Sammelrez: G. Fehlhauer: Die Geschichte der Reichsautobahn Chemnitz-Hof 2007-2-184

Sammelrez: G. Fehlhauer: Die Geschichte repetiert. Auf diese Weise erzwang insbeson- der Reichsautobahn Chemnitz-Hof dere das Medium -Photographie Fehlhauer, Gero: Die Geschichte der Reichsau- ganz bestimmte Sehgewohnheiten, weil die tobahn Chemnitz-Hof. Reichenbach/Vogtland: Abbildungen einer inszenierten Realität man- Foto & Verlag Jacobi 2006. ISBN: 3-937228- gels Alternativen für das Ganze standen. 27-6; 168 S. Dem unbefangenen Betrachter teilen sich die- se Bilder damals wie heute als spannen- Vahrenkamp, Richard: Autobahnbau in Hessen der Aufbruch in die moderne Verkehrswelt bis 1943. : Hessisches Wirtschaftsar- der automobilen Fortbewegung mit: Aufra- chiv 2007. ISBN: 978-3980450669; 125 S. gende Brücken aus Stahl oder Beton mit großen Spannweiten stehen für technischen Rezensiert von: Reiner Ruppmann, Bad Fortschritt und überragende Ingenieurskunst, Homburg die Arbeitsgeschwindigkeit für Dynamik, die Idylle der großzügig durch die Landschaft Im Herbst 2008 wird der Start des Autobahn- führenden Trassen für Harmonie mit der Um- baus in Deutschland 75 Jahre zurückliegen. welt. Die menschlichen Schicksale der Auto- Ob offizielle Stellen mit einer Erinnerungsfei- bahnarbeiter, die Bedingungen ihres Alltags er auf den sogenannten ‚Ersten Spatenstich’ mit allen Mühen und Entbehrungen wurden am 23. September 1933 zurückblicken wer- hingegen ausgeblendet bzw. sozusagen hin- den, ist fraglich. Denn im Gegensatz zur po- ter dem Kollektiv schippender Gefolgschafts- litisch korrekten Gedenkkultur ist es kaum mitglieder neben Feldbahn-Loren versteckt. möglich, über ein verkehrsgeschichtliches Er- Selbst wenn der Leser weiß, dass es sich eignis aus der Anfangszeit der nationalsozia- bei den Autobahnbildern um dramaturgisch listischen Herrschaft (Beginn des Autobahn- überhöhte Abbildungen einer beschönigten baus) ohne expliziten Hinweis auf das Tätig- Wirklichkeit handelt, bleibt doch immer ein werden einer Unperson (Hitler) zu berichten, Rest von Bewunderung für die grandiosen auf den allein damals dieses Ereignis zuge- Bauleistungen und die kurze Realisierungs- schnitten war. Und ein direkter Zusammen- zeit von 1933 bis 1939. Vergleiche zwischen hang mit dem Holocaust stellt sich nicht un- damaligen (meist schwarz-weißen) und heu- mittelbar her. tigen (vierfarbigen) Autobahn-Photographien Die Geschichte der „Reichsautobahn“ for- ordnen den ersten Autobahnen in Deutsch- dert die historische Forschung weiterhin her- land einen nostalgisch-verklärten, ästheti- aus. Der Schwerpunkt liegt inzwischen ein- schen Reiz zu, wohingegen die Abbildungen deutig auf regionalen Darstellungen. Sie sind nüchterner, effizienzorientierter Trassen aus in der Regel bemüht, den Autobahnbau im der jüngeren Vergangenheit – auch wegen der Dritten Reich sachlich zu erzählen und im Sin- durch die Massenmotorisierung längst ein- ne kritischer Geschichtsschreibung eine ver- getretenen Normalität – kaum noch begeis- bale Distanz zu ihrem Untersuchungsobjekt tern können. Dies hat nicht zuletzt mit den aufzubauen. Problematisch wird dieses Be- Sujets und dem Standpunkt der Photogra- streben dann, wenn zeitgenössische Bilder phen zu tun, die seinerzeit aus der Sicht- zur Illustration des Textes herangezogen wer- perspektive bis dato unbekannte, zweispu- den. Da seinerzeit Architektur, Photographie, rige Richtungsfahrbahnen ohne Leitplanken, Malerei und Skulptur rund um den Auto- Mittelstriche, Lärmschutzwände, Zweckbau- bahnbau von den Hauptakteuren ten und meist ohne Fahrzeuge ablichteten, und Joseph Goebbels im Sinne der jeweils an- während im Gegensatz dazu heutige Auto- gestrebten Propagandaziele zentral gesteuert bahnbilder häufig aus der Vogelperspektive und gezielt eingesetzt wurden, transportiert Autoschlangen auf mindestens sechs Fahr- dieses Material unabdingbar die ideologisch bahnen, Schilderbrücken, Mautanlagen, post- bewusst gelenkten Blicke auf das Baugesche- moderne Raststätten, überbelegte Parkplätze hen und seine Ergebnisse. Der offizielle Bil- und gesichtslose Gewerbegebiete zeigen. derkanon war zwar durchaus begrenzt, wur- Unter diesem speziellen Blickwinkel ist die de jedoch in den Publikationen immer wieder erste der Neuerscheinungen zur Autobahn-

© H-Net, Clio-online, and the author, all rights reserved. geschichte vorzustellen. Gero Fehlhauer, ge- chivmaterialien und des erkennbaren Rück- lernter Mediengestalter, freiberuflicher Jour- griffs auf die bereits publizierte Autobahnli- nalist und offensichtlich akribischer Samm- teratur fehlen in allen Kapiteln exakte Quel- ler von Autobahn-Materialien möchte mit sei- lenangaben, was den Wert der durchaus infor- nem Buch über die „Geschichte der Reichsau- mativen Darstellung für die Weiterverwen- tobahn Chemnitz – Hof“ eine Lücke schlie- dung in der historischen Forschung massiv ßen, da es aus seiner Sicht „kaum nennens- einschränkt. Lediglich aus Bildunterschriften werte Literatur [gibt], die den Focus aus- sowie ab und zu im Text sind weiterführende, schließlich auf einen Streckenzug richtet, um wenn auch nicht immer präzise Hinweise auf diesen tiefgründig zu analysieren“.1 Bei sei- die Herkunft des Materials zu entnehmen. nem Vorhaben lässt er sich von der Fas- Im ersten der insgesamt fünf Kapitel wird, zination leiten, die der frühe Autobahnbau ausgehend von einer kurzen Betrachtung ausstrahlen kann, was jedoch „in unserer zum alten vogtländischen Straßennetz, in oft von Stress und Hektik begleiteten Zeit journalistischer Manier die bekannte Vorge- vielen Menschen gänzlich verborgen“ blei- schichte der Reichsautobahnen im Kontext be, nicht zuletzt, weil „Umbauten [...] dar- der damaligen Verkehrssituation als Über- über hinaus nicht selten den Ursprungscha- blicksdarstellung referiert, ohne dass Neues rakter verschwinden“ ließen (Vorwort, S. 5). in Erscheinung tritt. Interesse wecken an die- Die Arbeit ist der populärwissenschaftliche ser Stelle lediglich die Einbindung der regio- Beitrag eines begeisterten Hobby-Historikers, nalen Industriegeschichte zwischen Chem- wie sie im Bereich der Lokalgeschichte häu- nitz und Plauen mit den bedeutenden Fahr- fig anzutreffen sind. Die Herausgabe der zeugherstellern Auto-Union und VOMAG, Studie über dieses „doch fesselnde The- oder die Hinweise auf das sächsische Stra- ma“ dürfte vor allem darauf zurückzuführen ßennetz, auch wenn der Leser solche Ein- sein, dass große Bildersammlungen mehrerer sprengsel als unsystematisch empfindet. Zur Autobahn-Enthusiasten aus den Ablagekäs- Schilderung des Ringens der Stadt Plauen ten endlich an das Licht der Öffentlichkeit ge- um die Dreiecksverbindung zwischen den langen wollten. Von den insgesamt 168 Seiten Haupttrassen -Dresden (heute A 4) und des Buches im DIN A 4-Format entfallen näm- -München (heute A 9) greift Fehlhau- lich nur rund 36 Seiten auf Textbeiträge, der er auf den Beitrag eines Mitarbeiters des restliche Inhalt besteht aus Photographien, Vogtland-Museums in Plauen, Gerd Nau- Reproduktionen von technischen Zeichnun- mann, zurück, bevor er selbst den Bau der gen, Faksimiles von Aktenblättern, Zeitschrif- rund 90 km langen Autobahnverbindung tenbeiträgen und Zeitungsausschnitten. Das Chemnitz-Plauen-Hof (RAB 84, heute BAB magere Verzeichnis der genutzten Quellen A 72) zwischen 1934 und 1940 beschreibt. verweist überwiegend auf regionale Artikel, Das führt notwendigerweise zu einigen in- jedoch nicht auf Archive und Primärliteratur. haltlichen Redundanzen. Die folgenden, he- Trotz wörtlicher Zitate aus verschiedenen Ar- terogen ausgefallenen Kapitel erwecken teil- weise den Eindruck von Gelegenheitsarbeiten 1 Dass dem nicht so ist, beweisen die beiden folgen- für andere Publikationen. Besonders span- den Monographien zur regionalen Autobahngeschich- nend sind die ausführlichen und mit teilwei- te: Flessa, Berthold; Goller, Helmut, Die Geschichte der se unbekannten Bildern illustrierten Schilde- Autobahn 1934 bis 2000, Münchberg 2000 (ein Bericht über Planung, Entstehung und Unterhaltung der Teil- rungen der Großbauten auf dieser geogra- abschnitte im Autobahndreieck /Kulmbach phisch schwierigen Reichsautobahnstrecke.2 – Landesgrenze Thüringen/Sachsen); Kreuzer, Bernd, Tempo 130. Kultur- und Planungsgeschichte der Au- 2 An verschiedenen Stellen ist die Verarbeitung des ge- tobahnen in Oberösterreich, Linz 2005 (eine profunde sammelten Wissens des Vereins AGAB – Arbeitsge- Forschung zur Autobahngeschichte im Nachbarland). meinschaft Autobahngeschichte spürbar. In der Tat Jüngst erschien ein gründlich recherchierter Beitrag sind drei Mitglieder (Peter Gombar, Frank Buchhold zur regionalen Autobahngeschichte von Vahrenkamp, und Reinhard Arndt) als Mitwirkende in der Dank- Richard, Die Chiemsee-Autobahn. Planungsgeschichte sagung namentlich aufgeführt. Die zu einem großen und Bau der Autobahn München- 1933-1938, Teil als (Straßenbau-)Ingenieure bzw. in der Straßen- in: Oberbayerisches Archiv 130 (2006), S. 385-416, der verwaltung tätigen Mitglieder haben über Jahre hin- für Interessierte das hier besprochenen Buch um weite- weg in ihren Dienststellen, in Archiven und Bibliothe- re Facetten ergänzt. ken, aber auch durch Bereisung und Dokumentation

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Am meisten beeindrucken die 1937-1939 er- dass hier durchaus erhellende Einsichten prä- richtete Göltzschtalbrücke bei Weißensand sentiert werden.3 sowie die 1940 kriegsbedingt unvollendet ge- Summa summarum hinterlässt die Arbeit bliebene größte Steinbogenbrücke Europas Fehlhauers einen zwiespältigen Eindruck. über das Tal der Weißen Elster bei Pirk. We- Die Idee, die Geschichte eines Autobahnab- gen Stahlknappheit griffen beide auf klassi- schnitts vorrangig anhand von Bildern zu sche Vorbilder der Autobahn-Architektur zu- erzählen, verdient durchaus Anerkennung. rück. Bei vielen teilweise sehr ausführlichen Allerdings hätte eine auf historische Ana- Bilderklärungen wäre freilich eine erläutern- lysen spezialisierte Redaktion eine themati- de Quellen- und Bildkritik angebracht ge- sche Verdichtung mit ungleich höherer Aus- wesen. Zwei Bildunterschriften mögen zei- sagekraft erreichen können. Auch hätte der gen, welche ‚Magie’ die undifferenzierte Aus- im Dritten Reich zwangsläufig konditionier- breitung eines reichhaltigen Fundus entfal- te Propaganda-Blick auf das Geschehen kri- ten kann: „Geradezu majestätisch fügt sich tisch interpretiert werden müssen, um den das neue Bauwerk ein in die idyllisch säu- heutigen Lesern Erklärungen über die Inten- mende Natur“ (S. 87) – das hätte so auch tionen der Macht habenden Funktionseliten im „Völkischen Beobachter“ oder einem der zu liefern. Wie es scheint, ging es aber vor al- zahlreichen ‚Jubelwerke’ über die Reichsauto- lem darum, die „alte Reichsautobahn“ rück- bahnen stehen können. Der Hinweis auf „die blickend ins rechte Licht zu setzen, um „die mit besonderer Sorgfalt eingebrachten Nist- Erinnerungen an eine Zeit, als Pioniergeist ein steine für Höhlenbrüter“ (S. 48) erweckt oh- vollkommen neues Straßennetz erdachte und ne zusätzliche Erklärung den Eindruck, Na- die Welt damit beeindruckte“ (S. 166) wach zu turschutzaspekte hätten beim Bau der Reichs- halten. autobahnen eine Rolle gespielt, was nachge- Mit der Studie Richard Vahrenkamps zum wiesenermaßen nicht der Fall war. „Autobahnbau in Hessen bis 1943“ starte- Brücken spielen auch bei den Berichten te das Hessische Wirtschaftsarchiv Darm- über erfolgte bzw. verhinderte Sprengungen stadt eine neue Veröffentlichungsreihe. Ent- gegen Kriegsende sowie über den zaghaften sprechend seinem Fachgebiet für Produkti- Neubeginn des Autobahnbaus in der DDR onswirtschaft und Logistik an der Universität eine Rolle, wobei hier auf Augenzeugenbe- Kassel verfolgt Vahrenkamp einen an Motori- richte zurückgegriffen wird. Der eingeschobe- sierung und Verkehrspolitik seit der Weima- ne Beitrag des Kraftfahrzeugexperten Chris- rer Republik orientierten Ansatz, um der Au- tian Suhr über die Plauener Lastwagen- und tobahngeschichte auf die Spur zu kommen. Omnibus-Firma VOMAG wie auch der kurze Die Fragestellungen in der Einleitung umrei- Abriss über den Reichsbahn-Kraftomnibus- ßen ein breites Spektrum an Forschungsfel- Verkehr Dresden-Plauen sind instruktiv, wir- dern. Dabei werden Aspekte der verkehrs- ken aber etwas deplatziert. Hingegen vermag politischen Debatte in der Weimarer Zeit un- das Kapitel „Autobahnen für den Krieg?“ zu ter besonderer Berücksichtigung des Raum- fesseln, weil hier auf ein bisher unveröffent- es Kassel (Kapitel 1 und 2), die lokalen lichtes Manuskript von Frank Buchhold („Au- Autobahn-Initiativen vor 1933 in Deutschland tobahnen und Militär“) sowie auf das Buch bzw. in Europa (Kapitel 3 bis 5), ausschnitt- von Gerd Enders zurückgegriffen wurde, so weise die Planung und der Bau der Nord- Süd-Trasse in Hessen, insbesondere der Stre- alter Reichsautobahnstrecken und ihrer Infrastruktur nach der Wende wohl die bedeutendste Unterlagen- cken in Nordhessen (Kapitel 6 bis 9 und sammlung über den Autobahnbau im Dritten Reich 11) sowie erste Wirkungen der Autobahn auf zusammengetragen, so unter anderem auch ein sehr Transport und Verkehr (Kapitel 10) beleuch- detaillierter Brücken-Kataster. Hieraus ließe sich noch mancher Funken zur Autobahngeschichte schlagen, tet. Die Studie fußt auf jahrelangen Recher- wenn die bei Einzelpersonen lagernden Materialien für chen in diversen Archiven und wertet zu- versierte historische Forscher zur Verfügung stünden. sätzlich einschlägige Fachzeitschriften sowie Das von einem der Mitgründer der AGAB verfasste Buch hat bisher noch keine weiteren Veröffentlichun- gen nach sich gezogen (siehe Stockmann, Dieter, Stre- 3 Enders, Gerd, Deutsche U-Boote zum Schwarzen Meer. cke 46. Die vergessene Autobahn zwischen Spessart 1942-1944. Eine Reise ohne Wiederkehr. Hamburg 2001 und Rhön, 2. Aufl. Veitshöchheim 2003). (Erstausgabe 1996).

© H-Net, Clio-online, and the author, all rights reserved. Presseausschnittsammlungen aus. Angesichts schen 1933 und 1943 wurden in Hessen meh- der Fülle des Materials entstand auf 125 Sei- rere bedeutende Autobahn-Teilstrecken ge- ten eine reichlich mit Fakten gespickte Ab- plant, fertig gestellt oder begonnen, die ih- handlung, die nicht weniger als 447 Anmer- re je eigene (Vor-)Geschichte haben, was aber kungen sowie zehn Tabellen enthält. Zudem im Text nur oberflächlich angerissen werden wechseln die Ausführungen mehrfach zwi- konnte. schen makro- und mikrohistorischer Ebene, Abschließend eine Bemerkung zu den Illus- um von der allgemeinen Straßen- und Ver- trationen: Zwölf der insgesamt 24 in die Stu- kehrssituation in den 1920er-Jahren auf den die aufgenommenen Abbildungen entstam- speziellen Autobahnbau in Hessen hinzufüh- men Fritz Todts Hauszeitschrift „Die Stras- ren. se“, weitere sechs Bilder aus den Archiven Bei den auch äußerlich gut gegliederten dienten ebenfalls Propagandazwecken, was Einzelkapiteln macht sich die Tatsache be- jedoch weder in den Bildunterschriften noch merkbar, dass die Arbeit als Destillat aus in den Anmerkungen kritisch kommentiert mehreren Working Papers entstand, die schon wird. Offensichtlich hat die NS-Zeit im All- seit längerem im Internet zugänglich waren gemeinen und der Autobahnbau im Beson- und nach und nach mit Archivfunden, Lese- deren ein solches Stadium der Historisierung früchten und Tagungserkenntnissen ergänzt erreicht, dass zeitgenössische Photographien wurden.4 So erklären sich auch verschiedene heutzutage unbekümmert veröffentlicht wer- im Text enthaltene Quisquilien. Um ein größe- den, obwohl damit die Welt des nationalsozia- re Kohäsion der Analyse zu erzielen, wäre es listischen Bildgutes unreflektiert weiter ver- sinnvoll gewesen, verschiedene Kapitel (etwa breitet wird. Es ist nicht erkennbar, auf wes- das elfte mit dem siebten oder das sechste mit sen Konto das in dem vorliegenden Fall geht. dem achten und neunten) zusammenzulegen. Wie ist nun die Untersuchung im Vergleich HistLit 2007-2-184 / Reiner Ruppmann über zur bereits vorhandenen Autobahn-Literatur Fehlhauer, Gero: Die Geschichte der Reichsau- zu werten? Wer nach einer kurzgefassten tour tobahn Chemnitz-Hof. Reichenbach/Vogtland d’horizon zum frühen Autobahnbau in Hes- 2006. In: H-Soz-u-Kult 25.06.2007. sen sucht, ist mit der vorliegenden Broschü- HistLit 2007-2-184 / Reiner Ruppmann über re gut bedient. Verdienstvoll sind vor al- Vahrenkamp, Richard: Autobahnbau in Hessen lem die knappen, quellenunterstützten Aus- bis 1943. Darmstadt 2007. In: H-Soz-u-Kult führungen zur HAFRABA-Geschichte, auch 25.06.2007. wenn es hierzu noch mehr zu sagen gäbe.5 Dazu liegen bislang nur ein Memoiren- und ein Erinnerungs-Buch vor.6 Ebenso gelangt Vahrenkamp bei der Einordnung des Auto- bahnbaus ab 1933 in die wirtschaftspoliti- schen und propagandistischen Zielsetzungen des NS-Regime zu einigen lesenswerten Ein- sichten. Allerdings darf man den Titel der Broschüre nicht wörtlich nehmen, denn zwi-

4 Siehe http://www.ibwl.uni-kassel.de/vahrenkamp /History of Mobility/Working Papers, hier insbe- sondere No. 6/2006 und No. 7/2006, aber auch No. 1/2002, No. 3/2001, No. 4/2005 und No. 10/2006. 5 Eine voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlosse- nes Dissertations-Projekt an der Universität über die Autobahnen im Rhein--Gebiet wird u.a. mit einer vertieften HAFRABA-Forschung aufwarten. 6 Kaftan, Kurt, Der Kampf um die Autobahnen. Ge- schichte und Entwicklung des Autobahngedankens in Deutschland von 1907-1935 unter Berücksichtigung ähnlicher Pläne und Bestrebungen im übrigen Europa, Berlin 1955. Kornrumpf, Martin, Hafraba e. V. Deutsche Autobahnplanung 1926-1934, 1990.

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