Size Does Matter Festivalbroschüre zum 70mm Festival in der Schauburg Karlsruhe

Filmtheater Schauburg Marienstr. 16 / 76137 Karlsruhe / Tel.: 0721-3 50 00 18 Web: www.schauburg.de MANY THANKS TO:

Georg Fricker, der die Todd AO - Fahne stets hochhielt!

Nikolas Banspach Mychael Berg Susanne Finken Wolfram Hannemann Thomas Hauerslev Christine Kummer Gunter Oehme Frank Schmitz and many special thanks to Hooman Afshari and applause to the projection team: Vincent Koch & Markus Vetter Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 3

20th Century Fox & 70mm

20th CENTURY FOX hat eine lange und große Tradition, wenn es darum geht, dem Kinogast ein perfektes und emotional mitreißendes Erlebnis zu bieten, das er in einem solchen Format weder zuhause noch woanders erleben kann. Neben dem ständigen Bestreben, die besten Stars, Autoren und Regisseure für ihre Filme zu verpflichten, ist die 20th CENTURY FOX auch immer Vorreiter für technische Neuerungen im Kino gewesen.

Bereits im Jahre 1929 nutzte der Regisseur Raoul Walsh für die Fox Produktion THE BIG TRAIL zum ersten Mal die Möglichkeit, mit 70mm breitem Filmformat die epi- „Wir freuen uns, Ihnen im an die große Zeit sche Breite des Wilden Westen einzufangen. Der noch des Kinos erinnernden Ambiente der Schau- unbekannte John Wayne spielte die Hauptrolle. Damals burg, auch einige Highlights aus 50 Jahren konnte sich das FOX GRANDEUR Format, fast parallel FOX Produktion präsentieren zu können - kam auch der Tonfilm auf, noch nicht durchsetzen. mit neu hergestellten 70mm Kopien, so wie die Filme konzipiert waren und wie man sie 1954 schließlich brachte Fox mit CinemaScope erneut nur im Kino erleben kann.“ ein breites Filmformat in die Kinos, das sich sehr schnell weltweit durchsetzte und den Kinogästen ein besseres und neues Seherlebnis bot. Die Zeit war nun reif und Michael Todd perfektionierte das fast vergessene FOX GRANDEUR Format aus dem Jahre 1930 zusammen mit der American Optical Company zu TODD AO.

HELLO DOLLY, THE SOUND OF MUSIC, aber auch spätere Filme wie STIRB LANGSAM, ALIENS, KRIEG DER STERNE wurden von uns mit 70mm Kopien ausge- liefert und waren für viele Kinogänger unvergessene Kino- und Filmerlebnisse, an die man sich gerne auch wegen ihrer optischen und akustischen Perfektion zurük- kerinnert.

Wir freuen uns, Ihnen im an die große Zeit des Kinos erinnernden Ambiente der Schauburg, Karlsruhe, auch einige Highlights aus 50 Jahren FOX Produktion präsen- tieren zu können - mit neu hergestellten 70mm Kopien, so wie die Filme konzipiert waren und wie man sie nur im Kino erleben kann.

An der Schwelle zum digitalen Kino und in Zeiten der in den Prospekten „Home Cinema“ genannten häuslichen DVD-Anlagen freue ich mich besonders, dass ein rühri- ger Kinobetreiber wie Herbert Born ein solches Festival auf die Beine stellt, wo das pure Filmerlebnis in seiner noch immer besten, reinsten Form geboten wird und wünsche gutes Gelingen!

Mychael Berg Sales Director 20th Century Fox of Germany 4 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe

Kino „Bigger Than Life“

Meine ersten Kinoerlebnisse hatte ich als Kind in einem Dorfkino, das zwischenzeitlich auch als Lagerhalle genutzt wurde. Der Großvater eines Freundes betrieb es als Nebenerwerb zu seinem Optikergeschäft. Weder die Bestuhlung noch die Präsentation und schon gar nicht das Filmangebot (abwechselnd einmal die Woche Dick- und Doof-Filme und die Lausbubengeschichten mit Hansi Kraus) waren optimal, aber es reichte um mich Kino-süchtig zu machen. Das Fernsehen daheim (bis in die Mitte der 70er Jahre noch schwarzweiß) war Alltag, die seltenen Kino- besuche aber waren ein Fest. Als ich vor mehr als 25 Jahren nach Karlsruhe kam, konnte ich endlich nachho- „Die Plastizität des Bildes, die satten len, was ich lange versäumt hatte. Hier gab es richtige Farben, die raumfüllende Akustik, die Kinos, die freilich schon die Tendenz hatten zu gekrümmte Leinwand, das alles zog Schachtelkinos zu mutieren oder dem Kinosterben zum einen hinein ins Geschehen. Für die Opfer zu fallen, vor allem aber gab es die Schauburg, Dauer von zwei, drei Stunden war die die nicht nur den anspruchsvolleren Teil des aktuellen Wirklichkeit vollkommen ausgeblendet. Filmangebot präsentierte, sondern auch immer wieder 70 mm - das war Kino de luxe „bigger Filmklassiker. Für mich war es eine willkommene than life“. Gelegenheit die Hollywood-Prachtschinken „Ben Hur“ und „Die zehn Gebote“, David Leans epischen Tränenzieher „Dr.Schiwago“ und Kubricks Weltraumvision „2001- Odyssee im Weltall“ in dem Format zu sehen, für das sie gemacht wurden - in 70 mm mit Sechskanalstereo. Zum aktuellen Kinoangebot des „exclusiven TODD-AO-Filmtheaters“ gehörten Filme wie „Apocalypse Now“, „Blade Runner“ und „Heavens Gate“, die längst ebenfalls zu Klassikern geworden sind. Unvergeßlich eine Aufführung der restaurierten Fassung von „Lawrence von Arabien“ mit Ouvertüre und Intermezzo. Es waren berauschende Kino-Abende. Die Plastizität des Bildes, die satten Farben, die raumfüllen- de Akustik, die gekrümmte Leinwand, das alles zog einen hinein ins Geschehen. Für die Dauer von zwei, drei Stunden war die Wirklichkeit vollkommen ausgeblendet. 70 mm - das war Kino de luxe „bigger than life“. Mag sein, dass die digitale Technik nach und nach die analo- ge Technik verdrängt, dass sich jeder zuhause einen Fernseher mit Riesenbildschirm aufstellen und eine DVD nach Belieben einlegen kann. Aber dieses Heimkino bleibt eine dürftige Ersatzhandlung gegenüber dem ein- zigen echten und wahren Filmerlebnis, das nur das Kino bietet. In Gemeinschaft von anderen Filminteressierten gebannt auf eine große Leinwand starren, umfangen von Geräuschen und Musik, abgetaucht in eine Parallelwelt - das ist Kino. Diesem Filmerlebnis setzt das 70mm- Format die Krone auf.

Dr. Peter Kohl Filmkritiker, Karlsruhe Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 5

70mm Film Presentation

To sum up good true 70mm film presentation in a few words is not a very difficult task, ‘crystal clear life like images, amazing sound and film presentation at its best’. Even films that have not been photographed on the large format, but ‘Blown-up’ benefit from the superior projecti- on available from using 70mm prints. Sharper than 35mm and steadier with the best sound possible. Un-compres- sed Magnetic sound is hard to beat, dts digital sound brings the 70mm experience into the digital age.

My experience started from seeing „Lawrence of „To sum up good true 70mm film presen- Arabia“ on the IMAX screen at Bradford’s Photography tation in a few words is not a very difficult museum in 1989. Then when the ope- task, ‘crystal clear life like images, amazing ned at the museum, I saw many of the 70mm film pre- sound and film presentation at its best’.“ sentations that were presented especially during the Film Festival that is held there.

I got my chance to work with 70mm by becoming the Technical Manager for City Screen Cinemas in the UK. So I undertook the task to install a Cinemeccanica Victoria 8 at City Screen York (UK). And from there have instigated more 70mm screenings throughout the City Screen Cinema Chain in the UK. and recently installed a DP70 at the newest cinema in Greenwich, London. Film was a hobby, then a job, and with 70mm I can’t com- plain about going to work when I get to play with 70mm film on a weekly basis! Even though I am heavily involved in the new Digital Cinema revolution that will be hitting the UK in 2005/6, I will continue to support 70mm using my uk70mm.com website, and do as much as possible to promote 70mm new and old to give current and future generations the chan- ce to see good full blown 70mm film presentation at its best across the world.

Darren Briggs Technical Manager City Screen LTD 6 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe Size Does Matter Eine historische Betrachtung von Grant Lobban

Heute gibt es nur wenige techni- siven Filmrechte für dieses Fitzsimmons durch K.O. und war sche Entwicklungen im Bereich Ereignis sichern. Er ließ Kameras damit der letzte Brite, der einen Kommunikation und Unterhaltung, bauen, die Eastman Film 2/2 Weltmeistertitel verteidigen konn- deren Beschreibung ohne das Inches (63mm) Breite verwende- te. Die Veriscope Kameras stellten Zauberwort „Digital“ auskommt. ten. Die Filmwahl war nicht beson- auch einen neuen Filmrekord der Im Kino werden die Zuschauer mit ders ungewöhnlich, denn auch Zeit auf, indem sie mehr als zwei digital erstellten special effects wenn Edisons 35mm-Format in Meilen Filmmaterial belichteten - unterhalten und mit Kürze Standard werden sollte, ver- länger als alles, war je einem einzi- Restaurierungen alter Klassiker, wendeten andere Geräte aus die- gen Ereignis gewidmet war. Der die dank Computerhilfe „besser ser Zeit breiteren Film. Film, der über eine Stunde gedau- als das Original“ sein sollen.* ert haben soll, wurde zuerst an Immer mehr Lichtspielhäuser Der Demeny-Gaumon der Academy of Music in New installieren digitale Sound- Chronophotograph beispielsweise York mit zwanzig Projektoren Systeme. Die Entwicklung des verwendete perforierten 60mm gezeigt, dann erfolgreich überall in digitalen Sounds scheint leider ein breiten Film, American Mutoscope Amerika und verschaffte der Opfer gefordert zu haben: die und Biograph Company erforder- Gesellschaft Einnahmen von über Verwendung von 70mm-Prints mit ten 68mm. Letzterer war bemer- einer Dreiviertel Million Dollar. ihren Magnet-Tonspuren, die im kenswert in der Hinsicht, dass der Kinobereich dereinst als Projektor beinahe Bilder von Imax- Im September 1987 erreichte der Prestigeobjekt in Sachen Bild und Größe (15/70) zeigte mit einer Veriscope Boxkampf-Film Ton galten. Geschwindigkeit von 40 Großbritannien, die Premiere fand Einzelbildern pro Sekunde, ohne im Aquarium Theatre in die Hilfe eines Führungslochs. Die Westminster statt. Laut den Breitformate vor Todd-AO Veriscope Kamera wiederum foto- damaligen Berichten konnte das In den ersten Jahren dieses grafierte ein Breitwandbild, was Publikum, das bis zu einer Guinea Jahrhunderts wurden auch nicht einzigartig war, da bei- für die Karten bezahlte, die Breitbildformat-Filme zu Gunsten spielsweise der Latham Figuren in Lebensgröße projiziert der kleineren und ökonomischeren Eidoloscope Projektor einen brei- sehen, wobei jeder Gesichtszug 35mm-Breite aufgegeben. So ten Film mit einem Breitwandbild klar erkennbar war. Eine ausführli- stellte die Biograph Company bei- verwendete. chere Beschreibung findet sich in spielsweise ihr letztes 68mm- Einige Historiker halten ihn, trotz John Barnes´ Buch „The Rise of Format 1905 her, bis 1912 war seines unscheinbaren Äußeren, für the Cinema in Great Britain“. Das das 35mm-Edison-Format zum den ersten Projektor, der im Mai Nationale Filmarchiv unternahm internationalen Standard der pro- 1895 einen Film vor einem zahlen- 1983 die Aufgabe, das Original- fessionellen Lichtspielhäuser den Publikum auf die Leinwand 63mm-Filmmaterial auf 35mm zu geworden. Viele bedauerten den warf. Falls das stimmt, war der kopieren. Sie verwendeten außer- Untergang der Breitformate mit erste kommerziell gezeigte Film dem Material aus ihren Archiven ihrer außergewöhnlichen ein Breitbildformat. Das breite Bild zusammen mit anderem Bildqualität, die viel größere des Veriscope wurde wahrschein- Filmmaterial, das der amerikani- Leinwände ausfüllen konnten als lich ausgewählt, um zu ermögli- sche Boxveranstalter Jim Jacobs die für 35mm-Filme üblichen zwölf chen, dass die feststehenden zur Verfügung gestellt hatte, der Fuß breiten. Kameras den ganzen Boxring in auch ein Filmarchivar ist und sich einer Einstellung einfangen konn- auf die Erhaltung historischer ten. Der Kampf wurde veranstaltet Boxfilme spezialisiert hat. Da das Ein Breitwand Boxkampf mit den Kameras im Hinterkopf, Nationale Filmarchiv keinen Die Veriscope Kamera wurde extra um einen ununterbrochenen 63mm-Printer besitzt, wurde der entwickelt, um ein Ereignis zu fil- Bildablauf zu bekommen, wurden Positiv-Print im Cartoon Stil abfo- men, und zwar den Boxkampf drei davon nebeneinander aufge- tografiert unter Verwendung eines zwischen dem amtierenden stellt, von denen jede sechs Lichtkastens und von Weltmeister „Gentleman“ Jim Minuten filmen konnte, ehe sie Registrierpins. Jedes Einzelbild Corbett und dem britischen neu geladen werden musste. wurde per Hand weiterbewegt. Herausforderer Bob Fitzsimmons. Rector ließ auch einen Hinweis auf Der endgültige 35mm-Print war Der Kampf fand am 17. März sein Copyright an der Seite des maskiert mit einem Bildverhältnis 1897 in Carson City, Nevada, USA Rings aufmalen, um seine von ungefähr 1,66:1,für einen statt. Enoch J. Rector, einer der Investition zu schützen. Am Ende zukünftigen Soundtrack war der Veranstalter konnte sich die exklu- des Kampfes gewann normale Platz gelassen. Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 7

Irgendwann später hörte ich von sierte Paramount diese Idee als gab viele Diskussion darüber, wie John Barnes, dass der Boxkampf- Magnascope-Verfahren. Der Effekt neuen Leinwände am angemes- Film auch von Karl Malkames Inc. wurde erreicht, indem zu einem sensten aussehen sollten, und in New York kopiert worden war. separaten Projektor geschaltet viele theoretische Überlegungen In diesem Fall wurde der Abzug wurde, der mit einem um `wirbelnde Quadrate´, `Goldene unter Verwendung einer speziellen Magnascope-Linsen-Aufsatz aus- Mitte´ und eine `dynamische verstellbaren Drucker-Bewegung gestattet war, um die vergrößerten Symmetrie´. Letztendlich wurden (variable-pitch printer movement) Sequenzen zu zeigen. Im Moment in den meisten Lichtspielhäusern gemacht, die von Karl Malkames des Wechsels wurde das Bildformate zwischen 1,87:1 und A.S.C. erfunden wurde. Das Bildfenster geöffnet, so dass die 2,1:1 vermutlich deswegen ausge- Negativ der Endkopie hatte ein Bildfläche auf das Vierfache erwei- wählt, weil meistens nur die Breite breiteres Bild, indem es die ganze tert wurde. In späteren Jahren der Leinwand erweitert werden Breite zwischen den Perforationen wurde dieser Effekt auch erreicht, konnte, da die Zuschauer, die nutzte. Später wurde der Printer indem Projektionslinsen mit varia- unterhalb der Ränge saßen, eine angepasst, um einen anderen bler Brennweite (Zoom) verwendet Erweiterung nach oben nicht hät- historischen Breitfilm zu kopieren, wurden. ten sehen können. Unter „The Big Trail“, 1930 mit dem Fox Verwendung von Mitchell Kameras Grandeur 70mm-Verfahren foto- 1928 zogen die großen US- startete Fox eine Reihe von 70mm grafiert. Studios Methoden in Erwägungen, Filmen. Als erstes gab es eine um komplette Filme in spezielle Grandeur 70mm Magnascope-Größe zu zeigen, Wochenschau, die einige entspre- Greater Frame Area und man dachte wieder an die chend spektakuläre Aufnahmen Breitfilme tauchten gelegentlich Verwendung von Breitfilm. Im vori- der Niagara Fälle und von schnell wieder auf als Bestandteil entwe- gen Jahr war ein Vorführsystem fahrenden Lokomotiven enthielt. der von Breitwand-Experimenten namens Natural Vision von Sie hatte zusammen mit der wie beispielsweise dem 70mm- George K. Spoor und John Grandeur-Version der „Fox Panoramica-Verfahren des Berggren vorgestellt worden. Es Movietone Follies of 1929“ am 17. Italieners Filoteo Alberini von verwendete einen 63,5mm breiten September 1929 Premiere. Als 1914, oder von Farbsystemen, die Film mit einem sechs- nächstes kam ein weiteres eine größere Bildfläche bean- Perforationsloch-Bild von 2.06 x Musical, „Happy Days“, 1930 spruchten (greater frame area), um 1.12 Inches, das, wie behauptet gefolgt von dem berühmtesten Platz zu haben für Aufnahmen von wurde, auf Leinwänden von bis zu aller Grandeur Filme, „The Big zwei oder mehr Farbteilungen 70 Fuß Breite gezeigt werden Trail“, einem epischen (color separation records). konnte. von Raoul Walsh mit John Wayne in seiner ersten Rolle. Er wurde als Während der 1920er wurden die Bald wurden einige andere erstes im Roxy in New York Lichtspielhäuser größer, die Formate angekündigt, unter ihnen gezeigt, dem neuen Grandeur Leinwände aber wurden nur unge- ein Vorschlag von Fox namens Flaggschiff-Theater der Fox. Unter fähr 20 Fuß breit. Selbst kathedra- Grandeur. Verwendung von handgemachten lenähnliche 'Super Cinemas' hat- Super-Simplex 70mm Projektoren, ten oft nur 25 Fuß breite wurde hier ein 42 x 20 Fuß großes Leinwände. Jeder Versuch einer Grandeur 70mm Bild auf die glasperlenverzierte größeren Projektion scheiterte an Grandeur benutzte einen 70mm Leinwand geworfen. den Beschränkungen des kleinen breiten Film mit größeren 35mm-Formats. Auf der anderen Perforationen im Abstand von Auch wenn das New Yorker Seite konnte ein größeres, wenn 0.234 Inches. Es gab vier Publikum beeindruckt war, war es auch körnigeres Bild sehr effektiv Perforationen pro Bild, das 1,840 nie so angetan von diesem neuen sein, indem es nur gelegentlich x 0,910 Inches betrug und Platz Filmdurchbruch wie die verwendet wurde, um eine beson- ließ für eine extra breite Studiobosse. Viele in der Industrie dere Wirkung während bestimmter Movietone-Licht-Tonspur von glaubten, dass die Tage des spektakulärer Szenen hervorzuru- variabler Dichte (extra wide 35mm-Films gezählt seien. Dieser fen, wenn die Handlung auf der Movietone variable density optical Enthusiasmus dehnte sich bald Leinwand die Aufmerksamkeit sound track). Der Film lief mit einer auf die Hersteller der Ausrüstung ablenken konnte von den Geschwindigkeit von 20 Bildern aus, die damit begannen, Auswirkungen der übermäßigen pro Sekunde und einem Breitfilm-Apparate zu produzieren. Vergrößerung. 1926 kommerziali- Bildseitenverhältnis von 2,1:1. Es Die Mitchell Company versorgte 8 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe

Fox mit zehn ihrer neuen FC- den, fünf pro Bild. Warner Brothers, nommen worden. Einige dieser Grandeur Kameras und begann, First National und Filme, beispielsweise „Billy the 50 weitere zu bauen für die erwar- entschieden sich alle für die glei- Kid“, wurden auch zugänglich tete Breitfilm-Revolution. Andere che 65mm Größe. gemacht in Form eines auf 35mm Kameras wurden von Debrie her- reduzierten Abzugs der Original gestellt, und die Fearless Camera Zu den Filmen, die die breiten Breitfilm-Negative. Company war unerschrocken Leinwände erreichten, gehörte genug, um ein Modell zu produ- „Kismet“ (1930) und „The Lash“ Sie waren vom 'masked down zieren, das zwischen Standard- (1930). frame' Typ mit einem feinkörnigen und Breitformat konvertierbar war. Bild und konnten mit den bereits Captain Ralph G. Fear schlug vorhandenen Magnascope-Linsen außerdem vor, dass man ein brei- Widerstand der Kinobesitzer gezeigt werden. Nachricht dar- teres Bild erhielte, indem man nor- Dann wurde die ganze Breitfilm- über, wo die original Grandeur male 35mm-Filme horizontal Aktivität gestoppt. Die Negative gegenwärtig sind, gab abspielte. Sein Format „Fear´s Kinobesitzer machten klar, dass John Mosely aus Hollywood: sie Super Pictures“ bewegte den Film sie, nachdem sie gerade auf waren in den Tresoren der Fox 10 Perforationen auf einmal voran, Tonfilm umgestellt hatten, kein gefunden worden und man hoffte, entweder tatsächlich horizontal, Geld für neue Ausrüstung ausge- dass der Präsident der Fox sich oder das Bild wurde um 90 Grad ben konnten. Einige zynische dafür interessieren könnte, gedreht, indem ein spezielles Theaterbesitzer hatten den Reprints in welcher Form auch Linsen-System Verwendung fand. Verdacht, dass die immer zu machen. Bald darauf Die Simplex 70mm-Projektoren Filmgesellschaften, nachdem sie folgte die gute Nachricht, dass wurden bald von anderen gefolgt, gesehen hatten, wie sie Millionen Karl Malkames nach dem darunter auch ein Modell für ver- Dollar für Tonausrüstung von Veriscope Projekt auch die 70mm schiedene Breiten von Ernemann: Radio- und Phonographen- Grandeur Negative auf 35mm Film sowohl für 65mm als auch für Herstellern ausgegeben hatten, reduziert hatte. In diesem Fall 35mm. Wenn auch das Grandeur wollten, dass die Theaterbesitzer wurde eine Anamorphot-Linse Format das herausragendste neue Projektoren und Leinwände während der Reduktion eingeführt, Beispiel des neuen von Gesellschaften kauften, von um eine Kopie herzustellen, die Breitbildverfahrens war, führten denen die Filmgesellschaften unter Verwendung einer konven- auch andere Studios ihre eigenen finanziell profitierten. Die Society of tionaller Anamorphot-Projektion Varianten ein, basierend auf Motion Picture Engineers und die (CinemaScope) verwendet werden Breitfilm. M.G.M. übernahm das Fox versuchten, zu retten, was zu konnte. gleiche Grandeur 70mm Kamera- retten war, indem sie eine kleinere Format und nannten es 'Realife'. „Economy“ Version von Grandeur Zwei Großleinwand-Western vorschlugen, die einen 50mm brei- Anamorphic Linsen - waren das Ergebnis: „Billy the Kid“ ten Abzug verwendete. Dieses Eine andere Geschichte (1930) von King Vidor und „The Format war, wie Magnafilm, nur Außer bei dem Veriscope Box-Film Great Meadow“ (1931). R.K.O. ein verbreitertes 35mm-Format. Es kann ich keine Hinweise darauf probierte das oben erwähnte sollte auf den vorhandenen finden, dass einer der amerikani- Natural Vision Verfahren bei Projektoren mit einem „einfachen schen Breitwandfilme, die zwi- „Danger Lights“ (1930) aus. Da Konverter-Nachrüstsatz“ laufen schen 1929 und 1931 hergestellt der Film als Stummfilmformat auf- können. Wieder zeigten die wurden, in Großbritannien je in genommen wurde, musste der Kinobesitzer kein Interesse und seiner original Breitfilmform gezeigt Ton auf einer separaten 35mm- schließlich wurden sie beruhigt wurde. Ich hörte allerdings von Lichtspur zugefügt werden. durch Adolph Zukor, der im Richard Floyd, einem Vorführer im Paramount kam mit dem hausei- Namen der Producers Association Ruhestand, der im alten Regal genen 'Magnafilm' heraus, der im of America ankündigte, sie hätten Cinema in London am Marble Prinzip 35mm war, bei dem die „beschlossen, dass es verrückt Arch tätig war, dass er 1931 einen Breite bis zu einem wäre, den Breitfilm herauszubrin- speziellen 35mm masked Bildseitenverhältnis von 2:1 ver- gen und den Kinobesitzern Reduction Print von United Artists größert wurde. Der letztendliche zusätzliche Lasten aufzubürden. mit dem Titel „The Bat Whispers“ Film war 56mm breit. Paramount Ich kann ihnen versichern, dass vorführte. Ursprünglich war der machte nur ein Kurzmusical, die Produzenten Amerikas sich Film auf 65mm aufgenommen „We´re in the Army Now“, vorge- dafür entschieden haben, die worden und die Filmgesellschaft führt 1929. Dann wurde beschlos- Ankunft des Breitfilms auf eine Zeit stellte spezielle aperture plates sen, ein größeres 65mm-Format zu verschieben, die eine zusätzli- und Linsen, damit der Film auf der zu entwickeln, das eine Bildfläche che Attraktion für das Publikum theatereigenen großen vergleichbar mit Grandeur hatte, benötigt.“ Glücklicherweise waren Magnascope-Leinwand gezeigt für das aber Perforationen im alle Breitwandfilme auch auf werden konnte. Er erinnerte sich Standard-Abstand verwendet wur- Standard-35mm-Material aufge- daran so gut, weil Mary Pickford Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 9

und Douglas Fairbanks, die zu der Er machte damit weiter, dass er Zu diesem Zeitpunkt experimen- Zeit in der Stadt weilten, kamen, überwachte, wie 11 der 13 tierte ein Mann an einem um sich das Ergebnis anzusehen! Sequenzen gefilmt wurden, die Breitwand-System, das schließlich „The Bat Whispers“ ist mittlerweile zum ersten Cinerama-Film zusam- eine enorme Auswirkung auf die auch von den YCM Laboratories mengefügt wurden. Cinerama Filmindustrie haben sollte: Fred restauriert worden. Ein modernes debütierte in der Öffentlichkeit am Waller, seine Erfindung: Cinerama. 65mm feinkörniges Interpositiv 30.September 1952 am Broadway Sie arbeitete nicht mit Breitfilm, wurde für Aufbewahrungszwecke Theater in New York. Die erste sondern projizierte drei synchroni- erstellt, aber da während der Produktion „“ fing sierte 35mm Filme auf eine extrem Restaurierung kein 70mm-Schwarz- mit einigen kurzen Ausschnitten gewölbte (deeply curved) Weiß-Material zur Verfügung stand, von Filmen vor Cinerama an und Leinwand. Die drei Bilder wurden wurden nur 35mm Reduction-Prints dann, mit einer Fanfare, erweiterte an den Rändern ineinander hergestellt im selben Anamorphot- sich die Leinwand zu ihrer vollen geblendet, um zu einem einzelnes Format wie „The Big Trail“. Größe von 65 x 25 Fuß und das Panorama-Bild mit einem 146 Publikum wurde auf die berühmte Grad-Blickwinkel zu verschmel- Einige Monate später fand im Achterbahn-Fahrt geschickt. Das zen, so dass der Zuschauer das Regal ein anderes bemerkenswer- Gefühl überwältigte sie: Cinerama Gefühl hatte, „mitten im Bild“ zu tes Ereignis statt. Ein freundlicher war ein sofortiger Erfolg und in sein. In den späten 1940ern Franzose nutzte das Theater und Kürze wurden andere Theater in wurde das System Vertretern der seine große Leinwand, um eine den wichtigsten amerikanischen großen Studios vorgeführt; sie Methode der Panorama-Projektion Städten so ausgerüstet, dass sie waren beeindruckt, hielten es aber vorzuführen, die ohne Breitfilm es zeigen konnten. Dieser Erfolg im allgemeinen Theaterbetrieb für auskam. Sein Name war Henri fiel zeitlich zusammen mit einem nicht praktizierbar. Unerschrocken Chretien und seine Erfindung war allgemeinen Zuschauerschwund entwickelte Waller sein Verfahren die Hypergonar Anamorphic Linse. im Kino; man blieb lieber zu weiter. Eine Leinwand aus 1100 Alle waren beeindruckt von die- Hause und sah „umsonst“ fern. vertikalen Streifen wurde konstru- sem Film über Ozeane und hohe iert, jede so ausgerichtet, dass auf Schiffe, aber auch er musste bis in der extrem gewölbten Leinwand die frühen 1950er warten, ehe 3D and CinemaScope keine unerwünschten Reflexionen sein System Anwendung fand. Die Filmgesellschaften sahen mit zustande kommen konnten. Neid auf die gefüllten Cinerama Häuser und beschlossen, Auch wenn Breitfilm im kommer- Tonmeister Hazard E. Reeves Publikum zurückzugewinnen, ziellen Bereich gescheitert war, machte sich an die Aufgabe, ein indem sie ihre eigenen schlum- wurde er in der Folge vom US- Soundsystem zu entwickeln, das mernden „Attraktionen“ wiederbe- Militär für Ausstattung und dem Realismus des Bildes ent- lebten. Die erste war Dual-Film 3- Luftbildaufnahmen genutzt. Für sprach. Sein mehrfach gerichteter D; ehe die Zuschauer genug einige der Hersteller der „CineramaSound“ wurde aufge- davon hatten, durch polarisierte Ausrüstung erwies sich dies als nommen und abgespielt, indem Brillen zu linsen, waren über 60 Glück, zum Beispiel für die ein eigener 35mm Magnet-Film stereoskope Filme allein im Jahr Mitchell Company, der sich ein verzahnt mit den drei Filmen fürs 1953 produziert worden. Nach neuer Markt für die von ihnen kon- Bild synchron lief. Dieser diesem kurzen Anflug von struierten Breitfilm-Kameras Soundfilm enthielt sechs Popularität wurde 3-D wieder bei- erschloss. Während der nächsten Einzelspuren, fünf davon wurden seite geräumt und stattdessen zwanzig Jahre hörte man wenig über Lautsprecher hinter der einfach Aussehen und Größe der von Breitfilm. 1938 veranstaltete Leinwand geleitet, die sechste zu Leinwand verändert. Als erstes Debrie, die 1930 die 65mm- anderen Lautsprechern, die im kam die Twentieth Century Fox Kameras für Paramount geliefert Kinosaal verteilt waren. Später aus den Startlöchern mit hatten, eine Vorstellung, um das wurden die Spuren auf sieben „CinemaScope“, ihrem neuen Interesse neu zu beleben - ver- erhöht für einen gerichteten „modernen Wunder das man ohne geblich. 1945, kurz nach „Surround Sound“ Effekt. Als 1950 Brille sehen kann“. Da diese Kriegsende, entwickelte die Fox Eastmancolor aufkam, wurde das Aussage viele Menschen verwirrte, Pläne für ein neues 50mm Format System farbig und nach weiteren die eine Brille trugen, musste sie mit zusätzlichem Platz nicht nur Demonstrationen fanden sich geändert werden zu „ohne für ein breiteres Bild, sondern Unterstützer außerhalb der Spezialbrille“. Trotz der früheren auch für drei separate Lichtton- Filmindustrie. Dazu gehörte Arbeit des Studios mit Breitfilm Spuren. Ein Anschauungsfilm Michael Todd, ein Theater- hatte man Henri Chretiens wurde produziert, um das Impresario, der das richtige Maß „Hypergonar“ anamorphoser lens Potential des Stereo-Tons zu zei- an Showman-Qualitäten für das adaptiert, die 1930 von Hollywood gen, aber danach war nichts mehr Cinerama-Spektakel hatte. übergangen worden waren. Sein davon zu hören oder zu sehen. Gerät „stauchte“ optisch ein brei- 10 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe

tes Bild der Länge nach um den mit Fox. Die Folge war, dass Filme VistaVision Paramount, das einzige Studio, Faktor zwei, so dass es auf ein der Fox einige Jahre lang nicht in das nicht irgendeine Art des ana- Standard 35mm-Bild passte. Odeon-Filmhäusern zu sehen morphotischen Verfahrens nutzte, Während der Projektion wurde waren. Von Beginn an veröffent- wählte diese maskierte Methode dieses komprimierte Bild in seinen lichten die anderen Studios ihre und führte in einem Versuch, das ursprünglichen Proportionen wie- CinemaScope Produktionen mit Problem der Körnigkeit zu lösen, derhergestellt, indem ein ähnlicher wählbarem Magnet- oder Lichtton. sein VistaVision Reduktions- anamorphotischer Vorsatz ver- Nach einigen Monaten lockerte System ein. Die Größe des wendet wurde. Fox brachte das auch Fox seine strikte Nur- Original-Negativs wurde erhöht, „anamorphic“ System auf einen Magnetton-Linie und bot den indem der Standard 35mm-Film neuen Stand, indem stereophoner Kinobesitzern Prints mit gewöhnli- seitlich in der Kamera geführt Ton auf den Print zugefügt wurde, chem einspurigem Lichtton mit wurde. Da das Film-Positiv immer aufgenommen auf vier Standardperforation (single optical feinkörniger ist, wurde jedes extra Magnetstreifen. Dafür wurde Platz track on stock with standard per- Detail, das auf dem „large-area“ geschaffen, indem man die Größe forations) als Option an. Dadurch Negativ aufgenommen wurde, der Führungslöcher verringerte wurde das ursprüngliche zurückgewonnen im final standard und damit so viel Platz wie mög- Bildseitenverhältnis von 2,55:1 auf reduction print. Das bedeutete lich für das komprimierte Bild ließ. 2,35:l verringert. Twentieth eine Verbesserung, aber bald Drei Tonspuren gingen zu den Century-Fox entschied, dass der wurde klar, dass man, wenn man Lautsprechern hinter der erste CinemaScope-Film das ein wirklich helles Bild auf einer Leinwand, die vierte zu einer Bibel-Epos „The Robe“ sein sollte, sehr breiten Leinwand haben woll- Anzahl von „surround dessen Dreharbeiten nach sechs te, ein größeres Projektionsformat sound“ oder „ambient“ Effekte- Wochen gestoppt worden waren, brauchte. Der erste Versuch in Lautsprechern rund um den um in CinemaScope mit einer der Sachen „large-area“ Projektion Zuschauersaal. Projiziert hatte die Original-Linsen von Henri Chretien kam auch von Paramount, die CinemaScope Leinwand ein von 1930 noch einmal neu zu Kontaktabzüge von ihren Bildseitenverhältnis von 2,55:1, starten. (Die Standardformat- VistaVision Negativen herstellten, während die „alte“ Version l,37:1 Version war ebenfalls abgeschlos- die auf speziellen 35mm horizontal war. Das System wurde der US- sen.) „The Robe“ startete im laufenden Projektoren gezeigt Branche im ersten Halbjahr 1953 September und fand große werden sollten. Die Century vorgestellt. Den Theaterbesitzern Zustimmung. Die Zuschauer Projector Corp. baute in aller Eile gefiel es, wenn auch nur weil wei- mochten den „neuen Look“ der ein Paar dieser Maschinen, um die terhin 35mm Film verwendet Leinwand; das grobkörnigere Bild, Premiere des ersten VistaVision- wurde und es leicht an ihre vor- unvermeidbares Resultat, weil das Films „White Christmas“ in der handene Ausrüstung angepasst frühe Eastmancolor-Verfahren bis Radio City Music Hall in New York werden konnte. Ermutigt durch die an die Grenzen „gestretcht“ mit einem horizontalen Print zu Ankündigung der Fox, alle künfti- wurde, fiel ihnen nicht so sehr auf. ermöglichen. Der Film startete am gen Produktionen in Henri Chretien besuchte die 14. Oktober 1954 und wurde auf CinemaScope zu filmen und durch Premiere von „The Robe“ und einer 60 x 32 Fuß großen die Nachricht, dass andere erhielt später mit anderen Leinwand gezeigt. Studios, darunter MGM und Technikern der Fox einen „Oscar“. Disney, es nutzen wollten, hatten Leider verstarb er 1956, aber er beinahe 1500 Theater in den USA sah noch, wie sich sein Verfahren, Die Projektoren wurden in solcher die notwendige Ausrüstung instal- das wir heute noch kennen, wenn Eile zusammengebaut (2 ½ liert, ehe der erste CinemaScope auch unter vielen verschiedenen Wochen), um fristgerecht fertig zu Film der Öffentlichkeit vorgestellt Handelsnamen, schnell weltweit werden, dass keine Zeit blieb, um werden sollte. Auf den britischen durchsetzte. den Tonkopf zu vervollständigen. Messen, die im Juni 1953 im Der Ton kam von einem Standard Odeon an der Tottenham Court Noch ein einfacheres „Verfahren“, reduction print, der auf den nor- Road stattfanden, wurde dem das schon in Gebrauch war, ehe malen Projektoren des Theaters System der gleiche enthusiasti- CinemaScope kam, war, die Öff- lief und mit den VistaVision sche Empfang bereitet. Einige nung des Projektors abzudecken, Maschinen interlocked wurde. Kinobesitzer hießen die Panorama um die Form einer Breitwand zu Obwohl das VistaVision-Verfahren Leinwand willkommen, hielten die erreichen. Das dadurch kleinere eine Standard-Lichttonspur ver- zusätzlichen Ausgaben für den Bild wurde dann auf eine breitere wendete, wurde suggeriert, dass obligatorischen Stereoton aller- Wand vergrößert, indem eine die Qualität, die man von den hori- dings nicht für gerechtfertigt. Optik mit kürzerer Brennweite und zontal laufenden Prints bekäme, stärkerer Vergrößerung benutzt die mit doppelter Geschwindigkeit Die Rank Organisation war einer wurde. liefen, mindestens so gut wie die der wichtigsten Gegner und zer- neuen Magnet-Methoden, wenn stritt sich binnen kurzem darüber nicht besser, wären. Horizontale Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 11

Projektion wurde in England im tat er sich mit neuen Entwicklungsarbeit an Todd-AO nächsten Jahr im Juni 1955 Geschäftspartnern zusammen um ohne Verzögerung aufnehmen zu gezeigt, als ein Paar Century hori- „Magna“ zu gründen, eine können, erwarb die American zontale Projektoren im Plaza am Kinokette und Optical Company eine Anzahl Piccadilly Circus in London instal- Filmproduktionsgesellschaft. Mike Breitfilm-Kameras, die ursprüng- liert wurden,um Paramounts Todd hatte Dr. Brian O'Brien von lich für ein fehlgeschlagenes „Strategic Air Command“ auf einer der American Optical Company Farbverfahren namens 43 x 23 Fuß großen Leinwand zu laut „Life“ Magazin seine Idee Thomascolor gedacht waren, wel- zeigen. Selbst als auf 35mm redu- eines neuen Breitwand-Systems ches seine Schwarz-Weiss-Trenn- zierter Print produzierte das mit den Worten: „Doktor, ich will Negative zusammen auf einem VistaVision-Verfahren ein von Ihnen etwas gemacht haben, einzelnen large-area frame auf Leinwandbild von großer Klarheit, wo alles aus dem gleichen Loch 65mm-Film aufnahm. Die vergleichen mit den zeitgleichen, herauskommt.“ Das Resultat war Kameras wurden von der Mitchell über-vergrößerten und verschlech- das Breitfilm-Verfahren Todd-AO Camera Company umgerüstet. Mit terten Bildern von CinemaScope (wide-film process Todd-AO). einem Abstand von 53mm zwi- und normalen „masked frame“ Todd-AO entstand aus der schen den Perforationen, ergab Methoden. Ein zeitgenössischer Zusammenarbeit zwischen dem sich dadurch ein Bildfeld 2 1/2x Berichterstatter kündigte Produzenten Michael Todd and so groß wie das eines 35mm VistaVision als „high-fidelity des der American Optical Company. CinemaScope Bilds. Ein Set von Films“ an und diese Beschreibung Es war als vereinfachte Version vier Kameralinsen wurde herge- wurde dem Paramount von Cinerama vorgesehen. Das stellt, jede eingeteilt entsprechend Eröffnungslogo beigefügt. Da Ziel war, den gleichen Effekt, das dem horizontalen Blickwinkel. Sie VistaVision die Richtung anzeigte, Miterleben des Publikums, zu bewegten sich von 37 Grad für dauerte es nicht lange, ehe das erreichen wie mithilfe der large Großaufnahmen bis zu einem Reduktionsprinzip angewendet deeply curved screen und mit ultraweiten 128 Grad „Bug-Eye“ wurde, um bessere dem Stereo-Ton, aber indem man CinemaScope-Prints herzustellen. nur einen doppelt breiten Film ver- Fox selbst konstruierte eine wendete anstelle der vier synchro- Kamera, die 4x55mm, die ein nisierten 35mm-Streifen, die man CinemaScope „gestauchtes“ Bild für das komplizierte Dreifach- aufnahm, das viermal größer war Projektoren-System von Cinerama als üblich, auf 55mm-Film. Dieses brauchte. Original-Negativ wurde verwendet, um bessere 35mm-Reduction- Prints der „super“ Produktion der Studios zu machen. Als die „large-area“ 55mm-Projektion angekündigt wurde, wurde vorge- Linse für Panorama- schlagen, Prints auch für die Aufnahmen. Die Bildrate Vorführung auf sehr breiten wurde vom Standard 24 Leinwänden aufzubereiten. Bilder pro Sekunde auf 30 Bilder erhöht, um Flimmern auf den grö- Das Todd-AO Verfahren ßeren und klareren Das aktuelle 70mm Format wurde Leinwänden zu verhin- als Todd-AO-Verfahren eingeführt dern, die für Todd-AO- und war als erstes in Amerika zu Präsentationen vorgese- sehen bei „Oklahoma!“, das 1955 hen waren. (Aus dem erfolgreich gezeigt wurde. gleichen Grund benutzte Während Michael Todd an „This Is Cinerama mehr, nämlich Cinerama“ arbeitete, gelangte er 26 Bilder pro zu der Auffassung, dass es einen Sekunde.)In Kürze leichteren Weg geben müsse, um erschienen Meldungen den selben „Rundum“-Effekt über Todd-AO in der (wrap-around) zu erreichen, indem Fachpresse. Zu einer Zeit, als viele man nur einen Projektor und einen Obwohl Todd-AO es niemals wirk- andere neue Verfahren angekün- einzelnen Filmstreifen benutzte. lich schaffte, dem Effekt von digt wurden, verursachten sie Als der Erfolg von Cinerama fest- Cinerama gleichzukommen, so keine allzu große Aufregung. Die stand, verkaufte er seinen Anteil erwies es sich doch als das bei Todd-AO Corporation stellte an der Firma und zog sich im weitem praktikablere Verfahren für außerdem klar, dass es, wie März 1953 zurück. Im Anschluss konventionelle Spielfilme. Um die Cinerama, ausschließlich ein 12 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe

Road-Show-System war, das in wurde, mussten die Verzerrungen Schwierigkeiten genannt, die auf- speziell ausgestatteten Theatern untragbar werden. Um dagegen getreten waren, während die end- gezeigt würde, die für diesen anzukämpfen, erarbeitete Brian gültige Version des Spezialprinters Zweck gemietet waren. Allerdings O'Brien ein Verzerrungen korrigie- gebaut wurde, und weil andere gewann das System binnen kur- rendes printing Verfahren, das das unglückliche Zufälle, darunter eine zem an Wichtigkeit, als verkündet Bild auf dem Filmstreifen verzerrte, Überflutung der Fabrik, hinzuka- wurde, dass Rodgers und um die Verzerrungen, die die men. Der Print, der gezeigt wurde, Hammerstein so beeindruckt von Leinwand verursachte, auszuglei- war ein frühes Beispiel dafür, wie Todd-AO waren, dass sie einen chen. „Magna“ begann mit der ungeeignet eine Printing-Technik Millionenvertrag abgeschlossen Verfilmung von „Oklahoma!“ im mit einem „korrigierten“ Bild für die hatten, um ihr Musical Juli 1954 in den Studios von steile Projektion im Rivoli war. „Oklahoma!“ verfilmen zu lassen. MGM, die Außenaufnahmen ent- Obwohl eine neue perfektere Mitchell arbeitete an den 65mm- standen in Arizona. Kopie versprochen wurde, hatte Kameras und die American die Spezialkopierung nun ihre Optical Company beauftragte die Da die Projektoren von Philips Glaubwürdigkeit verloren, daher Firma Philips in den Niederlanden noch nicht da waren, mussten die musste der Projektionsraum ver- damit, Todd-AO Projektoren zu „rushes“ auf den alten Ernemann legt werden, um so die entwerfen und zu konstruieren mit 65mm-Maschinen gesichtet wer- Verwendung einer normalen einer Anfangsbestellung über 50 den, die 1930 gebaut wurden „Kontakt“-Kopie zu ermöglichen. Apparate. Das endgültige während der ersten Versuche, ein Projektionsformat musste nun Breitwandverfahren einzuführen. Das sollte zu einem Standart für ausgearbeitet werden. „Oklahoma!“ wurde außerdem alle zukünftigen Todd-AO- gleichzeitig auch mit einer norma- Installationen werden, was dazu Der stereophone Ton sollte auf len 35mm CinemaScope-Kamera führte, dass die vor-verzerrten Magnetspuren sein, die auf dem aufgenommen. Damit wollte man Prints von „Oklahoma!“, „The Print plaziert wurden, genau wie die Investition schützen und einen Miracle of Todd-AO“ und „Around bei CinemaScope. Um dafür Platz Print zur allgemeinen the World in 80 Days“ niemals zu schaffen, wurde die Breite des Veröffentlichung bereitstellen, der wieder verwendet wurden. Der Kopiermaterials auf 70mm erwei- von der Twentieth Century-Fox stereophone Ton für die frühen tert und gab damit zusätzlichen nach den ursprünglichen Todd- Vorführungen wurde von einem Raum außerhalb der AO-Vorführungen vertrieben wer- 35mm Sechs-Spur-Magnetfilm auf Perforationen. Sechs Spuren soll- den sollte. Diese Version läuft mitt- einem separaten Gerät abgespielt ten aufgenommen werden, jeweils lerweile im Fernsehen. Nach einer und mit dem 70mm Projektor ver- zwei auf den breiteren Streifen Reihe von Verzögerungen und zahnt. Selbst mit einem normalen außerhalb der Perforationen und Berichten von technischen Projektionswinkel brachte die tiefe eine auf jeder der zwei engeren Problemen wurde „Oklahoma!“ Krümmung der Leinwand eine Streifen, die knapp innerhalb der schließlich am 13. Oktober 1955 gewisse Verzerrung mit sich und Perforationsreihe platziert waren, im Rivoli Theater in New York die linsenförmige (lenticular) was das Bild auf eine Weite von gezeigt, das inzwischen ausge- Oberfläche war nicht so erfolg- 48 mm reduzierte. Die schließliche stattet war mit einer 27 x 63 reich wie Cineramas Streifen- Öffnung des Projektors war nun Fuß großen Leinwand, die sich in leinwand darin, Gegenreflexionen 48 x 22 mm mit einem der Mitte zu einer Tiefe von 13 (cross-reflections) zu reduzieren. Bildseitenverhältnis von 2,2:1. Teil Fuß krümmte. Der Film selbst Viele Projektions-Experten stellten der ursprünglichen Anweisung von wurde als populärer Hit beurteilt, die Nützlichkeit dieses Leinwand- Michael Todd an die American das Todd-AO-System erhielt aller- typs infrage, der ein ansonsten Optical Company war, dass die dings gemischte Kritiken mit star- perfektes System mit Makeln ver- Sitzplatzkapazität in den ker Antipathie wegen der sah. Es wurde argumentiert, dass Filmtheatern, die für Todd-AO aus- gekrümmten horizontalen Linien. Todd-AO genauso effektiv wäre, gerüstet wurden, nicht kleiner wer- Dieser Kommentar überraschte wenn es auf einer sehr großen fla- den sollte. Das hieß, dass die viele der Techniker, die die frühe- chen oder nur leicht gekrümmten Projektoren in den vorhandenen ren Probeläufe bei MGM gesehen Leinwand gezeigt würde. Projektionsräumen installiert wer- hatten und die Abweichung nicht Nichtsdestotrotz wollte die Todd- den mussten. Das stellte ein als so störend empfunden hatten. AO Corporation weiterhin mit Problem dar, da viele hoch oben, In Wirklichkeit hatte es die Cinerama konkurrieren; im Mai am hinteren Ende des Balkons, American Optical Company nicht 1956 wurde ein Kurzfilm mit dem lagen. Bereits wenn konventionelle geschafft, rechtzeitig für die Titel „The Miracle of Todd-AO“ ins Filme mit einem extremen Winkel Premiere einen richtig „kompen- Programm genommen, der viele nach unten projiziert wurden, gab sierten“ Print zu liefern - und die der spektakulärsten Momente von es den bekannten „keystone“- Premiere konnte nicht wieder ver- „This Is Cinerama“ neu zeigte, Effekt. Wenn auf eine extrem schoben werden. Als Grund für unter anderem die berühmte gebogene Leinwand projiziert die Verspätung wurden Achterbahn-Sequenz. Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 13

Diese frühen 70mm Filme liefen schiedlichem Kamerastandpunkt mit einer Geschwindigkeit von 30 und leicht unterschiedlicher Bildern pro Sekunde und ihre Darstellung. „Around the World in überlegenen Leinwandbilder lagen 80 Days“ wurde an der Kinokasse ebenso am breiteren 65mm Film ein noch größerer Erfolg als in der Kamera. 65mm Negativ hat „Oklahoma!“ und das 70mm- identische Ausmaße wie der end- Format hatte auf seinem Weg zum gültige 70mm Print, außer, dass Erfolg wieder einen großen Schritt die Prints auf jeder Seite zusätzli- nach vorne gemacht. Nach che 2,5mm außerhalb der „Around the World in 80 Days“ Perforationen haben, um die sollte das Todd-AO-Verfahren eini- Magnetstreifen besser aufnehmen ge technische Änderungen durch- zu können. Diese tragen den 6- laufen. Bis 1958 war das Spur-Stereo Ton, mit fünf 65mm/70mm Format als ein Lautsprechern hinter der Industrie-Standard akzeptiert. Leinwand und einem Kanal für Dabei half, dass Projektoren für den Surround Klang. Die 70mm zwei Größen, 35 und 70mm, gän- Prints zur Vorführung waren immer gig waren. Mittlerweile waren ausnahmslos Magnetton ohne die Kameralinsen mit ultra-weitem Augen, begannen andere Möglichkeit einer Lichtton-Version. Winkel und die tief gekrümmte Hersteller von Projektoren, ähnli- 70mm Film erhielt einen weiteren Leinwand weniger wichtig; che Mehrzweck-Maschinen zu Aufschwung, als der zweite Todd- schließlich hatte man jeden entwerfen und zu bauen. Während AO Spielfilm, „Around the World in Versuch aufgegeben, die weit man auf ihre Ankunft wartete, wur- 80 Days“ (1956), ein noch größe- gekrümmten Leinwände, die die den einige vorhandene 35mm- rer Publikumserfolg wurde. Mike Verzerrung verursacht hatten, Hochleistungs-Projektoren wie der Todd produzierte den zweiten nachzuahmen. Trotz der nachge- Simplex-XL und der Friesecke- Todd-AO Film selbst, die starbe- wiesenen Vorteile musste die Hoepfner für 70mm-Filme abge- setzte „Around the World in 80 Bildrate auf den Standard, also auf wandelt. Die ersten speziell ange- Days“. Wieder wurde eine Kopie 24 Bilder pro Sekunde, reduziert fertigten Projektoren auf dem für die allgemeine Veröffentlichung werden, um das reduction printing Markt waren unter anderem die gebraucht, aber diesmal war auf 35mm zu erleichtern und um Bauer U2 (in den USA als National geplant, einen direkt vom 65mm auszuschließen, dass verschiede- 70 bekannt), der Cinemeccanica Print auf 35mm reduzierten Print ne Filmversionen nötig waren. „Victoria X“ and das Century JJ. zu verwenden. Nur, dass das 35mm/70mm Modell. Leider gab Original-Negativ weiterhin mit 30 Der Todd-AO Projektor es niemals von Briten konstruierte Bildern pro Sekunde aufgenom- Ein Aspekt des Todd-AO Systems, 70mm-Projektoren. GB-Kalee men wurde für die 70mm Todd- der allgemeinen Beifall fand, war gehörte zur Rank Organisation, AO-Kopie. Obwohl man theore- der Philips 70mm Projektor. die, nachdem sie über die tisch daraus 24 Bilder pro Modell EL4000 oder DP70, wie er Einführung von CinemaScope mit Sekunde machen konnte, indem genannt wurde, war eine wahrhaft der Fox im Streit lag, VistaVision man in einem „skip printer“ jedes beeindruckende Maschine; sie verwendete. Deswegen verwende- fünfte Bild übersprang und damit konnte in wenigen Augenblicken te Kalee viel Zeit und Mühe dar- eliminierte, erwies sich diese umgestellt werden und normale auf, einen 35mm „Horizontal“- Methode, als sie getestet wurde, 35mm Filme in allen verschiede- Projektor zu bauen. Obwohl dies als unbefriedigend. Das Problem nen Bild- und Tonformaten zeigen. eine ausgeklügelte und gut war ungelöst, die Dreharbeiten Mit ihrem System von kombinier- erdachte Maschine war, war sie sollten beginnen, da verkündete ten Zahnrollen und austauschba- nie ein praktikabler Vorschlag, da Michael Todd, dass zwei 65mm ren Bildbahnen, sollte sie bewei- sie nicht konvertiert werden konn- Negative aufgenommen werden sen, dass sie bei der künftige te, um konventionelle, vertikal lau- sollten, eines mit 30 Bildern pro Akzeptanz des 70mm-Films eine fende Filme zu zeigen. Paramount Sekunde, das andere mit 24. Schlüsselrolle spielte. Nach den selbst verfolgte niemals diese Bewerkstelligt wurde die Sache, ersten exklusiven Vereinbarungen Form der Projektion. Die ersten indem entweder zwei Kameras mit Todd-AO wurde der Philips Kalees wurden rechtzeitig fertig zeitgleich liefen, oder, indem man DP70 allgemein erhältlich; in gestellt, um „The Battle of River die Aktion wiederholte, nachdem Amerika wurde er als Norelco Plate“ (1956) horizontal im Odeon man die Kamerageschwindigkeit AA11 bekannt. am Leicester Square in London zu geändert hatte. zeigen. Zuletzt wurden die Der Regisseur Michael Anderson 1962 erhielt er den Academy Projektoren 1957 eingesetzt, um bemerkte einmal, dass diese Award in Anerkennung seiner Probeläufe des „horizontalen“ Prozedur in zwei Versionen des bahnbrechenden Konstruktion. Mit Technirama zu zeigen. Es gab ein- Films resultierte mit leicht unter- dem Philips DP70 als Beispiel vor mal Gerüchte, Kalee habe einen 14 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe

Prototyp 35mm/70mm Universal- Handelsnamens Fox Grandeur, verwenden, um hochwertigere Projektor gebaut, basierend auf den man zuletzt 1930 auf der reduction prints in der Art von ihrem „21“ 35mm Modell, aber Leinwand gelesen hatte. Trotz des CinemaScope zu erhalten und davon war niemals etwas zu Ablebens von CinemaScope-55 nicht „um die Industrie mit einem sehen. Schließlich wurde GB- blieb Todd-AO noch ein früher weiteren Filmformat zu verwirren.“ Kalee der erste britische Vertrieb Rivale. des italienischen Cinemeccanica Wie versprochen, wurde die erste „Victoria X“ Projektors. Einige Camera-65-Produktion, „Raintree Westar 70mm-Projektoren wurden tritt auf County“, in Form eines 35mm in Großbritannien gebaut, aber Was die Fotografie betraf, began- reduction Print veröffentlicht, den das waren Western Electric- nen andere rivalisierende man aus dem 65mm Negativ Versionen der American Centurys. 65mm/70mm-Systeme aufzutau- extrahiert hatte. Diese Politik CinemaScope 55 chen. Panavisions Super könnte aber auch darauf zurück- Panavision 70 Verfahren war mit zuführen sein, dass alle verfügba- In der Zwischenzeit entwickelte Todd-AO identisch. Eine Zeitlang ren 70mm-Häuser dazu verpflich- die Fox weiterhin ihr (bis 1966) bot man auch eine ana- tet waren, Todd-AO-Filme zu zei- CinemaScope-55-System und morphic version an. Zunächst als gen. Als der zweite Camera-65- begann ihre erste Produktion zu MGM Camera 65 and dann als Film, „Ben-Hur“ (1959), fertig zur filmen, ein weiteres Rodgers & Ultra Panavision 70 bekannt, war Veröffentlichung war, konnte man Hammerstein Musical, „Carousel“. sie für ein größeres ihn in „road-show“-Form zeigen Das 55mm-Breitfilm-Printformat Bildseitenverhältnis von 2,77:1 und verwendete dafür gestauchte war endgültig festgelegt. Das im ausgelegt anstatt der für 70mm 70mm Prints. Wurde er durch die Original acht-Perforations-hohe üblichen 2,2:1, das durch passende anamorphotische Linse „komprimierte“ Bild auf dem Verwendung konventioneller sphe- projiziert, produzierte die ein Bild 55mm-Negariv wurde während rischer Optiken entstand. 1955 mit einem Bildseitenverhältnis von der Print-Herstellung auf ein klei- sprach MGM Robert E. 2,75:1. In der Folge wurden beide neres Sechs-Perforations-Bild Gottschalk, den Gründer der Panavision Systeme anderen reduziert und schaffte damit Platz Panavision Inc, auf eine Studios angeboten. Die 35mm auf dem 55mm-Print für die Zusammenarbeit in der Panavision anamorphotischen Tonspuren. Die zwei Entwicklung eines Breitwand- Linsen wurden das am meisten Perforationsreihen (kleinerer Verfahrens für MGM an. Zu dieser verbreitete Breitwand-System der CinemaScope-Typ) wurden von Zeit war Panavision erfolgreicher 1960er und 1970er. Das anamor- den Rändern des Films nach Hersteller von anamorphotischen photische Breitfilm-Verfahren sollte innen verlegt, was erlaubte, dass Vorsätzen für Projektoren , aber es besser bekannt werden unter dem mehrfache Magnetstreifen zuge- gab bereits Pläne, in Richtung der Namen Ultra Panavision-70. Die fügt wurden, ähnlich angeordnet fotografischen Seite der Industrie Gesellschaft stattete 65mm wie bei den 70mm. Zwölf Paar zu expandieren. Zwei Systeme Kameras auch mit normalen sphe- 55mm-Projektoren wurden von wurden entwickelt, eines war eine rical Linsen aus und kreirte damit der Century Projector Corp. Anzahl anamorphotischer ein drittes System, das mit Todd- bestellt, um damit ihre wichtigsten Kameralinsen, um die 35mm AO identisch war und anfangs als Theater auszustatten. CinemaScope-Filme der Studios Panavision 70 bezeichnet wurde. zu fotografieren, das andere ein Nachdem die 20th Century-Fox Als der dritte Todd-AO Film, Breitfilm-Verfahren für die „Super“- Todd-AO übernommen hatte und „South Pacific“, veröffentlicht Produktionen. nachdem das Panavision Breitfilm- wurde, starb Michael Todd bei System erhältlich war, schien das einem Flugzeugabsturz. Zu die- Letzteres erwies sich als Variante 70mm Printformat etabliert zu sem Zeitpunkt erhielt von Todd-AO, mit dem gleichen sein. Selbst als konservativ ver- CinemaScope-55 ebenfalls den 65mm-Negativ und mit Mitchell schriene Kinobesitzer zogen jetzt Todesstoß. Twentieth Century-Fox Kameras, aber es verwendete eine 70mm Großwand-Projektion erwarb Magna und damit einen anamorphotische Linsen mit dem in Erwägung, um die Einnahmen Anteil an und eine niedrigen Komprimierungsfaktor in den größeren Großstadthäusern Kontrollmöglichkeit der Todd-AO von xl.25. Dies erhöhte das anzukurbeln. Die Möglichkeit eines Corporation. Das Studio ent- Bildseitenverhältnis des Bilds auf Projektors für zwei Filmgrößen schied, sein eigenes dem Negativ auf 2,85:1. Als es machte 70mm außerdem zum Breitfilmsystem auszusetzen und zum ersten Mal angekündigt tragfähigen Vorschlag. Ebenfalls in Zukunft Todd-AO zu verwen- wurde als das „Camera stark interessiert waren die den. 1961 wurde „The King and 65“ Verfahren, „Fenster zur Besitzer der amerikanischen I“, der einzige weitere Film, der in Welt“(„Window of the World“), „Drive-ins“, die in dem großen CinemaScope-55 entstand, neu erklärte MGM; es sei ein reines 70mm Bild eine Möglichkeit herausgegeben auf 70mm-Film „Kameraverfahren“ und nur dafür sahen, die Bildqualität auf ihren unter Verwendung des alten gedacht, das 65mm-Negativ zu riesigen, aber zu schlecht Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 15

beleuchteten Leinwänden zu ver- verwendete ähnliche Kontrolltöne Dabei war die tatsächliche Anzahl bessern. (30, 35 and 40 hz) und wurde mit der 70mm Kopien immer relativ der normalen Mono-Lichttonspur gering, für jede Produktion wurden aufgenommen, um die offensichtli- immer nur ein halbes Dutzend 70mm in Europa che Tonquelle zwischen drei Prints erstellt. Die Da es keine Möglichkeiten gab, Lautsprecher hinter der Leinwand Magnetstreifenprints waren sehr 70mm in Großbritannien oder im bewegen zu können. „Around the teuer, der Ton musste einzeln auf- restlichen Europa zu projizieren, World in 80 Days“ lief zwei Jahre genommen und in Echtzeit geprüft wurden von den ersten beiden lang im Astoria an der Charing werden. Sie waren kosteneffektiv, Todd-AO-Filme 35mm Prints Cross Road in London und ver- da sie auf der sogenannten gezeigt. „Oklahoma!“ wurde in der wendete das „Cinestage“ System. „Road-Show“-Basis gezeigt wur- CinemaScope Version veröffent- Normalerweise wäre diese ausge- den, bei der 70mm Filme viele licht und „Around the World in 80 dehnte Laufzeit wegen der „briti- Monate lang an einigen wenigen Days“ auf einem reduction print, schen Quoten“-Verordnung Premierentheatern liefen, ehe sie, der kompatibel mit CinemaScope („British Quota“) nicht möglich auf 35mm reduziert, allgemein ver- war. gewesen, daher wurde ein öffentlicht wurden. Millimeter der rechten Seite des Nachdem 70mm Projektoren all- Für einige Termine der europäi- Prints weggeschnitten, somit ent- gemein erhältlich waren, waren bis schen Roadshow von „Around the stand eine neue „Substandard“- Mitte 1959 in den USA mehr als World in 80 Days“ wurde ein spe- Größe. Dieser Trick verhinderte, 72 davon installiert und weitere 90 zielles Präsentationssystem dass die Verordnung griff, denn sie weltweit. Mit diesem Aufschwung namens „Cinestage“ entwickelt. war nur auf Filme der „Standard“ kam die Befürchtung, die Ein 35mm reduction Print wurde 35mm Breite anwendbar. Die Versorgung mit 70mm Filmen vom Original 65mm Negativ (24 Beamten müssen von dieser könne damit nicht Schritt halten. BpS) hergestellt, indem nicht der Situation etwas überfordert gewe- Die Gemüter wurden beruhigt mit Standard-, sondern ein sen sein, sie besuchten das Neuigkeiten über die nächsten Stauchungs- („squeeze“) Faktor Theater einige Male während der Produktionen. 20th Century-Fox von xl.56 verwendet wurde, der Laufzeit des Films und überprüf- versprach „Porgy and Bess“, „Can rein rechnerisch die ganze ten, ob nach wie vor der 34mm Can“ and „Cleopatra“. Ebenfalls in ursprüngliche Bildinformation ent- Print in Benutzung war. Todd-AO Arbeit war Michael Todd Jr.s halten sollte. Wenn er durch den und 70mm Projektion waren in „Scent of Mystery“ (in der berühm- passenden anamorphotischen Europa erstmals bei der Photokina ten Smell-O- Vision) and John Aufsatz projiziert wurde, ergab 1956 in Köln zu sehen. Waynes „The Alamo“. sich ein Bildseitenverhältnis von 2,2:1, also so wie bei einem 70mm erreichte Großbritannien In Panavision 70 war als erstes 70mm Print. Um die beste Bild- 1958, 18 Monate später, als Todd- „The Big Fisherman“ zu sehen, und Tonqualität zu erhalten, wurde AO im Dominion an der Tottenham gefolgt von „Exodus“ und der das gestauchte („squeezed“) Bild Court Road in London und im „West Side Story“. In Ultra auf die volle Breite zwischen den Gaumont Cinema in Manchester Panavision 70 war „Innocents kleinen CinemaScope-artigen installiert wurde. Beide Abroad“ und das MGM-Remake Perforationen erweitert und der Lichtspielhäuser waren für den der „Mutiny on the Bounty“ im Ton wurde von einem separaten dritten Todd-AO Film, „South Kommen. Sechs-Spur-Magnetfilm dazuge- Pacific“, mit Philips DP70s ausge- spielt. Wie bei den üblichen 70mm stattet. Der Erfolg war, dass der stereophonen Tonsystemen wur- Film im Dominion vier Jahre später Technirama den fünf Kanäle in die Leinwand- immer noch lief. (Als „Überstan- Großbritanniens Beitrag zur Lautsprechern eingespeist und dard“ war der 70mm Film eben- Breitwand-Ära der 1950er war der sechste in die Lautsprecher im falls von den „britischen Quoten“ Technirama. Entwickelt wurde es Zuschauersaal. Für „Cinestage“ ausgenommen.) Bis Anfang der von Technicolor Ltd, London, es erhielt der Surround-Kanal einen 1960er war 70mm-Projektion in fügte eine xl.5 anamorphotische gerichteten Effekt, indem man drei den meisten West End Theatern in Linse zu der VistaVision Kamera nicht hörbare Kontrolltöne (25, 30 London und in den Großstädten und produzierte damit ein Bild mit und 35 hz) zugab. Der Level die- im ganzen Land installiert. Vielen einem endgültigen ser Signal kontrollierte die galt diese Zeit als die Blüte der Bildseitenverhältnis, das geeigne- Lautstärke dreier separater 70mm, die Ära der historischen ter war um CinemaScope-artige Verstärker- und Lautsprecher- Epen mit großem Budget und der reduction prints zu erstellen. Für Systeme. Dies war eine Adaption üppig ausgestatteten Musicals, sein erstes „Road-Show“ von „Perspecta Sound“, einem unter anderem „West Side Story“, Projektionsformat entschied gerichteten Tonsystem (directional „Cleopatra“, „The Sound of Technirama, Kontaktabzüge zu sound system), das Paramount Music“, „Lawrence of Arabia“ und benützen, die auf VistaVision und MGM eingeführt hatten; es „The Fall of the Roman Empire“. Horizontal-Projektoren liefen, die 16 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe

mit der passenden anamorphoti- 70mm breitete sich schnell im te. Es hatte eine Laufzeit von 18 schen Linse ausgestattet waren. Osten aus, als die Russen mit Monaten, als nächstes kam Der erste Technirama Film, „The Sovscope-70 herauskamen, das „“ und danach Monte Carlo Story“, hatte im auch Todd-AO-kompatibel war. viele andere, alle Variationen des- Dezember 1956 in Turin Premiere, selben Themas Reisebericht. Der nutzte diese Methode und wurde Da sie alle ihre Ausrüstung ganz Filmtyp blieb derselbe, die auf einer 68 x 28 Fuß großen von vorne aufbauen mussten, Technologie blieb dieselbe. Leinwand gezeigt. 1958 eröffnete wurde entschieden, die gleiche Verbesserungen wurden verspro- Technicolor in London 70mm Breite in der Kamera zu chen, aber die berüchtigten Fugen Einrichtungen für 65mm/70mm verwenden, um den Lagerbestand blieben immer mehr oder weniger processing und printing und fügte und den Maschinenablauf zu ver- sichtbar. Selten stimmten Farbe der Bandbreite an Formaten, die einfachen. Die erste 70mm oder Dichte der nebeneinander lie- von ihren Technirama Großbild- Produktion war „The Story of genden Filmbilder überein. Das Negativen erhältlich waren, die Flaming Years“ und die berühmte- schien die Zuschauer nicht allzu Möglichkeit von 70mm Prints ste ihre acht-Stunden-Version von sehr zu stören, für viele regelmäßi- hinzu. Um die Nachfrage nach „War and Peace“. ge Besucher war es Teil des dem 70mm Produkt befriedigen Vergnügens, die Anstrengungen zu können, fing man an, Prints der Kameraleute zu beobachten, von Filmen, die ursprünglich auf Feinkorn Negativ die Trennlinien unter Bäumen oder 35mm aufgenommen waren, zu Im Jahr 1959 führte Eastman Telegraphenmasten zu verstecken. vergrößern. Die ersten davon wur- Kodak sein neues Eastmancolor Erste Anzeichen, dass sich dies den von Technicolors Technirama Negativ 5250 (Eastmancolor änderte, gab es 1959, als MGM Negativen erstellt. negative stock type 5250) mit mit Cinerama eine Vereinbarung Sie hatten größere Bilder auf hori- einer viel feinkörnigeren Struktur traf über erste Spielfilme im Drei- zontal laufendem 35mm Film als ein. Das führte zum Ende von Streifen-Verfahren. Der erste normal. Dies erwies sich als ideale VistaVision. Da ein reduction prin- davon sollte „How the West Was Alternative zu 65mm. Die Bildhöhe ting nun viel weniger sinnvoll Won“ sein und wie andere kon- entsprach bereits der von 70mm, erschien, waren die Extrakosten ventionelle Spielfilme sollte er die deswegen war es nur nötig, die des doppelt so großen Negativs üblichen „special effects“ wie tra- xl.5-Stauchung zu korrigieren, um (double-frame negative) nicht velling mattes und Rückprojektion einen Print zu produzieren, der mit mehr gerechtfertigt und verwenden. Bei Gebrauch einer Todd-AO kompatibel war. Zu den Paramount wechselte 1960 zu drei-Linsen-Kamera war dies ersten Filmen, die diese Super Panavision. Der letzte VistaVision- schwierig zu filmen, wenn nicht Technirama 70 genannte Film, Marlon Brandos „One Eyed unmöglich. Es war geplant, diese Behandlung erfuhren, gehörte Jacks“, erschien schließlich 1961 Szenen mit einer Ultra Panavision „Solomon and Sheba“ und der ohne das wohlbekannte 65mm Kamera aufzunehmen und Disney-Animationsfilm „Sleeping Eröffnungs-Logo. Dieser schön dann, unter Verwendung eines Beauty“ (beide 1959). Andere folg- aufgenommene Western war ein Spezialprinters, das eine Bild auf ten, darunter „Spartacus“ und angemessener Nachruf für ein drei separate Filme aufzuteilen und „Barabbas“. Das neue Super Verfahren, das zwar nicht das sie alle im original Cinerama 3- Technirama 70 System war spektakulärste, aber eine der bes- Streifen-Filmmaterial zu verwen- besonders bei europäischen seren Leistungen der 1950er- den. Diese dreifach-Printing- Produzenten wie Samuel Bronston Breitwand-Ära war. Das Technik sparte auch Geld ein, als populär, der es für die meisten sei- VistaVision Epos „The Ten man sie nutzte, um ner Epen nutzte, unter anderem Commandments“ (1956) wurde Bürgerkriegsszenen aus „Raintree „King of Kings“, „El Cid“ (1961), später auf 70mm neu herausge- County“ (Camera 65) sowie „55 Days at Peking“ und „The bracht. Szenen mit marschierenden Magnificent Showman“ (Aka Soldaten aus „The Alamo“ (Todd- „Circus World“). Die Qualität der AO) „auszuleihen“. Der Printer 70mm Prints war beinahe so gut Das Ende von Cinerama wurde schließlich „umgekehrt“ ver- wie die, die man von 65mm Was passierte mit Cinerama, das wendet, um 70mm und 35mm Negativen erhielt und werden oft System, mit dem 1952 alles ange- CinemaScope-Versionen für den in die selbe Kategorie, „richtige fangen hatte? Zehn Jahre lang allgemeinen Verleih zu produzie- 70mm“, gezählt. blieb es eine einzigartige visuelle ren. „How the West Was Won“ Erfahrung. Es gab schließlich 11 und „The Wonderful World of the feste Installationen in den USA Brothers Grimm“ danach waren 70mm Produktion in Europa und in Kanada und 30 weitere die letzten 3-Streifen-Filme. Beide Es gab ein deutsches 65mm/70mm weltweit, die erste davon in waren Erfolge, aber Cinerama System, MCS-70 Superpanorama, London, als 1954 „This Is wusste, dass es sich für ein Über- und ein ostdeutsches 70mm/70mm Cinerama“ im Casino Theater leben auf lange Sicht in ein einfa- Format, DEFA 70. (heute das Prince Edward) starte- cheres Ein-Streifen-Verfahren ent- Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 17

wickeln musste. Wieder einmal „Dabeiseins“ erreichen wie das mit einem Set von kugelförmigen machte man Gebrauch vom Ultra beständige 146-Grad-Blickfeld der spherischen Linsen an, unter Panavision 70 System. Damit das drei-Linsen-Kamera. Falls man die anderem einem extremen horizon- neue System funktionierte, musste weiteste Linse von Ultra talen Blickwinkel von 150 Grad. man sich wieder einmal dem Panavision 70 nahm, deckte sie Sie wurden für zwei Spielfilme Problem stellen, wie man ein fla- gerade mal 90 Grad ab! Das benutzt: Für „The Bible...In the ches rechteckiges Bild auf einer Verfahren war einfach eine Beginning“, für „Patton: Lust for deeply curved Leinwand ohne Methode, konventionelle Spielfilme Glory“, außerdem bei dem Verzerrungen zeigt, die die frühen auf einer tief gekrümmten Kurzfilm-Projekt „Harmony, Nature Todd-AO-Vorführungen beein- Leinwand zu zeigen. Nachdem and Man“. Es gab bei den deep trächtigt hatten. Glücklicherweise 1966 „Khartoum“ gezeigt worden curvature-Systemen einen sorgten alle existierenden war (der letzte Film in Ultra Nachteil, der offenbar wurde, Cinerama-Aufbauten für beinahe Panavision 70), erforderte die sobald 70mm Filme zu sehen waagrechte (near level) Projektion. Suche nach einem Produkt einen waren, die ursprünglich nicht dafür Eine Weitwinkel-Projektorlinse weiteren Wechsel in der gemacht waren: der Verlust an wurde mit einem gekrümmten Projektionsanordnung. Die Bildinformation, der daher rührte, Brennpunkt gebaut. Dies hielt das Krümmung der Leinwand wurde dass versucht wurde, das Bild auf Bild auf der konkaven Leinwand in reduziert, um normale „flache“ eine Leinwand einzupassen, die, scharfem Fokus, aber an den 70mm Prints zeigen zu können. wenn man sie frontal sah, die Seiten der Leinwand gab es noch Jetzt waren in Cinerama zu sehen: bekannte „Schmetterlingsform“ einige Überdehnungen. Um dies „Grand Prix“, „“, hat. Sowohl die Einzellinsen- zu kompensieren, wurde das Bild „2001: A Space Odyssey“, Cinerama als auch die D-150 auf dem 70mm Print während der „Krakatoa East of Java“ und Projektorlinsen hatten eine einge- optischen printing Phase „korri- „Song of Norway“. baute Verzerrung, die für eine bes- giert“, um die lineare Stauchung, sere Passform sorgte, aber man die die Kameralinse produzierte, musste nach wie vor eine geboge- mit einer nicht-linearen zu ersetzen Dimension 150 ne Bildmaske verwenden, die sich mit einem Kompressionsfakter, der Cinerama erhielt 1964 einen oben und unten am Bild einbog, an den Seiten des Bilds größer Rivalen in Form von Dimension damit das entstehende Bild nicht war. In der Theorie korrigierte sich 150, „Der neuen Dimension von auf der Mitte der Leinwand über- dies auf der gekrümmten Kinofilmen“ („The New Dimension schoss. Leinwand von selbst. of Motion Pictures“).

Der erste gezeigte Film, der das Blow-Up von 35mm neue Einzellinsen-Cinerama ver- auf 70mm wendete, war „It's a Mad, Mad, Diese verbesserte Mad, Mad World“ (1963), gefolgt Kamerageneration machte den von „The Greatest Story Ever Weg frei dafür, 70mm Prints von Told“, „The Battle of the Bulge“ 35mm-Negativen zu erstellen. und „“. Der Panavision konstruierte 1962 eine Super Technirama 70 Film „The Printerlinse, um es zu ermögli- Magnificent Showman“ wurde chen, ihre Panavision 70 Prints ebenfalls von Technicolor „korri- auch durch Vergrößerung von giert“, um in Cinerama gezeigt 35mm Panavision (oder vom werden zu können. Das ursprüng- CinemaScope-Typ) anamorphoti- liche 3-Streifen-Verfahren hielt sich schen Negativen herzustellen. Das noch eine Weile in einigen Ergebnis erwies sich als äußerst Cinerama-Theatern, die nochmals zufriedenstellend, vor allem, wenn „This Is Cinerama“ und andere das Original Kamera-Negativ ver- „Best of“-artige Kompilationen wendet wurde. 1963 kam dann zeigten. Für kurze Zeit, während die erste „Vergrößerung“. Dieses der frühen 1960er, war das Verfahren ermöglichte viel mehr ursprüngliche 3-Streifen-Cinerama Wie das frühere Einzellinsen- Filmen die zusätzliche Möglichkeit in Frankreich und England als Cinerama stellte auch D-150 einer 70mm Auswertung; frühe Itinerama unterwegs und wurde in manchmal „korrigierte“ 70mm Blow-Ups waren unter anderem einem verdunkelten Zelt im „Big Prints bereit, die die Verzerrung „Bye Bye Birdie“ (1963), „The Top“-Stil gezeigt. Auch wenn das reduzierten, die für das Publikum Cardinal“ (1963) und „Becket“ Verfahren mit der einzelnen Linse an den Seiten des Zuschauersaals (1964). Der Wechsel des auf der original Cinerama Streifen- ansonsten offensichtlich war. Bildseitenverhältnisses von 2,35:1 Leinwand gezeigt wurde, konnte Dimension 150 bot Filmemachern auf 2,2:1 bei 70mm bedeutet, es niemals den selben Effekt des auch ein 65mm-Aufnahmesystem dass ein wenig des Originalfilms 18 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe

an den Seiten verloren ging, aber Bildseitenverhältnis von 2,75:1 zu Filmen zählen „MacKenna´s Gold“ dies hielt man für nicht weiter beherbergen. und „Ryan´s Daughter“. Todd-AO schlimm. Diese frühen 70mm- verabschiedete sich mit „Hello, Vergrößerungen waren oft sehr Die überlegene Position von Dolly!“, „Airport“ und „The Last gut, eine relativ kleine Anzahl an 65mm blieb bis zur Valley“. Die Todd-AO Company Prints wurde von den Original Veröffentlichung des 70mm-Prints schaffte es, im Breitwand- Kamera-Negativen optisch herge- von „Doctor Zhivago“ 1965 unan- Geschäft zu bleiben, indem sie stellt. Inzwischen gab es für eine gefochten. Dieser Film war auf eine Reihe von anamorphotischen wachsende Zahl von 70mm 35mm Panavision aufgenommen Linsen für 35mm-Aufnahmen Theatern, Ende 1964 waren es worden - in den Augen vieler unter dem Namen Todd-AO 35 1100, eine reichliche Versorgung Produzenten lag die Qualität des liefert. Einige Filme, die Todd-AO mit dem Produkt. 70mm gab es vergrößerten Prints so dicht an 35 Linsen verwenden, wurden auf sogar auf See, als nämlich 1962 der von 65mm Negativen, dass 70mm ausgewertet, beispielswei- die Passagiere der SS France eine ihnen die zusätzlichen Kosten des se „Logan´s Run“, „Flash Gordon“ Filmpremiere mit zwei Philips größeren Negativs nicht mehr und „Dune“. Manchmal wurde der DP70 zu sehen bekamen. gerechtfertigt vorkamen. Andere Teil mit der „35“ im „Filmed in Während der frühen Jahre blieben teilten diese Ansicht nicht, aber ab Todd-AO“-Nachweis weggelas- 70mm-Vorführungen eine da ging es mit der Verwendung sen, was eine Rückkehr zum Atrraktion der Großstadt, ein des 65mm-Negativs bergab. 65mm Negativ anzeigen könnte, „Vorzeigeprojekt“. Mitte der Dasselbe galt für das andere aber tatsächlich wurde auf 35mm 1960er allerdings hatten viele Breitbild (large-area)-Negativ- gefilmt und auf 70mm vergrößert. Provinzkinos 70mm in ihre System, Technirama, das 1967, Zwei der späteren „special Vorführmöglichkeiten aufgenom- nach der Veröffentlichung von effects“-Filme, Disneys „Tron“ men. Dazu ermutigt wurden sie „“ als erstes in (1982) and Douglas Trumbulls von den Projektor-Herstellern, die der Versenkung verschwand. „Brainstorm“ (1983), benutzten mittlerweile Maschinen anboten, Allerdings wurde das Verfahren beide durchgehend 65mm- die „ohne alles“ nur für 35mm 1985 noch einmal zum Leben Negative, aber es erscheint angeboten wurden, aber leicht für erweckt für den Disney- unwahrscheinlich, dass 65mm 70mm konvertiert werden konn- Animations-Film „The Black jemals wieder in größerem ten, indem man die notwendigen Cauldron“. In den späten 1960ern Ausmaß für die allgemeine Zusätze zu einem späteren zahlten sich die zusätzlichen Filmherstellung genutzt wird. Zeitpunkt kaufte. Trotz der wach- Kosten für die Verwendung von senden Zahl von 65mm-Negative an der Kinokasse Die 35mm-Kamera-Technologie ist „Vergrößerungen“ konnte deren nicht mehr aus. Viele 70mm- über die Jahre vorangeschritten Bildqualität niemals das eines Vorführungen waren und Filmcrews, die die neuen „echten“ 70mm-Films erreichen, „Vergrößerungen“ von 35mm kompakten Panaflex- und Arriflex- so dass das ursprüngliche 65mm- Filmen, darunter „The Modelle gewöhnt sind, würden die Kamerasystem weiterhin benutzt Professionals“, „Funny Girl“, Rückkehr der sperrigen und wurde. Panavisions „spherical“ „Oliver“, „Where Eagles Dare“ and schweren 65mm-Kameras nicht System, mittlerweile „Super“ „The Wild Bunch“, während die willkommen heißen. Ein paar klei- Panavision 70 genannt, sorgte für bessere Bildqualität von 65mm- nere und leichtere 65mm-Kameras die superben Bilder bei „Lawrence Negativen nicht die Möglichkeit wurden als Handkameras und für of Arabia“ (Kamera: Freddie eines finanziellen Disasters - wie Szenen subjektiver Kamera Young), „Cheyenne Autumn“, „My bei „Doctor Dolittle“ und „STAR!“ - gebaut, aber die verstummten Fair Lady“, „Lord Jim“ und „Chitty ausschloss. Deswegen führte der Studiomodelle blieben „eindrucks- Chitty Bang Bang“. Todd-AO Erfolg an der Kinokasse vieler die- voll“ groß. Viele Laboratorien, dar- erreichte das gleiche für „The ser Blow-Ups zu einem Rückgang unter Technicolor, bieten weiterhin Agony and the Ecstasy“, „The bei der Verwendung von 65mm- einen kompletten 70mm-Printing Sound of Music“ und für „Those Negativen. Außerdem gab es Service an, haben aber ihre Magnificent Men in their Flying künstlerische Beschränkungen, 65mm-Kamera-Negativ- Machines“. „The Fall of the Roman die die größeren 65mm-Kameras Entwicklungs-Einrichtungen Empire“ benutzte das anamorpho- mit sich brachten, da sie mehr (65mm camera negative proces- tische Ultra Panavision 70 System, intensives Licht benötigten, um sing facilities) geschlossen. Nur das den Kinobesitzern die Option eine ausreichende Tiefenschärfe MGM in Amerika entwickelt wei- eines „flachen“, ungestauchten zu erreichen, sobald sie die länge- terhin 65mm Negative, die sich (unsqueezed) 70mm-Prints (2.2:1) ren Brennweiten für das größere mittlerweile auf special effects bot, der ohne spezielle anamor- Format benutzten. Die Weitwinkel- beschränken und auf eine wach- photische Linsen projiziert werden Kameras wurden schließlich 1970 sende Anzahl von Spezialformaten konnte. Für viele Lichtspielhäuser ausgemustert, zumindest, was die wie Imax und Showscan. In den hatte es sich als schwierig erwie- allgemeine Verwendung betraf. Zu 1980ern war 65mm- sen, eine Leinwand für ein den letzten Kameramaterial nur auf Bestellung Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 19

erhältlich und konnte nur in den war „The Dirty Dozen“ (1967). Das rer Tonabsorbierung ersetzt wer- MGM-Laboratorien in Amerika vertikale Abtasten (scanning) den. Die Dämpfung liegt mittler- entwickelt werden. erwies sich als teure Prozedur, weile bei ungefähr ½ dB und wird insofern wurden die meisten Print- nicht mehr als problematisch Technicolor in London stellte alle Ups einfach auf 2,2:1 beschnitten. angesehen. Dienstleistungen für 70mm Einige Produktionen überstanden Printing bereit und konnte Prints den Wechsel des von allen Original Negativ-Typen Bildseitenverhältnisses einigerma- Bedrohtes 70mm herstellen einschließlich 65mm ßen gut, beispielsweise „Man of Die erste Bedrohung für die und Technirama. Da das La Mancha“, andere aber litten, Aufführung von 70mm erschien in Schwergewicht jetzt auf was das Bildgestaltung betraf, den 1970ern. Gigantische Vergrößerungen von kleineren zum Beispiel „Rollerball“. Bald Lichtspielhäuser mit ihren riesigen Bildfelder lag, folgte eine weitere wollten Regisseure eine „blow- curved Leinwänden waren eine Art des „blow-up“ Printing, und up“-Option nur mehr in Erwägung Erscheinung der 1960er. Die mei- zwar in Folge des umstrittenen ziehen, wenn das sten verschwanden während des Beschlusses von MGM, für die Bildseitenverhältnis des 70mm- Versuchs, diese Theater in gla- sechste Wiederveröffentlichung Prints dem entsprach, was für die mouröse Komplexe mit vielfacher von „Gone With The Wind“ 1967 Original 35mm-Version vorgese- Leinwandanzahl umzuwandeln, eine neue 70mm Version zu erstel- hen war, üblicherweise 1,85:1. Um zuerst, indem die vorhandenen len. Ob diese Unternehmung ein dem vorzubeugen, wurde die „Groß-Leinwand“-Theater verdop- künstlerischer Erfolg war, ist Printer-Vergrößerung soweit redu- pelt oder verdreifacht wurden, Ansichtssache, technisch gesehen ziert, dass es bei dem original danach entstanden von Grund auf war es auf jeden Fall eine Bildseitenverhältnis des Films neue Multiplex-Häuser. Sehr oft Leistung. Jeder einzelne während der Phase der optical behielt der wichtigste Saal, die Einstellung musste genauestens Vergrößerung blieb. Dadurch ent- „Nummer Eins“, eine 70mm- neu beschnitten und neu zusam- stand ein nicht dem Standard ent- Projektion, aber die Leinwand war mengefügt werden, eine vertikale sprechender 70mm Print, bei dem meistens nur wenig größer als die Abtast-Technik wurde verwendet, das Bild nicht mehr die volle Breite für 35mm. Auch wenn oft behaup- um das ursprüngliche in Anspruch nahm, wodurch (bei tet wird, die Leinwandgröße sei Bildseitenverhältnis von l,37:1 auf einem Bildseitenverhältnis von nur eine Frage des Maßstabs, das 70mm-Bildseitenverhältnis 1,85:1) leere Stellen auf beiden nämlich in Relation zu der Größe von 2,2:1 zu bringen, wodurch Seiten des Bildes entstanden; des Zuschauersaals, begann beinahe die Hälfte des Bildes ver- wenn ein anamorphotisches damit viel von der visuellen Kraft loren ging. Ein paar andere 35mm Format das komplette der 70mm verlorenzugehen. Klassiker aus der Zeit vor Bildseitenverhältnis von 2,35:1 Traurigerweise verschwanden Breitwandformaten wurden dem beibehalten sollte, entstanden sowieso viele der besten 70mm- selben 70mm- breitere frame lines, so bei „The Einrichtungen während der Modernisierungsverfahren unter- Deer Hunter“ und „Year of the Umwandlung der größeren worfen, „The Jolson Story“ and Dragon“. Spätere 70mm Wieder- Theater in „automatisierte“ „Julius Caesar“ (in eingefärbtem Aufführungen von alten Klassikern Komplexe mit vielen Leinwänden. Schwarz-Weiss). wie „Fantasia“ haben ein kleineres Manchmal wurden die universellen 4:3 Bild, das in der Mitte liegt. Die 35mm/70mm-Projektoren im 70mm Prints wurden inzwischen Vorführung eines 70mm Films „ersten“ Saal beibehalten, aber als von allen möglichen 35mm kann ziemlich kompliziert sein, vor die zugehörigen „Tower“ or Negativen erstellt und sogar von allem, wenn die Position des „Platter“-Systeme mit langen 16mm wie 1972 beim „Concert Leinwand-Kashes eingestellt wer- Laufzeiten erstmals eingeführt for Bangladesh“. Binnen kurzem den muss. Erste Vorführungen wurden, waren sie nur für 35mm- wurde diese Methode verwandt, dieser Nicht-Standard 1,85:1 Filme ausgelegt. Das bedeutete, um 70mm Prints neuerer Titel, die 70mm Prints schufen ein neues dass 70mm-Filme auf verschiede- nicht anamorphotisch aufgenom- Audio-Problem, sobald die nen Spulen laufen mussten, und men waren, zu erstellen. Da diese Abmaskierung des Bildes auf der selbst falls noch zwei Projektoren bereits mit einem Bildausschnitt, Leinwand nach innen bewegt vorhanden waren, konnte der der für die maskierte Breitwand- wurde, um der neuen Breite des Vorführer nicht immer die ganze Projektion für ein Bildes zu entsprechen. Das äuße- Zeit bei den Apparaten sein, um Bildseitenverhältnis von bis zu re Lautsprecherpaar hinter der den Spulwechsel durchzuführen. 1,85:1 komponiert worden, gefilmt Leinwand war teilweise überdeckt, Es kam vor, dass ein Verleiher worden waren, war die was den Pegel und den Charakter einen 70mm-Print hatte erstellen Notwendigkeit für ein re-framing des Tons änderte. In den betroffe- lassen, um dann festzustellen, reduziert oder es konnte sogar nen Theatern musste der schwar- dass er in dem speziellen Theater ganz weggelassen werden. Ein ze Abdeckstoff des Kashes durch nicht laufen konnte. Ein Beispiel frühes Beispiel für das Ergebnis einen leichteren Typus mit geringe- dafür war „Superman“, der als 20 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe

35mm-Print Premiere hatte, Anlagen, trotz der hohen Kosten Das Premieren-Format obwohl eine 70mm-Kopie vorhan- für Ersatzteile und Unterhalt. Die Aktivitäten im „special venue“- den und vor Ort war. Dieser Bereich ermutigte die Hersteller Nachteil wurde schnell erkannt Panavision, Arriflex und Todd-AO, und inzwischen sind die Die verlorene Hoheit neue kompakte, auf dem neue- Tellersysteme, die einen komplet- von 70mm sten Stand der Technik befindliche ten Film aufnehmen, kompatibel Viele Kinobesucher haben noch 65mm-Kameras herzustellen, von für beide Filmgrößen erhältlich. nie einen „richtigen“ 70mm-Film denen viele gleichermaßen für gesehen. Außer, wenn man in eine Kinofilme geeignet sind. BKSTS Fantastic Format Show Laboratorien wie Technicolor in 70mm-Boom gerät oder in Bradford´s London haben die Entwicklung Die späten 1970er und 1980er Pictureville Cinema, gibt es dafür von 65mm-Negativen wieder auf- sollten eine wahre Blütezeit für wenig Gelegenheiten. leben lassen in ihren 70mm-prin- 70mm werden, die Anzahl der Man hat die Revivals und ting facilities, die mittlerweile auch 70mm-Theater stieg, vor allem in Restaurierungen früherer 70mm- Imax umfassen. In den letzten Amerika und wuchs von ein paar Epen erlebt. Von „Oklahoma!“ Jahren hat dies zu Berichten in den wichtigsten Städten zu bei- wurde 1983 ein Reprint gemacht, geführt, wonach es einige nahe 1500 in den 1980ern. der, auch wenn der Film auf frü- Produzenten, darunter Steven Anstelle von Vorführungen im hem Farbnegativ-Material Spielberg, in Erwägung zögen, road-show-Stil gab es nun das gemacht wurde, sehr wohl wieder 65mm-Kameras zu ver- Modell der gleichzeitigen landes- bewies, dass er, was die wenden. Schließlich erreichten nur weiten Veröffentlichung, das die Bildqualität betrifft, moderne wenige neue Filme, die auf 65mm- Publicity und den „Hype“ der Vergrößerungen stehen lassen Negativ gedreht wurden, tatsäch- Erstaufführung am besten nutzen kann. David Leans „director's cut“ lich die Leinwand. Ron Howards konnte. Mit dem Erfolg von Filmen von „Lawrence of Arabia“ hatte „Far and Away“ (1992) war einer wie „Star Wars“, „Close eine erfolgreiche 70mm-Kino- davon, aber das machte sich an Encounters of the third Kind“ and Auswertung, für die großartige der Kinokasse nicht bezahlt. „Apocalypse Now“ wurden große Kopien von den original 65mm- 70mm-Enthusiasten erwarteten Prints gebraucht. Es gab einen Negativen gemacht wurden. Die den Kinostart mit großer riesigen Anstieg, was die Anzahl Rückkehr von „Spartacus“ auf Vorfreude, um zu sehen, was das der 70mm-Prints betraf, die v.a. in 70mm, ebenfalls mit zusätzlichem neueste an Filmmaterial [stock] den USA in Umlauf waren. Filmmaterial, war schwieriger, weil und Linsen zu bieten hatte. Leider Beispielsweise wurden von die meisten seiner Technirama- waren viele enttäuscht, dass die „Indiana Jones and the Temple of Negative verblasst waren. Die farblich oft nicht gesättigten [de- Doom“ 243 70mm-Prints neuen 70mm-Prints mussten von saturated] und diffusen „Zeit“bilder gemacht, von „Brainstom“ 169, protection B&W color separation des Films die höhere Auflösung von „Return of the Jedi“ 164 und master Positiven hergestellt wer- des Verfahrens nicht voll nutzten. von „Alien“ 151. Um diese Anzahl den, mit Umweg über ein neuge- Bemerkenswerte Ergebnisse gab an 70mm-Prints liefern zu können, schaffenes 65mm-Duplikat- es bei „Baraka“ (1993) zu sehen, musste ein vergrößertes 65mm- Farbnegativ. Die resultierende aber dieser abendfüllende, nicht- Internegativ von dem 35mm- Bildqualität war zwar beeindruk- narrative Film hatte nur einen Kameraoriginal erstellt werden und kend, konnte es aber nicht ganz begrenzten Start, sowie bei die Prints wurden unter mit den Technicolor Original-Prints „Hamlet“ (1996). Bernardo Verwendung von aufnehmen, die in den 1960ern Bertoluccis „Little Buddha“ (1994) Hochgeschwindigkeits-65/70mm direkt vom Kameranegativ erstellt vermischte Original-35mm und continous contact Printern mas- worden waren. Die jüngste qualitativ höherwertiges 65mm- senproduziert. Man musste sie Restaurierung war der digital bear- Material aus Gründen des drama- individuell mit Magnettonspuren beitete „My Fair Lady“, der auf tischen Effekts: die Flashback- versehen, die dann wiederum mit 70mm nach wie vor herrlich aus- Sequenzen wurden lebendiger. dem Filmton bespielt wurden. sieht. Da der Hauptgrund für die Wie bei den anderen neueren Aber der Preis eines 70mm- meisten dieser Restaurierung die 70mm-Produktionen ist es release print, der einstmals 14mal Veröffentlichung auf DVD ist, wer- unwahrscheinlich, dass der durch- höher lag als der für eine entspre- den einige nur auf 35mm für die schnittliche Zuschauer einen gro- chende 35mm optical copy, Kinoauswertung zugänglich ßen Unterschied bemerkt hat, vor kostete jetzt nur noch ein Drittel gemacht, ohne dass das heutige allem, wenn er den Film nur in davon, dank dieser large print Publikum die Chance hätte, Filme Form eines 35mm- runs. Zum Glück fanden es die wie „Cleopatra“ und „El Cid“ je Reproduktionsprints sah. Selbst in Verleiher lohnend, ihre wichtigsten wieder auf 70mm zu erleben. den wenigen 70mm-Aufführungen Filme auf 70mm zu veröffentli- waren die Leinwände oft nicht chen. Die Kinobesitzer bedienten größer als für 35mm und der ebenfalls weiterhin ihre 70mm- Unterschied war nicht groß genug, Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 21

um das Publikum zu beeindrucken all das half dabei, das Publikum in auch dem heutigen Publikum die und sich mit der zusätzlichen die Handlung auf der Leinwand bestmögliche Vorführung. Die ein- Auflösung ins beste Licht zu rük- hineinzuziehen. Zum Glück sind zige Zukunft, die das 70mm- ken. Eine 70mm-Aufführung galt einige 70mm-Häuser darauf Kinoformat heute hat, ist die immer als besonderes Ereignis. bedacht, ihre 70mm-Projektoren Rückkehr zum ursprünglichen Die meisten Lichtspielhäuser hat- zu behalten und zu pflegen, bis Konzept: zur Verwendung von ten zu dieser Zeit einen großen vielleicht eines Tages „digital“ ein 65mm Kameras, und es gilt, das einzelnen Zuschauerraum und alter Hut ist und wir über der 70mm-Verfahren als das echte projizierten ihre 70mm-Filme auf Abendkasse wieder „In 70mm“ Hochauflösungsverfahren des eine merklich größere Leinwand lesen. Fast 50 Jahre lang ist Kinos zu bewerben und die Filme als die, die normalerweise für 70mm das Premieren- bei jeder sich bietenden 35mm verwendet wurde. Projektionsformat des Kinos Gelegenheit auf einer viel größeren geblieben, und obwohl die Leinwand zu zeigen: am besten Das Großbild mit seiner superben Bildqualität je nach Negativtyp von Wand zu Wand und vom Auflösung, der Stereo-Magnetton, variiert, bietet es nach wie vor Boden bis zur Decke. 22 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe

The Agony Patton and the Ecstasy

LAND / JAHR: LAND / JAHR: USA 1970 USA 1965

BESETZUNG: BESETZUNG: George C. Scott (Gen. George S. Patton Jr.), Karl Charlton Heston (Michelangelo), Rex Harrison (Pope Malden (Gen. Omar N. Bradley), Stephen Young Julius II), Diane Cilento (Contessina de Medici), Harry (Capt. Chester B. Hansen), Michael Strong (Brig. Andrews (Donato Bramante), Alberto Lupo (Duke of Gen. Hobart Carver), Carey Loftin (Gen. Bradley's Urbino), Adolfo Celi (Cardinal Giovanni de Medici), driver), Albert Dumortier (Moroccan Minister), Frank Venantino Venantini (Paris De Grassis), John Stacy Latimore (Lt. Col. Henry Davenport), Morgan Paull (Sangallo), Fausto Tozzi (Foreman), Maxine Audley (Capt. Richard N. Jenson), Karl Michael Vogler (Field (Woman), Tomas Milian (Raphael), Marvin Miller Marshal Erwin Rommel) (Narrator), Alec McCowen

STAB: STAB: Directed by Franklin J. Schaffner; Writing credits: Directed by Carol Reed; Writing credits: Irving Stone Ladislas Farago, Omar N. Bradley, Francis Ford (novel), Philip Dunne (screen story), Philip Dunne Coppola (screen story) and Edmund H. North (screenplay); Produced by Carol Reed (producer), (screen story); Francis Ford Coppola (screenplay) Elmo Williams (associate producer), Elmo Williams and Edmund H. North (screenplay); Produced by (executive producer), Darryl F. Zanuck (executive pro- Frank Caffey (associate producer), Frank McCarthy ducer); Original Music by Jerry Goldsmith (prologue), (producer); Original Music by Jerry Goldsmith; Alex North, Franco Potenza (choral music); Cinematography by Fred J. Koenekamp Cinematography by Leon Shamroy

INHALT INHALT D-Day, Beginn der alliierten Invasion in der Normandie. Im Jahr 1508 beauftragt Papst Julius II. (Rex Harrison) Einer der Befehlshaber ist der amerikanische General das gefeierte künstlerische Genie Michelangelo (Charlton Patton, charismatischer Truppenführer und kühner Heston), die Decke der Sixtinischen Kapelle im Vatikan Panzerstratege. Von seinen Freunden bewundert, auszumalen. Der weigert sich zunächst den Auftrag von den Feinden geachtet, wird er zu einer der wich- anzunehmen, wird jedoch vom machtbesessenen tigsten Persönlichkeiten des 2. Weltkrieges, als unter Julius, der sich damit ein Denkmal setzen will, den Schlägen der deutschen Ardennenoffensive die gezwungen. Michelangelo beginnt mit der mühsa- amerikanische Front ins Wanken gerät. - Durch seine men Arbeit, die ihn bald an den Rand der nervlichen verblüffende Ähnlichkeit und subtile darstellerische und körperlichen Erschöpfung bringt. Zwischen ihm Leistung hat C. Scott die Erinnerung an einen der und seinem Auftraggeber entbrennt in der heiligen größten Heerführer der amerikanischen Geschichte Stätte ein gnadenloser Machtkampf, an dessen Ende wachgerufen. er nur noch einen verzweifelten Ausweg sieht... Ausgezeichnet mit sieben Oscars, darunter für den Charlton Heston und Rex Harrison porträtieren in „Besten Film“. diesem Film zwei besessene Charaktere, die bis in den Tod miteinander ringen. Carol Reeds (Der dritte Mann) opulente Verfilmung von Irving Stones OSCARS: Bestseller, über die dramatische Geschichte hinter Best Actor in a Leading Role (George C. Scott) -- einem der größten Kunstwerke der Welt, erhielt 5 Best Art Direction/Set Decoration -- Best Director -- Oscar®-Nominierungen (u. a. Beste Kamera). Best Film Editing -- Best Picture -- Best Sound -- Best Writing, Story and Screenplay Based on Factual Inklusive Prolog „The Artist Who Did Not Want To Material or Material Not Previously Published or Paint“ mit Musik von Jerry Goldsmith Produced Aufgenommen in Todd-AO (65mm Negativfilm) 70mm - Neue Kopie - Aufgenommen in D-150 (65mm Negativfilm) Englischsprachige Originalfassung - 138 Min. 70mm - Neue Kopie - 6-Kanal Stereoton (DTS Special Venue Kanallayout) Englischsprachige Originalfassung - 170 Min. 6-Kanal Stereoton (DTS Special Venue Kanallayout) Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 23

Hello, Ryans Dolly! Tochter LAND / JAHR: LAND / JAHR: USA 1970 USA 1969 ORIGINALTITEL: Ryan's Daughter

BESETZUNG: BESETZUNG: Barbra Streisand (Dolly Levi), Walter Matthau (Horace Robert Mitchum (Charles Shaughnessy), Trevor Vandergelder), Michael Crawford (Cornelius Hackl), Howard (Father Collins), Christopher Jones Marianne McAndrew (Irene Molloy), Danny Lockin (Randolph Doryan), John Mills (Michael), Leo McKern (Barnaby Tucker), E.J. Peaker (Minnie Fay), Joyce (Thomas Ryan), Sarah Miles (Rosy Ryan), Barry Ames (Ermengarde Vandergelder), Tommy Tune Foster (Tim O'Leary), Marie Kean (Mrs. McCardle), (Ambrose Kemper), Richard Collier (Joe, Arthur O'Sullivan (Mr. McCardle), Evin Crowley Vandergelder's barber), J. Pat O'Malley (Policeman in (Maureen), Douglas Sheldon (Driver), Gerald Sim Park), Louis Armstrong (Louis, Orchestra Leader) (Captain), Barry Jackson (Corporal)

STAB: STAB: Directed by Gene Kelly; Writing credits (in alphabeti- Directed by David Lean; Writing credits: Robert Bolt; cal order): Ernest Lehman, Michael Stewart (stage Produced by Anthony Havelock-Allan (producer), musical), Thornton Wilder (play The Matchmaker); Roy Stevens (associate producer); Original Music by Produced by Roger Edens (associate producer), Maurice Jarre; Cinematography by Freddie Young; Ernest Lehman (producer); Original Music by Jerry Film Editing by Norman Savage; Production Design Herman; Cinematography by Harry Stradling Sr.; Film by Stephen B. Grimes; Art Direction by Roy Walker; Editing by William Reynolds; Casting by Alixe Gordin, Set Decoration by Josie MacAvin; Costume Design Joe Scully; Production Design by John DeCuir by Jocelyn Rickards

INHALT INHALT Während der Abwesenheit ihres mürrischen und gei- Die Liebe zwischen einer irischen Lehrersfrau und zigen Prinzipals wollen sich zwei seiner geknechteten einem jungen englischen Offizier. Ein monumentales Angestellten einen Jux machen und in der nahen Melodram vor dem Hintergrund des irischen Großstadt Abenteuer erleben. Dabei geraten sie aus- Freiheitskampfes im Jahre 1916, mit dem David Lean gerechnet an die hübsche Putzmacherin, der ihr Chef an die breite Epik - und an den Erfolg - von „Doktor soeben einen Heiratsantrag machen will. Es kommt Schiwago“ anzuknüpfen versuchte. Ausgezeichnet zu turbulenten Verwicklungen, an der auch eine mit 2 „Oscars“ für den „Besten Nebendarsteller (John resolute Witwe und Heiratsvermittlerin beträchtlichen Mills)“ sowie „Beste Kameraarbeit (Freddie Young)“ Anteil hat. Musical, das den Stoff von Nestroys Posse „Einen Jux will er sich machen“ in der freien Bearbeitung von Thornton Wilders „Heiratsvermittlerin“ zur Grund- lage hat. Aufwendig ausgestattet, brillant in der Choreografie, ganz bestimmt vom überschäumenden Spieltemperament Barbra Streisands. Ausgezeichnet mit 3 „Oscars“.

OSCARS: OSCARS: Best Art Direction-Set Decoration -- Best Music, Best Actor in a Supporting Role (John Mills) -- Score of a Musical Picture (Original or Adaptation) -- Best Cinematography Best Sound Aufgenommen in Super-Panavision 70 (65mm Aufgenommen in Todd-AO (65mm Negativfilm) Negativfilm) / 70mm - Erstaufführungskopie mit 70mm - Neue Kopie - leichtem Farbfading - Deutsche Fassung - 207 Min. Englischsprachige Originalfassung - 146 Min. 6-Kanal Stereo Magnetton 6-Kanal Stereoton (DTS Special Venue Kanallayout) 24 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe

Those Magnificent Doctor Men in Their Dolittle Flying Machines LAND / JAHR: LAND / JAHR: (USA 1967) (GB 1965)

BESETZUNG: BESETZUNG: Rex Harrison (Dr. John Dolittle), Samantha Eggar Stuart Whitman (Orvil Newton), Sarah Miles (Patricia (Emma Fairfax), Anthony Newley (Matthew Mugg), Rawnsley), James Fox (Richard Mays), Alberto Sordi Richard Attenborough (Albert Blossom), Peter Bull (Count Emilio Ponticelli), Robert Morley (Lord Rawnsley), (Gen. Bellowes), Muriel Landers (Mrs. Blossom), Gert Fröbe (Colonel Manfred von Holstein), Jean- William Dix (Tommy Stubbins), Geoffrey Holder (William Pierre Cassel (Pierre Dubois), Irina Demick (Brigitte / Shakespeare X), Portia Nelson (Sarah Dolittle), Norma Ingrid / Marlene / Françoise / Yvette / Betty), Eric Varden (Lady Petherington) Sykes (Courtney), Red Skelton (Neanderthal Man)

STAB: STAB: Directed by Richard Fleischer; Writing credits: Hugh Directed by Ken Annakin; Writing credits: Ken Annakin, Lofting (novels), Leslie Bricusse (screenplay); Jack Davies; Produced by Jack Davies (associate Produced by Mort Abrahams (associate producer), producer), Stan Margulies (producer); Original Music Arthur P. Jacobs (producer); Cinematography by by Ron Goodwin; Cinematography by Christopher Robert Surtees; Film Editing by Samuel E. Beetley, Challis; Film Editing by Anne V. Coates, Gordon Stone; Marjorie Fowler; Production Design by Mario Chiari; Casting by Stuart Lyons; Production Design by Art Direction by Ed Graves, Thomas N. Morahan; Costume Design by Osbert Lancaster

INHALT INHALT Auf den Hawaii-Inseln gedrehtes Musical mit Rex Zwerchfellerschütterungen am laufenden Band Harrison als Dr. Doolittle, der auf seinem Riesenfloß garantiert diese turbulente Komödie um Liebe und wie Noah fantastische Abenteuer in der Tierwelt Draufgängertum aus der Pionierzeit der Luftfahrt. erlebt und eine Riesen-Meeresschnecke sucht. Mit 10.000 Dollar winken dem Sieger des Wettflugs über stimmungsvollen Melodien und prachtvollen Land- den Ärmelkanal. Das lukrative Angebot lockt Piloten schaftsaufnahmen ein Film für die ganze Familie. aus der ganzen Welt nach London. Doch nur wenige Ausgezeichnet mit 2 „Oscars“ für die „Besten der abenteurlichen Drahtgestelle heben überhaupt Spezialeffekte“ und den „Besten Filmsong“. vom Boden ab. Statt auf dem Siegerpodest landet die Mehrheit in Heuschobern, Misthaufen und Sicker- gruben. So scheidet auch der fliegende Kavallerist Oberst von Holstein (Gert Fröbe) frühzeitug aus dem Wettbewerb aus, weil er sich mehr auf die Heeres- Dienst-Vorschrift als auf seine ohnehin mangelnden Flugkenntnisse verlässt. Drei tollkühne Mäner bleiben schließlich im Rennen und liefern sich den komisch- sten Wettflug aller Zeiten. Einen „Oscar“ gab es für das stimmige Drehbuch.

OSCARS: OSCARS: Best Effects, Special Effects -- Best Writing, Story and Screenplay - Best Music, Original Song Written Directly for the Screen

Aufgenommen in Todd-AO (65mm Negativfilm) Aufgenommen in Todd-AO (65mm Negativfilm) 70mm - Neue Kopie - 70mm - Neue Kopie - Englischsprachige Originalfassung - 152 Min. Englischsprachige Originalfassung - 138 Min. 6-Kanal Stereoton (DTS Special Venue Kanallayout) 6-Kanal Stereoton (DTS Special Venue Kanallayout) Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 25 My Kurzfilme: Fair Lady LAND / JAHR: (USA 1964)

BESETZUNG: Audrey Hepburn (Eliza Doolittle), Rex Harrison (Professor Henry Higgins), Stanley Holloway (Alfred P. Doolittle), Wilfrid Hyde-White (Colonel Hugh Fanny's Wedding Pickering), Gladys Cooper (Mrs. Higgins), Jeremy Brett (Freddy Eynsford-Hill), Theodore Bikel (Zoltan LAND / JAHR: F 2000 Karpathy), Mona Washbourne (Mrs. Pearce), Isobel ORIGINALTITEL: Le Mariage De Fanny Elsom (Mrs. Eynsford-Hill), John Holland (Butler), John Alderson (Jamie) BESETZUNG: Dominique Blanc, André S. Labarthe STAB: Directed by George Cukor; Writing credits: George STAB: Bernard Shaw (play Pygmalion), Alan Jay Lerner Directed by Olivier L. Brunet (musical play), Alan Jay Lerner (screenplay); Produced by Olivier L. Brunet Produced by Jack L. Warner (producer); Original Music by Frederick Loewe (also additional music); Aufgenommen in 65mm & Super 35 Cinematography by Harry Stradling Sr. (director of 70mm - Erstaufführungskopie - photography); Film Editing by William H. Ziegler Französischsprachige Originalfassung mit englischen Untertiteln - 18 Min. 6-Kanal Stereoton (DTS Standard 5.1 Kanallayout)

INHALT Für ein wissenschaftliches Experiment nimmt der exzentrische Professor Higgins das ungebildete Blumenmädchen Eliza unter seine Fittiche: Er will beweisen, dass die Sprache eines Menschen auch seinen Charakter formt und dass er Eliza innerhalb A Year Along weniger Wochen in eine echte Lady verwandeln kann... Ausgezeichnet mit insgesamt 8 „Oscars“, The Abandoned darunter als "Bester Film des Jahres" Road

LAND / JAHR: NOR 1991 ORIGINALTITEL: Året gjennom Børfjord

OSCARS: STAB: Best Actor in a Leading Role (Rex Harrison) -- Directed by Morten Skallerud Best Art Direction-Set Decoration, Color -- Written by Morten Skallerud Best Cinematography, Color -- Best Costume Original Music by Jan Garbarek Design, Color -- Best Director - Best Music, Cinematography by Morten Skallerud Scoring of Music, Adaptation or Treatment -- Best Picture - Best Sound Aufgenommen in Super Panavision 70 (65mm Negativfilm) / 70mm - Erstaufführungskopie - Aufgenommen in Super-Panavision 70 (65mm Norwegische Originalfassung - 12 Min. Negativfilm) / 70mm - Erstaufführungskopie mit 6-Kanal-Dolby-Stereo-Magnetton leichtem Farbfading - Deutsche Fassung - 170 Min. 6-Kanal Stereo Magnetton 26 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe

The Sound Airport of Music

LAND / JAHR: LAND / JAHR: (USA 1970) (USA 1965)

BESETZUNG: BESETZUNG: (Mel Bakersfeld), Dean Martin (Capt. Julie Andrews (Maria), Christopher Plummer (Captain Vernon Demerest), Jean Seberg (Tanya Livingston), Georg von Trapp), Richard Haydn (Max Detweiler), Jacqueline Bisset (Gwen Meighen), George Kennedy Peggy Wood (Mother Abbess), Anna Lee (Sister (Joe Patroni), Helen Hayes (Ada Quonsett), Van Heflin Margaretta), Portia Nelson (Sister Berthe), Ben Wright (D. O. Guerrero), Maureen Stapleton (Inez Guerrero), (Herr Zeller), Daniel Truhitte (Rolfe), Norma Varden Barry Nelson (Capt. Anson Harris), Dana Wynter (Frau Schmidt), Marni Nixon (Sister Sophia), Gilchrist (Cindy Bakersfeld), Lloyd Nolan (Harry Standish) Stuart (Franz (as Gil Stuart)), Evadne Baker (Sister Bernice), Doris Lloyd (Baroness Ebberfeld)

STAB: STAB: Directed by George Seaton; Henry Hathaway (winter Directed by Robert Wise; Writing credits: Howard outdoor scenes); Writing credits: Arthur Hailey (novel), Lindsay (book), Russel Crouse (book), Ernest George Seaton; Produced by Ross Hunter (producer), Lehman (screenplay), Maria Augusta Trapp (novel Jacques Mapes (associate producer); Original Music The Trapp Family Singers); Produced by Saul by Alfred Newman; Cinematography by Ernest Laszlo; Chaplin (associate producer), Robert Wise (produ- Film Editing by Stuart Gilmore; Art Direction by E. cer), Peter Levathes (executive producer), Richard D. Preston Ames, Zanuck (executive producer); Original Music by Richard Rodgers; Cinematography by Ted D. McCord

INHALT INHALT Ein Melodrama über den Wolken - an Bord eines Die lebenslustige und musikbegeisterte Novizin Maria Passagierflugzeuges wird ein verrückter Bomben- verlässt das Kloster, um als Kindermädchen bei dem attentäter getötet, und das Überleben von Crew und verwitweten Kapitän Von Trapp zu arbeiten. Nach den Passagieren hängt an einem seidenen Faden... Die üblichen Turbulenzen und Missverständnissen finden hervorragend besetzte, sehr unterhaltsam inszenierte die beiden zueinander und heiraten. Beinahe zerstö- Verfilmung eines Bestseller-Romans. Ausgezeichnet ren jedoch die Nazis das junge Glück. Mit insgesamt mit einem „Oscar“ für die beste weibliche Neben- 5 „Oscras“ als „Bester Film des Jahres“ ausgezeich- darstellerin Helen Hayes. net.

OSCARS: OSCARS: Best Actress in a Supporting Role (Helen Hayes) Best Director -- Best Film Editing -- Best Music, Scoring of Music, Adaptation or Treatment -- Aufgenommen in Todd-AO (65mm Negativfilm) Best Picture - Best Sound 70mm - Erstaufführungskopie mit leichtem Farbfading - Deutsche Fassung - 137 Min. Aufgenommen in Todd-AO (65mm Negativfilm) / 6-Kanal Stereo-Magnetton Flugsequenz aufgenommen mit einer MCS-70 Superpanorama Kamera (65mm Negativfilm) 70mm - Neue Kopie - Englischsprachige Originalfassung - 174 Min. 6-Kanal Stereoton (DTS Special Venue Kanallayout) Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 27 2001: A Space Odyssey Generelles zu den LAND / JAHR: (USA 1968) Vorführungen:

BESETZUNG: Alle Filme werden im 70mm- Keir Dullea (Dr. Dave Bowman), Gary Lockwood (Dr. Format auf die gekrümmte Frank Poole), William Sylvester (Dr. Heywood R. Floyd), Daniel Richter (Moonwatcher), Leonard Rossiter (Dr. Leinwand der Schauburg proji- Andrei Smyslov), Margaret Tyzack (Elena), Robert ziert. Beim Projektor handelt es Beatty (Dr. Rolf Halvorsen), Sean Sullivan (Dr. Bill sich um eine Philips DP75 Michaels), Douglas Rain (HAL 9000 (voice)) Maschine, ausgestattet mit einer nagelneuen Schneider-Optik sowie einem brandneuen Teccon- STAB: Magnettonkopf und einem DTS- Produced by Stanley Kubrick (producer), Victor Lyndon (associate producer); Cinematography by Geoffrey Reader für 70mm-Film. Als Unsworth; Film Editing by Ray Lovejoy; Casting by Tonprozessor fungiert eine Dolby James Liggat; Production Design by , CP200 Einheit, in die der Harry Lange, Anthony Masters; Art Direction by John Magnetton via modifizierten Dolby Hoesli; Set Decoration by Robert Cartwright; Costume Design by Hardy Amies (wardrobe); Cinematography MPU-1 Vorverstärkern eingespeist by Geoffrey Unsworth; Film Editing by Ray Lovejoy wird. Die Zuspielung des digitalen DTS-Tons erfolgt über einen exter- nen Eingang. Als Endstufen sowie Bühnenlautsprecher dienen Geräte der Firma „d&b audio“. Die Schauburg verfügt sowohl über das klassische Todd-AO-Layout mit fünf Frontkanälen sowie einem INHALT Surrundkanal sowie dem heute 2001 - Odyssee im Weltraum ist der Countdown in gebräuchlichen Digitalton-Layout die Zukunft, der Ausblick über das Schicksal der Menschheit, die Suche nach der Unendlichkeit. Mit mit drei Frontkanälen, zwei seinen atemberaubenden visuellen Effekten, dem Surroundkanälen und einem unentrinnbaren Konflikt zwischen Mensch und Subbasskanal. Vorgeführt wird mit Maschine, der überwältigenden Verschmelzung von Musik und Bewegung wurde der Film so einflussreich, einer Geschwindigkeit von 24 dass Steven Spielberg ihn als den alles bestimmen- Bildern/Sekunde. Präsentiert wer- den „Urknall“ seiner Filmemacher-Generation defi- den die Filme in echtem nierte. Ausgezeichnet mit einem „Oscar“ füre die „Roadshow“-Ambiente, d.h. mit atemberaubenden Spezialeffekte. Ouvertüre, Pause, Intermezzo sowie Exit Music.

OSCARS: Best Effects, Special Visual Effects

Aufgenommen in Super-Panavision 70 (65mm Negativfilm) / Präsentiert in Cinerama (Single Lens) 70mm - Neue Kopie (2001) - Englischsprachige Originalfassung - 142 Min. 6-Kanal Dolby SR Magnetton (Original Kanallayout) 28 Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe

Filme in Todd-AO Zusammengestellt von: Thomas Hauerslev

TITEL UR-AUFFÜHRUNG CINEMA BEMERKUNG

OKLAHOMA! 10.10.1955 Rivoli, NYC, USA 30 Bilder pro Sekunde THE MIRACLE OF TODD-AO (Kurzfilm) 25.05.1956 Rivoli, NYC, USA 30 Bilder pro Sekunde AROUND THE WORLD IN 80 DAYS 17.10.1956 Rivoli, NYC, USA 30 Bilder pro Sekunde. Auch in Todd-AO mit 24 Bildern Sekunde paralell aufgenommen zur Herstellung von 35mm Verkleinerungskopien SOUTH PACIFIC 19.03.1958 Criterion, NYC, USA THE MARCH OF TODD-AO (Kurzfilm) 24.12.1958 Rivoli, NYC, USA PORGY AND BESS 24.06.1959 Warner, NYC, USA THE TALE OF OLD WHIFF (Kurzfilm) 06.01.1960 Cinestage, Chicago, USA SCENT OF MYSTERY 06.01.1960 Cinestage, Chicago, USA CAN-CAN 09.03.1960 Rivoli, NYC, USA THE ALAMO 24.10.1960 Woodlawn, San Antonio, USA CLEOPATRA 12.06.1963 Rivoli, NYC, USA MAN IN THE 5TH DIMENSION (Kurzfilm) 22.04.1964 World Fair, NYC, USA THE SOUND OF MUSIC 02.03.1965 Rivoli, NYC, USA Neue DTS 70mm Kopie 2003 THOSE MAGNIFICENT MEN... 03.06.1965 Astoria, London, England Neue DTS 70mm Kopie 2004 THE ARTIST WHO DID NOT WANT TO PAINT (Kurzfilm) 07.10.1965 State, NYC, USA Prolog zu "The Agony and the Ecstasy". THE AGONY AND THE ECSTASY 07.10.1965 State, NYC, USA Neue DTS 70mm Kopie 2005 DOCTOR DOLITTLE 12.12.1967 Odeon MA, London Neue DTS 70mm Kopie 2005 STAR! 18.07.1968 Dominion, London HELLO, DOLLY! 16.12.1969 Rivoli, NYC, USA Neue DTS 70mm Kopie 2004 KRAKATOA, EAST OF JAVA 11.01.1969 Tokyo, Japan AIRPORT 05.03.1970 Radio City, NYC, USA THE LAST VALLEY 28.01.1971 Rivoli, NYC, USA CINESPACE 70 (Kurzfilm) 1986 USA CineSpace 70 Demonstartion. 30 frames per Sekunde. Vorstellung neuer 65mm Kamera von Todd-AO. Camera entwickelt durch Douglas Fries (Fries Engineering, Inc). Baraka 04.06.1993 Imperial Bio, Copenhagen, Denmark CineSpace 70 Todd-AO 70mm (1992) Das große 70mm Filmfestival - Schauburg Karlsruhe 29 Blick in die Schauburg

Die Schauburg in den 60ern: Gala - Vorführung in Abendgarderobe von My Fair Lady

Am Samstag, 8.10.05 VIELEN DANK AN UNSERE SPONSOREN, OHNE DEREN UNTERSTÜTZUNG DIESES FESTIVAL NICHT MÖGLICH GEWESEN WÄRE: