SA LANDESBERGEN GEMEINDE OT. LEESERINGEN

BEGRÜNDUNG ZUM BEBAUUNGSPLAN NR.7 „ INDUSTRIEGEBIET H "

Stand: 26.10.92 Inhal t

1.0 PIangeb ie t

2.0 Übergeordnete und vorbereitende Pläne

3.0 Ziel und Zweck der Aufstellung des Bebauungsplanes

4.0 Planungskonzept

5.0 Festsetzungen im einzelnen

6.0- Natur und Landschaft

7.0 Ver- und Entsorgung

8.0 Maßnahmen zur Verwirklichung des Bebauungsplanes

9.0 Kostenschätzung und Finanzierung der Durchführung des Bebauungsplanes

10.0 Abwägungsvorgang und -ergebnis

11.0 Verfahrensvermerke

An 1aeen

Scha11technisches Gutachten vom 20.06.1986

Grünordnungsp1 an

Bearbe i tung:

U. Hockemeyer, Dipl. I ng.

Stand: 26.10.1992 1 .0 P1angebie t

Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes liegt im Nordosten der Gemarkung Leeseringen in der Flur 12.

Das Plangebiet umfaßt ca. 28,5 ha. Es wird folgendermaßen begrenzt:

Im Nordwesten und Norden:

durch die Bundesstraße B 215 (Flurstück 48/8 der Flur 12

Im Süden und Südwesten:

durch die Flurstücke 35/2, 49 und 34/10 der Flur 12, teil­ weise verläuft die Plangebietsgrenze quer über die Wege Flurstücke 50/2 und 160/51 der Flur 12.

Im Osten

durch die Flurstücke 131/3, 163/52, 4/34, 4/29, 4/33 und 51/2 der Flur 12.

Das Plangebiet ist auf der nächsten Seite in einer Ver­ kleinerung aus der Deutschen Grundkarte mit einer schwarzen, gestrichelten Linie umrandet.

2.0 Übergeordnete und vorbereitende Pläne

Mit seinen Ausweisungen steht der Bebauungsplan Nr. 7 "Industriegebiet II" der übergeordneten Planung nicht ent­ gegen. Das vom Kreistag des Landkreises / vom 17.03.19S3 durch Satzung festgestellte Regionale Raumord­ nungsprogramm 1983 (RROP) für das Gebiet des Landkreises Nienburg/Weser wurde von der Bezirksregierung Hannover mit Verfügung vom 15.06.1983 mit Maßgaben genehmigt und trat mit der Bekanntmachung im Amtsblatt für den Regierungsbezirk Hannover am 03.11.1983 in Kraft.

Für das Plangebiet wurde festgelegt:

- Bereich für gewerbliche Wirtschaft von überörtlicher Bedeutung

Der Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Landesbergen ist von der Bezirksregierung in Hannover genehmigt und mit Be­ kanntmachung am 21.03.1979 rechtswirksam geworden. Die Änderung D 1 de s Flächennutzungsplanes wurde mit Bekannt­ machung vom 16.03.1983 rechtswirksam. Sie enthält im Orts­ teil Leeseringen für den Bereich des Bebauungsplanes Nr. 7 "Industriegebiet II" die Darstellungen

- Industriegebiet (Gl) mit der Baumassenzahl 9,0

- Rückhaltebecken

In Teilen des Gebietes sind Versorgungsleitungen eingetragen und über einen Teilbereich des Plangebietes verläuft eine Ri cht funkt rasse.

Die Darstellungen der Flächennutzungsplanänderung D 1 si nd auf der nächsten Seite als Verkleinerung abgedruckt. noch Abbau Neue Darstellung Wasserfläche

BMZ 9,0

BMZ 9,0

BMZ'9.0 t

/Nienburger Bt < öeseringen. m —j PT

CD

(D —> C ZJ Bereich der Änderung UD 3.0 Ziel und Zweck des Bebauungsplanes

Die Planaufstellung soll für das fragliche Gebiet eine geordnete städtebauliche Entwicklung im Hinblick auf eine von der Gemeinde gewünschte Gewerbeerweiterung bzw. -Sicherung gewährleisten.

Die im Bebauungsplan Nr. 6 "Industriegebiet I" festgesetzten Industrieflächen werden vollständig genutzt. Um dem weiteren Bedarf an Industrief1ächen nachzukommen, hat sich die Ge­ meinde Estorf entschlossen, weitere, im F1ächennutzungsp1 an dargestellte Industriegebietsf1ächen, in einen Bebauungsplan fest zusetzen.

Der Standortvorteil des jetzt beplanten Geländes, unmittel­ bar angrenzend an das bestehende Industriegebiet, wurde bereits mit der 1982 aufgestellten Flächennutzungsplanän- derung unterstrichen:

- direkte Anbindung an den überörtlichen Verkehr über die Bundesstraße B 215,

- direkter Anschluß an das Schienennetz der Deutschen Bundesbahn über ein geplantes Industriestammgleis,

- Möglichkeit der Nutzung eines Schiffsanlegers an der Weser nordwestlich des Plangebietes,

- vorhandene ausgebaute Erschließungsstraße "Brakenhof­ straße" (Flurstück 51/2 und 160/51 der Flur 12).

Als weiterer Punkt kommt hinzu, daß eine kurzfristige Ver­ fügbarkeit der Flächen gegeben ist, da sie zwischenzeitlich von einem interessierten Industrieansiedler erworben wurden.

4.0 Planungskonzept

Das gesamte Industriegebiet gliedert sich aufgrund eines von der Gemeinde in Auftrag gegebenen scha11technischen Gutach­ tens in mehrere Industrief1ächen, deren zulässiger flächen­ bezogener Scha11eistungspege1 im Süden aufgrund der Nähe des Dorfgebietes im Südosten und des Allgemeinen Wohngebietes bzw. Kleinsiedlungsgebietes im Südwesten geringer ausfällt.

Das scha11 technische Gutachten ist Bestandteil der Begrün­ dung. 5.0 Festsetzungen im einzelnen

5.1 Verkehrliche Erschließung

5.1.1 St raßenverkehr

Der Planbereich ist über die ausgebaute Erschließungs­ straße "Brakenhofstaße" (Flurstück 51/2 und 160/51 der Flur 12) direkt an die Bundesstraße B 215 angebunden. Eine Linksabbiegerspur im Zuge der Bundesstraße ist bereits an­ gelegt worden. Weitere direkte Anbindungen an die Bundes­ straße sind nicht vorgesehen, daher wird ein Zu- und Ab­ fahrtsverbot entlang der Bundesstraße festgesetzt.

Die Bauverbotszone entlang der Bundesstraße von 20 m gemäß § 9 Bundesfernstraßengesetz (FStrG) ist zur besseren Ver­ ständlichkeit für den Bürger im Plan nachricht1ich einge­ tragen worden. Die Beteiligung des Straßenbauamtes bei Bauvorhaben bis zu einem Abstand von 40 m von der Straße (gem. FStrG) ist ebenfalls zu beachten.

Die innere Erschließung des Plangebietes soll, da sich die Flächen im Eigentum eines Gewerbetreibenden befinden, privat vorgenommen werden.

Als Zuwegung für die landwirtschaftlichen Flächen im Süden bleibt der Feldweg (Straße B, Flurstück 50/2) weiterhin bestehen.

5.1.2 Indus t r i estammg1e i s

Angesichts der Bedeutung der Industrieflächen im Bereich Leeseringen will die Gemeinde für diesen Bereich einen Gleisanschluß sicherstellen. In Gesprächen mit den zu­ ständigen Stellen der Bundesbahn und der Bundeswehr ist man bei der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 6 "Indu­ striegebiet I" zu der Erkenntnis gelangt, daß der notwen­ dige Gleisanschluß für das Industriegebiet mittels Korri­ dor über bundeswehreigenes Gelände zum Bahnhof Schäferhof zu führen ist. Dieser Lösung hat die Wehrbereichsverwa1- tung II unter folgenden Voraussetzungen zugestimmt:

1. Anstelle des jetzt im Tanklager befindlichen Abstell­ gleises, das später als Industriestammgleis genutzt werden soll, hat die Samtgemeinde Landesbergen ent­ sprechenden Ersatz im Tanklager zu schaffen.

2. In das neue Abstellgleis ist auf Kosten der Samtge­ meinde Landesbergen eine Gleiswaage einzubauen.

3. Das Tanklager ist an der Stelle, an der das künftige Industriestammgleis aus diesem herausführt, durch ein Tor abzusichern, das auf Kosten der Samtgemeinde Lan­ desbergen zu erstellen ist. 4. Der Rangierverkehr und die Abfertigung der für das Tanklager bestimmten Eisenbahnkessel hat absoluten Vorrang vor dem Umschlag der für das Industriegebiet bestimmten Waggons.

5. Die Planungen für die Ersatzgleisbaumaßnahmen und für das Industriestammgleis im Bereich des Südteils des Tanklagers sind vorher mit der Industrie-Verwaltungs­ gesellschaft und der Wehrbereichsverwa1tung II abzu- s t immen.

Im Bebauungsplan wurde seinerzeit eine mit Fahrrecht zu belastende Fläche für Gleisanlagen zugunsten der Gemeinde festgesetzt, die vom kleinsten Radius (r = 140 m) ausge­ hend, noch die Möglichkeit anderer G1eisführungen im Indu­ striegebiet bei dessen Erweiterung offen hält. Die Her­ stellung des vorgesehenen Gleisanschlusses ist nach GEB durch einen Antrag an das Dezernat 11-R 221 der Bundes­ bahndirektion zu sichern.

Im Vorfeld zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 7 "Industriegebiet II" wurden mehrere Stammgleisalternativen diskutiert. Bevorzugt wurde letztlich die parallel zum Feldweg (Straße "B") verlaufende Gleistrasse.

Diese wird im Bebauungsplan als mit Fahrrecht zu belasten­ de Fläche zugunsten der Gemeinde festgesetzt.

5.2 Immiss ionen

Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes bedürfen Immissionsprobleme im Hinblick auf die Wohnsiedlungen Lee­ seringen (Entfernung ca. 200 - 400 m in südwestlicher Rich­ tung), Nienburger Bruch (Entfernung ca. 600 m in südöst­ licher Richtung) besonderer Beachtung.

Zur Klärung der möglichen Konfliktsituation hat die Gemeinde ein scha11technisches Gutachten in Auftrag gegeben. Das Gut­ achten kommt zu dem Ergebnis, daß bei einer Gliederung des Industriegebietes bezogen auf den flächenbezogenen Schallei­ stungspegel, eine relativ gute Ausnutzung im Bereich an der Bundesstraße gegeben ist (63 dB(A)/m2 tags, 58 dB(A)/m2 nachts). Die Werte verringern sich bei Beibehaltung des Tag­ wertes auf 50 bzw. 44 dB(A)/m2 nachts.

Durch die Festsetzung dieser Grenzwerte im Bebauungsplan wird der in den Bereichen Leeseringen und Nienburger Bruch durch das vorhandene Industriegebiet ermittelte Immission­ schallpegel in der Nachtzeit nur geringfügig im Allgemeinen Wohngebiet überschritten (vorh. Industriegebiet 40 - 44 dB (A) - vorh. und geplantes Industriegebiet 42 - 45 dB(A)). Diese Überschreitung ist aufgrund der regionalen Bedeutung des Plangebietes als tolerierbar anzusehen. Außerdem ist eine vollständige Nutzung der Industrief1ächen, so wie sie das Gutachten zugrunde legt, zwischenzeitlich nicht mehr beabs i cht i gt.

In der Planung ist vielmehr vorgesehen in der Nähe der Wohnbereiche Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft auszuweisen und die konkret zur Bebauung anstehenden Industrief1ächen erst im Abstand von 400 - 600 m Entfernung zum Wohngebiet fest zusetzen.

Des weiteren wurden im Süden und Westen des Plangebietes Flächen für besondere Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwe1teinwirkungen festgesetzt. Die Fläche im Süden soll in Form einer bepflanzten Wallanlage dazu dienen, Lärmimmissionen, die vom Rangierbetrieb auf dem an­ grenzenden Industriestammgleis ausgehen und eventuell den vorgegebenen Beurteilungspegel überschreiten, zu absor­ bieren. Konkrete Angaben bzgl. der Abmessungen des Walls müssen im Bauantragsverfahren vorgelegt werden.

Maßnahmen auf der Fläche im Westen sollen die bei dem an­ sied lungswi11 igen Betrieb möglichen Geruchsimmissionen ver­ hindern. Dazu bietet sich nach dem derzeitigen Stand der Technik nur eine relativ flächenintensive Biofilteranlage an. Sollten bei einer zukünftigen Technik diese Flächen nicht mehr in der vorgesehenen Größenordnung benötigt wer­ den, ist an deren Nutzung für den Naturhausha1t gedacht.

Generell ist davon auszugehen, daß schädliche Umwelteinwir­ kungen nicht zu befürchten sind, wenn die baul. Anlagen dem Stand der Technik entsprechen.

Emmissionen durch Luftverunreinigungen oder Gerüche sind im Einzelfall beim Bauantrag oder dem Antrag nach BImSchG nach den gesetzlichen Vorschriften (TA-Luft, VDI-Richt1inien) zu rege In.

5.3 Art und Maß der baulichen Nutzung

Für das gesamte Plangebiet wurde gemäß § 9 der Baunutzungs­ verordnung (BauNVO) Industriegebiet festgesetzt. Um nicht durch die im Gewerbegebiet zulässigen Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude eine Beeinträchtigung dieser Gebietsnut­ zung zu erfahren, wurde auf eine Gewerbegebietsausweisung im Planbereich verzichtet.

Die Art und das Maß der baulichen Nutzung wurde wie folgt f estge set z t:

Industriegebiet - Gl Grundflächenzahl (GRZ) - 0,8 Baumassenzahl (BMZ) - 9,0 Höhe baulicher Anlagen als Höchstgrenze - FH 64 m über NN.

Um Betriebe, die sich in diesem Gebiet ansiedeln wollen, in ihren Anlagen nicht schwerwiegend einzuschränken, wurde auf die Festsetzung der Zahl der Vo11geschosse verzichtet.

Die Höhe baulicher Anlagen wurde jedoch auf 35 m (64 m über NN bei Geländeoberkante 28 - 29 m über NN) begrenzt. Diese Höhe ist im Zusammenhang mit den Bauten im Gewerbegebiet jenseits der B 215 zu sehen, die eine Höhe von 28,40 m bzw. 42,82 m aufweisen. Eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch eine Wahr­ nehmung von Gebäuden mit maximaler Höhenausnutzung läßt sich unter dem Aspekt, daß hier ein Industriegebiet von regiona­ ler Bedeutung entstehen wird, dessen Eingriffe in den Land­ schaftshaushalt unter allen möglichen Alternativen am ge­ ringsten sind, nicht vermeiden.

Diese Beeinträchtigung wird jedoch durch die geplante Ein- grünung des Gebietes und aufgrund der Höhenbegrenzung einer über das Plangebiet verlaufenden Richtfunktrasse (15 m) ge­ mindert.

5.4 Nutzungseinschränkung

Im Plangebiet verläuft entlang des südlichen Feldweges (Straße A) eine 20-kV-Leitung der Hannover-Braunschweigi­ schen Stromversorgungs-Aktiengesellschaft. Zur Einhaltung der VDE-Bestimmungen ist beiderseits der Leitungsachse ein Schutzstreifen erforderlich.

Im Westen des Plangebietes verläuft die Richtfunktrasse Nr. 223 mit einer Höhenbeschränkung von 15 m.

5.5 Landwirtschaftliche Nutzung

Das Plangebiet wird zur Zeit zum größten Teil landwirt­ schaftlich genutzt. Eine flächensparende Aufsiedlung in die­ sem Bereich ist beabsichtigt. Durch die Planung entstehen keine Flächen mit einem wirtschaftlich ungünstigen Zu- schn i 11. 6•0 Natur und Landschaft

6.1 Gegenwärtiger Zustand

Zur Vorbereitung des Bebauungsplanes wurde seitens der Ge­ meinde auf Empfehlung der Unteren Naturschutzbehörde ein Grünordnungsplan in Auftrag gegeben, in dem Bestand und Bewertung des Naturhausha1tes und des Landschaftsbildes ermittelt werden.

Der Grünordnungsplan ist als Anlage beigefügt und ist Bestandteil der Begründung.

6.2 Berücksichtigung der Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege

Nach der Beurteilung der Auswirkungen einer Industrieansied- lung kommt der Grünordnungsplan zu dem Ergebnis, folgende Maßnahmen, die im Zuge des Eingriffs in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild notwendig werden, vorzunehmen:

1. Als Vorkehrung zur Vermeidung wird empfohlen:

- Oberbodenschutz - Minimierung der Bodenversiegelung im Bereich von Zu- und Abfahrten, Betriebsstraßen und Stellplätzen - Vermeidung der Befahrung und Lagerung von Baumateria­ lien im Bereich zukünftiger Pf 1anzf1ächen - Erhaltung der Luftaustauschprozesse - Luftreinhaltung - Schutz des Wasserhaushaltes

2. Als Ausgleichsmaßnahmen werden im Bebauungsplan fest­ gesetzt :

- Flächen mit Bindung für das Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern an der Straße "Brakenhof" und 2 nordsüdlich ausgerichtete Pflanzstreifen - AI - Eingrünung an der B 215 - A 2 - Vermeidungsmaßnahmen zur Beeinträchtigung des Land­ schaf tsbi ldes/Eingrünung des Industriegrundstückes durch Hecken -A3 - Flächen zum Schutz und zur Entwicklung von Natur und Landschaft -A4 - Magerrasen im Bereich der Biofi1terfläche

3. Als Ersatzmaßnahmen werden vier Flächen in der Gemeinde Estorf bzw. Landesbergen vorgeschlagen und beurteilt.

Die im Grünordnungsp1 an vorgeschlagenen Ansaaten auf den Industrieflächen sollen nicht im Bebauungsplan festgeschrie­ ben werden. Die Anlage dieser Flächen soll nach Lage und Größe den späteren Plangebietsnutzern überlassen bleiben. Sollte sich nach Ausschöpfung aller vorgegebenen Ausgleichs­ und Ersatzmaßnahmen bei einer noch möglichen Bebauung auf­ grund der fehlenden Ansaatflächen ein Defizit im Verhältnis von Eingriff und Ausgleich ergeben, so werden weitere Flächen für Ersatzmaßnahmen bereitgestellt. 7.0 Ver- und Entsorgung

7.1 Wasserversorgung

Die Trinkwasserversorgung erfolgt im Bereich des Plangebie­ tes durch Anschluß an das vorhandene zentrale Wasserversor­ gungsnetz. Zuständiges Wasserversorgungsunternehmen ist der Wasserverband "An der Führse". Die Versorgung ist sicherge­ stellt durch den Wasser 1ieferungsvertrag mit den Harzwasser­ werken. Die Versorgung erfolgt aus der Fernwasserleitung Söse. Der Vertrag sieht eine jährliche Liefermenge von 2.000.000 m3 vor. Der Verbrauch 1991 belief sich auf 735.000 m3.

Die 1eitungstechnisehen Voraussetzungen sind insoweit gege­ ben, als daß eine Transport1eitung DN 150 in der "Brakenhof­ straße" vorhanden ist. Die Bedarfsdeckung durch das vorh. Leitungssystem der Trinkwasserversorgung ist, dadurch daß konkrete Ansied1ungsabsichten bestehen, und die Art des Be­ triebes bekannt ist, als ausreichend zu bezeichnen. Eine zusätzliche Versorgung mit Brauchwasser aus dem unmittel­ baren Grundwasservorkommen ist möglich. Die entsprechenden Erlaubnisanträge sind bei der unteren Wasserbehörde zu stellen.

7.2 Abwasserbese i t i gung

7.2.1 Schmut zwasserbese i t igung

Die schadlose Beseitigung der Abwässer erfolgt durch An­ schluß an die bestehende vo11bio1ogische Kläranlage Lee­ seringen. Diese Anlage soll erweitert werden. Bei der Be­ rechnung der Anlagenkapazität ist die bei der Verwirkli­ chung des Bebauungsplanes zu erwartende Belastung durch die Abwässer berücksichtigt.

7.2.2 Oberf1ächentWässerung

Das Oberflächenwasser der Straße wird dem vorhandenen Regenwasserrückhaltebecken zugeführt.

Das Oberf1ächenwasser der Industrief1ächen wird (soweit nicht verunreinigt) versickert.

7.3 Abfallbeseitigung

Seit dem 01.01.1975 erfolgt die Mü11beseitigung im Gebiet der Gemeinde Estorf zentral durch den Landkreis Nienburg/ Weser. Die Abfuhr erfolgt zu den ausgewiesenen Zentraldepo­ nien des Landkreises.

7.4 Löschwasser

Die Gemeinde gewährleistet gem. § 1 un d 2 des Nds. Brand­ schutzgesetzes vom 08.03.1978, daß die laut § 42 NBauO für die Erteilung der Baugenehmigung erforderliche Löschwasser­ versorgung in allen Bereichen sichergestellt wird. Die für den Grundschutz bereitzustellenden Löschwassermengen werden nach der 1. WasSVO vom 3 1.03.1970 und dem DVGM-Ar- beitsblatt W 405 vom Juli 1978 bemessen und über die Grund­ belastung für Trink- und Brauchwasser hinaus sichergestellt.

Die Art der Sicherstellung, ob Zisterne, Bohrbrunnen, offene Gewässer oder zentrale Wasserversorgung wird in einem geson­ derten Löschwasserp1 an Maßstab 1 : 5 000 oder 1 : 1 000 mit Angabe der jeweiligen Löschwassermengen erfaßt. Dieser Löschwasserplan wird der für den Brandschutz zuständigen Be­ hörde zusammen mit den sonstigen Planunterlagen zugestellt. Zusätzliche Löschwassermengen sowie Löschwasserentnahmeste 1- len und andere Brandschutzmaßnahmen für den Objektschutz einzelner besonders gefährdeter baulicher Anlagen sind von der für den Brandschutz zuständigen Behörde festzulegen und dem Bauherrn bzw. Betreiber mitzuteilen.

Die bauliche Nutzung als Gewerbegebiet erfordert einen Löschwasserbedarf von mindestens 3200 1/pro Minute über einen Zeitraum von zwei Stunden als Grundschutz. Dieser ist, sofern er nicht aus dem vorhandenen bzw. geplanten Rohrnetz entnommen werden kann, durch zusätzliche unabhängige Lösch­ wasserentnahmestellen sicherzustellen, der "Objektschütz" wird im Einzelfall nach der geplanten baulichen Nutzung im Baugenehmigungsverfahren festgelegt.

7.5 E1ekt r i z i t ät

Die Versorgung des Gebietes ist durch das Versorgungsnetz der Stromversorgungsgesellschaft "Hastra" sichergestellt. Die Anschlüsse erfolgen über Erdkabelleitung.

Neben den bereits bestehenden Transformatorenstationen auf den Industriegrundstücken werden für das hinzukommende Plan­ gebiet weitere Transformatorenstationen notwendig werden. Festsetzungen sind dadurch nicht erforderlich, weil gem. § 14 Abs. 2 BauNVO u. a. die der Versorgung des Baugebietes mit Elektrizität dienenden Nebenanlagen im Baugebiet als Ausnahme zugelassen werden können, auch soweit für sie im Bebauungsplan keine besonderen Flächen festgesetzt sind.

8.0 Maßnahmen zur Verwirklichung des Bebauungsplanes

Zur Verwirklichung der Planung sind keine Maßnahmen erfor­ derlich. Die Erschließungsanlage ist bereits vollständig herger ichtet.

9.0 Kostenschätzung und Finanzierung der Durchführung des Bebauungsp1 anes

Zur Verwirklichung des Bebauungsplanes sind keine Kosten zu erwarten. 11.0 Verfahrensvermerke

Die Begründung zum Entwurf des Bebauungsplanes wurde vom Planungsamt des Landkreises Nienburg/Weser aufgestellt.

Nienburg, den 26.10.1992

LANDKREIS NIENBURG/WESER Der Oberkreisdirektor - Planungsamt - Im Auftrag

Hockemeyer

Der Rat der Gemeinde Estorf hat der Begründung des Ent­ wurfes am zugestimmt.

Die Entwurfsbegründung hat zusammen mit dem Entwurf des Be­ bauungsplanes in der Zeit vom bis einschließlich öffentlich ausgelegen.

Sie wurde auf Grund der Ergebnisse der öffentlichen Ausle­ gung geprüft und unverändert/geändert vom Rat der Gemeinde in seiner Sitzung am als Begründung der Satzung beschlossen.

Estorf, den

L. S.

Bürgerme i st er Gerneindedirektor