Guitar 09 2017 Leseprobe
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THE ROLLING KENNY WAYNE LOVE A + guitar-Classic: mit STONES The Last Time SHEPHERD She’s $$$ Die Anderen JIMI HENDRIX SONGS ORIGINALSONG ORIGINALSONG „Hey Joe“ CD Heft Nr. 208 Ausgabe 9/2017 magazin für gitarristen und bassisten F 41248 B N ÄXTE UE E N E I D DAS WARTEN HAT EIN ENDE! T S O FÜR GH D: 3 6,90 A: 3 7,90 B: 3 8,10 L: 3 8,10 E: 3 9,50 I: 3 9,50 CH: SFR 12,00 INTERVIEWS & STORYS TEST&TECHNIK WORKSHOPS FENDER JAZZMASTER Kenny Wayne Shepherd ESP M-II Rusty Iron Kult abseits von Strat & Tele The Cadillac Three VOX AC30 & AC15 Handwired TONY IOMMI Gibson, Laney, Rex Brown Porträt: HELLIVER GUITARS Birch & Co. – das dunkle Geheimnis des Sabbath-Sounds Dead Lord SCHECTER Banshee Elite Extreme-7 THE BEATLES Sgt. Pepper’s – Silverstein Factory-Tour: MARTIN GUITARS das größte Album des Rock wird 50! WORKSHOP-SPECIAL American Pro Technik & Geschichte Jazzmaster MN SNG DIE FENDER JAZZMASTER OWNLO Die ’50er Jahre des /D A D D C T 20. Jahrhunderts R A 8 C 2 sind gute Jahre K 24 – für Fender – sehr gute. Die Telecaster, der Precision Bass und die Stratocaster schlagen ein wie die sprichwörtlichen Bomben. Leo Fender ist überzeugt: Da geht noch mehr! öse Zungen behaupten, dass Leo Fender zeit- lebens nie wirklich begreift, welche Bedeutung seine Erfindungen, Instrumente und Verstärker haben, und vor allem für wen. Und auch nicht begreift, welche sie nicht haben. So ist bei- spielsweise zu erklären, wie er es schafft, eine Gitarre namens „Jazzmaster“ zu produzieren, die von kaum einem Jazzgitarristen freiwillig gespieltB wird. Aber der Rock’n’Roll, die prägende Musi- krichtung der 1950er und 1960er Jahre (und streng ge- nommen aller darauf folgenden Jahrzehnte bis heute), ist Leos Ding so überhaupt nicht. Er steht auf Country und leichten Jazz. Fender steht aber auch auf kommerziellen Erfolg, und er will die Gitarristen, die bis dahin eine Jazz- box von Gibson spielen, auf die Fender-Schiene holen. Der Anforderungskatalog enthält daher eine im Sitzen ausgewogen und bequem spiel- bare Gitarre mit einem kurzen, „jazzigen“ Sustain und einem weichen, warmen Sound. Eine flexible Schaltung sowie ein Vibratosystem sind ebenfalls in den Spezifikationen enthalten. Und ganz wichtig ist, dass sie wertvoll aussieht. Letzteres hat unter anderem zur Folge, dass die Jazzmaster als erste Fender-Seriengitarre mit einem Palisandergriffbrett ausgestattet ist. Mit dem Korpus der Jazzmas- ter entwirft Leo Fender den ersten Fender, Getty Images, Henrik Daamgard Fender, Body mit einer so genannten C „offset waist“. Er ist asymmetrisch 48 9/17 fender jazzmaster WORKSHOP-SPECIAL Elvis Costello Jazzmaster Jim Root Jazzmaster 1959 Journeyman Relic Jazzmaster J Mascis Jazzmaster Lee Ranaldo Jazzmaster George Blanda Founders Design Jazzmaster George gestaltet und wirkt optisch etwas verschoben. Kennwerte wie Induktivität und Impedanz sind eben die übrigen Konstruktionsmerkmale Das verleiht ihm eine ausgezeichnete Balance, beeinflusst werden. Der Jazzmaster-Pickup völlig anders, denn zum einen besitzt der speziell wenn man die Gitarre im Sitzen spielt. wird häufig mit dem Gibson P-90 verglichen, P-90 einen wesentlich dickeren Spulenkör- Allerdings ist die benötigte Holzmenge größer, manchmal auch verwechselt. Das liegt nahe, per und zum anderen einen zentralen, großen weswegen die Jazzmaster im Mittel auch denn sowohl die äußere Erscheinung als auch Magneten unterhalb des Pickups mit sechs schwerer ausfällt als die Telecaster oder die der Gleichstromwiderstand sind ähnlich. Nur nach oben führenden Pole-Pieces. Stratocaster. Genau das sollte eines der K.o.- Kriterien für Jazzgitarristen werden, die lieber bei ihren leichten Vollakustikgitarren bleiben. Übrigens wird diese Korpusform noch bei ei- Die Jazzmaster ist schwerer als Stratocaster oder Telecaster American Pro Jazzmaster RW 3TS American Pro Jazzmaster MN MYS Jazzmaster Thurston Moore Leeuwen Jazzmaster Van Troy Jazzmaster Artisan Blackwood nigen weiteren Fender-Gitarren wie der Ja- guar oder dem Bass VI verwendet. Vor allem jedoch stellt sie die Vorstufe zu einem der erfolgreichsten Bässe der Fen- der-Geschichte dar, dem Jazz Bass. Flach und breit Ein Alleinstellungsmerkmal der Jazzmas- ter sind ihre Singlecoil-Tonabnehmer. Die Grundkonstruktion ist identisch mit den bisherigen Pickups von Fender: eine einzelne Spule sowie sechs Stab- magneten als Pole-Pieces. Allerdings ist die Jazzmaster-Spule zum einen sehr breit, zum anderen sehr flach, wodurch 49 WORKSHOP-SPECIAL Zwischen Fingern und Verstärker DIE GESCHICHTE DES SABBATH-SOUNDS OWNLO /D A D Als Frank Anthony Iommi 1948 im Birmingham des zerbombten Nachkriegs- D C T R A 3 England zur Welt kam, wusste noch niemand um die Bedeutung, die der kleine C 3 K 2 – Draufgänger mal für die Musikwelt bekommen sollte. Seit dem Beginn seiner 9 Musikerkarriere Anfang der Sechziger war er stets auf der Suche nach dem perfekten Equipment, um seine innovativen, düsteren Soundvorstellungen zu verwirklichen – stetige Begleiter: ein Laney und seine treuen Gibson SGs ... TRACK 29 er Name Tony Iommi ist fest verwo- Bsp. 1 = 168 „Symptom Symptom of the of Universethe Universe“ ben mit der Musik und Geschichte Play 8 times der englischen Heavy-Metal-Pioniere Black Sabbath. Schließlich ist der mittlerweile 69-jährige Brite Haupt- songwriter, Mitbegründer und das einzige Mitglied ohne Lücken im Band-Zeitstrahl. Schon früh nahm er 4 5 2 4 2 2 5 4 5 2 4 5 X 0 Dauch auf dem Produzentenstuhl der Sabbath- 2 Studioalben Platz und hatte dementsprechend viel am ikonischen Sound des Vierers mitzu- basteln. Auch die musikalischen Grundbausteine der Sabbath-Kompositionen – die tonnen- schweren Doom-Riffs also – steuerte der schnauzbärtige Linkshänder nahezu allein den Proberaum-Jams der Bandanfänge bei. Da er 7 3 2 2 darüber hinaus nie in anderen Bands aktiv 75 31 20 20 5 1 0 0 war und selbst sein erstes geplantes Soloal- bum Seventh Star von 1986 aus Marketing- Gründen als Sabbath-Album veröffentlicht wurde, ist es nicht zu weit hergeholt, die mu- sikalische Entwicklung Black Sabbaths und die ihres Sounds mit derjenigen Tony Iommis gleichzusetzen. So kennen viele Rockmusik-Fans die Ge- schichte, wie ein gerade mal 17 Jahre alter Tony am letzten Tag seiner Arbeit in einer Schweißerei einen Unfall hat, der seine ganze Gitarrenkarriere beeinflussen wird. Eine Me- tallpresse trennt ihm in einem unaufmerk- samen Moment die Spitzen seines rechten Ring- und Mittelfingers ab – bis auf die Kno- chen. Als Linkshänder ist seine Greifhand da- mit quasi unbrauchbar. Die Ärzte sind sich einig: Das war's mit dem Gitarrespielen. Tony live 1969 mit der SG Special und dem Laney LA100BL im Rücken Getty Images Umso vernichtender die Diagnose, sollte es C doch schon am nächsten Tag mit den Rockin' 60 9/17 WORKSHOP-SPECIAL TONY IOMMI TONY Die „Old Boy“ ist auch heute noch im Einsatz – im Hintergrund thronen die Signature-Laney-Boxen 61 MASTERPIECES Das Meisterwerk ist fertig (v. l.): Paul McCartney, Ringo Starr, George Harrison, John Lennon THE BEATLES - Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band Man sollte meinen, zumindest das Gesamtwerk der Beatles und ebenso das vor kreativen Ergüssen schier überschäumende Musikjahr 1967 seien unfehlbar sicher OWNLO /D A davor, im Schatten eines einzelnen Album-Highlights zu stehen. Andererseits D D C T ist Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band unbestreitbar die einzige LP, die diese R 8 AC 3 Theorie nachhaltig ins Wanken bringen könnte. K 34 – ach außen schienen die Vorzeichen Vorstellung davon, wozu die „Fab Four“ noch seit jeher Beatles-Nerds anhand von Fotoma- denkbar schlecht zu stehen. Die am in der Lage sein würden. terial zu rekonstruieren. War es bei „Good 29. August 1966 mit dem Konzert im Ende November 1966 fand man sich wie- Morning Good Morning“ nun die Fender gerade mal etwas über halb gefüllten der in den Abbey Road Studios zusammen, Esquire (die Linkshänder Paul einfach anders- Candlestick Park in San Francisco be- erneut mit Stammproduzent George Martin herum besaitet hatte) oder eine der Epiphone endete US-Tour hatte für genug Frust und dem seit dem vorherigen Album Revolver Casinos (die auch John und George so gerne innerhalb der Band gesorgt, so dass als Toningenieur beschäftigten Geoff Emerick, spielten)? Sein Standardbass war jedenfalls man beschloss, das Ende der Beatles als der später für seine Arbeit mit den Beatles mit immer noch der speziell für ihn als Linkshän- NLive-Act zu verkünden. Die kurze Auszeit im Grammys geehrt werden sollte. Außerdem der entwickelte Rickenbacker 4001S. John und Anschluss an die Tournee nutzten John Lennon wartete im Studio bereits eine Reihe neuer George benutzten neben den Casinos ihre und Paul McCartney für Filmprojekte, während Vox-Amps, darunter die frisch entwickelten Fender Stratocaster und Gibson-J-160E- Ringo Starr sich um seine Familie kümmerte Modelle Conqueror und Defiant, ihres Zei- Akustikgitarren. George hatte zudem noch die und George Harrison in Indien unter der An- chens 70 beziehungsweise 100 Watt starke Gibson SG für sich entdeckt, abgesehen davon leitung Ravi Shankars sein Sitar-Spiel weiter Topteile, die, mit 2x12“-Boxen kombiniert, die hatte sich aber seit Revolver gitarrentechnisch pflegte. Hauptarbeit der Gitarrenverstärkung auf dem nichts verändert. Voreilig wurde all dies auch als das Ende kommenden Album leisteten. Unter den ersten drei Songs, die man wäh- der Gruppe interpretiert – eine TV-Sonderaus- Auch Paul hielt sich bei den Amps weitest- rend der Sessions im ausgehenden Jahr an- gabe am Ende des Jahres beschwor, nachdem gehend an Vox-Modelle, probierte jedoch packte, war „When I’m Sixty-Four“, eine man immerhin den Arbeitstitel „Beatles Brea- auch den Selmer Thunderbird Twin 50 Mark II Komposition aus Paul McCartneys Jugend, die king-Up Special“ wieder verworfen hatte, das aus. Welche Gitarren für die Aufnahmen bei eher wie eine naive Kabarettnummer wirkt „Ende der Beatlemania“. Niemand hatte eine welchen Songs benutzt wurden, versuchen und musikalisch aus dem subtilen Gesamtbild 70 9/17 the beatles – sgt. pepper’s lonely hearts club band MASTERPIECES TRACKLIST 1. Sgt.