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Guitar 09 2017 Leseprobe

Guitar 09 2017 Leseprobe

THE ROLLING KENNY WAYNE LOVE A + guitar-Classic: mit STONES The Last Time SHEPHERD She’s $$$ Die Anderen SONGS ORIGINALSONG ORIGINALSONG „Hey Joe“ CD Heft Nr. 208 Ausgabe 9/2017 magazin für gitarristen und bassisten 41248 F B

N ÄXTE UE E N E I D DAS WARTEN HAT EIN ENDE!

T S O FÜR GH

D: 3 6,90 A: 3 7,90 B: 3 8,10 L: 3 8,10 E: 3 9,50 I: 3 9,50 CH: SFR 12,00

INTERVIEWS & STORYS TEST&TECHNIK WORKSHOPS FENDER JAZZMASTER Kenny Wayne Shepherd ESP M-II Rusty Iron Kult abseits von Strat & Tele The Cadillac Three VOX AC30 & AC15 Handwired TONY IOMMI , Laney, Rex Brown Porträt: HELLIVER GUITARS Birch & Co. – das dunkle Geheimnis des Sabbath-Sounds Dead Lord SCHECTER Banshee Elite Extreme-7 THE BEATLES Sgt. Pepper’s – Silverstein Factory-Tour: MARTIN GUITARS das größte Album des Rock wird 50! WORKSHOP-SPECIAL

American Pro Technik & Geschichte Jazzmaster MN SNG DIE FENDER JAZZMASTER

OWNLO Die ’50er Jahre des /D A D D

C

T 20. Jahrhunderts R A 8 C 2 sind gute Jahre K 24 – für Fender – sehr gute. Die Telecaster, der Precision Bass und die Stratocaster schlagen ein wie die sprichwörtlichen Bomben. ist überzeugt: Da geht noch mehr!

öse Zungen behaupten, dass Leo Fender zeit- lebens nie wirklich begreift, welche Bedeutung seine Erfindungen, Instrumente und Verstärker haben, und vor allem für wen. Und auch nicht begreift, welche sie nicht haben. So ist bei- spielsweise zu erklären, wie er es schafft, eine Gitarre namens „Jazzmaster“ zu produzieren, die von kaum einem Jazzgitarristen freiwillig gespieltB wird. Aber der Rock’n’Roll, die prägende Musi- krichtung der 1950er und 1960er Jahre (und streng ge- nommen aller darauf folgenden Jahrzehnte bis heute), ist Leos Ding so überhaupt nicht. Er steht auf Country und leichten Jazz. Fender steht aber auch auf kommerziellen Erfolg, und er will die Gitarristen, die bis dahin eine Jazz- box von Gibson spielen, auf die Fender-Schiene holen. Der Anforderungskatalog enthält daher eine im Sitzen ausgewogen und bequem spiel- bare Gitarre mit einem kurzen, „jazzigen“ Sustain und einem weichen, warmen Sound. Eine flexible Schaltung sowie ein Vibratosystem sind ebenfalls in den Spezifikationen enthalten. Und ganz wichtig ist, dass sie wertvoll aussieht. Letzteres hat unter anderem zur Folge, dass die Jazzmaster als erste Fender-Seriengitarre mit einem Palisandergriffbrett ausgestattet ist. Mit dem Korpus der Jazzmas- ter entwirft Leo Fender den ersten

Fender, Getty Images, Henrik Daamgard Fender, Body mit einer so genannten

C „offset waist“. Er ist asymmetrisch

48 9/17 fender jazzmaster WORKSHOP-SPECIAL Elvis Costello Jazzmaster Jazzmaster 1959 Journeyman Relic Jazzmaster J Mascis Jazzmaster Jazzmaster George Blanda Founders Design Jazzmaster George

gestaltet und wirkt optisch etwas verschoben. Kennwerte wie Induktivität und Impedanz sind eben die übrigen Konstruktionsmerkmale Das verleiht ihm eine ausgezeichnete Balance, beeinflusst werden. Der Jazzmaster-Pickup völlig anders, denn zum einen besitzt der speziell wenn man die Gitarre im Sitzen spielt. wird häufig mit dem Gibson P-90 verglichen, P-90 einen wesentlich dickeren Spulenkör- Allerdings ist die benötigte Holzmenge größer, manchmal auch verwechselt. Das liegt nahe, per und zum anderen einen zentralen, großen weswegen die Jazzmaster im Mittel auch denn sowohl die äußere Erscheinung als auch Magneten unterhalb des Pickups mit sechs schwerer ausfällt als die Telecaster oder die der Gleichstromwiderstand sind ähnlich. Nur nach oben führenden Pole-Pieces. Stratocaster. Genau das sollte eines der K.o.- Kriterien für Jazzgitarristen werden, die lieber bei ihren leichten Vollakustikgitarren bleiben. Übrigens wird diese Korpusform noch bei ei- Die Jazzmaster ist schwerer als Stratocaster oder Telecaster American Pro Jazzmaster RW 3TS American Pro Jazzmaster MN MYS Jazzmaster Leeuwen Jazzmaster Van Troy Jazzmaster Artisan Blackwood nigen weiteren Fender-Gitarren wie der Ja- guar oder dem Bass VI verwendet. Vor allem jedoch stellt sie die Vorstufe zu einem der erfolgreichsten Bässe der Fen- der-Geschichte dar, dem Jazz Bass. Flach und breit Ein Alleinstellungsmerkmal der Jazzmas- ter sind ihre Singlecoil-Tonabnehmer. Die Grundkonstruktion ist identisch mit den bisherigen Pickups von Fender: eine einzelne Spule sowie sechs Stab- magneten als Pole-Pieces. Allerdings ist die Jazzmaster-Spule zum einen sehr breit, zum anderen sehr flach, wodurch

49 WORKSHOP-SPECIAL Zwischen Fingern und Verstärker DIE GESCHICHTE DES SABBATH-SOUNDS

OWNLO /D A D Als Frank Anthony Iommi 1948 im Birmingham des zerbombten Nachkriegs- D

C

T R A 3 England zur Welt kam, wusste noch niemand um die Bedeutung, die der kleine C 3 K 2 – Draufgänger mal für die Musikwelt bekommen sollte. Seit dem Beginn seiner 9 Musikerkarriere Anfang der Sechziger war er stets auf der Suche nach dem perfekten Equipment, um seine innovativen, düsteren Soundvorstellungen zu verwirklichen – stetige Begleiter: ein Laney und seine treuen Gibson SGs ...

TRACK 29 er Name Tony Iommi ist fest verwo- Bsp. 1  = 168 „Symptom Symptom of the of Universethe Universe“ ben mit der Musik und Geschichte Play 8 times der englischen Heavy-Metal-Pioniere Black Sabbath. Schließlich ist der        mittlerweile 69-jährige Brite Haupt-              songwriter, Mitbegründer und das     einzige Mitglied ohne Lücken im Band-Zeitstrahl. Schon früh nahm er  4 5 2 4 2 2  5 4 5 2 4 5 X 0 auchD auf dem Produzentenstuhl der Sabbath-   2  Studioalben Platz und hatte dementsprechend viel am ikonischen Sound des Vierers mitzu-    basteln.    Auch die musikalischen Grundbausteine  der Sabbath-Kompositionen – die tonnen-               schweren Doom-Riffs also – steuerte der      schnauzbärtige Linkshänder nahezu allein den Proberaum-Jams der Bandanfänge bei. Da er  7 3 2 2  darüber hinaus nie in anderen Bands aktiv  75 31 20 20   5 1 0 0  war und selbst sein erstes geplantes Soloal-    bum Seventh Star von 1986 aus Marketing- Gründen als Sabbath-Album veröffentlicht wurde, ist es nicht zu weit hergeholt, die mu- sikalische Entwicklung Black Sabbaths und die ihres Sounds mit derjenigen Tony Iommis gleichzusetzen. So kennen viele Rockmusik-Fans die Ge- schichte, wie ein gerade mal 17 Jahre alter Tony am letzten Tag seiner Arbeit in einer Schweißerei einen Unfall hat, der seine ganze Gitarrenkarriere beeinflussen wird. Eine Me- tallpresse trennt ihm in einem unaufmerk- samen Moment die Spitzen seines rechten Ring- und Mittelfingers ab – bis auf die Kno- chen. Als Linkshänder ist seine Greifhand da- mit quasi unbrauchbar. Die Ärzte sind sich einig: Das war's mit dem Gitarrespielen. Tony live 1969 mit der SG Special und dem Laney LA100BL im Rücken Getty Images Umso vernichtender die Diagnose, sollte es

C doch schon am nächsten Tag mit den Rockin'

60 9/17 TONY IOMMI 61 WORKSHOP-SPECIAL heute noch ist auch Die „Old Boy“ Hintergrund thronen im Einsatz – im die Signature-Laney-Boxen MASTERPIECES

Das Meisterwerk ist fertig (v. l.): Paul McCartney, Ringo Starr, George Harrison, John Lennon

THE BEATLES - Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band

Man sollte meinen, zumindest das Gesamtwerk der Beatles und ebenso das vor kreativen Ergüssen schier überschäumende Musikjahr 1967 seien unfehlbar sicher OWNLO /D A davor, im Schatten eines einzelnen Album-Highlights zu stehen. Andererseits D D C

T ist Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band unbestreitbar die einzige LP, die diese R 8 AC 3 Theorie nachhaltig ins Wanken bringen könnte. K 34 –

ach außen schienen die Vorzeichen Vorstellung davon, wozu die „Fab Four“ noch seit jeher Beatles-Nerds anhand von Fotoma- denkbar schlecht zu stehen. Die am in der Lage sein würden. terial zu rekonstruieren. War es bei „Good 29. August 1966 mit dem Konzert im Ende November 1966 fand man sich wie- Morning Good Morning“ nun die Fender gerade mal etwas über halb gefüllten der in den Abbey Road Studios zusammen, Esquire (die Linkshänder Paul einfach anders- Candlestick Park in San Francisco be- erneut mit Stammproduzent George Martin herum besaitet hatte) oder eine der Epiphone endete US-Tour hatte für genug Frust und dem seit dem vorherigen Album Revolver Casinos (die auch John und George so gerne innerhalb der Band gesorgt, so dass als Toningenieur beschäftigten Geoff Emerick, spielten)? Sein Standardbass war jedenfalls man beschloss, das Ende der Beatles als der später für seine Arbeit mit den Beatles mit immer noch der speziell für ihn als Linkshän- Live-ActN zu verkünden. Die kurze Auszeit im Grammys geehrt werden sollte. Außerdem der entwickelte Rickenbacker 4001S. John und Anschluss an die Tournee nutzten John Lennon wartete im Studio bereits eine Reihe neuer George benutzten neben den Casinos ihre und Paul McCartney für Filmprojekte, während Vox-Amps, darunter die frisch entwickelten und Gibson-J-160E- Ringo Starr sich um seine Familie kümmerte Modelle Conqueror und Defiant, ihres Zei- Akustikgitarren. George hatte zudem noch die und George Harrison in Indien unter der An- chens 70 beziehungsweise 100 Watt starke Gibson SG für sich entdeckt, abgesehen davon leitung Ravi Shankars sein Sitar-Spiel weiter Topteile, die, mit 2x12“-Boxen kombiniert, die hatte sich aber seit Revolver gitarrentechnisch pflegte. Hauptarbeit der Gitarrenverstärkung auf dem nichts verändert. Voreilig wurde all dies auch als das Ende kommenden Album leisteten. Unter den ersten drei Songs, die man wäh- der Gruppe interpretiert – eine TV-Sonderaus- Auch Paul hielt sich bei den Amps weitest- rend der Sessions im ausgehenden Jahr an- gabe am Ende des Jahres beschwor, nachdem gehend an Vox-Modelle, probierte jedoch packte, war „When I’m Sixty-Four“, eine man immerhin den Arbeitstitel „Beatles Brea- auch den Selmer Thunderbird Twin 50 Mark II Komposition aus Paul McCartneys Jugend, die king-Up Special“ wieder verworfen hatte, das aus. Welche Gitarren für die Aufnahmen bei eher wie eine naive Kabarettnummer wirkt „Ende der Beatlemania“. Niemand hatte eine welchen Songs benutzt wurden, versuchen und musikalisch aus dem subtilen Gesamtbild

70 9/17 Capitol (USA),Odeon(andere) Label: Parlophone(UKu. a.), 2. Juni1967(USA) Veröffentlichung: 1.Juni1967(UK), Toningenieur: Geoff Emericku. a. Aufnahmen: 6.Dez.1966–21.April’67 Mix: GeorgeMartin Produktion: GeorgeMartin ALBUM ADayintheLife HeartsClubBand(Reprise) 13. Sgt.Pepper’s Lonely GoodMorning 12. GoodMorning 11. 10. Lovely Rita WhenI’mSixty-Four 9. Within You Without You BenefitofMr.8. Kite Beingforthe 7. She’s LeavingHome 6. FixingaHole 5. GettingBetter withDiamonds 4. LucyintheSky fromMyFriends 3. With aLittle Help HeartsClubBand 2. Sgt.Pepper’s Lonely 1. TRACKLIST the beatles–sgt.pepper’s lonelyheartsclubband Neil Aspinall:Harmonika,Tambura Orgel, Piano,Wecker Mal Evans:Harmonika,Hammond- Harmonium, Glockenspiel Lowrey-Orgel, Piano,Pianette,Cembalo, George Martin:Hammond-Orgel, Percussion, Harmonika,Glockenspiel Ringo Starr:Gesang,Schlagzeug, Percussion, Harmonika Akustikgitarre, Sitar, Tambura, George Harrison:Gesang,E-Gitarre, Bass, Piano,Lowrey-Orgel Paul McCartney:Gesang,E-Gitarre, Kuhglocke Akustikgitarre, Piano,Hammond-Orgel, John Lennon:Gesang,E-Gitarre, BESETZUNG MASTERPIECES 71

C Getty Images GUITAR-DREAMS e-gitarre

Das Video zum Test findet ihr auf www.guitar.de Hagstrom Fantomen Der Teufel im Detail Christopher Przybilla C

94 9/17 GUITAR-DREAMS verstärker

Vox AC15HW60 Klangkultur 60 Jahre ist dieses Verstärkerdesign alt, und damit beinahe so alt wie die Stratocaster. Beide haben auch nach sechs Jahrzehnten nichts von ihrer ursprünglichen Attraktivität verloren. Im Gegenteil, gerade der AC15 und sein Bruder, der AC30, erweisen sich immer wieder als echte Traumpartner – sei es bei cleanen oder schmutzigen Klängen. Ein Vox passt immer. Christopher Przybilla C

100 9/17 TEST & TECHNIK verstärker

Bad Cat USA Player Series Cub 40R Combo Fast wie der Große

Die US-amerikanische Edelschmiede kombiniert in ihrer USA Player Series Handarbeit mit Platinen- design. Das Ergebnis sind echte Bad-Cat-Amps zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Auf kluge Ideen verzichtet unser Testmodell dabei nicht.

Vox AC15 oder AC30 entdeckt hat, der hat im Fach „Amp-Historie – die Anfänge“ definitiv aufgepasst.) Die Endstufe nennt sich K-Master und arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie beim großen Bruder: Dieses Design funktio- niert ähnlich einem Power-Soak und soll den Sound auch beim Runterregeln erhalten. Auf der Rückseite des offenen Combos sitzen die Schalter für Power und Standby, dazu zwei Lautsprecherausgänge, ein Impedanz- wahlschalter und die Buchsen für den Effekt- weg. Übertragen wird der Ton von einem für Bad Cat hergestellten Celestion-Lautsprecher. Generell macht der Combo einen sehr massiven und hochwertigen Eindruck: Neben dem schwarzen Standardtolex gibt es den Amp auch in beige-braunem Edeldesign, Wer Verstärker und Box lieber trennt, findet ein entsprechendes Topteil. Leuchtende Katzenaugen Schaltet man den Cub 40R ein, leuchten die Augen neben dem Logo; löst man dann den Standby aus, wird auch das Logo selbst beleuchtet. Das sieht schon mal toll aus – auch ein Konzept, das Bad Cat einst von Matchless

ad Cat ging zu Beginn des Jahr- stufigen Tonschalter, ansonsten liegen die bei- tausends aus dem Vermächtnis von den Ausführungen optisch nah beieinander. FAKTEN Matchless hervor und trug dessen Erbe Beim Preis sieht das ganz anders aus: 2.449 zu in puncto Sound und Design weiter: 1.499 Dollar werden offiziell aufgerufen. Da Bad Cat USA Player Series Aus dem DC30 wurde der Black Cat 30, kann man schon von Welten sprechen. Cub 40R Combo der Lightning mutierte zum Cub. Dieser Herkunft USA ist in der Legacy Series mittlerweile als Die kleinen Unterschiede Leistung 40 Watt, Class A Version III erhältlich – nach wie vor So schlicht das Bedienfeld auf den ersten Bhandverdrahtet und entsprechend hochprei- Blick auch wirken mag – Bad Cat wäre keine Röhren 3 x 12AX7, 1 x EF86, 2 x EL34 sig. Um seine Produkte trotz Fertigung in den Boutique-Company, wenn sie ihren Amps Speaker 1 x 12“ Celestion USA auch für eine weniger betuchte Klientel nicht ein paar Besonderheiten mitgegeben Custom Made erschwinglich zu machen, ersannen Präsident hätte. Beim Cub liegt die erste Option in der Regler Volume, Bass, Treble, Reverb, John Thompson und sein Team die USA Player Vorstufe: Hier lässt sich die 12AX7-Röhre per Cut, K-Master Series. Sie wird in derselben Fabrik gefertigt Wahlschalter durch ein EF86-Modell ersetzen. Schalter Preamp-Röhre, Fat Switch; und ist mit vielen hochwertigen Komponenten Dazu wird die EQ-Sektion mit Bass und Rückseite: On/Off, Standby, bestückt, die auch in den High-End-Verstär- Treble in der USA Player Series von einem Impedanz kern stecken. Hauptunterschied: Anstelle der Fat-Switch ergänzt, der die Mitten boostet. Anschlüsse Input; Rückseite: Fußschalter, aufwendigen Point-to-point-Verdrahtung sitzt Beide Funktionen können ebenfalls über den 2 x Speaker Out, im Inneren eine Leiterplatte. mitgelieferten massiven Fußschalter abgerufen FX Send & Return Diese Bauweise, kombiniert mit einigen werden. Abgespeckt wurde beim Hall: Statt leichten Änderungen im Design, sorgt dafür, einer Spiralvariante wie beim „großen“ Cub Maße 80 x 48,5 x 26 cm (B x H x T) dass die Linie für deutlich weniger Geld über arbeitet hier ein Plattenhall. Gewicht 22,1kg den Tresen gehen kann. Derzeit im Angebot: In der Master-Sektion sitzt ein Cut-Regler, Internet www.badcatamps.com der Classic Pro 20R mit 6V6-Röhren sowie die der die ultrahohen Frequenzen verwaltet und Empf. VK-Preis 1.499,- beiden Cubs mit 15 oder 40 Watt. damit die Gesamtschärfe regelt – man könnte Der erste Unterschied zum handverdrahte- ihn auch „Cut through“ nennen. (Wer bis dato Preis-Leistung ten Pendant ist der Verzicht auf den fünf- die eine oder andere Ähnlichkeit mit einem

124 9/17 TEST & TECHNIK e-gitarre

Schecter Banshee Elite-7 Extreme PREIS-LEISTUNGS- Metal-Biest EMPFEHLUNG

im Einsatz AUSGABE 9/17 Schecter ist bekannt dafür, scharfe Äxte für den Metal-Bereich herzustellen. 2013 wurde die Banshee-Serie ins Leben gerufen. Vorliegen haben wir nun das Modell Banshee Nummer 7 – und zwar in der Variante „Extreme“ mit einem und zwei Singlecoils unter der Haube.

ie Schecter Banshee Extreme unter- hier ausreichen. Bei drei Pickups eigentlich scheidet sich vor allem preislich von eine Selbstverständlichkeit, ist der Fünfweg- der Variante ohne „Extreme“. Trotzdem schalter wie folgt verdrahtet: kann sich die Extreme optisch sehen 1. Hals-Singlecoil lassen. Die Decke besteht aus Wölk- 2. Hals- & Mittel-Singlecoil chen-Ahorn, das mit einem grauen 3. Mittel-Singlecoil „Holzkohle-Burst“-Finish überzogen 4. Mittel-Singlecoil & Steg-Humbucker wurde. Das Wölkchen-Ahorn findet 5. Steg-Humbucker Dsich auch auf der Kopfplatte wieder, der Hals Bei letzteren beiden Stellungen empfiehlt es besteht ebenfalls aus Ahorn. Die Mechaniken sich, den Diamond-Humbucker via Push/Pull- weisen eine Erhöhung im Knopf auf, die die Funktion des Tone-Reglers zu splitten – das Kollegen angenehm griffig macht. kann Clean- und Crunch-Sounds eine Portion mehr Luftigkeit verleihen. UFOs weisen den Weg Optisch fallen als nächstes die Griffbrett- Volle Pulle Inlays ins Auge. Bei der hochpreisigeren Klare Sache, dass bei dieser Power-Schecter Banshee-Elite-7 leuchten sie sogar im erst einmal volle Pulle aufgedreht werden Dunkeln, bei der Extreme-Variante muss man muss. Bevor man sich, lediglich zur journalis- sich auf den Anblick bei Licht beschränken. tischen Vollständigkeit dieses Tests, ein wenig Dennoch kommen die pfeilähnlichen Inlays widerwillig dem cleanen Klang widmet … aus Pearloid und die darunter liegenden, Insbesondere der Humbucker am Steg UFO-ähnlichen Abalone-Einlagen auf dem überzeugt im High-Gain-Bereich auf ganzer Griffbrett aus Palisander gut zur Geltung Länge. Hier liefert er viel Sustain, eine saubere und veredeln das Aussehen zusätzlich. Auflösung und einen fetten Sound – also al- Hinzu kommt ein schickes Ahorn- les, was man braucht, um im Hartwurst- und Binding. 24 Bünde gewähren auf sieben Saiten eine weite Tonpalette – vom FAKTEN tiefen B bis zum hohen E in viereinhalb Oktaven Entfernung. Ihre Tonal-Power Schecter Banshee Elite-7 Extreme wird die Extreme durch zwei hauseigene Herkunft Indonesien Schecter Diamond-Singlecoils und einen Korpus Mahagoni Schecter Diamond Plus-Humbucker los. Decke Wölkchen-Ahorn Durch ihren flachen Hals mit C-Profil ist es Hals Ahorn ein Leichtes, auf der Extreme blitzschnelle Licks oder Soli runterzubrettern. Offene Griffbrett Palisander Akkorde und Barré-Griffe über alle Griffbrettradius 16‘‘ Saiten sind etwas unbequemer zu Sattelbreite 48 mm greifen, wenn man den ultrabreiten Bünde 24 x-Jumbo ( 2,4 x 1,1) C-Hals nicht gewohnt ist. Hier haben Mensur 673 mm/26,5“ wir keine Hof- und Wiesenklampfe (wie der Kollege Hildebrand zu Pickup 2 x Schecter Diamond Singlecoil, sagen pflegt), sondern ein Metal- 1 x Diamond Plus Humbucker Tier, das nach Zähmung verlangt. Hardware Chrom, Schecter Custom Shredding und Tapping machen Internet www.schecterguitars.com auf ihr dafür umso mehr Spaß. Gewicht 3,9 kg Trotz HSS-Pickup-Bestückung ist die Banshee in Sachen Regler Empf. VK-Preis 689,- minimalistischer ausgestattet: Ein Vo- Preis-Leistung lume-Regler und ein Tone-Regler müssen

108 9/17 e-gitarre TEST & TECHNIK

in tiefere Tongefilde. Sicherlich nützlich, wenn man hauptberuflich im Death-Metal oder Djent unterwegs ist oder gern mit tiefen Tönen experimentiert. Für alle anderen eher ein Goodie, das man hier und da einsetzen kann. Eine solche Gitarre muss schon zum ei- genen Stil passen, andererseits schadet es ja auch nicht, etwas (in diesem Fall die tiefe H- Saite) zu haben, um sie einsetzen zu können, wenn man denn mag … Nach einiger Zeit fordert der ultrabreite Hals seinen Tribut – zumindest von den Fin- gern der Testerin, die sich sonst eher schma- leren Hälsen zuwendet. Ideal dennoch für die- jenigen, die ihre Finger in Windeseile wie Spinnenbeine über mehrere Bünde ausbreiten können – oder dies üben wollen. Um ein wenig zu entspannen, ab in den Clean-Kanal: Hier bietet die Extreme reichlich Knack und liefert einen etwas rauchig-war- men Sound, wenn die Singlecoils in Stellung 1 und 3 einzeln angespielt werden. Glockiger klingen die Zwischenstellungen. Das bleibt hängen Djent-Sektor zu punkten. Wahlweise bietet der Riffarbeit mit ein, dann drückt es nur so aus Dieses Schätzchen entfaltet im Gain-Bereich obere Singlecoil ein warmes Attack und ein dem Test-Amp heraus – egal, bei welcher Poti- seine wahren Stärken. Durch den ultrabreiten wenig mehr „Blues“-Touch. Stellung, besonders stark erwartungsgemäß Hals, die zusätzliche Saite sowie die kraftvolle Im Crunch-Bereich ergeben sich vor allem beim Humbucker. Pickup-Bestückung dürfte sie die Wünsche mit den Singlecoils bei zurückhaltendem Gain Die tiefe H-Saite muss dabei nicht zwangs- von Metal-Freunden erfüllen. Und das zu oldschoolige und bluesige Klänge. Bezieht läufig zum Einsatz kommen, aber ihr Vorhan- einem absolut fairen Preis! man nun die zusätzliche tiefe H-Seite in die densein ermöglicht das blitzschnelle Gleiten Natalie Meyer PICKUP

HAGSTROM Fantomen

Die Hagstrom Fantomen ist den namen- losen Ghouls der Band Ghost gewidmet und dennoch alles andere als unscheinbar. Ihre prägnante Form, die Retro-Pickups, das Griffbrett aus hauseigenem Resinatorwood sowie die schwedischen Pickups machen diese scharfe Gitarre und ihren Sound aus. Einen detaillierten Testbericht zu den Ghoul-Gitarren findet ihr auf den nächsten Seiten.

Das Instrument wurde uns freundlicherweise von der Firma Musik Meyer zur Verfügung gestellt.

Die San Dimas An der Verlosung könnt ihr online unter www.guitar.de teilnehmen, oder indem ihr eine Einsendeschluss ist der 20.9.2017 (Datum des Poststempels). Mitarbeiter aus Ausgabe 7/17 hat gewonnen: Postkarte, einen Leserbrief, eine Statement-Karte oder einen Abo- oder Testabo-Coupon der PPVMEDIEN GmbH und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen; der Josephine S. aus Dortmund mit dem Wunschgewinn an folgende Adresse schickt: PPVMEDIEN GmbH, Stichwort Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt. „Fantomen“, Postfach 57, 85230 Bergkirchen.

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