VERÖFFENTLICHUNGEN DEE LANDESBIBLIOTHEK G O T H A Heft 6

HELMUT ROOB

Die Stadtwappen des Kreises

MIT EINEM ANHANG:

Die Wappenbücher und Siegelsammlungen der Landesbibliothek Gotha

LANDESBIBLIOTHEK GOTHA

1958 appen- und Siegelkunde herzustellen, das die Hausinschriften, zählen zwar zu den Rand- Hausmarken und Wappen, sowie die W gebieten der Geschichts- Steinkreuze und Bildstöcke im da- wissenschaft, der sie als maligen Herzogtum enthalten sollte, Hilfswissenschaften dienen. Für die ferner eine Sammlung von Abdruk- Kleinarbeit der historischen For- ken aller in Gebrauch gewesenen schung sind sie oft unentbehrlich. oder noch befindlichen (!) Siegel zu Kunsthistoriker und Heimatforscher veranstalten. stehen nicht selten vor der Aufgabe, Im Laufe des Jahres 1903 kamen nun Siegel oder Wappen auf Bildern oder die Gemeinden, Schulen und Pfarr- an Bauwerken nach Herkunft und In- ämter der staatlichen Aufforderung halt zu bestimmen. Neben den Ar- nach, und später hat dann Prof. Eh- chiven bieten auch die Bibliotheken wald die stattliche Sammlung von außer der gedruckten Fachliteratur Siegelabdrucken aus 158 Gemeinden mit ihren Handschriften hierfür wert- des damaligen Herzogtums Gotha der volle Schätze, unter denen sich näm- Bibliothek im Schloß Friedenstein lich manche Wappenbücher und übergeben, ohne dass eine größere Siegelsammlungen befinden. Darauf Veröffentlichung oder Auswertung hinzuweisen soll neben der Darstel- zustande gekommen ist. Diese lung der Wappen der Städte des Krei- Sammlung enthält neben älteren ses Gotha unter Verwendung einer Siegeln aus den letzten Jahrhunderten solchen Siegelsammlung Aufgabe zumeist solche, wie sie vor 50 Jahren dieses Heftes sein. in Gebrauch waren, also außer Siegelabdrücken in Lack von großen Schon zu Beginn unseres Jahrhun- Stempeln auch einfache Oblatensiegel derts befaßte sich die Vereinigung und Stempelabdrücke sowohl der für Gothaische Geschichte und Alter- Räte der Gemeinden als auch der tumsforschung mit der Sammlung Gerichte, Gerichtsschöppen, der von Siegeln und Wappen. Das geht Schulvorstände und z. T. sogar der aus zwei Siegelsammlungen hervor, Fleischbeschauer. Für die die sich in der Handschriftenabtei- Ortsgeschichte ist sie eine in- lung der Landesbibliothek befinden teressante Quelle ebenso wie die (vgl. Anhang Nr. 5 und 6). Sammlung der Gemeindesiegel des Der damalige Bibliotheksdirektor Landesarchivs Gotha, die 1925 auf Prof. R. Ehwald hatte in seiner Ei- Anforderung des damaligen Thürin- genschaft als Vorsitzender der Go- gischen Ministeriums des Innern vom thaer Geschichtsvereinigung beim Landratsamt Gotha (Loc. 5 no. 55) zu- Staatsministerium einen Erlaß (B I sammengestellt wurde. 1143 v. 15. 7. 1903) erwirkt (Landes- Wappen sind Erkennungszeichen der archiv: Staatsministerium Dep. 1. Ritter gewesen, als sie sich im 12. Loc. 16 h No. 24 Vol. 1), aus dem fol- Jahrhundert — u. a. auch durch die gendes hervorgeht: Die Vereinigung f. Kreuzzüge — zu einem geschlossenen Goth. Geschichte und Altertumsfor- Stand entwickelt hatten. Die Zusam- schung beabsichtigte, ein Verzeichnis mensetzung und Führung der Wap- pen unterlagen genauen Regeln und 1 Vorschriften, deren Kenntnis boson- ten können. Den Laien dagegen wird ders von den Herolden (Boten) be- die leuchtende Farbigkeit der Wap- herrscht werden mußte. Darüber un- pen bei Hartmann Teutschhold und terrichtet sehr anschaulich das Wap- in den Stammbüchern der Ernesti- penbuch des kaiserlichen Herolds nerfürsten vom Ende des 16. Jahr- Hartmann Teuschhold in der Gothaer hunderts erfreuen, die bis in unsere Bibliothek (vgl. Anhang Nr. 2). Für Zeit in alter Frische erhalten geblie- diesen Zweig der Wissenschaften, die ben ist. Heraldik genannt, der auch mit der Die Wappen unserer Städte sind zu- Siegelkunde und der Genealogie meist aus den (Amts-)Siegeln der zusammenhängt, bieten die Stadträte hervorgegangen und gehö- Handschriften der Landesbibliothek ren zur Gruppe der Gesellschafts- wertvolles Material, das trotz und Gemeinschaftswappen (Amts-, zahlreicher, z. T. großer Zunft- und Gildenwappen) und nicht Veröffentlichungen wie des soge- zu den Herrschafts- oder Landes- nannten ,,Siebmacher" auch heute noch wappen der Feudalherren bzw. ihrer nicht restlos ausgeschöpft ist. Der An- Familien, die aus Familien- oder hang über 17 Titel allein aus den Geschlechterwappen hervorgegangen sind. Derartige Landeswappen drücken in ihren Wappenbildern sehr oft terri- toriale Herrschafts- und Erbschafts- ansprüche der Fürsten aus (An- spruchswappen), die solche Ansprüche aus ihren lehnsrechtlichen und ver- wandtschaftlichen Beziehungen ab- leiteten und in Fehden und Kriegen durchsetzten (z. B. noch in den Erb- folgekriegen des 18. Jahrhunderts). Die Stadtwappen gehen aus den nicht immer einfachen Siegelbildern her- vor. Daher muß die Erforschung der Stadtsiegel einer historisch richtigen Darstellung der Wappen vorausge- hen. Der Gebrauch der Siegel ist rö- mischer Herkunft (Siegelverschluß zum Schutz gegen Verfälschung). Bei den Germanen wurden Siegel als Er- kennungszeichen für die Person oder deren amtliche Stellung verwandt. Abb. 1: Hartmann Teutschhold Nach der Völkerwanderung entwik- Gothaer Handschriften soll daher kelte sich im Frankenreich die Be- dem kundigen Forscher auf diesem siegelung der Königsurkunden zu ei- Gebiet die Benutzung der Gothaer nem Beglaubigungsakt für die Echt- Bestände erleichtern. So werden sich heit; dies wurde später von den Aus- Gothaer Heimatkundler vor allem stellern von Privaturkunden über- der Siegelsammlungen von 1903/04 nommen. Die höhere Geistlichkeit (Nr. 5 und 6 des Anhangs) bedienen, verwandte seit dem Ende des 9. Jahr- während andere Heimatforscher auf hunderts Siegel, die weltlichen Für- die Wappenbücher unter Nr. 13 bis sten folgten im 10. Jahrhundert diesem 16 verwiesen seien, wo sie über die Beispiel, und im 13. Jahrhundert wird Wappen der thüringischen und säch- die Besiegelung allgemeiner sischen Geschlechter Auskunft erhal-

2 Brauch. Ein Privileg der Siegel- eingelassen wurde, die mit einem mäßigkeit gab es dann nicht mehr, Deckel versehen und durch eine in vielmehr entwickelte sich für einen den Wappen- oder später in den Lan- kleinen Kreis das Vorrecht, auch desfarben geflochtene Schnur mit fremde Urkunden mit dem Siegel zu dem Dokument verbunden wurde. beglaubigen. Nach dem Schwaben- Eines der bekanntesten solcher spiegel (L. 59) konnten der Papst, der Prunksiegel ist die ,,Goldene Bulle" König und die Fürsten sowie Präla- an der Urkunde Karls IV. von 1356, ten, Kapitel und Konvente für sich die dem ganzen Schriftstück den Na- und andere siegeln, freie Herren nur men gab. für sich und ihre Hörigen, die Das Stadtsiegel, aus dem später das Städte nur in städtischen Angele- Stadtwappen hervorging, kam den genheiten, zu denen allerdings auch Städten des Mittelalters mit der Ein- Privatsachen der Bürger gerechnet führung der Ratsverfassung zu, die wurden. dem Stadtherrn — besonders in den Die Siegelung erfolgte im Mittelalter Bischofsstädten — oft erst nach zä- nicht direkt auf die Urkunde, son- hem Kampfe abgerungen worden dern das Siegel wurde auf einen Per- war. In vielen Städten Thüringens, gamentstreifen oder später auf ein besonders in denen der Landgrafen, Stück Papier gedrückt, Dann wurde wurde die Verfassung im Laufe des es mit dem Pergamentstreifen oder 13. u. 14. Jahrhunderts ausgebildet. Der durch Schnüre mit der Urkunde ver- Rat verwaltete die Gemeindeangele- bunden (hängendes Siegel). Wachs mit genheiten selbst, ernannte die städti- Zusätzen von Fett und Öl war der schen Beamten , (Stadtschreiber, Stoff, in den der Siegelstempel ge- Marktmeister, Büttel) und vertrat drückt wurde. Erst im 17. Jahrhundert die Stadt nach außen. Er führte auch kam aus Spanien der Siegellack zu das Stadtsiegel, das in Gotha 1253 uns, dessen Grundstoff Harz ist. Die erstmalig nachweisbar ist. In Wal- Kurie in Rom versah die papstlichen tershausen ist es seit spätestens 1394 Urkunden mit einem Bleisiegel, an in Gebrauch, in seit 1399, dem rein äußerlich die mittelalter- — seit 1597 Stadt liche Papsturkunde erkennbar ist. — hat ein in Einzelheiten schwan- Besonders wichtige Staatsurkunden kendes Siegelbild; Tambach-Dietharz, erhielten ein Siegel, das in einer die jüngste Stadt des Kreises Gotha Kapsel aus gehämmertem Metall (seit 1919), führt seit 1617 ein eigenes oder geschnitztem Holz geprägt bzw. Siegel.

I. Vom Gothaer Stadtwappen Beinahe sagenhaft ist der St. Gote- Reg. I, 70). Ob aber der Abt Gote- hardus im Gothaer Siegel und Wap- hard bzw. seine Vorgänger aus die- pen. Als Abt von Hersfeld (1005 bis sem Besitz eine Funktion als Grund- 1012) und späterer Bischof von Hil- oder Kirchenherr in Gotha abgeleitet desheim ist er eine historisch durch- haben oder welcher Art sonst die aus greifbare Gestalt (961—1038), Beziehungen zu unserer Stadt gewe- aber seine Beziehungen zu Gotha sen sein mögen, entzieht sich unserer liegen im einzelnen im Dunkeln. Kenntnis. Fest steht wohl, daß in Gotha Zwar hatte das Stift Hersfeld in Go- schon eine Kirche bestand, als der Bi- tha einigen Besitz, wie die älteste schof Gotehard 1131 heilig gesprochen Urkunde über Gotha aus dem Jahre wurde. Für eine neue Kirchengrün- 775 beweist (Dob. Reg. I, 36), eine dung zu Ehren dieses Heiligen scheint Schenkung Karls des Großen, die auch für die thüringischen Landgrafen kein im 9. Jahrhundert noch bestand (Dob. Anlaß bestanden zu haben; ob in ei-

3 ner der Gothaer Kirchen, z. B. St. der violetten Kasel tragt er das weiße Margarethen oder im Kreuzkloster, Pallium, das außer an Erzbischöfe wenigstens ein Altar des nur an besonders verdiente Bischofe Schutzheiligen bestanden hat, ist verliehen wird. Auf dem Haupte die nicht nachzuweisen. Erst für das Mitra, hält er in der Rechten den späte Mittelalter berichtet uns der Krummstab, in der Linken einen Co- Gothaer Reformator Friedrich dex, die Bibel. Die sonst üblichen At- Myconius im 16. Kapitel seiner tribute, ein Kirchenmodell und ,,Historia reformationis" (1542) der überwundene Drache unter den einiges. So haben zwei Gothaer Bür- Füßen des Heiligen, fehlen hier. ger 1364 mit Hilfe eines Pfarrherrn vom Berge (St. Marien) ein Lehen Die Umschrift im Siegel von 1502 (Vikarie) St. Gothardi gestiftet (vgl. (vgl. Abb. 3) lautet ,,SIGILLUM Beck, Geschichte der Stadt Gotha, CIV . . . IN GOTA", rechts vom Jena 1870, S. 456). Das wird auch Schutzpatron steht S. GOTE und links durch spätere Kirchenakten noch be- HARDUS. Wie ein Vergleich mit den stätigt (s. Oberkonsistorialakten Loc. Siegeln der Thüringer Landgrafen in 10 d). Außerdem teilt Myconius mit, daß zu Ehren des Heiligen eine Pro- zession (am 4. Mai) und ein Spiel aufs hl. Fronleichnamsfest gehalten wurde, was beides an die 200 Gul- den kostete. Da keine engeren Beziehungen zwi- schen Gotha und Hersfeld im 13. Jahr- hundert mehr bestanden haben, ist es auffällig, daß der Gothaer Stadt- rat St. Gotthard als Schutzheiligen in das Siegelbild der Stadt autge- nommen hat. Somit gewinnt die Erklärung der Herkunft St. Gote- hards in Gothas Siegel und Wappen, die das Landeshauptarchiv Weimar vor einigen Jahren erarbeitet hatte, als es sich mit Fragen der Gestaltung des Gothaer Wappens zu befassen hatte, doch sehr an Bedeutung. Da- nach ist anzunehmen, daß der Hei- Abb. 2 Stadtwappen von Gotha lige wegen des Namensanklangs Got- hard — Got(h)a von den Gothaer dem großen Sammelwerk von O. Bürgern um 1250 gewählt sein mag. Posse, Die Siegel der Wettiner . . . Auf diese Art wäre ein ,,redendes" (Leipzig 1888 und 1893) ergibt, muß Siegel für unsere Stadt entstanden, der Siegelstempel aus der 2. Hälfte das eine volksetymologische Grund- des 13. Jahrhunderts stammen und lage hatte. Beispiele hierfür gibt es ist wahrscheinlich von demselben ja auch für andere Städte (z. B. die Stempelschneider angefertigt wor- Gerste im Gerstunger Wappen, die den, der auch die Siegelstempel der Weide im Weidaer Wappen). Viel- damaligen Thüringer Landgrafen leicht spielt aber noch eine alte hi- hergestellt hat. Denn neben Eisenach storische Erinnerung an den Hers- ist ja Gotha oder vielmehr die Go- felder Abt in jener Zeit mit hinein. thaer Burg, der Grimmenstein, zeit- weilig Residenz der Landgrafen und Im Wappenschild bzw. Siegelbild auch Sitz der Landgrafenwitwen ge- thront St. Gotehard im Bischofsornat wesen. auf der Kathedra (Thronsessel), über

4 Die rote Mauer mit den fünf Türmen, mehr als dreihundertjährige mittel- die im neueren Stadtwapnen über alterliche Stadtverfassung abgelöst St. Gotthard schwebt (s. Abb. 2), ist worden war. eine Zutat der Heraldik des 19. Jahr- So weist das Gothaer Wappen auf die hunderts. Damals hatte es sich durch- frühe und die neuere Geschichte un- gesetzt, daß die Residenzstädte regie- serer Stadt mit zweifachem Symbol- render Fürsten wie Gotha fünf Türme gehalt hin: Eine feudale Rechtsbe- im Wappen haben durften, die an- ziehung zu Hersfeld hat wahrschein-

Abb. 3: Gothaer Stadtsiegel 1502 deren nur deren drei. Die schwarz- lich nicht bestanden, zum mindesten rotgoldenen Farben sind erst seit 1885 war schon der Rechtsgrund hierfür nachweisbar, zweifellos eine Erinne- verloren gegangen, als die Land- rung an die Jahre 1848/49, als Gotha grafen von Thüringen Gotha zur Stadt erhoben hatten; die Farben ver- (und zwar das damalige Herzogtum) weisen auf die Zeit, in der der demo- zum ersten Male eine bürgerliche kratische Gedanke in Gotha lebendig Verfassung erhalten hatte. Die Stadt wurde. St.Gotthard aber ist bis in un- hatte schon 1832 eine neue Verfas- sere Tage ein Symbol unserer Stadt sung bekommen, durch welche die geblieben.

5 II. Die Waltershäuser Stadtwappen gehört zu den Grün- das Wappen umgibt. Die Umschrift dungen der thüringer Landgra- lautet ,,Sigillum civi... in walt.. .en". fen und wird 1209 urkundlich zum Im Wappen liegt der Fisch horizontal ersten Male erwähnt, 1358 dann auch auf einem entwurzelten Baum, mit als ,,stad". Seit 1394 ist ein Stadtsie- dem Schwanz nach rechts (s. Abb. 6). gel nachweisbar, 1441 werden die Erst nach der Reformation ist dann städtischen Privilegien vom Stadt- das heutige Wappenbild üblich ge- herrn bestätigt. worden, wie es auch auf einem Ab- druck des Stadtsiegels von 1583 zu sehen ist, der in der Sammlung der Gothaer Bibliothek aus dem Jahre 1903 (Chart. A 1392 n. 3) erhalten ist. Ob es die Folgen eines Naturereig- nisses in ihrer sagenhaften Form bis in unsere Tage überliefert, scheint zweifelhaft. Von dem Siegel- bzw. Wappenbild Waltershausen ist die Sage überlie- fert, daß eine schöne Quelle am Strömelberg vor dem Waldtor, welche

Abb. 4: Stadtwappen von Waltershausen Das noch erhaltene Stadtsiegel von 1409 (UNr. 9 Stadtarchiv Waltershau- sen) weist einen im Strauch- oder Astwerk fast senkrecht hängenden Fisch (s. Abb. 5) auf. Der Wappen- schild zeigt, noch die ältere früh- gotische Form. Nach der Umschrift ,,Sigillu… in wal… en" dürfte der Stempel, mit dem dieses Siegel in das gelbbraune Wachs an der Ur- kunde von 1404 geprägt worden war, schon in der ersten Hälfte des Abb. 5: Stadtsiegel 1409 14. Jahrhunderts angefertigt worden sein. die Stadt mit Wasser versah, eines Tages begann, sich so stark zu Ab 1433 liegt dann der Fisch waage- ergießen, daß die Stadt Gefahr lief, recht im Schild. Ein schönes Beispiel überschwemmt zu werden. Das dafür ist das Stadtsiegel von 1449 Wasser strömte heftig durch das (UNr. 23 Stadtarchiv Waltershausen). Waldtor und drang in die nächsten Es ist typisch spätgotisch, wie aus der Häuser ein. In höchster Not soll der damals üblichen gotischen Schrift und Stadtrat einen Pfaffen gewonnen aus dem Dreipaß ersichtlich ist, der ha-

6 ben, der die Quelle mit einem Ärmel Wappen mit 3 Tannen-Bäumen und verstopfte und sie besprach. Darauf- einem dazwischen schwebenden hin soll das Wasser aufgehört haben Karp(f)en-Fisch gezeiget worden" zu fließen, diese Stelle aber seitdem gehalten hat. den Namen ,,Samtärmel" Oder Diese Predigt war nach einer Einfüh- ,,Mönchsärmel" tragen. Als sich das rung, wonach Waltershausen sein wilde Wasser schließlich verlaufen Stadtwappen ,,aus dem nahen Tan- hatte, fanden die Waltershäuser eine nenwald und den in Gründen liegen- Menge Karpfen und andere Fische den Fisch-Teichen führe", folgender- auf den Sträuchern und niederen maßen gegliedert: Propositia. Wie Bäumen. Das soll der Anlaß gewesen doch das Polizey-Wesen in Walters- sein, daß die Stadt einen Karpfen haußen oder Waldhaußen eine feine zwischen Bäumen zur Erinnerung an nützliche Waldlust seyn möge. P (ars) jene Überschwemmung in ihr Wap- I. Von Tannenbäumen, und wie die- pen aufnahm. selben in hl. Schrifft... die Regenten und Obrigkeit bedeuten. P (ars) II. Von den Fischen, wie dieselben die Untertanen vorstellen. Eine solche theologische Darstellung des Stadtwappens erscheint uns heute genau so abwegig wie das Carmen (Gedicht) des Theologiestudenten H. E. Treiber, das ebenfalls bei Brückner nicht nur erwähnt, sondern auch abgedruckt wird (S. 154 f.) und auf die Ratspredigt Bezug nimmt. In allegorischer Deutungsweise — was in der Barockzeit sehr beliebt war — heißt es nach einigen Versen ... ,,Die Tanne, so ich meyne, um unsre Waldstadt her, und ihren Tannen- berg, die machet dieser Stadt ein kluggesinnt Gemerck zu ihrem Wap- pen-Stich. Es zielt auf die Gemeine und den gesammten Rath ... Ich sehe diese Stadt in ihrem gantzen Wesen als einen Fischteich an, mit Karpen wohl besetzt..." Abb. 6: Stadtsiegel 1449 Nicht e i n e Anspielung auf den Die Verbindung zwischen Strömel- Strömelberg ist hierbei enthalten. berg-Sage und dem Wappen bzw. Umgekehrt berichten Mosch und Zil- Siegelbild von Waltershausen ist of- ler in ihrem ,,Versuch einer Beschrei- fenbar erst neueren Datums. Noch im bung des Sachsen-Gothaischen Lan- 17. Jahrhundert fand das Wappen des" (Gotha 1813) von der Strömel- eine ganz andere Auslegung. Das berg-Sage (S. 74), ohne sie mit dem geht aus Brückners Beschreibung des Waltershäuser Stadtwappen in Be- Kirchen- und Schulenstaats (Gotha ziehung zu bringen. Erst in der 1760) hervor. Brückner teilt uns dort Verdichtung ,,Des Dichters (III. Teil, 12., S. 153 f.) mit, daß 1668 Bergfahrt" des Waltershäuser (oder später) der Waltershäuser Pfar- Diakons August Trostbach (Gotha rer und Superintendent Johann Hat- um 1850) kommt beides in der tenbach eine Ratspredigt mit dem Schlußstrophe eines kleineren Ge- Titel ,,Der Stadt Waltershausen dichts über die Flut-Sage zusammen Waldlust, so aus deren Insiegel und (S. 19):

7 ,,... Drum jetzt noch wird ,,sammte- Trostbach, noch unter dem Einfluß ner Aermel" genannt der der Romantik, scheint also der lite- Grund, dem die Fluthen rarische Urheber jener Wappener- entrannen Und dankbar dem klärung zu sein, die nach einer an- Herrn, der das deren Quellenangabe in den ,,Sagen Schicksal gewandt, Hat das Städtlein, wie männiglich aus Thüringen" von A. Witzschel wohl bekannt, Im Wappen den (Wien 1866, S. 144) auch aus der Fisch zwischen mündlichen Überlieferung jener sa- Tannen." genfreudigen Zeit stammt.

III. Das Ohrdrufer Stadtwappen Erst 777 urkundlich erwähnt, ist doch erst im 14. Jahrhundert wurde es Ohrdruf durch die Klostergründung wohl durch die Grafen von Gleichen, Bonifatius' im Jahre 724 der zweit- die seit 1340 die Herren der Stadt bis älteste Ort unseres Kreises. Aber zum Aussterben ihres Geschlechtes

Abb. 7: St. Michael — Schmuckstein vom alten Ohrdrufer Rathaus 1567 8 1631 waren, zur Stadt erhoben; denn richtung des protestantischen Konsi- 1348 sind Ratsmeister nachweisbar storiums 1532 datiert. 1558 ist es in and 1366 wird es als ,,opidum", 1375 einer Urkunde nachzuweisen, zeigt als Marktflecken, 1399 als Stadt be- sich aber in seiner reinsten Form auf zeugt; aus demselben Jahr ist uns einem Schmuckstein aus dem Jahre ein Siegel überliefert (Krügelstein, 1567 vor dem alten Rathaus. (Abb. 7). Dieser Stein befindet sich ebenso wie das Siegel von 1558 heute im Ohrdru- fer Heimatmuseum. Darauf ist St. Michael mit Schwert und Waage als Seelenwäger dargestellt. Während sich in der einen Waagschale eine Menschenseele befindet, klammert sich an die andere Schale ein Teufel- chen, um diese herabzuziehen, damit die Seele zu leicht befunden werden soll. Bis 1745 bildete auch das Stadt- siegel den Schutzpatron, der auf die Gründung Ohrdrufs verweist, so ab. Im Jahre 724 erschien — so berichten uns die Biographen des Apostels der Hessen und Thüringer, Willibald und Othlo — eines Abends dem müden Bonifatius, der sich in seinem Zelt

Abb. 8: Stadtsiegel 18. Jh. (?) S. 142). Noch im 16, Jahrhundert wechselt die Bezeichnung ,,Flecken" mit Stadt, die ersten Statuten vom 14. April 1539 sind im Ohrdrufer Stadtbuch überliefert. Am 7. April 1591 werden diese Statuten von dem Grafen Philipp Ernst von Gleichen als Stadtherrn bestätigt. Zu dieser Zeit hatte Ohrdruf auch sein Siegel und Wappen, wie es heute noch gül- tig ist. Denn das Siegel von 1399 zeigt noch Maria mit dem Kinde, wie es schon die Augustiner Chorherren bei ihrem Umzug 1344 von Ohrdruf, wo Abb. 9: Stadtwappen von Ohrdruf sie an der 777 geweihten Peterskirche links der Ohra niederlegen wollte, in saßen, nach Gotha zu St. Marten am überirdischer Helle die Gestalt des Berge mitbrachten (vgl. Krügelstein. Erzengels Michael am Himmel, der S. 142, Gotha-Buch I, Taf. 14). ihn zur Fortsetzung seines Missions- In der Reformationszeit aber werkes ermutigte. (M. G. SS II, S. führte man ein neues Siegel- 344 ff. und 355 ff.) An dieser Stelle bild ein. Der Ohrdrufer Stadt- ließ dann Bonifatius den Wald roden archivar J. Böttcher nimmt an, und das Land urbar machen, um eine daß es sehr wahrscheinlich seit der Er- 9 kleine Kapelle zu Ehren St. Michaels Die Siegelumschrift lautete ,,SIGIL- zu errichten, die der Anfang der LUM CIVITATIS OHRDOFFENSIS" Gründung Ohrdrufs, links der Ohra, bzw. ,,OHRDRUFFIENSIS" (vgl. Ch. war. (Der Stadtteil rechts der Ohra A. 1392 no. 2). In späteren Darstel- ist älter.) lungen ist gelegentlich der Steinblock In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts unter der Gestalt verschwunden, da- nahm der Heilige im Stadtsiegel für gibt ein fast spätgotischer Falten- weibliche Züge an, die damals der wurf zu Füßen des Heiligen an, daß Auffassung der Rokokozeit entgegen- er fest auf dem Boden steht (Abb. 9). kam (Abb. (I). In ähnlicher Gestalt Sonst sind — vom fehlenden Teufel- scheint der Michael auf dem 1702 ver- chen oder ganz leeren Waagschalen schönerten Marktbrunnen aus dem abgesehen — keine bedeutenden Ver- Jahre 1567 gewesen zu sein, was Krü- gelstein zu der irrigen Annahme ver- änderungen im Ohrdrufer anlaßte, daß der Schutzpatron erst Wappenbild mehr eingetreten. Die damals die Waage erhalten habe, um Stadtfarben der einstigen Gräfl. ihn zu einer Justitia zu machen Gleichenschen Haupt- und Residenz- (S. 584), aber schon das Fehlen der stadt waren blau-weiß mit dem Augenbinde weist darauf hin, daß es Gleichenschen Löwen, aber wohl nicht die Gestalt der Göttin der Ge- nach 1848 sind schwarz und rot an rechtigkeit sein kann. ihre Stelle getreten.

IV. Das Stadtwappen Friedrichrodas Wohl im 12. Jahrhundert durch 30jährigen Krieg wurde ergiebiger Waldrodung entstanden, wird Fried- Abbau betrieben, der bis 1752 in den richroda 1209 mit Waltershausen zum ersten Male urkundlich erwähnt, als es zerstört werden sollte, weil dort unberechtigterweise Markt abgehal- ten worden war (Dob. Reg. II, 1418). 1594 wurde es als Dorf und Flecken genannt (LA Gotha, TT II a 2), 1597 wurde es (während der Zugehö- rigkeit des Amtes zum Fürstentum Sachsen-Weimar nach der Erfurter Teilung 1572) mit Stadtrechten begabt. Das war nur unter Herzog Johann von Sachsen-Weimar, dem Vater Ernst des Frommen, möglich, denn Waltershausen und das Amt Tenneberg (1572 bis 1633 zu Sachsen-Coburg gehörig) hatten diese Stadterhebung unter gemeinsamer Herrschaft (vor 1572) nicht zugelas- sen. So sind Siegel und Wappen erst neu- zeitlichen Datums. Das Siegelbild Abb. 10: Stadtsiegel Mitte 19. Jh. wies damals verschiedene Formen auf, bis sich das heutige durchsetzte. Händen von Privatpersonen und Ge- Friedrichroda war neben werkschaften lag, die jeweils den und Ruhla der wichtigste Bezirk des Zehnten von ihren Einnahmen an Eisenbergbaus im einstigen Herzog- die herzogliche Kammerkasse abfüh- tum Gotha (seit 1640). Schon vor dem ren mußten. 10 1752 übernahm die Regierung den ren bis etwa 1840 durchschnittlich 25 Bergbau und errichtete die Bergkasse bis 30 Bergleute am Gottlob, am zur Finanzierung des weiteren Stol- Abtsberg und am Schorn beschäftigt. lenausbaus. Seit den 70er Jahren wa- Darüber berichtete auf Grund einge- hender Archivstudien O. Götze in den „Beitragen zur Geologie von Thürin- gen" (Jena Bd. 5/1939). Da die hes- sischen Eisenerze aus dem Schmal- kaldischen billiger bezogen werden konnten, wurden 1855 die Friedrich- rodaer Gruben für 2000 Taler ver- kauft. Im 18. Jahrhundert zeigte das Fried- richrodaer Stadtsiegel einen Berg- mann in Lederkleidung mit der Fackel (gelegentlich auch mit dem Feustel) in der Rechten und einem Baumstämmchen in der Linken (s. Abb. 10). Heute ist es wieder ein Landmann mit dem Karst (auf Abb. 11 hält er eine zweizinkige Hacke in der Hand) und einem Baum- stämmchen im Wappenschild, wo auf die Entstehung des Ortes durch Abb. 11: Stadtwappen um 1930 Waldrodung hingewiesen wird.

V. Vom Tambach-Dietharzer Wappen

Mit der Betrachtung des Wappens und bis Anfang der 70er Jahre des von Tambach-Dietharz wird der bis- 19. Jahrhunderts benutzt wurde. Lei- herige Betrachtungskreis der Städte der ist auch der Abdruck in der Sie- schon etwas überschritten; denn es gelsammlung der Gothaer Bibliothek werden zwei allerdings alte Land- oder besser Waldgemeinden erfaßt. Beide Orte wurden erst am 1. Fe- bruar 1919 durch Zusammenlegung zu einer Stadtgemeinde zusammen- geschlossen (Goth. Regier.-Blatt 1919, Nr. 8 S. 36). Die beiden ehemaligen Waldgemeinden führten jedoch schon lange vorher ihre Siegel. Tambach, ein alter Marktflecken, der schon 1039 urkundlich erwähnt wird (Dob. Reg. I, 729) und seit 1538 die Braugerechtigkeit besaß (Rudol- phi, G. D. III. S. 201), führte bereits 1617 ein Siegel, das zwei Figuren ab- bildete. Zu einem stattlichen Mann mit dreizackiger Krone tritt ein jun- ger Mann mit erhobener Rechten. Später war ein Siegel in Gebrauch, das in barocker Linienführung eine thronende Gestalt (?) darstellt Abb. 12 11 (Ch. A. 1392 n. 135) nicht deutlich ge- germeister zu diesem Siegel schrieb, nug, um Genaueres feststellen zu wurde es nach einem schmiedeeiser- können. nen Muster gefertigt, das sich am Seit 1904 wurde ein Siegel geführt, Ratskeller der alten Gemeinde- das in einem Kreis eine Tanne zeigt, schenke befand. Dieses Schild wurde neben der rechts und links zwei Män- in der Nazizeit entfernt. Am Schul- gebäude hinter der Tambacher Kir- che befindet sich aber eine große Steinplastik, die uns das Siegelbild von 1904 mit fast lebensgroßen Män- nern zeigt. In Dietharz wurde seit 1695 im Sie- gelbild eine große Fichte neben zwei kleineren geführt; seit 1903 ist es nur noch eine stämmige Fichte (vgl. Ch. A. 1392 n. 26). Die Stadt Tambach-Dietharz führte seit 1919 drei Tannen im Siegel. Nach 1945 aber ist, wie die Briefköpfe amt- Abb. 13 licher Schreiben des Stadtrats erken- nen lassen, der Wappenschild zwei- ner stehen, die ein Spruchband mit geteilt (vgl. Abb. 13). Das obere Feld der Aufschrift ,,Gemeinde Tambach" zeigt zwei gekreuzte Hammer, die halten, das sich über diese Gruppe vor einer senkrechten Holzarbeiter- wölbt (Abb. 12). Wie damals der Bür- axt stehen und auf die ins 19. Jahr- hundert zurückgehende Tradition der starken Arbeiterklasse in Tambach hinweisen, während im unteren Feld die alten drei Tannen (oder Fichten) von Dietharz stehen.

Siegel und Wappen, von Haus aus 1952) haben die Wappen der Go- durchaus verschiedener Natur, waren thaer Städte durchaus unabhängig beide Erkennungszeichen, und vom landesherrlichen Wappen z. T. zwar waren die Wappen dauernde sdion im Mittelalter ihr eigenes Sie- und symbolhafte, farbige Kennzei- gel und Wappenbild gehabt und bis chen für Geschlechter und Gemein- in die Gegenwart erhalten. Freilich schaften in Schildform; die Siegel als sind in neuerer Zeit, d. h. schon im farblose Abdrucke von Stempeln mit vorigen Jahrhundert, als die Kennt- charakteristischen Kennzeichen für nisse von den Regeln der Heraldik Personen und Rechtsverbände wer- nach dem Rückgang dieser Sonder- den heute noch zur Beglaubigung wissenschaft vom 17. bis 19. Jahrhun- von Rechtshandlungen verwendet dert in Vergessenheit geraten waren, (vgl. darüber auch die Richtlinien für die Wappen oft naturalistisch und die Gestaltung des Siegel- und Wap- nicht heraldisch (d. h. stilisiert zu penwesens der Gemeinden und einem Zeichen oder einer Gruppe von Kreise im Lande Thüringen — Re- Zeichen wie die Haus- und Stein- gierungsblatt f. d. Land Thüringen metzmarken) abgebildet worden. 1948/11 S. 82 bis 84 v. 25. II. 1948). Ent- Aber in Verbindung mit der Ortsge- gegen anderer Auffassung auf Grund schichte sowie mit überlieferten Sa- anderer lokaler Entwicklung (z. B. gen und unseren alten Wappen sind O. Renkhoff, Stadtwappen und Stadt- sie heute noch weit und breit bei alt siegel, in Festschrift f. E. E. Stengel und jung bekannt. 12 - ANHANG - Die Wappenbücher und Siegelsammlungen der Landesbibliothek Gotha 1. Erttel, Ulrich: Das Fürstlich 5. Siegel und Stempel der Gemein- Schiessen mit dem Armbrost, so deämter im Herzogtum Gotha. der Durchleuchtig Hochgeborn Ch. A 1392 Fürst vnd Her Herzog Christoff zu Papier: 33:21 cm 1903/4 Württenberg . . .gehalten hat zu Karton mit Siegel- und Stempelab- Stuttgartten, da man zalt 1560. drücken der Stadträte und Ge- meindeämter der 158 Städte und Jar den 24. tag Septembris . . . Dörfer des ehem. Herzogtums Sachsen- Ch. A 582 Gotha, meist aus dem IS). Jh. Papier 89 Bl. 41:27,7 cm 1560 Einband:Leder mit Blindprägung 6. Siegel und Stempel der Pfarr- (Einzel-, Rollenstempel, Bandelwerk). Bl. 1: Widmung des Verfassers an ämter im Herzogtum Gotha. den Pfalzgrafen bei Rhein Ch. A 1393 Bl. 2—13: Beschreibung des Schie- ßens und Register Papier 33:21 cm 1903/04 B. 14—89: Verzeichnis der Schlitzen Karton mit Siegel- und Stempelab- mit ihren Wappen. drücken der Pfarr- und Schulämter der 158 Städte und Dörfer des ehem. Herzogtums Sachsen-Gotha meist aus 2. Teutschhold, Hartmann:Ursprüng dem 19. Jahrh. des Rechten Loblichen Adels vnd des Hayligen Römischen Reichs 7. Siegel- und Wappenabbildungen: Teutscher Nation durch Hartman Ein zu Collectaneen über die bi- Teutschhold, vor Jaren Kayser- blischen Schriften bestimmtes lichem Herold, treulich vnd wol Buch. beschriben, Allain Im beschluß Ch. A 662 Jetzt ain wenig gebessert. Papier 1330 S. 32:19 cm 1G./17. Jh. Ch. A 236 Einband: Pappe; farbiger Schnitt S. Papier 69 S. 41:28 cm um 1519 722 - 857 und S. 915—975 : 215 Kanzleischrift mit 50 Wappendarstellungen mitteldeutsehe Siegel und 62 Wap- Vorgesetzt eine ,,Besehreibung des pen (z. T. farbig), meist handgezeich- Markgräflich-Meißnischen Wappen- net, einige als Stiche eingeklebt. schildes" 6 Bl. 31,3:20 cm Ledereinband mit Blindprägung (Rollenstempel) 8. Stammbuch Herzog Friedrich Wil- Ex libris: Ex Electorali Bibliotheca helms I. zu Sachsen (-Altenburg): Sereniss. Vtrivsg. Bavariae Dvcvm. Humanae Salutis Monumenta, Antwerpen 1571. 3. Mappe mit 29 farbigen Adels- Ch. B 979 wappen Papier 172 Bl. 23:15,5 cm 1594 Ch. B. 563 Ledereinband, Rücken mit Goldpres- 19:10,3 em 18 Jh. sung Papier 29 Bl. Enthält auf durchschossenen Blät- tern 40 handgemalte Wappen der deutschen Reichsfürsten, z. T. mit 4. Eine Sammlung von 138 gezeich- Autographen. neten alten Siegeln Ch. B 1038 9. Stammbuch Herzog Johann Phi- Papier 138 Bl. 19:15,5 cm 18 Jh. Einband: Pappe mit beschriebenem lipps von Sachsen-Altenburg 1610. Pergament (15 Jh.) überzogen. Enthält Ch. B 980 Siegel der Thüringer Landgrafen sowie Thür. Grafen und Städte vom Papier 349 S. 18,7:15 cm 1009/10 12.—15. Jh. Pergament: S. 3/4, 5/6, 197/8, 265/0, 325/6 13 Ledereinband mit Plattenstempel 14. Wappensammlung (Goldprägung: Ernestinisches Wappen Rücken später erneuert, verzierter Ch. B 503 Goldschnitt. Enthällt neben zahlreichen Kupfer- Papier 208 S. 15,5:19,5 cm 17./18. .Jh. stichen und 12 meist ganzseitig hand- Ledereinband, drei Streicheisenlinien gemalten Bildern 40 handgemalte an den Rändern. S. 1—143:2662 gezeichnete Wappen Wappen, zum großen Teil mit Auto- des deutschen Adels, graphen deutscher Fürsten. S, 105—208: Alphabetisches Namens- register. 10. Stammbuch mit fürstlichem Wap- pen und Autographen: Jani Jacobi Wappensammlung - Fränkischer Boissardi Vesuntini Emblematum 15. Liber, Frankfurt am Main 1593 Adel (Durchschossen), Ch. A. 237 Papier 112 Bl. 30,5:21 cm 16. Jh. Ch. B 981 Einband: 2 Buchenholzdeckel, zur Papier 130 Bl. 19,5:15 cm um 1595 Hälfte vom Rücken her mit Einband: Pergament mit Platten- Schweinsleder überzogen, das Blind- stempel (Goldprägung: Ernestini- prägung (Streicheisen und Rollen- sches Wappen) und Eckstempel in stempel) zeigt. Auf den Deckeln eiln- Goldpressung, späterer Lederrücken. gebrannt Wappenschilde mit drei Enthält insgesamt 110 handgemalte Sternen, darüber ,,H. L.", auf den Wappen. hinteren Einbanddeckel ein Ex Libris mit dem handkolorierten Wappen des Hans Leis aus Neustadt an der 11. Stammbuch Johann Casimirs (von Heid. Sachsen-Coburg): P. Ovid Naso, Enthält 842 Wappen deutseher Für- Metamorphosen l607 (lat.u.dtsch.) sten, Grafen, Ritter und Herren z. T. Ch. B 982 mit Anmerkungen von Hans Leis. Papier 130 S. 19:15 cm um 1607 Ledereinband mit Goldpressung 16. Wappensammlung fürstlicher Ge- (Plattenstempel mit Kursächs. Wap- schlechter pen) 1609, verzierter Goldschnitt. Enthält 16 Wappen deutscher Reichs- Ch. B 594 fürsten mit Autographen auf einge- Papier 13 Bl. 22:15 cm I6. Jh. schossenen Blättern. Pappeinband mit Lederrücken Blatt 6r: Unsers von Gottes gnaden Sophien 12. Wappenbuch geborn Hertzogin zu Braunschweigk und lunenburgk grevin undt fraw zu Ch. A 742 hennenberg, wittben nun-mehro, in Papier 31 Bl. 41:26,5 cm 16. Jh. gott selich ruhenden vilgelibten Hern Einband: Pergament (Brief Ferdi- und gemahls weilandt fürst Boppen nands I.) mit Lederrücken. Enthält zu hennenbergk, Christloblicher 811 Wappen meist aus der gedechtnus virtzehen ahnen . . . 2. Hälfte des 16, Jh., vor allem Augs- Enthält 23 Wappen der Grafen von burger, Nürnberger, Regensburger Henneberg und ihrer Verwandten und Venezianer Geschlechterwappen. vom 11. bis 15. Jh.

13. Wappenbuch Ch. B, 1037 17. Wappensammlung: Die 19 Wap- pen des Churhauses Sachsen Papier 424 Bl. 18:15 cm 16. Jh. Pappeinband Bl. a bis 413:375 ausge- Ch. B 597 führte Wappen der Kur- und Für- stentümer, Graf- und Herrschaften Papier 19 Bl. 17,6:15,2 17. Jh. und Ämter Sachsens in 6 Teilen. Bl. Pappschatulle 415r — 424v: Register über dis Enthält die 19 Wappen des Kursächs. Wapenbuch Nach dem Alphabeth. Wappenschildes

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BISHER ERSCHIENEN:

Heft 1 Dr. O. Küttler: Schiller in Gotha (vergriffen)

Heft 2 Dr. H. Motschmann: Gothaer Rechtsaltertümer (vergriffen)

Heft 3 Dr. G. Pachnicke: Ludwig Storch - ein Gothaer Dichter

Heft 4 Aus den Schätzen der Gothaer Bibliothek - Der Theuerdank -

Heft 5 Dr. G. Pachnicke: Gothaer Bibliothekare