeilen von oben: »97,000« in dem Brief über die Prof. Van Pelt: Wenn man Vergasungswagen. Richard damals diese Art Beton ge- Die Duschen waren an kleinen Craig ist bei ihm; sie kommen habt hätte aber, traurig wie es Holzklötzen befestigt, die in das morgen mit der Geschichte ih- Betondach der Gaskammer ein- ist, hat man diese Art von gelassen waren. rer umwälzenden Radarab- Beton an der Decke von Lei- tastung des Untergrundes von chenkeller Nr.1 des Krema- Diese kleinen Holzklötze sind Treblinka heraus. Ich wünsche toriums II nicht. Sie können auch nicht in der Decke, wie ihnen nur viel Glück. (Die Pres- aus der Natur der Oberfläche Sie sehen, mein Lord, – ich se scheint sie einfach ignoriert keine Schlüsse ziehen, was für habe Ihrer Lordschaft heute zu haben.) eine Art Öffnung sich dort morgen zwei Farbfotografi- Folgende Mitteilung geht an ei- befand. en gegeben. nen unbekannten Brief- Mr. Irving: Ist es nicht so, Mr. Justice Gray: Ja. Ich schreiber, Pat: daß bei Verwendung von unterstreiche das gerade. Macmillan Ltd. hat nicht »ein Holzgußformen die Mase- Mr. Irving: Eine zeigt die nicht mehr gedrucktes Buch rung auf der Betonoberfläche innere Decke des Beton- eingestampft«, wie sie sagen; Spuren hinterläßt und daß Expert Witness Robert Jan Van vertrauliche interne Memo- daches und Sie können den Pelt, who teaches as Professor of Ar- randen zeigen, daß sie von man die Öffnungen nicht so Zustand erkennen, in dem chitecture at a Canadian university, außen durch namentlich er- hätte zubetonieren können, sich die Betondecke unter wähnte Organisationen und daß »Holocaustleugner« Jah- admits in Court that he never quali- diesem verschmutzten Stück einen »Oxford Professor der re später sie später nicht fin- befindet. Sie können die Spu- fied or registered as an architect. politischen Wissenschaften« den würden? unter Druck gesetzt wurden, ren sehen, die das Holz auf mich als Autor fallen zu lassen. Prof. Van Pelt: Ja, aber die dem Beton hinterlassen hat, fällt, der sich auf seinen Sonst – so ließ der Professor Sache hat einen Haken. Die wo vor vielen Jahren die Langenscheidt von 1998 ver- durchblicken – würden sie zweite Säule des Krematori- Gußform war, als man das läßt! plötzlich kaum mehr Autoren ums ist noch da. Die aus Krematorium II in Auschwitz aus Universitätskreisen ha- Maschendraht geformten baute. Sie können ermessen, ben. Ein langes Telefongespräch am Einwurfschächte waren an daß man dort, wo die Löcher Abend, 45 Minuten, mit Dennis Kopien dieser Memoranden sind in meinem Besitz aber die der ersten, der dritten, der in dem Dach gewesen sein B. Roddy, der von der »Pitts- Verteidiger von Macmillan ha- fünften und der siebten Säule sollen, die das Schlüssel- burgh Post-Gazette« anruft. ben mich gezwungen sie auf festgemacht. argument der Beklagten in Dann arbeite ich bis 2 Uhr 30. meiner Webseite zu löschen, Mr. Irving: Also rein zufällig diesem Prozeß sind, diese indem sie mich der Mißach- – die noch verbleibende Säu- inzwischen hätten gefunden tung des Gerichts zu beschul- werden müssen. Sie haben 22. Januar 2000 digen drohten. Zu der Zeit le war diejenige, die keinen (Juli 1992) verkaufte der Ver- Maschendraht hatte? . . . Ich sie nicht gefunden. Also bricht die ganze auf »Augen- (Sonnabend) Stehe um 10 Uhr 20 leger Macmillan meine Bücher spreche aber von der Decke. zu Tausenden und hatte mir zeugen« gestützte Beweisfüh- Van Pelt: Es ist nur ein wenig auf; der Schlaf hat gut getan. versichert, er würde darum rung zusammen und diese von der Decke zu sehen. Sie Am Abend ein langer Anruf von HITLER’S WAR immer wieder Leute sind als die Lügner können unter das Dach des Frau Ruth Tz.; sie ist pensio- drucken. Innerhalb von Stun- entlarvt, die sie tatsächlich den nach dem Erscheinen der Leichenkellers Nr. 1 kriechen, niert und eine meiner all- sind. wichtigsten Unterstützerinnen internen Mitteilung wurden wie ich es getan habe. Tausende von Exemplaren ver- in Bayern. Arbeite den ganzen Mr. Irving: Die Öffnungen Eure Lordschaft, es ist vier nichtet und ich wurde nie Minuten vor vier. Falls Herr Tag lang, um mich für die davon unterrichtet (noch wur- sind in dem Teil? nächste Woche vorzubereiten. den sie mir angeboten, wie es Rampton nicht etwas sagen Prof. Van Pelt: Das Dach möchte, um an dieser Stelle Keine Zeit fürs Tagebuch. Zu der Vertrag für einen solchen fällt bis Bodenhöhe ab. Bett gegen 2 Uhr 30 nachts. Fall vorsah). den Schaden zu beheben – Mr. Irving: Hier ist ein Plan Mein Lord, des Daches, wie es jetzt aus- Prof. Van Pelt: Der folgende Rundbrief geht um darf ich hierzu Stellung neh- sieht. Die einzigen Öffnun- 23. Januar 2000 21 Uhr 10 an den Trupp ab: men? gen sind dort, wo sie in den Die Sunday Telegraph druckt letzten Jahren von neugieri- Mr. Justice Gray: Ja, aber Meine Herren, – Ich habe gen Leuten eingedrückt wur- nicht vor 10 Uhr 30 morgen.n meine Antwort an Andrew jetzt (21 Uhr, Sonntag,) eine 8 ACTION REPORT Jul.20, 2000 permanenten elektrischen 24. Januar 2000 J. zusammen mit dem Ausdru- durch die das gekörnte Leichenaufzügen für Kremato- cken unseres enormen Unter- Blausäuresalz hinabgeworfen rium III, und einen provisori- schen, der kurzfristig geliefert (Montag) Um 7 Uhr 45 auf, um lagenstapels für das Verhören wurde. Nachdem ich ihn dann werden kann; ferner eine Jessica zur Schule zu bringen. von Pelt. sechs Stunden lang ausgefragt Förderbandanlage für Um 9 Uhr 45 im Gericht. Der Werfen sie aber genug ab, um ihn habe, sagte ich ihm brüsk: Kohle und Asche. Topf hat so- Taxichauffeur erzählt den gan- ins Kreuzverhör zu nehmen? »Ihre Augenzeugen sind Lüg- mit (a) einen Auftrag, das Ge- Das werden wir morgen sehen. ner.« rät für Krematorium II zu lie- zen Weg schamlos anti-Schwar- fern und aufzustellen, sodaß es ze Geschichten. Das Gericht In seinem Gutachten (für das die spätestens am 10 April 1943 in beschließt, Donnerstag statt Angeklagten Prof. Van Pelt Benutzung genommen werden Freitag als Ruhetag einzulegen; 25. Januar 2000 $200,000 gezahlt haben) be- kann. Bischoff wirft Topf vor, hauptet er, die Nazis müßten ärgerlich. (Dienstag) Ein großartiger Tag im früher schon Lieferungs- die Löcher im letzten Moment fristen nicht eingehalten zu Die »Frankfurter Allgemeine« Gericht. Verzweifelt müde zubetoniert haben, sodaß sie haben, sagt, Topf habe bringt einen guten Artikel über schleppe ich einen riesigen nicht mehr zu sehen sein wür- Auschwitz mit schlechten Ent- Donald Watt; so soll Eva Karton mit Ordnern zwanzig schuldigungen abgespeist; den. Menasse vergeben sein. Minuten vor Eröffnung des Bischoffs Überprüfung des Ich frage ihn sarkastisch, ob die Frachtbriefes vom 6. Februar Ich bin im Zeugenstand – hätte Gerichts um 10 Uhr 10 heran. 1943 zeigt ihm, daß ein Geblä- beinahe geschrieben »auf der Die Bänke sind bald voll SS wohl schnell einem glücklo- se Nr. 450 mit 3,5 PS Motor Anklagebank« – und werde den besetzt, die reservierten sen Gefreiten einen Gummi- wieder fehlt und daß ganzen Tag von Rampton ver- Presseplätze sind schon alle eimer mit Zement und ein insbesondere das Gebläse für hört. Wenn er ärgerlich wird, besetzt. Verstreichbrett in die Hand ge- den Leichenkeller I, »welches drückt habe, als die Tanks der am dringendsten benötigt scheinen seine Augen näher Von 10 Uhr 30 an verhöre ich Jan Roten Armee heranbrausten, wird« auch fehlt. »Außerdem 1 aneinanderzurücken. Van Pelt, ihr Hauptsachver- und ihm befohlen hätten, die Motor mit 7,5 PS für das Ab- Habe einen guten Treffer gemacht ständiger in Sachen Auschwitz. luftgebläse Nr. 550 von Löcher gut zuzuschmieren, be- mit der Aufklärung, daß Lei- Er ist »Architekturprofessor« Leichenkeller II.« Topf war vor sie den ganzen Bau in die chenkeller 1 wahrscheinlich als an einer kanadischen Universi- wieder telegrafisch angehal- Luft sprengten? ten worden, diese Motoren Luftschutzbunker mit einem tät. Ich beginne mit der Auf- nach Auschwitz zu schicken, Entwesungsraum eingerichtet zählung seiner beruflichen Als nächstes setze ich ihm »da andernfalls die Anlage werden sollte, eine Möglichkeit, Qualifikationen und bringe ihn auseinander, daß eine gut ver- nicht in Betrieb genommen die sie nicht in Erwägung gezo- arbeitete Betonoberfläche sich werden kann.« zu folgenden Eingeständnissen gen hatten. Nach der Mittags- (weiter unten im Original) : nicht so leicht oder unsichtbar Es ist klar, daß ich in der ausbessern läßt, wie er in sei- Lage sein muß, das Gericht von pause zeige ich die Unterlagen, (a) Wenn ich ein »Pseudo-Histori- nem Bericht schwafelt, und daß der Belanglosigkeit dieser Ge- aus denen hervorgeht, wo sonst ker« bin, ist er ein Pseudo-Ar- die »Holzblöcke«, die Tauber bläse und Motoren zu überzeu- noch Luftschutzbunker in chitekt. gen. laut seiner Aussage auf dem Auschwitz gebaut werden soll- (b) Als Architekt ist er genau so (3) Erwiderung von Topf vom ten. Betondach gesehen haben will 12. Feb. 1943 Uhr Darin wird qualifiziert wie Leuchter es als Der Richter verzieht keine Miene und in die falsche »Duschköpfe« der provisorische Aufzug als Ingenieur war. eingeschraubt worden sein soll- ein Demag-Aufzug bezeichnet; und als ich das, was ich durch- (c) Wenn er sich als Architekt in ihre eigenen Zulieferer hatten lebe, als ein öffentliches Aus- ten, heute auch nicht auf dem die erwähnten Motoren nicht seiner holländischen Heimat Dach zu sehen sind. peitschen bezeichne, paßt ihm ausgäbe, könnte er verhaftet geliefert, so mußten sie nun das offensichtlich garnicht. Es ist schon fünf Minuten vor erst einen 10PS-Motor als werden. vier, als ich ans Ende komme. Übergangslösung schicken. Er scheint kaum eine meiner vie- Dann baue ich sorgfältig die Falle Der Richter hatte vorher zuge- Wiederum, was ist daran len Begründungen anzuerken- auf, wie ich es dem Richter wichtig? Das hängt einfach nen, was ein schlechtes Zeichen sagt, daß wir um 15 Uhr 45 davon ab, ob eine normale Lei- beim Mittagessen offen sage. aufhören sollten, da ich so ist. Andererseits lebt er gegen Ich schmeichle ihm als dem chenhalle von der Größe der Ende der Sitzung auf und wirft müde sei. Er sagt, »Herr Irving, Leichenkeller 1 und 2 des Kre- »Rommel unter den Holocaust- eine für mich positive Äuße- wollen Sie hier wohl mit ihrem matoriums II einen Motor von Historikern« und zeige ihm Dr. Kreuzverhör aufhören? Wäre 3.5 oder 7.5 PS haben müssen rung ein. Er scheint auch auf- Dragans riesige Luftaufnah- zum Antrieb des Gebläses – das ein guter Zug?« zuhorchen, als ich erwähne, men von Auschwitz, auf dem oder ist etwas hintergründige- Ich sage, »Wenn Herr Rampton daß die polnischen Behörden Touristen dichtgedrängt um res dabei? Fällt Ihnen irgend nach Leuchter eine Reihe von nicht etwas sagen will, um den etwas dazu ein? das Krematorium II – er selbst ähnlichen wissenschaftlichen Schaden in diesem Stadium zu bezeichnet sie als Touristen – beheben!« Untersuchungen des Gesteins zu sehen sind. Dieser Bau ist Ich schicke an Don Yurman, einen Van Pelt fragt den Richter, ob er durchgeführt haben. es, bestätigt er, wo die Linken, die folgende Antwort eine Erwiderung vortragen dür- Entgegen all unserer besten Vor- »500,000« oder »Millionen« von auf seine Anfrage: fe. Der Richter sagt, »Ja, aber sätze haben wir zwei Wochen Juden vergast wurden. nicht vor 10 Uhr 30 morgen lang nur »Auschwitz« in Rein- Ich bitte ihn, die Namen der Au- Fragen Sie Don Guttenplan kultur gehabt. Dabei war vor- früh!« nach der »New York Times«; genzeugen zu nennen, auf de- Die Abfolge hätte nicht besser die Redaktion hatte ihn an- gesehen, daß Auschwitz erst als ren Aussage er seine Überzeu- sein können. Die Pressebänke fangs gebeten, die Berichter- zweites drankommen sollte, gung stützt, daß Krematorium sind leer, die Reporter strömen stattung über den Prozeß zu sodaß ich Zeit genug hätte, II zum Töten bestimmt war, besorgen. Er macht seine Sa- hinaus an die Telefone. meine Unterlagen fertig zusam- mit Gaskammern ausgestattet, che gut und hat mein vollkom- menzustellen. So hinke ich 100 Emails sind am Abend zu er- menes Vertrauen. Er tut das in die SS-Leute Blausäuresalz unter den gegebenen Umstän- immer etwas nach. durch Löcher im Dach hinein- ledigen. Ein Artikel auf dä- den Mögliche, wofür ich volles Und heute sind weitere 150 schütteten. Die SS-Männer hät- nisch, in Politiken, von der Ho- Verständnis habe. Emails da für mich – lese nur ten, so sagen diese »Zeugen«, locaust-Lobby plaziert, trägt Er wird Ihnen bestätigen, die Hälfte davon und beantwor- die Betondeckel von diesen Lö- den Titel, »LÜGEN UND DER daß ich ihm ungehinderten te nichts. HOLOCAUST«. Zugang zu meinen Unterlagen chern mit den Händen abge- gegeben habe und dies auch in Immerhin war unter der E-Post nommen. Ein langes Telefongespräch mit Zukunft tun werde. heute eine Spende von über Er nennt die Augenzeugen Barbara K., die Paul Fromm Ich habe das erste Drittel sei- $3,800.-eine große Hilfe, um es Bimko, Broad, Tauber und noch als Zeugen vorschlägt (Ich sage nes Artikels in der Zeitschrift ganz bescheiden zu sagen. einen anderen. ihr, zu spät – und er hätte mir »Atlantic Monthly« gelesen auch nicht genützt). und kann mich – und werde Um 16 Uhr 30 nach dem Tag im Email an meinen Trupp: mich nicht – darüber beklagen. Gericht zurück zu Hause haue ich mich für eine Stunde aufs Ich denke, die Ostküste Sagen Sie mir bitte, was Sie 26. Januar 2000 könnte hellhörig werden, Sofa, bevor J. (meine Privatsek- von den Zeugen wissen, die wenn wir anfangen, ihre retärin) ankommt. morgen vor Gericht aussagen! (Mittwoch) Nicht eine einzige (Lipstadts) Zeugen und Unter- Die Gegenpartei wird sich lagen zu zerpflücken und Jessica ist untröstlich, da ich ihr Londoner Zeitung hat die Wi- vorher – dummer Weise – ge- nach diesem Desaster umdre- wenn das Flaggschiff Ausch- hen und zurückschlagen! derlegung der Geschichte von witz langsam absacken wird. sagt hatte, ich würde wieder den Löchern in der Decke von mit ihr zum Disney-Geschäft Krematorium II erwähnt. The Ich bitte ihn (Van Pelt) die Stärke Zu Bett gegen 2 Uhr 30. gehen, aber ich bin einfach zu Times bringt einen Schrieb der aus Maschendraht geform- müde dafür. (und der »The Guardian« den ten Schächte zu schätzen, Verbringe den ganzen Abend mit gleichen), der wohl mit Hilfe Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 9 eines Rundschreibens von ir- beruft sich auf die Zahlen aus gend einer Seite aufgesetzt ist, dem Prozeß gegen Tesch, wo- denn er enthält Beweise (Na- nach 1942 circa 7 Tonnen men von Augenzeugen, usw.), und 1943 circa 12 Ton- die Pelt vor Gericht gar nicht nen verbraucht wur- erwähnt hat. den. Sehr ausführlich Ich eröffne die Verhandlung vor rechnet er dann dem dem Richter mit einem Protest Gericht vor, daß der gegen einen solchen Versuch wirkliche Verbrauch der Beeinflussung der öffentli- für 1943 neun Tonnen betra- chen Meinung. Er versichert gen haben könnte. nur den Artikel nicht zu lesen. Ich erinnere ihn, daß weder er Verbringe eine Stunde damit, noch ich Experten im Entwe- noch weitere der von Van Pelt sen sind, ich aber annehme genannten fünf wichtigsten (a) daß neun Tonnen nicht so »Augenzeugen« bloszustellen. viel weniger als 12 sind, Er gibt offiziell zu, daß der wenn man die üblichen Feh- 1945 in der »Prawda« erschie- lerquellen, Irrtümer, Ver- nene Artikel Blödsinn ist. Der schwendung und Weiter- Richter stimmt zu, daß Bimko verteilung an angeschlossene auch Blödsinn geredet hat, Lager usw. berücksichtigt. ebenso wie seine Quellen. Der Habe den Eindruck, daß es [»WIE DAVID IRVING DIES meldung vom 11. Sept. 1941, MANIPULIERTE«] aus der Etappe der Ostfront kom- Richter scheint geneigt, auch dem Richter gegen den Strich  .    mend, zeigt, daß »Gerücht« meiner Meinung über Tauber ging. Und dann (b) hätte Van Hitler Bemerkungen über das genau das ist, was hier (mit zuzustimmen. Pelt sich lieber auf die Bewei- Schicksal der Juden, die von »Schrecken«) gemeint ist: Email an meinen Trupp: se im Verfahren gegen Tesch Bormanns Adjutant Heinrich Das Gerücht, daß alle Juden und seinen Prokuristen Wein- Heim aufgeschrieben wurden. von den Deutschen erschossen David Irving benutzte die aus- würden, hat eine gute Wirkung. bacher verlassen sollen, die Können wir ebensolche Atta- gezeichnete und literarisch ge- Das heißt, auf Grund dieses cken gegen Broad und Bender ausgesagt haben, daß die hobene Übersetzung durch Gerüchts fliehen die Juden, be- untermauern, auf die er [Van nach Auschwitz gelieferten Weidenfeld in Hitler’s Table vor die Deutschen ankommen! 3 Pelt] sich zunehmend mehr Mengen kaum für die Entwe- Talk (Hrsgb. Hugh Trevor Mich der absichtlicher Falsch- verläßt? Wir müssen auch Roper). Jahre später bekam er übersetzung und Verzerrung zu sung in dem riesigen Lager das oben wiedergegebene Ori- beschuldigen, als ich (a) die of- Mula bloßstellen, der behaup- hätten ausreichen können. tet, die Schächte aus Maschen- ginal in die Hand. fizielle Übersetzung von Weiden- draht hergestellt zu haben. Van Pelt hatte sich nicht die Der Übersetzer hatte die Be- feld benutzte, da ich zu der Zeit Mühe gemacht, die von den deutung des deutschen Wortes noch nicht das deutsche Origi- »Schrecken« in diesem Kontext nal aus der Schweiz bekommen Wir kommen auf das Dach des beiden Verurteilten Tesch als »Gerücht« übersetzt anstatt hatte, und weil (b) »rumour« (Ge- Leichenkellers I zurück. Van und Weinbacher in ihrem einem seinem wörtlichen Sinn rücht) hier die beabsichtigte Pelt zeigt das berühmte Bild Gnadengesuch gemachten entsprechenden englischen Bedeutung [kontextgerechte Angaben und ausführlichen Wort. Wiedergabe, d.Ü.] des Wortes von dem im Bau befindlichen Prof. Evans beschuldigte ist, erscheint mir als eine außer- Keller (Nov.1942) mit einer Lo- Berechnungen nachzulesen. Herrn Irving der »Verzerrung ordentlich rauhe komotive im Vordergrund. Ich Ich zeige einen Ausschnitt aus und Manipulation«, weil er sich Beurteilung meines unterstreiche wirksam die auf den gut bekannten Unterla- auf die Übersetzung von Fachwissens. gen, in denen es um »Fahr- Weidenfeld verlassen hatte. dem flachen Dach des Leichen- Hier nun Herrn Irvings Stel- kellers auszumachenden Um- genehmigungen« für 6-Ton- lungnahme dazu in seinem 1 Tag 20 des Prozesses,” 15. risse, die Teerfässer oder etwas nen Laster geht, die Material Schlußplädoyer. Februar, Seite 91. ähnliches sein könnten. von Dessau nach Auschwitz 2 Burrin schreibt in seinem brachten; dazu die Rechnun- Eure Lordschaft hatten »Hitler and the Jews, the Gene- Wie dem auch sei, wenn jetzt kei- mich um meinen Kom- sis of «: »Es ist eine ne Löcher in der Decke sind, gen für Blausäure. Als wir zu mentar zu »Hitler’s Table gute Sache, daß uns der ominö- den Genehmigungen für “ wiederhole ich, dann ist es un- Talk« vom 25. Oktober 1941 se Ruf vorausgeht, wir brächten 1 wichtig, worum es sich bei die- »Feldöfen« kommen, behaup- gebeten. Ihre Lordschaft kennt alle Juden um.« die Argumentation der Beklag- 3 Ereignismeldung Nr. 60 vom sen Umrissen handelt. Ich fra- tet Van Pelt Unterlagen zu haben, die beweisen, daß ten und meine. 11. Sept. 1941, Seite 9 Uhr ge ihn, ob er von dem gleichen Mein Auszug aus diesem Do- »Günstig wirkt sich das Gerücht Dach mit Schneedecke ein Foto Rudolf Höss an dem Tag nach kument stützte sich bekanntlich aus, daß alle Juden von den Deut- gesehen hat. »Ja«. »Profesor Chelmno fuhr, um die Feuer- auf die Übersetzung bei Weiden- schen erschossen.« Siehe auch Van Pelt, haben Sie ein Foto roste für Blobel’s Entsorgung feld. Ereignismeldung Nr.81 vom 12. von ausgegrabenen Leichen Im Gegensatz zu den Sachver- Sept. 1941, mit der die Einsatz- von dem Dach gesehen, als es ständigen der Beklagten stehe gruppe C berichtet, (in Rückü- mit Schnee bedeckt ist und zu inspizieren. Ein Punkt für ich weiter auf dem Standpunkt, bersetzung aus dem Englischen; dabei keinerlei Unebenheit auf- ihn. den auch andere mit mir teilen, d.Ü.) »Die freiwillige Evakuie- weist sondern durchgehend Meine Übersetzung von »Feld- (darunter so eine Kapazität wie rung (nach Osten, d.Ü.) von öfen« als Feldküchen handelt Prof. Philippe Burin, der Hunderttausenden von Juden flach ist?« »Schrecken«als »der ominöse kann man als einen indirekten Er sagt, daß er sich nicht daran mir eine schlechte Note von Ruf«übersetzte) daß die kontext- Erfolg der Arbeit der Sicherheits- erinnern könnte. seiten des Richters ein. Vie- gerechte Übersetzung von polizei ansehen. Wie wir meist len Dank demjenigen, der mir »Schrecken« hier tatsächlich von der anderen Seite des Urals Gestern hat Van Pelt auf Grund einmal die offensichtlich fal- »Gerücht« ist und nicht »terror«, hören, ist dies ein erheblicher der angelieferten Koksmengen eine Wortwahl, das die Über- Beitrag zur Lösung der jüdischen sche Information gab! und mit Bezug auf das verdäch- setzung stümperhaft buch- Frage in Europa.«(Engl.) Über- tige Dokument vom 28.Juni Wir kommen zu der Frage des stabengetreu macht.2 Eine dies- setzung in »The Einsatzgruppen Leichenaufzugs: Van Pelt hat bezüglich bezeichnende Passa- Reports« von Arad, Krakowski 1943 über die Kapazität der ge aus einer SS-Ereignis- und Spektor, Seite 131. Krematorien zurückgerechnet, keine Zahlen, sagt aber, daß daß Auschwitz es fertig ge- der schließlich in Benutzung bracht hätte, den Koks- genommene Aufzug auf sei- verbrauch pro Leiche auf 3.5 kg ner Ladefläche ohne Seiten Zu dem Thema der Vorwärmung woraufhin er zugibt, daß auch zu vermindern – »etwa soviel 1,500kg heben konnte. Ich im Leichenkeller 1 merke ich in Auschwitz ein Exemplar wie in diesen Wasserkrug pas- gebe zu bedenken, daß die Art an, und beziehe mich dabei auf war.) (b) Neufert schreibt nicht sen«, werfe ich ein und nehme der Ladefläche die Zahl an Neufert, daß die Temperatur in nur Erwärmung im Winter vor den Krug von meinem Tisch Leichen erheblich einschrän- Leichenhallen konstant gehal- sondern auch Kühlhaltung im hoch. ken würde, wenn man sie nur ten werden muß – nicht zu Sommer. Es gibt keinen Hin- locker darauf aufstapeln wür- warm und nicht zu kalt. weis auf eine Heizungsein- Die niedrigste Ziffer, die beim de und ferner, daß ein Ar- richtung im Leichenkeller 1 aus Einäschern im Konzentrations- Van Pelt erwidert darauf, daß (a) beitsgang wohl zehn Minuten der Zeit vor dem Datum des lager Gusen erreicht wurde, Neufert nur Richtlinien gibt, dürfte in Anspruch genom- Dokuments, wo von Vorwärmen war 25 kg. daß es sich nicht um Bauvor- men haben, d.h. aufladen, schriften handelt. (Meine Fra- die Rede ist, und es gibt auch Ich frage Van Pelt nach dem Mit- stapeln und entladen; da bit- ge: Wie kommt es dann, daß keine Kühlvorrichtung. tagessen nach dem Verbrauch tet er um Zeit, um die Sache dieses Buch in der Nazizeit in von Blausäure in Auschwitz. Er genau durchzurechnen. allen Architektenbüros stand, 10 ACTION REPORT Jul.20, 2000

U MEINER VERWUNDERUNG die Nerven, als sie mit Jessica »Herrn Irvings Legitimität als den werden.« Zerlaubt mir der Richter nicht, Spiele macht, bei denen Jessica Historiker zu vernichten«, sagt Rampton ist aber noch nicht am Beweise vorzulegen, daß die Papier zerreißt und im Restau- der Richter dazu, daß er jetzt Ende seiner Unglückssträhne: Gaskammer, die in Auschwitz rant auf den Boden wirft.) die Bedeutung dieses Doku- Er findet eine Stelle auf Seite (d.h. Auschwitz 1, das Stamm- ments für den Prozeß versteht. 851 von HITLER’S WAR nicht, lager) den Touristen gezeigt 30. Januar 2000 Der beiliegende Brief mit der auf die Evans sich vollbrüstig wird, erst 1948 gebaut wurde. Warnung an Deborah Lipstadt, berufen hat. Ich sage, »Viel- die Mitteilung mit größter Um- Nachdem ich, wie ich erkläre, alle (Sonntag) Arbeite bis 3 Uhr 10 leicht hat Evans die Seitenzahl sicht zu behandeln, findet auch Augenzeugen Van Pelts ent- nach; räume in meinen Papie- falsch übersetzt« zur allgemei- das Interesse des Richters. larvt habe, habe ich ihn aufge- ren auf und bringe die Webseite nen Erheiterung des allgemei- fordert, die Zeichnungen vorzu- auf den letzten Stand. Prof. Der Professor stellt fest, daß er nen Publikums. weisen, die er als Beweise für MacDonald denkt nervös an nie von mir eine antisemitische Einer aus dem Publikum beglück- die Benutzung von Krematori- morgen. Hoffe, er hält durch im Äußerung gehört hat, auch wünscht mich zu dem schmei- um II (in Birkenau) ansieht. Zeugenstand. nicht unter vier Augen. chelhaften Bericht über den Er ist offensichtlich in der Klem- Schaffe den ganzen Nachmittag Die Verteidigung verzichtet auf Prozeß in der Samstagausgabe me, erklärt, daß es »zwei oder und Abend an der Vorbereitung ein Kreuzverhör und Prof. von The Independent. Ich habe drei« Zeichnungen gibt, die zu- von sieben Bündeln Beweis- MacDonald kann abtreten. Das sie noch nicht gesehen. sammen betrachtet werden material (»E«), meinem »Glo- Geld für seinen Flug ist die Sa- Herr Rampton hat um 15 Uhr 30 müssen und er hat dementspre- bal« genanntes Bündel; dann che weiß Gott wert gewesen. keine vorbereiteten Unterlagen chende Dias vorbereitet. Dar- stelle ich bis drei das Nachdem diese Dinge nun vor Ge- mehr. Er gibt bekannt, daß er auf seien mit Komputer ent- Stichwortverzeichnis auf. richt erwähnt oder vorgelesen wahrscheinlich den Moskauer worfene Bilder vom Leichen- worden sind, dürfen sie an die Profesor Tarasov am Ende doch keller 1 zu sehen und er werde Öffentlichkeit kommen und ich nicht in den Zeugenstand bit- sie am Freitagmorgen mit ins 31. Januar 2000 werde sie heute abend auf mei- ten wird (was für mich bedeu- Gericht bringen. ne Webseite bringen. tet, daß ich die ganze Vor- Wir schließen um 16 Uhr 15; ich (Montag) Um 7 Uhr 50 auf den bereitungsarbeit für dessen Beinen. Bringe Jessica zur bin ausgelaugt, vollkommen AMPTON NIMMT SEINEN Verhör umsonst gemacht habe.) Schule, fahre dann mit Kevin ausgelaugt. Kreuzverhör wieder auf. Er MacDonald per Taxi zum R versucht, mich mit dem Brief ERLASSE DAS GERICHT MIT Gericht. Ich versichere ihm, aus Zamosc in die Zange zu dem Gefühl, daß heute der 27. Januar 2000 daß der Verteidiger des V nehmen. Ich ersuche den Rich- Wind wenigstens umgeschlagen Gegenpartei ihn sicher nicht ter um eine Verfügung, daß ist; wie Dr. Goebbels gesagt (Donnerstag) Arbeite wie gewöhn- ins Kreuzverhör nehmen will. Rampton erst einmal seine »an- hätte, die Verteidigung »sieht lich bis 2 Uhr 30 nachts und Der Richter gestattet mir, ihm onymen« Quellen nennt, damit ihre Felle wegschwimmen«. bin dann um 7 Uhr 50 auf den Schlüsseldokumente aus ich gegebenenfalls die damit in Beinen, um Jessica zur Schule meinem Bündel »E« zu Warte zwanzig Minuten lang auf Zusammenhang stehenden Un- zu bringen. Heute kein Ge- übergeben und lobt mich für einen Bus Nr. 23, nehme terlagen vom Gericht einfor- richtstag. Um halb zwölf die Beschränkung, die ich mir schließlich ein Taxi und gerade, dern lassen kann. kommt Prof. MacDonald aus dabei auferlege. als ich einsteige, hält die Nr. 23 Der Richter zeigt sich aufge- genau hinter mir an. Errrr. Kalifornien an. Prof. MacDonalds Beschreibung schlossen und sagt zu Die Presse berichtet heute außer- seiner Vorlesungen und Bücher 19 Uhr 20 Ein islamischer Radio- Rampton, er sähe keinen ordentlich ausführlich – einen ist manchmal kaum hörbar, sender aus Südafrika ruft an Tag zu spät (warum wohl?) – was mit seiner amerikanischen Grund, die Quelle nicht zu nen- und will ein Gespräch mit mir und alle Zeitungen bringen die Redeweise zusammenhängt. nen. aufnehmen. Ich will nichts Sensation des Fehlens der Lö- Richter Gray scheint die Ge- An diesem Nachmittag scheint davon wissen. Benté ist heute cher. Das muß die Gegenpartei duld zu verlieren; fragt nach Rampton nicht mehr so ganz aufgestanden, sieht aber noch auf die Palme bringen. der Bedeutung seiner Angaben sicher zu sein und sogar aus todkrank aus. Mishcons Anwälte (Deborah für diesen Prozeß. dem Konzept gebracht, als ich Um 21 Uhr 37 bittet Radio Lipstadts Verteidiger) stellen Ich erkläre ihm meinen Fall: die den widerlichen Prof. Richard Australien telefonisch um ein mir mittags zwei scheußliche zweite angeklagte Partei, Evans (wichtiger Sachverstän- Gespräch. – Schicke ein Email Unterlagen aus der Kriegszeit (Lipstadt) hat sich in ein inter- diger der Gegenseite, dessen mit der Nachricht an Beatrice zu. Ich unterbreite sie nationales, globales Unterfan- Aussage noch kommt) mehr- in Brisbane und füge hinzu: pflichtschuldigst meinem gen (der Art, die in jüdischen mals berichtigen muß, da er »Beginne jetzt zu ahnen, daß Trupp, protestiere bei der Zeitungen eine weltweite Ver- sich für seinen Bericht ich den Prozeß sogar gewinnen Kanzlei aber gegen diese Art schwörung genannt wird) ein- ($200,000) auf sein Schul- kann. – Übrigens, sprich mit des zeitlichen Herumtaktierens spannen lassen, der es darum deutsch verlassen hat. niemandem von der australi- mit Beweismaterial. geht, meinen guten Ruf zu ver- Einmal hat dieser »Sachverstän- schen Presse, der eventuell mit (In einer der Unterlagen berichtet nichten. Ihre Unterlagen stam- dige« sogar einen Quellenhin- Dir Kontakt aufnehmen will. ein SS Offizier unteren Ranges men von Organisationen, die weis vom Februar 1939 (aus Soweit mein Rat.« aus Zamosc über den Transport alle an diesem Unterfangen be- der Parteigerichtsbarkeit) »sie Mitternacht: Jemand von der von Polen nach Auschwitz.) teiligt sind. müssen dran glauben« wörtlich »Herald Sun« in Melbourne ruft übersetzt, obwohl es eindeutig Um 16 Uhr kommt Eric Silver Ich lenke MacDonalds Aufmerk- an, um etwas über sie zu erfra- den Sinn von »umgebracht« von der »Jerusalem Report«; er samkeit auf die eidesstattliche gen. Hoffe, daß ich ihr keine hat. war früher bei der »Guardian«. Erklärung, die 1996 von Unannehmlichkeiten bereitet Er wirkt sehr jüdisch, feindlich Michael Whine (vom »Board of Rampton versucht, die Kristall- habe. (was er aber verbirgt), die Haa- Deputies of British Jews«) ab- nacht von 1938 für die Sache re stehn ihm zu Berge, wenn er gegeben wurde und die bestä- seiner Klienten auszuschlach- 1. Februar 2000 wütend wird, als ich die nicht tigt, daß er heimlich eine (Un- ten, macht aber keinen großen Eindruck damit, zumal er eine gerade unverschämte Frage des wahrheiten enthaltende) Un- (Dienstag) Um acht Anruf von der andere Kopie des Telegramms »Warum gerade wir?« anschnei- terlage über mich durch eine »Australian Associated Press«. aus dem Büro von Rudolf Hess de. jüdisch-kanadische Organisati- Der australische Premierminis- vom 10. November, 2 Uhr 56, on in die Akten der Regierung ter John Howard hat heute vorzeigt, in dem Brandan- von Ottawa geschleust hatte morgen öffentlich meine An- 28. Januar 2000 schläge auf jüdische Geschäfte, mit der Absicht, mich aus dem kündigung einer Reise nach usw. untersagt werden und Land verbannt zu sehen (was Australien im Verlauf dieses (Freitag) Arbeite bis vier Uhr zwar »auf Befehl von höchster dann 1992 geschah); Jahres mißbilligt. morgens; gehe um 4 Uhr 10 zu Stelle«. Bett. Rechne damit, daß die MacDonald bestätigt, daß diese Ich sage: »Dann wird er das Ge- Auf Ramptons Kopie fehlt der Verteidigung versuchen wird, Organisationen eben auf diese setz ein zweites Mal ändern Briefkopf des Stellvertreters Prof. MacDonald den Mund zu Weise vorgehen. müssen, um mich nicht herein- des Führers. Jetzt will der stopfen und die Unterlagen für Als wir zum »Dokument 500« zulassen!« Richter dieses Original sehen. seine Aussage zu unterdrücken. kommen, die seltsame, geheime Warum will ich denn dahin? »Es Mitteilung vom »Simon Wiesen- Er sagt, »ich möchte sehen, was Abendessen mit George S. und da abgeschnitten worden ist, gibt Tausende von Australiern, Nina (die letztere geht mir auf thal Centre« in Toronto, in der denen ich die Hand schütteln die Rede ist von der Wichtigkeit wie Sie sagen. . . Es muß gefun- Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 11 möchte – sie haben mich die Zahl der Bombenopfer von 1945 Opferstatistik von Dresden. Da ich gesagt habe, es sei »schreck- letzten sechs Jahre hindurch in Dresden verhört werde. sind die Verteidiger schlecht lich«, daß Beatrice australische unterstützt.« Dabei erklärt Rampton einmal gewappnet, denn ihr Experte Staatsbürgerin geworden ist, törichter Weise, die Zahl der Evans hat eine Reihe von Do- kann ich nur laut auflachen. IE MACHT, ÜBER DIE DIESE Todesopfer »war nur 35,000«. kumenten unterschlagen, die Ich tue jedoch, was ich kann, um D Feinde der Wahrheit doch Ich erwidere, daß »nur« wohl doch in den von mir der Beklag- sie vor Kritik zu schützen. verfügen – über den Premier- eine seltsame Einschätzung ist, ten offiziell zugestellten Unter- Höre, Howard hätte gesagt, er minister eines ganzen Konti- wenn es doch um 35,000 un- lagenbündel sind. würde mich nicht hereinlassen, nents: So erbärmliche Feiglinge schuldige Menschen geht, die Es ist schwer zu beurteilen, wie auch wenn ich eine australi- wie Howard haben keine Hem- die Briten in einer Nacht bei die Aktien jetzt für mich ste- sche Tochter habe. Ich erwide- mung ganz egal was zu sagen. lebendigem Leibe verbrannt hen. Ich hoffe, sie werden stei- re, daß das eine schlechte Ich brauche nur das Datum mei- haben. gen, wenn ich erst einmal ihre Nachricht ist für Millionen von nes nächsten Antrags öffentlich Ich erinnere das Gericht daran, Experten ins Visier nehmen Australiern, die immer glaub- auszusprechen, und schon daß Rampton auch »Na und!« und verhören kann. Dank mei- ten, ihre nächsten Verwandten drängen sie mich es zu unter- gerufen hat, als ich die Greuel nes Trupps sind wir nun gut in England hätten automatisch lassen ! von Dresden vor zwei Wochen dafür vorbereitet. ein Recht auf Einreise. Ich erkläre insbesondere: erwähnte – woraufhin ich dem Montag werden wir mit Prof. Sie finden nun heraus, daß ihr »Australien hat nichts gegen Gericht die stark vergrößerte Browning beginnen; danach Premierminister sie an kapital- den »Charakter« eines Mörders Schwarz-Weiß-Fotografie vom kommen die andern. Richter kräftige, private Interessen- und Terroristen der IRA; auch 25. Februar 1945 von den Gray wiederholt, daß ich drei gruppen verraten hat und nichts gegen einen Konrad Massenverbrennungen auf dem Ruhetage beantragen kann meint, Gesetze gingen ihn Kalejs, der sogar mit offenen Altmarkt zeigte und sagte: »Da- zwischen den einzelnen nichts an. »Er wird das Gesetz Armen aufgenommen wird; rum geht es!« Expertenverhören, was ich si- ein zweites Mal ändern müs- auch nichts gegen den Rampton sagt heute, ich sollte cher tun werden, bevor Evans sen, um mich diesmal auszu- amerikanischen Brandstifter »diese häßlichen Fotos wegste- in unser Schußfeld kommt. sperren,« sage ich ihnen. Ervin – wohl aber sehr viel ge- cken« und läßt das Publikum Rampton hat um 15 Uhr 45 Um 7 Uhr 45-55 rufe ich Götz gen einen britischen Histori- wissen, daß er seine Kopie auf keine vorbereiteten Unterlagen Bergander (ein Schriftsteller ker.« den Müll geworfen hat. und Überlebender von Dres- Zum Gericht. Zu Anfang der Vor- Er erzielt ein oder zwei Treffer. den) in Berlin an. Es ist seit mittagssitzung bitte ich Richter Es scheint, daß ich in meinem ungefähr zwanzig Jahren das Gray um die Erlaubnis, den GOEBBELS-Buch einen Fehler erste Mal, und er hat noch die- Sachverständigen der Beklag- in den Quellenangaben ge- selbe Telefonnummer. Er bestä- ten, Prof. Robert Van Pelt, noch macht habe, wo ich etwas als tigt mir, daß der inzwischen einmal zu befragen; er sitzt mit »PS-3052« aufführe (während verstorbene Herr Ehlich ihm dem Archivpersonal unter dem es »3051« heißen müßte). Ich eine Kopie von einem echten Publikum im Saal. Ich sage, ich vergleiche es mit meinem hand- Tagesbefehl Nr.47 gegeben hat, möchte eine bestimmte Frage geschriebenen Manuskript: die den er in Polizeiakten gefunden vertiefen, nämlich die nach der Quelle ist Karl Wolf, zitiert bei Halloween mask . . . eine Pas- und kopiert hatte, aber er hatte Echtheit des Schreibens von Werner Best. sage in einem Vortrag, in der Wiesen- auch den gefälschten kopiert, Bischoff vom Juni 1943 über Rampton hat Mühe, angesichts thal mit einer Halloween-maske sodaß es sein kann, daß Ehlich einfach wieder einmal die Nul- die Einäscherungskapazitäten des dringenden Einhaltsbefehl verglichen wird. . . (SIEHE SEITE 6). von Rudolf Heß als Stellvertre- len hat fallen lassen, die die Ich füge hinzu, daß ich glaube, die ter des Führers um 2 Uhr 56 Fälscher angehängt hatten. Ich mehr; meine Beine schmerzen, Beklagten auf ernsthafte Wi- nachts am 10. Nov. 1938 zu er- bemerke, wie seltsam es ist, nachdem ich fünf Stunden lang dersprüche in dem Dokument klären, wie Hitler mit seinem daß keine andere echte über- im Zeugenstand war. hinweisen zu können, sodaß sie Fanatismus hinter dem lebt haben. auf diese eingehen können im Kristallnachtpogrom gestanden Von 10 Uhr 30 – 16 Uhr 30 im Ge- Laufe der von ihrer Seite noch haben soll. Er spricht 2. Februar 2000 richt, wo ich den ganzen Tag im ausstehenden Zeugenaussagen. stattdessen lang und breit über Zeugenstand bin abgesehen von Rampton befragt dann Van Pelt den Bericht des obersten (Mittwoch) Arbeite bis zwei Uhr der ersten halben Stunde, wäh- ziemlich ausführlich bis ich Parteigerichts vom Februar heute früh an der Vorbereitung rend der Prof. Van Pelt für den schließlich aufstehe und bean- 1939, in dem das Strafmaß für für die Anhörung von heute. Verteidiger der Beklagten, stande, daß er den Zeugen nach vierzehn der sechzehn Verur- Nach drei Stunden Schlaf bin ich Rampton, dort steht. Dingen fragt, die nichts mit teilten gemildert wird, und er um fünf Uhr wieder auf. Die meinen weiteren Fragen an ihn vergleicht das mit dem, was ich Faxmaschine spuckt massen- IE VERSUCHTEN MIT VEREIN- zu tun haben. Richter Gray er- in meinem Buch geschrieben haft Berichte über den Prozeß Sten Kräften den Schaden klärt meine Beanstandung habe. in der australischen Presse aus. wettzumachen, den ich dem sofort für gerechtfertigt. [An meinen Trupp: Wer kann Dann geht es nach Camden Wert ihres Bischoff-Dokuments mir bitte schnell ausgraben, Lock, NW1, wo ich um 6 Uhr vom Juni 1943 bzgl. der Kapa- Er stimmt zu, daß (mein Einwurf) was Ingrid Weckert über die sinnvoll war, da dies Dokument Strafverfolgungen im Zusam- eine direkt nach Australien zität der Krematorien zugefügt ja das einzige ist, dessen Echt- menhang mit der Kristallnacht übertragenes Interview zu ge- habe (SIEHE WEITER OBEN). heit ich ernsthaft in Zweifel ge- geschrieben hat – mit Kapitel- ben. Van Pelt holt Unterlagen aus zogen habe, und da es für die und Zeilenangabe, bitte? Ich The Times bringt einen schwer- der Sammlung, die er bei sich habe absichtlich vermieden, führt, hervor, um diverse Ein- Verteidigung von entscheiden- auf ihr Buch zurückzugreifen, gewichtigen Artikel mit dem der Bedeutung ist in Bezug auf habe aber gehört, daß es auch Titel, daß Rampton mich zelheiten zu zeigen. Ich beharre die Frage nach der Zahl der statistische Angaben über die (wieder mal) einen Lügner mit auf der Wichtigkeit der fehlen- Sterbefälle in Auschwitz. Strafverfolgung der Angeklag- Bezug auf Dresden genannt den Angabe »/43/«, der unbe- Rampton wendet ein, daß er es ten im Zusammehang mit der hat. Seufze: So arbeitet die kannten Sekretärin »/Ne/«, der Kristallnacht enthält ?] nicht für so wichtig halte ! »Journaille« eben. Schlagen hineingetippten Brieftagebuch- Mir scheint, Richter Gray hat nun mutig aus, wenn die Vorschrif- nummer und dem ganz falsch UR MITTAGSZEIT GEBE ICH Zweifel, was die Echtheit dieses ten des Gerichts es erlauben. angegebenen Rang für Hans denn doch doch außerhalb des Dokuments anbetrifft, von dem Z Via Satellit gebe ich ein Interview Kammler (dessen richtiger Gerichts ein gefilmtes Inter- soviel abhängt. Ich habe den von fünfzehn Minuten für das Rang zufällig auf einer dieser view für einen australischen Eindruck, daß es nicht echt ist Programm »A Current Affair« neuen Unterlagen steht.) Fernsehsender und Tracey sondern nach dem Krieg aufge- in Australien, in dem ich über Sie sind offensichtlich in Sorge Hannaford von Kanal 9 bittet setzt wurde. den Prozeß, meine Tochter über dieses Dokument und ich mich, noch in der Nacht zu ih- Beatrice und Premierminister denke, ihre erneute Initiative, ren Studios nach Camden für Van Pelt in den Zeugenstand zu URÜCK IM ZEUGENSTAND für Howard spreche. (Sage, kann eine direkte Übertragung nach mir nicht vorstellen, warum er bitten, sollte dem Richter die Zden Rest des Tages, wo ich Australien zu kommen. auf Grund des Gutachtens von mich nicht hereinlassen will, Wichtigkeit dieses problemati- Den ganzen Nachmittag geht die liegt es vielleicht an der Art, schen Dokuments klar machen. Prof. Evans über die Kristall- öffentliche Auspeitschung wei- nacht von 1938 und über die wie ich meinen Füller halte. !) Ich wiederhole, daß dies das ter, diesmal geht es um die Als der Interviewer mich fragt, ob einzige Dokument ist, dessen 12 ACTION REPORT Jul.20, 2000 Echtheit ich im Verlauf dieses daismus hat nichts damit zu Prozesses anzufechten gedenke. Gerichtsprotokoll, 7. Feb.2000: tun. Während der restlichen Morgen- Die Anspannung unter diesem stunden werde ich zu einem Kreuzverhör ist sichtbar, zumal Punkt verhört, den Gerald den Zeilen geschrieben haben: ich so wenig Schlaf hatte. fleming (Gerhard Flehinger) in Zwei Bücher in englischer Sprache Rampton bemerkt ragen aus der umfangreichen Litera- seinem Buch »Der Führer und tur über den Zweiten Weltkrieg heraus: hinterpfotzig, ich sähe abge- die Endlösung« macht, das er Chester Wilmots »Struggle for klappert aus (»rattled«), (der Europe«, 1952 herausgekommen, und vor zwanzig Jahren geschrie- David Irvings ’ , das vor Richter verbietet ihm dieses ben hat als Versuch, mein Buch drei Jahren erschien«? Wort zu benutzen) und fragt, ob »Hitler’s War« zu widerlegen. Sir John: Ja, und das ist meine ich den Tag hiermit erst Ich sage, daß ich es nicht gelesen Meinung im Ganzen gesehen. Ich beenden möchte. denke, daß diese beiden Bücher habe, oder – wie mir im zusammen – wenn ich einem Beg- Ich antworte, »Ich kann noch für nachhinein einfällt – daß ich inner zwei Bücher empfehlen sollte, mehrere Runden hier die Ziel- höchstens einmal kurz hinein- die ihm den Zweiten Weltkrieg aus scheibe spielen, machen Sie nur geschaut habe und zwar in Ver- Hitlers Sicht und aus der der Alliier- weiter, Herr Rampton.« ten erklären, würde ich diese beiden bindung mit dem Bruns-Doku- Bücher wählen. ment. Meine Kenntnis von sei- Mr. Irving: Was natürlich nicht M 16 UHR 45 ZURÜCK IN nem Inhalt rührt aber nur von bedeutet, daß Sie alle Stellungnah- UDuke Street. Die Wohnung Besprechungen durch Gordon men teilen, die man von mir als ist vollkommen still; Benté liegt Craig und Tom Bower her, die dadurch verbreitet ansehen könnte in ihrem abgedunkelten Zim- ich gelesen habe. Keegan: Durch Ihre Majestät, oder auch nicht, ist das so oder die Königin, am 3. Mai 2000 in anders? mer. Jessica sitzt im Wohnzim- den Adelsstand erhoben für seine Sir John: In der Tat, denn in mer. Benté hat rund die letzten ER VORMITTAG ENDET MIT Verdienste um die Geschichte. späteren Abhandlungen von mir acht Monate nur von kurzen Deiner schrillen Note, als sie mache ich Ihnen den Vorwurf, daß Besserungsphasen unterbro- daran gehen, mich als Rassis- sie keinen moralischen Standpunkt chen im Bett gelegen. Mr. Irving: Entsinnen Sie sich, ten abzustempeln. einnehmen in ihrer Diskussion von ungefähr im April 1980 einen Ar- Hitler und seinem Rang im Ver- Um 7 Uhr 50 kommt ein Anruf Sie lesen aus meinem privaten tikel für The Times Literary Sup- gleich zu Churchill und Roosevelt. von der »Schule«, gewisse El- Tagebuch zwei Knittelverse vor, plement geschrieben zu haben? Mr. Irving: Ist es richtig, daß die tern seien dagegen, daß ich die ich mal für Jessica schrieb. Sir John Keegan: Ich bin Meinung, die Sie in der besagten Jessica abhole und ob Benté es Einen davon hatte ich geschrie- mir ganz sicher, daß ich in der Tat Buchbesprechung zum Ausdruck nicht machen könne ! Bin ben, als ein anti-faschistisches das geschrieben habe, was hier bringen, nicht nur für die Öffent- sprachlos vor Ärger; es stellt zitiert ist. lichkeit bestimmt war sondern auch Blatt ein Foto von mir mit sich heraus, daß es sich um die Mr. Irving: Es war nicht die Ihrer eigenen inneren Überzeugung Benté und Jessica gebracht Besprechung eines Buches von entsprach? Balletschule in der hatte mit der schnöden Über- mir, nicht wahr? Es war die Be- Sir John: Ja. Ich sage oftmals, Harleystraße handelt, wo ich schrift, »Die perfekte arische sprechung eines anderen Buches. man muß ’  gelesen ha- Jessica bisher nur zweimal ab- Familie«. Danach schrieb ich Ist es richtig, daß Sie die folgen- ben. geholt habe! die Zeilen, »I am a baby Aryan/ Rate dieser Dame (Vicki Woolf), not Jewish or Sectarian/ I have ihrer Verteidiger hervorgeht. sollte sicher schneller getan den betreffenden »Eltern«, wer no plans to marry an/ Ape or Richter Gray ist sehr verärgert, sein, als wenn ich in meinen immer sie auch sind, etwas Zu- Rastafarian.« (Bin ein arisches so lasse ich die Sache auf sich Ordners nachsuchen muß, die rückhaltung zu empfehlen oder Baby, weder jüdisch noch sek- beruhen. Beginne die Nach- bei ihrer Rückkehr von der sie aufzufordern, mich doch di- tiererisch, plane auch nicht, mittagssitzung mit einer Ent- Anwaltskanzlei der Beklagten rekt mit ihren Vorbehalten an- n’en Affen oder Rastafarier zu schuldigung dafür, daß ich die vollkommen auseinander- zusprechen und es nicht auf heiraten.) Aufmerksamkeit auf diese Tat- gerissen waren. diese Weise die Schule machen Das allgemeine Publikum zieht sache gelenkt habe: Unter dem Von drei bis 16 Uhr 30 stehe ich zu lassen. Wieviel Zivilcourage mit. Ich vergleiche den Vers je- ganzen Personal der Verteidi- im Kreuzverhör über diesen diese Leute doch haben, Jessica doch mit denen von Hilaire ger war nie auch nur ein nicht- Vortrag und andere, die ich ge- als Schild für einen Angriff auf Belloc und Edward Lear und weißes Gesicht zu sehen im Ge- halten habe. mich zu benutzen. erinnere den Gegenanwalt, daß gensatz zu meinem privaten Von Davenport, Lyons kommt ein Jessica gerade neun Monate alt Fax mit der Bitte, ihnen aus Personal, und doch nennt die S SIND UNANGENEHME war zu der Zeit. (Er behauptet meiner Ablage Kopien von Be- Gegenseite mich einen Rassis- neunzig Minuten. Ich mache dann, mit sechs Monaten schon E sprechungen von Flemings Bü- ten. Gray nimmt die Entschul- klar: (a) Ich werde von selbster- gesprochen zu haben!) chern durch Gordon Craig und digung an. nannten jüdischen Gemeinde- Füge dann sinngemäß als Ab- Tom Bower zu geben ! Es kostet Der Nachmittag beginnt mit der führern seit nunmehr zwanzig schlußargument hinzu: Herr mich Stunden, sie herauszusu- Vorführung einer Video- Jahren massiv und gemeinge- Rampton, die letzten drei oder chen. aufnahme von meinem Vortrag fährlich angegriffen. (b) Sie ha- vier Wochen haben seine Lord- 1995 in Tampa durch die Ver- ben oft ausgesprochen heimtü- Abends um zehn rufe ich Peter schaft und ich die gedrängten teidiger. Sie wollen nur die ckische Methoden angewandt. Millar (ehemaliger Journalist Reihen von Anwälten, Assesso- zweite Hälfte zeigen, wo ich Be- (c) Die jüdische Gruppe hat der Sunday Times) an, der mor- ren und Nachforschungshilfen merkungen über meine jüdi- kein besonderes Vorrecht auf gen im Zeugenstand sein wird; der Beklagten hier im Gericht schen Gegenspieler mache; ich Schutz vor Kritik. (d) Solche er bestätigt, daß er morgen um angesehen und niemals unter sage aber, daß sie den ganzen Kritik ist nicht mit Antisemitis- 10 Uhr 30 zur Aussage erschei- denen, die für sie arbeiten, ein Streifen zeigen sollen und der mus gleichzusetzen. nen wird. Mitglied einer ethnischen Mi- Richter ist einverstanden. Über Rampton liest als Beispiel für An- Dann ein langes, freundliches Ge- norität gesehen. Dagegen habe eine Stunde lang hört der gan- spräch mit Gerald Fleming ich wiederholt, wie Sie wohl tisemitismus eine Passage über ze Gerichtssaal eine garnicht Simon Wiesenthal aus einem über sein Buch. Er ist jetzt 79 wissen, Mitglieder solcher Mi- schlechte Darlegung der revisi- und zu alt, um ins Gericht zu noritäten eingestellt. meiner Vorträge vor, in der ich onistischen Sache. ihn mit einer Halloween-Maske kommen, sagt er. Ich entgegne: Im Publikum scheint dies anzu- An verschiedenen Stellen lachen vergleiche. Wie schade, Sie hätten die letz- kommen aber Richter Gray ta- ten Stunden des Flaggschiffs Leute im Publikum, was mich Ich sage, nein, ganz im Gegenteil: delt mich zu meiner Überra- in Verlegenheit bringt. Auschwitz mitansehen können. schung für die Bemerkung, Das Wort »Jude« wird in der Habe keine Ahnung, wer so jeden Sende eine Mitteilung an meinen nennt sie unangebracht. ganzen Passage nicht erwähnt; Tag kommt. Spreche heute mit die Idee des Antisemitismus ist weltumspannenden Trupp von Ich wiederhole sie und sage, daß Churchills Biograph Sir Martin also in seinem Kopf und nicht Experten und schließe: ich sicherlich das Recht habe, Gilbert und schüttele ihm die in meinem. Die ganze Passage »Wir stehen noch in Verhand- einen solchen Vergleich zu ma- lung mit den (Gerichts) Steno- Hand – lümmelhaft wie er ist, handelt von »Anti-Häßlichkeit« chen. graphen in Bezug auf die nimmt er meine Hand nur zö- – es ist die Geschichte von ei- Rechtslage, was die wörtlichen Er weist mich noch einmal zu- gernd an – und ich bitte ihn nem häßlichen und nicht von Mitschriften betrifft. Ich hof- recht; ich wiederhole es noch dann zu bestätigen, daß ich einem jüdischen Mann. Nie- fe, sie wieder ungekürzt (im einmal und mache geltend, daß ihm in der Tat das Aumeier- mand, sage ich, wird Internet) anschlagen zu kön- nen. aus der Tatsache die Dokument zugeschickt habe. Wiesenthal wohl einen »Wir beginnen Montag mit Heuchlerei der Beklagten und Er sagt, er werde nachsehen. Das Schönheitspreis verleihen. Ju- Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 13 dem Kreuzverhör von Prof. Winston Churchills Bemerkun- Duke Street. zu können, verbatim wiederge- Browning. Bitte Sie, mir späte- gen 1946 über seinen Nachfol- Benté scheint am Ende zu sein. geben. Daneben ein Foto von stens dieses Wochenende alle endgültigen Angaben, die ich ger, Herrn Clement Attlee, ge- Sie ist mit der Balletschule Lord Hailsham zur Illustration dazu brauche, möglichst in nommen habe; er sagt da: »Ein übereingekommen, daß sie in der Bemerkung über »Verrä- Form von Frage und Antwort, bescheidener Mensch, der allen Zukunft Jessiva abholen wird. ter«. (Die Verräter, die eine far- zukommen zu lassen, sodaß ich Grund hat, bescheiden zu Wie unangenehm für uns Be- bige Masseneinwanderung be- ihn damit konfrontieren kann. sein.«) troffene, und dann wundern fürwortet hatten.) Die Daten sollten sich an den jeweils betroffenen, numerier- Er drängt wieder in mich mit sich diese Leute, wo der Antise- Habe ihm damit in gleicher Mün- ten Paragraphen in seinem Fragen nach Rassismus. Ich mitismus herkommt. ze zurückgezahlt, was er mir Bericht anschließen.« frage nach dem Unterschied Ich hole Jessica aus ihrer Kinder- mit seiner Stimme gegen mich zwischen Rassismus und Patri- schule um 15 Uhr 30 ab. Bei bei meiner Berufung in der Sa- 3. Februar 2000 otismus. »Patriotismus,« erklä- Selfridges kaufen wir die che PQ.17 im »House of Lords« re ich, »ist die rechte Hochach- Frankfurter Allgemeine Zei- angetan hat. »Die Mühlen mah- (Donnerstag) Gut geschlafen die- tung und Verehrung, die man tung. Sie bringt einen wirklich len trefflich fein.« se Nacht. Die MacDonalds sind dem Land entgegenbringt, das gemeinen Artikel von dieser Robert C. schickt ein Fax von den schon fort, als ich aufstehe; sie einem von seinen Eltern und Menasse. Kein Wunder, daß sie Faurissons mit dem Vorschlag, fliegen heute über Tennessee deren Eltern überlassen wur- heute im Gerichtssaal jeden einen Vertreter des Revisionis- zurück. de.« Augenkontakt vermied. mus in den Zeugenstand zu ru- Die Zeitungen schlachten heute Ich erkläre, daß ich das Alte Eng- Jemand sieht ihr über die Schul- fen. Dafür ist es natürlich viel den »Baby-Aryan« Knittelvers land sehr vermisse, in das ich ter, und es ist nicht Herr zu spät, ganz abgesehen von aus; The Times bringt ihn auf hineingeboren wurde. »Ich Menasse. Gestern habe ich ihr anderen Überlegungen. Ich der Titelseite aber der Bericht wünschte, ich könnte eine die tatsächliche Mitschrift der antworte: ist ansonsten fair. The Daily »747« besteigen und nach Passage über Josephine und »Wenn ich auch nur einen der Zeugen, die sie vorschlagen, Telegraph, von denen gestern zehnstündigem Flug in dem den »Haßtrauerkranz« gegeben, England ankommen, wie es frü- zumal den letzten, für mich im niemand im Gerichtssaal war, um ihr zu zeigen, wie sehr sie Zeugenstand hätte, würden wiederholt einfach die Nach- her war – das England der die Sache in ihrem Bericht von meine ohnehin geringen Chan- richt der Associated Press und »Blauen Lampe« und Jack vor ein paar Tagen in der FAZ cen sofort ganz lautlos auf Null ist weniger ausführlich (bringt Warners, ohne Kaugummi auf verzerrt hat. Sie scheint sinken.« z.B. nicht meine Erwiderung dem Straßenpflaster. . .« überhaupt nichts dabei zu fin- Die Los Angeles Jewish Journal mit dem Hinweis auf Herrn Der Saal wird mäuschenstill in den. fordert seine Leser auf, Briefe Ramptons ausschließlich wei- dem Moment – die Botschaft ist Trotzdem bringe ich den heutigen zur Unterstützung von ßes Personal). wohl angekommen. Artikel der FAZ auf meine Web- Deborah Lipstadt einzusenden. Als erstes gebe ich Richter Gray Rampton läßt nun in Beantwor- seite im Internet. Ich füge jetzt Ich schicke ihnen diesen: mein eigenes Exemplar von tung einer meiner Fragen so aber einen einfach auf Ich fand es eine gut, Ihre Le- ganz beiläufig verlauten, daß er Mausklick zu findenden Quer- ser Unterstützungsbriefe für Flemings Buch, aus dem er- Deborah Lipstadt einsenden sichtlich ist (in meinen Anmer- weder Prof. Levin noch Prof. verweis hinzu, wo die effekti- zu lassen – die sich in diesen kungen an den Rändern), daß Eatwell in den Zeugenstand ru- ven Mitschriften des Gerichts Prozeß hineinmanövriert ich die ersten 22 Seiten gelesen fen wird. Wir hatten eine Men- stehen, sodaß meine deutsch- fand, nachdem sie den Rat von habe, dann abbrach und es zu ge Arbeit in die Vorbereitung sprechenden Leser vergleichen Yehuda Bauer befolgt hatte, des Kreuzverhörs dieser »Ex- und ihr, oder besser ihrem Re- der sie dafür bezahlte, mich in einem anderen Datum in der das Manuskript ihres Buches Mitte wieder aufgeschlagen perten« auf dem Gebiet des dakteur, einen kleinen E-Gruß einzufügen (wo ich vorher habe, um Angaben zu dem »Extremismus« gesteckt; das ist schicken können . . . scheinbar erwähnt war; wir Bruns-Bericht nachzuprüfen. nun wirklich ärgerlich. Der wissen es aber nicht, da sie Richter scheint auch nicht er- sich geweigert hat, im Zeugen- Eine Zeit lang verhört Rampton 4. Februar 2000 stand auszusagen.) mich über kleinere Fragen und baut von dieser sorglosen Art Gestern sagte mir jemand, daß kommt dann zu den Goebbels- der Beklagten, da Zeit für mich (Freitag) Gut geschlafen bis 7 ein Waterstones Buchgeschäft Tagebüchern. Ich gebe freimü- so kostbar ist. Uhr 45 heute morgen. Schicke in den Midlands einem Kunden tig zu, daß ich 1992 unerlaub- Mittags hat Rampton genug und folgende Zeilen an Beatrice in gesagt hat, man würde ihm das ter Weise zwei Mikrofiches mit um 12 Uhr 30 überredet er den Brisbane: »Helen Demidenko Lipstadt-Buch in drei Tagen nach London genommen habe, Richter, die Anhörung erst berichtet über den Prozeß für besorgen, man ihm dann aber um sie in Labors (auf Echtheit) Montag fortzusetzen; so war die Illustrierte Style. Sie hat sagte, der Buchhändler würde testen zu lassen. (Wir haben der Tag heute kurz. mich freundlicher Weise es aus dem Verkehr ziehen. dann alle an die Moskauer Ich erhebe keinen Einwand. Er gestern angerufen, um mich zu Sieh mal einer guck! Sammlung zurückgegeben.) sagt mir im Vorbeigehen, daß warnen, daß die Presseleute Dann kommt mein Zeuge Peter er ziemlich abgehalftert sei, krampfhaft versuchen, Deine Millar an; er war als Korres- was ich ihm gern glaube: Ein Adresse zu bekommen.« 5. Februar 2000 pondent der Sunday Times intensives Kreuzverhör zu füh- The Times hat über die Anhörung seinerzeit mit uns in Moskau. ren ist sicher so anstrengend gestern positiv berichtet, dabei (Sonnabend) The Guardian be- Er ist ein ausgezeichneter und wie verhört zu werden. meinen Wunsch, mit einer richtet auf einer ganzen Seite unerwartet nützlicher Zeuge; Um 13 Uhr 45 zurück in der »747« ins Alte England fliegen über den Verlauf des Prozesses; ich hatte ihn in keiner Weise der Artikelschreiber ist ein ge- vorbereitet, was seine Aussage wisser Jonathan Freedland. Er schreibt gut, ist aber hoff- anbetrifft. (Im Gegensatz zum Gericht VON SEITE 1 Vertreter der Beklagten, dessen nungslos voreingenommen. Ich Zeugen, wie diese inzwischen cher im Dach einwarfen. Es gibt 10,000 Überlebende von Auschwitz, muß dies Montag im Gericht zu rekapitulierte Herr Irving, aber nur diese sechs werden immer wieder Protokoll geben. gesagt haben, gründlich einge- erwähnt. Er sagte dazu: »Sie logen alle.« Das Dach ist noch da, führte er wiesen wurden vor ihrem Auf- aus. Wenn Lipstadts Anwälte »übers Wochenende« ein Foto von auch nur Bin sicher, daß dieser Artikel na- tritt im Zeugenstand.) Millar einem dieser Löcher besorgen könnten, würde er den Prozeß augenblick- türlich ganz zufällig da er- erinnert sich klar an die in die- lich einstellen. Sie haben es insgeheim auch versucht, das Ergebnis aber scheint, ist »Guardian News- für sich behalten (wie The Times am 12. April berichtete). papers Ltd.« werde ich diese sem Zusammenhang wichtigs- Es sind viele Vermutungen aufgestellt worden im Vereinigten König- ten Punkte. Auf die Fragen des reich und anderswo über die Gründe für die scharfe Art, wie der Richter Zeitung doch als nächste wegen Richters und Ramptons gibt er sein Urteil formuliert hat, wobei er die geschichtlichen Fragen beiseite Verleumdung verklagen. präzise Antworten, genau wie gelassen hat, und weshalbd er sich auf die abwegigen Themen des ich es gehofft hatte. Rassismus bzw. des Antisemitismus konzentriert hatte. Im Verlauf des Prozesses tat er alles, um unparteiisch zu erscheinen; privat hat er sogar IE LEUTE SCHREIBEN MIR Herrn Irvings Kommentar zum Prozeß auf Irvings Website einem Juristen D Briefe per Internet, in denen ICHARD RAMPTON NIMMT von Massachusetts empfohlen, der ihm geschrieben hatte. sie mich anflehen, dieses Tage- wieder mein Verhör auf. »Ich Herr Irving wird Berufung einlegen und bittet alle seine Unterstützer, buch nicht auf meine Webseite R die ihm in dieser Schlacht beigestanden haben, auch während der nächs- werde mich hier sehr beschei- ten an seiner Seite zu bleiben. zu bringen, weil es doch zu viel den benehmen –,« beginnt er, für »den Feind« offenlege. Ich woraufhin ich einwerfe: »Herr Wir brauchen noch dringend Unterstützung um den Berufungs- bin anderer Meinung: Alle Kar- Rampton, Sie haben allen kampf weiterzuführen. Jede Hilfe wird bestätigt. Adresse: PO ten auf den Tisch. Mit offenem Grund sich bescheiden zu ge- Box 1707, Key West FL 33041, oder steuern Sie ganz einfach Visier. ben.« (Gestehe, daß ich dies aus im Internet die Anschrift www.fpp.co.uk/help an. Tummele den ganzen Vormittag 14 ACTION REPORT Jul.20, 2000 sem Streit im Vereinten König- reich wenigstens noch nicht er- öffnet ist; er legt die betreffen- den Zeitungsartikel zur Seite, um sie zu lesen. (Weder jetzt noch später hat er irgend etwas gegen diese Fälle von Mißachtung des Gerichts unternommen.) herum, mache klar Deck für Thema Holocaust und Gerichts- und ich antworte, daß ich das das Verhör von Christopher verfahren hängen, bis ich das ohnehin getan hätte. (SIEHE DIE BROWNING-VERSION: Browning in der nächsten Wo- mit einem Kann-das-nicht- AUSZUG AUS DEM GERICHTS- EIN WENIG DURCHLÖ- che. Montag werde ich erst Sir mehr-hören abbreche. Benté ist PROTOKOLL AUF GEGENUBER- CHERT John Keegan befragen, einen schon lange aus dem Zimmer LIEGENDE SEITE) von Englands besten Histori- geflüchtet. Seine Aussage (über meinen in- kern; werde es kurz und ternationalen Ruf als Histori- B ELF UHR IST PROFESSOR im schmerzlos machen. 6. Februar 2000 ker) ist kurz und präzise; er ist Benté muß von ihrem Kranken- in fünfundzwanzig Minuten fer- AZeugenstand und ich ver- bett aufstehen, um Jessica um tig damit. bringe den ganzen Tag damit, (Sonntag) Die National Post in aus ihm die Antworten heraus- 14 Uhr zu der Tanzschule in Ich konfrontiere ihn mit einem Toronto (ebenso wie The Daily zuholen, um die es mir geht. der Harley Street zu bringen. kleinen Bündel von Unterla- Telegraph im Besitz von Sie sind allerdings so gut in Ihre Glieder sind taub und fast gen, die bis 1980 zurückgehen: Conrad Black) bringt heute ei- amerikanisches Schöngerede gefühllos jetzt; sie kann kaum Lobende Worte, die er für mein nen geifernden Artikel aus der verpackt, daß sie oft nicht gehen. Buch HITLER’S WAR und Ches- Feder eines britischen Journa- leicht erkennbar sind. Kann mich bei den Zeitungen, die listen, Geoffrey Wheatcroft, der ter Wilmots Struggle for Europe über den Prozeß berichteten, fand, in Buchbesprechungen Ich habe mehr Spaß, als ich an mit seiner Niederträchtigkeit das Zerpflücken der ersten für diese Quälerei bedanken. den Schmiermeiern von der und im persönlichen Gespräch Hatte der Schulleitung mitge- (1981 mit dem Cheflektor im zwanzig Seiten seines Sorte eines Gerald Gable in Guchtachtens gehe und es Ab- teilt, daß Benté schwerkrank nichts nachsteht. Verlag Viking Press und dann ist. Man sprach sein Bedauern in seinem Buch von 1996). satz für Absatz unter Beschuß nehme, wobei mir die fachmän- aus, schickte dann aber einen Er bestätigt, daß er seine Mei- nischen Analysen, die M. und Brief, ich solle nicht in »die 7. Februar 2000 nung nicht geändert hat aber R. für mich ausgearbeitet ha- Umgebung« der Schule kom- meine in Bezug auf den Holo- (Montag) Arbeite heute bis 2 Uhr ben, eine große Hilfe sind. men, d.h. mich nirgendwo in caust nicht teilt, was ja in Ord- 30 früh an der Vorbereitung für der Nähe der Schule sehen las- nung ist. Komme zu dem Dokument vom 1. das Kreuzverhör von Prof. August 1942, ein Schreiben von sen ! Seine Aussage ist ehrlich und ex- Browning, bin um sieben Müller an Einsatzgruppen, und So schleppt sich Benté heute mit akt. Ich frage ihn schließlich, wieder auf und bringe Jessica meine es unglaubwürdig ge- unserer kleinen Jessica zu der warum ich ihm eine gerichtli- zur Schule. macht zu haben: Browning Tanzschule und geht nochmal che Vorladung hatte zustellen Die Internetpost bringt mir u.a. übersetzt ganz richtig die um fünf hin, um sie wieder ab- lassen müssen, wo ich doch nur eine Spende von 1,000 engl.Pfd. Bezugszeile: »Betrifft: Anschau- zuholen. wollte, daß er etwas wiederholt, von einem anonymen Herrn ungsmaterial«. Wie wir schon Da sieht sie Vicki Wolf, die Frau was er schon so oft in der Öf- aus der Schweiz. Seien Sie sehr im Laufe des Morgens feststell- des Direktors, wie sie mit ei- fentlichkeit und privat gesagt bedankt, mein Herr. ten, hatten die Einsatzgruppen nem Handtelefon vor dem hatte. Die Frage verwirrt ihn wesentliche Aufklärungs- Haupteingang der Schule steht Um zehn im Gericht. Tadele Eva und aus seiner Antwort geht funktionen; in jedem ihrer Be- und den ankommenden Eltern Menasse für ihre verstockte Be- eindeutig hervor, daß es wegen richte geht es nur in einem von erklärt, daß die Tür heute richterstattung in der »Frank- befürchteter Rückwirkungen mindestens einem Dutzend Ab- leider verschlossen ist um si- furter Allgemeinen«. Sie war. sätzen um ihre Tötungsaktivi- cherzustellen, daß »ein gewis- scheint verlegen und klagt, daß sie unangenehme Post per täten. Es ist also wahrschein- ser Elternteil« nicht herein- M 10 UHR 45 UNTERBREITE Internet bekommt, seit ich ihre lich, daß es in den meisten Be- kommt. Sie habe das Telefon ich dem Gericht mehrere Adresse auf meiner Webseite U richten an Hitler um Aufklä- bei sich, um notfalls Hilfe her- Punkte, vor allem in Bezug auf angegeben habe. rung ging. beirufen zu können, wie sie die für mich nachteilige Be- Nachgebend verspreche ich ihr Im übrigen, stimmt Browning zu, mehreren anderen ankommen- richterstattung in der Presse – dann, die Adresse zu tilgen, so- ist das Dokument nur als »GE- den Eltern laut auseinander- im Vereinigten Königreich zwar wie ich heute abend heimkom- HEIM« eingestuft, d.h. hat nur setzt. noch in Maßen gehalten, in Ka- me (und tue das auch; der Hin- den untersten Sicherheitsgrad. Wenn sie dieses Problem in den nada, Australien, Israel und weis auf ihren Redakteur bleibt Er ist hartnäckiger in Bezug auf USA hätte, hätten sie und ihr anderen Ländern aber einfach jedoch vor Ort). das Dokument vom 30. Novem- Mann sicher auch schon das niederträchtig und gemein. Ein oder zwei solch boshafter ber 1941 (Himmlers Telefon- »Bureau of Alcohol Tobacco and Ich weise darauf hin, daß Emails sind natürlich nichts im heft) und geht nicht davon ab, Firearms« (berüchtigt Geoffrey Wheatcroft (der Vergleich zu tagelanger, nieder- daß die »Liquidierung« solcher gewordener amerikanischer schreibt, daß er die Bezeich- trächtiger und unwahrhaftiger Transporte offensichtlich be- Sicherheitsdienst -d.Ü.) alar- nung Holocaust nicht mag, weil Berichterstattung in einem kannt war; er ist der Meinung, miert. »einige von uns« stattdessen Blatt von dem Rang der daß dieser Telefonanruf nur ein Benté, unerkannt, kann ihren lieber Shoa sagen) ist immerhin »Frankfurter Allgemeinen Zei- bis dahin übliches Vorgehen wi- Ohren nicht trauen, als sie die ein Londoner Journalist. tung«. derruft. Es ist schwer, ihn in Ankündigung hört; dann sagt Ich füge hinzu, daß die Artikel Die»Ottawa Sun und Globe and seiner Meinung zu erschüttern. sie: »Mir scheint, sie sprechen von Neal Ascherson und Jona- Mail (Toronto) haben gestern Als wir zu dem Besuch von von Jessicas Vater ?« und stellt than Freedland von der »Guar- sich vor. verleumderische Artikel über Himmler bei Hitler am 18. De- dian Newspapers Ltd« veröf- zember 1941 kommen und zu Frau Wolf ist betreten, wie es sich mich gebracht, von den übli- fentlicht sind und eine Vorver- der Eintragung: »Judenfrage / gehört, entschuldigt sich chen Leuten geschrieben. urteilung darstellen, ist das als Partisanen auszurotten«, vielmals, schließt aber herab- Unternehmen doch auch wegen kommt von den dicht besetzten lassend, »Ich bin Jüdin, wissen IR JOHN KEEGAN, DER FUR Rufmord von mir verklagt. Es Bänken des Publikums hörba- Sie,« als ob das eine Rechtferti- mich in den Zeugenstand S liegt in ihrem Interesse, mich res Luftholen (aus Bestürzung gung für ein solche Unver- tritt, kommt gegen 10 Uhr 30 den jetzt laufenden Prozeß ver- oder Ungläubigkeit?), als ich schämtheit wäre. an; er geht am Stock, stark ge- lieren zu sehen, argumentiere erkläre, daß das deutsche Wort bückt. Benté ist den ganzen Abend auf ich. »als« eine andere Bedeutung und munter, dabei aber sicht- Ich versichere ihm, daß ich ihn Richter Gray verkündet nun end- hat als das vergleichende »wie« lich schwach. George S. kommt als ersten aufrufen werde. Er lich, daß ungeachtet dessen, und es hier darum geht: Das zu uns und wir haben ein net- bittet mich klarzustellen, daß was manche Leute darüber »Judenproblem / Ausmerzen tes Abendessen. Das Gespräch ich ihn mit einer gerichtlichen denken mögen, die Jagd auf die wie die Partisanen [die sie bleibt aber viel zu lange beim Vorladung herbestellt habe, eine oder andere Partei in die- sind]«. »Wie« stellt gleich, »als« Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 15 aber macht in einer bestimm- lobt, wie ich mir sagen lasse. abgewiesen worden, weil er ihn, ob die Nazis in Dachau ten Hinsicht gleichwertig. Um 16 Uhr wieder zurück zu kein Jude sei. Ich gebe aber zu Gaskammern zur Tötung von Ich konfrontiere Browning dann Haus. [. . .] bedenken, daß der Holocaust Menschen hatten und er ge- mit dem Buch im Verlag Victor Am Abend kommt ein Fax von ein Thema ist, das heute von steht mir zu, daß das nicht der Gollancz, Extermination ofthe Freunden aus Deutschland mit einem riesigen Geldstrom ge- Fall war. »So war das, was man Jews, und fordere ihn auf, von dem letzten Erguß von Eva tragen wird. Ihnen gezeigt hat, also eine der Titelseite dem Gericht das Menasse: Eine Darstellung die Nach dem Mittagessen komme Fälschung?« Jahr seines Erscheinens vorzu- gründlich erstunken, verloge- ich zu dem Umstand, (wie Richter Gray wird unruhig auf lesen (es ist 1936!). Also, folgere ner und verzerrter als je ist. Dough Christie es im Zündel- seinem Platz; ich erkläre aber, ich, muß »extermination« Ich sage ihr bei der nächsten Ge- Prozeß tat) daß Browning von daß es mir hier um einen ent- damals etwas anderes bedeutet legenheit, »Eva, manchmal fra- Yad Vashem ein Honorar von scheidenden Punkt geht: »Aber haben. Das bringt uns genau ge ich mich, ob Du im gleichen $35,000 für ein Buch erhielt, unzählige Augenzeugen haben auf das Problem der »Umsied- Gerichtssaal sitzest, wie alle das er noch zu schreiben hat. doch beschrieben, wie Men- lung«. die andern hier: Dein Bericht Da es sich um ein staatliches, schen in diesen Gaskammern Eines seiner Dokumente ist ein ist so grundverschieden von isralisches Institut handelt, umgebracht wurden, oder?« Bericht vom Oktober 1942 über dem, was im Gerichtsprotokoll würde er so zu einem Browning gesteht mir zu, daß die Umsiedlung von 20,000 Ju- steht und hier wirklich vor- Handlungsbeauftragten von Is- dies allerdings der Fall ist. den bei Brest-Litowsk. Das geht.« rael – oder? Gray lehnt sich zurück und be- Wort kommt im ersten Absatz Sie scheint gekränkt. Vielleicht Aus dem Publikum kommt Ki- greift jetzt wohl, warum ich dreimal vor; die ersten zwei sollte sie woanders hin »umsie- chern aber ich spiele diese Fragen über dieses Lager ge- Male ist es offensichtlich ein deln«. Hypthese doch durch: Sollte er stellt habe. Ich fahre fort: »Ha- Tarnwort für Umbringen aber eines Tages doch ein Buch ben Sie daraus nicht Ihre beim dritten Mal am Ende des schreiben, aus dem hervorgeht, Schlüsse gezogen, was den gleichen Absatzes, erläutere ich 8. Februar 2000 daß Hitler nicht über den Holo- Beweiswert der Aussage von ihm, kann es eindeutig nur sei- caust Bescheid wußte oder daß Augenzeugen anbetrifft?« (Dienstag) Arbeite bis fast vier in nen eigentlichen Sinn haben es sich um eine in den Ausma- Gray sagt dazu, daß meine Befra- die Nacht hinein. In den frühen kann. Er hatte vorher schon ßen bescheidenere Sache han- gung zu dem Punkt unter die- Morgenstunden schickt mir je- erklärt, das Wort habe in allen delte, wie würde es mit den Ab- sen Umständen vollkommen mand den in der Daily Tele- Fällen Töten bedeutet. (Es satzaussichten des Buches gerechtfertigt ist (er scheint graph erscheinenden Bericht heißt da, die Hälfte der Ein- dann aussehen? Würde Yad aber immer noch nicht davon über die Aussage von Sir John wohner von X sei erschossen Vashem sein Geld nicht zurück- überzeugt zu sein). worden, die andere Hälfte sei in Keegan. Darin wird nichts er- verlangen? wähnt, was er als Zeuge ausge- die Ortschaft Y umgesiedelt Der Richter läßt diese Überle- sagt hat. RGENDWO VON MEINER LIN- worden.) gung zu. Um 7 Uhr 40 wieder auf, um Iken Seite höre ich Richard Die Zeit verfliegt mit solchen Fra- Ich mache das Gericht auf die ir- Jessica zur Schule zu bringen. Rampton laut murmeln, »Er gen und Untersuchungen in ei- reführende Art aufmerksam, spricht von Fälschung, sie wa- Von meinem Trupp sind in der nem Geist gegenseitiger Auf- mit der Browning Zitate aus ren aber rekonstruiert.« Nacht Emails gekommen. Ich klärung. Hans Franks »Regierungs- »Wenn ich Ihnen einen rekonstru- Der Entwurf für Stahlecker vom drucke das für das Kreuzverhör sitzung« vom 16. Dec. 1941 von Browning nötige aus und ierten 50-Dollarschein gebe,« August 1941, in dem die Pla- bringt und schlimmer noch, wie fordere ich ihn heraus, »geben nung jüdischer Ghettos im Os- mache mich auf zum Gericht, er mit Kurt Gersteins Erinne- wo ich um 10 Uhr 20 ankomme. Sie mir dann fünf Zehner- ten vorgeschlagen wird und in rungen umgeht (er kennt nur scheine dafür?« dem Stahlecker handschriftlich Bemerke da die Reporterin der drei Version davon, nicht alle Daily Telegraph und gebe ihr Rampton sagt höhnisch, »Ihnen Fußnoten eingetragen hat, sieben): Er hatte anfangs alle traue ich nicht über den Weg.« führt uns zu der Tatsache, daß höflich den Rat, das nächste Sätze ausgelassen, die Mal lieber einfach den Text der Der Richter sagt, »Machen Sie er durch mündliche Anordnun- nachteiling für die Sache der Ihre Wetten bitte draußen.« gen »von höherer Stelle« über- Gerichtsmitschrift zu drucken Beklagten sind. Bringe ihn da- Rampton verhört Browning kurz; holt wurde. an Stelle ihrer eigenen mit vorübergehend in Verlegen- er gibt ihm zu bedenken, daß es Ich frage Browning, »Konnten Fantasieversion. heit. Prof. Browning geht wieder in ja noch mehr Dokumente gibt, diese Anordnungen vom Führer Bevor er sich zu tief in Gerstein in denen es um Massentötung gekommen sein? Darum geht es den Zeugenstand. Er ist ein or- eingräbt, erinnere ich ihn, daß geht, die auch nur als »GE- uns doch hier vor Gericht nur?« dentlicher Zeuge, ganz bei der er unter Eid steht. Er erklärt, HEIM« eingestuft sind. Beim Das läßt Richard Rampton QC Sache und weltmännisch in sei- daß man mir eine nicht endgül- ner Art. Er wirkt ein bißchen weiteren Kreuzverhör bringe (Queen’s Counsel – Kronan- tige Version seines Gutachtens ich ihn dazu (denke ich), daß er walt. D.Ü.) in die Höhe schnel- selbstgefällig, wie er da im Zeu- geschickt hat und daß es auf genstand thront (abgesehen einräumt, daß das der Fall ge- len mit einem Einwurf, der das Konto von Lipstadts Vertei- wesen sein mag für Dokumen- überhaupt nichts mit dieser Sa- von dem kränklichen Sir John digern geht. Ich hake aber Keegan ist er der einzige, der te, die nicht von der SS stam- che zu tun hat. Nachdem dieser nach, daß die erste Version sei- men; die SS-Dokumente dage- dann behandelt ist, muß ich ein sitzen darf). Er grinst, wenn er nes Gutachtens außer Acht denkt, daß er einen Treffer ge- gen sind strikt als »geheime paar Zeilen zurückgehen in läßt, daß Gerstein von einem Reichssache« eingestuft. macht hat. »40 m hohen Berg von Frauen- meinem Konzept, um den Fa- Rampton versucht auch einzu- Schon bald konfrontiere ich ihn kleidung« spricht, einem 25 m den wieder aufzunehmen. wenden, daß »Ereignis- mit Adolf Eichmanns eigenem hohen Stapel von Schuhen und Prof. Browning stellt freimütig meldung« Nr.80, in der es um Exemplar der Erinnerungen anderen ähnlich unglaublichen fest, »Nein, denn dann würde »Gerüchte« von Tötungen geht, von Rudolf Höss mit seinen Szenen spricht. es geheißen haben »von höchs- Hitler wohl erreicht haben ter Stelle«.« Die Runde ist hin- handschriftlichen Anmerkun- Ich frage ihn, welche der Lager er gen dazu. Zum Teil tut er die könnte. Ich frage Browning, ob ter uns, aber das Spiel ist noch besucht hat; er antwortet, daß das Dokument irgend eine dem- nicht gewonnen. »Erinnerungen« von Höss als er sich 1990/91 Auschwitz, »falsch« ab. Ein oder zweimal entsprechende Abzeichnung Browning ist kein Narr, und er ist Dachau und andere angesehen unterbricht der Richter unge- trägt, (nein), und es ist nicht ein ehrlicher Zeuge, von der Art hat. In Auschwitz, nein, hätten duldig meine Fragen; er tut auf der Maschine des Führer vielleicht, die der Verteidigung ihm die Wächter nicht gesagt, geschrieben, oder? (Nein). dies ausgerechnet immer dann, daß die ihm gezeigte Gaskam- garnicht zusagt. (Es sollte sich Browning kann den Zeugenstand wenn sich ihre Stichhaltigkeit mer eine Fälschung war. Er sei herausstellen, daß er auch das verlassen und das Gericht be- gerade zeigen wird. hineingegangen und habe dann niedrigste Honorar von allen schließt, morgen nicht zusam- Ich beginne mit der Erwähnung allerdings festgestellt, daß sie ihren Zeugen bekam, obwohl er menzutreten. Am Donnerstag von Brownings erfolgloser Be- »rekonstruiert« sei. Ich verfolge ganz klar der bestqualifizierte bin ich wieder im Zeugenstand, unter ihnen war.) mühung, in der Harvard Uni- den Faden nicht weiter, da der versität den Lehrstuhl für »Ho- denke ich; und am Freitag wer- Gegen 15 Uhr 30 habe ich meinen Richter das bei meinem Verhör locaust Studies« zu überneh- den wir meinen Zeugen Dr. Vorrat an Unterlagen für das von Van Pelt auch nicht zuge- men. Das ist ihm unangenehm, John Fox hören (über »Rede- Kreuzverhör erschöpft und lassen hatte. denn er sagt sich wohl, daß ich freiheit«, zischt Rampton höh- Richter Gray ist gern bereit ei- Dachau ist ein anderer Fall, nun gleich ein Zitat aus der nisch, als ob es letzten Endes ner Vertagung zuzustimmen. nachdem er bestätigt, daß das »New York Times« bringen wer- nicht gerade darum ginge in Er hat mich für eine »vorbildli- Personal ihm die »Gaskam- de, in dem er sagt, er sei wohl diesem Prozeß). che« Verhörführung heute ge- mern« gezeigt habe. Ich frage 16 ACTION REPORT Jul.20, 2000 Um 16 Uhr 30 zurück zu Haus. Bin für drei Stunden fest auf dem Sofa eingeschlafen, alldieweil Jessica alle mögli- chen Gründe findet, auf mei- nem Magen herumzuspringen. Benté scheint es ein wenig bes- ser zu gehen. Vor zwei Tagen sind Tests gemacht worden. (. . .). EIN FINSTER ben es vor zwei oder drei Tagen DREINBLICK- »Das sind wohl an die 30 Millio- in der Oxford Street gekauft) ENDER WALISER nen Worte? Ist das Verschen und erinnere dann an die Worte 9. Februar 2000 SELIGER UNWIS- das einzige Beispiel dieser in der Bibel von dem Balken, SENHEIT Art, das Sie und Ihr Personal den man erst aus dem eigenen (Mittwoch) Heute Gott sei Dank darin gefunden haben?« Auge ziehen sollte. kein Gericht. Ein langer Eil- 10. Februar 2000 Evans erwähnt meine Vorträge, Der Richter setzt das Sprichwort brief aus Frankreich – Robert ich bringe ihn aber zum The- von »dem Topf, der den Kessel Faurisson bietet sich an, das ma der Tagebücher zurück: (Donnerstag) Vier oder fünf Punk- schwarz nennt« dagegen, wobei Gericht nach Auschwitz zu be- Neunzehn Worte unter drei- te trage ich dem Richter in Be- ihm offensichtlich die rassisti- gleiten, um das Dach des Kre- ßig Millionen sind zug auf die Dokumente Müller sche Anspielung auf »schwarz« matoriums II in Augenschein 0.00000063%, und die sollen und Kinna, die Mitschrift des durchaus nicht bewußt ist. zu nehmen. Das würde sich mich als Rassisten abstem- Internationalen Militärgerichts Meine Einwendung führt aber zu aber auch sehr negativ für mich peln, sage ich, wenn doch vom April 1946, usw. Dann ruft nichts. auswirken. Ich antworte ihm: 99.99999927% nicht rassis- Rampton seinen Hauptexper- Ich gehe mit Evans die ungefähr Es ist unwahrscheinlich, daß tisch sind! Ich führe die ten, Prof. Richard Evans, in fünfzig ersten Seiten seines ich gewinnen werde, aber ich Rechnung demonstrativ auf habe ihnen einen Schrecken den Zeugenstand. Gutachtens durch. Er wird meinem batteriegespeisten eingejagt. Evans, ein kleiner, finster drein- immer finsterer, ist aber ein Handrechner aus, um den Habe vor am Freitag, wenn blickender Waliser, knistert den knallharter Zeuge. Punkt zu unterstreichen. ich ihren Hauptzeugen [Prof. Nächste Woche werde ich ihm Richard Evans] verhören wer- ganzen Tag nur so vor Feindse- ligkeit, daß ich ihn nach dem Richter Gray ist nicht mit dem aber ans Fell gehen mit Hilfe den, ihm direkt die Frage zu Gebrauch des Rechners ein- stellen: Warum haben Sie mei- Mittagessen unverblümt frage, der Unterlagen, die wir haben. verstanden, unterstreicht ne Herausforderung nicht an- ob er mir gegenüber Widerwil- Das Gericht vertagt um 15 Uhr, aber zu meiner Hilfe, daß es genommen, jemanden nach len, Abscheu oder – na ja, Haß als ich keine weiteren Unterla- Auschwitz zu schicken, um in der Tat eine verschwin- empfindet? Wenn er dies zuge- gen mehr für das Kreuzverhör dort die Oberfläche wenn auch dend kleine Probe ist, um geben hätte, hätte ich beim Ge- von Evans parat habe (nachdem nur eines der zubetonierten daraus auf Rassismus zu Löcher vom Krematorium II richt beantragt, ihn als Zeugen mir nicht erlaubt wurde, mein schließen, wenn es denn das abzukratzen? Wenn er auch in diesem Streitfall zu disquali- Aktenbündel »E« einzubringen). nur Spuren von einem findet, fizieren. die einzige Stelle in meinen würde ich diesen Prozeß sofort Tagebüchern ist. Rampton verlangt nun eine ord- Ich bemerke Anzeichen von Panik nungsgemäße Unterlage für die abblasen. Mit der Erlaubnis des Richters auf den Bänken der Gegenpar- anstehende Aussage meines Die Presse hat über diese führe ich dann dem immer Kontroverse [die Streitfrage tei. Zeugen Dr. Fox zu den in noch uneinsichtigen und är- der Löcher] nicht näher be- Evans verspielt schnell die Sym- Bletchley Park entzifferten richtet – aus gutem Grund! gerlichen Evans die Fotos pathie des Gerichts, meine ich, Polizeimeldungen; muß sie heu- Aber dem Richter geht allmäh- meines ethnischen Personals durch sein ewiges Ausweichen te für ihn vorbereiten. lich ein Licht auf. seit 1980 vor (z.B. W., N., R., vor Fragen, indem er bei jedem Wir haben gestern im Gericht Ch., u.a.). Rufe Dr. Fox nach meiner Rück- Gerstein fertig gemacht – und Dokument, auf das ich mich be- kehr in Duke Street an und ver- Richard Rampton murmelt laut Browning, der sich auf ihn [auf ziehe oder das ich nur beiläufig tage sein Auftreten auf die etwas über die Nichtigkeit den Gerstein-Bericht] verlas- erwähne, erst verlangt es sel- nächste Woche. Er sagt mir, daß sen hatte. der Tatsache, daß Herr Irving ber zu sehen, ehe er meine Fra- er eine sehr gute abgefangene Ich habe ihn auch dazu ge- »schwarzes Dienstpersonal« ge beantwortet, usw. Mitteilung hat, einen Führer- bracht zuzugeben, was mit hat, eine unangebrachte For- Die Taktik kommt an, wenn man befehl, von dem ich noch nichts [Henri] Roque passiert ist, [der mulierung, die ich ihm nach Gerstein bloßgelegt hat] und sparsamen Gebrauch davon wußte. Abendessen mit M. im der Mittagspause in einem mit Ihnen – die Aberkennung macht, aber wenn man bei je- Caledonia Club. von schon erworbenen akade- Wort an das Gericht unter der Frage darauf zurückfällt, mischen Titeln – was deutlich die Nase reibe. Um 22 Uhr 30 zurück zu Haus zeigt, mit welch kriminellen wie Evans es macht, geht es ge- setze ich mich bis zwei Uhr an Methoden unsere Gegner vor- gen die Geduld des Richters, die Arbeit. ERSUCHE, DIE GLEICHE BE- gehen. die man dann nicht so leicht Nachts um 1 Uhr gehen folgende weisführung gegen die Be- Am Freitag werde ich dem wieder erwirbt. V Zeilen an Eva Menasse von der Gericht (durch Evans) die zwei schuldigung des Antisemitis- Leider will Gray mich diesen Zeu- »Frankfurter Allgemeinen« ab, Fotografien von Ihnen im mus anzuwenden. Der Rich- gen nicht mit meinem Akten- mit denen ich auf eine Frage Krankenhaus als weiteren Be- ter erlaubt mir aber nicht, weis vorführen (SEITE 29). bündel E (»Global«) konfrontie- von ihr antworte: Evans mit den Seiten von Zi- ren lassen; ich soll es später vor Watt und Keegan erschienen taten aus den unveröffent- Gericht in die Verhandlung unter Sub Poena. Die beiden Ich nehme die Fotos von W. und lichen Tagebüchern von Lord über die Schadensersatzfrage anderen (Macdonald, Fox) N. (meine persönlichen Halifax, Anthony Eden und ganz freiwillig und unentgelt- einbringen. Referentinnen, in Barbados anderen britischen Persön- lich. Auf einen fünften Freiwil- Zu den Höhepunkten des Tages bzw. dem Punjab geboren) mit, lichkeiten zu konfrontieren, ligen (den Chemiker) habe ich gehört meine Argumentation verzichtet. Heute ging ausge- um Abzüge machen zu lassen. die nicht gerade schmeichel- Beginne mit dem Entwurf der gegen den Vorwurf des Rassis- zeichnet, schade daß Du nicht hafte Bemerkungen über dabei warst. eröffnenden Fragen für das mus in Bezug auf den Knittel- »das Judentum« enthalten. Ich drehte ständig um, der ge- Verhör von Prof. Richard Evans vers (»Baby Aryan«). Evans Auch erlaubt mir Richter Gray wohnte Platz war jedoch leer, am Freitag. Rufe Mark schmollt und klagt, daß er nicht, diesen Zeugen mit ei- bzw. von einem vollkommen Bateman an (von der Kanzlei nicht versteht, wieso ich ihn Unfähigen besetzt. Der ekel- ner Passage aus John Buch- Davenport, Lyons): Er teilt mir denn mit dieser Sache konfron- hafte Evans war am Stand, der ans Thirty Nine Steps zu kon- mit, daß ich das Kreuzverhör tiere. Er hat aber selber das Richter verlor xmal das Geduld frontieren, ein Buch, dessen mit ihm und fauchte ihm an. von Evans morgen beginne. Verschen in seinem Gutachten Antisemitismus mich scho- Nach der Mittagspause frug Errr. erwähnt, und Richter Gray ckiert hat; der Richter er- ich ihn, “Ich vermute, Sie has- setzt ihm auseinander, daß er, Das Bundesarchiv antwortet mir klärt, daß die Zeiten sich sen mich. Habe ich recht?” Hät- Evans, auf »der heißen Kohle« te er das bejaht, hätte ich sofort per Fax: In der Akte, die mir inzwischen ja geändert ha- von der Verteidigung genannt sitzenbleibt, da die Professoren seine Entfernung aus dem ben. Stand und vom Prozeß durch- wurde, gibt es kein Dokument Levin und Eatwell nicht als Ich mache dagegen geltend, daß gesetzt. (Fachzeugen müssen vom 1. August 1941 von »Gesta- Zeugen erscheinen werden. der erste Beklagte, Penguin zwischen den Parteien tech- po«- Müller. Ich frage Evans darum, ob er alle nisch neutral sein). Panik bei meine privaten Tagebücher ge- Books Ltd., dieses Buch noch der Verteidigung! Er lavierte lesen hat. – »Die meisten, ja.« auf dem Markt hat (wir ha- leider nur. Ich muß gestehen, Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 17 mit der heutigen Reportage dakteur alles weggelassen, Deborah Lipstadt veröffent- bitten. . . Schade, er ist ein füh- hast Du alles (fast) wieder gut was das Begräbnis Ihrer Toch- licht. In einem davon heißt es: render Spezialist auf dem Ge- gemacht. ter und den Trauerkranz »von biet der Entzifferungsdo- Bouhler« betrifft. Ihm mißfiel, »Jemand hat einmal gesagt, kumente. daß Ungeziefer zugrunde geht, was er als den Pro-Irving Un- An Dr. Fox richte ich um 1 Uhr 16 IN DRÖHNENDES AUFLA- sowie es ans Licht der Sonne terton des Entwurfs empfand. nachts zu seiner Versicherung ECHEN liefert uns Australien: Ich sollte klarstellen, daß Ihre kommt. Ich bin überzeugt, daß die folgenden Zeilen: »Sie wer- Die Herald Sun von Melbourne Theorien »peinlich« und ab- es auch dem Ungeziefer so surd seien. den gesehen haben, was ich hat eine Umfrage über den Ho- geht, mit dem Sie es jetzt zu Meine Schwierigkeiten rüh- meinem Trupp schrieb; aus locaust unter ihren Lesern tun haben; es wird zusammen- ren daher, daß ich im Gegen- genau den angegebenen Grün- durchgeführt: »Hat David schrumpeln, wenn es ans Licht Irving recht?« satz zu den meisten Kommen- den hatte ich beschlossen, Sie tatoren Ihre Ansichten und Ih- kommt.« Nette Leute. nicht aufzufordern. Es wäre ein Das Ergebnis erschien aber nicht ren Streitfall ernst nehme und Ich werde das Zitat vom »Unge- – das erste Mal in der Ge- versuchen wollte, eine faire zu großes Risiko gewesen. Darstellung zu geben. Das Er- ziefer« am Montag im Gericht Richard Rampton Q.C. ist sehr schichte der Zeitung, daß sie an passender Stelle anbringen. ein Umfrageergebnis nicht be- gebnis sollte keiner Erläute- schlau und hätte Sie innerhalb rung bedürfen. Ich denke, es Prof. Evans, sehen sie Dissi- von Minuten mit Füßen getre- kannt gibt: Führende jüdische ist weit vom Stil eines denten unter den Historikern ten. Ich hoffe, wir können Persönlichkeiten der Stadt, so [Geoffrey] Wheatcroft oder ei- als Ungeziefer an? heißt es, haben sie unter Druck ner Eva Menasse entfernt. wieder einmal im PRO [Public Antworte einem Korresponden- gesetzt ! Aber ich habe die Absicht, spä- Record Office, brit. National- ter mehr darüber zu schrei- ten: »Wenn mich nicht alles Heute schreibt mir ein Leser: archiv] wie in alten Zeiten zu- ben. . . trügt, was aber auch der Fall sammensitzen. Natürlich steht Ich habe die Zeitung angeru- In der Tat ist das gedruckte sein kann, wird der Richter fen, um nach dem Ergebnis zu Ihre ursprüngliche schriftliche Gespräch sogar kürzer als die meiner Bezeichnung als Ras- fragen. Man sagte mir, es wür- vorher schon einmal korrigier- Aussage noch auf dem Pro- de nicht veröffentlicht, da es te Version. Zum Beispiel hatte sisten keinen großen Wert bei- gramm und wird dem Richter »einige unserer Leser beleidi- ich darin einen kleinen Absatz messen, es sei denn, er will un- unterbreitet werden.« gen würde«. über den Kosackenprozeß von bedingt sein Mütchen an mir Ich sage, OK, aber darf ein 1989, den Rampton and Gray kühlen.« Privatmann es erfahren? verlor. Ich hatte auch die Er- 13. Februar 2000 Man sagt mir, daß das Ergeb- wähnung Ihrer Freundschaft nis der per Telefonanruf einge- mit Hochhuth darin lassen ICHTE DIESE FRAGE AN (Sonntag) Um 9 Uhr 20 auf. Heu- henden Anworten rund »50 wollen, aber das wurde auch Rmeinen Trupp: te ist der 55. Jahrestag des Uhr 50« war. gestrichen. Am Donnerstag oder Mitt- Luftangriffs auf Dresden; der Nehme an, Sie haben Don woch war Richter Gray sehr Horror dieser Nacht geht mir Guttenplans Artikel im »Atlan- verärgert über die Gegenpar- 11. Februar 2000 tic Monthly« gelesen, der mir tei, weil diese keine engli- nie ganz aus dem Kopf. als das Beste erscheint, das ich schen Übersetzungen für eine (Freitag) Arbeite bis 2 Uhr 30 bisher über Ihren Fall gelesen Reihe von Dokumenten dabei- nachts. Um 7 Uhr 30 wieder habe, und ich finde ihn er- gelegt hatte. Zwei oder drei 14. Februar 2000 auf, um Jessica zur Schule zu staunlich aufgeschlossen. Ein davon müßten leicht in den bringen. guter Artikel über den Prozeß IMT-Akten zu finden sein, den- (Montag) Arbeite bis 2 Uhr erschien auch von Cal MacCry- ke ich: nachts, verschlafe dann am Sieh mal einer guck: Heute brin- stal in der »Evening Stan- 1. Richtlinie für die Truppen gen The Times und The Daily dard«. Morgen bis 8 Uhr 20; komme vom 30.(?) März 1941. gerade noch zur Zeit mit Telegraph die gleiche Geschich- 2. OKW-Befehl über die Jessica zur Schule und gehe te und unter dem gleichen Ti- John Fox schreibt mir per Email, Militärgerichtsbarkeit aus dann hinunter zum Gericht. tel: »IRVING VERDIENT NICHT, daß er sein Beweismaterial ungefähr der gleichen Zeit. HISTORIKER GENANNET ZU über die entzifferten Polizei- 3. Der Kommissar-Befehl Beginne den Tag damit, vor Ge- vom Mai 1941. WERDEN«. meldungen nicht dafür benut- richt daran zu erinnern, daß Kann einer von Ihnen mir Die Artikel scheinen sich aus- zen lassen kann, die These von heute der Jahrestag der Luft- bitte umgehend diese Doku- angriffe auf Dresden ist. schließlich auf den schriftlichen dem Fehlen an Beweisen für mente auf englisch per Email Bericht von Evans zu stützen, Gaskammern zu untermauern, zukommen lassen, sodaß ich Richter Gray geht mein langsa- als ob es die Vorgänge gestern usw. sie Montag dem Richter unter- mes Fortkommen in den ersten im Gericht einfach nicht gege- Darum geht es garnicht in der breiten kann? 100 Seiten von Evans« Gutach- Journalisten, (insbesondere ben hätte. von ihm erwarteten Aussage ten auf die Nerven. Er gibt aber Don Guttenplan) mit denen zu, daß es an Evans liegt, weil Gute Öffentlichkeitsarbeit von aber als ich ihn anrufe, sage ich ich seither gesprochen habe, jemand, die ihr Geld wohl wert ihm, daß ich beschlossen habe, sagten mir von sich aus, daß er in diese einführenden Kapi- ist. auf seine Aussage zu verzich- die Wiedergabe der Sitzung teln so viel hineingelegt hat. vom Donnerstag in meinem Wieder einmal ist es The Jewish ten. (Hatte es erst mit B. Er wiederholt – was er schon letz- durchdiskutiert, die für eine Tagebuch (im Internet, d.Ü.) te Woche sagte – daß er mehr Chronicle, die als einzige aus- korrekt ist. (Einer sagte an der Geschichte von Seite 125 führlich und fair berichtet. Nur halbe Stunde bei mir ihm zugegebenermaßen: »Das ist die JC bringt die gelinde War- Wohnzimmer saß.) die einzige exakte Wiederga- an interessiert ist. Ich habe nung des Richters an die Presse Erkläre Dr. Fox, daß Rampton be bisher!«) Das bezieht sich mich aber nicht so weit im vor- insbesondere auf die offene hinsichtlich der Gefahr einer ihn beim Kreuzverhör gleich in aus vorbereitet, so improvisiere Antipathie des Richters ge- ich bis vier Uhr und lande Verächtlichmachung des Ge- die Mangel nehmen und voll- genüber Prof. Evans, dem dabei immerhin einige Treffer. richts. kommen fertig machen würde. Kronzeugen der Gegenpartei. Das betrifft insbesondere die Nehme an, die übrige Journaille Mir scheint, daß dieser Gelehrte Ich beabsichtige darum am zufälligen oder absichtlichen wagt garnicht, etwas anderes gezeichnet ist, seit er als Her- Montag den ganzen Tag an dem weiteren Abbau seiner Auslassungen in Zitaten, die er zu bringen als das, was sie für ausgeber des Holocaust Jour- Glaubwürdigkeit und seines bringt. den Richtlinien entsprechend nal abgelöst wurde; sein Auf- fachlichen Ansehens zu arbei- halten. Sonderbare Welt. treten als Zeuge für mich wür- ten, anstatt weitere, ganz be- In einem Fall ist es einfach das Wort »as« (wie oder als? D.Ü.). Hier wieder ein Beispiel dafür, de ihn auch belastet haben. stimmte Behauptungen in sei- nem Gutachten aufs Korn zu (Er schiebt die Schuld auf Prof. wie sie vorgehen: Ein führender nehmen, (wozu ich später Eatwell – hätte ihn dafür rügen dänischer Journalist, dessen 12. Februar 2000 auch noch Gelegenheit haben müssen, daß er sich so leicht- Zeitung vor ein paar Tagen ein werde). fertig auf das Zitat eines Uni- Gespräch mit mir veröffentlich- Irgendwann später im Ver- (Sonnabend) Um 10 Uhr 30 auf- versitätskollegen verläßt, ohne te, hat mir im Vertrauen per E- lauf des Tages werde ich dann gestanden. Hurra, heute kein im Original nachzuprüfen!) Er mail diese Erklärung gegeben einfach feststellen, »Herr Gericht! Mit Jessica um 12 Uhr Richter, ich denke Evans ist hat durch diese Auslassung den für das, was da schiefgelaufen 30 zur Bibliothek, um ihre Bü- am Ende seiner Nützlichkeit Sinn des Zitats vollkommen ist: cher auszutauschen. Spiele dort als Zeuge und ich will dem Ge- verkehrt, zu meinem Nachteil. Nun, wie sie wohl gesehen richt gern die Zeit sparen, die am Komputer herum, um fest- Rampton unterbricht immer haben, hat »Politiken« das In- zustellen, ob der schandhafte ein Eingehen auf weitere sei- terview letzten Sonntag ge- ner Behauptungen kosten wieder und zwar immer dann, bracht. Filter gegen die »Redefreiheit«, würde, abgesehen von nur ein wenn ich kurz davor bin, einen Sicher haben Sie festgestellt, Marke ADL (»Antidiffamie- paar Punkten. . .« Das ist es wesentlichen Zusammenhang daß es wesentlich verschieden rungsliga«), angebracht worden vielleicht, was der Richter zu klarzumachen oder es gerade hören hofft. war von dem Entwurf, den ich ist: Nein. getan habe. Ihnen per Email hatte zukom- Die Los Angeles Jewish Journal Im Vertrauen: Habe gestern men lassen. beschlossen, Dr. Fox doch Mir scheint, ich habe meine Sa- hat 100 Briefe ihrer Leser an Im besonderen hat der Re- nicht in den Zeugenstand zu che heute besser gemacht. Gray 18 ACTION REPORT Jul.20, 2000 richt von 1940 gehört zu haben) macht sie in keiner Weise ent- schuldbar. Er hat die wesentlichen Passagen aus meiner Beschreibung mei- nes Vortrags in Shreveport (oder war es Baton Rouge?) ausgelassen, in denen ich be- schrieb, wie eine Horde von Ju- den den Vortrag unterbrach, was sie taten und sagten, wor- auf ich dann mit den von ihm zitierten Worten reagierte. Jedesmal, wenn ich eine Episode dieser Art auseinandernehme, unterbricht der Richter und drängt voranzugehen, obwohl es klar scheint, daß er alle per- sönlichen Beleidigungen, die Evans gegen mich geschleudert hat, durchaus mitbekommen hat. Wir erledigen kurz die Liste der Namen von rechten »Holocaust- Leugnern«. (Ich weise darauf hin, daß Evans den Ausdruck »Holocaust-Leugner« 350 mal in seinem einzigen Gutachten benutzt!). Er beschuldigt mich, mit allen Leugnern auf der ganzen Welt in Verbindung zu stehen, aber es stellt sich heraus, daß die Liste nur elf Namen enthält, von denen ich die Hälfte diese Personen, wie er letzten Endes zugibt, weder getroffen noch mit ihnen korre- Massenverbrennung von Luftkriegsopfern auf dem Dresdner Altmarkt am 25. Februar 1945. »Die spondiert habe. Schrecklichkeit dieser Nacht geht mir nie ganz aus den Gedanken« ( / ). Den »schlimmsten« von allen, Ge- neral Otto-Ernst Remer, habe ich nur einmal – im Juli 1989 sagt einmal so etwas wie: »Herr Er hat sich offensichtlich sagen ist. Der Richter hält dagegen, gesehen, um ihn für meine Irving, es läuft sehr gut für lassen, besser nicht den ganzen daß dieses Vorgehen auf jeden Goebbelsbiografie zu interview- sie,« aber Spezialisten des Ge- Tag mit seinen Händen tief in Fall ganz ungewöhnlich ist, en, was Evans dann auch zu- richtssaals warnen mich, daß den Hosentaschen dazustehen; was Gutachten anbetrifft und gibt. es kein gutes Zeichen ist. es ist ein Zeichen von Un- daß wir uns später noch Ich frage ihn, warum er nicht nur Lese einen interessanten Artikel höflichkeit, das sicherlich eini- darüber auseinandersetzen Tony Hancock auf die Liste ge- über den Prozeß in der israeli- ge der deutschen Reporter be- müssen. ¡Lo que me faltaba! setzt hat sondern auch dessen schen Ha’aretz; er ist gut ge- fremdet haben mag. Jetzt setzt Gegen Ende des Vormittags brin- Vater, den er als einen schrieben und nicht zu negativ. er sich dafür hin anstatt stehen ge ich Evans zu einer Beleidi- Unterstützer von Sir Oswald Arbeite bis 2 Uhr 45 nachts. zu bleiben, und nicht selten gung (Seite 170 in seinem Gut- Mosley bezeichnet. Mishcon (Lipstadts Anwalts- dreht er mir den Rücken zu als achten). Er schreibt nämlich, »Richter Lawton,« erzähle ich aus kanzlei) verlangen weitere Un- ein sichtbares Zeichen seines ich sei einer Meinung mit meiner Erinnerung, »vor dem terlagen aber es stellt sich Ärgers über einige meiner Be- Dr.Goebbels, daß »sie (d.h. die 1970 der Beleidigungsprozeß heraus, daß fast keine davon in merkungen und Fragen. Juden) es sich selbst zuzu- (PQ.17, = Titel eines Buches meiner Hand ist. Ich stelle eingangs gleich fest, schreiben haben.« Als ich ihn von Irving über eine See- Das Verlangen nach einigen Un- daß die Arbeit mit dem Gutach- frage, ob er damit sagen will, schlacht im 1.Weltkrieg – d.Ü.) terlagen, wie Heinrich Himm- ten dieses Experten dem Vor- daß ich den Holocaust befür- geführt wurde, war vor dem lers Briefe an seine Freundin marsch von 30 Armeekorps auf wortet hätte, zischt Evans zu- Krieg ein Mosley-Anhänger.« Hedwig Potthast, scheint nur einem Minenfeld bei El- rück so sei es! Aber Richter Gray hat sich schon ein Vorwand zu sein, um histo- Alamein gleicht: Wir kommen Es scheint, daß dies Beklagten- brüsk an Evans gewandt, »Was rische Unterlagen in die Hand nur schrittweise voran, obwohl kollektiv vor keiner Beleidi- um Himmels willen hat es mit zu bekommen, zu denen ich sich bisher jede Mine, die wir gung zurückschreckt, um mei- David Irving zu tun, was der ausschließlichen Zugang be- gefunden haben, als Attrappe nen Ruf immer weiter zu besu- Vater dieses Mannes war oder kommen habe und die im übri- erwies. deln. ist?« Evans erklärt daraufhin, gen nichts für diesen Prozeß Der Richter mißbilligt den Ver- Mit der kurzen, erwarteten Ant- daß er den Vater nur zur Un- bedeuten. gleich und sagt das. wort ist es aber noch nicht ge- terhaltung erwähnt hat. Jessica ist aufgebracht, als ich tan; wir verbeißen uns in einen Ich frage ihn, ob er schon einmal mein Versprechen nicht einhal- S ENTWICKELT SICH EIN Pro- endlosen und immer schärferen etwas von Sippenhaft gehört te, mit ihr nach dem Tag im Ge- blem hinsichtlich der Sach- Streit über den Unterschied E hat – die Gewohnheit der Na- richt im Spielzeugladen kaufen verständigen Prof. Levin und zwischen »entschuldbar« und zis, Familienangehörige eines zu gehen. Prof. Eatwell, nachdem die Ge- »erklärlich«, bei dem wir auf Gegners zu verhaften. In genpartei nun auf ihr Auftreten der Stelle treten. Evans gibt Stalins Rußland war es ja tat- verzichten will. vor, da keinen Unterschied zu 15. Februar 2000 sächlich ein Verbrechen, mit Richter Gray sagt, daß er bis jetzt sehen und der Richter findet es »einem Staatsfeind verwandt natürlich annahm, es bedeute pedantisch (einen Unterschied (Dienstag) Gegen drei morgens zu zu sein«. auch, daß deren Gutachten zu machen -d.Ü.). Bett und um 7 Uhr 45 auf, um Ich frage Evans, ob er die Verhaf- nicht länger in Betracht gezo- Die Tatsache, daß die Pogroms Jessica zur Schule zu bringen. tung und siebenjährige Gefäng- gen werden. Rampton ist ande- von 1941 in den baltischen Das Bündel Unterlagen, das ich nisstrafe von Dr. Günter rer Meinung und weist darauf Staaten erklärlich sind ins Gericht mitnehme, enthält Deckert, einem meiner Freun- hin, daß die Aufforderung zur (angesichts des anti-jüdischen interessantes Material, mit de, für richtig hält, weil dieser Eingabe zivilrechtlicher Hasses der Bevölkerung gegen dem ich den Zeugen konfrontie- »einen Vortrag übersetzt hat«, Beweisunterlagen noch nach den NKVD – Evans erklärt, nie ren werde – bin immer noch den Fred Leuchter hielt, wie den alten Vorschriften erfolgt etwas von dem Jan-Karski-Be- dabei, Prof. Evans zu verhören. Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 19 Evans selber in seinem Gutach- macht mich dafür verantwort- als er einfach nicht zu kapieren vor, daß ich die Erklärungen ten erwähnt. Dieser Zeuge lich. Ich sage, »Wenn dieser scheint. des Zeugen über die Kristall- scheint das aber ganz in Ord- Zeuge von den Anwälten der »Wenn Sie diesen Prozeß verlie- nacht behandle und ihm dann nung zu finden. Es sind wirk- Beklagten richtig vorbereitet ren«, sagt er im Weggehen, »Sie ein Bündel von Unterlagen zur lich seltsame Zeiten angebro- worden wäre, wie er sein Gut- können es mir glauben, dann Stellungnahme gebe, in denen chen. achten abzufassen hat, dann begann es heute um 15 Uhr er die »Beweiskette« finden hätte er uns diese Verzögerun- 30!« kann, wie Hitler eingegriffen EGEN ENDE DES VORMIT- gen erspart. « Gelegentlich be- Einen schönen Tag auch, mein hat, um das, was mit den Ju- G tags bleibt unser Vormarsch merkt Richter Gray, » Ich kann Herr. den geschah, abzustellen.« wieder in einem allzu bekann- Herrn Irving verstehen,« aber Dreiundsiebzig Emails warten Es geht flüssig voran, obwohl ten Sumpf stecken: Die Aussa- ich bezweifle, daß das heute heute abend auf mich, und Evans wieder zunehmend red- ge des Polizeihauptmanns Hoff- wirklich der Fall ist. Jessica läßt sich das Verspre- seliger wird. Wieder hat er sei mann [bei dem Hochverrats- Als es auf vier Uhr geht, habe ich chen von gestern einlösen, daß es seine Hände tief in den Ta- prozeß von 1924 gegen Hitler]. schon das Thema von Seite 200 ich heute mit ihr in die schen oder er steht mit ver- Es scheint, daß Hoffmann der von Evans« Gutachten ange- Spielzeugabteilung gehe. schränkten Armen da. Seine Nazipartei angehörte, eine schnitten; dabei sind wir noch Gestik ist unmißverständlich schlimme Einzelheit, die Evans nicht einmal bei der Kristall- und im Publikum gibt es meh- mich beschuldigt nicht zu wis- nacht angekommen. 16. Februar 2000 rere Bemerkungen darüber. sen und zu erwähnen (er sagt Als alle dabei sind, ihre Unterla- Ich locke ihn über mehrere mei- sogar, »zu wissen und nicht zu gen zusammenzupacken und zu (Mittwoch) Um 3 Uhr 30 ner kleinen Minenfelder. Begin- erwähnen«!) Nun werden meine gehen, kommt ein Fremder mit schließlich zu Bett. Um 7 Uhr ne mit dem Deckel der Unterla- ursprünglichen Notizen dazu starrem Blick und unordentli- 45 wieder auf, um Jessica zur gen von Wilhelm Brückner, die aus den 80er Jahren aber zur chem Haar auf mich zu und Schule zu bringen. Noch ein ich der Irving-Sammlung im Zeit noch von den jetzt unleser- Institut für Zeitgeschichte ver- lich gewordenen Xerox-Platten macht habe. Seine beiden durch Fachleute umkodiert, Mr. Justice Gray stellt fest, es gibt Nachforscher haben ihn nicht sodaß ich nicht in der Lage bin, keine dokumentarische Beweise aus gefunden: Aber, erwidere ich, Evans nachzuweisen, daß er im der Kriegszeit für die »Gaskammern« Brückner (»Ovambo«, Hitlers Unrecht ist. Chefadjudant bis 1940) war Er und Richard Rampton, der den Gerichtsprotokoll, 15. Februar, 2000: doch eine wesentliche Quelle ganzen Tag über immer wieder für die Dinge, die sich in aufspringt wie ein Kasper aus Hitlers Haus während der Kris- dem Kasten, um zu unterbre- Mr. Irving: Wenn Seine locaust, den sie abstreiten. tallnacht abspielten. chen und Einwände anzubrin- Lordschaft durch die unü- Mr. Irving: Wollen Sie da- Ich reiche ihm dann eine Seite gen, spielen die Sache gehörig berlegte Äußerung von Zeu- mit sagen, daß es sehr viele aus den übersetzten Unterla- auf und der Richter scheint sie gen zu dem Schluß gelangt, Dokumente aus der Kriegs- gen von Julius Schaub, einem auch wichtig genug zu finden. daß es jede Menge von Do- zeit gibt? anderen höheren Adjudanten kumenten [über Gaskam- Es ist schwer, diesen modernen Was ich sage von Hitler, die ich auch der mern] aus der Kriegszeit Prof. Evans: Professoren und Anwälten, die ist, daß es eine enorme gleichen Sammlung überlassen gibt, wäre das nicht gerecht, nur Bücher vom Regal holen, Menge von Dokumenten habe. Schließlich zeige ich ihm denn Sie beziehen sich ja die schön gebunden sind, mit und anderem Beweis- die wörtliche Mitschrift eines nicht auf zeitgenössische Fußnoten und alphabetischem material für alle Aspekte des dann mit der Maschine ge- Dokumente aus der Kriegs- Namensverzeichnis versehen Holocausts gibt. schriebenen Gesprächs, das ich zeit denken? Nicht wahr? sind, nahezubringen, wie die Mr. Justice Gray: Ich neh- 1967 mit Oberst Nicolaus von Prof. Evans: Ich beziehe Arbeit von hemdsärmeligen me an, Sie werden mir zu- Below (Hitlers Luftwaffen- mich auf alle Dokumente Historikern wie mir aussieht: stimmen, Prof. Evans, nur adjutant von 1937-1945) ge- insgesamt. Wir arbeiteten mit Original- damit wir weiterkommen, führt habe; es war eines von unterlagen oder saßen jahre- Mr. Irving: Sie beziehen daß die Anzahl von offen- einem Dutzend Unterredungen, lang vor Mikrofilmlesegeräten, sich ja nicht auf Dokumen- sichtlich belastenden Be- die ich im Laufe der Jahre mit bevor solche Bücher auf dem te aus der Kriegszeit? weisdokumenten – d.h. aus ihm hatte. Markt erschienen. In unserem Prof. Evans: Ich beziehe der Kriegszeit – was die Gas- Diese Offiziere sprechen alle Material gab es keine Seiten- mich auf alle Dokumente, kammern anbetrifft, tat- überzeugend von der rasenden nummerierung, keinen Ver- einschließlich der aus der sächlich sehr gering ist? Wut, in die Hitler geriet, als er zeichnis, und es gab auch Kriegszeit, auf die schriftli- Amtliches Gerichtsprotokoll, Tag 20 im November 1938 von dem Be- damals keine Xerox-Kopie- chen Beweise für den Ho- des Verfahrens, 15. Februar 2000 ginn des Kristallnacht-Pogroms rer... erfuhr. Evans« Erwiderung war Die Stunden schleppen sich dahin vorauszussehen – das sind Na- läßt sich aus: »Herr Irving, der und ich bitte schließlich den Monat Gericht liegt vor mir. zis, sagt er, für Hitler, die ver- Richter hätte um 15 Uhr 10 an- suchen, sich selbst reinzuwa- Richter, mir zu helfen und die Beginne damit, seiner Lordschaft halten und die Sitzung verta- schen, usw., usw. Flut belangloser Worte aus dem die jeweiligen Stellungen ins Munde dieses professoralen gen sollen.« Ich frage, wie viele unter Hitlers Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Gedächtnis zurückzurufen, die Zeugen einzudämmen; dabei wir gestern bezogen hatten: privatem Personal, die ich alle spiele ich einmal auf die sprich- »Denn um zehn nach drei, sagt interviewt habe, als Kriegsver- er, war es klar, daß Sie nicht »Als wir vertagten, sah die wörtliche Freude der Rasse der Schlachtordnung so aus: Ich brecher ins Gefängnis gekom- Waliser am Reden an (und set- mehr weiter konnten. Sie wa- men sind (Antwort: niemand). ren vollkommen ausgelaugt. war mit meinen Panzern und ze hinzu, ». . .obwohl Herr meiner Infanterie bis Seite 200 Wieviele von den Zeugen, de- Rampton das sicher auch als Sie sahen todmüde aus.« (Ich nen er den Vorzug gibt, haben dachte, ich hätte diese letzte in dem Gutachten von Prof. eine rassistische Bemerkung Evans vorgedrungen, ihm war dagegen lange Gefängnisstra- bezeichnen wird.«) Stunde wirklich gut gegen den fen verbüßen müssen (z.B. Karl kleinen Waliser gekämpft.) es aber gelungen, mehrere Der Waliser schwafelt endlos wei- Rauchwände, die uns zu ersti- Wolff, Fritz von Eberstein, Ich sage dem Fremden, er solle ter, schlängelt sich aus einigen cken drohten, in den Weg zu u.a.)? fortgehen, auf die Straße hin- Fragen hinaus, weicht anderen legen, hinter denen die Proble- Der Richter wird unruhig; ich er- aus, verschwinden und anderes aus, wendet sich an den Rich- me nicht mehr klar zu sehen kläre, daß ich mich aus ver- der Art; schließlich werde ich ter, tut sich wichtig, verliert waren. Ich fürchte, das wird schiedenen Gründen auf meine grob »Ziehen Sie jetzt Leine«, den Faden in seinen Antwor- heute wieder so gehen. Schlage Interviews verlasse: Um zu zei- ten, springt zwei Absätze zu- gen, daß es Evans« Forschungs- rück und liest alles dann alles personal nicht gelungen ist vor bis zu dem Satz, zu dem ich für neueste Nach- oder es nicht für nötig befand, ihn befrage. richten über die die Quellen ausfindig zu ma- chen, die ich benutzt habe. Kurzum, er greift auf jede Taktik Prozesse zurück, mit der er den Fort- Dabei hätten sie ja vollkommen gang verzögern kann. http://www/fpp.co.uk/trial freien Zugang zu meiner eige- Der Richter ist wütend über das nen Sammlung in München ge- langsame Vorankommen und habt, dich ich selber jetzt nicht 20 ACTION REPORT Jul.20, 2000 in der Lage sei einzusehen (da darin um ein Gespräch mit det, als Evans fertig ist, »Es tut sich um eine Zusammenstel- ich seit November 1993 Ein- Hitler. Wer war Otto Abetz?« mir leid. Hatte nicht gedacht, lung von Maßnahmen für die reiseverbot nach Deutschland Evans weiß es nicht! »Das müs- daß es ganz so lange dauern höhere Führung bei der Invasi- habe). Aus den Unterlagen dort sen Sie mir wohl sagen.« würde.« on und in den besetzten Gebie- stamme das Material, auf das »Otto Abetz war der deutsche Bot- In der Mittagspause beschließe ten zu handeln scheint). ich mich verlassen habe, und schafter für Frankreich in Pa- ich, dem Richter vorzutragen, Der so belegte Mangel einer An- meine Quellen seien besser als ris, sind Sie damit einverstan- daß ich jetzt in Anbetracht der ordnung zum Töten ist, so kann seine. Schließlich beherrsche den?« Länge seiner ablenkenden Ant- der Professor nicht umhin zu- ich deutsch seit neunundreißig »Ja, sicher.« worten einige zusätzliche Tage zugeben, für jede Diskussion Jahren und wohl etwas besser Es ist ein erstaunlicher Beweis für das Kreuzverhör dieses über die systematische Natur als er mit seinen fünf Jahren von Evans« Unwissenheit. Ich Zeugen brauche. Richard der Tötungen bis zu dem Zeit- Schuldeutsch. bedaure, ihn nicht schon vor Rampton erhebt auf der andern punkt allerdings bedeutsam. Evans gibt zu, daß er »daran Tagen blamiert zu haben. Seite des Gerichtssaals aber Der Richter bittet mich, noch glauben müssen« falsch über- Bedenken angesichts dieser einmal die Episode vom 30. setzt hatte. Feiner akademi- wahrscheinlichen Entwicklung. Nov. 1941 (Himmler/Heydrich) Herr Irving: Das erste Doku- scher Pinkel, der er ist, haßt er Rampton sagt, es sei meine zu behandeln; ich hatte eigent- ment – zeigt es Otto Abetz, wie er das Dokument aus dem Büro Schuld, weil ich so lange für die lich vorgeschlagen, sie auszu- eine eidesstattliche Erklärung ab- von Rudolf Heß, datiert vom 10. ersten Seiten des Gutachtens lassen, weil Evans sich in sei- gibt: »Er [Hitler] sagte zu mir, daß November 1938, zumal ich ihn gebraucht hätte. Der Richter nem Gutachten damit befaßt er die jüdische Frage ganz allge- frage (a) ob ihm seiner Mei- wirft ein, daß die Gegenpartei hat. (SIEHE AUSZUG WEITER mein für Europa, bei einem nung nach eine Bedeutung zu- für die Länge dieses Gutach- UNTEN). Evans stimmt mir Friedensabkommen lösen will, kommt angesichts der klaren tens verantwortlich sei, von de- letzten Endes in den meisten genauer gesagt, in einer Bestim- Bezugnahme auf Befehle von nen seiner Meinung nach die Punkten zu, was diese und die mung eines Friedensvertrags«? Hitler (»von höchster Stelle«); ersten 200 Seiten ganz über- zum gleichen Thema in und, wen dem so sei, (b) ob Evans: Ja. flüssig seien, über die ich aber Bletchley Park entzifferten irgendein anderer Historiker Herr Irving: »Worin er den un- das Kreuzverhör noch weiter Polizeinachrichten betrifft (SIE- außer mir früher oder seitdem terlegenen, den besiegten Län- führen muß. HE ABBILDUNGEN EITER dieses Dokument zitiert hat, dern zur Bedingung macht, daß Ich erkläre, daß ich nicht willig OBEN), wenn er auch seltsamer und falls nicht, warum? sie zustimmen, ihre jüdischen sei diesen Freitag im Gericht Weise dagegen hält, daß Während der Mittagspause rät Bürger aus Europa hinausbringen zu sein: Ich stünde allein in Heydrich doch »von dem Bun- mir ein gelehrter Freund, daß zu lassen«, ist das richtig? dieser Schlacht gut dreißig An- ker der Wolfsschanze« (Hitlers der wirkliche Grund, warum Evans: Ja, genau. wälten, Assessoren, Archiv- Hauptquartier in Ostpreußen) Evans so oft aufgeregt in sei- Herr Irving: Somit ist es wiede- personal, u.a. gegenüber und aus telephonierte, es doch nicht nem Gutachten herumsucht, rum eine geographische Lösung, die körperliche Belastung er- unbedingt Hitlers Bunker war. ist, daß er nicht einmal die ein- von der er hier spricht? laube mir nicht, diesen Tag zu Er zeigt eine Karte des Führer- fachsten Fragen nach der Ge- Evans: Ja, ganz richtig. opfern, den ich für meine Vor- hauptquartiers, auf dem viele schichte des Dritten Reiches bereitung brauche. Bunker eingezeichnet sind. Ich aus dem Kopf beantworten ROF. EVANS« REDENFLUSS Der Richter stimmt zu. Evans frage ihn, von wann sie ist: Sie kann. Sein Personal hat all die schwillt wieder an; er fährt wird aufgefordert, seine Vorle- ist tatsächlich von 1944! Zu mühevolle Vorarbeit erledigt. P mich an, ich solle ihn zu Ende sungen am Montag in dem Zeitpunkt hatte sich die Sagen Sie nicht, »Albert Speer sprechen lassen, dann verliert Cambridge zu verlegen, sodaß Zahl der Bunker vervielfacht. war Hitlers Rüstungsminister, er sich wieder in Weitschweifig- er noch einen Extratag im Zeu- Gegen Ende zu wirft sich Evans nicht wahr?« rät mir der keiten und er weigert sich, mei- genstand sein kann. Er ist es angesichts eines weiteren, für Freund, sondern fragen Sie ihn ne Antworten direkt zu beant- schließlich selbst schuld, wenn ihn hinderlichen Dokuments in direkt: »Wissen Sie, wer Speer worten, auch nachdem ich ihn er seine behende Zunge nicht eine seiner inzwischen bekann- war?« Lassen Sie ihn auflaufen! viermal darum gebeten habe. im Zaum halten kann. ten Tiraden über mein »Lügen- Ich habe meine Zweifel – Evans Der Richter scheint diese Störrig- Ein Dokument von Nürnberg, da- gespinst«, meine »Manipulatio- ist eine führende Kapazität auf keit zu dulden und belehrt tiert vom 15. Nov. 1941, soll nen« und »Verzerrungen«, usw. dem Gebiet Nazi-Deutschland. mich einmal in scharfen Wor- sich als unerwartet wertvoll er- Seine Leierorgel ist plötzlich Als die Sprache aber auf eine ten, ich solle Evans ausreden weisen: Darin fragt der Reichs- wieder voll im Gang. Notiz über Hitlers Gespräch lassen. kommissar Ostland (Hinrich Der Stich sitzt aber. Ich lasse ihn mit Abetz kommt, der, wie jeder Das läßt ihn fünf Minuten lang Lohse) Alfred Rosenberg, was seine inzwischen bekannte Lis- Historiker weiß, während des ganze Seiten ohne klaren Zu- er mit den Juden machen soll. te von Beschimpfungen ohne ganzen Krieges der Nazi-Bot- sammenhang aus seinem Gut- Soll er sie erschießen lassen? jede Unterbrechung abhaspeln, schafter in Frankreich war, achten herunterrappeln, wobei Dazu ist er wohl bereit, kann bis er trocken läuft. Dann gehe probiere ich es aus. ich ihn nun mit Bedacht nicht aber keine entsprechende An- ich ohne Kommentar zur »Diese beiden Notizen datieren unterbreche. ordnung finden, auch nicht in nächsten Frage über. vom 3. August 1940. Es geht der »braunen Mappe« (wobei es Der Richter seufzt mir zugewen- Die Wirkung seiner ungezügelten

Das Himmler–Heydrich Zwischenspiel Herr Irving bringt in ’  eine Telefon- notiz von (rechts) über einen Anruf um    bei , Chef des RSHA, am . November  ans Licht, wobei er anordnet, daß ein Zug voll Berliner Juden nicht liquidiert werden soll. Der Anruf kam vom Führerbunker in der Wolfsschance. Der Zug war vormittags schon in Riga angekommen, als da eine Liquidierung ortsansässiger Juden im Gang war, wie es in ,      beschrieben wird. Die Juden wurden mit MGs in eine Grube geschossen; sie waren somit schon tot, als Himmler mit Heydrich sprach. Himmler ließ SS-Obergruppenführer Jeckeln aus Riga zum Hauptquartier kommen, um ihn »für seine Eigenmächtigkeiten und Zuwiderhandlungen« zur Verantwortung zu ziehen. Eine Seite (links) aus dem Himmler-Nachlaß in Moskau zeigt nun sein effektives Tages- programm für den . November . War die ursprüngliche Theorie, daß Himmler die Sache erst mit Hitler besprochen hatte, falsch? Er ging erst um    zum Mittagessen bei Hitler. Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 21 Feindseligkeit und kindischen der Marine verdient. Dabei Beschimpfung auf das Publi- habe ich die ersten Jahre mit kum könnte nicht besser sein, dem Ausheben von Gräben zu- wie mir ein paar Minuten spä- gebracht. Ich bin ein Graben- ter beim Aufbruch einige Leute experte ! Wenn die Seiten (zu sagen. steil und) nicht abgestützt wer- den, brechen sie ein.« S IST DOCH ZIEMLICH SON- Der Professor sagt, daß er auch Ederbar: Unsere Gegner blö- einige Erfahrung hat, da sein ken in Zeitungsartikeln welt- Haus gerade einen Anbau be- weit, daß solche Fragen in ei- kommt. ner angemessenen Diskussion Ich darf dem Zeugen folgende abgeklärt werden müßten und Berechnung vorführen: Wenn nicht in einem Gerichtssaal der Graben 25m lang und 3m (als ob es hier eine angemesse- breit ist, dann kann er, nehmen ne Diskussion gegeben hätte). wir mal für diese Berechnung Sie sind es ja aber, die in den an, 2m tief sein. Wenn die Sei- letzten zwanzig Jahren Druck ten rechtwinklig hochgezogen ausgeübt haben und vor keiner Wie tief ist ein Graben? Britische Soldaten zwingen weibliche deutsche wären (nicht unter einem Win- Brutalität zurückgescheut Lagerangestellte in Bergen-Belsen die Toten zu begraben ( /) kel von 45Grad, wie es der ge- sind, um eine solche Diskussi- sunde Menschenverstand dik- on zu verhindern. Wenn die tiert), dann betrüge sein Raum- Gelegenheit zu einer Diskussi- cken. Komme fünf Minuten zu Ich bringe Evans zu dem Einge- inhalt 150 Kubikmeter. Wenn on da ist, erstarren sie plötzlich spät, um 10 Uhr 35, und ent- ständnis, daß Canaris ein Anti- dann noch keine abdeckende zu kleinen Andrei Vishinskys schuldige mich bei dem Ge- Nazi war, den Hitler im April Erdschicht berücksichtigt wird, aus Zinn. richt. 1945 als Verräter hängen ließ: kann man 1,500 Leichen hin- Sie verfügen zweifellos über aus- Prof. Evans hat im Zeugenstand Er ist somit nicht gerade die einpacken bei der Annahme, gezeichnete Köpfe, die es aber wieder seine Trotzhaltung mit beste Quelle für solch eine Be- daß zehn Leichen in einen Ku- nicht fertigbringen, etwas an- beiden Händen tief in den Ta- merkung, die von Dritten ge- bikmeter passen. deres als Ausdrücke und Argu- schen eingenommen. Auf meine macht wurde. Canaris ist die Der Zeuge verfällt in Schweigen mente wiederzukäuen, die aus Frage hin gibt dieser »Sachver- Quelle für manches Dokument, und somit scheint meine Schät- einem Geschichtsbuch einer ständige« zu, daß er nicht die das bei den Kriegsverbrecher- zung von ein- bis zweitausend Köpeniker staatlichen Schule geringste Ahnung von den prozessen benutzt wurde. Aber zu gelten. von vor 1989 stammen könn- CSDIC-Berichten hat, von de- nicht einmal in Nürnberg wur- ten. Jeder Zeuge, der ihnen nen an die 50,000 Seiten oder de diese Version von Hitlers IE KLEINEN EINWÄNDE VON nicht paßt, ist ein »Neonazi« mehr im »Public Records Of- Rede vom 22. Aug. 1939 akzep- Dseiten Prof. Evans« haben und »Hitlerverteidiger«; jeden fice« liegen [Nationalarchiv], tiert, ND: L-039, denke ich ! sich meiner Meinung nach als Text, den sie nicht sofort erklä- und daß er sie nie bei seiner Ar- Eine Zeitlang beschäftigen wir nachträglich für ihn selbst er- ren können, verlangen sie in beit herangezogen hat. Genau uns mit Evans« Beschuldigung, wiesen. Andererseits kann ich Faksimile zu sehen. so wenig weiß er von den in daß ich die Statistik der Opfer mich auch irren und es handelt Die Sitzung endet heute ein paar Bletchley Park entzifferten von 1941 in Riga herunterge- sich um eine Zeugentaktik, die Minuten früher, da der Richter deutschen Meldungen. (Die spielt habe. Er klagt, daß ich in der Erwartung von Anwälten, woanders einen Termin hat. CSDIC-Berichte sind mit Hilfe meinem Goebbels-Buch be- Richtern und Gerichten ent- Mit dem Taxi zurück in die von versteckten Mikrophonen haupte, die Totengräben hätten spricht und geschätzt wird. Duke Street. Falle aufs Sofa abgehörte Gespräche unter wahrscheinlich ein- bis zwei- Das Schlegelberger-Dokument und Jessica ist die nächsten deutschen Kriegsgefangenen, tausend Leichen fassen kön- [SIEHE WEITER OBEN] nimmt drei Stunden damit beschäftigt, wie z.B. der Bruns-Bericht.) nen. Seine Schätzungen liegen am Nachmittag eine Stunde in mich nicht einschlafen zu las- Wir diskutieren über den weit höher. Ich erinnere ihn Anspruch und endet mit einem sen. Morgen, um ein geflügeltes Schlußabsatz des Verhörs von daran, daß Bruns 1945 die Grä- schmetternden und sogar ziem- Wort der Marxisten aufzugrei- Bruns und seine Erinnerung ben als fünfundzwanzig Meter lich überraschenden Sieg für fen, »la lotta continua«. von 1945 an eine Bemerkung lang und ungefähr drei Meter mich. durch Dritte von dem SS- weit beschrieben hat. [Darin wird Hitlers Anweisung zi- 17. Februar 2000 Gangster Hans Altemeyer (auf Evans hält dagegen, »Aber wir tiert, die Lösung der Judenfrage bis den sich die Gegenpartei weit- wissen doch nicht, wie tief sie nach dem Kriege zurückzustellen.] gehend stützt), daß diese waren!« Ich darauf: »Sehen Sie (Donnerstag) Um vier heute mor- Zuerst bockt Evans, murmelt, daß Massenerschießungen sich das Foto an, das am Ende gen zu Bett gegangen und um 7 es sich um ein solch seltsames woanders wieder weniger öf- der Unterlagen ist, die ich Ih- Uhr 50 wieder auf – fühle mich Dokument handelt, das keinen fentlich aufgenommen wurden, nen heute morgen gegeben »Tödlich« – mit einem großen Briefkopf, keine Unterschrift obwohl die SS mit der Anord- habe, bitte, Herr Zeuge, sieht »T«. Mal sehen! Rufe um 8 Uhr usw. hat, und daß ich den Wert nung vom 1. Dez. 1941 (aus man darauf einen Graben vol- 34 Ingrid Weckert zum ersten anderer »Dokumente« aus die- dem Führerhauptquartier) an- ler Leichen, die britische Solda- Mal an: Welchen Beweis gibt sen Gründen angezweifelt gewiesen worden war, die Er- ten mit ihren Tommy-Geweh- es, daß der Grossdeutscher habe. Ich sage dazu: Ein einzi- schießungen einzustellen. ren bewachen? Ich glaube, es Rundfunk um zehn Uhr mor- ges Dokument habe ich ernst- handelt sich um Bergen-Bel- gens die Anweisung von Goeb- Ich frage Evans wiederholt (und haft in Frage gestellt, das vom sen.« bels, das Pogrom zu stoppen, zunehmend barscher), ob er 28. Juni 1943 über die Kapazi- denn nicht die entzifferten »Ist das denn ein Bild des Gra- am 10. November 1938, also am tät der Krematorien [SIEHE Geheimmeldungen und abge- bens bei Riga« erwidert er stör- Tag nach der Kristallnacht, WEITER OBEN]. Aber das Doku- übertragen hat? fangenen Gespräche für zuver- risch. ment war sehr undurchsichti- »Die Uhrzeit?« wiederholt sie. lässigeres Beweismaterial hält »Nein, es ist einfach ein Graben ger Herkunft im Gegensatz zu »Ich habe es doch gehört!« Sie als alle späteren Aussagen, z.B. zu sehen, wie er mit Frauen- diesem: Dessen Herkunft ist erinnert sich sogar, daß sie es in Nürnberg oder auch als die leichen gefüllt wird.« zweifelsfrei: Eine ununterbro- in der Schule anhören mußten. in dem CSDIC-Bericht von Evans weigert sich auf die Frage chene Kette von Korrespondenz Damit steht sicher die Uhrzeit 1945. zu antworten, solange es nicht beginnend im November 1945 auf früher als vier Uhr nach- Er hat auch einen von einem um den wirklichen Graben bei bezeugt die Existenz dieses Do- mittags fest, die Zeit, an der die Schulz Du Bois im Januar 1942 Riga geht, von dem bei Bruns kuments bis zu seinem Ver- Gegenpartei festhält. geschriebenen Brief, in dem er die Rede ist. Der Richter ver- schwinden während der Jahre Um 9 Uhr 18 Rufe ich noch berichtet, daß Hitler Admiral fügt, daß ich mein Fragen fort- von 1946 – 1978 und seinem einmal bei ihr an, um nach den Canaris gegenüber nur mit ei- setzen kann aber auch er sagt Wiederauftauchen an seinem Unterrichtsstunden seinerzeit nem negativen und abweisen- im ersten Moment, daß ein gegenwärtigen Aufbewahrungs- den Kommentar reagierte, als in Deutschland zu fragen. – Sie Graben doch jedwede Tiefe ha- ort, dem Bundesarchiv in dieser ihm (sicher den von ist aber nicht mehr zu Haus. ben kann, oder nicht? Deutschland, und zwar in den Bruns erhobenen) Protest vor- Das Taxi bleibt in Piccadilly im »Herr Richter,« erwidere ich, »ich Akten »März-April 1943« des trug. Stau bei Straßenarbeiten ste- habe mir mein Studiengeld bei Reichsjustizministeriums. 22 ACTION REPORT Jul.20, 2000 Die Gegenpartei vergräbt in ihren muß ich sie mit dem Taxi zur bertragung von Goebbels schön schriftlichen Gutachten dieses Schule bringen. Heute morgen festgelegt. an sich eindeutige Dokument habe ich einen 25cm hohen Sta- hinter einem Schwall von Erör- pel von Post zu erledigen. UN ZU EINER AMÜSANTEN terungen über interministeriel- Folgende Zeilen des Dankes ge- NEinzelheit, die ich zur rech- le Gespräche und bürokrati- hen an »Samuel Crowell« ten Zeit anbringen muß. schen Kleinkram in Bezug auf (Autorenname), der mir mit Nicholas H. schreibt mir per gemischte Ehen, Halbjuden den Unterlagen behilflich war: Internet: und ähnliche Fragen, die die Es beeindruckte den Richter Ich dachte, es könnte Sie in- Endlösung aufgeworfen hat. sichtlich, als ich ihm die Über- teressieren, was Lipstadt gera- Die Gegenpartei versucht sogar, Jessica “Why don’t you get one setzungen zu den Dokumenten de in einer BBC2-Sendung von lieferte, die die Gegenpartei dieses Dokument aus seinem of those »lawyers« – then you could sich gegeben hat. Bei meiner play Hide and Seek with me!” – ihm nur auf deutsch überlas- Arbeit spät in der Nacht hatte Zusammenhang von 1942 sen hatte. Gestern ist alles ich das Fernsehen im Hinter- heraus- und in das weniger She took this picture of Mummy. bestens gelaufen. Heute habe grund laufen lassen, die Sen- mörderische Klima von 1940 ich Gott sei Dank frei; würde dung »Learning Zone« des und 1941 hineinzuprojizieren. sonst auch beginnen körper- BBC, in der ein Programm lich zusammenzubrechen. über Juden in Amerika ge- Der Richter verliert sein Ziel je- 2. Können Sie mir im Verlauf bracht wurde. Mehrere Aus- doch nicht aus den Augen und der nächsten 24 Stunden per schnitte aus einem Interview ich vermute, es liegt daran, daß Email ein Exemplar auf eng- mit Frau Lipstadt wurden ge- dieses Dokument echt ist (wie lisch aus den Akten des Inter- bracht (beginnend um 1 Uhr 30 sogar Evans letzten Endes zu- nationalen Militärgerichts von Donnerstag morgen, BBC2). Nürnberg schicken: ND: PS- gesteht), kurz und strikt Sie begann damit, Mischehen 3063, Report of Supreme Par- für Juden, wobei diese »aus- sachbezogen ist, also sozusagen ty Court, Feb. 13., 1938 (IMT, heiraten«, zu verurteilen, »aus echtem Gold«. Das gibt vol. xxxii)? denn, erläuterte sie, wenn die- Evans wenig Spielraum für sei- Sehr viel scheint von dem se Tendenz so weitergeht, ne gewöhnliche Abschweiferei. letzten Absatz abzuhängen, könnten »Mischehen alles ver- Richter Gray hat sich nicht der in umständlicher Juristen- nichten« angesichts der Tatsa- sprache abgefaßt ist. che, daß »52%« der Juden in durch Evans« Antworten auf 3. Im Gegensatz zu all den Amerika Nichtjuden heiraten. meine Fragen überzeugen las- Exterministen unter den His- Herr Rampton würde eine sen. torikern war der Richter von solche Überlegung wohl nicht Um fair mit Prof. Evans zu sein dem Schlegelberger-Doku- gerade gutheißen, wenn es z.B. muß man wohl in Rechnung er gehofft hatte, wir würden ment (Frühjahr 1942) beein- hieße, daß »es alles vernichten druckt. Es geht darin um könnte«, wenn Christen sich stellen, daß diese spezielle Fra- heute bis 16 Uhr 30 weiterma- chen, ich schüttele aber schwei- Hitlers Anweisung, die Lösung mit Juden verheiraten. ge nicht gerade eine seiner des jüdischen Problems bis gend den Kopf; der Richter hat Stärken ist und daß die Gegen- nach Kriegsende zurückzustel- Ja, allerdings, aber ich bin nun auch sein Maß voll für heute. len. Er weigert sich, die Erklä- partei besser daran getan hät- mal derjenige, der von ihnen te, seinen Assistenten, der die Wir fahren in die Duke Street zu- rungen der Gegenpartei zu tei- len, wonach sich diese Anwei- als »Rassist« abgestempelt Nachforschungen in dieser Sa- rück; das Taxi ist nun voll be- setzt mit Unterstützern, sung nur auf bürokratische wird. Lipstadt bringt ihrerseits che gemacht hatte, in den Zeu- Maßnahmen im Fall auf Misch- darunter drei aus den Vereinig- nicht den Mut auf, im Zeugen- genstand zu schicken. Evans ehen bezieht, und ließ das klar stand zu erscheinen. scheint tatsächlich den Boden ten Staaten, die in vertrauli- in seinen Bemerkungen durch- Gegen 18 Uhr bringt der Kurier unter den Füßen verloren zu chem Auftrag zu mir kommen. blicken. Das geht auch aus sei- nem heftigen Unterstreichen ein unerwartetes Dokument haben; seine Antworten sind Nun, Prof. Lipstadt ist vom der Stellen hervor, die wirk- von 24 Seiten von ihren Anwäl- merklich kürzer, jedoch leider »American Jewish Committee«, lich wichtig sind (was immer ten, Mishcon – wieder so einer Gottes immer noch nicht wie man mir sagt, mit einem ein gutes Zeichen ist). ihrer Tricks. sachbezogener. Fonds von mehreren Millionen Was die andere Ausrede der Dollar ausgestattet worden. Gegenpartei anbetrifft, daß Es ist eine neue Stellungnahme Warum sollten dann meine ei- das Dokument in Wirklichkeit von Prof. mit M NACHMITTAG MURMELT genen Freunde aus dem großen von 1941 (oder sogar von 1940) dem Titel »Glossary of some Ader Counsel Rampton hörbar datiert, und daß »St S Freisler« terms used by the NS regime in Land mir nicht die Hand schüt- als »17.7. Freisler« zu entzif- eine Bemerkung über Hitlers connection with the murder of militärische Fehlentscheidun- teln kommen wollen? Wir ver- fern ist, wie es in ihre These suchen immer noch, die Gelder paßt, so hat er das schallend European Jews« (Verzeichnis gen und seine Unfähigkeit. Ich ausgelacht. Wie ich auseinan- von Ausdrücken des NS-Re- beiße mir in die Zunge, daß ich zusammenzubringen, die uns erlauben, die Gerichtsmit- dergesetzt hatte, würde der be- gimes im Zusammenhang mit nicht eingeworfen habe »Hitler rüchtigte Freisler, der spätere der Ermordung europäischer schriften wieder ganz aktuell »Galgenfreisler«, kaum irgend- hatte schlechtes Counsel [Kon- Juden). silium]!« auf meine Webseite im Internet ein an ihn gerichtetes Schrei- zu bringen. ben gemocht haben, auf dem er Longerich hat sich in die Unterla- Zu meinem Entzücken wiederholt Um 21 Uhr zu Bett, eine Minute schlicht als »Freisler«, ohne ge über »Ausrottung« vertieft, Rampton, der heute einen unsi- Rang und Titel, bezeichnet die ich der Verteidigung zukom- später eingeschlafen. wird. cheren Tag zu haben scheint, men lassen mußte in Vorberei- seine Bemerkung mit tönender tung dieses Prozesses. Er ver- Um 11 Uhr 20 rufe ich Ingrid Stimme und mein Einwurf vom 18. Februar 2000 sucht, gleich von vornherein Weckert an; sie teilt mir mit, »schlechtes Counsel« reißt den meine Überlegungen über den daß der Unterricht an deut- Saal mit. In einem britischen (Freitag) Um 7 Uhr 50 nach fast Haufen zu werfen. Gerichtssaal äußert sich das in elf Stunden bitter nötigem schen Schulen im Kriege von Ich werde bei dem Richter bean- einer Kräuselwelle höflich ver- Schlaf aufgestanden. Jessica acht bis mittags ging. Damit ist tragen, daß er solche Art Doku- haltenen Gelächters – sogar bummelt beim Anziehen, so der Zeitpunkt der Rundfunkü- Richter Gray schmunzelt. Gegen Ende des Gerichtstages HAJO HERRMANN war Pilot eines ministeriums verteidigen, ihn wegen Übertretung der kündige ich an, daß ich in den Heinkel-Kampfflugzeugs und dann Jagd- »Gesetze gegen die Redefreiheit« zu verfolgen, weil letzten zehn Minuten kurz die flieger der Luftwaffe und Ritter- er die Ansichten seines Klienten gutgeheißen hätte! Frage der römischen Juden im kreuzträger. Mit anderen Worten ist Herrmann genau das Gegen- Zusammenhang mit Hitlers An- Herr Irving schreibt: Ich führte 1964 das teil des feigen Anwalts, der sich vor dem Richter ordnung vom 6. Oktober 1943 erste Gespräch mit Herrmann. Dank der Roland Freisler nach dem Attentat des 20. Juli 1944 behandeln möchte, wonach die- Taktik »Wilde Sau«, die er als Jagdflie- den Eröffnungsplädoyer des Staatsanwalts anhörte se nicht zu liquidieren seien, ger 1943 einführte, ersparte er Berlin im und dann verkündete: wenn Herr Rampton inzwi- September 1943 das Schicksal eines Feuersturms wie »Ich kann mich nur von ganzem Herzen der Beurtei- schen auch schon großmäulig in Hamburg, was vielleicht einer Million Menschen lung meines Klienten durch meinen gelehrten Kol- erklärt hat, daß er diese Episo- das Leben rettete. legen anschließen.« de nicht mehr heranziehen wol- Nachdem »Butcher« Harris 150 Lancaster-Bomber in Die deutsche Anwaltskammer befand 1993, daß Herr- le. Ich aber tue es, erkläre ich drei Angriffen verloren hatte, blies er die Angriffwelle mann untadelig gehandelt hatte, aber die deutsche dem Gericht. auf Berlin erst ab. Von 1990 bis 1993 übernahm Herr- Staatsanwaltschaft hat noch nicht ihre Versuche auf- Die Sache wird auf Montag ver- mann als Rechtsanwalt meine Verteidigung in Mün- gegeben, diesen mutigen deutschen Anwalt hinter schoben. Prof. Evans klagt, daß chen. Er mußte sich dabei gegen Versuche des Justiz- Gitter zu bringen. Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 23 ment nicht zuläßt. bare Thesen zu verteidigen. Bin te. Dann den deutschen Professor Sicher kann man dem Richter ziemlich scharf mit ihm und Ich überrede ihn, die Sache fallen Hajo Funke nächste Woche. nicht mit dieser Sorte Gutach- sage ihm, daß seine (kraß »anti- zu lassen, da ich nicht den Rest Arbeite wieder bis 2 Uhr 45 früh, ten kommen, jedenfalls hoffe semitische Webseite«) zu den meines Lebens damit verbrin- diesmal an der Vorbereitung ich es, aber man könnte mich Schwierigkeiten beigetragen gen will, über den Prozeß, den des letzten Verhörtages von im Kreuzverhör damit konfron- hat. Holocaust und die Juden zu re- Evans. tieren, oder ich könnte ihn Vor ein paar Tagen zeigte Benté, den. Ich finde das Ganze lang- 21. Februar darüber ins Verhör nehmen. daß sie realistisch über den weilig, todlangweilig, (Montag) Die britische Presse be- Stelle fest, daß er sich nur ganz Ausgang dieses Prozesses stinklangweiig. richtet fast gar nichts mehr, kurz mit den paar betroffenen denkt; sie hat begonnen, sich Arbeite wieder bis 2 Uhr 45 früh. seit ich mit dem Kreuzverhör Ausdrücken befaßt, und zwar nach einer anderen Wohnung Der Papierberg ist bis auf eine von Lipstadts Sachverständi- wie sie von Hitler verwendet für uns in (. . .) umzusehen. Höhe von 3 – 4 cm abgetragen. gen begonnen habe. Das wun- wurden, worauf es schließlich Heute wiederholt sie, daß sie dert mich wirklich. Frage mich, allein in diesem Prozeß an- glaubt, wir würden Duke Street 20. Februar 2000 wieviel Geld die Gegenpartei kommt. Er benutzt dazu ein verlieren. Ich sage dazu, daß es sich die Aufträge für Öffentlich- Wörterbuch von 1980, während garnicht so schlecht wäre, da (Sonntag) Noch um 8 Uhr mor- keitsarbeit hat kosten lassen. ich auf der Benutzung eines (. . .) Sie steht mit Mühe von gens im Schlaf höre ich das Te- Weiß in diesem Punkt Be- Wörterbuches aus der Vor- ihrem Krankenbett auf, um scheid. kriegszeit bestehen werde. Beginne heute mit der Bitte an 22 Uhr 02-04 Uhr Ein unbekann- den Richter, daß er die Gegen- ter Anrufer, der sich als partei anweist, mir eine kurze Schaefer vorstellt (und jüdisch Beschreibung zu geben, auf klingt) sagt mir, er habe einige welche gesetzliche Regelung Informationen für mich: »Ihr und auf welche Präzedenzfälle Freund Gerald Gable ist nächs- sie sich beruft, wenn sie Fach- te Woche im Gericht und zwar gutachten geltend macht, ohne am Montag in Saal 35, wo er daß die Verfasser selbst als eine Partei in einer Zeugen verhört werden können. Beleidigungsklage vertritt.« Er Richter Gray äußert sich zuerst hat die vertraulichen Unterla- nur in allgemeiner Form, ich gen gesehen und weiß, daß bitte ihn aber um eine Verfü- Gable meinen Namen erwäh- gung, die er dann auch diktiert. nen wird. Richter Walker hört Denke, daß er Levin und den Prozeß. »Sie sollten jeman- Eatwell beide mit ihren Gut- den hinschicken.« achten streicht. Schlegelberger Document vom März 1942 »Der Führer habe wiederholt Rampton erklärt, daß er damit NTERESSANTE MITTEILUNG erklärt. . .« (). rechnet, genug Äußerungen aus Ivon dem Düsseldorfer Anwalt meinen Vorträgen und derglei- Hajo Herrmann* (SIEHE FUSS- lefon klingeln und Jessica, chen zusammenzubekommen. Jessica um zwei zur Tanzschule NOTE). Er erwähnt den guten sechs Jahre alt, antworten. Ich bezweifle es – er wird damit in der Harley Street Nr. 43 zu Bericht von Don Guttenplan in Später weckt sie mich und sagt: auffliegen, wenn es soweit ist, bringen, da ich »keine Erlaub- The Atlantic Monthly. »Ich habe gesagt, Mami ist daß ich dem Richter meine An- nis« dazu habe. Herrmann erwähnt u.a. eine be- krank und Du schläfst noch.« träge unterbreiten kann. Sie kommt den Tränen nahe zu- deutungsvolle Bemerkung von Während ich heute morgen Ich komme Punkt vier Uhr ans rück: Eine ihrer früher besten Otto Günsche, einem der letz- Schreibarbeiten mache, ver- Ende meines Kreuzverhörs mit Freundinnen – (eine Frau Dr. ten noch lebenden Adjudanten steckt sie sich in der Höhle un- Evans. Der Richter macht mir in Psychologie, verheiratet mit Hitlers, die Guttenplans Er- ter dem Schreibtisch. Wünschte ein Kompliment: »Gute Arbeit. dem Vizepräsidenten von Sony wähnung vervollständigt, manchmal, das könnte ich Sie haben alles zu Ende ge- Vereinigtes Königreich, beide Günsche habe zu ihm gesagt, auch. bracht, wie sie es versprochen Deutsche, hat sie vor der Schu- man müsse annehmen, daß hatten.« le angeschrien und ihr zugeru- Um 11 Uhr 02 heute morgen Hitler von der Liquidierung der platzt sie heraus: »Papa, war- Im Lauf des Tages hat Gray eini- Juden wußte. fen, sie sollte sich schämen, mit mir zu leben, usw. und daß um nimmst Du Dir nicht einen ge Punkte aufgegriffen, die ich Günsche [sagt Herrmann von diesen »Anwälten«, damit für Stärken meiner Gegen- jetzt] sagte mir am 17. Febru- Jessica die anderen Kinder ver- ar am Telefon, daß er zum ers- gifte! Jeannette brüstet sich da- sie alle Arbeit für Dich machen, attacke halte. Dazu gehört das ten Mal von Vergasungen in mit, daß sie gegen uns Stim- dann hättest Du mehr Zeit, um Schlegelberger-Dokument. (Er Auschwitz hörte, als er im Mos- mung gemacht hat bei anderen Spiele mit mir zu machen. Du erwähnte heute Evans gegenü- kauer Lubjanka-Gefängnis Eltern und daß sie es war, die könntest verstecken spielen mit ber ausdrücklich, daß es eines saß. Als die Herren kamen, um mir! » Kinder! Sie halten ihre seiner Dokumente entwerte.) ihn zu verhören, stand er wie den giftigen Brief an Vicki die meisten Deutschen unter Woolf geschrieben hat, der den kleinen Ohren den ganzen Tag In dem nochmaligen Kreuzverhör dem Einfluß der Medien, sodaß Vorfall in der letzten Woche zur weit offen, schnappen alles durch Rampton geht dieser nur er allmählich anfing zu glau- Folge hatte. mögliche auf und verarbeiten kurz auf die Anordnung von ben, daß Auschwitz wahr- es. Hess am 10. Nov. 1938 ein, von scheinlich wahr war. Wenn So, vielen Dank, Richard Spenden aus allen Teilen der Welt dem so sei, dann müßte Hitler Rampton: Wenn sie einen billi- der er glauben machen will, aber auch davon gewußt ha- gen Trumpf ausspielen können, laufen ein, um die Unkosten für daß sie nur die jüdischen Ge- ben. ist es Ihnen egal, was für Scha- die tägliche Veröffentlichung schäfte betraf, und auf die Mit- Heute würde er das nicht den Sie dabei anrichten. der Gerichtsprotokolle im teilung von Heydrich um 1 Uhr mehr sagen können. Internet zu bestreiten. Nur da 20 in der gleichen Nacht. Um 19 Uhr kommt der kann man sich auf dem Laufen- amerikanische Anwalt G. zum Hier scheint mir bei dem sich den halten, da die Zeitungen 19. Februar 2000 Abendessen vorbei. Das reißt über acht Jahre hinziehenden meine Argumente überhaupt ein Loch von drei Stunden in Entwurf meines GOEBBELS-Bu- nicht in ihre Berichte aufneh- (Sonnabend) Um neun aufgestan- den Abend. Er spricht den gan- ches ein banaler Fehler unter- men: »Wir versuchen alle das den, Hurra! Habe meinen Post- zen Abend über die Möglich- laufen zu sein, für den ich na- nötige Geld aufzubringen, das berg in einem langen Tag weit- keit, zu einer gütlichen Eini- türlich verantwortlich bin. die Gerichtsreporter für die Be- gehend abgetragen. gung mit der Gegenpartei zu Das ändert meiner Meinung nach nutzung der Gerichtsprotokolle 22 Uhr 21 ruft Fred Toben aus kommen. Ich kläre ihn auf, daß zwar nichts Wesentliches an verlangen. Um mich zu strafen, Australien an, um mir die Kla- diese nicht sechs Millionen Dol- der Geschichte der Kristall- haben sie sogar aufgehört, sie gen von Revisionisten zu über- lar in diesen Prozeß gesteckt nacht, spielt aber hier wohl die mir auch zu geben!« mitteln, daß ich Stellungen auf- hätte, um mich fertig zu ma- Rolle des Strohhalms, an den gebe, um diesen Prozeß zu ge- chen, wenn Sie auch nur ent- 15 Uhr 52 Uhr Ich rufe Mark ein Ertrinkender sich in seiner winnen. Ich erinnere ihn daran, fernt eine wie auch immer ge- Bateman in der Anwaltskanzlei Todesangst klammert. daß es hier um meinen Kopf artete außergerichtliche Eini- Davenport, Lyons an und frage, geht und nicht um ihren und gung in Erwägung gezogen hät- wann ich Prof. Longerich ver- daß ich nicht vorhabe, unhalt- hören werde. Er sagt, Dienstag. 24 ACTION REPORT Jul.20, 2000 nen im »Public Record Office«. Er hat die vom 1. Dezember 1941 (SIEHE WEITER OBEN) nicht gesehen, hält sie offen- sichtlich aber für wichtig. Er versucht zu erklären, daß die- se abgefangenen Mitteilungen nur von der Ordnungspolizei stammen und nicht geheime LONGERICH: DAS SCHLE- Anschluß an seinen Vortrag Er steht wieder auf und wendet Kommandosache sind. Aber GELBERGER-DOKUMENT über »Hitler and the Holocaust« ein, daß ich am zweiten Tag sogar der Richter weiß, daß das HAT NICHTS ZU BEDEUTEN im Deutschen Institut am 18. usw. doch schon zugestanden nicht stimmt – es sind hier und Nov. 1998 seine Zuhörer zu hätte, daß Hitler von den Er- da Schreiben darunter, die von Fragen aufgefordert hatte, sich schießungen durch die Einsatz- Himmler selbst unterzeichnet 22. Februar 2000 dann aber weigerte, auf meine gruppen 1941 wußte und sie sind und solche, die an Einsatz- Frage nach dem Schlegelber- angeordnet hatte. Ich werde (Dienstag) Der Tag beginnt mit gruppen gerichtet sind. ger-Dokument (oder auch nach mich in diesem Punkt nicht zur Jessicas Verkündung, daß irgend etwas anderem) zu ant- Eile drängen lassen; lehne es 15 Uhr 45. Bin am Ende meines Mami sehr, sehr, sehr krank worten. Er erklärt, daß er die- ab, stehenden Fußes meine An- Kreuzverhörs von Longerich ist. Gestern lag sie den ganzen ses Dokument aus der Kriegs- sicht zu formulieren; werde über sein »Glossar« und Teil 1 Tag in ihrem abgedunkelten zeit für bedeutungslos halte. morgen meine Stellungnahme seines Gutachtens. Morgen ist Zimmer und heute auch der letzte Prozeßtag für diese Jetzt kommt er mit der Begrün- schriftlich vorlegen, die dann wieder. Woche. dung, daß er mir damals eine durchaus mit seiner überein- Habe einen ganzen Tag vor mir, Antwort verweigerte, weil er stimmen kann. Mit dem Bus zurück nach Haus. um die Vorbereitungen für das damals (im Nov.1998?) schon Lasse mich nicht in Zugeständ- Schlafe unterwegs ein. Die Verhör von Longerich zu Ende wußte, daß er als Zeuge gegen nisse treiben, vorgebliche oder Wohnung ist abgedunkelt. zu führen. . . Gehe mit Jessica mich werde auftreten müssen. wirkliche. In Bezug auf die Benté liegt zusammengerollt zum Restaurant auf der Als ich ihn frage, ob er den Vor- »Meldung Nr.51 vom 29.Dez. im Bett. Jessica ist nicht da, andern Straßenseite aber sie immer noch bei Grace? sitzenden der Tagung damals 1942 (SIEHE HIER WEITER will nur Eis essen. Ich arbeite von diesem Zusammenhang un- OBEN) weise ich darauf hin, Folgende Zeilen gehen an einen wieder bis 2 Uhr nachts in terrichtet hat, gesteht er, daß daß der Vermerk »Vorgelegt« Anwaltsfreund, A.: meiner Papierflut, halte mich das nicht der Fall war. noch nicht unbedingt bedeutet, Richter Gray hat die Gegen- soeben über Wasser. daß das Schreiben auch von partei aufgefordert, eine Be- Er spricht unter Eid, so verfolge gründung zu liefern, warum es ich die Sache nicht weiter. Gehe Hitler zur Kenntnis genommen ihnen erlaubt sein sollte, Gut- 23. Februar 2000 den ganzen Tag sehr behutsam wurde, zumal andere vom glei- achten einzubringen, ohne die mit ihm um, mache ihm Kom- chen Tag nicht einmal sondern Gutachter in den Zeugenstand (Mittwoch) Laurence M., ein plimente über sein gutes Eng- zweimal den Vermerk »Vorge- zu rufen. Juristenfreund von Harvard, lisch und stelle ihm keine ei- legt« tragen – was bedeutet, Das haben sie heute gemacht. ruft an. Er wird heute zum Ge- Kannst Du mir dies Wochenen- gentliche Falle. Er ist ziemlich daß sie wenigstens beim ersten de eine Erwiderung und die richt kommen. leicht in die Enge zu treiben Mal nicht gelesen wurden. gesetzlichen Quellenhinweise Jessica hat Ferien; es ist die und zu nützlichen Erklärungen Ich sage, daß ich Gerüchte gehört dazu geben? Komm doch bitte Halbzeit des ersten Trimes- zu bringen – so leicht, daß ich habe, wonach einem führenden im Verlauf des Wochenendes ters. Sie will, daß ich sie heute ihn drängen muß, nicht die Anwalt (ich erwähne den Na- (Freitag, Sonnabend oder Sonntag) zum Abendessen, da »auf dem Weg zum Gericht« Übereinstimmung mit mir zu men von George Carman, Kron- ich dann frei habe. (was aber in entgegengesetzter suchen sondern es sich erst gut anwalt) Unterlagen vorgelegt Sonst geht alles gut. Richtung liegt) zu ihrer klei- zu überlegen, da irgendwelche werden können aber tatsäch- Er ruft mich um 22 Uhr 36 an nen Freundin Grace bringe; so Zugeständnisse seinerseits lich nie gelesen werden, was und gibt mir ausführliche Rat- gehe ich mit ihr um 9 Uhr 45 sonst ja wahrscheinlich wenig offensichtlich bei Rampton und schläge. Er fragt sich, ob ich los. wert sein werden. bei dem Richter ein Echo fin- eine richterliche Verfügung be- Erhalte eine große Anzahl von Eine Zeitlang stelle ich ihm Fra- det. antragen kann, laut der Prof. Faxschreiben aus der ganzen gen über Hitlers Antisemitis- Lipstadt sich selbst im Zeugen- Welt, viele von vollkommen mus; Herr Rampton wird unru- AMPTON MURMELT MIT LAU- stand mit Bezug auf ihre eides- Fremden mit weitgehend nutz- hig, springt auf und wendet Rter Stimme (eine Taktik, die stattliche Erklärung zu den von losen Ratschlägen, manchmal ein, ich hätte doch schon zuge- allmählich auf den Wecker ihr gelieferten Unterlagen ei- ganze fünfzig Seiten lang. Vie- geben, daß Hitler von geht) etwas über den Aufwand, nem Kreuzverhör unterwerfen le dieser hilfreichen »Freunde« vornherein antisemitisch einge- mich noch länger Longerich muß. Das wäre so etwas! lassen mir ganze Schwaden stellt war. über Vorgänge befragen zu las- Er meint, daß Rampton als Kron- von Zitaten aus dem Talmud Ich frage Longerich, ob Hitler sen, in denen ich, wie er sagt, anwalt (QC) wahrscheinlich zukommen und raten mir wirklich so antisemitisch dach- schon meine ursprüngliche bestens Bescheid weiß, was die ernsthaft, sie dem Richter zu te, wo er doch einen Halbjuden Meinung aufgegeben hatte. Gutachten anbetrifft und daß unterbreiten. Mir scheint aber, als Chauffeur (Emil Maurice; Ich hätte bei dieser Gelegenheit er wahrscheinlich das Recht damit kann ich mir keine Plus- siehe Prof. Peter Hoffmanns wieder darauf verweisen sollen, hat, sie (ohne die Gutachter als punkte einheimsen. Buch über Hitlers Sicherheits- daß der Prozeß schon vor zwei Zeugen) einzubringen. Wenn 10 Uhr 20. Als ich beim Gericht personal) und eine jüdische oder drei Wochen hätte zu Ende dem nicht so wäre, würde er ankomme, ist da schon ein Auf- Diätköchin, Frl Manziarly, hat- sein können, als ich anbot auf- wohl keine Diskussion darüber nahmestab vom »Channel te? zugeben, sowie die Verteidi- riskiert haben. Mir scheint die Four«, der ein Dokudrama Wir sind ziemlich schnell mit dem gung etwas von dem Kies auf Überlegung windelweich aber (»The Holocaust on Trial« – Glossar von Euphemismen fer- dem Flachdach des Krematori- ich werde die Sache fallen las- Der Holocaust vor Gericht) tig. Der Richter mißbilligt die- ums II an die Seite geschoben sen. drehen läßt. ses Dokument und drängt mich und festgestellt hätte, daß die Rampton hat ein oder zwei Sa- zur Eile. Ich habe schon gleich Löcher zum Hineinwerfen des chen; ich frage den Richter, ob gesagt, daß ich mich auf Hitlers Zyklon-B tatsächlich vorhan- 24. Februar 2000 er einen freien Tag vor den Gebrauch bestimmter Worte den gewesen waren, wie es ihre (Donnerstag) Arbeite bis 3 Uhr 10 Abschlußplädoyers einlegen wie Ausrottung und Vernich- »Augenzeugen« immer be- früh und bin vor acht wieder wird; er meint, drei oder vier tung konzentrieren werde. schrieben haben. auf, bevor mir einfällt, daß Tage würden vor den Richard Rampton ist Kettenrau- Von diesen Löchern ist jedoch kei- Jessica ja Ferien hat. Abschlußplädoyers frei blei- cher und leidet dementspre- ne Spur da, wie wir wissen (nur Meine Bemühungen, den kom- ben, was vernünftiger scheint. chend unter dem Rauchverbot haben sie ein großes Loch in die pletten Text des Tagebuchs von im Gericht. Aber er ist ein zä- Verteidigung gerissen). dem Auschwitz-Arzt Dr Josef EGINNE GEGEN 10 UHR 40 her alter Stiefel; muß an die Frage Longerich, ob er mit den Kremer zu bekommen, schei- mit dem Kreuzverhör von hundertmal solche Gefechte B entzifferten Polizeimeldungen nen bisher zu nichts geführt zu dem deutschen Historiker ausgetragen haben und zwar vertraut ist. Er bestätigt, daß haben; das Rijksinstitut in Peter Longerich. mit weit fähigeren Gegnern als er die in Washington durch- Amsterdam antwortet nicht. Longerich gibt zu, daß er im mir. studiert hat und einige von de- Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 25 Die Staatsanwaltschaft in ich um 16 Uhr noch nicht damit der SS: auch im »Svenska Dagbladet« Münster hat seit ihrem ersten fertig bin. Jeden Tag kommen Züge, je- und der »Korea Times«. Der Schreiben nicht mehr geant- Entschuldige mich, daß Dr. der mit über 1000 Juden aus Pressedienst bestätigt mir, daß wortet. Die Zentralstelle in ganz Europa an. Wir verarzten in der britischen Presse wäh- Longerich am Montag noch sie mit Erster Hilfe hier [der Ludwigsburg entschuldigt sich einmal für einen halben Tag Brief kommt aus Krakau, also rend meiner Kreuzverhöre der per Fax, daß dort nur unleserli- wird wiederkommen müssen. bezieht sich »hier« wohl auf Zeugen der Gegenpartei Still- che Auszüge liegen. Der Richter zieht ein langes Auschwitz], bringen sie mehr schweigen herrschte! Sehr be- Ich mache das neueste Bündel Gesicht aber alle anderen oder weniger provisorisch un- eindruckend, – so also funktio- ter und deportieren sie ge- niert das System (»Was, von Unterlagen fertig und brin- scheinen sich damit abzufin- wöhnlich weiter an das Weiße ge es um 10 Uhr zum Gericht. den. Meer oder in die Sumpfgebiete wir. . .?«) Die Angehörigen des In der Zwischenzeit ist zu meiner Weißrutheniens, wo sie alle – Am Nachmittag und dann wieder amerikanischen Anwalts G. Überraschung das ganze Wolff- sofern sie überleben (und die am Abend gegen sieben bringt sind da, alle fünf, sowie Dokument um 16 Uhr schon bei Juden vom Kurfürstendamm der Kurier von Mishcon de oder Wien oder Preßburg wer- Lawrence M. von Harvard. Der der Gegenpartei angekommen. den wohl nicht dabei sein) – Reya (Lipstadts Verteidiger) Gerichtssaal ist voll, als noch Es ist fünf Seiten lang und am Ende des Krieges zusam- zwei enorme Unterlagenpakete zwanzig oder mehr Leute nachdem der Richter einen menbleiben sollen, jedoch über meine »extremistischen« draußen geduldig warten, ob Blick darauf geworfen hat, for- nicht ohne daß sie vorher ei- Partner. Ich mache sie garnicht noch Platz ist und sie hereinge- dert er mich auf zu bestätigen, nige Straßen gebaut haben. gleich auf. Arbeite noch am (Wir dürfen aber nicht darüber lassen werden. daß ich, wie ich heute morgen sprechen.) Kreuzverhör von Longerich. sagte, das ganze Dokument in Biete Longerich an, dieses Doku- J. kommt am Abend und ich lasse CH TRAGE DEM GERICHT DIE Betracht ziehen werde. ment übers Wochenende zu sie nach Eintragungen über IAufzeichnungen von sondieren. Wer weiß, mit wel- Ewald Althans (den Hund) in vor (die vertraulichen Erklä- RAGE MICH, WAS SEIN ADLER- cher Ausrede er wohl am Mon- meinem Tagebuch suchen, die- rungen von Himmlers persönli- Fauge da wohl erspäht hat! tag kommt! se ausdrucken und in einem Ordner dafür abheften. chem Adjutanten, die er 1952 Longerich zögert, etwas dazu Ein Email kommt von James dem Institut für Zeitgeschichte zu sagen, bevor er es ganz gele- Buchan: »Wurde kürzlich gebe- gegenüber gemacht hat). In der sen hat. Ich biete mich an, das ten, für die Sonntagsbeilage der 26. Februar 2000 Passage, um die es mir hier ganze am Wochenende zu über- »New York Times« einen länge- geht, sagt W. folgendes: (Aus setzen. Das wird die Sache wert ren Artikel über Ihren Prozeß (Sonnabend) Folgende Zeilen ge- der engl. Übersetzung zurückü- sein, scheint es doch auf eine zu schreiben. . . hen um 1 Uhr 17 nachts per bersetzt:) wirklich seltsame Beziehung Da ist ja nett. Die ganze Presse Internet an meinen Trupp: »Himmler war in seiner Art zwischen Himmler und Hitler Ich habe jetzt das ganze Karl seltsam und gläubig; er hielt der Ostküste (USA) hat diesen zu verweisen, was den Holo- historischen Prozeß bisher ig- Wolff-Dokument für den Rich- an der Vorstellung fest, daß er ter übersetzt. Die Passage, um für den größten Kriegsherrn in caust anbetrifft – ein Wort, das noriert. Dagegen ist die Los An- im heutigen Sinn noch nicht die es mir geht . . . Hitlers Un- dem größten Krieg aller Zeiten geles Times, die einen längeren wissenheit in Bezug auf das selber Aufgaben zu überneh- existierte, als ich 1970 das Do- Bericht (von Kim Murphy) jüdische Problem, (zeigt daß) men und zu lösen hatte, die kument zum letzten Mal in der brachte, von der üblichen Seite Himmler den »Messias« ab- Hitlers Ideen in die Tat um- Hand hatte. sichtlich nicht eingeweiht hat. setzten, ohne diesen persön- kräftig zurechtgewiesen wor- lich damit zu belasten. Benutze die letzten zehn Minuten den. Ich bin einverstanden, ihn Ich werde Longerich Montag ausgiebig zu dieser Frage ver- Ungefähr im August 1942 dazu, den Zeugen mit drei Do- an einem Wochenende zu tref- kumenten zu konfrontieren: hören. Er wird natürlich sa- machte der SS-Reichsführer fen. gen, meine Lesart sei selbstge- ein paar dunkle Anspielungen: Dem Schreiben von Danneker recht, Wolff sei ein Lügner, Wolff könne sich nicht vorstel- (Die »New York Times« hat dann (Aug.1942), dem von Ahnert letzten Endes seinen Artikel usw. Mit Ihrer Hilfe möchte len, was man auf seine eigene ich die Sache jedoch gründlich Kappe nehmen müsse, um den (Sept.1942) und dem von Föhl nicht gebracht.) (Juni 1942). zur Geltung bringen. Bitte, ge- Propheten der nächsten zwei ben Sie mir Hinweise, Fragen, Jahrtausende frei von jedem Von einem davon habe ich keine mögliche Ausflüchte der Ver- Makel zu lassen. Kopie mehr übrig und ich ent- 25.Februar 2000 teidigung, usw. . . . und lassen Ihm [dem Reichsführer] war schuldige mich für meinen Sie sie mir möglichst bis nicht zu helfen. Um des deut- (Freitag) Um 9 Uhr 10 auf. Hur- Sonntagnachmittag zukom- schen Volkes und seines Füh- Mangel an Organisation. Rich- ter Gray bemerkt dazu, ich sei ra, heute kein Gericht. Fühle men. rers willen mußte er Dinge auf Michael M.«s Instruktionen sich nehmen, von denen nie- doch sonst außerordentlich gut mich gut. Richte diese Zeilen an Davenport, Lyons (Penguins mit Bezug auf das Gutachten mand je etwas erfahren durf- organisiert. Aber das ist für von Longerich haben sich als te. . . Der Reichsführer hatte heute auch das einzige lobende Anwälte): ziemlich scharfe Munition er- beschlossen, das jüdische Pro- Wort von ihm. Habe seit dem 15. Prozeßtag wiesen. Der Richter warf den blem an der Wurzel zu packen, (3. Feb.) keine elektronische Der deutsche Zeuge verbeißt sich Kopf immer wieder zurück, als da Himmler das jüdische Pro- Mitschrift erhalten. Habe Sie ich mit dieser Art von Fragen blem und den Bolschewismus bei jedem Dokument in Spitz- wiederholt auf diese Angele- kam. als praktisch gleich ansah.« findigkeiten, will sogar nahe- genheit angesprochen und ein 2.) Kann mir wohl einer von Peter Longerich erklärt einfach, legen, daß der Absatz, den Götz schriftliches Angebot gemacht, Ihnen den Text von dem täglich eine Summe in bar zu daß er sich dazu nicht äußern Aly in seinem Buch über die Ahnert-Dokument zukommen zahlen, die mir angemessen lassen? wird, ohne das ganze Doku- Endlösung zitiert, womöglich erscheint, und die mir erlau- ment gesehen zu haben. wichtigere, belastendere Vor- ben würde, täglich die Mit- 3.) Woher wissen wir, daß der Föhl-Brief aus der Akte über Das kann ich verstehen aber ich gänge verhüllt, woraus zu schriften im Internet als eine gemeinnützige Dienstleistung ihn im Berlin Document Cen- habe es seit Ende der 60er Jah- schließen ist, daß der ganze ter kommt? re nicht mehr in der Hand ge- für die Öffentlichkeit zugäng- Brief nichts wert ist. Nun ist lich zu machen. Bisher habe Arbeite bis drei Uhr morgens. Um habt. Es liegt im Institut in Aly Götz aber, wie ich klar- ich weder eine Bestätigung 9 Uhr 20 wieder auf. Die Post München. Ich werde versuchen mache, einer der Historiker, die meiner Anfrage noch eine Ant- bringt noch mehr Schecks. Wir es – sagen wir bis Montag – zu ich als Exterministen bezeichne wort darauf erhalten. müssen die Mitschriften wieder besorgen. und von dem der Zeuge heute Ohne eine bewußte Absicht ins Internet bringen. Der Richter bittet die Gegenpar- morgen noch in den höchsten Ihrerseits zu unterstellen, muß ich feststellen, daß Ihre Weige- Die folgenden Zeilen schicke ich tei um ihre Vermittlung bei der Tönen gesprochen hat; es ist rung, mir eine Kopie der tägli- noch einmal per Internet an die Beschaffung des Dokuments unwahrscheinlich, daß er auch chen Mitschriften in elektroni- Frankfurter Allgemeine Zei- aus München. nur ein Komma vernachlässigt scher Form zu überlassen, zu tung: hätte, das in seinem Sinne ge- meinem Nachteil ist; es hat Mein Kreuzverhör von Longerich Habe die Leser meiner Web- wesen wäre. meine Anmerkungen zur Mit- läuft am Nachmittag etwas schrift während der Kreuzver- seite aufgefordert, Ihnen ihre besser dank eines Abrisses (der Es stimmt, daß Aly anschließend höre zwecklos gemacht. Meinung über die Berichter- stattung von Frau Menasse zu gesetzlichen Gegebenheiten, das Dokument als Verschleie- Ich werde diese Benachteili- sagen. Im Gegensatz zu FAZ- rung bezeichnet, aber ange- gung dem Richter am Montag d.Ü.) von Michael Mills, einem Lesern können meine Leser vortragen. Fachmann in Australien. Es ist sichts der Beweislage ist das die Vorgänge im Gericht von mir außerordentlich nützlich nicht der Fall. Immerhin Wieder eine von der Form her Tag zu Tag anhand der Mit- auch insofern, als es mich die schreibt dieser Walter Föhl, ein gute Berichterstattung in der schriften des Gerichts verfol- Themen enger umreißen läßt. führender Umsiedlungs- Jewish Chronicle von heute. gen und sind somit besser un- terrichtet. Allerdings läßt es das Verhör organisator in Krakau, im Juni Längere Artikel erschienen langsamer vorangehen, sodaß 1942 an seine Kameraden von 18 Uhr 10- Uhr 15. Ein brasiliani- 26 ACTION REPORT Jul.20, 2000 scher Journalist ruft an. Er ist nisvoll und fragt, ob mir je- also auch diesen Einwand des chefs, gibt. Das Bundesarchiv offensichtlich ein Linker; seine mand den Ordner zum Gericht Fehlens notwendiger Spuren hat mir mitgeteilt, daß die Sig- Fragen grenzen an Feindselig- herüberbringen könnte. Ich er- mit Bezug auf die »Löcher« in natur, die die Beklagten mir keit und Unverschämtheit, so kläre ihm, daß B. ihre eigene dem Dach des Krematorium II angegeben haben, nicht richtig beende ich das Interview nach Schlacht zu schlagen hat. machen können. ist. fünf Minuten. Winke ein Taxi heran und ver- Die Dokumente zeigen aber unbe- Gray erwähnt Rampton gegenü- Arbeite bis 2 Uhr 30 an meiner schwinde Richtung Duke streitbar die Absicht derer, die ber, er habe wohl bemerkt, daß Webseite, bringe einiges auf Street, während hinter mir der die Deportierungen planten, er sein Kreuzverhör von mir den letzten Stand und korrigie- Gerichtssaal ganz voll ist und solche Lager zu errichten, was über Rechtsextremismus bis re einen Fehler in dem Bestell- draußen noch Leute Schlange daraus auch immer geworden ans Ende aufgeschoben habe. formular für das Vereinigte Kö- stehen. sein mag. Ich erinnere ihn, daß Ursprünglich war er nicht ge- nigreich. F. [ein U.S. Buch- Das Taxi bleibt gleich im er in »Politik der Vernichtung« neigt gewesen, das Gericht mit händler] will noch 200 GOEB- schlimmsten Stau aller Zeiten sinngemäß anerkennt, Himm- der Frage des Rechtsextremis- BELS haben. Wir werden das in der Oxford Street stecken; lers Telefongespräch mit Heyd- mus zu befassen. Nun hat er es Buch bald wieder in Druck ge- die Hin- und Rückfahrt dauert rich am 30. Nov. 1941 habe zum sich wohl als einen Leckerbis- ben müssen. 45 Minuten. Bei Benté im abge- Einhalten der Tötung von deut- sen für die Pressegalerie aufbe- dunkelten Zimmer ist es ganz schen Juden für viele Monate wahrt. Rampton hat vor, ein 27. Februar 2000 still wie heute morgen. geführt. Video vorzuführen. Ich werde Führe das Kreuzverhör von Das wird auch unangenehm für es nicht zulassen, wenn ich merke, daß es zusammen- (Sonntag) Um neun Uhr aufge- Longerich zu Ende. Bitte ihn, die Gegenpartei; der Richter geschnitten worden ist. standen. Dankesbriefe an Ame- das Karl-Wolff-Manuskript fragt, warum ich diesen Punkt rikaner. Informiere A. per Fax genau durchzugehen, Punkt für wiederhole, ich antworte, daß Ich sage, daß ich las, Herr über das Fehlen von Bezugnah- Punkt. Wir sind uns einig über ein Buch dieses Zeugen selber Rampton habe Israel um die men auf »Extremismus« (außer Himmlers mystische, religiöse diesen Punkt viel ausdrückli- Freigebung der Eichmann-Pa- in Verbindung mit Farrakhan, Seite aber nicht über die cher macht, als es die Gegen- piere gebeten. Er habe meinen Hisbollah, usw.) in ihrer Klage- Schlüsse, die Wolff daraus zieht partei in ihren Gutachten zuge- Beifall dazu und er könne jetzt schrift: in Bezug auf Himmlers aus- lassen hat. ja auch versuchen, die Das ist die einzige Bezugnah- schließliche Verantwortung für Longerich macht noch einige (für Himmler-Tagebücher aus der me auf »extrem« oder »Extre- die Massenvernichtung von Ju- ihn) nachteilige Feststellungen, gleichen Quelle zu besorgen! mismus« in der Klageschrift. den. Longerich hält das für eine bevor er den Zeugenstand ver- Der Richter sagt, es stehe nicht Sollte ich Richter Gray mor- selbstgerechte Fantasieer- lassen kann: Er nennt eine Mil- in seiner Macht, eine dahinge- gen nicht bitten, der Gegen- hende Verfügung zu erlassen. partei aufzuerlegen, daß sie klärung von Wolff, typisch für lion als die Gesamtzahl der To- sich ganz auf diese Frage be- die Zeit um 1952. desopfer von Auschwitz, er Die Gerichtsreporter verlangen schränkt? Ich komme mit ihm zu dem Doku- stellt in Beantwortung meiner 100 engl. Pfund pro Tag dafür, Von »rechtslastig« ist nur im ment von Horst Ahnert und Frage, ob diese Zahl alle Todes- daß wir die Mitschriften ins Buch (von Lipstadt) selber die dem Brief von Föhl. Die berei- ursachen einschließt, fest, sie Internet bringen. Das ist in Rede und zwar auf Seite 111 beinhalte alle einschl. Seuchen, Ordnung. Ich schicke sie einem Uhr »[Prof. Ernst] Nolte ist zu ten ihm einige Kopfschmerzen diesem Punkt mit Hinweis auf und er kann nur erklären, der Epidemien, Hunger, Überarbei- halben Dutzend meiner Histori- die Judenverfolgung der Nazis letztere stelle nur ein Tar- tung, Kälte, usw. Erstaunt ker zu und schreibe dazu: vor dem Krieg kritisiert wor- nungsmanöver dar, wie der fragt ihn der Richter, ob er das Heute morgen habe ich mich den und hat gesagt, er habe Historiker Götz Aly auch be- wirklich meine. bei dem Richter über das Aus- nur David Irving zitiert, den bleiben von Mitschriften in »rechtslastigen Verfasser his- hauptet. Longerich sagt, er denke, daß der elektronischer Form beklagt. torischer Werke«, und auf Sei- Die Erklärung ist nicht stichhal- Tod durch Krankheit in einem Der Richter runzelte die Stirn te 161 Uhr »1981 gründete tig! Ich gebe zu bedenken, daß Lager wie Auschwitz irgend ei- und verfügte dann, daß man Irving, der sich selbst als ge- sich jetzt erstaunlicher Weise ner anderen Form von Mord sie mir zur Verfügung stellen mäßigten Faschisten bezeich- zwei parallele geschichtliche gleichkommt. müßte sofern, ich mich ver- nete, seine eigene rechtslasti- pflichtete, sie nicht (im Inter- ge Partei. . .« Versionen eines Vorgangs her- Der Richter zuckt sichtlich mit net) zu veröffentlichen, bevor . . . was natürlich nicht stimmt. ausschälen: (a) die etablierte den Achseln, die Verteidiger- eine diesbezügliche Überein- Mal sehen, was er meint. Version des Holocaust oder der gruppe der Beklagten kocht vor kunft getroffen würde . . . Endlösung, die der überein- ohnmächtiger Wut über die Ich lege diese Mitschriften Die Tageszeitung Ha’aretz kün- stimmenden Meinung deut- »falschen« Antworten ihres ei- hier an mit der Auflage, daß Sie digt heute in Israel an, daß davon keine Kopien für Dritte scher Historiker entspricht – genen Zeugen. Herr Rampton an die israeli- machen sondern sie nur für die jedoch den Mangel hat, daß sche Regierung appelliert hat, Ich schließe mit Fragen über die diesen Prozeß benutzen. Ich es kein einziges zeitgeschichtli- die Erinnerungen von Eich- Horthy-Hitler-Unterredung hoffe, in den nächsten 24 Stun- ches Dokument gibt, auf die sie den oder etwas mehr die erste mann freizugeben. Das ist inte- vom 16. April 1943 und Hitlers sich stützen kann, und (b) eine Bezugnahme auf den »jüdi- Bezahlung gemacht zu haben ressant. M. ruft um 13 Uhr 34 und sie dann wieder ins parallele Version, die von uns an, und als ich ihm dies erzäh- schen« Ursprung der Bomben- Internet zu bringen. dissidenten Historikern aufge- le, meint er, »Ja, und warum angriffe auf Frauen und Kin- Um 19 Uhr 19 ruft Wieland K. stellt wurde und die den Vorteil nicht auch die Himmler Tage- der, womit ein Standpunkt, den aus Norddeutschland an und hat sich auf Dokumente zu bücher, wenn sie schon einmal Evans verteidigte, korrigiert erzählt, daß die deutschen stützen, die Longerich und Ge- dabei sind!« ist. Fernsehnachrichten gerade be- nossen nur aus dem Weg räu- Bei der Rückbefragung schleppt kanntgegeben haben, daß Isra- men können, indem sie sie als Rampton seinen Zeugen durch el die Eichmann-Papiere für »trivial« (das Schlegelberger- 28. Februar 2000 eine Reihe von Themen. Er hält einen Prozeß, der in London Dokument), »gefälscht«, »selbst- sich furchtbar lange bei läuft, freigegeben hat. Er wird (Montag) Um 7 Uhr 50 auf; Benté gerecht« (Wolff-Manuskript) Himmlers Taschentagebuch mir jetzt meine Sammlung ori- ist offensichtlich sehr krank. oder als »Tarnung« (der Föhl- vom Juli 1942 auf, einem Be- ginaler Eichmann-Papiere Bringe Jessica zur Schule, ma- Brief usw.) abtun. such in Auschwitz, einer Mahl- (endlich) per Kurier in unge- che die letzten Unterlagen für Was das Ahnert-Dokument anbe- zeit mit Hitler, usw. Wenn man fähr neun Tagen zurückschi- heute fertig und fahre mit dem trifft, sagt Prof. Longerich mich gefragt hätte, hätte ich cken, und fragt, ob das früh Taxi zum Gericht. zuerst, er wisse nichts davon. darauf hingewiesen, daß eine genug wäre. Um 10 Uhr 30, als der Richter ge- Aber er hat es selber veröffent- Person im Tagebuch und auf Um 22 Uhr 23 ruft ein M. an und rade hereinkommt, merke ich, licht, erinnere ich ihn, und dem Foto von dieser Reise fehlt: sagt, daß »Radio Four« von mei- daß ich den falschen Ordner zwar im Anhang zu einem Buch Karl Wolff! ner kommenden »öffentlichen mitgenommen habe. In meiner von 1989. Auspeitschung« wegen Rechts- Panik schlage ich sie ein paar Er erklärt daraufhin, daß ja auch NSCHLIESSEND WERDEN DIE extremismus berichtet. Ich Mal auf und zu, als ob ich hoff- niemand je irgend eine Spur verbleibenden Punkte be- gebe ihm einen Abriß dessen, te, sie würde sich wie durch ein A von den »Baracken« gefunden sprochen. Ich bestehe darauf, was wirklich gelaufen ist. Dann Zauber in die richtige verwan- hat oder den Zeltlagern, die er- daß die Gegenpartie mir die arbeite ich bis 3 Uhr 45 früh an deln. Es ist überhaupt nicht der richtet wurden, um die depor- richtige Ablageziffer des Doku- der Vorbereitung für das Ordner für das Kreuzverhör. tierten Juden in Rußland, am ments vom 1. August 1941, ei- Kreuzverhör des deutschen Stottere meine Entschuldigung – Weißen Meer, in Düsseldorf, nem Brief von »Gestapo-Mül- »Experten« in Sachen Extre- Richter Gray ist sehr verständ- usw. aufzunehmen. Ich hätte ler« an die Einsatzgruppen- mismus, Prof. Funke (Honorar Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 27 auch $200,000). David Irving »besitzt viele der Vorzüge der begabtesten Historiker. Er ist auf jeden Fall niemals geistlos. Prof. Lip- 29. Februar 2000 stadt dagegen scheint so geistlos, wie es nur ein selbstgerechter Vertreter des Zeitgeistes (»political correctness«) sein kann. (Montag) Um 7 Uhr 45 auf, um Wenig andere Historiker hatten je von ihr gehört bis zu Jessica zur Schule zu bringen. diesem Prozeß. Die meisten werden nichts wieder von ihr Sie verströmt Glück und Freu- hören wollen. Herr Irving, wenn er nur aus diesem Prozeß de auf dem ganzen Weg von un- etwas lernt, hat uns noch viel Interessantes zu sagen.« – Sir serer Haustür bis zur Schule. J K, The Daily Telegraph Um 10 Uhr 30 zum Gericht. Der Richter hört sich meinen Vor- Er ließ mich das auch begründen, ohne mich je zu trag an, mit dem ich das Eich- The Daily Telegraph unterbrechen. Alles, was ich zu tun hatte, war nur, mann-Manuskript einzusehen auf Herrn Irvings Fragen zu antworten. Diese bezo- gen sich auf meine Meinung von ihm als Historiker. verlange, nachdem ich aus isra- Er brachte Zitate aus positiven Besprechungen elischen Zeitungen und der Der Prozeß von David Irving seiner Bücher durch mich. Könnten solche Beur- Washington Post von heute er- – und mein Anteil an seinem teilungen, fragte er, wirklich vereinbar sein mit fahren habe, daß es schon in gegenteiligen Beurteilungen durch andere Histori- den Händen der Gegenpartei Niedergang ker? ist. Er weist Lipstadts Anwälte Glückerlicherweise brauchte ich nicht meine an, mir eine vollständige Kopie Meinung von Prof. Lipstadts Werk zu sagen. Ich von John Keegan heute bis Büroschluß zukom- hatte immer Irvings außerordentliche Fähigkeit men zu lassen. Um 16 Uhr Redakteur für Landesverteidigung gepriesen, und tue es auch heute noch, Hitlers militärische Führung zu beschreiben und zu analy- schik-ken sie sie mir auf Dis- sieren, was diesen während des 2. Weltkriegs haupt- kette, also nur Stunden, nach- DIE Nachricht, daß David Irving seinen sächlich beschäftigte. Das bedeutet aber nicht, daß dem sie das Dokument selber Beleidigungsprozeß verloren hat, wird sicher eine ich Irvings Ansicht teilte, Hitler habe nicht von dem aus Israel erhalten haben. Schockwelle durch die Gemeinschaft der Histori- Holocaust »gewußt« bis zum Oktober 1943. Diese ker des 20. Jahrhunderts schicken. Der Richter bekommt von mir die Ansicht war »pervers«, sagte ich. Seit über einem Jahr dreht sich die lockeren Ge- Was ich damit meine? Ich meinte, sagte ich, daß formelle Zusicherung, daß ich spräche zwischen ihnen um die Frage, ob er verlie- es nur in diesem Prozeß ver- es gegen jede Vernunft geht oder gegen den gesun- ren wird oder nicht, ein Thema bei dem sich jeder den Menschenverstand. Würde es aber nicht die wenden werde, d.h. nicht auf bedeckt hält. »Es hängt davon ab, ob der Richter für außergewöhnlichste, geschichtliche Entdeckung meiner Webseite anbringe. das Leugnen des Holocaust oder für den Rufmord sein, fragte Irving, wenn man nachweisen könnte, Erst entwickelt sich eine Diskus- eintritt,« war die allgemeine Ansicht. »Im ersten daß er (Hitler) nicht über den Holocaust Bescheid sion über die Frage, ob die Do- Fall, wird er verlieren, im zweiten kann er vielleicht wußte? Das war ein seltsamer Augenblick: Ich davonkommen.« kumente jetzt frei (»in the erkannte plötzlich, daß Irving glaubte, Hitlers Un- public domain«) geworden sind. Was die Unterhaltungen Eingeweihter bedeute- kenntnis könnte nachgewiesen werden. ten, ist folgendes: Herr Irving könnte den Richter Ich verließ den Zeugenstand, blieb aber den Rest Ich argumentiere, daß sie seit durchaus überzeugen, daß es von Professor Lipstadt ihrer Übergabe an die Gegen- des Vormittags da, um den Fortgang des Prozesses ungerechtfertigt war, ihn schlechter historischer zu sehen. Herr Irving ist eine sehr imponierende partei und schon allein auf Methodologie zu bezichtigen. Daran war ihm gele- Figur. Er ist ein großer, starker, gut aussehender Grund ihrer Erwähnung in die- gen und er hätte seine Sache sicher gut vorgetragen. und ausgezeichnet angezogener Mann, eine Er- sem Prozeß in den »Bereich der Als der Prozeßbeginn näher rückte, wurde über scheinung wie ein führender Kronanwalt. Er be- Allgemeinheit« gekommen sind. die Frage diskutiert, wer denn nun aufgefordert trägt sich auch wie ein Kronanwalt, stellt er in Richard Rampton QC überschüt- worden war, als Zeuge zu erscheinen. Schließlich einem bestimmenden aber immer höflichen Ton gehörte ich dazu. Ich lehnte ab - ebenso wie andere. tet mich mit sarkastischen Zu- präzise Fragen, die von seiner in alle Einzelheiten Frühere Erfahrungen hatten mich zu dem Schluß gehenden Kenntis einer enormen Masse von Vor- rechtweisungen, sagt, daß Herr gebracht, daß es zu nichts als Ärger führt, wenn gängen zeugt. Irving ja keine Ahnung von man in Sachen Irving Partei ergreift. Entscheidet Die stand da überall um uns herum, in Hunderten Recht habe und daß ihre Er- man sich gegen ihn, so beschuldigen einen seine von Ablagekartons, wo auf Tausenden von Seiten wähnung allein kein ausrei- Mitarbeiter Vorurteile zu haben. Bei dieser Gele- und in Millionen von Worten festgehalten ist, was chender Grund sei. genheit wurde mir Feigheit vorgeworfen. in Hitlers Europa getan und erlitten wurde. Irving Richter Gray scheint verblüfft; er Mit der Ablehnung war es aber noch nicht getan. kennt seine Materie Absatz für Absatz. Er ist zwei- murmelt, daß es seiner Mei- Im vergangenen Herbst sagte mir Herr Irving, er fellos ein ausgezeichneter Archivar. beabsichtige, mich durch das Gericht vorladen zu nung nach doch so ist. Fräulein Kurzum, er besitzt viele der Vorzüge der begab- lassen, und im Januar erhielt ich dann die Vorla- testen Historiker. Er ist auf jeden Fall niemals Rogers, Rampton jüngere Kolle- dung. Ein Scheck über 50 engl.Pfund lag dabei, gin, flüstert etwas und Ramp- geistlos. Prof. Lipstadt dagegen scheint so geistlos, sodaß es sich um eine gerichtliche Aufforderung wie es nur ein selbstgerechter Vertreter des Zeit- ton nimmt dann bereitwillig handelte, die vollstreckbar war. Ich mußte erschei- geistes ("political correctness") sein kann. Wenig Abstand: Er habe soeben erfah- nen, ob ich wollte oder nicht. andere Historiker hatten je von ihr gehört bis zu ren, daß laut Rechtsquellen ein In Wirklichkeit lief mein Auftritt dann aber diesem Prozeß. Die meisten werden nichts wieder Erwähnung genügt, um das Do- schmerzlos ab. Herr Irving war anständig genug, von ihr hören wollen. Herr Irving, wenn er nur aus kument frei zu machen. mir gleich zu Anfang Gelegenheit zu der Erklärung dieem Prozeß etwas lernt, hat uns noch viel Inter- zu geben, daß ich nicht freiwillig gekommen war. essantes zu sagen. Ich frage: »Mein Lord, würden Sie bitte somit feststellen, wer von Sir Johns mutiger Artikel (aus dem diese Zeilen entnommen sind) erschien am . April  – an dem Morgen, als die uns also Recht hatte?« Richter übrige Londoner Presse durchweg ausführlich über Richter Grays außerordentliches Urteil berichtete. Er ist von Zeitungen in verschiedenen Teilen der Welt nachgedruckt worden, darunter La Stampa (Italien), National Post (Kanada), Gray sagt daraufhin lächelnd: Le Monde (Frankreich). Woanders hat er Entrüstung hervorgerufen. »Herr Irving, Sie hatten recht.« Rampton beginnt sein Kreuzver- hör mit der Vorführung von nicht im gleichen Bildrahmen und ich alt und daß sie Sachverhalte geht. Der Richter fünf »Extremismus«- Videos. mit ihren Schlüsselpersonen Deutschlands Zukunft sind. ist nur an einigen Namen inter- Eins ist erheblich zusammen- wie Robert Faurisson, Ernst Dann wieder, als ich ärgerlich essiert, ungefähr einem Dut- geschnitten und zwar dreimalig Zündel u.a. erscheine. Ich ma- die Verrückten in der ersten zend von Leuten, die ich kenne, – zuerst durch Michael che darauf aufmerksam, und Reihe anschreie, die den Hitler- und will, daß ich Funke nur Schmidt, den Kameramann, Richter Gray sagt dazu, daß er gruß bieten (zweifellos von ei- nach diesen befrage. Das ver- dann durch die Leitung des auch darauf gewartet hat, mich ner der vielen internationalen einfacht die Sache. Programms »Dispatches« für in den Videos zu sehen. Nachrichtenfilmdienste gut be- Als ich mich mit einem dieser Na- »Thames TV« und schließlich Das Video von meinem Vortrag in zahlt dafür). men befasse, unterbricht mich durch die Anwälte der Beklag- Halle (Nov.1991) ist unbefriedi- Der hiesige Korrespondent der der Richter, entschuldigt sich ten selbst. gend: Es ist an drei Stellen »Süddeutschen Zeitung« hält und sagt: »Herr Irving, ich un- Der Richter entscheidet während meiner kurzen An- mich hinterher auf; ich nehme terbreche Sie diesmal nur, um schließlich, daß er die Videos sprache unterbrochen, jedesmal ihn mit zu einem Imbiß nach zu sagen, daß Ihre letzten Fra- nur als eine Art Galerie der wenn der Kameramann eine unten. gen hier genau der Weise ent- Bösewichter ansehen wird – als neue Einstellung sucht; dabei Nach dem Mittagessen verhöre sprechen, in der ein Kreuzver- Beweis dafür, mit wem ich ge- ist dann auch die mitlaufende ich Prof. Hajo Funke. Sein hör geführt werden sollte.« Das sehen wurde. Die Verteidigung Tonaufnahme unterbrochen: Deutsch ist ausgezeichnet, sein war nett. hat den Ärger, daß ich aber die Das erste Mal, als ich den Zu- Englisch weniger, wenn es um Im großen und ganzen war es ein meiste Zeit in den Videos gar- hörern sage, daß sie jung sind die Formulierung komplexer erfolgreicher Tag, hat der Rich- 28 ACTION REPORT Jul.20, 2000 ter doch praktisch das meiste »Beweispotential« der Videos als nicht relevant, mich nicht betreffend und auch nicht von Interesse für ihn abgelehnt. Das Eichmann-Manuskript Am 28. Februar 2000 kündigt die Presse LEIBT DIE FRAGE, WARUM die an, daß Israel Eichmanns in der Haft BGegenpartei denn bloß in geschriebene Erinnerungen den Anwäl- diesem fortgeschrittenem Sta- ten der Beklagten überlassen hat. Richter dium des Verfahrens meinte, Gray verfügt, daß sie Herrn Irving sie müßte nach Israel gehen, sofort eine Kopie davon zukommen las- um die Eichmann-Dokumente sen. Rampton macht keinen Gebrauch zu bekommen. Es kann sich von dem teuren Stück. Herr Irving läßt nicht nur um eine Einlage für das Dokument mechanisch ablesen nach die Pressegalerie handeln. Schlüsselworten wie »Hitler« und »Füh- Wenn die Verteidiger der Be- rer«. Er kommt zu dem Schluß, daß die klagten denn schon einen Aus- Erinnerungen Eichmanns für ihn nützli- flug unternehmen wollten, war- cher sind als für Deborah Lipstadt. um dann nicht nach Auschwitz, auf das Dach des Krematori- ums II, um ausgerüstet mit ei- denen wesentliche Dinge über befragen. Zu dem neuen Mate- kommentiert, die inzwischen ner Schaufel nach den Schacht- Hitler oder den Führer stehen. rial gehört eine maschinenge- auf meiner Webseite sind (und öffnungen für den Einwurf des Er sagt jedoch, daß wir uns schriebene Kopie der dreimal für die ich kräftig habe zahlen Blausäuresalzes zu suchen? heute nicht damit befassen zusammengeschnittenen Video- müssen): Ich verhöre bis 16 Uhr 30 und können; das ist in Ordnung. Anthologie. Mein lauter Protest Mit Ausnahme von Chris nehme den Reporter der »Süd- Ich fahre mit meinem Kreuzver- gegen diese Sorte von Beweis- Browning haben all die andern drei Geschichtsexperten auf deutschen Zeitung« , der übli- hör von Prof. Funke fort. Er material führt zu nichts. che linke Typ, mit nach Haus. die Masche zurückgegriffen, scheint ein wenig erschöpft, sei- Herr Rampton zeigt einen Brief immerzu jedes Dokument, das Drucke schnell die Eichmann-Dis- ne Antworten kommen langsam vor, den ich an Dr. Frey und Sie erwähnen, erst sehen zu kette aus und suche systema- und manchmal unklarer heraus meine Münchener Anwälte am wollen oder, wenn sie sich mit tisch nach allen belangvollen als gestern. Er ist auch sicht- 30. Jan. 1991 gerichtet hatte schwierigen Fragen oder neuen Unterlagen konfron- Textstellen, in denen die Worte lich leichter verärgert, (wobei sie viel davon herma- »Hitler« oder »Führer« vorkom- tiert sahen, unverbindliche besonders als ich mich über den chen, daß es »der« Jahrestag Antworten zu geben. men. Werde diese zusammen- Verweis auf einen »Konsens der ist). Rampton gibt Funke zu be- Ich denke, sie wurden von stellen und morgen dem Rich- Fachleute« lustig mache, auf denken, daß jeder, der Deutsch- der Gegenpartei angewiesen ter geben. Es sind ein halbes den er sich oft als eine seiner land in seinen alten Grenzen so zu handeln, um durch ihr Dutzend Seiten. Keine Überra- ausschlaggebenden Quellen be- wiederhergestellt sehen will, Verhalten folgenden Eindruck zu vermitteln: schungen darin, denke ich. ruft neben den »Sozialwissen- ein Rechtsextremer ist. Ich hole Arbeite wieder bis 15 Uhr 30 aber Nr.1 Es vermittelt den Ein- schaften«, die er als seine ande- dann aus dem Zeugen das Zu- druck, daß richtige Historiker es wird mir schwerer. re angibt, wenn er gewisse Leu- geständnis heraus, daß das Ihnen nicht trauen können. te oder Organisationen als deutsche Grundgesetz, das auf- Nr.2 Es vermittelt den Ein- 1. März 2000 rechtsextrem bezeichnet. recht zu erhalten er einmal ge- druck, daß richtige Historiker Es ist schwer abzuschätzen, ob schworen hat, es jedem deut- vorsichtig mit ihren Urteilen sind. (Mittwoch) Wieder ein Monat her- solch pseudo-akademisches schen Staatsbürger auferlegt, die Wiedervereinigung Ich denke aber auch, daß es um und der Prozeß schleppt Zeug dem Gericht imponiert. sich als Bumerang für die Ge- sich immer noch hin. Um 7 Uhr Wenn es doch so ist, dann helfe Deutschlands in seinen alten genpartei erweisen wird, und 50 auf, um Jessica zur Schule uns Gott! Ich kann daran Grenzen zu erstreben ! zwar in mehr als einer Hin- sicht: zu bringen. Heute sind wir früh überhaupt nichts ändern. Man Was mir in diesem kleinen Bün- Erstens . . . ihre Verteidiger genug dran. kann keine rationalen Argu- del Unterlagen Schwierigkeiten mente dagegen ins Feld führen, bereitet, ist die antisemitische scheinen lächerlich stuhl- Ich sortiere zehn Packen von Fo- verhaltend und kleinlich zu tos aus, die von deutschen Tref- genauso wenig wie man Suppe Bemerkung (Judenpack), die sein. Zweitens, sie machen den fen stammen, bei denen ich ei- mit Stäbchen auslöffeln kann. Zündel in Hagenau machte. Eindruck, steckenzubleiben, Richter Gray wird immer unge- Eine andere Sache (jedoch we- was sie wiederum als ignoran- nen Vortrag gehalten habe: Die ter erscheinen läßt, als sie es Zuhörer sind alle ruhige Bürger duldiger, als mein in die Einzel- niger schwerwiegend), auf der Rampton herumreitet, ist mei- wahrscheinlich sind. Drittens gesetzteren Alters – keine heiten gehendes Kreuzverhör hindert es sie daran, einen Glatzköpfe oder Transparente sich in die Länge zieht, denn ne Reaktion auf die Beschrei- spontanen Dialog aufzuneh- sind darauf zu sehen. jede meiner Fragen löst von bung eines Augenzeugen von men, bei dem sie ihre Intelli- »tragbaren Ein-Mann-Gaskam- genz im schnellen Abschlag Um 10 Uhr 20 im Gericht. Ein is- seiten des Zeugen endlose und mern«. Diese Vorstellung habe hätten beweisen können. raelischer TV-Aufnahmestab oft nicht zum Thema gehörende ich in vielen Vorträgen lächer- Viertens läßt ihre Unfähigkeit, wartet draußen und umringt Antworten aus. einen entgegengesetzten lich gemacht. Rampton bringt mich für ein Nachrichten-Inter- Schließlich am Ende seiner Ge- Standpunkt gelten zu lassen, ungeachtet meines Einspruchs view. Aus einem Augenwinkel duld sagt Richter Gray, er gebe sie als ideologisch verbohrt nur dieses Zitat, das heißt los- und nur in offen vorgeschrie- bemerke ich einen Rüpel mit mir noch praktisch eine halbe gelöst aus seinem Kontext. benen Bahnen denkend er- Jarmulka-Kappe, wie er eine Stunde nach dem Mittagessen, scheinen. Als ich in einer Frage mich auf Kehrtwendung macht und mir um das Verhör abzuschließen; Daraus ergibt sich das Bild, in das Gebäude folgt; er ver- ich solle nur nach den größeren den Umstand beziehe, daß ein daß Sie Kreise um diese Grup- schwindet aber bald. »Bösewichtern« der Galerie fra- städtischer Beamter in Mün- pe von eng zusammengetriebe- chen eine Aussage machen nen Historikern ziehen. Es Der Gerichtssaal ist voll von isra- gen. Das macht mir Kopfzer- durfte, auf Grund derer ich im gibt meinem Eindruck nach elischen Jugendlichen und ei- brechen, weil Rampton dann ganzen »deutschen Reich« keine keinen Zweifel daran, daß Sie ner Gruppe französischer Stu- sicher die Punkte ausschlach- sie alle übertrumpft haben. Aufenthaltsgenehmigung mehr denten (oder war das gestern?). ten wird, zu denen ich nicht ge- Benté scheint es nachmittags bes- habe, denkt Rampton, daß mir Die Israelis sind ziemlich dreist kommen bin. ser zu gehen aber nicht mor- da die Zunge ausgerutscht ist und einer von ihnen rempelt Am Ende des Nachmittags be- gens. . . Mache mir aber weiter (in dem Sinne von Freud). Ich mich im Korridor an. Starke fragt Rampton den Zeugen Sorgen um sie. kläre ihn auf, daß es ironisch Jungs! Das Gericht beginnt um noch einmal eine Stunde lang gemeint war und ich angenom- Am Abend empfange ich bis 20 10 Uhr 35. dazu. Er zieht nun neue Unter- men hatte, daß er als ein Meis- Uhr eine Schar von Journalis- Ich gebe bekannt, daß ich die lagen heran, wogegen ich Ein- ten – von der »Süddeutschen spruch erhebe; der Richter er- ter des Sarkasmus das wohl kompletten Eichmann-Papiere sofort erfaßt hätte. Zeitung«, von verschiedenen ausgedruckt habe und gebe laubt mir dann, den Zeugen zu israelischen Zeitungen, vom Achtzig Emails warten am Abend dem Richter die fünf Seiten, in diesen Punkten noch einmal zu Zweiten Deutschen Fernsehen auf mich. Darunter eins von und anderen Medien. Jessica meinem Experten K., in dem er beschließt, sich den Interviews * According to an item in The Times, Apr. , , in fact they did die gerichtlichen Mitschriften try (    ). anzuschließen. Die Eichmann- Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 29 Erinnerungen scheinen das In- nicht Prof. Funke. Mal für erfolglos hielt. angabe in den Fußnoten vier teresse der Medien an diesem Zu Nr. 3 sagt der Richter, daß es Er kommt jetzt mit den Kinna- Unterlagen oder Bücher ge- Prozeß wachgerüttelt zu haben zwischen mir und meinen An- Dokumenten an. Ich stimme nannt sind, nicht nur Daluege – und morgen geht die öffentli- wälten auszumachen sei und allen seinen Feststellungen in (ich muß jetzt aber in diesen che Auspeitschung weiter. diese sicher die richtigen Maß- Bezug auf dies Dokument zu nachsehen, wenn ich nach nahmen treffen würden. und stelle damit meinen eige- Haus komme). 2. März 2000 Zu Nr. 4 sagt der Richter, er sehe nen Standpunkt keineswegs in 2. Zu der Eintragung im es auch so und ich sollte von Frage. Ich gebe aber zu beden- Goebbels-Tagebuch vom 13. (Donnerstag) Ein ziemlich komi- meiner Verpflichtung entbun- ken, daß Kinna ein ganz klei- Dez. 1941 Uhr Sie wollen scher Tag. Arbeite bis 3 Uhr 30 den werden, daß das jedoch ner SS-Mann war (ich sage, ein immer noch nachweisen, daß früh an der Vorbereitung mei- schwierig sein würde, solange »corporal« aber als ich zu Hau- ich 1992 in Moskau Goebbels« ner Widerlegungen für das Rampton Einspruch erhebt, se nachschlage, stellt sich ganze Wiedergabe von Hitlers Kreuzverhör heute. Stütze nachdem er den Israelis sein heraus, daß ein Untersturm- Rede über die Judenfrage gele- mich da in erster Linie auf mei- Wort gegeben hat. Dieser sagt führer tatsächlich einem sen und sie bewußt unterschla- ne Tagebucheintragungen zu (-) ein wenig geheimnisvoll, daß »second lieutenant« entspricht), gen habe (»Manipulation«). und Faurisson, usw., denn die Israelis ihm zu verstehen und seine Redegewandtheit Meine Antwort ist ehrlich: (a) Rampton wird dem Gericht gegeben haben, die ihm über- wohl nicht so ist, daß man die Ich bin nie soweit vorangekom- wohl ein großes Feuerwerk vor- lassene Kopie sei vollständiger Worte, die er im einzelnen be- men mit dem Lesen der betref- führen wollen. Mein Personal als die für die Öffentlichkeit nutzt, allzu genau nehmen fenden Mikrofiches, weil mich hat Wochen daran gearbeitet, freigegebene. könnte. die »Sunday Times« nur beauf- aus meinen Tagebüchern die Zu Nr.5 fragt der Richter besorgt, Dann zu meinen Kontakten mit tragt hatte, die sich auf Pearl entsprechenden Stellen heraus- um was es da wirklich ginge. den »Extremisten« aus der Harbor beziehenden Stellen zusuchen. Ich sage, um zwei Dinge: Die »Bösewichter-Galerie« überge- aus der Periode zu besorgen. (b) Auch wenn ich den Absatz gese- Um 9 Uhr 30 ruft eine Dame vom Nichtzulässigkeit des Videos hend versucht Rampton jeden hen hätte, hätte ich ihn nicht OSS (Office for the Supervision (womit ich wohl nicht durch- Zweifel daran auszuräumen, fotokopiert, da es sich einfach of the Solicitors) an in Bezug komme) und das Vorgehen der daß ich oft bei Veranstaltungen um die bekannte alte Hitler – auf die von mir im April 1998 Gegenpartei, indem sie mir un- der »National Alliance« gespro- »Schallplatte« über seine Pro- eingereichte Beschwerde über gesetzlicher Weise im April chen hätte und 1983 – also vor phezeiung vom 30. Jan. 1939 Mishcon’s Vertrauensbruch, das letzten Jahres die Videos vor- siebzehn Jahren – vor der handelte. seine Nutzung des Halle-Videos enthielt. Dieser letzte Umstand »British National Party«. Die für den Prozeß darstellt. spielt in der Kostenfrage eine Erwähnung der letzteren hängt 3. Zu meiner Vermutung, daß die mit einem Dokument der britische Regierung die Um 10 Uhr 30 zum Gericht. Ich Rolle, wie beide Parteien wohl »British National Movement« Gaskammergeschichte »erfand« beginne mit dem Vortrag von wissen, und mag deshalb von zusammen, was immer für ein und zu Propagandazwecken fünf Punkten für Richter Gray. Bedeutung sein. Verein das auch ist, und da gibt über Rundfunk nach Deutsch- 1. Ich habe die Verteidigung Im Verlauf des Tages bestimmt wiederholt gebeten, mir vor- Richter Gray, daß wir uns mit es nur eine Veranstaltung, bei land brachte: Ich muß nun Un- schriftsgemäß die Vorträge auf der letzteren Angelegenheit un- der ich einen Vortrag hielt und terlagen für den Richter zu- Diskette zur Verfügung zu stel- ter Nr.5 am Montag auseinan- wobei die Zuhörer als »zum Teil sammenstellen mit allen Er- len, sodaß ich schnell die aus dersetzen werden. von der BNP« bezeichnet wer- wähnungen von »Gaskammern« ihrem Kontext herausgerisse- den, die übrigen aber ausdrück- im Radio und in anderer Form nen Stellen finden kann, die Mein letztes Kreuzverhör durch die Verteidiger der Beklagten Richard Rampton wird gegen lich als Mitglieder des »Monday in der für Deutschland be- Ihnen sozusagen durch die 10.45 Club« (der regierenden konser- stimmten englischen Propagan- Stäbe ihres Käfigs vor die Füße vativen Partei) und anderer da von – sagen wir Ende 1941 wieder aufgenommen und endet geworfen haben. Ich möchte Vereine. an. Sie bitten, diese Verteidiger um 15 Uhr. Er beginnt mit der jetzt anzuweisen, daß sie mir Vorführung einer Video- Denke nicht, daß Richter Gray da die Texte besorgen. aufnahme von einem Teil mei- viel mit anfangen kann. Die ND DANN IST DAS KREUZ- 2. Ich habe Übersetzungen nes Vortrags in Hamilton, Verbindung mit der NA (Natio- Uverhör plötzlich vorbei. Die der Polizeiunterlagen besorgt, Ontario. In dem Teil kommt nal Alliance) ist weniger dürftig anstrengenden Nächte für die beweisen, daß meine Ver- auch die Passage vor, in der ich aber kaum intensiver: Erich mich, und in den letzten Wo- sion der Ereignisse (in Mün- Gliebe, der meine Veranstal- chen) am 21. April 1990 den mich über den Augenzeugen- chen auch für mein Personal, Tatsachen entspricht und bericht von einer tragbaren tungen in Cleveland organi- scheinen für die Katz gewesen Prof. Funkes nicht. »Ein-Mann-Gaskammer« lustig siert, hat mir 1990 einen Brief zu sein. 3. Die Verteidigung hält meh- mache sowie meine Erwähnung geschrieben auf einem Bogen Wir stellen einen Zeitplan für die rere meiner Videos und ande- mit einem Zeichen in der obers- abschließenden Phasen auf. Ich rer Materialien zurück, was eines ASSHOL-Vereins.* Ich glaube nicht, daß er damit viel ten linken Ecke, das sich als nehme Terry Lloyds freies Taxi meine Vorbereitung auf diese das der NA erweist. Kreuzverhöre behindert. Sie Eindruck macht. nach Haus, nachdem ich alle hatten vorher schon meine Die Tatsache, daß Rampton nun Die fliegenden Blätter, die meine Ordner und Bücher aus Kästen mit Ordnern und mein zum zweiten Mal versucht den anderswo in dem dem Gerichtssaal geholt habe. Ablagesystem vollkommen ru- Richter dafür zu interessieren, Versammlungsraum ausgege- Michael W. faxt mir die zwei iniert, was meine Zusammen- ben wurden und die Rebecca stellung von Unterlagen sehr läßt vermuten, daß er das erste neuesten Artikel aus der verlangsamte. Guttman (die Spionin der ADL »Frankfurter Allgemeinen«. 4. Da das Eichmann-Manus- vor Ort) für meine Gegner be- Beide sind eine extrem verzerr- kript jetzt frei geworden ist, sorgt hat, enthalten Ausdrücke te Berichterstattung über den nachdem Der Spiegel und an- der »White Power« Bewegung. Prozeß durch Eva Menasse. Sie dere davon berichteten, kann Rampton weist auf die großen bekommt (und verdient) dieses ich wohl auch von meiner Ver- »W’s und »B’s für »White« und pflichtung (es nur im Prozeß Email von mir: zu verwenden, d.Ü.) entbun- »Black« hin. Ich weise darauf Ihre letzten beiden Artikel den werden? hin, daß die Zeitung The Daily waren besonders infam, wenn 5. In Bezug auf das Halle-Vi- Telegraph den gleichen Schreib- nicht verlogen. Die Gerichts- deo . . . möchte ich nächste Wo- stil verwendet. protokolle werden es beweisen und Ihre Zeitung wird das che Anträge hinsichtlich sei- Am Nachmittag wird einige Zeit ner Zulassungsfähigkeit vor hoffentlich von meinen Freun- Gericht stellen. auf Fragen nach Zusammen- den zu hören bekommen! Der hängen verwendet, die die Ge- Richter hat schon eingesehen, genpartei aufgestellt hat. daß es überhaupt keinen Nach- Zu Nr.1 verfügt der Richter, daß weis von Kontakten zwischen mir bis spätestens morgen eine 1. Zu den Angaben von Kurt mir und Kühnen, Küssel und Diskette zugestellt wird. Daluege über jüdische Krimi- anderen Radikalen gibt. War- Nr. 2 scheint ihn nicht anzuge- nalität im Berlin der Vornazi- um wiederholen Sie die alten zeit: Angaben, die sie vom Sta- Lügen? Das war besonders ge- hen. Er sagt, daß er sich nicht mein. für die Geschichte dieser Ver- tistischen Bundesamt bekom- Französische Gangster griffen Wenn Ihr Kultusstaatsmini- haftung interessiert. Ich stelle men haben, stimmen offen- 1989 in Paris Prof. Robert Faurisson ster Naumann behauptet, ich aber heraus, daß es wichtig war sichtlich nicht mit denen von sei bankrott, so ist das auch an, einen führenden Revisionisten, festzustellen, daß ich gestern Daluege überein. Ich weise dar- eine Lüge: Ich habe nie in mei- gossen ihm Säure in die Augen und die Wahrheit gesagt habe und auf hin, daß in meiner Quellen- nem Leben bankrott erklärt. zertrümmerten ihm beide Kiefer. Sein Verleger (Rowohlt) hat 30 ACTION REPORT Jul.20, 2000

Geld VON TITELSEITE den Parteien (die zu wahren sie mein Buch (CHURCHILL’S WAR, Zynismus, du bist das Markenzei- sich unter Eid verpflichtet hat- Bd.1) nicht herausgebracht, chen linkslastig-liberaler Em- Mir war aber keine Wahl ge- ten). Einer von den Zeugen hatte weil seine Belegschaft mit Streik gedroht hatten (erkun- pörung, wie sie die »Sozialwis- blieben denn Lipstadts Verbün- ihnen scheinbar weitere Dienste senschaften« prägt – auch in Aussicht gestellt - Prof. Richard digen Sie sich bei Dr. Herbert dete hatten mich seit dreimal so Fleissner vom Verlag Langen- »Konsens« genannt. langer Zeit in hinterhältiger Evans, der gerade einen Posten müller, er hat die Fakten). Die in dem Ausschuß für Gestohlene Ein Kanadier schreibt (über die Weise bekämpft. Um mir den Einweisung in ein Londoner Querverbindung von meiner Holocaust-Kunstgegenstände an- Gefängnis erfolgte wegen Lebensunterhalt abzugraben, Webseite) folgenden Leserbrief setzten sie meine Verleger wie genommen hat – während die an- Mißachtung des Gerichts. deren nichts weiter zu bieten hat- an The Times, von dem er mir The Viking Press, St. Martins Warum lassen Sie sich von ten. eine Kopie schickt: Press und Doubleday Inc. ver- Leuten so belügen? Ich hatte Der Richter befand übrigens, Ihnen doch gesagt, wo Sie auf Habe gerade den Artikel über traulich unter Druck. daß Lipstadts Buch drei schwer- meiner Webseite nachlesen sie mit der Überschrift »Irving Vor Prozeßbeginn hatte ich wiegendere Lügen enthält: könnten. was an ally of neo-Nazis« von Lipstadt und Penguin (zweimal Unter den gegebenen Um- Michael Horsnell gelesen. Muß schriftlich) angeboten, das Ver- ständen halte ich es für über- sagen, daß mich dieser kurze fahren abzublasen, wenn sie in w IN MEINEM ARBEITSZIMMER flüssig, Ihre Fragen zu beant- Artikel gründlich vor den Kopf meinem Namen zum Anden- hinge ein Porträt von Hitler, worten, will es aber trotzdem gestoßen hat. ken an meine Tochter vertrau- w tun: (a) Montag ist die letzte Ich finde es bedenklich, daß ICH STECKE UNTER EINER Gerichtsverhandlung, nur Sie von diesem Prozeß nur An- lich 500 engl.Pfund (750$) an Decke mit Louis Farrakhan und zwei Stunden früher; (b) Dann deutungen wiedergeben, Un- eine Wohltätigkeitsgesellschaft den Anführern der Hisbollah, und erfolgt nichts bis zum 13. (15.) terstellungen oder Beschuldi- für Amputierte zu überweisen März, den Tagen der Abschluß- gungen, die von den durch die w ICH HATTE DIE HISTORI- plädoyers. Versuchen Sie, Gegenpartei gewählten »Ex- gewillt wären. schen Mikrofiches auf Glas- Im Verlauf des Prozesses sel- diesmal ehrlich zu berichten. perten« gegen Herrn Irving er- plättchen von den Goebbels-Ta- hoben werden. Sie scheinen ber hatte ich mich weiterhin gebüchern in dem Moskauer Ar- Habe heute abend nur eine Stun- nie die Antworten von Herrn zweimal verpflichtet, das Ver- chiv beschädigt und eine Verein- de zu arbeiten. Nein, stimmt Irving auf diese Beschuldigun- fahren abzubrechen und mich barung mit dem letzteren gebro- gen zu bringen – warum wohl? geschlagen zu geben, wenn sie chen. nicht, arbeite letzten Endes Das finde ich umso beunru- nach Auschwitz fliegen würden wieder bis fast zwei Uhr. higender, als Herr Irving sich und von dort Fotos von den HABEN ZEITUNGSLESER ERFAH- in seinem Prozeß doch in eige- Öffnungen im Dach der »Gas- ren, daß Richter Gray auch be- ner Person gegen von ihm als kammer« (Kre- fand, daß ich 3. März 2000 ungerechtfertigt empfundene erstens nicht »von Beschuldigungen verteidigt. ma II) zurück- (Freitag) Bringe Jessica zur Schu- brächten, durch Rassismus beses- Ein langer Telefonanruf von ei- le. Das Quecksilberchen kommt die ja, wie sie be- sen« bin und daß nem Holländer, der für eine an der Bushaltestelle ohne haupten, das ich nicht des »An- niederländische Fernsehsen- Mütze, Schal und Ranzen an. Blausäure- tisemitismus« be- dung die jeweiligen geschichtli- kapseln hinein- zichtigt werden Wir müssen zurück, um die Sa- chen Hintergründe untersucht. geworfen wur- kann, wenn ich chen zu holen. Gewöhnlich ist Folgende Zeilen gehen mittags an Lipstadt oder ihre de. Das Dach ist sie nicht so vergeßlich. meinen Trupp: Verbündeten kri- Heute berichtet die Presse natür- noch da, aber tisiere, die alles in 1. Gestern hat der Richter in lich lang und breit über der Beleidigungsklage am ohne Spuren ihrer Macht ste- Ramptons letztes Kreuzverhör Ende der Beweisaufnahme uns von Öffnungen. hende getan ha- von mir; dabei zitiert fast jede eine Liste der Probleme gege- Die Anwälte ben, um meine ben, die in den Schlußplä- der Verteidi- Karriere zu ver- Zeitung ausgiebig aus meinem doyers angesprochen und ana- gung in dieser nichten ? Vortrag in Ontario. lysiert werden sollen. Die Sache haben Oh ja, und er Ich werde in meinem Schlußplä- Schlußplädoyers sind für den bisher 6 Millio- sprach auch in den doyer diese Unausgewogenheit 13. bzw. 15 März angesetzt. . . Je mehr Köpfe sich nun dafür nen Dollar aus- höchsten Tönen aufgreifen. Heute abend stellt von mir als an die Arbeit setzen desto bes- gegeben. The J. [Sekretärin] die Statistik die- ser. . . Washington Post, Dragon slayer Deborah Lipstadt Militärhistoriker. ser Berichterstattung durch die Seltsam nur, daß 2. Ein Wohlgesinnter hat mir die Londoner Presse zusammen. den folgenden Auszug aus ei- Jewish Chronicle und The Sunday er in seinem Urteil sagt, wohl weil ner Rede Chaim Weizmanns Telegraph berichteten, daß die die »Experten« ihn dahingehend vom 8. Dez. 1942 geschickt. IN SICHER, DASS ES SICH UM Gelder vom »American Jewish überzeugt hatten, ich leide unter (*SIE WEITER UNTEN) Der Committee«, bzw. von Steven einem bösartigen blinden Punkt Breinen Zufall handelt. Genau Text scheint bedeutsam, nur bei meiner kritischen Sicht der so ein Zufall wollte es, daß muß ich sicher sein, daß er au- Spielberg und Edgar Bronfman Geschichte des Holocaust - was thentisch ist und nicht aus ei- kamen. gestern zum ersten Mal ein Opferzahlen anbetrifft, Metho- afro-karibisches Gesicht in der nem Kontext herausgelöst ist; Da Deborah Lipstadt abgestrit- darum brauche ich den ur- den und die Frage, ob Hitler je Reihe der Gegenanwälte auf- ten hat, daß die 6 Millionen Dol- dazu den Befehl gab oder nicht. sprünglichen englischen Text. tauchte. Es war das erste Mal lar von der »jüdischen Gemein- Nun, dafür ist ein Berufungsge- Wir sind nun im Endspurt schaft» kamen, müssen wir an- richt da. Die Presse der ganzen seit zwei Monaten und es war und es wird die ganze Strecke nehmen, daß sie sie aus ihrer ei- Welt begann mich schon Wo- am Ende meines Kreuzverhörs bergauf gehen. genen Tasche bezahlt hat. chen vor der Urteilsverkündigung [durch Rampton] denn auch Jedenfalls scheint eine Menge mit Dreck zu bewerfen. Sogar die wieder verschwunden! CH RUFE MARK BATEMAN BEI Geld auf den Tisch gelegt wor- britische Presse zog mit trotz der Es handelte sich zweifellos um Davenport, Lyons an, um klar- den zu sein in diesem Kampf ge- I gesetzlichen Bestimmungen, die eine Bereitschaftsperson für zustellen, wie am 13. März al- gen mich als einen der vereinzel- eine Vorverurteilung während les abläuft, denn ich bin aus ten Revisionisten unter Histori- den Fall, daß ich versucht sein laufender Verfahren als den Worten von Richter Gray kern – oder jedenfalls auf einen könnte, meine (laut Richter Mißachtung des Gerichts unter Gray) »überflüssigen« Bemer- nicht ganz schlau geworden: der Tische. Strafe stellen. Gray, ein neugeba- An dem Tag, als ich das negati- kungen über die ethnische Zu- Werden unsere Abschlußplä- ckener Richter, hat noch seine doyers nur in schriftlicher ve Urteil durch Richter Gray in ganze Karriere vor sich; aber älte- sammensetzung der Riege der Form entgegengenommen oder meiner Beleidigungsklage gegen re Richter wie die eines Beru- Verteidiger zu wiederholen (die Lipstadt in Empfang nahm, er- fungsgerichts haben ihre schon bis zu dem Moment rein weiß werden sie vorgelesen? Er ant- hielt ich auch gleich eine Liste mehr oder weniger hinter sich. gewesen war). wortet mir, daß es Herrn der Honorare, die ihre Sachver- ständigen im Zeugenstand erhal- Es kann durchaus sein, daß ten hatten. Ich habe die Liste * Aus der Rede von Chaim Weizmann, Präsident des World Jewish Prof. Lipstadt noch auf die Nase Congress, in New York: »Wir leugnen es nicht und haben keine prompt auf meiner Webseite im Furcht, die Wahrheit zu bekennen, daß dieser Krieg unser Krieg ist Internet veröffentlicht. fallen wird und daß viele Jour- nalisten auf der ganzen Welt, und zur Befreiung des Judentums geführt wird. Wir sagen, daß ohne Mancher muß sich staunend die uns der Erfolg der Alliierten nicht denkbar wäre. Stärker als alle Augen gerieben haben, daß diese die nichts Eiligeres zu tun hat- ten, als auf den Festzug aufzu- Fronten zusammen ist unsere Front, die Front des Judentums, Wir mittelmäßigen britischen und geben diesem Krieg nicht nur unsere ganze finanzielle Unterstützung. deutschen Gelehrten jeder springen, es noch bedauern Die Sicherung des Sieges baut sich hauptsächlich auf der Schwä- $200,000 und mehr für ihre Aus- werden, daß sie es so dick auf- chung der gegnerischen Kräfte, auf der Zerschlagung in ihrem eige- sage erhalten hatten: Sie haben getragen hatten. nen Lande, im Inneren ihrer Festung des Widerstandes auf. Und wir eine Tapferkeitsmedaille verdient sind das trojanische Pferd in der Festung des Feindes. Tausende in für ihre Neutralität zwischen zwei ©  David Irving Europa lebende Juden sind der Hauptfaktor bei der Vernichtung des Feindes.« Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 31 Rampton auch nicht klar ist. Es nehmen. Nach den Beispielen, guten Sache, so dachte ich, Sie gehn – heißt’s bei Schiller, scheint, daß der Richter zu un- die ich mir angesehen haben, würden wohl von seinem Ab- wenn ich nicht irre. bin ich entsetzt, wie ein- scheiden wissen wollen. Sein seren Stellungnahmen Fragen schränkend die Maßgaben des Tod wird als großer Verlust ei- (Ein gebildeter Leser sagt mir, es stellen wird (wann?). Wir wer- Richters sind. Sie scheinen sei- nes Intellektuellen und wun- ist aus Friedrich Schillers »Die den die Dinge Montag abklä- ne eigene Ungewißheit zu ver- dervollen Freundes betrauert. Verschwörung des Fiesko«. Es ren. raten, meine ich. Seine Freunde rund um die sei auch in »Mein Kampf«, Ka- Davenport hat uns eine Diskette Bitte, lassen mich alle Ihre Welt gingen in die Tausende. pitel 11, Nation und Rasse, zi- Gedanken dazu wissen, sie Henry hat mich zur Lektüre mit vor Gericht gemachten Aus- werden mir bestimmt nützlich einer Reihe Ihrer Bücher ge- tiert.) führungen geschickt, aber das sein. Wir können nicht auf zu- bracht, die ich mit großem In- Ich habe fünf Punkte oder so und hatten wir ja nicht angefordert viel Einzelheiten eingehen teresse und großer Freude ge- trage sie dem Gericht vor. sondern die ganzen können, nur in den Fällen, wo lesen habe; das erste war THE Erstens danke ich den beiden Gerichtsprotkolle, die ich brau- sie tödliche Wirkung haben, WAR BETWEEN THE GENERALS. Anwaltskanzleien, die die Ge- wie z.B. bei den »Ein- Das Buch konnte ich fast nicht che. wurflöchern im Dach des Kre- aus der Hand legen, bis ich es genpartei vertreten, ausdrück- matoriums II«, andernfalls durchhatte, so fasziniert war lich, denn ich sehe ein, was für 4. März 2000 reißt dem Richter die Geduld ich von ihrer Quellen- eine besondere Belastung es mit mir. forschung und ihrem Stil als bedeutet, es mit einem Prozeß- Ein Skandinavier schickt mir die- Schriftsteller. gegner zu tun zu haben, der (Sonnabend) Seltsam geträumt Ich habe als nächstes dann se Nachricht: sich selbst vertritt. Rampton diese Nacht. Heute morgen HITLER’S WAR, GÖRING und Von Kurt Mälarstedt er- GOEBBELS gelesen. Alle meis- sagt sofort etwas von »Herrn kommen wieder Spenden, an scheint jetzt ein Artikel in der die 1,500$. Schicke mit Bezug terhaft gemacht. Ich würde Irvings liebedienerischen Be- Dagens Nyheter (der auflagen- mir sehr gern eines Tages ei- auf die Rowohlt-Episode einen stärksten Morgenzeitung in merkungen« über die Art, wie nen Ihrer Vorträge in den USA er seine Anwälte unterweist, – Leserbrief an die »Frankfurter Schweden) unter der Über- anhören. Allgemeine«. schrift: DER MANN, DER DEN und hat seinerseits Dankeswor- HOLOCAUST LEUGNET. Ich empfinde es als einen Se- gen, daß er mich auf Ihre te für die Gerichtsdienerin. An meinen Experten K. schicke Es handelt sich zum größten ich dieses Email: Schriften aufmerksam ge- Zweitens bringe ich die vollstän- Teil um einfaches Wiederkäu- macht hat. Was ich Montag für die en aber er versucht immerhin, dige Eintragung aus meinem Siztung brauche sind Beweise einige Ihrer eigenen Worte zu Schicke sofort folgende Zeilen an Tagebuch vom 25. Juli 1998, dafür, daß die britische Regie- zitieren, wie er sie verstanden Henrys Witwe: die ich nur in gekürzt Form rung oder der BBC unbegrün- hat. Liebe U. – Es gibt keine Wor- vorgetragen hatte: Der ur- dete (»erfundene«) Gaskam- Hier ein paar Kostproben: te für den Kummer, den ich sprüngliche Text enthält kei- mergeschichten nach Europa (Herr Irving) wies die An- empfinde, nachdem ich die nerlei Bezugnahme auf die ausgestrahlt oder solche von traurige Nachricht von Henrys schuldigungen zurück, wo- »National Alliance« (NA), von anderer Seite übernommen nach er ein Antisemit und Ras- Abscheiden erhielt. Ich hatte und weiterübertragen hat. sist sei. Er tadelte »bequeme gerade den ganzen Tag an ihn der die Gegenpartei annahm, Bin halbwegs am Ziel, will dem Historiker, die bestenfalls Be- gedacht und mich gefragt, ob daß ich sie herausgeschnitten Richter aber eine gute Zusam- weise allgemein anerkannter ich ihn dies Wochenende nicht hatte. anrufen sollte, um nach sei- menstellung unterbreiten kön- Theorien erfinden« (es geht da Drittens bringe ich eine kleine um den Holocaust und die Gas- nem Befinden zu fragen. Sie nen. kammern von Auschwitz) – müssen tieftraurig sein. Zusammenstellung von »Gas- Tagsüber geht es Benté besser; und das ist das seine Bemer- Ich hoffe, daß er wenigstens kammer«-Rundfunksendungen sie bringt Jessica zur Tanz- kung, nicht meine. am Ende nicht zu starke von Thomas Mann, der 1941 schule und holt sie um 17 Uhr Adolf Eichmann, der Führer Schmerzen hatte. Wünschte, und Anfang 1942 Deutschlands (sic!) des Nazideutschen Pro- ich könnte zur Trauerfeier eigener »Lord Haw-Haw« war; wieder ab. Ich bin noch dabei, kommen, stecke aber bis zum gramms zur Ausrottung der die Gegenpartei hatte sie sich klar Deck für den Entwurf des Juden, war ein heimtücki- Hals in meinem Prozeß in Abschlußplädoyers zu machen. scher Mensch. London. . . Lassen Sie mich bit- am Donnerstag ein Exemplar Mache dazu ein Fach im Akten- Irving sagt, Eichmann war te wissen, wenn es Ihnen mög- per gerichtlicher Verfügung zu- schrank frei. »ausgesprochen dienstbeflis- lich ist, wie es ihm in den letz- stellen lassen. ten Wochen gegangen ist. Der Rahmen, den der Richter für sen, ein interessantes Beispiel Dann berühre ich kurz die Sache deutscher Art (sein Wort dafür Es muß Telepathie gewesen sein. ihrer ursprünglichen Geheim- die Plädoyers abgesteckt hat, ist zweideutig, kann auch be- sagt mir nicht zu; denke, ich deuten, der deutschen Gat- haltung der Videos von meinem werde es auf meine Art ma- tung) und deutscher Mentali- 6. März 2000 Vortrag in Halle am 9. Nov chen. Es ist im Hinblick auf die tät . . . solche Leute sind außer- 1991. Es geht da um drei Fra- Berichterstattung durch die ordentlich gefährlich.« (Montag) Bis ein Uhr nachts sehe gen, sage ich: Die der Zu- Medien unbedingt nötig. Der Artikel ist im Vergleich ich mir das rohe, nicht redigier- lässigkeit dieses Videos als zu anderen nicht sehr bösar- Beweismaterial, die der Arbeite schließlich wieder bis 2 tig. Er sagt, Sie hätten die Sta- te Video von der Veranstaltung Uhr 30 früh. tur eines Bären und die Perü- in Halle vom Nov. 1991 wieder Verfahrensordnung und die des cke des Richters sei noch lä- an. erlittenen Schadens. cherlicher ist als die des Ver- Aufgestanden um 7 Uhr 50 bringe Richter Gray sagt, daß dies nicht 5. März, 2000 teidigers der Beklagten. Er zi- der Ort ist, Vorstellungen über tiert ohne Namensangabe je- ich Jessica zur Schule. Fahre mit dem Bus Nr.15 in die Fleet das Verhalten in Bezug auf die (Sonntag) Benté geht es heute mand, der Sie mit einem »Wehrmachtsgeneral . . . in Street und zu den Gerichtssä- Verfahrensordnung oder über morgen sehr schlecht, so wird verzweifeltem Kampf gegen jü- len. Draußen wartet geduldig die Schadensersatzfrage zu ma- Papa um 8 Uhr 45 geweckt, um disch-bolschewistische Hor- eine große Menge, ich warne sie chen, ich dürfe nur die Frage als Gehilfe bei Jessicas gesell- den« verglichen hat. aber, daß wir in weniger als ei- nach der Zulassung des als schaftlichen Verpflichtungen Er bezieht sich auf Cesaranis ner halben Stunde fertig sein Beweismaterial behandelten einzuspringen. »Spann den Wa- Sorge, daß sich eine »unheilige werden. Videos aufwerfen. Das schränkt gen an. . .« und so weiter. Taxi Allianz« zwischen Ihnen und den »ehrlicheren Autoren und meine Vorlagen drastisch ein. zum Streatham Platz und zu- Lady R. ist auch da; sie sagt mir Gelehrten«, die die wachsende so beiläufig, daß nicht nur ein Er sagt unterstützend, »Sie wol- rück, wobei Jessica die ganze »Holocaust-Industrie« kritisie- Schwarzer in der Reihe der len vermutlich von der Art und Zeit dem Chauffeur, den sie ren, anbahnen könnte. Weise sprechen, mit der die Be- garnicht kennt, fröhlich etwas Gegenanwälte saß, sondern klagten vorgegangen sind, von erzählt, als kenne er Grace und auch eine Schwarze – die Ver- Es kommt die traurige Nachricht der anmaßenden und beleidi- Mackenzie und alle ihre ande- teidigung suchte offensichtlich aus Honolulu, von einem Drit- genden Art, mit der sie diesen ren kleinen Schulfreundinnen. in zweifacher Hinsicht zeit- ten, daß Henry K., der einer geistgerecht zu sein. Allerdings Prozeß geführt haben und für Ich stürze mich nur auf meine Er- meiner großzügigsten Unter- nur in der »Gefahrenperiode«, die dieser Fall bezeichnend innerung gestützt in den Ent- stützer war, gestorben ist: als Rampton mich wegen Ras- ist?« wurf für mein Plädoyer: So soll- Er starb am 4. März um Mit- sismus kritisierte – seitdem Ich erwidere, daß ich nicht genau ten alle Texte dieser Art ternacht herum nach der Orts- sind sie beide spurlos ver- die gleichen Adjektive benutzt zunächst entworfen werden. zeit von Honolulu. Er war ein schwunden: Der Mohr hat seine hätte aber daß ich sie mir jetzt Werde ihn dann erst mit Doku- großer Bewunderer und Un- terstützer von Ihnen und Ihrer Schuldigkeit getan und kann sicher zu eigen machen würde menten ausrüsten. und die entsprechenden Fest- Michael Mills, Australien, schickt * »Association of Spurious Survivors of the Holocaust and Other Liars« stellungen in mein per Internet eine Anfrage, auf ASSHOL – A*****LOCH: (Bund falscher Holocaustüberlebender und Abschlußplädoyer aufnehmen die ich ihm antworte: sonstige Lügner), ein fiktiver Verein, dem aber Leute vom Schlage würde. Ich kann, was immer ich will, eines Benjamin Wilkomirski und eines Abraham Foxman von der Der Richter hat auch begriffen, in mein Schlußplädoyer auf- »Antidiffamierungsliga« ADL Mitglieder sein könnten. 32 ACTION REPORT Jul.20, 2000 daß dieses Video, auf das die men durch den Richter folgen te ihn, die von Tyler Gatewood überhaupt ein Interesse daran Beklagten sich stützen, an ver- werde und sondern statt einer Kent letztes Jahr zu erwerben.) zeigen wird. Vielleicht sollte ich schiedenen Stellen in Bild und schriftlichen Zusammenfassung Ich sage ihm jetzt: Die Zeit ist das Bündel durchjäten. Gehe Ton abrupt abbricht. Das war meinen Vortrag aus dem Steh- nun bald gekommen. Er ver- mit Jessica zum Abendbrot zum die Arbeit des Kameramanns, greif streckenweise vorlesen folgt diesen Prozeß auch und Restaurant Garfunkel’s. In ih- des linken bayrischen Polizei- und so verkürzen werde. fragt, ob ich optimistisch bin. rer Sprache bedeutet »Abend- spitzels Michael Schmidt. »Er Schließlich bittet Rampton, daß Ich sage; Halbe-halbe, was ja brot« einfach eine große Portion hat nur aufgenommen, was für ich nach Erhalt des Urteils, nicht viel ist. »Es kommt dar- Schokoladeneis. ihn von Interesse war,« stellt was gewöhnlich einen Tag vor auf an, ob Richter Gray bereit Gray in fragendem Ton in Rich- seiner öffentlichen Verkündi- ist, beruflichen Selbstmord zu 10. März 2000 tung der Gegenpartei fest. gung der Fall ist, mich zu sei- begehen« sage ich. Ich werde mich daransetzen, die ner Geheimhaltung verpflichte; Gotlieb sagt, ich sollte ihm schrei- (Freitag) Arbeite bis 2 Uhr und Sache für das ich stimme zu. ben und ihm sagen, was ich er- bin dann um 8 wieder auf. Abschlußplädoyer zu überarbei- Um 11 Uhr 30 zurück in der Fleet warte. Jessica kam heute morgen in ten. Street. Rebecca Wallersteiner George S. ruft an, möchte ich Tränen aufgelöst an, weil ihre Herr Rampton sagt jetzt, da ich sagt, sie sei heute mit Dr. Tom wohl einen Kaffee? Ja, sicher. Mutter wahrscheinlich nicht in der für die Öffentlichkeit zu- Stuttaford im Gericht gewesen Sekunden später klingelt es das Theaterspiel der Schule um gänglichen Gerichtsverhand- und auch vor ein paar Tagen, und er steht in der Tür; er 2 Uhr 30 heute nachmittag an- lung Bemerkungen über den als ich Van Pelt im Kreuzver- bleibt zwei Stunden, gibt mir sehen kommen kann. Ich sage Bruch einer eingegangen Ver- hör hatte. Stuttaford findet, das nützliche Hinweise in Bezug ihr, daß Mami sehr krank ist, pflichtung gemacht hätte, sich ich ein »Schizo-Typ« sei – aber auf die Angelpunkte in meinem ich aber versuchen werde, sie Herr Anthony Julius, der mit das ist nichts schlechtes, versi- Plädoyer. doch zum Mitkommen zu über- der Sache (April 1999) vertraut chert sie mir. M. kommt abends gegen acht her- reden. ist, dazu vor Gericht äußern ein und arbeitet drei Stunden Bringe sie wie gewöhnlich zur würde. 7. März 2000 an der Auswertung der Aus- Schule. Bei meiner Rückkehr Julius sagt einfach, daß keinerlei schnitte aus der Presse des Ver- stelle ich fest, daß die Post in Verpflichtung gebrochen sei (Dienstag) Arbeite bis 1 Uhr einigten Königreichs. Abgese- den letzten Tagen einen inter- (darüber dürften die Meinun- nachts. Jemand ruft aus Wies- hen von Eichmann und ein nationalen Geldscheinregen ge- gen auseinandergehen: Die Ver- baden an; die Frankfurter paar anderen gängigen Themen bracht hat, in den Währungen pflichtung wurde schriftlich Rundschau bringt heute einen ist das Ergebnis bisher – 58 von Belgien, Frankreich, eingegangen!) und sie das längeren Artikel über den (Berichte, aus der Zeit, die ich Deutschland, Australien, Kana- Recht hatten, mir die betroffe- Prozeß. Ich merke an, daß diese verhörte, d.h. während der da, usw. Ein trauriger letzter nen Videos vorzuenthalten, sie Zeitung linkslastig ist, es also ungefähr zwanzig von 30 Ta- Brief aus Hawaii, nur vier oder seinerzeit dann aber auf ihr kaum ein Fanfarenstoß für gen) zu 167, als die Gegenpar- fünf Zeilen des Abschieds un- Vorrecht verzichtet hätten. mich sein wird. Er bestätigt es. tei mich im Zeugenstand ver- terzeichnet mit zitternder hörte (nur 7 Tage). Kommentar Es zeigt sich, daß der Richter sich 10 Uhr 36–46 ein Anruf von M. Hand von »Henry«, bevor dieser überflüssig. von niemand zum Narren hal- Er wird morgen kommen, um alte U-Bootfahrer nun endgül- ten läßt, denn er bekundet nun die Berichterstattung durch die Die Berichte bringen in beiden tig abgetaucht ist. ein Interesse an dieser »Nicht- Presse auszuwerten. Fällen auch fast ausschließlich Es tut mir leid, ihn nach dem einhaltung einer Verpflichtung« die Erklärungen der Beklagten Gerald Posner will ein Interview letzten April in Seattle nicht und fragt scharfzüngig »Wie und deren Fragen an mich, mit mir für die Illustrierte mehr gesehen zu haben. Ohne lange sagten Sie, daß das Vor- nicht aber das Gesamtergebnis Talk, New York. Ich antworte: seine Hilfe hätte ich das nie auf recht in Kraft war?« der Befragung. Ich bin wirklich sehr be- die Beine stellen können, was »Zwei Tage,« gesteht Julius. schäftigt mit der Niederschrift ich jetzt tue. Mir scheint, Richter Gray hat den des Abschlußplädoyers. . . 9. März 2000 11 Uhr 42. Mark Bateman von springenden Punkt erfaßt. Herr Nach Prozeßende werde ich der Kanzlei Davenport, Lyons« keine Interviews mehr geben Rampton bestätigt, daß er sein denn ich muß endlich nach (Donnerstag) Neunundfünfzig ruft an: Sie haben mit ihrem Bündel Unterlagen über die dreijähriger Unterbrechung Emails sind über Nacht einge- Prozeßbevollmächtigten gespro- amerikanischen Extremisten meine Karriere als Schriftstel- laufen, darunter eins von chen; die Zeit für die schriftli- alle über Bord werfen werde ler wieder aufnehmen. Henrys Witwe: che Vorbereitung wird ihnen zu außer dem Bericht von Rebecca Anrufe vom Spiegel und Daily Henry starb sehr friedlich . . . er kurz, (wie mir ja auch) und sie Guttman. Da Guttman selber Telegraph, die das Spektakel gab den Kampf schließlich auf. schlagen vor, daß wir unsere sagt, es habe kein Anzeichen der nächsten Woche vorberei- Er starb in seinem Schlaf. Das Texte Richter Gray am Montag dafür gegeben, daß die Veran- ten wollen. Begräbnis findet am Montag einreichen, er kann sie dann staltung in Tampa mit der »Na- Arbeite den ganzen Tag an dem um 13 Uhr 30 im Diamond am gleichen Tag lesen und sei- tional Alliance« zu tun hatte Abschlußplädoyer und an der Head Friedhof statt, wo wir ne Fragen dazu am Dienstag und das fliegende Blatt, das sie Auswertung des Unterlagen- eine schöne Stelle in einer stellen. bekam, die NA nicht einmal er- bündels E (»Global«). Es ist gartenähnlichen Ecke gefunden Das bedeutet, daß der Montag wähnt, ist es ja interessant, schwierig, alle Fäden auf einen hatten. . . Ich wünsche Ihnen frei bleibt, was mir nur recht daß gerade ihr Bericht auf dem Strang zu bringen. Es wird viel Glück für den Ausgang Ih- sein kann. Programm stehen bleiben soll. knapp mit der Zeit. res Prozesses, den wir mit Inte- The Independent brachte am 4. resse verfolgen. März einen gemeinen und ver- AMPTON FRAGT, OB FÜR DIE 8. März, 2000 Die »New York Post« brachte leumderischen Artikel über den Rletzten Tage mehr Sitzraum gestern und »Aftenposten« Prozeß. zur Verfügung gestellt werden (Mittwoch) Dreißig Emails war- bringt heute Artikel über den könnte, da Besucher aus der ten auf mich beim Aufstehen; Prozeß. M 2 UHR 30 IM STEINER- ganzen Welt erwartet werden. es ebbt aber ab. Posner ruft an, R. kommt um die Mittagszeit UTheater, um das Theater- Der endgültige Zeitplan wird be- will Sonnabend um drei kom- vorbei; was will sie bloß? Ein stück der Schule anzusehen. Es schlossen: men. In der ausländischen bißchen Schwachsinn dabei. ist The Jungle Book und Jes- Am Montag und Dienstag, den Presse stehen immer mehr Vor- Ein bißchen? Nein, eine Menge. sica ist eines der sechs Krokodi- 13. bzw. 14. März wird der aussagen von Freundes wie von Dann kommt W., der mich den le. Freudentränen rollen mir in Richter Fragen in Bezug auf Feindes Seite, daß ich diesen ganzen Nachmittag belagert. dem abgedunkelten Saal die die Abschlußplädoyers stellen. Prozeß nicht gewinnen kann. U.s.w, u.s.f. Backen herunter. Was für ein Mittwoch, den 15. März, werden Mein Abschlußplädoyer nimmt Benté läßt sich kaum sehen . . . Glück eine Familie doch bringt, die Abschlußplädoyers vorge- Form an. Wie lang soll ich es heute sieht sie tödlich blaß aus aber auch was für Sorgen. tragen: Rampton wird mit der machen? und hat einen grimmigen Aus- M. kommt. Wir beide essen im Lektüre einer Zusammenfas- 15 Uhr 53 rufe ich Dr. Howard B. druck. Ich arbeite den ganzen Restaurant zu Abend; er bleibt sung seines Vortrags beginnen, Gotlieb in der Boston Universi- Tag konzentriert an dem Plädo- dann bis eins; er liest den ers- dann komme ich dran – als tät an. Er ist der Archivar für yer, werde mit der Auswertung ten Entwurf des Plädoyers Kläger darf ich das letzte Wort die »Special Collections«, der meiner Unterlagen »E« (»Glo- durch, macht seine Kommenta- haben. mich vor 10 oder 15 Jahren an- bal«) fertig. Die Frage ist bloß, re dazu und sieht sich dann mit Ich erkläre, daß ich nicht skla- sprach, weil er meine Schriften wieviel der Richter davon zu- mir die Videos an (Halle, usw.). visch der Aufzählung der The- ankaufen wollte. (Ich überrede- lassen wird oder sogar, ob er Ich schätze die Länge der Aus- Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 33 züge aus dem Halle-Video ab: so sind es bis zum Gericht gut Redefreiheit mit den Füßen zu Ungefähr 3-5 Minuten lang. Es anderthalb Kilometer auf der treten. gleichen Straße. Wenn Sie si- 13. März 2000 sind haarsträubende Sachen – cher gehen wollen hineinzu- Was für eine Dreistigkeit! Was für in der zusammengeschnittenen kommen, kommen Sie hier erst (Montag) Um 2 Uhr 15 endlich zu eine Heuchelei! Haben er und Form jedenfalls. vorbei. . . Bett und um 8 Uhr wieder auf. seine Kumpel von der ADL Vergessen Sie nicht der Wenn Jessica, nun ganze sechs doch seit dreißig Jahren alles Gerichtsdienerin, einer dun- in ihrer Macht stehende getan, 11. März 2000 kelhaarigen in schwarzer Uni- Jahre alt, ankommt um zu form, die die Eingangstür zum schmusen, neigt sie den Kopf um mich zu vernichten; sie ha- (Sonnabend) Benté geht es leider Gerichtssaal bewacht, Ihren ein wenig zur Seite und sieht ben alle meine amerikanischen heute morgen sehr schlecht . . . Namen zu nennen. Und ja, wir mich keck an – das ist unwider- Verleger terrorisiert; die werden uns freuen, ein paar Jessica ist darum sehr nieder- stehlich. Lipstadt weigert sich, auf eine Mahlzeiten mit Ihnen zusam- Diskussion mit mir oder ande- geschlagen. Sie sagt, Mami men einnehmen zu können in Ich nenne sie heute morgen habe die ganze Nacht mit ihr der Zeit, die Sie hier sind. einmal »Papas Lieblingsbaby«, ren ihrer Gegner einzugehen, gesprochen und sie wach gehal- als sie sich den Mantel für die alles mit dem Ziel, uns zum Schweigen zu bringen. ten. Später sagt sie, Mami habe ORDECHAI RICHLER, EIN Schule anzieht. Sie zieht die gesagt, sie solle die ganze Mwirklich humorvoller Stirn in Falten und sagt, ich Er kotzt mich an, daß er im April Nacht beide Daumen für sie Schriftsteller, hat heute einen solle ein großes Mädchen nicht 1996 bei dem Krawall mit St. drücken. Jessica hat das getan Artikel in der National Post Baby nennen. Martin’s Press scheinbar meine und hofft, es hat geholfen und von Toronto: Ich sage spaßend, »Wenn Du Seite ergriffen hat. Wenn das der Fall war, dann muß er es daß es Mami bald wieder bes- Weiterhin war in dem verrückten einmal älter bist und ein Mann höchstens mit einem Dezibel ser geht. Vereinigten Königreich David sich in Dich verliebt, wird er Lautstärke getan haben; weder Die Globe & Mail von Toronto hat Irving, das berühmte Opfer ei- Dich Baby nennen und das ich noch der Rest der Welt ha- meinen Leserbrief über Herrn ner internationalen jüdischen wirst Du dann gern haben.« Sie ben ihn gehört. Churchills tapfere Nächte auf Verschwörung, kürzlich nett lächelt erst schüchtern, wird dem Dach vom Regierungs- genug vor Gericht zu gestehen, dann rot und sagt, »Du solltest Als er diese dummen Reden gebäude, Downing Street Nr. daß mein Volk eine »kluge Ras- einen nicht so in Verlegenheit schwingt, frage ich ihn, wo er 10, gedruckt. Zweifellos werden se ist. Ich würde sagen, als bringen, das ist wirklich nicht denn war, als seine Freunde die üblichen Leute daran An- Rasse verstehen sie es besser recht!« von der ADL alles taten, um stoß nehmen. Geld zu verdienen als ich. Ich Nehme meine Arbeit an dem meinem Recht auf Redefreiheit Bringe Jessica mit dem Taxi zur würde sagen, sie verstehen Schlußplädoyer wieder auf; ein Ende zu machen. Balletschule in der Harley nicht nur besser Geld zu ver- habe noch viel zu sagen. Aber Dershowitz streitet ab, daß die Street. Schicke den Taxichauf- dienen sondern sie sind auch die Beschränkung ist vielleicht Herren von der ADL seine feur vor, daß er klingelt, wäh- habgierig.« gerade gut, nachdem ich die Freunde sind – was dumm ist rend ich mich tief auf meinem Er untermauerte seine Einstel- Hauptpunkte nun alle behan- von ihm, denn ich entgegne, Sitz im Taxi herunterrutschen lung im Juli 1997 in seinem delt habe und mich nicht in daß ich gelesen habe, was lasse! »Tagebuch eines Radikalen«, Einzelheiten verlieren sollte. Noam Chomsky in seinen Erin- Gerald Posner kommt um drei. Er wo es heißt: »Sie schreien Um 10 Uhr 14 ruft James Libson nerungen zu erzählen weiß ist ein boshafter, nach außen »Unsers! Unsers!«, wenn Gold- von der Kanzlei Mishcon de über den Tag, als er durch ein freundlicher, einnehmender, bestände entdeckt werden.« Reya (Lipstadts Verteidiger) Versehen die Schmierenakte über ihn selbst zugeschickt be- junger Mann (hat jedoch einen Nur Ruhe, David, das ist vorbei, an: Sie werden mir jetzt kam, die an Dershowitz hätte zwanzigjährigen Sohn). Er wenigstens im Falle eines ein- Ramptons Text seines Plädoy- gehen sollen, damit dieser sie kennt sich aus in der Geschich- zelnen Juden. Angeregt durch ers zustellen. Ich sage, daß ich bei einer öffentlichen Diskussi- te meines alten Freundes einen heißen Tip, den mir vor noch an meinem arbeite. Dann on mit Chomsky benutzen Ladislas Farago und der Er- ein paar Jahren ein Bekannter eine freundliche Besprechung könnte. mordung von John F. Kennedy. in Winnie’s Bar in der Crescent der Formalitäten für morgen – Er ist ein bißchen zu eifrig Street gab, optierte ich für eine den Tag der Schlußplädoyers. Ein Zuschauer der Sendung dabei mir zu zeigen, wie positiv Goldaktie, die damals 4$ wert Alles ganz wie es sich für Gent- schreibt mir später per er von mir denkt bei diesem war. Als ich das letzte Mal hin- lemen gehört. Worauf es an- Internet, daß er Dershowitz nie Prozeß; ich vermute, er ist ein guckte, waren es nur noch kommt, wie man sein Spielchen so wütend und durcheinander- kluger Kopfjäger. 0.83$. macht. gebracht gesehen hatte. 17 Uhr. Muß Jessica abholen, da Um 18 Uhr muß ich zu einer Nach der Sendeaufnahme fragt es Benté schon den ganzen Tag Radioübertragung per Satellit mich der Produzent, ob ich so schlecht geht, daß sie nicht 12. März 2000 für die USA nach Soho; es stellt wieder einmal für eine Sen- aufstehen kann. Diesmal gehe sich heraus, daß es sich nicht dung mit ihnen zur Verfügung (Sonntag) Arbeite den ganzen Tag ich geradewegs bis zur Ballet- um Radio sondern Fernsehen stehen würde, was ich am Schlußplädoyer und fülle schule, um sie abzuholen. Nie- handelt. Court TV macht eine durchaus bejahe. Na ja, wir nach und nach die Lücken auf. mand starrt mich an; vielleicht Direktübertragung – was für werden ja sehen!? Hurra! Benté geht es heute sind die Wölfe nicht da. Oder ein Gaudi. Auf der andern Seite nachmittag besser und wir sit- morgen wird das Telefon dann höre ich den berühmt-berüch- zen auf dem Grosvenor-Platz 14. März 2000 wieder klingeln . . . tigten Prozeßanwalt Alan eine Weile mit Jessica im Son- Dershowitz, der Claus von Jessica malt eine Karte für Mami: nenschein, voller Stolz, genau (Dienstag) Per Email entschuldigt Bülow vor dem Galgen rettete, BITTE WERDE BALD WIEDER so wie in alten Zeiten. Ich hoffe sich Court TV bei mir für als dieser beschuldigt worden GESUND, LIEBE KÜSSE. Wir sie überreden zu können, daß Dershowitzes unerzogene Aus- war, seine eigene Ehefrau er- kaufen bei Selfridge’s Lebens- sie Mittwoch zum Endspurt ins brüche: »Herr Irving, ich möch- mordet zu haben. (Bevorzugtes mittel ein und sie besteht dar- Gericht kommt. te Sie sehr um Entschuldigung auf, daß wir auch einen Blu- Mittel: Insulin) Jessica fragt mich im Verlauf des bitten für den Ablauf des Inter- menstrauß für Mami mitneh- Nicht, daß die Amerikaner den Nachmittags, »Was ist DNA, views. Ich stelle meinen Gästen men. Aber Benté geht es heute Galgen verwendeten – das ta- Papa?« Ich erkläre es ihr es ihr keine Fallen und möchte Ihnen so schlecht, daß sie sich wohl ten nur die Nazis; die Amerika- nur in allgemeiner Weise (wo- versichern, daß ich annahm, über nichts freuen kann. Es ist ner benutzen (in einigen Bun- bei ich allerdings auch nichts Dershowitz würde sich als ein für uns alle eine große Sorge. desstaaten) Giftgas. über den Begriff Desoxyribo- gemäßigter Verteidiger Ihrer 23 Uhr 17. Ich rufe George S. an, nukleinsäure hinaus weiß). Ich zeige mein Erstaunen, Sache erweisen. Sein Bemer- der etwas aus der Einleitung zu Dershowitz als Gegenüber zu kungen von »Verrücktheit« Um 18 Uhr 38 ein längerer Anruf HITLER’S WAR (Auflage von haben, da ich es nicht im vor- überschritten wirklich die von Gerhard Frey Junior . . . Er 1991) zusammenschreibt. Ich aus gewußt hatte. Nicht, daß es Grenze und zeugten einfach gibt mir die Telefonnummer sage ihm, »Höchstens drei Sei- mich störe; im Gegenteil, genie- von Unreife. Alle Gute für Sie.« von Gudrun Burwitz (Tochter ten und mit den richtigen ße es, da ich ja seine enge Ver- Heinrich Himmlers). Ich habe Ein Mark Louttit weist mich je- Seitenhinweisen!« bindung mit den Alten Feinden vor, eines Tages ein Buch über doch zurecht, auch per Email: der Redefreiheit kenne. Dieses Email geht an Harold S. in Himmler zu schreiben, sage ich Ich muß auch sagen, daß Sie ein wenig zersaust aussahen Los Angeles: ihm – sammle schon seit eini- Dieser Ausdruck findet auch bald Für Sie ist ein Sitzplatz reser- Erwähnung, als er mich be- (lockere Kravatte, keine Ja- ger Zeit Unterlagen und Foto- cke) in der Sendung. . . Man viert. Wenn Sie im Charing schuldigt, mit Hilfe britischer Cross Hotel Quartier nehmen, grafien. sollte heutzutage immer dar- Gerichte Lipstadts Recht auf auf bedacht sein, möglichst te- 34 ACTION REPORT Jul.20, 2000 sen, daß öffentliche Neigungen Es würde für die Zwecke der ein Urteil beeinflussen. Beklagten ausgereicht haben, wenn sie hätten nachweisen kön- Der ganze 104 Seiten Ich denke, es war Sir Winston Churchill, der einmal gesagt hat, nen, daß ich tatsächlich »verdreht,   .   - umfassende Text mit Abbildungen wird von »So etwas wie eine öffentliche falsch dargestellt, falsch zitiert     Focal Point Publi- Meinung gibt es nicht, es gibt nur und gefälscht« hätte. Sie konnten    - cations herausgegeben eine veröffentlichte Meinung.« dazu absolut alle meine persönli-    - und ist im Internet un- ter www.fpp.co.uk/ Angesichts einer unheilvoll her- chen Unterlagen auswerten, die .    - docs/trial/ abstarrenden Pressegalerie bin ich ich ihnen und ihren Sachverstän-  . closing zu finden. froh, Mein Lord, daß ihre Majes- digen ja für diesen Prozeß zur tät solch einen entschlossenen Verfügung gestellt hatte.          , Beamten hat, der die Entschei- Da sie jedoch befürchteten oder als ehrbarer Historiker und – aufgrund von Bemerkungen dungsgewalt in diesem Prozeß feststellten, daß es ihnen nicht “I durch Herrn Rampton – als Familienvater. Die Beklagten hat. Sein Ausgang liegt in Ihren möglich sein würde, tatsächlich behaupten und haben viele Leute davon überzeugt, daß ich kein Händen, allein in Ihren Händen, bewußte Falschdarstellungen zu Recht habe, meinen Lebensunterhalt in der Weise zu verdienen, wie und ich vertraue darauf, daß finden, haben sie auf die andere ich es seit jetzt fast vierzig Jahren getan habe. nichts von dem, was die Presse Beschuldigung zurückgegriffen, geschrieben hat oder noch schrei- ich sei nachlässig vorgegangen, Ein Urteil zu meinen Gunsten men geführt werden - kirchliche ben mag, Eure Lordschaft hin- »Herr Irving hätte wissen müs- bedeutet nicht mehr, als daß kon- Texte des Mittelalters, oder Marx dern wird zu einer gerechten Ent- sen. . .« Mit allem gebührenden troverse Feststellungen, die ich in der ehemaligen UdSSR, oder scheidung zu kommen. Respekt möchte ich behaupten, mit Bezug auf einige Aspekte der der Koran in einem fundamenta- daß diese nicht gerade unbedeu- Geschichte gemacht habe, in listischen Staat von heute. Jeder tende Änderung des Verteidi- Anbetracht der Beweislage nicht Historiker wird genau wissen, daß gungsarguments ihnen nicht hät- so absurd sind, daß sie mich aus seine Kritik einfach halt machen ohes Gericht! Es dürfte dem te zugestanden werden dürfen, den Reihen der Historiker aus- muß vor Grenzen, die von gewis- HGericht klar sein, daß ich da es nicht ihrer ursprünglichen schließen sollten. Aufgrund der sen, über großen Einfluß verfü- von Anfang an auf dem Stand- Einwendung entspricht. Gesetzgebung gegen Rufmord in genden Teilen der Gesellschaft punkt stand, daß diese Auseinan- Für den Fall, daß meine recht- diesem Land dürfte es nicht gezogen sind. Ihm bleibt dann dersetzung im Grunde nicht über anders sein. Auch dürfte es der nur die Alternative, die offizielle lichen Argumente nicht stichhal- die vier Wände meines Arbeits- tig sind, muß sich Eure Lord- Gruppe der Beklagten, egal über Version unbesehen zu überneh- zimmers hätte hinausgehen sol- wieviel Macht, Geld oder Bered- men oder aufzuhören ein Histo- schaft wohl fragen, welchen Ein- len, wo ich meine Bücher schrieb. satz man vernünftiger Weise von samkeit sie verfügen, nicht er- riker zu sein. Was vor fünfzig oder sechzig Jah- laubt sein, mit ihrer Taktik den einem Historiker erwarten kann, Ein Urteil zu meinen Gunsten ren passierte, hat mit dem Kern der ohne die Unterstützung von Dingen irgendeine andere Wen- bedeutet nicht, daß es den Holo- meiner Klage weniger zu tun . dung zu geben. öffentlichen Einrichtungen wie caust nicht gab; es bedeutet nur, Worum es laut den Beklagten Jad Waschem völlig auf sich ge- Darf ich hinzufügen, daß die daß die Diskussion im England geht, ist nicht, was passierte son- stellt arbeiten mußte und sich Feststellungen, zu denen ich ge- von heute noch erlaubt ist. Meine dern was ich davon wußte und zudem noch von immer mehr kommen bin, nicht unbedingt die Gegner könnten immer noch, was ich daraus gemacht habe in Archiven ausgesperrt sah. Entsetzlichkeit oder die große genau so wie jetzt, andere Unter- dem Augenblick, als ich anfing es Die Beklagten haben, wie be- Schuld mindern. Ich habe immer lagen heranziehen, wenn sie denn zu Papier zu bringen. anerkannt, daß als solche finden, um ihre anders- richtet, um die sechs Millionen Chef des Staates und der Regie- lautende Interpretation zu unter- Ein etwas überzeichnetes Bei- Dollar und zwanzig Arbeitsjahre rung für den Holocaust verant- mauern. Sie hätten die gleiche spiel dafür wäre dies: Es hätte mir in die Vorbereitung auf diesen wortlich war. In der Einleitung Freiheit wie jetzt zu sagen, daß nicht vorgeworfen werden kön- Prozeß gesteckt. Mit gebündelter zu meiner Biographie ’ ich nicht recht habe. nen, daß ich versäumte die Eich- Energie haben sie dann alle Auf-  habe ich geschrieben: mann-Erinnerungen in Betracht merksamkeit auf die kleinste Nur in einer Hinsicht könnten zu ziehen, falls sie denn überra- Einzelfrage gelenkt – und den- Wenn diese Biographie einfach sie nicht mehr so leicht tun: Laut schende Informationen enthiel- noch ist mehr Lärm als Erleuch- die Geschichte des Aufsteigens und autoritär zu verkünden, daß ten - was effektiv nicht der Fall tung dabei herausgekommen. und des Niedergangs von Hitlers ich kein Historiker sei und daß war - denn diese Unterlagen wur- Wie ich die uns vorgeführten Reich wäre, könnte man berech- meine Bücher nicht erscheinen den mir erst vor ein paar Tagen Gutachter so und so oft den »Kon- tigter Weise schließen: »Hitler dürften. Infolge meiner Arbeit zugänglich gemacht und nicht in 1 sens der Fachmeinungen« als ihre brachte die Juden um.« (und dieses Prozesses) wurden den er, er und er Jahren. Quelle nennen hörte – tatsäch- neue Nachforschungen über den Aber meine über Jahre sich hin- Eure Lordschaft hat dazu ei- lich kommt das Wort »Konsens« ziehenden Nachforschungen deu- Holocaust geführt. Diejenigen, nicht weniger als vierzig mal in die (mit Recht) glauben, daß die- nen anderen Standpunkt einge- teten darauf hin, daß andere ver- nommen und ich möchte mit al- der gerichtlichen Mitschrift des antwortlich waren, daß die Kette se Verbrechen niemals vergessen Prozesses vor – begann ich mich werden sollten, sollten fragen, ob lem Respekt sagen, daß er falsch der Verantwortung nicht so of- war. Die Beklagten haben ein zu fragen, wozu denn Archive da fensichtlich war. Nichts, was ich ihrer Sache mehr mit einem fest- sind. geschriebenen, durch Gesetz und beachtliches Vermögen in wie- vor diesem Gericht seit dem 11. derholte Nachforschungen über Ich würde sagen, diese Gut- Januar gehört habe, bringt mich Einschüchterung aufrechterhal- tenen (und somit toten) Text ge- den Holocaust gesteckt und das achter sind besser im Wiederge- zu der Überzeugung, daß ich mich mag allein schon der Grund dafür ben der Meinung von Kollegen in diesem Punkt geirrt hatte. dient ist oder mit einer lebendi- gen, fortlaufenden Diskussion. sein, daß wir uns alle noch einmal und solchen Leuten, die mit ih- Diese letzteren Fragen führen durch diese ungeheure menschli- nen übereinstimmen als im Fest- zu einer anderen Überlegung. che Tragödie schleppen mußten, stellen, was tatsächlich – oder was Eure Lordschaft wird von den -      was zudem ganz unnötig war. eben nicht – in den Archiven steht. weitgehend erfolglosen - Anstren- Ewarnende Statistik zu erwäh- gungen gehört haben, mich als nen: Die britische Presse brachte Historiker zu ruinieren. nicht weniger als  Berichte Dieses Gericht hat die Ängst- über den Prozeß – nicht einge- lichkeit gesehen, die Historiker schlossen sind darin Artikel über überkommt, sowie der Holocaust die Eichmann-Erinnerungen –   È - sollte das Gericht einmal über hinterfragt wird: Ein angesehe- während der sieben Tage, die ich DLeugner«, den die zweite Be- die roten und blauen Ordner und ner Historiker, der gerichtlich im Zeugenstand verhört wurde, klagte sich brüstet geprägt zu ha- Unterlagenbündel hinwegsehen vorgeladen war, (Sir John im Durchschnitt also  pro Tag. ben, ist ein Stigma von der Art, und George Orwells kurzen An- Keegan) zögerte sogar etwas zu Dagegen erschienen nur achtund- die Orwell beschrieben hat. Der hang zu seinem »« wieder- bestätigen, das er selber zu mei- fünfzig Berichte im Verlauf der Ausdruck ist nicht gerade aufklä- lesen, der für diesen Prozeß nen Gunsten in den letzten zwan- zwanzig Tage, die ich Herrn rend. Die Tatsache, daß Medien, höchst bedeutend zu sein scheint. zig Jahren wiederholt geschrie- Ramptons Zeugen verhörte, im Regierungen und sogar Der deutsche Fachzeuge für ben hatte. Mittel also ungefähr drei pro Tag. Universitätskreise es sich inner- Rechtsextremismus Professor halb weniger Jahre zu eigen ge- Ein Urteil, das gegen mich aus- Das ist ein Unterschied von Hajo Funke stützte seine Auffas- macht haben, scheint Anzeichen fällt, wird diese Lähmung in der acht zu eins gegen mich. Eure sung dieses Begriffs ganz auf einer internationalen Bestrebung Geschichtsschreibung permanent Lordschaft hat vielleicht beob- »Meinungskonsens«, »moralische zu sein, auf die ich noch zurück- machen; danach wird niemand achtet, daß die Berichterstattung Überzeugung« und den großen kommen werde. mehr wagen sich mit der Frage in beiden Fällen fast ausschließ- Männerchor der »Sozialwissen- auseinanderzusetzen, wer denn lich die Stellungnahmen der Be- Ich möchte anheimstellen, daß schaften« oder »Sozialwissen- im einzelnen mit dem Holocaust klagten bringt oder auch ihre Fra- da der Schlüssel zu diesem gan- schaftler«. Das erinnert doch sehr in jeder seiner Phasen etwas zu gen an mich, und nicht das Er- zen Rechtsstreit liegt. Vielleicht an den von Orwell beschriebenen tun hatte oder wie umfassend er gebnis der Vernehmungen. Das war. Es werden dann nur noch Gericht folgt jedoch einer ande- 1 Diskussionen über »sichere« The- ren Norm und wird nicht zulas- ’ , Auflage von , Seite . Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 35 »NewSpeak«, eine Rhetorik, die Presse und Fernsehen schlei- gen seiner Feststellungen und (Ich habe inzwischen erfahren, die Gemüter formt und die das chen vor dem Haupteingang fordert mich dann auf anzufan- daß sein Weggang von der Uni- Ansehen und die Auskommen herum. Ich streiche meine Rolle gen. versität of East Anglia nach von Menschen ruiniert. heraus mit Gatley on Libel and Daraufhin, um zu zeigen, wer das Cambridge lautstark begrüßt Orwell irrte sich nur in einem Slander unter dem Arm. [Es Heft in der Hand hat, schlage wurde.) Punkt: Er dachte, es bedürfte handelt sich um einen Kom- ich vor, daß das Gericht eine Ich habe heute viele, viele unbe- einer staatlichen Gewalt, um die- mentar zur Gesetzgebung Pause von fünf Minuten ein- kannte Freunde im Gerichts- sen »NewSpeak« durchzusetzen. bezgl. Beleidigung und Ruf- legt: Es ist der Schau wegen saal, wie die Reaktion auf man- Professor Lipstadt und ihr ver- mord, d.Ü.], usw. antwortungsloser – ich werde die- aber doch nötig. Im übrigen bin ches, was ich sage, erkennen se Bezeichnung gleich rechtfer- Als ich die große Eingangshalle ich mir sicher, daß der Richter läßt. tigen – Verleger Penguin Books durchquere, kommt eine Ge- in seinem Zimmer etwas zu Jedes Mal, wenn ich eine Predigt Ltd haben es unternommen, die- richtsstenografin von einem an- trinken hat, wovon etwas zu über den Sinn deutscher Voka- se Rhetorik durch die führenden deren Prozeß hinter mir her- sich zu nehmen ihm sicher über beln wie »Schrecken« oder »als Kreise der Literatur und der getrottet und sagt ganz aufge- die nächsten fünf Stunden, die Partisanen« halte, sehe ich auf Presse einzubürgern. regt, alle die Gerichtsreporter mein Vortrag dauern wird, hin- Eva Menasse von der Frankfur- Nur der Königlichen Gerichte im Gebäude stünden fest hinter weg helfen wird. ter Allgemeinen Zeitung – von und ihre Rechtsprechung, unab- mir. Fünf Minuten später geht es wei- der ich weiß, daß es ihr gar- hängig und selbstbewußt, kön- »Sie stellen sich zum Kampf für ter. Mit meiner Einleitung will nicht paßt. Sie bestätigt es mir nen von nun an die Rechte des eine Menge Leute, die ganz ich den Funken überspringen später, erklärt, sie sei scho- Einzelnen schützen. Zu diesen genau so denken wie Sie,« sagt lassen zwischen mir und dem ckiert wie ich, na ja, die Dreis- Rechten gehört das Recht für sie. Publikum und habe dazu zwei tigkeit hätte, den Worten diese jeden, unliebsame Ansichten zu haben und zu verbreiten, wie Aus ihren weiteren Bemerkun- Themen aus dem 1.Weltkrieg Bedeutungen zu unterstellen. Lordrichter Sedley es kürzlich gen, bevor ich sie überhole, gewählt. Was werden Sie die Beklagten ein einem anderen Rechtsstreit geht hervor, daß sie die Holo- »Das hier ist für mich so etwas wohl unternehmen, wenn die in diesem Gericht ausdrückte, caust-Propagandakampagne wie den Kopf über den Steil- Sache nicht gut ausgeht für auch wenn viele diese Ansichten unendlich langweilig findet. hang von Gallipoli hochzu- sie? Rampton scheint zuver- 2 abstoßend finden könnten. Gerichtssaal Nr. 73 ist zum Bers- strecken,« sage ich in gedämpf- sichtlich, gerade so wie ich. ten voll und dabei stehen hun- tem Ton. »Mein Vater hat an Richter Gray ist heute kurz ange- 2 The Daily Telegraph, . Juli  dert Leute draußen noch der Schlacht teilgenommen.« Er bunden mit ihm. Am Ende des Uhr »Prediger hat das Recht ange- Schlange. Ich erspähe viele war allerdings an Bord eines Nachmittags, als ich offiziell hört zu werden, soviel Ärger es auch sehr bekannte Gesichter – sehe der die Landung mit Protest einlege gegen Ramp- macht«. Lordrichter Sedley zitierte Sokrates und zwei berühmte Quaker, Stuttaford von The Times Artilleriebeschuß abdeckenden tons zweites und drittes Unter- William Penn und William Mead wieder mit seiner persönlichen britischen Kriegsschiffe, wo er brechen – ein Abschlußplädoyer und sagte: »Der Anstößige, der Um- Assistentin Rebecca Wallerst- es wohl viel besser hatte als die unterbricht man einfach nicht, strittene, der Exzentriker, der Ket- einer; die Tochter von Ober- Infanteristen an der Küste, denn als Kläger habe ich das zer, der Unwillkommene und der muß man sagen. Aber er war Herausforderer haben alle das Recht rabbiner Hugh Gryn ist auch Recht auf das letzte Wort – hört gehört zu werden.« da. im darauffolgenden Jahr auch man Richter Grays kurze Be- Auf dem Weg in den Saal plaude- in der Skagerrakschlacht dabei, merkung zu Herrn Rampton, re ich mit Neal Ascherson von im Mai 1916, und das war auch daß die lauten »Über- The Observer. Sage ihm, ich gerade kein Picknick. reaktionen« auf meinen Vortrag würde seinen Namen in mei- Ein oder zwei Mal gehe ich von unerwünscht sind. legen aufzutreten, meine ich. meinem Text ab – einmal bei Es ist das erste Mal, daß ich nem Vortrag erwähnen und sei- Ich bin genau nach fünf Stunden, Herrn Dershowitz so emotio- ne Besprechung meines Buches Erwähnung von Prof. Evans, um 16 Uhr 30, fertig. nal im Fernsehen habe reagie- UPRISING von 1981 mit der um dem Gericht zu versichern, Dann ist alles vorbei: Das Drama, ren sehen. Sie haben offen- Überschrift »ein Eimer voll daß ich ihm persönlich nichts die Aufregung, die Anspan- sichtlich die richtigen Regis- Dreck«; tue es im Endeffekt nachtrage. Er bekommt aber nung, die schlaflosen Nächte. ter gezogen. Ich weiß nicht, ob sein verdientes Fett an gegebe- Ihre Ideen verrückt sind oder aber nicht sondern überspringe Richter Gray braucht noch eine nicht . . . die Sache großzügig, als ich an ner Stelle. kurze Zeit, um Verfahrens- Ja freilich, ich hatte nicht den Absatz komme. Und dann halte ich einmal inne, fragen zu erläutern. Rampton gewußt, daß ich in einer Fern- Die Gerichtsdienerin in ihrem als es um die Zahlen geht, um fragt, ob man uns eine Woche sehsendung auftreten würde. schwarzen Kittel spurtet hier- frei dazuzusetzen: im voraus das Datum angeben Er bekommt diese Antwort: hin und dahin wie eine Klucke, . . . diese Zahlen scheinen könne, an dem das Urteil ver- »Zersaust«: Ich war stark ein- um die Leute in den öffentli- entsetzlich, aber ob es nun kündigt wird, sicher damit er eine Million oder 300,000 oder gespannt in meinen Zeitplan chen bzw. den der Presse vor- seine internationale Presse-Ga- für die Niederschrift meines irgendeine andere Anzahl ist, behaltenen Teil der Galerie ein- handelt es sich doch in jedem leere zeitig auf den Weg brin- Abschlußplädoyers und mußte zuweisen. »Hier noch ein Platz gen kann. (Eine Frage der Öf- im letzten Moment den Termin Fall um so viele Erlebnisse, mit Court TV dazwischen- – Nein, mein Herr, das ist ein wie ein Menschenleben in sei- fentlichkeitsarbeit mal wieder.) setzen. Dershowitz hat sich un- Presseplatz – Das ist jetzt wohl ner Einmaligkeit ausgelöscht wurde. gezogen benommen. Hätte alles.« Das Besetztzeichen Bei allem, was ich sage oder CH ENTDECKE THOMAS KIE- mich bei meinen Antworten leuchtet auf, die Türen werden ausreden lassen sollen. schreibe, vergesse ich nie, wel- Ilinger von der »Welt« und auch verschlossen. Dann »Schwei- Habe letzte Nacht nur zwei ches entsetzliche Leiden die Reporter von Dagens Nyheter Stunden geschlafen, darum gen. Alles aufstehen!« und der Menschen in Lagern wie und den meisten anderen gro- muß ich jetzt gehen . . . Richter kommt herein. Auschwitz ertragen mußten. ßen europäischen Tageszeitun- Ramptons Plädoyer ist kurz und Ich stehe fest auf der Seite Ein »fact-checker« von der Redak- der Unschuldigen dieser Welt. gen. tion der Zeitschrift American so vorhersehbar wie Hitlers Es kommt mir vor wie ein Semes- Prospect – jemand der für die Schallplatte (»meine Prophezei- terende, als wir den großen Ge- Als ich einen Zeitungsbericht in Nachprüfung der Hintergrund- ung von 1939 über die Juden.«). richtssaal verlassen. Überhole der Jewish Chronicle erwähne, fakten verantwortlich ist – ruft Ich höre ihm die erste Stunde im Korridor Frau Laura Tyler, füge ich aus dem Stegreif und an, als er bei der Überprüfung höchstens mit einem halben von der Kanzlei Mishcon de halb zur Pressegalerie gedreht eines fiesen Artikels ist. Ich Ohr zu, während ich meinen Reya, und danke ihr, daß sie ein Wort des Lobes für diese kann die Fakten korrigieren, eigenen Vortrag gemäß den mir im letzten April aus Verse- Zeitung hinzu, die durchweg nicht aber die verbohrte Ein- Hinweisen, die Richter Gray hen die »drei Videos« (von Hal- die beste Berichterstattung stellung des Verfassers. gestern diskret fallen ließ, le) mitgeschickt hat, als sie mir über den Prozeß gegeben hat. zusammenstreiche. meine eigene Sammlung zu- Rampton streicht alle die Fakten Als ich so nebenbei bemerke, daß rückschickte. 15. März 2000 Prof. Evans sicher »interessan- heraus, die ich erwartete, was Sie wirft mir einen vernichtenden meinen Vortrag umso mehr te Kommentare« von seinen (Mittwoch) Tag der Schlußplä- Blick zu und sagt, es freue sie, eben zu einer Antwort darauf Kollegen im Aufenthaltsraum doyers. Um 10 Uhr 10 im Ge- behilflich gewesen zu sein. macht. der Professoren von Cambridge richt und zwar mit einem Kar- Eines nur verunsichert mich am Richter Gray stellt ihm ein paar zu hören bekommen hat, durch- ton von 25 Fotokopien meines perlt ein verhaltenes Gelächter heutigen Tag: Mishcon’s Perso- 104-Seiten langen Plädoyers Fragen, erkundigt sich spitz- nal, das wie zu einem Betriebs- züngig nach dem Zweck oder von verschiedenen Seiten den zur Verteilung an die Medien. Saal. ausflug ins Gericht kommen Ein Dutzend Kameraleute von der Sachdienlichkeit bei eini- durfte, ist durch die Bank in so 36 ACTION REPORT Jul.20, 2000 guter Stimmung. dreißig Jahre lang versuchten, hatte: Finden Sie die Löcher Webseite liest und vielleicht Die Pressehaie warten auf der mich fertig zu machen. Der auf dem Dach des Leichen- auch das »Tagebuch eines Radi- Richter hatte mir letzten En- kellers Nr.1 in Auschwitz, dann Straße »The Strand«, als ich hi- des doch gestattet, aus meinem werde ich den Prozeß inner- kalen« über den Prozeß . . . nauskomme. Wie schade, daß Unterlagenbündel »E« im Ge- halb von 24 Stunden beenden. es Benté noch so schlecht geht. richt zu referieren. Sie haben es nicht versucht, 16. März 2000 Die Presseleute wären hinge- Ich meine aufgrund von Be- weil sie wissen, daß ich recht rissen von ihr; sie ist aber ge- merkungen des Richters, daß habe.* die Chancen eines Sieges sind Diesmal begreift es der gan- (Donnerstag) 10 Uhr 14 ruft wöhnlich sehr zurückgezogen auf etwa 70% gestiegen sind. ze Gerichtssaal. Rampton war Thomas Kielinger von der Welt und jetzt umso mehr. Er stoppte Rampton, als die- auch an, um zu erfahren, wo er das ser gegen Ende seines Vortrags voll kalter Wut über das Do- Schlegelberger-Dokument ein- ANDE AUF PAPIS ERHOLUNGS- zum Thema Rassismus kam, kument von Bischoff vom 28. sehen kann. Ich gebe ihm mei- sofa gegen 18 Uhr und bin indem er ihn klar zu verstehen Juni 1943, in dem dieser die L gab, es beziehe sich seiner Mei- Leistungsfähigkeit von Kre- ne Webseite an. drei Stunden lang vollkommen nung nach auf nichts in diesem matorien angibt. Rampton Wie nützlich diese Webseite doch weg. Prozeß. Als ich zu meiner Pas- sagt, das einzige, was an dem geworden ist. Er sagt, das Da- Um 21 Uhr 40 schicke ich Dank- sage über die »British National Dokument fehle, sei die fehlen- tum für die Urteilsverkündung sagungen an meine Berater auf Party« kam, sagte er, ich de Angabe »/43/«. Das ist aber brauchte sie nicht vorzulesen. nicht wahr. Ich gebe nicht sei auf den 10. April festgesetzt, der ganzen Welt, darunter Als ich fragte, ob er sich über- nach. Das Dokument in der nach dem was Mishcon ihm Michael Mills. zeugt hätte, daß ich in der Hin- vorliegenden Form ist nicht beim Verlassen des Gerichts Mills ist ein australischer Beam- sicht keinerlei Antwort schul- echt, und es ist das einzige, sagte. Das ist mir neu, sage ich ter, der mir so viel mit ge- dig sei, bestätigte er es mir. dessen Echtheit ich in Frage ihm. gestellt habe. schichtlichen Abrissen geholfen Er kam mit der interessanten Idee, daß Antisemitismus ak- Das Judentum versucht, Michael hat. Dafür wird er jetzt in hin- Mills an den Kragen zu kom- zeptabel sei, sofern es sich um 22 Uhr 15- Uhr 30. Ein langer terhältiger Weise von jüdischen eine ehrliche Überzeugung men, nachdem er mir so viel Vereinen in den USA und handelt, und daß es im Falle Anruf von A. über den heutigen Hilfe geleistet hat. Tag; er war ganz aufgekratzt Australien angegriffen. Dabei eines Historiker nicht bedeu- Ein Artikel mit der Überschrift te, er könne deswegen kein von seinem ersten Tag im Ge- hat er nichts Unrechtes getan; »IRVINGS SACHE WIRD UNTER- guter Historiker sein. richt. schließlich kann auch Canberra STÜTZT VON EINEM Es ist ein typisches Anwalts- Lawrence M., mein Anwalts- einem Beamten nicht vorschrei- argument; ich würde es nicht AUSTRALIER – MILLS, EIN freund von Harvard, der letzten ben, was er in seiner Freizeit geltend gemacht oder für mich BEAMTER, SPIELT EINE ROLLE Monat im Gerichtssaal saß, denkt. in Anspruch genommen haben. IN DEM PROZESS« erscheint am Diese Zeilen gehen an meinen Da ich kein Antisemit bin, schreibt und zitiert aus einem 10. März 2000 auf der Titelseite Trupp: würde es mir schon garnicht in Brief, den ihm der Sekretär von den Sinn gekommen sein. der jüdischen Zeitung Forward Meine Herren – Heute war Richter Gray geschickt hat: in New York. Laut dieser Zei- Ich hätte aber allzu gern die Richter Gray hat mich gebe- der Tag der Schlußplädoyers. Gesichter der deutschen Jour- tung hat »ein Abonnent der H- Der Gerichtssaal war voll, 200 ten, Ihnen zu antworten und nalisten gesehen. (Julius Strei- zu danken, daß Sie sich die Holocaust (einer Diskussions- Leute saßen oder standen z.T. cher in Nürnberg: »Ja gut, an den Wänden, rund 70 Jour- Mühe gemacht haben zu gruppe im Internet), ein Herr Richter, ich will alles ge- schreiben . . . Gabriel Schoenfeld von der nalisten aus der ganzen Welt stehen, ich war ein Juden- waren da. Ich habe 25 Exemp- hetzer aber es war ein ehrli- Als eine praktische Lösung, Zeitschrift Commentary Herrn lare meines eigenen Vortrags cher Judenhaß!« – »Sprechen um dem Prozeß zu folgen, kön- Mills als die Quelle erkannt.« verteilt, wobei mir die Journa- Sie den Mann frei, die Kosten nen Sie sich an den »Action listen bei der Verteilung Report« auf der Webseite In Australien ist nun ein Streit übernimmt die öffentliche ausgebrochen, bei dem führen- beinahe die Kleider vom Lei- Hand.«) (www.fpp.co.uk) von Herrn be rissen in ihrem Eifer, ein Irvings Verlagshaus als eine de Persönlichkeiten von der jü- Exemplar zu bekommen. Rampton war fahl vor Wut vollständige Quelle für Infor- über das Argument von dem dischen Gemeinde die australi- Der Gerichtssaal hörte sich mationen halten. Fehlen der Löcher im Krema- sche Regierung auffordern, vollkommen erstaunt meine torium II – ich rief dem Gericht Erstaunlicher Brief. Ich hatte seit Herrn Mills zurechtzuweisen. Beschreibung der Methoden noch einmal in Erinnerung einiger Zeit den Verdacht, daß an, mit denen die ADL (Anti- Und dann wundern sie sich, wo zurück, daß ich zweimal die diffamierungsliga) und andere Richter Gray persönlich meine Aufforderung ausgesprochen der Haß herkommt.

8. April 2000 für die Webseite für den mir den Leitz-Ordner herunter. 18 Uhr 30. A. ruft an; ich spreche schlimmsten Fall: »Autsch!« – Jessica staunt über die Größe mit ihm über die rechtlichen (Key West, Florida) schlicht und ergreifend. der Eingangshalle. Da sind Folgen. Muß noch das Urteil in (Sonnabend) Ein tropischer Guß überall diese Anwälte. allen Einzelheiten analysieren, setzt ein. He-jo. Das kann ja 10. April 2000 Im Taxi schlage ich den Text auf; um festzustellen, wo ich Recht noch was werden diese Woche. es sind 333 Seiten. Auf der letz- behalten habe. Rampton wird mit Sicherheit eine augenblick- (England, Montagmorgen) Mit- ten Seite heißt es, daß Richter liche Zahlungsverfügung für tags zurück in der Duke Street. Gray befunden hat, »die Recht- 9. April 2000 einen hohen Prozentsatz der Ich darf das Urteil irgendwann fertigung der beklagen Partei Unkosten beantragen. nach 9 Uhr abholen. Das Tele- obsiegt« und das Urteil fällt für (Sonntag) Habe jetzt alles ver- die Beklagten aus einschließ- 18 Uhr 25 Lee Levitt von der packt für London. Diese Mittei- fon klingelt den ganzen Tag, ich gebe jedesmal die gleiche Ant- lich des Anspruchs auf Kosten- Jewish Chronicle ruft an; er be- lung geht an Fox-TV Network: rückerstattung durch den Klä- kommt die Standardantwort. »Ich fliege heute von Florida wort: Keine Interviews, wie ger. Abends um neun bringt ein Ku- nach London zurück. Habe alle immer das Urteil auch ausfällt. rier von Davenport, Lyons ei- anderen Bitten um Interviews Zuerst baue ich das neue Fahr- AS IST TRAURIG ABER NICHT nen fünf Zentimeter dicken abgelehnt, darunter spezifisch rad zusammen, das ich Jessica ganz unerwartet. – Ich schie- Ordner ihrer größeren Unkos- die vom BBC und von ITV. aus den USA mitgebracht habe. D be den Text beiseite und gehe tenbelege – ein sicheres Zei- Paula Zahn hat ihre gerade Vor dem Gericht sind neue mit Jessica für eine Stunde mit chen, daß sie morgen im Ge- noch durch den Türschlitz Straßenarbeiten im Gange; tja, ihrem neuen Fahrrad zum richt eine augenblickliche schieben können; ich bin bereit, das kann lustig werden. Das Grosvenor-Platz. Zahlungsverfügung beantragen meine Zusage einzuhalten, macht mich besorgt. Eine vor- werden. Diese Teilsumme liegt wenn sie noch interessiert ist.« läufige Absperrung läuft die Um 17 Uhr 30 ruft ein Herr von Bordkante entlang. Noch beun- der Zeitung Ha’aretz an, schon weit über einer Million Eine herrliche Fahrt den Keys engl. Pfund. entlang nach Miami und zum ruhigender aber sind die Hau- Sharon oder so ähnlich ist sein Als ich die Seiten durchblättere, Flughafen. Die Maschine wird fen von Backsteinen und Pflas- Name. Ich sage wieder, »keine wollen mir die Augen schier mit vier Stunden Verspätung tersteinen am Eingang, die sich Interviews«; seltsamer Weise übergehen: Es ist klar, daß die abfliegen. Ich hocke mich mit morgen, wenn das Lumpenpro- scheint er das Ergebnis schon Beklagten die »unparteiischen« meinem Kofferkomputer in ein letariat aufzieht, in Geschosse zu kennen denn er fragt, ob ich Zeugen mit einer Großzügigkeit Café und schreibe. Im Flugzeug verwandeln können. in einem gewissen Falle in Be- bezahlt haben, die es mit der entwerfe ich eine Überschrift Der Sekretär des Richters bringt rufung gehen werde. Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 37 Spendierfreudigkeit für das ist. »Manhattan Project« aufneh- Wieder Lipstadts Bewunderer men kann. Wo kommt das Geld und ihre gedungenen Genos- her? sen. Alles läßt sich dieser Tage Millionen von Pfund wurden die- mit Geld kaufen. Es gießt jetzt sen neutralen aber glücklichen draußen. Dann bin ich zurück Herren und Anwälten zugewor- in der Duke Street. Benté lä- fen. Unwissenheit ist wirklich chelt ein wenig gezwungen; sie ein Segen! Sie haben eine hat es alles live auf dem Fern- Tapferkeitsmedaille verdient – sehschirm verfolgt und braucht dafür, daß sie zwischen den keine Erklärung für das Fehlen beiden Parteien (mir und den meines Jacketts. Jessica gibt Beklagten) unparteiisch blie- sich ganz unbeteiligt. ben angesichts solchen Geld- Ein Sperrfeuer von Anrufen setzt segens. Evans, Longerich, Fun- ein: Die Geier der Weltpresse ke, Pelt, u.a. haben allein schon sind im Freßtaumel. Auf den rund $200,000 pro Nase erhal- Fernsehschirmen flimmert ten – und weitere Rechnungen Lipstadts Hohe Fest der Scha- stehen noch aus. denfreude, ihre erste Presse- Kein Begleitbrief ist dabei und konferenz um 14 Uhr und dann kein Hinweis besagt, daß diese endlose Wiederholungen. Zahlen vertraulich sind. So Ich gebe plötzlich nach und lasse bringe ich sie denn innerhalb Journalisten von Fernsehen von Minuten im Internet in und Radio zu Interviews her- Form einer Tabelle an, ohne ein. Kommentar. (Nur eine Zeitung, The Guardian, UF DIESE PLÖTZLICHE WEN- wagt überhaupt Gebrauch Adung vom mir waren die jü- davon zu machen.) dischen Organisationen nicht Wurfgeschosse geben Vorwarnung David Irving wird von gedungenen vorbereitet. Drei Wochen lang ACHDEM JESSICA IM BETT Rowdys und Unterstützern der amerikanischen Professorin Lipstadt mit Eiern hatten sie sich in Sicherheit ge- Nist, arbeite ich bis 4 Uhr 30 beworfen, als er vor dem Hohen Gericht ankommt, um das Urteil in seinem Prozeß wogen und nichts unternom- früh und versehe den ganzen zu hören. An seiner Seite rechts im Bild sieht man Tom Reid, Leiter des Londoner men, um die Weltpresse vor Urteilstext mit Anmerkungen. Büros der Washington Post () solch einem Fall wegzuwarnen. Wie die Nacht sich hinzieht, wird Aufnahmewagen des Fernsehens mir klar, daß Richter Gray ein- Washington Post, steigt aus ei- te in dem Gebäude, ist bis zu mit ihren parabolischen Sende- fach die meisten geschichtli- nem Bus Nr. 6 und lädt mich den Fensterpäcken hoch voll antennen stehen bald in einer chen Argumente garnicht ganz ein, mit ihm ein Taxi zum Ge- bepackt. Entschuldige mich in Reihe vor unserm Haus. verstanden hat; bin enttäuscht. richt zu nehmen. Richtung des Richtersessels für Ich gebe in meinem Büro Inter- Es ist offensichtlich meine eige- Als das Taxi sich seinen Weg meinen formlosen Aufzug – sit- views für Direktübertragungen ne Schuld, wenn ich sie nicht in durch den Londoner Verkehr ze in meiner Weste da. – Benté sieht es sich auf dem einer Form vorgebracht habe, bahnt, fragt er mich, was ich Das Personal des Richters hat Zu- Schirm im Wohnzimmer an – die für seine Seine Lordschaft tun werde, falls ich verliere. Ich sammenfassungen seines Meis- und ITN, ABC-Australien, die einsichtig gewesen wäre. Werde sage ihm, das ich das Ergebnis terwerkes an Hinz und Kunz »Today«-Sendung, die Sender das morgen im Gericht erwäh- schon kenne – »Denken Sie, es verteilt. Sir Charles Gray hat »Radio Four« und »Radio Five« nen. ist schlimm,« sage ich, »und seine Schäfchen aufs Trockene lösen sich ab. Dann um 22 Uhr Sein Sekretär bittet mich, ihm dann, schlimmer!« »Die nächs- gebracht, soviel ist sicher. Er hinüber nach White City für eventuelle Kommentare bis ten zwei Stunden werden die liest seine unverdauliche Prosa die Nachrichtensendung neun Uhr morgens per Fax zu- unangenehmsten meines gan- in einer tonlosen, fast nicht »Newsnight« mit Jeremy kommen zu lassen. Dummer- zen Lebens sein«. Füge aber hörbaren Stimme zwei Stunden Paxman. weise lenke ich die Aufmerk- hinzu, daß mein Ansehen letz- lang vor. Ich muß mich immer noch mit der samkeit doch auf seine krasse- ten Endes aus diesem Prozeß Er überspringt dabei die Weste begnügen, weil mein ren Mißverständnisse, wie sei- erhöht herauskommen wird. schlimmsten Passagen über Nadelstreifenjackett im Eimer ne Verwechslung des Gestapo- Noch dreißig Meter von dem »Antisemitismus«, »Rassismus« ist. Außerhalb der Aufnahme- chefs Heinrich Müller mit dem Haupteingang entfernt fertigt usw. und ist anständig genug, szene spricht Jeremy Paxman Auschwitz-Architekten Reid den Taxifahrer ab, als ich hier und da positive Passagen in warmen Tönen von seiner Bischoff, und seine Umsiedlung einen feindlichen Mob mit den mitzunehmen und herauszu- Erinnerung an Duke Street vor der Bibliothek von Harvard in üblichen »Antinazi«-Schildern streichen. Jahren, als er, noch ein Unbe- die Stadt New York. Ich hätte sehe, den die Polizei zurück- kannter, zu einer Cocktail- ihn blamieren können. hält. Dies sind Lipstadts be- EIN, WIRKLICH KEIN SCHÖ- partie mit Robert Harris (Ver- Leute vom Gericht hatten mich geisterte Anhänger und gedun- Nner Tag. Als ich mich an- fasser von Vaterland) kam. Sei- gewarnt, daß sich hinter seiner gene Schläger; die Polizei schicke, mir einen Weg durch ne Fragen haben keine wirkli- maskenhaften Starre nicht die schreitet schon ein. die Reporter, die meine Mei- chen Widerhaken, jedoch Weisheit einer Sphinx verbirgt Ich lasse Reid lässig an meiner nung über das Urteil hören scheint er ihnen welche zu ge- sondern ein vollkommenes Un- linken Seite, zwischen dem wollen, nach draußen zu bah- ben, sowie das Rotlicht angeht. verständnis für entscheidende Mob und mir, gehen. (Er hat nen – werfe ich ihnen nur ein Er zeigt ein Interview von 1983 geschichtliche Zusammenhän- die Situation noch nicht er- kurzes »pervers« zu; sie darauf- mit mir und Harris: Ich sehe da ge. Diese Beobachter hatten kannt.) So hat die internationa- hin: »Haben Sie wirklich der jung aus, ganz Feuer und mir auch geraten, meine Argu- le Presse doch ihr Gutes. Es Washington Post erklärt, Ihr Flamme und hoch oben; sage mente dicker aufzutragen als wird geworfen (ich kann nicht Ansehen werde letzten Endes da auch tatsächlich, »Mich ich es für nötig hielt. erkennen, was es ist, erweist erhöht herauskommen?« – das kann nichts umwerfen.« Es scheint, daß ich nicht recht sich aber als Eier, nicht Steine.) wird also schon nach allen Sei- Als er mich fragt, wie ich mich hatte. Stolziere in das Gericht. Brauche ten gemeldet. Die Polizei be- jetzt nach den verurteilenden zehn Minuten im Herren- fiehlt, den Gerichtssaal zu räu- Worten des Richters fühle, ant- 11. April 2000 klosett, um das schlimmste ab- men und schiebt alle anderen worte ich sinngemäß: »Herr zuwaschen. Komme genau um in den Korridor hinaus. Paxmann, ich weiß etwas, das (Dienstag) Kein schöner Tag, 10 Uhr 29 in den Gerichtssaal – Nach zehn Minuten werden wir Richter Gray vergessen hat: In wahrhaftig nicht. Um sieben nur eine Minute vor Beginn. durch ein hinten angrenzendes dieser Nation gibt es in diesem Uhr aufgestanden; stehe im Alle meinen, ich hätte das ab- Gebäude in die Carey Street Augenblick wenigstens eine Nieselregen an der Bus- sichtlich gemacht. Mein nasses geleitet. Der Polizeiinspektor Million Menschen, die eins oder haltestelle vor Selfridge’s. Jackett habe ich aufgerollt un- erklärt, daß sich vorn ein ge- mehrere meiner Werke in ih- ter dem Arm. rem Bücherschrank haben. Sie Tom P. Reid, Bürochef von der fährlicher Mob angesammelt Der Gerichtssaal Nr. 36, der größ- hat, der auf Tätlichkeiten aus ziehen diese Bücher nun ganz 38 ACTION REPORT Jul.20, 2000 verwundert heraus und fragen Plötzlich habe ich den Eindruck, aus zum Disney-Geschäft. Mein (Donnerstag) Arbeite bis 5 Uhr 30 sich, was denn bloß in diesen es ist gerade so als wäre ich ge- Nachlaß bereichert sich um ein früh; lese Hunderte von Schrei- Richter gefahren ist.« storben. Ich weiß jetzt, was in Exemplar von »The Lady and ben, die aus der ganzen Welt den Nachrufen stehen wird, the Tramp«. einlaufen, und beantworte sie. LS ICH ICH ANSCHICKE, fort wenn ich einmal sterbe. Fühle Endlich komme ich zum Lesen Schlafe dann bis acht, als das Azugehen, beginnt Paxmann mich aber in sonderbarer Weise der britischen Zeitungen von Telefon wieder zu klingeln an- gerade ein Ferninterview mit unsterblich. Es sehe kein Ver- heute. The Times bringt ein fängt. »Sky TV« erinnert mich Lipstadt: Sie weigert sich na- hängnis, was auch nur entfernt ganzseitiges Foto von mir, das daran, daß ich um 12 Uhr 20 türlich, mit mir in einer Dis- an Untergang denken läßt. Mitte des Prozesses aufgenom- mit einem Wagen abgeholt wer- kussion auf dem Fernseh- Um 18 Uhr 30 findet eine men worden war und auf dem de; hatte es tatsächlich ganz schirm zu erscheinen. Ho, ho. Reporterin von The Indepen- ich rotgeränderte Augen habe, vergessen. Ihr näselnder Brooklyn-Akzent dent, Julia Stuart, irgendwie dabei einen Packen Bücher auf Ein Anruf aus Australien – ob ich klingt nicht gerade gut in engli- ihren Weg in meine Wohnung. den Armen; hatte offensichtlich jetzt ein Visa beantragen wer- schen Ohren; höre, daß er auch Ein molliger Typ in langer, grü- die vorhergehende Nacht de? Ja. Jetzt sind die Puppen nicht vielen Amerikanern ge- ner Wolljacke. Sie wollte ei- durchgearbeitet. aber wieder am Tanzen ! Als ich fällt. Paxman macht es ihr gentlich Benté aufsuchen aber Sir John Keegan schreibt einen aufstehe, bringt ein Fax mir nicht leicht. Er haßt Klischees. Benté ist den ganzen Tag nicht mutigen halbseitigen Artikel in schon gleich die entsprechen- »BBC World Television« spießt da, liegt krank im Bett. Sie son- der heutigen Ausgabe von der den Überschriften aus ganz mich auf, als ich gerade noch diert mich mit Fragen nach Daily Telegraph. Er ist peinlich Australien ins Haus. Ein Buch- da bin, und dann hält mich je- händler, Waterstone’s, ruft an mand anders fest und überre- und macht eine Bestellung. det mich, morgen früh um sie- THE TIMES Um 15 Uhr 27 ruft »Viva Voce« ben für die Sendung »Frück- des italienischen Radiosenders stück TV« wiederzukommen. London, den 12. April 2000 24 an, um für morgen acht Uhr Zu Haus zurück rufe ich die Jüdische Experten sehen weitere Kämpfe kommen ein Interview mit mir einzu- letzten Emails ab: 233 bei dem planen. Sagt auch, daß La einen Internetdienst, fünfzig VON ROSS DUNN IN JERUSALEM UND ROGER BOYES IN BERLIN Stampa heute Keegans er- bei dem andern. ISRAELIS loben das Urteil gegen David Irving als einen entscheidenden staunlichen Telegraph-Artikel Sieg im Kampf gegen Antisemitismus, warnen aber auch, daß der Kampf bringt. Errr und wieder errr. Ein rasen- weitergehen wird gegen andere Holocaustleugner. Die Leitung von Jad der Kopfschmerz verfolgt mich Waschem, der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, sagt, daß der Prozeß Um 15 Uhr 30 ruft der Fernseh- den ganzen Tag dank all der die Tatsachen der Tragödie bewiesen hat ... sender ABC aus Washington Bazillen, die ich auf dem Der Beleidigungsprozeß hatte eine direkte Wirkung auf die Anlage von D.C. an. Wäre ich einverstan- zehnstündigen Rückflug von Auschwitz, wo Museumsverwalter begannen, krampfhaft nach Öffnungen den vom Vereinigten König- Miami eingeatmet habe. für die Einführung des Gases zu suchen, um Herrn Irvings Behauptung vor reich aus mit Deborah Lipstadt Gericht zu widerlegen, daß keine zu sehen wären. Die Ergebnisse der im ABC-Studio aufgenommen Untersuchung sind noch nicht bekannt. 12. April 2000 zu werden? Warne, daß sie Argument durchlöchert Dieser Bericht war in späteren Ausgaben nicht mitmachen wird – was sie dann auch nicht tut. (Mittwoch) Die erste Runde ist nicht mehr zu finden vorbei aber es ist noch ein an- Josephines Tod, wobei es mir schmeichelhaft in der Beschrei- Nachwort zum Tagebuch strengender Tag. Um sechs auf- sehr schwer fällt, die Tränen bung meiner Karriere und sehr VON SEITE •• gestanden, um das Interview zurückzuhalten, auch jetzt herabwürdigend für Prof. Für das weltweite Judentum hat für die Sendung »Frühstück noch. Der Gedanke an sie Lipstadt. Ich muß schreiben, der Prozeß einen unerwartet TV« des BBC zu geben. Die schlummert immer noch dicht um mich bei ihm zu bedanken. bitteren Nachgeschmack. Mein Presse berichtet heute morgen unter der Oberfläche. Arme Später stelle ich fest, daß Prof. Vater hat mir einmal gesagt, von Lipstadt und Konsorten, Josephine. Donald Cameron Watt einen daß sie vor Wut rasen, mich daß ungeachtet der Tatsache, Der Reporter von der Jewish ganzseitigen Artikel zu meinen daß die Skagerrakschlacht ausgerechnet jetzt auf allen Chronicle ist noch da. Während Gunsten in der »Evening Stan- Fernsehschirmen anzutreffen, (über die er ein Buch geschrie- des Interviews ruft R. aus Por- dard« veröffentlicht hat und ben hat) unentschieden ausge- was sie jahrelang mit Erfolg tugal an, um mir eine Villa auf daß auch Prof. John Ericson, verhindert hatten. gangen schien und keine der einer portugiesischen Insel an- der Historiker der Roten Ar- beiden Seiten zuerst wußte, Was die gedruckte Presse heute zubieten, wo ich bleiben kann, mee, gute Worte bringt wird ihnen kaum besser solange ich will. Die Reporter über mich in der gefallen. Die Nachrichten- machen große Augen. »Glasgow Herald« sendung »Früstück TV« wird Radio Los Angeles ruft an; am an- geschrieben hat. mit den Worten eingeführt: deren Ende der Leitung eine Jemand sagt mir, »Ein Thema beherrscht heute feindlich klingende männliche daß die Associated die Titelseiten aller britischen Stimme, von der sich heraus- Press ein Zitat Zeitungen . . . !« stellt, daß es wieder die von von mir bringt, Um 8 Uhr 30 zurück in der Duke Alan Dershowitz ist. Ich streite wonach Richter Street. Das Telefon klingelt den mich mit ihm, noch einmal. Er Gray nur so geur- ganzen Morgen alle 30 Sekun- kreischt. teilt hat, weil er den, alle Anschlüsse sind be- Ich sage, »Wenn die Antidiffamie- auf die Erhebung setzt. Ich antworte nicht bis 12 rungsliga zu solchen Mitteln in den Adelsstand Caused Outrage After the BBC broadcast Uhr 45 – es ist ein Anruf von greift, muß man sich fragen, aus ist. live interviews with Mr Irving, Jewish commu- dem Sendeleiter der »Question was denn eine Diffamierungs- Das ist bedauerlich. nity leaders expressed outrage in a letter to the Time« des BBC. Er fragt an, ob liga täte!« Ich kann mich Governors of the BBC (photo: ) ich bereit bin, morgen zu ihrer Jessica klettert auf meinen Schoß nicht erinnern, Sendeaufnahme nach Edin- während dieses transatlanti- das gesagt zu haben. Ich habe wer der Sieger war, die Deut- burgh zu kommen. – Ja. (Im schen Duells und beginnt wei- wahrscheinlich gesagt, daß schen praktisch dazu wurden, Verlauf des Tages blasen sie es nerlich zu betteln, ich solle mit Richter Gray auch an der Reihe weil sie als erste ihren »Sieg« unter irgend einem Vorwand diesen endlosen Ferngesprä- wäre, in den Adelsstand erho- hinausposaunten. ab, entschuldigen sich mit un- chen aufhören und mit ihr zum ben zu werden und es verdient. Daran dachte ich die nächsten erwarteten Schwierigkeiten. Disney-Geschäft gehen, wie ich Meiner Meinung nach hat er vierundzwanzig Stunden. Die Gegner der Meinungsfrei- es ihr vorher versprochen hat- das Menschenmögliche getan, Am darauffolgenden Wochenende heit sind also wieder auf dem te. um während des Prozesses aus- Plan.) schrieb der Historiker Andrew Ich gebe ihr den Hörer, damit sie gewogen zu erscheinen – aber Roberts in der Daily Telegraph Die enorme Aufmerksamkeit der sich selber mit Alan Dershowitz nicht hinterher. tatsächlich eine Zusammenfas- Presse läßt sonst nicht nach. In auseinandersetzt – so hört ganz sung dieses Prozesses mit der jeder großformatigen Zeitung Los Angeles ihre Klage. Überschrift »DAVID IRVING IS erscheinen Artikel auf der Ti- 13. April 2000 Um 17 Uhr stehlen wir uns hin- THE WINNER«. telseite, Fotos, Sonderbeilagen und Interviews. Sogar Die Zeit, ein linkslastig li- * Laut einem Text in The Times vom . April  haben sie es in der Tat versucht. berales Wochenblatt, berichte- (    ) Jul. 20, 2000 ACTION REPORT 39

Warf das Buch Das Urteil, das Sir beim Schächten oder Hilal-Schlachten). Charles Gray QC am 11. April vor einem Gray erregte sich und sagte, die Juden voll besetzten Gerichtssaal in der Sache seien so wertvoll für uns, daß jedes Daving Irving gegen Penguin Books Ltd. Verbot des Schlachtens ohne vorherige und Lipstadt verlas, überraschte viele durch Betäubung untragbar sein würde. Er seinen Mangel an Differenziertheit, war offensichtlich ein Philosemit (was sein Urteil im Irving-Prozeß wohl auch entzückte aber die jüdische Gemeinschaft. bestätigt). Als der Abend voranschritt, wurde Tau unter Wasser die ganze Länge von mehr getrunken. Gray wurde vertrauter hinten nach vorn unter dem Schiff durch- mit mir und bat mich, ihn irgendwohin gezogen, bevor er wieder hochgehievt zu begleiten. Wir gingen zu Fuß und er wurde. sang mir ein Lied vor vom einem iri- Graf Tolstoy fand später Beweise, daß schen Bombenleger mit dem Titel »The Brigadegeneral Low sich doch noch in Ould Alarum Clock« (der alte Wecker – Österreich aufhielt, als seine Befehle in alten Zeiten wurden Wecker zum ausgeführt wurden, aber die Berufungs- Auslösen von Zeitbomben benutzt) und richter lehnten eine Wiederaufnahme er erzählte mir eine Geschichte von ei- des Verfahrens ab. Sie beließen es auch nem Anwalt in Reading, den der Rich- bei dem Zahlungsbefehl von 1,750,000 ter fragte, ob sein Klient von dem Prin- engl.Pfund gegen Graf Tolstoy. Das hat zip res ipse loquitur (die Dinge sprechen ihn natürlich in den Bankrott getrieben. für sich selbst) wisse, worauf der Anwalt antwortete: »In dem irischen Dorf, aus dem mein Klient kommt, M’Lud (Mein n     - Lord), spricht man fast nur davon.« gelernt. Es war in der Wohnung meines Dann sang er The Britisch Grenadiers, Sohnes in Hampstead. Er hatte ihn in bei dem ich mitsingen konnte. Mir kam der City getroffen und ihm erzählt, daß seinerzeit plötzlich der Gedanke, daß Hilaire Bellocs Tochter Elizabeth mei-       die Grenadiere mehr zum Philosemit- ne Patentante gewesen war. Gray er- Gebiet des 2. Weltkriegs: Als An- ismus neigten, weil sie als erste der G zählte ihm, er sei mit Belloc verwandt. walt des früheren Brigadegenerals Toby alliierten Truppen nach Bergen-Belsen Low, später Lord Aldington, gewann Als wir uns gegenüberstanden, son- hineinkamen. (Die Szenen ausgemer- Gray einen umstrittenen Beleidigungs- dierte ich ihn erst mit der Bemerkung, gelter Gefangener ähnelten denen im prozeß gegen Graf Tolstoy. daß ich an die »Royal Society for the Kriegsgefangenenlager von Anderson- Protection of Cruelty to Animals« ge- ville am Ende des Amerikanischen Bür- »Tolstoy«, schrieb Prof. Hugh Purcell schrieben hätte, um gegen die rituelle gerkrieges und aus demselben Grund: in The Fortune Newsletter (Mai 2000) Schlachtung von Tieren ohne vorherge- Hunger – obgleich auch Typhus weit- »hatte ein Buch herausgebracht, in dem hende Betäubung zu protestieren (wie verbreitet war.) – Hugh Purcell n Aldington als Verantwortlicher für die Rückführung von 50,000 Kosacken und 20,000 Jugoslawen bezeichnet wird, die TheGuardian interviewt Richter Gray in ihrem sicheren Tod in den Händen von Titos Partisanen endete.  .  ,     , veröffentlichte Gray stritt nicht ab, daß Aldington die AThe Guardian in London ein aufschlußreiches Interview mit Sir Charles Gray. Befehle gab, die zu dem entsetzlichen Seine Rolle war es, so sagte er, nicht zu entscheiden, was die Nazis vor sechzig Jahren Tod dieser Menschen führte. Er stritt taten sondern ob David Irving absichtlich historisches Beweismaterial manipulierte. »Er nicht die Brutalitäten ab (die von Tolstoy kann nicht über die Streitfragen im Irving-Prozeß sprechen, weil vielleicht Berufung vorgebrachte Beweismasse war über- eingelegt wird,« merkte Clare Dyer an. »Im Aldington-Prozeß ging es sehr emotionell wältigend). Er unterstrich auch nicht zu aber das war hier nicht der Fall, denn es handelte sich durchweg um Aussagen von die Tatsache, daß Low nur Anordnun- Fachzeugen und das bringt einen irgendwie auf Distanz zu den eigentlichen Ereignis- gen folgte, denen Churchill und Eden in sen.« Er fand es »sehr aufschlußreich« zu beobachten, auf welche Weise Historiker wie Yalta zugestimmt hatten. Herr Irving und die Sachverständigen vorgehen. »Man prüft einzelne Dokumente sehr Grays argumentierte aber, daß Lord genau und die Auswertung von Originalquellen ist eine außerordentlich schwierige und Aldington keine Ahnung davon hatte, anspruchsvolle Sache.« Gray sagte, daß er nicht dächte, ein Schöffengericht hätte zu welches Schicksal die Leute erwartete einer gerechten Entscheidung kommen können, weil es 10,000 Seiten von Dokumenten und darum nicht verantwortlich gemacht gab. Er begann mit der Niederschrift seines Urteils schon vor Ende des Prozesses. werden könnte, weil er sich zu der Zeit, Wenn eine der Parteien sich selbst vertritt, so wird das leicht zu einem Alptraum für als seine Befehle durchgeführt wurden, den Richter aber Herr Irving, fügte er hinzu, war nicht zu vergleichen mit dem typischen nicht mehr in Österreich befand. Der Kläger, der sich selbst vertritt. »Kein Anwalt«, zitierte The Guardian Richter Gray, »hätte Anwalt des Beklagten, kein anderer als seine Materie so beherrschen können.« »Er führte seinen Prozeß in einer sehr eindrucks- Richard Rampton QC, scheint nicht vollen Weise,« sagt Gray. geltend gemacht zu haben, daß Richard Rampton QC stimmte dem zu: »Herr Irving kennt allerdings seine Sache, das Aldington auf jeden Fall der drakoni- muß man sagen.« sche Charakter seiner Befehle bewußt gewesen sein mußte und zwar allein Gray und Rampton kannten sich aus der Zeit, als sie die entgegengesetzten Parteien schon, weil der Deckname der Aktion in der Sache Aldington gegen Tolstoy vertraten. Gray als Richter in dieser Sache zu haben,  war. bemerkte Rampton ohne weitere Erläuterung, war für mich »der Lichtstrahl« in diesem Prozeß. »Ich meine, er besitzt das, was tatsächlich einen sehr guten Richter auszeichnet, Beim Kielholen handelt es sich um und ich meine, die Verteidiger in Diffamierungsprozessen sind allgemein davon eine Disziplinarstrafe auf englischen überzeugt. Er neigt nicht zu vorschnellem Eingreifen. Schiffen in der guten alten Zeit. Ein Seemann, der sich eines Vergehens »Er hört sehr sorgfältig zu und überstürzt keine Entscheidung, vor der selbst Engel schuldig gemacht hatte, wurde an ei- innehalten würden.« nem unter seinen Armen befestigten Der ungekürzte Text unter: http://www.fpp.co.uk/docs/trial2/Guardian170400.html

te, daß dieser Prozeß auf die Gefühl, Nachrufe auf mich selbst de, mich am Radio und im Anstrengungen ein Licht wirft, »Der BBC stellt die Norm für gelesen zu haben. die die Juden unternehmen, Fernsehen zu verteidigen. journalistische Rechtschaffen- Neville Nagler, der Vorstands- Ein paar Tage später ging ich zum um Autoren, die ihnen nicht heit auf«, wütete Nagler. Er BBC Television Zentrum in passen, zur Strecke zu bringen. vorsitzende der jüdischen Orga- setzte unmißverständlich hin- nisation, kritisierte den BBC, White City, West London, zu ei- Der »Board of Deputies of British zu: »Wir fragen uns, welche »jemandem ein Forum geboten nem Interview mit Tim Jews« brachte gegenüber dem Norm der BBC im Nachspiel zu zu haben, den das Hohe Ge- Sebastian, dem Moderator der Verwaltungsrat des BBC seine dem Irving-Prozeß aufsetzen richt als einen Antisemiten und beliebten Sendung »Hard Talk«, »Empörung« zum Ausdruck wird.« Rassisten verurteilt hat.« die über den »BBC World Ser- darüber, daß mir erlaubt wur- Habe immer noch das sonderbare vice« 150 – 200 Millionen Zu- 40 ACTION REPORT Jul.20, 2000 schauer erreicht. In das Gästebuch, das man mir beim Hinausgehen in die Hand gab, trug ich diese Worte ein: »Dr. Goebbels hat einmal den Rat gegeben; »Stirb zur richtigen Zeit.« »Mir scheint, ich habe es getan!«

© FOCAL POINT PUBLICATIONS (FPP), LONDON, 2000. Printed in the United States of America. ␣ ␣ The diary reproduced on these pages is the intellectual property of David Irving. The original has been edited as to tenses, gram- mar, styles, spelling, and names. The dia- ry’s depiction of courtroom exchanges are from memory, and are not intended to replace the transcripts posted on Mr Irv- ing’s website at www.fpp.co.uk/docs/trial/ transcripts.html. Mr Irving’s Closing Speech is published in full by FPP, and is available like extra copies of this report for $10.00.