Bericht über die öffentliche Gemeinderatssitzung vom 13. Februar 2020

Die Niederschrift der öffentlichen Sitzung vom 16.01.2020 wird genehmigt. Aus der nichtöffentlichen Sitzung vom 16.01.2020 ist der Beschluss bekannt zu geben, dass mit einem für die Instandsetzung und das Wohnen in denkmalgeschützter Bausubstanz erfahrenem Interessenten Verhandlungen zum Verkauf des Hauses Kirchstraße 8 aufgenommen wurden. Der Interessent wird mit seiner Familie das Objekt selbst bewohnen. Die Tagesordnung der Sitzung wird mit einer Erweiterung beim Tagesordnungspunkt Martin- Grisar-Haus genehmigt.

Das Baugesuch auf Teilabbruch und Wiederaufbau des Hauses Baind 1 sieht vor, die im Baugesuch für die angrenzende Lagerhalle für Boote und Wohnwägen dargestellte, aber noch nicht realisierte Brandschutzwand an der Abbruchgrenze zum Neubau anzuordnen. Der Gemeinderat wird darüber informiert, dass das Baugesuch die im Bebauungsplan für Neubauten festgesetzte Firsthöhe von 550,50 müNN mit beantragten 556,97 müNN um 1,47 m überschreitet. Die Festsetzung im Plan orientiert sich an der Firsthöhe des Hauptwohngebäudes Baind 15 mit 555,62 müNN. Nachdem der südliche Teil des Gebäudes stehen bleiben soll und eine Firsthöhe von 556,61 müNN aufweist, empfiehlt der Vorsitzende den Räten, diese Befreiung wohlwollend zu diskutieren. Im Dachgeschoss sind die Schlafraumfenster zum großen Teil nicht nach Westen orientiert. Diese Anordnung ist im Bebauungsplan zum Schutz gegen den Autobahnlärm vorgeschrieben. Ausnahmsweise können in den Räumen, die aus planerischen Gründen Fenster nur nach Norden, Osten oder Süden haben und zwingend als Schlafraum erforderlich sind, Lüftungsanlagen bei feststehenden Fenstern zugelassen werden. Das Baugesuch berücksichtigt diesen Sachverhalt so nicht und beantragt keine Ausnahme. Der Bauherr wird jedoch den Plan ergänzen und diese Ausnahme beantragen.

In der Aussprache wird festgestellt, dass die Lagerhalle für Boote und Wohnwägen nun mit der laut Bebauungsplan möglichen Länge dargestellt ist. Es wird nachgefragt, warum die über diese Länge hinaus errichtete Halle noch nicht abgebaut worden ist. Bürgermeister Aschauer antwortet, dass gegen die Rückbauverfügung ein Widerspruch eingereicht wurde, weil der Bauherr einen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb führt und in dem über den Bebauungsplan hinausgehenden Hallenteil eine landwirtschaftlich privilegierte Nutzung in Form eines Obstlagers mit Kühlung einrichten will. Er empfiehlt dem Rat, diesen Sachverhalt nicht weiter in die Beurteilung des Bauvorhabens einfließen zu lassen.

Dem Baugesuch wird unter der Voraussetzung, dass die Ausnahme für die nach Norden und Osten orientierten Schlafraumfenster begründet und mit Darstellung der Lüftungsanlagen beantragt wird, einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt.

Der Gemeinderat wird weiter informiert, dass für das Grundstück Schmittenhalde 16 ein den Vorschriften des Bebauungsplans „Esseratsweiler Südwest“ entsprechendes Baugesuch im Kenntnisgabeverfahren eingereicht wurde.

Für das Bauvorhaben Martin-Grisar-Haus sind folgende Punkte zur Information bzw. zum Beschluss vorzutragen: Die Telekommunikationseinrichtungen zwischen der Schulstraße 11 und dem Martin- Grisar-Haus erfordern Leitungen in den vorhandenen Leerrohren, einen Umbau der Telefonanlage in der Schulstraße 11 und eine Verteilungsanlage im Martin-Grisar Haus. Die Arbeiten wurden von der Fa. Neuschwender aus Berg bei zu 4.982,59 € angeboten und aufgrund der Eilbedürftigkeit mit Unterrichtung des Rats am 03.02.2020 per Mail beauftragt. Die Fa. Straub Fliesen stellt für die Verbesserung des Unterbaus unter den Fliesen mittels sogenannter Entkopplungsmatten einen vom Büro Wurm geprüften Nachtrag in Höhe von 1.008,53 € brutto, der vom Gemeinderat genehmigt wird. Die Teeküche im Kindergarten wurde von der Verwaltung am 27.01.2020 zu 6.000 € pauschal beauftragt. Die Fa. Tommes Baumontagen aus Lindau stellt für zusätzliche Leistungen, welche erst bei der Werkstattplanung ersichtlich wurden und überwiegend aus elektrischen Türöffnern, Panikstangen, Fingerklemmschutz , Feststelleinrichtungen und Deckenrauchmeldern bestehen eine Nachtragsangebot, das vom Büro Wurm geprüft und mit 7.931,35 € brutto zur Vergabe vorgeschlagen und vom Rat mit einstimmigem Beschluss genehmigt wird.

Im Zuge der Baumaßnahme wurde von der Bürgerschaft wiederholt der Wunsch geäußert, die Außenfassade wenigstens zu streichen. Die komplette Überarbeitung der Außenfassade wird vom bereits am Gebäude tätigen Malerteam Ravensburg mit Kosten von rd. 35.000 € beziffert. Das Büro Wurm empfiehlt für die Sanierung bisher nicht erkennbarer Hohlstellen im Putz weitere 6.000 € bis 11.000 € zur Sicherheit einzuplanen. Aus den Reihen der Gemeinderäte wird diese Maßnahme grundsätzlich befürwortet. Frau Herzog regt an, das Farbkonzept vor Ausführung der Arbeiten mit dem Rat festzulegen.

Nach den Stürmen der letzten Woche sind zahlreiche Ziegel aus dem Dach ausgebrochen. Es folgte eine Inspektion des Dachs durch den Zimmereibetrieb Trautwein zusammen mit dem Architekturbüro Wurm. Die Kosten für die Dachsanierung werden von der Zimmerei Trautwein zu rd. 85.000 € angegeben. Es ist eine komplett neue Dachdeckung mit Falzbiberziegeln und eine neue Lattung erforderlich. Im Bereich der Mansardwände ist eine Dämmung einkalkuliert. Parallel zu den Zimmererarbeiten sind Spenglerarbeiten erforderlich. Die Kosten hierfür werden von der Spenglerei Müller und Deschler auf rd. 25.000 € geschätzt. Hierbei sollen alle Kehlen, Ortgangbretter und Gaupen neu bearbeitet werden. Bürgermeister Aschauer stellt fest, dass das Dach einen erheblichen Sanierungsstau aufweist und dass diese Kosten bei Erhalt des Hauses – egal in welcher Nutzung auch immer – ohnehin fällig geworden wären. Der Rat beauftragt die Verwaltung mit dem Architekturbüro die Modalitäten der Vergabe zu klären.

Die Balkonüberdachung im Dachgeschoss der Südseite des Hauses ist optisch nicht ansehnlich. Der Bürgermeister schlägt vor, auf diese Überdachung zu verzichten und die vier Balkontüren mit einem breiten Schleppgaupendach an die Mansarde anzuschließen und den Balkon nicht weiter zu überdachen. Der Rat stimmt diesem Vorschlag in der Tendenz zu und will anhand einer Detailplanung durch das Architekturbüro entscheiden.

Frau Marion Herrmann stellt in ihrer Funktion als Leiterin des Hauptamts den Entwurf zur Änderung der Öffnungszeiten im Bürgerbüro vor. Auslöser dieser Änderung ist die erhebliche Zahl an Überstunden, die sich in den letzten Jahren für das im Bürgerbüro und in der Gemeindekasse tätige Personal angehäuft haben. Ohne Erhöhung des Personalschlüssels ist ein Gegensteuern nur über die Reduzierung der Öffnungszeiten für den Bürger von derzeit 26,5 Stunden auf geplant 19 Stunden möglich. Ziel ist die Reduzierung des Publikumsverkehrs auf ein kleineres Zeitfenster mit entsprechend mehr Zeit zur effizienten Abarbeitung der Aufträge ohne Bürgerkontakt. Der Änderungsvorschlag nimmt an den Vormittagen von Montag bis Mittwoch keine Streichungen vor und lässt die Öffnung am Mittwochnachmittag erst um 15 Uhr anstelle bisher 13.30 Uhr zu. An Donnerstagen soll das Bürgerbüro wegen der Produktion des Amtsblattes komplett geschlossen werden und an Freitagen ist die Öffnungszeit von 10.00 bis 13.00 Uhr über die Mittagszeit vorgesehen. Termine zur Rentenbeantragung und für Themen mit Kämmerei und Bürgermeister können natürlich auch außerhalb der Öffnungszeiten mit dem Bürgerbüro vereinbart werden. Das Rathaus ist über Mail und Telefon auch tagsüber zu den normalen Dienstzeiten zu erreichen, jedoch nicht für Themen des Bürgerbüros und der Gemeindekasse. Der Gemeinderat beschließt nach kurzer Aussprache die Einführung der geänderten Öffnungszeiten des Bürgerbüros ab dem 01.03.2020.

Vor mehr als 10 Jahren wurde bei Kabelarbeiten für den Anschluss einer Photovoltaikanlage der Straßenentwässerungskanal in Liebenweiler mit einer Bodendurchschlagsrakete beschädigt. Der Schaden wurde erst jetzt bemerkt, nachdem sich in den Jahren zunehmend Material an der Schadensstelle angestaut hat und der Kanal nicht mehr ablief. Der Vorschlag der Stadtwerke Lindau lautet unter Hinweis auf die verstrichene Gewährleistungsfrist, dass die Gemeinde die Reparaturarbeiten am Kanalrohr bezahlt und die Stadtwerke die Umverlegung des Kabels übernehmen. Der Betreiber der PV-Anlage sieht die Verantwortung bei den Stadtwerken, will aber einen Rechtsstreit vermeiden und hat deswegen der Gemeinde angeboten, die Hälfte der auf die Gemeinde entfallenden Kosten zu übernehmen. Der Bürgermeister will sich als am Schadenshergang völlig unbeteiligte Partei nicht ohne den Rat auf diesen Vorschlag einlassen. Nach kurzer Beratung wird einstimmig beschlossen, den Stadtwerken und dem PV-Anlagenbetreiber mitzuteilen, dass die Gemeinde von diesen beiden eine Instandsetzung des Schadens ohne Kostenbeteiligung der Gemeinde erwartet.

Nach Durchsicht zweier Angebote für die Durchführung von Malerarbeiten im Treppenaufgang der Grundschule fasst der Rat den einstimmigen Beschluss, die ortsansässige Fa. Opitz entsprechend Ihrer Kostenschätzung in Höhe von 2.835,67 € auf Zeitnachweis und Materialpreisen zu beauftragen.

Zur geplanten Erweiterung des gemeinsamen „Gutachterausschuss im Württembergischen Allgäu“ um die Gemeinden , Grünkraut, und berichtet der Vorsitzende zu den Hintergründen. Die Stadt Wangen übernimmt seit 2015 die Geschäftsstelle für die Stadt Isny und seit 2018 die Geschäftsstelle der Gemeinden Achberg, , Kißlegg und Argenbühl. Die Gemeinden Bodnegg, Grünkraut, Schlier und Waldburg haben bisher dem Gemeindeverwaltungsverband Gullen die Aufgaben des Gutachterausschusses übertragen. Aufgrund der Novellierung der Gutachterausschuss- verordnung und im Zuge der Grundsteuerreform sollen leistungsfähigere Einheiten im Bereich des Gutachterausschusswesens gebildet werden, welche eine große Anzahl an Kaufverträgen zur Ermittlung rechtskonformer Bodenrichtwerte benötigen. Eine finanzielle Schlechterstellung der Gemeinde Achberg hat diese Kooperation nicht zur Folge, weshalb der Rat der Übernahme der Gemeinden Bodnegg, Grünkraut, Schlier und Waldburg in den gemeinsamen Gutachterausschuss im Württembergischen Allgäu mit Sitz der Geschäftsstelle bei der Stadt Wangen mit einstimmigem Beschluss zustimmt.

Die Abgabe der gebrauchten Pumpe der Feuerwehr zu einem Preis von 400 € an eine Fahrzeugbaufirma wird vom Gemeinderat befürwortet, nachdem im Rahmen der Vorberatungen zum Haushaltsplan 2020 in der Januar-Sitzung die Verwaltung mit der Aufnahme von entsprechenden Mitteln im Investitionsprogramm zur Beschaffung einer neuen Motorpumpe für die Feuerwehr beauftragt wurde.

Der Gemeinderat nimmt mit einstimmigem Beschluss eine Spende der Fa. Dornier zugunsten der Grundschule Achberg in Höhe von 200 € an.

Die nächste Sitzung des Gemeinderats ist auf Donnerstag, den 12. März 2020 geplant. Die Bürgerschaft ist wie immer herzlich hierzu eingeladen.