27. Jg. / Nr. 1 ALFRED KLAHR GESELLSCHAFT März 2020 MITTEILUNGEN Preis: 1,50 Euro

Vom Reinelt-Steg zum Hirsch-Weg Nach KommunistInnen benannte Verkehrsflächen in Wien Peter Autengruber

eue Straßennamen entstehen oft kehrsfläche zur Otto-Bauer-Gasse Personen betrachtet, die nur sehr kurz zufälliger als man annimmt, weil mutierte. Eine Zuordnung zum Bezirk Parteimitglied waren, und deren KPÖ- Nes jeder Person frei steht, einen bzw. der Wirkungsstätte wären der im Bezug bei der Ehrung gewiss keine Rolle Antrag an den jeweiligen Wiener Bezirk Text näher ausgeführte Schöberweg, die spielte. Dass es in Wien auch Verkehrs - (oder auch direkt an die zuständige Ma - Mörth gasse, die Stipcakgasse oder bei - flächen gibt, die nach nicht-österreichi - gistratsabteilung, die MA 7) zu stellen. spielsweise die Viktor-Matejka-Stiege. schen KommunistInnen benannt sind, Naturgemäß ist es leichter, neue Ver - Lebendbenennungen wurden bereits wird am Ende eigens angeführt. kehrsflächen in den so genannten 1894 abgeschafft (mit Ausnahme des Flächenbezirken zu finden. In den inne - Kaiserhauses und des damaligen Bürger - Übersicht über die ren Bezirken werden häufig Verkehrs - meisters Karl Lueger). Die derzeit gülti - Verkehrsflächen inseln oder andere Flächen ohne Adresse ge einjährige Interkalarfrist hat einen Die Reihung erfolgt nach dem Benen - für eine Benennung herangezogen. einsichtigen Grund: Niemand kann abse - nungsdatum (in Klammer der Bezirk): hen, wie sich eine Person im Laufe des 23.10.1945 Franz-Reinelt-Steg (12) Kriterien für die Benennung Lebens entwickelt. Erst in der Rück - 6.5.1947 Goldhammergasse (23) 2013 wurden die bisherigen Benen - schau kann ein klareres Urteil gefällt 15.2.1949 Schöberweg (17) nungskriterien präzisiert und ergänzt: werden. 15.2.1949 Mörthgasse (21) Zusammengefasst wurden a) Erkennbar - Hinsichtlich der Gendergerechtigkeit 15.2.1949 Hedy-Urach-Gasse (13) keit, Unterscheidbarkeit, Prägnanz, Kür - fällt auf, dass von den 6.752 Verkehrs - 20.9.1951 Horeischygasse (13) ze, b) der Wien-Bezug, c) eine einjährige flächen 4.417 auf Personen bezogen sind 16.9.1954 Stipcakgasse (23) Interkalarfrist, sowie d) bei personenbe - (Stand 1. Dezember 2019), das sind rund 7.12.1955 Klostermanngasse (23) zogenen Straßennamen: objektivierbare 65 Prozent aller Verkehrsflächen (Ten - 7.11.1956 Johann-Teufel-Gasse (23) Verdienste, historische Vorab-Prüfung, denz steigend). Davon beziehen sich je - 20.1.1960 Matthias-Ernst-Pista-Gasse (21) Gendergerechtigkeit, Widerspiegelung doch 3.995 auf Männer und nur 483 auf 20.11.1963 Ernst-Burger-Gasse (14) der Diversität als Zuwanderungsstadt. 1 Frauen. Der Anteil der Frauen liegt also 19.11.1968 Jura-Soyfer-Gasse (10) Die Kriterien Erkennbarkeit und Un - bei rund zwölf Prozent. Betrachtet man 21.10.1969 Hubert-Gsur-Gasse (10) terscheidbarkeit haben einen einsehbaren die Benennungspraxis in den letzten 15 13.10.1988 Andreas-Morth-Weg (22) Grund: Einsatzkräfte (Rettung, Polizei, Jahren, so ist das Verhältnis von Män - 13.10.1988 Hermann-Plackholm-Gasse (22) Feuerwehr) können durch unklare Anga - nern und Frauen mit dem Gesamtkorpus 10.11.1988 Johann-Zak-Weg (22) ben der BewohnerInnen aufgrund wenig nicht zu vergleichen. Das Verhältnis bei 14.9.1989 Mastnygasse (14) unterscheidbarer Straßennamen in die Ir - Neubenennungen gibt manchmal ein 18.1.1996 Schipanygasse (2) re geleitet werden. So würde es eine Übergewicht bei Frauenbenennungen, 11.4.1997 Mira-Lobe-Weg (22) Franz-Glaser-Gasse (Wien 17) und eine manchmal ist es ausgewogen. Z.B. wur - 17.4.1998 Viktor-Matejka-Stiege (6) Glasergasse (Wien 9) heute nicht mehr den im Jahr 2014 19 Verkehrsflächen 5.3.2002 Hermine-Jursa-Gasse (2) geben. Ebenfalls in diese Kategorie, nach Männern benannt, aber 45 nach 1.4.2003 Erwin-Puschmann-Gasse (14) wenn auch nicht ausdrücklich erwähnt, Frauen. Im Jahr 2016 war das Verhältnis 9.9.2003 Franz-Pixner-Weg (22) fallen Doppelbenennungen, die tunlichst 16 Männer zu 31 Frauen, 2018 19 Män - 9.9.2003 Hermann-Langbein-Weg (22) vermieden werden. Jene, die es noch gibt ner zu 39 Frauen. 2017 waren es acht 3.12.2004 Rudolf-Friemel-Gasse (10) (z.B. zwei Sterngassen), rühren aus der Männer zu sieben Frauen. 2 3.12.2004 Käthe-Odwody-Gasse (10) Vergangenheit her. Bei der Eingemein - In diesen Beitrag wurden all jene Per - 6.3.2007 Ludwig-Kralik-Weg (11) dung der Vorstädte (die heutigen Bezirke sonen aufgenommen, die in der KPÖ en - 7.10.2008 Anna-Hand-Weg (3) 2 bis 9) und Vororte (die heutigen Bezir - gagiert waren. Einige von ihnen waren 1.12.2009 Franz-Sebek-Straße (21) ke 10 bis 19) hat man einige wenige dies nur für einen bestimmten Zeitraum. 4.5.2010 Leopoldine-Padaurek-Straße (21) Doppelbenennungen übersehen. Zahlreiche der hier angeführten Kommu - 28.2.2012 Agnes-Primocic-Gasse (22) Zum Wien-Bezug sei ergänzend be - nistInnen stießen nach den Februar - 4.11.2013 Schütte-Lihotzky-Weg (11) merkt, dass es eine geübte Praxis ist, Per - kämpfen des Jahres 1934 von der Sozial - 26.11.2013 Tausigplatz (4) sonen auch dem Bezirk bzw. dem Wohn - demokratie zur KPÖ, andere verließen 6.11.2017 Ida-Margulies-Platz (4) ort zuzuordnen. Bekannt ist etwa, dass die KPÖ nach den Ereignissen in Ungarn 6.11.2017 Ferdinand-Platzer-Gasse (21) Otto Bauer in der Kasernengasse 2 in 1956 oder in der Tschechoslowakei 6.11.2017 Selma-Steinmetz-Gasse (21) Mariahilf wohnte und eben diese Ver - 1968. Als „Sonderfälle“ werden jene 8.5.2018 Anni-Haider-Weg (22) 2 Beiträge 5.6.2018 Antonia-Bruha-Gasse (22) gasse hieß vorher Eduard-Fischer-Gasse 5.6.2018 Maxie-Wander-Gasse (22) und war von den lokalen Bezirksbehör - 4.6.2019 Antonie-Lehr-Straße (21) den schon 1945 umbenannt worden. 4.6.2019 Hermi-Hirsch-Weg (12) Über Fischer konnten keine Unterlagen gefunden werden, aber es war eine mit 1940er Jahre Sicherheit NS-belastete (örtlich veran - Auffallend in der hier angeführten Sta - kerte?) Person, zumal in derselben Sit - tistik ist die große Anzahl von Verkehrs - zung auch die Adolf-Hitler-Plätze in flächen, die nach kommunistischen Inzersdorf, Kalksburg und Mauer sowie WiderstandskämpferInnen benannt sind. die Adolf-Hitler-Straße in Siebenhirten Dies ist der Tatsache geschuldet, dass im Nachhinein für bereits 1945 als an - der antifaschistische Widerstand der nulliert betrachtet wurden (sowie einige KommunistInnen zahlenmäßig der mit weitere Namen wie z.B. Horst Wessel). 7 Abstand stärkste von allen politischen Goldhammer wurde gemeinsam mit an - Gruppen war. 3 Am 11. Juni 1946 brachte deren Widerstandskämpfern, u.a. dem in der Mitbegründer der KPÖ und damalige diesem Beitrag erwähnten Andreas Gemeinderat Karl Steinhardt einen An - Morth, wegen Vorbereitung zum Hoch - trag im Wiener Gemeinderat ein, dass verrat verurteilt und am 10. November bei Neu- und Umbenennungen von 1942 hingerichtet. Goldhammer war Zel - öffentlichen Verkehrsflächen, städti - lenleiter und Kassier in den Vereinigten Hedwig Urach (1910–1943) schen Gebäuden, Siedlungen und der - Lederfabriken Gerlach, Moritz & Co .8 gleichen vor allem Namen von Opfern Am 15. Februar 1949 wurden – 15 Jah - sche. Wegen seiner Beteiligung an den des Faschismus gewählt werden sollten. 4 re nach dem Ende der Februarkämpfe – Februarkämpfen wurde er zu sechs Jah - Nahezu alle der insgesamt 41 Benennun - die Mörthgasse in Floridsdorf, der Schö - ren Kerker verurteilt und im Anhalte - gen von Verkehrsflächen in Wien nach berweg in Hernals (Schafberg) und die lager Wöllersdorf festgehalten. 10 Nach KommunistInnen weisen einen Bezug Hedy-Urach-Gasse in Hietzing (Sied - 1938 befand er sich im Widerstand ge - zum Themenkomplex „Widerstand, Ver - lung SAT) benannt. Dies geschah im Zu - gen das NS-Regime, als Mitglied der Be - folgung und Exil“ auf. 24 KommunistIn - ge einer größeren Benennungswelle nach triebsgruppe Austro-Fiat. Politisch war nen, nach denen eine Wiener Verkehrs - WiderstandskämpferInnen und Opfern er zur illegalen KPÖ gewechselt. Er fläche benannt ist, wurden während der des Nationalsozialismus. Darüber hinaus agierte von April bis September 1940 als NS-Zeit hingerichtet. Inklusive einem in wurden noch der Dannebergplatz, die Nachfolger des 1942 in Berlin hingerich - Spanien gefallenen Anti faschisten ließen Dr.-Heinrich-Maier-Straße, die Käthe- teten KPÖ-Leiters von Floridsdorf En - insgesamt 25 der mit einem Straßen- Leichter-Gasse, die Johann-Staud- gelbert Magrutsch. Er wurde am 5. Juni namen geehrten KommunistInnen im Straße, die Matthias-Wagner-Gasse, die 1941 verhaftet, am 17. Dezember 1942 Kampf gegen den Faschismus ihr Leben. Therese-Klostermann-Gasse, die Teufel - wegen Vorbereitung zum Hochverrat Bereits am 23. Oktober 1945, wenige gasse und die Viktor-Christ-Gasse be - zum Tode verurteilt und am 13. April Monate nach der Befreiung Österreichs, nannt. Ferner wurde die Sudetendeut - 1943 (mit weiteren fünf Angeklagten, wurde in Wien-Meidling ein Steg nach schengasse in Brüder-Heindl-Gasse und darunter Matthias Pista) hingerichtet. 11 dem Eisenbahner, Gewerkschafter und die Badhausgasse in Dr.-Neumann-Gas - Die Mörthgasse hieß vorher Kroygasse. Widerstandskämpfer Franz Reinelt se umbenannt. Mit den später auf Klos - Der Schöberweg in Hernals ist nach (1900–1942) benannt. Der Franz-Rei - termanngasse und Johann-Teufel-Gasse dem gelernten Fleischhauer und Straßen - nelt-Steg war ein Beschluss des Stadt- umbenannten Verkehrsflächen waren es bahnschaffner Johann Schöber (1902– rates, dem die Gründerparteien der Zwei - fünf, die nach KommunistInnen, und 1942) benannt, eine Neubenennung. 12 ten Republik SPÖ, ÖVP und KPÖ an - fünf, die nach SozialdemokratInnen be - Schöber begann 1927 als ungelernter gehörten; den diesbezüglichen Antrag nannt wurden. Heinrich Maier wiederum Arbeiter im Bahnhof Hernals, ab 1936 hatte der Stadtrat für allgemeine Ver - war Kaplan, Johann Staud christlicher arbeitete er als Straßenbahnschaffner. In - waltungsangelegenheiten, der Sozialde - Gewerkschafter und Karl Neumann Arzt, folge seiner Teilnahme an den Februar - mokrat und spätere Innenminister Josef der dem NS-Rassenwahn zum Opfer fiel. kämpfen 1934 wurde er verhaftet und Afritsch, gestellt. 5 Reinelt ist einer von Außerdem wurden noch zwölf Gemein - dienstlich gemaßregelt. Zunächst Mit - sechs im Konzentrationslager Mauthau - debauten benannt (Heizmannhof, Fell - glied der Sozialdemokratischen Partei, sen ermordeten Eisenbahnern, deren eishof, Franz-Schuster-Hof, Gallhof, schloss sich Schöber nach 1934 der KPÖ Grabstätte sich am Zentralfriedhof befin - Maria- und Rudolf-Fischer-Hof, Mith - an, für die er u.a. die Einfuhr kommunis - det. Er gehörte zu den führenden Funk - lingerhof, Liskahof, Eiflerhof, Pfannen - tischer Flugblätter aus dem Ausland or - tionären der kommunistischen Betriebs - stielhof, Otto-Haas-Hof, Plocekhof und ganisierte. Nach dem „“ war gruppe bei den Eisenbahnern. 6 Grossmannhof). 9 Interessant sind die Schöber maßgeblich am Aufbau kom - Am 6. Mai 1947 wurde die Gold - Vorschläge für Erläuterungstafeln: Zu munistischer Betriebszellen bei den hammergasse in Wien-Liesing nach dem Namen und Lebensdaten der Geehrten Straßenbahnen beteiligt. Er wurde am Lederarbeiter (Gerbermeister) und anti - kam lediglich der Hinweis „Freiheits - 9. Jänner 1940 von der Gestapo fest - faschistischen Widerstandskämpfer kämpfer“ (eine weitergehende politische genommen, am 7. September 1942 vom Alfred Goldhammer (1907–1942) be - Zuordnung war nicht vorgesehen). Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung nannt. Am 10. Februar 1975 wurde sie Johann Mörth (1911–1943) war von zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt verlängert. Sie verläuft in den Ortsteilen Beruf her Autoschlosser, seine politische und am 6. November 1942 in Berlin hin - Erlaa und Inzersdorf. Die Goldhammer - Ausrichtung war eine sozialdemokrati - gerichtet. 13 Der Name von Johann Schö -

1/20 Beiträge 3 ber findet sich am Denkmal im U-Bahn- ge Gerät seiner Art in der „Ostmark“, Betriebsbahnhof Erdberg. zerstören wollte, schritten Horeischy und Hedy Urach (1910–1943) war Schnei - sein Kollege Univ.-Ass. Hans Vollmar derin und trat 1928 dem Kommunisti - ein, um dies zu verhindern, wurden je - schen Jugendverband (KJV) bei, dessen doch von Lange erschossen. Im Septem - Zentralkomitee sie ab 1932 angehörte. ber 1945 wurde Lange für den Mord zum Ab 1931 war sie Mitglied der KPÖ. Sie Tode verurteilt, entzog sich aber der absolvierte die Lenin-Schule in Moskau. Vollstreckung durch Einnahme von 1937 wurde sie wegen illegaler Betäti - Zyankali. Der Schriftsteller Johannes gung für die KPÖ verhaftet. Auch nach Mario Simmel schildert diese Gescheh - dem „Anschluss“ war sie von April bis nisse in einem Roman, Stephanie Carla August 1938 in Haft. 1939/40 arbeitete de la Barra arbeitete den Prozess gegen sie als Kindermädchen in Belgien, kehrte Lange wissenschaftlich auf. 20 Horeischy aber nach Österreich zurück, um im wohnte zuletzt in Wien 13, Rohrbacher - Widerstand aktiv zu werden. Sie war straße 5, womit eine Zuordnung des Mitglied der Leitungsgruppe um Erwin Geehrten zum Bezirk erfolgte. Puschmann und wurde am 17. Juni 1941 Am 19. Juni 1954 wurde die Stipcak - an ihrem Arbeitsplatz verhaftet. Sie wur - gasse in Siebenhirten benannt. Sie hieß de am 16. Dezember 1942 wegen Vorbe - vorher Feldweg. 21 Die Umbenennung er - reitung zum Hochverrat zum Tod ver - folgte im Zuge einer größeren Umbenen - Kurt Horeischy (1913–1945) urteilt und am 17. Mai 1943 hingerichtet. nungswelle von Verkehrsflächen in Atz - Hedy Urach wurde als eine der zwölf gersdorf, Rodaun und Siebenhirten. In ein von der KPÖ gestifteter Gedenkstein „Helden des Zentralkomitees“ im Mit - Siebenhirten wurden sieben weitere für Therese Klostermann. gliedsbuch der KPÖ aufgenommen, ob - Straßennamen umbenannt, davon sechs Wie erwähnt wurde am 15. Februar wohl sie vermutlich „nur“ Mitglied des nach örtlichen Persönlichkeiten. Der 1949 die Teufelgasse in Wien-Mauer ZK des KJVÖ gewesen war. 14 Am Tischler Leopold Stipcak (1909–1944) benannt. Sie wurde am 7. November 9. November 1947 wurde im Betriebs - war führender Funktionär der Revolu - 1956 in Johann-Teufel-Gasse um - bahnhof Speising (Hetzendorfer Straße tionären Sozialisten im Raum Sieben- benannt. 25 Der bei Steyr Daimler Puch 188) ein Mahnmal für hingerichtete hirten/Vösendorf. Nach dem Zusammen - beschäftigte Tischlergehilfe Johann Teu - kommunistische WiderstandskämpferIn - bruch der Organisation suchte er Kontakt fel (1896–1943) wurde am 24. Septem - nen enthüllt, darunter auch Hedy zu den Kommunisten und baute eine ber 1941 wegen Betätigung für die ille - Urach. 15 Die Hedy-Urach-Gasse war ei - neue Widerstandsgruppe auf. Er wurde gale KPÖ verhaftet, am 22. November ne Umbenennung der Tolstojgasse in der am 1. September 1942 verhaftet, am 1942 vom Volksgerichtshof wegen Vor - Siedlung SAT (Siedlung Auhofer Trenn - 14. Februar 1944 wegen Vorbereitung bereitung zum Hochverrat zum Tode stück). Als Zusatz wurde angeführt, dass zum Hochverrat zum Tode verurteilt und verurteilt und am 16. Juni 1943 im Lan - die Tolstojgasse in Lainz bestehen blei - am 26. April 1944 im Wiener Landes- desgericht Wien hingerichtet. 26 be. Es handelte sich bei dieser Benen - gericht hingerichtet. 22 nung daher auch um eine Beseitigung Die Benennung der Klostermanngasse 1960er Jahre einer Doppelbenennung. 16 in Atzgersdorf erfolgte am 7. Dezember Am 20. Jänner 1960 wurde die Matt - 1955 zeitgleich mit der Einbeziehung der hias-Ernst-Pista-Gasse in Floridsdorf 1950er Jahre am 14. Februar 1949 benannten Therese- benannt. 27 Der Gemeindebedienstete Am 20. September 1951 wurde die Klostermann-Gasse in Atzgersdorf/Lie - Matthias Ernst Pista (1894–1943) war Horeischygasse in Wien-Hietzing be - sing in die Fröhlichgasse. 23 Bei näherer von 1926 bis 1934 sozialdemokratischer nannt. Die Erläuterungstafel sollte lau - Betrachtung der Verkehrsflächen ist die Vertrauensmann und Sekretär der Be - ten: „[...] bei der Verteidigung des Elek - 1955 neu benannte Gasse von der Lage zirksvorsteher von Floridsdorf, Franz tronenmikroskops von einem National - und Größe her „attraktiver“ wie der in die Bretschneider und Anton Feistl. Pista lei - sozialisten ermordet“. 17 Dr. Kurt Hor - Fröhlichgasse einbezogene Teil. Abgese - tete nach 1934 das Wohlfahrtsamt Groß- eischy (1913–1945) hatte zuerst Physik, hen davon beginnt die Gasse bei ihrer Enzersdorf, politisch schloss er sich nach dann Chemie studiert. Er gehörte 1934 letzten Wohnadresse Carlbergergasse 39. dem „Anschluss“ der KPÖ an. Seit Mai bis 1938 dem Roten Studentenverband, Therese Klostermann war Arbeiterin in 1939 war er Bezirksleiter der KPÖ Flo - der Einheitsorganisation sozialistischer der Schuhfabrik Aeterna und Mitarbeite - ridsdorf. Er wurde am 20. Jänner 1941 und kommunistischer Studierender an. 18 rin der KPÖ-Kreisleitung III, die neben verhaftet, am 23. November 1942 wegen Horeischy nahm am Polenfeldzug teil, den Bezirken 2, 3 und 10 auch Atzgers - Wehrkraftzersetzung zum Tode ver - wurde aber wegen eines Lungenleidens dorf und Brunn am Gebirge umfasste. Sie urteilt und am 13. April 1943 Landes- aus der Wehrmacht entlassen. Er wurde organisierte Spenden für die Unterstüt - gericht Wien hingerichtet. 28 Assistent am Ersten chemischen Institut zung von Angehörigen politisch Inhaf - Am 20. November 1963 wurden zwei in der Währinger Straße und leitete ab tierter, wurde am 4. Jänner 1943 verhaftet Verkehrsflächen in Wien-Penzing be - 1941 das Mikrochemische Laboratori - und am 27. November 1943 wegen „Vor - nannt, die Lebereckstraße (nach einer um. Horeischy gehörte der KPÖ 19 und bereitung zum Hochverrat“ zum Tode Bodenerhebung) und die Ernst-Burger- der Widerstandsgruppe „Tomsk“ im che - verurteilt und am 13. März 1944 gemein - Gasse mit dem Hinweis „Österreichi - mischen Institut an. Als der NS-Partei - sam mit fünf weiteren Kommunisten hin - scher Freiheitskämpfer, Opfer des gänger Jörn Lange am 5. April 1945 ein gerichtet. 24 An der Ecke Klostermann - Faschismus.“ 29 Burger stammte aus Elektronenmikroskop, damals das einzi - gasse/Anton-Heger-Platz befindet sich armen Verhältnissen, absolvierte eine

1/20 4 Beiträge Gasse ). 31 Der Lyriker, Kabarettdichter Er wuchs in einem sozialdemokratischen und Journalist Jura Soyfer (1912–1939) Milieu auf, trat aber 1933 der KPÖ bei. war Mitarbeiter der Arbeiter-Zeitung . Auch Johann Zak (1903–1944) war Nach 1934 wandte er sich der illegalen Hauptwachtmeister bei der Feuerwehr. KPÖ zu, rechnete mit der Sozialdemo - Beide gehörten einer kommunistischen kratie ab („So starb eine Partei“, als Widerstandsgruppe an. Sie kassierten Romanfrag ment erhalten) und warnte vor Spendengelder für die KPÖ ein und ver - dem Nationalsozialismus. Im Austro - teilten Flugschriften und Streuzettel. Ge - faschismus wurde er 1937 für drei Mona - meinsam mit seiner Frau Maria wurde te inhaftiert. Seine Flucht in die Schweiz Plackholm am 4. Februar 1943 von der miss glückte, und er wurde am 13. März Gestapo festgenommen, am 22. Februar 1938 festgenommen. Am 23. Juni 1938 wurde Zak verhaftet. In der Folge wur - liefer ten ihn die Nationalsozialisten ins den über 50 Feuerwehrleute verhaftet, KZ Dachau ein, wo er das bekannte die letzten Festnahmen erfolgten im Jän - „Dachau lied“ verfasste. Später wurde er ner 1944. Da die Feuerwehren seit 1939 in das KZ Buchenwald überstellt, wo er als Feuerschutzpolizei Teil der Ord - am 16. Februar 1939 an Typhus starb. Er nungspolizei waren, war das Oberste SS- war bereits im Besitz eines Affidavits, und Polizeigericht in München für Her - die KZ-Entlassungspapiere waren bereits mann Plackholm und Johann Zak „zu - Ernst Burger (1915–1944) unterzeichnet gewesen. 32 ständig“. Die Verhandlung fand in Wien Am 21. Oktober 1969 wurden sechs statt. Insgesamt wurden am 25. März Lehre und wurde kaufmännisch Ange - we itere Verkehrsflächen in der Per-Albin- 1944 47 Feuerwehrleute verurteilt, da - stellter in einer kleinen Firma in Meid - Hansson-Siedlung Ost nach Opfern des von fünf wegen Vorbereitung zum ling. Politisch betätigte er sich bei den Nationalsozialismus benannt, darunter Hochverrat und Landesverrats zum To - Roten Falken, war Mitglied des Republi - eine nach dem Lyriker und kommunis - de. Alle Verurteilten wurden in das KZ kanischen Schutzbundes und der sozial - tischen Widerstandskämpfer Hubert Mauthausen überstellt. Plackholm und demokratischen freien Gewerkschaften. Gsur (1912–1944), die Hubert-Gsur- Zak wurden am 31. Oktober 1944 auf der Im März 1934 trat er zum KJV über und Gasse . In den Benennungsunterlagen Militärschießstätte Kagran erschossen. wurde Bezirkspolleiter und später Kreis - steht irrtümlich der falsche Vorname Zur Abschreckung mussten 600 dienst - polleiter. Zwischen 1934 und 1938 wur - Herbert. 33 Der Feinmechaniker Hubert freie Feuerwehrmänner in Kagran Auf - de Burger mehrmals inhaftiert. Nach Gsur gehörte einer Widerstandsgruppe stellung nehmen, um an der Erschießung dem „Anschluss“ 1938 flüchtete er über an, die Kontakte zu aus Frankreich beizuwohnen. 39 die Schweiz nach Paris. Am 15. Novem - zurückgekehrten und als Fremdarbeiter Am 14. September 1988 wurde die ber 1938 war Burger wieder in Wien, getarnten WiderstandskämpferInnen hat - Mastnygasse benannt. Der Handelsange - wurde aber nur zwei Tage später im Zu - te. Er stellte zahlreiche Flugblätter her. stellte Friedrich (Fritz) Mastny (1921– ge einer größeren Aktion der Gestapo Am 28. August 1943 wurde er verhaftet, 1943) wuchs in einem sozialdemokrati - verhaftet. Am 12. Dezember 1940 wurde am 26. Oktober 1944 vom Volks- schen Milieu auf. Er war bei den Kinder - er zu zwei Jahren und neun Monaten gerichtshof wegen Vorbereitung zum freunden und später bei den Roten Fal - Zuchthaus verurteilt. Nach Verbüßung Hochverrat und Wehrkraftzersetzung ken aktiv. Über Ernst Burger kam Mast - der Haft wurde er im Dezember 1941 ins zum Tode ver urteilt und am 5. Dezember ny 1934 zum KJV, wo er nach 1938 eine KZ Auschwitz überstellt. Dort nutzte er 1944 hin gerichtet. 34 Leitungsfunktion innehatte. Er war Mit - seine Rolle als Funktionshäftling für die glied der Widerstandsgruppe „Soldaten - Organisierung des Häftlingswiderstands. 1980er Jahre rat“, deren AktivistInnen Wehrmachts - Er wurde bald unter anderem mit Her - Es vergingen knapp 20 Jahre, bis es im angehörige über den Krieg aufklärten mann Langbein zur Zentralfigur der Gedenkjahr 1988 (50 Jahre „Anschluss“ und zur Desertion aufforderten. Gemein - „“, die ver - 1938) zur Benennung von drei weiteren sam mit Walter Kämpf und der Studentin schiedene nationale Gruppen umfasste. Verkehrsflächen nach kommunistischen Elfriede Hartmann verbreitete er die Burgers geplante Flucht aus dem KZ Widerstandskämpfern kam: der Flugschriften Die rote Jugend und Der (gemeinsam mit weiteren vier Häft - Andreas-Morth-Weg ,35 die Hermann- Soldatenrat . Die Gruppe plante auch lingen) misslang durch Verrat. Am Plackholm-Gasse 36 und der Johann-Zak- Brand- und Sabotageanschläge. Am 30. Dezember 1944 wurde er am Appell - Weg .37 Der Arbeiter Andreas Morth 13. Mai 1942 wurde Mastny verhaftet, platz in Auschwitz (gemeinsam mit (1902–1942) war Mitglied der kommu - am 22. September 1943 in Krems wegen Rudolf Friemel, Ludwig Vesely und nistischen Widerstandsgruppe im Sie - Vorbereitung zum Hochverrat und zwei polnischen Mitgliedern der Kampf - mens-Schuckert-Werk in Floridsdorf. Er Feindbegünstigung zum Tode verurteilt gruppe) hingerichtet. 30 wurde am 21. Februar 1941 verhaftet, und am 2. November 1943 – im Alter Am 19. November 1968 wurden vier am 27. August 1942 vom Volksgerichts - von 22 Jahren – im Wiener Landes - Verkehrsflächen nach Opfern des Natio - hof wegen Hochverrats zum Tode verur - gericht hingerichtet. 40 nalsozialismus benannt. Neben den teilt und am 10. November 1942 am Lan - Übersetzern und Lyrikern Felix Grafe, desgericht Wien hingerichtet. 38 1990er Jahre Max Fleischer und Walter Lindenbaum Hermann Plackholm (1904–1944) war Am 18. Jänner 1996 wurde die Schi - erhielt in der Per-Albin-Hansson-Sied - gelernter Taschner. 1927 trat er in den panygasse in der Leopoldstadt benannt. lung Ost in Favoriten auch Jura Soyfer Dienst der Stadt Wien bei der Feuerwehr Der in Brünn geborene optische Fein - einen Gassennamen ( Jura-Soyfer- ein. Zuletzt war er Hauptwachtmeister. mechaniker Franz Schipany (František

1/20 Beiträge 5 Šipaný, 1915–1941) gehörte einer tsche - Ersten Republik Kursleiter an den chischen Widerstandsgruppe in Wien an, Volkshochschulen, 1934 wurde er von die von den nationalsozialistischen Ver - den Austrofaschisten als geschäfts - folgern als „Tschechische Sektion der führender Obmann der Volksschule KPÖ“ bezeichnet wurde. Er wurde am Volksheim Ottakring eingesetzt, 1936 10. September 1941 festgenommen und bis 1938 war er Bildungsreferent in der am 6. November 1941 im KZ Mauthau - gleichgeschalteten Arbeiterkammer sen erschossen. Im Beisein seiner Witwe Wien. 1938 kam er mit dem so genann - wurde die Enthüllung der Verkehrs - ten Prominententransport in das KZ fläche am 18. Mai 1996 vorgenommen. 41 Dachau, am 27. September 1939 wurde Am 11. April 1997 wurde der Mira- er in das KZ Flossenbürg überstellt, am Lobe-Weg in der Donaustadt benannt. 42 6. Juli 1944 wurde er entlassen. Matejka Die aus Görlitz in Niederschlesien stam - trat im April 1945 in die KPÖ ein, wurde mende Kinderbuchautorin Mira Lobe Stadtrat für Kultur und Volksbildung in wurde als Hilde Mirjam Rosenthal 1913 Wien (1945–1949) und blieb bis 1954 geboren und starb 1995 in Wien. 1936 Gemeinderat. Als Stadtrat sprach er – als emigrierte sie als Betroffene der Nürn - einziger österreichischer Politiker – eine berger Rassengesetze nach Palästina. Einladung an die von der NS-Diktatur 1950 kam sie nach Wien, weil ihr Ehe - Vertriebenen aus, aus dem Exil nach Fritz Mastny (1921–1943) mann Friedrich Lobe ein Engagement im Österreich zurückzukehren. 1966 trat er von der KPÖ gegründeten Neuen Thea - in den Ruhestand und schied mit Ende liefert, wo sie im April die Befreiung er - ter in der Scala bekommen hatte. Sie trat seines Angestelltenverhältnisses bei der lebte. Danach war sie als Bildungs- und KPÖ auch aus der Partei aus. 44 1991 Frauenreferentin der KPÖ-Bezirks - wurde er Bürger der Stadt Wien. leitung Erdberg aktiv, engagierte sich in der Friedensbewegung und bis ins hohe 2000er Jahre Alter in der Lagergemeinschaft Ravens - Während die ersten 20 Benennungen brück. 1946 heiratete sie den ehemaligen von Verkehrsflächen nach Kommuni - Spanienkämpfer und KZ-Überlebenden stInnen in den Jahren 1945 bis 1998 Wilhelm Jursa. 47 stattfanden, erfolgten allein in den letz - Anlässlich des 60. Todestags von Er - ten 20 Jahren weitere 20. Am 5. März win Puschmann (1905–1943) wurde am 2002 erhielt die Widerstandskämpferin 1. April 2003 in Penzing die Erwin- in diesem Jahr der KPÖ bei, der sie bis Hermine Nierlich-Jursa (1912–2000) Puschmann-Gasse benannt. Der nach den Ereignissen in Ungarn im Jahr eine Ehrung in Form der Hermine-Jursa- Bauschlosser Erwin Puschmann war 1956 angehörte. Lobe veröffentlichte Gasse. Die Gasse liegt im Bereich des Mitglied der Sozialistischen Arbeiterju - mehrere Bücher im Globus-Verlag und ehemaligen Rinderschlachthofes St. gend (SAJ), trat aber bereits 1923 dem im Schönbrunn-Verlag der KPÖ, etwa Marx. Eine Erläuterungstafel wurde erst KJV bei. 1929 wurde Puschmann ar - „Der Tiergarten reißt aus“ und „Bärli am 31. Dezember 2016 angebracht. 45 beitslos und widmete sich verstärkt dem hupf“. In Unsere Zeitung , herausgegeben Die Straße ist eine Zuordnung zum Be - aktiven Sport. Er trat dem Sportverein von der Demokratischen Vereinigung zirk, weil Hermine Jursa im dritten Be - Westend bei und betätigte sich dort auch Kinderland , der 1946 gegründeten und zirk wohnte. 46 Hermine Jursa wuchs in als politischer Agitator. 1930 wurde bis heute bestehenden KPÖ-nahen Kin - ärmlichen Verhältnissen auf, kam zu Puschmann Mitglied der KPÖ. Nach der- und Elternorganisation, erschienen Pflegeeltern ins Waldviertel und arbeite - dem Verbot des Westend gründete er zahlreiche Beiträge von ihr. Nach der te ein Jahr in einer Strumpffabrik. Seit 1933 den Arbeitersportverein S.C. Olym - Schließung der Scala ging sie für ein 1929 war sie wieder in Wien und arbeite - pia 1933 , der als Plattform für illegale Jahr mit ihrem Ehemann, der am Deut - te als Wäscherin und Dienstmädchen. Aktivitäten des KJV diente. Zwischen schen Theater in Berlin Ost engagiert 1934 heiratete sie den Fleischhauer Otto - 1934 und 1938 brachte ihm sein politi - worden war, in die DDR. 43 Seit 1958 kar Huber, der sich aber von ihr scheiden sches Engagement einen Aufenthalt im lebte Mira Lobe wieder in Wien und pu - ließ, als sie in Ravensbrück interniert Anhaltelager Wöllersdorf und mehrere blizierte in der Folge zumeist im SPÖ- war (Dies hatte für Jursa zur Folge, dass Haftstrafen ein. 1935 wurde er Verant - nahen Verlag Jungbrunnen . Für „Die sie die Wohnung verlor und nach ihrer wortlicher für die zentrale Kaderarbeit Omama im Apfelbaum“ (1965) und Befreiung und Rückkehr nach Wien auf der KPÖ und war zu Schulungszwecken „Das kleine Ich-bin-ich“ (1972) bekam die Zuweisung einer Wohnung durch das in Moskau, 1937 ging er nach Prag, dann sie den österreichischen Staatspreis für Wohnungsamt angewiesen war). Jursa nach Paris und schließlich nach Jugosla - Kinder- und Jugendliteratur. war seit 1936 im KJV tätig, verteilte wien. Nach mehreren Verhaftungswellen Anlässlich des fünfjährigen Todestags Flugschriften und schrieb Parolen an wurde Puschmann nach Wien geschickt, von Dr. Viktor Matejka (1901–1993) Hauswände. Im Nationalsozialismus um den kommunistischen Widerstand wurde am 17. April 1998 in der Nähe setzte sie ihre Widerstandstätigkeit fort. gegen den Nationalsozialismus neu zu seines Wohnorts in Mariahilf (Theobald - Im August 1939 wurde sie nach der De - organisieren. Gemeinsam mit Franz Se - gasse 15) die Viktor-Matejka-Stiege be - nunziation durch einen Spitzel verhaftet bek und Ferdinand Strasser baute Pusch - nannt. Sie befindet sich unterhalb des und im Jänner 1942 zu zweieinhalb Jah - mann die dritte zentrale Leitung der ille - Apollokinos in der Kaunitzgasse zur ren Zuchthaus verurteilt. Jursa wurde im galen KPÖ auf. Er wurde am 22. Jänner Ecke Eggerthgasse. Matejka war in der Mai 1942 in das KZ Ravensbrück einge - 1941 verhaftet. Zum Verhängnis wurde

1/20 6 Beiträge in der KPÖ tätig und war bis 1950 Mit - Als aktive Februarkämpferin war sie von glied des Zentralkomitees. Er war 1954 17. Februar bis 11. Mai 1934 inhaftiert. Mitbegründer des Internationalen Wegen „Aufstand und Hochverrat“ ange - Auschwitzkomitees (IAK) und dessen klagt, wurde sie zwar freigesprochen, ver - erster Generalsekretär. 1958 wurde er lor aber ihren Arbeitsplatz und blieb bis aus der KPÖ ausgeschlossen. In der Fol - 1938 arbeitslos. Nach dem „Anschluss“ ge war Langbein publizistisch tätig. 1967 arbeitete sie weitere für die illegale KPÖ, wurde er von der Holocaust-Gedenk - kassierte Mitgliedsbeiträge ein und ver - stätte Yad Vashem in Jerusalem als „Ge - teilte die Rote Fahne . Sie wurde am rechter unter den Völkern“ ausgezeich - 29. April 1941 als Mitglied der KPÖ- net. In den Frankfurter Auschwitzprozes - Bezirksleitung Favoriten verhaftet, am sen war er wichtiger Zeuge. 50 9. November 1942 wegen Vorbereitung Am 3. Dezember 2004 wurden zwei zum Hochverrat zum Tode verurteilt und Verkehrsflächen in Favoriten im Neu - am 23. September 1943 hingerichtet. Am baugebiet Bereich „Monte Laa“ nach 15. Juni 1946 wurde eine Gedenktafel mit hingerichteten kommunistischen Wider - einem Porträtrelief in der Absberggasse standskämpfern benannt, nämlich die 35 (Ankerbrotfabrik) enthüllt. 54 Rudolf-Friemel-Gasse 51 und die Käthe- Der Hilfsarbeiter (Buchbinder) Lud - 52 Käthe Odwody (1901–1943) Odwody-Gasse . Der Kraftfahrzeugme - wig Kralik (1912–1937) nahm als Mit - chaniker Rudolf Friemel (1907–1944) glied des Republikanischen Schutzbun - ihm sein enger Kontakt mit Kurt Koppel war Mitglied der SAJ und seit 1926 der des aktiv an den Kämpfen im Februar (Deckname „Ossi“), einem Gestapospit - SDAP. Als Angehöriger des Republika - 1934 teil. Er wurde am 20. April 1934 zel. Puschmann wurde am 22. September nischen Schutzbundes kämpfte er aktiv wegen Aufruhrs zu drei Jahren schweren 1942 zum Tode verurteilt und am 7. Jän - im Februar 1934 gegen das autoritäre Kerkers verurteilt. Im Juni 1937 ging er ner 1943 hingerichtet. 48 Regime. Nach den Kämpfen flüchtete nach Spanien, um an der Seite der Repu - Am 9. September 2003 wurde der Friemel in die Tschechoslowakei und blik gegen die Armee von General Fran - Franz-Pixner-Weg in der Donaustadt be - trat zur KPÖ über. Nach seiner Rückkehr co zu kämpfen. Nach wenigen Tagen, nannt. Der gelernte Tischler und spätere nach Österreich wurde er Ende Juli fest - am 9. Juli 1937, fiel er in der Schlacht Maler und Bildhauer Franz Pixner genommen und am 8. Oktober 1934 zu bei Brunete (25 km von Madrid ent - (1912–1998) war Mitglied der SAJ und sieben Jahre Kerker verurteilt. Nach sei - fernt). 55 Seit 6. März 2007 erinnert der trat 1931 zur KPÖ über. Aus diesem ner Begnadigung und vorzeitigen Entlas - Ludwig-Kralik-Weg in seinem Heimat - Grunde wurde er im Austrofaschismus sung am 23. Juli 1936 aus dem Gefäng - bezirk Simmering an ihn. 1935 von der Hochschule verwiesen und nis Stein emigrierte er im Jänner 1937 Am 7. Oktober 2008 wurde der Anna- in das Anhaltelager Wöllersdorf einge - nach Frankreich und von dort weiter Hand-Weg im Bereich der Aspanggrün - liefert. 1936 wurde er neuerlich verhaf - nach Spanien, um auf Seiten der spani - de benannt. Die aus einer Wiener Arbei - tet. Nach seiner Freilassung im Februar schen Republik in den Reihen der Inter - terfamilie stammende Anna Hand 1937 ging Pixner im Juni nach Spanien nationalen Brigaden gegen Franco zu (1911–1987) maturierte, machte dann und kämpfte auf Seiten der Republik ge - kämpfen. Nach der Niederlage der Repu - eine Lehre und arbeitete in einem Büro. gen Franco und wurde schwer verwun - blik flüchtete er nach Frankreich und Sie war in der Sozialdemokratischen det. Nach seiner Freilassung aus dem wurde im Lager Gurs interniert. Nach Partei aktiv, wechselte aber nach dem französischen Lager Gurs emigrierte er der Besetzung Frankreichs wurde er am niedergeschlagenen Februaraufstand nach Großbritannien, wo er das Kriegs - 31. Juli 1941 den deutschen Behörden 1934 zur illegalen KPÖ. Sie leistete ende erlebte. 1946 kehrte er nach Wien übergeben. Am 2. Jänner 1942 wurde er Widerstand gegen den Austrofaschismus zurück, studierte Bildhauerei und lebte im KZ Auschwitz interniert. Friemel war und den Nationalsozialismus. Hand wur - als freischaffender Künstler in Wien. 49 Funktionshäftling und schloss sich der de 1942 verhaftet und 1943 in das KZ Der KPÖ gehörte er bis 1957 an. „Kampfgruppe Auschwitz“ an. Er war Ravensbrück eingeliefert. Zu Kriegsende Ebenfalls am 9. September 2003 wur - der einzige Häftling in Auschwitz, dem gelang ihr mit Hermine Jursa, Mitzi Ber - de in der Donaustadt (Rennbahnweg) der im März eine Heirat gestattet wurde. ner und Mali Fritz die Flucht aus dem Hermann-Langbein-Weg benannt. Her - Margarita Ferrer Rey, seinem Vater und KZ, am 21. Juni 1945 kam sie in Wien mann Langbein (1912–1995) schloss dem gemeinsamen Kind wurde zu die - an. Sie zog mit ihrer Lebensgefährtin sich 1933 der KPÖ an, flüchtete nach sem Zweck gestattet, nach Auschwitz zu Maria Berner zusammen und adoptierte dem „Anschluss“ 1938 und kämpfte im reisen. 53 Am 30. Dezember 1944 wurde mit ihr ein Kind (Ilse). Hand arbeitete Spanischen Bürgerkrieg in den Interna - Friemel gemeinsam mit Ernst Burger, fortan hauptberuflich für die KPÖ, Ber - tionalen Brigaden. Nach der Niederlage Ludwig Vesely und zwei polnischen ner lebte als Hausfrau und war nebenbei der Republik flüchtete er nach Frank - Mitgliedern der „Kampfgruppe Ausch - für das Frauenreferat der KPÖ tätig. 56 reich, wo er in verschiedenen Lagern in - witz“ hingerichtet. Der Bauarbeiter (Kranführer) Franz terniert und nach der Besetzung Frank - Die aus Mähren stammende Hilfs - Sebek (1901–1943) arbeitete bereits als reichs an Hitlerdeutschland ausgeliefert arbeiterin Katharina („Käthe“) Odwody Schulkind bei seinen Eltern in den Wie - wurde. Zwischen 1941 und 1945 war er (1901–1943) kam mit ihren Eltern 1905 nerberger Ziegelwerken und trat 1915 in den Konzentrationslagern Dachau, nach Wien. 1921 heiratete sie den der Gewerkschaft und der Sozialdemo - Auschwitz und Neuengamme, wo er Schlossergehilfen Franz Odwody, seit kratie bei. 1920 trat er zur KPÖ über. An überall am Lagerwiderstand beteiligt 1924 war sie im Ankerbrotwerk in Wien den Februarkämpfen 1934 nahm er aktiv war. Langbein wurde 1945 hauptamtlich beschäftigt und wurde bald Betriebsrätin. teil. Nach dem Verbot der Gewerkschaft

1/20 Beiträge 7 gangs erwähnten Kriterien von Ver - reisen nach China und Japan. Über Paris kehrsflächenbenennungen zu berück - emigrierte sie mit ihrem Mann Wilhelm sichtigen gewesen wäre. Der Antrag ging Schütte in die Türkei und trat 1939 der von der Bezirksvorstehung Donaustadt KPÖ bei. Im Dezember 1940 reiste sie aus und wurde von SPÖ, ÖVP und Grü - nach Wien, um aktiv am Widerstand ge - nen am 7. Dezember 2011 eingebracht. gen die NS-Diktatur teilzunehmen. Am Die Begründung in Kurzform lautete: 22. Jänner 1941 wurde Schütte-Lihotzky „Widerstandskämpferin, Stadträtin für von der Gestapo verhaftet und am Fürsorge, ihr Engagement galt dem Auf - 22. September 1942 zu 15 Jahren Zucht - bau von Kindergärten und den sozialen haus verurteilt. Sie erlebte die Befreiung Rechten der arbeitenden Bevölkerung, in Aichach (Bayern) am 29. April 1945. politische Öffentlichkeitsarbeit in Schu - Nach dem Krieg arbeitete Schütte- len im hohen Alter“. 59 Agnes Primocic Lihotzky zunächst in Sofia und kehrte (1905–2007) wuchs in einer Arbeiter - 1947 mit ihrem Ehemann ins zerstörte familie in Hallein (Salzburg) auf und be - Wien zurück. Hier gab es zwar genug gann bereits mit 16 Jahren in der dorti - Arbeit für ArchitektInnen, aber für die gen Tabakfabrik zu arbeiten. Seit ihrem sozialdemokratische Stadtverwaltung 25. Lebensjahr setzte sie sich als Sozial - war die Kommunistin Schütte-Lihotzky demokratin, Gewerkschafterin und Be - eine Persona non grata, weshalb sie nur Franz Sebek (1901–1943) triebsrätin für bessere Arbeitsbedingun - einige kleinere Aufträge bekam. Von organisierte er die illegale freie Bau - gen in der Fabrik ein. Sie organisierte ei - 1948 bis 1969 war sie Vorsitzende des arbeitergewerkschaft und wurde Mit - nen Streik und wurde in der Folge entlas - Bunds demokratischer Frauen , engagier - glied des ZK der KPÖ. In der NS-Zeit sen. 1934 trat sie wegen der Inaktivität te sich in der KPÖ und als Rednerin bei baute er mit Erwin Puschmann die dritte der Sozialdemokratie zur illegalen KPÖ Veranstaltungen. Erst sehr spät erfuhr zentrale Leitung der KPÖ auf. Er organi - über. Im Austrofaschismus war sie vier Schütte-Lihotzky Anerkennung, etwa sierte in den Siemens-Schuckert-Werken Mal inhaftiert. In der NS-Zeit wurde sie mit dem Architekturpreis der Stadt Wien eine Widerstandsgruppe (Verteilung von von der Gestapo mehrfach verhört und (1980). 1993 fand in Wien die erste Aus - illegalen Materialien, Sammlungen für drei Mal inhaftiert. 1943 verhalf sie dem stellung ihres Gesamtwerks im Museum die Rote Hilfe ). Sebek wurde wie auch Widerstandskämpfer Sepp Plieseis zur für angewandte Kunst (MAK) statt. Puschmann im Jänner 1941 verhaftet Flucht aus dem KZ-Außenlager Vigaun Noch zu Lebzeiten wurde ein Gemeinde - und am 22.9.1942 zum Tode verurteilt. bei Hallein sowie kurze Zeit später zwei bau nach ihr benannt. Er wurde – wie Puschmann – am weiteren Häftlingen. Kurz vor Kriegs - Am 26. November 2013 wurde nach 7.1.1943 im Wiener Landesgericht hin - ende rettete sie durch ihr mutiges Auftre - Franziska (1895–1989) und Otto Tausig gerichtet. 57 Die Franz-Sebek-Straße , be - ten 17 bereits zum Tode verurteilte Ge - (1922–2011) der Tausigplatz in Wieden nannt am 1. Dezember 2009, befindet fangene vor der Erschießung. Nach 1945 benannt. Es handelt sich hierbei um eine sich bei den Siemenswerken. Es handelt wurde sie Landessekretärin der KPÖ Verkehrsfläche ohne Adresse (Spitz zwi - sich also um eine Zuordnung einer Ver - Salzburg und Stadträtin für Fürsorge in schen Karlsgasse und Gußhausstraße). kehrsfläche zur – im weiteren Sinne – Hallein. In den 1980er und 1990er Jah - Franziska Tausig schickte ihren damals Wirkungsstätte einer Person. ren wurde Primocic häufig in Schulen als 16-jährigen Sohn Otto Tausig 1938 nach Zeitzeugin eingeladen. 60 2010er Jahre Am 4. November 2013 wurde in Sim - Ebenfalls bei den Siemenswerken ist mering der Schütte-Lihotzky-Weg die am 4. Mai 2010 benannte Leopoldine- benannt. 61 Margarete Schütte-Lihotzky Padaurek-Straße verortet. Leopoldine (1897–2000) absolvierte als eine der ers- Padaurek (1898–1944) war Hilfsarbeite - ten Frauen ein Architekturstudium. 62 rin bei den Siemens-Schuckert-Werken. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 trat sie der Sozialdemokratie und arbeitete sie gemeinsam mit dem Archi - der Gewerkschaft bei. Während der tekten Adolf Loos für die Siedlerbewe - nationalsozialistischen Diktatur leistete gung. Ihr Ziel war optimales Bauen für sie Widerstand für die illegale KPÖ. sozial Schwache mittels standardisierter Großbritannien, wodurch sie ihn vor wei - Padaurek wurde am 25. Jänner 1944 ver - Haustypen in kostengünstiger Fertig- tere Verfolgung nach dem „Anschluss“ haftet, am 27. September 1944 zum Tode bauweise. 1926 holte sie Stadtbaurat retten konnte. Es gelang ihr, gemeinsam verurteilt und am 21. November 1944 im Ernst May in sein Team nach Frankfurt mit ihrem Ehemann Aladar, einem der Wiener Landesgericht hingerichtet. 58 am Main. Dort erfand sie die erste seriell ungarischen Minderheit in Siebenbürgen Am 28. Februar 2012 wurde die herstellbare und Platz sparende Küche angehörigen Rechtsanwalt, den sie aus Agnes-Primocic-Gasse in der Seestadt („Frankfurter Küche“) und erreichte dem Konzentrationslager freikaufen Aspern benannt. Dies geschah im Zuge damit internationale Bekanntheit. konnte, mit einem Schiff nach Shanghai einer En-bloc-Benennung nach Frauen, 1927 trat Schütte-Lihotzky aus der zu entkommen. Ihren Sohn sah sie 1948 um den geringen Frauenanteil bei Sozialdemokratie aus und ging 1930 mit in Wien wieder. Otto Tausig war Schau - Straßennamen zu korrigieren. Anzumer - May in die Sowjetunion. Dort plante sie spieler und Regisseur und in der Emigra - ken bei dieser Benennung ist, dass bei Kindereinrichtungen und Schulen. Bis tion in Großbritannien Kommunist ge - der Salzburgerin Primocic kein Wien- 1937 blieb sie in der Sowjetunion, unter - worden. Seit 1948 wirkte er als Chef - Bezug gegeben ist, der nach den ein - nahm aber auch Studien- und Vortrags - dramaturg am Neuen Theater in der

1/20 8 Beiträge Gestapo konnte sie enttarnen und brachte digt, weil sie im Zuge des Oktoberstreiks sie in ein Sammellager, um sie von dort für einen Tag dem Dienst ferngeblieben in ein KZ einzuliefern . Der fortgeschrit - war. Steinmetz war in der Folge tene Kriegsverlauf kam ihr zu Hilfe, weil journalis tisch tätig. Als 1963 das Doku - das Lager von den Alliierten befreit wur - mentationsarchiv des österreichischen de. Nach dem Krieg kam sie nach Wien, Widerstandes (DÖW) gegründet wurde, beendete ihr Studium und arbeitete als war sie am Aufbau der Bibliothek betei - Sekretärin. Nach der Niederschlagung ligt. Nach 1968 trat Steinmetz aus Pro - des Prager Frühlings trat sie aus der KPÖ test gegen die Niederschlagung des Pra - aus. 64 Sie lebte von 1952 bis 2000 in ger Frühlings aus der KPÖ aus. In der Wien-Wieden, daher entspricht die Ver - Pension arbeitete sie bei der Österreichi - kehrsfläche auch dem Kriterium „Zuord - schen Liga für Menschenrechte und bei nung zum Bezirk“. Amnesty International .67 Der Elektriker Ferdinand Platzer Mit der Selma-Steinmetz-Gasse, Leo - (1906–1942) war wie Leopoldine Padau - poldine-Padaurek-Straße, der Franz-Se - rek und Franz Sebek Mitglied der kom - bek-Straße und der Ferdinand-Platzer- munistischen Widerstandsgruppe in den Gasse ist rund um die Siemens-Werke Siemens-Schuckert-Werken. Er wurde ein „Widerstandsviertel“ entstanden. Zu - am 16. Mai 1941 verhaftet, am 29. Sep - vor war für die in der Leopoldstadt um - tember 1942 zum Tode verurteilt und am strittene Arnezhoferstraße lange Zeit als Selma Steinmetz (1907–1979) 18. Dezember 1942 im Wiener Landes - Ersatz eine Verkehrsfläche für Selma Scala . Nach der Schließung des Theaters gericht hingerichtet. 65 Die Benennung Steinmetz lobbyiert worden. 68 1956 ging er in die DDR, wo er am Deut - der Ferdinand-Platzer-Gasse war not - Am 8. Mai 2018 wurde in der Seestadt schen Theater und der Volksbühne En - wendig geworden, weil von 2009 bis Aspern der Anni-Haider-Weg benannt. gagements fand. Die weiteren Stationen 2017 bereits an anderer Stelle eine Ferdi - Die Verkehrsfläche befindet sich im waren Münster, Zürich und Wien. Zu die - nand-Platzer-Straße existiert hatte, diese Bereich Grete-Zimmer-Gasse und Haus - sem Zeitpunkt hatte sich Tausig bereits aber aufgelassen worden war. 66 Die Ver - feldstraße. Die Initiative des Antrags von der KPÖ abgewandt. 63 Er war Mit - kehrsfläche befindet sich wie die Leo - ging von der MA 21 aus, die von ihrem begründer des Dario-Fo-Theaters (1979) poldine-Padaurek-Straße im Bereich der Recht gemäß Stadtverfassung § 103g, und engagierte sich für die Friedens- Siemenswerke, ist also eine Zuordnung Abs. 1, Z. 11 Gebrauch machte, Vor - bewegung und in der Flüchtlingshilfe. zur – im weiteren Sinne – Wirkungs - schläge für Verkehrsflächenbenennun - Am 6. November 2017 wurden drei stätte der geehrten Person. Da die letzte gen einzubringen. Der Antrag der Be - Verkehrsflächen nach KommunistInnen Adresse von Ferdinand Platzer die zirksvorstehung Donaustadt wurde von benannt: Der Ida-Margulies-Platz in Franklinstraße 20 in Floridsdorf war, SPÖ, ÖVP, Grüne und NEOS einge - Wieden sowie in Floridsdorf die Ferdi - handelt es sich hierbei auch um eine bracht. Im Akt steht der Vermerk ein - nand-Platzer-Gasse und die Selma- Zuordnung zum Bezirk. stimmig, was darauf hindeutet, dass die Steinmetz-Gasse . Dr. in Ida Margulies Selma Steinmetz (1907–1979) studier - FPÖ sich der Stimme enthielt. 69 Die Ar - (1910–2003) gehörte seit 1930 der KPÖ te an der Universität Wien Germanistik, beiterin Anna („Anni“) Haider (1902– an. Sie stammte aus einer jüdischen Geschichte und Pädagogik und disser - 1990) war Betriebsrätin in einer Textil- Familie, die 1914 vor Pogromen von tierte 1931. 1934 trat sie der KPÖ bei. fabrik. Im Februar 1934 nahm sie aktiv Polen nach Wien flüchtete. 1929 lernte Da sie im Austrofaschismus als linke jü - an den Kämpfen im Goethehof teil. Sie sie ihren späteren Ehemann Moritz dische Lehrerin keine Anstellung fand, wurde danach Mitglied der KPÖ und (Fels-Margulies) kennen; beide enga - ging sie nach Frankreich, trat der franzö - flüchtete nach der Niederschlagung des gierten sich in der linkssozialistischen sischen KP bei und lernte ihren späteren Februaraufstands in die Tschechoslowa - Jugend organisation Haschomer Hazair . Lebensgefährten, das Mitglied des Zen - kei. 1936 ging sie in die Sowjetunion. In Ida studierte Geschichte und Französisch tralkomitees der KPÖ Oskar Grossmann, der Emigration lernte sie Franz Haider an der Universität Wien. Nach den kennen. Nach der Besetzung des Landes kennen, der nach 1945 Landesobmann Februarkämpfen 1934 wurden beide ver - durch NS-Deutschland hielt sie sich eine der KPÖ Oberösterreich war. Beide haftet und flohen nach ihrer Freilassung Zeit lang in einem Kloster versteckt, ehe kehrten Anfang 1938 nach Österreich in die Tschechoslowakei. Im Auftrag der sie mit einer gefälschten Identitätskarte zurück und waren weiter für die illegale KPÖ zogen beide nach Paris, dann nach nach Lyon ging, um weiter im Wider - KPÖ aktiv. Anni Haider wurde am 5. Fe - Basel. In der Schweiz wurde Ida festge - stand zu arbeiten. Steinmetz wurde im bruar 1941 verhaftet. Im Wiener Landes - nommen, weil sie unverheiratet mit Mai 1944 verhaftet, freigelassen und im gericht pflegte sie einen engen Kontakt einem Mann zusammenlebte – damals Juni 1944 neuerlich verhaftet. Nach mit der zum Tode verurteilten Ordens - ein Straftatbestand. Die weiteren Statio - schwerer Folter durch die Gestapo wurde schwester Maria Restituta, was mög - nen des Paares waren Belgien und nach sie nach Paris und anschließend in ein licherweise der Grund dafür war, dass Einmarsch der deutschen Wehrmacht Sammellager überstellt. Dort wurde sie die FPÖ im Bezirk nicht gegen die Be - Südfrankreich. Ida fand mit gefälschten am 17. August 1944 befreit. Nach nennung dieser Verkehrsfläche war. An - Papieren eine Stelle im Büro der Kriegsende betreute sie einige Zeit KZ- ni und Franz Haider wurden am 22. Sep - Renaultwerke, wurde aber erkannt und Opfer, ehe sie nach Wien zurückkehrte. tember 1942 (gemeinsam mit Erwin flüchtete weiter nach Paris, wo sie als Sie fand eine Anstellung als Bibliotheka - Puschmann, Franz Sebek, Margarete Sekretärin im Marineministerium arbei - rin bei den Wiener Städtischen Bücherei - Schütte-Lihotzky und Karl Lisetz) we - tete und für die Resistance tätig war. Die en. Per 1. Jänner 1951 wurde sie gekün - gen Hochverrats zu 15 Jahren Zuchthaus

1/20 Beiträge 9 verurteilt. Anni Haider und Schütte- Schule ab und arbeitete in verschiedenen Lihotzky kamen ins Zuchthaus Aichach Berufen, u.a. in einer Fabrik, als Buch - in Bayern, wo sie am 29. April 1945 von haltungskraft, als Kassiererin im Neuen den US-Truppen befreit wurden. Nach Theater in der Scala und im Büro des dem Krieg gehörte Haider von 1946 bis Österreichischen Friedensrats . 1956 hei - 1955 der Landesleitung der KPÖ Ober - ratete sie den damals ebenso der KPÖ österreich an und fungierte als Landes - angehörenden Journalisten und Schrift - frauenvorsitzende. steller Fred Wander und ging mit ihm Am 5. Juni 2018 wurden in der See - 1958 in die DDR. Dort arbeitete sie als stadt Aspern zwei weitere Verkehrs - Fotografin, Journalistin und Schriftstel - flächen nach Widerstandskämpferinnen lerin. Mit dem Buch „Guten Morgen, du benannt, nämlich die Antonia-Bruha- Schöne. Protokolle nach Tonband“ Gasse und die Maxie-Wander-Gasse . (1977) gelang ihr kurz vor ihrem Tod – Die Benennung beider Verkehrsflächen sie starb mit nur 44 Jahren an Krebs – erfolgte in Abstimmung mit dem Projekt der literarische Durchbruch. 3420 AG (Projektkoordination „City- Die jüngsten Benennungen nach zwei naming Seestadt Aspern“). Beide Anträ - Kommunistinnen erfolgten am 4. Juni ge stellte die Bezirksvorstehung Donau - 2019: Die Antonie-Lehr-Straße in Flo - stadt am 7. März 2018 (SPÖ, ÖVP, Grü - ridsdorf und der Hermi-Hirsch-Weg in Maxie Wander (1933–1977) ne, NEOS). 70 Antonia Bruha (1915– Meidling. Die Antonie-Lehr-Straße liegt 2006) gehörte der tschechischen Minder - im Bereich Donaufeld (Entwicklungs - 14. Dezember 2018 diese Verkehrs - heit in Wien an. 71 Die ersten Lebensjahre etappe entlang der Dückegasse). Der Be - fläche. Den Antrag stellten SPÖ, Grüne verbrachte Bruha bei ihren Großeltern in nennungsvorschlag kam von der MA 21 und ÖVP. NEOS und PH (Liste Pro Het - Böhmen, dann ging sie in die Komens - am 22. August 2018, im Bezirk wurde er zendorf) stimmten dafür. 74 Hermi Hirsch ky-Schule. Anschließend absolvierte sie von SPÖ, ÖVP, Grünen und NEOS ein - (1924–1990) wuchs in ärmlichen Ver - eine Friseurlehre. Frühzeitig publizierte gebracht. 72 Antonie („Toni“) Lehr hältnissen beim Vater und einer Pflege - sie bereits Gedichte und Kurzgeschich - (1907–1997) war zunächst Mitglied der familie auf. Mehr ist nicht bekannt. In den ten für die tschechischsprachigen „Wie - SAJ und des Verbands sozialistischer 1970er Jahren führte Hirsch ein Beisl im ner Arbeiterblätter“. 1934 lernte sie im Mittelschüler, ehe sie 1927 der KPÖ ersten Bezirk (Kumpfgasse), in dem vor tschechischen Turnverein Josef Bruha beitrat. Sie absolvierte ein Welthandels - allem Studierende und KünstlerInnen kennen, den sie 1935 heiratete. 1936 be - studium, ging in die Sowjetunion und verkehrten. Sie engagierte sich in der gann sie ein Studium der Slawistik, nach kehrte 1933 nach Wien zurück. Lehr ar - Frauen- und Friedensbewegung, gehörte dem „Anschluss“ wurde das Slawistik - beitete für die Kommunistische Interna - dem Bund demokratischer Frauen und institut jedoch von den Nationalsozialis - tionale und ging im Herbst 1934 nach der KPÖ an. 1982 ging sie mit dem ten geschlossen. Seit 1938 Mitglied der Prag, 1935 nach Paris. Nach der Nieder - Lokal Konkurs. Zwar organisierten am illegalen KPÖ, schloss sich Bruha dem lage Frankreichs gegen NS-Deutschland 23. Jänner 1983 zahlreiche KünstlerIn - tschechischen Widerstand um den Han - schloss sie sich dem Widerstand an. nen ein Solidaritätsfest für Hirsch, das delsangestellten Alois Houdek an. 1941 1943 ging Lehr mit falschen Papieren als Lokal musste trotzdem geschlossen blei - wurde sie wegen der Verfassung von Französin getarnt nach Wien zurück und ben. Von 1983 bis zu ihrem Tod war sie Flugschriften verhaftet. Bis September arbeitete in der Floridsdorfer Lokomotiv - Mitglied des Redaktionskollektivs der 1942 war sie in Wien in Haft, von Okto - fabrik. Ihre Tarnung flog auf, am 4. Juli Frauenzeitschrift AUF. 75 ber 1942 bis April 1945 war sie im KZ 1944 wurde sie verhaftet und am 1. No - Ravensbrück interniert. Dort schmuggel - vember 1944 in das KZ Auschwitz über - Sonderfälle te sie Medikamente und wurde Zeugin stellt, im Jänner 1945 nach Ravensbrück. Unter den Sonderfällen sind jene Ver - von Zwangssterilisationen und Men - Im KZ erkrankte Lehr an Typhus. 73 Am kehrsflächen subsummiert, deren „Inha - schenversuchen. Nach der Befreiung ar - 23. April 1945 wurde Lehr mit einem berInnen“ aus verschiedenen Gründen beitete sie zehn Jahre lang für das Radio Rot-Kreuz-Wagen aus dem Lager ge - nur kurzfristig in der KPÖ oder in ihrem und übersetzte deutschsprachige Texte schmuggelt und gelangte über Dänemark engeren Umfeld engagiert waren: ins Russische und Tschechische. 1947 nach Schweden. Sie kehrte im August 13.1.1975 Gerhard-Fritsch-Gasse (17) war sie federführend bei der Gründung 1945 nach Österreich zurück und arbei - 16.5.2000 Marianne-Schönauer-Gasse (19) der Lagergemeinschaft Ravensbrück. tete als Angestellte der KPÖ, u.a. als Se - 21.2.2006 Herma-Bauma-Gasse (3) Seit Anfang der 1960er Jahre trat sie als kretärin des Parteivorsitzenden Johann 7.10.2008 Christian-Broda-Platz (6) Zeitzeugin in Schulen auf, arbeitete für Koplenig. 1971 wurde Lehr wegen Kri - 1.12.2009 Helmut-Zilk-Platz (1) das DÖW und baute 1980 eine Doku - tik an der Niederschlagung des Prager 3.6.2013 Erich-Fried-Weg (22) mentation in der Gedenkstelle Ravens - Frühlings aus der KPÖ ausgeschlossen. Der Schriftsteller, Bibliothekar und brück auf. 2001 erhielt Bruha das Golde - Der Hermi-Hirsch-Weg wurde im Zu - Redakteur von Literaturzeitschriften ne Verdienstzeichen der Stadt Wien. ge des Bauprojekts Remise Wolfgang - Gerhard Fritsch (1924–1969) erhielt am Die als Elfriede Brunner geborene gasse geschaffen. Die Verkehrsfläche 13. Jänner 1975 eine Ehrung in Form der Maxie Wander (1933–1977) stammte befindet sich zwischen Siebertgasse und Gerhard-Fritsch-Gasse am Fuße des aus einer kommunistisch gesinnten Ar - Gaudenzdorfer Gürtel. Die Initiative für Schafbergs. Mit Franz Werfel und Stefan beiterfamilie. Ihr Vater war 1945/46 für die Benennung ging von der MA 21 aus, Zweig bekam er dort prominente Nach - die KPÖ provisorischer Bezirksbürger - die Bezirksvertretung Meidling be - barn. Fritsch war von Jänner bis Dezem - meister von Hernals. Wander brach die schloss mit Stimmenmehrheit am ber 1950 kurzzeitig Mitglied der KPÖ,

1/20 10 Beiträge Globus-Verlags und als Autorin in kom - nach anderen KommunistInnen benannt munistischen Zeitungen und Zeitschrif - worden sind (in Klammer Bezirk und ten. Nach ihrem Olympiasieg bekam sie Benennungsdatum): Friedrich-Engels- ein Angebot, in der Sportabteilung des Platz (20, 14.5.1946), Rosa-Luxemburg- Unterrichtsministeriums zu arbeiten, Gasse (16, 5.1.1927 bzw. Rückbenen - welches sie annahm. Sie blieb der KPÖ nung 15.4.1947), Liebknechtgasse (16, u.a. durch ihr Engagement im Öster - 1927 bzw. Rückbenennung 21.1.1953), reichischen Friedensrat verbunden. 79 Clara-Zetkin-Gasse (22, 18.10.2004), Am 7. Oktober 2008 wurde der Platz Bert-Brecht-Platz (3, 7.10.2008), Klara- beim U-Bahn-Ausgang/Abgang U3 In - Blum-Gasse (22, 2.12.2008) und Doris- nere Mariahilfer Straße in Christian- Lessing-Allee (22, 5.6.2018). Broda-Platz benannt. Der Jurist DDr. Christian Broda (1916–1987) war Anmerkungen: Rechtsanwalt, Abgeordneter zum Natio - 1/ Vgl. detailliert Peter Autengruber: Lexikon der nalrat für die SPÖ (1962–1983) und Jus - Wiener Straßennamen. Bedeutung. Herkunft. tizminister (1960–1966 und 1970–1983). Frühere Bezeichnungen. Wien 2019, S. 9–15. Broda gehörte bis Sommer 1945 der 2/ Ebd., S. 11f. (Stand 1.1.2019). KPÖ an. 80 Wegen aktiver Beteiligung in 3/ Wolfgang Neugebauer: Der österreichische Toni Lehr (1907–1997) den Februarkämpfen 1934 wurde er we - Widerstand 1938–1945, in: Opferschicksale. gen „kommunistischer Betätigung“ in - Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialis - seine Erzählungen und Gedichte fanden haftiert. Broda war Soldat in der deut - mus. 50 Jahre Dokumentationsarchiv des öster - Platz in von der Partei herausgegebenen schen Wehrmacht und wurde verdächtigt, reichischen Widerstandes. Wien 2013, S. 243. Zeitungen. Kurz nach seinem Austritt der kommunistischen Widerstandsgruppe 4/ Gemeinderat. Öffentliche Sitzung vom 11. Ju - aus der KPÖ trat er als Bibliothekar in „Der Soldatenrat“ anzugehören. Am ni 1946, in: Amtsblatt der Stadt Wien , 51. Jg., den Dienst der Städtischen Büchereien, 1. Juni 1943 wurde er verhaftet, am 9. Ju - Nr. 22/23, 26.6.1946, S. 1–6, hier S. 5. 1952 wurde er – vorwiegend aus wirt - ni 1943 der Gestapo überstellt und am 5/ Österreichische Volksstimme , 23.10.1945, schaftlichen Gründen – Mitglied der 21. August 1943 wegen „Nichtanzeigens S. 3. Da Nachweise über Verkehrsflächenbenen - SPÖ. Ein aktives Engagement in der eines hochverräterischen Unternehmens“ nungen erst ab 1946 vorhanden sind, konnten im SPÖ blieb aus. 76 zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Er Wiener Stadt- und Landesarchiv keine Unter - Am 16. Mai 2000 wurde die Verbin - blieb bis 31. August 1943 in Haft. lagen zu dieser Benennung gefunden werden. dung zwischen Cottagegasse und Har - Wenig bekannt ist das kurzzeitige En - 6/ Heinz Arnberger/Herbert Exenberger/Claudia täckerstraße im 19. Bezirk nach der gagement des späteren Bürgermeisters Kuretsidis-Haider: Gedenken und Mahnen in Schauspielerin Marianne Schönauer Helmut Zilk (1927–2008) in der KPÖ. Wien, in: Gedenken und Mahnen in Wien 1934– (1920–1997) in Marianne-Schönauer- Zilk gehörte seit dem April 1945 sowohl 1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfol - Gasse benannt. Sie hatte während der der KPÖ-Vorfeldorganisation Freie gung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Zeit der NS-Herrschaft als „Halbjüdin“ Österreichische Jugend (FÖJ) als auch Wien 1998, S. 284 und 290. Berufsverbot und schlug sich mit Gele - der KPÖ an, u.a. als Sportreferent der 7/ Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA), genheitsarbeiten durch. Ihre Karriere als Bezirksleitung Josefstadt. 81 Eigenen MA 7-1263/47 v. 9.5.1947 bzw. Zl. 30/47 v. Schauspielerin und später auch als Angaben zufolge trat Zilk 1946 wieder 6.5.1947. Schlagersängerin begann erst nach 1945. aus der Partei aus. Der am 1. Dezember 8/ Gedenken und Mahnen in Wien, S. 465. Sie trat am 6. Juni 1945 der KPÖ bei, 77 2009 benannte Helmut-Zilk-Platz 9/ WStLA, MA 7-570, 571/49 v. 19.2.1949 bzw. es ist aber nicht feststellbar, wie lange sie gegenüber der Albertina ist eine Zuord - Zl. 18, 19/49 v. 15.2.1949. Mitglied der KPÖ war. Wohl aber trat sie nung zur Wirkungsstätte der geehrten 10/ Autengruber: Lexikon, S. 223. zum Beispiel im Jahr 1951 als Chan - Person: Zilk hatte gegen den Widerstand 11/ Peter Schwarz: „Der Schutz Volksgemein - sonsängerin am Volksstimmefest 1951 mancher Medien das Denkmal gegen schaft fordert deshalb die Ausmerzung des An - auf und war im KPÖ-nahen Bund demo - Krieg und Faschismus des Bildhauers geklagten.“ Die jüdischen Opfer der NS-Straf - kratischer Frauen engagiert. Schönauer Alfred Hrdlicka politisch verteidigt; der justiz und ihre Hinrichtung in der Strafvollzugs - war mit dem Regisseur und Theater - Platz liegt unmittelbar davor. anstalt beim Land(es)gericht Wien, in: Wiener direktor Gustav Manker (1913–1988) Am 3. Juni 2013 wurde der Erich- Geschichtsblätter , 74. Jg. (2019), Nr. 1, S. 27– verheiratet, der 1945 ebenso kurzzeitig Fried-Weg in der Donaustadt benannt. 77, hier S. 72f. der KPÖ angehörte. 78 Der Schriftsteller, Journalist und Über - 12/ WStLA, MA 7-570, 571/49 v. 19.2.1949 bzw. Am 21. Februar 2006 wurde die Herma - setzer Erich Fried (1921–1988) trat 1940 Zl. 18, 19/49 v. 15.2.1949. Bauma-Gasse in Erdberg benannt. Die in London der Exilorganisation Young 13/ Walter Farthofer: Tramway-Geschichte(n). Sportlerin Herma Bauma (1915–2003) und später auch dem Kommunis - Wiener Straßenbahner im Kampf gegen den grü - gewann 1948 die Goldmedaille im tischen Jugendverband bei. Letzteren nen und braunen Faschismus. Wien 2012, S. 434f. Speerwurf bei den Olympischen Spielen verließ er aber wegen der von ihm kriti - 14/ Manfred Mugrauer: „Soldat der gerechten in London. Nach ihrer aktiven Karriere sierten stalinistischen Tendenzen schon Sache“. Zum 100. Geburtstag der kommunisti - war sie Leiterin des Sportzentrums Süd - 1943. Bei Young Austria war Fried schen Widerstandskämpferin Hedy Urach, in: stadt (1967–1977). Bauma gehörte der Bibliothekar, und er nutzte die Medien Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft , KPÖ zwar nicht als Mitglied an, war der Jugendorganisation für die erste Ver - 17. Jg. (2010), Nr. 3, S. 9–21. aber zwischen 1948 und 1952, also am öffentlichung von Gedichten. 82 15/ Gedenken und Mahnen in Wien, S. 305. Höhepunkt ihrer Karriere, eng mit der Abschließend seien noch jene Ver - 16/ WStLA, MA 7-570, 571/49 v. 19.2.1949 bzw. Partei verbunden, u.a. als Angestellte des kehrsflächen in Wien aufgelistet, die Zl. 18, 19/49 v. 15.2.1949.

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17/ WStLA, MA 7-2576/50 v. 20.9.1951 bzw. Viktor Matejkas KPÖ-Mitgliedschaft im Span - Österreichische Bibliothekarinnen auf der Zl. 89/51 v. 20.9.1951. nungsfeld von Konflikt und Freiraum , in: Zeit - Flucht. Verfolgt, verdrängt, vergessen? Wien 18/ Marie Tidl: Die Roten Studenten. Dokumen - geschichte , 32. Jg. (2005), Nr. 6, S. 371–398. 2008 (biografiA. Neue Ergebnisse der Frauen - te und Erinnerungen 1938–1945. Wien 1976 45/ https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Erl% biografieforschung, Bd. 4), S. 169–212. (Materialien zur Arbeiterbewegung, Bd. 3), C3%A4uterungstafel_Hermine-Jursa-Gasse 68/ http://wien.kpoe.at/article.php/200705081 - S. 55 und 240ff. [6.11.2019]. 00300458 [21.11.2019]. 19/ Österreichische Volksstimme , 22.9.1945, S. 3. 46/ Hermine Jursa hieß zum Zeitpunkt ihrer Ver - 69/ Magistratsakte MA 7-31646/18, Schreiben 20/ Johannes Mario Simmel: Wir heißen euch haftung Hermine Huber und wohnte in der Erd - der MA 21 an die Bezirksvorstehung Donau - hoffen. München 1997, S. 147–156; Stephanie bergstraße 49. Vgl. Helga Amesberger/Brigitte stadt, 20.7.2017. Carla de la Barra: „Das Verbrechen ohne Recht - Halbmayr (Hg.): Vom Leben und Überleben – 70/ Magistratsakte MA 7-166477/18 (Bruha), fertigung“. Mord an Uni-Assistenten: Der Straf - Wege nach Ravensbrück. Band 2: Lebensge - MA 7-168 681/18 (Wander). prozess gegen Jörn Lange im September 1945 schichten. Wien 2001, S. 126. 71/ Antonia Bruha: Ich war keine Heldin. Wien und die Erinnerungspolitik der Universität Wien. 47/ Mali Fritz/Hermine Jursa: Es lebe das Leben! 1984; Amesberger/Halbmayr: Vom Leben und Wien 2018, S. 11 und 107. Tage nach Ravensbrück. Wien 1983; Karin Ber - Überleben, S. 33–41. 21/ WStLA, MA 7-406/54 v. 28.5.1954 bzw. ger u.a.: Ich geb dir einen Mantel, daß du ihn in 72/ Magistratsakte MA 7-419485/19 v. 9.5.2019 Zl. 50/54 v. 19.5.1954. Freiheit tragen kannst. Widerstehen im KZ. Öster - bzw. MA 7-1001200/18. 22/ http://www.doew.at/result?id=652091&cat=1 reichische Frauen erzählen. Wien 1987, S. 271. 73/ Berger u.a.: Ich geb dir einen Mantel…, S. 199f. [7.10.2019]. 48/ Gedenken und Mahnen in Wien, S. 328. 74/ Magistratsakte MA 7-418309/19 bzw. MA 7- 23/ WStLA, MA 7-570/49 v. 14.2.1949, MA 7- 49/ Hans Landauer (unter Mitarbeit von Erich 42963 v. 19.5.2019. 3314/55 v. 14.12.1955 bzw. Zl. 236/55 v. Hackl): Lexikon der österreichischen Spani - 75/ https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Her - 7.12.1955 . enkämpfer 1936–1939. Wien 2008, S. 179. mi_Hirsch; https:/www.meinbezirk.at/meidling/c- 24/ Gedenken und Mahnen in Wien, S. 466f. 50/ Brigitte Halbmayr: Zeitlebens konsequent – lokales/ein-graetzel-im-zeichen-der-frauen_a29 25/ WStLA, MA 7-3589/56 v. 10.11.1956 bzw. Hermann Langbein. Eine politische Biographie. [23.11.2019]; Stichwort . Newsletter, Nr. 48/2019. Zl. 267/56 v. 7.11.1956. Wien 2012. Oktober 2019 bis Februar 2020, S. 11. 26/ Gedenken und Mahnen in Wien, S. 465f. 51/ Magistratsakte MA 7-3.12.2004 bzw. 76/ Helmut Rizy: Gerhard Fritsch und die KPÖ, 27/ WStLA, MA 7-3353/59 v. 29.1.1960 bzw. Zl. 05682/2004. in: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft , Zl. 277/59 v. 20.1.1960. 52/ Magistratsakte MA 7-3.12.2004 bzw. 20. Jg. (2013), Nr. 3, S. 23–25. 28/ Gedenken und Mahnen in Wien, S. 433. Zl. 05683/2004. 77/ ZPA der KPÖ, Marianne Schönauer-Schiffe - 29/ WStLA, MA 7-3351/63 v. 28.11.1963 bzw. 53/ Erich Hackl: Die Hochzeit von Auschwitz. res: Fragebogen zur Aufnahme in die KPÖ, Zl. 232/63 v. 20.11.1963. Eine Begebenheit. Zürich 2002. 6.6.1945. 30/ Manfred Mugrauer: Ernst Burger (1915– 54/ Gedenken und Mahnen in Wien, S. 204. 78/ Paulus Manker: Spurensuche Vater, Büh - 1944). Funktionär des Kommunistischen Jugend - 55/ Ebd., S. 255. nenbildner, Regisseur, Prinzipal. Wien 2010 verbandes und führendes Mitglied der „Kampf - 56/ Berger u.a.: Ich geb dir einen Mantel..., (Bilder aus dem Theaterleben, Bd. 6), S. 232. gruppe Auschwitz“, in: Dokumentationsarchiv S. 203–206, 280f; Amesberger/Halbmayr: Vom 79/ Manfred Mugrauer: „Steht vollkommen auf des österreichischen Widerstandes (Hg.): Feind - Leben und Überleben, S. 26, 128-130. unserer Linie…“. Die Speerwurf-Olympiasiege - bilder. Jahrbuch 2015. Wien 2015, S. 191–228. 57/ Gedenken und Mahnen in Wien, S. 233f. rin Herma Bauma und die Kommunistische Par - 31/ WStLA, MA 7-1410/68 v. 5.12.1968 bzw. 58/ Weinert: „Mich könnt ihr löschen…“, S. 108. tei Österreichs, in: Mitteilungen der Alfred Klahr Zl. 380/68 v. 19.11.1968. 59/ Magistratsakte MA 7-27/12; Rathauskorres- Gesellschaft , 21. Jg. (2014), Nr. 4, S. 17–26. 32/ Gedenken und Mahnen in Wien, S. 83f. pondenz v. 28.2.2012. 80/ Christian Brodas Brief an das ZK der KPÖ 33/ WStLA, MA 7-255/69 v. 3.12.1969 bzw. 60/ Michaela Zehetner (Hg.): Nicht stillhalten, vom 11. August 1945, in: Mitteilungen der Alfred Zl. 393/69 v. 21.10.1969. wenn Unrecht geschieht. Die Lebenserinnerun - Klahr Gesellschaft , 6. Jg. (1999), Nr. 2, S. 8. 34/ Willi Weinert: »Mich könnt ihr löschen, aber gen von Agnes Primocic. Salzburg 2004. 81/ Manfred Mugrauer: „[…] arbeite ich […] nicht das Feuer«. Ein Führer durch den Ehren - 61/ https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Sch - ganztägig am Wiederaufbau der KPÖ mit“. Eine hain der Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof %C3%BCtte-Lihotzky-Weg [6.11.2019]. Episode aus dem Leben von Helmut Zilk, in: für die hingerichteten WiderstandskämpferIn - 62/ Margarete Schütte-Lihotzky: Erinnerungen Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft , nen. Wien 2004, S. 68f. aus dem Widerstand 1938–1945. Hamburg 14. Jg. (2007), Nr. 3, S. 22–23, hier S. 22. 35/ WStLA, MA 7-632/88 bzw. Zl. 349/88 v. 1985; dies.: Warum ich Architektin wurde, hg. 82/ Sonja Frank (Hg.): Young Austria. Österrei - 13.10.1988. von Karin Zogmayer. Salzburg 2019. cherInnen im britischen Exil 1938–1947. Für ein 36/ WStLA, MA 7-630/88 bzw. Zl. 350/88 v. 63/ Otto Tausig: Kasperl, Kummerl, Jud. Eine freies, demokratisches und unabhängiges 13.10.1988. Lebensgeschichte. Wien 2005, S. 54 und 122. Österreich. Wien 2014 (2. erweiterte Auflage), 37/ WStLA, MA 7-628/88 bzw. Zl. 387/88 v. 64/ Clara Fritsch: Rollenwechsel. Identitäts - S. 185–194. 10.11.1988. kons truktion im antifaschistischen Widerstand 38/ Gedenken und Mahnen in Wien, S. 161 und 439f. skizziert am Beispiel von Ida und Moritz Margu - Peter Autengru - 39/ Ebd., S. 33f. und S. 446f. lies, in: Helmut Kramer/Karin Liebhart/Friedrich ber: Lexikon der 40/ Ebd., S. 323. Stadler (Hg.): Österreichische Nation – Kultur – Wiener Straßen - 41/ Ebd,, S. 93. Exil und Widerstand. Im memoriam Felix Kreis - namen. Bedeu - 42/ Magistratsakte MA 7-2846/96 v. 11.4.1997. sler. Wien 2006 (Emigration – Exil – Kontinuität, tung. Herkunft. 43/ Manfred Mugrauer: „Noch nie hat sich mein Bd. 6), S. 189–196. Frühere Bezeich - Papierkorb derart rasch gefüllt...“. Mira Lobes Kin - 65/ Gedenken und Mahnen in Wien, S. 161 und 428. nungen. Wien: derbücher in den kommunistischen Verlagen „Glo - 66/ Autengruber: Lexikon, S. 97. Verlag Wunder - bus“ und „Schönbrunn“, in: Mitteilungen der Alfred 67/ Barbara Kintaert: Vertrieben und verges - garten 2020 (11. Klahr Gesellschaft , 20. Jg. (2013), Nr. 3, S. 17–22. sen? Bibliothekarinnen in der Kinderfreunde- Auf lage), 352 S., 44/ M anfred Mugrauer: „Angelegenheit Matejka“. und Arbeiterbewegung, in: Ilse Korotin (Hg.): 21,90 Euro

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