Wanderung vom NaturFreundehaus „Knittelberg“ Schützenhaus. Ab diesem Standort führt das Wanderzeichen „Schwarzwald-Nor- Grötzingen zum NaturFreundehaus drandweg“ links auf aussichtsreichem Pfinzgau - West „Am Hopfenberg“ Berghausen Weg am „Rittnerthof“ vorbei in den Wald hinein bis zum Standort „Son- Streckenlänge: 10,8 km nenberg/Richtstatt“. Nun geht es nach Eine abwechslungsreiche Startpunkt: NaturFreundehaus Grötzingen, N49°00‘34“ E8°29‘57“, 76229 links, wieder mit der Markierung „Gelbe Wanderung mit vielen Überwucherter Weg -Grötzingen, Gewann Auf der alten Reut 1, Raute“ Richtung „Am Rittnert“, dann Telefon: 0721 462905 nach rechts zum Standort „Rotenbusch“ Hopfenberg mit Berghausen und Söllingen schönen Aussichten! Endpunkt: NaturFreundehaus „Am Hopfenberg“ Berghausen, N49°00‘04“ und wieder rechts Richtung „Söllingen/ E8°31‘36“, 76327 Pfinztal-Berghausen, Touristenweg 11, Telefon: 0721 460247 Michaelskirche“. Diese Waldregion mit Am Trail liegende Schutzgebiete Wilde Gegend Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bahnhof Grötzingen (S4, S5) Kalk-Buchenwäldern und Orchideen ist Weg zum Naturfreundehaus 2,6 km (50 Min.): das zweite FFH-Gebiet. Das ca. 560 ha große Schutzgebiet „Pfinzgau West“ ist ein FFH-Gebiet und besteht An den Osthängen des Talbergs und Hopfenbergs zwischen Söllingen aus drei Teilgebieten: Knittelberg, Rittnert und Hopfenberg. Vom Bahnhof zum Niddaplatz. Von hier den Naturfreundezeichen (N) folgen. Nach 750 m geht es vorbei am „Obsthof und Berghausen liegen viele ursprünglich landwirtschaftlich genutzte Haltestelle Hummelberg, Berghausen (S4). Weg zum NFH Grötzingen 2,3 km Flächen, insbesondere Streuobstwiesen. Irgendwann konnten diese nicht Wenz“ und etwa 100 m weiter zur Gabe- Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiete (40 Min.): An der Haltestelle dem Schild Richtung „ICT -Fraunhofer Institut“ 0,4 lung mit dem Schild „Obsthof Wenz“. mehr kosten­deckend bewirtschaftet werden. Gründe dafür sind die un- km und der gelben Raute folgen. Im Wald trifft man nach etwa 150 m auf eine Sie gehören zum Netzwerk Natura 2000 und werden von den Bundesländern günstige Hanglage, schlechte Böden und die zersplitterten Kleinparzellen. Stange mit Schildern, hier links gehen, dem Schild „NFH Grötzingen“ 0,8 km nach. Ab hier folgen wir den NaturaTrail- ausgesucht. Auswahlkriterien sind jeweils die vorhandenen, wildlebenden Tier- Gleichzeitig veränderten sich auch generell die Interessen der Besitzer. Markierung wieder gelbe Raute. Nach einer Unterführung führt ein Pfad links Schildern zunächst links, dann an den und Pflanzenarten sowie schützenswerte Lebensraumtypen. Diese sind in der Weniger mühsame Beschäftigungs- und Verdienstmöglichkeiten führten direkt zum NFH. Hängen des Talbergs und des Hopfen- FFH- und in der Vogelschutzrichtlinie aufgeführt. Um den ökologischen Wert bergs entlang, durch das dritte Natura- dieser Gebiete weiterhin zu sichern und auch verbessern zu können, ist es wichtig zur Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung. 2000-Schutzgebiet mit seiner „Wilden festzustellen, wo genau die besonderen Lebensräume und Arten von europäischer Die verlassenen Obstbaumparzellen wurden somit nicht mehr gepflegt, Gegend“ und schönen Aussichten über Bedeutung vorkommen. Vom NaturFreundehaus geht man zunächst ohne Markierung ca. 200 m berg- nicht mehr gemäht und das Obst nicht geerntet. Durch den Überschuss das Pfinztal bis zum Naturfreundehaus ab zum Wegpfosten. Hier geradeaus der Markierung „Roter Strich auf weißem FFH-Gebiet Knittelberg (145 ha) an Nährstoffen sind bereits größere Verbuschungen entstanden und bil- Grund“ – dem Zeichen des Weitwanderwegs Odenwald-Vogesen – Richtung „Reit- Berghausen. den teilweise schon eine richtig wilde Buschlandschaft. Selbst der Weg Von besonderer Bedeutung als Bestäuber, Pflanzenfresser und Beuteorganismen hohl“ folgen. Nun kommt man durch die tief eingeschnittene Hattenkellenhohl mit sind hier die Schmetterlinge. Damit sich diese weiterhin wohlfühlen, muss der Um- durch diesen Bereich ist mittlerweile komplett bewachsen. steilen Lößhängen. Hier beginnt das erste FFH-Schutzgebiet. Am Hang des Knittel- bruch von Grünland zu Ackerland gestoppt werden. Außerdem muss die Verbu- Schnellwüchsige, langhalmige Gräser nehmen überhand. Filigrane, bergs führt der Weg durch ein Wald- und Buschgebiet mit Totholz, vorbei an ver- schung, insbesondere in den früheren Weinbergzonen, im Zaum gehalten werden. wilderten Weinberg- und Gartenparzellen sowie an Streuobstwiesen mit schönen Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrs- schwachwüchsige, blütenreiche Gräser haben keine Chance. Auf den mitteln: Bahnhof Berghausen (S5) FFH-Gebiet Rittnert (378 ha) schlecht nutzbaren Flächen sind andererseits wertvolle Lebensräume ent- Ausblicken in die Oberrheinebene. Weg vom NFH Berghausen zum Bahn- standen, die ideale Rückzugsgebiete für zahlreiche Tier- und Pflanzenar- Kurz vor den ersten Häusern von Grötzingen befindet sich ein Halb­trockenrasen Um die ökologische Wertigkeit des naturnahen Buchenwaldes zu sichern bzw. zu hof Berghausen 750 m (10 Min.): verbessern, muss der Bestand an Alt- und Totholz erhöht werden. Außerdem muss ten sind. mit einer bemerkenswerten Insekten- und Vogelwelt. Beim Standort „Reithohl“ rechts und nach 100 m für ein kurzes Stück die Markierung verlassen und links Beim NFH ist ein Wegweiser. Man der bei 7 % liegende Anteil an gesellschaftsfremden Arten (Lärche, Douglasie, Rot- Die Obstbäume sind teilweise sehr alt und durch ihren Höhlen- und Tot- auf den „Rosalienberg“ abbiegen, der wieder in die „Reithohl“ mündet. Wieder mit folgt dem Schild „Berghausen“ 0,5 km eiche) stark reduziert werden. holzreichtum ideale Brutstätten. So erstreckt sich die Tierartenpalette dem Zeichen „Roter Strich“ hinab zum Standort „Grötzinger Rathaus“, zum Nidda- und der gelben Raute bis zur Ortsmitte. von der Spitzmaus bis zum Reh und vom platz und weiter durch die Mühlstraße Richtung Evangelische Kirche, über die Der nächste Wegweiser an der - FFH-Gebiet Hopfenberg (38 ha) Zaunkönig bis zum Mäusebussard und Pfinzbrücke, vorbei an der sehenswerten Kirche und dem Schloss Augustenburg. brücke führt zum „Bahnhof “ 0,2 km. Ähnlich wie auf dem Knittelberg gilt es auch hier die Verbuschung zu stoppen, damit einzelne Pflanzenarten nicht überhand nehmen und andere verdrängen, die Waldkauz. Igel, Fuchs und Dachs finden Nach der Steigbrücke rechts halten und in den Weg „Am Grollenberg“ einbiegen. Markierung gelbe Raute wiederum wichtig sind für bestimmte Tierarten. hier ebenso einen Lebensraum wie Erd- Ab hier folgt man der Markierung „Gelbe Raute“, dem Wanderzeichen des Schwarz- kröte, Blindschleiche und Kreuzspinne. waldvereins und geht durch einen weiteren Hohlweg, die Grollenberghohl, zum Biotope Die Insekten stellen dabei die arten- Herausgeber: NaturFreunde Karlsruhe-Grötzingen und Pfinztal-Berghausen Biotope sind abgrenzbare, besonders wertvolle und gefährdete Lebensräume. Dazu gehören im Schutzgebiet „Pfinzgau West“ beispielsweise die Hohlwege, reichste Tiergruppe dar. Schmetterlinge Texte: Heike Jung | Edgar Meier | Alex Habermeier manche Mager- oder Halbtrockenrasen sowie besondere Gebüschkomplexe. wie die Spanische Flagge, dazu Käfer, Fotos: Bläulinge und Spanische Flagge: Harald Schuldt | Hirschkäfer: Axel Wildbienen und Ameisen seien hier nur Kutscherauer | Mauerbiene: Wolfgang Rutkies | Erdkröte: Thomas Hauenstein Landschaftsschutzgebiete stellvertretend genannt. Übrige Bilder: Reiner Ewald | Heike Jung Kartengestaltung: Landesvermessungsamt Baden-Württemberg Sie sollen das Landschaftsbild insgesamt großräumig bewahren und sind für die Erholung der Bevölkerung von besonderer Bedeutung. Von den 560 ha des Gebie- Die verbuschte Landschaft verändert sich zusehends in ein bewaldetes Gestaltung: Heike Jung | Reiner Ewald | Edgar Meier Gebiet. Dementsprechend verändert sich auch die Tier- und Pflanzen- tes „Pfinzgau West“ sind ca. 530 ha Landschaftsschutzgebiet. Sie gehören zu den Quellen: Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz BW, Landschaftsschutzgebieten „Pfinzgau“ mit rund 2.150 ha, Grötzingen Bergwald- NaturFreunde Grötzingen e.V. Regierungspräsidium Karlsruhe, Heimatbuch Grötzingen welt. Vor allem der Reichtum der Insektenarten wird sich verringern. Knittelberg mit ca. 270 ha und Turmberg-Augustenberg mit rund 290 ha. NaturFreunde Berghausen e.V. Was sind Natura 2000 – Gebiete? Natura 2000 ist ein Schutzgebietesystem der Eu- ropäischen Union, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Vielfalt an Tieren, Pflanzen und deren ­Lebensräume zu bewahren. Das System umfasst europaweit mittlerweile über 500.000 km². Rechts- grundlage für das enge Netz von Schutzgebieten Magerwiese beim NaturFreundehaus Alte Rebstock-Unterstützungspfosten „Der Bundschuh“ - ältestes Wohnhaus in Grötzingen Grollenberghohl Buchenwald auf dem Rittnert ist die Fauna-Flora-Habitat- und die Vogelschutz- Richtlinie. Darin sind Arten­ und Lebensraum- typen festgesetzt, die aufgrund ihrer europaweiten Magerwiesen Verbuschtes Weinbergsgelände Der Ort Grötzingen Hohlwege Waldmeister-Buchenwald Verbreitung und Gefährdung von gemeinschaftli- Mager bedeutet in dem Fall „arm an Nährstoffen“, vor allem an Stick- Entlang des Knittelbergs kann man Reste von alten Rebanlagen erkennen. „Der Bundschuh“ ist sicher das urigste alte Fachwerkhaus in Grötzingen. Im Kraichgau, zu dem auch Grötzingen und Pfinztal gehören, gibt es be- Buchenwälder erscheinen wegen ihrer großen Verbreitung in Baden-Würt- chem Interesse und deshalb zu schützen sind. stoff. Meist handelt es sich bei diesen Magerwiesen um extensiv genutztes Viele Grundstücke aus alten Weinanbauzeiten sind mittlerweile verbuscht Nach geraden Wänden und waagerechten Böden sucht man in diesem sonders viele dieser Wege. Etliche davon stammen noch aus der Römer- temberg wenig spektakulär, sind jedoch aus europäischer Sicht einzigartig Grünland, das nicht gedüngt und nur selten gemäht wird. Magerwiesen oder werden anderweitig genutzt. Der Vorteil der verwilderten Grundstü- Haus vergebens. Gleichwohl ist das Haus durch fachgerechte Restaurie- zeit. Sie wurden jahrhundertelang als Verbindungs- und Wirtschaftswege und schützenswert. Dies gilt besonders für Waldmeister-Buchenwälder, wie Was sind Natura Trails? sind wichtige Rückzugsräume für viele Pflanzen- und Tierarten, die auf cke ist, dass sie vielen Tieren Unterschlupf bieten. Gleichzeitig besteht die rung sehr gut erhalten. genutzt, sodass sie sich immer tiefer in die Löß- oder Buntsandsteinböden den Rittnert. Unser „Ländle“ ist der Verbreitungsschwerpunkt dieses Wald- Obwohl es sich bei Natura 2000 um eines der welt- produktiven und häufig gemähten Fettwiesen, wie sie leider fast überall Gefahr, dass nur wenige Pflanzen die anderen auf Dauer verdrängen und Das besondere Schmuckstück wurde 1463 erbaut. Es ist ein sogenanntes der Region eingeschnitten haben. Das durchfließende Wasser hat bei hef- typs in Europa. 80 % des Rittnert bestehen aus Buchen. weit größten Naturschutzprojekte handelt, ist die anzutreffen sind, keine Überlebenschance haben. die Verbuschung auch für diverse Tierarten irgendwann zu stark wird. Firstständerhaus. Diese Häuser haben ihren Namen von den senkrecht tigen Regenfällen diese Eingrabungswirkung noch verstärkt. Da die meis- Waldmeister-Buchenwälder sind typisch für kalk- Kenntnis davon in der Bevölkerung sehr gering. Gerade Magerwiesen, wie sie im Natura 2000-Gebiet in den Bereichen Dieses Problem ergibt sich beispielsweise bei der Spanischen Flagge. Die stehenden Ständern, die vom Fußboden des Erdgeschosses bis hoch zum ten Wege mittlerweile befestigt sind, wurde dieser Prozess gestoppt oder haltige und meist nährstoffreiche Böden. Neben Die Heimat Den NaturFreunden war der Erhalt der Land- Hopfen- und Knittelberg vorkommen, sind wahre Schatztruhen. Wegen auffälligen Tiere haben eine starke Vorliebe für den Wasserdost. Wichtig Dachfirst reichen. Beim Bundschuh sind es bis zu 10 m hohe Eichenstän- zumindest stark verlangsamt. dem Waldmeister sind u. a. folgende Pflanzen ist der Urquell schaft und der biologischen Vielfalt von jeher ein ihres großen Artenreichtums an Pflanzen haben sie beispielsweise eine für den Erhalt der auch tagaktiven Nachtfalter ist deshalb, dass ausreichen- der. Geschossübergreifende Streben sorgen für Stabilität. Die Bauform Wegen ihres hohen Alters sind Hohlwege kulturhistorisch und archäolo- im Rittnert heimisch: Buschwindröschen, Wald- und die Wurzel Anliegen. Sie wollen mit den beschriebenen Wan- herausragende Bedeutung für unsere Schmetterlingsfauna. Im Bereich de Bestände seiner wichtigsten Nahrungspflanze vorhanden sind. In den gehört zu den ältesten erhaltenen Baugattungen von Fachwerkhäusern gisch bedeutsam. Darüber hinaus haben sie aber auch einen großen öko- Zwenke, Wald-Segge, Echte Goldnessel, Flattergras, alles Seins derungen, Rad- oder Bootstouren auf die Schön- der Tagfalterarten kommen hier vor: Admiral, Großer und Kleiner Fuchs, Übergangsbereichen zwischen Wald und Offenland sind aufgrund der zu- und geht bis ins 13. Jh. zurück. Der Name des Hauses gedenkt den Bau- logischen Wert. Hohlwege sind sehr wertvolle Lebensstätten für unsere Vielblütige Weißwurz und das Waldveilchen. Mit und die Wiege heiten und Besonderheiten des jeweiligen Natura Mauerfuchs, Schachbrett, Weißklee-Gelbling, Magerrasen-Perlmutter- nehmenden Verbuschung Standorte des Wasserdosts bedroht und damit ern, die insbesondere im 15 Jh. um ihre Rechte kämpften. Der Bund- heimische Tier- und Pflanzenwelt. dem Weißen Waldvögelein findet sich auch eine der Gemeinschaft. 2000-Gebietes aufmerksam machen, denn: Nur falter und Schwalbenschwanz. Neben dem Rotklee-Bläuling und Kurz- auch die dort lebenden Spanischen Flaggen. Abhilfe schaffen hier regel- schuh war ein für Bauern typischer Schnürschuh aus Leder. Er wurde An den Flanken der Hohlwege siedeln sich Sträucher und Gehölze an, die Orchideenart im Gebiet. Das europaweit geschützte Nur wer was man kennt, schützt man auch! schwänzigen-Bläuling gibt es zudem mindestens sechs weitere Bläulings- mäßige Pflegeeinsätze zur Entbuschung. deshalb von den aufständischen Bauern als Symbol genutzt. unzähligen Kleintieren als Unterschlupf und Nahrung dienen. Dazu kom- ­Grüne Besenmoos kommt ebenfalls vor. Es ist stark die Heimat kennt arten und neben dem Kleinen Würfel-Dickkopffalter mindestens sieben Die Spanische Flagge kann ab Mitte Juli Der Weg führt nach dem „Bundschuh“ hinunter zur Ortsmitte. Dort lohnt men die vielen Wurzelgebilde der Bäume und anderen Pflanzen, die sich von Altbuchenbeständen abhängig. Die Vorkommen in Baden-Württem- und in ihr Natura Trail „Pfinzgau West“ weitere Dickkopffalterarten." bis Ende August beobachtet werden. Die sich ein Abstecher nach rechts, zum historischen Rathaus, einem sehr mit diesen an der Böschung festklammern. Dazwischen sieht man vieler- berg zählen zu den Hauptvorkommen in Europa und sind deshalb von be- tief verwurzelt ist, Bereits am Anfang des Trails gibt es gegenüber und unterhalb des Natur- europaweit geschützte Art wurde auch am schönen Fachwerkbau. Auch der dazugehörige Vorplatz mit stillgelegtem lei Arten von Schlupflöchern. Typische Bewohner der acht Hohlwege in sonderer Bedeutung. Das FFH-Gebiet „Pfinzgau West“ ist rund 560 ha kann sich für Freundehauses Grötzingen Wiesen, wo beispielsweise die Bunte Kron- „Hopfenberg“ und im Waldgebiet „Rittnert“ Ziehbrunnen, dem alten Backhaus von Grötzingen und dem Hottscheck- Grötzingen sind beispielsweise Rötelmaus, Hermelin und Zauneidechse. Das reichlich vorhandene Totholz bietet auch groß, davon sind 531 ha als Landschaftsschutzge- alles Edle, Gute wicke, eine sehr mahdempfindliche Art, anzutreffen ist. Dass der Kron- nachgewiesen. Sie fliegen gerne entlang von brunnen ist sehenswert. Im Bereich der Insekten sind es unter Spechten, vielen holzbewohnenden Tierarten (In- biete ausgewiesen. Die drei Teilgebiete des „Pfinz- und Schöne wicken-Bläuling diese Pflanze besonders gerne besucht, sagt schon sein Weg- und Waldrändern, auf Waldlichtun- anderen Laufkäfer, Winkelspinne und sekten, Tausendfüßer, Spinnen) und dem markan- gau West“ befinden sich auf den Gemarkungen Der Naturatrail führt auch an den beiden einsetzen. Name. Auch andere Pflanzen und Tiere, die auf solchen Magerwiesen vor- gen, aber auch in Wiesen und Gärten. die ökologisch besonders wertvolle ten, europaweit geschützten Hirschkäfer Lebens- Durlach, Grötzingen, Berghausen und Söllingen. Wahrzeichen des Ortes Grötzingen vor- Wilhem Mössinger, kommen, leben in einer Art gegenseitiger Abhängigkeit oder haben einen Dass in Grötzingen Wein angebaut wurde, wird übrigens erstmals Ende bei. Das eine ist die Evangelische Kirche Mauerbiene. Bei den Pflanzen ist vor raum. Mit bis zu 8 cm Länge ist das Männchen ein In der sanften Hügellandschaft wechseln sich besonderen Nutzen voneinander. des 8. Jh. erwähnt. Aus den noch erhaltenen Lageplänen aus dem 17. Jh. mit ihrem markanten Zwirbelturm. Ihre allem der geschützte, giftige Aronstab Gigant unter den Insekten und die mit Abstand Ehrenbürger großflächige Streuobstwiesen, bewirtschaftete von Grötzingen Indem wir auf solche Flächen und bestimmte ist ersichtlich, dass zu dieser Zeit bereits sehr verbreitet Reben angebaut Anfänge liegen im Jahre 1255. Zweites als eine charakteristische Art in den größte heimische Käferart. Er lebt bevorzugt in al- und nicht mehr genutzte Weinberge sowie Acker- Pflanzenarten achten, schützen wir gleichzei- wurden, die aber den heutigen Ansprüchen sicher nicht genügen würden. Wahrzeichen ist das Schloss Augustenburg hiesigen Hohlwegen zu benennen. ten Eichen- und Eichen-Hainbuchenwäldern mit absterbenden Althölzern flächen und Feldhecken ab. An den steileren Seine Blätter sind bereits im zeitigen und Baumstümpfen. Deshalb umfasst sein Lebensraum im Schutzgebiet vor tig auch die Tiere, die mit diesen Arten in einer In den überlieferten Unterlagen wird nur von rotem und weißem Wein gegenüber der Kirche, das im 10. Jh. erbaut Lagen finden sich Halbtrockenrasen auf ehema- Frühjahr zu finden. allem die älteren Buchenwälder mit einem hohen Eichenanteil. Aber auch Symbiose leben. gesprochen, der als Zehnter abgeliefert werden musste. Vermutlich war es wurde und heute eine Seniorenresidenz ligen Weinbergsparzellen. Sie beherbergen eine Streuobstbestände mit Alt- und Totholzanteilen in der Nähe von Alteichen, Magerwiesen kommen auf ganz unterschied- beim Weißwein die Hunnische Rebe und beim Rotwein die Hudlerrebe. beherbergt. Seinen Namen verdankt das Der Natura Trail Pfinzgau West führt durch zwei Hohlwege, die Hatten- bemerkenswerte, wärmeliebende Insekten-, Rep- als Rendezvous- und Saftbäume, werden besiedelt. Die Larve braucht bis lichen Böden vor. Im Gebiet Pfinzgau West Schloss Markgräfin Augusta-Maria von kellenhohl (Titelbild) und die Grollenberghohl. An ihnen sieht man, wie tilien- und Vogelwelt. Ein Teil des Schutzgebiets ist Schon im 19. und 20. Jh. wurde der Weinbau wegen ungenügender Er- zu 8 Jahre für ihre Entwicklung, da sie sich ausschließlich von zermürbtem sind sie als Kalk-Magerrasen erfasst. Es sind Baden-Durlach. extrem unterschiedlich sie sein können. Jeder Hohlweg hat seine besonde- auch der „Rittnert“, ein ausgedehntes, naturnahes träge verringert. Als dann noch die Pilzerkrankung Perenospora und Holz ernährt, welches sehr nährstoffarm ist. Den Käfer findet man nur von überwiegend kleinflächig ausgebildete Wiesen, Besonders stolz ist Grötzingen auf seinen re Form. Bei manchen gehen die Flanken steil nach oben, bei anderen be- Buchenwaldgebiet. die Reblaus auftraten, wurden die meisten Weinflächen gerodet. Übrig Anfang Juni bis etwa Mitte August. Seine Lebenserwartung ist mit etwa 8 die aber umso wichtiger für unsere Flora und Beinamen „Badisches Malerdorf“. Bereits schreiben die Flanken mit dem Weg zusammen eher einen sanften Bogen. geblieben ist nur noch, der in Stufen angelegte Weinberg des staatlichen Wochen sehr gering. Bei Anbruch der Dunkelheit machen sich die Hirsch- Fauna sind. 1888 wurde die Malerkolonie hier gegrün- Sehr unterschiedlich ist auch die Höhe der Böschungen, je nachdem wie Weingutes Durlach zwischen Grötzingen und Berghausen. käfer fliegend und brummend auf die Suche nach saftenden Baumwunden. det und besteht heute noch. tief sich der Hohlweg in den Boden eingraben konnte.