BAUGESTALTUNGSSATZUNG

R E T Z B A C H /

Herausgeber: Markt Zellingen 2013 2 BAUGESTALTUNGSSATZUNG

R E T Z B A C H ZELLINGEN / MAIN

Herausgeber: Markt Zellingen Landkreis Main-Spessart

Verfasser: Planergruppe HTWW - Aschaffenburg

Oktober 2013

3 Inhaltsverzeichnis Seite

Retzbacher Impressionen 4 Zur Gestaltungssatzung 5 Geschichtliche Entwicklung 6

Baugestaltungssatzung (Ortssatzung) 8 Generalklausel

§ 1 Geltungsbereich 9 Karte Geltungsbereich

§ 2 Allgemeine Anforderungen 10 § 3 Baukörper / Baumasse 11 § 4 Dächer / Dachaufbauten § 5 Fassadenmaterialien 13 § 6 Fenster 14 § 7 Türen 16 § 8 Fensterläden / Sonnenmarkisen § 9 Treppen / Arkaden / Balkone / Loggien §10 Antennen / Sonnenkollektoren / 17 Fotovoltaikanlagen §11 Freiflächengestaltung / Mauern 18 §12 Tore / Zäune §13 Werbeanlagen 19 §14 Abstände / Abstandsflächen 21 §15 Abweichungen / Befreiungen §16 Ordnungswidrigkeiten §17 Inkrafttreten

Anlage 2 Denkmalgeschützter Gesamtbereich 22 Auszug aus der Denkmalliste 23 Anlage 3 Gemeindliches Sonderförderprogramm 25 ....

4 RETZBACHER IMPRESSIONEN

5 ZUR GESTALTUNGSSATZUNG

Retzbachs historischer Ortskern ist in seiner, durch das rechts abgebildete sogenannte “Urkataster” aus der Mitte des 19.Jhdts. belegten, geschlossenen städtebaulichen Grund- struktur bis heute nahezu erhalten geblieben.

Die Abgrenzung des Satzungsgebietes bezieht sich auf diese Struktur und stellt gleichsam den zentralen Förderbereich des “Gemeindlichen Sonderförderprogramms” dar. Durch die Gestaltungssatzung soll dieses städtebauliche und baukulturelle Erbe gewürdigt und strukturell wie auch in sei- nem Ortsbildcharakter weiterentwickelt werden. Die Satzung soll nicht nur gestalterische Missgriffe verhin- dern, sondern vor allem zu einer positiven Gestaltungspflege beitragen. Im Sinne nachhaltiger Zukunftsplanung sollen tra- ditionelle und neuzeitliche Qualitäten gefördert und gegensei- tig abgestimmt werden. Die Satzung soll Handlungs- und Rechtssicherheit fördern, sowie die Genehmigungsfähigkeit vereinfachen.

Nördlich, oberhalb des Mündungsbereiches des Retzbaches in den Main, erstreckt sich der Siedlungskörper entlang der ansteigenden Maingasse (heute Hauptstraße) als städtebau- liches Rückgrat. Etwa mittig zweigt die ehemalige Kirchgasse und die Wegebeziehung zum Oberdorf nach Osten ab. Am höchsten Ort der fränkischen Siedlunganlage erhebt sich die von Balthasar Neumann entworfene Pfarrkirche. Die vorherrschende Baustruktur ist der in Franken übliche Hakenhof mit meist giebelständig zur Straße orientiertem Wohnhaus und hofabschließender Scheune.

Die ausgeprägte Ortstopographie verleiht der Siedlung dabei einen besonderen Charme; das prächtige Renaissance- aus: “Denkmäler in Bayern, Unterfranken” Rathaus unterstreicht im Kurvenbereich der Hauptstraße die “Urkataster” aus der Mitte des 19.Jhdts. städtebauliche Einzigartigkeit.

6 GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG

An der Einmündung des Retzbaches, ca. 20 km nördlich von Würzburg, unterhalb der markanten Muschelkalkformation der Benedictushöhe liegt Retzbach auf einem über dem Mainufer ansteigenden Landschaftsrücken.

Erstmals wird Retzbach 815 im Zusammenhang mit einem Streit des Bischofs Wolfger von Würzburg (810 - 832) mit dem fuldi- schen Abt Ratgar über die Nutznießung des Retzbacher Klostergutes, welches im Einflussbereich des Klosters Fulda Typische Reihung fränkischer Hofreithen war, erwähnt.

876 wurden "Cellingen und Retzibach" die Zugehörigkeit an die 1720 wird der jetzige Pfarrhof erbaut; in den Jahren 1736-1738 fuldische Abtei durch die fränkische Administration bestätigt. entstand nach Plänen Balthasar Neumanns die weithin sicht- Im Jahre 948 wird das königliche Gut Retzbach durch Otto I. an bare Pfarrkirche. das Kloster Hersfeld durch Tausch bestimmt. 1799 wird die Benedictushöhe durch Pater Benedict Arnold - Seit 1202 sind Wallfahrten nach Retzbach erwähnt. Kloster Neustadt angelegt. Im späten 13. und frühen 14. Jh. wird die Siedlung von extremen 1824 Neubau der Schule Unwettern und von der Pest heimgesucht. 1854 Eröffnung der "Ludwig-Westbahn", somit erhält Retzbach 1317 wird Retzbach den Rienecker Grafen zum Lehen überge- den Bahnanschluss. ben. 1883-84 wird Retzbach mit Zellingen durch die erste Mainbrücke 1336 wird die Pfarrei Retzbach in eine Propstei umgewandelt verbunden; mehrere Häuser mussten der neuen Brückenstraße und dem Kloster unterstellt. weichen, damit wurde auch der Fährbetrieb eingestellt. Um 1400 wird die Bruderschaft "Maria Retzbach im grünen 1911 wird die erste Wasserleitung errichtet. Thale" unter dem Titel "Mariae Geburt" gegründet. 1921 wird Retzbach erstmalig mit elektrischem Strom versorgt. Mitte des 15. Jh. wird von extrem guten Weinlesen berichtet; 1939 werden die Schleusen / Staustufen in und man hatte Not den Rebensaft in den vorhandenen Fässern in Betrieb genommen; dadurch Aufstauung des abzufüllen. 1580 wird eine Schule erwähnt, 1586 wird der mar- Mains. kante Rathausbau mit seinem prächtigen Renaissance- Im April 1945 kam es noch zu Kämpfen der Alliierten mit den auf Fachwerk fertiggestellt. Retzbacher Höhen Stellung bezogenen deutschen Truppen, Während des 30-jährigen Krieges, besonders gegen Ende der zahlreiche Retzbacher Gebäude wurden zerstört. Ein amerikani- Auseinandersetzungen 1646-48 wird Retzbach mehrfach scher Panzer beschädigt das sog. "Sandtor" so stark, dass es geplündert. Die Bevölkerung musste großes Leid ertragen. abgerissen werden musste (das letzte Tor Retzbachs). 1697 gründeten die Retzbacher Häcker die "Urbanusbruder- 1954 werden weitere Teile des Ortes kanalisiert und die Straßen schaft" über diese die Urbanusprozession stammt. neu befestigt.

7 Ab 1955 werden durch den neuen Ortsbebauungsplan neue Wohngebiete erschlossen. Ab 1965 werden die Weinberge im Zuge der allgemeinen Flurbereinigung neu geordnet. 1967 stürzt das Langhaus der Wallfahrtskapelle ein; direkt danach erfolgt der Wiederaufbau. Am 1. Jan. 1975 schließen sich der Markt Retzbach und die Retzbach Gemeinde Zellingen zum Markt Zellingen zusammen. 1977 wird die damals den Ort durchquerende B 27 neu asphal- Zellingen tiert; der gesamte Durchgangsverkehr floss durch den histori- schen Ortskern. 1979 wird die Arbeitnehmerbildungsstätte "Benedictushöhe" errichtet, damit wird der Bekanntheitsgrad Retzbachs stark erhöht. Mit der Einweihung der Ortsumgehung B 27 1996 wird der histo- rische Ortskern stark entlastet. Im Rahmen der Dorferneuerung wird die alte Trasse im Ort zurückgebaut und gestalterisch auf- Historische Karte gewertet. Die durchgreifende Sanierung des alten Rathauses, verbunden mit zahlreichen privaten Modernisierungsmaßnahmen läutet die Wiederentdeckung und -belebung der hochwertigen historischen Bebauung ein. Förderung aus der Dorferneuerung, verbunden mit einem, durch die Gemeinde aufgelegten Zuschussprogramm, sollen auch in Zukunft die Rückbesinnung auf die örtliche Bebauungsqualität unterstützen. Es soll Anreiz gegeben werden, die Lebensqualität des historischen Ortskerns wieder schätzen zu lernen und dadurch die Funktionsfähigkeit des traditionellen Erbes zu sichern. Die vorliegende Fibel gibt Gestaltungsempfehlungen zur Gebäude- und Umfelderneuerung in Alt-Retzbach; sie ist Grundlage für öffentliche Förderung und soll ein Gefühl für den Einsatz passender Materialien und Detailausbildungen erzeugen.

Lage in der Region (Karte vor Gebietsreform)

8 BAUGESTALTUNGSSATZUNG

Retzbach (Markt Zellingen)

Baugestaltungssatzung für die äußere Gestaltung und Unter- haltung baulicher Anlagen, Freianlagen sowie der Außen- werbung und über Abstände und Abstandsflächen für den Bereich des historischen Ortszentrums von Retzbach.

Zur Erhaltung und Pflege der Bausubstanz des Ortskernbereiches, dem in geschichtlicher, baugeschichtlicher, künstlerischer und städtebaulicher Hinsicht besondere Bedeutung zukommt hat der Marktrat in seiner Sitzung am ...... auf Grund Art. 81 Abs. 1, 2, 5 und 6 BayBO nachfol- gende Satzung beschlossen.

GENERALKLAUSEL

Der historische Ortskern von Retzbach mit seinem weitestge- hend unzerstört gebliebenen, städtebaulichen Zusammenhang soll geschützt werden. Die Erhaltung und Pflege der Gebäude, Nebenanlagen und Freiflächen des Ortskernes ist für die gemeindlichen Körperschaften und für die Bürger der Marktgemeinde eine Historische Postkarte besondere Verpflichtung.

9 § 1 GELTUNGSBEREICH

Räumlicher Geltungsbereich Sachlicher Geltungsbereich Der Geltungsbereich dieser Satzung ist in einer unmaßstäbli- Diese Satzung gilt für alle baulichen Maßnahmen: chen Karte durch eine rote Linie dargestellt. Die Karte ist als - Genehmigungspflichtige und nicht genehmigungspflichtige Anlage 1 beigefügt und Bestandteil dieser Satzung. Errichtung, Änderung oder Nutzungsänderung, Instand- Baudenkmäler im Sinne des Bayer. Denkmalschutzgesetzes setzung und -haltung von baulichen Anlagen oder von Teilen sind in der Anlage 2 beschrieben. baulicher Anlagen, - genehmigungspflichtige und nicht genehmigungspflichtige Die gestalterische und substanzielle Erhaltung der gründerzeitli- Errichtung und Änderung von Werbeanlagen nach Art. 62 und chen Ortserweiterung ist neben der Pflege des spätmittelalterlich 63 Abs. 1, Nr.11, BayBO, geprägten Dorfkerns von öffentlichem Interesse. - anzeigepflichtigen und nicht anzeigepflichtigen Abbruch bzw. die Beseitigung von baulichen Anlagen oder von Teilen bauli- cher Anlagen nach Art. 65 BayBO, - die Gestaltung der privaten Freiflächen mit Mauern und Einfriedungen.

Höherrangiges Recht wie Planungs- und Baurecht, Denkmalschutz und andere Bestimmungen bleiben von dieser Satzung unberührt.

10 GELTUNGSBEREICH ANLAGE 1

11 § 2 ALLGEMEINE ANFORDERUNGEN

Alle baulichen Anlagen im Geltungsbereich dieser Satzung müs- sen sich nach Größe und Umriss, nach Bauart und Baustoff, nach Maßstab, Form und Farbgebung, in der Dachgestaltung und der Behandlung der Außenhaut in das Ortsbild einfügen.

Dies gilt für Neubauten ebenso wie für Veränderungen und Ausbesserungsarbeiten an bestehenden Gebäuden und Anlagen.

Neubauten, Umbauten und Instandsetzungsarbeiten an bauli- chen Anlagen sowie die Wiederherstellung von baulichen Anlagen sind so auszuführen, dass das Erscheinungsbild des vorhandenen Straßenraumes nicht gestört wird.

Der Maßstab der bestehenden historischen Gebäude ist zu erhalten. Dazu sollen Wände, Fenster, Schaufenster, Türen und Tore in der Größe, den Maßstabsverhältnissen, der formalen Gestaltung und dem Material dem Bauwerk und dem Straßenbild angepasst werden.

Über den Markt Zellingen wird eine kostenlose städtebauliche und baugestalterische Beratung angeboten. Ihre Inanspruchnahme wird vor der jeweiligen Erneuerungs- planung dringend empfohlen.

Historisches Luftbild aus: “Denkmäler in Bayern, Unterfranken”

12 § 3 BAUKÖRPER / BAUMASSE

Die überwiegende ortstypische Bauweise ist an den Straßen- zeilen und Plätzen einzuhalten. Neu im Ortsbild in Erscheinung tretende Baukörper dürfen in der Baumasse (Länge, Breite, Höhe), sowie in Gliederung und Gesamtumfang nicht wesentlich von den vorhandenen abwei- chen. Bei Umbauten sind Firstrichtung und Dachneigung, sowie Trauf- und Firsthöhe beizubehalten; bei Neubauten sind sie der in der Umgebung vorhandenen Bebauung anzugleichen.

§ 4 DÄCHER / DACHAUFBAUTEN

4.1 Dachform / Dachdeckung / Details Tonbiberschwanzdach Zulässig sind Satteldächer mit einer Dachneigung von 47° bis 56°. Flachdächer, welche vom Straßenraum einsichtig sind, sind unzulässig. Flachdächer oder flachgeneigte Dächer (Pultdächer) sind bei Hinter- und Nebengebäuden zulässig.

Die Dacheindeckung der Sattel- und Pultdächer hat in ziegelro- tem Material zu erfolgen (Ausnahme: Sonderbauten wie Kirche, Turm u.ä. mit Naturschiefer - oder Gauben und untergeordnete Dächer in Kupfer- oder Zinkblech). Vorzugsweise sollen Tonbiber- oder Tonfalzziegel verwendet werden.

Die Ortgänge sind mit Ortbrett bzw. Zahnleiste auszuführen. Dachflächengleiche Fensteröffnungen (Dachliegefenster) sind, soweit sie vom öffentlichen Straßenraum sichtbar sind, nicht erlaubt; in nicht direkt einzusehenden Dachbereichen können Dachflächenfenster im Sparrenabstand eingebaut werden. Dachliegefenster an Baudenkmälern sind grundsätzlich mit der Unteren Denkmalschutzbehöde abzustimmen. Tonfalzziegeldach

13 Die folgenden Skizzen sind Teil der Satzung.

Zwerchhausproportion Gaubenproportion

Dachdämmungen bei Altbauten sind sparrengleich oder unter Schleppgaube den Sparren einzubauen. Der Dachüberstand an Traufe sowie Ortgang darf 40 cm nicht überschreiten (ohne Rinne). Dachaufbauten sind entweder als Zwerchhäuser oder als Einzelgauben zulässig, Einzelgauben jedoch nur in Form von Schleppgauben oder Satteldachgauben. Seitlich abgeschrägte Gauben sind unzulässig. Bei Scheunenausbauten sind nur Zwerchhäuser (1 Stück pro Dachfläche) und Schleppgauben zulässig. Gaubenbänder sind nur als Lüftungsgauben in Nebengebäuden und Scheunen zulässig.

4.2 Drempel (Kniestock) Drempel an straßenseitigen Wohnhäusern sind unzulässig (Sparrenwiderlager bis zu einer Höhe von 40 cm sind zulässig). Bei Scheunenersatzgebäuden sind Drempel über dem Erdgeschoss bis zu einer Gesamtwandhöhe von 4.00 m zuläs- sig. Satteldachgaube

14 § 5 FASSADENMATERIALIEN

5.1 Fachwerk Fachwerkfassaden sind, soweit es sich um Sichtfachwerk han- delt, freizulegen. Die Farbgestaltung und Oberflächenbehand- lung ist mit der Marktverwaltung, der Denkmalfachbehörde (bzw. den Sanierungsorganen) abzusprechen. Grundsätzlich sollte sich die Fachwerkfarbgebung am histori- schen Befund orientieren.

Unzulässige Materialien: a) Kunstschiefer und Faserzementplatten b) Fliesen c) Kunststoffverkleidungen d) Metallverkleidungen e) Kunststeinverkleidungen f) Scheinfachwerk

Alle Holzverbindungen an Außenfassaden sind zimmermanns- mäßig herzustellen. Vorhandene Inschriften und Schnitzwerke sind textlich und figür- lich und in der Art der Ausführung zu erhalten.

5.2 Massive Außenwände Massive Außenwände sind mit glatt verriebenem, mineralischem Material zu verputzen. Sandstein- oder Muschelkalkfassaden sowie Fenster- und Türgewände aus Naturstein, sind zu erhal- ten.

5.3 Energetische Aufwertung Zur energetischen Aufwertung von Altbauten wird empfohlen, ein Energieberatungsunternehmen einzuschalten (Kosten sind för- derfähig). Der empfohlene Maßnahmekatalog zur Energieein- sparung ist mit der Gemeindeverwaltung bzw. dem eingesetzten Gestaltungsberater abzustimmen.

15 § 6 FENSTER

6.1 Schaufenster Fensteröffnungen für Ladenfenster sind nur im Erdgeschoss zulässig. Die Anordnung der Ladenfenster soll sich konstruktiv und optisch auf die darüberliegende Fassade beziehen. Die ein- zelnen Öffnungsbreiten von Schaufenstern sollen einen Abstand von 3,00 m nicht überschreiten. Bei einer Reihung von Schau- fenstern sind dazwischengelagerte Massivstützen einzubauen. Schaufensterrahmen dürfen nur in Holz oder dunkel behandel- tem Metall ausgeführt werden. Alle einzelnen Schaufenster dür- fen nur im Format eines Hochrechtecks oder Quadrats ausge- führt werden.

6.2 Wohnhausfenster Schaufenster im historischen Kontext 6.2.1 Fenster in Altbauten vor 1945 Zeitgemäße Holzfenster nach historischem Vorbild In Altbauten vor 1945 sind ausnahmslos Holzfensterkonstruktio- nen zulässig. Fenster mit einer Öffnungsbreite von mehr als 70 cm sind als zweiflügelige Holzfensterkonstruktion auszuführen. Bei einer Öffnungsbreite von unter 70 cm können einflügelige Fenster ein- gesetzt werden. Alle vom öffentlichen Straßenraum sichtbaren Fenster in histori- schen Gebäuden sollen in "echte", glasteilende Sprossung ein- geteilt werden (Holz- oder Bleisprossung), es sei denn, die histo- risch begründbare Vorlage zeigt andere Ausführungsarten. Bei Scheunenumbauten sind historisierende Sprossungen unzu- lässig.

6.2.2 Fenster in Neubauten In Neubauten nach 1945 sind Holzfensterkonstruktionen sowie Kunststofffenster zulässig. Fensterformate in Neubauten sind in hochrechteckiger Form einzubauen. Liegende Fensterformate sind unzulässig.

16 6.2.3 Fenster in Fachwerkgebäuden In Fachwerkgebäuden sind die Fenster außenbündig einzubau- en und mit einem Deckbrett außenseitig abzudecken.

6.2.4 Scheinsprossungen Eingeschlossene oder abnehmbare Sprossungen sind nicht zulässig.

6.2.5 Holzfenster Mit Ausnahme von Scheunenumbauten sind alle Holzfenster deckend, in heller Farbe zu streichen. Nur in begründeten Ausnahmen können auch naturbelassene Fenster eingesetzt werden.

3-flügeliges Holzfenster "Galgenfenster" ohne und mit Sprosseneinteilung

Die folgenden Skizzen sind Teil der Satzung:

1-flgl. Fenster 2-flgl. Fenster 3-flgl. Fenster

17 § 7 TÜREN

Alte Hauseingangstüren sind nach Möglichkeit zu erhalten. Neue Hauseingangstüren sind nur als Holztüren zulässig - aus- genommen Ladeneingangstüren; diese können auch in Metall, farbig beschichtet gestaltet werden.

§ 8 FENSTERLÄDEN / ROLLLÄDEN

8.1 Fensterläden / Rollläden An Fachwerkgebäuden sind nur Klapp- oder Schiebeläden aus Holz oder Metall zulässig, Rollläden sind hier unzulässig. Historische Tür-/Toranlage zeitgemäße Holzeingangstüre

An anderen Gebäuden sind Rollläden zulässig, wenn die Roll- ladenkästen und die seitlichen Führungsschienen von außen nicht sichtbar sind (einputzen). Klapp- und Schiebeläden aus Holz oder Metall sind ebenfalls möglich.

§ 9 TREPPEN / ARKADEN / BALKONE / LOGGIEN

9.1 Treppenanlagen Treppenanlagen vor Hauseingängen an öffentlichen Verkehrs- flächen sind in heimischem Naturstein oder Natursteinverklei- dung auszuführen (Sandstein). Betonsteinstufen mit eingefärbten Oberflächen sind ebenfalls Klappläden aus Holz Sandsteinstufen zulässig (nicht an Kulturdenkmälern).

18 9.2 Arkaden / Fassadenrücksprünge Arkaden und ähnliche Fassadenrücksprünge sind nur in begrün- deten Ausnahmefällen zulässig.

9.3 Balkone / Loggien / Auskragungen Balkone, massive Kragplatten und Loggien dürfen an der Straßenseite nicht angebracht / eingebaut werden.

9.4 Vordächer Vordächer mit Kunststoffabdeckungen sind im Straßenbereich unzulässig.

§ 10 ANTENNEN / SONNENKOLLEKTOREN / FOTOVOLTAIKANLAGEN

10.1 Antennen Antennen sind nur an den nicht einsehbaren Fassadenteilen zulässig. Bei der Montage auf dem Dach sollen diese an der straßenabgewandten Seite des Daches, vorzugsweise unter der Dachfläche, angebracht werden. Parabolantennen sind farblich dem baulichen Hintergrund des Daches anzupassen, aufgedruckte Werbung ist unzulässig.

Parabolantennen an der Straßenfront sind unzulässig.

10.2 Sonnenkollektoren, Solarzellen, Fotovoltaikanlagen Sonnenkollektoren, Solarzellen und Fotovoltaikanlagen sind generell nur an der straßenabgewandten Seite des Daches zulässig. Bei giebelständig zur Straße orientierten Gebäuden sind Kollektoren mit einem Mindestabstand von 4 m vom Ortgang zu installieren. Ausnahmen bedürfen einer Einzelentscheidung über Beantragung bei der Marktverwaltung. Vordächer mit Glasabdeckung

19 § 11 FREIFLÄCHENGESTALTUNG / MAUERN

11.1 Freiflächen Oberflächenversiegelungen durch Asphalt oder Beton sind unzu- lässig. Hofflächen sind mit heimischem Natursteinmaterial (Muschelkalk od. heller Granit) oder mit Betonsteinpflaster in Muschelkalkfarbe zu pflastern. Wassergebundene Flächen sind erwünscht (feinkörniger Kies oder Split).

11.2 Mauern Die Errichtung von neuen Mauern sowie Umbau- und Instand- setzungsarbeiten an bestehenden Mauern sind in heimischem Naturstein oder grob verputzten (Kellenwurf) industriellen Steinen auszuführen; Klinkermauern oder eine Mauerverklei- dung mit Fliesen sind unzulässig. Mauern sind mit Natursteinplatten aus heimischem Material, mit Muschelkalkpflaster Sandsteinmauer Ziegeln oder Zinkblech abzudecken. (Ausnahme: Natursteinmauern mit gemauerter Mauerkrone.)

§12 TORE / ZÄUNE

12.1 Bestehende Hoftoranlagen Bestehende Hoftoranlagen und Torhäuser sind zu erhalten bzw. instandzusetzen. Torhäuser sind mit Tonziegeln oder Zinkblech einzudecken.

12.2 Neue Hoftoranlagen Neue Hoftoranlagen und Torhäuser (Auswechslung) sind der ursprünglichen Gestalt nachzuempfinden. typisches Hoftor mit “Springer” (Türe)

20 12.3 Hoftore Hoftore sind in Holz oder Holz-Stahlkonstruktion auszuführen und geschlossen zu verschalen.

12.4 Schmiedeeiserne Tore Schmiedeeiserne Tore sind nach Absprache mit dem Gemeindebauamt zulässig.

12.5 Zäune Zäune um Gärten sind ausschließlich als Holz-Stakentenzäune oder Metallstabgitter-/Drahtzäune auszuführen. Höhe maximal 1,40 m. Kunststoffzäune sind unzulässig.

§ 13 Holzstaketenzaun um den Garten WERBEANLAGEN

Im Geltungsbereich dieser Satzung sind Werbeanlagen auch unter 1 m² baugenehmigungspflichtig. Dies gilt nicht für Praxisschilder und ähnliches bis zu einer Größe von 0,2 m².

Werbeanlagen, die parallel zur Außenwand angebracht werden, dürfen eine zusammenhängende Fläche von 1,20 m² und eine Höhe von 50 cm nicht überschreiten. Sie dürfen höchstens ein Drittel der Breite der Hauswand einnehmen.

Auskragende Werbeanlagen dürfen eine zusammenhängende Fläche von insgesamt 0,7 m² nicht überschreiten. Anlagen der Außenwerbung dürfen nur unterhalb der Höhe der Fensterbrüstung des 1. Obergeschosses angebracht werden. An Einfriedungen, Türen, Toren, Dächern, über Dach und zwischen Gebäuden dürfen keine Werbeanlagen installiert werden.

formschöner Ausleger

21 Die Anlagen der Außenwerbung (Art. 8 BayBO) müssen sich nach Umfang, Anordnung, Werkstoff, Farbe und Gestaltung den Bauwerken unterordnen und dürfen wesentliche Bauglieder nicht verdecken oder überschneiden.

Unzulässig sind insbesondere: 1. die regellose Anordnung 2. die störende Häufung 3. die Verwendung greller Farben, insbesondere Signalfarben sowie Tagesleuchtfarben

Das Anbringen und Aufstellen von Schaukästen an den von öffentlichen Verkehrsflächen aus sichtbaren Außenwänden ist im Einzelfall zu prüfen. Als Außenwände gelten dabei nicht Eingangsnischen.

In Form von Blinklicht, laufenden Schriftbändern, sowie im Wechsel oder in Stufen schaltbaren Anlagen und sich bewegen- den Konstruktionen dürfen Außenwerbungen nicht ausgeführt werden.

Es sind nur blendungsfreie Lichtquellen zugelassen. aufgemalte Wandwerbung

Firmenaufschriften sind vorzugsweise mit auf der Wandfläche aufgesetzten Buchstaben aus Metall oder Holz oder mit aufge- malten Buchstaben auszuführen. Dabei ist die Farbgebung auf die Umgebung abzustimmen. Vertikale oder schräge Anordnung der Buchstaben ist unzulässig.

Fahnenschilder (Ausleger) dürfen Durchblicke auf wertvolle Baudenkmale und Plätze nicht beeinträchtigen. Sie sind hand- werklich zu gestalten und müssen sich dem Bauwerk und der Umgebung harmonisch einfügen.

Leuchtschilder (Voll-Transparente) sind unzulässig. Ausleger nach historischem Vorbild 22 § 14 § 16 ABSTÄNDE / ABSTANDSFLÄCHEN ORDNUNGSWIDRIGKEITEN

Soweit im Geltungsbereich dieser Satzung die bestehende Wer den Vorschriften dieser Satzung oder einer auf Grund die- Bebauung Traufgassen oder sonstige Hauszwischenräume zwi- ser Satzung ergangenen vollziehbaren Anordnung vorsätzlich schen einzelnen Gebäuden aufweist, die geringer sind als nach oder fahrlässig zuwiderhandelt, kann gemäß Art. 79.1 BayBO Art. 6 Abs. 1, Art. 81 Abs. 1 Ziff. 6 BayBO erforderlich, werden mit einer Geldbuße bis 5.000,- Euro belegt werden. die Maße dieser Abstandsflächen als reduzierte Abstands- flächen festgesetzt. Dies gilt auch für Abstandsflächen bei § 17 Gebäuden, die sich an Verkehrsflächen gegenüberliegen sowie INKRAFTTRETEN für Abstandsflächen zwischen Gebäuden sowie baulichen Anlagen und sonstigen Einrichtungen mit Wirkungen wie Diese Satzung sowie die Abstandsflächenfestsetzung (§ 14) tritt Gebäude. am Tage nach ihrer Veröffentlichung in Kraft.

§ 15 ABWEICHUNGEN / BEFREIUNGEN

Von den Bestimmungen dieser Satzung können Abweichungen zugelassen werden, wenn sie der Generalklausel dieser Satzung dem Sinne nach entsprechen und wenn sie nach Art. 63 BayBO unter Berücksichtigung der jeweiligen Anforderungen und unter Würdigung der nachbarschaftlichen Interessen mit Zellingen im Oktober 2013 den öffentlichen Belangen, insbesondere des Denkmalschutzes vereinbar sind. Dr. Wieland Gsell In allen Fällen sind Abweichungen von dieser Satzung zu 1.Bürgermeister begründen.

23 ANLAGE 2

24 DENKMALLISTE (alt) ANLAGE 2

25 26 ANLAGE 3 geboren wurde. Der Bezug des Kindergeldes ist durch Vorlage einer Bescheinigung der Familienkasse nachzuweisen. Gemeindliches Sonderförderprogramm Die Auszahlung des Zuschusses erfolgt nach Bezugsfertigkeit des geför- derten Objektes. Auf Antrag kann ein Vorschuss bis 50 % des voraussicht- zur Förderung baulicher Maßnahmen zur Stärkung der lichen Förderbetrages bei Rohbaufertigstellung ausgezahlt werden. Die Innenentwicklung im Wohn- und Geschäftsbereich Rohbaufertigstellung liegt vor, wenn die Außenwände und das Dach ein- schließlich Dacheindeckung fertig gestellt sind. In Ergänzung der Förderung privater Maßnahmen in der Altortsanierung im Ortsteil Zellingen durch die Regierung von Unterfranken bzw. die (2) Abbruch Dorferneuerung im Ortsteil Retzbach durch das für Ländliche Die Bezuschussung eines Abbruches ist gekoppelt an den Neubau bzw. Entwicklung Unterfranken erlässt der Markt Zellingen folgendes die Sanierung eines Wohn-und/oder Geschäftshauses auf dem gleichen Buchgrundstück. Bei Grundstücken, die aufgrund ihrer geringen Größe Gemeindliches Sonderförderprogramm: nicht selbständig bebaut werden können, gilt als Grundstück in diesem Sinn die gemeinsam zur Bebauung vorgesehenen, als wirtschaftliche Einheit zu betrachtenden Buchgrundstücke. Für den Abbruch eines § 1 Fördergebiet Gebäudes beträgt die Förderung 30 % der durch Originalrechnungen Der Markt Zellingen gewährt für den Neubau und für Erhaltungs- bzw. nachgewiesenen Kosten, maximal 5.000 € je Grundstück. Der Zuschuss Sanierungsmaßnahmen privater Wohn- und/oder Geschäftshäuser für den Abbruch wird neben dem Zuschuss für einen Neubau (Abs. 1) Zuschüsse gewährt. a) im räumlichen Geltungsbereich der Altortsanierung im Ortsteil Die Auszahlung des Zuschusses für den Abbruch erfolgt nach durchge- Zellingen (Lageplan, Anlage 1), führtem Abbruch. Voraussetzung für die Auszahlung ist die Vorlage der b) im räumlichen Geltungsbereich der Dorferneuerung im Ortsteil bestandskräftigen Baugenehmigung für den Ersatzbau, es sei denn, die Retzbach (Lageplan, Anlage 2) Gemeinde verlangt aus städtebaulichen Gründen zur Schaffung von c) im Altortbereich des Ortsteiles Duttenbrunn (Lageplan, Anlage 3) Freiflächen den Verzicht auf einen Ersatzbau. d) für Gebäude außerhalb der unter a) bis c) beschriebenen Gebiete, wenn die Baufertigstellung vor dem 01.01.1961 erfolgte. (3) Sanierung Die Förderung der Sanierung eines bestehenden Gebäudes erfolgt unter § 2 Förderfähige Maßnahmen und Förderhöhe folgenden Voraussetzungen: - Das zu fördernde Gebäude liegt im Geltungsbereich dieser Satzung (1) Neubau (§ 1 a) bis c)) bzw. das bestehende Gebäude muss vor dem Für den Bau eines neuen Wohn- und/oder Geschäftshauses auf einem 01.01.1961 fertig gestellt worden sein (§ 1 d). unbebauten erschlossenen Grundstück im Fördergebiet (§ 1 a) bis c) - Die Förderhöhe beträgt 10 % der förderfähigen Kosten, maximal erhält der Eigentümer bzw. Erbbauberechtigte eine Förderung von 50,00 € 20.000 € je Grundstück. Befinden sich auf einem Grundstück mehre je m² neu errichteter Geschossfläche im Sinne des § 20 Abs. 3 BauNVO re förderfähige Objekte, gilt der Förderhöchstbetrag von 20.000 € für 1990, maximal 10.000 € je Grundstück. jedes förderfähige Objekt. - Die Investitionen sind durch Originalrechnungen und Zahlungsbelege Der Förderbetrag erhöht sich pro Kind um 2.000 €, jedoch höchstens um nachzuweisen. 6.000 €. Als Kinder in diesem Sinn gelten Kinder, für die Anspruch auf - Eigenleistungen werden nicht gefördert. Materialkosten, die Kosten Kindergeld nach dem Bundeskindergeldgesetz besteht, längstens jedoch aller notwendigen Entsorgungen, die Kosten der für den Abbruch evtl. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, und wenn das Kind zum Zeitpunkt der notwendigen Statik, das Architektenhonorar sowie etwaige Gebühren Antragstellung mit den Förderberechtigten im geförderten Objekt wohnt. (Baugenehmigungsgebühr des Landratsamts, Gebühren der Die kinderbezogene Förderung ist rückwirkend möglich, wenn das Kind Gemeinde für Gerüststellung etc) werden auf Nachweis gefördert. spätestes drei Jahre nach Bezugsfertigkeit des geförderten Objektes Im Übrigen gilt die kinderbezogene Förderung entsprechend.

27 (4) Im Einzelnen sind förderfähig: Bei Abschluss der Baumaßnahme bzw. Teilbaumaßnahme sind für alle - Abbrüche geförderten Maßnahmen Zahlungsnachweise beim Markt Zellingen vorzu- - Alle von außen sichtbaren Gewerke (zimmermannsmäßige Dachkon- legen. struktion, Dacheindeckung einschließlich Dachdämmung, Gauben, Bei Eigenleistungen sind nur die Materialkosten auf Nachweis förderfähig. Fassade einschließlich Fassadendämmung, Fenster, Türen). - Heizungsinstallation Nach Abschluss der Neubau-, Abbruch- bzw. Sanierungsmaßnahme - Erneuerung der Haustechnik (Elektro, Sanitär) erfolgt eine Überprüfung durch den örtlich bestellten städtebaulichen - Trockenlegungsarbeiten Berater des Marktes Zellingen. Diese ist durch ein Protokoll des städte- - Umnutzung von Nebengebäuden (Ställe, Scheunen, Garagen) zu baulichen Beraters nachzuweisen. Wohn- und/oder gewerblichen Zwecken Die durchgeführte Maßnahme ist fotografisch und zeitlich zu dokumentie- - Außenanlagen (Laub- und Obstbäume, Weg-/Hofbefestigungen bis ren. Eigenleistungen sind durch ein Bautagebuch zeitlich zu dokumentie- 100 m², Hoftore, Zäune, Natursteinmauern) ren Die Festsetzungen der Gestaltungssatzung sind einzuhalten. § 4 Rückforderung und Verzinsung (5) Bagatellgrenze Der Förderbetrag ist zurück zu erstatten, wenn nicht innerhalb von fünf Die förderfähigen Mindestinvestitionen müssen 20.000 € betragen. Die Jahren nach Bewilligung der Förderung durch die Gemeinde die Mindestförderung beläuft sich auf 2.000 €. Baumaßnahme oder Teilbaumaßnahme vollständig durchgeführt ist. Der Für Außenanlagen im Sinne des Abs. 4 müssen die Mindestinvestitionen zurück zu erstattende Betrag ist mit 5 % über dem Basiszinssatz zu ver- 5.000 € betragen. Die Mindestförderung für Außenanlagen beträgt 500 €. zinsen. Auf eine dingliche Sicherung wird verzichtet. Vor einer Auszahlung bzw. (6) Vorsteuerabzugsberechtigung Teilauszahlung ist ein Finanzierungsplan vorzulegen. Ist der Förderberechtigte vorsteuerabzugsberechtigt, gelten die Nettobeträge der Bau- bzw. Abbruchkosten als Berechnungsgrundlage. § 5 Kein Rechtsanspruch § 3 Förderkriterien Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht. Förderungen sind nur im Rahmen der bewilligten Haushaltsmittel möglich. Die Förderung nach die- Die beabsichtigte Neubau-, Abbruch- bzw. Sanierungsmaßnahme muss sem Programm ist gegenüber staatlichen Förderprogrammen (z. B. sozia- vorab mit dem durch den Markt Zellingen bestellten städtebaulichen ler Wohnungsbau) nachrangig. Auf besondere steuerliche Abschreibungs- Berater abgestimmt und durch Vorlage eines Protokolls des städtebauli- möglichkeiten gem. § 7 i und § 7 h Einkommensteuergesetz wird verwie- chen Beraters nachgewiesen werden. sen. Vor Bewilligung einer Förderung darf mit der Maßnahme noch nicht begonnen werden. § 6 Inkrafttreten Fördergrundlage ist der schriftliche Nachweis aller erforderlichen Genehmigungen (z. B. bestandskräftige Baugenehmigung, denkmal- Diese Förderrichtlinie tritt rückwirkend zum 01.01.2013 in Kraft und gilt schutzrechtliche Erlaubnis; Sicherstellung der Erschließung). zunächst bis 31.12.2014. Der Marktrat Zellingen entscheidet rechtzeitig Grundlage der Förderung ist die Vorlage der Kostenschätzung durch den über die Fortgeltung dieser Richtlinie. Architekten gem. DIN 276 oder von mindestens zwei schriftlichen Für in 2013 bereits abgeschlossene bzw. aktuell laufende Maßnahmen ist Angeboten für alle zur Förderung beantragten Gewerke beim Markt eine nachträgliche Förderung möglich, wenn im Übrigen die Zellingen. Wird die Sanierung in mehreren Abschnitten ausgeführt, muss Fördervoraussetzungen vorliegen. die Gesamtmaßnahme in fünf Jahren nach Bewilligung der Förderung Das Kommunale Förderprogramm im Ortsteil Zellingen im Rahmen der durch die Gemeinde abgeschlossen sein. Hierzu ist ein Zeitplan und ein Altortsanierung Zellingen bleibt weiterhin bestehen. Nachweis der Gesamtfinanzierung vorzulegen. Teilauszahlungen sind Für Antragsteller im räumlichen Geltungsbereich der Altortsanierung nach Abschluss jeder Teilbaumaßnahme möglich. Zellingen (§ 1 a) besteht ein Wahlrecht zwischen beiden Förderprogram- men. Eine kumulative Förderung ist nicht möglich.

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