Kinderfernsehen in Deutschland
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Kinderfernsehen in Deutschland zwischen Qualitätsansprüchen und Ökonomie unter Berücksichtigung der Vorschulserie Sesamstrasse Fachbereich für Geistes- und Erziehungswissenschaften der Technischen Universität Carolo–Wilhelmina zu Braunschweig zur Erlangung des Grades Doktorin der Philosophie (Dr. phil.), genehmigte Dissertation von Dipl. - Päd. Marina Wladkowski geboren in: Salzgitter Eingereicht am: 06. Januar 2003 Rigorosum am: Referent: Prof. Dr. Hein Retter Korreferentin: PD Dr. Petra Korte Titelbild: Sesamstrasse (vgl. http:// www.ndrtv.de/start.html (24.05.01)) Braunschweig, Januar 2003 Danksagung ____III Danksagung Mein Dank gilt Prof. Dr. Hein Retter für die wissenschaftliche Betreuung dieser Arbeit und die interessante Themenstellung. Frau PD Dr. Petra Korte danke ich für die Bereitschaft, das Koreferat übernehmen zu wollen. Ich danke Frau Angelika Paetow vom Programmbereich `Kinder und Familie` des Norddeutschen Rundfunks, Frau Bettina Bergwelt vom Studio Hamburg sowie der Redaktion Sesamstrasse und dort speziell Frau Anke Schmidt-Bratzel für die Hintergrundinformationen zu der Vorschulsendung. Für Korrekturen, zahlreiche Anregungen und guten Zuspruch danke ich Andrea Papenburg, Antje Laskowski, Bernd Quoika, Claudia Romahn, Eva Hanel, Familie Jung, Familie Schneider, Familie Sonnit, Felix Langer, Kaj Krüger, Konni Müller, Kroll`s, Manu Hofmann, Nele Beiss, Peggy Schimke, Sonja Paschke und Xenia Kooiker. Meiner Familie danke ich herzlichst für die finanzielle und moralische Unterstützung während meines gesamten Studiums und der Promotion. Meinem Neffen Jannik Wladkowski sage ich danke für die fleißige Mithilfe als Fotomodell und `Anschauungsobjekt`. Mein ganz besonderer Dank gilt in Liebe, Holger Jung. Inhaltsverzeichnis IV Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung und Aufgabenstellung………………………………………………………………… 6 1.1. Methode………………………………………………………………………………………………... 7 1.2. Kinderfernsehen: Eine Begriffsbestimmung……………………………………………………….. 8 2. Geschichte des Kinderfernsehens………………………………………………………………. 10 2.1. Die Anfänge im Dritten Reich……………………………………………………………………….. 10 2.2. 1950er Jahre - geprägt von der Bewahrpädagogik………………………………………………. 11 2.3. 1960er Jahre - das ZDF als Kontrastprogramm………………………………………………….. 14 2.4. 1970er Jahre - Erfolg der Vorschulserien…………………………………………………………. 16 2.5. 1980er Jahre - Konkurrenz der Privatsender……………………………………………………... 19 3. Kinderfernsehen heute…………………………………………………………………………….. 23 3.1. Aktuelle Entwicklung und Marktförmigkeit………………………………………………………… 23 3.2. Einschaltquoten………………………………………………………………………………………. 30 3.3. Organisation der Fernsehsender…………………………………………………………………… 33 3.4. Gesetzliche Rahmenbedingungen…………………………………………………………………. 35 3.4.1. Jugendschutz………………………………………………………………………………. 37 3.4.2. Finanzierung……………………………………………………………………………….. 42 3.4.3. Werbung……………………………………………………………………………………. 42 4. Kinder als Fernsehrezipienten……………………………………………………………………. 44 4.1. Fernsehnutzung von Kindern……………………………………………………………………….. 44 4.1.1. Sehdauer…………………………………………………………………………………… 46 4.1.2. Genrepräferenzen…………………………………………………………………………. 51 4.1.3. Sendungs- und Senderpräferenzen……………………………………………………... 52 4.2. Kindliche Wahrnehmung und Verarbeitung………………………………………………………. 58 4.2.1. Kindliche Entwicklungsprozesse………………………………………………………… 59 4.2.2. Motive des Fernsehkonsums…………………………………………………………….. 66 4.2.3. Rezeptionsverhalten………………………………………………………………………. 69 4.3. Strittige Themen im Kinderprogramm……………………………………………………………... 76 4.3.1. Merchandising als neue Werbeform…………………………………………………….. 76 4.3.2. Zeichentrickserien…………………………………………………………………………. 82 5. Fernsehen und Erziehung…………………………………………………………………………. 87 5.1. Qualität im Kinderfernsehen………………………………………………………………………… 87 5.1.1. Qualitätskriterien für das Kinderfernsehen……………………………………………… 88 5.1.2. Kindgerechte Fernsehdramaturgie………………………………………………………. 97 5.1.3. Informationsprogramme…………………………………………………………………... 99 5.2. Fernsehpädagogische Überlegungen……………………………………………………………... 100 5.2.1. Sozialisationsfunktion des Mediums Fernsehen……………………………………….. 101 5.2.2. Familien und Fernsehen…………………………………………………………………... 106 5.2.3. Medienerziehung…………………………………………………………………………... 109 5.2.4. Fernsehfreie Erziehung…………………………………………………………………… 113 Inhaltsverzeichnis V 6. Die Vorschulserie Sesamstrasse…………………………………………………………………. 117 6.1. Geschichtlicher Hintergrund…………………………………………………………………………. 117 6.1.1. Die amerikanischen Wurzeln……………………………………………………………… 117 6.1.2. Sesame Street für Deutschland………………………………………………………….. 121 6.2. Struktur und Konzept der Sesamstrasse heute………………………………………………….. 123 6.2.1. Philosophie der Sendung…………………………………………………………………. 126 6.2.2. Protagonisten………………………………………………………………………………. 128 6.2.3. Rahmengeschichten………………………………………………………………………. 135 6.2.4. Comedy als Konzeptmittel………………………………………………………………... 138 6.2.5. Die Marke Sesamstrasse…………………………………………………………………. 139 6.3. Wirkungsforschung zur Sendung…………………………………………………………………... 143 6.4. Qualitätsmerkmale…………………………………………………………………………………… 148 6.4.1. Charaktere………………………………………………………………………………….. 149 6.4.2. Geschichten………………………………………………………………………………... 150 6.4.3. Dramaturgie………………………………………………………………………………… 153 6.4.4. Pädagogische Schwerpunkte…………………………………………………………….. 155 6.5. Weiterentwicklung und Perspektiven………………………………………………………………. 157 7. Zusammenfassung und Ausblick………………………………………………………………... 160 8. Literatur……………………………………………………………………………………………….. 163 Literatur aus dem Internet…………………………………………………………………………… 181 Anhang Glossar der Autoren………………………………………………………………………………………………. 184 Abkürzungsverzeichnis…………………………………………………………………………………………… 187 Interview mit Frau Schmidt-Bratzel……………………………………………………………………………… 190 Lebenslauf der Verfasserin………………………………………………………………………………………. 196 Eidesstattliche Erklärung………………………………………………………………………………………… 197 1. Einleitung und Aufgabenstellung Seite 6 1. Einleitung und Aufgabenstellung Seit mehr als fünf Jahrzehnten gibt es in Deutschland Kinderfernsehen. In dieser Zeit haben sich die Fernsehlandschaft und das damit angebotene Kinderprogramm erheblich verändert. Mit dem Aufkommen der privaten Fernsehanbieter in den 1980er Jahren wird die Konkurrenz unter den einzelnen Sendern immer stärker. Auswirkungen auf das Kinderfernsehen sind – wie im Folgenden ausgeführt – zu erkennen. Die Zielgruppe Kinder wird von Fernsehverantwortlichen und der werbetreibenden Wirtschaft mit zunehmendem Interesse beobachtet. Da sich die Kaufkraft dieser Zielgruppe enorm erhöht1, gelten Kinder schon als ernstzunehmende Konsu- menten und sollen durch ein ansprechendes Kinderprogramm frühzeitig an den Sender gebunden werden (vgl. Köser 1998, S. 583; Kruse 1994, S. 454f.). Heute besitzen 99% der Haushalte in Deutschland mindestens einen Fernsehapparat (vgl. Bundesforum Familie 2002, S. 21). Die Hälfte von ihnen verfügt über einen Kabelanschluss oder eine Satellitenempfangsanlage (vgl. Helbig 2001, S. 44ff.). Mindestens 29% der Kinder besitzen einen eigenen Fernseher (vgl. mpfs 2000, S. 56) und können selbstständig über ihr Programm bestimmen. Kinderfernsehen befindet sich heute im Zwiespalt zwischen verschiedenen Qualitätsansprüchen und ökonomischen sowie markt- politischen Anforderungen. Viele Autoren2 haben sich des Themas Kinderfernsehen mit seinen zahlreichen Facetten angenommen. Im öffentlichen Diskurs steht vor allem das Thema Gewalt im Fernsehen mit seiner Auswirkung auf Kinder (vgl. z.B. Glogauer 1993, Theunert 1995, Aufenanger 1995c, Nolting 1999). Durch das Erfurter Attentat3 im April 2002 wird die Diskussion erneut verstärkt und gilt als Auslöser für eine umgehende Erneuerung des Jugendschutzgesetzes. Doch nicht nur die gezeigte Gewalt im Kinderfernsehen ist ausschlaggebend für eine Qualitäts- diskussion. Eventuelle Diskrepanzen zwischen den Ansprüchen der Kinder, Eltern4 sowie Pädagogen an das Kinderfernsehen und den Interessen der Fernsehverantwortlichen sind zu beachten. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Kinderfernsehen in Deutschland zwischen Qualitätsansprüchen und Ökonomie. Die Untersuchung konzentriert sich dabei auf die deutschsprachige Literatur ab 1990. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die ökonomischen Ziele und der Quotendruck für die Fernsehverantwortlichen so vorrangig sind, dass diese die Qualität des Kinderfernsehens nachhaltig beeinflussen. Hierbei soll auf mögliche Unterschiede zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendern und den privaten Fernsehanbietern eingegangen werden. Qualität wird definiert über die Bedürfnisse der Kinder, ihr Rezeptionsverhalten sowie über die Ansprüche der Eltern und Pädagogen. Im Folgenden wird in Kapitel 1.1. die Methode der Arbeit erläutert und in Kapitel 1.2. eine Begriffsbestimmung des Kinderfernsehens durchgeführt. 1 vgl. Kapitel 3.2. 2 Im Text wird vereinfachend nur die männliche Form verwendet. 3 vgl. http://www.welt.de/daten/2002/04/30/0430mm329415.htx (20.09.02) 4 bzw. relevante Bezugspersonen der Kinder. Der Begriff Eltern impliziert im Folgenden auch alternativ andere relevante Bezugspersonen (z.B. Großeltern, Pflegeeltern). 1. Einleitung und Aufgabenstellung Seite 7 Einen Überblick zur Geschichte des Kinderfernsehens in der Bundesrepublik Deutschland bietet das zweite Kapitel. Dieser historische Abriss dient in erster Linie dazu, aufzuzeigen, mit welcher Haltung die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bisher Fernsehen für Kinder produziert haben und wie sich der Kinderfernsehmarkt durch die Konkurrenz der privaten Anbieter verändert hat. Ein Einblick in die Entwicklungen und Zusammenhänge ist von Relevanz, um die heutige Situation ganzheitlich zu erfassen,