StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme –– Modern,Modern, attraktiv,attraktiv, zukunftsweisendzukunftsweisend

Dipl.-Ing. Matthias Striebich, Stellvertretender Landesvorsitzender VCD Bayern

Vortrag zur Veranstaltung von DVWG und VCD am 03.05.2007 in Nürnberg ÜÜbersichtbersicht

„ Positive Beispiele „ Definition und Systemvorteile von Stadtbahnsystemen „ Verkehrsplanerische Grundlagen „ Einsatzgebiete für Stadtbahnsysteme „ Vorschläge für die Region Nürnberg „ Finanzierungsmöglichkeiten

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 2 © Matthias Striebich PositivePositive BeispieleBeispiele

„ Moderne Stadtbahnen und Straßenbahnen: Eine Idee setzt sich durch in Deutschland und Europa

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 3 © Matthias Striebich PositivePositive BeispieleBeispiele KarlsruheKarlsruhe ¾ Das „Modell Karlsruhe“ ist d i e Beispielregion für die Verknüpfung von Eisenbahn und Straßenbahn

¾ Netzlänge über 400 Kilometer allein im Karlsruher Verkehrs- verbund (KVV) – Die fährt inzwischen weit darüber hinaus!

¾ Das Netz in Stadt und Umland wächst weiter

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 4 © Matthias Striebich PositivePositive BeispieleBeispiele SaarbrSaarbrüückencken

¾ Wiedereinführung der Straßenbahn in Saarbrücken nach fast 50 Jahren

¾ Eine Regional- stadtbahnstrecke nach dem Vorbild des „Karlsruher Modells“ realisiert (mehrfach erweitert)

¾ Weitere Strecken geplant

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 5 © Matthias Striebich PositivePositive BeispieleBeispiele KasselKassel ¾ Ähnlich erfolgreich wie das „Karlsruher Modell“

¾ Zwei Regional- stadtbahnstrecken mit 750 V Gleichstrom

¾ Innovative Lösungen für Kombination von Güterverkehr und Regionalstadtbahn

¾ Auch Einsatz von Zweisystemfahrzeugen (750 V DC / 15 kV AC) und Hybridfahrzeugen (750 V DC / Diesel)

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 6 © Matthias Striebich PositivePositive BeispieleBeispiele ChemnitzChemnitz

¾ Das „Chemnitzer Modell“ als Variation des „Karlsruher Modells“

¾ Keine Zwei-System- Fahrzeuge, sondern Elektrifizierung mit 750 V Gleichstrom

¾ Niederflurfahrzeuge Ö Vorteile für Fahrgäste und weniger Aufwand bei der Infrastruktur

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 7 © Matthias Striebich PositivePositive BeispieleBeispiele Bremen ¾ Stadtbahnnetz wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut

¾ Ehrgeiziges Konzept für die kommenden Jahre geplant bzw. im Bau: Ausbau mehrerer Strecken bis 2010 (insgesamt ca. 40 km neue Strecken in 5 Jahren)

¾ Stadtbahnstrecken ins Umland, teilweise Nutzung von Eisenbahnstrecken Quelle: BSAG Journal Sommer 2005, S. 6f

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 8 © Matthias Striebich PositivePositive BeispieleBeispiele StrassbourgStrassbourg ¾ 1994 Wieder- einführung der Straßenbahn als moderne Stadtbahn

¾ Seitdem (in nur 12 Jahren) bereits vier Linien realisiert mit ca. 30 km Streckenlänge

¾ Weitere Linien und Verlängerungen im Bau

¾ „-Train“ (=„Modell Karlsruhe“) geplant

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 9 © Matthias Striebich PositivePositive BeispieleBeispiele ¾ Dezember 1998 PortoPorto Entscheidung für Stadtbahn (Finanzierung geklärt); 1999 Baubeginn

¾ Seitdem gingen in nur 7 Jahren über 60 Kilometer Strecke in Betrieb!

¾ Erste Baustufe:

¾ 5 Linien,

¾ 70 km Strecke,

¾ 66 Haltestellen (Niederflur),

¾ 7 km Tunnel,

¾ 13 km im Straßenraum,

¾ 50 km ehemalige Schmalspurbahn

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 10 © Matthias Striebich PositivePositive BeispieleBeispiele WeitereWeitere BeispieleBeispiele inin Europa:Europa: Dublin,Dublin, Athen,Athen, Paris,Paris, Grenoble,Grenoble, u.v.mu.v.m..

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 11 © Matthias Striebich DefinitionDefinition StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme

„ Unterschiedliche Bezeichnungen „ Definition Stadtbahnsysteme des Autors „ Varianten von Stadtbahnsystemen

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 12 © Matthias Striebich DefinitionDefinition StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme UnterschiedlicheUnterschiedliche BezeichnungenBezeichnungen

„ Stadtbahn „ Regionalstadtbahn „ Straßenbahn „ Regionalstraßenbahn „ Tram „ „S-Bahn“ „ Stadt-Umland-Bahn „ Tram-Train „ usw.

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 13 © Matthias Striebich DefinitionDefinition StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme DefinitionDefinition desdes AutorsAutors

„ Stadtbahnsysteme sind moderne Schienenverkehrsmittel für den städtischen und/oder regionalen Nahverkehr, die auf Fahrzeugen basieren, die grundsätzlich im Straßenraum verkehren können. „ Sie verkehren je nach Situation im Straßenraum mit Vorrang vor dem Individualverkehr, auf eigenem Gleiskörper oder auf Eisenbahnstrecken. „ Viele Stadtbahnsysteme überwinden die Systemgrenzen zwischen Straßenbahn (BOStrab) und Eisenbahn (EBO) bzw. zwischen verschiedenen Stromversorgungssystemen.

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 14 © Matthias Striebich DefinitionDefinition StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme VariantenVarianten vonvon StadtbahnsystemenStadtbahnsystemen

Variante Betriebs- Typ. Be- Beispiele ordnung triebsart Moderne Straßenbahn im BOStrab 750 V= Karlsruhe, Freiburg, Straßenraum mit Vorrang Heilbronn, u.v.m. Moderne Straßenbahn BOStrab 750 V= Karlsruhe, Straßbourg, u.v.m. auf eigenem Gleiskörper (Diesel) (Zwickau) Stadtbahn im Umland BOStrab 750 V= Karlsruhe, Freiburg, , bzw. Vorortbereich (EBO) Straßbourg, Bremen, u.v.m. Stadtbahn auf EBO 750 V= Karlsruhe, Kassel, Eisenbahnstrecken (BOStrab) Saarbrücken, Chemnitz Stadtbahn mit Zwei- EBO 15 kV AC Karlsruhe, Saarbrücken, System-Fahrzeugen auf Kassel Eisenbahnstrecken (Diesel) (Kassel, Nordhausen)

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 15 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme

„ Gründe für den Erfolg: Die Systemvorteile der modernen Stadtbahnen und Straßenbahnen

© Bild (Karlsruher Straßenbahn): Uwe Lurtz

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 16 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme ModerneModerne FahrzeugeFahrzeuge

¾ Modernes Design

¾ Hell, freundlich

¾ Große Fenster

¾ Bequemer Einstieg

¾ Gute Beschleunigungs- und Bremswerte

¾ Energiesparend

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 17 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme FlexibleFlexible FahrweggestaltungFahrweggestaltung –– InnenstadtInnenstadt

¾ Stadtbahn bzw. Straßenbahn fährt direkt in die Innenstadt

¾ Kurze Zugangswege

¾ Präsenz im Stadtbild

¾ Soziale Kontrolle im Straßenraum

¾ Fahrt an der Oberfläche

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 18 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme FlexibleFlexible FahrweggestaltungFahrweggestaltung –– FuFußßggäängerzonengerzone

¾ Direkte Erschließung vieler wichtiger Ziele

¾ Sehr kurze Zugangswege

¾ Optimale Präsenz im Stadtbild

¾ Sehr gute soziale Kontrolle

¾ Fahrt an der Oberfläche

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 19 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme FlexibleFlexible FahrweggestaltungFahrweggestaltung –– EngeEnge StraStraßßenen

¾ An engen Straßensituationen kurze eingleisige Abschnitte (bei 5- Minuten-Takt bis ca. 200 Meter Länge) problemlos möglich

¾ Gegebenenfalls kurze Mischverkehrs-

© Bild (Karlsruher Straßenbahn): Uwe Lurtz abschnitte mit dem Individualverkehr durch Pförtnerampeln

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 20 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme FlexibleFlexible FahrweggestaltungFahrweggestaltung –– Breite(reBreite(re)) StraStraßßenen

¾ Eigener Fahrweg in Seiten- oder Mittellage

¾ Vorrang an Kreuzungen und Bahnübergängen

¾ Hohe Reise- geschwindigkeit

¾ Autos werden überholt

¾ Trotzdem geringe Trennungswirkung

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 21 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme FlexibleFlexible FahrweggestaltungFahrweggestaltung –– RasengleisRasengleis

¾ Kombination eines umweltverträglichen Verkehrsmittels und einer ökologischen Gestaltung des Fahrwegs

¾ Mehr Grün im Stadtbereich

¾ Gestalterische Aufwertung

¾ Positive Beeinflussung des Kleinklimas

¾ Lärmreduzierung

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 22 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme VorortbereichVorortbereich

¾ Attraktive Anbindung der Vororte

¾ Gleichzeitig kurze Reisezeiten und gute Erschließung möglich

¾ Linienführung und Haltestellenabstand angepasst an die Siedlungsgebiete

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 23 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme FlexibleFlexible FahrweggestaltungFahrweggestaltung –– aufauf EisenbahngleisenEisenbahngleisen

¾ Optimale Verknüpfung zwischen Stadt und Umland: Von der Region ohne Umsteigen in die Innenstadt ¾ Zusätzliche Haltepunkte an den Bahnstrecken ¾ Verbesserung der Erschließung ¾ Kostengünstige Realisierung ¾ Kombination mit Güterverkehr

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 24 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme VerbesserungVerbesserung derder ErschlieErschließßungung (Stadt)(Stadt)

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 25 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme VerbesserungVerbesserung derder ErschlieErschließßungung (Siedlung(Siedlung inin derder Region)Region)

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 26 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme DirektverbindungenDirektverbindungen StadtStadt -- UmlandUmland

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 27 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme RelativRelativ niedrigeniedrige Baukosten,Baukosten, AnpassungAnpassung desdes AusbaustandardsAusbaustandards

Transrapid MUC ¾ Flexibilität des „Heavy Rail“ Ausbaustandards Ö Stadtbahn auf Brücken- oder Angepasste Lösungen Tunnelabschnitten ¾ Baukosten im Durch- Stadtbahn mit sehr hoher städtebaulicher schnitt um den Faktor Funktion (z.B. Strassbourg, Mulhouse, …) 5 bis 8 niedriger als Stadtbahn auf geschlossenem Gleiskörper bei „Heavy Rail“ (Straßenraum, Fußgängerzone) Stadtbahn auf Rasengleis ¾ Stufenweise (Vorortbereich, Innenstadt) Einführung Stadtbahn auf offenem Gleiskörper ¾ Nutzung vorhandener (Vorortbereich, breite Straßen) Infrastruktur Ö Stadtbahn auf Eisenbahngleisen (Nutzung günstiger Einstieg vorhandener Infrastruktur) ¾ 40 km Transrapid ≅ 20 40 60 80 100 300 km Stadtbahn Baukosten in Mio. €/km inkl. Fahrzeuganteil

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 28 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme Netzdichte,Netzdichte, HaltestellendichteHaltestellendichte ¾ Positive Beispiele: Karlsruhe, Zürich, Mannheim ¾ Dichtes Netz in Stadt und Region ¾ In Karlsruhe gibt es 0,8 Kilometer Straßenbahn je Quadratkilometer Siedlungsfläche (400 Kilometer Strecke in der Region!) ¾ Hohe Haltestellen- dichte entscheidend für geringe Zugangswiderstände

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 29 © Matthias Striebich SystemvorteileSystemvorteile StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme HoheHohe FahrgastzahlenFahrgastzahlen beweisenbeweisen hohehohe AttraktivitAttraktivitäätt

¾ Bei Umstellung von 18.000 800 Bussen auf

16.000 700 Stadtbahnsysteme

14.000 enorme Steigerung 600 der Fahrgastzahlen 12.000 500 ¾ Auch gegenüber 10.000 400 Regionalbahnen 8.000 deutlich höhere 300 6.000 Fahrgastzahlen

200 4.000 ¾ Entlastung von

100 Umwelt und 2.000 Fahrgäste pro Tag vorher Anwohnern durch 0 0 Fahrgäste pro Tag S4 S4 S31 S31 S9 S5 S41 S6 nachher Reduzierung des Bretten Heilbronn Odenheim Menzingen Bruchsal Pfinztal Forbach Bad Steigerung Autoverkehrs Karlsruhe Eppingen Bruchsal Bruchsal Bretten Karlsruhe Rastatt Pforzheim Prozent

Quelle: Stadtverkehr 07+08/2005, Seite 28

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 30 © Matthias Striebich VerkehrsplanerischeVerkehrsplanerische GrundlagenGrundlagen

„ Bedeutung von Schienenverkehrsmitteln „ Bedeutung der Zugangswege „ Bedeutung von Umsteigevorgängen

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 31 © Matthias Striebich VerkehrsplanerischeVerkehrsplanerische GrundlagenGrundlagen BedeutungBedeutung vonvon SchienenverkehrsmittelnSchienenverkehrsmitteln

„ Schienenverkehrsmittel werden von den Fahrgästen deutlich attraktiver wahrgenommen als Busse und führen regelmäßig zu deutlichen Fahrgastzuwächsen

Im Umland von Karlsruhe und in vielen anderen Beispielregionen hat die Umstellung auf modernen Straßenbahnbetrieb immer wieder zu einer Vervielfachung der Fahrgastzahlen auf der betreffenden Strecke geführt!

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 32 © Matthias Striebich VerkehrsplanerischeVerkehrsplanerische GrundlagenGrundlagen BedeutungBedeutung derder ZugangswegeZugangswege

„ Zusammenhang zwischen Entfernung zur Haltestelle und ÖV-Nutzung (nach Knoflacher)

Bereits ab einer Entfernung von 250 Metern zur Haltestelle sinkt der ÖV-Nutzungsgrad deutlich ab! Ö Öffentliche Verkehrsmittel müssen eine gute Erschließung und hohe Haltestellen- und Netzdichte aufweisen.

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 33 © Matthias Striebich VerkehrsplanerischeVerkehrsplanerische GrundlagenGrundlagen BedeutungBedeutung vonvon UmsteigevorgUmsteigevorgäängenngen

„ Umsteigen mindert die Attraktivität Untersuchungen zeigen: Jeder Umsteigevorgang halbiert bei sonst gleichen Voraussetzungen die ÖV-Nutzung.

Ö Öffentliche Verkehrsmittel müssen möglichst viele Direktverbindungen ermöglichen.

Ö Wenn schon Umsteigen, dann möglichst direkt (kurze Wege, gleiches Niveau)

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 34 © Matthias Striebich EinsatzgebieteEinsatzgebiete ffüürr StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme

„ Agglomerationen, große Großstädte ab ca. 1,5 Mio. Einwohner „ Kleinere bis mittlere Großstädte, mittlere Ballungsräume von ca. 120.000 bis ca. 2 Mio. Einwohner „ Kleine Großstädte, Mittelstädte ab ca. 50.000 Einwohner (’) „ Ländlicher Raum (’’)

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 35 © Matthias Striebich EinsatzgebieteEinsatzgebiete ffüürr StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme Agglomerationen,Agglomerationen, BallungsrBallungsrääumeume (ab(ab ca.ca. 1,51,5 Mio.Mio. Einwohner)Einwohner)

„ Stadtbahnsysteme als dichtes Netz und Ergänzung zu Schnellbahnsystemen (U-Bahn, S-Bahn) „ Beispiele:

‰ Wien

‰ Prag

‰ (-Ost)

‰ Im Aufbau: Paris, (Lyon), Athen, Barcelona, Berlin (-West)

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 36 © Matthias Striebich EinsatzgebieteEinsatzgebiete ffüürr StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme Agglomerationen,Agglomerationen, BallungsrBallungsrääume:ume: BeispielBeispiel WienWien

Straßenbahn (Tram) Überlandstraßen- bahn (Badener Bahn) U-Bahn S-Bahn

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 37 © Matthias Striebich EinsatzgebieteEinsatzgebiete ffüürr StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme GroGroßßststäädte/Ballungsrdte/Ballungsrääumeume ca.ca. vonvon 120.000120.000 bisbis 22 Mio.Mio. Einw.Einw.

„ Aufgrund der großen Flexibilität können Stadtbahnen sowohl die Städte erschließen als auch schnelle Verbindungen in Vororte und das Umland herstellen

‰ Kein zusätzliches Schnellbahnsystem erforderlich

‰ Vorteil: System aus einem Guss Ö Minimum an Umsteigevorgängen

‰ Weiträumige Verbindungen durch Regionalexpress „ Beispiele:

‰ Karlsruhe ‰ Rhein-Neckar-Gebiet

‰ Kassel (Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen) ‰ Bremen ‰ Chemnitz ‰ Saarbrücken ‰ Basel ‰ Zürich

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 38 © Matthias Striebich EinsatzgebieteEinsatzgebiete ffüürr StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme KleineKleine GroGroßßststäädte,dte, MittelstMittelstäädtedte abab ca.ca. 50.00050.000 EinwohnerEinwohner

„ Städte dieser Größenordnung sind in der Regel zu klein für eine klassische Straßenbahn im Stadtgebiet „ Stadtbahnsysteme sind für solche Städte eine Ideallösung

‰ Verknüpfung mit dem Umland Ö Rentable Betriebsgröße

‰ Nutzung vorhandener Eisenbahnstrecken Ö Kostengünstige Realisierung

‰ Städte profitieren auch im Stadtgebiet von dem attraktiven System „ Beispiele:

‰ Gotha, Thüringer Wald

‰ Region Valenciennes (Frankreich)

‰ Heilbronn

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 39 © Matthias Striebich EinsatzgebieteEinsatzgebiete ffüürr StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme KleineKleine GroGroßßststäädte,dte, MittelstMittelstäädtedte abab ca.ca. 50.00050.000 EinwohnerEinwohner

„ Beispiel für mögliche Projekte in Bayern:

‰ Regensburg

‰ Erlangen

‰ Rosenheim („Ro-regio“)

‰ Aschaffenburg

‰ Landshut

‰ Passau

‰ (jeweils unter Einbeziehung der Region)

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 40 © Matthias Striebich EinsatzgebieteEinsatzgebiete ffüürr StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme LLäändlicherndlicher RaumRaum

„ Sogar im ländlichen Raum kann der Einsatz von Überlandstraßenbahnen eine sinnvolle Lösung sein

‰ Bedienung von Eisenbahnstrecken mit Stadtbahnfahrzeugen Ö Zusätzliche Haltepunkte möglich bei attraktiven Reisezeiten

‰ Kostengünstige Reaktivierung von Eisenbahnstrecken, da die Fahrzeuge geringe Achslasten haben und ggf. zugebaute Abschnitte als Straßenbahn befahren werden können. „ Beispiele:

‰ Kirnitzschtalbahn (Bad Schandau)

‰ Woltersdorfer Straßenbahn

‰ Straßenbahnähnliche Bahnen in der Schweiz und Österreich

‰ Frühere Kleinbahnen und Überlandstraßenbahnen

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 41 © Matthias Striebich VorschlVorschläägege ffüürr NNüürnbergrnberg

„ Rückblick auf die bisherige Diskussion „ Stadtbahn nach Erlangen „ Direkt in die City

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 42 © Matthias Striebich VorschlVorschläägege ffüürr NNüürnbergrnberg RRüückblickckblick aufauf diedie bisherigebisherige DiskussionDiskussion

„ Diskussion wurde oft sehr verbissen geführt (Straßenbahn versus U-Bahn) „ Inzwischen steht aber fest:

‰ Die Straßenbahn bleibt erhalten.

‰ Die drei U-Bahn-Linien existieren bzw. sind im Bau.

‰ Eine vierte U-Bahn-Linie wird es aller Voraussicht nach nicht geben „ … weil keine Finanzierung in Sicht ist „ … beim heutigen durch die Finanzierung bedingten Bautempo würde es ca. zwei Jahrzehnte dauern, bis eine „U4“ auch nur annähernd eine verkehrliche Wirksamkeit erreichen würde „ Ö Heute sollte eine wesentlich entspanntere Diskussion darüber möglich sein, wie das Straßenbahn- bzw. Stadtbahnnetz künftig weiter entwickelt werden kann.

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 43 © Matthias Striebich VorschlVorschläägege ffüürr NNüürnbergrnberg StadtbahnStadtbahn nachnach ErlangenErlangen Tennenlohe

Großgründlach Reutles

Schmalau Neunhof

Boxdorf

Flughafen Buch

Thon

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 44 © Matthias Striebich VorschlVorschläägege ffüürr NNüürnbergrnberg StadtbahnStadtbahn nachnach ErlangenErlangen –– ZusammenfassungZusammenfassung derder VorteileVorteile

„ Erschließung von Wohngebieten, Arbeitsplätzen, sozialen Einrichtungen und Ausbildungsstätten entlang der Strecke „ Entlastung der Bucher und Erlanger Straße (heute über 30.000 Fahrzeuge) „ Direktverbindung von Nürnberg-Plärrer, -West und -Nord nach Erlangen „ Grundlage für Stadtbahnnetz in Erlangen und Umland „ Prognostizierter Fahrgastzuwachs von heute ca. 3.000 Fahrgästen auf über 10.000 Fahrgäste „ Relativ geringe Kosten (< 100 Mio. € für ca. 7 km im Stadtgebiet Nürnberg) + Einsparungen beim Busbetrieb

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 45 © Matthias Striebich VorschlVorschläägege ffüürr NNüürnbergrnberg DirektDirekt inin diedie CityCity

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 46 © Matthias Striebich VorschlVorschläägege ffüürr NNüürnbergrnberg DirektDirekt inin diedie CityCity –– IstIst--SituationSituation Nur zwei Halte- stellen mit Schienen- verkehr unmittelbar in der City

Belastungsspitze auf der U1 zwischen Tram fährt nicht Plärrer und (mehr) in die City: Plärrer Hbf Aufsessplatz Umsteigezwänge, (Kapazitätsengpass, geringe Auslastung, extreme Spitzen sind mangelnde Präsenz wirtschaftlich problematisch) Umsteigezwang: Bei Fahrten in die Innenstadt muss oft wegen ein bis zwei Stationen umgestiegen werden

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 47 © Matthias Striebich VorschlVorschläägege ffüürr NNüürnbergrnberg DirektDirekt inin diedie CityCity –– VerbesserungenVerbesserungen Nun acht Halte- stellen mit Schienen- verkehr unmittelbar in der City (!)

Belastungsspitze auf der U1 deutlich Tram fährt wieder in reduziert (!), die City: Weniger Plärrer Hbf gleichmäßigere Umsteigezwänge, Auslastung bessere Auslastung, (= wirtschaftlicherer Präsenz im Stadtbild Betrieb)

Weniger Umsteigen: Viele Direktverbindungen in die Innenstadt

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 48 © Matthias Striebich VorschlVorschläägege ffüürr NNüürnbergrnberg DirektDirekt inin diedie CityCity –– ZusammenfassungZusammenfassung derder VorteileVorteile

„ Mehr Direktverbindungen „ Weniger Zwang zum Umsteigen „ Dichteres Netz „ Bessere Erschließung der Innenstadt „ Mehr Haltestellen, kürzere Zugangswege „ Präsenz im Stadtbild „ Abbau der problematischen Belastungsspitze zwischen wenigen Haltestellen der U1 „ Kurze Neubauabschnitte (zwei bis drei Abschnitte mit jeweils 1-1,5 km Länge) und damit relativ geringe Kosten

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 49 © Matthias Striebich FinanzierungsmFinanzierungsmööglichkeitenglichkeiten

„ Zuschüsse „ Beispiel Stadtbahn in Richtung Erlangen „ Höhere Einnahmen durch Fahrgastzuwachs „ Finanzierung ist (auch) eine Frage des politischen Willens

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 50 © Matthias Striebich FinanzierungsmFinanzierungsmööglichkeitenglichkeiten ZuschZuschüüssesse

„ Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG)

‰ Zuschüsse bis zu 80 Prozent für Investitionen in kommunale Schienenverkehrsmittel „ Bundeswegeschienenausbaugesetz

‰ Finanzierung von Investitionen in Eisenbahninfrastruktur, auch im Nahverkehr

‰ Zum Beispiel für die Realisierung von Haltepunkten auf Eisenbahnstrecken „ Forderung für die Zukunft: Zuschüsse zu den Betriebskosten statt der bisherigen ausschließlichen Investitionsförderung

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 51 © Matthias Striebich FinanzierungsmFinanzierungsmööglichkeitenglichkeiten BeispielBeispiel StadtbahnStadtbahn inin RichtungRichtung ErlangenErlangen

„ Busverkehr

‰ Mehrere Buslinien können durch eine Stadtbahnlinie ersetzt werden

‰ Optimierung von Umläufen

‰ Reduzierung der spezifischen Personalkosten „ Stufenweise Realisierung; z.B. bis Wegfeld oder Reutles

‰ Geringe Einstiegsschwelle „ Zuschüsse aus dem GVFG „ Effektiver Einsatz der Mittel und Systemvorteile der Stadtbahn Ö Geringe Mehrkosten gegenüber Status Quo

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 52 © Matthias Striebich FinanzierungsmFinanzierungsmööglichkeitenglichkeiten HHööherehere EinnahmenEinnahmen durchdurch FahrgastzuwachsFahrgastzuwachs

„ Stadtbahnsysteme erreichen deutlich höhere Fahrgastzahlen als mit einem vergleichbaren Angebot von Bussen und konventionellen Bahnen erreicht werden können Ö Höhere Fahrgeldeinnahmen „ Positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region insgesamt

‰ Imagegewinn

‰ Entwicklung des Tourismus

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 53 © Matthias Striebich FinanzierungsmFinanzierungsmööglichkeitenglichkeiten FinanzierungFinanzierung istist (auch)(auch) FrageFrage desdes politischenpolitischen WillensWillens

„ Andere Regionen machen es vor: Wenn man will, geht es! „ Finanzierung ist Frage der Prioritätensetzung

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 54 © Matthias Striebich ZukunftsperspektiveZukunftsperspektive StadtbahnStadtbahn

© Bild (Karlsruher Straßenbahn): Uwe Lurtz

Matthias Striebich: Stadtbahnsysteme 03.05.2007 Folie 55 © Matthias Striebich StadtbahnsystemeStadtbahnsysteme –– Modern,Modern, attraktiv,attraktiv, zukunftsweisendzukunftsweisend DankeDanke ffüürr diedie AufmerksamkeitAufmerksamkeit

Dipl.-Ing. Matthias Striebich, Stellvertretender Landesvorsitzender VCD Bayern

Vortrag zur Veranstaltung von DVWG und VCD am 03.05.2007 in Nürnberg