Juli 2012 · 45. Jahrgang Nr. 2 · á"òùú 5772 · 2,50 Euro

GEMEINDEZEITUN G F R A N K F U R T

Amtlliches Organ der Jüdischen Gemeinde am Main

Schawuot im Kindergarten Westend Von Dr. Dieter Graumann Flagge zeigen

Als Juden haben wir die Pflicht, auf die zunehmende Salonfähigkeit

antijüdischer Ressentiments zu reagieren Frankfurt/M

Antijüdische Stimmungen sind in der Bundesre- Deutlich Stellung beziehen Portrait, publik nichts Neues, doch kann man sich des Ein- Das sind die wohl aktuellsten,

drucks nicht erwehren, dass antijüdische Ressen- nicht aber die einzigen Fälle. Wir Foto: Das timents in letzter Zeit doch ein Stück salonfähiger erleben den verdeckten wie den FÜR SIE an ÜbER 100 StandoRtEn In dEn bEStEn LagEn geworden sind. Das gilt für offene Animosität wie offenen Antisemitismus im All- bundesweit exklusive Immobilien unter: www.von-poll.com auch für die sich nicht selten als „Kritik“ tarnende tag, auf der Kommunalebene, in Delegitimierung Israels. Nichtregierungsorganisationen, Doris Jedlicki Mordechai Max im Sport und wo nicht? Der antijüdische Ungeist Selbstständige Senior-Immobilienberaterin Selbstständiger Immobilienberater Klassische Stimmungsmache beäugt uns längst nicht mehr vom Gartenzaun Verkauf Investment Wie nahtlos die Verleumdung des jüdischen Staa- oder vom rechtsradikalen Stammtisch. Er steht tes in „klassische“ Stimmungsmache übergeht, hat mitten im Wohnzimmer. Genau in dieser Situation von Poll Immobilien gmbH | Zentrale Frankfurt das sogenannte „Gedicht“ von Günter Grass ge- sind wir als in Deutschland lebende Juden gefor- telefon: 069 - 95 11 790 zeigt: ein skandalöser Ausfall, ein aggressives Pam- dert, uns einzumischen und mit unserer Stimme Eschersheimer Landstraße 537 | 60431 Frankfurt am Main phlet der Agitation gegen Israel und eine verant- gegen diese Entwicklung Widerspruch einzulegen. wortungslose und groteske Verniedlichung des Als Bürger einer Demokratie haben wir die Pflicht, Teheraner Regimes. Wenn Grass Israel das Recht an der öffentlichen Debatte teilzunehmen, Ein- auf Selbstverteidigung verwehren will, entspricht spruch zu erheben und laut zu protestieren. das dem Klischee, Juden hätten die ihnen zuge- Dieses Recht müssen wir ausüben und unsere dachten Schläge schicksalsergeben einzustecken. Positionen auch gegenüber der nichtjüdischen Von anderen judenfeindlichen Motiven, wie der Umwelt deutlich und offensiv vertreten. Gegen- vermeintlichen jüdischen globalen Bedrohung, über dem jüdischen Staat sind wir keine wohlwol- einmal ganz zu schweigen. lenden Außenstehenden, sondern Partner und Auch der vom SPD-Vorsitzenden, Sigmar Gab- Brüder und Schwestern. Das bedeutet nicht, dass Die hohe Kunst des Vermögens riel, gezogene Vergleich zwischen der israelischen jeder von uns mit jedem Detail der Politik einer Präsenz in Hebron und dem ehemaligen südafri- israelischen Regierung übereinstimmen muss. Al- kanischen Apartheid-Regime ist ein Warnzeichen. lerdings ist das kein Grund, Israel in seinem Kampf Nehmen Sie es ruhig persönlich. Selbst wenn Gabriel persönlich keine antijüdische gegen Feinde und Verleumder allein zu lassen. Einstellung zu unterstellen ist, so stimmte er doch Es ist aber auch unsere Selbstachtung, die ein Als Kunde des 1822 Private Banking genießen Sie die Gewiss- heit, dass Ihr persönlicher Berater so mit dem Vermögen in den „Chor der Verdammung“ ein, der Israel all- beherztes Eintreten gegen unsere Verleumder ge- umgeht, das Sie ihm anvertrauen, als wäre es sein eigenes. zu leichtfertig einseitig verurteilt. Wenn ein solcher bietet. Gewiss: Es gibt in Deutschland eine große Satz von einem Politiker geäußert wird, der eine Zahl von Nichtjuden, die die von antijüdischer Mit derselben Sorgfalt kümmert er sich um Ihre Finanzie- rungswünsche, Altersvorsorge und finanzielle Absicherung Bewerbung um das Amt des Bundeskanzlers nicht Hetze ausgehende Gefahr und den ihr innewoh- – auch die Ihrer Familie und Angehörigen. ausschließt, sinken auch bei vielen Bürgern die nenden moralischen Makel erkennen und be- Hemmschwellen. Und da wäre auch das Spektakel kämpfen. Das stellt uns aber nicht von der Pflicht Es sind eben die Individualität in der Beratung, die Persön- lichkeit im Gespräch und die Offenheit in der Produkt- der Piratenpartei um antisemitische Äußerungen frei, an diesem Kampf an führender Stelle teilzu- auswahl, die den feinen Unterschied machen. ihrer Mitglieder. Es geht wohlgemerkt nicht nur nehmen. Wenn wir uns dem schleichenden Vor- um die braune Brühe, die aus manch einer Pira- marsch antijüdischer Ressentiments nicht in den Wir freuen uns auf Ihre tenfeder strömt, sondern auch um Reaktionen der Weg stellen, verlieren wir nicht nur unsere Glaub- Terminvereinbarung: Partei, die solche Hetze zu oft in den Deckmantel würdigkeit, sondern auch die Jahrtausende alte 069 2641-1341 oder 1822privatebanking@ der „Toleranz“ hüllt. Die Piraten müssen die rechts- Essenz unserer jüdischen Gemeinschaft aus den frankfurter-sparkasse.de radikale Pest konsequent von Bord werfen, an- Augen: das Füreinander-Einstehen – auch und vor sonsten werden sie rasch Schiffbruch erleiden. allem in schweren Zeiten.

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 2 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 3 Abschied nach 32 Jahren: Gabbaim der Synagoge Besuch des US-Botschafters Philip D. Frau Steinmetz geht in den Baumweg erzählen Murphy in der I. E. Lichtigfeld-Schule FESTLICH FEIERN verdienten Ruhestand im Philanthropin IN FRANKFURT

Das InterContinental Frankfurt bietet den perfekten Rahmen für Ihre Bar-Mizwas, Bat-Mizwas, Geburtstage und Jubiläen, Verlobungsfeiern und Hochzeitsfeste mit einer Kapazität für bis zu 500 Personen. Freuen Sie sich auf außergewöhnliche Feste im Theatersaal oder ein Gala-Dinner in privater Atmosphäre mit faszinie- rendem Blick auf die Frankfurter Skyline vom Salon „Silhouette“ in der 21. Etage.



Do you live an InterContinental life? INHALT

Tel.: + 49 (0)69 26 05 25 01 www.frankfurt.intercontinental.com [email protected] EDITORIAL SENIOREN 3 Von Dr. Dieter Graumann 28 Neues aus dem Altenzentrum 29 Seniorenausflüge der Sozialabteilung RABBINAT 30 Feiern im Seniorenclub 32 Gebetsordnung 33 Gebetszeiten der Synagogen AUS UNSEREN SYNAGOGEN 34 Mitteilungen des Rabbinats 35 Die Gabbaim der Synagoge Baumweg

AUS DER GEMEINDE NACHRUF 6 Bericht der Gemeindeversammlung 36 Prof. Dr. h.c. Arno Lustiger sel. A. 8 Bericht des Gemeindevorstands 8 Ergebnisse der Gemeinderatswahlen DIE KULTURSEITEN 10 Bericht des Gemeinderats 38 Lesung: Jessica Durlacher NEUERÖFFNUNG · NEUERÖFFNUNG · NEUERÖFFNUNG 10 Nachrichten aus dem Zentralrat der Juden 38 Lesung: Ralph Giordano in Deutschland 39 Oper: „Il Barbiere di Siviglia“ Wir bieten koschere Lebensmittel aus Israel, 11 Verabschiedung der Oberbürgermeisterin Petra Roth 39 Gespräch mit Michael Degen im Rahmen der Frankreich, Belgien und Österreich 12 Vier Fragen an Prof. Dr. Leo Latasch Ausstellung „Gegen den Strom“ 12 Dienstjubiläen 40 Buchvorstellung: „M. A. Rothschild“ von Fritz Backhaus · frisches Fleisch · Frische Salate 13 Jüdische Volkshochschule 40 Kultur-News 14 Kindergarten Röderbergweg 41 Frankfurt liest ein Buch: „Straßen von Gestern“ · Tiefkühlkost: · Essen „to go“ 15 Kindergarten Westend von Silvia Tennenbaum (fleischig und vegetarisch) · große Weinauswahl 16 I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin 41 Bücherrubrik von Dr. Rachel Heuberger · Backwaren Kaffee und Snacks 17 In der Schulcafeteria mit Diana Dainow 42 Programmvorschau: Jüdische Kulturwochen 2012 · 18 Schüler machen Zeitung · Frische Milchprodukte · Bistro zum Verweilen 19 Schul-News Gedenkveranstaltung Mainzer Landstraße 168 60327 Frankfurt am Main 20 Verabschiedung von Brigitte Steinmetz 49 Zum 100. Geburtstag von Prof. Dr. Berthold Simonsohn · 20 Verabschiedung der 9. Klassen Parkplätze sind vorhanden 22 Jugendzentrum „Amichai“ AKTUELLES 23 Jewish Experience 33 Gebetszeiten des Egalitären Minjan Zum unserem Eröffnungsempfang am 12. August um 12 Uhr 33 Gebetszeiten der Synagoge in der Budge-Stiftung laden wir Sie ganz herzlich ein. GEDENKEN UND FEIERN 37 Die Verstorbenen 25 Jom Ha’Shoah 43 Aus den Institutionen Vered Kreisel und Sohar Gur 26 Jom Ha’azmaut 50 Simches 54 Nachrichten

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 4 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 5 AUS DER GEMEINDE

Bericht der Gemeindeversammlung Am 31. Mai 2012 fand im Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums die jährliche Gemeindeversammlung statt. Herlich Rafael Foto:

Verwaltung, Kultus und Friedhof Bei dieser Gelegenheit begrüßte Salomon Trotz der defizitären Bereiche wie Schule, meindeeigenen Wohnungen und auch die Senioren Sozialarbeit Vorstandsvorsitzender und Dezernent für Korn auch die Rabbinerin des Egalitären Sozialabteilung oder Sicherheit, ist der Haus- Parkplätze vermietet und insgesamt in einem Das Altenzentrum, so Benjamin Bloch, ge- Der Dezernent für Soziales, Prof. Dr. Leo Verwaltung, Kultus und Friedhof, Prof. Dr. Minjan, Elisa Klapheck. halt seit zehn Jahren ausgeglichen und die guten Zustand sind. hört nach dem Umbau zu den modernsten Latasch, rekapitulierte die Arbeit der Sozial­ Salomon Korn, stellte im Hinblick auf die Im Jahr 2011 gab es 103 Beerdigungen wirtschaftliche Lage der Gemeinde aufgrund Der modernisierte Festsaal wurde anläss- Häusern in der Bundesrepublik. Die Bele- ab­teilung, die allen Mitgliedern der ­Jüdischen demographischen Daten fest, dass die Zahl und 12 Überführungen. Nach wie vor ­werden gestiegener Steuereinnahmen und aufgrund lich der Feier zum 25-jährigen Bestehen des gung liegt derzeit allerdings nur bei 94% Gemeinde unabhängig vom Einkommen der Gemeindemitglieder im Vergleich zum auf dem Friedhof Eckenheimer Landstraße des Eigenkapitals solide. Aus diesem Grund Ignatz Bubis-Gemeindezentrums einge- aufgrund der zahlreichen Todesfällen der hilft. Sozial schwache Familien z. B. werden Vorjahr fast unverändert geblieben ist. Die neue Bereiche erschlossen, so dass etwa konnten der Umbau des Kindergartens Rö- weiht und von den Gemeindemitgliedern letzten Monate. Die jüngsten Kontrollen des unterstützt, damit ihre Kinder die Lichtigfeld- Gemeinde zählt derzeit 6.792 Mitglieder, 18 1.500 neue Begräbnisstätten hinzugewon- derbergweg und die Modernisierung des gut angenommen. medizinischen Dienstes haben Mängel in Schule und die Machanot-Angebote in An- weniger als im Vorjahr. Zu erklären ist dies nen werden konnten. Alle zwölf jüdischen Festsaals im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum Demnächst stehen Dachsanierungen in der Dokumentation sichtbar werden lassen, spruch nehmen können. mit dem fast abgeschlossenen Zuzug aus den Friedhöfe im Frankfurter Stadtgebiet sind in aus eigenen Mitteln finanziert werden. den Gebäuden in der Savigny- und in der die dadurch behoben werden, dass die aus Auch wurden wieder die Sederabende Ländern der GUS. Auch der Altersdurch- einem sehr guten Zustand, was auch der gu- Die Kulturarbeit der Jüdischen Gemein- Westendstraße an. Für die Neugestaltung mehr als 12 Nationen stammenden Mitar- für zahlreiche Gemeindemitglieder subven- schnitt liegt unverändert bei über 50, d. h.: ten Zusammenarbeit mit dem Grünflächen- de zeichnet sich durch ihre Mehrgleisigkeit des Hofbereichs des Ignatz Bubis-Gemeinde­ beiterinnen und Mitarbeiter sich in Sprach- tioniert. Mehr als die Hälfte der Gemeindemitglieder amt der Stadt Frankfurt zu verdanken ist. aus und durch die Devise: „viel Kultur für zentrums wurde ein Planungsteam einbe- kursen fortbilden können. Erfreulich ist, dass Die Jüdische Gemeinde nimmt weiterhin ist über 50 Jahre alt. Im November 2011 wurde auf dem wenig Geld“. In den letzten Monaten waren rufen, um die Ansprüche des Kindergartens die Tagespflege inzwischen regelmäßig von teil an dem Projekt „Würde im Alter“. An Als Arbeitgeber beschäftigt die Jüdische Friedhof Rat-Beil-Straße der jüdischen Front- es die Schriftsteller wie Jessica Durlacher, und der Eingangsstufe zu bündeln. 21 Personen in Anspruch genommen wird. die 130 Personen wurden im vergangenen Gemeinde Frankfurt 319 Festangestellte und kämpfer des Ersten Weltkrieges gedacht. Ei- Viola Roggenkamp, Stefanie Zweig, Ralph Jahr von den Gemeindeschwestern ambu- 77 Aushilfen. ne Feier, die in Zusammenarbeit mit dem Giordano und Wladimir Kaminer, die ihre Jugendzentrum und Hort Die Isaak Emil Lichtigfeld-Schule im lant ein- bis zweimal wöchentlich betreut. Für den Bereich Kultus führte Prof. Korn Bund jüdischer Soldaten in der Bundeswehr Werke in der Jüdischen Gemeinde vorstell- Das Jugendzentrum hat durch den neuen Philanthropin Am diesjährigen Seniorenausflug nahmen aus, dass in Zusammenarbeit mit der Je- stattfand. Die Führungen auf den Jüdischen ten. Die Veranstaltungen „Unsere Jugend Leiter, Zvi Bebera, ein neues Profil erhalten. Aus der Schule berichtet Benjamin Bloch, 260 Personen teil, im jüdischen Ehrenamt schiwa in den Räumen der ­Religionsschule Friedhöfen Frankfurts im Rahmen des „Ta- musiziert“ und „Musik Gala“ finden seit Attraktive Angebote, wie die Kinder-Uni, bei dass die Schülerzahlen im Vergleich zum sind derzeit etwa 40 Personen aktiv. Beson- „Jeschurun“ Schabbat Morgeng’ttesdienste ges des Friedhofs“ werden gut besucht. Die acht Jahren statt und gehören zum festen der die Kinder in verschiedene Berufe hin- Vorjahr auf derzeit 440 Schüler leicht zu- ders hervorgehoben hat Prof. Leo Latasch für Kinder stattfinden, die von etwa 40 Kin- Halte­stelle gegenüber dem Friedhof Ecken- Bestandteil des Kulturprogramms. Ebenfalls einschnuppern können, und Machanot, wie rückgegangen sind. Einen der Gründe sieht das Selbsthilfeprojekt für „Jüdische Men- dern besucht werden. Auch die Feiern zu heimer Landstraße wurde in „Neuer Jüdi- die Lesungen zu russsischen Autoren, bei zuletzt nach Wien, werden von Kindern und der Dezernent darin, dass die Einführung schen mit geistiger Behinderung“. Dieses in Chanukka, Purim und Lag Ba’Omer haben scher Friedhof“ umbenannt. Damit ist der denen zuletzt der Dissident Josef Brodsky Eltern mit großem Interesse aufgegriffen. des Realschulzweiges, die eine zusätzliche Zusammenarbeit mit der ZWST entwickelte einen großen Zuspruch erfahren. Die Je- Jüdische Friedhof noch fester in der städti- vorgestellt wurde. In diesem Zusammenhang Ebenfalls sehr viel Zuspruch erfuhr die dies- Aufstiegsbasis für etwas schwächere Schü- Projekt bietet einer Randgruppe der Ge- schiwa-Bachurim besuchen freitags die Be- schen Geographie verankert. dankte Dr. Dieter Graumann Aviva Gold- jährige Jom Hasikaron-Feier. lerinnen und Schüler bieten soll, von den meinde ein wichtiges soziales Netzwerk und wohner in der Saalburgallee. Auch fanden Die Beziehungen zur Stadt Frankfurt, schmidt und dem scheidenden Gemeinde- Der Hort wird wöchentlich von fast 100 Eltern aber eher als das Gegenteil, als eine seit diesem Frühjahr ein Angebot für be- zwei Sederabende für Studenten im Restau- dem Land Hessen, den überregionalen jüdi- ratsmitglied, Dr. Boris Gutelmacher, die in Kindern frequentiert, die hier in enger Ver- Qualitätsminderung des Schulniveaus, ge- treutes Wohnen, das durch Zusammenar- rant Sohar’s mit jeweils 70 Personen statt. schen und nichtjüdischen sowie islamischen den Kommissionen für Integration und Kul- bindung mit der Schule ein vielfältiges pä- sehen werde. Durch den Realschulzweig beit mit dem Internationalem Bund und der Der orthodoxe Beth Din tagt in regelmäßi- Institutionen sind nach wie vor sehr gut. tur immer wieder neue Ideen für die Kul- dagogisches Angebot erhalten. und die entsprechende Förderung könnten Budge-Stiftung möglich wurde. Auch bietet gen Abständen und behandelt alle an ihn Salomon Korn dankte allen festen und turarbeit einbrachten. auch Kinder die Gymnasialstufe erreichen, das Atelier „Eastend“ Möglichkeiten zu ei- gerichteten Anfragen. Die Religionsschule ehrenamtlichen Mitarbeitern, allen Gemein- Die diesjährigen Jüdischen Kultur­wo­ Kindergärten und Krabbelstube die es auf dem üblichen Weg nicht schaff- ner kreativen Weiterentfaltung. Prof. La- „Jeschurun“ wird derzeit von 170 Schüle- deräten und Kommissionsmitgliedern für ihr chen werden vom 26. August bis zum 9. Sep­ Die Kindergärten Röderbergweg und West- ten. Dies den Eltern als Chance zu vermit- tasch betonte die gute Zusammenarbeit mit rinnen und Schülern besucht. Engagement, ohne das ein solches Gemein- tember stattfinden. Unter anderem stehen end sind mit insgesamt 163 Kindern voll aus­ teln, sei nicht hinreichend gelungen. Auch dem Altenzentrum, der Chewra Kadischa, Prof. Dr. Salomon Korn dankte Rabbiner deleben, wie das der Frankfurter Gemeinde, die russischstämmige Newcomerin und Au- gelastet. Auf Wunsch vieler Eltern wurden die in Frankfurt und Umgebung neu ge- dem Verein EMUNA, aber auch mit Mak- Menachem Halevi Klein für seine ­engagierte nicht aufrechterhalten werden könnte. torin Olga Glasnowa und ein Superstar aus in beiden Kindergärten die Öffnungszeiten gründeten internationalen Schulen bildeten kabi und ging abschließend auf die Akti­ Tätigkeit. Nach wie vor ist die Tatsache, dass Israel auf dem Programm. an den Freitagen bis 14.00 Uhr verlängert. eine Konkurrenz zur I. E. Lichtigfeld-Schule vitäten des Seniorenclubs ein. Dieser hat in Frankfurt mit dem Egalitären Minjan alle Finanzen und Kultur Die Krabbelstube verfügt über eine lange im Philanthropin. Die Schule hat ihr Leitbild ganzjährig geöffnet und bietet etwa 50 ak- Denominationen unter dem gemeinsamen Anschließend stellte Finanzdezernent Dr. Liegenschaften Warteliste, was erfreulich, aber auch bedau- neu formuliert und darin auch die Konzep- tiven Senioren mit Malen, Tanzen, Schach- Dach der Westend-Synagoge ihren Kultus Dieter Graumann die finanzielle Situation der In seinem Bericht über die Liegenschaften erlich ist, denn den Bedarf kann die Jüdische te für Hochbegabtenförderung, für Integra- und Kartenspiel sowie regelmäßigen Aus- praktizieren, eine einzigartige Übereinkunft. Gemeinde als äußert zufriedenstellend dar. stellte Harry Schnabel fest, dass die 260 ge- Gemeinde in dieser Höhe nicht abdecken. tion und für Medien weiter differenziert. flügen ein breites Freizeitprogramm.

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 6 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 7 AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE

Bericht de s Gemeindevor stand s Отчет Правления

Im Berichtszeitraum tagte das Direktorium des Zentralrats der Juden Am 26. April feierte die Jüdische Gemeinde Jom Ha’azmaut im В отчетный период в Еврейской общине Франкфурта 18 марта Правления проф. д-р Саломон Корн обратился с приветствием in Deutschland am 18. März und am 13. Mai 2012 in der Jüdischen Bürgerhaus Saalbau in Bornheim. Der Vorstandsvorsitzende Prof. и 13 мая 2012 года прошли два заседания Директората в адрес многочисленных членов общины, а президент Централь- Gemeinde Frankfurt. Die Gemeinde war vertreten durch den Prä- Dr. Salomon Korn begrüßte die zahlreichen Gemeindemitglieder, ­Центрального совета евреев Германии. Община была представ- ного совета евреев в Германии и член Правления д-р Дитер sidenten des Zentralrats und das Vorstandsmitglied Dr. Dieter Grau- und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und лена президентом Центрального совета и членом Правления Грауманн выступил с речью по поводу 64 годовщины независи- mann, den Vorsitzenden des Vorstands, Prof. Dr. Salomon Korn, Vorstandsmitglied Dr. Dieter Graumann hielt zum 64. Unabhän- д-ром Дитером Грауманном, председателем Правления профес- мости государства Израиль. und das Vorstandsmitglied Prof. Dr. Leo Latasch. gigkeitstag des Staates Israel die Festrede. сором д-ром Саломоном Корном и членом Правления профес- сором д-ром Лео Латашем. Визит бывших франкфуртцев Gedenkstunde Besuch ehemaliger Frankfurter С 29 мая по 5 июня город Франкфурт впервые посетила группа Zu der Gedenkstunde Jom Ha’Shoah am 19. April in der Westend- Vom 29. Mai bis 5. Juni 2012 besuchte erstmalig eine Gästegruppe День памяти представителей второго поколения евреев, живших до войны Synagoge sprach Prof. Dr. Korn zu den Mitgliedern der Gemeinde. der zweiten Generation jüdischer ehemaliger Frankfurter Bürger В день памяти Йом А-Шоа 19 апреля с речью перед членами в городе Франкфурте. Член Правления Гарри Шнабель привет- die Stadt Frankfurt. Vorstandsmitglied Harry Schnabel begrüßte die общины выступил проф. д-р Корн. ствовал гостей во время приема в Старой опере. Wahlen zum Gemeinderat 2012 Gäste anlässlich eines Empfangs in der Alten Oper. 31 мая 2012 года бывшие франкфуртцы посетили Филантро- Am 23. April 2012 erfolgte die Bekanntmachung der Wahltermine Am 31. Mai 2012 besuchten die ehemaligen Frankfurter das Выборы в Совет общины 2012 г. пин. Децернент по вопросам школы Беньямин Блох принял 2012 der Wahlen zum Gemeinderat durch den Gemeindevorstand. Philanthropin. Schuldezernent Benjamin Bloch empfing die Gäste 23 апреля 2012 года Совет общины дал объявление о сроках гостей и представил им школу в Филантропине. На прощальном Die Wahltermine – 12. Juni 2012 (Vorwahltag) und 24. Juni 2012 und stellte ihnen das Philanthropin vor. Gemeindedirektor Stefan выборов в Совет в 2012 году. Сообщение о сроках выборов – 12 приеме магистрата города Франкфурта с заключительным (Hauptwahltag) – wurden den wahlberechtigten Gemeindemitglie- Szajak verabschiedete die Gäste im Auftrag des Vorstands anlässlich июня 2012 г. (день предварительного голосования) и 24 июня франкфуртским вечером в Императорском зале ратуши по по- dern durch Veröffentlichung in der Gemeindezeitung und auch des Empfangs des Magistrats der Stadt Frankfurt im Kaisersaal des 2012 г. (основное голосование) было опубликовано в газете ручению Правления гостей приветствовал директор общины durch ein Rundschreiben mitgeteilt. Römers mit anschließendem Frankfurter Abend. ­общины и разослано членам общины по почте. К концу срока Штефан Шаяк. Zum Ende der Einreichungsfrist für die Wahlvorschläge am Die diesjährige Hauptversammlung (Mitgliederversammlung) выдвижения кандидатур 7 мая 2012 года в администрацию об- Ежегодное собрание членов состоялось 31 мая в Празднич- 7. Mai 2012 wurden 5 Wahlvorschläge mit insgesamt 21 Kandida- der Gemeinde fand am 31. Mai im Festsaal des Ignatz Bubis-­ щины поступило 5 предложений о выдвижении 21 кандидата. ном зале центра общины имени Игнаца Бубиса. Члены Правле- ten bei der Verwaltung eingereicht. Die Wahlvorschläge wurden Gemeindezentrums statt. Die Vorstandsmitglieder berichteten hier Избирательная комиссия рассмотрела предложения по канди- ния выступили с подробными докладами о деятельности их durch den Wahlausschuss geprüft und alle 21 Kandidaten wurden aus­führlich über die Arbeit ihrer Dezernate. датурам и допустила всех выдвинутых кандидатов до выборов. ­отделов. für die Gemeinderatswahl zugelassen. Den Gemeindemitgliedern Имена кандидатов были сообщены членам общины по почте. wurden die Kandidaten per Rundschreiben bekanntgegeben. DER VORSTAND Prof. Dr. Salomon Korn Памятные и праздничные дни ПРАВЛЕНИЕ: Gedenken und Feiern Benjamin Bloch 25 апреля молодежный центр отметил Йом Азикарон. Со проф. д-р Саломон Корн Zu Jom Hasikaron fand am 25. April eine Feier im Jugendzentrum Dr. Dieter Graumann ­стороны Правления в мероприятии участвовали г-да Беньямин Беньямин Блох statt. Seitens des Vorstands nahmen die Herren Benjamin Bloch Prof. Dr. Leo Latasch Блох и Гарри Шнабель. д-р Дитер Грауманн und Harry Schnabel teil. Harry Schnabel 26 апреля Еврейская община отмечала праздник Йом Ацмаут проф. д-р Лео Латаш в культурном центре «Зальбау» в Борнхайме. Председатель Гарри Шнабель

Wahlen zum Gemeinderat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main

Endergebnis: Herlich

Wahlberechtigte: 5.781 • Abgebene Stimmen: 1.051 • Ungültige Stimmen: 9 • Wahlbeteiligung: 18,18% Rafael Foto:

1. Dr. Dieter GRAUMANN 808 8. Dr. Rachel HEUBERGER 553 15. Beate SIMONSOHN 388 2. Prof. Dr. Salomon KORN 715 9. Dr. Andrei MARES 534 16. Dawid IOSEBASCHWILI 347 3. Harry SCHNABEL 662 10. Aviva GOLDSCHMIDT 488 17. Jewgenij SINGER 329

4. Benjamin BLOCH 625 11. Miroslav LISSERMAN 481 18. Eduard SINGER 328 5. Marc GRÜNBAUM 625 12. Boris MILGRAM 437 19. Dr. Martin SIESEL 258 6. Prof. Dr. Leo LATASCH 614 13. Leonid VINDERMAN 427 20. Tania KLACZKO-RYNDZYUN 251 7. Alon MEYER 565 14. Cornelia MAIMON-LEVI 421 21. Petra KUNIK 248 Schon beim Vorwahltag haben die Mitglieder des Wahlausschusses darauf geachtet, dass bei den Wahlen zum Gemeinderat alles seine Ordnung hatte.

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 8 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 9 AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE

Bericht des Gemeinderats Отчет Совета общины

In der Sitzung des Gemeinderats vom 13. März 2012 stand die Herr Bebera trug vor, dass das Äußere des Jugendzentrums neu На заседании от 13. Марта 2012 года на повестке дня стояли и родителей также снова возрос интерес к мероприятиям Wahl der Mitglieder des Wahlausschusses zur Durchführung der gestaltet wurde und damit ein positiver Eindruck vermittelt werde. выборы членов избирательной комиссии для проведения ­молодежного центра. В прошлое воскресенье мероприятия diesjährigen Gemeinderatswahlen am 12. und am 24. Juni 2012 Auch das Interesse an den Events im Jugendzentrum sei bei den ­очередных выборов в Совет общины 12 и 24 июня 2012 года. ­посетило более 50 ребят. Можно сказать, что в молодежном auf der Tagesordnung. Kindern und bei den Eltern wieder gestiegen. Am vergangenen На закрытом заседании Совета общины в избирательную центре подул новый ветер. Если в прошлом году молодежный In nichtöffentlicher Sitzung wurden 25 Gemeindemitglieder in Sonntag besuchten mehr als 50 Jugendliche die Aktivitäten. Man комиссию было избрано 25 членов общины. Члены ­избирательной центр посещали, в основном, молодые люди из среды имми- den Wahlausschuss gewählt. Die Mitglieder des Wahlausschusses könne sagen, dass ein anderer Wind im Jugendzentrum wehe. So комиссии не имеют права выдвигать свою кандидатуру и грантов, то теперь снова приходят и ребята из семей старых dürfen für die Wahl selbst nicht kandidieren und auch keine Wahl- haben bis vor einem Jahr hauptsächlich Jugendliche aus Zuwan- ­подписывать бланки выдвижения кандидатов. жителей. vorschläge unterschreiben. dererfamilien das Jugendzentrum besucht, jetzt kommen verstärkt Г-н Бебера рассказал, что с января этого года началось auch wieder Alteingesessene. Ситуация в Центре для престарелых ­проведение мероприятий, которые снова привели к сближению Zur Situation im Altenzentrum Herr Bebera berichtete weiter, ab Januar dieses Jahres sei eine На заседание Совета общины 23 апреля 2012 года для отчета был с молодыми людьми из общества «Сионистская молодежь Гер- Zur Sitzung des Gemeinderats am 23. April 2012 war der Leiter des Aktivität gestartet worden, die wieder eine Annäherung an die приглашен директор Центра для престарелых, г-н Лео Фридман. мании» (ZJD). В этих мероприятиях приняли в общей сложности Altenzentrums, Herr Leo Friedman geladen, um Bericht zu er­ Jugendlichen der ZJD gebracht habe. An dieser Veranstaltung nah- Он проинформировал Совет общины о том, что в связи с большим 18 мадрихим молодежного центра и ZJD. statten. Aufgrund der leider hohen Zahl der Sterbefälle in den men insgesamt 18 Madrichim des Jugendzentrums und der ZJD teil. числом смертных случаев за последние месяцы заполнение мест В марте 2012 г. ребята из молодежного центра приняли letzten Monaten, so informierte er den Gemeinderat, stagniere der- Im März 2012 engagierten sich Jugendliche des Jugendzent- в Центре находится в застое. Из 174 койко-мест занято только 162. ­участие в конкурсе «Jewrovision» в Мюнхене, за свое выступление zeit die Belegung des Zentrums. Von 174 Plätzen sind nur 162 aus- rums bei der Jewrovision in München; sie belegten mit ihrer Auf- Чтобы преодолеть языковые трудности у сотрудников ­Центра, они заняли третье место, а за их видеоклип – первое. gelastet. führung den 3. Platz und für das Video erhielten sie den 1. Platz. они будут проходить трехмесячные курсы немецкого языка. На праздничном вечере на Пурим, прошедшем в непринуж- Um die sprachlichen Fähigkeiten bei den Mitarbeitern weiter An der Purim-Party im März haben 70 Jugendliche mitgewirkt Открытый в конце августа 2011 года пункт дневного денной обстановке, приняло участие 70 человек. Большой успех auszubilden, werde für sie ein dreimonatiger Sprachkurs organisiert. und ausgelassen gefeiert. Auch das Tischtennisturnier fand bei den ­пребывания пользуется все большим успехом. За неполные у молодых людей имел также турнир по настольному теннису. Die Ende August 2011 neu etablierte Tagespflege bewähre sich Jugendlichen regen Zuspruch. семь месяцев образовано три группы, одна – немецкоязычная, На Песах мадрихим отметили седер в молодежном центре. immer mehr. Nach knapp sieben Monaten haben sich inzwischen Zu Pessach feierten die Madrichim den Seder im Jugendzent- одна – русскоязычная и одна – смешанная. На празднике Йом Азикарон в молодежном центре присутство- drei Gruppen gebildet, eine deutschsprachige, eine russischspra- rum. Ebenfalls fand die Jom Hasikaron-Feier im Beisein des Vor- Доходы и расходы Центра для престарелых находятся в вали члены Правления общины и 70 ребят. На конец июня 2012 chige und eine gemischtsprachige. stands und mit ca. 70 Jugendlichen im Jugendzentrum statt. Für ­рамках бюджета. Дефицит Центра для престарелых частично года запланирован семинар мадрихим в Израиле и молодежный Die Einnahmen und Ausgaben des Altenzentrums bewegen Ende Juni 2012 sind ein Madrichim-Seminar in Israel und der объясняется размером зарплат и большими расходами на обмен с ребятами из Израиля. sich im Rahmen des Budgets. Die Defizite des Altenzentrums sind Austausch mit israelischen Jugendlichen geplant. ­кошерное питание. При этом следует подчеркнуть, что дефицит Г-н Бебера заявил, что его целью является расширение zum Teil auf Gehälteranpassung und auch auf die kostenintensive Herr Bebera erklärte, sein Ziel sei es, das Jugendzentrum auf бюджета уже существенно сокращен. ­молодежного центра до 6 групп по 15 ребят в каждой. koschere Verpflegung zurückzuführen, wobei zu betonen ist, dass sechs Gruppen mit jeweils 15 Jugendlichen zu erweitern. das Defizit sich schon beträchtlich vermindert habe. Ситуация в молодежном центре «Амихай» DER GEMEINDERAT Пунктом повестки дня на последнем заседании Совета общины СОВЕТ ОБЩИНЫ: Zur Situation im Jugendzentrum „Amichai“ Dr. Andrei Mares за легислатурный период 2018-1012 гг. от 21 мая 2012 года был Д-р Андрей Марес Tagesordnungspunkt der letzten Sitzung des Gemeinderats in der Vorsitzender des Gemeinderats отчет заведующего молодежным центром, г-на Беберы. Председатель Совета общины Wahlperiode 2008 – 2012 am 21. Mai 2012 war ein Bericht über Cornelia Maimon-Levi Г-н Бебера сообщил, что в результате нового оформления Корнелия Маймон-Леви das Jugendzentrum seitens des Leiters, Herrn Bebera. Stellvertretende Vorsitzende интерьера центра он производит лучшее впечатление. У детей Заместитель председателя Совета общины

Nachrichten aus dem Zentralrat Der JUden in Deutschland Verabschiedung von Oberbürgermeisterin Dr. h.c. Petra Roth Herlich Herlich Am 11. Juni ist in Anwesenheit von rund 900 Gästen Oberbür- Rafael Rafael germeisterin Petra Roth bei einem Festakt in der Paulskirche Foto:

Foto: verabschiedet worden. Seitens der Jüdischen Gemeinde nahmen

Kugler Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Salomon Korn und der Präsi- dent des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Grau- Steffen mann, an der Abschiedsfeier teil und dankten der langjährigen Foto: Oberbürgermeisterin für ihr Engagement für die Jüdische Ge- meinde. Ein bewegender Besuch „One People – One Community“. Während seines Antrittsbesuchs in Israel besuchte Bundespräsident Joachim Gauck Unter diesem Motto fand im Juni in Hamburg der Gemeindetag 2012 statt. Über zusammen mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter 200 Mitglieder aus den jüdischen Gemeinden Deutschlands trafen sich hier zum Graumann, das Grab von Ignatz Bubis sel. A. in Jerusalem. Für Dieter Graumann Austausch. Vizepräsident des Zentralrats, Dr. Josef Schuster, Erster Bürgermeister V.l.n.r. Prof. Dr. Salomon Korn, ­Oberbürgermeisterin a. D., Dr. h.c. war dies mehr als nur ein bewegender Besuch, war doch Ignatz Bubis sein Mentor Hamburgs, Olaf Scholz, der Referent Dr. Gershon Baskin und Zentralratspräsident Petra Roth und Dr. Dieter Graumann und Lehrmeister. Dr. Dieter Graumann freuen sich über die gelungene Veranstaltung.

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 10 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 11 AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE

Vier Fragen an Prof. Dr. Leo Latasch Ein fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft Liebe Freunde der Jüdischen Volkshochschule

Im April 2012 wurde Prof. Dr. Leo Latasch, Dezernent für Soziales unserer Gemeinde, als erstes jüdisches Mitglied in den Deutschen Ethikrat berufen. Die JGZ fragte ihn nach der Bedeutung dieser Aufgabe. Auch im Herbstsemester 2012 Auch Exkursionen haben wir in diesem Se- Wir freuen uns auf Ihre rege Teilnahme. haben wir für Sie ein anspre- mester wieder im Programm. Dies­mal geht es zu den Spuren jüdischen Lebens nach Roberto Fabian chendes Programm zusammen- Im Rahmen der Diskussion über Hirntod ter Bestandteil der deutschen Gesellschaft Aschaffenburg. Leiter der Jüdischen Volkshochschule

Herlich und Organentnahme, die im Ethik­rat z. Z. geworden sind. gestellt. geführt wird, werde ich sicherlich eine de- Rafael zidiert jüdische Perspektive einbringen. Auch Ihr Einsatz für die deut- Eröffnen werden wir das Herbstsemester am

Foto: Prof. Dr. Leo Latasch sche und die israelische Notfall- 2. September mit dem Rita Siegmann-Quar- Was bedeutet es für die jüdi- 4 medizin enspricht einem ethi- tett. Die in Jekaterinenburg geborene Sän- sche Gemeinschaft in Deutsch- schen Anliegen. gerin interpretiert den Klezmer mit viel Was bedeutet es für Sie, in den 3 land, in diesem Gremium vertre- Im Rahmen eines Bundesforschungsprojekts, „Soul“, hat aber auch russische Folklore so- Deutschen Ethikrat berufen wor- ten zu sein? das sich mit der Versorgung von Schwerst- wie hebräische und liturgische Lieder im 1 den zu sein? Im Deutschen Ethikrat sind bereits seit vier verletzten beschäftigt, gelang es mir, Ver- Repertoire. Für mich ist es eine große Ehre, da hier mei- Jahren Theologen der beiden christlichen antwortliche von Magen David Adom, dem Im Oktober setzen wir das Programm in JUDISCHE ne jüdische Zugehörigkeit und meine beruf- Religionen vertreten. Die Berufung des mus- Israelischen Roten Kreuz, zu kontaktieren Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung liche Qualifikation gleichermaßen anerkannt limischen Kollegen und von mir ist eine und sie im Februar zu einer Notfallübung der Jüdischen Gemeinde mit dem Ensemble VOLKSHOCHSCHULEPROGRAMM werden. „öffentliche” Anerkennung der beiden an- nach Frankfurt einzuladen, um unser Ret- Saltiel mit ihrem Programm, Boda − Sefar- HERBST 2012 deren monotheistischen Religionen in tungssystem kennen zu lernen. dische Hochzeitslieder, fort. Was möchten Sie dort bewirken? Deutschland in dem Sinne, dass wir ein fes- Die Fragen stellte Dr. Susanna Keval Besonders gespannt sind wir Ende No- LESUNGEN, DISKUSSIONEN ZUR VIELFALT JüDISCHER JUDENTUM GANZ Ich möchte die religiöse „Einstel- vember auf die Vorträge von Hanna Liss, UND KONZERTE KULTUR IN LITERATUR, PRAKTISCH ERLEBEN PHILOSOPHIE UND KOSCHERE KüCHE (Kurs) 2 lung” des Judentums vertreten. Professorin für biblische Geschichte an der KLEZMER Von jiddischen Chansons bis hin zu GESCHICHTE ISRAELISCHE, JIDDISCHE UND Jazzballaden Wenn es konkret um ethische Fragen geht, Der Deutsche Ethikrat ist ein Wissenschaftlergremium das sich aus Medizinern, Hochschule für jüdische Studien in Heidel- JüDISCHE PIRATEN DER KARIBIK CHASSIDISCHE TÄNZE (Kurs) RITA SIEGMANN QUARTETT Vortrag mit Chaja Sternberg will ich mir aber zunächst die Meinungen Theologen, Philosophen, Ethikern und Juristen zusammensetzt und das den Deut- berg, und Naime Cakir vom Kompetenzzen- ENSEMBLE SALTIEL ASCHKENAZ – SPRACHKURSE der anderen Religionen anhören. Die we- schen Bundestag und die Bundesregierung in ethischen Grundsatzfragen berät. trum muslimischer Frauen. Sie werden über präsentiert Boda-Sefardische Hochzeitslieder, ZUR GESCHICHTE DER JUDEN HEBRÄISCH – Iwrith I, II, III, IV, Österreich/Türkei V, VI, VII, VIII, Konversation und in den großen Städten am Rhein – eine Einführung in Alt-Hebräisch nigsten wissen, dass die Diskussion um me- Im April 2012 hat das Gremium auch einen jüdischen und einen muslimischen die Fast-Opferung Isaaks und Ismaels − aus im Rahmen der jüdischen Kulturwochen Speyer, Worms und Mainz (Sprachkurse) dizinische Themen im Talmud (z. B. wann Vertreter berufen. jüdischer und islamischer Perspektive refe- Vortrag mit Chaja Sternberg INTERRELIGIÖSES JIDDISCH – Sprachkurs für MARTIN BUBER – LEBEN UND WERK fortgeschrittene Anfänger ist ein Mensch tot) eine lange Tradition hat. rieren. VON WOLKENBRüCHEN UND Esther Ellrodt-Freiman hat in Begleitung WOLKENBÖGEN Vortrag mit Dr. Stefana Sabin Blockseminar Die Erzählungen von Noah und seiner Arche DIE JECKES IN ISRAEL FüHRUNGEN UND der Pianistin Sofia Moev eine ganz eigene aus jüdischer und christlicher Sicht Lesung mit Buchvorstellung EXKURSIONEN Form gefunden, über jüdische Kultur und Studienabend mit Dr. Kornelia Siedlaczek ANDREA VON TREUENFELD und Roberto Fabian DIE WESTEND-SYNAGOGE DIE KÖNIGIN VON SABA Religion zu erzählen. Wer es schon einmal üBER DIE FAST- BZW. NICHT- mit Esther Ellrodt-Freiman Klug, machtvoll, mutig – herausfordernd OPFERUNG ISMAELS UND JITZCHAKS AUF DEN SPUREN Dienstjubiläen erlebt hat, weiß von der besonderen Aura, Vorbild für Frauen heute? aus jüdischer und islamischer Sicht JüDISCHEN LEBENS die dabei entsteht. Podiumsdiskussion des Arbeitskreises mit Prof. Dr. Hanna Liss (Hochschule für „Trialog der Religionen“ Der jüdische Friedhof an der jüdische Studien in Heidelberg) Battonstraße/Börneplatz R.

Die Jüdische Gemeinde Frankfurt ist eine Institution, die ihren Alexa Brum (I. E. Lichtigfeld-Schule im Philan­ Doron Kiesel von der Fachhochschule ö.

d. und Naime Cakir (Kompetenzzentrum RELIGIÖSES IM JUDENTUM mit Gabriela Schlick-Bamberger 20 Jahre K. muslimischer Frauen)

Mitgliedern ein vielfältiges religiöses, soziales, pädagogisches und thropin), Ephem Eyob-Tekleab (Sozialab­teilung), Erfurt wird sich in diesem Semester mit dem R. ain

ö. AUS VERSCHIEDENEN M

d. EXKURSION – K.

kulturelles Angebot bietet. Damit ist sie auch ein Arbeitgeber für Martina Georgi-Eichhorst (I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthro- Phänomen „Fundamentalismus in Juden- ain PERSPEKTIVEN BETRACHTEN AUF DEN SPUREN DER JUDEN M KONTROVERSES urt am g

kf UND DARSTELLEN IN ASCHAFFENBURG urt am FUNDAMENTALISMUS kf

mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den unterschied- pin), Mark Kaem (Sicherheit), Thorsten Polzin (Friedhof), Zeljka tum, Christentum und Islam“ befassen. ran Jüdische Gemeinde Jüdische F

ran mit einem Besuch der Sonderausstellung Jüdische Gemeinde Jüdische F im Judentum, Christentum und Islam JüDISCHE FESTE UND FEIERTAGE „Textiles Gedächtnis“ lichsten Berufen und Positionen. Viele von ihnen sind seit vielen Puljek (Altenzentrum), Snjezana Simic (Altenzentrum), Zivorad Rabbinerin Elisa Klapheck nimmt sich (Vortrag) mit Prof. Dr. Doron Kiesel CHANUKKA im dortigen jüdischen Museum Vortrag mit Esther Ellrodt-Freiman Jahren im Dienst der Jüdischen Gemeinde tätig und vertraute An- Simic (Altenzentrum), Mascha Vömel (I.E. Lichtigfeld-Schule im im Rahmen zweier Veranstaltungen des The- mit Gabriela Schlick-Bamberger GIBT ES EINE ‚GERECHTE‘ und der Pianistin Sofia Moev WIRTSCHAFT? STADTSPAZIERGANG sprechpersonen unserer Gemeindemitglieder. Auf diesem Weg Philanthropin) mas Finanzwirtschaft an. In Zusammenarbeit CHASSIDISMUS Podiumsdiskussion Jüdisches Ostend dankt der Vorstand und die Verwaltungsleitung allen Mitarbeite- mit der B'nai Brith Schönstaedt-Loge wird u.a. mit Rabbinerin Elisa Klapheck Vortrag mit Esther Ellrodt-Freiman und der Pianistin Sofia Moev mit Gabriela Schlick-Bamberger rinnen und Mitarbeitern, die im Jahr 2012 ein rundes Dienstjubi- Inna Dvorzhak (Seniorenclub), Lydia Frühauf sie Anfang September über die „Wirtschafts- Kooperationsveranstaltung 10 Jahre mit der Loge B‘nai Brit WAS HABEN UNS DIE BIBLISCHEN DIE WELT DES JOSEPHUS FLAVIUS läum begangen haben oder noch begehen werden, für ihre lang- g (Altenzentrum), Ilja Levkovich (I. E. Lichtigfeld- weisen im Talmud“ referieren und ein Po- DIE JüDISCHEN WIRTSCHAFTS- GESTALTEN HEUTE NOCH ZU Führung im Bibelmuseum Frankfurt WEISEN IM TALMUD SAGEN? mit dem Religionspädagogen und jährige und zuverlässige Zusammenarbeit. Schule im Philanthropin), Efim Likholat (Sicherheit), Maya Lisova diumsgespräch zum Thema „Gibt es eine Pfarrer Veit Dinkelaker Vortrag mit Rabbinerin Elisa Klapheck Von Liebe, Leid und Lust (Altenzentrum), Clementina-Delia Motoc (Altenzentrum), Hanita „gerechte” Wirtschaft?“ moderieren. Mit ihr Vortrag mit Prof. Ruth Lapid 25 Jahre Mathias Bailer (Personalverwaltung), Amir Müller (I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin), Dalia Nahary auf dem Podium diskutieren Rainer Hank, SIELER Kommunikation und Gestaltung Bronstein (Sicherheit), Barbara Dold-Pabst (I. E. (Kindergarten Westend), Dorota Skrzypczak (Altenzentrum) Leiter des Wirtschaftsressorts der Frankfur- Anmeldung: 20. August bis 31. August 2012 Mo. u. Mi.: 9.00 – 12.30 Uhr und von 13.30 –15.00 Uhr; Di., Do. u. Fr.: 9.00 –13.00 Uhr Lichtigfeld-Schule im Philanthropin), Jutta Rottmann (I. E. Lichtig- ter Allgemeinen Sonntagszeitung, der Wirt- Die Anmeldung erfolgt in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Sekretariat der JVhs, Verwaltungsgebäude (IV. Stock), Westendstr. 43, Tel. 069/ 76 80 36 –170; Fax: 069/ 76 80 36 –179; www.jg-ffm.de (Bildung und Erziehung) feld-Schule im Philanthropin), Brigitte Schieblitz (Sozialabteilung) schaftsanwalt Abraham de Wolf und der Herbstsemester 2012: vom 03. September (Mo) bis 20. Dezember (Do) 2012 Börsenanalyst Joachim Goldberg.

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 12 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 13 AUS DER GEMEINDE f AUS DER GEMEINDE Zeit für Feste und Feiertage in den Kindergärten Röderbergweg Kindergarten Herlich Fotos: Rafael Fotos: Herlich

Rafael

Fotos:

Alle

Bei den Blumenkränzen zu Schawuot hat es an Phantasie nicht gefehlt.

Kindergarten Westend eingestellt, denn es regnete in Strömen und rauf überschwemmte die als Wasser verklei- auf dem Hof bildeten sich große Pfützen. dete Sternchengruppe tanzend und sint- Schawuot Gäste, Eltern und Kinder erreichten das flutartig die Bühne und wurde, wie alle Pilgern nach Jeruschalajim: Das machte den Fest mit nassen Füßen und retteten sich in Gruppen, wild bejubelt. Die munteren Kin- großen und kleinen Kindern besonders viel den Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeinde- der der Regenbogengruppe kündigten das Mit wunderschönen Blumenkränzen im Haar und prächtig ausgestatteten Bikkurimkörbchen feierten Spaß. In sechs Gruppen kamen sie von allen zentrums. Hier saßen sie sicher und trocken gute Ende der Geschichte an: ganz in Weiß, die Kinder des Kindergartens „Bereschit“ begeistert Schawuot. Richtungen aus dem Kindergarten nach wie in der Arche, beklatschten begeistert als Tauben mit zarten Flügeln und dem Oli- „Jeruschalajim“, das im Herzen Israels liegt, den Einzug der kleinen Baumeister aus der venzweig in der Hand. Die Zuschauer waren und brachten ihre Bikkurim. Da es damals Teddybär­gruppe, die mit ihren gelben Hel- begeistert und gerührt zugleich. Durch das Kindergarten Röderbergweg w noch keine Autos, Züge, Fahrräder oder men, Hämmern und Nägeln die Arche sicher Programm, die Geschichte von Noah und Flugzeuge gab, kamen sie auf ihren Kame- und gekonnt aufbauten, und bewunderten seiner Arche erzählend, führten die stolzen Lag Ba´Omer Auch die Mitarbeiterinnen ließen sich von und Tänze mit phantasievollen Bekleidun- len und Pferden, manche auf Maultieren die Sonnenblumenkinder, die als wilde ­Tiere zukünftigen Schulkinder. Sie sangen ihre An Lag Ba´Omer hatten wir nach vielen ver­ dem frohen Treiben anstecken und feierten gen. Das mit viel Liebe zusammengestellte und Eseln. Wer kein Reittier hatte, ging zu dem klatschenden Publikum ihre Krallen Lieblingslieder vor und ernteten Schultüt- regneten Jahren dieses Mal besonderes Glück ausgelassen mit. Programm wurde von den „Äffchen“ mit Fuß, aber keiner wollte die Reise verpassen. zeigten und in die Arche zogen. chen, Kindergartendiplome und tosenden mit dem Wetter und konnten ein richtiges Begeisterung und Inbrunst dargeboten. Musikalisch begleitet, mit prachtvollen Kör- Die Kinder der Kätzchengruppe folgten Applaus. Und dann gewitterte es plötzlich Lagerfeuer entzünden. Schabbatfeier Allen Anwesenden, Kindern sowie Mit- ben voller Gaben und mit bunten Blumen- ihnen, musikalisch begleitet und fröhlich wieder. Blitzlichtgewitter!! Das ­Fotoshooting Mit Staunen betrachteten besonders die Die gemeinsame Schabbatfeier wurde für arbeitern wurde erneut deutlich, dass es kränzen im Haar, ahmten die Kinder die tanzend, in Gestalt von springenden Zick- begann. Anschließend luden die Eltern zur jüngeren Kinder die einstudierten Vorfüh- alle Kinder und Mitarbeiterinnen zu einem keinen Feiertag gibt, der den Schabbat an Tiere nach und hatten dabei viel Vergnügen. lein und hüpfenden Schäfchen. Als Fische Kuchenbar im Foyer ein. Rollrutsche, Hüpf- rungen der Älteren und brachten sich mit besonderen Ereignis. Die Kinder der Äff- Heiligkeit übertrifft. schwimmend, schaffte es die Schmetterlings­ burg, Fußballtor, Popcornstand, Luftballon- Freude ein. Die Tänze um das Feuer sind bis chengruppe präsentierten stolz unter der Sommerfest gruppe auf die Bühne und, sichtlich ver- und Schminkkünstler hatten dort ihren Platz heute ein Gesprächsthema für unsere Kinder. Leitung von unserer langjährigen Mitarbei- Shira Malloy Sogar das Wetter hatte sich dieses Jahr auf gnügt, sang sie sich mit einem „never ending gefunden und wurden schnell von allen Kin- terin Rita Monastyrski die erlernten Lieder Leiterin des Kindergartens Röderbergweg unser Sommerfestthema „Die Arche Noah“ rap“ in die Herzen der Zuschauer. Kurz da- dern staunend und freudig bewundert und Schawuot bestürmt. Alles im allem: ein rundum ge- Auch zu Schawuot war uns der Wetterfrosch lungenes Sommerfest.

in diesem Jahr besonders gut gesonnen und Unter dem Motto „Arche Noah“ Herzlichen Dank an unseren Dezernen- bescherte uns Sonnenschein und gute Lau- fand das diesjährige Sommerfest ten, Herrn Harry Schnabel, an den Gemein- ne, so dass wir im Freien mit Liedern und des Kindergartens Westend statt. derat, an die Eltern, an mein großartiges Tänzen das Wochenfest zelebrieren konnten. Kindergartenteam und nicht zu vergessen Mit wunderschönen Blumenkränzen im an Herrn Uhlmann und alle, die dieses schö- Haar und prächtig ausgestatteten Bikkurim- ne Fest mit ihrer Begeisterung und Unter- körbchen feierten die Kinder des Kinder- stützung ermöglicht haben. Danke! gartens „Bereschit“ begeistert Schawuot. Elvira Güver Leiterin des Kindertagesstättenbereichs Bei der gemeinsamen Schabbatfeier zeigten die Kinder der Äffchengruppe Lieder, Tänze und phantasievolle Bekleidungen. Westend

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 14 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 15 AUS DER GEMEINDE Herlich AUS DER GEMEINDE Rafael Fotos: In der Schulcafeteria mit ... Herlich

Unsere Rubrik, in der wir aus dem Alltag der I. E. Lichtigfeld-Schule Rafael

im Philanthropin berichten, setzen wir in dieser Ausgabe der JGZ mit Foto: einem Gespräch mit Frau Diana Dainow, der Leiterin der Eingangs- stufe, fort.

Jüdische Erziehung mit

Diana Dainow, Leiterin der Eingangstufe der I. E auf den Weg geben Lichtigfeld-Schule im Philanthropin

Eine bewusste Entscheidung Spektrum so breit wie möglich zu halten. zum Lernen, die Motivation und die Ar- Ich arbeite seit fast zehn Jahren in der Lich- Entscheidend ist für uns auch, zu sehen, wie beitshaltung. Wir bringen den Kindern bei, Ein Ständchen für den US-Botschafter Philip D. Murphy und den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann. tigfeld-Schule. Gleich nach dem Studium als die Kinder das ihnen vermittelte Wissen wie man lernt, legen aber auch viel Wert Diplomsozialpädagogin in Frankfurt habe aufnehmen, wie sie es nach Hause trans- auf die emotionale Entwicklung und Reife. ich hier mein Anerkennungsjahr gemacht portieren und wie viel Interesse hierfür im Wenn die Kinder nach diesen zwei Jah- Ein ganz besonderer Besuch und habe anschließend die Möglichkeit be- Elternhaus zu finden ist. ren das Haus und die Bezugspersonen wech- kommen, die Leitung einer Klasse zu über- seln, sollten sie eine emotionale Reife und Am 15. Mai besuchten der amerikanische Botschafter, Philip D. Murphy, und seine Frau Tami mit nehmen. Dieses Angebot habe ich gern an- Aufgaben Sicherheit in ihren Beziehungen erreicht dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, und unserem genommen, und nach der Umstrukturierung Als Leiterin der Eingangsstufe bin ich auch haben. Dann vollzieht sich der Übergang der Schule im Zuge der Erweiterung und des für die Einschulungs- und Beratungsgesprä- viel leichter. Dezernenten, Herrn Benjamin Bloch, die I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin. Umzugs ins Philanthropin wurde ich vor che zuständig. Hier habe ich festgestellt, dass Vierzehn Lehrerinnen und Lehrer unter- vier Jahren mit der Leitung der Eingangs- sich in den letzten zehn Jahren im Leben richten bei uns. Zu meinen Aufgaben gehört Die Eheleute Murphy hörten der histori- halb reagierten sie auch fröhlich und zuge- fehlung und Murphy zeigte seine Freude, stufe betraut. der Familien sehr viel verändert hat. auch die Organisation der Konferenzen, die schen Darstellung über die Entstehung und wandt auf das Begrüßungslied der Zweit- als Schulsprecherin Grace Janis erklärte, Für die Lichtigfeld-Schule habe ich mich Das Umfeld der Kinder hat sich mit der die E1- und die E2-Kollegen regelmäßig ab­ Weiterentwicklung der Schule aufmerksam klässler „Wozu Freunde gut sind“ und ließen dass sie an der Lichtigfeld-Schule vier Spra- damals ganz bewusst entschieden, denn Entwicklung der Kommunikationsmedien halten, und auch der stufenübergreifenden zu und fragten interessiert nach. Unser ehe- es sich nicht nehmen, sich mit allen Kindern, chen lernt: neben Iwrit und Englisch auch schon seit meinem 13. Lebensjahr war ich verändert. Haben wir noch vor zehn Jahren Konferenzen, in denen die nächsten Termi- maliger Dezernent, Dr. Dieter Graumann, dem überreichten Geschenk und der klei- Französisch und Spanisch. in der jüdischen Jugendarbeit tätig, habe an ganz behutsam Computer in den Unterricht ne sowie andere organisatorische Dinge und erzählte von seinen ersten Erinnerungen an nen Solistin Warwara fotografieren zu lassen. zahlreichen Machanot als Chanicha und Ma­ einbezogen, verfügt heute jede Eingangsstu- neue pädagogische Konzepte besprochen das Philanthropin in den fünfziger Jahren, Eine lehrreiche Begegnung dricha teilgenommen. Die Jugendzentren in fenklasse über einen PC, auf dem die Kinder und erarbeitet werden. als er als kleiner Junge an Feiertagsauffüh- Rundgang durch die Schule Erstaunt war der US-Botschafter über die Wiesbaden, wo ich geboren wurde, und in die ersten Buchstaben und Zahlen, die sie rungen teilnehmen durfte. Beim kurzen Rundgang durch das Schulge- aus­gezeichnete Sprachkompetenz vieler Offenbach, wohin unsere Familie später um­ gelernt haben, tippen dürfen. Visionen bäude erfuhren die Gäste nicht nur von der Schü­lerinnen und Schüler und darüber, wie zog, habe ich mit aufgebaut und geleitet. Auf Von der Möglichkeit, durch die offene Es sind etwa sechzig Kinder, die wir jedes Herzliche Begrüßung Geschichte der Schule, sondern auch von viele von ihnen schon einmal in den USA diese Weise fiel mir der Schritt von der in- Ganztagsschule und den Hort länger bei uns Jahr einschulen. Bereits bei den Schnupper­ Schulen zu besuchen steht ganz oben auf dem Konzept, das Kindern mit besonderen waren. Schnell war die Fragestunde vorüber formellen in die professionelle Erziehungs- bleiben zu können, profitieren vor allem tagen, zu denen wir die Kinder aus den Kin­ der Agenda der Eheleute Murphy, haben sie Bedürfnissen in gleicher Weise gerecht wird und zum Schluss verwies unser Gast noch und Bildungsarbeit nicht schwer. Kinder, deren Eltern beide berufstätig sind. dergärten Westend, Röderbergweg, Offen- doch selbst vier schulpflichtige Kinder, die wie Hochbegabten. auf die Wichtigkeit der Familie: Großeltern Dadurch ist die Zeit, die die Eltern mit ihren bach und vielen anderen einladen, schauen das 9., 7., 5. und 3. Schuljahr besuchen. Des- In unserem schönen Religionsraum wur­ und Eltern scheinen jungen Menschen Familiär eingebunden Kindern zusammen verbringen, kürzer ge- wir nach besonderen Begabungen, aber den sie dann von wissbegierigen Acht- und selbstverständlich ein Zuhause zu bieten, Durch meine Eltern bin ich in die jüdischen worden. Umso wichtiger ist es dann, dass auch nach den Schwächen der Kinder und Neuntklässlern erwartet, die sich auf diesen aber das Leben währt nicht ewig und die Strukturen in Deutschland fest eingebunden. die Eltern diese knappe Zeit sinnvoll gestal- entwickeln für sie individuelle Förderpläne. Ein Geschenk der I.E. Lichtigfeld- Besuch freuten und unter Anleitung ihrer jungen Leute sollten, wenn sie flügge wer- Aufgrund dieser Einbindung ist es mir wich- ten, genießen und vertrauensvolle Bezie- Meine Vision ist, dass es eines Tages mög- Schülerinnen und -Schüler für Lehrerinnen Sigal Rosenfeld und Nadija den, ihre „Altvorderen“ nicht vergessen und tig, eigene Akzente zu setzen und den Kin- hungen zu ihren Kindern aufbauen. Auch lich sein wird, die Eingangsstufe und die den US-Botschafter. Duric darauf gut vorbereitet waren. guten Kontakt halten. dern eine jüdische Erziehung mit auf den diese Form der Elternberatung ist Teil mei- Grundschule räumlich wieder zu verbinden Doch bevor sie ihre Fragen stellen konn- Schnell ging die gemeinsame Stunde Weg zu geben. Ich möchte ihnen eine jüdi- ner Arbeit. Dabei versuche ich, den Eltern und eine Art Ganztagsort anzubieten, in dem ten, erfuhren sie den väterlichen Rat des vorüber, und wir blieben mit der Freude und sche Identität vermitteln, in der Wissensan­ nahezubringen, wie sie einen Kompromiss die Kinder, die Lehrer und die Erzieher, aber Botschafters, der ihnen seine Vision eines Genugtuung über eine bereichernde und eignung und konkretes Erleben eng mitein­ zwischen Unterrichtsanforderungen, Erzie- auch ein psychologisch beratendes Personal Weltbürgers, der sein eigenes Heimatland lehrreiche Erfahrung mit einem ganz beson- ander verbunden sind. hung zur Selbständigkeit und Führung der eine Einheit bilden und alle, die Eltern wie umso mehr wertschätzen kann, als er an- deren und weltoffenen Menschen zurück. Kinder finden können. Denn: Was in der die Lehrer und die Kinder, voneinander ler- dere Länder kennengelernt hat, ans Herz Breites Spektrum Eingangsstufenzeit an Grundsteinen gelegt nen und miteinander zum Wohle der Kinder legte. Sprachen lernen, damit die Kommu- Alexa Brum Auch steht für mich die Verbindung zwi- wird, ist essentiell auch in der Pubertät und arbeiten können. nikation in einer komplexer werdenden Direktorin der I. E. Lichtigfeld-Schule im schen den jüdischen und den profanen In- im späteren Ausbildungs- und Berufsleben. Aufgezeichnet und bearbeitet von Welt gelingen kann, war eine weitere Emp- Philanthropin halten im Zentrum. Dabei versuchen wir das Das betrifft die Einstellung zur Schule und Dr. Susanna Keval

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 16 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 17 AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE

Schüler machen Zeitung Wir entdecken Berlin In der 8. Klasse fahren die Schüler der Lichtigfeldschule Mein erster Tag im Praktikum Seit November 2011 erscheint wöchentlich in der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin eine Schülerzeitung. nach Berlin, um ihr histori-

Die Redaktionsgruppe ist Teil der Hochbegabtenförderung und besteht aus Schülerinnen und Schülern der 5. bis Philanthropin sches und politisches Wissen Zu Beginn des 2. Halbjahres der ­ 9. Klassen. Außer den Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe gehören der Redaktionsgruppe an: Mara Fehrberg im zu vertiefen und das jüdische 8. Klasse absolvieren die Schüler (5. Klasse), Tamara Ikhaev (6. Klasse), Jason Janis (5. Klasse) und Grace Janis und Emma Stein von Kamienski Leben in der Hauptstadt ken- der Lichtigfeldschule ein dreiwö- (9. Klasse). Die jungen Autoren werden nun auch die Leser der JGZ über das Neueste aus der I. E. Lichtigfeld- nenzulernen. chiges Praktikum in verschiedenen Philanthropin im Schule im Philanthropin informieren. Wir trafen uns am 4. Juni Firmen im Raum Frankfurt. Das Lichtigfeld-Schule sehr zeitig – halb sieben! – am Bewerbungsverfahren beginnt im I.E. Frankfurter Hauptbahnhof. Herbst. Wir sollen einen Einblick

Foto: Der Zug war pünktlich, wir in die Arbeitswelt gewinnen, viel- Die Fußballmannschaft der Lichtigfeld-Schule

Die Lichtigfeld-Schüler im Deutschen verabschiedeten uns schnell leicht sogar einen ersten Eindruck E. I. Lichtigfeld-Schule Bundestag von unseren Eltern und be- von unserem Wunschberuf.

Auf in den Sommer an Foto: stiegen fröhlich den Zug. Nach einer langen, aber angenehmen Mein erster Arbeitstag begann Lag Ba Omer! Endlich war es so weit: Am 10. Fe- Fahrt kamen wir mittags am Berliner Hauptbahnhof an. Wir pünktlich um acht Uhr im Büro Der Praktikant Yoel Ishay und das MRT. bruar 2012 hatte die Fußballman- stellten die Koffer im „Three Little Pigs“-Hostel ab und fuhren von Herrn Krawietz, dem Sekre- Dieses Jahr machten die fünften schaft unserer Schule ihren ersten dann zum Mittagessen in die Jüdische Oberschule. Danach be- tär des Chefarztes der Abteilung für Radiologie und Neuroradio-

Klassen anlässlich von Lag Ba Auftritt: ein Ober­stufen(!)-Turnier Philanthropin suchten wir den Bundestag, wo alles ausführlich erklärt wurde: logie im Klinikum Frankfurt-Höchst. Nach ein paar freundlichen

Omer einen Ausflug zum Goe- im Friedrich-Dessauer-Gymnasium. im von der Sitzordnung über die Farbe der Stühle bis hin zur Ar- Bemerkungen nahm er mich auf einen Rundgang mit und ich theturm. Weil dies ein freudiges Wir gingen als Außenseiter ins chitektur des Gebäudes. Schon auf dem Weg zum Bundestag erhielt meine weiße Arbeitskleidung. Wir gingen durch die ver- Fest ist, an dem man in die Na- Rennen und schieden leider trotz hatten wir das Holocaust-Denkmal und das Brandenburger Tor schiedenen Abteilungen der Radio­logie und Neuroradiologie, tur geht, wurde der Tag für die eines 1:0 Sieges und eines 1:1 Un- sehen können. Im Hostel aßen wir lecker zu Abend und fielen während er mir alles erklärte, meine Fragen beantwortete und

Schule zum Wandertag erklärt. entschiedens schon in der Vorrunde Lichtigfeld-Schule erschöpft in unsere Betten. Am nächsten Tag besuchten wir den mich den Mitarbeitern vorstellte. So lernte ich Frau Müller ken- Wir hatten Glück mit dem Wet- aus. Alle Zuschauer aber sahen: In I.E. Unterricht an der Jüdischen Oberschule und entdeckten im nen, die Leiterin der MTRA (medizinisch-technische Radiologie- Brandes ter und nach einer kurzen Bahn­ diesen Jungs steckt viel, auch wenn Foto: Museum „Story of Berlin“ viele Details der Geschichte Berlins. Abteilung) sowie Frau Lahya­ni, eine MTRA (medizinisch-techni- J.

D. fahrt liefen wir mit unseren Leh- sie nicht weit gekommen sind. Im- Die Mannschaft der I.E. Lichtigfeld-Schule Besonders beeindruckt hat uns ein Atombunker, der origi- sche Radiologie-Assistentin), die während des Praktikums für mich rern, Frau Dold, Frau Brandes merhin spielten wir, die höchstens im Philanthropin nal erhalten geblieben ist. Abends entspannten wir uns beim zuständig war. Mit ihr ging ich dann von der Administrationsstel- Foto: und Herrn Jäkel, vier km durch 15-Jährigen u. a. gegen 20-Jährige! Dennoch hatten wir die Hoff- Bowling und aßen köstliche Pizza. Am Mittwoch besuchten wir le in das CT1, einen Raum für Röntgenuntersuchungen für die den Wald. Zu unserer Freude hatten wir auch einen Gast dabei, nung auf einen Turniersieg nicht aufgegeben, denn am 14. März das Jüdische Museum und lernten in drei Führungen die Ge- stationären Patienten. Für die Notfallpatienten gibt es noch einen die ehemalige Schülerin Olga Brandes. Leider war der Goethe- fand in Niederrad noch ein Großfeldturnier statt. Doch auch dort schichte des Judentums im Mittelalter, im 19. Jahrhundert und weiteren CT-Raum, den CT2. Dieser Raum ist größer und mit turm an diesem Tag geschlossen, aber gleich nebenan war ein war das Glück nicht auf unserer Seite, denn wir hatten die für in der Moderne kennen. Es blieben uns trotzdem noch zwei neuerer Technik ausgestattet. Natürlich durfte ich nicht gleich am Spielplatz, auf dem wir eine Rutsche, Schaukeln, ein Kletterge- uns schwerste Gruppe erwischt, konnten im ersten Spiel mit einer Stunden Zeit, um die geschichtsträchtige Gegend am Check ersten Tag arbeiten, sondern sollte mir erst einen Eindruck über rüst und ein Labyrinth entdeckten. Gemeinsam spielten wir 5er-Abwehrkette nur ein Remis erzwingen und verloren unglück- Point Charlie zu erforschen. Es war eine tolle Klassenfahrt! die Abläufe verschaffen und Informationen sammeln. dort, irrten durch das Labyrinth und hatten viel Spaß! Nach lich gegen die Elite der Weinberg-Schule. Diese Mannschaft spielte Rivka Ziegler, 8. Klasse Yoel Ishay, 8. Klasse drei Stunden fuhren wir mit dem Bus zurück zur Schule. Dort zuerst außer Konkurrenz, doch die Turnierleitung wertete dann holten die Eltern ihre erschöpften, aber glücklichen Kinder ab. dieses Spiel trotzdem. Und auch wenn wir keinen Turniersieg Es war ein ganz besonders schöner Tag. errangen, haben wir als Mannschaft schön zueinander gefunden. Zoe Rosenfeld, 5. Klasse Danke an unsere Trainer, Helmut und Paul Terstegen, die un- sere Mannschaft so toll eingespielt haben. Yaron Korn, 9. Klasse Schul-News Das neue Hochbegabten-Konzept steht!

Die schon in diesem Schuljahr laufenden Kurse und Wettbewerbe­ n die Leistungen in der AG können mit 20 % auf die mündliche Konzert des Leo Baeck Zentrum-Orchesters wurden inhaltlich noch überarbeitet und ergänzt. Leistung des entsprechenden Unterrichtsfaches angerechnet n Der Fremdsprachenunterricht wurde um eine Chinesisch-AG ­werden. Vom 20. bis zum 28. März 2012 reiste das Orchester der Leo Baeck High School aus Haifa mit seinem musika- ergänzt. lischen Direktor Dudi Soffer und der Projektleiterin Penny Arenson durch Deutschland. Im Orchester spielen n Die Mathe-Knobelstunde wird sich künftig mit der Vedischen Das neue Konzept ist über die Homepage der Schule www.lichtigfeld-­ und singen achtzehn Schülerinnen und Schüler der Oberstufe. Sie besuchten mehrere Städte und gaben ins- Mathematik beschäftigen. schule.de abrufbar. Es wird ab dem kommenden Schuljahr verwirklicht. gesamt sieben Konzerte, dessen musikalisches Thema „Israeli Music through the Decades“ („Israelische Musik durch die Jahrzehnte“) war. Eine der Städte, die die Jugendlichen besuchten, war auch Frankfurt. Mit zwei Neu ist ferner: Weitere aktuelle Informationen können Sie auch über den Newsletter der beeindruckenden Konzerten gastierten sie in unserer Schule. Eine Video-Installation begleitete die Aufführun- n Die Hochbegabten-AGs in der Sekundarstufe werden durch zu- Schule erhalten. gen und veranschaulichte den historischen Hintergrund jedes gespielten Liedes. Die Zuschauer waren begeistert, sätzliche Pull-out-Projekte in der Zeit des Regelunterrichts aus- Alexa Brum und wir Schüler freuen uns schon auf weitere Projekte mit dem Leo Baeck Zentrum. gebaut und Michelle Janis und Rivka Ziegler, 8. Klasse

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 18 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 19 AUS DER GEMEINDE

Wir bieten jedem die Vorsorge, Abschied tut weh ... die zu seinem Leben passt.

In einer bewegenden Feier wurde am 11. Juni Brigitte Steinmetz vom gesamten Kolle­gium ver- Die Württembergische steht für individuelle Versicherungspartner der abschiedet. Nach 32 Jahren als Musiklehrerin an der I. E. Lichtigfeld-­Schule geht sie in den ver- Beratung – gemeinsam mit unserem Partner Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Wüstenrot sind wir der Vorsorge-Spezialist rund dienten Ruhestand. um die Themen Absicherung, Wohneigentum, Risikoschutz und Vermögensbildung. Frau Steinmetz hatte ihren Unterricht im fand sich im ehemaligen Hochzeitssaal der den Inszenierungen zu verwirklichen. Und Versicherungsbüro Bickert Oktober 1980 noch in der Freiherr-vom- Synagoge. Mit zunehmender Schülerzahl ihr gelang, was nur Wenigen gelingt: Kinder, Guter Service und schnelle Hilfe im Schadenfall Telefon ƒ„ †‡ „ˆ „ƒ Stein-­Straße begonnen. Ihr Musikraum be- musste sie diesen wunderbaren Ort räumen Kollegen und Eltern in eine Welt künstleri- sind für uns selbstverständlich. Telefax ƒ„ †‡ „ˆ „ƒŠ und zunächst mit einem unscheinbareren scher Schöpfungen mitzureißen. [email protected] Klassenraum vorlieb nehmen, bis sie mit Das ist auch ihr Abschiedswunsch an die der ganzen Schule 1986 in das neu gebaute Schule: Dass Musik, Kunst und Theater wie- Gemeindezentrum umzog. Die Freude über der ein stärkeres Gewicht erhalten gegen- den schönen neuen Musikraum währte aber über den „Lernfächern“. Denn ohne Kunst nicht lange, denn schon 1990 wuchs die verarmen die Seelen der Kinder und der Er- Schülerzahl in Folge des Zuzugs aus der ehe- wachsenen. Nur die Kunst lässt Flügel wach- maligen Sowjetunion sprunghaft an, und sen, die uns aus der Last des Alltags erheben wieder musste der Musikraum der Nutzung und uns neue Kraft schenken. als Klassenzimmer weichen. Der letzte Um- Wir wünschen der ausscheidenden Kol- zug fand dann im Jahre 2006 in das Philan- legin, dass sie niemals ihre Flügel stutzen thropin statt. lassen möge und auf ihrem Weg zu neuen

Luwisch Viele werden sich an die außergewöhn- Ufern immer nur von Aufwinden getragen lichen Konzerte und Musiktheater-Auffüh- werde – bis 120! Rafael rungen erinnern, die Frau Steinmetz insze- Foto: nierte. Keine Anstrengung war ihr zu viel, Alexa Brum Direktorin der I. E. Lichtigfeld-Schule im In einer bewegenden Feier wurde am 11. Juni Brigitte Stein- keine Mühe zu groß, um ihre aufwendigen, metz vom gesamten Kollegium verabschiedet. phantasievollen und einfach überwältigen- Philanthropin

Wurzeln und Flügel

Am 22. Juni wurden die Absolventen der beiden 9. Klassen der I. E. Lichtigfeld-Schule im ­Philanthropin verabschiedet.

Anzeige Luwisch Anzeige Rafael Foto:

Wir sind umgezogen! ImmobilienmanagementabWir sofort sind finden umgezogen! Sie uns in unseren – Immobilienwerte – Hausverwaltung abneuen, sofort freundlicheren finden Sie uns – Räumen inProjektplanung unseren in der neuen, freundlicheren Räumen in der Friedberger Landstr. 195 Die Absolventinnen und Absolventen der 9. Klassen der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin FriedbergerD-60389 Frankfurt Landstr. a.195 M. SorgenfreieTel. 069 - 90 50 16 16D-60389Beratung Fax: 069 Frankfurt – 90 50 und a. 16 M. 18 Betreuung Tel. 069 - 90 50 16 16 Fax: 069 – 90 50 16 18 Friedberger Landstr. 195 Mit Bildern von der Einschulung bis zur dies- nun in den neuen Schulen behaupten müs- lungsvermögen bedankten. Dass ausnahms- rund [email protected] um Ihre Immobilie. www.recent-ffm.de [email protected] freue mich, auch Ihnen www.recent-ffm.de als Ihr persönlicher 60389 Frankfurt/Main jährigen Abschlussfahrt nach Israel wurden sen: „Wir haben Wurzeln bekommen und los alle die Gymnasialreife für die Oberstu- Ich freueHausverwalter mich, auch Ihnen ein Angebotals Ihr persönlicher zu machen! Tel. 069–90506988 – 0 die Eltern, Großeltern und Geschwister da- sind nun flugtauglich geworden“, folgerte fe erreicht haben, darüber freuten sich vor Hausverwalter ein AngebotIhr David-L. zu machen! Doersam Fax 069–90506988 – 20 David-Levi DoersamIhr David-L. Doersam rauf eingestimmt, dass ihre Sprösslinge „der sie weiter. Dass sie die Schule vermissen allem die Klassenlehrer, Rafael Luwisch und [email protected] Immobilienverwalter kleinen jüdischen Oase“, wie Schulspreche- werden, das war das einhellige Fazit aller Melanie Haras. Auch wir wünschen den www.recent-ffm.de rin Grace Janis die Schule in ihrer Abschieds- Absolventen, die sich bei ihren Lehrerinnen Absolventinnen und Absolventen auf ihrem rede bezeichnete, entwachsen sind und sich und Lehrern für deren Geduld und Einfüh- weiteren Bildungsweg viel Erfolg.

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 20 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 21 AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE

Jom Hasikaron Am 24. April 2012 fand im Jugendzentrum Amichai die Jom ­Hasikaron-Gedenkfeier statt.

•• Workshops•KEFCamp Ausfluge• AG’s• In- und Outdoor Programme fur•• 6 bis 10 jahrige•• Montag bis Freitag 06. - 10. August 09:00 - 16:00 Uhr Herlich Rafael Foto: Bebera Zvi Foto: Jom Hasikaron im Jugendzentrum Amichai Zu Besuch bei Prof. Dr. Sigmund Freud im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud. Im vollen Saal wurden Lieder mit Klavier- üblich, dass Jom Hasikaron ein Tag vor Jom begleitung gesungen, und unsere Madri- Ha’azmaut stattfindet. Deswegen zeigten wir Jugendzentrum Amichai chim lasen Texte und Gedichte vor, die an zum Abschluss unserer Feier ein Video mit

die gefallenen Soldaten Israels erinnerten. dem Originalmaterial, das die Abstimmung Anmeldungen, die bis 15. Juli 2012 eintreffen – Selbstkostenbeitrag € 85,- pro Person Anmeldungen, die bis 25. Juli 2012 eintreffen – Selbstkostenbeitrag € 100,- pro Person Darin enthalten sind die Kosten für die Verpflegung (Mittagessen) Einer der bewegendsten Momente war der UNO für das Land Israel im Jahr 1948 sowie Workshops und Ausflüge. Die Anmeldung läuft über das Büro des Jugendzentrums Amichai. Auf nach Wien, zu Mini-Machane das Vorlesen des Briefes eines jungen Sol- eindrucksvoll wiedergab, und verliehen da- Anzahl der Plätze sind begrenzt. Hortkinder und Kinder, die Sonntags regelmäßig das Jugendzentrum besuchen, werden favorisiert. daten an seine Freundin, in dem er sich vor mit der Gedenkfeier ein positives Ende. Denn Mit 35 Kindern und Jugendlichen sind wir im Mai zu einem viertägigen Mini-Machane nach einer wichtigen militärischen Operation von trotz des Leides sollten die Feierlichkeiten Wien aufgebrochen. ihr verabschiedet. Und tatsächlich kam er mit einem positiven Impuls ausgehen. bei dieser Aktion ums Leben. In Israel ist es Aaron Serota

Nach Abendessen und einem Einführungs- gogen besichtigten und die Siebdrucke von Besuch des Wiener Gemeindehauses. In den programm, stiegen wir am Mittwochabend Andy Warhols berühmten jüdischen Per- Peulot beschäftigten sich die Jüngeren mit in den Bus und kamen frisch und fröhlich sönlichkeiten bestaunten. Danach wurden Simon Wiesenthal, während die Älteren mit am Donnerstagmorgen in Wien an. Kaum wir in eine von außen nicht erkennbare, der Traumdeutung von Sigmund Freud be- Jewish Experience angekommen, fiel auch schon der Start- aber von innen dennoch prachtvolle Syna- fasst waren und später auch das „Hundert- schuss fürs Programm. goge geführt, in den sogenannten Stadt­ wasserhaus“ besuchten. Jiddischkeit − nicht für Dummies Um Wien kennenzulernen, begannen wir tempel, eine der wenigen Synagogen, die mit einem Stadtspiel und beschlossen den während der NS-Zeit nicht in Brand gesetzt Prater und Vergnügen Jewish Experience ist eine Erfahrung ein. Bei sommerlichem Wetter erlebten ca. tischen Anwendung erkunden! Am Ende Abend in der Karaokebar. Hier konnten alle wurden, um die umliegenden Häuser nicht Nach der Hawdala machten sich alle voller für bewusst denkende junge Menschen. 30 Studenten und junge Erwachsene aus soll jeder die Fragen beantworten können: zeigen, was in ihnen steckt, oder einfach nur zu gefährden. Anschließend besuchten wir Aufregung und Freude auf den Weg in den Frankfurt und anderen deutschen Städten „Wie mache ich selbst eine sinnvolle und aus Spaß gemeinsam mit Freunden auf der die jüdische Schule und die daneben liegen- „Prater“, den bekannten Vergnügungspark. In den letzten Monaten haben wir zusammen die Lernnacht und diskutierten über David spaßreiche Schabbatfeier am Campus oder Bühne singen. de Sportanlage von „Hakoach“, in der letz- Das Riesenrad war natürlich ein Muss, die mit unseren Teilnehmern viel erlebt. Von der und Batsheva, Ruth und Naomi. Bei Stadt- mit Freunden?“, „Wie mache ich selbst ko- tes Jahr die Makkabia ausgetragen wurde. Achterbahn und die Breakdancer gehörten großen Pessachfeier reisten wir über wö- führungen verliebten sich ziemlich alle in die scheres Essen?“, „Was muss ich als Jude über Das jüdische Wien Zurück im Hotel, machten wir uns für mit dazu. Und leider schon am nächsten Mor­ chentliche Vorträge und Diskussionen zu charmante Stadt und genossen das freund- verschiedene Lebensabschnitte wissen: von Auch am nächsten Tag starteten wir mit ei- den Schabbat frisch und gingen alle zusam- gen ging es wieder zurück nach Frankfurt. psychologischen und geschichtlichen The- liche Miteinander. Wir freuen uns über die Geburt über Bar Mizwa und Hochzeit bis ner Stadttour, nun aber mit einem jüdischen men in die Synagoge. Den Rest des Abends Wir danken dem Dezernenten des Ju- men zum bewegenden Schawuot-Fest nach neue Freundschaft! zur Abschiedstrauer?“. Und natürlich erwar- Schwerpunkt. verbrachten wir in der Sephardischen Ge- gendzentrums, Harry Schnabel, der dieses Straßburg mit Rabbiner Konits (USA/Berlin). ten uns wieder unvergessliche Schabbatot Die Führung begann am „Judenplatz“, meinde, in der uns nach einem gemein­ einmalige Mini-Machane ermöglicht hat, Neue Veranstaltungsreihe mit Topreferenten und der „Achim“- Gruppe. wo das Denkmal für Simon Wiesenthal steht, samen Essen die Wiener Madrichim und und unserem Jugendzentrumsleiter, Zvi Be- Schawuot in Straßburg In diesem Sommer haben wir uns ein hohes das an die während der Shoah ermordeten Chanichim ein abwechslungsreiches Abend­ bera, der uns mit Einsatz und Hingabe ein Die Straßburger Gemeinde „Adat Israel“ hat Ziel gesetzt. In einer Veranstaltungsreihe Besucht uns unter www.j-exp.de oder kon- Juden Wiens erinnert. Weiter ging es ins programm boten. unvergessliches Erlebniss beschert hat. uns einen warmherzigen Empfang bereitet. „Jiddischkeit − nicht für Dummies“ wollen taktiert uns unter [email protected]. Bis bald Jüdische Museum, in dem wir eine Ausstel- Der Samstagmorgen begann mit der Die Familien öffneten ihre Türen und luden wir die wichtigen Themen aus der jüdischen bei Jewish Experience! lung über mehrere tausend Jahre alte Syna- Auslegung des Wochenabschnitts und dem Das „Amichai-Team“ uns zu traditionellen festlichen Mahlzeiten Tradition von den Grundlagen bis zur prak- Polina Lisserman

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 22 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 23 Gedenken Herlich Rafael Foto:

Sechs Geschichten von sechs Millionen trugen die Schülerinnen und Schüler der I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin anlässlich der diesjährigen ­Gedenkstunde zu Jom Ha’Shoah vor.

Jom Ha’ Shoah Erinnerung wachhalten

Als am 19. April 2012 in der Westend-Synagoge der alljährliche Gedenktag Jom Ha’ Shoah begangen wurde, wurde vor allem eines deutlich: Es sind inzwischen die Urgroß­eltern, deren die Schülerinnen und Schüler der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin und die Jugendlichen des Jugendzentrums „Amichai“ gedenken.

Die Verpflichtung der nachfolgenden benden, deren in diesem Jahr gedacht ist sie erst mit einem der letzen Transporte Generationen wurde, zeigten das breite Spektrum der Her- nach Auschwitz verbracht worden und Seit Jahren schon setzen sich die Schülerin- kunft unserer Gemeindemitglieder: Berlin, wurde dort von der russischen Armee befreit. nen und Schüler der jeweils 8. Klassen der Marburg, Prag, Sajokaza (Ungarn), Bendzin Celina Schwarz berichtete, dass ihr Groß- Wir, die Synagogengemeinde Saar K.d.ö.R. sind sowohl Landes­ I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin mit (Polen). Auf den unterschiedlichsten Wegen vater Andor Szepezi 1943 zum Arbeitsdienst verband wie Gemeinde mit rund 1100 Mitgliedern. Unser lang- den Geschichten ihrer Familien auseinander. der NS-Verfolgung entkommen, haben sie eingezogen und später an die Front versetzt jähriger Geschäftsführer wird im kommenden Jahr in den Ruhe­ Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Ge- teilweise als Einzige ihrer Familien überlebt wurde, wo er im tiefsten Winter Schwerst- stand gehen. Deshalb suchen wir zum nächstmöglichen Termin, meinde, Prof. Dr. Salomon Korn, dankte und neue Familien gegründet. arbeit verrichten musste. Dass er nach Ende spätestens jedoch zum 1.10. 2012 seine/n Nachfolger/in, der/ ihnen für ihr Engagement und freute sich Erna Gornstein, die Urgroßmutter von des Krieges in russische Kriegsgefangenschaft die die Aufgaben als vor allem darüber, dass so viele junge Leu- Jarin Ben-David, zum Beispiel hat zusam- kam und erst im Juli 1948 nach Ungarn zu- te die diesjährige Gedenkstunde besuchten. men mit ihrem Mann 1938 Berlin verlassen. rückkommen konnte, gehört zu der schlim- Geschäftsführer/ in übernehmen soll. Es ist immer wieder eine Herausforde- Da sie das Visum nach Bolivien nicht beka- men Tragik seines Schicksals. rung, sich die eigene Familiengeschichte zu men, flüchteten sie mit dem Schiff nach Hellfried Heilbutt ist Vater einer sehr gu­ Dem/der Geschäftsführer/in als Spitze der Verwaltung obliegt vergegenwärtigen und sich ihr zu stellen, Schanghai. Viele Jahre später hat dann Erna ten Freundin von Mascha Vömel, Lehrerin die organisatorische Leitung und die disziplinäre Verantwor- sagte Salomon Korn. Es offenbaren sich Fra- Gornstein ihre Schwester in Frankfurt wie- an der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthro­ tung für die Mitarbeiter der Gemeinde. Er/sie sollte bereits über gen, auf die wir oft keine Antworten mehr dergefunden. pin. Deren Tochter Johanna erzählte auch er Verwaltungskenntnisse verfügen. erhalten, weil die Überlebenden, die Groß- Da die USA ihr die Einwanderung ver- seine Überlebensgeschichte und ließ damit eltern oder die Urgroßeltern, nicht mehr weigerte, wurde Bolivien wiederum Zu- das Publikum heute daran Anteil nehmen. Wir bieten einen vielseitigen und interessanten Arbeitsbereich, unter uns sind und über ihr Schicksal nie fluchtsort für Familie Hirschberg aus Berlin, Tief berührt zeigte er sich von der Intensität der selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln erfor- wirklich gesprochen haben. Die Geschichten über deren Schicksal uns Jacob Hirschberg der Gedenkstunde. dert. Über die der Position angemessene Vergütung sowie über zu erfahren und sie weiterzugeben, dazu berichtete. Nach 1945 sind dann Familien- Philip Eulig trug die Geschichte von Ar- weitere Einzelheiten würden wir gerne persönlich mit Ihnen sind wir, die nachfolgenden Generationen, mitglieder, die die NS-Zeit überlebt haben, no Lustiger sel. A. vor, der nur wenige Tage sprechen, deshalb erwarten wir Ihre aussagefähige Bewerbung aber verpflichtet. zu den Verwandten in Bolivien dazugesto- zuvor verstorbenen war. mit Lichtbild an den Vorsitzenden der Synagogengemeinde ßen, bevor Teile der Familie wieder nach Amelie Fischman hat mit dem Lied „Je- Saar, Herrn Richard Bermann, Lortzingstr. 8, 66111 Saarbrücken, Sechs von sechs Millionen Deutschland zurückkehrten. der Mensch hat einen Namen“ die Feier gerne auch per E-Mail an: Sechs solcher Geschichten haben die Jugend- Hana Pollak, die Großmutter von Hanna begleitet. Gemeinderabbiner Menachem H. [email protected] lichen im Rahmen der Gedenkfeier vorge- Morgenstern, wurde als 14-Jährige nach Klein sang das El Mole Rachamim und tragen. Allein die Geburtsorte der Überle- Theresienstadt deportiert. Glücklicherweise sprach das Kaddischgebet.

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 24 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 25 Feiern Feiern

Die Tanzgruppe „Nizanej Machol“ Die Tanzgruppe des Seniorenclubs „Schalom Alejchem“

Am 26. April lud die Jüdische Gemeinde zu ihrer traditionellen Jom Ha’azmaut- Feier in das Bürgerhaus Bornheim ein.

Prof. Dr. Salomon Korn

Zentralrats- Dr. Dieter Graumann dankt der Organisatorin präsident des Nachmittags, Doris Adler, und allen Dr. Dieter ­Mitwirkenden für ihre gelungenen Beiträge Graumann Jom Ha’azmaut Der Chor „Schalom Singers“ unter der Leitung von Benjamin Brainman Herlich Rafael Fotos:

5772 Alle

Die Sängerin Die begabte der Showband Akrobatin „Or le Israel“ ­Joelle Ziper

Gratulationen sorgten für einen unterhaltsamen und kurzweiligen Nachmittag. Zum Auftakt des 64. Unabhängigkeitstages des Staates Israel gra- Den Auftakt machte der Schulchor der I. E. Lichtigfeld-Schule im tulierte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Philanthropin unter der Leitung von Frau Steinmetz. Es ging wei- Dr. Dieter Graumann, dem „Geburtstagskind Israel“: „Wir sind alle ter mit der Tanzgruppe des Jugendzentrums „Nizanej Machol“ stolz darauf, die einzige Demokratie im Nahen Osten feiern zu unter der Leitung von Michael Jouzefpolski. Die Akrobatikgruppe dürfen, ein Land voller Lebensfreude, das leider in ständiger Be- des Jugendzentrums unter der Leitung von Michael Zinger bildete drohung leben muss.“ Auch auf die atomare Bedrohung durch den den ersten Höhepunkt des Nachmittags. Nicht nur die kleinen Frö- Iran und auf die Tatsache, dass der so hoffnungsvolle „Arabische sche mit ihrer enormen Behendigkeit begeisterten das Publikum. Frühling“ zu einem „Arabischen Winter“ zu werden drohe, ging Es waren vor allem die Stars der Akrobatikgruppe, Hanna Mor- Dr. Dieter Graumann ein. genstern und Joelle Ziper, die Beifallsstürme mit ihren neu einstu- Der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Prof. Dr. dierten Akrobatiknummern auslösten. Salomon Korn, bekräftigte die Verbundenheit der Juden in Deutsch- Musikalische Zwischeneinlagen der Showband „Or le Israel“ land mit dem Staat Israel. Wir brauchen ein starkes Israel, ­betonte gehören seit Jahren zum Festprogramm, ebenso wie die Tanzgruppe er mit dem Hinweis auf Europa, in dem nach 1945 der Frieden des Seniorenclubs und die „Schalom Singers“. Aber auch der Gast- nur deshalb so lange möglich war, weil es Waffen gab, die keiner auftritt von Iris Laizimi und ihrer Tanzgruppe „Yovel“ war eine Die kleinen Frösche verwenden wollte. Bereicherung einer Feier, die fast ausschließlich von Mitgliedern der Akrobatikgruppe der Jüdischen Gemeinde gestaltet wurde. Programm „made in Frankfurt“ Mit einem herzlichen Dankeschön des Zentralratspräsidenten Dann präsentierten die zahlreichen Tanz-, Gesangs- und Akrobatik- und mit dem gemeinsamen Singen der israelischen Nationalhymne gruppen der Jüdischen Gemeinde ihre neuesten Produktionen und ging der Nachmittag zu Ende.

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 26 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 27 Senioren AUS DER GEMEINDE

Neues aus dem Altenzentrum Die Sozialabteilung informiert Viele Aktivitäten und bunte Hemden Auf dem Wasser ist es am schönsten

Die beliebtesten Seniorenausflüge, die die steht zudem ein Raum zur Verfügung, der Sozialabteilung der Jüdischen Gemeinde an­ zu einer Ruhe-Oase umgestaltet wurde. Dort bietet, sind die Fahrten auf dem Wasser. An­ Yehudah

Gemeinde werden alle Sinne des Menschen angespro- lässlich von Lag Ba’Omer am 10. Mai war

chen, und besonders unsere Bewohner, die es wieder so weit. Wir hatten das schönste Kristiiana

an Demenz leiden, finden dort Entlastung Schiff gechartert und den schönsten Tag ge- Foto: Jüdischen

der und Beruhigung. wählt: Und es hatten sich 220 Gemeindemit- Unter der Leitung unserer ehrenamtli- glieder angemeldet. Ursprünglich waren es chen Helfer finden jede Woche Lese- und noch mehr, doch viele hatten sich von der

Altenzentrum Gesprächszirkel statt, an denen regelmäßig (falschen) Wettervorhersage, es solle regnen, ca. 20 Personen teilnehmen. abschrecken lassen: Aber das tat es dann Foto: Elektronische Spiele, wie Bowling, run- glücklicherweise nicht. den die Angebote zur aktiven Teilnahme ab. Nachdem alle an Bord waren, legte un- Der deutschsprachige wie auch der russische ser Luxusschiff in Richtung Eltville ab. Von Chor probt regelmäßig einmal in der Woche. diesem Moment an tat der Fluss sein uns schon vertrautes Wunder: Auf dem Wasser Entspannte Gesichter beim Seniorenausflug der Sozialabteilung Jung und Alt wurden alle ruhig, und die Gesichter ent- Seit mehr als einem Jahr unterhält das Al- spannten sich. tragenden und Astrid Zajtband die Passa- schirmen umfunktioniert – , zog die Fluss- tenzentrum eine rege Zusammenarbeit mit Gabriela Bamberger-Schlick erfreute uns giergruppen für den Stadtrundgang. landschaft an uns vorbei, bis wir gegen der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin. unter kräftiger Unterstützung ihrer sechs Der Einfall von 220 Juden im kleinen Abend wieder in Frankfurt an Land gingen. An den jüdischen Feiertagen und manchmal Monate alten Tochter Tirza mit Ausführun- Städtchen Eltville war beeindruckend! Zu- Alle waren zufrieden, glücklich und ent- auch an den Schabbatot kommen die Kinder gen über Lag Ba’Omer, Esther Alexander- rück an Bord wurden wir mit Kaffee, Kuchen spannt und bedankten sich bei uns, den in Begleitung zweier Lehrkräfte und erfreu- Ihme trug jüdische Witze auf Jiddisch vor, und mit Tanzmusik von Roman Kuper- Organisatorinnen, und bei der Jüdischen en mit ihren Darbietungen unsere Senioren. und Rifka Ajnwojner hielt einen schönen schmidt und seiner Band empfangen. Beim Gemeinde Frankfurt, die diese einzigartige Das Team des Altenzentrums in ihrer neuen Arbeitskleidung. Für die Zukunft planen wir eine regelmä- Vortrag über Else Lasker-Schüler. Tanzen, Ausruhen, Schauen und Genießen Fahrt ermöglicht hatte. ßige Betreuung unserer Bewohner durch Nachdem alle in Eltville von Bord ge- und alles bei schönem Wetter – die mitge- Dalia Wissgott-Moneta, Ein Tag der guten Taten Basteln und Internet die Jugendlichen der Lichtigfeld-Schule. gangen waren, übernahmen die drei Vor- brachten Regenschirme wurden zu Sonnen- Leiterin der Sozialabteilung Es war die israelische Unternehmerin Schari Regelmäßig wird u. a. auch in der Tagespfle- Arison, die die Idee hatte, einen „Tag der ge unter der Anleitung von Liza Lott gemalt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter guten Taten“ auszurufen. Am 25. März und gebastelt. Drei Internet-Plätze werden Der Chefpsychologe von AMCHA in Israel machte man sich also nicht nur in Israel, täglich genutzt, und es stehen den Heimbe- organisierte im Mai eine zweitägige Fortbil- Ein Ausflug zum Schloss Philippsruhe in Hanau sondern auch in der Diaspora Gedanken, wie wohnern und Besuchern der Altenwohnan- dung für unsere Mitarbeiter, in der sich in- man anderen eine Freude bereiten könnte. lage ehrenamtliche Mitarbeiter zur Verfü- tensiv mit dem Thema des Überlebens der druckend für die Ausflugsteilnehmer war Zipi Roitman, Leiterin der Repräsentanzen gung, die zeigen, wie der direkte Kontakt Shoah beschäftigt wurde. Eine Fortsetzung vor allem der Zyklus „Bilder aus dem alt­ in Deutschland und Österreich, mit Büro in auch visuell mit Verwandten aus der ganzen ist geplant. Yehudah jüdischen Familienleben“, in dem der Maler Frankfurt, kam dabei auf eine ganz beson- Welt hergestellt werden kann. Das Internet Vor kurzem haben wir für alle Mitarbei- liebevoll harmonische Szenen aus dem häus-

dere Idee: Sie lud die Bewohner des Alten- ist im Altenzentrum inzwischen ein fester terinnen und Mitarbeiter als neue Arbeits- Kristiiana lichen Bereich und aus der Synagoge zeigt.

zentrums und deren Angehörige zu einem Bestandteil der Kommunikation geworden. kleidung Hemden in den Farben der jewei- Foto: Die Ausstellung im Schloss bot ebenfalls sil- festlichen Brunch ein. Die Band von Roman ligen Wohnbereiche eingeführt. Auf der berne Gegenstände aus dem jüdischen Leben Kuperschmidt spielte dazu bekannte jiddi- Public Viewing linken Brustseite steht auf Hebräisch: „Mer- in Hanau, wie Channukiot und Thora-Zei- sche Evergreens, und ein Clown, als tollpat- Bei Großveranstaltungen, wie z. B. bei der kaz Hahorim“ – Elternhaus! Am Ärmel ist gestäbe. Nach dem Mittagessen unter­nahmen schige Kellnerin verkleidet, trieb mit den Fußball-EM oder den kommenden Olym- zusätzlich der Name des Wohnbereiches wir einen gemeinsamen Spaziergang durch Gästen ihre Späße. Ein mehr als gelungener pischen Spielen in London wird eine Groß- eingestickt. den herrlichen Barockgarten des Schlosses, Nachmittag für alle. Wir danken Zipi Roitman leinwand aufgebaut, damit die Bewohner Für die geleistete Arbeit möchte ich dem der direkt am Main liegt und in dessen Mit- für dieses kulinarische und musikalische gemeinsam „public viewing“ genießen kön- Team des Altenzentrums danken. Die Auf- Ein schönes Erlebnis für Alle: junge jüdische Behinderte und ihre Familienangehörigen im Schloss Philippsruhe in Hanau te sich ein kleiner See befindet. Geschenk, an dem alle ihre Freude hatten. nen. Dazu werden für alle Besucher des Hau- gaben sind nicht immer leicht, umso erfreu- Der Ausflug war für alle Teilnehmer und Auch wenn es nicht jeden Tag so lebhaft ses Getränke im Caféhaus frei angeboten. licher ist es, kompetente und engagierte Am Sonntag, dem 20. Mai, war es für die 45 Die interessante und informative Schlossfüh- Teilnehmerinnen einschließlich der Begleiter in unserem Altenzentrum zugeht, so bieten Mitarbeiter hinter sich zu wissen. Ausflügler, junge jüdische Behinderte und rung dauerte ca. 1 ½ Stunden. Ein beson- ein wunderbares Erlebnis. Die Erinnerungen wir doch eine Reihe von Freizeitangeboten Café, Gespräch und Spiele Leo Friedman ihre Familienangehörigen, eine große Freu- deres Interesse fanden die dort ausgestellten daran nahmen alle gerne nach Hause mit. an, die von unseren Bewohnern sehr gut Apropos Caféhaus – auch das erfreut sich Leiter des Altenzentrums der Jüdischen de, in den Bus zu steigen, der sie ins Hanau- Gemälde des Malers Moritz Daniel Oppen- angenommen werden. wachsender Besucherzahlen. Im ersten Stock Gemeinde er Schloss Philippsruhe brachte. Schon die heim, der im Jahr 1800 in Hanau geboren Kristiiana Yehudah und Anlage des Schlosses ist eine Augenweide. wurde und 1882 in Frankfurt starb. Beein- Dalia Wissgott-Moneta

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 28 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 29 AUS DER GEMEINDE

Neues aus dem seniorenclub Viel los im Seniorenclub Im Seniorenclub der Jüdischen Gemeinde war in den letzten Monaten wieder viel los. Dvorzhak Inna Die „Deutsch-Gruppe“ von Sybille Nehr- Foto: Senioren- Wohnanlage dich, der Besuch der Edvard Munch-Aus- und Pflegeheim stellung in der Schirn und der Besuch des neu eröffneten Filmmuseums waren nur Ein würdevolles Leben im Alter für Menschen einige der Highlights. jüdischen und christlichen Glaubens, das war 1920 der Wunsch des Stifterehepaares Henry Tanzgruppe „Schalom“ und Emma Budge. Am 15. April besuchte die Tanzgruppe des Seniorenclubs unter der Leitung von Mois- Stadtnah und dennoch im Grünen liegen die sej Jouzefpolski die Jüdische Gemeinde Mün- 2003 neu erbaute Wohnanlage mit über 170 chen. Die Münchener Tanzgruppe hatte uns Ein- und Zweizimmerwohnungen und das zu ihrem 10-jährigen Jubiläum eingeladen. moderne Pflegeheim, das in sonnigen Ein- und Boris Blei, der Leiter der Münchener Tanz- Werden jedes Jahr geehrt: die Veteranen der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg gruppe, hatte eine Aufführung vorbereitet, Zweibettzimmern qualifizierte Pflege und an der auch die Tanzgruppe aus Chemnitz chem“, die inzwischen zum festen Bestand- den Abend hinein verlief die Feier in einer Betreuung anbietet. teilnahm. Zwei Stunden Programm in einer teil der Feste der Jüdischen Gemeinde ge- fröhlichen Stimmung bei koscherem Essen, festlichen Atmosphäre verliefen wie im Flug. hört. Ob Chanukka, Purim, Jom Ha’azmaut Wein, Live-Musik und Tanz. Unsere Kurzzeitpflege steht Ihnen bei vorüber- Unsere Tanzgruppe „Schalom“ erntete ei- oder Israel-Tag, die Tanzgruppe des Senio- gehender Pflegebedürftigkeit zur Verfügung. nen großen Beifall. Sowohl die Kostüme als renclubs ist immer dabei. Dankeschön auch die Choreographie kamen bei den Zu- Seit zehn Jahren unterstützen Sybille Nehr- Über die Möglichkeiten jüdischen Lebens in schauern sehr gut an. Tag des Sieges dich, Dina Galitska, Anna und Moissej Jou- der Stiftung informiert Sie gern unser Rabbiner Für die finanzielle Unterstützung unse- Mit etwa 150 Personen haben wir auch die- zefpolski, Ami Blumenthal und Schlomo Ras­ Wir bieten Ihnen sorgfältige Pflege, Andrew Steiman. rer Reise nach München danken wir ganz ses Jahr zusammen mit dem Flüchtlingsver- kin engagiert und zuverlässig meine Arbeit. medizinische Versorgung und Betreuung durch herzlich der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, band am 9. Mai in der Westend-Synagoge Aus Anlass meines zehnjährigen Dienst- ausgebildetes Fachpersonal rund um die Uhr. Das Haus verfügt über eine eigene Synagoge dem Direktor Stefan Szajak und dem Vor- den „Tag des Sieges“ gefeiert. jubiläums danke ich ihnen und allen ande- Wir rechnen selbst mit allen Kranken- und und eine koschere Küche. standsmitglied Dr. Dieter Graumann. Leonid Vinderman hat die Namensliste ren ehrenamtlichen Helferinnen und Hel- Pflegekassen sowie Sozialämtern ab. Seit fünf Jahren erfreuen sich unsere der Veteranen des Zweiten Weltkrieges vor- fern ganz herzlich für ihren unermüdlichen Ihr Eine Kapelle bietet Raum für christliche Senio­ren, aber auch die ganze Gemeinde, gelesen, und als kleines Dankeschön haben Einsatz bei den vielfältigen Aktivitäten des Gottesdienste. an der Seniorentanzgruppe „Schalom Alej­ wir jedem eine rote Rose geschenkt. Bis in Seniorenclubs. Pflegedienst FRANKFURT Inna Dvorzhak, Nehmen Sie die Budge-Stiftung mit ihrer Leiterin des Seniorenclubs Sonnemannstr. 3, 60314 Frankfurt/M., 069 - 40 353 170 oder 40 353 171 Kompetenz für Pflege und Betreuung in Anspruch.

Kunst ist Kommunikation Der Jiddischklub unserer Gemeinde ­„Lomir Mit Herz und Seele „Atelier Eastend“ Friedman

­redden jiddisch“ gründet eine Theatergruppe. Die Kunstwerkstatt für jüdische Menschen mit Behinderung ROMAN KUPERSCHMIDT Debbie Wer Freude an der jiddischen Sprache hat und mitmachen lädt zu ihrer ersten Ausstellung Klezmer Musik Band

Foto: möchte, melde sich bitte bei einem der Herren: außerhalb des Ateliers ein:

Foyer der Henry und Emma Sami Weinberger Tel.: 0171 4167241 HENRY UND EMMA BUDG E - STIFTUNG Budge-Stiftung Avraham Ben Tel.: 0179 9017004 Spielt für Sie bei Ihren Feiern Wilhelmshöher Straße 279 - 60389 Frankfurt/Main Wilhelmshöher Straße 279 Majer Szankower Tel.: 069 95804970 Telefon 0 69 47 87 1-0 - Fax 0 69 47 71 64 60389 Frankfurt/M Die Veranstaltungen des Jiddischklubs finden ­jeden Telefon: 069 – 99 99 37 96 www.BUDGE-STIFTUNG.de - [email protected] 1. Mittwoch im Monat, um 20.00 Uhr, im Ignatz ­Bubis- Mobil: 0179 – 223 48 84 Bis Ende September 2012 Gemeindezentrum, Savignystr. 66, statt. www.klezmer-frankfurt.de E-Mail: [email protected]

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 30 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 31 Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Gebetsordnung vom 20. Juni 2012 bis 15. September 2012 – 30. Siwan 5772 bis 28. Elul 5772 Gebetszeiten der Synagogen

Lichtzünden Schabbat- Schabbat- Westend-Synagoge Beth-Hamidrasch Westend Baumweg--Synagoge Atereth-Zvi-Synagoge Wochentag Datum Wochenabschnitt Festeingang Festausgang Freiherr-v.-Stein-Str. 30 Altkönigstraße 26 Baumweg 5–7 Bornheimer Landwehr 79b

Mittwoch 20. Juni 30. Siwan Rosch Chodesch Tamus, 1. Tag Freitagabend 19.00 Uhr Ab Freitag, 22. Aw 5772 – 19.30 Uhr 17.00 Uhr Mincha 10.08.2012, um 19.00 Uhr Donnerstag 21. Juni 01. Tamus Rosch Chodesch Tamus, 2. Tag Kabbalat-Schabbat Freitag 22. Juni 02. Tamus 21.09 Uhr Festtag

Schabbat 23. Juni 03. Tamus Schabbat Parschat KORACH 22.49 Uhr Schabbat/Festtag 9.30 Uhr 10.00 Uhr 9.15 Uhr 9.30 Uhr Schacharit Freitag 29. Juni 09. Tamus 21.09 Uhr

Schabbat 30. Juni 10. Tamus Schabbat Parschat CHUKKAT – Para 22.48 Uhr Schabbat/Festtag ----- 60 Minuten vor 60 Minuten vor ----- Mincha/Ma’ariv Schabbat-Ausgang Schabbat-Ausgang Freitag 06. Juli 16. Tamus 21.05 Uhr Wochentags ----- 7.15 Uhr ------Schabbat 07. Juli 17. Tamus Schabbat Parschat BALAK 22.43 Uhr (Montag-Freitag) 2. Minjan der Jeschiwa Sonntag 08. Juli 18. Tamus Fasten 17. Tamus Schacharit um 9.30 Uhr Morgensternaufgang: 2.34 Uhr – Fastenende: 22.29 Uhr Wochentags: ----- Bitte erkundigen Sie sich ------Freitag 13. Juli 23. Tamus 21.01 Uhr Mincha/Ma’ariv

Schabbat 14. Juli 24. Tamus Schabbat Parschat PINCHAS Sonntag und gesetzl. ----- 9.00 Uhr 9.00 Uhr ----- Neumondverkündung 22.36 Uhr Feiertage Schacharit Freitag 20. Juli 01. Aw Rosch Chodesch Aw 20.54 Uhr

Schabbat 21. Juli 02. Aw Schabbat Parschat MATTOT-MASEJ 22.26 Uhr

Freitag 27. Juli 08. Aw 20.45 Uhr Schabbat 28. Juli 09. Aw Schabbat Parschat DWARIM – Chason Gebetszeiten und Termine des Egalitären Minjan (6.7. – 14.9.2012) Fasttag Tischa Be´Aw – Fastenbeginn: 21.10 Uhr 22.14 Uhr

Sonntag 29. Juli 10. Aw Fasttag Tischa Be´Aw – Fastenende: 22.00 Uhr Alle Veranstaltungen finden in der Synagoge des Egalitären ­Minjan in der Friedrichstraße 29 statt.

Freitag 03. August 15. Aw 20.35 Uhr Freitagabend-G’ttesdienste Lernender Minjan Schabbat 04. August 16. Aw Schabbat Parschat WAETCHANAN – Nachamu 21.01 Uhr 19.00 Uhr Schiur zum Wochenabschnitt Nach dem Schabbat-Morgeng’ttesdienst, Freitag 10. August 22. Aw 20.23 Uhr 20.00 Uhr G’ttesdienst mit Vorbeter 14.00 bis 15.30 Uhr Schabbat 11. August 23. Aw Schabbat Parschat EKEW Daniel Kempin-Edelmann, anschließend Kiddusch Neumondverkündung 21.47 Uhr Die Schiur-Reihe von Rabbinerin Elisa Klapheck widmet sich Freitag 17. August 29. Aw 20.10 Uhr 6. Juli*, 20. Juli, 3. August, 17. August, 31. August*, der liberalen Halacha zu aktuellen Fragen. Die Schiurim fin- 14. September den ungefähr einmal im Monat am Schabbat nach dem Schabbat 18. August 30. Aw Schabbat Parschat RE´EH Schacharit statt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Alle Rosch Chodesch Elul, 1. Tag 21.32 Uhr Schabbat-Morgeng’ttesdienste Gemeindemitglieder sind dazu herzlich willkommen. Sonntag 19. August 01. Elul Rosch Chodesch Elul, 2. Tag Alternierend dazu werden in den Samstags-Schiurim, 11.00 Uhr mit Rabbinerin Elisa Klapheck und Vorbeter Freitag 24. August 06. Elul 19.56 Uhr Daniel Kempin-Edelmann, anschließend Kiddusch geleitet von unseren Mitgliedern, allgemeine jüdische The- men besprochen. Schabbat 25. August 07. Elul Schabbat Parschat SCHOFTIM 21.16 Uhr 14. Juli*, 28. Juli, 11. August*, 25. August, 8. September Die Termine entnehmen Sie bitte der Webseite der Jü- Freitag 31. August 13. Elul 19.41 Uhr dischen Gemeinde www.jg-ffm.de oder www.minjan.de

Schabbat 01. September 11. Elul Schabbat Parschat KI TEZE 21.00 Uhr * Schiur mit Rabbinerin Elisa Klapheck

Freitag 07. September 20. Elul 19.26 Uhr

Schabbat 08. September 21. Elul Schabbat Parschat KI TAWO „Erste Slichot” – Westendsynagoge: 21.15 Uhr 2. Minjan: 24.00 Uhr (Slichot im Schtibel) 20.44 Uhr Gebetszeiten der Synagoge Budge-Stiftung Freitag 14. September 27. Elul 19.11 Uhr Juli und August: Freitagabendg’ttesdienste mit anschließendem Kiddusch um 19.00 Uhr Schabbat 15. September 28. Elul 20.27 Uhr Tischa Be’Aw: Sonntag, den 29. Juli – Mincha um 16.00 Uhr September: Freitagabendg’ttesdienste mit anschließendem Kiddusch um 18.30 Uhr

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 32 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 33 AUS Unseren Synagogen Mitteilungen des Rabbinats Herlich

Liebe Gemeindemitglieder, Rafael Foto: Ein Thora-Schiur findet statt: Bar Mizwa-Klub: n An jedem Wochentag findet zwischen Mincha und Ma’ariv ein Schiur in „Halacha“ An den Vorbereitungen, die unter der Leitung von Herrn Ilja Levkovitch stattfinden, unter der Leitung von Herrn Rabbiner Klein statt. können alle Jungen ab 11 Jahren teilnehmen (auch in russischer Sprache möglich). n Einmal im Monat findet ein „Sonntags-Kollel“ statt: Schacharit um 9.00 Uhr, Als Grundlagen dienen folgende Aspekte: danach Frühstücksbüffet, um 10.30 Uhr ein Schiur in „Halacha“ unter der Leitung n Vorbereitungen und Weitergabe des benötigten Wissens in Judentum und Halacha von Rabbiner Klein, um 11.15 Uhr gemeinsames Lernen mit den Jeschiwa- n Verstärkung der Zugehörigkeit und Identifizierung mit dem Judentum Studenten, um 12.00 Uhr ein Schiur unter der Leitung von Rabbiner Josef Havlin. Die Vorbereitungen umfassen alle Bereiche, wie zum Beispiel das Schreiben und Näheres erfahren Sie im Rabbinat oder unter der Rufnummer der „Jeschiwa“: Lesen der hebräischen Sprache (je nach Bedarf), den jüdischen Kalender, Feiertage, 069 – 72 27 70. Fasttage, Sitten und Bräuche, jüdische Folklore und mehr. n An Sommer-Schabbatot findet ein Schiur in „Hilchot Schabbat“, eine Stunde vor Zusätzlich wird das konkrete Wissen für die Bar Mizwa vermittelt, wie „Tefilin“- Mincha, im Beth-Hamidrasch statt. Dieser Schiur steht unter der Leitung von Anlegen, Thora-Lesen, Haftara usw. Rabbiner Klein. Der Unterricht findet in den Räumen der Religionsschule statt, jeden Montag von n Frau Yermolynska erteilt einen Schiur in russischer Sprache für Frauen an jedem 15.00 bis 16.30 Uhr. Schüler, die den Bar-Mtzwa-Klub besuchen, sind nicht Donnerstag von 19.00 bis 22.00 Uhr. Bei Interesse melden Sie sich bitte im verpflichtet am regulären Religionsunterricht teilzunehmen. Rabbinat. An Dienstagen ist die Bibliothek für Bücher in russischer Sprache von Die Gabbaim der Synagoge Baumweg: Tiberiu Berlad, Thomas Blei und Akiva Heller 18.00 bis 21.00 Uhr geöffnet. Bat Mizwa-Klub: n Männer und männliche Jugendliche können täglich mit unseren „Jeschiwa An den Vorbereitungen können alle Mädchen ab 11 Jahren teilnehmen. Der Unter­richt Bachurim“ lernen. Dabei haben sie die Möglichkeit, je nach Wunsch, Schiurim findet unter der Leitung von Frau Chaviva Raibstein in den Räumen der Religions- mit ihnen zu vereinbaren und Informationen über andere Schiurim, die angeboten schule, donnerstags von 15.00 bis 16.30 Uhr, statt. werden, zu erhalten. Schüler/Innen, die entweder am Unterricht der „Jeschurun“-Schule nicht teilnehmen Ein starkes Zusammen­gehörigkeitsgefühl können oder die ihre Kenntnisse im Judentum noch vertiefen wollen, können sich Wenn Sie eine Simche planen... auch über das Rabbinat anmelden. Seit knapp zwei Jahren sind Thomas Blei, Frankfurt eine neue Synagoge eingeweiht. kellose Ablauf der G’ttesdienste, so beschreibt n Folgende große und exklusive Hotels in Frankfurt, das „Marriott Hotel“, das „Hotel Schüler/Innen können an einem neu gegründeten Bar/Bat-Mizwa Klub, der sich Tiberiu Berlad und Akiva Heller Gabbaim Die Aura der Nachkriegszeit ist heute noch Akiva Heller die Atmosphäre und ergänzt, Intercontinental“ und das Hotel „Kempinski“ (Gravenbruch), sind uns entgegen- nachmittags in den Räumen der I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin trifft, teil- der Synagoge Baumweg. Ausgewählt dazu in den Räumen spürbar. Zu den Menschen dass es der Religionslehrer Shmuel Daum gekommen und haben unseren Bedingungen für das streng-koschere Feiern von nehmen. Bitte erkundigen Sie sich im Rabbinat. wurden sie von Gemeinderabbiner Mena- und den Räumen gehört auch der Ritus, und war, der in den siebziger und achtziger Jah- Ereignissen und Simches entsprochen. Das Hotel Fleming`s in Frankfurt steht chem H. Klein, dem es darum ging, dass eng auch der hat mit der Frankfurter Vorkriegs- ren die G’ttesdienste im Baumweg neu be- Ihnen auch für verschiedene koschere Veranstaltungen zur Verfügung. Zu diesem Angebot für Unterricht in der Jeschurun-Religionsschule mit der Synagoge Baumweg verbundene gemeinde zu tun. In der Synagoge Baumweg lebt hat. Dass hier Männer und Frauen nicht Zweck haben die Hotels spezielle, voll ausgerüstete Küchen einrichten lassen, Schüler/Innen, die aus unterschiedlichen Gründen an den angebotenen Tagen Mitpallelim diese Aufgabe übernehmen. wird bis heute der „Minhag Frankfurt“ ge- nur beim G’ttesdienst, sondern sogar beim die ausschließlich für das Feiern von koscheren Simches und Ereignissen unter nicht am Religionsunterricht teilnehmen können, haben die Möglichkeit, an einem Davor hatte jahrzehntelang Kurt de Jong pflegt, der in dem „Rödelheimer Siddur“ Kiddusch getrennt sitzen, mag den einen Aufsicht des Rabbinats vorgesehen sind. Das Restaurant „Sohar“ bietet für das Sonntags-Unterricht teilzunehmen. Interessenten melden sich bitte im Rabbinat. diese Funktion inne. niedergelegt ist und der im Baumweg benutzt oder anderen verwundern. Dies, so berich- Hotel „Frankfurter Hof“ und für das Hilton Frankfurt ein koscheres Catering an, Und tatsächlich sind die in Frankfurt wird. Der Frankfurter Ritus befolgt eine an- tet Heller, gehörte aber von Anfang an zum wobei Ihnen vom Essen bis zum Geschirr alles komplett ins Hotel geliefert werden Bikur-Cholim geborenen Thomas Blei und Akiva Heller in dere Reihenfolge der Gebete. Und auch wenn Ritus. kann. Sollten Sie Interesse haben, eine Simche im „Frankfurter Hof“ oder im Wenn Sie einen persönlichen Besuch des Rabbiners wünschen, melden Sie sich der Synagoge Baumweg fast aufgewachsen. sich die Zusammensetzung der Beter im Hotel Hilton zu veranstalten, so bitten wir Sie, sich vorher mit dem Restaurant bitte im Rabbinat. Wenn Sie koscheres Essen im Krankenhaus wünschen, teilen Beide haben als Kinder ihre Väter an den Laufe der Jahrzehnte verändert hat, so füh- Symbiose von früher und heute „Sohar“ in Verbindung zu setzen, Tel.-Nr.: 069/752341. Von jetzt an werden Sie es bitte unserem Büro mit. Schabattot „in den Baumweg“ begleitet und len sich die Betergemeinschaft und die Gab- In der Synagoge Baumweg scheint sich auf Sie außer im Jüdischen Gemeindezentrum Ihre Simches und andere Ereignisse haben, als „der Baumweg“ noch Gemeinde­ baim diesem Ritus bis heute verbunden. eine natürliche Weise die alte und die jün- auch in einem dieser Hotels feiern können. Den Hechscher wird das Rabbinat Synagogen-Chor zentrum war, dort ihre Bar Mizwa gefeiert. „Unser Minjan ist wie eine Familie“, er- gere Frankfurter Geschichte zu verbinden Frankfurt nur für diese fünf Räumlichkeiten erteilen. Der Schlomo Reiss-Synagogen-Chor sucht Männer und männliche Jugendliche im Die Eltern von Akiva Heller richteten hier zählt Tiberiu Berlad, der aus einem traditi- und in die Gegenwart hineinzuwirken. n Bevor Sie ein Datum für eine Veranstaltung oder Simche festlegen und hierfür Be- Alter von 12 bis 15 Jahren. Interessenten melden sich bitte im Rabbinat. in den fünfziger Jahren sogar die Brith Mila onellen Elternhaus im rumänischen Bistritz Nicht immer war dem aber so. Wie in den stellungen machen, sollten Sie sich zuerst mit dem Rabbinat in Verbindung setzen. ihres Sohnes aus. „Ich bin im Baumweg fast stammt. „Wir sind alle per Du und nehmen Annalen der Nachkriegsgemeinde nachzu- n Wenn Sie dem Begriff ,,Unter Aufsicht des Rabbinats“ begegnen, so ist dies geboren“, beschreibt Akiva Heller in seinem gegenseitig an unseren Leben viel Anteil.“ lesen ist, wurde vor allem in den fünfziger nur mit gültigem Datum und Unterschrift des Gemeinderabbiners rechtmäßig. Im Rabbinat können Sie erfahren, an welchen Schabbatot Kantor Tsudik ihm eigenen Humor diese Begebenheit. So gehört es mit zu den Aufgaben der Gab- Jahren die Auseinandersetzung um den Lassen Sie sich im Zweifelsfall das Kaschrut-Zertifikat zeigen. Greenwald in der Westend-Synagoge vorbetet. baim, beim Kiddusch die Gäste zu begrüßen Frankfurter und den „polnischen“ Ritus n Jeder, der ein Kind zu einer aktiven Teilnahme in der Synagoge vorbereitet, ist verpflichtet, sich zwei Wochen zuvor mit den Gabbaim in Verbindung zu setzen, Wenn Sie den Wunsch haben, Kantor Greenwald eigens zu Ihrer Simche Bewegte Geschichte und die Gemeinschaft über das Neueste zu heftig ausgetragen. Die Entwicklung hin zu um ihr Einverständnis zu erhalten. einzuladen, dann bitten wir Sie, mit dem Rabbinat in Kontakt zu treten, um Aber auch sonst verfügt die Synagoge Baum­ informieren. Neben den Thoraaufrufen be- Verbindendem statt Trennendem ist vor al- n Alle Veranstaltungen und/oder Simches, die in der Westend-Synagoge, oder über die Bedingungen zu sprechen. weg über eine bewegte Geschichte. Das reiten sie nach dem Kiddusch eine Drascha lem dem langjährigen früheren Gabbai Kurt einer anderen Synagoge in Frankfurt stattfinden, müssen in der Verwaltung der ­Ge­­bäude beherbergte bis 1933 den Moritz zum Wochenabschnitt vor, sorgen dafür, de Jong und seinen Eltern zu verdanken. Jüdischen Gemeinde angemeldet werden und den Gabbaim einen Monat zuvor und Johanna Oppenheimer’schen Kin­der­ dass jeden Schabbat ein Kiddusch gespendet Sie haben die Synagoge Baumweg von An- mitgeteilt werden, um ihr Einverständnis zu erhalten. Bürostunden des Rabbinats: garten und gehörte zu den wenigen Liegen- wird und im G’ttesdienst die entsprechen- fang an mitgetragen und die Riten und Tra- n Das InterContinental Frankfurt bietet für koschere Veranstaltungen im Theatersaal Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00 Uhr schaften, die nach 1945 in den Besitz der neu den Gebetsbücher zur Verfügung stehen. ditionen mit Rücksicht auf die Betergemein- ein modernes und exklusives Ambiente mit Platz für bis zu 500 Personen. Freitag von 8.00 bis 14.00 Uhr. gegründeten Jüdischen Gemeinde über­ge­ schaft gepflegt. Das direkt da­vor angeschlossene Foyer eignet sich perfekt für Empfänge. Bei Tel.: 069 / 76 80 36 – 400 | Fax: 069 / 76 80 36 – 449 gangen waren. Am 10. März 1949 hat dort Schnörkelloser Ablauf Anfragen und Reservierungen steht Ihnen ein erfahrenes Team zur Verfügung. Email: [email protected] die damals bereits auf etwa tausend Mit­ Was die Beter an dem Ritus der Synagoge Aufgenommen und bearbeitet von Tel: 069 – 2605 2501. glieder angewachsene Jüdische Gemeinde Baumweg besonders schätzen, ist der schnör­ Dr. Susanna Keval

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 34 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 35 Nachruf Nachrufe

nACHRUF Prof. Dr. h. c. Arno Lustiger sel. A. Wir gedenken unserer Verstorbenen

Am 15. Mai 2012, nur wenige Tage nach sei- Thema sind in Standardwerken, die in meh- NAME GEBOREN VERSTORBEN BEERDIGT NAME GEBOREN VERSTORBEN BEERDIGT nem 88. Geburtstag, ist unser hochverehrtes rere Sprachen übersetzt wurden, niederge- Gemeindemitglied, Prof. Dr. h.c. Arno Lustiger legt. In diesem Zusammenhang ganz be- KORBACINSKAJA, 01.09.1921 27.02.2012 überführt PARKHOMOVSKAJA, 18.05.1919 29.04.2012 30.04.2012 Jevgenija in die Ukraine Rozalia sel. A., einem langjährigen Krebsleiden erlegen. sonders zu erwähnen ist die Herausgabe Holocaustüberlebender, Mitbegründer der und Übersetzung des „Großen Gesangs CHOUKHMAN, Matvei 23.08.1930 27.03.2012 29.03.2012 KAUFMANN, Ilona 24.01.1917 30.04.2012 04.05.2012 geb. Hartmann Jüdischen Gemeinde Frankfurt nach 1945, er­ vom ausgerotteten jüdischen Volk“ von Jiz- Lewin, Karl Jakob 11.05.1914 30.03.2012 Beerdigt in folgreicher Kaufmann und seit seinem 60. Le- chak Katznelson, die er zusammen mit sei- Buenos KEYMAKH, Joulia 26.11.1927 03.05.2012 04.05.2012 bensjahr ein ebenso erfolgreicher Historiker, nem Freund 1994 bewerk- Aires geb. Zasoka Publizist und Schriftsteller, das sind nur einige stelligte und in zahlreichen Vorstellungen ROZENBLYUM, 31.01.1936 05.04.2012 10.04.2012 GERLACH, Allah 01.06.1916 04.05.2012 überführt der Attribute, mit denen man den Lebensweg Herlich wieder einem breiten Publikum zugänglich Stanislav Loewy, geb. Latz nach USA PELEG, Mordechai 20.07.1912 05.04.2012 überführt ROSENBERG, Helene 15.09.1919 08.05.2012 überführt Arno Lustigers beschreiben kann. Mit zahlrei- Rafael machte. Seine Rede anlässlich des Holo- chen Auszeichnungen, darunter das Große caustgedenktages am 27. Januar 2005 vor nach Israel geb. Ulrich nach Foto: Bundesverdienstkreuz, die Goetheplakette dem Deutschen Bundestag markierte nicht RAFAILOVA, Sara 14.04.1934 09.04.2012 überführt Mannheim der Stadt Frankfurt sowie die Ehrendoktorwür- Prof. Dr. h. c. Arno Lustiger sel. A. nur die höchst mögliche Anerkennung sei- geb. Ifraimova nach WAJNBERG, Jakob 25.07.1922 10.05.2012 14.05.2012 de der Universität Potsdam und die Ehrenpro- (7. Mai 1924 – 15. Mai 2012) ner wissenschaftlichen Arbeit, sondern Darmstadt LEWIN, Jefim 12.03.1920 13.05.2012 überführt fessur des Landes Hessen, ist Arno Lustiger geehrt worden. machte ihn weit über Frankfurts Grenzen hinaus bekannt. VAINBERG, Zelda 22.04.1923 11.04.2012 12.04.2012 nach Am 7. Mai 1924 in Bendzin in Polen geboren, engagierte sich Schon von Krankheit gezeichnet, brachte er letztes Jahr sein geb. Tsypina Wiesbaden Arno Lustiger bereits früh in zionistischen, zeitweise in jüdisch-sozia- letztes Buch heraus, in dem er sich dem Rettungswiderstand in Eu- RON, Menachem 24.10.1926 15.04.2012 17.04.2012 LUSTIGER, 07.05.1924 15.05.2012 18.05.2012 listischen Jugendgruppen. Nach dem Überfall der deutschen Wehr- ropa zuwandte, also Menschen, die selbstlos, unabhängig von ihrer NESTEROVSKIJ, Viktor 20.03.1942 17.04.2012 überführt Prof. Dr. Arno macht auf Polen am 1. September 1939 wurde Arno Lustiger nach sozialen Herkunft und Religion, den Verfolgten in ihrer Not geholfen nach Litauen BORODULINA, Hanna 03.03.1915 19.05.2012 21.05.2012 Auschwitz deportiert und überlebte in der Folge mehrere Konzent- haben. Darüber hinaus war Arno Lustiger jahrzehntelang Vorstands- GERSCH, Mores 20.08.1926 18.04.2012 19.04.2012 LISSERMAN, Roman 20.03.1921 21.05.2012 22.05.2012 rationslager und Todesmärsche. Als er am 8. Mai 1945 von der US- mitglied der Henry und Emma Budge-Stiftung und Ehrenvorsitzender COHEN, Ruth 04.02.1940 18.04.2012 20.04.2012 SOKOL, Slata 01.03.1924 26.05.2012 30.05.2012 Armee befreit wurde, war dies für ihn, wie er oft in Gesprächen des Fördervereins des Leo Baeck Instituts in Deutschland. geb. Goldschmidt BARSKYI, Semen 04.06.1939 30.05.2012 01.06.2012 betonte, nicht nur sein 21. Geburtstag, sondern – eine zweite Ge- Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau, KOZUSZMAN, Etty 18.09.1926 20.04.2012 23.04.2012 burt. Oberbürgermeisterin Petra Roth, Stadtrat Prof. Semmelroth, der Sän- MANDEL, Oskar 08.07.1918 01.06.2012 am Haupt- geb. Beiser friedhof An der Verfolgung ist Arno Lustiger nicht zerbrochen, sagte Ge- ger Wolf Biermann und viele Freunde und Weggefährten haben IUSUPOV, Asis 15.07.1939 22.04.2012 überführt meindevorsitzender Prof. Dr. Salomon Korn in seiner Trauerrede. Im Arno Lustiger die letzte Ehre erwiesen. BRAHAMI, Guy 19.07.1944 04.06.2012 06.06.2012 nach Ulm Gegenteil: Mit einem großen Lebenswillen gründete er eine Familie Mit dem Tod Arno Lustigers ist einer der Letzten der Generation KOLLO, Trude 11.11.1924 20.06.2012 21.06.2012 BRIEF, Michael 11.08.1918 28.04.2012 überführt und baute ein Geschäft auf, um sich schließlich im Ruhestand seiner von uns gegangen, aus der uns Zeitzeugen von der Judenverfol- geb. Goldmann nach Israel eigentlichen Leidenschaft zuzuwenden, der Geschichte des Jüdi- gung berichten konnten. Seinen Angehörigen drückt die Jüdische schen Widerstandes. Seine unermüdlichen Forschungen zu diesem Gemeinde Frankfurt ihr tief empfundenes Beileid aus. Den Angehörigen der dahingeschiedenen Gemeindemitglieder sprechen wir unser tief empfundenes Beileid aus. VORSTAND DER JÜDISCHEN GEMEINDE FRANKFURT AM MAIN

Wir trauern um ARNO LUSTIGER sel. A.

7. Mai 1924 – 15. Mai 2012 TRANSPORTE und UMZÜGE nach ISRAEL Sein Leben nach dem Überleben gab uns Mut und Orientierung. Sein Engagement für die Wiederbelebung unserer Stiftung Wir haben Erfahrung mit der Abwicklung von TRANSPORTEN ist uns Verpflichtung und bleibendes Vermächtnis. Nach Ende der Schreckenszeit prägte er unsere Stiftung. Wie ein sowie speziell mit der Organisation von U M Z Ü G E N von Haus zu Haus Familien­oberhaupt setzte er sich für das Jüdische und damit für das Leben und die Zukunft unseres Hauses ein. Seine beson- dere Aufmerksamkeit galt bei uns denjenigen, die wie er Überlebende der größten Menschheitskatastrophe waren. von Deutschland nach Israel.

Wir trauern mit Rina und Gila, den Enkeln und der ganzen Familie, zu der wir uns auch zählen. Wir fahren für die Sochnut Möge seine Seele eingebunden sein in den Bund des Lebens, zum Segen. Sprechen Sie unverbindlich mit uns: DC DiplomatiC GmbH Möbellogistik und Transporte Prof. Dr. D. Birkenfeld H. Rauber A. Steiman Mergenthalerstraße 8 • 60388 Frankfurt • Mobil: 0177 – 55 99 012 Vorstandsvorsitzende Stiftungsdirektor Rabbiner

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 36 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 37 Die Kulturseiten Die Kulturseiten

Lesung: Jessica Durlacher Oper Der Sohn Giovanni Paisiello: Il barbiere di Siviglia

Im Gespräch mit der HR-Redakteurin Esther Schapira stellte die Eine Oper im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum aufzuführen, das niederländische Autorin Jessica Durlacher am 19. April 2012 ihren war schon immer der Wunsch unserer Kulturreferentin Doris Adler.

neuen Roman „Der Sohn“ vor, aus dem sie einzelne ausgewählte Herlich Eine Fügung mehrerer glücklicher Umstände ermöglichte am Herlich Passagen vorlas. 10. Juni nun diesen Wunsch. Zum einen bietet der neu renovierte Rafael

Die Geschichte handelt von Herman Silverstein, einem emeri- Festsaal die notwendige technische Ausstattung dazu, zum anderen Rafael Foto:

tierten Professor für Neue Geschichte, nach dessen Tod allerlei war das Angebot der Jungen Oper Rhein-Main mehr als verlockend, Foto: Geheimnisse aus seinem Leben zum Vorschein kommen. Seine zumal der Bariton­sänger des Ensembles, Samuel Berlad, Mitglied Töchter Sara und Tara und seine Frau sehen sich plötzlich einer unserer ­Gemeinde ist und für ein volles Haus sorgte. Vielzahl von Grausamkeiten gegenüber, die sie zunächst nicht ver- Die Junge Oper e.V. ist ein Verein, der jungen Nachwuchs- stehen: Tochter Sara fällt beim Joggen fast einer Vergewaltigung sängerinnen und -sängern die Möglichkeit bietet, ihr Können in zum Opfer, Enkel Mitch besteht zum Entsetzen seiner Eltern dar- abendfüllenden musikalischen Bühnenwerken öffentlich unter auf, sich bei den Marines, einer besonders hart geschulten Elite- Beweis zu stellen. Gleichzeitig versuchen die jungen Künstler, Figaro und Lindoro hecken die nächste Intrige aus. truppe der amerikanischen Armee, einzuschreiben. Erst allmählich Jessica Durlacher unbekannte oder vergessene Opern auszugraben und dem Publi­ wird deutlich, dass den beängstigenden Geschehnissen eine uralte kum wieder zugänglich zu machen. raten will, und Graf Almaviva, der sich inkognito als der arme Geschichte zugrunde liegt. Im Zuge der Nachforschungen über die vielen kleinen Einzelteilen auf, bis am Ende des Buches ein zu- Giovanni Paisiello ist so ein Fall. Der 1740 geborene italieni- Student Lindoro ausgibt. Die Verwicklungen also sind vorprogram- Vergangenheit des Vaters erfahren sie, wie er unter den Nazis der sammenhängendes Mosaik entsteht. sche Komponist war Operndirektor in St. Petersburg und schrieb miert und der örtliche Figaro – alias Samuel Berlad – hat alle Hände Vernichtung entkommen war, seine Eltern aber nicht retten ­konnte. Im Anschluss an die Lesung erfuhr das Publikum im Gespräch mit über 100 Opern, darunter auch „Il barbiere di Siviglia“, den Vor- voll zu tun, um die Ränke zu schmieden und wieder zu entwirren. Gesprochen hat er darüber nie. Es ist das alte Thema neu kompo- der Autorin, dass zwar die Geschehnisse des Romans autobiogra- läufer der Oper, mit der Gioacchino Rossini und später auch Das Happy End darf natürlich nicht fehlen. Und auch für Figaro niert: Wie konnte man dem Holocaust entgehen, und wie verliefen phische Parallelen zum Leben der Autorin aufweisen – auch ihr Wolfgang Amadeus Mozart weltbekannt wurden. Die Handlung? hat sich der Einsatz gelohnt, denn am Ende wird er von dem die Lebensläufe, die durch die schrecklichen Ereignisse geknickt Vater ist ein anerkannter Literaturwissenschaftler –, die Handlung Eine typische Operngeschichte, die in Sevilla des 18. Jahrhunderts glücklichen Grafen reich belohnt. Ein Happy End auch für das und gebrochen wurden? Jessica Durlacher baut ihren Roman aus jedoch frei erfunden ist. spielt. Alles dreht sich um Rosina, in die gleich zwei Männer engagierte Ensemble, das vom Publikum mit einem frenetischen verliebt sind. Ihr Vormund, der strenge Dr. Bartolo, der sie hei- Applaus belohnt wurde.

Lesung: Ralph Giordano Ausstellung und Gespräch Von der Leistung, kein ­Zyniker geworden zu sein Nicht alle waren Mörder

Der Besuch des in Köln lebenden Autors Ralph Giordano im Ignatz Im Rahmen der Ausstellung „Gegen den Strom“ fand am Bubis-Gemeindezentrum war wie immer ein Heimspiel. Einem 15. Mai ein Gespräch mit dem Schauspieler und Autor Michael Herlich interessierten Publikum las der inzwischen 88-Jährige aus seinem Herlich Degen über sein Buch „Nicht alle waren Mörder“ statt. Darin neuen, in diesem Jahr veröffentlichten Buch vor. Darin versam- schildert er seine persönliche Überlebensgeschichte, an der er Rafael Rafael melt er Reden und Schriften über Deutschland aus den Jahren seine Zuhörer jetzt teilhaben ließ. Eingeladen dazu hatte der Foto: 1999 bis 2011. Foto: Förderverein Jüdisches Museum. Der 1924 in Hamburg geborene Publizist, dessen autobiogra- Eindrücklich erzählt Michael Degen davon, wie sich seine Mut- phischer Roman „Die Bertinis“ in den achtziger Jahren ein Best- ter im März 1943, in letzter Minute, mit ihrem elfjährigen Sohn seller und eine vielbeachtete Fernsehproduktion wurde, ist auch zur Flucht entschloss, um der Deportation zu entkommen. Eine für seine Kritik am Islam und am Bau der Kölner Moschee be- gute Freundin besorgte ihnen die erste Unterkunft und als diese kannt. In diesem Zusammenhang standen dann auch die ersten Wohnung während eines Bombenangriffs in Flammen aufging, Texte, die er vortrug. Im Brief an den ehemaligen Bundespräsiden- wurden sie von einem kommunistischen Helfer zu ihrer nächsten ten Christian Wulff reagierte er auf dessen These, der Islam gehöre Ralph Giordano Unterkunft gebracht. Eine Odyssee, die bis zur Befreiung durch die zu Deutschland, und erläuterte, dass dies nicht möglich sei, denn Rote Armee anhielt. Michael Degen schildert auch die eindringliche Die ehemalige hr-Redakteurin Ulrike Holler im Gespräch mit Michael Degen. der real existierende Islam sei mit einem EU-konformen Islam nicht habe er auf vielen seiner Reisen in Begegnungen mit den unter- Szene, in der ein jüdischer russischer Soldat von ihm verlangt, das zu vereinbaren. Ähnliche Argumente zitierte er aus seiner Rede schiedlichsten Menschen immer wie­der gemacht. Kaddisch-Gebet aufzusagen, weil er ihm seine Überlebensgeschich- Mit der Ausstellung „Gegen den Strom“ würdigt das Museum Ju- anlässlich der Islamkonferenz 2008. Bei der Tarbut Konferenz 2004 Aber auch das Altern ist für Ralph Giordano ein wichtiges Thema. te nicht glaubte. dengasse das Engagement von Helfern, Rettern und Netzwerken auf Schloss Elmau beschäftigte sich Giordano mit der Frage, ob die Leider kein erfreuliches, wie er dem Publikum eingestand, denn In Theaterstücken mitzuwirken, die sich mit dem Holocaust für verfolgte Juden in der NS-Zeit. Welt von heute gut oder schlecht sei für Juden. Sein Fazit: „Wir noch vor ein paar Jahren hätte er seine Thesen streitend zur Dis- auseinandersetzten, war für ihn oft eine Qual, gestand Michael De- haben keine Zeit, Zyniker zu werden“, denn trotz all der zeitge- kussion gestellt. Heute fehle ihm die Kraft dazu. Entschuldigend gen seinen Zuhörern. Aber er musste es tun. Bis 14. Oktober 2012. Museum Judengasse, Kurt-Schumacher-Str. 10. nössischen Scheußlichkeiten, die wir tagein, tagaus erleben, ist uns fügte er hinzu, dass sie zum Signieren aber noch reiche. Das Pub- Dass er ein hervorragender Schauspieler und ein begnadeter Er- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr, Mittwoch 10-20 Uhr, die Menschlichkeit nicht abhanden gekommen. Diese Erfahrung likum hat diese Entschuldigung gern angenommen. zähler ist, das hat das Publikum mit einem langen Applaus honoriert. Montag geschlossen.

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 38 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 39 Die Kulturseiten Herlich Die KUlturseiten Rafael

Foto: Frankfurt liest ein Buch

Buchpräsentation Fritz Backhaus Silvia Tennenbaum „Straßen von gestern“ Herlich Geradezu überwältigend war das Interesse an der diesjährigen Reihe „Frankfurt liest ein Buch“, Mayer Amschel Rothschild. die bereits im April stattfand. Mit mehr als 70 Veranstaltungen haben die Frankfurter am Rafael Schicksal der bürgerlichen jüdischen Familie Wertheim Anteil genommen, die in der Guiollett- Foto: Ein biografisches Porträt Fritz Backhaus freut sich über sein neues Werk. straße ihr Haus hatte und nach 1933 durch die Wirren der NS-Zeit auseinandergefallen ist. Die Tochter der Familie, Silvia Tennenbaum, der 1938 die Auswanderung in die USA gelang, hat bereits in den achtziger Jahren die Geschichte der Familie aufgeschrieben. Dass ihr Buch Hoch über den Dächern von Frankfurt stell- fer für die Emanzipation der Juden auf. dung von Baukunst, Innendekoration und jetzt ein so großer Erfolg wurde, das freute die heute 84-Jährige. Sie nahm an fast allen Veran- te Fritz Backhaus am 30. Mai im Fleming’s Auch den Frankfurter Spuren der Roth- Lebensstil noch heute bewundern. Ein Am- staltungen teil, so auch an der Lesung in der B’nai B’rith Schönstädt Loge, wo Barbara Englert Deluxe Hotel sein neues Buch über den Ban- schilds ging Backhaus in der Lesung nach. biente, das die Familie zur Schaustellung Ausschnitte aus dem Roman vortrug. kier und Dynastiegründer Mayer Amschel Er erinnerte an die Villa Grüneburg, eines ihrer finanziellen und gesellschaftlichen Er- V.l.n.r. Silvia Tennenbaum und Barbara Englert Rothschild vor. der repräsentativen Wohnhäuser der Fami- rungenschaften und zur Festigung ihres Kenntnis- und detailreich zeichnet hier lie, die sich im heutigen Grüneburgpark Beziehungsgeflechts und ihres wirtschaftli- der langjährige Mitarbeiter und stellvertre- befand, und die durch die Bombenangriffe chen Erfolgs nutzte. tende Direktor des Jüdischen Museums den von 1944 zerstört wurde. Er erwähnte auch Ein Buch, das einen spannenden Blick in Lebensweg des gebürtigen Frankfurters nach, die legendäre Zusammenführung der welt- die Vergangenheit richtet, gleichzeitig aber mit dem der Aufstieg des Roth­schild’schen weit zerstreuten Familie in Frankfurt an- auch Spuren bis in unsere Gegenwart frei- Bücherempfehlung Bankhauses zum mächtigsten und größten lässlich der großen Rothschildausstellung legt. In einer Zeit der drohenden Zahlungs- europäischen Bankhaus begann. des Jüdischen Museums im Jahr 1994. unfähigkeit ganzer Staaten hat die Ge- Von Dr. Rachel Heuberger, Leiterin der Hebraica- und Judaica-Sammlung der Frankfurter Universitätsbibliothek Lesend und erzählend schilderte Back- schichte der Familie Rothschild, die mit haus die Anfänge Mayer Amschel Rothschilds „Goût Rothschild“ Staatsanleihen ihren Reichtum begründete, Mit dieser Rubrik informieren wir Sie über neue interessante Bücher in deutscher, hebräischer in der Frankfurter Judengasse, dessen Ent- In den historischen Räumen des Rothschild- eine neue Aktualität erhalten. und russischer Sprache, die Sie in der Frankfurter Universitätsbibliothek kostenlos ausleihen wicklung zum Münzhändler und die Einbe- palais, in dem sich das Jüdische Museum Ein Muss für jeden, der sich für die jü- ­können. Folgende neue Titel wollen wir Ihnen heute empfehlen: ziehung seiner fünf Söhne in das Bankge- heute befindet, lässt sich der „Goût Roth- dische Geschichte Frankfurts interessiert. schäft. Über Staatsanleihen finanzierten sie schild“, der sogenannte Rothschildstil, als Deutsch: zunehmend die Staaten Europas, gleichzeitig eine verspielte Variante des französischen Fritz Backhaus: Mayer Amschel Rothschild. Ein aber traten sie auch selbstbewusst als Kämp- Barocks und als eine kongeniale Verbin- biografisches Porträt. 176 Seiten. € 12,99 Howard Jacobson Dovid Katz Die Finkler-Frage Ostjüdische Geschichten aus dem München 2011 alten Litauen Komischer und sarkastischer Roman über Zu- München 2012 Kultur-News gehörigkeit, Männerfreundschaft und der fort- Der bedeutende Jiddischist führt unterhaltsam währenden Suche nach einer Definition der in die untergegangene Welt der Chassidim, Mit- jüdischen Identität. Signatur: 89.575.66 nagdim und Kabbalisten mit ihrer faszinieren- den Debatten-Kultur ein. Signatur: 89.699.35 Herlich Jakob Nussbaum: Mainufer mit Museum Hebräisch: Blick auf die Alte Brücke. Öl auf Leinwand 100 x 70 cm. Rafael Aner Shalev Hilah Blum Jüdisches Foto: Ima Ha-Bikur Foto: Tel Aviv 2012 Or Yehudah 2011 In sehr berührenden Passagen verarbeitet der Das Leben einer Patschwork-Familie in Jerusa- Noch bis zum 24. Juli Autor, Bruder der Schriftstellerin Zeryah Shalev, lem wird durch den Besuch eines französischen das traumatische Erlebnis des Todes seiner Bekannten aus dem Gleichgewicht gebracht. Spendenaktion für das Glasvariationen von Mutter, der Künstlerin Rika Shalev. Signatur: 89.692.72 Jüdische Museum Sabina Shkolnik Signatur: 89.766.27 Russisch: Bereits am 24. April rief die Gesellschaft der Freunde und För- Vom 10. Juni bis zum 2. Juli stellte der Frankfurter Künstlerclub derer des Jüdischen Museums zu einer Spendenaktion auf. Der im Nebbienschen Gartenhaus in der Bockenheimer Anlage die Michail Levitin Osip Mandelstam Ankauf von zwei Bildern von Jakob Nussbaum soll damit ermög- neuesten Arbeiten von Sabina Shkolnik aus, Mitglied und Mitar- Evrjskij bog v Parize Zizn upala, kak zarnica licht werden. In Zusammenarbeit mit der Bethe-Stiftung wird jede beiterin unserer Gemeinde. Moskau 2011 Ferner Blitz-das Leben fiel Spende, die innerhalb von drei Monaten beim Verein eingeht, Sabina Shkolnik ist bekannt für die fast fotografisch genau dar- Levitin, Direktor des Hermitage Theaters in Mos- Moskau 2008 verdoppelt. 50.000,– Euro sind bereits zusammengekommen. Die gestellten Gegenstände, die sie in leuchtenden Farben auf die- Verdopplung der Summe macht mehr als nur den Kauf der bei- Leinwand bringt. Diesmal waren es vor allem Glasimpressionen kau und Meister der absurden Erzählungen, Zweisprachige Anthologie in Russisch und den durch Restituierung wieder erwerbbaren Gemälde möglich. in Form von Flaschen, Gläsern und Flakons. Die Bilder sind auch hat drei phantasievolle Kurzgeschichten verfasst. Deutsch mit den Gedichten des berühmten Weitere Spenden sind willkommen. als Digitalreproduktionen, auf Leinwand gespannt, erhältlich. Signatur: 89.656.92 Schriftstellers, der 1938 in einem stalinistischen Lager umkam. Signatur 89.420.19 Informationen bei [email protected] Weitere Informationen unter www.shkolnik.de oder Tel. 069 / 2123-4856. oder [email protected] Bei Fragen wenden Sie sich an die Auskunft unter der Telefon-Nummer: 798-39205 oder informieren Sie sich auf der Homepage: www.ub.uni-frankfurt.de

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 40 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 41 Aus den Institutionen

www.juedischekulturwochen2012-frankfurt.de

WIZO „Es ist keine Geschichte, es ist ein Leben“ Jüdische ulturwochen Der Frage, wie konnten sich Holocaust-Überlebende nach allem, was sie erlebt hatten, nach 1945 26. Aug.– 9. Sept. 2012 in Deutschland niederlassen, ­widmet sich ein Film des jungen amerikanischen Regisseurs Jordan K Bahat, der anlässlich einer WIZO-Matinee am 3. Juni im Deutschen Filmmuseum vorgestellt wurde. Eröffnungskonzert Gesang, Rezitation, Bewegtbild Musik Sonntag, 26.8.2012, 17.00 Uhr Donnerstag, 30.8.2012, 20.00 Uhr Mittwoch, 5.9, 20.00 Uhr Der Enkel unserer Gemeindmitglieder Rosa Westend-Synagoge, Freiherr-vom-Stein-Str. 30 Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66 Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66, Birds

Orlean und Stefan Orlean sel. A. hat in In- the Synagogenkonzert Herzkeime Bernhard Sekles – terviews mit seinen Großeltern, die den of „Jauchzt dem Ewigen, ihr Gerechten…“ Komponistenportrait, 1872–1934 Nelly Sachs, Selma Meerbaum-Eisinger Holocaust überlebten, und mit Angehörigen Psalm 33 Jealous Kammermusik mit Marat Dickermann & der „zweiten Generation“ der Opfer und Mit Oberkantor Shmuel Barzilai, Wien und Ensemble auch der Täter gesprochen und diese Ge- Foto: Paul Gulda am Klavier Musik spräche zu einer eindringlichen Dokumen- Synagogenchor der Westend-Synagoge, Montag, 3.9.2012 tation zusammengestellt. Leitung: Benjamin Brainman Ignatz Bubis-Gemeindezentrum Lesung Donnerstag, 6.9.2012, 19.30 Uhr Rapsody in blue Erinnern tut weh Stadtbücherei – Zentralbibliothek, Nur zögerlich kamen die Großeltern ins Er- Ausstellung und Vortrag George Gershwin und Leonard Bernstein Hasengasse 4 zählen, und allmählich reifte in dem ange- Dienstag, 28.8.2012, 19.00 Uhr Lieder- und Orchesterstücke aus „Porgy and Olga Grjasnowa Museum Judengasse, Kurt-Schumacher-Str. 10 Bess“ und „West-Side-Story“ henden Filmemacher die Idee, das Erzählte Der Russe ist einer, der Birken liebt „Ein Wunder im Wunder“ Frankfurt Classic Player unter der Leitung von auf Celluloid zu bringen. Dmitri Ashkenazi „Ich will nicht an das alles denken“, Johannes Reuchlin 22.2.1455 – 30.06.1522 Abschlusskonzert ­begann sein Großvater sich zu erinnern, und der Streit um die jüdischen Bücher Sonntag, 9.9.2012, 19.00 Uhr und „Was soll ich mit den Deutschen schon Rosa Orlean und ihr Enkel Jordan Bahat auf den Spuren ihrer Geschichte. Dauer der Ausstellung: bis 28. Oktober 2012 Lesung und Musik Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66 reden? Ich glaube ihnen nicht.“ Und: „Im Dienstag, 4.9.2012, 20.00 Uhr Israels Superstar kommt nach Frankfurt KZ war ich eifersüchtig auf die Vögel. Denn Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66 Lesung David Broza in Concert sie waren frei zu gehen“ (JEALOUS of the die Einreiseformulare und musste mich da- land und gehörte noch bis vor einem Jahr Heinrich Heine – Lyrik und Jazz Mittwoch, 29.8.2012, 20.00 Uhr BIRDS). Am Ende des Krieges war Stefan mit abfinden, in Deutschland zu bleiben.“ dem Frankfurter WIZO-Vorstand an. Für Gitarrist, Komponist, Songschreiber Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66 Lesung: Felix von Manteuffel, Schauspieler Orlean achtzehn Jahre alt. Und obwohl er Ähnlich erging es auch vielen anderen. den Film besuchte sie mit ihrem Enkel auch Vladimir Vertlib Gesang: Petra Woisetschläger, frei war, wusste er nicht, wohin er gehen das Vernichtungslager Auschwitz. Sie zeigte Kontrabass: Udo Betz (Duo Fragile) Schimons Schweigen sollte. Schließlich kam er in das Displaced- Die zweite Generation ihm die Baracke, in die sie als junge Frau Person-Camp in Zeilsheim und traf dort Es sind besonders Frankfurter der zweiten hineingequält wurde: „Nur wenn man jung seine Frau Rosa. Generation, alles Gemeindemitglieder und war, konnte man so etwas überleben“, sagt Begleitend zu den Jüdischen Kulturwochen: Auch Rosa Orlean wollte nicht in Freunde der Familie Orlean, die Bahat für sie in dieser Szene und zeigt ihre Häftlings- Ausstellung: Rafael Herlich „Weiterleben mit der Hoffung“ im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystr. 66 Deutschland bleiben. „Ein gepackter Koffer seinen Film interviewte. nummer. Und: „Es ist keine Geschichte, es stand stets parat“, doch irgendetwas kam Für viele war es in den sechziger und ist ein Leben“, bemerkt sie kurz, aber tref- immer dazwischen, erzählt sie, bis sie schließ- siebziger Jahren mehr als schambesetzt, in fend am Ende des Films. lich beschloss zu bleiben: „Einen alten Baum Deutschland zu leben. Zu Besuch in Israel, Dass Deutschland ein Ort der ständigen verpflanzt man nicht.“ antworteten sie auf die Frage, wo sie her- Konfrontation mit der Shoah ist, der man Eines haben mehrere Interviewpartner kämen, beschämt: „aus der Schweiz.“ sich nicht entziehen kann, mit diesem Satz bestätigt: Es kam zwar immer etwas dazwi- Anders als heute, waren damals die Kin- kommentiert der Frankfurter Psychoanaly- schen, aber auch die Einreisebestimmungen der der Überlebenden meistens die einzigen tiker Isidor Kaminer die Filmgespräche. So Aufzugsservice GmbH in die USA waren sehr rigide. Der vor we- jüdischen Schüler in ihren Klassen. Wie sie schmerzlich auch tagtäglich diese Konfronta- nigen Wochen verstorbene Arno Lustiger und auch ihre Mitschüler und Lehrer z. B. tion sein kann, so ist sie bar jeder Illusion und sel. A., der für den Film ebenfalls interviewt im Geschichtsunterricht mit dieser Situation kann auch heilsame Momente enthalten. Service/Reparatur wurde, beschrieb eindringlich die schwierige umgegangen sind – auch darüber erzählt Von Kritikern hoch gelobt, wurde der Modernisierung Situation: „Meine Mutter und meine Schwes- der mit vielen Dokumentaraufnahmen un- Film bereits auf mehreren Festivals in den ter, die den Holocaust überlebten, waren an terlegte und präzise wie einfühlsam recher- USA, in London und im Juni auch bei den Neuanlagen/Komponenten Tuberkulose erkrankt. Die Lungenschatten chierte Film. Jüdischen Filmwochen in Potsdam gezeigt. auf den Röntgenbildern ließen daran keinen Ein weiterer Glücksfall: Die Filmmusik Zweifel. Der Immigration Officer, der mir Ort der ständigen Konfrontation hat Oscar-Preisträger Hans Zimmer kompo- Ludwig-Erhard-Str. 27 | 61440 Oberursel | Telefon 0 61 71 / 58 65 10 | Telefax 0 61 71 / 58 65 11 | www.ks-aufzugsservice.com diese Nachricht mitteilte, hatte aber kein Rosa Orlean ist heute 84 Jahre alt. Sie war niert, dessen Eltern ebenfalls aus Frankfurt Erbarmen. So zerriss ich vor seinen Augen 1960 Mitbegründerin von WIZO-Deutsch- stammen.

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 42 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 43 Aus Den Institutionen Aus den Institutionen Herlich Rafael Foto:

hört dabei vor allem den rhythmischen Klängen der U 45- und Ü 45-Gruppen, die zu lateinamerikanischer Musik das Tanz- und Fitness-Programm absolvieren und da- bei jede Menge Spaß haben. Die Zumba-Choreographie verbindet unter anderem Hip-Hop, Samba, Salsa oder Merengue, beinhaltet aber auch klassische Gruppen-Fitness-Elemente wie die Kniebeu- ge. Mittlerweile besuchen an einem Zumba- Abend durchschnittlich 25 Frauen und Män- ner die beiden neuen Kurse.

Aqua-Fun für die Kleinsten Ebenfalls neu seit den Osterferien wird für die Kleinsten der Makkabi Familie Aqua-Fun angeboten. In der neu erbauten Schwimm-

halle der Wöhlerschule wird den Kids jeden Spanien Freitag die Möglichkeit gegeben, spielerisch

Erfahrungen mit und im Wasser zu sammeln! Makkabi Foto: Ballsportgewöhnung Auf nach Leipzig zum Länderspiel Israel gegen Deutschland Die dritte neue Gruppe seit April ist die Ball- Nach der Vorrundenpartie gegen die Auswahl von Gibraltar: Die U14 Spieler aus Frankfurt bei dem internationalen Makkabi sportgewöhnung. Unter der Anleitung des Trophy-Turnier in Madrid. Makkabi sehr erfahrenen Trainers Malik Zahary ler- nen die Kids die Grundlagen im Umgang mit dem Ball, wie Fangen, Werfen, Schießen, Sie ein völlig neues Ganzkörperworkout in Israel-Tag Drei Reisen, vier Camps und fünf aber auch Beweglichkeit, Koordination, gerade einmal 30 Minuten! Wie schon in den Jahren zuvor beteiligten Gleichgewicht, Konzentration und Antizi- wir uns am 14. Mai mit einem Info-Stand pation. Bei der Ballsportgewöhnung steht Schießsport am Israel-Tag, der dieses Jahr vor der Frank- neue Abteilungen! vor allem der Spaß im Vordergrund, und Und last but not least unter den Neuen: der furter Börse stattgefunden hat. dies honorieren die Kinder mit ihrem zahl- Schießsport. Ein erstes Treffen der Abtei- Die E3 Jugend in Israel Ein weiteres Camp gab es für die Basket­baller der erstmals ausgetragenen Makkabi Trophy reichen Erscheinen. lung fand am 19. April statt. Im Büro von Auf nach Leipzig Über Pessach fuhr unsere Fußball E3 Ju- unter der Leitung von Malik Zahary. Malik in Madrid teil. Bei der „Mini Makkabia“, bei Makkabi Frankfurt trafen sich Interessierte Am 31. Mai fuhr Makkabi Frankfurt zum gend nach Israel. Für die Kinder und Trainer hat mit 20 Kids in der Sporthalle in der Sa- der in drei Sportarten von Jungs und Mäd- TRX Suspensionstraining am Schießsport, die zukünftigen Trainer und Fußballländerspiel Deutschland gegen ­Israel war die Reise ein unvergleichliches Erlebnis. vignystraße jeden Tag ein straffes Programm chen um Medaillen gekämpft wurde, konn- Eine weitere Neugründung ist das TRX Sus- die Verantwortlichen Sebastian Msechu, mit rund fünfzig Studenten, Schülern, El- Neben zwei Turnieren, die von der Mann- absolviert. Schon morgens trafen sich Spie- ten die Frankfurter völlig überraschend den pensionstraining. Ausreden, um sich vor Vered Zur-Panzer und Marius ­Marcoviceanu, tern und „verrückten“ Fußballfans nach schaft mit dem jeweils dritten Platz abge- ler und Trainer in der Halle und erfüllten 1. Platz beim Futsal-Turnier belegen, indem dem Sport zu drücken, gibt es zur Genüge. um sich in geselliger Atmosphäre angeregt Leipzig. Kaum angekommen, waren wir schlossen wurde, durften die Jungs dank bis mittags die eine oder andere harte Ein- sie im Finale Makkabi Italien besiegten. Besser gesagt, es GAB sie zur Genüge! Mit über den Schießsport und die Gründung der von der super Atmosphäre und der ein oder des Managers von Hapoel Tel Aviv, Zevik heit mit dem Ball. Neben dem sportlichen Erfolg erlebten dem neuen TRX Trainingssystem gehören neuen Makkabi-Abteilung auszutauschen. anderen choreographischen Darbietung un- Zelser, gemeinsam mit den Profis trainieren, Ebenfalls 20 Kinder nahmen an den bei- die Jungs drei aufregende Tage im Madrider sie nun der Vergangenheit an. Zwei Schlin- Das besondere Sicherheitsinteresse von ter den rund 44.000 Zuschauern im Stadion die vergangenes Jahr sogar in der Champions den Tenniscamps teil. Von 10 bis 15 Uhr Stadtteil Las Rozas und lernten viele Kinder gen, das eigene Körpergewicht und 30 Mi- Makkabi als jüdischer Sportverein und die begeistert. Und obwohl die Israelische Natio­ League spielten. waren sie auf den Tenniscourts und konn- und Jugendliche ihres Alters kennen, die aus nuten Trainingszeit reichen aus! Das TRX strikte Einhaltung von klar definierten Si- nalmannschaft die Partie mit 2:0 verlor, tat Neben den sportlichen Aktivitäten sa- ten ihr Tennisspiel sichtbar verbessern, da sie, den verschiedensten Ländern nach Madrid Suspensionstraining bietet ein neuartiges, cherheitsregeln im Training waren zentrale dies der Stimmung im Gästeblock keinen hen die Teilnehmer auch viel vom Land. Es in kleine Gruppen unterteilt, unter Obhut gekommen waren. Eine Stadtrundfahrt funktionelles Training für jeden. Ob Anfän- Themen. Die Trainer und Organisatoren ge- Abbruch! Auf der sehr fröhlichen Rückfahrt gab Zeit für den Strand, für Tel Aviv, aber der Trainer intensiv arbeiteten. Zwischen- durch Madrid mit der Besichtigung des Kö- ger, Hobbysportler oder Profi – sie erfahren währten Einblick in ihre langjährige Erfah- wurde noch einmal gemeinsam gegessen auch einen Tag für Jerusalem. Dort ­besuchte durch fand sich die Gruppe zusammen, um nigspalasts, des Palacio Real, und natürlich durch dieses innovative Trainingssystem ein rung im Bereich Schusswaffen und Wett- und die Klamotten vom äußerst feuchten Tag die Gruppe die historischen Stätten wie die gemeinsam Mittag zu essen. In wunderbarer des berühmten Santiago Bernabeu Stadions ganz neues Körpergefühl. Ursprünglich in kampfsport. Weitere Themen waren die getrocknet. Um 5 Uhr früh sind wir dann Klagemauer und die unterirdischen Wasser­ Atmosphäre konnten die Kinder zwei sehr gehörte dazu. der Physiotherapie genutzt, ist das Suspen- Auswahl eines geeigneten Trainingsstandes, wieder auf der Bertramswiese wohlbehalten kanäle. schöne Ferienwochen in den Camps ver- sionstraining mittlerweile in jedem Trai- die vorerst angebotenen Disziplinen und angekommen. bringen. Tanzsportart Zumba ningsplan von Profisportlern vertreten. Bei Gruppeneinteilungen und weitere Trainings- Feriencamps zu Ostern Als neues Angebot im facettenreichen jeder Übung werden Balance, Grundspan- modalitäten. Das Wunschziel der Organisa- Makkabi Chai In den zwei Osterferienwochen veranstal­ Mini-Makkabia in Madrid Sportprogramm von Makkabi Frankfurt nung und Koordination automatisch ver- toren, dem sich die Interessenten anschlos- tete Makkabi Frankfurt insgesamt vier Fe­ Vom 30. April bis zum 2. Mai nahm eine konnte sich die Tanzsportart Zumba etab- bessert und zugleich eine Vielzahl an Mus- sen, ist eine Teilnahme an der kommenden Alon Meyer rien­camps. kleine U14 Auswahl von Makkabäern an lieren. Der Montagabend bei Makkabi ge- kelgruppen aufgebaut und gestärkt. Erleben Makkabiah in Israel 2013. Präsident

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 44 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 45 Aus Den Institutionen Aus den Institutionen Herlich Rafael Fotos: Egalitärer Minjan: Europäischer Schabbat

Vom 11. bis 13. Mai hat der Egalitäre Minjan zunehmenden „community light“ zu beden- progressiven jüdischen Lebens in ihren nun zum dritten Mal zu einem Europäi- ken, die sich an keine Halacha mehr binden Städten. schen Schabbat nach Frankfurt eingeladen. will. Rabbiner Arik Ascherman aus Jerusa- Die Gäste kamen aus den Niederlanden, Nor- lem, der auch Sprecher der „Rabbis for Hu- Laufende T’filla und Kulturprogramm wegen, Polen, Russland, der Schweiz und man Rights“ ist, sprach von der Notwendig- Zur Tradition geworden ist bei den Europäi- Israel wie auch aus verschiedenen deut- keit einer „Meta-Halacha“, die allgemeine schen Schabbatot die „laufende T’filla“ – ein schen Städten. Standards der Zusammenarbeit zwischen Spaziergang am Schabbatmorgen, bei dem Im Mittelpunkt der Diskussionen stand orthodoxen, liberalen und säkularen Juden die Gebete an jüdischen Orten in Frankfurt, die Frage nach den Möglichkeiten und der festlegt. etwa am Börneplatz oder in der Ruine der Bedeutung einer „liberalen Halacha“. Rabbiner Tom Kucera von der liberalen einstigen Synagoge von Samson Raphael In Anlehnung an die Auslegung des Wo- Gemeinde München sprach in Anlehnung Hirsch, gesprochen werden. Das Kulturpro- chenabschnitts „Emor“ durch Rabbinerin an einen Midrasch, wonach die Werke des gramm an Mozaei Schabbat mit den „Scha- Elisa Klapheck wurde über das heutige Ver- Menschen schöner als die von Gott sind, lom Singers“ und „Jospels“ (jüdische Gos- Fahnenschwingen macht Spaß. ständnis der halachischen Maßstäbe disku- über die Möglichkeiten einer „ökologischen pels), dargeboten von Sharon Alexander tiert. Sind die Rituale heute noch zeitgemäß, Halacha“. aus Basel, war ein weiterer Höhepunkt. Israel-Tag oder geht es eher um eine „ethische Hala- Die in Oslo amtierende Rabbinerin Lynn Der Europäische Schabbat ist ein infor- cha“, die auch Orientierung auf säkularen Feinberg plädierte für einen Paradigmen- melles Treffen von religiös interessierten, Am 14. Mai war es wieder so weit: Die Initiativen „I like Israel“, „My Israel“ und „Akim Deutsch- Feldern bietet? wechsel, der die spaltenden Attribute „ortho- ideologisch jedoch nicht festgelegten Jüdin- land“ luden zum alljährlichen Israel-Tag ein, der dieses Jahr auf dem Börsenplatz stattfand. dox“ und „liberal“ hinter sich lässt. Rabbi- nen und Juden, das alle zwei Jahre stattfin- Welche Halacha? nerin Tanya Segal von Beit Kraków und det. Gemeinsam sollen Aspekte des wieder Der Amsterdamer Sozialphilosoph Robin Rabbinerin Elena Rubinstein aus St. Peters- entstehenden liberal-jüdischen Lebens in Breite Unterstützung deutschen Staatsräson. Der Schirmherr der Brouwer gab das Phänomen der weltweit burg berichteten über die Erneuerung des Europa diskutiert werden. Wie jedes Jahr hatten zahlreiche Organisa- Veranstaltung, Zentralratspräsident Dr. Die- tionen Informationsstände aufgestellt, dar- ter Graumann, betonte in seinem Grußwort unter die Initiative „Honestly Concerned“, den Einklang der jüdischen Gemeinschaft die den Tag mit veranstaltete. Makkabi und in Deutschland mit Israel und wandte sich WIZO Frankfurt, die Deutsch-Israelische an alle, die mit einer einseitigen Kritik das

ZWST: Selbstverständlich mittendrin Willeke Gesellschaft, die B’nai B’rith Schönstädt- Existenzrecht Israels bedrohen. Auch der Loge und die Jüdische Gemeinde Frankfurt neue israelische Botschafter, Yakov Hadas-

Tamara gehörten mit zu den Unterstützern. Handelsman, der sich gerade zu Gesprächen V.l.n.r. Der neue israelische Botschafter, Yakov Hadas-­ Gleich zu Beginn richtete Stadtkämme- in Frankfurt aufhielt, stattete dem Israel-Tag Han­dels­­man, Sacha Stawski von Honestly Concerned und Foto: der Präsident des Zentralrats der Junden in Deutschland, rer Uwe Becker ein Grußwort der Oberbür- einen Besuch ab. Dr. Dieter Graumann germeisterin Petra Roth an die Besucher des Israel-Tages und betonte die Verbundenheit Fahnen und Falafel lassen. Dazu beigetragen haben Roman Ku- Frankfurts mit seiner Partnerstadt Tel Aviv. Bei herrlichem Sonnenschein und bei le- perschmidt mit seiner Band, die Tanzgruppe Die Freundschaft und die Verantwortung ckeren israelischen Spezialitäten haben es „Yovel“, die Hüpfburg für die Kinder und für den Staat Israel gehören für Becker zur sich die Besucher des Israel-Tages gutgehen natürlich das gemeinsame Hora-Tanzen. Ein Gruppenbild mit den Verantwortlichen und den Bewohnern. V.l.n.r.: Pinchas Kranitz vom Internationalen Bund, Mikhail Lubkov, Bewohner, Benjamin Bloch und Abi Lehrer von der ZWST, Lubova Gringlasa, Bewohnerin, Dr. Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Maxim Goncharov, Bewohner.

Bereits am 22. März wurde im Henry und Emma Budge-Heim das Bringschuld Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim Projekt „Betreutes Wohnen für jüdische Menschen mit Behinde- Zentralratspräsident Dr. Dieter Graumann wies darauf hin, dass der rung“ vorgestellt. Entstanden ist es in Zusammenarbeit der Zentral­ moralische Wert einer Gesellschaft daran gemessen werde, wie sie Ehrung für Noemi Staszewski

wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland mit der Behinderten- mit ihren Schwächsten umgehe. Er freute sich, dass es gelungen sei, Maimon-Levi hilfe des Internationalen Bundes, mit der Jüdischen Gemeinde mit diesem Projekt ein über viele Jahre tabuisiertes Thema aufzu- Für ihr langjähriges Engagement für die Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappen-

Frankfurt und mit der Aktion Mensch. greifen. Es war ein hartes Stück Arbeit, betonte Benjamin Bloch, heim in Neu Isenburg erhielten Noemi Staszewski, Mitglied unserer Gemeinde, und die Cornelia

Lei­ter der ZWST, die Eltern der ersten drei Bewohner davon zu Historikerin Heidi Fogel die Hugenottenmedaille der Stadt Neu Isenburg. Seit vielen Foto: Inklusion überzeugen, ihre lange erwachsenen Kinder der Obhut der Budge- Jahren organisieren sie das Programm und machten damit die Seminar- und Gedenk- Sozialdezernentin Prof. Danie­la Birkenfeld betonte vor allem die Stiftung zu überlassen. Zu groß war die Mauer der Scham und des stätte weit über die Grenzen der Stadt Neu Isenburg bekannt, betonte Bürgermeister Tatsache, dass hier behinderte Menschen nicht am Rande der Schweigens. Michael, Maxim und Luba, alle Mitte dreißig bis En- Herbert Hunkel bei der Preisübergabe. 1996 wurde die Seminar- und Gedenkstätte ­Gesellschaft, sondern mitten unter uns leben. Im pädagogischen de vierzig, sind die ersten Bewohner des Projekts. Wir wünschen Bertha Pappenheim in der Zeppelinstraße eröffnet. Bis 1942 befand sich dort das Heim Die Preisübergabe im Neu Isenburger Rathaus. und politischen Fachjargon nennt man diesen Ansatz „Inklusion“. ihnen viel Freude in dieser neuen Lebenssituation. für entwurzelte jüdische Mädchen und ledige Mütter, das auf Initiative der Frauen- V.l.n.r. Stadtverordnetenvorsteher Rolf Krumbiegel, Noemi Staszewski, Heidi Fogel, Bürgermeister von rechtlerin Bertha Pappenheim 1907 errichtet wurde. Neu-Isenburg, Herbert Hunkel

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 46 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 47 Gedenkveranstaltung Es ist uns nicht egal, wenn ein Kind hungert! Jedes dritte Kind in Israel leidet Hunger. Meir Panim hilft bedürftigen Kindern durch Ein Erneuerer der Pädagogik und das Projekt kostenlose Schulspeisung. Wir bieten alle Formen der Bitte unterstützen Sie des Jugendstrafrechts unsere Arbeit durch medizinischen Hilfe sowie eine Spende. Zu einer Festveranstaltung anlässlich des 100. Geburtstages von Prof. Dr. Berthold Simonsohn lud Sozialbank am 24. April 2012 das Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität ein. häusliche Pflege und Konto 9430 900 hausw irtschaftliche Versorgung. BLZ 251 205 10 meirpanim.de Zahlreiche Studenten und Weggefährten führung der entsprechende Lehrstuhl an der des promovierten Juristen und späteren So- Frankfurter Universität eingerichtet. zialpädagogen gedachten ihres Lehrers und Wilma Aden-Grossmann war seinerzeit Prof. Dr. Berthold Simonsohn Privatbesitz Unsere Adresse: Vorbilds, der die Pädagogik und das Jugend- Simonsohns Assistentin an diesem Lehrstuhl. (24. April 1912 Bernburg, Saale bis 8. Januar 1978 Foto: Telemannstraße 12 strafrecht der sechziger und siebziger Jahre Die herausragende Leistung von Berthold Frankfurt/M) Es ist uns nicht egal, grundlegend reformiert und damit beide Simonsohn sah sie darin, dass er die Verfeh- 60323 Frankfurt-Westend Disziplinen aus dem ideologischen Dunst- lungen von Jugendlichen in einen gesell- Tel. 069 - 97 39 11 68 wenn ein Kind hungert! kreis der NS-Zeit herausgeführt hat. schaftlichen Kontext eingebettet sah, einer Mobil 0179 - 69107 77 und 0176 - 20 05 71 01 Jedes dritte Kind in Israel leidet Hunger. Liest man heute die Schriften von Bert- Gesellschaft, die immer höher industriali- hold Simonsohn, die aus Anlass der Fest- siert zunehmend von Bindungslosigkeit und Meir Panim hilft diesen bedürftigen veranstaltung neu herausgebracht wurden, fehlenden allgemein gültigen Wertvorstel- dividuums setzt, fiel Ende der sechziger Ihre Ansprechpartner Kindern durch unser Projekt wird deutlich: Die Sachargumente haben an lungen geprägt ist. Jahre auf einen mehr als fruchtbaren Bo- kostenlose Schulspeisung. Inhaber: Stanislav Levin Aktualität nichts verloren. Hierin lagen für Berthold Simonsohn die den. Die Revolten der 68er Jahre waren in Pflegedienstleiterin: Dina Louriea Bitte unterstützen Sie unsere Ursachen für Gewalt und Jugendkriminali- vollem Gang, und die Regierungszeit Willy Arbeit mit einer Spende. Sonderpädagogik als neuer tät. Seine Antwort darauf war – neben der Brandts öffnete die Türen für vielfältige Sozialbank Studiengang Reform des Jugendstrafrechts – eine Sozial- Verän­derungen. Seitdem ist eine Generation Konto 9430 900 Für den Pädagogen Micha Brumlik reprä- pädagogik, die den Jugendlichen eine Le- von Sozialpädagogen herangewachsen, die BLZ 251 205 10 Danke! meirpanim.de sentiert der 1912 in Bernburg an der Saale bensperspektive bot. das Erziehungswesen in Deutschland nach- geborene Berthold Simonsohn den Typus Helmut Reiser, Emeritus an der Univer- haltig verändert hat. des Intellektuellen, der, ähnlich wie Theo- sität Hannover, zeichnete den nachhaltigen seit 1976 dor W. Adorno, Max Horkheimer oder Ale- Einfluss Berthold Simonsohns auf die Ent- Berthold Simonsohn-Schule xander und Margarethe Mitscherlich, die wicklung der Sonderpädagogik in Deutsch- Eine der Einrichtungen, die in Frankfurt Reformen in der westdeutschen Gesellschaft land nach – eine Tatsache, die heute kaum heute noch an den Reformer erinnert, ist Die internationale jüdische Michael Windolf EHE-PARTNER-VERMITTLUNG nachhaltig beförderte. Für Berthold Simon- bekannt ist, und rekonstruierte die Entste- die 1992 gegründete Berthold Simonsohn- Augenoptikermeister sohn waren es die Rechtswissenschaften, in hung der neuen Studienrichtung an den Schule mit dem Zentrum für Erziehungs­ denen er das Jugendstrafrecht reformierte, deutschen Universitäten. hilfe (ZfE). Es handelt sich um ein Koope- WEBER José und die Erziehungswissenschaften, in denen Simonsohns Ansatz einer in der Psycho- rationsprojekt von Jugendhilfe und Schule, Eckenheimer Landstr. 135 · D-60318 Frankfurt a. M. Grüneburgweg 19 (Nähe Eschersheimer Landstraße) er die Fachrichtung der Sonderpädagogik analyse verankerten Reformpädagogik, die an dem das Staatliche Schulamt, das Ju- Tel: 069-597 34 57 oder 0172 - 671 49 40 Fax: 069 - 55 75 95 60322 Frankfurt am Main begründete. 1970 wurde unter seiner Feder- auf die Entwicklungsmöglichkeiten des In- gend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt E-Mail: [email protected] Telefon: (069) 7 24 02 87 Internet: www.simantov.de und die Kommunale Kinder-, Jugend- und www.optik-windolf.de Familienhilfe beteiligt sind. Hier wird ein FR_Anz2012_365Tage_100x065_dkl:Layout 1 06.12 komplexes Angebot der Jugendhilfe zur Ver- fügung gestellt.

Schommer Wie fortschrittlich und heute noch aktu- ell das Denken und Wirken Berthold Simon- David sohns ist, das wurde auch seiner Witwe, Franz Richter GmbH Foto: CLOCK-SHOP Documentenmanagement Trude Simonsohn, an diesem Abend noch

Kleinkopie Farbe · Kleinkopie s/w einmal vor Augen geführt. Sie dankte den Farbplots Familie Feiwel Szlomowicz Großkopie Farbe · Großkopie s/w Veranstaltern für diese bewegende Veran- Digitalisierung von Papiervorlagen/Scan staltung und freute sich, so viele Weggefähr- Datenarchivierung 365 Tage im Jahr für Sie da Töngesgasse 46 Digitaldruck · Offsetdruck Weiterverarbeitung · Mailing/Lettershop ten aus früheren Zeiten wieder zu treffen. 60311 Frankfurt/M Tel.: 0 69 / 23 13 16 Die Broschüre mit den Redebeiträgen ist im In- Mendelssohnstraße 75–77 Fax: 0 69 / 23 60 89 60325 Frankfurt ternet unter www.bertholdsimonsohn.wordpress. Telefon 069-794099-0 [email protected] Telefax 069-777056 com abrufbar oder kann für 10,– Euro unter E-Mail [email protected] www.franz-richter.de [email protected] bestellt werden. Wir reparieren Uhren aller Fabrikate in unserer Werkstatt. V.l.n.r. Trude Simonsohn mit ihrem Sohn Dr. Michael Simonsohn und dessen Frau, Beate Simonsohn

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 48 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 49 Simches Simches

Bat Mizwa Lott Bar Mizwa Simon hochzeit Berman Tesler Am 25. Februar 2012, 2. Adar 5772 feierte Cori, Tochter unseres Am Schabbat, dem 10. März 2012, 16. Adar 5772, Parschat Ki Bereits zwei Tage zuvor, wurde am 15. März 2012, 21. Adar 5772, Am 24. März 2012, 1. Nissan 5772, wurden Judith Berman aus Gemeindemitgliedes Liza Lott und Werner Lott, im Restaurant Tissa, feierte David, Sohn unseres Gemeindemitgliedes Raquel im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum Shaloms Bar Mizwa gefeiert. Gießen und Ron Tesler aus Frankfurt Im Frankfurter Hotel „Mar- „Blau-Gelb“ ihre Bat Mizwa. Für die vielen anwesenden Kinder Erdtman-Simon und Dirk Simon seine Bar Mizwa in der Synago- Das Motto „Tefilin“ zog sich kontinuierlich durch das ganze Pro - riott“ getraut. Im Foyer vor dem großen Festsaal vollzog Rab- gab es tolle Aktionen. So veranstalteten alle zusammen einen ge Baumweg. Zur großen Freude seiner Eltern und aller Anwe- gramm, ob auf der Einladung, der Tischdekoration oder als biner Mendel Gurewitz in feierlicher Weise die Trauung unter Trommelwirbel. Beim Sturm mit schwarzen Flaggen auf die Büh- senden meisterte David die lange Parascha mit Bravour. Reli- verlockende Süßigkeiten auf den Tischen im Foyer: Gebetskap - der Chuppa. Rabbiner Gurewitz wurde dabei von Beni Pollak ne war dann durch Schwarzlicht nur noch die Zahl Zwölf zu gionslehrer Ilja Levkovitch hatte ihn sehr gut vorbereitet, die seln aus Schokolade in einer ganz echt aussehenden Hülle. Der auf sehr fröhliche Weise unterstützt. Die Shewa Brachot wurden sehen. Die Sängerin Carlotta Truman gab ein umjubeltes Kon- Zuhörer lauschten in atemloser Stille. Beim anschließenden Kid- Einzug des Bar Mizwa auf den Schultern seiner Freunde, mit von Verwandten und Freunden des Brautpaares gesungen. zert, und DJ Ilya Dabusch legte super auf, es wurde ebenso dusch, zu dem die Familie eingeladen hatte, hielt David eine Fackeln in den Händen war fulminant. Ein fröhlicher Niggun Hora getanzt wie Hip Hop. Die Kindershow, an der viele Mit- beeindruckende Rede, in der er ausführlich auf den Wochen- wurde vor der glänzenden Rede von Shalom gespielt, während Die Hochzeit wurde anschließend im großen Ballsaal gefeiert. schüler von Cori aus der Ziehenschule teilnahmen, war lustig, abschnitt einging. auf der großen Leinwand im Hintergrund alles über das Legen Schon beim Einzug des Brautpaares, das mit lautem Jubel emp- locker und sehr cool. und die Herstellung der Tefilin zu sehen war. Shalom zitierte in fangen wurde, wurde Hora getanzt. Der Pianist Wolfgang Choi Das Frankfurter Filmmuseum wurde zur Kulisse für Davids Bar seiner Rede den Rambam, er sprach über die Bedeutung des sorgte während des Empfangs und beim Dinner für perlende, Herzlichen Glückwunsch an Cori zur Bat Mizwa, auch an ihren Mizwa Party. Auf drei Ebenen wurde getanzt und gefeiert. Tefilinlegens, der Mizwot und die Freude des Thoralernens. Ein ruhigere Töne, während es die King Kamehameha Band und Bruder Dylan und ihre Eltern. Gratulation den beiden Groß­ Schon beim Empfang wurde Hora getanzt, die vielen Jugend- besonderer Höhepunkt der Feier war der Auftritt von zwei Chas- der Sänger Zion von „Festival“ anschließend krachen ließen. müttern, Helga Lott und Chaja Gerassi aus Israel, und der lichen sorgten für eine phantastische Stimmung, mit viel Tanz sidim „The twins from France“, die sich als Welt ­klasse-Akrobaten Für das Brautpaar und die Gäste gab es viele Überraschungen, ganzen Familie. Mazal Tow! und guter Laune. Dazu hatte Roman Kuperschmidt mit seiner entpuppten und das Publikum immer wieder zu Beifallsstürmen einer der Höhepunkte war der Film, den die Freunde über das Band beigetragen. David führte in seiner rührenden Rede aus, hinrissen. Die vielen Cousins und Cousinen hatten einen entzü - Brauipaar produziert hatten, ganz im Stil von „The Artist“, in dass dies seit 90 Jahren die erste Bar Mizwa in der Familie Erdt- ckenden Film über den Bar Mizwa-Jungen gedreht. Von der Schwarz-Weiß. Die „Photo Booth“, bei der man sich in allen man war. großen Familie waren Gäste aus ganz Europa, Amerika und möglichen Verkleidungen fotografieren lassen konnte, war der Israel gekommen. Renner bei den Gästen. Bei einer grandiosen Stimmung wurde Wir gratulieren David herzlich zur Bar Mizwa, auch seinem Bru­ bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. der Levi und seinen Eltern. Glückwünsche den Großmüttern Wir gratulieren Shalom herzlich zu seiner Bar Mizwa, auch sei ­ Brith Mila Rozenberg Anneliese Erdtman aus Berlin, Christa Simon aus Wächters­ nen Geschwistern Srulik, Schmulik und Sara, und seinen Eltern. Der Aufruf des Bräutigams zur Thora war am 17. März 2012, 23. Am 2. März 2012, 8. Adar 5772, wurde in Tel Aviv die Brith Mila bach und der ganzen Familie. Mazal Tow! Der ganzen Familie Mazal Tow! Adar 5772 Parschat Wajakhel-Pekudej, in der Synagoge in Bad von Ariel, Sohn von Dalia und Doron Rozenberg, gefeiert. Die Nauheim erfolgt. Nach dem Schabattg’ttesdienst waren alle Feier fand in der „Gallery Palace“ in Tel Aviv statt, ausführender Gäste und Mitbeter zum festlichen Kiddusch eingeladen. Mohel war Mohel Elijahu Natav. Sandak des Kindes ist der ­Onkel David Rabisada. Bei einem fröhlichen Mittagessen mit Musik Wir gratulieren dem Brautpaar Judith und Ron Tesler sehr herz­ und Tanz feierte die ganze Familie das freudige Ereignis. lich zur Hochzeit und wünschen ihnen alles Gute für die ge­ meinsame Zukunft. Glückwünsche an die Eltern der Braut, Herzlichen Glückwunsch dem kleinen Ariel und seinen Eltern. Bar Mizwa Gurewitch Brith M ila Goldenberg Patricia und Wolf Berman aus Gießen, an die Großmutter der Gratulation der Großmutter Orit Rabisada in Israel und den Am Schabbat, dem 17. März 2012, 23. Adar 5772, Parschat Am 19. März 20012, 25. Adar 5772, wurde die Brith Mila von Braut und an die Eltern des Bräutigams, Brenda und Michael Großeltern Esther und Abraham Rozenberg aus Frankfurt, lang­ Wajakhel-Pekudej, wurde in der Westend-Synagoge die Bar Samuel Mordechai, Sohn von Melanie und Viktor Goldenberg, Tesler, langjährige Mitglieder unserer Gemeinde. Der ganzen jährige Mitglieder unserer Gemeinde. Der ganzen Familie: Mizwa von Shalom, Sohn unserer Gemeindemitglieder Rabbiner gefeiert. Im Hotel „Residenz“ in Karlsruhe vollzog Mohel Raw Familie: Mazal Tow! Mazal Tow! Zalman und Chana Gurewitch gefeiert. Die Jeschiwa Bachurim Reuwen Unger die Beschneidungszeremonie. Sandak ist der und sein Vater hatten Shalom bestens vorbereitet. Zunächst Urgroßvater des Jungen, Simon Katz aus Frankfurt. Familie und sang sein Bruder Srulik die Smirot, danach sehr schön und laut Freunde feierten die Simche mit einem festlichen Buffet. Shalom die Parascha Wajakhel, und da es sich um eine dop- pelte Parascha handelte, sang sein Bruder Schmulik die Para- Herzliche Glückwünsche dem kleinen Samuel Mordechai und scha Pekudej. Den Maftir trug Rabbiner Zalman Gurewitch vor, seinen Eltern. Gratulation den Großeltern Vivian und Leibi Katz Bitte melden Sie Ihre Simches recht­zeitig und die darauf folgende Haftara, wieder schön gesungen, der aus Frankfurt und Alexandra und Jacob Goldenberg aus Karls ­ bei Esther Ellrodt-Freiman Bar Mizwa Shalom. Das war ein ganz besonderes Erlebnis für ruhe, besondere Glückwünsche den Urgroßeltern Ida und Tel.: 069 / 5 48 77 18 • Fax: 069 / 95 41 79 87 E-Mail: [email protected] alle Gäste und Mitpallelim. Im Anschluss waren alle Gäste und Simon Katz und der Urgroßmutter Ingrid Brandt, alle langjäh ­ Mitbeter zu einem festlichen Kiddusch eingeladen. rige Mitglieder unserer Gemeinde. Der ganzen Familie wün ­ Ihre Fotos senden Sie bitte an: [email protected] schen wir Mazal Tow!

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 50 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 51 Simches Simches

Bar Mizwa Taskar Bar Mizwa Oberhand Bat Mizwa Meyer Am Schabbat, dem 24. März 2012, 1. Nissan 5772, Parschat Am Schabbat, dem 31. März 2012, 8. Nissan 5772, Parschat Zaw, In Israel wurde am 4. April 2012, 12. Nissan 5772, die Bat Mizwa Herzliche Glückwünsche an Maya zur Bat Mizwa,Glückwünsche Wajikra, Rosch Chodesch Nissan, feierte James Jakob, Sohn wurde in der Westend-Synagoge die Bar Mizwa von Sami, Sohn von Dana, Tochter unserer Gemeindemitglieder Maya und auch ihren Brüdern Jonathan und Nethanel und ihren Eltern. unserer Gemeindemitglieder Dr. Karin Kurz und Srulek Taskar unserer Gemeindemitglieder Ruth und Eran Oberhand, gefeiert. Ephraim Meyer, gefeiert. In Herzlia im „Casiopeia“ direkt am Gratulation der Großmutter Nehama Schiff in Israel, den Groß­ seine Bar Mizwa in der Westend-Synagoge. Mit seinem fehler- Religionslehrer Assaf Grünwald hatte Sami sehr gut vorbereitet, Strand, empfing Dana ihre Gäste, viele ihrer Freundinnen waren eltern Juliana und Niklos Grünstein in Schweden und der gan­ freien und schön gesungenen Vortrag begeisterte der von und mit seinem schön gesungenen Vortrag erfreute er seine aus Frankfurt zu ihrem Fest gekommen. Bei ihrem Einzug in den zen Familie. Mazal Tow! Rabbiner Shlomo Raskin bestens vorbereitete Bar Mizwa seine Familie und alle Anwesenden. Gemeinderabbiner Menachem Saal wurde sie von „Bodyguards“ begleitet, die dann mit den Familie, Gemeinderabbiner Menachem Halevi Klein und alle Halevi Klein sprach in sehr persönlicher Weise zu dem Bar Mizwa. Kindern tanzten. Ihre Rede hielt sie auf Deutsch und Iwrith, zur Anwesenden. Im Anschluss an den G’ttesdienst hatte die Fa- Anschließend hatte die Familie zu einem festlichen Kiddusch Freude ihrer Familie. Das ganze Fest war lustig und heiter, die milie alle Gäste und Mitpallelim zu einem festlichen Kiddusch eingeladen. Am selben Abend wurde im 25. Stockwerk des Freundinnen hatten für sie einen Video-Clip gedreht und tanz- eingeladen. „Holiday Inn“ hoch über den Dächern von Frankfurt die Bar ten, die ganze Familie sang für sie zu ihrer Überraschung ein Mizwa Party gefeiert. Das „Jiddisch Swing Orchestra“ aus Ber- Lied, ein DJ legte tolle Musik auf, und eine Breakdance Show Im Frankfurter Hotel „InterContinental“ wurde abends die Bar lin spielte klassische, moderne und jüdische Melodien, später war einer der vielen Höhepunkte bei Danas Fest. Namensgebung Grünwald Mizwa gefeiert. Das Motto des Abends war „James Bond“ und legte noch DJ Siwan auf, und alle tanzten. Sami trug seine Am Schabbat, dem 7. April 2012, 15. Nissan 5772, Schabbat entsprechend war der Festsaal in das „Casino Royale“ verwan- Dankesrede als Rap vor und bekam viel Beifall von den Gästen, Herzliche Glückwünsche zur Bat Mizwa an Dana, ihre Geschwis­ Pessach, erhielt die am 5. April 2012, 13. Nissan 5772 geborene delt worden. Die Familie hatte einen James- Bond-Film gedreht, die aus Israel, Amerika und Estland zu seinem Fest gekommen ter Tamar, Naomi und Ben, und an ihre Eltern. Gratulation dem Tochter unserer Gemeindemitglieder Michal und Assaf Grünwald in der James und seine Familie die Hauptdarsteller waren. Karin waren. Höhepunkt waren die Breakdancer, zu deren Show sich Großvater Yoel Dgani aus Israel, Lea Meyer und Wolfgang im Rahmen des Schabbatg’ttesdienstes den Namen Chana. Kurz begleitete ihre Tochter Stella am Klavier; sie hatte das Lied der Vater des Bar Mizwa, Sami und sein Bruder Leon gesellten Seev Meyer aus Frankfurt, Hanni Lenz und der ganzen Familie. Assaf Grünwald, Religionslehrer unserer Gemeinde, erfüllte die „Sex Bomb“ von Tom Jones auf James umgeschrieben. Stella und Erstaunliches vorführten. Die Freunde hatten einen Film mit Mazal Tow! Mizwa der Namensgebung im Gebetraum des Hotels Eden Park hatte für ihren Bruder mit ihrer Band „Queens7“ einen Auftritt Musik über Sami gedreht, der zum Teil auf Video und zum Teil in Bad Kissingen, wo er den Schabbatg’ttesdienst leitete. An- vorbereitet, und die Freunde erfreuten ihn mit einem Pot­pourri live zu sehen war, alles hatten sie selbst geschrieben und selbst schließend wurde mit einem fröhlichen Kiddusch gefeiert. aus modernen Hits. James’ fantastische Rede, und die Musik der einstudiert. Ein großer Applaus war die Belohnung. Band Airplay aus trugen zu einer Superstimmung bei. Wir gratulieren der kleinen Chana, ihrem Bruder Schlomo und Wir gratulieren Sami sehr herzlich zur Bar Mizwa, auch seinem ihren Eltern. Glückwünsche an die Großeltern Judith und Cha­ Wir gratulieren James sehr herzlich zur Bar Mizwa, auch seiner Bruder Leo und seinen Eltern. Glückwünsche den Großeltern, noch Grünwald in Bad Kissingen und Jaffa und Michael Trüger Schwester Stella und seinen Eltern. Gratulation den Großmüttern Beate und Harro Rosenblum aus Stuttgart und Cilla und Men­ Bat Mizwa Grünstein in Regensburg, an die Urgroßeltern Baruch und Jenny Hof­ Sofia Taskar aus Frankfurt, Annie Kurz aus Köln und der ganzen del Oberhand in Israel, der Urgroßmutter Safta Pola Segen in Am 20. April 2012, 28. Nissan 5772 feierte Maya, Tochter unserer mann in Israel und die ganze Familie. Mazal Tow! Familie. Mazal Tow! Israel und der ganzen Familie. Mazal Tow! Gemeindemitglieder Noga und Shaul Grünstein, Mitarbeiter des Rabbinats, ihre Bat Mizwa mit einem festlichen Kabbalat Schabbat im Restaurant Sohar’s im Ignatz Bubis-Gemeindezen- trum. Am wunderschön gedeckten Schabbattisch erläuterte Maya in einer beeindruckenden Rede die Parascha Schemini. FÜR HÖCHSTE ANSPRÜCHE Es ging um die Bedeutung der Zahl acht, die für sie persönlich eine besondere Bedeutung hat, und deren Stellenwert in der Willkommen Zuhause Kabbala. Ihre Mutter Noga ergänzte diese Ausführungen, und Wer seinen Stil lebt und das Besondere sucht, der fühlt sich bei LOREY Zuhause. der Vater sprach über die Stellen in der Thora, die die Opfe- Porzellan. rungen im Stiftszelt betreffen. Viele Kinder waren zu Mayas Fei- Soviel Schönes Manufakturen. er gekommen und feierten in heiterer und gelöster Stimmung Glas und Kristall. mit ihr ihren Bat Mizwa Kabbalat Schabbat. für Ihr Leben! Bestecke/Silber. Haushaltswaren. Am Schabbat, dem 21. April 2012, 29. Nissan 5772, Parschat Auf 5 NEU gestalteten Etagen: Lassen Sie sich inspirieren Elektro-Kleingeräte. Schemini, überreichte Gemeinderabbiner Menachem Halevi von der einzigartigen Auswahl renommierter Top-Marken. Wohnaccessoires. LOREY, eines der größten und führenden Fachgeschäfte Tischwäsche. Klein nach dem Schabbatg’ttesdienst in der Westend-Synagoge in Deutschland für Tischkultur, Haushaltswaren Bad-Accessoires. Maya ein Geschenk. Anschließend lud die Familie alle Gäste und Wohnambiente. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! KA-Interieur. und Mitpallelim zu einem festlichen Kiddusch ein.

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 52 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/12 Seite 53 Nachrichten Institutionen & Adressen Jüdische Gemeinde Neue Stolpersteine Arnsberger Verwaltung Herlich Direktor: Herr Stefan Szajak Westendstr. 43

Rafael Frühlingsfest Im Mai wurden weitere 87 neue Stolpersteine in Frankfurt verlegt. Wie jedes Jahr gedach- 60325 Frankfurt am Main te auch Eintracht Frankfurt wieder ihrer „ehemaligen“ Sportler. Am Sportleistungszentrum

Foto: Tel. 0 69 / 76 80 36-100 der Eintracht im Riederwald verlegte Gunter Demnig Stolpersteine für zwei Brüder; die Am 13. Juni luden das Nachbarschaftszentrum www.jg-ffm.de Fußballspieler waren und deportiert wurden. Der eine wurde ermordet, der andere überleb- Ost­end und das Internationale Familienzentrum Buchhaltung te Theresienstadt. Auch für weitere prominente Frankfurter, wie den Chemiker und Ehren- anlässlich von Lag Ba´Omer zu dem inzwischen Leiter: Herr Heinz Dorn Tel. 0 69 / 76 80 36-200 bürger von Frankfurt, Arthur von Weinberg, und die Opernsänger und Opernsängerinnen tradi­tionellen Arnsberger Frühlingsfest ein. Zahl- Richard Breitenfeld, Johanna Adler und Leonore Schwarz-Neumaier, sowie für ehemalige reiche Attraktionen für Kinder und Erwachsene und Sozialabteilung Schülerinnen der Schillerschule in Sachsenhausen und der Bettina-Schule im Westend sind die Einweihung eines neuen öffentlichen Bücher- Leiterin: Frau Dalia Wissgott-Moneta Tel. 0 69 / 76 80 36-300 diesmal Stolpersteine verlegt worden. Damit befinden sich inzwischen 616 Stolpersteine in schranks durch die Ortsvorsteherin Ricarda Köhler Fax 0 69 / 76 80 36-349 Frankfurt, von denen die meisten an jüdische Opfer, einige auch an verfolgte Kommunisten, standen auf dem Programm. Mit dabei waren auch Steuerabteilung Sozialdemokraten, Christen, Homosexuelle oder sogenannte Behinderte erinnern. Stolpersteine für ehemalige Sportler von Eintracht Frankfurt die Akrobatikgruppe des Jugendzentrums Amichai Leiter: Herr Dr. Tobias Müller sowie ein Infostand der Deutsch-Israelischen Gesell- Herlich Tel. 0 69 / 76 80 36-500

schaft. Das Arnsberger Frühlingsfest findet seit eini- Rafael Rabbinat gen Jahren in Erinnerung an unsere Gemeindemit- Herr Rabbiner Menachem Klein Foto: glieder Rosl und Paul Arnsberg sel. A. statt, die sich Tel.: 0 69 / 76 80 36-400 „Wir sind alle Frankfurter“ in vielfacher Weise für die Stadt Frankfurt und die Freuen sich über das gute Wetter und die vielen Besucher des Arnsberg- Kindergarten Westend / Jüdische Gemeinde verdient gemacht haben. Festes: Gemeindedirektor Stefan Szajak und die Vertreter der Deutsch- Krabbelstube Israelischen Gesellschaft. Leiterin: Frau Elvira Güver Vom 29. Mai bis zum 5. Juni kamen auf Einladung der Stadt Frank- Tel. 0 69 / 76 80 36-360 furt ehemalige Frankfurter und ihre Nachkommen zu Besuch in Kindergarten Röderbergweg Herlich die Stadt. Zum ersten Mal wurde das Programm auf die Kinder der Leiterin: Frau Shira Malloy Ehemaligen ausgeweitet. Zur Begrüßung wurden sie in die Alte Stilles Gedenken Röderbergweg 29 Rafael Oper zu einer Kaffeetafel eingeladen und von Bürgermeister Olaf 60314 Frankfurt Tel. 0 69 / 76 80 36 770 Foto: Cunitz und vom Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde, Har- Mit einer Kranzniederlegung und einem stillen Gedenken am Mahnmal der Paulskirche gedachte die Stadt ry Schnabel, begrüßt. Neben einem umfassenden Programm mit Frankfurt am Main am 8. Mai der Befreiung Deutschlands von der NS-Gewaltherrschaft am 8. Mai 1945. I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Besuch des Jüdischen Museums, der Besichtigung des Philanthro- Leitung: Frau Alexa Brum pins und des Alten Jüdischen Friedhofs, sowie Veranstaltungen des Herr Rafael Luwisch Instituts und der Jugendbegegnungsstätte Anne Frank Hebelstraße 15-19, 60318 Frankfurt hatten die Besucher auch die Möglichkeit, den Spuren der eigenen Ludwig-Börne- Neues Internetportal Tel. 0 69 / 42 72 89 – 800 Familien nachzugehen und an Gesprächen in Schulen teilzuneh- Hort men. Diese Teile des Programms wurden von dem Projekt „Jüdisches Preis 2012 Die Forschungsgruppe „Jüdische Pflegegeschichte“ Leiterin: Frau Elvira Güver Hebelstraße 15-19, 60318 Frankfurt Leben in Frankfurt“ angeboten und vermittelt. der Fachhochschule Frankfurt am Main stellte be- Tel. 01 71 / 70 38 438 In einer abschließenden Gesprächsrunde im Hotel berichteten Am 3. Juni erhielt Götz Aly reits im März die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit Jugendzentrum die Gäste dann, was ihre Recherchen erbracht hatten und über den mit 10.000 Euro dotierten der Öffentlichkeit vor. Das Internetportal enthält Leiter: Zvi Bebera ihre Begegnungen, bei denen viele neue Freundschaften entstan- Literaturpreis. In der Paulskir- Informationen zur Geschichte der jüdischen Kran- Savignystr. 66, 60325 Frankfurt den waren. Den Abschluss des Frankfurtbesuchs bildete, wie jedes che wurde der wegen seiner kenpflege in Frankfurt, porträtiert die Personen, Tel. 0 69 / 76 80 36-150 Die ehemaligen Frankfurter und ihre Angehörigen vor der Alten Oper. Jahr, ein Empfang des Magistrats im Kaisersaal des Römers. Thesen oft umstrittene Histo- die hier tätig waren, und bietet umfassendes Ma- Seniorenclub riker und Journalist dafür ge- terial zur weiteren Forschung. Leiterin: Frau Inna Dvorzhak Savignystr. 66, 60325 Frankfurt Götz Aly würdigt, auch unbequeme The- Näheres unter: oder bei Frau Inke Worgitzki, Tel. 0 69 / 76 80 36-160 men im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der Tel. 069-1533 2847 Geschichte des Nationalsozialismus aufzugreifen. Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde Seit 1993 verleiht die Ludwig-Börne-Stiftung den Leiter: Herr Leo Friedman Mauern abreißen – jüdisches Leben erhalten Preis jährlich an deutschsprachige Autoren, die im Bornheimer Landwehr 79 B

Women 60385 Frankfurt Bereich des Essays, der Kritik und der Reportage Tel. 0 69 / 40 56 00 Unter diesem Motto fand vom 29. April bis zum 1. Mai die 14. Europäische Konferenz des Inter- Hervorragendes geleistet haben. Damit erinnert sie Jewish Restaurant Sohar’s national Council of Jewish Women (ICJW) in Berlin statt. 150 Frauen aus 23 Ländern diskutierten of an den Frankfurter Schriftsteller, revo­lutionären Herr Sohar Gur im Großen Saal im Centrum Judaicum, wo sich einst die Frauenempore der Neuen Synagoge befand, Demokraten und politischen Journalisten Ludwig Savignystr. 66, 60325 Frankfurt

über die Erneuerung jüdischen Lebens. Diese Diskussion wurde durch die politischen und sozialen Council Börne (1786 – 1837). Tel. 0 69 / 75 23 41 Umbrüche 1989/90 vielerorts in Europa angestoßen. Es ging auch um die Herausforderungen, Friedhof denen sich jüdische Frauen im Zuge dieser Entwicklung stellen. Organisiert wurde die Tagung von Verwalter: Herr Majer Szanckower der Vorsitzenden des Jüdischen Frauenbundes, Cornelia Maimon-Levi, und der stellvertretenden International Eckenheimer Landstr. 238 Impressum 60320 Frankfurt Vorsitzenden, Aviva Goldschmidt, beide Mitglieder des Gemeinderats unserer Gemeinde, zusammen Foto: Herausgeber: Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R., Westendstraße 43, D-60325 Frankfurt am Main, Tel.: 0 69 / 76 80 36-0, Fax: 0 69 / 76 80 36 66, Tel. 0 69 / 76 80 36 790 Redaktionsleitung: Dr. Susanna Keval, Gestaltung/Produktion: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Autoren dieser Ausgabe: Amichai-Team, mit der europäischen Vorsitzenden des ICJW, Liliane Seidman. Sie stellten ein ambitioniertes Programm Alexa Brum, Inna Dvorzhak, Esther Ellrodt-Freiman, Leo Friedman, Dr. Dieter Graumann, Elvira Güver, Michelle Janis, Yaron Korn, Polina Lisserman, Shira Malloy, E-Mail: [email protected] zusammen zu Fragen der jüdischen Identität, der Bildung, der Migration und der Frauenrechte. Alon Meyer, Zoe Rosenfeld Aron Serota, Dalia Wissgott-Moneta, Yoel Ishay, Rivka Ziegler ­Fotos: Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde, Zvi Bebera, Rafael Herlich, Jüdisches Museum Frankfurt/M, Inna Dvorzhak, I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin, Steffen Kugler, Rafael Luwisch, Shira Malloy, Alon Meyer, Privatbesitz, Jüdische Volkshochschule Kristiiana Yehudah, Zenrralrat der Juden in Deutschland, Gewerbliche­ Anzeigenannahme:­ Tel.: 0 69/55 81 62; Feiertags-Grußanzeigen: Tel.: 0 69 /76 Leiter: Herr Roberto Fabian Westendstraße 43 www.juedischerfrauenbund.org Cornelia Maimon-Levi, Vorsitzende des 80 36-25; Druck: Adelmann GmbH, Frankfurt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Abdruck, auch Jüdischen Frauenbundes auszugsweise, nur mit Erlaubnis der Redaktion und des Herausgebers. Alle Rechte vorbehalten. 60325 Frankfurt Tel. 0 69 / 76 80 36-142 Frau Shkolnik

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