Elisabeth-Schule Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen (Förderschule) St. Veit-Str. 3 56727

Errichtung eines Förder- und Beratungszentrums im Landkreis Mayen-Koblenz - Kooperationsvereinbarung und Beratungskonzept- Der Landkreis Mayen Koblenz beantragt, gem. § 92, 6 SchulG an der Elisabeth-Schule (SFL) Mayen ein Förder- und Beratungszentrum zu errichten. Die anderen Förderschulen in der Trägerschaft des Kreises MYK (Elisabeth-Schule/SFL , Theodor-Heuss-Schule/SFL , Anne-Frank-Schule/SFL , Stephanus- Schule/SFL , Genoveva-Schule/SFG Mayen) sowie die Schulen in freier Trägerschaft (UNESCO-Schule/SFE Mayen, Herz-Jesu-Haus/SFG Kühr) arbeiten als Stammschulen für Beratung auf der Grundlage von Kooperationsverträgen mit der Elisabethschule zusammen. Ebenso werden die nicht im Kreis MYK angesiedelten Christiane-Herzog-Schule/SFM Neuwied und die Brüder-Grimm-Schule/SFS Neuwied Kooperationspartner des FBZ Mayen.

0. Auftrag und Aufgaben eines Förder- und Beratungszentrums Die Elisabeth-Schule Mayen sowie die als Kooperationspartner agierenden Schulen haben den gemeinsamen Auftrag, Inklusion im Zuständigkeitsbereich des Förder- und Beratungszentrums weiterzuentwickeln und durch präventive Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit den Regelschulen in ihrem jeweiligen Einzugsbereich den sonderpädagogischen Förderbedarf von Schülerinnen und Schülern möglichst zu reduzieren bzw. zu vermeiden. In enger Zusammenarbeit entwickeln das FBZ und die kooperierenden Schulen auf der Basis der personellen Ressourcen und Fachkompetenzen ein Konzept, um den Förder- und Beratungsauftrag des FBZ im Rahmen der Inklusion zu erfüllen.

1. Organisatorische Grundlagen und Zuständigkeitsbereiche Um eine möglichst enge Zusammenarbeit mit den Regelschulen zu gewährleisten, sollen das FBZ sowie die Stammschulen für Beratung erste Ansprechpartner in ihrem derzeitigen Einzugsbereich sein.

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- Elisabeth-Schule/SFL Mayen Beratung und Unterstützung folgender Schulen in ihrem Einzugsbereich

Stadt Mayen: GS Hinter Burg, GS Clemens, (GS St. Veit wird als Schwerpunktschule über abgeordnete Lehrkräfte unterstützt), GS Hausen, GS Kürrenberg Verbandsgemeinde/Stadt : GS Mendig, GS Rieden, GS Thür Verbandsgemeinde : GS Boos, GS Ettringen, GS , GS , GS , GS , GS Langenfeld, GS Monreal, GS St. Johann, GS Weiler Ebenso gehören in diesen Zuständigkeitsbereich die Schwerpunktschulen GS St. Veit, Mayen (Primarbereich) und RS+ Mayen (Sek. I). Weiterhin werden im Rahmen der Ausweitung der inklusiven Beschulung auch die RS+ Mendig , die RS+ sowie das Megina-Gymnasium Mayen zu den Schulen gehören, die sich bei Beratungsbedarf zunächst an die SFL Mayen wenden.

Da inklusive Bildung nicht mit dem Ende der Schulbesuchspflicht ausläuft, gehört selbstverständlich auch die Berufsbildende Schule Mayen zum Kreis der Schulen, die mit einem FBZ zusammenarbeiten.

- Elisabeth-Schule/SFL Andernach; Anne-Frank-Schule/SFL Kettig* * wird von der SFL Andernach verwaltet

Beratung und Unterstützung folgender Schulen in ihrem Einzugsbereich Stadt Andernach: GS Am Nastberg (Eich), GS Hasenfänger, GS Martin, GS Namedy, GS St. Kastor, GS St. Peter, GS St. Stephan Verbandsgemeinde : GS , GS , GS , GS Ebenso gehören in diesen Zuständigkeitsbereich die Schwerpunktschulen GS Hasenfänger (Andernach), die RS+ Geschwister Scholl (Andernach) Weiterhin werden im Rahmen der Ausweitung der inklusiven Beschulung auch die RS+ St. Thomas (Andernach), die RS+ Plaidt, die IGS Plaidt, das Bertha-von-Suttner-Gymnasium (Andernach), sowie das Kurfürst-Salentin-Gymnasium (Plaidt) gehören, die sich bei Beratungsbedarf an die SFL Mayen wenden. SFL Kettig: GS Kettig; GS Christophorus; GS Mülheim 1; GS Mülheim 3; GS St. Georg, ; GS ; GS St. Sebastian; GS ; RS+ Weißenthurm; RS+ Mülheim-Kärlich GS St. Peter und Paul, Urmitz-Bahnhof, GWeißenthurm, Gymnasium Mü- Kä

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- Theodor-Heuss-Schule/SFL Bendorf

Beratung und Unterstützung folgender Schulen in ihrem Einzugsbereich: Stadt Bendorf GS Medardus, GS Bodelschwingh, GS Stromberg, RS plus Bendorf Verbandsgemeinde , Stadt Vallendar GS Vallendar, GS , GS Urbar, GS , RS plus Vallendar

- Stephanus-Schule/SFL Polch Beratung und Unterstützung folgender Schulen in ihrem Einzugsbereich Verbandsgemeinde : GS , GS Münstermaifeld, GS , GS , GS Welling Verbandsgemeinde Untermosel: GS , GS Löf, GS Burgen, GS , GS , GS Ebenso gehören in diesen Zuständigkeitsbereich die Schwerpunktschulen GS Polch und GS Kobern-Gondorf (Primarbereich) und IGS Polch und RS+ Kobern-Gondorf (Sek. I). Weiterhin wird im Rahmen der Ausweitung der inklusiven Beschulung auch das Kurfürst- Balduin-Gymnasium Münstermaifeld zu den Schulen gehören, die sich bei Beratungsbedarf zunächst an die SFL Polch wenden.

Da inklusive Bildung bereits vor Schuleintritt beginnt, gehören selbstverständlich auch die Kindergärten zum Kreis der Institutionen. Das Beratungsangebot richtet sich an 17 Kindergärten in der Verbandsgemeinde Maifeld, sowie an 12 Kindergärten in der Verbandsgemeinde Untermosel. - Genoveva-Schule/SFG Mayen Beratung und Unterstützung der Schulen im Kreis MYK (außer Verbandsgemeinde Rhein- Mosel/s. -Kühr) im Förderschwerpunkt Ganzheitliche Entwicklung.

Schulen in privater Trägerschaft: Förderschule an der Untermosel im Herz-Jesu-Haus Kühr (SFG/M) Beratung und Unterstützung der Schulen in der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel im Förderschwerpunkt Ganzheitliche Entwicklung. GS Burgen, GS Dieblich, GS Kobern-Gondorf, GS Lehmen, GS Löf, GS Niederfell, GS Oberfell, GS Winningen, Realschule Plus Kobern-Gondorf Kindergärten im Bereich der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel

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Unesco-Schule im Bernardshof/SFE Beratung und Unterstützung der Schulen im Kreis MYK im Förderschwerpunkt Sozial-emotionale Entwicklung (Beratungs-/Kooperationsangebot s.u.). Schulen außerhalb des Landkreises MYK - Brüder-Grimm-Schule/SFS Neuwied berät und unterstützt auf Nachfrage des FBZ im Förderschwerpunkt Sprache (Beratungsschwerpunkte s.u.) - Christiane-Herzog-Schule/SFM Neuwied berät und unterstützt auf Nachfrage des FBZ im Förderschwerpunkt Motorische Entwicklung (Beratungsschwerpunkte s.u.)

Die Organisation und Ausführung der Beratungsaufgaben wird grundsätzlich nach den oben beschriebenen Einzugsbereichen der Stammschulen für Beratung geleistet. Die Schulleitungen der Schulen verwalten dabei eigenverantwortlich die ihnen für die externe Förderung und Beratung zur Verfügung stehenden Personalressourcen. Nach Absprache unter den betreffenden Schulen können begründete Ausnahmen getroffen werden, um eine spezielle fachliche Kompetenz im gesamten Bereich des FBZ verfügbar zu machen.

2. Beratungskonzept des Förder- und Beratungszentrums Mayen-Koblenz 2.1. Grundsätzliches zum Förder- und Beratungszentrum Die Elisabeth-Schule in Mayen sowie die Stammschulen für Beratung mit dem Förderschwerpunkt Lernen Anne-Frank-Schule in Kettig, Elisabeth-Schule in Andernach, Stephanus-Schule in Polch, Theodor-Heuss-Schule in Bendorf sowie die Genoveva-Schule in Mayen (Schule mit dem Förderschwerpunkt „Ganzheitliche Entwicklung“) sowie die o.a. Schulen in privater Trägerschaft unterstützen gemeinsam die Weiterentwicklung der Inklusion im Zuständigkeitsbereich des Förder- und Beratungszentrums. Durch präventive Maßnahmen soll sonderpädagogischer Förderbedarf von Kindern und Jugendlichen vermieden bzw. reduziert werden. Auf der Grundlage dieser Verpflichtung wurde das vorliegende Beratungskonzept erstellt. 2.2. Grundsätzliches zum Beratungskonzept Das Beratungskonzept des Förder- und Beratungszentrums Mayen-Koblenz beruht auf Konzepten und Handlungserfahrungen aus dem Förderschwerpunkt „sozial-emotionale Entwicklung“, welche erfolgreich in verschiedenen Landkreisen und Bundesländern angewendet wurden. Die Beratung durch das Förder- und Beratungszentrum Mayen-Koblenz verfolgt schülerzentriert, ressourcenorientiert, lösungsorientiert, kooperativ, wertschätzend und auf Augenhöhe die gemeinsamen Beratungsziele.

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Beratungssuchende können Lehrkräfte von allgemein- und berufsbildenden Schulen, Eltern oder Erziehungsberechtigte sowie Netzwerkpartner sein. Beratung durchläuft mehrere Phasen. In allen Phasen werden die Erziehungsberechtigten informiert und beteiligt. Des Weiteren ist es unabdingbar, im Rahmen der Beratung mit allen an der Förderung beteiligten Personen (schulisch wie außerschulisch) im Gespräch zu bleiben. Alle Phasen der Beratung werden dokumentiert.

Phase 1: Beschreibung der Ausgangslage, Klärung der Fallführung Auf Grundlage des aktuellen Förderplans erfolgt eine genaue Problembeschreibung seitens des Beratungssuchenden. Ein Beratungsauftrag wird formuliert, die Fallführung geklärt. Grundsätzlich sollte die Fallführung in den Händen der zuständigen Regelschullehrkraft liegen. In begründeten Ausnahmefällen kann die Fallführung nach Absprache auf die Förderschullehrkraft vorübergehend übertragen werden.

Phase 2: Beobachtung / Förderdiagnostik / Förderung Auf der Grundlage des Beratungsauftrages wird ein Zeitfenster für die Beratung festgelegt. In diesem festgelegten Zeitraum wird der Berater • hospitieren

Es wird notwendig sein, den Schüler zunächst in seinem schulischen Umfeld kennen zu lernen. Das schulische Umfeld hat Vorrang vor außerschulischen Bedingungszusammenhängen, nur bei komplexen Problemlagen (vor allem im Förderschwerpunkt „sozial-emotionale Entwicklung“) erfolgt eine systemische Problemklärung im Sinne einer Kind-Umfeld-Analyse. Um als Förderschullehrer diagnostisch, beratend und konkret fördernd tätig sein zu können, bedarf es einer Vielzahl von Informationen, die am besten im Rahmen der klasseninternen Zusammenarbeit der Lehrkräfte gewonnen werden können. Die Klasse ist der Ort, wo Lernprozesse im Alltag eines Schülers stattfinden, wahrgenommen, analysiert und individuelle Hilfsmöglichkeiten entwickelt und durchgeführt werden können. • förderdiagnostisch arbeiten

Die Förderdiagnostik erfolgt unter anderem durch Verhaltensbeobachtungen, Wahrnehmungsbeobachtungen, schulische Leistungsbeobachtungen, Durchführung und Auswertung von Lernstands-Erhebungen, standardisierte Testverfahren, in Einzelsituationen, in Kleingruppen und/oder im Klassenverband. Da die Lernschwierigkeiten immer in einem bestimmten Lernumfeld auftreten, muss auch eine Beobachtung zur Diagnosestellung im entsprechenden Lernumfeld (Klasse/Lerngruppe) stattfinden. Es sei ausdrücklich betont, dass dabei die Lernprozesse des Kindes im Blick sind. Da die Lehrperson Teil des Lernumfeldes des Kindes ist, kann eine kollegiale Beratung bzgl. der Unterrichtssituation (bspw. Klassenraummanagement gerade im Förderbereich „sozial- emotionale Entwicklung“) jedoch Teil der Beratungstätigkeit der Förderschullehrkraft sein.

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Im Rahmen der Förderdiagnostik sollen weiterhin in der Klasse umgesetzte Fördermaßnahmen gemeinsam reflektiert werden, vor allem im Hinblick auf Wirksamkeit bzgl. erwünschter Förderziele. • fördern

Auf Grundlage der gewonnen Erkenntnisse können verschiedene gemeinsam entwickelte Lösungsansätze im Unterricht umgesetzt und reflektiert werden. Auf Grundlage dieser Ansätze wird ein möglicher Förderansatz beschrieben. Der Förderplan wird entsprechend modifiziert. Die Lösungsansätze entwickeln sich durch die unterschiedlichen Kompetenzen aller an der Förderung und Beratung beteiligten Personen. Besonders im Bereich sozial-emotionale Entwicklung kann eine temporäre Förderung in Kleinstgruppen in sogenannten Brückenklassen mit dem Ziel der Rückführung notwendig sein. Brückenklassen können nur mit der Zuweisung entsprechender Lehrerwochenstunden gebildet werden. Der Sachkostenträger muss die eventuell zusätzlich anfallenden Kosten für den Schülertransport übernehmen.

Phase 3: Absprachen Im Rahmen einer Zieldefinition werden verbindliche Absprachen über die weitere Förderung in der Klasse getroffen. Diese Absprachen werden in einem verbindlichen ziel- und ergebnisorientierten Förderkonzept mit klarer Aufgabenteilung aller an der Förderung beteiligten Personen festgeschrieben. Es wird ein Zeitrahmen vereinbart, in welchem das Förderkonzept umgesetzt werden soll.

Phase 4: Evaluation Zu einem festgelegten Zeitpunkt wird das umgesetzte Förderkonzept gemeinsam evaluiert, alle erfolgten Maßnahmen werden reflektiert. Wenn die erfolgten Fördermaßnahmen Erfolg gezeigt haben, endet der Beratungsauftrag. Bei Misserfolg werden die Phasen 2-4 nochmals durchlaufen. Bei manchen Schülern wird eine Beratung auf eine Überprüfung des besonderen Förderbedarfs hinauslaufen, wenn trotz intensiver individueller Förderung und entsprechender Unterstützung im Sinne des o.a. Förderkonzeptes die Maßnahmen keinen nachhaltigen Erfolg zeigen. Dann ist das Verfahren der Überprüfung einzuleiten. Weiterhin wird es evtl. nötig sein, Schüler (vor allem im Bereich des Förderschwerpunktes „sozial-emotionale Entwicklung“) im Rahmen einer sogenannten „Brückenklasse“ zeitweise zu fördern und zu unterrichten.

2.3. Aufgaben der Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen Die Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen sind Ansprechpartner und Anlaufstellen für alle Schulen, KITAs, Eltern und Erziehungsberechtigte im jeweiligen Einzugsbereich. Sie übernehmen in den Förderschwerpunkten Lernen und sozial-emotionale Entwicklung in Eigenverantwortung folgende Aufgaben: 6

• Unterstützung einer frühzeitigen individuellen Förderung an Kindergärten durch Beratung im Hinblick auf Prävention Nachfrageorientierte Beratung von Eltern und Erzieherinnen in vorschulischen Einrichtungen. • Stärkung der individuellen Förderung an Regelschulen durch Beratung im Hinblick auf Prävention - Beratung der Regelschulkollegen (z.B. durch kollegiale Fallberatung) - fragegeleitete kollegiale Hospitationen - Fachberatung (z.B. Schulschwierigkeiten, Autismus, ADHS, Legasthenie/Dyskalkulie, sozial-emotionale Entwicklung, Sprache) - Beratung von Lehrern, Eltern, Schülern hinsichtlich: - schülerorientierte Unterstützungsangebote in den Bereichen individuelle Förderplanung, Förderkonzept und Fördermaßnahmen - weiterführende Beratung unter Einbeziehung des familiären Systems und aller am Erziehungs- und Bildungsprozess des Kindes beteiligten Personen • Beratung der Regelschulen im Hinblick auf Vernetzung - Vernetzung (z.B. Jugendamt, therapeutische Einrichtungen, außerschulische Partner, weitere Kooperationspartner; siehe unten)

• Gestaltung und Optimierung von Übergängen durch Beratung

- vor der Einschulung eines Kindes, beim Übergang Kita – Schule - bezüglich der weiteren Schullaufbahn - Fördermöglichkeiten in schulischen Wechsel- und Übergangssituationen (Förderort, Rückführung, Primar - Sekundarstufe, Schule – Berufsschule/Beruf)

• Unterstützung der Regelschulen durch sonderpädagogische Förderung und Diagnostik auf Anfrage im Hinblick auf Prävention - Initiierung einer schüler- und auftragsbezogenen Förderung - zeitlich begrenzte individuelle Förderung - Clearing; sonderpädagogische Diagnostik - Unterstützung bei der Erstellung von Förderplänen/Planung und Durchführung von Unterricht unter sonderpädagogischen Gesichtspunkten - Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs

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• Aufbau von Kooperationsstrukturen - Kooperation mit Regelschulen und Schwerpunktschulen im Einzugsbereich, mit zuständigen Förderschulen (SFE, SFM, SFG, SFL, SFS, Landesschulen für Sinnesbeeinträchtigte), sowie mit den zuständigen Berufsschulen (BF1/BVJ) - Kooperation mit den Studienseminaren - Kooperation mit Stadt-, Verbandsgemeinde und Kreisverwaltung (Jugendämter, Sozialämter, Ordnungsämter, Schulverwaltungen) - Kooperation mit Institutionen (Agentur für Arbeit/ARGE, HWK, IHK, Polizei) - Kooperation mit freien Trägern der Behindertenhilfe und Interessenverbänden (Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Caritas, Lebenshilfe, Erziehungs- beratungsstellen, Autismuszentrum) - Kooperation mit vorschulischen Einrichtungen und denen der Frühförderung - Kooperation mit medizinischen und therapeutischen Diensten (Kinder- und Jugendpsychiatrie (DRK-Klink; Johanniter, HTZ); andere ärztliche und therapeutische Einrichtungen) - Kooperation mit pädagogischen Beratungssystemen (Schulpsychologischer Dienst, Pädagogisches Landesinstitut)

2.4. Angebote der Förderschulen mit anderen Förderschwerpunkten Genoveva-Schule/SFG Mayen

Die Genoveva-Schule Mayen übernimmt im Förderschwerpunkte ganzheitliche Entwicklung auf der Grundlage einer noch festzulegenden Personalressource folgende Aufgaben:

• Steigerung/Intensivierung der individuellen Förderung durch Sicherstellung angemessener Vorkehrungen für den Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung insbesondere an Schwerpunktschulen durch Beratungsaspekte wie Barrierefreiheit, classroom-management, Unterrichtsmethoden (lebenspraktische Förderung, Handlungsorientierung, Visualisierung), Pflege und Medienauswahl (z.B. in der Unterstützten Kommunikation).

• Stärkung und Unterstützung der individuellen Förderung an Regelschulen durch Beratungsaspekte wie z. B. Informationen zu individuellen Beeinträchtigungen (Syndromen und ihre Auswirkungen auf Lernen), Förderdiagnostik und Förderpläne, spezifische Methoden der Verhaltenssteuerung, kollegiale Fallberatung, Elternarbeit und Alltagsstrukturierung (TEACCH).

• Gestaltung und Optimierung von Übergängen - Transitionen von inklusiven KITAS zur inklusiven Grundschule, zur inklusiven SEK I-Schule, zur inklusiven BBS durch Beratung und Maßnahmen wie Unterrichtshospitationen, Entwickeln von Fördermöglichkeiten und Förderplänen, qualitative Auswertung des sonderpädagogischen Fördergutachtens und Elternberatung.

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• Herstellen der Anschlussfähigkeit des Lehrplans der Förderschule ganzheitliche Entwicklung an die Unterrichtsfächer der Regelschule durch Bereitstellen schuleigener Arbeitspläne, fachdidaktische Beratung z. B. im Sinne des "erweiterten Lesebegriffs" und eines Spiralcurriculums im Bereich Sachunterricht.

• Aufbau von Kooperationsstrukturen mit den Berufsbildenden Schulen (BVJ) des Kreises durch Unterrichtshospitationen von Lehrern und Schülern; gemeinsame Arbeitsprojekte und dem Aufbau von Vernetzungsstrukturen mit außerschulischen Partnern (Agentur für Arbeit, Integrationsfachdienste und Industrie- und Handwerkskammern).

• Unterstützung der Eltern bei der Wahl des Förderortes durch ein gestuftes System der Elternberatung an den Schnittstellen der Schullaufbahn (Einschulung, Transition von Grundschule zur SEK I-Schule, Wechsel zur BBS).

Brüder-Grimm-Schule/SFS Neuwied - Kooperation mit allen Schulen in Fragen innerhalb des Förderschwerpunktes Sprache und mit außerschulischen Einrichtungen (Landessprachheilzentrum, Klinik für Kommunikationsstörungen, etc.)

- nachfrageorientierte Beratung von vorschulischen Einrichtungen, Lehrkräften, Schulen und Eltern mit dem Ziel der Prävention und der Reduktion des Förderbedarfs

- nachfrageorientierte Beratung in Bezug auf sprachfördernden Unterricht und Fördermöglichkeiten in Grundschulen mit dem Ziel einer optimierten individuellen Förderung mit dem Ziel der Inklusion.

- Gestaltung und Optimierung von Übergängen

- nach der Eingangsklasse der SFS in die Grundschule - nach dem 2. Schuljahr der SFS in die Grundschule, insbesondere bei Schülern mit Restförderbedarf im Schwerpunkt Sprache nach dem Konzept RüFöBS

durch Beratung von Lehrkräften, Unterstützung bei der Erstellung von Förderplänen, Schaffung von geeigneten organisatorischen, methodischen und didaktischen Rahmenbedingungen für Schülerinnen und Schüler mit Restförderbedarf

Christiane-Herzog-Schule Neuwied (SFM)

Im Förderschwerpunkt motorische Entwicklung, insbesondere Beratung bei schwerer körperlicher Behinderung, chronischen Erkrankungen und spezieller Hilfsmittelversorgung übernimmt die Christiane-Herzog-Schule/SFM in Neuwied, Förderschwerpunkt motorische Entwicklung (privater Träger: Heinrich Haus gGmbH) folgenden Entwicklungsauftrag:

• Aufbau von überregionaler Kooperation mit dem FBZ im Kreis MYK

• Intensivierung der individuellen Förderung durch einzelfallbezogene Beratung und Unterstützung für Lehrkräfte der im Zuständigkeitsbereich gelegenen allgemeinen Schulen (allgemein- und berufsbildenden Schulen), die Schülerinnen und Schüler mit

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motorischer Behinderung bzw. chronischen Erkrankungen inklusiv unterrichten (z.B. zum Nachteilsausgleich, zur angemessenen Hilfsmittelversorgung, zur Integration in den Schulalltag),

• Unterstützung der Eltern bei der Wahl des Förderortes durch Beratung der Eltern zur motorischen Behinderung bzw. chronischen Erkrankungen ihrer Kinder (z.B. zum Antragsverfahren bei den Krankenkassen)

Schulen in privater Trägerschaft

UNESCO-Schule im Bernardshof (SFE)

Kooperations-und Beratungsangebot der UNESCO- PROJEKT- SCHULE im Bernardshof, Förderschule für sozial-emotionale Entwicklung

• Aufbau von Kooperationsstrukturen mit den Regel-und Förderschulen der Stadt Mayen im Rahmen der Schulleiter-AG

• Hospitationsangebote in den Bereichen ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit- Hyperaktivitäts-Störungen) und ASS ( Autismus-Spektrum-Störungen)

• Gemeinsame Fortbildungen zu Themen der sozial –emotionalen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen

• Beratungen (auch telefonisch) zu Störungsbildern, Fördermöglichkeiten und Unterstützungssystemen auf Anfrage

Förderschule an der Untermosel im Herz-Jesu-Haus Kühr (SFG/M)

Kooperations- und Beratungsangebot der Förderschule an der Untermosel im Herz- Jesu-Haus Kühr

• Hospitationsangebote für Lehrkräfte zum Austausch über Unterrichtsformen und –verfahren im Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung • Hospitations- und Beratungsangebote für Eltern im Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung

Beratung in den Förderschwerpunkten Sehen

Für diesen Förderschwerpunkt bestehen durch die Landesschule für Blinde und Sehbehinderte etablierte Beratungsstrukturen. Entwicklungsauftrag des Förder- und Beratungszentrums ist es, gemeinsam mit der Landesschule den Förderschwerpunkte Sehen so weiterzuentwickeln, dass im Zuständigkeitsbereich fachliche Kompetenzen auf Dauer wohnortnah verankert sind.

Beratung im Förderschwerpunkt Hören

Die Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige Neuwied übernimmt in ihrem Aufgabenspektrum eines überregionalen Förder- und Beratungszentrums die Beratung im 10

Förderschwerpunkt Hören auf der Basis ihrer Konzeption, die allen regionalen Förder- und Beratungszentren vorliegt. Schwerpunkte des Leistungsspektrums sind: Senkung der Förderquote durch Beratung im Sinne von Prävention durch - das niederschwellige Angebot der Beratungsstelle für Pädagogische Audiologie, - eine möglichst früh einsetzende Frühförderung, - einen möglichen Besuch der Integrativen Kindertagesstätte der Landesschule, - eine bedarfsorientierte Beratung und Unterstützung durch Förderschullehrkräfte an allen Regel- und Schwerpunktschulen im Raum Koblenz. Weitere Steigerung der Inklusionsquote durch - regelmäßige Überprüfungen des Förderortes und des festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarfs bei allen hörgeschädigten Schülern der Landesschule, insbesondere der AVWS-Schülern nach den Klassenstufen 2, 4 und 6, - den möglichen Besuch der Grundschule an der Landesschule mit umgekehrt integrativen Klassen und Förderung nach Regelschullehrplan mit dem Ziel hoher Durchlässigkeit und Wechsel an wohnortnahe Regelschulen, - die Optimierung der Übergänge zur wohnortnahen Schule auf Basis einer intensiven Begleitung und Beratung aller am Prozess Beteiligter, - einen möglichen Schulwechsel an die kooperierende Heinrich-Heine Realschule plus in Neuwied mit individuell ausgerichtetem sukzessivem Übergang, - den Einsatz umfassender Maßnahmen zur Berufsorientierung, - die Senkung der Drop-out-Quote durch intensivierte Präsenz und Blick auf ressourcenorientierter Ansätze und Maßnahmen. Umfassendes Informationsangebot durch Beratung und Unterstützung bei Fragen zu Methodik und Didaktik der Hörgeschädigtenpädagogik, der Hörtechnik, der Raumakustik, des Nachteilsausgleichs, der Identitätsentwicklung, etc.

2.5. Personelle Ressourcen Die Elisabeth-Schule Mayen als Standort des Förder- und Beratungszentrums im Landkreis MYK sowie die Stammschulen für Beratung erhalten zur Erfüllung ihrer Aufgaben in den Feldern Beratung und Kooperation eine zweckgebundene Ressource in Förderschullehrer- wochenstunden. Diese bestimmt sich nach Inhalt und Umfang der Beratungsleistungen im Laufe eines Schuljahres und wird von der Schulbehörde für das entsprechende Schuljahr festgelegt.

An den Stammschulen für Beratung/SFL (s.o.) erfolgt der Einsatz im Bereich Förderung und Beratung an Regelschulen ebenso nach der Zahl der zu diesem Zweck zur Verfügung stehenden Förderschullehrerwochenstunden. Dieser Stundenpool wird von der ADD zugewiesen und von den jeweiligen Schulleitungen eigenverantwortlich verwaltet.

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In den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache, sozial-emotionale Entwicklung, ganzheitliche und motorische Entwicklung regelt eine Kooperationsvereinbarung mit allen Schulen des Landkreises und der im Landkreis tätigen Schulen die mögliche Unterstützung des FBZs.

2.6. Dokumentation und Monitoring

Zur Sicherung von Nachhaltigkeit und Qualität der Aufgaben erfolgt eine regelmäßige Evaluation in Zusammenarbeit mit der Schulbehörde.

2.7. Angebot der Förderschulen Für Eltern, die für ihr Kind die Förderung an der Förderschule wählen, ist die für den Wohnort zuständige Förderschule (s. Einzugsbereiche der Schulen) erster Ansprechpartner und Förderort.

2.8. Beratungsstrukturen und –organisation An jeder der Förderschulen im Kreis Mayen-Koblenz ist eine Förderschullehrerin/ein Förderschullehrer mit der Aufgabe „Entwicklung/ Umsetzung/ Qualitätssicherung und Evaluation des Beratungskonzeptes“ beauftragt. Die Beauftragung dieser Lehrkraft erfolgt in den jeweiligen Gesamtkonferenzen. Alle beauftragten Lehrkräfte bilden eine Beratergruppe im Landkreis Mayen-Koblenz. Die Beratergruppe übernimmt die Aufgabe, Beratung zu planen, umzusetzen und zu reflektieren. Aus ihrem Kreis bestimmt die Gruppe eine Leitung, diese lädt die Beratergruppe in einem abzusprechenden Turnus zu einem Austausch ein. Jährlich (und bei Bedarf) findet ein Treffen aller Schulleiter der Förderschulen im Kreis Mayen-Koblenz inklusive der Beratergruppe statt. Bei Bedarf wird die zuständige Schulaufsicht zu diesen Treffen eingeladen. In Gesamtkonferenzen der Förderschulen im Landkreis Mayen-Koblenz ist Information und Austausch über Beratung ein regelmäßiger Punkt der Tagesordnung. Die Beratergruppe übernimmt folgende Entwicklungsaufträge: - Erstellung gemeinsamer Dokumentations- und Evaluationsinstrumentarien, - Planung und Durchführung von Veranstaltungen zur Information der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen zum Beratungskonzept des FBZs,

- Auf- und Ausbau von Vernetzungsstrukturen in der Region mit: Abteilung Soziales, Jugend und Familie und Gesundheitswesen, Jugendamt, Jugendhilfeeinrichtungen, therapeutischen Einrichtungen, Agentur für Arbeit, Integrationsfachdienste und Industrie- und Handwerkskammern, Krankenhausunterricht, anderen außerschulischen Partnern.

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3. Bedarfe aus Sicht aller Schulen Die erweiterten und neuen Aufgabenfelder (wesentliche Ausweitung der Beratung; Sek I, BBS, Kindergärten) sind in der notwendigen Quantität und Qualität nur mit einer entsprechenden Lehrerstundenzuweisung zu bewerkstelligen. Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für alle an der Entwicklung eines inklusiven Schulsystems beteiligten Lehrkräfte sind dringend umfänglich zu organisieren. Dabei kommt dem PL (neben der Organisation regionaler Fortbildungsprojekte) die Aufgabe zu, überregionale Veranstaltungen zu organisieren, die einen breiten Erfahrungsaustausch und eine Weiterbildung ermöglichen.

4. Revisionsklausel Diese Vereinbarung kann durch eine neue ersetzt werden, wenn sich die Unterzeichnenden darauf verständigen. Sie ist insbesondere unter Berücksichtigung schulstruktureller Veränderungen anzupassen.

Mayen, den

------Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion – Außenstelle Koblenz-

------Kreisverwaltung Mayen-Koblenz

------Elisabeth-Schule/SFL Mayen

------Elisabeth-Schule/SFL Andernach

------Theodor-Heuss-Schule/SFL Bendorf

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------Stephanus-Schule/SFL Polch

------Genoveva-Schule/SFG Mayen

------Förderschule an der Untermosel im Herz-Jesu-Haus Kühr (SFG/M)

------UNESCO-Projekt-Schule im Bernardshof/SFE

------Brüder-Grimm-Schule/SFS Neuwied

------Christiane-Herzog-Schule, private Schule der Heinrich-Haus-gGmbH, Neuwied-Engers

------Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige, SFGLS Neuwied

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