Maria, ihm schmeckt’s nicht!

Komödie nach der Romanvorlage von Jan Weiler Free-TV-Premiere Donnerstag, 24. Mai 2012, 20.15 Uhr

Inhalt

2 Auf die Zutaten kommt es an Vorwort von Esther Hechenberger

4 Maria, ihm schmeckt’s nicht! Stab, Besetzung, Inhalt

9 "Es geht in diesem Buch um meine Familie" Interview mit Roman- und Drehbuchautor Jan Weiler

11 Drei Fragen an die Produzenten Jakob Claussen und Uli Putz sowie Regisseurin Neele Leana Vollmar

13 "Italiener haben weniger Stress" Interview mit Schauspieler Christian Ulmen

16 Biografien

26 Bildhinweis und Impressum

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Auf die Zutaten kommt es an

Wer den Titel dieses Kinofilms nicht kennt, den das ZDF als Free-TV- Premiere zeigt, hat wahrscheinlich einige Zeit im Ausland gelebt. Be- reits auf dem Buchmarkt war die autobiografisch inspirierte Geschichte von Jan Weiler ein überraschender Bestseller geworden. Das Buch verkaufte sich inzwischen über zwei Millionen Mal. Doch diese Zahl allein lässt noch nicht auf eine wirklich witzige Geschichte mit zwei liebenswerten Helden schließen, und schließlich versuchten zahlreiche Kopien mit ähnlichem Titel erfolglos auf den Zug dieser charmanten Culture-Clash-Komödie aufzuspringen.

Denn es kommt dann eben doch auf die Zutaten des Originals an: Er- zählt wird eine deutsch-italienische Hochzeit, die zur Überraschung und zum Leidwesen des Bräutigams im italienischen Heimatdorf des Schwiegervaters samt dessen ganzer Verwandtschaft stattfinden soll. "Italien, das ist schließlich der Gegenentwurf zum vereinzelten Leben" schrieb Rezensent Thomas Klingenmaier süffisant¹.

Nach dem großen Bucherfolg und einer Geschichte, die nach einer Verfilmung schrie, waren die Rechte am Stoff sehr begehrt. Autor Jan Weiler sah sich die Bewerber, die "Maria, ihm schmeckt’s nicht!" ins Kino bringen wollten, sehr genau an. Er entschied sich für die Münchner Produzenten Jakob Claussen und Uli Putz, deren Filmogra- phie (unter anderem "Jenseits der Stille", "Crazy", "Anatomie", "Lichter", "Sommersturm", "Krabat", "Offroad") er mochte. Für das ZDF, den koproduzierenden Sender, war diese Wahl "erste Sahne", denn ein Projekt in die Hände dieser vielfach ausgezeichneten Kreati- ven zu legen, bedeutet immer einen überdurchschnittlichen Einsatz, überdurchschnittliche Ideen und überdurchschnittliches Risiko stets im Sinne des Projekts zu begleiten. Und so betrauten Jakob Claussen und Uli Putz auch keinen alten Hasen mit der Regie dieses lang er- warteten Films, sondern die junge Regisseurin Neele Leana Vollmar, die Christian Ulmen und den in Italien tatsächlich wie einen Heiligen verehrten (es gibt filmische Setdokumente, die dies beweisen!) Super- star Lino Banfi in Schach halten sollte. Auch wenn Neele Vollmar erst kurz vor Drehbeginn in einem Crashkurs Italienisch lernte und Lino Banfi kein Deutsch sprach und seinen gesamten Text in einer für ihn entwickelten Lautsprache lernte, ging der Plan wirklich auf und neben den zwei männliche Helden brachten komödienerfahrene Schauspieler wie Mina Tander, Maren Kroymann, Peter Prager und Gundi Ellert den Witz und die Missverständnisse überzeugend auf die Leinwand. Das

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Kinopublikum war begeistert und mit über einer Million Besuchern ge- hört der Sommerhit "Maria, ihm schmeckt’s nicht!" zu den großen Kinoerfolgen des Startjahres.

Die, die ihn verpasst haben sollten können ihn nun endlich im ZDF sehen, und die, die ihn kennen, werden ihn wiedersehen wollen. Guten Appetit!

Esther Hechenberger Redaktion Fernsehfilm I

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Donnerstag, 24. Mai 2012, 20.15 Uhr Maria, ihm schmeckt’s nicht! Komödie nach der Romanvorlage von Jan Weiler

Buch Jan Weiler und Daniel Speck nach dem gleichnamigen Roman von Jan Weiler Regie Neele Leana Vollmar Musik Niki Reiser Kamera Torsten Breuer Schnitt Bernd Schlegel Szenenbild Johannes Sternagel, Doerthe Komnick Produktionsleitung Patrick Brandt Producerin Amelie Syberberg Herstellungsleitung Jens Oberwetter Produzenten Jakob Claussen, Uli Putz, Christiano Bortone, Lothar H. Schubert, Martin Moszkowicz Redaktion Caroline von Senden, Esther Hechenberger Länge ca. 90"

Eine Produktion der Claussen+Wöbke+Putz Filmproduktion GmbH in Koproduktion mit der Schubert International Filmproduktions GmbH & Co. KG, der Orisa Produzioni Srl, dem ZDF und der Constantin Film Produktion GmbH, gefördert durch FilmFernsehFonds Bayern, Film- stiftung NRW, Eurimages, Filmförderungsanstalt, Deutscher Film- förderfonds, Apulia Filmcommission

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Die Rollen und ihre Darsteller:

Jan Christian Ulmen Antonio, Saras Vater Lino Banfi Sara Mina Tander Ursula, Saras Mutter Maren Kroymann Gisela, Jans Mutter Gundi Ellert Eberhard, Jans Vater Peter Prager Raffaele Paolo de Vita Maria Ludovica Modugno Nonna Anna Lucia Guzzardi Nonno Calogero Nino Bellomo Antonio (jung) Leonardo Nigro Marco Pierluigi Ferrandini Egidio, Saras Onkel Sergio Rubini Ursula (jung) Marleen Lohse Don Alfredo Enzo Salomone Benito Carducci Massimo Sarchielli Enzo Carducci Nicola Nocella B.M. Carducci Raffaele Braia Nonna Anna (jung) Lia Cellamare Calogero (jung) Dante Marmone Raffaele (jung) David Donatiello Herr Oberwald Jürgen Rissmann Piselli Antonio Berbero Toni Carducci Danilo Nicola De Summa Heinz Philip Hagmann Herr Wutzke Frank Trunz Herr Schulz Martin Horn Standesbeamter Jan Weiler und andere

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Inhalt:

Jan Armbruster arbeitet als Sachbuchlektor. Er hasst das Chaos und liebt die Ruhe. Sein Leben nimmt eine turbulente Wende, als er die Deutsch-Italienerin Sara Marcipane heiraten will. Schon der Antritts- besuch bei den angehenden Schwiegereltern in Krefeld entpuppt sich als Kulturschock, denn Saras voluminöser Vater Antonio ist das Para- debeispiel eines Süditalieners. Ständig aktiv, notorisch gut gelaunt, voller Ideen. 1965 kam er als Gastarbeiter nach Osnabrück, 1970 hei- ratete er die Deutsche Ursula. Sie ist der Ruhepol in Antonios Leben.

Trotz all seiner Bedenken muss Antonio einsehen, dass Sara Jan wirklich liebt und heiraten will. Beim Mittagessen mit Jans Eltern, dem Düsseldorfer Akademikerpaar Eberhard und Gisela, lässt Antonio die Bombe platzen: Die Hochzeit wird in seiner italienischen Heimatstadt Campobello ausgerichtet. Was für eine Überraschung! Vor allem für Jan, der eigentlich nur standesamtlich und im ganz kleinen Rahmen in Deutschland heiraten wollte.

Weil die Ehe das Ende aller eigenen Entscheidungen ist, findet sich Jan schon bald auf der Autobahn Richtung Süden wieder. Er sitzt mit seinem neuen "Papa" in dessen Mercedes. Sara und ihre Mutter Ursula fahren in Jans Karmann Ghia Cabrio hinterher. Ihnen bleiben 14 Tage für die Vorbereitung der italienischen Traumhochzeit.

In Campobello, einer kleinen Stadt in der Provinz Apulien, wartet die Großfamilie Marcipane auf ihre Liebsten und auf "den Deutschen". Den Kern des auffällig kommunikativen Clans bilden Nonna Anna und Nonno Calogero. Antonios älterer Bruder Raffaele ist ein arbeits- scheuer Nichtsnutz, die jüngere Schwester Maria eine herzensgute kleine Frau, die mit dem bärigen Egidio verheiratet ist. Antonios Lieb- lingsneffe ist der lässige Womanizer Marco.

Jan merkt schnell, wie sehr italienische Gastfreundschaft durch den Magen geht. Nonna Anna tischt gewaltige Portionen auf. Auch Mu- scheln. Dass Jan allergisch auf Meeresfrüchte reagiert, wird als ty- pisch deutsche Kleinkariertheit ausgelegt: "Maria, ihm schmeckt’s nicht!"

Jan muss im Gästebett schlafen. Ohne Sara. Schließlich sind die bei- den noch kein Ehepaar. Das Bett quietscht, der Rücken schmerzt, die weiche Matratze verschlingt den Schläfer. In seiner Not wählt Jan eine Luftmatratze in Krokodilform als Nachtlager. Das Krokodil kommt am

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nächsten Tag erneut zum Einsatz: Die Marcipanes wollen ans Meer. Nichtschwimmer Jan will zum Standesamt. Doch alle fahren zum Strand. Auch Jan.

Hier knöpft sich Antonio den künftigen Schwiegersohn vor. Jan wisse die Gastfreundschaft der Marcipanes nicht zu schätzen. Als er selber im Jahr 1965 seine Heimat verließ und allein nach Deutschland auf- brach, um dort als Gastarbeiter Geld zu verdienen, habe er Demüti- gungen und die Härten des Lebens erfahren müssen.

Der Papierkrieg beginnt: Jan, Sara und Antonio wollen beim Standes- amt das Aufgebot für die Hochzeit bestellen. Doch die zuständigen Beamten sind nicht da oder sie gehören der Familie Carducci an. Mit den Carduccis sind die Marcipanes seit Jahrzehnten verfeindet und dürfen nicht mit ihnen reden. Zum Glück sind italienische Priester zugleich auch Standesbeamte, so dass Don Alfredo die Papiere aus- stellen darf.

Dumm nur, dass im Familienbuch viele wichtige Einträge fehlen. Don Alfredo verkündet, dass in Campobello weder Antonios Hochzeit mit Ursula urkundlich erfasst wurde noch Saras Geburt. Ohne italienische Geburtsurkunde bekommt sie keinen italienischen Ausweis. Ohne ita- lienischen Ausweis darf die Tochter eines Italieners in Campobello nicht heiraten.

Sara nimmt notgedrungen den Zug nach München, wo sie beim italie- nischen Konsulat die italienische Staatsbürgerschaft beantragen muss. Ursula fährt mit ihr. Das gibt Antonio die Gelegenheit, Jan den Rest der Verwandtschaft vorzustellen und ihm mehr aus seiner Ver- gangenheit zu erzählen: Als der junge Gastarbeiter 1968 erstmals nach Italien heimkehrte, präsentierte er seiner Familie eine Tüte voller Fünf- und Zehn-Mark-Scheine. Eine halbe Millionen Lire! Die Anerken- nung seines Vaters war ihm sicher, der Neid seines Bruders Raffaele auch. Selbst die Lokalzeitung titelte "Nostro Figlio in Germania" – "Unser Sohn in Deutschland".

Ein Fischhändler kracht mit seinem Ape-Dreirad in Jans Cabrio. Weil der Schuldige ein verfeindeter Carducci ist, kann und will Antonio nicht helfen. Bei einer heftigen Diskussion blamiert sich Jan mit seinen schlechten Italienischkenntnissen. Alle lachen. Jan ist sauer. Und wie- der gibt’s zum Abendessen Meeresfrüchte.

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Sara ist zurück aus München. Sie hat einen italienischen Pass und wirkt auf Jan so italienisch wie nie zuvor. Das Aufgebot wird für den 13. September bestellt. Um 12 Uhr soll in der Kirche San Antonio della Croce die Trauung erfolgen. Antonio hat bereits Jans Ehering besorgt. Ein fettes altes Erbstück vom Urgroßvater aus Sizilien. Den filigranen Ring, den Jan in Deutschland gekauft hat, entsorgt Antonio wenig fachgerecht.

Die Stimmung kocht endgültig über, als Jans Eltern aus dem Ayur- veda-Urlaub in der Toskana eintreffen und ihre Italien-Weisheiten aus dem Urlaubskatalog präsentieren. Ursula hat es satt. Jan sowieso. Zumal auf dem Tisch schon wieder Meeresfrüchte stehen.

Am Vorabend der Hochzeit steht die Familie am Rande der Kern- schmelze.

Die Wogen haben sich auch bei Sonnenaufgang noch nicht geglättet. Zwar ist der Bus mit den deutschen Hochzeitsgästen schon kurz vor Campobello, doch das Brautpaar sieht ein: Mit der italienischen Sippe in Saras Nacken passen die beiden einfach nicht zusammen. Jan flieht im Pyjama aus der Wohnung und rast in seinem Cabrio Richtung Deutschland. Richtung Heimat.

Ein Motorschaden hält ihn auf. Wenig später spürt Antonio den verlo- renen Sohn in einer Autowerkstatt auf.

Wird am Ende doch noch geheiratet?

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"Es geht in diesem Buch um meine Familie" Interview mit Roman- und Drehbuchautor Jan Weiler

Ist es das höchste Ziel eines Schriftstellers, dass sein Buch verfilmt wird?

Also, meins war es nicht. Es war ja nicht mal mein Ziel, ein Buch zu schreiben. Eine Frau vom Ullstein Verlag hat mich dazu überredet. Irgendwann habe ich gesagt: Okay, ich schreib’s Ihnen. Danach will ich aber wieder meine Ruhe haben.

Mit der Ruhe war es endgültig vorbei, als "Maria, ihm schmeckt’s nicht!" die Bestsellerlisten stürmte ...

Ich hätte nie damit gerechnet. Ich weiß noch, wie ich bei der Manu- skriptabgabe zur Lektorin sagte: "Wäre ja schon klasse, wenn das 2000 Leute kaufen." Sie sagte: "Wenn das 2000 Leute kaufen, werde ich gefeuert." Natürlich habe ich mir später Gedanken gemacht, warum das Buch so gut bei den Lesern ankam. Ein Grund könnte sein, dass nur wenige Bücher über das Leben der Gastarbeiter geschrieben wor- den sind. Dann kommt noch die große Liebe der Deutschen zu Italien hinzu. Und das Buch ist lustig. Die Leute lesen gern lustige Sachen.

Viele Produktionen wollten die Filmrechte an "Maria, ihm schmeckt’s nicht!" haben.

Jakob Claussen hat schon sehr früh klar gemacht, dass nichts an dem Stoff geändert würde, ohne vorher mit mir abgesprochen zu werden. Solche Zugeständnisse sind selten in der Filmbranche.

Vor welchen Änderungen hatten Sie Angst?

Es geht in diesem Buch um meine Familie, also um echte Menschen mit Gefühlen. Und wenn ein Filmemacher damit nicht ordentlich um- geht, kann ich mich nie wieder bei meiner Familie sehen lassen.

Wer ist Ihnen ähnlicher: der Jan im Film oder der Erzähler im Buch?

Die Person im Film ist mir näher als die im Buch. Das hat einen ganz einfachen Grund: Der Erzähler im Buch hat keinen Namen. Das habe ich damals mit Absicht gemacht, weil ich nicht wollte, dass das Buch zu nah an mich heranrückt. Für das Drehbuch brauchten wir aber ei- nen Namen. Da haben wir halt meinen als Platzhalter genommen. Der

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sollte später gegen einen anderen ausgetauscht werden. Aber in den vielen Jahren der Drehbucharbeit hat sich der Name Jan verselbstän- digt. Am Ende haben wir ihn beibehalten.

Kannten Sie Jans Ängste, wenn Sie Ihre Schwiegerfamilie in Italien besuchten?

Jan fühlt sich dieser fremden Familie ausgesetzt. Vergleichbare Ängste habe ich bis heute. Das hängt damit zusammen, dass ich kein Globetrottertyp bin, der sich sofort mit allen anfreundet und sich über- all zurechtfindet. Ich will auch kein Italiener werden und auch kein Italien-Fachmann. Ich versuche das auch gar nicht, ich hätte ja schon längst die Sprache lernen können. Einmal bin ich zu einer Fernseh- sendung eingeladen worden, in der ich mit Alfons Schuhbeck Pastare- zepte von Zuschauern nachkochen und bewerten sollte. Das habe ich abgesagt, weil das einfach nicht meine Lebenswelt ist.

War denn von vornherein klar, dass Sie das Drehbuch nicht allein schreiben?

Ich habe ein paar frühe Fassungen allein geschrieben. Aber die waren schlicht und einfach nicht gut. Man muss seine Grenzen akzeptieren. Ich bin mal wegen Mathematik sitzengeblieben. Drehbuchschreiben ist wie Mathe-Leistungskurs. Das ist wahnsinnig schwer. Die Zusammen- arbeit mit Daniel Speck war ein Riesenglück für mich. Daniel ist ein absolut begabter, strategischer Schreiber. Er weiß genau, wie lang oder wie kurz ein Plot sein muss. Ich habe seit der Schulzeit nicht mehr so viel gelernt.

Wie sah die Zusammenarbeit aus?

Wir haben sehr viele Tage miteinander verbracht. Ich habe ihm etliche Szenen vorgespielt, bin in meinem Büro oder bei ihm zu Hause rum- gehampelt und habe dabei sämtliche Rollen übernommen. Dann mussten wir mit diesem Stoff die Geschichte weiterentwickeln. Das war Daniels Part. Er hat dem ganzen Buch überhaupt erst ein drama- turgisches Rückgrat gegeben.

Christian Ulmen spielt Jan. War er Ihr Wunschkandidat?

Absolut: ja. Er ist fantastisch. Sein Name fiel schon im allerersten Ge- spräch, das ich mit Jakob Claussen führte. Er war von Anfang an un- ser Wunschkandidat. Und Christian erwies sich tatsächlich als der Richtige. Dabei wusste ich anfangs gar nicht, dass er in einer ähnli- chen Beziehung lebte wie ich. Er war mit einer Halbitalienerin verhei-

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ratet. Er weiß also genau, wie so eine italienische Familie funktioniert. Wenn ich ihn im Film mit hängenden Schultern und fragendem Blick zwischen all den Italienern sehe, erkenne ich mich darin gut wieder.

Im Film ist auch der junge Antonio zu sehen, wie er in den 60er- Jahren als Gastarbeiter in Deutschland zurechtkommen muss …

Es geht um die Überwindung von verschiedenen Ängsten. Das sollte nicht nur Jans relativ profane Angst in Italien sein. Ich wollte, dass der Film die viel tiefer gehende Fremdenangst in Deutschland thematisiert, die Furcht der Deutschen vor dem Gastarbeiter, vor dem sogenannten "Spaghettifresser". So ist meine Frau ja noch in den 70er Jahren in der Schule genannt worden. Der Film soll zeigen, wie man mit ein biss- chen Bereitschaft und Lebensmut solche Ängste überwinden kann.

Drei Fragen an …

…die Produzenten Jakob Claussen und Uli Putz

Wie kam der italienische Starkomödiant Lino Banfi zu dieser Produktion?

Uli Putz: Weil wir italienische Produktionspartner haben, lag es nahe, dass wir auch italienische Stars in den Film integrieren. Wir hatten im Vorfeld aber unterschätzt, wie sehr Italiener ihre Stars verehren. Das ist uns erst bewusst geworden, als wir zum ersten Mal mit Lino Banfi durch unseren Drehort Gravina liefen. Wir kamen uns vor, als wären wir mit dem Papst unterwegs. Die ganze Stadt war wie eine Men- schentraube hinter uns her, alle wollten ihn berühren und küssen. Er musste die Kinder segnen. Selbst in München hat uns seine Populari- tät überrascht. Eines Tages stand Luca Toni bei uns im Studio, um Lino die Ehre zu erweisen.

Herrschte hinter der Kamera genau so viel Multikulti wie vor der Kamera?

Jakob Claussen: Ja. Wir hatten ein großes Team aus Italienern und Deutschen. Da hat sich automatisch vieles aus der Filmhandlung im

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beruflichen Alltag widergespiegelt. Wir kamen nicht umhin, genau zu studieren: Wie benehmen sich die Italiener? Und die konnten sehr gut beobachten: Wie ticken die Deutschen?

Der Roman spielt in Campobasso, Sie haben aber in Gravina gedreht. Warum?

Uli Putz: Wir haben uns das echte Campobasso aus dem Roman an- gesehen. Das ist aber nicht wahnsinnig fotogen und war logistisch nicht sinnvoll für die aufwändigen Dreharbeiten. Die Geschichte setzte voraus, dass wir in Süditalien drehen. Die italienischen Gastarbeiter, die in den 60er-Jahren nach Deutschland zogen, kamen überwiegend aus dem Süden. Die Stadt Gravina, die im Film Campobello heißt, hat uns sehr herzlich aufgenommen und in jeder Beziehung unterstützt.

Jakob Claussen: Der Stadtkern ist schön und karg zugleich. Und er wirkt historisch. Das war sehr wichtig für unsere Rückblenden. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein, man kann glaubhaft vermitteln, dass Antonio dort weg wollte.

…Regisseurin Neele Leana Vollmer

Haben Sie für die Dreharbeiten in Gravina Italienisch lernen müssen?

Von Anfang an war klar, dass wir mit italienischen Schauspielern in Italien drehen werden. Und natürlich auch in italienischer Sprache, die nicht synchronisiert wird. Der Zuschauer soll sich genau so fremd fühlen wie Jan. So war für mich klar, dass ich diese Sprache sprechen möchte. Um das Gefühl der beiden unterschiedlichen Kulturen noch zu verstärken, wurde Italienisch zur Setsprache, sobald italienische Schauspieler am Set waren. Das ist übrigens der erste Film, indem Lino Banfi und Sergio Rubini, zwei Superstars in Italien, gemeinsam vor der Kamera standen.

In welcher Hinsicht werden sich Deutsche und Italiener immer unterscheiden?

Beim Essen. Italiener essen wahnsinnig viel, auch wenn sie mir jetzt sofort widersprechen würden. Aber es stimmt! Ursula wundert sich an

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einer Stelle im Film, dass dieses Volk nicht platzt. Das wundert mich ebenfalls.

Der Film zeigt, wie Antonio 1965 als Gastarbeiter nach Deutschland kam. Er erzählt aber auch die Liebesgeschichte von Antonio und Ursula. Wie wichtig ist diese Aspekt?

Die Rückblenden sind für den Film extrem wichtig. Sie erklären uns die Figur Antonio und eröffnen eine neue emotionale Ebene, die neben der Komödie unabdingbar ist. Außerdem führen sie den Zuschauer in eine Zeit, die für viele Gastarbeiter nicht einfach war. In dieser Zeit war Ursula für Antonio der einzige Lichtblick. Sie ist seine Stütze, sie schenkt ihm Selbstvertrauen. In den vielen Jahren, die Antonio schon in Deutschland ist, hat er seine eigene Lebensphilosophie entwickelt. Dadurch macht er es seiner Frau nicht immer leicht ...

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"Italiener haben weniger Stress" Interview mit Schauspieler Christian Ulmen

Was ist für Jan die größte Hürde?

Familie Marcipane pflegt Traditionen und hält dabei fest zusammen. Jan kommt als Deutscher plötzlich in diese klassische italienische Fa- milie hinein und muss sofort all ihre Gepflogenheiten mitleben. Ob er will oder nicht. Er fühlt sich immer mehr seiner Entscheidungsfreiheit beraubt. Seine Freundin Sara ist mit den Ritualen ihrer Eltern, Groß- eltern, Nichten und Tanten aufgewachsen. Sie merkt deshalb am An- fang gar nicht, dass Jan durchaus Probleme damit hat.

Warum hat Jan es so schwer mit seinem künftigen Schwieger- vater Antonio?

Für einen Vater ist es wahrscheinlich immer hart, einen neuen Mann im Leben seiner Tochter zu wissen. Dieser Kaspertyp soll der neue Held meiner Tochter sein? Deutsche Väter sind da sicher auch nicht anders. Bei den Italienern macht das aber mehr Spaß beim Zugucken.

Liegen Komödie und Tragödie in diesem Fall dicht beieinander?

Ja. Als neuer Schwiegersohn willst du natürlich geliebt werden. Vor allem von den Schwiegereltern. Jan hat aber zu Recht das Gefühl, die Marcipanes halten ihn für einen seltsamen, blassen, mageren Deutschen. Gegen dieses Bild scheint er nicht anzukommen. In seiner Frustration zieht er sich zurück, weshalb die Marcipanes wiederum das Gefühl haben, Jan würde sie nicht mögen, oder ihre Gastfreund- schaft zurückweisen. So schaukeln sie sich gegenseitig in ihren Be- findlichkeiten hoch.

Sie haben für diese Rolle zwölf Kilogramm abgenommen. Warum?

Das war der Wunsch von Produzent und Regisseurin. Ich war ihnen zu fett. Außerdem machen die Marcipanes dauernd Witze über den mage- ren Deutschen. Das hätte mit meiner Statur davor nicht wirklich funkti- oniert.

Gibt es Parallelen zwischen Ihnen und Jan?

Klar. Vermutlich erkennt sich jeder, der den Roman liest oder den Film sieht, in Jan wieder. Deswegen ist das Buch auch so erfolgreich. Man

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fühlt sich beim Urlaub im Ausland automatisch uncool. Man versteht nichts, man trägt hässliche Sandalen, man cremt sich mit Sonnenmilch ein. Die Italiener machen so was nicht. Und sofort ist man der ver- klemmte deutsche Depp.

Was sind die markanten Unterschiede zwischen Deutschen und Italienern?

In Deutschland wachsen wir zum Beispiel mit dem hundertprozentigen Einhalten ganz klarer Regeln auf. Italiener haben viele dieser Regeln zwar auch, halten sich aber meistens nicht daran. Ob da an der Straße ein Schild mit "100" steht oder nicht: Sie fahren 180, und das Kleinkind klettert unangeschnallt auf dem Beifahrersitz rum. Ein weiterer Unter- schied ist mir an der Supermarktkasse aufgefallen. Bei uns ist man sehr darauf bedacht, Abstand zum Vordermann zu halten. In Italien steht man ganz dicht beieinander und kuschelt gern.

Worum beneiden Sie die Italiener?

Um ihren entspannten Umgang mit Unpünktlichkeit. Wenn ein Flug eine Stunde Verspätung hat, sitzt der Italiener ganz gelassen am Flughafen. Der Deutsche sitzt daneben und zittert, weil er seinen Ter- min verpassen könnte. Italiener haben weniger Stress. Das ist benei- denswert.

Die italienischen Schauspieler sprechen im Film fast alle Italienisch. Beherrschen Sie die Sprache inzwischen auch perfekt?

Das Schöne ist: Jan spricht kein Italienisch. Und um mich richtig in die Rolle reinzufinden, habe ich vorher extra kein Italienisch gelernt. Im Gegenzug hat Lino Banfi auch kein Deutsch gelernt. Obwohl er im Film fließend Deutsch spricht. Wir haben ihm immer Zettel hingehal- ten, von denen er ablesen konnte.

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Biografien

Jan Weiler (Roman und Drehbuch)

Jan Weiler, 1967 in Düsseldorf geboren, arbeitete zunächst als Texter in der Werbung. Nach dem Besuch der Deutschen Journalistenschule begann er beim Süddeutschen Zeitung-Magazin, wo er elf Jahre in unterschiedlichen Funktionen, die letzten fünf Jahre als Chefredakteur tätig war. Seit 2005 ist er freier Schriftsteller. Sein Debütroman "Maria, ihm schmeckt's nicht!" erschien im Oktober 2003 und hielt sich fünf Jahre in der Bestsellerliste. 2005 folgte "Antonio im Wunderland", 2006 das Reisetagebuch "In meinem kleinen Land" und 2008 der Ge- sellschaftsroman "Drachensaat". Seine wöchentliche Kolumne "Mein Leben als Mensch" erschien ab April 2007 im Magazin "Stern" und seit Juli 2009 in der "Welt am Sonntag". 2009 kam sie in Buchform auf den Markt. 2011 erschienen "Das Buch der 39 Kostbarkeiten", das Reise- notizen, Reportagen, Hörspiele, Lyrik und Prosa aus den vergangenen 17 Jahren beinhaltet, sowie die Kolumnensammlung "Mein neues Leben als Mensch". Jan Weiler ist ständig mit seinem Bühnenpro- gramm aus Highlights seiner Kolumnen und seiner Romane unter- wegs.

Bibliographie – eine Auswahl:

2003 "Maria, ihm schmeckt’s nicht!", Roman 2005 "Antonio im Wunderland", Roman 2006 "In meinem kleinen Land", Reisetagebuch 2008 "Drachensaat", Roman 2009 "Hier kommt Max", Kinderbuch 2009 "Das Marcipane Kochbuch", mit Corbinian Kohn, literarisches Kochbuch 2009 "Mein Leben als Mensch", Kolumnen 2010 "Max im Schnee", Kinderbuch 2011 "Das Buch der 39 Kostbarkeiten", Erzählungen, Gedichte, Reportagen, Interivews, Kolumnen 2011 "Mein neues Leben als Mensch", Kolumnen

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Film und Fernsehen – eine Auswahl:

2010 "Weilers Welt" (4-teilige Doku), Buch, Regie: Alexander von Eisenhart-Rothe 2012 "Maria, ihm schmeckt’s nicht!", ZDF (Kino 2009), Buch zusammen mit Daniel Speck, Regie: Neele Leana Vollmar

Daniel Speck (Buch)

Daniel Speck kennt das "Culture Crossing" nicht nur aus der Recher- che, er lebt es. Geboren 1969 in einer deutsch-arabischen Familie und aufgewachsen in München, studierte er in Rom an der Università La Sapienza Filmgeschichte und absolvierte anschließend die Drehbuch- werkstatt in München. Das Zusammenleben von verschiedenen Kultu- ren ist ein Thema, mit dem er sich immer wieder in seinen Drehbü- chern auseinandersetzt. So zum Beispiel in der romantischen Komödie "Meine verrückte türkische Hochzeit" (2006). Der Film erhielt unter anderem den 3Sat-Publikumspreis 2006, den Preis der Jury beim Fernsehspielfestival Baden-Baden 2006, den Adolf-Grimme-Preis 2007 sowie den Bayerischen Fernsehpreis 2007 für das Beste Drehbuch. Daniel Speck arbeitet als freier Dozent an der Hochschule für Film und Fernsehen München, der deutschen Film- und Fernsehakademie Ber- lin, der Internationalen Filmschule Köln, der Filmakademie Ludwigs- burg und der Drehbuchwerkstatt München. Auch die Komödien "Zimt- stern und Halbmond" (2010) und "Fischer fischt Frau" (ZDF 2011) stammen aus seiner Feder.

Film und Fernsehen – eine Auswahl:

2000 "Im Club der Millionäre", Buch, Regie: Thorsten Näter "Coffee Blues", Kurzfilm, Regie 2006 "Meine verrückte türkische Hochzeit", Buch, Regie: Stefan Holtz 2010 "Zimtstern und Halbmond", Buch, Regie: Matthias Steurer 2011 "Fischer fischt Frau", ZDF, Buch, Regie: Lars Jessen

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2012 "Maria, ihm schmeckt’s nicht!", ZDF (Kino 2009), Buch zusammen mit Jan Weiler, Regie: Neele Leana Vollmar

Christian Ulmen (Jan)

Christian Ulmen, 1975 in Neuwied am Rhein geboren und in Hamburg aufgewachsen, lebt seit 1999 in Berlin. Schon als Jugendlicher ver- fasste und produzierte er TV- und Radiobeiträge. 1996 und 1999 folg- ten die Shows "MTV Hot" und "MTV Alarm" sowie Berichte im Rahmen diverser Specials für den Musiksender MTV. Von 2000 bis 2003 mode- rierte er seine eigene Show "MTV Unter Ulmen", die er auch selbst produzierte. 2003 war Christian Ulmen in seiner ersten Kino-Hauptrolle in "Herr Lehmann" von Leander Haußmann zu sehen und gewann für seine darstellerische Leistung den Bayerischen Filmpreis. Es folgten Hauptrollen in Filmen wie "Der Fischer und seine Frau" von Doris Dörrie, "Elementarteilchen" von Oscar Roehler und "Männerherzen" von Simon Verhoeven. Mit seiner Serie "Mein neuer Freund" wurde er 2005 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. 2006 erhielt er für "Dr. Psycho – Die Bösen, die Bullen, meine Frau und ich" den Deutschen Fernsehpreis als Bester Schauspieler, den Goldenen Gong und den Adolf-Grimme-Preis. Für seine Rolle in der ZDF-Koproduktion "Maria, ihm schmeckt's nicht!" von Neele Leana Vollmar wurde er 2010 auf dem Shanghai International Filmfestival als Bester internationaler Schauspieler ausgezeichnet. Als Geschäftsführer seiner eigenen Firma produziert er heute sein eigenes Web-TV-Format "ulmen.tv", diverse Fernsehformate wie etwa die für den Adolf-Grimme-Preis no- minierte ZDF-Serie "Die Snobs – Sie können auch ohne Dich", und Kinofilme. Außerdem schreibt das Mulitalent Kolumnen für verschie- dene Zeitschriften, übernimmt Sprechrollen für Hörbücher und hat 2010 seinen ersten Roman "Für Uwe" veröffentlicht.

Film und Fernsehen – eine Auswahl:

2003 "Herr Lehmann", Regie: Leander Haußmann "Verschwende Deine Jugend", Kino, Regie: Benjamin Quabeck 2005 "Der Fischer und seine Frau", Kino, Regie: Doris Dörrie

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"Rosa Roth – Flucht nach vorn", ZDF, Regie: Carlo Rola 2006 "Elementarteilchen", Kino, Regie: Oskar Roehler "FC Venus", Regie: Ute Wieland 2007 "Alice im Niemandsland", Kurzfilm, Regie: Robin Polak 2008 "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe", Kino, Regie: Leander Haußmann 2009 "Schade um das schöne Geld", ZDF, Regie: Lars Becker "Männerherzen", Kino, Regie: Simon Verhoeven 2010 "Jerry Cotton", Kino, Regie: Philipp Stennert, Cyril Boss "Hochzeitspolka", Kino, Regie: Lars Jessen "Vater Morgana", Kino, Regie: Till Endemann 2011 "3faltig", Kino, Regie: Harald Sicheritz "Männerherzen … und die ganz ganz große Liebe", Regie: Simon Verhoeven "Wickie auf großer Fahrt", Kino, Regie: Christian Ditter 2012 "Jonas", Kino, Regie: Robert Wilde "Einer wie Bruno", Kino/ZDF, Regie: Anja Jacobs "Maria, ihm schmeckt’s nicht!", ZDF (Kino 2009), Regie: Neele Leana Vollmar "Wer's glaubt wird seelig. aka St. Daisy" (Arbeitstitel), Kino, Regie: Marcus H. Rosenmüller

TV-Serien – eine Auswahl:

2000-2003 "MTV Unter Ulmen", Regie: Christian Ulmen, Jörg Diernberger 2004 "Ulmens Auftrag" Regie: Robin Polak 2005 "Mein neuer Freund", Regie: diverse 2006 "Die ProSieben Märchenstunde: Hans im Glück – Tauschrausch im Märchenland", Regie: Erik Haffner 2007-2008 "Dr. Psycho – Die Bösen, die Bullen, meine Frau und ich", Regie: diverse 2008 "Ulmen.tv", Regie: Christian Ulmen "Ulmen, Zimmer 104 – Eine Hommage an Christian Ulmen", Regie: Jasper Ahrens, Christian Ulmen 2009 "Uwe Wöllner hat keinen Bock", Regie: diverse 2010 "Die Snobs", ZDF, Regie: Max Luz "Uwe Wöllner bei des Secret Talents", Regie: Christian Ulmen "Uwe Wöllner will's wissen", Regie: Christian Ulmen 2010-2011 "Stuckrad Late Night", Talkshow

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Auszeichnungen:

2004 Bayerischer Filmpreis (Bester Hauptdarsteller) für "Herr Lehmann" 2005 Nominierung New Faces Award (Bester Hauptdarsteller) für "Herr Lehmann" 2007 19. Bayerischer Fernsehpreis, Blauer Panther in der Kategorie Serie für seine Schauspielerische Leistung in "Dr. Psycho" (1. Staffel, 6 Folgen) 2007 Goldener Gong für die Hauptrolle in "Dr. Psycho" 2007 Nominierung deutscher Comedypreis (Bester Schauspieler) 2008 44. Adolf-Grimme-Preis, Darstellung (Unterhaltung) für "Dr. Psycho" (1. Staffel, 6 Folgen) 2008 Nominierung deutscher Comedypreis als Bester Schauspieler 2009 Nominierung Bambi 2010 Bester internationaler Schauspieler auf dem Shanghai International Filmfestival für "Maria, ihm schmeckt's nicht!" 2010 OHRKANUS für "Für Uwe" 2010 1LIFE Krone für "Uwe Wöllner" (Beste Comedy)

Lino Banfi (Antonio)

Lino Banfi, mit bürgerlichem Namen Pasquale Zagaria 1936 in Andria bei Bari geboren, suchte nach dem Abitur das Abenteuer Schauspiel an den Theatern von Mailand, Turin und Genua. Nachdem er unter anderem mit Arturo Vetrani zusammenarbeitete, begann er seine Kar- riere als Komiker. Hier brachte er, zunächst unter dem Pseudonym Lino Zaga, typische Elemente seiner heimatlichen Region wie den Di- alekt und die Art der Sprache und deren Gesten mit ein. Der berühmte italienische Schauspieler und Komödiant Totò riet ihm dazu, seinen Nachnamen in Banfi zu ändern. Bekannt für seinen apulischen Akzent, ist Lino Banfi einer der beliebtesten Komiker und Schauspieler Italiens. Er hat in mehr als 140 Filmen mitgewirkt und prägte die The- ater-, Film-, und Fernsehlandschaft seiner Heimat wie kaum ein ande- rer. In den 70er Jahren schuf er mit seinen Kollegen Lando Buzzanca, Renzzo Montagnani, Mario Carotenuto, Gianfranco D'Angelo, Aldo

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Maccione und Alvaro Vitali das äußerst populäre Genre der leicht fri- volen "Italo-Komödie". Im neuen Jahrtausend war der Schauspieler mit einer durchgehenden Rolle in der vielfach fortgesetzten Fernsehserie "Un medico in famiglia" (1998 bis 2009) erfolgreich. Am 30. März 2012 hatte die Kinokomödie "Buona giornata" mit Lino Banfi Premiere. Im Laufe seiner Karriere wurde der Schauspieler mit vielen nationalen und internationalen Preisen geehrt. Lino Banfi ist UNICEF-Botschafter seines Heimatlandes.

Film und Fernsehen – eine Auswahl:

1960 "Urlatori alla sbarra", Kino, Regie: 1964 "Das Großmaul" ("I due evasi di Sing Sing"), Kino, Regie: Lucio Fulci 1968 "Seitensprung auf italienisch" ("Adulterio all'italiana"), Kino, Regie: Pasquale Festa Campanile "Die tolldreisten Kerle vom Löschzug 34" ("I due pompieri"), Kino, Regie: 1969 "Zwei Trottel als Revolverhelden" ("Franco e Ciccio sul sentiero di guerra"), Kino, Regie: Aldo Grimaldi "Zwei Trottel als Revolverhelden" ("Franco e Ciccio sul sentiero di guerra"), Kino, Regie: Aldo Grimaldi 1971 "In den Fängen der Justiz" ("Detenuto in attesa di giudizio"), Kino, Regie: Nanni Loy 1972 "Zwei Trottel als Bruchpiloten" ("Continuavano a chiamarli i due piloti più pazzi del mondo"), Kino, Regie: Mariano Laurenti 1973 "Il brigadiere Pasquale Zagaria ama la mamma e la polizia", Kino, Regie: Mario Forges Davanzati "Ein Pate kommt selten allein" ("L'altra faccia del padrino"), Kino, Regie: Franco Prosperi 1974 "Der Filou" ("Peccato veniale"), Kino, Regie: Salvatore Samperi 1975 "Asphalt Katze" ("Colpo in canna"), Kino, Regie: 1977 "Süsse Sechzehn – Sweet Sixteen" ("La compagna di banco"), Kino, Regie: Mariano Laurenti 1978 "Flotte Teens jetzt ohne Jeans" ("La liceale nella classe dei ripetenti"), Kino, Regie: Mariano Laurenti "Flotte Teens und die neue Schulmieze" ("L'insegnante va in collegio"), Kino, Regie: Mariano Laurenti "Flotte Teens und Sex nach Noten" ("L'insegnante balla… con tutta la classe"), Kino, Regie: Giuliano Carnimeo

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"Die trüben Tassen der Stube 9" ("La soldatessa alle grandi manovre"), Kino, Regie: Nando Cicero "Die Hauslehrerin" ("L'insegnante viene a casa"), Kino, Regie: Michele Massimo Tarantini 1979 "Der Idiotenzwinger" ("L'infermiera nella corsia dei militari"), Kino, Regie: Mariano Laurenti "Das Hotel der heißen Teens" ("L'affittacamere"), Kino, Regie: Mariano Laurenti "Das Schlitzohr von der Sitte"("La poliziotta della squadra del buon costume", Kino, Regie: Michele Massimo Tarantini "Nachtschwester müsste man sein" ("L'infermiera di notte"), Kino, Regie: Mariano Laurenti 1980 "Die Schulschwänzerin" ("La ripetente fa l'occhietto al preside"), Kino, Regie: Mariano Laurenti "Helm auf – Hose runter" ("La dottoressa ci sta col colonnello"), Kino, Regie: Michele Massimo Tarantini 1986 "Klauen will gelernt sein" ("Scuola di ladri"), Kino, Regie: 1987 "Zwei Italiener mögen's heiß" ("Bellifreschi"), Kino, Regie: Enrico Oldoini 2000 "Der Held aus Apulien" ("Vola Sciusciù"), Regie: Joseph Sargent 2010 "Tutti i padri di Maria", Regie: Luca Manfredi 2012 "Buona giornata", Kino, Regie: . "Maria, ihm schmeckt’s nicht!", ZDF (Kino 2009), Regie: Neele Leana Vollmar

TV-Serien – eine Auswahl:

1998-2009 "Un medico in famiglia" (153 Folgen), Regie: diverse

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Mina Tander (Sara)

Mina Tander wurde als Kind eines afghanischen Vaters und einer deutschen Mutter in Köln geboren. Ihr Filmdebüt gab sie mit 16 Jahren in dem Fernsehfilm "Absprung" (1995). Es folgten neben Rollen in Fernsehfilmen weitere in Kinofilmen wie "Hinter dem Regebogen", "Harte Jungs" und "Schule". Mit dem ZDF-Sozialdrama "Hat er Arbeit?" feierte Mina Tander ihren Durchbruch. Daraufhin übernahm sie Hauptrollen in preisgekrönten Filmen wie "Fremder Freund" und "Oktoberfest". Auch in Lars Montags Liebeskomödie "Wen küsst die Braut?" sowie in dem Episoden-Thriller "Geheimnisvolle Freundinnen" neben Götz George spielte Mina Tander mit. Weitere Produktionen mit der Schauspielerin sind: "Kometen", “Tornado – Der Zorn des Him- mels“, "Der falsche Tod", "Wir sind das Volk – Liebe kennt keine Grenzen" (ausgezeichnet mit dem Deutschen Fernsehpreis 2009 in mehreren Kategorien) und der Kinofilm "Selbstgespräche". 2008 folgte Jan Fehses "In jeder Sekunde“, indem sie die weibliche Hauptrolle neben Wotan Wilke Möhring und Sebastian Koch übernahm. 2009 war die Wahlberlinerin in Jorgo Papavassilious "Mörder kennen keine Grenzen" und in der ZDF-Koproduktion "Maria, ihm schmeckt's nicht!" nach dem gleichnamigen Roman von Jan Weiler im Kino zu sehen. Im selben Jahr stand sie mit William Shakespeares "Was ihr wollt" in Stuttgart auf der Theaterbühne . 2011 sah man Mina Tander unter an- derem in den Fernsehfilmen "Der Verdacht" (Regie: Matti Geschon- neck) und "Nina sieht es …!!!" (Regie: Rolf Silber) sowie in den Kino- filmen "Schenk mir dein Herz" (Regie: Nicole Weegmann) und "Män- nerherzen … und die ganz ganz große Liebe" (Regie: Simon Verhoe- ven).

Film und Fernsehen – eine Auswahl:

1995 "Absprung", Regie: Hanno Brühl 1999 "Holstein Lovers", Regie: Uwe Janson "Hinter dem Regenbogen" ("Over the Rainbow"), Kino, Regie: Jan Peter 2000 "Harte Jungs", Kino, Regie: Mark Rothemund "Schule", Kino, Regie: Marco Petry 2001 "Hat er Arbeit?", ZDF, Regie: Kai Wessel 2002 "Brombeerchen", Kino, Regie: Oliver Rihs "Wen küsst die Braut?", Regie: Lars Montag 2003 "Geheimnisvolle Freundinnen", Regie: Oliver Elias, Uljana Havemann

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"Fremder Freund", Kino/ZDF, Regie: Elmar Fischer 2004 "Tatort – Gefährliches Schweigen", Regie: Martin Eigler "Wilsberg – Der Minister und das Mädchen", ZDF, Regie: Dennis Satin "Casting about", Kino, Regie: Barry J. Hershey 2005 "Hastig werden wir leiser", Kino, Regie: Roland Lang "Kometen", Kino, Regie: Till Endemann "Oktoberfest", Kino, Regie: Johannes Brunner 2006 "Schwarze Schafe", Kino, Regie: Oliver Rihs "Die Nonne und der Kommissar", Regie: Hajo Gies "Tatort – Blutschrift", Regie: Hajo Gies "Tornado – Der Zorn des Himmels", Regie: Andreas Linke 2007 "Donna Leon – Die dunkle Stunde der Serenissima", Regie: Sigi Rothemund "Der falsche Tod", ZDF, Regie: Martin Eigler 2008 "Wir sind das Volk – Liebe kennt keine Grenzen", Regie: Thomas Berger "Selbstgespräche", Kino, Regie: André Erkau "In jeder Sekunde", Kino, Regie: Jan Fehse 2009 "Mörder kennen keine Grenzen", Regie: Jorgo Papavassiliou 2010 "Nachtschicht – Wir sind die Polizei", ZDF, Regie: Lars Becker "Zeiten ändern dich", Kino, Regie: Uli Edel 2011 "Der Verdacht", Regie: Matti Geschonneck "Nina sieht es … !!!", Regie: Rolf Silber "Schenk mir dein Herz“, Kino, Regie: Nicole Weegmann "Männerherzen … und die ganz ganz große Liebe", Kino, Regie: Simon Verhoeven 2012 "Maria, ihm schmeckt’s nicht!", ZDF (Kino 2009), Regie: Neele Leana Vollmar "Du hast es versprochen" (Arbeitstitel), Kino/ZDF, Regie: Alex Schmidt

TV-Serien – eine Auswahl:

1997 "Mordkommission", Regie: Michael Mackenroth "Nikola", Regie: Uli Baumann 2006 "Die Spezialisten: Kripo Rhein-Main – Finger am Abzug", ZDF, Regie: Michael Wenning 2007 "Der letzte Zeuge", ZDF, Regie: Bernhard Stephan

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2008 "Doctor's Diary – Männer sind die beste Medizin: Hilfe, ich brauche ein Date!", Regie: Christian Ditter 2009 "Der Kriminalist – Die Kronzeugin", ZDF, Regie: Elmar Fischer

Kontakt ZDF-Pressestelle: Lisa Miller Telefon: 089-9955-1962 E-Mail: [email protected]

Bildhinweis Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 – 70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/mariaihmschmecktsnicht

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