Übersicht Vorwort

Frankfurt

Oberer Vorwort Unterer Rheingau Maingau Mainz Hochheim Rüdesheim Rüsselsheim Klaus-Peter Keßler, Otto Guthier, Vorsitzender Bingen Präsident des Rheingauer des Weinbauverbandes Weinbauverbandes Hessische Bergstraße e.V. Kleine Bergstraße

Darmstadt Groß-Umstadt IE WEINWIRTSCHAFT spürt zuneh- lein um den Boden. Gemeint ist die Summe des mend die Folgen der Globalisierung. Ganzen: Rebsorte, Gelände, Kleinklima, Gestein Rhein DER RHEINGAU UND Kleine Anbaugebiete wie der Rhein- und Boden sowie die Arbeit des Winzers in Wein- DIE HESSISCHE BERGSTRASSE D gau und die Hessische Bergstraße konkurrieren berg und Keller. Der Wein soll unverwechselbar

ca. 18 km Hessische mittlerweile am Markt mit Produkten aus aller sein und seine Herkunft widerspiegeln. Weinkul- Bergstraße Welt. Der Globalisierung des Marktes folgt auch tur wird in der Region bewahrt und gepflegt. Ge- eine Globalisierung des Geschmacks. Weine wer- rade Winzer kleiner Anbauregionen erfahren eine den mit Hilfe moderner Technik zunehmend auf zunehmende Nachfrage nach Weinen mit eigen- Bensheim die Konsumenten zugeschnitten. Diskussionen ständiger Stilistik und Persönlichkeit. wie um die künstliche Aromatisierung deuten ei- Die hessischen Weinbauverbände nehmen Worms Heppenheim ne Entwicklung zu uniformen, austauschbaren die aktuelle Diskussion um das Thema Terroir Weinen an. Weine, die letztlich überall auf der auf. Die Forschungsanstalt Geisenheim wurde INHALT beauftragt, die Standort- Vorwort | 3 vielfalt der hessischen Weinbaugebiete und ih- Rheingau, Hessische Bergstraße und der | 4 re Weinstile aufzuzei- Der Begriff Terroir | 5 gen. In Zusammenarbeit mit hessischen Winzern Das Projekt „Terroir Hessen“ | 7 wurden auf zahlreichen Die Entstehung der Landschaft | 8 Standorten „Terroir-Wei- Welt erzeugt werden können. Als Reaktion auf ne“ vom Riesling produziert. Wir stellen Ihnen Der Boden | 10 diese „neue Weinkultur“ besinnen sich viele Win- mit dieser kleinen Broschüre sechs Weine und ih- Boden und Wein | 12 BILDNACHWEIS: zer auf Herkunft und Authentizität. Wein wird re Standorte vor. Im Fokus steht dabei der Ein- Reinhard Antes: S. 4 unten, 19 wieder als ein einzigartiges Naturprodukt auf- fluss des Bodens auf den Wein. Am Beispiel des Quarzit – Lorcher Bodenthal-Steinberg | 12 Peter Böhm: S. 5, 7, 8, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 17, gefasst. Es entwickelt sich ein Bewusstsein für wird die Unterschiedlichkeit der hiesi- 18, 18 rechts oben, 20, 21 oben, 22, 24 Quarzit und Schiefer – Rüdesheimer Drachenstein | 14 Peter Böhm, Klaus Friedrich: S. 1 (unten) Weine, die in ihrer Stilistik die natürliche und gen Böden und Weine deutlich. Deutsches Weininstitut: S. 2, 6 ganz individuelle Eigenart ihres Standortes und Wir möchten Sie ermuntern, einen Blick auf Löss – Winkeler Hasensprung | 16 Florian Muskat: Grafiken S. 2, 6, 8 der Arbeit des Winzers widerspiegeln. Winzer die Landschaft und ihre Weine zu werfen. Die Dieter Nesbor: S. 14 rechts, 18 rechts unten Sandlöss – Heppenheimer Steinkopf | 18 und die weininteressierte Öffentlichkeit verbin- Weinberge des und der Hessischen Jo Schmid: S. 9 unten Ton – Hattenheimer Schützenhaus | 20 Gudrun Radtke: S. 21 unten den damit den französischen Begriff „Terroir“. Bergstraße verbergen eine große Vielfalt, die sich Rheingauer Weinbauverband: S. 3, 4 oben, 9 oben „Le goût de terroir“, das heißt übersetzt: Der Ge- mit etwas Entdeckergeist im Glas wieder finden Auensediment auf Kalkstein – Hochheimer Hölle | 22 Claudia Schmidt: S. 11 unten, 23 schmack der Erde. Doch geht es dabei nicht al- lässt. Entdecken Sie die Welt des Rieslings neu. Nina Stoelting: S. 11 oben Impressum | 24 : Titelfoto

2 TERROIR HESSEN TERROIR HESSEN 3 Weinlandschaft Rheingau und Bergstraße Terroir

Die Bodenart Rheingau, Hessische Bergstraße Der Begriff Terroir ist einer der bestimmenden und der Riesling Faktoren

ARUM IST ES AM RHEIN SO ERKUNFTSBEZEICHNUNGEN Wechselwirkungen, ergibt eine definierte und SCHÖN? Die Frage lädt ein zu ro- haben im deutschen und im europä- unverwechselbare Herkunft der Trauben und Wmantischen Verklärungen, verbindet Hischen Weinbau eine lange Tradition Weine. den Strom und seine Landschaft mit der Kultur und eine große Bedeutung. Auch in Deutsch- Der Boden hat dabei eine zentrale Bedeu- und ihren Menschen. Die Antwort darauf hat auch land wird dafür zunehmend der Begriff „Ter- tung. Der Einfluss des Wasser- und Nährstoff- mit Wein zu tun. Dem Lauf des Rheins folgend roir“ verwendet. Die direkte Übersetzung des haushalts dominiert die Ausprägung des Wein- erstrecken sich die hessischen Weinbaugebiete Wortes aus dem französischen bedeutet „Bo- stils und die Bildung der Aromen. Dabei über- entlang der warmen sonnigen Hänge von Rhein- den, Erdreich, Ursprung, Herkunft, Lage, Wein- nimmt die Bodenart, das heißt die Korngrößen- gau und Hessischer Bergstraße. Weinbau hat hier berg“. Sie greift zu kurz. Der Begriff steht für verteilung, eine wichtige Rolle. Sie beeinflusst Tradition. Über viele Jahrhunderte leisteten Be- die Ganzheit der Wirkungen von natürlichen maßgeblich den Wasserhaushalt, also die Men- nediktiner- und Zisterziensermönche Pionierar- Standortfaktoren und dem Ein- ge an Wasser, die im Laufe der beit. Erfindungen und Entdeckungen von Bedeu- fluss des Winzers auf den Stil ei- Vegetation der Rebe zur Verfü- tung für den weltweiten Weinbau stammen von Sanfte Hügellandschaft – der Rheingau „TERROIR nes Weines. Er umfasst Standort- gung steht. So tritt Wasserstress, hier, so z.B. die Spät- und , der Cabinet- BEDEUTET, DIE Ausbildung seiner Fruchtsäure und seines Aromas faktoren wie die Bodenart, den der eine Veränderung des Wein- Keller oder die Flaschenfüllung. Heute wird die- erforderliche Zeit. Die Niederschläge von 560 mm Wasserhaushalt oder die Zahl der HERKUNFT stils bedingen kann, bei Sandbö- se Aufgabe von der Weinbauschule in Eltville und SCHMECKEN.“ der Forschungsanstalt in Geisenheim, Deutsch- (Rheingau) bzw. 690 mm (Hessische Bergstraße) Sonnenscheinstunden, aber auch den oder Böden mit einem hohen lands bedeutendster Hochschule für den Wein- fallen überwiegend in der Vegetationszeit und hel- die Sortenwahl oder spezifische Steinanteil schneller und häufiger bau, wahrgenommen. fen, den Wasserbedarf der Rebe zu decken. Zu den An- und Ausbauverfahren. Terroir auf. Dagegen weisen Böden mit idealen Reifebedingungen kommt die enorme bedeutet demnach mehr als Boden. Terroir be- einem hohen Anteil an Schluff, z.B. Lössböden, Der Rheingau (3 100 ha) und die Hessische Vielseitigkeit der Standortbedingungen. Inner- deutet „die Herkunft schmecken“. Der Begriff einen ausgesprochen ausgeglichenen Wasser- Bergstraße (444 ha) gehören zu den kleineren der halb der Lagen ändern sich Kleinklima und Terroir wird daher nicht allein für Wein, son- haushalt auf. Reben leiden auf solchen Böden deutschen Weinbaugebiete. Doch im Riesling sind Untergrund oft auf engstem Raum. Die Böden dern für eine Vielzahl von Agrarprodukten be- seltener unter einer mangelnden Wasserversor- die Hessen ganz groß. Mit 78% (Rheingau) bzw. entstanden aus uraltem Schiefer- oder Quarzit- nutzt. gung. Der pH-Wert eines Bodens und der natür- 50% (Hessische Bergstraße) ist er die bedeutend- gestein, aus Magmen des Erdinneren, aus Mee- liche Kalkgehalt scheinen den Weinstil beson- ste Rebsorte. Die beste und edelste Weißweinsor- ressedimenten oder dem Staub der Eiszeiten. NATÜRLICHE STANDORTFAKTOREN ders zu verändern. Weine von basischen, kalk- te der Welt findet hier optimale Bedingungen, um Wie keine andere Rebsorte reagiert der Riesling Alle natürlichen Voraussetzungen die das haltigen Standorten sind besser gepuffert und auf engem Raum interessante und große Weine auf Unterschiede in der Bodenbeschaffenheit Wachstum der Reben und damit die Bildung weisen höhere pH-Werte auf. Solche Weine zei- hervorzubringen. Eine Jahresdurchschnittstempe- und dem Mikroklima. Die natürliche Vielfalt und Einlagerung von Inhaltsstoffen in die Trau- gen ein deutlich anderes Geschmacksprofil als ratur von 10 bis 11 Grad und mehr als 1 600 Stun- der Standorte ist eine Stärke der hessischen ben prägen, werden als Standortfaktoren be- Weine von sauren, kalkfreien Standorten. Kalk- den Sonnenschein kommen der langen Reifezeit Weinanbaugebiete und Garant für die Entwick- zeichnet. Dabei werden neben den Inhaltsstof- gehalt, pH-Wert und Bodenart werden vom des Rieslings entgegen und gewähren ihm die zur lung ganz besonderer Weine. fen und Aromen in der Traube (Primäraromen) Ausgangsmaterial der Bodenbildung geprägt. auch die Abläufe in der Gärung (Gärungsaro- Je nach geologischem Ausgangsmaterial ent- Begleiter des Rheins – die Hessische Bergstraße men) und während der Lagerung (Lagerungs- stehen sauer oder basisch reagierende Sand-, aromen) der Weine beeinflusst. Das Zusammen- Schluff- oder Tonböden. spiel von Boden, Klima und Topografie, mit Natürlich haben die klimatischen Bedingun- einer großen Anzahl an einzelnen Faktoren und gen eines Standortes, das Makro,- Meso- und

4 TERROIR HESSEN TERROIR HESSEN 5 Terroir Das Projekt

Das Etikett zum Weinbauklima Das Projekt „Terroir Hessen“ Projekt – abstrahierte Umsetzung der Dem Riesling auf der Spur Schichtungen im TERROIR Boden Geologie Boden

Mikroklima eine zentrale EINFLUSS DES WINZERS ERROIR, DAS IST DIE EINHEIT von Boden, Topographie, Klima und Bedeutung für die Reife- Die natürlichen Standort- der Arbeit des Winzers. Das Terroir hat einen ganz eigenen Einfluss auf bedingungen. Breitengrad, Topografie eigenschaften werden durch die Sensorik eines Weines – davon sind viele Winzer und Weininteressierte (Höhe, Neigung, Exposition) T Exposition und Hangneigung die Arbeit des Winzers verän- überzeugt. Das Thema wird rege diskutiert, doch fehlt es an konkreten, wissen- beeinflussen das Wachstum der dert. Ein für den Standort opti- schaftlich fundierten Beispielen. Welche Weinstile aber entwickeln sich auf den Reben. Die klimatischen Fakto- mierter Weinbau wird das mög- unterschiedlichen Terroirs im Rheingau und an der Hessischen Bergstraße? Mit dem ren allein anhand der erreich- Natürliche Faktoren des Ter- liche Potenzial in besonderem Projekt „Terroir Hessen“ greifen der Rheingauer Weinbauverband und der Weinbau- baren Zuckereinlagerung in die roirs, die auf die Rebe an ei- Maße ausschöpfen. Die Auswahl verband Hessische Bergstraße die aktuelle Diskussion auf. Im Auftrag der beiden Ver- nem Standort einwirken. Die Trauben zu bewerten, wäre zu der Rebsorte, im optimalen Fall bände nimmt sich die Forschungsanstalt Geisenheim (FAG) der Fragestellung an. Darstellung zielt auf die Viel- Gemeinsam mit Experten des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie kurz gegriffen. Neben dem Zu- falt der Standorte ab. der Anbau einer autochthonen Handlese schont (HLUG) und dem Regierungspräsidium Darmstadt, Weinbauamt Eltville wird seit das Aroma der ckerstoffwechsel werden eine Sorte, ein an den Standort ange- Oktober 2006 daran gearbeitet, die Vielfalt der Standorte und deren Einfluss auf den Trauben Vielzahl weiterer Stoffwechselprozesse verän- passter Weinbau und der Einsatz einer traditio- Weinstil aufzuzeigen. dert. Doch inzwischen ändert sich auch das nellen Oenologie sind elementare Bausteine Bei sonst vergleichbaren klimatischen Gege- Klima. In den nördlichen Anbaugebieten wer- eines herkunftsbetonten Weinbaues. Bewusst benheiten kann der Boden den Reifebedingun- DAS TERROIR BEWAHREN – den in den letzten Jahren bei einer immer früher wird der Einfluss der Umweltbedingungen und SCHONENDE BEHANDLUNG UND gen einen weiteren, ganz eigenen Stempel auf- DEFENSIVE KELLERWIRTSCHAFT einsetzender Reife steigende Mostgewichte des Jahrganges in Kauf genommen und eine drücken. Um dies zu belegen, wurden auf sechs beobachtet. Hohe Temperaturen in der Reife- Vielfalt an Weinen produziert. Natürlich beein- Standorten mit ganz unterschiedlichen Bodenei- • Gesundes, reifes Lesegut phase gewinnen an Bedeutung. So werden Wit- flusst auch der herkunftsbetonte Weinbau das genschaften Weine vom Riesling produziert. Die • Handlese terungsverläufe, die ein vollständiges, aber „Terroir“. Trauben stellten Winzer zur Verfügung. Aus der Es ist jedoch insbesondere bei den oenolo- Vielfalt der Böden und Gesteine wurden Löss, • Schonender Transport gischen Verfahren eine gewisse Zurückhaltung Sandlöss, Quarzit, Ton und ein Auensediment ge- • Ganztraubenpressung notwendig. So kann für den Rheingau und die wählt. Die Terroirs stehen somit für einen vom • Herunterkühlung und statische Vorklärung Hessische Bergstraße der Anbau internationaler Boden in spezifischer Weise beeinflussten Wein- • Gekühlte, gezügelte Gärung Sorten oder der Einsatz von Barriquefässern ei- stil. Ziel war es, den Weinstil der Standorte un- • Schonender Weinausbau bis zur ne sinnvolle Ergänzung sein. Dies verändert verfälscht wiederzugeben und ein Maximum der Flaschenfüllung aber den traditionellen Charakter der Weine in der Traube gebildeten Aromastoffe in den Most sehr stark. Wenn die Erzeugung einer Marke im und in den Wein übergehen zu lassen. Die naturgegebenen Einflüsse des Standortes Vordergrund steht, werden alle weinbaulichen sollten nicht überdeckt oder entfernt werden. Das erfordert eine Beschränkung auf das und oenologischen Maßnahmen ergriffen, die Notwendige. Eine defensive, zurückhaltende Kellerwirtschaft reduzierte die Eingrif- Umwelteinflüsse zu minimieren, um einen über fe im Keller auf ein Mindestmaß. langsames Ausreifen der Trauben ermöglichen, Jahre hinweg konstanten Weinstil zu produzie- besonders positiv bewertet. Kühle Nächte und ren. Die Herkunft ist dann nicht mehr schmeck- Um die Standortcharakteristik und die Typizität auch vergleichbar herauszuarbei- niedrige Temperaturen bei der Traubenlese wer- bar. Wenige internationale Sorten erobern eine ten, wurden die Weine im Fachgebiet Kellerwirtschaft der FAG standardisiert aus- den zur Erhaltung eines traditionellen Weiß- zentrale Marktstellung. Das Projekt „Terroir gebaut. Die gezügelte Vergärung mit einem neutralen Hefestamm gewährleistete ei- weintyps auch in Deutschland zunehmend Hessen“ ist ein Teil der Diskussion um Her- nen hohen Endvergärungsgrad. Die sechs Standorte und ihre Weine werden in der wichtiger. kunft versus Marke. Broschüre ausführlich beschrieben.

6 TERROIR HESSEN TERROIR HESSEN 7 Die Entstehung der Landschaft Die Entstehung der Landschaft

Burgruine Die Entstehung der Geologische Übersichtskarte der Ehrenfels bei Landschaft hessischen Weinbaugebiete Rüdesheim Frankfurt

Taunus Main Mainz Rhein ERDNEUZEIT – TROPISCHES MEER, ER BETRACHTER ahnt kaum etwas Hunsrück Mainzer von der wechselvollen Geschichte der Becken Darmstadt DEUTSCHER GRAND CANYON UND Landschaft, von den längst abgetrage- DER STAUB DER EISZEITEN D Saar--Senke nen uralten Gebirgsmassiven und den zu Land Vor etwa 50 Millionen Jahren wurde durch den gewordenen Meeren früherer Zeit. Aus geologi- Neckar Odenwald Einbruch des Oberrheingrabens und des Mainzer scher Sicht faszinieren heute imposante Land- Mannheim Beckens der Grundstein des heutigen Land-

schaftsformen und eine bewegte Geschichte, die Heidelberg schaftsbildes gelegt. Im Oligozän (vor etwa 30 bis weit in das Erdaltertum reicht. Das Gesteins- Millionen Jahren) wurde der Raum vom Meer Tertiär und Quartär Perm material, aus dem unse- Tertiär-Sedimente Devon überflutet. Taunusrand und Bergstraße bildeten Tonschiefer – zu Stein ge- re Weinbergsböden ent- die Küstenlinie eines subtropischen Meeres, in wordener Meeresboden Trias und Jura Kristallines Grundgebirge standen, kann mehrere dem sich Haie und Seekühe tummelten. Die Mee- Engtal des Rheins – ein deutscher Grand Canon Bei Rüdesheim, am Binger Loch, endet der Oberrheingraben tausend, aber auch hun- resverbindung existierte zwar nur wenige Millio- und der Rhein tritt imposant in das Schiefergebirge ein. derte von Millionen Jah- nen Jahre, ließ aber im Rheingau zahlreiche Zeu- Der Rhein hat sich ein enges Kerbtal tief in den Gesteins- ren alt sein. Oft wech- als Schlick in den tieferen Bereichen. Der Mee- gen zurück: Strandgerölle, Meeressand, Tone und untergrund eingeschnitten und dabei felsige Steilhänge seln junge und alte Ge- resboden sank dabei ständig ab. Dadurch erreich- Kalkstein. Mit dem Rückzug des Meeres erober- und im Flussbett Klippen hinterlassen. steine innerhalb kürzes- ten die Sedimentablagerungen eine Mächtigkeit ten die Fließgewässer den Graben zurück. Noch ter Distanzen. Entspre- von mehreren Kilometern. Am Ende des Devons war das Rheinische Schiefergebirge ein Tiefland, Mit dem Pleistozän hielt das Eiszeitalter Ein- chend unterschiedlich bewegten sich die Kontinente aufeinander zu. das der Ur-Rhein in einem flachen Tal auf seinem zug. Der Wechsel von Warm- und Kaltzeiten dau- präsentieren sich die Ei- Beim Zusammenstoß wurden die Sedimentabla- Weg zum Nordmeer querte. Im Pleistozän (vor ert bis heute an. Intensive Verwitterung und Ab- genschaften der Böden. gerungen übereinander geschoben, verfaltet und 2 Millionen Jahren) begann das Schiefergebirge lagerung von Lockergestein haben unsere Land- ein Gebirgsmassiv erhob sich aus dem Meer. sich stark herauszuheben. Der Rhein konnte mit schaft gestaltet. Die Sprengkraft des Wassers Eindrückliche Zeugen dieser Zeit sind die Steil- der Hebung des Gebirges Schritt halten und beim ständigen Auftauen und Gefrieren zerklei- ERDALTERTUM – KOLLISION stellung der Schichten, Faltungen und die Schie- schnitt sich immer tiefer in den Untergrund ein. nerte das Gestein. Mächtige Decken von Flug- DER KONTINENTE ferung der Gesteine. Die Schiefer gaben dem So formte sich der „Grand Canyon“ Deutsch- staub an den Hängen von Rheingau und Berg- Die Entstehungsgeschichte der Landschaft Gebirge seinen Namen: Rheinisches Schieferge- lands, das imposante Engtal des Rheins. straße belegen eindrucksvoll die Kraft des Windes reicht zurück in die Zeit des Unterdevons (etwa birge. Die Gebirgsbildung im Großen wurde von in den Eiszeiten. Stürme bliesen Sand und feine 400 Millionen Jahre vor heute). Europa und Ame- Veränderungen im Kleinen begleitet. Die zu Stein Staubkörner aus den liegenden Schotter- rika bildeten einen zusammenhängenden Konti- gewordenen Sedimente wurden durch den hohen betten der Flüsse. In windgeschützten Lagen wur- nent, Laurussia genannt. Im Süden dieses Konti- Druck der auf ihnen lastenden Gesteinsschichten de der Staub aus der Luft „ausgekämmt“ und es nents befand sich der Kontinent Gondwana, in ihrer Struktur verändert, „metamorphisiert“. entstanden mächtige Lössablagerungen. Löss be- bestehend aus dem heutigen Südamerika, Afrika, Aus Sand wurde Quarzit, aus Ton der Tonschie- deckt heute in weiten Teilen den Rheingau und die Indien, Australien und der Antarktis. Das heutige fer. „Taunusquarzit“ und „Hunsrückschiefer“ prä- Anhöhen der Hessischen Bergstraße. Rheinische Schiefergebirge war damals ein fla- gen heute das Terroir vieler Weinberge am Mit- ches urzeitliches Meer. Flüsse schwemmten ge- telrhein. Bei der Kollision der Kontinente stiegen waltige Mengen Sand und Ton in dieses Meeres- vom tiefen Untergrund Magmen bis in die obere becken. Nahe der Küste lagerte sich der gröbere Erdkruste auf. Sie treten an der Hessischen Berg- Sand ab, die feineren Tonpartikel sedimentierten straße zu Tage. Gebaut auf Quarzit – überragt den Rheingau

8 TERROIR HESSEN TERROIR HESSEN 9 Boden Boden

BODEN UND KUNST Bodenbestandteile und Struktur historischer Weinberge DIE SCHATZGRÄBER Der Boden bilden die Basis der Bilder aus dem Zyklus „Le goût de la terre“ von Nina Stoelting. Seit vielen Jahren widmet Nina Stoelting, Ein Winzer, der am Tode lag, sich die Wiesbadener Künstlerin dem Thema Wein und STEINBERG, Natur- rief seine Kinder an und sprach: seiner synästhetischen Umsetzung in der Malerei. stein, Erde, Pigment, „In unserm Weinberg liegt ein Schatz; Acryl auf Holz, 2003, grabt nur danach!“ – „An welchem Platz?“ 115 x 165 cm schrie alles laut den Vater an. – „Grabt nur!“ - Oh weh, da starb der Mann. HNE BODEN KEIN WEINBERG. schaften aus. Seine Textur bestimmt die Durch- WEINBERGSBODEN – DES WINZERS WERK Kaum war der Alte beigeschafft, Er ist die Grundlage, auf der alles auf- lässigkeit für Luft und Wasser sowie das Wasser- so grub man nach aus Leibeskraft. Mit Hacke, Karst und Spaten ward baut. Die Rebe benötigt Halt zur Ver- haltevermögen. Seine mineralische Zusammen- O Im Weinberg „gestaltet“ der Winzer den Boden, um der der Weinberg um und um gescharrt. ankerung, Wasser und Nährstoffe zur Ausbildung setzung entscheidet über den Gehalt an anorgani- Rebe beste Entfaltungsmöglichkeiten zu bereiten. Wein- Da war kein Kloß, der ruhig blieb; von Blatt- und Wurzelwerk, Sauerstoff zur Wur- schen Nährstoffen. Farbe und Steinigkeit wirken berge werden vor einer Neubestockung „rigolt“, so nennt man warf die Erde gar durchs Sieb und zog die Harken kreuz und quer, zelatmung und Wärme als Wachstumsmotor. Al- sich auf die Speicherung und Verteilung der Wär- man die Bodenvorbereitung durch tiefes Umgraben oder nach jedem Steinchen hin und her. les Lebenswichtige bietet ihr der Boden, freilich me im Boden und an der Bodenoberfläche aus. Pflügen. Diese Technik wird bereits seit Jahrhunderten an- Allein da ward kein Schatz verspürt, in unterschiedlichster Ausprägung. Durchwurzel- Böden bestehen aus Gesteinspartikeln unter- gewendet. und jeder hielt sich angeführt. barkeit, Wasser-, Luft- und Nährstoffhaushalt schiedlicher Größe. Sie prägen den Nährstoff- Ziel des tiefgründigen Durchmischens ist es, der jungen Doch kaum erschien das nächste Jahr, sowie die Erwärmbarkeit ergeben sich aus dem haushalt eines Bodens und die langfristige Reser- Rebe ein homogenes, leicht durchwurzelbares Substrat so nahm man mit Erstaunen wahr, Zusammenspiel der verschiedenen Bodenbestand- ve, seine „Mineralkraft“. Die Gestalt eines Bodens zu bereiten und dadurch die Bodeneigenschaften zu opti- dass jede Rebe dreifach trug. teile. Boden ist der oberste verwitterte Teil der ist abhängig vom Zusammenspiel vieler Fakto- Da wurden erst die Söhne klug mieren. Durch den Tiefumbruch beim Rigolen verändert und gruben nun jahrein, jahraus Erdkruste. Witterung und Bodenlebewesen haben ren: Klima, Vegetation, Relief, Ausgangsgestein sich der natürliche Aufbau des Bodens. Die ursprüngliche des Schatzes immer mehr heraus. mineralische und organische Substanzen zu „Bo- und den Eingriffen des Menschen. Da diese Fak- Schichtung ist meist nicht mehr erkennbar. Erst unterhalb Ihr Leutchen, Schätzegräberei den“ umgestaltet. Das Ausgangsgestein übt dabei toren an jedem Ort anders zusammen wirken, des Rigolhorizontes folgt der noch unveränderte Boden ist just nicht immer Narretei. einen wichtigen Einfluss auf die Bodeneigen- entwickeln sich auch ganz verschiedene Böden. oder aber das unverwitterte Ausgangsgestein. (Gottfried August Bürger)

Vielfältig und reizvoll – Hessische Weinbergsböden BODEN UND WEINSTIL

Wie aber nimmt der Boden auf die Entwicklung der Beeren und ihre Rei- fung Einfluss? Und wie unterscheiden sich darin die verschiedenen Böden? Wasser-, Luft- und Wärmehaushalt der Böden spielen eine zentrale Rolle: Erwärmt der Boden rasch oder verzögert? Steht viel oder wenig Wasser zur Verfügung? Sind Feuchtigkeit, Nähr- und Mineralstoffe zu den Zeiten aus- reichend vorhanden, zu denen sie benötigt werden? Eine langsame Reifung ist beim Riesling Garant für die Bildung eines hohen Zucker- und Stoffge- haltes sowie intensiver Aromen. Die Witterung im Verlauf des Jahres, also die Intensität und Verteilung von Temperatur und Niederschlag, prägt den Charakter eines Jahrgangs. Aber: die Standorte variieren hinsichtlich des Mikroklimas sowie der Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Daher entwickeln und reifen die Trauben immer etwas unterschiedlich. Zentrale Bodeneigenschaften wie Körnung und Basenversorgung können nach bestimmten Regeln die Wein- eigenschaften beeinflussen. Dies gilt für den Extraktgehalt und die Säure des Weines, aber auch für die Bildung der Aromastoffe. Bodenproben nehmen und bewerten

10 TERROIR HESSEN TERROIR HESSEN 11 Boden und Wein Lorch

QUARZIT Lorcher Bodenthal-Steinberg

IE HÖHENZÜGE des wer- den durch ein hartes Gestein – den günstigen Eigenschaften erhält der Weinberg ein Quarzit – aufgebaut. Das sandige Ab- Optimum an Sonneneinstrahlung in der Zeit von D April bis Oktober. tragungsmaterial längst vergangener Gebirge wurde in der Zeit des Unterdevons (vor etwa 400 Quarzitböden sind Schuttböden. Das Gestein Millionen Jahren) in der Nähe verwitterte in den Eiszeiten meist nur zu gro- ben Blöcken. Der grau-braune der damaligen Küste abgela- QUARZIT gert. Bald verfestigten sich die Rigosol besteht aus Grus und lockeren Sande zu Sandstein. Steinen des Quarzit sowie Unter dem gewaltigen Druck Schiefern. Der Steingehalt ist aufliegender Gesteinsschichten hoch, Wasser wird daher nur in wurde der Sandstein in seiner geringen Mengen gespeichert. Kristallstruktur verändert (Me- Der Boden ist tief rigolt, da- tamorphose) und schließlich durch locker gelagert und gut BODENEIGENSCHAFTEN zum heutigen Gebirge des Tau- durchwurzelbar. Die Rebe kann • geringes Wasserspeicherungsvermögen nus aufgefaltet. Der Taunus- bei der Suche nach Wasser- und Nährstoffreserven ihre Wur- • Hangzugswasser im Untergrund quarzit enthält zu weit mehr als DER WEIN 90% Kieselsäure (SiO zeln problemlos durch die Ge- • mittlere Durchwurzelbarkeit 2) und steinsdecke in die Tiefe treiben. • gute Durchlüftung Der Wein des Lorcher Boden- nur wenige Glimmer oder Feld- Der grobbodenreiche, sandig- • sehr gute Erwärmbarkeit thal-Steinberg zeigt sich schlank, späte. Die Gehalte des Gesteins lehmige Boden erwärmt sich •kein Kalk leicht und äußerst lebendig. Her- an Erdalkalien und Eisenoxi- schnell und speichert die Wär- • geringes Mineralstoffpotenzial vorstechend ist die Spritzigkeit mit den sind daher sehr gering und me sehr gut. Obwohl das Was- einer lebhaften, angenehm fri- dem Boden werden aus der Ge- serreservoir des Oberbodens schen, prickelnden Säure. Feine steinsverwitterung nur sehr we- schnell aufgebraucht ist, tritt zarte Fruchtaromen von Grape- Zitrone/ nig Nährstoffe nachgeliefert. kaum Wasserstress auf. Die Bitter Grapefruit 5 fruit,dazu ein Hauch von Zitrone, Reben finden Reserven. Der 4 unterstreichen seine zurückhal- Mineralisch Pfirsich/ Im Mittelrheintal zwischen Untergrund erhält Hangzugs- Aprikose 3 tende Eleganz. Der Quarzit ver- und Lorch be- wasser von höher gelegenen Rigosol aus Quarzitschutt. 2 leiht dem Wein Mineralität und findet sich die Lage Bodenthal- Ein karbonatfreier, basenarmer Hängen. Das mineralische Nähr- Spitze Säure 1 Apfel eine feine Würze, die aber nie Steinberg. Der Standort liegt in stoffangebot des kalkfreien Bo- Trockenstandort mit mäßigen 0 dominiert, sondern gut einge- 180 Meter Meereshöhe auf ei- Reifungseinschränkungen dens ist aufgrund der hohen passt ist in die feine Zurück- nem steil geneigten, südwestex- Steingehalte und des hohen Grüne Noten Mango/ haltung der frischen Frucht- ponierten Hang. Die Sonneneinstrahlung ist ein Quarzanteils der Feinerde gering. Im Oberboden Maracuja wesentlicher Faktor für die Qualität eines Reben- verbessert Lösslehm den Nährstoff- und Wasser- aromen und des schlanken standortes. Sie ist abhängig von der Neigung und haushalt. Ein mäßig trockener Standort, der rasch Blumig Honigmelone Körpers. Ein eleganter Wein der Exposition des Geländes. Aufgrund seiner erwärmt und eine schnelle Reife fördert. Honig/Karamel mit vielen Feinheiten und jede Menge Potenzial.

12 TERROIR HESSEN TERROIR HESSEN 13 Boden und Wein Rüdesheim

QUARZIT UND SCHIEFER Rüdesheimer Drachenstein

OM DRACHENSTEIN eröffnet sich tion, der Ton bietet aber eine ausreichende Ver- dem Wanderer ein eindrucksvolles sorgung mit Nährstoffen und Spurenelementen. VPanorama mit Rüdesheim und seinen Er ist sehr gut erwärmbar, denn die Einstrahlung Rheininseln, Bingen und dem Niederwalddenk- am Hang ist hoch und die geringen Wasservorräte mal. Der Standort liegt in 220 Meter Meeres- schnell aufgebraucht. Die Rebe gerät daher schon höhe. Der sehr steil geneigte zeitig in Trockenstress und ist Hang ist südostexponiert. Er QUARZIT gefordert, mit dem vorhande- erhält eine mittel hohe Son- nen Wasser hauszuhalten. Sie neneinstrahlung. reagiert, indem sie Zahl und Quarzit und Schieferzersatz Größe der Beeren verringert. – dieser Boden ist eine besonde- Bei geringem Ertragsniveau re Variante des Quarzit-Terroirs. werden an diesem Standort aro- Zwischen den Schichten des mastoffreiche Trauben produ- Taunusquarzits treten häufig ziert. BODENEIGENSCHAFTEN Einlagerungen von Tonschie- • geringes Wasserspeicherungs- fern auf. Bei der Verwitterung vermögen zerfiel der sehr resistente Tau- DER WEIN nusquarzit in große Blöcke. Die • eingeschränkte Durchwurzelbarkeit Tonschiefer verwitterten unter • eingeschränkte Durchlüftung Auch der Wein des Rüdesheimer Dra- dem feuchtwarmen Klima des • sehr gute Erwärmbarkeit chenstein weist eine feine Mineralität Tertiärs zu einer rötlichen, •kein Kalk auf. Er präsentiert sich aber mit anderem sehr tonigen Feinerde. Quarzit- • mäßiges Mineralstoffpotenzial Charakter und Temperament: Der Wein blöcke und tonige Verwitte- erscheint kräftiger. Auch er wird von rungsreste bilden an diesem der Säure dominiert. Maracuja-Noten QUARZIT IM DÜNNSCHLIFF und reife gelbe Früchte beherrschen Standort den Untergrund. Der Zitrone/ Bitter Grapefruit grau-braune Oberboden enthält Das schwach metamorphe 5 die aromatischen, aber dennoch fei-

Lösslehm. Am Steilhang des 4 Sedimentgestein besteht fast Mineralisch Pfirsich/ nen Fruchtaromen. Ein feiner Rosen- Aprikose Drachenstein hatte die Erosion ausschließlich aus Quarz 3 duft setzt einen Kontrapunkt. Inte- leichtes Spiel, der Boden ist be- Rigosol aus Quarzitschutt über (weiß, grau und schwarz). 2 ressant ist eine lagentypische Gra- reits stark abgetragen. Der ge- Quarzit mit Schieferverwitte- Durch Druck und Temperatur Spitze Säure 1 Apfel phitnote. ringmächtige, sehr steinhaltige rungslehm. Ein karbonatfreier, wurden die ursprünglich run- 0 Hier setzt neben dem Quarzit das basenhaltiger Trockenstandort Boden kann nur wenig Wasser den Quarzkörner ineinander tonige, mineralstoffreiche Schiefer- mit Reifungseinschränkungen speichern. Zudem ist das dich- Grüne Noten Mango/ „verzahnt“ und durch Kiesel- Maracuja verwitterungsmaterial des tieferen te, tonige Substrat nur schwer durchwurzelbar. säure sehr fest miteinander Untergrundes bei der Weincharak- Die Rebe ist an diesem Standort stark gefordert. verkittet („verkieselt“), was Blumig Honigmelone teristik Akzente. Zwar ist der Boden kalkfrei und von saurer Reak- dem Gestein seine extreme Honig/Karamel Festigkeit verleiht.

14 TERROIR HESSEN TERROIR HESSEN 15 Boden und Wein Winkel

LÖSS Winkeler Hasensprung

HOHLWEG IM LÖSS ÖSS PRÄGT die hessischen Wein- Die Partikel im Löss haben eine eckige baugebiete. Er ist eines der besten Sub- Form. Daher rührt seine hohe Standfe- Lstrate für die landwirtschaftliche Nut- stigkeit. Eindrucksvolle Zeugen sind zung. Mächtige Lössdecken wurden fast überall senkrechte Wände an Berghängen oder zwischen Lorchhausen und Heppenheim auf die in alten Hohlwegen wie hier in Eltville. Landschaft geweht. Meist liegt das helle, feinkörnige Sediment LÖSS ständig abgetragen. Der Rigo- vor unserem Blick verborgen sol besteht aus mit Lösslehm im Untergrund. Dann wieder vermischtem Löss. Er enthält formt der Löss in tief einge- dadurch bis an die Bodenober- schnittenen Hohlwegen impo- fläche reichlich Karbonat. Un- sante Steilwände. Der Staub terhalb des Rigolhorizontes BODENEIGENSCHAFTEN der Eiszeiten ist den meisten folgt der helle, noch unverwit- • sehr hohes Wasserspeicherungs- Weinbergsböden zugemischt. terte Löss. Das lockere Substrat vermögen Stürme bliesen feine Staubkör- macht es der Rebe leicht, Wur- DER WEIN • sehr gute Durchwurzelbarkeit ner aus den Schotterfluren der zeln in die Tiefe zu treiben, um damals breiten Flüsse. In wind- Wasser und Nährstoffe zu er- • mäßige Durchlüftung Der ungemein fruchtbare Lössboden ver- geschützten Lagen wurde der schließen. Herausragend ist das • mäßige Erwärmbarkeit sorgt die Rebe mit allem Notwendigen im Staub aus der Luft „ausge- Ver mögen des Löss, große Men- • enthält Kalk Übermaß. So wundert es nicht, wenn sich die kämmt“ und setzte sich ab. Es gen Wasser zu speichern und • großes Mineralstoffpotenzial verschwenderische Fülle unmittelbar im Wein entstanden mächtige Lössab- der Pflanze zur Verfügung zu widerspiegelt: Er kommt als ein kraftvoller,rei- lagerungen. Löss besteht vor- stellen. Dennoch zirkuliert in cher, reifer Wein daher, der von allem viel zu wiegend aus Partikeln der den Bodenhohlräumen ausrei- geben hat. Er besticht durch eine Harmonie Korngröße Schluff (0,02 bis chend Luft. Der schluffreiche von ausgeprägter Aromatik und Fülle, wirkt Zitrone/ Bitter Grapefruit 0,0063 mm). Er enthält Quarz, Boden lässt sich hervorragend 5 ungemein saftig mit einer großen Band-

Feldspäte, Glimmer, verschie- bearbeiten, wird aber besonders 4 breite verschiedenster Fruchtaromen. Es Mineralisch Pfirsich/ Aprikose dene Tonminerale und vor al- leicht abgeschwemmt. Das na- 3 dominieren Noten von Pfirsich und tropi- lem Kalk. Eisenoxide färben türliche Nährstoffreservoir des 2 schen Früchten.

den Löss gelblich-braun. Rigosol aus Löss. Löss bietet ein reichhaltiges Spitze Säure 1 Apfel Charakteristischerweise findet sich in Der Standort liegt in 120 Ein karbonat- und basenrei- Angebot an Mineralstoffen. 0 Lössweinen eine feine Herbe. Ausgewo- Meter Meereshöhe auf einem cher Feuchtstandort mit Auch in Phasen von Trocken- gen ist das komplexe Spiel von süßer besten Reifemöglichkeiten schwach geneigten, südostex- heit ist eine gute Versorgung Grüne Noten Mango/ Maracuja balancierter Säure, reichem Körper und ponierten Hang. Die Rebe erhält hier in der Ve- mit Wasser- und Nährstoffen gewährleistet. Wenn einer angenehmen Weichheit, typisch für getationszeit eine hohe Sonnenstrahlung. Auf auch das Kleinklima stimmt, sind Lössböden her- Blumig Honigmelone Weine von kalkhaltigen Böden. Ein Uni- hängigen Standorten wie dem Winkeler Hasen- vorragende Weinbaustandorte mit besten Reife- Honig/Karamel versalist mit viel Potenzial, der Weinfreun- sprung ist der ursprüngliche Boden meist voll- bedingungen den und Kennern gleichermaßen entge- gen kommt.

16 TERROIR HESSEN TERROIR HESSEN 17 Boden und Wein Heppenheim

SANDLÖSS Heppenheimer Steinkopf

M FUSSE DER HESSISCHEN BERG- im Herbst kann es Engpässe bei der Wasserver- STRASSEenthält der Löss noch große sorgung geben. Wegen der Feinsandanteile ist der AMengen feinen Sandes. Diese sandige Boden gut durchlüftet und erwärmt sich rasch. In Spielart des Löss, die noch reichliche Mengen an den groben Poren zwischen den Sandkörnern zir- Schluff enthält, wird Sandlöss genannt. Die Kraft kuliert die Bodenluft und bildet im Frühjahr zei- des eiszeitlichen Windes reich- tig ein Wärmepolster aus. Ga- te sogar aus, den Feinsand bis SANDLÖSS rant für eine frühe und zügi- auf die Höhen der Bergstraße ge Vegetationsentwicklung. Der hinaufzutragen. Mineralogisch Sandlöss bietet insgesamt et- besteht auch der Sandlöss zum was weniger Nähr- und Mine- größten Teil aus Quarzkörnern ralstoffe als ein Lössboden. und kalkigen Bruchstücken. BODENEIGENSCHAFTEN Andere Minerale kommen in • hohes Wasserspeicherungs- geringen Mengen vor. vermögen Nordöstlich von Heppen- DER WEIN • sehr gute Durchwurzelbarkeit heim, oberhalb des Hambacher • gute Durchlüftung Der Sandlöss erscheint hinsichtlich seiner Tals, liegt am Fuße der Hessi- schen Bergstraße der Steinkopf. • gute Erwärmbarkeit Weincharakteristik als der „kleine Bruder“ Der 160 Meter hohe, westexpo- • enthält Kalk des Lössbodens. Die Rebe ist hier nicht ganz nierte Hang ist schwach ge- • mittleres Mineralstoffpotenzial so „üppig“ versorgt. Der Boden hat etwas PSEUDOMYCELIEN neigt. Er erhält in der Vegeta- weniger zu geben – an Wasser und Mineral- tionszeit eine mittel hohe Son- Sekundäre Kalkanreicherung stoffen – und dies zeigt sich unmittelbar im nenstrahlung. im Löss. Wein. Er wirkt schlanker und zarter.Die Säu- Der Rigosol aus Sandlöss ist re ist harmonisch, aber nicht spitz. Sie steht Zitrone/ Bitter Grapefruit aufgrund des erhöhten Sandge- 5 aufgrund des geringeren Körpers im Ge-

haltes die „leichtere Variante“ 4 samteindruck stärker im Vordergrund. Die Mineralisch Pfirsich/ Aprikose eines Lössbodens. Das Wasser- 3 Weine sind schlanker und säurebetonter reservoir ist etwas geringer, 2 als die Weine des Löss.Auch beim Sand-

dennoch ist ausreichend Bo- Rigosol aus Sandlöss. Spitze Säure 1 Apfel löss findet sich die angenehm würzige denwasser vorhanden. Das lo- Ein karbonat- und basen- 0 Herbe. Die feinen filigranen Fruchtaro- ckere Substrat lässt sich sehr haltiger Feuchtstandort mit men sind klar,wirken aber zurückhalten- guten Reifemöglichkeiten LÖSS IM DÜNNSCHLIFF gut bis in größere Tiefen durch- Grüne Noten Mango/ der als beim Löss. Der Duft nach Nektar Maracuja wurzeln. Dadurch werden zusätzliche Wasser- Eckige Quarzkörner (hellgrau setzt einen interessanten Akzent. reserven erschlossen. Da die Bergstraße mehr bis weiß) sind eingelagert Blumig Honigmelone Weine vom Sandlöss sind Frühlings- Niederschläge als der Rheingau erhält, bleibt in feinkristallines Karbonat Honig/Karamel weine, die Assoziationen zur bevorste- Trockenstress aber die Ausnahme. Zur Reifezeit (dunkelgrau). Eine Kluft ist mit henden Mandelblüte wecken. weißem Karbonat gefüllt.

18 TERROIR HESSEN TERROIR HESSEN 19 Boden und Wein

Der Standort liegt am Hattenheimer Boxberg in 140 TON Meter Meereshöhe. Der Hang ist schwach bis mittel geneigt und westexponiert. Er erhält in der Vegeta- Hattenheimer Schützenhaus tionszeit eine mäßige Sonneneinstrahlung.

BODENEIGENSCHAFTEN N GEOLOGISCHEN ZEITRÄUMEN be- Reduktion verfärbten sich die eisenhaltigen Mi- • hohes Wasserspeicherungsvermögen trachtet ist es noch gar nicht so lange her, dass nerale. aber eingeschränkte Verfügbarkeit Iam Taunusrand die Meeresbrandung rausch- Tonböden sind in vielfacher Hinsicht extrem. • schlechte Durchwurzelbarkeit te. An vielen Stellen kann noch Brandungsgeröll Es sind schwere, im Frühjahr nasse Böden. Sie • Luftmangel, Staunässe der 20 bis 30 Millionen Jahre alten Sedimente des können viel Wasser aufnehmen, das allerdings • schlechte Erwärmbarkeit Tertiärs gefunden werden. In den Pflanzen – bedingt durch • geringer Kalkgehalt den ruhigeren Meeresbereichen TON die starke Haftung an die Bo- • mittleres bis großes Mineralstoffpotenzial wurden Feinsedimente abgela- denpartikel – nur zu einem ge- gert, z.B. der Cyrenenmergel. ringen Teil zur Verfügung steht. Gegen Ende der Tertiärs hob Tonböden besitzen überwie- sich das Mainzer Becken, so gend Feinporen und sind daher Zitrone/ Bitter Grapefruit dass die Verbindung zu den schlecht durchlüftet, „der Bo- 5

Ozeanen allmählich unterbro- den atmet nicht“. Sickerwasser 4 Mineralisch Pfirsich/ Aprikose chen wurde. Die feinkörnigen wird nur langsam weitergelei- 3 brackigen Ablagerungen die- tet. Die schlechte Drainage 2 DER WEIN ser Zeit sind von hellgrüner, führt im Frühjahr zu stauender 1 Spitze Säure Apfel Die Assoziation eines schweren Tonbo- grüngrauer und blaugrauer Far- Nässe und mindert die Luftzu- 0 be. Häufig sind die Cyrenen- fuhr. Dadurch erwärmen die dens lässt einen stattlichen, opulenten Wein erwarten.Allerdings erfolgt auf dem kühlen, mergel nachträglich entkalkt. Böden nur langsam. Bekom- Grüne Noten Mango/ Maracuja Tone und Tonmergel bestim- men die Wurzeln durch das reinen Tonboden die Reifeentwicklung lang- men die Bodenverhältnisse vie- Stauwasser „kalte Füße“, wird sam. Zudem ist die schwach saure Bodenre- Blumig Honigmelone ler bekannter Weinbergslagen das Wachstum gehemmt und aktion Hinweis auf eine eingeschränkte Honig/Karamel im Raum Hattenheim (Nuss- die Rebe anfälliger für Krank- Nährstofflieferung. Der Wein ist daher we- brunnen, Wisselbrunnen), Er- heiten. Der hohe Tongehalt und niger stoffig, als es der schwere Boden er- bach (Marcobrunn) und Hoch- die kompakte, dichte Lagerung warten lässt. Er wird getragen von einer heim (Domdechaney, Hölle). bereiten der Rebe Schwierig- pikanten Säure und einem verhaltenen Verschiedenfarbige glimmer- keiten, die Wurzeln tief in den Duft nach herben exotischen Früchten reiche Tone und Sande wurden Boden und bis in die Bodenag- (rosa Grapefruit), dazu Noten von Apfel bei der Ablagerung miteinander Rigosol aus Ton des Tertiärs. gregate zu treiben, um an Was- oder Orangenschalen. Der Boden ent- vermengt. Im tieferen Unterbo- Ein karbonatarmer,basenhal- ser und Nährstoffe heranzu- hält kaum Kalk, so dass die Säure we- den folgt der entkalkte Ton des tiger Nassstandort mit einge- kommen. Ist der Ton im Spät- nig abgepuffert ist und der Wein eher schränkten Reifemöglichkeiten Cyrenenmergel. Die starke Fle- sommer ausgetrocknet, kann es schnörkellos, direkt und kernig wirkt. ckung des Bodens entstand, nachdem das Mee- zu Reifeverzögerungen kommen. Das Mineral- Typisches Wiedererkennungsmerkmal ressediment verlandete. Beim Aufsteigen und Ab- stoffpotenzial hingegen ist das große Plus. An den Fossilien des Cyrenenmergel (benannt nach der Weine von Tonböden ist ihre kom- fallen des Grundwasserspiegels entkalkte der Tonpartikeln sind große Mengen der Mineral- der Brackwassermuschel Cyrena): Polymeso- plexe Mineralität, ein feiner Bitterton Mergel. Durch den Wechsel von Oxidation und stoffe pflanzenverfügbar gespeichert. da (Körbchenmuschel) und Schnecken (links: Granulolabium, rechts: Potamides unten: und ein ganz spezielles, salzig-würziges Keepingia. Aroma.

20 TERROIR HESSEN TERROIR HESSEN 21 Boden und Wein Hochheim

AUENSEDIMENT AUF KALKSTEIN Hochheimer Hölle

KALKSTEIN DER HOCHHEIMER HÖLLE

UNGE AUENSEDIMENTE überlagern Hölle leitet sich aus dem Begriff die kaltzeitlichen Schotter der Bach- und des altdeutschen „Halde(a)“ JFlusstäler. Ihre Ablagerung liegt nur we- (Abhang) ab und hat nichts mit nige tausend Jahre zurück. Je nach Körnigkeit der Hölle (Fegefeuer) zu tun. spricht man von Auensanden oder Auenlehmen. Es sind nähr- AUENSEDIMENT stoffreiche, fruchtbare Standor- te mit hoher Anbauwürdigkeit legenen Hängen kann die Reife für Reben, wenn die klimati- der Trauben verzögern. Die san- schen und hydrologischen Ver- dig-lehmigen Ablagerungen des hältnisse dies zulassen. Die Au- Maines enthalten Kalk und viel enbereiche vieler Fließgewäs- Nährstoffe. Im Untergrund folgt ser unterscheiden sich durch eine sehr dichte Schuttdecke ihr besonderes Kleinklima von aus Kalksteinen des Tertiärs. BODENEIGENSCHAFTEN den Standorten der Hänge. Ei- Die Wurzeln können kaum in • mittleres Wasserspeicherungsvermögen nerseits sammelt sich im Tal diese Schicht eindringen. Der • gute Durchwurzelbarkeit im Oberboden die kalte, von den umliegenden durchwurzelbare Bodenraum DER WEIN Hängen abfließende Luft. Der ist somit auf das Auensediment • gute Durchlüftung Talgrund ist morgens kühl, die begrenzt. Grundwassereinfluss • mäßige Erwärmbarkeit Die Reben profitieren vom Was- Luftfeuchte erhöht und im spielt keine Rolle, da der Stand- • hoher Kalkgehalt im Untergrund ser- und Nährstoffangebot und las- Frühjahr und im Herbst müssen ort mehrere Meter oberhalb des • mittleres Mineralstoffpotenzial sen einen gut mit Fruchtaromen Frühnebel oder Dunst erst von Mainwasserspiegels liegt. und Körper ausgestatteten Wein der Sonne aufgelöst werden. Die Durchwurzelbarkeit des erwarten.Der sandig-lehmige Bo- Austrieb oder Reife können da- Oberbodens ist gut, gleichsam den sorgt zusammen mit dem durch behindert werden. An- sorgt eine gute Durchlüftung Ton für ein anhaltendes, nach- Zitrone/ Bitter Grapefruit dererseits ist im Sommer bei für hohen Stoffumsatz. Der 5 haltiges Geschmackerlebnis,

heißen Witterungsbedingungen Rigolhorizont enthält viel Hu- 4 das sich in einer feinen Bitter- Mineralisch Pfirsich/ Rigosol aus karbonathaltigem Aprikose die Luftfeuchte erhöht und es mus sowie ton- und kalkrei- 3 Auensand und Auenlehm über nis verliert. entsteht ein ganz eigenes, war- Kalksteinschutt des Tertiärs. ches Auftragsmaterial. Probleme 2 Der hohe Kalkgehalt des mes Feuchtklima. Ein kalk- und basenhaltiger kann der erhöhte Kalkgehalt Spitze Säure 1 Apfel Oberbodens wie auch der Der Hang liegt am Mainufer Feuchtstandort mit guten bereiten. Das tonige Material 0 Kalksteinschicht im Unter- auf 90 Meter Meereshöhe, ist Reifemöglichkeiten zwischen den Kalksteinen ent- grund verleihen dem Wein schwach geneigt und südwestexponiert. Er erhält hält viel Spurennährstoffe. Der Boden gewährleis- Grüne Noten Mango/ Maracuja viel Extrakt – die Pufferung eine mittlere bis hohe Sonneneinstrahlung. Mor- tet eine gute und ausgeglichene Versorgung mit der reichhaltigen Säure durch gendlicher Dunst mindert aber die klimatische Wasser und Nährstoffen. Reifeeinschränkungen Blumig Honigmelone das Kalziumkarbonat ist im Wärmegunst. Kaltluftabfluss von den höher ge- sind allenfalls durch das Kleinklima zu erwarten. Honig/Karamel Wein wiederzufinden.

22 TERROIR HESSEN TERROIR HESSEN 23 Vorwort Vorwort

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