Mobilitäts-Impulse Bericht Gemeinde

Energieagentur St.Gallen GmbH, Vadianstrasse 6, 9000 St.Gallen, Telefon 058 228 71 61, [email protected], www.energieagentur-sg.ch

Impressum

Auftraggeber Gemeinde Grabs Daniel Saluz, Gemeinderat, Verkehr Marcel Wessner, Gemeinderat, Energie, Natur und Umwelt (ENUK) Sporgasse 7 CH-9472 Grabs Telefon 081 750 35 00 E-Mail [email protected] Website www.grabs.ch

Verfasst durch Energieagentur St.Gallen GmbH Vadianstrasse 6 9000 St.Gallen

Autor Daniel Wittenwiler Telefon 058 228 71 72 [email protected]

Version St. Gallen, 14. September 2018

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Inhalt Glossar ...... 4 1. Zusammenfassung ...... 5 2. Einleitung ...... 6 3. Charakteristik und Eigenheiten der Gemeinde ...... 7 4. Zustandsanalyse ...... 9 4.1. Erreichbarkeit ...... 11 4.2. Gemeinschaftsnutzung ...... 13 4.3. Demotorisierung ...... 15 4.4. Elektrifizierung ...... 17 4.5. Verkehrsbeeinflussung ...... 20 4.6. Qualität ...... 22 5. Aktionen ...... 24 Verzeichnisse...... 56 Literaturverzeichnis ...... 56 Abblidungsverzeichnis...... 57 Versionen ...... 57

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Glossar

ASTRA Bundesamt für Strassen

BFS Bundesamt für Statistik

CO 2 Kohlendioxid

FVV Fuss - und Veloverkehr

GVS Gesamtverkehrsstrategie Kanton St.Gallen

KDG Kostendeckungsgrad

MIV motorisierter Individualverkehr

öV öffentlicher Verkehr

P+R Park und Rail

Primärenergie Energiemenge in der natürlich vorkommenden Energieform. Primärenergie- träger sind Ausgangsstoffe für Energieumwandlungsprozesse und stehen direkt in der Natur zur Verfügung (z.B. Erdöl, Uran, Biomasse). Sekundäre Energieträger werden aus obigen durch eine Umwandlung erzeugt (z.B. Treibstoffe).

PRM Pers onen mit reduzierter Mobilität

SAK St. Gallisch -Appenzellischen Kraftwerke AG

TCS Touring Club Schweiz

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1. Zusammenfassung

Die Analyse der Mobilität in Grabs ergab, dass die Stärken bei der Erreichbarkeit und der Demotorisierung liegen. Ausbaubedarf liegt hingegen bei der Elektrifizierung und der Verkehrsbeeinflussung vor. Durch seine Nähe zu Buchs und die guten Busverbindungen auf zwei Linienführungen zum Bahnhof Buchs gewährleisten eine gute Erreichbarkeit mit dem öV. Im Dorf hat es mehrere Lebensmittelgeschäfte, die entlang der Hauptstrasse gut verteilt sind. Auch im Grabserberg ist mit dem Prima Grabserberg die Grundversorgung gegeben. Als Manko könnte das Fehlen einer Apotheke aufgeführt werden, wobei zu berücksichtigen ist, dass es in Buchs bereits mehrere Apotheken hat. Die meisten POIs sind mit dem öV und dem FVV gut erreichbar. Zur Vermarktung lokaler Produkte hat es über den Sommer sowohl in Grabs, als auch Buchs einen Markt. Ausserdem gibt es einen Landwirt, der auf verschiedenen Wegen seine Produkte selber vermarktet. Grabs hat zwar keinen eigenen Bahnhof, der öV ist aber trotzdem durch die verschiedenen Busse und Postautolinien gut vertreten. Alle vorhandenen Linien erfüllen die Mindest- oder sogar die Zielvorgaben bezüglich Kostgendeckungsgrad. Dank der Abstimmung des Stundenplans auf den Fahrplan, wird der öV von vielen Oberstufenschülern genutzt. Schüler der Unterstufe werden oft mit Bussen transportiert. Neben dem öV gibt es in Grabs keine Angebote im Bereich Gemeinschafts- nutzung. Die Taxibetreiber operieren von Buchs aus und Ruf- oder Sammeltaxi existieren nicht. Für das Carsharing gab es einst ein Fahrzeug von Mobility, das heute aber nicht mehr vorhanden ist. Eine gemeinschaftliche Nutzung von Büroräumlichkeiten, in Form eines Coworking Spaces gibt es weder in Grabs noch in Buchs. Die Motorisierung von Grabs lag vor 25 Jahren noch deutlich unter dem kantonalen und schweizerischen Durchschnitt. Zwischenzeitlich hat sie sich diesen angenähert und liegt mit 563 Fahrzeuge pro 1'000 Einwohner sogar leicht darüber. Die Demotorisierung wird insofern unterstützt, dass jährlich ein Velo check- und Putz-Tag durchgeführt wird und Tourismus den FVV als Freizeitaktivität fördert. Ausserdem beteiligt sich Grabs an den jährlichen Slowup Events und die Gemeindeverwaltung nimmt an den Bike to Work Veranstaltungen teil. Mit 11 Elektrofahrzeugen, was 0.28% entspricht, hat Grabs genau den gleichen Anteil an Elektrofahrzeugen wie der Kanton St.Gallen. Mit den E-Bikes und dem Elektroroller der technischen Betrieben und dem Elektroauto der Verwaltung, nimmt die Gemeinde ihre Vorbildfunktion wahr. Ausserdem gibt es in der Gemeinde drei Standorte mit Ladestationen, wobei zwei von privaten betrieben werden. Der Bau von Fast-Charging Ladestationen wird nicht empfohlen. Dafür sollte in POI-Charging und Workplace-Charging investiert werden. Bezüglich der Verkehrsbeeinflussung ist eine flächendeckende Parkplatzbewirtschaftung in Betracht zu ziehen. Eine Parkplatzbewirtschaftung die nicht flächendeckend ist birgt die Gefahr, dass auf kostenfreie Parkplätze ausgewichen wird und so eine Problemverlagerung stattfindet. Liegen Gemeinden sehr nahe zusammen, wie dies bei Grabs und Buchs der Fall ist, so ist die Parkplatzbewirtschaftung Gemeindeübergreifend abzusprechen. Beabsichtigt man, mittel- bis längerfristig, mehr das Thema Mobilität vertieft anzugehen, so ist es sinnvoll ein Mobilitätsmanagement einzuführen und ein Mobilitätskonzept mit Mobilitätsplanung zu erstellen. In Hinblick auf die Qualität, wurde im Schulrat das Ressort Sicherheit geschaffen, so dass die Schulwegsicherheit kontinuierlich geprüft wird und notwendige Massnahmen eingeleitet werden. Für den Winterdienst besteht ein Konzept, das Prioritäten definiert und somit zur Verkehrssicherheit beträgt. Generell kann gesagt werden, dass bereits viel im Bereich Mobilität in Angriff genommen wurde. Bei der Elektrifizierung und der Förderung der FVV bestehen jedoch noch grosse Potenziale die genutzt werden sollten.

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2. Einleitung

Wir Menschen wollen immer mobiler werden. So bauen wir unser Strassen- und Schienennetz immer mehr aus, um möglichst rasch und ungehindert unsere Zielorte zu erreichen. Doch macht uns das tatsächlich mobiler? Analysen haben aufgezeigt, dass wir tatsächlich immer schneller unterwegs sind. Gleichzeitig werden aber die Distanzen, die wir zurücklegen, immer grösser. Unter dem Strich benötigen wir wieder etwa gleichviel Zeit, um unsere Ziele zu erreichen und bleiben somit gleich mobil. Das heisst, ein gutes Verkehrssystem alleine ist noch keine Garantie für ein gutes Mobilitätsangebot. Vielmehr ist es die Kombination einer Vielzahl verschiedenster mehr oder weniger offensichtlicher Faktoren, welche ein gutes Mobilitätsangebot auszeichnet. Dazu gehören neben dem Verkehrssystem und den verwendeten Verkehrsmitteln auch eine gute, lokale Grundversorgung oder das Angebot moderner Kommunikationsmöglichkeiten sowie vieles mehr. Um die heutigen Mobilitätsbedürfnisse decken zu können und für zukünftige Herausforderungen bereit zu sein, wird es Veränderungen brauchen. Dabei kann uns der technische Fortschritt unterstützen. E-Bikes, die es schon seit Jahrzehnten gibt, haben definitiv den Durchbruch geschafft und sind ein fester Bestandteil unserer Kultur geworden. Auch Elektroautos sind keine Seltenheit mehr. Es ist offensichtlich, dass ihr Marktanteil in den nächsten Jahren stark zunehmen wird und sich das Einsatzgebiet immer mehr ausweitet. Die mobile Kommunikation hat so ziemlich jeden erreicht. Das Smartphone wird ganz selbstverständlich genutzt um Fahrpläne abzurufen, Billetts zu kaufen, Reservationen zu tätigen oder die unterschiedlichsten Produkte zu bestellen. Das alles macht uns mobiler. Dabei ist kein Ende der Entwicklungen absehbar. Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge stehen vor dem Durchbruch und Drohnen sowie autonomen Fahrzeugen soll die Zukunft gehören. Dieser Bericht stellt die Zukunftstechnologien jedoch nicht in den Vordergrund, sondern fokussiert sich auf heute verfügbare Technologien. Als erstes wird die Charakteristik der Gemeinde dargestellt. Danach werden die sechs Schwerpunkte Erreichbarkeit, Gemeinschaftsnutzung, Demotorisierung, Elektrifizierung, Verkehrsbeeinflussung und Qualität beschrieben und deren konkrete Ausprägung in der Gemeinde analysiert. Der Abschluss des Berichtes bildet ein Katalog an möglichen Aktionen, der das Handlungspotenzial aufzeigt. Die Wirkung jeder Aktion wird, bezogen auf die sechs Schwerpunkte, dargestellt. Allen Aktionen gemeinsam ist, dass sie zu einer ressourcenschonenderen Mobilität beitragen und mit den heutigen Technologien realisiert werden können. Neben kleinen, einfachen Aktionen, gibt es auch grosse, langandauernde Aktionen bzw. eigenständige Projekte wie beispielsweise die Einführung eines Mobilitätsmanagements. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema Mobilität bringt viele Vorteile für die Gemeinde mit sich. Die Bedürfnisse der Bürger werden erfasst und passende Massnahmen frühzeitig eingeleitet. Die Zunahme des motorisierten Individualverkehrs (MIV) wird begrenzt und der Aufwand für den Infrastrukturausbau reduziert. Die Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen reduziert sich und ein positives, zukunftsorientiertes Image wird generiert.

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3. Charakteristik und Eigenheiten der Gemeinde

In der Raumgliederungen der Schweiz 1 wird Grabs als Arbeitsplatzgemeinde einer nicht- metropolitanen Region bzw. als eine suburbane Gemeinde klassiert. Die Gemeinde Grabs hat eine ständige Wohnbevölkerung von rund 6'900 Einwohnern und rund 3'300 Arbeitsplätze. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Fläche von 54.67 km 2 und reicht mit Ihrer Ost-West- Ausdehnung von 12 km vom Talboden der 440 m ü. M. liegt bis zum Gamserrugg auf 2'076 m ü. M. Grosse Teile des Gemeindegebiets sind von Streusiedlungen geprägt und das verdichtete Wohngebiet konzentriert sich auf die Verbindungsachse zwischen Buchs und . Im Gebiet Werdenberg, südöstlich des Zentrums verschmilzt das Siedlungsgebiet von Grabs mit jenem von Buchs. Dieser Bereich von Grabs kann sehr stark von der Infrastruktur Buchs profitieren.

Für die Region Sarganserland-Werdenberg listet die Gesamtverkehrsstrategie St.Gallen 2 folgende Herausforderungen: a) Pendlerverkehr von / nach Liechtenstein b) MIV-Orientierung der Verkehrsnachfrage c) geringe öV-Nachfrage in Randzeiten und Randräumen d) Bahnhaltestellen teilweise mit beachtlicher Entfernung von Siedlungszentren e) drei verschiedene Tarifsysteme im öV f) herausfordernde Erschliessung in den seitlichen Randgebieten mit Streusiedlungen g) Erreichbarkeit und öV-Erschliessung von Wirtschaftsstandorten und des urbanen Verdichtungsraums um Buchs h) Erschliessung Tourismus Flumserberg / Pizol; Anbindung Richtung Zürich i) geringere Konkurrenzfähigkeit des öV gegenüber MIV aufgrund der Fahrzeiten j) bedeutende nicht ausgeschöpfte Potenziale für FVV

Bei Grabs sind vor allem die aufgeführten Herausforderungen b, c, d, f, g und j zutreffend. In den Streusiedlungen Richtung Maienberg und Studner Berg kann, wenn überhaupt, nur schwer ein attraktives öV Angebot realisiert werden. Dies führt zu einer MIV-orientierten Verkehrsnachfrage. Der öV wird vorwiegend für die Pendelei zur Arbeit und Ausbildung oder von Wanderern genutzt, sodass seine Auslastung an den Randzeiten schwach ist. Und selbst wenn Grabs und Buchs teilweise zusammengewachsen sind, so dauert es 10 min bis 15 min um mit dem öV oder dem Velo vom Zentrum Grabs zum Bahnhof Buch zu gelangen. Dem FVV wird in Grabs bereits vermehrt Beachtung geschenkt, es besteht aber noch immer viel Potenzial. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass heute mit E-Bikes mühelos grössere Distanzen zurückgelegt werden.

1 Bundesamt für Statistik (BFS), «Die Raumgliederungen der Schweiz» 2 R. d. K. St.Gallen, Gesamtverkehrsstrategie St.Gallen

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Für die Erarbeitung von Lösungen und Massnahmen, zur Bewältigung der Herausforderungen in der Region Sarganserland-Werdenberg, hat der Kanton eine Sammlung strategischer Stossrichtungen festgelegt: a) Umsetzung Netzstrategie b) Sicherstellung der Erreichbarkeit, insbesondere von / nach Liechtenstein durch Verbesserung im Bestand (z.B. Verkehrsmanagement und Verkehrssteuerung; Optimierung öV) c) Festigung von Sargans und Buchs als Bahnknoten für internationalen, nationalen und regionalen Verkehr d) Optimierung und Ausbau der Infrastrukturen für den kombinierten Verkehr v.a. an den Bahnhöfen e) internationale Koordination öV-Ticketing und Tarifgestaltung f) Verbesserung des Images von öV und FVV und Schaffung einer höheren Akzeptanz g) Optimierung der gesamtverkehrlichen Erschliessung touristischer Gebiete h) Aufrechterhaltung der Erschliessung touristisch geprägter Talschaften, unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und technischer Innovationen i) gegenseitige Abstimmung von Infrastrukturentwicklung sowie Landschafts- / Naturschutz- und Siedlungsentwicklung. j) Schutz der Zentren vor Transitverkehr (Verkehrsströme auf A13 lenken) k) Optimierung der Rheinübergänge l) Prüfung einer optimierten öV-Feinerschliessung von Siedlungsgebieten m) Erhöhung der Querungsdichte in Ost-West-Richtung über den Rhein durch zusätzliche FVV- Brücken. n) Ausbau Bahnangebot Richtung St.Gallen, Zürich und Chur; EC-Halt in St.Margrethen; o) Aufwertung des grenzüberschreitenden Bahnangebots Richtung Liechtenstein und Österreich sowie im Rheintal und nach Chur. Von diesen Schwerpunkten sind für Grabs in erster Linie die Punkte d, f, i, j und l von Bedeutung. Die Infrastrukturentwicklung und die Siedlungsentwicklung sind sorgfältig und langfristig zu planen. Dabei ist auch die öV-Erschliessung zu berücksichtigen bzw. beim Ausbau des öV-Angebotes die geplante und erwartete Siedlungsentwicklung. Der Transitverkehr von , Gams Richtung Buchs wird sich nicht ganz vermeiden lassen. Verkehr der über Buchs hinaus geht, sollte aber möglichst von Gams über Haag auf die A13 geleitet werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Kantonsstrasse Strasse KS35 durch Grabs weiterhin für die Postautos von Wildhaus nach Buchs befahren werden soll und entsprechend ausgebaut bleiben muss.

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4. Zustandsanalyse

Die Analyse des Zustandes der Gemeinde basiert auf Recherchen und einem Interview mit dem für das Thema Mobilität Verantwortlichen der Gemeinde. Betrachtet werden sechs Schwerpunkte der Mobilität. Diese sind: Erreichbarkeit: Wie schnell können die regionalen Zentren und lokale, publikumsanziehende Einrichtungen erreicht werden? Welche Infrastruktur steht vor Ort zur Verfügung und wie kann das Dorf zu Randzeiten ohne MIV erreicht werden? Diese und weitere Fragen werden im Schwerpunkt Erreichbarkeit behandelt. Gemeinschaftsnutzung: Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs und Sharing Angebote für Autos und Velos sind Teil des Schwerpunktes Gemeinschaftsnutzung. «Teilen statt besitzen», nach diesem Leitsatz können moderne und innovative Lösungen zur Bewältigung der Verkehrsproblematik beitragen und neue attraktive Angebote realisiert werden. Demotorisierung: Laufen statt fahren oder mit dem Velo statt mit dem Auto, mit diesen Zielsetzungen ist der MIV zu reduzieren. Gute Rahmenbedingungen für den FVV sind dabei eine unerlässliche Grundlage. Dazu gehört ein strukturiertes und unterhaltenes Fuss- und Velowegnetz innerhalb der Gemeinde und zu den Nachbargemeinden sowie eine ordentliche Signalisation und passende Abstellmöglichkeiten an den verschiedensten Standorten. Elektrifizierung:

Um den Primärenergiebedarf und den CO 2-Ausstoss zu reduzieren ist im Strassenverkehr ein Wandel von konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren hin zu elektrisch angetriebenen Fahrzeugen zu vollziehen. Nachdem den Autobauern in den letzten Jahren ein regelrechter Technologiesprung in der E-Mobilität gelungen ist, beginnt nun die Marktdurchdringung. Waren es vor gut zehn Jahren noch zehn bis zwanzig Neuzulassungen von elektrisch angetriebene Personenwagen pro Jahr in der Schweiz, so sind es heute rund 5'000. Die Gemeinden stehen vor der Aufgabe, ihre Infrastruktur diesem Wandel anzupassen und die notwendigen Rahmenbedingungen für die Bürger zu schaffen.

Inverkehrsetzungen elektrisch angetriebener Personenwagen 6'000

5'000

4'000

3'000

2'000

Anzahl Anzahl Zulassungen 1'000

0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Jahr

Abbildung 4-1 Inverkehrsetzung elektrisch angetriebener Personenwagen in der Schweiz

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Verkehrsbeeinflussung: Den Gemeinden stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, um den Verkehr zu beeinflussen. Parkplatzangebote, -bewirtschaftung und Leitsysteme oder 30er Zonen und weitere Sonderverkehrszonen mit teils zeitlichen Fahrverboten sowie Mobilitätsmanagement für Unternehmen und die Gemeinde sind nur einige Beispiel dafür. Qualität: In dem Schwerpunkt Qualität werden Sicherheitsaspekte und Lebensqualität, sowie die Professionalität, mit der das Thema Mobilität in der Gemeinde betreut wird, einbezogen. Eine hohe Qualität ist die Grundlage für eine längerfristige, positive Entwicklung der Mobilität.

Für Grabs zeigt die Analyse grössere Defizite bei der Verkehrsbeeinflussung und Elektrifizierung. Dafür sind die Schwerpunkte Erreichbarkeit und Demotorisierung bereits recht gut ausgeprägt.

Abbildung 4-2 Schwerpunkte: Istzustand der Gemeinde

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4.1. Erreichbarkeit

Mit 60% der möglichen Punkte ist der Schwerpunkt Erreichbarkeit der am meisten ausgeprägte von Grabs.

Viele POI in Grabs wie Post, Spital, Migros, Volg und Denner sind sowohl mit dem öV, als auch mit dem FVV gut erreichbar. Bei einigen Punkten wie dem Schloss Werdenberg, dem Kino Kiwi, dem Sportplatz oder der Haltestelle Grabserberg hat es keine oder nur sehr wenige Veloabstellplätze. Der Lidl Buchs an der Grenze zu Grabs, sowie der Sportplatz sind mit dem öV nicht erreichbar. Das Angebot an Servicedienstleistungen ist in Grabs relativ gross. Neben Kaffees, Restaurants, Bank und Post gibt es auch eine gute medizinische Versorgung mit Arztpraxis, Spitex sowie dem regionalen Spital, dass sich in Grabs befindet. Einzig eine Apotheke fehlt auf dem Gemeindegebiet von Grabs. Es gibt lediglich eine Drogerie. Dafür verfügt Buchs über drei Apotheken, die rund 3.5 km vom Zentrum von Grabs entfernt sind. Für die alltäglichen Besorgungen hat es in Grabs mehrere Einkaufsmöglichkeiten, die sich entlang der Hauptverkehrsachse erstrecken. Im Bereich Werdenberg besteht, verglichen mit dem anderen Gemeindegebiet ein Defizit, wobei dieses durch die Nähe zu Buchs und dessen überaus breiten Angebot wettgemacht wird. Im Streusiedlungsgebiet in Richtung Grabserberg bestehen eine Einkaufsmöglichkeit mit dem Prima Grabserberg (Volg). Der Lidl Buchs, der an der Grenze zu Grabs und ausserhalb des Siedlungsgebiets liegt, ist nur mit dem MIV oder Velo erreichbar. Er trägt daher nur wenig zur lokalen Grundversorgung bei. Zur Vermarktung lokaler Produkte gibt es den «Werdenberger Buuramart», der von Juni bis Dezember einmal pro Monat stattfindet, sowie von Ostern bis Dezember den Freitagsmarkt in Buchs. Über dies hinaus vermarktet ein lokaler Landwirt, unter dem Namen Werdenberger Obst 3, seine Produkte selber. Dazu betreibt er einen grossen Lebensmittelautomaten und bietet einen Lieferservice an. Während der Saison ist ausserdem jeweils samstags der Hofladen offen. Die Gemeindeverwaltung von Grabs bietet ihren Bürgern einen Onlineschalter, über den zu jeder Zeit Formulare heruntergeladen, bestellt oder direkt ausgefüllt werden können. Dadurch werden diese Dienste auch ausserhalb der regulären Öffnungszeiten erreichbar und ein Besuch bei der Gemeindeverwaltung wird somit unnötig. Die Darstellung der verschiedenen Angeboten ist jedoch nicht sehr übersichtlich und es ist schwierig die Dienste zu finden, wenn man deren genaue Bezeichnung nicht kennt. Die Reservation von Räumen wie z.B. der Mehrzweckhalle findet sich unter Freizeit, Kultur >> Sport >> Hallenreservation und wird bei der Suche nach «Raum» oder «Halle» nicht gefunden. Die Webseite wird jedoch im zweiten Halbjahr 2018 neu aufgesetzt und es ist zu hoffen, dass sich der Bereich Onlineschalter dadurch verbessern wird. Das IT-System der Gemeinde erlaubt es von zu Hause aus auf die zentral abgelegten Daten zuzugreifen. Somit können Gemeinderäte und Lehrer einen Teil ihrer Arbeit im Homeoffice erledigen. Für die Führung von Webkonferenzen bestehen keine speziellen Einrichtungen. Trotzdem wurden bereits Bewerbungsgespräche über Skype geführt. Ein Problem für das Homeoffice stellt zurzeit noch die Übertragungsrate des bestehenden Kommunikationsnetzes dar. Dies wird sich jedoch, mit dem

3 „werdenbergerobst,“ Fam. Vetsch, 25 April 2018. [Online]. Available: www.werdenbergerobst.ch.

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Ausbau des Glasfasernetzes in den nächsten 5 Jahren, lösen. Einen Coworking Space für junge Unternehmen oder dezentrales Arbeiten gibt es weder in Grabs noch in Buchs. Neben diesen verschiedenen lokalen Angeboten ist auch das öV-Angebot für die Erreichbarkeit einer Gemeinde von grosser Bedeutung. Die vorhandenen Dienste sind laufend an die Veränderungen in der Gemeinde und der Region anzupassen. Dabei ist eine gute Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für öffentlichen Verkehr essenziel. Die Fachgruppe Verkehr der Region Sarganserland- Werdenberg bildet das Bindeglied zwischen Kanton und Gemeinden. Sie koordiniert regionale Projekte und trägt die Begehren der Gemeinden gebündelt zum Kanton. Die Tätigkeit der Fachgruppe wird in der Gemeinde jedoch nicht stark wahrgenommen. Dennoch konnten bereits verschiedene Optimierungen realisiert werden. So wir einerseits der Bus von Lichtenstein während den Stosszeiten bis nach Grabs verlängert und so der 15 Minuten Takt zwischen Buchs und Grabs realisiert. Andererseits konnte der öV-Fahrplan und der Stundenplan der Schule so aufeinander abgestimmt werden, dass der öV, insbesondere für die Oberstufe, als Schulbus genutzt werden kann. Wünschenswert wäre eine Anpassung der Verbindung Gams, Grabs, Buchs, da diese wegen den Unsicherheiten im Winter an mehreren Haltestellen Pufferzeiten eingeplant hat und sich dadurch die Reisezeit verlängert. Beim Güterverkehr stellt die Erreichbarkeit des Industrie- und Gewerbegebiet mittels kombiniertem Güterverkehr eine Herausforderung dar. Im kantonalen Richtplan 4 ist das Gebiet Werdenweg / Chrebsgraben dann auch unter den Standorten, für die Alternativen zu einem Gleisanschluss zu prüfen sind, aufgeführt. Bei der Suche nach Alternativen liegt die Federführung wiederum bei den Gemeinden.

4 P. SG, „Anschlussgleise,“ i n Richtplan SG, St.Gallen, Kanton St.Gallen, 2003

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4.2. Gemeinschaftsnutzung

Der Schwerpunkt Gemeinschaftsnutzung gehört mit 44% der möglichen Punkte zu den besser ausgeprägten Schwerpunkten von Grabs.

Grabs verfügt über keinen eigenen Bahnhof, dafür hat es mehrere Bus- und Postautolinien. Die Linien 300, 401 und 790 erreichen die Zielvorgaben des Kostendeckungsgrades gemäss dem Standbericht 2017 5. Die Linien 410 und 412 erreichen die Minimalvorgaben und es gibt keine Linie, welche die Minimalvorgaben nicht erreichen würde. Die Schüler der Oberstufe nutzen vorwiegend den öffentlichen Verkehr. Der Stundenplan und der Fahrplan sind dafür aufeinander abgestimmt worden. Für die Schüler der Unter- und Mittelstufe werden Schulbusse eingesetzt. Es gibt drei Busse, wovon einer zu gemietet ist. Bei dem zu gemieteten werden Sitzverkleinerungen für die Kinder mitgeführt. Die anderen beiden haben spezielle Sitze, so dass mit Ihnen nur Kinder transportiert werden dürfen. Bei Veranstaltungen werden die Zeiten weitestgehend auf den öV abgestimmt. Es kommen auch des öftern Zusatzkurse und Shuttlebusse zum Einsatz. Shuttlebusse werden für die Verbindung vom Parkplatz zum Veranstaltungsplatz eingesetzt. Ein Schnellkurs von Bahnhof Buchs zum Festplatz wurde bis anhin noch nicht eingesetzt. Neben dem öV gibt es in Grabs keine Angebote im Bereich Gemeinschaftsnutzung. Die Taxibetreiber operieren von Buchs aus und Ruf- oder Sammeltaxi existieren nicht. Carsharing Angebote gab es eines von Mobility. Für dieses hat Grabs den Parkplatz gratis zur Verfügung gestellt. Es wurde zwischenzeitlich jedoch wegen mangelnder Rentabilität durch die Betreiberin wieder aufgehoben. In Buchs besteht ein Mobility Standort mit 3 Fahrzeugen sowie ein Fahrzeug das über Sharoo vermietet wird. Velos oder Parkplätze werden nicht für ein Sharing angeboten. Im Spesenreglement der Gemeinde ist vorgegeben, dass Reisen in erster Priorität mit dem öV geplant werden sollen. Ist dies nicht möglich oder zumutbar, so kann das Fahrzeugen der Gemeinde eingesetzt werden. Wenn dieses auch nicht zur Verfügung steht, darf das eigene Fahrzeug verwendet werden. Die Angestellten der Gemeinde erhalten keine Zuschüsse an 1/2-Tax- oder Streckenabonnemente. Bei längeren Fahrten verwenden sie die Tageskarte-Gemeinden, von denen Grabs 8 Stück anbietet. Beim Marktplatz können Fahrzeuge gratis und für unbeschränkte Zeit abgestellt werden. Der Parkplatz eignet sich somit für die Bildung von Fahrgemeinschaften. Seine zentrale Lage ist in dieser Hinsicht jedoch eher ein Nachteil, weil dadurch unnötig Verkehr im Zentrum geschaffen wird. Für die kombinierte Mobilität, sprich die Kombination von öV mit MIV oder FVV, bestehen verschiedene Angebote. In Buchs stehen anreisenden Fahrzeuge von Mobility zur Verfügung. Abreisende haben die Möglichkeit Ihr Auto am Marktplatz oder beim Werdenbergersee in Buchs für mehrere Tage zu Parken und von dort mit dem öV weiterzureisen. Bei vielen Bushaltestellen hat es Veloständer in unmittelbarer Nähe. Bei der Post ist sogar ein öffentliches WC vorhanden. Schliessfächer, an denen Regenkleider, Helm etc. deponiert werden könnten oder gesicherte

5 A. f. ö. Verkehr, „Standbericht 2017: Der öffentliche Verkehr im Kanton St.Gallen,“ Kanton St.Gallen

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Bereiche, in denen sorglos ein E-Bike auch mehrere Nächte abgestellt werden könnten existieren weder in Grabs noch am Bahnhof Buchs. Eine gemeinschaftliche Nutzung von Büroräumlichkeiten, in Form eines Coworking Spaces gibt es weder in Grabs noch in Buchs.

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4.3. Demotorisierung

Der am zweitstärksten ausgeprägte Schwerpunkt von Grabs ist die Demotorisierung mit 53% der möglichen Punkte.

Die Personenwagendichte in Grabs hat seit 1991 stetig zugenommen und liegt heute mit 563 Fahrzeuge pro 1'000 Einwohner ziemlich genau im Schnitt der gesamten Schweiz und des Kantons St.Gallen mit 543 bzw. 555 Personenwagen pro 1'000 Einwohner. Zu Beginn der Datenerfassung war die Personenwagendichte in Grabs noch deutlich tiefer als der kantonale oder nationale Durchschnitt, hat sich diesem aber im Laufe der Zeit angeglichen. Der Wahlkreis Werdenberg hatte stets eine höhere Personenwagendichte als Grabs und liegt auch heute mit 589 Personenwagen pro 1'000 Einwohner rund 5% über diesem.

Personenwagendichte

700 000 000

´ 600

500

400

300 Einwohner 200

100 Anzahl Anzahl Personenwagen pro 1

0

2017

2016

2015

2014

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

2004

2003

2002

2001

2000

1999

1998

1997

1996

1995

1994

1992 1991 1993

Schweiz St.Gallen Werdenberg Grabs

Abbildung 4-3 Personenwagendichte 6

Der FVV als Freizeitaktivität wird in Grabs über die regionale Organisation Werdenberg Tourismus gefördert. Diese publiziert auf ihrer Webseite 7 nebst anderen Aktivitäten auch Schneeschuh-, Skate-, Velo und Bike-Touren. Über die Webseite der Gemeinde Grabs erreicht man das Angebot von Werdenberg Tourismus jedoch nicht. Es existieren auch keine Flyer oder Themenkarten zur Bewerbung des FVV-Angebots, welche aufgelegt oder abgegeben werden könnten.

6 F. f. Statistik, „Statistikdatenbank STADA2,“ Kanton St.Gallen, 12 April 2018. 7 W. Tourismus, „Werdenberg Tourismus,“ www.werdenberg.ch, 12 April 2018.

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Die nationalen Velorouten 2 und 9 sowie die regionale Route 95 von Schweiz Mobil führen durch Grabs und sind entsprechend markiert. Wegweiser lokaler Velorouten und zu den POI sind teilweise vorhanden. Den Unterhalt der über 120 km Wanderwege, inklusiver deren Signalisation und zusätzlichen Infrastrukturen wie Sitzgelegenheiten und Feuerstellen, hat die Gemeinde mittels Leistungsvereinbarung 8 dem Verkehrsverein Grabs übertragen. Zur Förderung des Veloverkehrs organisiert Grabs jährlich einen Velo Check- und Putztag. An diesem kann man sein Velo von Schülern zu einem attraktiven Preis reinigen und kontrollieren lassen, so dass es bereit für die neue Saison ist. Auch der lokale Velomechaniker ist jeweils vor Ort und unterstützt mit seinem Fachwissen. Bei dem jährlichen Slowup Event Werdenberg-Lichtenstein beteiligt sich Grabs seit Beginn weg und die Gemeindeverwaltung nimmt ausserdem regelmässig an den Bike to Work Veranstaltungen teil. In den Fahrzeugen des vorhandenen öV dürfen Velos transportiert werden. Lediglich bei Busverbindungen die mit Kleinbusen betrieben werden, ist die Mitnahme von Velos aus Platzgründen nicht möglich. In Grabs sowie in Buchs gibt es zurzeit noch keinen Velokurierdienst, mit dem Pakete schnell und effizient versendet werden könnten. Es sind daher die Angebote der nationalen und internationalen Grossunternehmen zu nutzen. Während der Arbeitszeit bewegen sich die Angestellten der Gemeinde innerhalb der Gemeinde zu Fuss oder mit dem privaten Velo. Die technischen Betriebe stellt ihren Angestellten ausserdem ein E-Bike und einen E-Roller zur Verfügung. Wer mit dem Velo zur Arbeit fährt, kann sein Velo direkt beim Arbeitsplatz abstellen. Die meisten Veloabstellplätze sind überdeckt. Da die Abstellplätze öffentlich zugänglich sind, ist der Schutz jedoch nicht optimal. Auch sind noch keine Lademöglichkeiten für E-Bikes vorhanden. Dafür stehen Duschmöglichkeiten zur Verfügung, so dass man sich nach der Ankunft frisch machen kann. Generell gibt es in Grabs viele Abstellmöglichkeiten für Velos. Abgesehen von jenen an der Schule und am Bahnhof Buchs sind diese aber nicht besonders gross und zum Teil nicht überdacht. Spezielle Veloabstellplätze mit der Möglichkeit zum Laden von E-Bikes, Videoüberwachung, abschliessbaren Bereichen oder Parkfelder für Cargobikes oder Veloanhänger gibt es nicht.

8 Politische Gemeinde Grabs, Leistungsvereinbarung mit dem Verkehrsverein Grabs, Grabs: Politische Gemeinde Grabs, SG, 2012

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4.4. Elektrifizierung

Zu den schwächer ausgeprägten Schwerpunkten von Grabs zählt die Elektrifizierung mit 24% der möglichen Punkte

Im Jahr 2017 waren in Grabs 11 rein elektrische Personenwagen zugelassen. Dies entspricht einem Anteil von 0.28%. Über den ganzen Kanton St.Gallen betrachtet liegt der Anteil an elektrischen Personenwagen ebenfalls bei 0.28% und die schweizweite ist er mit 0.32% leicht höher. Die St.Galler Gemeinde mit dem höchsten Anteil an rein elektrischen Personenwagen erreicht einen Wert von 0.92%. Bei den Hybridfahrzeugen sind es insgesamt 39 zugelassene Personenwagen. Dies entspricht einem Anteil von 1.01%, der somit deutlich unter dem St.Galler Wert von 1.17% bzw. dem Schweizer Wert von 1.48% liegt.

Zugelassene Personenwagen

1'239 11 2 5

4 59

37 2'579

Benzin Diesel Benzin-Elektrisch Diesel-Elektrisch Elektrisch Gas Andere

Abbildung 4-4 Zugelassene Personenwagen 9

Die Gemeindeverwaltung von Grabs verfügt über einen eigenen, rein elektrisch angetriebenen Personenwagen des Typs i-MiEV von Mitsubishi, der den Angestellten während der Arbeitszeit zur Verfügung steht. Auch wird ein Monitoring der Fahrzeugflotte betrieben, indem über die zurückgelegte Distanz und die Betriebskosten Buch geführt wird. Auswertungen des Monitorings werden bis jetzt noch nicht an die Nutzer zurück kommuniziert. Die angestrebte Entwicklung des Fahrzeugparkes wurde definiert und bei künftigen Neuanschaffungen sollen E-Mobile angeschafft werden sowie eine Zusammenarbeit mit Sponti-Car geprüft werden.

9 B. f. Statistik, „Strassenfahrzeugbestand 2017,“ Bundesamt für Statistik, Neuc hatel, 2017

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Bei Leistungsausschreibungen wie beim Schulbus, temporären Shuttlebussen oder Taxi-Diensten gibt es zurzeit keine Privilegierung elektrischer Fahrzeuge oder Vorgaben zur Effizienz der Antriebe. Generell gibt es in der Gemeinde keine Privilegierung elektrisch angetriebener Fahrzeuge. Es finden sich keine Parkplätze für E-Mobile oder E-Taxis und auch keine Zonen in denen nur elektrisch angetrieben Fahrzeuge oder Hybridfahrzeuge verkehrten dürften.

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Öffentlich zugängliche Ladestationen gibt es an drei Standorten in Grabs. Jene bei der Post ist mit einer Leistung von 50 kW klar als Fast Charging Station zu kategorisieren. Bei den anderen beiden mit 3.7 kW bis 11 kW handelt es sich um sogenannte Workplace Charging oder POI Charging Stationen, an denen Angestellte oder Besucher die etwas länger verweilen ihre Fahrzeuge aufladen.

32A

E 230V/16A Ort Anbieter Zugang

CHAdeMO 50kW T2 CCS 50kW Kabel Typ2 22kW Kabel Typ1 3.7kW CEE 400V/16A 11kW CE 3.7kW CH T15 6.9kW Post easy4you Kreditkarte, 1 1 1 RFID Lokal, RFID NewMotion, Ap p easy4you Garage Kühnis AG Privat Freier Zugang 1 Kruspan Pr ivat Freier Zugang 1 1 1 Engineering Tabelle 4-1 Ladestationen

Zu etwa 90% werden Elektrofahrzeugen zu Hause und nicht an öffentlichen Standorten geladen, wie eine Erhebung 10 von e’mobile zeigt . Fast Charging Stationen dienen in erster Linie dazu, die Reichweite zu vergrössern und somit längeren Fahrten zu ermöglichen. Die Fast Charging Stationen dienen somit in erster Linie nicht der lokalen Bevölkerung, sondern vorwiegend den Durchreisenden. Natürlich können sie auch von Lokalen genutzt werden. Dies aber vorwiegend aus dem Grund, dass teilweise noch gratis geladen werden kann. Ein weiterer Grund wäre, dass Fahrzeugbesitzer, die in einer Mietwohnung leben, häufig noch keine Möglichkeit haben um ihr Fahrzeug zu Hause zu laden. In solchen Situationen wird aber eher ganz auf die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs verzichtet. Da Grabs nicht direkt an der Hauptverkehrsachse (A13) liegt, ist der Bedarf an Fast Charging Stationen klein. Insbesondere, weil zu attraktive Angebote von Fast Charging Stationen zu einem Verkehrserzeuger werden können. Sie sollten daher in unmittelbarer Nähe der Transitachsen positioniert sein, wie z.B. in Buchs, Haag oder . Die nächsten Fast Charging Stationen entlang der A13 sind in , Vaduz und Au. Die Station bei der Post liegt an der Strasse von Wildhaus-Alt St.Johann, Gams nach Buchs und hat somit ihre Berechtigung. Es ist jedoch anzunehmen, dass sie eher als POI Charging Station, von Leute die Ihren Einkauf oder andere Aufgaben in Grabs erledigen, genutzt wird. Bei einer Erweiterung des Standorts, wären Ladestationen mit einer Leistung von 11 kW bis 22 kW ausreichend. Am Marktplatz, der als Langzeitparkplatz genutzt wird, hat es keine Ladestation und auch bei den anderen grösseren Parkplätzen wie bei den Schulhäusern, dem Spital, den Läden und Restaurants und den bewirtschafteten Parkplätzen bei der Voralp sind keine Lademöglichkeiten vorhanden. Vorgaben, die eine Mindestanzahl an Ladestationen bei der Erstellung oder Umgestaltung von Parkplätzen vorschreibt gibt es nicht. Beim Zugang zu Lademöglichkeiten für Mieter ist somit auch längerfristig keine Verbesserung zu erwarten.

10 e'mobile, Korelation, Bern

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4.5. Verkehrsbeeinflussung

Die Verkehrsbeeinflussung ist mit 17% der möglichen Punkte der am schwächsten ausgeprägte Schwerpunkt von Grabs.

Einrichtungen von öffentlichen Interesse wie Einkaufshäuser, Sportanlagen oder Freizeiteinrichtungen sind Verkehrsverursacher. Befinden Sie sich an einer strategisch suboptimalen Position und ist die Erreichbarkeit mittels öV und FVV nicht gegeben, so können sie Verkehrsprobleme verursachen. Beispielsweise der Voralpsee, der an schönen Sommertagen eine hohe Anziehungskraft hat, verursacht auf der ansonsten wenig befahrenen Grabserberg Strasse, zeitweise viel Verkehr. Insbesondere das Wildparkieren ist ein potenzielles Problem. Eine Parkplatzbewirtschaftung kann Abhilfe schaffen. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass es in der Nähe keine alternativen Parkmöglichkeiten geben darf. Ansonsten besteht eine grosse Wahrscheinlichkeit dafür, dass das Parkproblem nicht gelöst, sondern nur verschoben wird. Grabs hat ein Parkreglement, in dem die Bewirtschaftung von Parkplätzen geregelt ist. Eine generelle Bewirtschaftungspflicht gibt es darin jedoch nicht. Es ist auch so, dass lediglich die öffentlichen Parkplätze beim Werdenbergersee, sowie von Mai bis Oktober jene im Berggebiet Voralp und Umgebung bewirtschaftet werden. Man hat sich jedoch zum Ziel gesetzt, Parkplatzerweiterungen nur zu realisieren, wenn diese auch bewirtschaftet werden. Es sollen somit keine neuen unbewirtschafteten Parkplätze entstehen. Ein weiteres Problem ist der Verkehr der durch die Suche nach einem Parkplatz verursacht wird. Steht bewusst nur ein knappes Angebot an Parkplätzen zur Verfügung, so kann es sein, dass einige Fahrer längere Zeit umherirren oder «kreisen» bis sie einen genügend nahegelegenen Parkplatz finden. Mit einem einfachen Parkleitsystem, das die Anzahl freier Parkplätze anzeigt, kann dies vermieden werden. In Grabs gibt es kein Parkleitsystem und es wäre auch schwierig eines einzuführen, da es nur wenige grössere, zentralisierte Parkflächen und viele kleine, verstreute Parkplätze gibt. Die Parkgebühren werden gemäss Parkreglement zweckgebunden eingesetzt. Das heisst, sie werden für den Betrieb und Unterhalt von Parkplätzen, Einrichtungen des öV sowie Einrichtungen des FVV eingesetzt. 50% der Einnahmen von der Bewirtschaftung des Grabserberg (Voralp und Umgebung) wird an die Ortsgemeinde als Entschädigung für die Bodennutzung abgegeben. Bei den Parkplätzen am Werdenberg wird ein Teil der Einnahmen an den Kanton abgegeben, da die Parkplätze an der Kantonsstrasse liegen. Die verbleibenden Mittel werden für den Unterhalt der Parkplätze verwendet. Es ergeben sich keine Überschüsse die zur Förderung des öV oder FVV eingesetzt werden könnten. Mittelfristig ist geplant, die Anzahl der Parkplätze um rund 60 Stk. zu erhöhen. Dies in Zusammenhang mit einer Überbauung in der Umgebung von Volg und Post. Eine Mehrfachnutzung von Parkplätzen findet vor allem bei den Parkplätzen im Industrie- und Gewerbegebiet Anwendung. Bei grösseren Veranstaltungen finden jeweils Absprachen mit den Unternehmen statt, so dass deren Parkplätze die am Wochenende ungenutzt sind, benutzt werden dürfen und keine temporären Parkplätze auf Kulturland eingerichtet werden müssen. Die Parkplätze der Gemeinde werden weder mehrfach genutzt, noch sind sie speziell gestaltet. So gibt es beispielsweise keine Überdachungen mit Solarzellen zur Stromerzeugung, begrünte Bereiche für ein besseres Klima oder Kunst im öffentlichen Raum. Lediglich die Parkplätze des Grabserbergs, sprich in

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der Voralp haben keinen versiegelten Untergrund, um den Einschnitt in die Umwelt möglichst gering zu halten. Abgesehen von den Parkplätzen bei den Ladestationen, die nur von Elektrofahrzeugen genutzt werden dürfen, gibt es keine mit Sondernutzungen. Der öV wird im Strassenverkehr insofern bevorzugt, dass viele der Haltestellen als Fahrbahnhaltestellen realisiert sind. Eine Beeinflussung von Signalen oder separate Fahrspuren sind nicht erforderlich, da es keine Knotenpunkte gibt, die chronisch zu Verspätungen führen. Vielmehr sind es die Strassenverhältnisse auf der Strecke Wildhaus-Alt St.Johann Gams, die zu Verspätungen führen können. Mit längeren Haltezeit in Wildhaus Dorf und Gams Post sowie Grabs Post wurde dem Rechnung getragen. Bei der regionalen Mobilitätsplanung übernimmt die Fachgruppe Verkehr der Region Sarganserland- Werdenberg die Federführung und koordiniert die Anfragen vom Kanton, die alle zwei Jahre durchgeführt werden. Das Wirken der Fachgruppe wird in der Gemeinde jedoch kaum bis gar nicht wahrgenommen. Mit den direkten Nachbargemeinden, insbesondere mit Buchs, tauscht man sich bei Bedarf direkt aus. Ein Mobilitätsmanagement für Unternehmen, bei dem die Bewegungen der Angestellten auf den Arbeitswegen und während der Arbeit analysiert wird, und gezielt Massnahmen eingeleitet und überwacht werden, betreibt Grabs nicht. Die Einführung eines Mobilitätsmanagements bei den lokalen Unternehmen wurde bis heute nicht gefördert, auch wenn man deren Nutzen durchaus sehen würde. Insbesondere im Industrie- und Gewerbegebiet könnten eine firmenübergreifende Betrachtung interessante Lösungsansätze hervorbringen. Ein Mobilitätskonzept, das die mittel- und langfristige Entwicklungsstrategie der Gemeinde berücksichtigt, eine Strategie für die Mobilitätsentwicklung festhält und konkrete Ziele definiert, existiert noch nicht und ist auch nicht in Planung. Dementsprechend gibt es auch kein Versorgungskonzept, das den Gütertransport innerhalb der Gemeinde behandelt und als Teil des Mobilitätskonzeptes betrachtet werden kann. Die Lokalwährung Reka-Geld, der Schweizer Reisekasse wird von der Gemeinde weder für Prämien der Angestellten genutzt, noch zum Kauf angeboten. Akzeptiert wird Reka-Geld bei der Avia Tankstelle und der Sport Sprecher AG in Grabs. Sinn der Lokalwährung ist es, die Wertschöpfung bei Ferien und Reisen in der Schweiz zu halten. Dadurch wird auch bewirkt, dass sich die Reisewege verkürzen und so der Verkehr positiv beeinflusst wird. Den gleichen Zweck, jedoch im Bereich des Detailhandels und in einem geografisch kleineren Gebiet, erfüllt die «Grabser-Münze», die von 1989 bis 1999 geprägt wurden. Sie kann in Grabs als Zahlungsmittel eingesetzt werden und fördert somit die lokale Wertschöpfung.

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4.6. Qualität

Mit 45% der erreichbaren Punktzahl ist die Qualität ein mittelstark ausgeprägter Schwerpunkt von Grabs.

Die Schwachstellenanalyse Rad des Kanton St.Gallen erfasste für Grabs die folgenden fünf Gefahrenstellen:

· Einmündung der Vorderdorfstrasse in die Staatsstrasse · Staatsstrasse von der Hochhausstrasse bis zum Mädliweg · Kreisel St.Gallerstrasse, Langäulistrasse · Einmündung Veloweg Werdenstrasse in die St.Gallerstrasse · St.Gallerstrasse von der Einmündung Werdenstrasse bis Gemeindegrenze im Norden.

Abbildung 4-5 Schwachstellenanalyse Rad

Die Schwachstellen sind gelb dargestellt. Die gesamte Karte mit umfassender Legende und Datenblättern zu den Schwachstellen ist online auf www.geoportal.ch 11 öffentlich einsehbar.

Einige der erfassten Schwachstellen von den Velowegen wurden seit der Erfassung bereits behoben. Bei der Überprüfung der Fussgängerstreifen durch den Kanton, konnten die Fussgängerstreifen der Gemeinde miteinbezogen werden. Die Verbesserung der dabei erfassten Schwachstellen ist im Gange. Zur Gewährung der Schulwegsicherheit wurde im Schulrat das Ressort Sicherheit geschaffen. Der Zuständige Schulrat setzt sich kontinuierlich mit dem Thema auseinander.

Für die Schneeräumung besteht ein Winterdienstkonzept 12 , welches die Priorität und Qualität des Winterdiensts auf Strassen und Wege definiert. Darin ist zu lesen, dass alle Velowege sich auf G2- Strassen befänden und dementsprechend geräumt werden. G2 Strassen ohne öV werden in zweiter

11 K. St.Gallen, „Geoportal,“ IG GIS, 02 März 2018. [Online]. Available: www.geoportal.ch 12 G. Grabs, Winterdienst-Konzept, Grabs: Gemeinde Grabs, 2013

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Priorität geräumt. Dies hat zur Folge, dass der Veloweg nach Buchs weniger gut geräumt ist als die Hauptstrasse und Velofahrer demnach auf die Hauptstrasse ausweichen müssen.

Bei Baustellen welche den FVV beeinträchtigen werden diverse Bauabnahmen durchgeführt, da es sich um Arbeiten im öffentlichen Raum handelt. Dabei wird auch die Sicherheit der Fussgänger überprüft. Der Veloverkehr wird dabei nicht gesondert betrachtet. Auch wenn es nicht schriftlich in einer Verordnung festgehalten ist, so wird der Sicherheit des FVV bei Baustellen Beachtung geschenkt und Provisorien wie Fussgängerbrücken etc. eingefordert. Ähnlich ist die Situation bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes. Es wird darauf geachtet, dass der Raum attraktiv gestaltet wird und sich die Nutzer sicher fühlen. Ein Konzept, in dem festgehalten wird, wie sich der öffentliche Raum entwickeln soll und wie der FVV privilegiert wird, existiert jedoch nicht.

Als qualitätssteigernde Massnahme wurden mit den Angestellten, die regelmässig im Strassenverkehr unterwegs sind, bereits ECO-Drive Fahrtraining besucht. Alle Schulbusfahrer besuchen neben den Eco-Drive Kursen auch Sicherheitsfahrkurse.

Die vorhandenen Angebote zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität werden auf der Webseite der Gemeinde und sporadisch im Gemeindeblatt beworben. Ausserdem werden die Unterlagen dem Neuzuzügerdossier beigelegt.

Zur Evaluation der allgemeinen Zufriedenheit und den Bedürfnissen im öV kann eine Analyse bzw. Bevölkerungsbefragung durchgeführt werden. Für Grabs wurde in den letzten Jahren keine derartige Erhebung durchgeführt und es ist auch keine geplant. Lediglich eine Studie zur Evaluation von Optimierungen des öV wurde in Auftrag gegeben, wobei Fokus auf der Anbindung an Buchs und der Feinerschliessung von Grabs liegt.

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5. Aktionen

Aus der vorangehenden Analyse lassen sich verschiedene Aktionen ableiten, mit denen sich die Mobilität in der Gemeinde positiv beeinflussen lässt. In diesem Kapitel sind empfehlenswerte Aktionen auf einer Seite beschrieben und deren Einfluss auf die einzelnen Schwerpunkte in einer Grafik dargestellt. Die Auflistung aller Aktionen ist in Tabelle 5-1 zu finden. Um den Einfluss auf die sechs Schwerpunkte zu beschreiben, wurden pro Aktion jeweils zwölf Punkte vergeben.

ifizierung

Aktion

Erreichbarkeit Gemeinschaftsnutzung Demotorisierung Elektr Qualität

Verkehrsbeeinflussung

1 Webkonferenz Raum 12 2 Coworking Space 12 3 Onlineschalter 12 4 Ruf - und Sammeltaxis 8 4 5 Kombinierte Velo -Flotte für Arbeiter und Touristen 4 4 4 6 Optimierung des Ver - und Entsorgun gsverkehr 2 8 2 7 Carpooling 12 8 Gemeindeeigene Fahrzeuge und Parkplätze sharen 12 9 Sharing von Fahrzeugen und Parkplätz fördern 12 10 Personal - und Spesenreglement überarbeiten 8 4 11 FVV und öV bei Veranstaltungen 8 4 12 Schülertransport mit Pedibus und öV 8 4 13 Veloparking an öV -Haltestellen 6 6 14 Cargobike Sharing 4 8 15 Veloparking: Komfort 4 4 4 16 Mobilitätsmanagement in Gemeinden 2 2 6 2 17 Förderung von Mobilitätsmanagement 2 2 6 2 18 Par kraumbewirtschaftung 2 2 6 2 19 Veloparking: Gross 12 20 Parkfelder für Cargobikes und Velos mit Anhänger 12 21 FVV Karte 10 2 22 Reduktion des Gefahrenpotentials im FVV 8 4 23 Gemeindeübergreifende Velowege für den Alltagsverkehr 4 8 24 Ladestationen: POI Charging 12 25 Ladestationen: Workplace Charging 12

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ifizierung

Aktion

Erreichbarkeit Gemeinschaftsnutzung Demotorisierung Elektr Qualität

Verkehrsbeeinflussung

26 Ladestationen: Home Charging 12 27 Nachhaltige Beschffung 3 9 28 Mobilitätskonzept 12 29 Reka -Geld 12 30 Eco -Drive 12 Tabelle 5-1 Aktionen

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Aktion 1: Webkonferenz Raum Hintergrund und Sinn Kaum ein anderes Gebiet hat sich in den letzten Jahren so stark verändert wie die Kommunikation. Dank immer kleineren und leistungsstärkeren Prozessoren in unseren Smartphones können wir heute z.B. mobil Videotelefonate führen. Etwas, was vor nicht allzu langer Zeit nur in Science-Fiction Filmen möglich war. Doch wir nutzen die Möglichkeiten nur sehr wenig und begnügen uns mit dem Versenden von einfachen Textnachrichten. Dank einfachen Softwaren die Konferenzschaltungen, Videotelefonie und Desksharing kombinieren, können problemlos Meetings abgehalten werden, an denen die Beteiligten nicht am gleichen Ort sind. Die Vorteile solcher Webkonferenzen sind, dass die Anfahrtswege entfallen und somit neben der Reduktion des Verkehrs auch mehr Zeit für das effiziente Arbeiten bzw. die Konferenz bleibt. Meetings können ausserdem spontaner und unabhängiger geplant werden. Dadurch wird die Erreichbarkeit gesteigert. Umsetzung und Rahmenbedingungen Voraussetzung für effiziente Webkonferenzen ist ein dafür gut eingerichtetes Sitzungszimmer. Dieser sollte wie folgt aufgebaut sein: § Ein kleines Sitzungszimmer für drei bis vier Besprechungsteilnehmer § Eine Arbeitsstation, sprich PC oder Laptop mit Software für Webkonferenz z.B. TeamViewer § Ein grosser Monitor, der so positioniert ist, dass alle gute Sicht auf ihn haben § Tastatur und Maus, am besten kabellos § Videokamera direkt über dem Monitor, welche alle Teilnehmer im Blickfeld hat und gegebenenfalls abgenommen werden kann um Details zu präsentieren. § Zentrales Mikrofon für die Sicherstellung einer hochwertigen Freisprechfunktion Für Webkonferenzen gibt es verschiedene Softwaren, die je nach Funktionsumfang und Nutzung kostenlos sind oder bis zu CHF 75.- pro Monat kosten. Konkrete Realisierung Ein ungenutzter Raum oder ein bestehendes kleines Sitzungszimmer der Gemeindeverwaltung wird in einen Webkonferenzraum umgebaut. Der Raum wird wie andere Sitzungszimmern den Angestellten zur Verfügung gestellt und z.B. über Outlook oder ein anderes Kalender-/Buchungssystem reserviert. Der Raum wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, indem er über die Gemeindewebseite gebucht werden kann. Es ist auch sinnvoll, den Webkonferenzraum in einen allfälligen Coworking Space zu integrieren. Links www.teamviewer.com www.anydesk.de www.realvnc.com https://chrome.google.com/remotedesktop

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