nr. 5 – aug/sep 2016 ecke köpenicker Seite 3: Ein Rückblick aufs Sommerfest Seite 4: Bezirk kontra WBM – Neubau auf der Seite 8: 10. und 11. September – Tag des offenen Denkmals Seite 10: Neues vom Runden Tisch

Ch. Eckelt Ch. Ch. Eckelt

Zeitung für das Sanierungsgebiet Nördliche . Erscheint achtmal im Jahr kostenlos. Herausgeber: Bezirksamt von , Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Stadtplanung Bilderrätsel: Gewinner gesucht! Kulinarisches, sondern hat durchaus auch einen politischen An- Termine spruch und bietet deshalb den Bürgern Gelegenheit, Raum und An- Betroffenenvertretung (BV) Bezirkspolitik und lass für viele bezirkspolitische Gespräche – nicht nur, weil die Berli- ­Nördliche Luisenstadt ner Wahlen bevorstehen und mehrere Parteien mit eigenen Info- Ständen vertreten waren. Die BV trifft sich an jedem dritten Dienstag im Kirschkernspucken Volker Hobrack, sowohl Mitglied des Bürgervereins als auch der Be- Monat (außer im August) um 18.30 Uhr im troffenenvertretung, nutzte die Gelegenheit, um auf dem Podium Stadtteilladen »dialog 101«, Köpenicker Stra- Beim diesjährigen Sommerfest des Bürger- Bezirkspolitiker zu aktuellen Themen zu befragen, die die Bürgerin- ße 101. Als Interessenvertretung der Bürger ist nen und Bürger im Gebiet beschäftigen. So gab Mittes Stadtrat für sie ein wichtiges Gremium im Sanierungsge- vereins Luisenstadt Soziales und Bürgerdienste, Stephan von Dassel, Auskunft zum Vor- biet. Die Sitzungen sind öffentlich. Die BV gehen gegen illegale Ferienwohnungen. Bezirksbürgermeister Chri- freut sich über neue Mitstreiter! stian Hanke äußerte sich zum Bevölkerungswachstum des Bezirks Bürgersprechstunde im und wie man darauf auch planerisch reagiert. So wird es notwendig ­Stadtteilladen Heiß war’s: Am Freitag, dem 24. Juni, kletterte das Außenthermome- sein, die Infrastruktur dem gestiegenen Bedarf anzupassen. Darum ter auf bis zu 36 Grad. Und schön war’s auch: das diesjährige Som- drehten sich auch etliche Gespräche am Rande: Schulstadträtin Sabi- Jeden Montag von 14 bis 18 Uhr steht das merfest des Bürgervereins Luisenstadt, das wie jedes Jahr auf dem ne Smentek, die das Fest ebenfalls besuchte, musste viele Fragen zu Koordinationsbüro KoSP als Gebietsbetreuer Michaelkirchplatz stattfand. Auch wenn – wegen der großen Hitze den Plänen für den Schulstandort Adalbertstraße beantworten. Auch des Sanierungsgebiets bei einer Bürger- und – wohl doch einige das Schwimmbad, den Badesee oder die eigenen das erst kürzlich bekannt gewordene Blockkonzept zur möglichen Akteurssprechstunde zur Verfügung, um Fra- vier Wände vorzogen, waren dennoch viele gekommen, um sich das Verdichtung des Heinrich-Heine-Viertels wurde von Bürgern auf- gen rund um das Sanierungsgeschehen zu Bühnenprogramm anzuschauen, sich an zahlreichen Ständen oder merksam studiert und heiß diskutiert (siehe auch S. 4). beantworten. Zudem bearbeitet das Koordina- bei Gesprächen mit Bezirkspolitikern zu informieren oder einfach tionsbüro sämtliche Nutzungsanfragen für den

Ch. Eckelt Ch. bei Kaffee und Kuchen, kalten Getränken und Bratwurst zusammen- Gewünscht hätte man sich schon, dass sich noch mehr der zahlrei- Stadtteilladen. Informationen erhalten Sie auf zusitzen und zu plaudern. chen Akteure im Gebiet am Fest beteiligen. Man vermisste beispiels- der Website www.luisenstadt-mitte.de Der Fotograf Klaus Bädicker, der seit vielen Jahren die baulichen Ver- weise Initiativen wie den Spreeacker e.V., die Spreefeld eG, die Bero- Welche Ecke? Runder Tisch Köpenicker änderungen in Mitte dokumentiert, zeigte eine kleine Fotoausstel- lina-Genossenschaft oder die WBM als wesentliche Eigentümer im lung an der Wäscheleine, Kinder und Erwachsene amüsierten sich Gebiet, auch Vertreter des Märkischen Museums mit seinen interes- Sicher kennen Sie sich in Ihrem Kiez gut aus und wissen, wo dieses Foto aufgenommen wurde! Nächster Termin: Dienstag, 13. September, beim Kirschkernweitspuckwettbewerb. Beim Bilderrätsel »Kennen santen Vorhaben und Aktivitäten wären hier gewiss vielen Neugieri- Wer weiß, wo sich dieser Ort befindet, schicke die Lösung bitte mit genauer Absenderadresse an 11–13 Uhr, Stadtteilladen ­»dialog 101« Sie die Luisenstadt?« konnte man sein Kiezwissen testen und tolle gen begegnet. die Redaktion: »Ecke Köpenicker«, c/o Ulrike Steglich, Elisabethkirchstraße 21, 10115 Berlin, Bücher gewinnen, die alevitische Gemeinde, die Musikschule des Be- Dennoch: die Mischung war bunt. Junge und Alte, Familien mit Kin- oder per Mail an [email protected]. Unter den Beteiligten verlosen wir einen 20-Euro- zirks Mitte und Jugendliche des Betreuten Wohnens bei der Caritas dern, Menschen mit und ohne Handicaps, Luisenstädter von Kreuz- Büchergutschein der Buchhandlung im »Aufbau-Haus« am Moritzplatz. Einsendeschluss ist Die nächste »Ecke Köpenicker« steuerten musikalische Darbietungen bei, Polizisten vom Abschnitt berger und von Mitte-Seite waren gekommen. Und auch die Club­ Montag, der 19. September. Unser letztes Bilderrätsel zeigte eine Toreinfahrt in der Rungestraße erscheint nach der Sommerpause Ende 32 gaben Tipps zur Prävention u.a. von Fahrraddiebstählen. Das Ko- szene war vertreten: Dimitri Hegemann, Betreiber des Technoclubs 10, neben der ehemaligen Botschaft der Türkei. Gewinner ist Monika Garrecht – herzlichen ­September. Redak­tionsschluss ist Freitag, der ordinationsbüro KoSP als Gebietsbetreuer und die Betroffenenvertre- »Tresor« im Heizkraftwerk an der Köpenicker war da, hielt sich lange Glückwunsch! Der Preis wird Ihnen per Post zugesandt. 16. September. tung informierten über Planungen und aktuelle Themen im Sanie- am Stand des KoSP und der Betroffenenvertretung auf und legte am Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern rungsgebiet Nördliche Luisenstadt, die Stelltafeln zogen viele inter- Ende noch prima Musik vom Band auf. Neben dem bejubelten Auf- einen schönen Sommer! essierte Bürgern an, die auch das Gespräch suchten. Ein Pony war zu tritt von Toni, der mit dem Charisma eines Rockstars seine Songs Modellprojekt: Stadtteilkoordination in Mitte beim jeweiligen Träger fest angestellt. In der Alle bisher erschienenen Ausgaben sind als Besuch und holte sich jede Menge Streicheleinheiten und kindliche schmetterte (siehe Foto), gehörte es zu den schönsten Szenen des Im Bezirk Mitte gibt es seit Kurzem für jede Nördlichen Luisenstadt ist es der Verein PDF abrufbar auf der ­Website www.luisen- Bewunderung ab. Architekturinteressierte waren zu Führungen Festes, wie die Kids vom CaritasWohnen selig zu Songs von Billy Idol Bezirksregion eine intermediäre Stadtteilkoor- KREATIVHAUS, Ansprechpartnerin ist Sylvia stadt-mitte.de sowie auf der Website des Bür- durch die Annenkirche und das Tauthaus eingeladen. und Iggy Pop tanzten und Hegemann vergnügt die Regler bediente. dination, die als Anlaufstelle für alle Bürgerin- Euler. Sie hält auch jeden Mittwoch im Stadt- gervereins Luisenstadt: www.buergerverein- Tolles Fest. us nen und Bürger dient. Die Mitarbeiter stehen teilladen eine offene Sprechstunde ab (s.u.). luisenstadt.de Das Fest wurde vom Bürgerverein Luisenstadt zusammen mit der als Ansprechpartner bei allen aktuellen The- Kontakt: Sylvia Euler, KREATIVHAUS e.V., örtlichen CaritasWohnen, dem Pflegewerk Senioren Centrum (Slo- men, Problemen und Anliegen der Bevölke- Fischerinsel 3, 10179 Berlin, Telefon 238 09 13, gan auf einem Werbeflyer: »Lernen Sie uns kennen, bevor Sie uns rung zur Verfügung und fungieren als Brücke Mobil 0176-21 88 35 54, E-Mail: stadtteilkoor- Impressum brauchen!«) und dem Tauthaus am Engeldamm organisiert. Und zur Verwaltung und in das Bezirksamt Mitte. [email protected] Herausgeber: Bezirksamt Mitte von Berlin, auch in diesem Jahr bot das Fest nicht nur Unterhaltung, Spiele und Neue Nachbarschaftsbörse Damit soll vor allem auch das Engagement Offene Sprechstunde: mittwochs 15–18 Uhr Stadtentwicklungsamt Die Luisenstadt verfügt seit einiger Zeit über eine Internet-Nachbar- von Bürgern und Initiativen stärker unter- im Stadtteilladen »dialog 101«, Köpenicker Redaktion: Christof Schaffelder, schaftsplattform. Ziel ist es, Kontakte in der Nachbarschaft zu fördern stützt werden, die ihr Umfeld in vielerlei Hin- Straße 101 Ulrike Steglich und besser zu vernetzen. Die Plattform dient dabei als Informations-, sicht besser gestalten möchten. Die Stadtteil­ Redaktionsadresse: »Ecke Köpenicker«, Tausch-, Sharing- und Unterstützungsbörse. koordinatorInnen helfen bei der Vernetzung Nachtrag c/o Ulrike Steglich, Elisabethkirchstraße 21, Unter www.nebenan.de kann man sich anmelden und dabei auch per- und unterstützen nachhaltige Projekte für die In unserer letzten Ausgabe ist uns bedauer­ 10115 Berlin, Tel (030) 28331 27, sönliche Interessengebiete angeben. Gefragt wird beispielsweise auch, Nachbarschaft. Dafür gibt es auch einen klei- licherweise ein Versäumnis unterlaufen. In [email protected] ob man bestimmte Dinge mit der Nachbarschaft teilen würde (z.B. nen Fördertopf: Aus der »Handkasse« können unserem Bericht über das diesjährige Moabi- Fotoredaktion: Fahrrad, Bücher, Leiter, Gerätschaften, WLAN) oder bestimmte Dienste Sachmittel bezuschusst werden, etwa zur ter Kunstfestival »Ortstermin« (Seite 8) be- Christoph Eckelt, [email protected] anbieten würde (Blumengießen, Babysitten, Tierbetreuung im Urlaub Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit von richteten wir über eine Installation im öffent- Entwurf und Gestaltung: o.ä. Umgekehrt kann man hier auch schnell und unkompliziert Hilfe Projekten, Künstlergagen oder Raummieten lichen Raum mit dem Titel »Stadt ohne Gren- capa, Anke Fesel, www.capadesign.de suchen. Solche und ähnliche Kiezbörsen werden erfolgreich auch in bei Veranstaltungen oder Kiezfesten oder auch zen I die zerronnene Stadt«, das die syrische Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, anderen Berliner Quartieren gepflegt. www.nebenan.de ist nichtkom- Material für Pflanzaktionen. Entsprechende Stadt Aleppo thematisiert. Leider vergaßen www.berliner-zeitungsdruck.de merziell und wird von Anwohnern betrieben, die den Wunsch hatten, Anträge sind direkt bei der jeweiligen Stadt- wir den Namen der Künstlerin zu erwähnen, V.i.S.d.P.: Ulrike Steglich zur besseren Vernetzung der Nachbarschaft beizutragen. us teilkoordination zu stellen. was hiermit nachgeholt sei: Urte Beyer ist die Für den Inhalt der Zeitung zeichnet nicht Die Stadtteilkoordination ist am Bezirksamt Urheberin des Kunstwerks. Wir bitten vielmals der Herausgeber, sondern die Redaktion

Mitte angedockt, die Mitarbeiter sind jedoch um ­Entschuldigung! verantwortlich. Eckelt Ch.

2 3 ung vor der bereits bestehenden Hochhauszeile entlang der Hein- Kommentar Abteilung der Bezirksverwaltung zu übernehmen. Dabei haben die rich-Heine-Straße, Nachverdichtung an der Annenstraße und zweier verschiedenen Meinungsforschungsinstitute große Differenzen in Hochhäuser am Michaelkirchplatz vor. Zu den bislang 1200 Be- ihren Umfrageergebnissen. So sieht Forsa die AfD im ganz Berlin bei Ch. Eckelt Ch. standswohnungen könnten so ca. 800 hinzukommen – was natürlich acht Prozent, Infratest dimap und INSA aber zwischen 13% und 15%. auch Konsequenzen für die Infrastruktur hätte. Insbesondere solche Das ist ziemlich genau der Unterschied zwischen einem Platz im Nachverdichtungen werden sehr kritisch gesehen, zumal das Block- Wählen gehen! Bezirksamt und keinem. konzept auch das Sanierungsgebiet berührt: Bei einer Realisierung Acht Prozent reichen ziemlich sicher nicht, bei 12 bis 13 Prozent wäre nämlich auch das Sanierungsziel eines Grünzugs entlang der Schafft es die AfD ins Bezirksamt von Mitte? aber steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Sitz im Bezirksamt Michaelkirchstraße in Frage gestellt. deutlich. Bei der Wahl 2006 reichten dafür der Linken in Mitte 12,4 Die Betroffenenvertretung des Sanierungsgebiets Nördliche Luisen- Prozent oder sieben Mandate in der BVV. Nur wenn die Linke bei stadt hat das Konzept u.a. auf dem Sommerfest des Bürgervereins der Wahl im September mehr Stimmen als die AfD bekommt (das öffentlich gemacht und zur Diskussion gestellt. Sie kritisiert insbe- Zwei Wochen nach dem Ende der Sommerferien wählt Berlin. Am letzte Mal lag sie in der BVV-Wahl bei 10,6%, die Prognosen sagen sondere, dass das Blockkonzept vom Bezirksamt ohne vorherige In- 18. September wird nicht nur über die neue Zusammensetzung des jedoch berlinweit einen deutlichen Zuwachs voraus) und zusätzlich formation der Bürger beschlossen wurde, und fordert nun die Erar- Berliner Abgeordnetenhauses entschieden – auch die Bezirksparla- entweder die SPD oder die Grünen im Bezirk mehr als doppelt so beitung eines B-Plans mit umfassender Akteurs- und Bürgerbeteili- mente werden neu zusammengesetzt. Das Abgeordnetenhaus wählt stark wie die AfD wird, blieben die Rechtspopulisten im obersten gung. Zudem organisiert sie eine Bürgerversammlung zum Thema, anschließend die neue Landesregierung, und die Bezirksverordne- Bezirksgremium außen vor. Nach Forsa hätte wohl die SPD die grö- Senat plant Bürgerdialog zu der auch der zuständige Stadtrat für Stadtentwicklung eingeladen tenversammlung (BVV) entscheidet über die Zusammensetzung des ßeren Chancen, stärkste Partei in Mitte zu werden, nach Infratest ist. us Bezirksamtes, dem politischen Leitungsgremium aus Bezirksbürger- dimap und INSA die Grünen. Bei diesen liegen CDU, SPD und Grüne Bezirk lehnt WBM-Hochhausprojekt ­Fischerinsel ab meister und vier Bezirksstadträten. berlinweit ungefähr gleichauf um die 20-Prozent-Marke herum, Bürgerversammlung am 27.9., 18.30 Uhr, voraussichtlich im Stadtteil­ Welche Partei Anspruch auf wie viele Posten im Bezirksamt hat, Mitte wählt traditionell grüner als ganz Berlin, etwa durchschnitt- Die Bäume auf dem Grundstück sind längst gefällt, demnächst begin- laden »dialog 101« richtet sich nach den errungenen Mandaten in der BVV. Bei der letz- lich SPD und klar weniger CDU. nen archäologische Grabungen, bevor anschließend der Neubau be- ten Wahl bekamen die SPD in Mitte 18 Mandate, die Grünen 15, die Bis zur Wahl am 18. September wird natürlich noch einiges passie- ginnen soll. Doch überraschend hat der Bezirk Mitte nun das WBM- CDU 10, die Linken und die Piraten jeweils 6. Von den fünf Sitzen ren, was das Wahlergebnis beeinflussen wird. Doch angesichts des Vorhaben, ein zusätzliches Wohnhochhaus auf der Fischerinsel zu Suppe und Demokratie im Bezirksamt gingen jeweils zwei an die SPD und die Grünen, die kurzen Wahlkampfes, der wohl nur in den zwei Wochen nach den errichten, ablehnend beschieden. Das geplante 19-geschossige Hoch- CDU bekam einen, die anderen beiden Parteien gingen leer aus. Mit Schulferien so richtig Fahrt aufnehmen wird, steht eine schwache haus am Mühlendamm entspreche nicht der vorhandenen Struktur Der Verein »Detroit-Berlin-Connection« ruft das acht Mandaten in der BVV hätten die Piraten oder die Linken den Wahlbeteiligung zu befürchten. Bei der letzten Bezirkswahl lag sie auf der Fischerinsel mit sechs einzeln stehenden 21-geschossigen ­Nachbarschaftsprojekt »Berlin Soup« ins Leben Grünen den zweiten Stadtratsposten noch abjagen können. in Mitte nur knapp über 50%. Das nützt den Rechtspopulisten, denn Hochhäusern und passe sich nicht in das Gebiet ein, zudem sei das Dieses Mal gibt es eine große Unbekannte: die AfD. Den Rechtspo- Protestwähler lassen sich einfacher mobilisieren als solche, die ei- Gebäude mit 16,5 Metern zu tief. Aus Detroit, wo der »Tresor«-Betreiber Dimitri Hegemann etwas pulisten wird zugetraut, in vielen Bezirken das Anrecht auf einen gentlich gar nicht so unzufrieden sind. cs Erstaunlich ist der negative Bauvorbescheid des Bezirks deshalb, weil vom Berliner Erfolg des Techno zurückgeben will, hat er gleich eine Stadtratsposten zu erwerben und somit die Leitung über eine ganze die WBM-Planung das Ergebnis eines Wettbewerbs ist, bei dem auch neue Projektidee mitgebracht. Dort hatte Amy Kaherl die »Detroit der Bezirk in der Jury mitstimmte. Diese hatte sich im September Soup« gegründet, um einen kommunikativen Ort für die Nachbar- 2015 für den Entwurf des Architekturbüros DMSW entschieden, das schaft zu schaffen und kreative Projekte zu fördern. Diesem Beispiel nun realisiert werden sollte. Es sieht einen U-förmigen Komplex mit folgt nun die »Berlin Soup«, ein Vorhaben, das vom Verein »Detroit- achtgeschossigen Wohnhäusern vor, aus dem der 59 Meter hohe Berlin-Connection« (Viola Glock) organisiert wird. Bildecke Wohnturm aufragt. Insgesamt sollen 200 Wohnungen auf dem lan- Die Idee ist so einfach wie einleuchtend: Alle zwei Monate wird zum deseigenen Grundstück entstehen. öffentlichen Treffen im Kraftwerk eingeladen. Die Besucher zahlen Gegen das Projekt hatten etliche Anwohner protestiert, sie befürch- fünf Euro und bekommen dafür eine Suppe, Salat und Brot sowie ten die Verschattung bestehender Wohnungen durch das Hochhaus, eine Stimme, die sie am Ende für eines von vier präsentierten Projek- zudem fallen zahlreiche Parkplätze weg. ten abgeben können. Denn während der Veranstaltung können je- Die WBM hat nun bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung weils vier Akteure ihre Projektidee (z.B. aus den Gebieten Kunst, so- und Umwelt als zuständiger übergeordneter Behörde Widerspruch ziale Gerechtigkeit, urbane Landwirtschaft, Erziehung, Technologie) gegen den Bezirksbescheid eingelegt. Der Senat lässt keinen Zweifel vorstellen, sie haben dafür je vier Minuten Zeit und können vier Pu- daran, dass er das Bauvorhaben will, kündigte aber an, mit den An- blikumsfragen beantworten. Beim Essen können sich die Besucher wohnern in den Dialog treten und in den nächsten Monaten disku- darüber austauschen, welches Projekt aus ihrer Sicht am meisten der tieren zu wollen. Auch die WBM begrüßt den Bürgerdialog. us Nachbarschaft und der Stadt zugute kommt. Am Ende werden die Stimmzettel abgegeben, der Gewinner erhält die Einnahmen des Abends als Unterstützungskapital zur Realisierung des Projekts, auf Bürgerversammlung am 27.9. einem künftigen Berlin Soup Dinner berichten die Gewinner dann über den Fortschritt ihrer Vorhaben. Blockkonzept für Heinrich-Heine-Viertel sorgt für Die »Berlin Soup« ist also eine nicht kommerzielle, soziale Plattform ­Diskussionen und gleichzeitig ein demokratisches Experiment und eine Art »Crowd-Funding unplugged« sowie eine Chance, kreative Menschen Das erst kürzlich öffentlich bekannt gewordene Blockkonzept für das und die Nachbarschaft kennenzulernen und zu unterstützen. Die Heinrich-Heine-Viertel ruft bei Anwohnern auch Kritik hervor. Wie Treffen sind offen für alle. berichtet, hat das Bezirksamt das Blockkonzept im Frühjahr be- Ein erstes Treffen findet am Sonntag, dem 25.9. ab 17 Uhr im Kraft- schlossen, um mehr planerischen Einfluss und Steuerungsmöglich- werk Mitte, Köpenicker Straße 70 statt. us keiten bei künftigen Bauprojekten zu haben. Mit dem Konzept sollen Einzelvorhaben unterschiedlicher Grundstückseigentümer besser Infos unter: http://detroitsoup.com, www.detroitberlin.de, abgestimmt und mit Blick auf die öffentlichen Belange gesteuert www.happylocals.org werden. Geprüft wurden deshalb auch Nachverdichtungspotenziale Kontakt: [email protected] im Block. So sieht das Konzept u.a. die Möglichkeit einer Neubebau- Eckelt Ch.

4 5 Der professionelle Drogenhandel und die damit verbundene Krimi- Gewerberaum Präsenz zeigen nalität dagegen sind eine ganz andere Sache und keine Angelegen- heit für Sozialarbeiter. Die Polizei macht sich aber auch keine Illusio- ­wieder knapp Eckelt Ch. Die Drogendealerszene verunsichert nen darüber, dass sie mit ihren Einsätzen allein das Problem nicht lösen, sondern bestenfalls verschieben kann, und dass es viel Ausdau- Senator Andreas Geisel: Bürger – wie geht man dagegen vor? er braucht, um dicke Bretter zu bohren. »Der Wettbewerb um Flächen Die Prozedur im Bus dauert. Hier entscheiden die Beamten, ob der wird größer« ertappte Dealer, den zwei junge Polizisten in Zivil festnehmen konn- ten, nach der Personenüberprüfung und der Anzeige in U-Haft kommt oder einstweilen – bis zur Gerichtsverhandlung – wieder auf Für den jungen Mann ist der Tag bereits um 13 Uhr gelaufen. Er sitzt freien Fuß gesetzt werden muss. Die juristischen Hürden sind, wie im Polizeibus, neben ihm auf dem Tischchen liegt aufgereiht das, was gesagt, hoch, und die Polizei hat oft ihre liebe Mühe, den Bürgern zu Auch Gewerberaum wird wieder knapp in in seinen Taschen gefunden wurde: Drogentütchen, Geldscheine. erklären, warum man nicht umgehend alle Dealer »wegsperren« Berlin. Das jedenfalls verkündete der Sena- Seine Papiere werden gerade überprüft – bei der Polizei gibt es Spe- kann. tor für Stadtentwicklung Andreas Geisel auf zialisten, die Dokumente unterschiedlichster Herkunft und Machart Der Kleine Tiergarten ist nicht der einzige Ort in Mitte, an dem der dem letzten Stadtforum am 20. Juni: »Die identifizieren können. Drogenhandel zum Problem wird. Er wabert wellenförmig durch die Diskussionen über den großen Büroflächen- Innenstadt, auch entlang der U-Bahnlinien U6, U8, U9. An der Köpe- leerstand in Berlin gehören der Vergangen- Der Bus steht am Rand des Kleinen Tiergartens in Moabit, etwa 20 nicker Straße blüht er vor den zahlreichen Clubs, auch am Leopold- heit an.« Denn nicht nur die Bevölkerung Polizisten des örtlichen Abschnitts 33 sind heute im Einsatz, um Dro- platz ploppt er immer mal wieder auf. Werden am Kotti verstärkt der Stadt wachse stärker als angenommen, gendealer zu stellen. Im Herbst letzten Jahres hatte die Drogenkrimi- Einsätze gefahren, nimmt der Handel an anderen U-Bahn-Stationen auch beim Zuwachs an Arbeitsplätzen führe nalität im Kleinen Tiergarten wieder deutlich zugenommen, weshalb merklich zu. Vor ein paar Jahren grassierte er im Weinbergspark. Berlin die Bundesländer inzwischen an – die tern. Die sieht man überall in der Berliner Spekuliert wird in der Presse zum Beispiel Karl Bösel, Präventionsbeauftragter des Polizeiabschnitts, und seine Letzterer wird auch immer wieder als Beispiel genannt, wenn es dar- Folge: »Der Wettbewerb um Flächen wird Innenstadt: große, meist wenig genutzte über die Übersiedlung von Unternehmen Kollegen verstärkt Einsätze und Kontrollen im Park machen. Es ist um geht, wie man öffentliche Orte wieder zurückgewinnt. Hier ge- größer.« Parkplätze mit angeschlossenem Aldi-, Lidl-, aus der »Fin-Tech«-Branche: Nach dem ein mühsames Geschäft: weil die Justiz hohe Anforderungen für ei- lang es, Bürger, Bezirksverwaltung, Ordnungsamt, Polizei, BVG, BSR, Norma-, Netto- oder Pennymarkt, wie sie Brexit wollten etliche Betriebe dieser auf Fi- nen Haftbefehl stellt; weil die Dealer immer professioneller agieren; eine benachbarte Schule, die Betreiber eines Cafés und andere Ak- Dabei gelte es, Handwerk und Industrie, genauso auch im ländlichen Raum zu finden nanzprodukte spezialisierten IT-Unterneh- weil man ihnen die Tat rechtssicher nachweisen muss und man Zeu- teure an einem Runden Tisch zu versammeln und – unterstützt von Kunst und Kreativwirtschaft zu schützen, sind. Solche Discounter könnte man aber men ihren bisherigen Sitz London verlassen, gen braucht (meist die Drogenkäufer); vor allem aber, weil es wie ein einer umfassenden Erneuerung des Parks – den Drogenhandel deut- die teilweise bereits unter starkem Verdrän- genauso gut in den Erdgeschossen mehr- die Mitarbeiter drängten dabei vor allem Kampf mit einer Hydra ist, wie Bösel sagt: Die Zahl der Dealer ist – lich einzudämmen. gungsdruck leiden. Allen Versuchen, beste- stöckiger Gebäude unterbringen, in denen nach Berlin. Im Bezirk Mitte wird man diese anders als die der Polizeibeamten – unüberschaubar und es gibt im- So ähnlich will man nun auch im Kleinen Tiergarten dem Problem hende Gewerbegebiete zugunsten des Woh- dann auch noch zahlreiche Wohnungen und Entwicklungen zu spüren bekommen. mer neuen Nachwuchs, die Aussicht auf das schnelle Geld ist zu ver- begegnen. Hier gab es eine erste Informationsveranstaltung für Bür- nungsbaus umzuwidmen, widersprach der Büros Platz fänden – kein geringes Potenzial lockend. Die Straßendealer sind fast ausnahmslos junge Männer, ger, die sich durch das offensive bis aggressive Auftreten der Dealer Senator deshalb entschieden. »Bei dem der- also für Wohnungsbau und Büroflächen! Senat setzt falsches Signal viele von ihnen nordafrikanischer Herkunft und noch nicht lange im und die Kriminalität bedroht und verunsichert fühlten. U.a. berichte- zeitigen Flächenverbrauch für Industrie und Problematisch ist an solchen Standorten Land, weiß Bösel. Mit den syrischen, afghanischen oder irakischen te die Polizei hier über erste Ergebnisse ihrer verstärkten Einsätze. Gewerbe reichen die Reserven der Stadt nur aber, dass solche Supermärkte in sehr frü- Einen extremen Drang der Immobilienbran- Flüchtlingen, die im nahegelegenen LaGeSo Hilfe suchen, haben sie Natürlich trägt die Polizeipräsenz zur durchaus messbaren Entspan- noch bis 2020.« Nicht nur deshalb will der hen Morgenstunden mit Frischeprodukten che zu neuen Büroflächen im Zentrum der ebenso wenig zu tun wie mit den »Szenegruppen«, die sich im Park nung der Situation bei. Doch letztlich geht es um ein Gesamtpaket, Senat auch bei der Entwicklung neuer Wohn­ wie Milch oder Obst beliefert werden müs- Stadt gab es schon einmal Anfang der 1990er treffen. Im Umgang mit letzteren setzt sich in Berlin immer mehr ein an dem die Ordnungsbehörden, der Bezirk (über den Präventionsrat quartiere wie beispielsweise dem Kurt-Schu- sen, was bei direkt anliegenden Wohnungen Jahre. Nach dem Beschluss zur Verlegung Integrationsmodell wie am Weddinger Leopoldplatz durch, auch im Thorsten Haas), die BVG, das Geschäftsstraßenmanagement und auch macher-Quartier auf dem jetzigen Flughafen nächtliche Ruhestörung verursachen kann. des Regierungssitzes von Bonn nach Berlin Kleinen Tiergarten wird es praktiziert: Die Gruppen – meist Men- die Bürger beteiligt sind. Neben konkreten Maßnahmen (verstärkte Tegel eine Mischung von Wohnen und Ar- Eine konkrete Bauvoranfrage für die Ver- wollten Investoren überall Büros errichten schen aus dem Kiez mit vielfältigen sozialen Problemen – sollen Kontrollen, Arbeit am Beleuchtungskonzept u.a.) geht es vor allem beiten ermöglichen: »Wir brauchen ge- dichtung einer solchen Brachfläche in ei- – wäre es nach ihnen gegangen, so bestünde nicht verdrängt werden, sondern auch ihren Platz haben, für den sie darum, mit vielfältigen Aktivitäten präsent zu sein, soziale Kontrolle mischte Quartiere und keine Schlafstädte!« nem Sanierungsgebiet von Mitte belegt, heute die in Mitte zum wiederum ein Stück Verantwortung übernehmen. Streetworker auszuüben und den Dealern nicht den Park zu überlassen. Denn pro- dass in der Branche derzeit intensiv über Großteil aus Büro- und Gewerberäumen, kümmern sich vor Ort – auch darum, dass ein paar Grundregeln des blematisch wird es, wenn die Dealer das Gefühl haben, die Regeln Neue »Urbane Mischgebiete« eine effektive Nutzung solcher Flächen und in der würde schon gar Verhaltens im Park eingehalten werden. bestimmen zu können. »Dann hätten wir eine Situation wie am nachgedacht wird. keiner wohnen. Doch damals intervenierte RAW-Gelände oder im Görli«, warnt ein Anwohner. Wichtig sind da- Bis zum Ende des Jahres möchte zudem die die Politik, indem sie Sanierungsgebiete ein- her nicht nur Zeugenaussagen betroffener Bürger oder das Verständi- Bundesregierung auf Anregung großer Städ- Bezirk Mitte unter Druck richtete. Auch unter dem Druck des Bezirks gen der Polizei bei Straftaten, sondern auch die schlichte Anwesen- te wie Berlin eine neue planungsrechtliche wurde zudem ein Mindestanteil von 20% heit – ob man sich dort mit Freunden oder der Familie trifft, Picknick Kategorie schaffen, das »Urbane Mischge- Doch zurück zum Stadtforum: Für Berlin Wohnungsbau bei Neubauprojekten etwa an macht, vielleicht auch kleine Veranstaltungen organisiert. biet«. Hier sollen leicht verminderte Lärm- prognostizierte Andreas Geisel künftig eine der Friedrichstraße oder am schutzbestimmungen die Ansiedlung von verstärkte Ansiedlung international orien- festgeschrieben. Diese Regel stellte der Se- Der Dealer aus dem Bus wird jetzt zur Wache verbracht. Der Einsatz Gewerbe erleichtern, insgesamt wäre eine tierter Unternehmen im südöstlichen Stadt- nat jedoch jüngst wieder in Frage, als er ei- am Kleinen Tiergarten ist für heute beendet. Karl Bösel, der Präven- dichtere Bebauung zulässig als in normalen raum: »Die suchen vor allem die Nähe des nem Widerspruch eines Investors am Leipzi- tionsbeauftragte, eilt gleich weiter zum nächsten Treffen mit dem Mischgebieten. In einem Urbanen Mischge- Flughafens und wissenschaftlicher Einrich- ger Platz stattgab, dessen Bauantrag vom Präventionsrat des Bezirks und anderen. Es geht, natürlich, um Dro- biet soll zudem der Bau von Wohnungen tungen. Ich weiß zum Beispiel aus Gesprä- Bezirk abgewiesen worden war, weil er gar gen im Park. Bösels Kollegen basteln derweil weiter am altersschwa- etwa in der Nähe von Sportplätzen, Schulen chen mit Siemens in Spandau, dass die Ver- keinen Wohnungsbau vorsah. Jetzt darf hier chen Bus herum, die Batterie hat schlappgemacht und muss nun von oder bestehenden Gewerbegebieten mög- lagerung des Flughafens dort echte Pro­ also ein reines Bürohaus errichtet werden. einem anderen Polizeiwagen aufgeladen werden. Die Polizisten kla- lich sein, was in den bestehenden Gebietska- bleme verursacht.« Angesichts der guten Angesichts der zunehmenden Flächenkon- gen nicht nur über ständige Sondereinsätze (Fanmeile usw.), die tegorien vor allem auf lärmschutzrechtliche Aus­stattung des Bezirks Mitte mit Universi- kurrenz, die einige Quartiere in Mitte be- manchmal Personal binden, das man eigentlich vor Ort braucht, son- Hindernisse stößt. täten und Hochschulen sowie den schnellen trifft, ist das das falsche Signal. cs dern auch über die unbefriedigende technische Ausstattung. »Schrei- So könnte die Ausweisung Urbaner Misch- Verkehrsverbindungen zum künftigen Flug- Ch. Eckelt Ch. ben Sie das mal«, sagt einer. us gebiete auch die Nachverdichtung von be- hafen BER dürfte die Nachfrage nach Büro- stehenden »Discounter-Brachen« erleich- flächen hier deshalb eher noch steigen.

6 7 von Architekten und Nutzern die Architektur der 1960er und 70er Das Podium (Ausschnitt), von links: Erik Natter und Marie-Luise Beck Jahre für sich entdeckt und sie verteidigt. Jenseits von Geschmacks- (Betroffenenvertretung), Carola Bluhm (Die Linke), Jan Stöß (SPD). debatten stellen sie damit auch sehr zeitgemäße Fragen nach dem Ch. Eckelt Ch. Ch. Eckelt Ch. Umgang mit Ressourcen und Werten: Ist es sinnvoll, Gebäude abzu- reißen, die momentan vielleicht nicht dem Mainstream-Zeitgeist entsprechen, in denen aber jede Menge ökonomische Werte gespei- chert sind (Arbeitskraft und -zeit, Material, Energie etc.) und die gen mit 700 Euro für 20 qm im Monat? Gibt es keine Möglichkeiten, ohne weiteres noch mehrere Jahrzehnte halten würden? Auch in der auch private Investoren zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums zu Architektur ist – Denkmal oder nicht – ein Ende der Wegwerfkultur zwingen? dringend geboten, aber sie scheint hier gerade erst so richtig zu be- Oder: Muss die Schule in der Adalbertstraße tatsächlich vierzügig ginnen: Es häufen sich Fälle, in denen Abrisse von nicht mal 20 oder ausgebaut werden? Immerhin hieß es noch vor zwei Jahren, sie wer- 30 Jahre alten Gebäuden beantragt werden – einfach, um angesichts de gar nicht gebraucht, weil Mitte die vielen Grundschüler aus des fiebernden Immobilienmarkts schnell etwas Lukrativeres und gar nicht unterrichten müsse. Jetzt soll sie auf einmal fast Teureres hinzubauen. doppelt so viele Schüler aufnehmen wie vor ihrer Schließung. Wieso Zurück zu den Denkmalen: Schwer haben es derzeit auch die bau­ finden die Planspiele ohne Bürgerbeteiligung statt? lichen Zeugnisse der Industriegeschichte. So wie die ehemalige Eis- Und was passiert eigentlich mit der Eisfabrik? Sie zerfällt immer wei- fabrik zwischen Spreeufer und Köpenicker Straße in Mitte – ein ter, obwohl sich Politiker aller Couleur bereits für sie eingesetzt ha- ­Paradebeispiel für das Motto der diesjährigen Denkmal-Tage. Die Eis- ben, von Klaus Wowereit bis Monika Grütters. Der Eigentümer TLG fabrik steht im Sanierungs- und Erhaltungsgebiet »Nördliche Luisen- hat bislang aber nur Aktionismus veranstaltet und kommt bei der stadt«, mithin einem Quartier, das aufgrund seiner historischen Sub- Politikerbefragung Entwicklung des Grundstücks seit vielen Jahren keinen Schritt wei- stanz insgesamt unter Schutz steht und in das Investitionsmittel aus ter. Müsste da nicht das Land einspringen, wie könnte das gehen? dem Förderprogramm »Städtebaulicher Denkmalschutz« fließen. Doch auch das ist keine Garantie, dass die einzelnen Gebäude geret- im ­Stadtteilladen Natürlich wussten darauf die Politiker auch keine einfachen Antwor- tet werden. ten – und zwar parteiübergreifend. Auf Politik auf Stammtischniveau Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hatte die von Carl Bolle gründete Betroffenenvertretung konfrontiert fiel zum Glück keiner zurück. Carola Bluhm (Die Linke) forderte die Norddeutsche Eiswerke AG in den Backsteingebäuden künstliches ­Direktkandidaten schnellere Aufstellung von mehr Bebauungsplänen, die zum Beispiel Stangeneis für Privathaushalte, Läden und Gewerbebetriebe herge- auch die Schaffung von Infrastruktur wie Schulen oder Kitas berück- stellt, noch bis 1991 wurde hier produziert. Dann wurde der Betrieb sichtigen. Allerdings musste sie zugeben, dass das dafür qualifizierte stillgelegt, die Immobilie geriet zum Verkaufsobjekt der – inzwischen Personal in den Bezirken nicht da ist und auch vom Arbeitsmarkt selbst privatisierten – Treuhandliegenschaftsgesellschaft (TLG), ein nicht zur Verfügung gestellt werden könne. Jan Stöß (SPD), als Ver- trauriges Kapitel jüngerer (Bau)Geschichte, das noch gründlicher Nicht in jedem Wahlkreis stehen am 18. September so einflussreiche waltungsrichter mit dem Sanierungsrecht vertraut, hob die Gestal- Aufarbeitung bedarf. Seither wird um das Areal gepokert, der Bezirk Politiker zur Wahl wie im Wahlkreis 2 von Mitte. In den Gegenden tungsmöglichkeiten in Sanierungsgebieten hervor. Dabei wusste will das Denkmal erhalten, hat aber wegen der Eigentumsverhält­ um den und die Leipziger Straße sowie in der Nördli- aber auch er nicht, wie man die Eisfabrik retten könnte. Schützt die Denkmale! nisse nur begrenzten Einfluss. chen Luisenstadt kandidieren um das Direktmandat für das Silke Gebel (Grüne) leitete geschickt zu ihrem Spezialthema über, Zum Tag des Offenen Denkmals am 10./11. September Die Eisfabrik ist ein »exemple par excellence« für das diesjährige Abgeordneten­haus unter anderem: der Umweltpolitik: Ja zu Tempo 30 in der Köpenicker, aber auch wei- Motto der Denkmaltage. Denn ohne das uneigennützige, hartnäckige – die ehemalige Arbeitssenatorin und amtierende Inhaberin des tergehende Maßnahmen zur Reduzierung des Feinstaubs und der Engagement von Anwohnern wie Peter Schwoch und Initiativen wie ­Direktmandates Carola Bluhm (die Linke); Stickoxide. Irgendwann müsse man die Schummel-Diesel aus der In- Am zweiten Septemberwochenende gibt es wieder – wie jedes Jahr dem Bürgerverein Luisenstadt und der Betroffenenvertretung Nörd- – der ehemalige Parteivorsitzende der Berliner SPD, Jan Stöß; nenstadt aussperren, der Gesundheit der Bevölkerung zuliebe. Wolf- zum bundesweiten »Tag des offenen Denkmals« – die Gelegenheit, liche Luisenstadt gäbe es dieses Industriedenkmal vielleicht schon – die umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Abgeordnetenhaus, ram Prieß, der sich als Pirat sozusagen auf Abschiedstournee befin- Baudenkmäler in der ganzen Stadt zu besichtigen, auch solche, die gar nicht mehr. Mit seinem markanten Schornstein, den allmählich Silke Gebel, det, blieb dagegen vergleichsweise blass, Sandra Cegla, die wahr- sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Das Thema lautet in verfallenden Backsteinbauten, die zwischendurch mal von Künstlern – der stadtentwicklungspolitische Sprecher der Fraktion der Piraten scheinlich in die BVV Mitte einziehen wird, wirkte sehr lernbegierig, diesem Jahr »Gemeinsam Denkmale erhalten« und zielt auf die Ver- belebt werden durften, mit dem Phantomschmerz der trotz aller Pro- im Abgeordnetenhaus, Wolfram Prieß ihr war der Schwerpunkt Stadtentwicklung offenbar noch nicht so antwortung der Kommunen und der Gemeinschaft. teste abgerissenen Kühlhäuser erinnert es daran, dass Denkmal- – und die ehemalige Kriminalpolizistin und Gründerin der Anti-Stal- vertraut. Baudenkmale zu erhalten, ist gerade in Berlin ein hartes Ringen. Wie schutz allein keine Garantie bietet und Denkmale verteidigt und ge- king-Initiative »SOS-Stalking« Sandra Cegla (CDU). die letzten drei Jahrzehnte zu oft zeigten, verhindert auch die amtli- rettet werden müssen. Darin haben der Bezirk Mitte und seine Be- Doch irgendwie bekam man den Eindruck, dass die eigentlichen che Eintragung als Baudenkmal nicht zwingend dessen Abriss oder wohner eigentlich eine gute Tradition: Ohne couragiertes Engage- Die Betroffenenvertretung der Nördlichen Luisenstadt wollte sich Fronten in Berlin gar nicht zwischen den politischen Parteien verlau- die Beschädigung. Sei es, weil der Verwertungsdruck immens ist und ment gegen Abrisse und die Entscheidung, die Spandauer Vorstadt die Chance nicht entgehen lassen und lud, unterstützt vom Bürger- fen. In vielem waren sich Linke, SPD, Grüne und Piraten eigentlich denkmalpflegerische Belange dabei eher als störender Kostenfaktor als Flächendenkmal unter Schutz zu stellen, gäbe es dort heute wohl verein Luisenstadt, die Kandidaten zu einer Diskussionsveranstal- einig, auch die CDU ging nicht auf Widerspruch. Viel größer scheinen betrachtet werden; sei es, weil Gebäude aus spekulativen Gründen vor allem Investorenkühlschränke im Stil der 1990er. tung am 19. Juli in den Stadtteilladen »dialog 101«. Denn wann sonst die Differenzen zwischen Politik und Verwaltung zu sein: zwischen dem Verfall anheimgegeben sind (das legendäre Kaufhaus Jandorf in Peter Schwoch wohnt seit vielen Jahren in einem Altbau an der Eisfa- als im Wahlkampf hat man schon die Möglichkeit, mit aktiven Politi- den Vorstellungen, wie das Gemeinwesen eigentlich funktionieren Mitte beispielsweise steht seit fast 25 Jahren leer), sei es, weil Denk- brik, er hat akribisch ihre Geschichte recherchiert, eine Ausstellung kerinnen und Politikern unterschiedlicher Parteien über die Ent- müsste und der oft sehr resignierten Haltung vieler damit befassten male mit subjektiv-geschmäcklerischen Urteilen diskreditiert und zur Eisfabrik erarbeitet, die derzeit im Stadtteilladen »dialog 101« an wicklung seines Quartiers zu debattieren? Und auf diese Weise auch Mitarbeiter. Deren aus jahrzehntelangen Spar- und Kürzungswellen ideell zum Abriss freigegeben werden, was in den letzten 20 Jahren der Heinrich-Heine-Straße zu sehen ist, er hält Vorträge, engagiert Kontakte zu pflegen, ohne die Demokratie nicht funktionieren kann. aufgestaute Frustration abzubauen wäre das eigentliche Projekt der in Berlin insbesondere die Ost- und Westberliner Moderne der 60er sich in der Betroffenenvertretung. All das macht Schwoch, der auf Marie-Luise Beck und Erik Natter von der Betroffenenvertretung nächsten Landesregierung – ganz gleich, aus welchen Parteien sie und 70er Jahre erfahren musste. Die zwanzig bis fünfzig Jahre, die dem Bau arbeitet, in seiner Freizeit. Auch an den Tagen des offenen moderierten die Veranstaltung sehr offensiv aus Sicht der Kiezbe- sich zusammensetzt. cs eine Epoche erfahrungsgemäß braucht, um mit dem notwendigen Denkmals wird er wieder zur Eisfabrik informieren. us wohner. Sie konfrontierten die Politiker mit den Problemen vor Ort Abstand reflektiert und ohne ideologischen Schaum vorm Mund be- und legten die Finger dabei in die Wunden: Warum wird im Sanie- wertet zu werden, haben etliche Gebäude dieser Stadt nicht überlebt Ausstellung zur Eisfabrik: im »dialog 101«, U8 Heinrich-Heine-Straße, rungsgebiet Luisenstadt kein bezahlbarer Wohnraum neu gebaut – beispielsweise das Ahornblatt auf der Fischerinsel. bis Ende August, mo 14–18 Uhr, mi 15–18 Uhr (das WBM-Projekt in der Köpenicker liegt knapp außerhalb)? Wieso Insofern ist man schon sehr glücklich, dass sechs Berliner Wohnsied- Das vollständige Programm für den Tag des offenen Denkmals wird entstehen hier nur Eigentumswohnungen mit Kaufpreisen bis weit lungen der klassischen Moderne inzwischen als Weltkulturerbe ge- ab Mitte August auf folgender Website veröffentlicht: über 5000 Euro pro Quadratmeter oder Studenten-Kleinstwohnun- schützt sind – und auch darüber, dass eine neue, junge Generation www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/denkmaltag

8 9 Tag des Offenen Denkmals 10./11. September Die Vorlage für viele Briefmarkengestalter: Otto Lilienthal fliegt mit Neues vom Runden In der Luisenstadt mit ihren zahlreichen Baudenkmalen wird es auch dem Normalsegelapparat, den er Flugzeug nennt. in diesem Jahr wieder zahlreiche Führungen, Veranstaltungen und Vor- träge zum Tag des offenen Denkmals geben. Ein Schwerpunkt ist sicher- der sozialistischen Volksrepublik Libyen. Allerdings ist der heitere lich die Eisfabrik (siehe auch S. 8) Genauere Veranstaltungshinweise Tisch Köpenicker Effekt wohl etwas unfreiwillig und entsteht in unseren Köpfen, wenn finden Sie im Laufe des August auf der Website http://tag-des-offenen- wir sehen, wie Frauen und Männer, gewandet in arabische Kopf­ denkmals.de/laender/ber bzw. auf der Website des Bürgervereins tücher sowie Turban, Fez und Kaftan, Lilienthals Flug bewundern. ­Luisenstadt: www.buergerverein-luisenstadt.de Lawrence von Arabien meets Lilienthal, so kommt es mir vor. Die schöne Nachricht vom Runden Tisch zuerst, sie kam diesmal In der internationalen Briefmarkenwelt und insbesondere auf dem vom Vertreter von Vattenfall: Das Unternehmen will den Vorplatz Gebiet der Lilienthal-Marken gibt es schließlich noch eine dritte der Köpenicker Straße 60 – dort, wo die große Metallskulptur steht Ausstellung zur Nördlichen Luisenstadt Marke mit dem fast gleichen Motiv, das wiederum den beiden ande- – zu einem urbanen Garten für Anwohner umgestalten, der schon im Wer die Ausstellung des Büros KoSP zum Sanierungs- und Erhaltungs­ ren an Farbenpracht überlegen ist, sich ansonsten aber auf dieselbe nächsten Jahr eröffnen soll. Hier können große und kleine Anwohner gebiet »Nördliche Luisenstadt« verpasst hat, die im Mai/Juni im Stadt- Hennig Falko Archiv Szene bezieht, die 1894 hier in Berlin am Fliegeberg in Steglitz abge- künftig selber gärtnern und ernten. Das Vorhaben ist eines von fünf teilladen »dialog 101« zu sehen war, hat jetzt noch einmal Gelegenheit lichtet wurde. Kaum zu glauben, dass dieser Teufelskerl Otto Lilien­ Gemeinschaftsgärten, die Vattenfall in Kooperation mit der Gemüse- dazu: Noch bis Ende Juli ist sie im Rathaus Müllerstraße 146 (Wedding) thal sich bei seinem Haus in Lichterfelde einfach einen Berg auf- Akademie der gemeinnützigen Organisation Ackerdemia plant. Ein zu sehen, vom 10. September bis 10. Oktober dann wieder im Gebiet: schütten ließ, damit er so oft wie möglich fliegen konnte! erster in der Neuen Grünstraße 13 ist bereits in Betrieb und kann von »Erhalten – Erneuern – Entwickeln in der Luisenstadt Mitte« Aus der Luisenstadt Briefmarken mit Lilienthal und seinem Gleiter gibt es aus folgenden Interessierten besichtigt werden. Mehr Informationen bietet die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Am Köllnischen Park 3, Ländern: DDR, Jugoslawien, Sultanat Qu’aiti (heute Teil von Jemen), Website pfanz-was.vattenfall.de Montag bis Samstag 10–18 Uhr. Ungarn, Albanien, Rumänien, Liechtenstein, die Vereinigten Arabi- in die Welt schen Emirate, USA, Uruguay, der Antillenstaat Antigua und Barbuda, Alle zwei Monate tagt der Runde Tisch Köpenicker, um aktuelle Pro- Uganda, Obervolta, Guinea-Bissau, Äquatorialguinea, die Komoren, bleme und Themen im Gebiet zu besprechen. Moderiert wird er vom Wohngebietsfest Briefmarken mit Otto Lilienthals Gleiter der Inselstaat Mikronesien. Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch Präventionsrat des Bezirks, Thorsten Haas. Das Juli-Treffen war über- Am 17. September feiert die Wohnungsbaugenossenschaft Berolina ein auf Vollständigkeit. aus gut besucht: Anwohner, Vertreter der Bezirksverwaltung, des Wohngebietsfest im Heinrich-Heine-Viertel. Genaueres wird noch über gibt es fast überall Jede dieser Marken ist ein weiterer Grund und Ansporn, am Fabrika- KoSP, der Betroffenenvertretung, der Polizei, des A&O-Hostels und Aushänge im Kiez bekanntgegeben. tionsort der berühmtesten Flugzeuge der Welt bei den geplanten etliche andere saßen am Tisch. Die Liste der angesprochenen The- Neubauten ein angemessenes Denkmal zu errichten. Wollen Sie es men war diesmal lang, manche sind Dauerbrenner: die zahlreichen Welches Erzeugnis aus der Luisenstadt ist am bekanntesten und das unterstützen? Dann schicken Sie eine Mail an radiohochsee@gmail. Reisebusse vorm Hostel, die immer wieder sogar im Halteverbot ste- sogar auf der ganzen Welt? Es ist das Segelflugzeug von Otto Lilien­ com! hen und deren Fahrer sich auch von den Hostelbetreibern nicht be- thal, das er in seiner Maschinenfabrik in der Köpenicker Straße Treffender als Dr. Bernd Lukasch, Leiter des Otto-Lilienthal-Muse- eindrucken lassen (hier waren bislang nur Abschleppaktionen der 110/113 in Serie produzierte. Der erste Pilot der Welt und seine Flug- ums in Anklam, kann man den Grund für die Sondermarke und für Polizei wirkungsvoll); der Versuch, Tempo 30 auf der hochbelasteten apparate wurden besonders nach seinem tödlichen Absturz 1896 po- ein solches Denkmal nicht formulieren: Köpenicker zu erreichen; der Lärm, der in den Nachtstunden durch Eckelt Ch. pulär. Durch dieses Unglück wurde Lilienthal zum preußischen Ika- »Mit dem Normalsegelapparat, für den Otto Lilienthal bereits den Clubs, Lokale und den Publikumsverkehr verursacht wird (hier gibt rus und zum Märtyrer der Luftfahrt. Begriff Flugzeug verwendete, wurde in seiner Maschinenfabrik in es inzwischen auf der Website der Senatsverwaltung für Stadtent- In der letzte Ausgabe der »Ecke Köpenicker« berichtete ich über ei- Berlin erstmals in der Geschichte ein Flugzeug in Serie produziert wicklung und Umwelt ein Online-Formular, bei dem man Lärmbe- nen Vortrag von Peter Schwoch, in dem dieser Briefmarken mit Otto und in mehrere Länder verkauft. Lilienthal nannte seine Erfindung schwerden melden kann). Lilienthal oder seinem Flugzeug präsentierte. Wie eine Fügung mu- ein Kulturelement, mit dem er die Vision des weltumspannenden Beunruhigend war die Schilderung einer Anwohnerin, die nachts tet an, dass seit Anfang Juli diesen Jahres bei der Deutschen Post AG Luftverkehrs ebenso verband wie die Möglichkeit zur Erlangung des entlang der Köpenicker vor dem »Tresor« große, extrem laute Men- eine neue Sondermarke zum ersten Flugzeug der Weltgeschichte zu ewigen Friedens.« Falko Hennig schenansammlungen erlebte, dazu eine Phalanx sehr offen und ag- kaufen ist. gressiv auftretender Dealer, die teils auch Passantinnen beschimpf- Und man kann sagen, es ist eine der schönsten und wahrscheinlich Der Autor lädt ein zum Stadtspaziergang »Lilienthal & Co.« an jedem ten und verfolgten: »Wird das hier ein Miniatur-RAW-Gelände, das die humorvollste bisher. Gewürdigt wird der erste Gleitflug des Ber- ersten Sonntag des Monats (Start 15 Uhr, U-Bahnhof Heinrich- sich hier breitmacht?« Der massive Drogenhandel ist neben Lärm, liner Ingenieurs im Jahr 1891 mit seinem »Normalsegelapparat«. Auf Heine-Straße Ecke Köpenicker), 2h, € 10,–, Anmeldung erforderlich, Verkehrsbelastung und Müll die größte Belastung für die Anwohner. der Marke sieht man neben Lilienthal als ersten Piloten noch seinen Telefon (0176) 20 21 53 39. Die Polizei merkte an, dass sie bereits ihre Dienstzeiten verlagert Monteuer Paul Beylich, den viel zu häufig vergessenen ständigen http://falko-hennig.blogspot.de habe, um besser gegen den nächtlichen Drogenhandel insbesondere Mitarbeiter, zu erkennen am Windsack, Otto Lilienthals Frau Agnes an den Wochenenden vor den Clubs und in den Morgenstunden in Mieterprotest in der Runge 20 sowie den Fotografen, dem wir die Vorlage für die Marke und den der U-Bahn vorgehen zu können. Außerdem soll es demnächst ein Die Mieter der Rungestraße 20 gehen an die Öffentlichkeit und machen Beweis dieser Flüge verdanken. Bis zu seinem Tod gelangen Otto vie- Treffen mit den Tresor-Betreibern, der Polizei und dem Präventions- mit Transparenten auf die gravierenden Schäden aufmerksam, die le weitere Flüge bis zu 250 Metern. rat geben, um über mögliche zusätzliche Maßnahmen zu beraten. durch den benachbarten Neubau entstehen. Hier errichtet die Project Verantwortlich für die Marke zeichnet der Grafiker und Comiczeich- Außerdem stellte sich die neue Stadtteilkoordinatorin Sylvia Euler Immobilien Wohnen AG 123 Eigentumswohnungen. Durch die Groß­ ner Henning Wagenbreth, der Freunden anspruchsvoller Plakate, vor und beschrieb ihr Arbeitsfeld (siehe S. 2), Volker Hobrack von baustelle sind im Nachbargebäude, das der Genossenschaft Runge 20 ­Comics und Briefmarken schon seit Jahrzehnten ein Begriff ist. Sein der Betroffenenvertretung berichtete vom letzten Stand zum Schul- eG gehört, in 16 von 24 Wohnungen und etlichen Ateliers tiefe Risse an Kinderbuch »Mond und Morgenstern« wurde von der Stiftung Buch- standort Adalbertstraße und zum Blockkonzept Heinrich-Heine- Wänden und Decken entstanden, durch die nun auch Feuchtigkeit kunst als schönstes Buch der Welt ausgezeichnet, und sogar die Wer- Straße (siehe Seite 4). us ­eindringt. Die Genossenschaft beziffert die Schäden inzwischen auf ca. ke von Charles Bukowski hat er illustriert! Den deutschen Luftfahrt- 180.000 Euro. Der Investor bestreitet die Schadenshöhe und bietet Pionieren ist er als Briefmarkengestalter schon seit dem Jahr 2008 Nächster Runder Tisch Köpenicker: Dienstag, 13.9., 11–13 Uhr, Stadt- ­bestenfalls eine wesentlich niedrigere Pauschale an, mit der dann auch verbunden, als eine Sondermarke von ihm »100 Jahre Motorflug in Die neue Sonder- Eine ältere Sonder- Eine buntere teilladen »dialog 101«. Dort sind an diesem Tag auch die drogen­ alle künftigen Schäden abgegolten sein sollen. Die Genossenschaft lehnt Deutschland – Hans Grade« würdigte. marke der Deutschen marke aus der ­Sondermarke aus politischen Sprecher aller Abgeordnetenhausfraktionen eingeladen, das ab und macht mit großen Plakaten nun auch potenzielle Käufer Dank der Briefmarkenleidenschaft von Peter Schwoch kann man Post, gestaltet von s­ozialistischen Volks- Paraguay. um ihnen die Probleme im Gebiet zu schildern. Der Runde Tisch steht der Eigentumswohnungen auf die zu erwartenden Rechtsstreitigkeiten ­Wagenbreths Lilienthal-Marke ins Verhältnis zu anderen philatelis­ Professor Henning republik Libyen. allen Interessierten offen! aufmerksam. us tischen Meisterwerken setzen. Die einzige der vielen Lilienthal-Mar- Wagenbreth. ken, die seinem Werk in komischer Hinsicht nahe kommt, ist die aus

10 11

Sanierungsgebiet ­Nördliche Luisenstadt

Märkisches Museum Gebäude der Köllnischer Erhaltungsgebiete Senatsverwaltung Park

Heizkraftwerk Mitte

Stadtteilladen »dialog 101« ehemalige Eisfabrik

Deutsches Architekturzentrum (DAZ)

Michaelkirchplatz ehemaliges Postfuhramt St. Michael- Heinrich- Kirche Heine-Platz

Engelbecken

Ansprechpartner und Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Betreuung Programm Städtebaulicher und Umwelt Denkmalschutz beim Bezirksamt ­Adressen für das Gebiet Referat IV C – Stadterneuerung Birgit Nikoleit, Tel 901 84 57 79 Nördliche Luisenstadt Württembergische Straße 6, 10707 Berlin [email protected] Joachim Hafen (Gebietsbetreuung Luisenstadt), Tel 901 39 49 19 Betroffenenvertretung Nördliche Luisenstadt Bezirksamt Mitte von Berlin, [email protected] Treffen jeden dritten Dienstag im Monat Stadtentwicklungsamt, um 18.30 Uhr, Stadtteilladen dialog 101, Fachbereich Stadtplanung Gebietsbetreuung Luisenstadt (Mitte) Köpenicker Straße 101, Müllerstraße 146, 13353 Berlin Koordinationsbüro für Stadtentwicklung Ansprechpartner: Volker Hobrack, Fachbereichsleitung: Kristina Laduch, und Projektmanagement – KoSP GmbH Tel 275 47 69, mail: [email protected] Tel 901 84 58 45 Schwedter Straße 34 A, 10435 Berlin bzw: [email protected] [email protected] www.kosp-berlin.de www.luise-nord.de Andreas Bachmann, Tel 33 00 28 39, Sanierungsverwaltungsstelle ­[email protected] Bürgerverein Luisenstadt Reinhard Hinz (Gruppenleitung) Urte Schwedler, Tel 33 00 28 44, ­ Michaelkirchstraße 2, 9. Etage, Tel 901 84 58 53 [email protected] 10179 Berlin, Tel/AB 279 54 08 [email protected] www.luisenstadt-mitte.de [email protected] Anke Ackermann, Tel 901 84 57 57 www.buergerverein-luisenstadt.de [email protected] Bürgersprechstunde: Montag 14–18 Uhr Bürozeiten: mittwochs 14–16 Uhr Wolf-Dieter Blankenburg, Tel 901 84 57 21 im Stadtteilladen dialog 101, [email protected] Köpenicker Straße 101