Ausgabe Nr. 16 Stiftung Aktiv Informationen der

© Knut Vahlensieck

SCHWERPUNKT Volkskrankheit Schlaganfall Wie ein Regenschirm zum Lebensretter wurde

STANDPUNKT Otto Rehhagel im Gespräch

SONDERPUNKT Jubiläumsfeier und Verleihung des Deutschen Forschungspreises für Kinderheilkunde

© Knut Vahlensieck INHALT

Liebe Leserinnen und Leser, zehn Jahre Stiftung Universitätsmedizin, zehn Jahre erfolg- Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist dabei reich umgesetzte Projekte: Darauf haben wir bei unserer Spitzenmedizin auf höchstem Niveau. Diese wollen wir auch großen Festveranstaltung im neuen Audimax der Univer- in Zukunft intensiv fördern. Ein wichtiger Baustein dafür ist sität - zurückgeblickt. Doch auch zu diesem unser Kuratorium, für das wir mit Otto Rehhagel ein neu- erfreulichen Anlass wollen wir uns natürlich nicht auf dem es, prominentes Mitglied gewinnen konnten. Lesen Sie im bisher Erreichten ausruhen. So haben wir die Jubiläumsfeier Interview, was den ehemaligen Fußballspieler und -trainer mit der erstmaligen Verleihung des „Hermann-Seippel-Prei- mit der Essener Universitätsmedizin verbindet. Mit dem ses – Deutscher Forschungspreis für Kinderheilkunde“ ver- Deutschen Stiftungsbund haben wir darüber hinaus anläss- knüpft. Einige Impressionen des stimmungsvollen Abends lich des Jubiläums eine Initiative gegründet, die das Enga- gement auf eine noch breitere Basis stellt. Der Bund soll und eine Vorstellung des ausgezeichneten Forschungspro- Stiftungen im Bereich der Gesundheitsfürsorge stärken und jekts finden Sie in dieser Ausgabe der Stiftung Aktiv. Kräfte bündeln. Die Hintergründe zu diesem Projekt lesen Im Schwerpunkt dieses Hefts geht es um den Schlaganfall. Sie in dieser Ausgabe ebenso wie zahlreiche weitere Berich- Beispiele wie die Kabarettistin Gaby Köster oder der Sänger te zu unseren Aktivitäten und Aktionen. Ich wünsche Ihnen der Kölner Band BAP, Wolfgang Niedecken, haben unlängst eine spannende Lektüre! gezeigt, dass diese Erkrankung nicht nur Menschen in ho- Ihr hem Alter treffen kann. Lesen Sie, wie die Krankheit bei As- trid Mohr, die als Patientin im Universitätsklinikum Essen behandelt wurde, verlief und erfahren Sie im Interview mit Professor Dr. Martin Köhrmann, wie man einem Schlaganfall am besten vorbeugen kann. Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin © zelck – fotografie, Essen Inhalt

STANDPUNKT 3 Otto Rehhagel im Gespräch SCHWERPUNKT 4 Volkskrankheit Schlaganfall: Wie ein Regenschirm zum Lebensretter wurde PLUSPUNKT 7 Gesundheit stiften – mit dem Deutschen Stiftungsbund

SONDERPUNKT 8 Spitzenforschung, prominente Gäste und Engagement für kleine Patienten – 10 Jahre Stiftung Universitätsmedizin Damit der Krebs nicht wiederkehrt – 200.000 Euro für Forschungsprojekt Spenderbefragung: gute Noten für die Stiftung

BLICKPUNKT 12 „Ein Tor – ein Lächeln“ – Spendenrekord dank Torsegen „Lasst uns Weihnachtslieder singen!“

TREFFPUNKT 14 Unsere Unterstützer, Spender und Förderer

AUF DEN PUNKT 18 Aktuelles aus der Stiftung

PUNKTUM 20 Gemeinsam Gesundheit fördern Jahreskalender der Kinderkunsttherapie 2017

2 StiftungAktiv 2016 STANDPUNKT

STANDPUNKT

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OTTO REHHAGEL IM GESPRÄCH In den deutschen Fußballstadien war er sowohl als Spieler als auch als Trainer eine feste Instanz: Otto Rehhagel. Der „beinharte Verteidiger“ spielte seit der Gründung der Bundesliga in der höchsten deutschen Spielklasse und führte in seiner späteren Trainer-Karriere zunächst den SV Werder und dann Aufsteiger Kaiserslautern zur Meisterschaft. Unvergessen ist außerdem, wie „König Otto“ – so sein Spitzname aus der Bremer Zeit – 2004 durch den Gewinn der Europameisterschaft mit Griechenland von den Hellenen als „Rehakles“ quasi in den griechischen Olymp erhoben wurde. Bei der Stiftung Universitätsmedizin übernimmt Otto Rehhagel jetzt eine wichtige Aufgabe fernab des Fußballplatzes als neues Mitglied des Kuratoriums.

Herr Rehhagel, als neues Kuratori- Was zeichnet die Arbeit der Stiftung Aktionen und die Besuche diverser Fuß- umsmitglied der Stiftung gehen Sie Universitätsmedizin für Sie aus? ballstars in der Kinderklinik, zu denen ein neues Engagement ein. Wodurch ich einen besonderen Zugang habe. Rehhagel: Das Wichtigste ist das Enga- Marcel Schmelzer und Co. sind für viele fühlen Sie sich mit der Essener Uni- gement, um die Behandlung der Patien- versitätsmedizin verbunden? Kinder und Jugendliche Idole und kön- tinnen und Patienten zu optimieren und nen meines Erachtens dazu beitragen, Rehhagel: Man sollte nicht vergessen, so angenehm wie möglich zu machen für die kleinen Patienten den Klinikall- dass Essen meine Heimatstadt ist. Hier – unter anderem durch die Förderung tag aufzuhellen. Ich finde es wunderbar, wurde ich geboren und hier bin ich auch der Spitzenmedizin. Eine gute medizini- dass diese Spieler ihre Vorbildfunktion aufgewachsen. Und trotz meiner Stati- sche Versorgung benötigt man schließ- nicht nur kennen, sondern Aktionen onen als Spieler und Trainer in verschie- lich nicht nur im Profifußball, sondern wie Besuche der Kinderklinik inklusive denen deutschen Städten habe ich mei- sie ist auch ein wichtiger Bestandteil besonderer „Bettenballturniere“ mit so nen Wohnsitz hier nie ganz aufgegeben. unserer Gesellschaft. Der Blick auf den viel Freude begleiten. Das Universitätsklinikum ist für mich als Profifußball lohnt sich dennoch: In den gebürtiger Essener natürlich ein fester heute sehr gut ausgestatteten medizi- Sehen Sie Parallelen zwischen Fußball Begriff. Als Kuratoriumsmitglied der nischen Abteilungen werden Therapien und der Stiftungsarbeit? Stiftung kann ich nun einen Beitrag modernster Standards eingesetzt. Im Rehhagel: Fußball ist ein Mannschafts- leisten, die Essener Universitätsmedizin Bereich Orthopädie sind diese medi- sport. Gemeinsam wird für eine größere – die im Übrigen weit über die Stadt hi- zinischen Stäbe durchaus Treiber für Sache gekämpft. Man wird nur Erfolg naus bekannt ist – zu stärken. eine bessere Versorgung. Die Stiftung haben, wenn jeder seine spezielle Auf- Universitätsmedizin ist in diesem Ver- gabe erfüllt und seinen Betrag leistet. Was möchten Sie in das Kuratorium gleich Treiber für Spitzenleistungen im Das sehe ich in der Arbeit der Stiftung einbringen? Bereich der Essener Universitätsmedizin ähnlich: Auch hier ist jeder Unterstüt- Rehhagel: In meiner langen Laufbahn und auch darüber hinaus. zer wichtig, damit die gesetzten Ziele als Trainer habe ich viele Freundschaf- erreicht werden. ten und Bekanntschaften aufbauen Welche Aktionen der Stiftung Uni- können. Meine Erfahrungen und meine versitätsmedizin haben Ihnen beson- Kontakte stelle ich für meine Tätigkeit ders gefallen? im Stiftungskuratorium gerne zur Ver- Rehhagel: Ich bin durch und durch Fuß- fügung. Wie das konkret aussehen wird, baller und Fußballtrainer, daher sind es wird sich im Laufe der Zeit zeigen. natürlich die „Ein Tor – ein Lächeln“- StiftungAktiv 2016 3 SCHWERPUNKT

VOLKSKRANKHEIT SCHLAGANFALL Wie ein Regenschirm zum Lebensretter wurde Rund 270.000 Menschen erleiden in Deutschland pro Jahr einen Schlaganfall. Wieso bei der Behand- lung jede Minute zählt und dass der Schlaganfall meist nur ein Zeichen für eine lange verborgene Krankengeschichte ist, zeigt das Beispiel von Astrid Mohr (67). Sie wurde nach ihrem Schlaganfall im April dieses Jahres in der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen behandelt.

Es war ein ganz normaler Abend. Gegen be ich“, erzählt sie von dem schreckli- so Mohr. Auch diese wurde verständigt. 19 Uhr wollte Astrid Mohr ins Badezim- chen Moment. „Doch dann hat mich auf Für Professor Köhrmann ebenfalls ein mer gehen und sich bettfertig machen, einmal eine unglaubliche Wut gepackt. typisches Verhalten: „Viele Schlagan- da wusste sie plötzlich nicht mehr, wie Du kannst noch nicht sterben, sagte fallpatienten verständigen zunächst ihr geschah. „Ich muss einen Moment ich mir.“ Diese Wut und der Überle- ihre Verwandten oder den Hausarzt. Bei ohnmächtig gewesen sein“, erinnert benswille brachten ihr für einen kurzen Frau Mohr war der Notruf allerdings sich die heute 67-Jährige. Als sie zu Moment ausreichend Kraft, um an eine genau richtig. Ein Schlaganfall ist im- sich kam, lag sie auf dem Fußboden. Sie alte Milchkanne zu kommen, die ihr als mer ein Notfall. Selbst der Notarzt kann wollte sich aufsetzen, fiel aber direkt Schirmständer dient. Einen der Schirme vor Ort nicht viel mehr machen, als den wieder hin. Ihre linke Körperhälfte war bekam sie zu packen. Mit ihm klopfte Patienten zu stabilisieren und schnellst- gelähmt. Sie hatte einen Schlaganfall. sie gegen die Wohnungstür und machte möglich in ein Notfall-Krankenhaus mit auf sich aufmerksam. Astrid Mohr hatte Schlaganfall-Abteilung zu bringen.“ Bei Bewusst war ihr das in der akuten Situ- Astrid Mohr war dies die Klinik für Neu- Glück: Ein Nachbar hörte die Geräusche ation noch nicht. „Das ist ganz typisch“, rologie des Universitätsklinikums Essen. und fragte nach, was los sei. Mohr: „Ich sagt Professor Dr. Martin Köhrmann „An die Fahrt im Krankenwagen kann von der Klinik für Neurologie des Uni- sagte ihm, er müsse schnell gegen die ich mich schon nicht mehr erinnern“, versitätsklinikums Essen. „Ein Schlag- Tür drücken.“ Mit dem Griff des Schirms sagt sie. anfall tut nicht weh. Bei minderschwe- erreichte sie die Türklinke. Ein paar Mal ren Fällen kommt es häufig dazu, dass rutschte sie ab. Doch schließlich gelang In der Klinik kam sie sofort in die so ge- sich die Patienten erst einmal hinlegen es, die Türklinke herunterzudrücken. Der nannte Stroke Unit. Der Begriff bezeich- und hoffen, dass am nächsten Tag alles Nachbar kam herein. Für Astrid Mohr net eine spezielle Station für Schlagan- wieder besser sei.“ Eine fatale Fehlent- ist klar: „Der Regenschirm war mein Le- fallpatienten, in der die notwendigen scheidung: Denn bei kaum einem an- bensretter.“ technischen Ressourcen vorgehalten deren medizinischen Notfall spielt Zeit werden und ein interdisziplinäres, auf eine derart große Rolle, wie bei einem Rettung in der die Schlaganfallbehandlung speziali- Schlaganfall. „goldenen Stunde“ siertes Behandlungsteam rund um die Uhr verfügbar ist. Nach der Ankunft um Bei Astrid Mohr war an ein Zu-Bett- Nachdem die Tür offen war, ging alles kurz vor acht Uhr herrschte Eile. „Wenn Gehen nicht zu denken. Hilflos lag sie ganz schnell: Der Nachbar wählte den die Patienten bei uns eintreffen, drängt auf dem Boden ihrer altengerechten Notruf. „Außerdem hatte ich die Tele- die Zeit“, so Professor Köhrmann. „Wir Etagenwohnung. „Ich dachte, jetzt ster- fonnummer meiner Schwester im Kopf“, rennen mit dem Patienten zum Compu- tertomographen und leiten nach der Di- agnostik direkt die notwendigen Sofort- maßnahmen ein.“ Die Hektik ist nicht unbegründet. Innerhalb einer Stunde nach dem Schlaganfall – der sogenann- ten „goldenen Stunde“ – lassen sich durch die richtige Therapie schwerwie- gende Langzeitschäden beim Patienten vermeiden. Allerdings muss zunächst geklärt werden, was den Schlaganfall ausgelöst hat. „Schlaganfälle können entweder durch einen Gefäßverschluss oder eine Hirn- blutung hervorgerufen werden. Welcher Fall vorliegt, lässt sich ohne bildgeben- de Diagnostik nicht unterscheiden“, so Köhrmann. Allerdings sei das Wissen um die Art des Schlaganfalls für die

© Knut Vahlensieck Therapie entscheidend. „Bei einem Ge- fäßverschluss gibt man Mittel, um die Professor Dr. Martin Köhrmann spricht mit Astrid Mohr über ihre Erkrankung. Blockade aufzulösen. Bei einer Hirnblu-

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Der Regenschirm wurde für Astrid Mohr zum © Knut Vahlensieck Lebensretter. tung könnte man den Patienten durch den Schlaganfall nicht zurückbehalten. Beinarterie zu 80 Prozent. Aus diesem diese Medikamente schweren Schaden Bereits wenige Tage nach dem Ereignis Grund musste sich die 67-Jährige noch zufügen.“ konnte sie zunächst mit physiothera- weiteren Operationen unterziehen, um peutischer Hilfe wieder laufen. Dennoch die drohenden Gefäßverschlüsse zu ver- Bei Astrid Mohr handelte es sich um war das Ereignis erst der Anfang einer meiden. einen Gefäßverschluss. Die rechte langen Krankengeschichte. Hauptarterie des Hirns war verstopft. Professor Köhrmann: „Bei einem „In diesen schweren Fällen kommen „Ein Schlaganfall ist meist nur die End- Schlaganfall ist es wichtig, die Patien- in Schlaganfallzentren zusätzlich zur strecke einer langen, nicht erkannten ten ganzheitlich zu betrachten. Bei Frau medikamentösen Therapie heute auch Gefäßerkrankung“, erklärt Professor Mohr wurde der Schlaganfall durch ein invasive Verfahren zum Einsatz“, so Köhrmann. Während des Klinikaufent- Blutgerinnsel ausgelöst, das durch die Professor Köhrmann. So auch bei der halts unterzogen die behandelnden Herzrhythmusstörungen hervorgerufen 67-Jährigen. Der Verschluss wurde mit Ärzte ihre Patientin daher zahlreichen wurde. Die notwendigen Untersuchun- einem Katheder, der von den Ärzten der weiteren Untersuchungen. Dabei kam gen in der Frühphase rasch und umfas- Neuroradiologie direkt in die Hirnarterie heraus, dass Astrid Mohr bereits nicht send durchzuführen und gleichzeitig vorgeschoben wird, gezielt entfernt. erkannte Herzinfarkte hatte und unter eine frühe ganzheitliche Therapie der Herzrhythmusstörungen – dem soge- eventuell bestehenden Schlaganfall- Erholung nach zwölf Tagen nannten Vorhofflimmern – leidet. Dies symptome mittels Co-Therapien wie und weitere Operationen war letztlich auch die Ursache des Logopädie, Physio- und Ergotherapie zu „Zwölf Tage war ich in der Klinik“, er- Schlaganfalls. Zudem war die Hals- gewährleisten, ist die wichtigste Aufga- zählt Astrid Mohr. Größere gesundheit- schlagader der entgegengesetzten Sei- be der Stroke Unit. Das bedeutet zwar liche Einschränkungen hat sie durch te zu 90 Prozent verstopft, die rechte einen hohen logistischen sowie perso- nellen Aufwand, ist für den Erfolg der Schlaganfallbehandlung und damit für Patienten aber entscheidend.“ Durch DER SCHLAGANFALL die blutverdünnenden Medikamente, die Astrid Mohr bis heute nimmt, sei sie Unter dem Begriff „Schlaganfall“ werden verschiedene Erkrankungen des nun gut gegen einen weiteren Schlag- Gehirns zusammengefasst. Unterscheiden lassen sich vor allem zwei Arten: anfall geschützt. Das Risiko lässt sich Der Hirninfarkt durch den Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn und die um 80 Prozent reduzieren. Hirnblutung, bei der ein Blutgefäß im Gehirn „platzt“ und das Blut direkt ins Entlassung in ein normales Gehirn austritt. Der Gefäßverschluss ist mit 85 Prozent aller Schlaganfälle Leben die häufigste Art. Teile des Gehirns werden im Falle eines Schlaganfalls un- Nach den Operationen konnte Astrid terversorgt. Daher drängt bei der Behandlung die Zeit: pro Minute sterben Mohr in ihr altes und gewohntes Le- rund zwei Millionen Gehirnzellen und zwölf Kilometer Nervenbahnen ab. ben zurückkehren. Einschränkungen im Innerhalb der ersten Stunde nach dem Ereignis lassen sich die schwerwie- Alltag muss sie nicht hinnehmen. Le- gendsten Folgeschäden häufig noch vermeiden. Nach diesem Zeitraum ver- diglich das gelegentliche Rauchen hat ringert sich die Chance auf ein gutes Behandlungsergebnis mit jeder Minute. sie aufgegeben, dies aber auch vor dem Schlaganfall schon vorgehabt. „Ernährt Die Behandlung eines Schlaganfalls ist ausschließlich im Krankenhaus, am habe ich mich immer gesund“, sagt sie, besten mit einer darauf spezialisierten Abteilung – einer Stroke Unit – mög- sodass sie sich auch hier nicht umstel- lich. Nach der Diagnostik mittels Computertomographie (CT) oder Magnet- len müsse. Im Rückblick kommt sie heu- Resonanz-Tomographie (MRT) werden die richtigen Sofortmaßnahmen für te zu dem Resümee: „Ich bin froh, dass die jeweilige Art des Schlaganfalls ergriffen. ich noch lebe.“

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INTERVIEW Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall! Professor Dr. Martin Köhrmann ist stellvertretender Direktor der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen und Leiter der dortigen Stroke Unit. Im Interview erklärt er, wie man einem Schlaganfall vorbeugt und was im Fall des Falles zu beachten ist.

Herr Professor Köhrmann, aktuellen Woran erkenne ich einen Schlagan- de und Familie, der Hausarzt, nicht ein- Studien zufolge nehmen Schlaganfälle fall? mal der Notarzt können vor Ort mehr sowohl bei alten als auch bei jungen tun, als den Patienten zu stabilisieren. Professor Köhrmann: Es gibt die klas- Die eigentliche Behandlung ist nur in Patienten zu. Woran liegt das? sischen Symptome, wie einen hängen- einer entsprechend ausgestatteten Kli- Professor Köhrmann: Die Zunahme den Mundwinkel, Sprachstörungen oder der Schlaganfälle im Alter lässt sich eine halbseitige Lähmung des Körpers. nik möglich. Der Faktor Zeit ist dabei durch die immer älter werdende Be- Das Fatale ist, dass das Wissen um diese besonders wichtig: Wird der Schlagan- völkerung erklären. Die steigende Zahl Symptome in der Bevölkerung weiterhin fall nicht innerhalb der ersten Stunden an jungen Patienten ist die Folge von unzureichend ist und gerade leichtere behandelt, lassen sich Folgeschäden Wohlstandserkrankungen sowie einem Schlaganfälle entweder nicht bemerkt häufig nicht mehr verhindern. Und auch zentralen Problem unserer Gesellschaft: oder unterschätzt werden. Ein Schlag- in diesen ersten Stunden gilt: Je schnel- einem Mangel an Bewegung. Diese Fak- anfall tut nicht weh, sodass Patienten ler, desto besser. Daher wird die erste toren steigern das Risiko eines Schlag- teilweise die Situation nicht richtig ein- Stunde nach Eintreten des Schlagan- anfalls ungemein. schätzen und den Notruf wählen, son- falls häufig auch die „goldene Stunde“ dern sich in der Frühphase gar nicht um genannt. Hier sind unsere Chancen, den Wie kann man einem Schlaganfall Hilfe bemühen oder zunächst versuchen Patienten wieder vollständig gesund zu vorbeugen? Familie, Freunde oder den Hausarzt zu machen, am besten. Professor Köhrmann: Das Wichtigs- erreichen. Hier geht oft wertvolle Zeit Ist ein Gesundheitscheck beim Haus- te ist ausreichend Bewegung. Hinzu verloren oder Facharzt für die Schlaganfall- kommt eine gesunde Lebensweise mit Prävention sinnvoll? einer ausgewogenen Ernährung, einem Wie verhalte ich mich richtig, wenn maßvollen Umgang mit Alkohol und ei- ich die Symptome eines Schlaganfalls Professor Köhrmann: Ein regelmäßi- nem Verzicht auf das Rauchen. Es gibt bei einem Bekannten oder einem Fa- ges Check-up beim Arzt hilft, zentra- außerdem verschiedene Risikofaktoren milienmitglied erkenne? le Risikofaktoren wie einen zu hohen wie Bluthochdruck und Herzrhythmus- Professor Köhrmann: In jedem Fall Blutdruck oder Herzrhythmusstörungen störungen, die man im Blick behalten sofort zum Telefon gehen und die 112 frühzeitig zu erkennen und ihnen ent- und entsprechend behandeln sollte. Die wählen. Ein Schlaganfall ist immer ein gegenzuwirken. Auf diese Vorsorgeun- Bevölkerung sollte am besten wieder Notfall und kann auch nur in einem tersuchungen sollte man daher nicht das Pulstasten lernen. Auf diese Weise Krankenhaus behandelt werden. Freun- verzichten. kann jeder selbst prüfen, ob sein Herz gleichmäßig schlägt oder nicht. Gut die Hälfte aller Schlaganfälle wäre durch die richtigen vorbeugenden Maßnah- men vermeidbar. Wie weit sind Herzrhythmusstörungen in der Bevölkerung verbreitet? Professor Köhrmann: Rund ein Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter dem sogenannten Vorhofflimmern. Das Risiko für diese Erkrankung steigt ab dem 50. Lebensjahr. Liegt ein solches Vorhofflimmern vor, steigt das Schlag- anfallrisiko immens an. Die gute Nach- richt: Dieses Risiko lässt sich durch die richtige Behandlung gut in den Griff bekommen und um 80 Prozent senken.

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Professor Dr. Martin Köhrmann ist stellvertretender Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen und Leiter der Stroke Unit. 6 StiftungAktiv 2016 PLUSPUNKT

Blicken gemeinsam in eine erfolgversprechende Zukunft (v.l.): Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universi- tätsmedizin, Professor Dr. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg- Essen, Thorsten Kaatze, Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Essen, Jorit Ness, Geschäftsführer der Stiftung Universitätsmedizin und Professor Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen.

© UK Essen © Knut Vahlensieck

GESUNDHEIT STIFTEN – MIT DEM DEUTSCHEN STIFTUNGSBUND Gemeinsam zu mehr Stärke – so lässt sich die Idee beschreiben, die hinter der Gründung des Deutschen Stiftungsbunds durch die Stiftung Universitätsmedizin steht. Die Initiative Deutscher Stiftungsbund hat sich zum Ziel gesetzt, Stifter und Stiftungen zu beraten, die sich im Bereich der Gesundheitsfürsorge zur Verbesserung von Krankenversorgung, Forschung oder Lehre engagieren möchten.

„Nach mehr als zehn Jahren Arbeit der Angebote für neue und beit, beispielsweise durch die Erstellung Stiftung Universitätsmedizin haben wir bestehende Stiftungen von Informationsmaterial. wichtige Erfahrungen gesammelt und Angesprochen werden durch den Deut- ein breites, bundesweites Netzwerk Mehr Kraft für die schen Stiftungsbund also sowohl selbst- Gesundheitsförderung aufgebaut. Diese Expertise bringen wir ständige als auch nichtselbstständige in den Deutschen Stiftungsbund ein“, Stiftungen. Auch Interessierte, die eine Stiftungen leisten heute einen wichtigen erklärt Dipl.-Kfm. Jorit Ness, Geschäfts- Stiftung neu gründen möchten, finden und wertvollen Beitrag in den Bereichen führer der Stiftung Universitätsmedizin. die notwendige Unterstützung und Hil- Gesundheit und Medizin. Sie schaffen „Das Wirken der Stiftung Universitäts- fe. Das Leistungsspektrum des Deut- Möglichkeiten, die über die medizini- medizin beschränkt sich dabei schon schen Stiftungsbundes ist sehr breit sche Grundversorgung und die öffent- lange nicht mehr auf Essen und die angelegt. Es reicht von der Beratung bei lichen Finanzmittel hinausgehen. Diese Metropole , sondern hat bereits Stiftungsgründungen, der inhaltlichen bedeutende Rolle, die Stiftungen in der bundesweite Strahlkraft entwickelt. Konzeption und der Vermittlung von medizinischen Versorgung einnehmen, Deutschlandweit finden sich heute Pri- Kontakten und Ansprechpartnern über möchte der Deutsche Stiftungsbund mit vatpersonen und Unternehmen, die un- die Verwaltung unselbstständiger Stif- vereinten Kräften weiter stärken. sere Projekte unterstützen.“ tungen als Treuhänder, die administra- Die Stiftung Universitätsmedizin hat tiven Aufgaben und die Verwaltung von sich seit jeher das Ziel gesetzt, ein Dach Spenden bis hin zur Öffentlichkeitsar- für selbstständige und nichtselbststän- dige Stiftungen zu sein, unter dem Pro- jekte im Bereich des Gesundheitswesens und insbesondere der Universitätsmedi- Ansprechpartner für Interessierte: zin mithilfe des hinzugewonnenen Kapi- Jorit Ness tals nachhaltig und langfristig gefördert Geschäftsführer werden. Bereits vor der Gründung des Deutschen Stiftungsbunds erreichten Stiftung Universitätsmedizin Essen die Stiftung Universitätsmedizin Anfra- Hufelandstraße 55, 45147 Essen gen von anderen Stiftungen, die unter Tel.: 0201 – 723 4699 ihrem Dach agieren wollten. Dieses wie- Fax: 0201 – 723 5599 derkehrende Interesse ebenso wie das Mehr Infos: zehnjährige Jubiläum der Stiftung ga- ben den Anlass zur Gründung der neuen www.deutscher-stiftungsbund.de Initiative. StiftungAktiv 2016 7 SONDERPUNKT

10 JAHRE STIFTUNG UNIVERSITÄTSMEDIZIN Spitzenforschung, prominente Gäste und Engagement für kleine Patienten

Musiktherapeutin Dr. Susann Kobus begeisterte das Publikum mit einem Stück von Frederic Chopin.

© Knut Vahlensieck (alle auf dieser Doppelseite)

Professor Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen, Rosa Jovanovic und Horst-Egon dankte dem Publikum für das große Interesse, lobte die Organisation und lud noch Schabel waren vom Themengebiet einmal zum anschließenden Empfang ein. der Preisträger des Forschungsprei- ses beeindruckt und freuen sich, dass die Medizin auch die seelische Mit rund 500 geladenen Gästen feier- Fandrey, Prodekan für Studium und Leh- Verfassung der Kinder bei der te die Stiftung Universitätsmedizin im re an der Medizinischen Fakultät, und Behandlung berücksichtigt. neuen Audimax der Universität Duis- Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vor- burg-Essen ihr zehnjähriges Jubiläum. standsvorsitzender der Stiftung sowie Der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung einer jungen Patientin der Kinderklinik, Universitätsmedizin Dr. Dr. h.c. Jochen einer Spenderin und einer Stipendiatin Melchior begrüßte das Auditorium, Pro- darüber, was für sie die Stiftung Univer- fessor Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher sitätsmedizin ausmacht. Direktor des Universitätsklinikums Es- Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel gab sen, dankte dem Publikum für das große anschließend einen Ausblick, welche Interesse. Die Besucher erwartete ein Großprojekte in den kommenden Jahren buntes Programm, dessen Höhepunkt umgesetzt werden, allen voran die Aus- die erstmalige Verleihung des „Her- stattung der neuen HNO-Klinik mit mo- mann-Seippel-Preises – Deutscher For- dernster Medizintechnik, der Neubau Lea – hier mit ihren Eltern Hubert schungspreis für Kinderheilkunde“ war. der Kinderklinik und die Einrichtung des und Inge Witte – erzählte beim Schirmherr Dr. Eckart von Hirschhausen Deutschen Stiftungsbunds. Podiumsgespräch von ihren Erfah- verkündete das Preisträger-Projekt per rungen in der Kinderklinik. Videobotschaft. Das Projekt befasst sich Für kurzweilige Unterhaltung sorgten mit einer besseren Diagnose, Behand- die Klinikclowns „Schlatge“ und „Stift“ lung und Nachsorge von Hirntumoren sowie Musiktherapeutin Dr. Susann Ko- bei Kindern (mehr zum Forschungspro- bus zusammen mit zwei kleinen Patien- jekt lesen Sie auf Seite 10). ten der Kinderklinik. In einem Podiumsgespräch sprach der Beim anschließenden Empfang klang bekannte Rechtsanwalt und Vorsit- die Feier in gemütlicher Atmosphä- zende des Politischen Forums Ruhr Dr. re und mit guten Gesprächen aus. Die Stephan Holthoff-Pförtner mit Thorsten Gäste konnten zudem an einer Tombo- Kaatze, Kaufmännischer Direktor des la teilnehmen und mit etwas Glück ein Universitätsklinikums Essen, Professor Bild aus der Kunsttherapie als ganz be- Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Universität sonderes Andenken an den Abend mit Doris Horsthemke und Detlev Duisburg-Essen, Professor Dr. Joachim nach Hause nehmen. Venjakob finden es schön, mit ihrer Unterstützung kranken Kindern helfen zu können. 8 StiftungAktiv 2016 SONDERPUNKT

10 Jahre

Zwei Kinder aus der Musiktherapie Dr. Eckart von Hirschhausen, Schirmherr des „Hermann- machten den musikalischen Auftakt. Seippel-Preises – Deutscher Forschungspreis für Kinderheilkunde“, Ihr Stück: „The lion sleeps tonight“. überbrachte seine Laudatio per Videobotschaft.

Beim Podiumsgespräch präsentierte Mode- Im Gespräch (v.l.): Thorsten Kaatze, Kaufmännischer rator Dr. Stephan Holthoff-Pförtner (2. v.l.) Direktor des Universitätsklinikums Essen, Professor gemeinsam mit Thorsten Kaatze, Kaufmän- Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen, nischer Direktor des Universitätsklinikums Professor Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Essen (l.), ein Kunstwerk, das Lea (3. v.l.) in Lehre an der Medizinischen Fakultät, und Professor der Kunsttherapie der Kinderklinik gefertigt Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. hatte.

Neu-Kuratoriumsmitglied Otto Rehhagel (l.) Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel (2. v.l.) überreichte den und der Kuratoriumsvorsitzende Dr. Dr. h.c. „Hermann-Seippel-Preis – Deutscher Forschungspreis für Jochen Melchior (r.) bei der Feier. Kinderheilkunde“ an Dr. Basant Kumar Thakur, Dr. Kornelius Kerl und Dr. Stephan Tippelt (v.l.).

Gute Stimmung unter den Gästen – Viele Gäste beteiligten sich an der Verlosung auch dank Klinikclown „Schlatge“. der Kunstwerke aus der Kunsttherapie.

StiftungAktiv 2016 9 SONDERPUNKT SONDERPUNKT

DAMIT DER KREBS NICHT WIEDERKEHRT – 200.000 EURO FÜR FORSCHUNGSPROJEKT

Im Rahmen der Jubiläumsfeier der Stiftung Universitätsmedizin wurde erstmals der mit 200.000 Euro dotierte „Hermann-Seippel-Preis – Deutscher Forschungspreis für Kinderheilkunde“ verliehen. Die Preisträger Dr. Basant Kumar Thakur und Dr. Stephan Tippelt von der Kinderhämato- logie und -onkologie der Kinderklinik III Essen am Universitätsklinikum Essen und Dr. Kornelius Kerl vom Universitätsklinikum Münster erforschen ein Verfahren, mit dem sich der Therapieerfolg bei krebskranken Kindern besser nachweisen lässt.

Woher weiß man eigentlich, ob eine Therapie wirkt? Bei leichteren Erkran- kungen, die beispielsweise mit Antibio- tika behandelt werden, ist das einfach: Durch die Medikamente verschwinden die Symptome und der Patient wird wieder gesund. In der Krebstherapie ist es leider häufig nicht so leicht. Gerade bei krebskranken Kindern, die an einem Hirntumor leiden, ist der Nachweis bis- lang nur mittels bildgebender Verfahren wie der Magnet-Resonanz-Tomogra- phie (MRT) möglich, die in diesem Zu- sammenhang nicht immer eindeutige Ergebnisse bringen. Die Gefahr dabei: Minimal-Resterkrankungen (MRD-Dia- gnostik) können nicht erkannt werden, wodurch es zu einem Rückfall bei den kleinen Patienten kommen kann. © Knut Vahlensieck

Grundlagenforschung Die Preisträger (v.l.): Dr. Stephan Tippelt, Dr. Kornelius Kerl und für mehr diagnostische Dr. Basant Kumar Thakur. Genauigkeit Genau an dieser Stelle setzt das For- Therapieverlauf nachzuvollziehen. So- Aussicht stellt. Die untersuchten Tumore schungsprojekt von Dr. Basant Kumar bald die Exosome verschwunden sind, treten vorwiegend bei sehr kleinen Kin- Thakur und Dr. Stephan Tippelt von der ist auch der Tumor verschwunden. dern auf. In dieser Altersstufe sei für ein Kinderhämatologie und -onkologie der MRT beispielsweise eine Narkose not- Kinderklinik III Essen am Universitäts- „Zunächst werden wir dies im Laborver- wendig, womit die Untersuchung immer klinikum Essen und Dr. Kornelius Kerl such untersuchen und anschließend im auch ein invasiver Eingriff sei. Ein ein- vom Universitätsklinikum Münster an. Rahmen einer klinischen Studie über- facherer Nachweis des Therapieerfolges Gemeinsam möchten sie die Grundla- prüfen“, erläutert Dr. Kerl. Zuerst ste- könnte die Kinder entlasten. gen schaffen, um Therapieerfolge bei hen die kindlichen rhabdoiden Tumore der Behandlung von Hirntumoren im im Fokus der Wissenschaftler, da diese Durch die finanziellen Mittel aus dem Kindesalter einfacher und zuverlässiger Gruppe genetisch bereits gut definiert „Hermann-Seippel-Preis – Deutscher nachvollziehen zu können, und diese ist. Auf lange Sicht könnten die Ergeb- Forschungspreis für Kinderheilkunde“ Grundlagen dann in die Praxis bringen. nisse unter Umständen auch auf andere kann das Forschungsprojekt unmittelbar Der Ausgangspunkt für das Projekt sind Tumore des Kindes- und Jugendalters starten. sogenannte Exosome – kleine Bläschen, übertragen werden. die von einer Zelle abgegeben werden.

Dr. Thakur fand heraus, dass Krebse- Mehr Lebensqualität für xosome doppelsträngige DNA enthal- kleine Patienten ten, die die gesamte genomische DNA wiederspiegeln. Er erklärt: „Wir unter- Dr. Stephan Tippelt ist derjenige im suchen, ob während einer Erkrankung Projekt, der die Brücke zur praktischen Exosome mit der DNA der jeweiligen Anwendung in der Klinik schlägt. Im Tumorzellen im Blut der kleinen Patien- Rahmen der Preisverleihung verwies er tinnen und Patienten nachweisbar sind.“ neben der verbesserten Diagnostik auch Sind Exosome im Blut vorhanden, lassen auf die höhere Lebensqualität, die das sie sich als Krebsmarker nutzen, um den Vorhaben für die kleinen Patienten in

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SPUREN AUS 10 JAHREN Auf einem langen Weg verbleibt so mancher Fußabdruck. Die Stiftung Uni- versitätsmedizin hat seit ihrem Bestehen 30.00030.000 Personen, Unternehmen und Institutionen konnte die Stiftung viele Spuren hinterlassen. Die zahlreichen Universitätsmedizin seit ihrem Bestehen als Unterstützer gewinnen. realisierten Projekte waren dabei nur dank der vielen kleinen und großen Spenden möglich, die Privatpersonen, Unternehmen und Institutionen bereitstellten. Durch sie wurde die medizinische Forschung ein Stück vorangebracht, jungen Medizinern Unterstützung gewährt und der Klinikalltag Mehr6 als sechs Millionen Euro Zuwendun- 75Über 75 Projekte konnten in den gen erhielt die Stiftung Universitätsmedizin menschlicher gestaltet. vergangenen zehn Jahren um- zur Unterstützung der vielfältigen Projekte. gesetzt werden – vom Segeltörn der Kinderonkologie über die Förderung des Skills-Lab für Stu- dierende bis hin zur Unterstüt- zung von Forschungsvorhaben. 62 Zwei Millionen Patienten sind seit der Grün- 62 Studierende der Medizin konnten in ihrer 2 dung der Stiftung Universitätsmedizin im Ausbildung ein Stipendium erhalten, das ih- Universitätsklinikum Essen behandelt wor- nen die volle Konzentration auf ihr Studium den und konnten von den umgesetzten Pro- ermöglichte. jekten profitierten.

500.000500.000 Euro konnten bisher im Rahmen des Medizinpreises sowie des „Hermann-Seippel-Preises – Deutscher Forschungspreis für Kinderheilkunde“, die die Stiftung Universitätsmedizin auslobt, an Preisgeldern vergeben werden.

Mehr als 15.000 Quadratmeter werden die neue HNO- Klinik und die neue Kinderklinik zusammen umfassen, die mit der Unterstützung der Stiftung ausgestattet 15.000 werden sollen. SPENDERBEFRAGUNG: GUTE NOTEN FÜR DIE STIFTUNG Wie kommt die Stiftungsarbeit bei den In dem Fragebogen konnten die Spen- Spendern an? Um diese Frage zu be- der auch angeben, wieso sie die Stiftung antworten, hat die Stiftung Universi- unterstützen. „Weil ich dadurch Gele- tätsmedizin im April dieses Jahres eine genheit habe, die Medizin voranzubrin- Spenderbefragung durchgeführt. 463 gen, Patienten, besonders Kindern, zu Spenderinnen und Spender nahmen helfen und noch mehr Menschlichkeit daran teil. Das Ergebnis ist erfreulich: in den Klinikalltag zu bringen”, findet Mehr als ein Viertel der Befragten (26,3 beispielsweise Dr. Regina Peters-Abbey. © UK Essen Prozent) vergaben für die bisherige Pro- Reinhard Flohr schrieb: „Weil ich mich jektarbeit die Schulnote Eins, 60,7 Pro- mit ihren Projekten identifizieren kann Interessierte, die mehr über die zent eine Zwei. Als besonders wichtig und Vertrauen in ihre Arbeit habe.” Und Ergebnisse der Spenderbefragung werden von den Spendern Projekte in Petra Steffen erklärte: „Weil es mir ein erfahren möchten, können die Stiftung der Krankenversorgung von Kindern und besonderes Anliegen ist, als Schutzengel gerne per E-Mail an: der Förderung von Wissenschaft und besonders den kleinen Patienten eine info@universitätsmedizin.de oder Forschung sowie Projekte in der allge- kleine Freude zu bereiten.“ postalisch kontaktieren. meinen Krankenversorgung angesehen. StiftungAktiv 2016 11 BLICKPUNKT

72.547 Euro – diese Rekordsumme wurde bei der Aktion „Ein Tor – ein © UK Essen Lächeln“ erzielt. „EIN TOR – EIN LÄCHELN“ – SPENDENREKORD DANK TORSEGEN Mehr als 72.500 Euro – so lautet das beeindruckende Ergebnis der Aktion „Ein Tor – ein Lächeln“ zur vergangenen Fußball-Europameisterschaft in Frankreich. Über 200 Unternehmen und Privat- personen hatten sich beteiligt und spendeten pro EM-Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft einen vorab festgelegten Betrag. Die 13 Treffer, die Jogis Jungs bei den Spielen in Frankreich gelangen, waren somit bares Geld wert. Dies kommt nun den Klinikclowns in der Kinderklinik und der Ausstattung der neuen HNO-Klinik mit innovativer Medizintechnik zugute.

Überreicht wurde die Rekordsumme ‚nur‘ die EM war, sind fast 20.000 Euro Super fanden die kleinen Patienten der symbolisch von Profifußballer Mar- mehr zusammengekommen. Ein tolles Kinderklinik auch, dass Marcel Schmel- cel Schmelzer im Rahmen eines Pres- Ergebnis, von dem zukünftig viele jün- zer bei seinem Besuch viel Zeit für sie setermins. Der aktuelle Kapitän des gere und ältere Patienten profitieren. mitgebracht hatte: Unter dem Motto Bundesligisten Borussia Dortmund zog Meinen Glückwunsch an die Beteiligten „Alle gegen Schmelzer“ trat er gegen dabei den direkten Vergleich zur ers- und ein großes Dankeschön an die vie- fußballbegeisterte Kinder in einem Bet- ten Auflage von „Ein Tor – ein Lächeln“ len Spenderinnen und Spender – das ist tenball-Turnier an, bei dem mit einem zur Fußball-WM 2014, die er ebenfalls eine Super-Sache!“ Softball Tore erzielt werden mussten. unterstützt hatte: „Obwohl es diesmal Unter allen Teilnehmern der Aktion „Ein Tor – ein Lächeln“ wurden zahlrei- che Fußballpreise verlost, darunter das Original-Weltmeister-Trikot von 2014 mit den Unterschriften der deutschen Nationalelf.

© UK Essen

Marcel Schmelzer bei seinem Besuch in der Kinderklinik. © UK Essen Die kleinen Patienten kamen mit dem Fußballprofi direkt in Kontakt. Marcel Schmelzer hatte Zeit mitgebracht – und unterlag beim Bettenball-Turnier den kleinen Patienten. 12 StiftungAktiv 2016 BLICKPUNKT

Essen Lasst uns weihnachtet sehr! Weihnachtslieder singen! Für Jung und Alt am 21.12.2016 um 17 Uhr in der Grugahalle

„In der Weihnachtsbäckerei“, „Stille Nacht“ Band „Discoriffic“ der Folkwang-Agen- Veranstaltet wird das Weihnachtssingen oder „O Tannenbaum“ – beim großen tur. Und selbstverständlich ist bei der von der Stiftung Universitätsmedizin, Weihnachtssingen haben alle Essener Veranstaltung auch für das leibliche der Stadt Essen und Essen Marketing. und Essenerinnen sowie weitere Inte- Wohl in vielfältiger Weise gesorgt. Der Anlass ist das zehnjährige Beste- ressierte die Gelegenheit, sich in ganz Das gemeinsame Singen von Weih- hen der Stiftung. Der Erlös der stim- besonderer Weise auf die Weihnachts- nachtsliedern ist vor allem für Fami- mungsvollen Aktion kommt kranken und zeit einzustimmen. Am 21. Dezember lien ein wundervolles Erlebnis in der schwerstkranken Kindern zugute, die in können sie ab 17 Uhr in der Grugahal- Adventszeit. Die Liedauswahl ist daher der Kinderklinik des Universitätsklini- le gemeinsam einige der bekanntesten kindgerecht und wird sicher auch die kums Essen behandelt werden. Weihnachtslieder singen. Die passende Erwachsenen zum Mitsingen und Ein- musikalische Untermalung liefert die stimmen anregen.

Der Eintritt kostet 6 Euro für Erwachsene und 3 Euro für Kinder*. Für Kinder ist im Eintrittspreis eine Waffel innbegriffen. Die Karten sind bereits an allen bekannten Vorverkaufsstellen (z. B. Touristikzentrale) und zzgl. Gebühr im Internet unter www.eventim.de oder telefonisch unter 0201 7244290 erhältlich. * zzgl. Vorverkaufsgebühr

Eine Veranstaltung von: In Kooperation Mit freundlicher mit: Unterstützung von:

StiftungAktiv 2016 13 TREFFPUNKT

UNSERE UNTERSTÜTZER In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen wieder einige unserer Unterstützer, Spender und Förderer persönlich vor. Jeder von ihnen trägt auf seine Weise dazu bei, dass wir unsere Projekte verwirklichen können. Und jeder hat eine eigene Geschichte und eine persönliche Motivation, zu helfen. Wenn auch Sie sich in unserer nächsten Ausgabe vorstellen möchten, kommen Sie gerne auf uns zu!

Ein ungewohntes Bild auf dem Klinikgelände: Die Biker überbrachten ihre Spende stilecht.

„Wir hatten schon lange vor, auf unserer jährlichen Werkstattparty für den guten Zweck zu sammeln“, erklärt Motorrad- Fan und Organisator Alexander Schlott- mann. Bei dem Sommerfest gab es eine große Tombola mit hochwertigen Prei- sen und eine Spendendose. Die Idee für den Spendenzweck kam Schlottmann, der selbst in wenigen Wochen Vater wird, durch sein eigenes ehrenamtliches Engagement: „Im Friedensdorf Ober- hausen besuche ich seit zwei Jahren ein © privat kleines Mädchen aus Afghanistan. Es ist an Knochenkrebs erkrankt und wurde in Sommerfest eine Benefizveranstaltung Essen behandelt.“ Echte Biker – großes Herz zugunsten krebskranker Kinder in der Auch in Zukunft wollen die Motorrad- Ein Motorrad-Korso auf dem Gelände Essener Kinderklinik gemacht. Und mit Liebhaber der drei Gemeinschaften des Universitätsklinikums? Dieses eher dem stilechten Auftritt überbrachten sie Motorradtouren-Stammtisch Watten- ungewöhnliche Bild bot sich Patienten den Erlös von 2.633 Euro, Geschenke für scheid, Freight Yard Monkey’s und Mo- und Besuchern kürzlich vor der Kinder- die kleinen Patienten und ein riesiges torrad-Stammtisch Wattenscheid ihr klinik. Der Grund für das Aufgebot: Drei Bild, auf dem die Gäste des Sommerfes- Sommerfest nutzen, um Spenden für Biker-Gemeinschaften hatten aus ihrem tes unterschrieben hatten. gemeinnützige Projekte zu sammeln.

Private Spendensammlung Die Kinderonkologie des Universitätskli- zum Stiftungsjubiläum nikums Essen liegt Albert Manderscheid besonders am Herzen, weil ein Junge Als Albert Manderscheid die Einladung aus seiner alten Gemeinde, in der er ak- zur Jubiläumsfeier zum zehnjährigen tiver Pfarrer war, einmal dort behandelt Bestehen der Stiftung Universitätsme- wurde. Manderscheid selbst war im Jahr dizin erhielt, kam ihm eine Idee: Der ka- 2001 ebenfalls schon einmal vier Mona- tholische Pfarrer im Ruhestand startete te Patient im Universitätsklinikum Essen eine spontane Spendenaktion unter sei- und hat seither den Kontakt nie verlo- nen Freunden und Bekannten. „Ich habe ren. „Die Leute haben sehr positiv auf viel Kontakt zu den Menschen in der meine Besuche reagiert“, freut er sich. Gemeinde. Das macht für mich die Seel- „Sie haben gespendet, weil sie mich sorge aus“, erklärt er. Zwei Monate lang kennen und mir vertrauen.“ Viele woll- besuchte Manderscheid verschiedene ten eine Spendenquittung. Für den Pfar- Gemeindemitglieder in seinem Umfeld rer im Ruhestand ist klar: „Die bringe ich in Düsseldorf-Kaiserswerth. Dabei bat er natürlich persönlich vorbei. Zusammen seine Bekannten um eine Spende für die mit einem Flyer der Kinderonkologie und Essener Kinderonkologie. Mehr als 5.700 der Gesamtzahl der Spendensumme.“ Euro sind auf diese Weise zusammenge- kommen. Pfarrer i. R. Albert Manderscheid sammelte bei privaten Besuchen Spenden für die © Knut Vahlensieck Stiftung Universitätsmedizin. 14 StiftungAktiv 2016 AUF DEN PUNKT

GEMEINSAM GESUNDHEIT FÖRDERN – MIT IHRER UNTERSTÜTZUNG.

Ich werde gesund weil ich einen Schutzengel habe

JA, ICH MÖCHTE KRANKEN MENSCHEN DAUERHAFT HELFEN Ich werde Schutzengel und unterstütze die Arbeit der Stiftung Universitätsmedizin Essen regelmäßig – für Menschlichkeit und Spitzenmedizin in Forschung, Lehre und Krankenversorgung.

Bitte buchen Sie meine Spende in Höhe von 10 € 25 € 50 € €

monatlich vierteljährlich halbjährlich jährlich bis auf Widerruf von meinem Konto ab. Meine Bankverbindung

IBAN:

Name, Vorname: Name der Bank:

Straße, Hausnummer: Datum/Unterschrift: Ich ermächtige die Stiftung Universitätsmedizin (Gläubiger-ID DE30ZZZ00000966810), meine regelmäßige Spende von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Stiftung Universitätsmedizin Essen auf mein Konto PLZ, Ort: gezogenen Lastschriften einzulösen. Diese Einzugsermächtigung kann jederzeit ohne Angaben von Gründen widerrufen werden. Bitte einsenden an: Stiftung Universitätsmedizin Essen, Hufelandstraße 55, 45147 Essen oder per Fax an: 0201/723-5526.StiftungAktiv 2016 15 Zuwendungsbestätigung zur Vorlage beim Finanzamt

Die Stiftung Universitätsmedizin Essen ist laut Bescheinigung des Finanzamtes Essen-Süd vom 18.07.2013 – Steuer-Nr. 112/5773/1341 VSt – nach §5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körper- schaftssteuer befreit, weil sie wissenschaftliche und als besonders förderungswürdige aner- kannte gemeinnützige Zwecke (Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege, der Erziehung, Volks- und Berufsbildung – Nummern 1 und 4 des Abschnitts B, Nr. 4 der Anlage 1 zu § 48 Abs. 2 EStDV) fördert. Es wird bestätigt, dass Ihre Zustiftung nur für satzungsgemäße gemein- nützige Zwecke verwendet wird. Danke Für Spenden bis einschließlich 200,- Euro dient dieser Beleg zusammen mit dem Kontoauszug Ihres Kreditinstitutes als Zuwendungsbestäti- gung für das Finanzamt.

© zelck – fotografie, Essen (alle auf dieser Seite)

Stiftung Universitätsmedizin Essen Hufelandstr. 55 45147 Essen TREFFPUNKT

Unterstützung aus Pforzheim für die Klinikclowns

Nicht nur im Essener Umkreis und der Kindern immer wieder ein Lächeln aufs Metropole Ruhr, auch weit darüber hi- Gesicht. Sie sind eine wertvolle Ein- naus finden die Projekte der Stiftung richtung, die unter anderem durch die Universitätsmedizin Unterstützer: So Spende der Richard Wolf GmbH weiter haben Vertreter des mittelständischen fortbestehen kann. Schließlich werden Danke Medizintechnik-Unternehmens Richard die Klinikclowns ausschließlich durch Wolf GmbH aus Pforzheim die Kinder- Spenden finanziert. klinik besucht und einen Scheck über Das Unternehmen aus Baden-Würt- 3.250 Euro für die Klinikclowns mitge- temberg beschäftigt mehr als 1.500 bracht. Die beiden Clowns Silke Eumann Mitarbeiter und verfügt über weltweit alias „Flocke“ und Holger Voss alias 14 Niederlassungen sowie 130 Aus- „Schlatge“ nahmen diese Spende dank- landsvertretungen. Die Firma entwickelt, bar entgegen. produziert und vertreibt Produkte für die „Lachen kann gerade in einer schweren Endoskopie und extrakorporale Stoß- Zeit helfen, den Lebensmut nicht zu ver- wellen-Behandlung in der Humanmedi- lieren“, sagt Volker Maute, Bereichsleiter zin sowie integrierte OP-Systeme. Vertrieb und Marketing bei der Richard Wolf GmbH. „Daher haben wir uns ent- schlossen, die Klinikclowns mit unserer Spende zu unterstützen.“ Die Clowns sorgen bei schwerkranken Kindern, die Die Spende der Fima Richard Wolf nahmen die Klinikclowns über einen langen Zeitraum in der Klinik © UK Essen bleiben müssen, für ein wenig Abwechs- dankend entgegen. lung im Klinikalltag und zaubern den

WIR SAGEN DANKE! Jede Spende hilft und trägt dazu bei, dass wir unsere Förderprojekte in den Bereichen Forschung, Lehre und Krankenversorgung weiter unterstützen können. In dieser Ausgabe der StiftungAktiv möchten wir den folgenden Spendern und Unternehmen für ihre besonders großzügige Unterstützung herzlich danken. Ahpart GmbH • AirSystems Medizinische Produkte GmbH • Atmos Medizintechnik GmbH & Co.KG • Bäcker GmbH B. Gillhaus Partyservice • cmed GmbH • D+K Fachhandel für Bautechnik GmbH • Deichmann SE • DencoHappel GmbH DiaSys Deutschland Vertriebs-GmbH • DMI GmbH & Co.KG • E.T.-Druckverband • Ecoprotec GmbH • Evonik-Stiftung Gamma-Service Medical GmbH • Geise Elektrotechnik GmbH • Grosswäscherei Voss GmbH • Harkotte Kälte-Klima GmbH Harold Scholz & Co. GmbH • Hufeland Apotheke • IB Krefft GbR • Ilumark GmbH • iSAM AG • Joseph Calderoni GmbH Klüh Catering GmbH • Kötter GmbH & Co. KG Verwaltungsdienstleistungen • LEAN GmbH • Medical Equipment Services GmbH • Mietwagen-Taxi Schwarz e.K. • Möbel Hensel GmbH • Mölnlycke Health Care GmbH • Paul Kremer GmbH Radiometer GmbH • Richard Wolf GmbH • ROESER Medical GmbH • Sefirot GmbH • Sparkasse Essen St. Jude Medical GmbH • Thermostatik Trockenbau GmbH • TIP GROUP Deutschland GmbH • Uwe Bäcker Fußbodenbau VMT Düssel GmbH Video-Medien-Technik GmbH • Volkswagen Zentrum Aachen • Werner Forster GmbH Willibald Völsing KG • Xact

Außerdem danken wir für die Unterstützung im Rahmen von Kondolenzspenden im Gedenken an: Anneliese Büth • Hanna Dumpe • Robert Fréquelin • Chista Gross • Uwe Kaiser • Horst Schoppmeier

IMPRESSUM V.i.S.d.P.: Dipl.-Kfm. Jorit Ness Text und Redaktion: Christoph Lindemann Konzeption: Linda Englisch Grafik und Satz: xaja.design, Köln Stiftung Aktiv Nr. 16, November 2016 Druck: mc3 Druck & Medienproduktions GmbH Stiftung Universitätsmedizin Essen, Auflage: 20.000 Hufelandstr. 55, 45147 Essen, Tel. 0201/723-4699, Herausgeber: [email protected], www.universitaetsmedizin.de

StiftungAktiv 2016 17 AUF DEN PUNKT

AKTUELLES AUS DER STIFTUNG

Mountainbiken für krebskranke Kinder Der thyssenkrupp-Mitarbeiter Michael Sponsoren registrieren lassen, die eine Heuser hat in seiner Kindheit einiges selbst gewählte Summe pro gefahrener durchgemacht: Als Achtjähriger er- Runde zahlten. „Das ist unser Beitrag, krankte er an Leukämie. Um zum Kampf etwas gegen den Krebs und für kranke gegen den Krebs beizutragen, hat er nun Kinder zu tun“, sagte Michael Heuser mit einer Gruppe von Mountain-Bikern vor dem Rennen. „Und vielleicht verleiht am traditionellen 24-Stunden-Moun- uns der gute Zweck, für den wir fahren, tainbike-Rennen im Duisburger Land- noch ein paar zusätzliche Kräfte.“ Insge- © Knut Vahlensieck schaftspark Nord teilgenommen. Zuvor samt kamen 67 Runden, 450 Kilometer Die Mountain-Bike-Fahrer konnten sich spendenwillige Mitarbei- und damit eine ansehnliche Summe für überreichten ihre Spende symbolisch ter des Unternehmens thyssenkrupp als den Kampf gegen den Krebs zusammen. an Jorit Ness, Geschäftsführer der Stiftung Universitätsmedizin.

3. Essener Vorsorgeveranstaltung traf auf großes Interesse Gut vorgesorgt zu haben ist wichtig, Patientenverfügung und Testament. Re- damit im Ernstfall alles im eigenen Sin- ferenten waren unter anderem Rechts- ne geschieht. So verwundert es nicht, anwältin Dr. Gudrun Doering-Striening, dass die 3. Essener Vorsorgeveranstal- Dr. Thomas Franke, Geschäftsführer der tung der Stiftung Universitätsmedizin National-Bank Vermögenstreuhand, Dr. erneut auf großes Interesse traf. Rund Jörg Hense, Oberarzt der Palliativstati- 300 Teilnehmer konnte Professor Dr. Jo- on des Universitätsklinikums Essen und chen A. Werner, Ärztlicher Direktor des die Leiterin des Sozialdienstes Ulrike Die 3. Essener Vorsorgeveranstaltung© UK Essen Universitätsklinikums Essen, im Audi- Kramer. Im Anschluss an die Experten- klärte die Besucher über die Möglichkeiten max begrüßen. Sie erhielten umfangrei- vorträge konnten die Gäste individuelle auf, für den Ernstfall alles im eigenen Sinne che Informationen zu den Themen Vor- Fragen in persönlichen Gesprächen klä- zu regeln. sorgevollmacht, Betreuungsverfügung, ren.

Bewegung für ein gesundes Herz Die Stiftung Universitätsmedizin en- gung für die Prävention von Herz-Kreis- gagiert sich im Bereich der Gesund- lauf-Erkrankungen besonders wichtig heitsvorsorge: So unterstützte sie im ist – und nebenbei gerade in der Gruppe September einen Aktions- und Informa- viel Spaß macht. Die Teilnehmer konn- tionstag zur Herzgesundheit der Klinik ten im Walking oder Nordic Walking 8,5 für Kardiologie am Universitätsklini- oder 15 Kilometer zurücklegen. Organi- kum Essen. Die Teilnehmer erwarteten siert wurde der Walking Day schon zum zunächst spannende Expertenvorträge. 13. Mal vom TUSEM Essen, dieses Jahr Danach konnten sie sich einem kosten- war die Stiftung erstmal Kooperations- losen Check-up zur persönlichen Risiko- partner und bot den Teilnehmern auch © UK Essen bewertung unterziehen. Der BKK Wal- die Möglichkeit, mit einem „Sponsored Gut besucht: Der Walking-Day war king Day „Rund um den Baldeneysee“ Walk“ die Klinikclowns der Kinderklinik ein voller Erfolg. im Oktober nahm dann ganz praktisch zu unterstützen. in den Blick, dass ausreichende Bewe-

Berliner Fahrradkuriere setzen auf Notfallausweis Neue Stühle für die Kinderonkologie Eine gute Idee erobert Deutschland: Der Notfall-Ausweis, den die Bei der ambulanten Chemotherapie und bei Blut- Stiftung Universitätsmedizin gemeinsam mit wichtigen Partnern transfusionen müssen kleine Krebspatienten in der herausgegeben hat, ist nun auch auf den Straßen der deutschen Kinderonkologie III am Universitätsklinikum Essen oft Hauptstadt unterwegs. Eine Vereinigung von Fahrradkurieren aus sehr lange sitzen und warten. Daher wurden nun sehr Berlin hat 35 Exemplare des Dokuments im Brieftaschenformat be- flexible und bequeme Stühle angeschafft, die die in stellt. Denn gerade als Fahrradfahrer sei man in Berlin täglich dem die Jahre gekommenen Vorgänger ersetzen. Finanziert Risiko eines Verkehrsunfalls ausgesetzt. Im Fall des Falles kann der wurden die neuen Stühle durch eine Spende der Tholl Ausweis dann zum Lebensretter werden, wenn der Patient nicht und Brandt-Stiftung aus Mülheim an der Ruhr, die die mehr ansprechbar ist, der Notarzt allerdings dennoch alle wichtigen Stiftung Universitätsmedizin initiiert hatte. Informationen zum Gesundheitszustand bekommt. 18 StiftungAktiv 2016 AUF DEN PUNKT

Kleine Chefköche für einen Tag Kleine Patienten der Kinderklinik und ge Paella, buken Waffeln und verzierten ihre Freunde konnten für einen Tag den Dessertteller. Nach dem Geschmacks- Klinikalltag gegen eine Restaurantkü- test erhielt jedes Kind ein Kochdiplom. che tauschen: Betreiber Gabriel Barrio Und auch den geladenen Gästen hat es hatte sie in sein Restaurant „El Basco“ so gut geschmeckt, dass an dem Abend in Voerde eingeladen, um ein Menü für 1.700 Euro für die Kinderklinik zusam- © UK Essen Vertreter lokaler Unternehmen zuzube- menkamen. Einen Tag lang Chefkoch sein: Die reiten. So kochten die Kinder eine riesi- Teilnehmer des Kochevents hatten daran großen Spaß

Neuer Lehrpreis der Medizinischen Fakultät vergeben Eine gute Lehre ist entscheidend, um Patienten, zum strukturierten Umgang erstklassige Ärzte hervorzubringen. mit Notfällen und zum Einsatz von Si- Dieser Grundidee folgend wurde an der mulatoren in der Pflichtlehre. Jedes der Medizinischen Fakultät der Universi- drei Konzepte erhielt bis zu 10.000 Euro. tät Duisburg-Essen der neue Lehrpreis Das Preisgeld von bis zu 30.000 Euro „Anstoß, Innovationspreis Lehre“ ver- trägt die Stiftung Universitätsmedizin © UK Essen liehen. Ausgezeichnet wurden Projekte zu zwei Dritteln, ein Drittel übernimmt Der Lehrpreis unterstützt eine gute zur gezielten Übung einer adäquaten die Medizinische Fakultät. Lehre – für Spitzenmediziner© Umi Duisburg-Essen von Kommunikation mit Patientinnen und morgen.

Aktionen für Krebskranke in der Uni-Frauenklinik Die Förderinitiative für Krebskranke in sorenlaufs, der in Kooperation mit dem der Uni-Frauenklinik engagiert sich in Polizeisportverein (PSV) stattfand. Da- vielfältiger Weise für die betroffenen rüber hinaus unterstützt die Förderin- Patientinnen und Patienten. Ein aktu- itiative ein psychosoziales Angebot für elles Beispiel ist die Anschaffung eines Krebspatienten und führt Patientense- Crosstrainers, der durch Polizeipräsident minare durch. Die Initiative ist in die Frank Richter übergeben wurde. Finan- Stiftung Universitätsmedizin eingebet- © privat ziert wurde das Trainingsgerät für den tet. Die Förderinitiative für Krebskranke Reha-Sport aus dem Erlös eines Spon- in der Uni-Frauenklinik veranstaltet viele Aktionen für die Patientinnen und Patienten.

Organspende-Aktion in der U-Bahn In Deutschland gibt es zu wenige Or- ausgedacht: Am Tag der Organspen- ganspender. Ein Grund dafür ist zu we- de fuhren sie zwei Stunden mit der U- nig Aufklärung. Um auf das Thema auf- Bahn-Linie U17 der EVAG und klärten merksam zu machen, haben sich Ärzte auf. Mit großem Erfolg: Sie konnten der Essener Universitätsmedizin und mehr als 100 Gespräche mit Fahrgästen Patienten, die selbst ein Spenderorgan führen. erhalten haben, eine besondere Aktion © zelck – fotografie, Essen Bei der U-Bahn-Aktion kamen Emp- fänger von Spenderorganen mit den Fahrgästen ins Gespräch.

Spendenrekord für die Sarkomforschung Sarkome zählen zu den häufigsten und gemeinsam mit der Sarkomgruppe am gefahrene Strecke mehr als 27.000 Euro. gefährlichsten Krebserkrankungen bei Universitätsklinikum Essen und der Pati- Besonders beeindruckend: Unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. entenorganisation „Das Lebenshaus“ da- Teilnehmern war eine Patientin, die drei Da diese Krebsart im Vergleich zu Lun- her eine Fahrradtour rund um den Bal- Monate nach einer Oberschenkelampu- gen- oder Brustkrebs allerdings dennoch deneysee, um die notwendige Forschung tation mit einer vorläufigen Prothese selten ist, ist die Forschungsintensität zu unterstützen. In diesem Jahr starte- dreimal den See umrundete und ein Pa- recht gering. Einmal im Jahr veranstal- ten 111 Fahrer, die 3.696 Kilometer zu- tient, der zwei Jahre nach seiner Opera- tet die Stiftung Universitätsmedizin rücklegten. Sponsoren zahlten für diese tion an der Lunge antrat. StiftungAktiv 2016 19 Ich werde gesund weil ich einen

© zelck – fotografie, Essen Schutzengel habe

Jeder Mensch braucht einmal einen Schutzengel, der ihm in schwierigen Situationen, bei Gemeinsam Krankheit und Kummer, zur Seite steht. Sie können so ein Schutzengel sein und kleinen wie großen Patienten helfen. Ihr regelmäßiger Beitrag ermöglicht auch in Zukunft die Förderung Gesundheit wichtiger Projekte – über die medizinische Grundversorgung hinaus. fördern Nutzen Sie für Ihre Unterstützung einfach das Formular in diesem Heft.

Die Kunsttherapie gehört zum festen Behandlungsangebot für Kinder und Ju- gendliche auf den Stationen der Onkolo- Kreativität hilft gie, der Pulmologie, der Dialyse und der schwerstkranken Knochenmarktransplantationsstation. Die Kindern. In der Kunst- Kinder verbinden mit ihrer Krankheit oft therapie erleben sie negative Gefühle und Erfahrungen. Sie viele positive Momente sind sehr eingeschränkt, können nicht – das stärkt sie. wie andere Kinder zur Schule gehen, sich im Sport austoben oder einfach nur draußen spielen – eben einfach Kind sein. Stattdessen liegen sie im Krankenhaus, von der Krankheit erschöpft und oft iso- liert von der Außenwelt.

Die Kunsttherapie bildet hier einen wohl- tuenden Kontrast, eine Abwechslung vom straff organisierten und „fremdbe- stimmten“ Klinikalltag.

Dieser Jahreskalender 2017 zeigt drei- zehn verschiedene Bilder aus den Kunst- therapiestunden und gibt den Kindern und Jugendlichen, die diese Bilder gemalt Eine besondere Auszeit vom Klinikalltag für die Kinder: die kreativen Stunden mit den Kunsttherapeutinnen A. Ahrens und N. Kaletta haben, dadurch einen besonderen Platz. 2017 Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die Jahreskalender der Kunsttherapie Spendenkonto zur Entstehung des Kalenders beigetra- Stiftung Universitätsmedizin IBAN: DE 0937 0205 0005 0005 0005 und der gen haben. Hufelandstraße 55, 45147 Essen BFSWDE33 • Bank für Sozialwirtschaft V0005-1610 gestaltet von Kindern des UniversitätsklinikumsStiftung desEssen BIC: Tel: +49 201 - 723-4699 Konto: 5000 5000 5 Fax: +49 201 - 723-5526 BLZ: 37020500 E-Mail: [email protected] Stichwort: Kunsttherapie Internet: www.universitaetsmedizin.de

JAHRESKALENDER DER KINDERKUNSTTHERAPIE 2017

Malen befreit, lenkt ab und hilft, positive Erfahrungen zu machen. Die Kunsttherapie ist daher ein fester Bestand© -UK Essen teil in der Kinderklinik. Die kleinen Patienten schaffen wahre Kunstwerke. Dreizehn besondere Motive wurden jetzt gemeinsam mit der Kunsttherapeutin ausgewählt, um damit die Titelseite und die Monatsseiten eines einzigartigen Kalenders für das Jahr 2017 zu gestalten. Ein wundervolles Geschenk für Familie und Freunde, das Sie bei uns erhal- ten können. Wir freuen uns über eine freiwillige Spende, für die Sie gern auch den innenliegenden Zahlschein unter Angabe des Stichworts „Kalender“ verwenden können.