Neuaufstellung Erläuterungsbericht Flächennutzungsplan – Entwurf –

Gemeinde Metelen

Wolters Partner A r c h i t e k t e n B D A · S t a d t p l a n e r Wolters Partner A r c hi t e k t e n B DA • S t ad t p l an e r

Bearbeitet im Friedrich Wolters Auftrag der Leonore Wolters-Krebs Gemeinde Metelen Michael Ahn

Projektleitung: Tanja Horst

Projektbearbeitung: Annika Gille Tanja Horst Birgit Kersting

Daruper Straße 15 • 48653 Coesfeld Telefon 02541 9408 0 Telefax 02541 6088 e-mail: [email protected] Internet: www.wolterspartner.de

Coesfeld, im November 2005

Stand: Öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB (alte Fassung) Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 1 Vorwort 6 Inhaltsverzeichnis

2 Flächennutzungsplanung 7

3 Planungsgrundlagen 11

4 Grundlagen zur Gemeinde Metelen 14

5 Bevölkerungsentwicklung und -struktur 22 5.1.1 Vergangene Bevölkerungsentwicklung und -struktur 22 5.1.2 Zukünftige Bevölkerungsentwicklung und -struktur 29 5.2 Wohnsiedlungsentwicklung und -struktur 33 5.2.1 Vergangene Wohnsiedlungsentwicklung und -struktur 34 5.2.2 Zukünftiger Wohnungs- und Wohnbauflächenbedarf 36 5.2.3 Wohnbauflächen- und Gemischte Bauflächenreserven nach bisherigem Flächennutzungsplan und geltendem Planungsrecht 37 5.3 Wirtschaftsentwicklung und -struktur 39 5.3.1 Vergangene Wirtschaftsentwicklung und -struktur 39 5.3.2 Zukünftiger Gewerbeflächenbedarf 42 5.3.3 Gewerbeflächenreserven 43

6 Ziele der Gemeindeentwicklung Metelens 44

7 Erläuterungen zu den Darstellungen im Flächennutzungsplan 47 7.1 Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen 47 7.1.1 Wohnbauflächen 47 7.1.2 Gemischte Bauflächen 54 7.1.3 Flächenbilanz Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen 55 7.2 Gewerbliche Bauflächen 59 7.2.1 Gewerbliche Bauflächen 59 7.2.2 Flächenbilanz 64 7.3 Sonderbauflächen 66 7.3.1 Sondergebiete, die der Erholung dienen (§ 10 BauNVO) 66 7.3.2 Sonstige Sondergebiete (§ 11 BauNVO) 67 Flächen für den Gemeinbedarf 73 7.3.3 Öffentliche Verwaltung 73 7.3.4 Schulen 73

Wolters Partner 3 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.3.5 Kirchen und kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen 74 7.3.6 Sozialen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen 74 7.3.7 Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen 76 7.3.8 Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen 76 7.4 Verkehrsflächen 77 7.4.1 Straßenverkehr 77 7.4.2 Radverkehr/Wanderwege 78 7.4.3 Ruhender Verkehr 78 7.4.4 Schienenverkehr/ÖPNV 79 7.4.5 Luftverkehr 79 7.5 Flächen für die Ver- und Entsorgung 80 7.5.1 Strom-, Wasser- und Gasversorgung, Windkraftanlagen 80 7.5.2 Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung 83 7.6 Grünflächen 85 7.6.1 Öffentliche Parkanlagen 85 7.6.2 Friedhöfe 86 7.6.3 Sportflächen 86 7.6.4 Spielplätze 87 7.6.5 Dauerkleingärten 87 7.7 Wasserflächen und Flächen für die Wasserwirtschaft, den Hochwasserschutz und die Regelung des Wasserabflusses 87 7.8 Flächen für Landwirtschaft und Wald 89 7.9 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft 90 7.9.1 Schutzausweisungen gemäß Bundesnaturschutzgesetz und Landschaftsgesetz NW 92 7.9.2 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete 93 7.9.3 Festsetzungen nach dem Denkmalschutzgesetz 93 7.9.4 Richtfunktrassen 95 7.10 Kennzeichnung von Flächen 96 7.10.1 Altlasten, Altlasten- und Bodenbelastungsverdachtsflächen 96

Wolters Partner 4 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Anhang I: Abschätzung des zukünftigen Wohnungs- und Wohn(bau)flächenbedarfs 97

Anhang II: Abschätzung des zukünftigen Gewerbeflächenbedarfs 104

Anhang III: Übersicht über die wesentlichen Änderungen durch die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes (Entwurf) 110

Anhang IV: Übersicht zu optionalen Entwicklungsflächen 112

Wolters Partner 5 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 1 Vorwort Gemeindeentwicklung ist der Prozess der sozialen, kulturellen, wirt- schaftlichen sowie städtebaulichen Entwicklung einer Gemeinde. Ge- meindeentwicklungsplanung fasst die Planungsaufgaben mit dem Ziel der bestmöglichen Entwicklung einer Gemeinde zusammen. Ein Flächennutzungsplan ist das zentrale Instrument der Gemeindeent- Gemeindeentwicklung wicklung. Er wird nicht nur deshalb aufgestellt, weil es ein formales Er- fordernis durch das Baugesetzbuch gibt, sondern vielmehr bietet er die Möglichkeit, die zukünftigen Veränderungen in einer Gemeinde durch Erfassung aller raumwirksamen Faktoren zu steuern. Als vorbereitender Bauleitplan ist der Flächennutzungsplan eine wesentliche Grundlage für die städtebauliche Entwicklung der Gemeinde in den nächsten fünfzehn Jahren und damit das Handlungsprogramm für Politik und Verwaltung.

Der Rat der Gemeinde Metelen hat am 05.07.2004 die Neuaufstellung Flächennutzungsplan des Flächennutzungsplanes beschlossen, da der Flächennutzungsplan der Gemeinde Metelen in die Jahre gekommen ist, denn er wurde am 12.02.1976 öffentlich bekannt gemacht und in den darauf folgenden Jahren 32 Mal geändert (Stand 2004). Die Grundlagendaten und Ent- wicklungsziele, die dem Flächennutzungsplan zugrunde liegen, bedürfen nach so vielen Jahren einer Gesamtüberarbeitung, um ein in sich schlüs- siges und den aktuellen Rahmenbedingungen angepasstes Leitbild der künftigen Flächenentwicklung zu erhalten.

Dieser Flächennutzungsplan wird nach den Vorschriften des Bauge- setzbuches (BauGB) in der vor dem 20.07.2004 geltenden Fassung (also nach dem BauGB in der Fassung der Bekanntmachung vom 27.08.1997) aufgestellt. Aufgrund der Übergangsregelung in den §§ 233 Abs. 1 und 244 Abs. 1 BauGB (BauGB in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004) ist für die Verfahrensschritte somit der Ablauf und die Inhalte des BauGB a.F. (alte Fassung) maßgeblich.

Wolters Partner 6 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 2 Flächennutzungsplanung Der Flächennutzungsplan ist der „vorbereitende Bauleitplan“ der Ge- Inhalt meinde und wird durch die Gemeinde in eigener Verantwortung aufge- stellt. Inhalte und Aufstellungsverfahren des Flächennutzungsplanes sind im Baugesetzbuch (BauGB) geregelt. Danach soll der Flächennutzungsplan „eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung und eine dem Wohl der Allgemeinheit entsprechende sozialgerechte Bodennutzung gewährlei- sten und dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln“ (§1Abs.5 BauGB). Aus diesem Grund ist für das ganze Gemeindegebiet „die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Ge- meinde in den Grundzügen darzustellen“ (§ 5 Abs. 1 BauGB). Die Gemeinden sind hierbei verpflichtet, die auftretenden unterschied- Abwägung lichen öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinan- der gerecht abzuwägen. Im Flächennutzungsplan werden Nutzungsgrenzen nicht parzellen- scharf dargestellt. Sie werden erst im Bebauungsplan („verbindlicher Bauleitplan“) genau definiert und weiter entwickelt. Der Flächennut- zungsplan ist somit vorbereitende Grundlage für die spätere Aufstellung von Bebauungsplänen.

Der Flächennutzungsplan hat folgende Bindungswirkungen: Bindungswirkungen . Er ist ein so genanntes „Verwaltungsprogramm“ als Willensbekun- dung der Gemeinde, womit sich die Gemeinde selbst bindet. Künftige Bebauungspläne sind aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln (§8 Abs. 2 Satz 1 BauGB). . Für die am Verfahren beteiligten Behörden und Fachplanungsträger – sogenannte Träger öffentlicher Belange – ist der Flächennutzungsplan verbindlich. Sie haben ihre Planungen dem Flächennutzungsplan anzu- passen, sofern sie diesem Plan während des Aufstellungsverfahrens nicht widersprochen haben (§ 7 BauGB). . Da der Flächennutzungsplan lediglich behördenverbindlich ist und vom Rat der Gemeinde nicht als Satzung beschlossen, sondern als verwal- tungsinternes Planwerk festgestellt wird, kann der Bürger unmittelbar

Wolters Partner 7 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen aus dem Flächennutzungsplan weder Rechtsansprüche, wie etwa auf Baugenehmigung für ein bestimmtes Grundstück, noch Entschädi- gungsansprüche, z.B. aus einer dargestellten Umwidmung von Bauflä- chen zu Gemeinbedarfsflächen, herleiten. Eine unmittelbare Betroffen- heit für den Bürger ergibt sich lediglich bei Genehmigungen von Vor- haben im „Außenbereich“ gemäß § 35 Abs. 3 BauGB, d.h. außerhalb der im Zusammenhang bebauter Ortsteile, weil hier Vorhaben, die den Darstellungen des Flächennutzungsplanes widersprechen, in der Regel nicht genehmigungsfähig sind.

Das im Jahr 2004 novellierte Baugesetzbuch sieht jetzt explizit im § 5 Geltungsdauer und –bereich Abs. 1 Satz 3 BauGB vor, dass der Flächennutzungsplan spätestens nach 15 Jahren nach seiner erstmaligen oder erneuten Aufstellung überprüft werden soll. Während der Geltungsdauer ist der Plan inhaltlich fortzu- schreiben. Zeithorizont des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Me- telen ist das Jahr 2015, d.h. alle die dem Plan zugrunde liegenden Be- darfsprognosen beziehen sich auf diesen Zeitrahmen. Er ist grundsätzlich nicht als Realisierungszeitraum zu verstehen. Der Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes umfasst das gesamte Gemeindegebiet Metelen. Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Metelen setzt sich aus folgen- Bausteine den Bausteinen zusammen: . Planzeichnung im Maßstab 1:10.000 . Bericht zur Erläuterung der Planzeichnung. Weil der Flächennutzungsplan für das gesamte Gemeindegebiet aufge- stellt werden muss, wird er auf Grundlage der Deutschen Grundkarte entwickelt (Maßstab 1:5.000), aber in der Regel der Maßstab 1:10.000 bzw. 1:15.000 benutzt (Gemeinde Metelen 1:10.000). Dieses gibt Hin- weis auf die Aussagetiefe des Planwerkes. Grundsätzlich trifft der Flä- chennutzungsplan keine parzellenscharfen, d.h. unmittelbar grund- stücksbezogene Aussagen, da er ein strategischer Leitplan ist.

Die Planzeichnung enthält Darstellungen, Kennzeichnungen, nachricht- Darstellungen liche Übernahmen und Vermerke: Die Darstellungsmöglichkeiten im Flächennutzungsplan ergeben sich aus § 5 Abs. 2 BauGB. Die wesentlichste Darstellung betrifft die Abgren-

Wolters Partner 8 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen zung von Bau- und Freiflächen, also die eigentliche Flächennutzung. Der Darstellungskatalog des § 5 Abs. 2 BauGB ist nicht abschließend, so dass darüber hinaus weitere Darstellungen getroffen werden können, soweit sie sich in der verbindlichen Bauleitplanung konkretisieren lassen. Gemäß § 5 Abs. 3 Nr. 1 BauGB sollen Flächen, „bei deren Bebauung Kennzeichnungen besondere bauliche Vorkehrungen gegen äußere Einwirkungen oder bei denen besondere bauliche Sicherungsmaßnahmen gegen Naturgewalten erforderlich“ sind, gekennzeichnet werden. Ebenso sollen Flächen, unter den der Bergbau umgeht oder die für den Abbau von Mineralien bestimmt sind, im Flächennutzungsplan gekenn- zeichnet werden (§ 5 Abs. 3 Nr. 2 BauGB). Weiter sollen Flächen ge- kennzeichnet werden, die für bauliche Nutzungen vorgesehen sind und deren Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet sind (§5Abs. 3 Nr. 3 BauGB). Ebenfalls gekennzeichnet werden sollen Bauf- lächen, für die eine zentrale Abwasserbeseitigung nicht vorgesehen ist (§ 5 Abs. 2 Nr. 1 Satz 2 BauGB). Schließlich werden gemäß § 5 Abs. 4 Satz 1 BauGB festgesetzte Natur- Nachrichtliche Übernahmen und Landschaftsschutzgebiete, Trinkwasserschutzzonen und andere Pla- nungen bzw. Nutzungsregelungen, die nach anderen, fachgesetzlichen Vorschriften festgesetzt sind, nachrichtlich übernommen; nach Landes- recht denkmalgeschützte Mehrheiten von baulichen Anlagen sollen e- benfalls nachrichtlich übernommen werden. Soweit diese Fachplanungen noch nicht verbindlich sind, werden sie im Vermerke Flächennutzungsplan vorsorglich vermerkt (§ 5 Abs. 4 Satz 2 BauGB). Gemäß § 5 Abs. 5 BauGB werden die Plandarstellungen in diesem Be- richt erläutert.

Das Verfahren zur Aufstellung des Flächennutzungsplanes wird durch das Baugesetzbuch eindeutig vorgeschrieben: Der Rat der Gemeinde Metelen hat am 05.07.2004 die Neuaufstellung Aufstellungsbeschluss des Flächennutzungsplans beschlossen und am 27.07.2004 öffentlich bekannt gemacht. Dem ging eine umfangreiche Diskussion der Ziele und Leitbilder der Gemeindeentwicklung voraus, die zur Grundlage dieser Flächennut- zungsplan-Neuaufstellung wurde.

Wolters Partner 9 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Gemäß § 32 Landesplanungsgesetz NW (LPlG NW) hat die Gemeinde Landesplanerischer Anfrage bei Aufstellung eines Flächennutzungsplanes bei der Bezirksplanungsbe- hörde anzufragen, welche Ziele für den Planungsbereich bestehen. Die Gemeinde Metelen hat mehrere Gespräche mit der Bezirksplanungsbe- hörde geführt, um landesplanerisch bedenkliche Planungen im Vorfeld auszuschließen. Die Gemeinde Metelen hat mit Schreiben vom 28.04.2005 die Bezirksplanungsbehörde um landesplanerische Stellung- nahme gebeten. Die Bezirksplanungsbehörde hat mit Schreiben vom 07.07.2005 die Anpassung der Bauleitplanung an die Ziele der Raumord- nung und Landesplanung gemäß § 20 LPlG NW alte Fassung (a. F.) für den Flächennutzungsplan- Vorentwurf bestätigt. Am 05.07.2004 hat der Rat der Gemeinde Metelen die frühzeitige Un- Frühzeitige Beteiligung terrichtung der Bürger gem. § 3 Abs. 1 BauGB a. F. sowie die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 1 BauGB a. F. auf Grund- lage des vorgestellten Flächennutzungsplan- Vorentwurfes beschlossen. In der Zeit von Juli bis Oktober 2004 sind die Träger öffentlicher Be- lange beteiligt worden. Die Bürgerinformation fand am 04.04.2005 statt. Zur Unterstützung der frühzeitigen Bürgerbeteiligung wurde der Flä- chennutzungsplan- Vorentwurf in das World-Wide-Web gestellt. Die eingegangenen Hinweise und Anregungen wurden systematisch aufbereitet und bewertet. Der Fachausschuss der Gemeinde Metelen hat am 22.08.2005 über die eingegangenen Hinweise und Anregungen be- schlossen. Danach erfolgte die entsprechende Überarbeitung der vorläu- figen Planfassung (Vorentwurf) zur endgültigen Planfassung (bis zur Genehmigung: Entwurf). Der Planentwurf ist nunmehr gem. § 3 Abs. 2 BauGB a. F. öffentlich Öffentliche Auslegung auszulegen. Während der öffentlichen Auslegung (für die Dauer mind. eines Monats) haben die Bürger und die Träger öffentlicher Belange erneut die Gelegenheit, Anregungen zum Entwurf des Flächennutzungs- planes zu äußern. Nach der öffentlichen Auslegung erfolgt die formelle Abwägung der während der Auslegungsfrist eingegangenen Anregun- gen und Hinweise. Über die Abwägung und daraus ggf. folgende Plan- änderungen ist im Rat der Gemeinde Metelen zu beschließen. Schlussendlich wird der Flächennutzungsplan der Bezirksregierung Genehmigung Münster zur Genehmigung vorgelegt.

Wolters Partner 10 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 3 Planungsgrundlagen

Ziele der Landes- und Regionalplanung Bei der Aufstellung eines Flächennutzungsplans sind neben den ge- Anpassungsgebot meindlichen Zielen insbesondere auch die Ziele der Raumordnung und Landesplanung zu beachten, an die der Flächennutzungsplan gemäß § 1 Abs. 4 BauGB anzupassen ist. Die Ziele der Raumordnung sind im Raum- ordnungsgesetz (ROG) auf Bundesebene und auf der Grundlage des Lan- desplanungsgesetzes (LPlG) im Landesentwicklungsprogramm für die räumliche Struktur des Landes und für unterschiedliche Sachbereiche for- muliert. Die allgemeinen Ziele des Landesentwicklungsprogramms werden in dem Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP) und auf der Ebene des Regierungsbezirks im Gebietsentwicklungsplan (GEP) konkre- tisiert.

Der im Juni 1995 bekannt gemachte Landesentwicklungsplan trifft für Landesentwicklungsplan den Bereich der Gemeinde Metelen folgende Aussagen und Darstellun- gen: Die Gemeinde Metelen wird als Grundzentrum in einem Gebiet mit ü- berwiegend ländlicher Struktur dargestellt. Das solitäre Verdichtungsge- biet von Münster liegt in räumlicher Nähe zu Metelen. Weiter befinden sich im Umkreis zur Gemeinde Metelen mehrere Entwicklungsachsen: . die überregionale Achse „Münster--Gronau“ (Bundesstraße) sowie . die überregionale Achse „Wesel-Gronau-“ (Bundesstraße). . die großräumige Achse von europäischer Bedeutung „Enschede-Os- nabrück-Hannover“ (Bundesautobahn, Schienenstrecke, Wasserstra- ße). . die großräumige Achse von europäischer Bedeutung „Essen-Emden“ (Bundesautobahn, Schienenstrecke).

Wolters Partner 11 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Im Teil B stellt der Landesentwicklungsplan außerhalb der Siedlungs- bereiche in großem Umfang Freiraum dar. Im Osten des Gemeindegebie- tes sind Waldgebiete, in geringfügigem Maß Gebiete für den Schutz der Natur sowie ein Bereich mit Grundwasservorkommen dargestellt. Im Osten ist ein nicht unerheblicher Teil als Gebiet für den Schutz der Natur sowie ein Grundwasservorkommen-Bereich gekennzeichnet. Der Verlauf der Vechte ist als Gebiet für den Schutz der Natur dargestellt.*

Der für die Gemeinde Metelen geltende Gebietsentwicklungsplan Gebietsentwicklungsplan (GEP) für den Regierungsbezirk Münster aus dem Jahre 1999 stellt die Ortslage Metelen als Wohnsiedlungsbereich dar. Damit ist die künftige Wohnsiedlungstätigkeit vorrangig auf diesen Siedlungsschwerpunkt aus- zurichten. Als Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereiche stellt der GEP den Be- reich des bestehenden Industrie- und Gewerbegebietes Metelen dar. Für die Freiraumentwicklung übernimmt der GEP gemäß § 14 Abs. 2 LPlG a. F. i.V.m. § 15 LG NW die Funktion eines Landschaftsrahmenplans und macht daher Vorgaben für den Freiraumschutz und die Freiraument- wicklung, die den Rahmen für den Landschaftsschutz und die Land- schaftsentwicklung setzen. Die Umsetzung und Konkretisierung dieser Zielvorgaben erfolgt im wesentlichen durch die Landschaftsplanung. Weite Teile des Metelener Gemeindegebietes sind als Agrarbereich so- wie als Erholungsbereich im GEP dargestellt. Im Osten ist ein Teil als Waldbereich dargestellt. Als Freizeit- und Erholungsschwerpunkt ist der Bereich des Vogelparks dargestellt. Ebenfalls kennzeichnet der GEP Bereiche mit wichtigen Freiraumfunk- tionen wie die Bereiche für den Schutz der Landschaft bzw. die Bereiche für den Schutz der Natur: Bereiche für den Schutz der Landschaft sind die Teile des Plangebietes, in denen die nachhaltige und ausgewogene Sicherung der gesamten natürlichen Leistungsfähigkeit sowie die Erhal- tung eines bestimmten Landschaftscharakters und Nutzungsmusters im Vordergrund stehen sollen. Weite Teile des Gemeindegebiet Metelens * Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirt- sind – bis auf den Siedlungsbereich – als Bereich für den Schutz der schaft des Landes Nordrhein- Westfalen: Landesentwick- Landschaft dargestellt. Sie erfassen großräumig die Teile des Freiraumes, lungsplan Nordrhein- die unter Landschaftsschutz stehen oder vorrangig unter Landschafts- Westfalen, 1995

Wolters Partner 12 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen schutz gestellt werden sollen. In den Bereichen für den Schutz der Natur ist die naturnahe oder durch Extensivnutzung bedingte Ausprägung von Natur und Landschaft lang- fristig zu sichern und zu entwickeln. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen der Fachplanung (Landschaftsplanung). Die Bereiche für den Schutz der Natur sind entweder in ihrer Gesamtfläche oder in ihren wesentlichen Teilen als Naturschutzgebiete festzusetzen. Im Gemeindegebiet Metelen sind einzelne Bereiche für den Schutz der Natur dargestellt. Weitere Darstellungen, die der GEP für das Gemeindegebiet Metelen trifft, sind Wasserstraßen, Bereiche zum Schutz der Gewässer, Straßen für den vorwiegend überregionalen und regionalen Verkehr, Schienen- wege, Standort für ein Klärwerk sowie Windeignungsbereiche.* Die zwei Windeignungsbereiche auf Metelener Gemeindegebiet befin- den sich beide an der Gemeindegrenze nördlich der Ortslage.

Fachplanungen Neben den Vorgaben der übergeordneten Landes- und Regionalpla- nung sind Restriktionen zu berücksichtigen, die sich aus den Vorgaben von Fachplanungsträgern ergeben. Zur Vermeidung von Wiederholungen sind diese in den folgenden Kapiteln nachzuvollziehen. Gemäß § 5 Abs. 3 und 4 BauGB werden die flächennutzungsplanrelevanten Planungen der Fachplanungsträger im Flächennutzungsplan gekennzeichnet, zeich- nerisch übernommen bzw. vermerkt.

* Bezirksregierung Münster: Gebietsentwicklungsplan Re- gierungsbezirk Münster, Teil- abschnitt Münster, 1999

Wolters Partner 13 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 4 Grundlagen zur Gemeinde Metelen Die Gemeinde Metelen liegt im nordöstlichen Münsterland, gehört Lage zum Landkreis Steinfurt im Regierungsbezirk Münster. Sie ist ca. 20 km von der deutsch-niederländischen Grenze entfernt und liegt 12 km west- lich der Kreisstadt Steinfurt (Mittelzentrum), 8 km vom Mittelzentrum und 40 km vom Oberzentrum Münster entfernt. Die Gemeinde Metelen wird im Norden von der Stadt Ochtrup, im Westen von der Gemeinde Heek, im Osten von der Stadt Steinfurt und im Süden von den Gemeinden Schöppingen und begrenzt. Die Gemeinde Metelen besteht aus der Ortslage Metelen sowie den Bauerschaften Naendorf im Norden und Samberg im Süden.

Den eindeutigen Siedlungsschwerpunkt bildet die Ortslage Metelen, in der 87% der Bevölkerung wohnt. Die übrigen 13 % der Bevölkerung ver- teilen sich auf die umliegenden Bauernschaften Naendorf und Samberg.

Verteilung der Hauptwohnsitze auf die Ortsteile Metelens (Dezember 2001) *

Naendorf 8%

Samberg 5%

Ortskern 87%

Metelen liegt inmitten der münsterländischen Parklandschaft mit ihren Waldgebieten, Wallhecken, Kleingewässern, die die landwirtschaftlichen Flächen strukturieren.

Der Anschluss Metelens an das überregionale Verkehrsnetz erfolgt Verkehrsnetz über die B 70, die als Ortsumgehung (B 70 n) an der Ortslage vorbeige- führt wird. Die B 70 verbindet Metelen mit der B 54 und den Autobah- * Gemeinde Metelen: eigene nen 30 und 31. Meldeunterlagen; Dezember 2001

Wolters Partner 14 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Außerhalb der Ortslage liegt der Bahnhof Metelen-Land, von dem aus Bahnverbindungen nach Münster und Gronau bestehen. Der Bahnhof Münster bietet als Eisenbahnknotenpunkt den Anschluss an weitere Fernziele. Die Fahrzeiten betragen 42 Minuten nach Münster und 17 Mi- nuten nach Gronau. Für den inner- und überörtlichen Personenverkehr spielt aufgrund der besseren Eignung für die flächenhafte Erschließung neben Privatfahrzeugen ein Taxibus die Hauptrolle.

Das Gemeindegebiet Metelen umfasst eine Fläche von insgesamt Gemeindegröße und 4.023 ha. Von dieser Fläche werden 292 ha für Gebäude- und Betriebs- Siedlungsdichte flächen (7,3%) genutzt. Zusammen mit den Verkehrs- (186 ha, 4,6%) und Erholungsflächen (22 ha, 0,5%) ergibt dies eine Siedlungsfläche von 500 ha, mit 12,4% des Gemeindegebietes ein vergleichsweise niedriger Anteil (zum Vergleich: NRW: 21,6%, Regierungsbezirk Münster: 18,3%, Kreis Steinfurt: 16,5%).* Der verbleibende hohe Freiflächenanteil des Gemeindegebietes Mete- len von 87,5% (NRW: 78,4%) beruht wesentlich auf dem umfangreichen Anteil an landwirtschaftlicher Fläche (74,9%), welcher die Flächennut- zung des Gemeindegebietes dominiert. Der Anteil der landwirtschaftli- chen Fläche liegt weit über dem Landesdurchschnitt (50,4%). 11,0% des Gemeindegebietes wird durch Waldflächen in Anspruch genommen. Die- ser Anteil liegt weit unter dem landestypischen Wert von 24,8%.**

Katasterfläche nach Nutzungsarten in Metelen am 31.12.2002 in %***

Waldfläche 11%

Landwirtschafts- fläche 75% Wasserfläche 1%

sonstige Flächen 0% Gebäude- und Betriebsfläche 7% Verkehrsfläche 5% Erholungsfläche * Landesamt für Datenverar- 1% beitung und Statistik NRW (LDS): Datenspektrum für die Infolge dieser Aufteilung von Siedlungs- und Freifläche fällt das Frei- Gemeinde Metelen, Stand 03.03.2004 flächenangebot in der Gemeinde Metelen entsprechend hoch aus. ** ebenda *** ebenda

Wolters Partner 15 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Mit einer entsprechend geringen Siedlungsdichte (EW pro km2 Sied- lungsfläche) im Jahr 2002 von 1.272,8 EW/ km2 gehört Metelen zu den ländlichen Zonen. Mit 158,2 EW/ km2 Gesamtfläche liegt die Dichte weit unter dem Landesdurchschnitt von 530,4 EW/ km2 Gesamtfläche, was den hohen Freiflächenanteil widerspiegelt.* Die Siedlungsfläche im Gemeindegebiet Metelen ist von 1990 zum Jahr 2002 um rund 15% gestiegen.

Aus naturräumlicher Sicht wird Metelen der Untereinheit „Meteöer Naturräumliche Feld“ innerhalb der Haupteinheit „Westmünsterland“ zugeordnet. Cha- Gegebenheiten rakterisierend ist ein ausgedehntes Sandgebiet, das von der nach Nor- den fließenden Vechte und deren Nebenflüsse zerteilt wird in feuchte Niederungen, Sandplatten und vereinzelte Dünen. Der geologische Untergrund besteht überwiegend aus sandigen Fluss- ablagerungen der Eiszeit. In den Talauen der Vechte und des Gauxbachs befinden sich schluffige, humose Ablagerungen der Nacheiszeit. Im Be- reich der Metelener Heide überlagern zusätzlich sandige Windablagerun- gen die sandigen Flussablagerungen. Aus diesem geologischen Aus- gangsmaterial entwickelten sich unterschiedliche Böden: Im überwie- genden Gemeindegebiet ein Podsol-Gley, in der Metelener Heide ein Podsol und in den Talauen der Vechte und des Gauxbachs ein Gley bzw. Anmoorgley. Im Bereich der Ortslage entstand durch die landwirtschaft- liche Tätigkeit ein Grauer Plaggenesch. Bis auf die Böden der Talauen weisen die genannten Böden lediglich eine geringe Ertragsfähigkeit auf. Das Gebiet der Gemeinde Metelen wird geprägt durch zwei unter- schiedliche Landschaftsbereiche: Während im Westen feuchte Bodenver- hältnisse herrschen, sind die wasserdurchlässigen Feinsandböden im Osten wesentlich trockener. Diese unterschiedlichen Standortbedingun- gen spiegeln sich auch in der Nutzung wider: Im Westen dominiert die Grünlandnutzung, während im Osten auf den für eine landwirtschaftli- che Nutzung unattraktiven, ertragsarmen Böden Forstwirtschaft betrie- * Landesamt für Datenverar- ben wird. beitung und Statistik NRW Die potentielle natürliche Vegetation –d.h. die Vegetation, die sich ein- (LDS): Datenspektrum für die Gemeinde Metelen, Stand stellen würde, wenn der menschliche Einfluss unterbliebe– besteht im 03.03.2004

Wolters Partner 16 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Westen aufgrund der grundwassernahen Verhältnisse vorwiegend aus dem „feuchten Stieleichen-Birkenwald“, auf den trockeneren Sandböden des östlichen Bereichs aus dem „trockenen Stieleichen-Birkenwald“. Die intensive Holznutzung in der Vergangenheit führte zu einer Umwand- lung dieser ursprünglichen Vegetationsverhältnisse. Durch das Abholzen entstanden großflächige Heiden –„Metelener Heide“–, die stellenweise vor allem mit Kiefern aufgeforstet wurden und als Acker und Grünland bewirtschaftet werden. Das Klima Metelens ist atlantisch geprägt mit milden Wintern und küh- len Sommern. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 9,4°C, die re- lativ hohe Niederschlagsmenge (740 mm im Jahr, d.h. 740 l/m2) zeigt den maritimen Einfluss. Der Wind kommt überwiegend aus Westen.

Die Geschichte Metelens (vermutlich althochdeutsch „mathel“ für Ver- Historische Entwicklung sammlungsplatz oder Gerichtsstätte, später lateinisiert als „matellia“) Metelens beginnt mit der Christianisierung des Raums vor über 1100 Jahren und wird im folgenden chronologisch nur stichpunktartig aufgelistet:

889: Gründung eines Frauenklosters an der Vechte durch Frau Friduwi; es entwickelte sich zu einem religiösen Zentrum bis zur Umwandlung im 15. Jhdt. in ein freiweltliches, adliges Damenstift; Errichtung erster Stiftsgebäude (Wirt- schafts- und Wohngebäude sowie der Kirche). 11./12. Jhdt.: Bau der Stiftskirche; Bauern aus den Bauerschaften und Handwerkerfamilien ließen sich in der Nähe des Stiftes nieder. Um 1300: Kranz aus Gebäuden (Wohnhäuser und Spieker) um die Kirche ist errichtet; weitere Gebäude stehen an der Hauptstraße (Schilden, Mühlenstraße). 15. Jhdt.: Metelen wird erstmals als Wigbold (Stadt minderen Rechts) bezeichnet; im Freiheitsbrief von 1591 werden Rechte und Pflichten der Bürger und der Äbtissin festge- schrieben. 14./15. Jhdt.: Entstehung einer ersten Befestigung Metelens zum Schutz vor benachbarten Rittergeschlechtern; Umweh-

Wolters Partner 17 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen rung mit vier Toren stammt aus dem Jahr 1591; dabei bildet die Vechte im Nordosten natürlichen Schutz; inne- rer Erdwall diente zur Verstärkung der Verteidigungsein- richtung. 14. Jhdt.: Stift verfügt über 100 abgabepflichtige Höfe in etwa 40 Ortschaften vom östlichen Münsterland bis nach Holland. 1396 u. 1575: Stadtbrände vernichteten große Teile des Wigbolds. Ende 16. Jhdt.: Metelen umfaßt innerhalb der Umwallung ca. 1.000 Ein- wohnern; Befestigungsanlage wird während des Spa- nisch-niederländischen Kriegs erneuert und ausgebaut: 10-12 m breiter und 2-3 m tiefer Wassergraben mit ei- nem innen vorgelagerten, mit Palisaden abgestützten Erdwall (Befestigung aus Stein (Mauer) hat es in Metelen wahrscheinlich nie gegeben). 16./17. Jhdt.: weitere Straßen innerhalb der Befestigung entstanden erst kurz vor dem 30-jährigen Krieg (Kniepenkamp und Heuers hof 1591, Johannesstraße und Goldhook 1614). Ende 18. Jhdt.:Befestigung bot keinen Schutz mehr: 1787 wurden die Wälle eingeebnet, die Gräben verfüllt und in Gärten um- geformt; Gemeinde verpachtete die Wallgärten; nach dem großen Stadtbrand von 1815 wurden Wallgarten- grundstücke auch an Bürger verkauft. Die so entstandene Wallgärten- und Wallwegstruktur ist in weiten Teilen ein unverwechselbares Kennzeichen von Metelen. 19. Jhdt.: Auflösung des Stiftes im Zuge der Säkularisation 1803 und endgültig durch Napoleon im Jahre 1811. 1937: Zusammenlegung der bis dahin selbständigen Gemein- den Metelen-Stadt und Metelen-Kirchspiel zur „Gemein- de Metelen“, wodurch das ehemalige Wigbold Metelen den Titel einer „Titularstadt“ verliert. 2004: Planung des Umbaus der Ortsmitte, der erst durch den Bau der Umgehungsstraße (B 70 n) möglich wird, da die ehemalige B 70, die durch den Ortskern führte, nun rück- gebaut werden kann.

Wolters Partner 18 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Zur wirtschaftlichen Entwicklung trugen die vorhandene Vechtefurt Wirtschaftliche Entwicklung und die Kreuzung zweier Handelswege bei, so dass in Metelen bereits 1337 ein Markt erwähnt wurde. Die Herstellung und der Vertrieb von Wolle und Wolltuch sowie der Anbau und die Verarbeitung von Flachs zu Leinen kamen ergänzend dazu. Das Handwerk –zunächst im Sinne der Selbstversorgung– hat in Metelen immer eine besondere Rolle ge- spielt. So ist Metelen nicht nur durch die Landwirtschaft, sondern auch durch Handel und Handwerk geprägt. Die Spuren handwerklich-land- wirtschaftlicher Tätigkeit lassen sich noch heute an Häusern im Ortskern ablesen. Beispiele sind das „Haus Kirsch“ und das „Ackerbürgerhaus Hans Tietmeyer“. Eine Grundlage der industriellen Entwicklung war die Tatsache, dass das Webereihandwerk als Haupt- und Nebenbeschäftigung lange Tradi- tion in Metelen besaß. Zur Mitte des vorletzten Jahrhunderts wurde die Seidenweberei in Metelen eingeführt. Eine weitere Grundlage war die Verkehrsanbindung: Außer der „Chaussee Münster–Glanerbrug“ besaß Metelen Anschluss an das Ei- senbahnnetz mit den Anschlüssen an die Strecke der Westfälischen Lan- deseisenbahn (Borken – Burgsteinfurt, von 1902 bis 1972) mit Metelen- Ort und der Bahnstrecke Münster – Enschede (ab 1875). Die Industrialisierung im Textilgewerbe begann 1835 mit dem Umbau der Walkenmühle zu einer Fabrik für Wolltuch. Die Mechanisierung im Fabrikationsablauf schritt schnell voran. Hinzu kamen Seidenwebereien (1849, 1862 und 1872). Die Textilbranche war bis zur Schließung des letzten großen Betriebs 1973 der dominierende Wirtschaftszweig. Zeu- gen dieser Wirtschaftsepoche sind die noch vorhandenen Gebäude/Villen der Industriellen (Schründer, Bürger, Kerkhoff). Mit der Schaffung eines Gewerbegebiets außerhalb des Siedlungskerns wird 1970 der Grundstein für eine gewerbliche Umstrukturierung gelegt.

Die Fortsetzung des Urkatasters von 1868 zeigt im wesentlichen die Siedlungsstruktur Siedlungsstruktur, die der Ortskern von Metelen heute noch besitzt: . Verlauf der Vechte mit dem Altwasser und der Moddeinsel, . Stiftsbereich mit Kirche und Stiftsgebäude, . die Hauptverkehrsstraßen mit den Aufweitungen im Ortskern (Schilden und Marktplatz),

Wolters Partner 19 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen . die weitgehend in einem nach Nordosten offenen Ring angelegten Straßen der Ortserweiterungen im 16. Jhdt., . die außenliegende Wallweg- und Wallgartenstruktur, . die typische giebelständige Anordnung der Gebäude auf den relativ tiefen Grundstücken und . der außerhalb der „Festung“ gelegene Mersch. Nach der Schleifung der Befestigungsanlagen wuchs der Ort über den historischen Ortskern hinaus. Im Zuge dieser und späterer Entwicklungen wurden leider auch einige Wallgärten bebaut. Nach dem Krieg entstan- den Wohnquartiere entlang der Straßen nordwestlich und westlich des historischen Ortskerns. Die Siedlungsentwicklung sprang auch über die Vechte; aus technischen Gründen wurde der feuchte Bereich „Ellings Wiese“ nicht bebaut. Die Hauptentwicklungsrichtung der 60er Jahre lag im Nordwesten von Metelen, die Anfang der 70er Jahre mit der Siedlung „Sorgenfrei“ dort vorerst endete. Die sich verschlechternde wirtschaftliche Situation (Niedergang der Textilindustrie) und der anstehende Strukturwandel machten sich in Me- telen in einer gebremsten Wohnsiedlungsentwicklung bemerkbar. 1970 wird das nordöstlich der Ortslage gelegene Gewerbegebiet ein- gerichtet. Während in den vorangegangenen Jahren durchschnittlich zwei Baugebiete ausgewiesen wurden, verlief der Wohnungsbau in den 70er Jahren gedrosselt. Seit Mitte der 80er Jahre ist wieder eine verstärkte Siedlungsentwick- lung zu beobachten. Mit der Ausweisung der Baugebiete „Hilbuskamp“ und „Wesselskamp“ konzentrierte sich die Bautätigkeit auf den Süd- westen und Süden von Metelen. Mit der kompakten Siedlungsstruktur (rd. 1,5 km Durchmesser) liegt der Ortskern –mit Ausnahme der Bauernschaften– in einer radfahrer- und fußgängerfreundlichen Entfernung zu den Neubaugebieten. Der Ortskern von Metelen präsentiert sich heute als lebendiges Zen- trum mit allen (Grund-) Versorgungseinrichtungen, die eine Gemeinde als Grundzentrum benötigt. Außerhalb des Ortskerns –im östlichen Be- reich des Gemeindegebietes– sind einige bedeutsame Fremdenverkehrs- einrichtungen vorhanden (z.B. Vogelpark, Biologisches Institut Metelen). Ein besonderes Merkmal von Metelen sind der Stiftsbereich mit dem

Wolters Partner 20 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Stiftsgarten, die Vechte mit dem Mühlenmuseum und die im nördlichen Ortskernbereich liegenden großen Grünflächen (Stiftsgarten, Vechteaue, Friedhof). Südlich des Ortskerns schließt sich mit dem vorgelagerten, landwirtschaftlich geprägten Mersch der Übergangsbereich zwischen be- siedeltem Raum und dem überwiegend ackerbaulich genutzten Freiraum an. Eine weitere Besonderheit Metelens ist der den Ortskern umgebende Ring von zum großen Teil noch aktiv landwirtschaftlich genutzten Hof- stellen.

Wolters Partner 21 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 5 Bevölkerungsentwicklung und -struktur Für die Flächennutzungsplanung einer Gemeinde ist eine möglichst genaue Kenntnis der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung sowie Be- völkerungsstruktur unerlässlich. So können aus den im Folgenden darge- stellten Daten sowie der Bevölkerungsprognose einerseits Rückschlüsse auf zukünftige Bedarfe an infrastrukturellen Leistungen und Einrichtun- gen wie beispielsweise Kindergärten und Altenheimen gezogen werden, andererseits dienen die Daten als Eckwerte für die Einschätzung des Bedarfs an Wohnflächen. Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung und –struktur unterliegt einer Vielzahl unterschiedlichen Einflüssen, die sich nicht vollständig und mit Sicherheit vorhersagen lassen. Die Zahlenwerte sind daher nicht als ab- solute Zahlen, sondern als Entwicklungstendenzen und Trends zu inter- pretieren. Dieses gilt umso stärker, je weiter sich der Prognosezeitraum in die Zukunft erstreckt. In gewissem Umfang kann die Einwohnerentwicklung von der Gemein- de Metelen aber auch beeinflusst werden, indem beispielsweise neue Bauflächen zu günstigen Konditionen bereitgestellt werden und ein ins- gesamt ansprechendes Lebens- und Wohnumfeld geschaffen wird. Hier- zu gehören auch Arbeitsplätze, wenn auch nicht unbedingt vor Ort, aber doch in der Region.

5.1.1 Vergangene Bevölkerungsentwicklung und -struktur Die bisherige Bevölkerungsentwicklung in Metelen ist durch ein nahe- Bevölkerungsanstieg um zu stetiges Wachstum gekennzeichnet. Die Anzahl der mit Hauptwohn- 11,1% zwischen 1987 und sitz in Metelen gemeldeten Einwohner ist seit 1987 von 5.731 um 633 2002 Einwohner auf 6.364 Einwohner im Jahr 2002 gestiegen. In den vergan- genen 15 Jahren hat sich damit die Einwohnerzahl der Gemeinde um 11,1% erhöht.* Das Bevölkerungswachstum in Metelen verlief dabei entsprechend der Baugebietsentwicklung schubweise. Nach Zuwächsen flacht die Entwick- lung wieder ab, um nach einem kurzen Zeitraum der Stagnation wieder anzusteigen.

* http://www.lds.nrw.de

Wolters Partner 22 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Einwohner mit Hauptwohnsitz in Metelen (jeweils am 31.12.)*

6.400 6.300 6.200 6.100 6.000 5.900 5.800 5.700 5.600 5.500 5.400 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001

Im regionalen Vergleich zeigt sich für den Zeitraum 1987-2002 ein durchschnittlicher jährlicher Bevölkerungsanstieg im Kreis Steinfurt von 0,99%, im Regierungsbezirk Münster von 0,62% und in NRW von 0,52%. In Metelen wurde ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 0,70% erreicht.** Dieses stellt keine ungewöhnliche Entwicklung dar, denn grundsätz- lich hatten in Nordrhein-Westfalen vor allem die kleineren, ländlich ge- legenen Gemeinden hohe Bevölkerungsgewinne zu verzeichnen, wäh- rend die Einwohnerzahlen in den großen Städten und Ballungsräumen des Landes stagnierten und teilweise sogar rückläufig waren.

Bevölkerungsentwicklung Metelens im regionalen Vergleich (1987=100)*** 116,0

112,0

108,0 * http://www.lds.nrw.de ** ebenda 104,0 *** ebenda; Landesamt für Da- tenverarbeitung und Statistik 100,0 NRW (LDS): Bevölkerung und Privathaushalte sowie Ge- VZ 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 bäude und Wohnungen. Er- Metelen Kreis Steinfurt Reg.Bez. NRW gebnisse für die Gemeinde- teile –Regierungsbezirk Münster, Düsseldorf, 1990; Landesamt für Datenverar- beitung und Statistik NRW (LDS): Bevölkerung der Ge- meinden NRW

Wolters Partner 23 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Es bedeutet aber auch, dass die Entwicklung der Einwohnerzahl in Me- telen seit 1987 hinter der des Kreises zurückliegt. Die vorhandenen Po- tentiale, welche auf Kreisebene bestehen, wurden offensichtlich nicht ausgenutzt, denn die Zuzüge in die Region verteilen sich stärker auf an- dere Kommunen des Kreises.

Zwei Faktoren haben zum Wachstum der Einwohnerzahl in Metelen beigetragen: Den ersten Faktor stellt die natürliche Bevölkerungsentwicklung dar, Natürliche also die Entwicklung von Geburten und Sterbefällen. Die Entwicklung Bevölkerungsentwicklung der Geburten und Sterbefälle verlief zwischen 1987-2002 positiv. Über den ganzen Zeitraum ist ein durchgängig positiver Saldo zu beobachten. Tendenziell zeigt sich aber ein rückläufiger Geburtenüberschuss. Innerhalb des Betrachtungszeitraums ist aufgrund der natürlichen Be- Bevölkerungszunahme durch völkerungsentwicklung eine Bevölkerungszunahme von insgesamt 515 Geburtenüberschüsse von EW (durchschnittlich +32 EW/Jahr) zu verzeichnen.* Dass die Entwick- 32EW/Jahr lung der natürlichen Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen Jah- ren nahezu immer einen positiven Saldo aufweisen konnte, ist auf den hohen Anteil an Familien zurückzuführen.

Natürliche Bevölkerungsentwicklung in Metelen **

100 80 60 40 20 0 -20 -40 -60 -80 -100 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001

Lebendgeborene Gestorbene Saldo

* http://www.lds.nrw.de ** ebenda

Wolters Partner 24 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Im Zeitraum 1998-2002 lag der Überschuss der Geburten (+) in Mete- Geburtenüberschuss von 2,9 len bei +2,9. Im Vergleich zum Kreis Steinfurt (Geburtenüberschuss (1998-2002) +2,2), zum Regierungsbezirk Münster (Geburtenüberschuss +0,4) sowie zum Land NRW (Sterbeüberschuss -0,8) lässt sich für Metelen eine deut- lich positive Bilanz ablesen (Maßeinheit: je 1000 EW/Jahr).*

Den zweiten Faktor, der in geringem Maße zum Bevölkerungswachstum Wanderungsbewegungen in Metelen beigetragen hat, bilden die Zuzüge von Neubürgern. Innerhalb des Beobachtungszeitraums 1987-2002 hat die Bevölkerung Bevölkerungszunahme durch aufgrund von Wanderungsüberschüssen um 110 EW (durchschnittlich Wanderungsüberschüsse von 7 EW/Jahr) zugenommen.** 7 EW/Jahr Der Saldo verlief über die vergangenen Jahre schwankend um die „0- Grenze“. Nach leichten Zunahmen ab den späten 80er Jahren zeigten sich seit Mitte der 90er Jahre Tendenzen einer Stagnation bzw. Abnah- me.

Zu- und Fortzüge in Metelen ***

400

300

200

100

0

-100

-200

-300

-400 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001

Zuzüge Fortzüge Saldo

* Landesamt für Datenverar- beitung und Statistik NRW (LDS): Datenspektrum für die Gemeinde Metelen, Stand 03.03.2004 ** http://www.lds.nrw.de *** ebenda

Wolters Partner 25 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Im regionalen und landesweiten Vergleich lag der Überschuss der Zu- Zuwanderungsüberschuss von züge (+) für den Zeitraum 1998-2002 in Metelen bei +0,3, im Kreis 0,3 (1998-2002) Steinfurt bei +4,3, im Regierungsbezirk Münster +2,0 und im Land NRW +1,9 (Maßeinheit: je 1000 EW).* Das verdeutlicht, dass die Gemeinde Metelen die Zuzüge in den Kreis Steinfurt bzw. die Region nicht eindeu- tig auf sich vereinen konnte.

Durch die Wanderungsbewegungen in der Gemeinde Metelen entste- Verschiebungen in der hen auch Verschiebungen in der Altersstruktur: Die stärksten Bewegun- Altersstruktur gen gab es in der Altersgruppe der 30- bis 50-jährigen. Diese Altersgrup- pe, aus der im Regelfall die Bauherren von Wohnhäusern bzw. die Käu- fer von Wohnungen rekrutieren, zog in der Vergangenheit überpropor- tional mehr zu als fort. Damit zeigt sich, dass Metelen ein beliebter Wohnstandort für Familien ist. Das bestätigt auch die Beobachtung, dass ein Überschuss an Zuwanderer in den Altersklassen unter 18 Jahren be- steht. Auch bei den über 65-jährigen ziehen mehr in die Gemeinde ein als fortziehen, so dass Metelen scheinbar auch als „Ruhestandswohn- sitz“ gefragt ist. Dieses spricht vor allem auch für eine intakte Grundver- sorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs und wohnungsnahen Dienst- leistungen.

Zu- und Fortzüge nach Alter im regionalen Vergleich zwischen 1998-2002 in % ** 40,0

30,0

20,0

10,0

0,0

-10,0

-20,0

-30,0

-40,0 bis unter 18 18 bis unter 25 25 bis unter 30 30 bis unter 50 50 bis unter 65 über 65 Jahre Jahren Jahre Jahre Jahre Jahre

Metelen Kreis Steinfurt Reg.Bez. Münster NRW

* http://www.lds.nrw.de ** ebenda

Wolters Partner 26 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Die einzigen Altersgruppen, in der mehr fort- als zuziehen, sind die jungen Altersgruppen der 18- bis 30- jährigen, die vermutlich aus Grün- den der Aus- bzw. Fortbildung die Gemeinde Metelen verlassen.

Die größten Wanderungsbeziehungen im Jahr 2002 bestanden zu den Metelen steht in kleinräumiger umgebenden Städten und Gemeinden –vor allem Ochtrup, Steinfurt, Konkurrenz Gronau, Münster und Rheine. Damit wird deutlich, dass die Gemeinde Metelen in kleinräumiger Konkurrenz steht.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Bevölkerungszunahme von Bevölkerungszunahme 5.731 EW (1987) auf 6.364 EW (2002) hauptsächlich auf Geburtsüber- hauptsächlich aufgrund von schüsse zurückzuführen ist (durchschnittlich 7 Zuzugsüberschüsse/Jahr Geburtenüberschüssen gegenüber 32 Geburtenüberschüsse/Jahr. In diesem Zusammenhang muss jedoch berücksichtigt werden, dass die hohe Zahl der Geburten wahrscheinlich auch und vor allem von den zugezogenen jungen Familien beeinflusst wird. Damit spielt der Umfang der Zuwanderungen in Metelen ebenfalls eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der Einwohnerzahl.

Der aktuelle Trend (1998-2002) in der Gemeinde Metelen zeigt jedoch Trend: abnehmende Geburten- abnehmende Zuzugsüberschüsse (durchschnittlich nur noch 2 EW/Jahr) sowie Zuzugsüberschüsse sowie auch deutlich abnehmende Geburtenüberschüsse (durchschnittlich 19 EW/Jahr).*

Bei der Betrachtung der Nationalität der Bevölkerung in der Gemeinde Geringer Ausländeranteil von Metelen fällt auf, dass der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölke- 4,3% rung Metelens im Jahr 2002 mit 4,3% vergleichsweise gering ist (Kreis Steinfurt: 5,7%; Regierungsbezirk Münster: 8,0%; NRW: 11,0%).** Dies lässt darauf schließen, dass z.B. historisch gewachsene lands- mannschaftliche Bezüge nicht vorhanden sind. Außerdem korrespondiert der geringe Anteil ausländischer Mitbürger mit der zentrenfernen Lage der Gemeinde und dem wenig ausgeprägten und nur auf die Gemeinde selbst ausgerichteten Arbeitsmarkt. * http://www.lds.nrw.de ** Landesamt für Datenverar- beitung und Statistik NRW (LDS): Datenspektrum für die Gemeinde Metelen, Stand 03.03.2004

Wolters Partner 27 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Bei Betrachtung der derzeitigen Altersstruktur ist zu erkennen, dass die Altersstruktur Altersgruppe der 18- bis 45-jährigen – die „Elterngeneration“ der zu- künftigen Neugeborenen – noch gut besetzt ist. Es zeichnet sich aber bereits heute ab, dass die Rückgänge der Geburtsjahrgänge ab 1970 (u.a. durch den Pillenknick) ein geringeres „Geburtenecho“ u.a. mangels „Masse“ nach sich ziehen wird.

Altersstruktur Metelen 1987* Altersstruktur Metelen 2002**

91 91

81 81

71 71

61 61

51 51

41 41

31 31 „Eltern- „Eltern- generation“ generation“ 21 21

11 11

1 1 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80 -80 -60 -40 -20 0 20 40 60 80

Damit wird verdeutlicht, dass auch in Metelen der Trend zur „Überal- Trend: „Überalterung“ der terung“ der Bevölkerung zunehmend Thema sein wird. Es ist jedoch Bevölkerung auch offenkundig, dass Metelen als Familienwohnsitz eine durchaus „junge“ Gemeinde ist und sich die Bevölkerungs-„Pyramide“ noch nicht in eine Bevölkerungs-„Urne“ verwandelt hat. Im regionalen und landesweiten Vergleich der Altersgruppenverteilung für das Jahr 2002 zeigt sich für Metelen mit 24,3% ein noch hoher Be- satz der „jungen“ Altersgruppe (0-18 Jahre) ***– ein Indikator für einen hohen Anteil junger Familien in Metelen (zum Vergleich: Kreis Steinfurt: 22,4%; Regierungsbezirk Münster: 20,6%; Land NRW: 19,3%). Obwohl zwischen 1998-2002 in der Altersgruppe „65 Jahre und älter“ mehr zu- als fortgezogen sind und mehr Bewegungen als in der Region stattfanden (vgl. S. 26) zeigt sich insgesamt jedoch vergleichsweise ein * http://www.lds.nrw.de schwächerer Besatz bei dieser Altersgruppe (Metelen: 14,0%, Kreis ** ebenda *** ebenda Steinfurt: 15,8%, Regierungsbezirk Münster: 16,9%, NRW: 17,8%).**** **** ebenda

Wolters Partner 28 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Ausschlaggebend für diesen Sachverhalt könnten die nicht ausrei- chenden Kapazitäten im Bereich altengerechter Wohnformen sein.

Bevölkerung nach Altersgruppen im Vergleich im Jahr 2002 in % *

35

30

25

20

15

10

5

0 0 bis unter 6 6 bis unter 16 bis unter 18 bis unter 25 bis unter 45 bis unter 65 Jahre und Jahre 16 Jahre 18 Jahre 25 Jahre 45 Jahre 65 Jahre mehr

Metelen (%) Kreis Steinfurt (%) Reg.-Bez. Münster (%) NRW (%)

5.1.2 Zukünftige Bevölkerungsentwicklung und -struktur Als Anhaltspunkt für die zukünftige Entwicklung der Bevölkerung kön- nen nur die aufgezeigten Einzelfaktoren „natürliche Bevölkerungsent- wicklung“ und „Wanderungsbewegungen“, sowie für andere Bezugse- benen (Land, Kreis) bereits erstellte Prognosen zu Hilfe gezogen werden. Die vom Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW (LDS) für LDS-Prognose: den Kreis Steinfurt** auf Basis des Jahres 1999 erstellte Einwohner- 6.588 EW für das Jahr 2015 prognose für das Jahr 2015 bietet einen Anhaltswert, welche Einwohner- zahl für das Jahr 2015 in der Gemeinde Metelen zu erwarten wäre, wenn Altersstruktur wie auch Wanderungsbewegungen in der Gemeinde und dem Kreis korrespondieren würden. Verliefe die Entwicklung, die für den Kreis Steinfurt erwartet wird, in der Gemeinde Metelen proportional, so ließe sich für Metelen eine Einwohnerzahl von rund 6.588 für das Jahr 2015 erwarten. Das bedeutet, dass die erwartete Einwohnerzahl gegen- über heute um rund 225 EW bis zum Jahr 2015 steigen wird. Da aber wie o.g. nur eine rein lineare Ableitung erfolgt, besitzt das Ergebnis eine * http://www.lds.nrw.de ** Landesamt für Datenverar- eingeschränkte Aussagekraft, denn es ist zu beachten, dass der Bevölke- beitung und Statistik NRW (LDS): Vorausberechnung der rungsanteil der Gemeinde Metelen am Kreis Steinfurt lediglich 1,5% Bevölkerung in den kreisfrei- beträgt und keine spezifischen Gegebenheiten der Gemeinde Metelen en Städten und Kreisen Nord- rhein-Westfalens. Bevölke- berücksichtigt sind und damit Unsicherheiten auftreten können. rungsprognose 1999- 2015/2040; Düsseldorf, 1999

Wolters Partner 29 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Im derzeit gültigen Gebietsentwicklungsplan (GEP) für den Regierungs- GEP-Prognose: bezirk Münster von 1999 hat die Bezirksplanungsbehörde eine für die 6.600 EW für das Jahr 2010 Kommunen differenzierte Bevölkerungsprognose auf Basis der Bestands- zahlen von 1995 erstellt. Nach der Modellrechnung des GEP wächst die Bevölkerung der Ge- meinde Metelen ausgehend von einer Bevölkerung von 6.100 im Jahr 1995 auf 6.600 Einwohner im Jahr 2010 an, was einem Zuwachs von 400 Personen gegenüber dem Basisjahr 1995 entspricht. Ausgehend von der aktuellsten amtlichen Bevölkerungszahl (6.364 Personen Ende 2002) bedeutet dies einen Einwohneranstieg um 236 Personen in den kom- menden acht Jahren.* Auf Grundlage dieser Prognose würde die Bevölkerung ab dem Jahr 2003 um durchschnittlich 30 Personen pro Jahr anwachsen –damit wür- de sich der in der Vergangenheit abgezeichnete Einwohnerzuwachs nur in gedämpftem Maß fortsetzen (bisheriger Durchschnitt 1987-2002: 42 Personen pro Jahr).

Im Rahmen der Flächennutzungsplan-Neuaufstellung ist es sinnvoll, ei- ne eigenständige auf Metelen bezogene Abschätzung der Bevölkerung zu erstellen. Um den örtlichen Besonderheiten zu entsprechen, wird die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Metelen quasi simuliert, wobei vor allem die Besetzung der einzelnen Altersklassen und deren Wande- rungs- und Fortpflanzungsverhalten eine wichtige Rolle spielt. Die eigen- ständige, stärker auf die Gemeinde Metelen bezogene Prognose trifft dabei zu den Einzelfaktoren folgende Annahmen: Die Geburtenrate wird als stabil betrachtet und errechnet sich anhand Annahmen folgender Faktoren: . dem durchschnittlichen Anteil der Frauen im potentiellen Elternalter (18-45 Jahre) in Metelen für die Jahre 1998-2002 sowie . den durchschnittlichen Lebendgeborenen in Metelen der Jahre 1998- 2002, aufgesplittet nach männlichen und weiblichen Kindern. Die so errechnete Geburtenrate bezieht sich auf die Frauen im Elternal- * Bezirksregierung Münster: ter für jedes Jahr bis 2015 und ergibt somit die Geburten gesondert für Gebietsentwicklungsplan Re- jedes Jahr. gierungsbezirk Münster – Teilabschnitt Münsterland, Für Gemeinden unter 100.000 Einwohner wie Metelen macht es kei- Münster, 1999

Wolters Partner 30 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen nen Sinn, eine individuelle Sterbetafel zu ermitteln. Die Sterberate, die sich in der Regel nur sehr langsam verändert, wird durch einen Analogie- schluss durch die Anzahl der Sterbefälle je 1.000 EW in Metelen im Zeit- raum 1998-2002 bestimmt. Diese nach Geschlecht getrennte Sterberate wird bis zum Zielzeitraum 2015 beibehalten. Der prozentuale Anteil der gestorbenen Frauen bzw. Männer ist ein Durchschnittswert der Jahre 1998-2002 in der Gemeinde Metelen. Zwar ist in den geburtenstarken Jahrgängen (1950-1970) in Zukunft aufgrund der natürlichen Alterung mit vermehrten Sterbefällen zu rechnen; die nach wie vor steigende Le- benserwartung (1-1,4% pro Jahr) mittelt diese „Sterbespitze“ jedoch et- was aus. Das Wanderungsverhalten der einzelnen Altersgruppen ist anhand von Durchschnittswerten der Jahre 1998-2002 in der Gemeinde Metelen nach Geschlecht getrennt ermittelt und auf die Prognose angewendet worden. Wegen der bedeutenden Rolle der Zuwanderungen sind im Rahmen der vom Büro Wolters Partner erstellten Prognose vier Varianten mit un- terschiedlichen Größenordnungen von Wanderungsbewegungen entwor- fen und aus diesen eine plausible Prognose ausgewählt worden. Die Va- rianten sind mit unterschiedlichen durchschnittlichen Wanderungssalden errechnet, wobei diese sich auf die vergangene Entwicklung beziehen.

Da der Flächennutzungsplan ein Zielkonzept für die Gemeinde Metelen Auswahl: darstellt, muss eine gleichermaßen zielkompatible wie umsetzbare Pro- Variante 2 mit 6.615 EW gnose ausgewählt werden. Es muss Ziel der Gemeinde sein, die Einwoh- nerzahl Metelens zu stabilisieren, um damit eine Tragfähigkeit der Infra- struktur zu erreichen. Daher kommen Prognosevarianten mit sinkenden Zuwanderungszahlen nicht in Betracht (soweit es noch plausible Varian- ten mit stagnierender oder positiver Tendenz gibt). Für die Berechnun- gen der künftigen Bedarfe wird ein Wachstum auf insgesamt +5 Ein- wohner im Jahr 2015 gemäß der Variante 2, die auf Durchschnittswerte der letzten zehn Jahre zurückgreift, zugrunde gelegt. Dies entspricht dem Gemeindeentwicklungsziel, die ohnehin geringe Einwohnerzahl künftig durch Zuwanderungen –insbesondere um Familien– zu stabilisie- ren, um so eine „lebensfähige“ Gemeindegröße mit einer attraktiven Grundversorgung zu erhalten.

Wolters Partner 31 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Variante: Wanderungs- Entspricht: Ergibt 2015: saldo:

Variante 1 -1 EW ø Wanderungssaldo zwischen 6.530 EW 1982-2002

Variante 2 +5 EW ø Wanderungssaldo zwischen 6.615 EW 1992-2002

Variante 3 + 2 EW ø Wanderungssaldo zwischen 6.570 EW 1998-2002

Variante „0“ + 0 EW Ausgeglichener 6.540 EW Wanderungssaldo

Für die Planung z.B. der sozialen Infrastruktur ist die Kenntnis des Al- Zukünftige Altersstruktur tersaufbaus wichtig. Der Bedarf an Kindergartenplätzen und Schulen, an altengerechten Wohnungen und Pflegeplätzen ist von der altersmäßigen Zusammensetzung der Bevölkerung im Gemeindegebiet abhängig. Die Abbildung zur Altersstruktur für das Jahr 2015 verdeutlicht, dass die Anzahl der Kinder und Jugendlichen – bedingt durch die schwächer besetzte Elterngeneration – abnimmt, demgegenüber die Anzahl der Se- nioren zunimmt. Die Verschiebung des Altersschwerpunktes aus dem El- tern- und Erwerbstätigenalter in die Seniorengruppen hat u.a. auch mas- sive Auswirkungen auf die zukünftige Haushaltsgröße und damit auf den Wohnflächenbedarf.

„Eltern- generation“

Wolters Partner 32 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 5.2 Wohnsiedlungsentwicklung und -struktur Die Frage, wieviel Wohn(bau)fläche in Zukunft in Metelen benötigt wird, ist von entscheidender Bedeutung für die Flächennutzungspla- nung. Im Folgenden wird dargestellt, wie sich der Wohnungsmarkt ent- wickelt hat und weiter entwickeln könnte und welche Faktoren die Ent- wicklungen entscheidend beeinflussen. Gegenwärtig findet in der Bundesrepublik ein Wandel auf den Woh- nungsmärkten statt. Während bis vor einigen Jahren in vielen Städten und Regionen noch Mangel an Wohnraum zu beklagen war, hat sich die Lage für die meisten Regionen und Wohnungsteilmärkte wesentlich ent- spannt, und ein quantitativer Mangel an Wohnungen stellt eher die Ausnahmesituation dar.

Wie in Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung bestehen auch im Hin- Regionale Unterschiede auf blick auf die Wohnungsmärkte erhebliche regionale Unterschiede. Wäh- dem Wohnungsmarkt rend insbesondere in den peripher gelegenen Regionen der Neuen Bun- desländer teilweise Wohnungsleerstand vorherrscht, reicht in einigen Ballungsräumen in Westdeutschland das Wohnungsangebot in bestimm- ten Teilmärkten noch immer nicht aus, den Bedarf vollständig zu decken. Aus zahlreichen Wanderungsmotivbefragungen, so auch der Stadt Münster, kann abgelesen werden, dass ein beachtlicher Teil der aus Ballungszentren in das Umland abwandernden Personen diesen Schritt nur unternommen haben, weil das gewünschte Wohnungsangebot in der bisherigen Heimatstadt fehlt.

Die ländlich geprägten Kreise im Münsterland gehörten bislang zu den Regionen in Nordrhein-Westfalen, die am deutlichsten an Einwohnern hinzugewonnen haben. Traditionell werden hier vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser nachgefragt. In der jüngsten Vergangenheit ist in diesem Segment die Nachfrage jedoch leicht zurückgegangen, so dass für die künftige Entwicklung neben der reinen Verfügbarkeit von Bau- land zunehmend qualitative Gesichtspunkte an Bedeutung gewinnen. Faktoren wie die Lage der Wohnung im Siedlungsgebiet, die Qualität des Wohnumfeldes, vor allem aber auch die Größe der Wohnfläche, die pro Person nachgefragt wird, haben in der jüngsten Vergangenheit an Be- deutung hinzugewonnen.

Wolters Partner 33 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 5.2.1 Vergangene Wohnsiedlungsentwicklung und -struktur Zum 31.12.2002 wurden in Metelen 1.563 Wohngebäude sowie 2.093 Wohnungen registriert (in diese Werte sind alle Wohnungen – bis auf Wohnheime – einbezogen, also auch die Freizeitwohnungen; jedoch sind die „Nichtwohngebäude“ (z.B. Betriebswohnungen) bzw. die Wohnun- gen in „Nichtwohngebäuden“ ausgenommen). Die Anzahl der Wohngebäude ist von 1990-2002 um 18,5%, die An- Anstieg der Wohnungsanzahl zahl der Wohnungen um 23% stetig angestiegen.* um 23% (1990 – 2002) Dies ist ein Indikator dafür, dass der Wohnflächenbedarf nicht vorran- gig von der Einwohnerzahl gesteuert wird, sondern von den individuel- len Wohnformen. Dieser Wert ist jedoch auch beeinflusst durch die au- ßerordentlich hohen Zuwächse durch die gesamtpolitische Entwicklung auf europäischer Ebene zu Anfang der 90er Jahre.

Entwicklung der Wohnungen und Wohngebäude in Metelen **

2500

2000

1500

1000

500

0 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002

Wohnungen Wohngebäude

In der ländlich geprägten Gemeinde Metelen überwiegt eine offene Offene Baustruktur Baustruktur. 74,7% aller Wohnungen befinden sich in Einfamilienhäuser sowie 21,6% aller Wohnungen in Zweifamilienhäusern. Geschoßwoh- nungsbau ist nur in geringem Umfang vorhanden. Damit ist das Einfamilienhaus die häufigste Wohnform. Bei dieser typi- 1,34 Wohnungen pro Wohn- schen Bauform hat sich eine durchschnittliche Belegung von 1,34 Woh- gebäude nungen je Wohngebäude für das Jahr 2002 manifestiert. Ein zeitlicher Vergleich zeigt, dass der Anteil an Einfamilienhäusern zwischen 1990 und 2002 um 2,7% abgenommen hat. Hingegen hat der Anteil an * http://www.lds.nrw.de Zweifamilienhäusern um 2,4% zugelegt.*** Dieser Trend wird aufgrund ** ebenda *** ebenda

Wolters Partner 34 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen der veränderten Altersgruppenzusammensetzung fortsetzen.

Anteil der Wohnungen und Wohngebäude in Metelen *

100%

80%

60%

40%

20%

0% 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002

Gebäude mit 3 u. mehr Wohnungen (hier:Anzahl der Gebäude) Gebäude mit 2 Wohnungen (hier:Anzahl der Gebäude) Gebäude mit 1 Wohnung (hier:Anzahl der Gebäude)

Im regionalen Vergleich ist der Anteil der Einfamilienhäuser in Metelen –trotz einer Abnahme in der Vergangenheit zugunsten der Zweifamili- enhäuser– mit 75% höher als im Kreis Steinfurt (69%), im Regierungsbe- zirk Münster (60%) und im Land NRW (rund 57%). Der Anteil an Zweifamilienhäuser ist in Metelen mit 22% gleich hoch wie im Regierungsbezirk Münster, aber niedriger als im Kreis Steinfurt (24%) und höher als im Land NRW (21%). Damit ist der Anteil an Mehr- familienhäuser mit 4% in Metelen vergleichsweise entsprechend gering (Kreis Steinfurt: 8%; Regierungsbezirk Münster: 19%; Land NRW: 22%).** Ebenfalls Aussagen zur Wohnstruktur gibt die Haushaltsgröße einer Verringerung der Gemeinde: Auf Gemeindeebene sind empirische Daten zur Anzahl und Haushaltsgröße Größe der Haushalte zuletzt im Zuge der Volkszählung 1987 ermittelt worden. In Metelen lebten 1987 5.773 Personen in 1.667 Privathaushalten. Daraus ergibt sich eine rechnerische Haushaltsgröße von durchschnittlich

3,46 Pers./HH. Diese lag über dem nordrhein-westfälischen Durchschnitt * http://www.lds.nrw.de der Gemeinden der Größenklasse unter 10.000 EW (2,70 Pers./HH).*** ** ebenda *** Landesamt für Datenverar- Die Haushaltsgrößen in der Bundesrepublik haben sich in der Vergan- beitung und Statistik NRW (LDS): Bevölkerung und Pri- genheit nahezu stetig verringert. Als Ursache für diesen Rückgang sind vathaushalte sowie Gebäude und Wohnungen. Ausgewähl- vor allem geänderte Sozialstrukturen, Abnahme der Mehrgenerationen- te Ergebnisse für Gemeinde- haushalte, steigende Wohnansprüche, hohe Scheidungsraten, starke teile – Regierungsbezirk Münster, Düsseldorf, 1990

Wolters Partner 35 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen „Versingelung“ sowie die „Witwenhaushalte“ zu nennen. Mit dieser Entwicklung ging allgemein die stetige Zunahme der Wohnfläche pro Person einher. Während 1987 in der Gemeinde Metelen jede Person auf durchschnitt- Steigender lich 33,1 m2 lebte, ist der Wohnflächenbedarf pro Kopf auf 37 m2 im Jahr Wohnflächenbedarf/Kopf 2002 gestiegen. Die durchschnittliche Wohnungsgröße im Jahr 2002 be- trug in Metelen rund 113 m2 (Wohnheimwohnungen nicht eingerech- net).*

5.2.2 Zukünftiger Wohnungs- und Wohnbauflächenbedarf Basierend auf den oben genannten Ausgangsdaten werden Annahmen zur zukünftigen Entwicklung dieser Parameter getroffen (vgl. Anhang I). Für die im Jahr 2015 erwarteten rund 6.615 EW Metelen werden bei ei- ner angenommenen durchschnittlichen Haushaltsgröße von 2,74 Pers./HH bzw. 2,54 Pers./HH– insgesamt ca. 2.415 – 2.600 Wohnungen benötigt, von denen rund 2.100 Wohnungen bereits heute zur Verfü- gung stehen. Der Neubaubedarf beträgt folglich rund 320 bis 510 Woh- nungen. Unter der Annahme (aufgrund der sinkenden Haushaltsgröße) eines nicht mehr steigenden Wohnflächenbedarfs pro Person werden pro Wohnung 113 m2 Größe angesetzt, die um den Konstruktionsfaktor 30% für Treppenhäuser, Mauern etc. multipliziert werden. Die Bebauungs- dichte als Maß der baulichen Nutzung ist mit einer GFZ von 0,6 ange- setzt worden. Zusätzlich zum errechneten Bruttobaulandbedarf benötigt die Gemeinde einen Planungsspielraum, der mit einem Aufschlag von 15% berücksichtigt wurde. Dieser soll insbesondere die Flexibilität in der Baulandpolitik ermöglichen und dabei sonstige Abhängigkeiten von Rea- lisierungszeiten und Restriktionen berücksichtigen. Nach Berechnung des Wohnbaulandbedarfes anhand der beschriebenen Varianten ergibt sich für die Gemeinde Metelen ein Wohnbauflächenbedarf von 12 ha – 19 ha Bruttobauland. Der künftige Wohnbauflächenbedarf hängt damit im wesentlichen von einer Variablen – der Haushaltsgröße – ab, die fak- tisch von der Gemeinde nicht beeinflusst werden kann und als gesamt- gesellschaftliches „Ereignis“ auch kaum zuverlässig zu prognostizieren ist. Um für die nächsten 15 Jahre auf alle denkbaren Entwicklungen aus- reichend vorbereitet zu sein, ist es notwendig, auch den Flächenbedarf von rund 19 ha zu decken. * http://www.lds.nrw.de

Wolters Partner 36 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 5.2.3 Wohnbauflächen- und Gemischte Bauflächenreserven nach bisherigem Flächennutzungsplan und geltendem Planungsrecht Grundsätzlich sollte ein Teil des Bruttobaulandbedarfes in Baulücken sowie auf noch nicht bebauten Grundstücken derzeitiger Neubaugebiete gedeckt werden, denn die Nutzung bereits erschlossener, integrierter Standorte hat grundsätzlich Vorrang vor der Inanspruchnahme neuer Flächen im Freiraum.

In der Ortslage Metelen ist eine große Anzahl an Baulücken vorhan- Große Anzahl an den. Diese stehen jedoch nicht in ihrer Gesamtheit als Bauflächenreser- Bauflächenreserven ven zur Verfügung. Ein Teil der innerörtlichen Freiflächen prägt den dörf- lichen Charakter Metelens und wirkt folglich nicht als Baulücken im her- kömmlichen Sinne. Zudem wird die tatsächliche Verfügbarkeit der Bau- lücken durch die reale z.B. landwirtschaftliche Nutzung, Spekulation und Bodenbevorratung in erheblichem Maße eingeschränkt. Weitere Restrik- tionen ergeben sich aus baurechtlichen Aspekten: einzuhaltende Abstän- de –im Falle Metelens v.a. hinsichtlich der ortsumgebenden landwirt- schaftlichen Betriebe (300m)– schränken die bebaubaren Bereiche wei- ter ein.

Insgesamt sind nach dem noch wirksamen Flächennutzungsplan und Insgesamt 21,7 ha geltendem Planungsrecht der Gemeinde Metelen 21,7 ha Wohnbauflä- Wohnbauflächenreserven chenreserven (Wohnbauflächen oder Gemischte Bauflächen) vorhanden (Stand 2002). Davon befinden sich . 8,3 ha innerhalb eines rechtskräftigen Bebauungsplan- Geltungsberei- ches gemäß § 30 BauGB. Bei diesen Reserveflächen wird davon ausge- gangen, dass eine 80%-ige Bebauung im Planungszeitraum bis 2015 zu realisieren sein muss (6,6 ha). . 13,4 ha in § 34 BauGB- Gebieten oder Entwicklungsflächen des zur Zeit gültigen Flächennutzungsplans am Ortsrand. Aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit von Reserveflächen in § 34 BauGB- Gebieten, erscheint die Annahme einer 30%igen Inanspruchnahme im Planungszeitraum als realistisch (4,0 ha).

Insgesamt sind somit rund 10,6 ha verhandelbare Reserven vorhanden.

Wolters Partner 37 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Wohnbauflächenreserven in der Gemeinde Metelen (nach derzeit wirksamem Flächennutzungplan und geltendem Planungsrecht) differenziert nach Planungsrecht / voraussichtlicher Mobilisierbarkeit

Reserven gemäß Sonstige Reserven nach Reserven Verhandelbare gültigem § 30 BauGB Flächennutzungsplan insgesamt Reserven (Bebauungspläne) (1+3) (2+4)

1 2 3 4 5 6

zu 80% zu 30% mobilisierbar mobilisierbar

8,30 ha 6,60 ha 13,40 ha 4,00 ha 21,70 ha 10,60 ha

Wolters Partner 38 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 5.3 Wirtschaftsentwicklung und -struktur

5.3.1 Vergangene Wirtschaftsentwicklung und -struktur Die Anzahl der am Arbeitsort Metelen gemeldeten sozialversicherungs- Anstieg der sozialversiche- pflichtig Beschäftigten ist seit 1987 von 820 Personen nach einem zwi- rungspflichtig Beschäftigten schenzeitlichen Einbruch auf insgesamt 1.075 Personen im Jahr 2002 ge- um 31% (1987—2002) stiegen, was einem Zuwachs von ca. 31% entspricht.*

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Metelen (Arbeitsort)**

1200

1000

800

600

400

200

0 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001

Die einzelnen Anteile der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Gemeinde Metelen weisen im Jahr 2002 folgende Besonderheiten auf: Es dominiert der Anteil der Beschäftigten in der Wirtschaftsabteilung Anteil im Sektor Verarbeiten- „Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe“ (45,7%) sowie in der Wirt- des Gewerbe/Baugewerbe schaftsabteilung „Handel, Gastgewerbe, Verkehr“ (31,5%). sowie Handel/ Gastgewerbe/ Verkehr überwiegt

* http://www.lds.nrw.de ** ebenda

Wolters Partner 39 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen im Jahr 2002 in % *

Produzierendes 45,7 Gewerbe

Sonstige 19,2 Dienstleistungen

Handel, Gastgewerbe, 31,5 Verkehr

Land- u.Forstwirtschaft; 3,6 Fischerei u. Fischzucht

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0

Die Zunahme der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat nicht in allen Wirtschaftszweigen gleichermaßen stattgefunden: Im regionalen und überregionalen Vergleich fällt auf, dass sich die Ent- Entwicklung im Sektor „Verar- wicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich „Ver- beitendes Gewerbe“ positiv im arbeitendes Gewerbe“ im Zeitraum 1998-2002 in der Gemeinde Metelen Gegensatz zur Region (+0,4%) im Gegensatz zum Kreis Steinfurt (-3,2%), zum Regierungsbe- zirk Münster (-1,9%) sowie zum Land NRW (-2,7%) positiv entwickelt hat. Im Sektor „Baugewerbe“ war zwischen 1998-2002 die Entwicklung ü- Negativere Entwicklung im berall negativ, jedoch in der Gemeinde Metelen vergleichsweise negati- Sektor „Baugewerbe“ im ver (Metelen: -4,5%, Kreis Steinfurt: -1,0%, Regierungsbezirk Münster - regionalen Vergleich 0,9%, Land NRW: -1,1%).**

* http:www.lds.nrw.de ** Landesamt für Datenverar- beitung und Statistik NRW (LDS): Datenspektrum für die Gemeinde Metelen, Stand 03.03.2004

Wolters Partner 40 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Die Zuwächse zwischen 1998-2002 im Sektor „Handel, Gastgewerbe Stärkere Zuwächse im Sektor und Verkehr“ fallen in Metelen stärker aus (+4,0%) als im Kreis Steinfurt „Handel, Gastgewerbe und (+1,9%), im Regierungsbezirk Münster (+0,4%) und im Land NRW Verkehr“ (+0,5%).*

Die durchschnittliche Flächenkennziffer (Betriebsfläche pro Beschäftig- Hohe durchschnittliche ten) aller im Rahmen einer Stichprobenerhebung** befragten Betriebe Flächenkennziffer beträgt aufgrund der örtlichen Standortbedingungen, Bau- und Bran- chenstruktur 360 m2 Betriebsfläche/Beschäftigten. Für die Berechnung der durchschnittlichen Flächenkennziffer wurden nur Betriebe berück- sichtigt, für die eine Gewerbefläche zwingend notwendig ist. D.h., dass die gewerbeflächenbeanspruchenden Betriebe eine deutlich höhere Flä- chenkennziffer von 660 m2 Betriebsfläche pro Beschäftigten aufweisen.

Im Jahr 2002 waren im Sektor „Verarbeitendes Gewerbe“ in fünf Be- Große Betriebsgrößen im trieben insgesamt 395 Personen beschäftigt. Das bedeutet, dass in die- Sektor Verarbeitendes sem Sektor mit großen Betriebsgrößen gearbeitet wird. Im Gegensatz Gewerbe dazu waren im Sektor „Baugewerbe“ im Jahr 2001 in fünf Betrieben insgesamt 28 Personen beschäftigt.***

Zum Stichtag 2002 waren 2.067 sozialversicherungspflichtig Beschäf- Negative Berufspendlerbilanz tigte am Wohnsitz Metelen gemeldet. 22% dieser Beschäftigten hatten zeigt regionale Arbeitsmarkt- im Gemeindegebiet Metelen auch ihren Arbeitsplatz. Damit pendelten verflechtungen 78% der in Metelen wohnhaften sozialversicherungspflichtig Beschäftig- ten zu ihrem Arbeitsplatz außerhalb des Gemeindegebietes (Auspend- ler). Demgegenüber pendelten 629 sozialversicherungspflichtig Beschäftig- * Landesamt für Datenverar- te (59%) der insgesamt am Arbeitsort Metelen gemeldeten 1.075 sozial- beitung und Statistik NRW (LDS): Datenspektrum für die versicherungspflichtig Beschäftigten ein (Einpendler). Gemeinde Metelen, Stand Damit ergibt sich eine negative Pendlerbilanz von 992 Beschäftig- 03.03.2004 ** Wolter Partner: Stichproben- ten.**** Dieses unterstreicht die regionalen Arbeitsmarktverflechtun- erhebung zur Gewerbeflä- chensituation der Gemeinde gen. Metelen; Coesfeld; 2002 *** Landesamt für Datenverar- beitung und Statistik NRW (LDS): Datenspektrum für die Gemeinde Metelen, Stand 03.03.2004 **** http://www.lds.nrw.de

Wolters Partner 41 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

In Metelen ist die Zahl der Arbeitslosen von 129 Personen am Arbeitslosenquote: 30.06.1991 auf 215 Personen am 30.06.2003 angestiegen. Die Arbeits- 9,3% (12/2003) losenquote betrug in Metelen im Dezember 2003 9,3%, im Kreis Stein- furt hingegen 10,1%. *

Entwicklung der Arbeitslosenzahl in Metelen ** 250

200

150

100

50

0 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003

5.3.2 Zukünftiger Gewerbeflächenbedarf Die Abschätzung des zukünftigen Gewerbeflächenbedarfs erfolgt ana- log zur vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung NRW (ILS) Mitte der 80er Jahre erstellten Berechnungsmethode „GIFPRO“. Die Methode wird seitens des Landes Nordrhein-Westfalen für die Ermittlung des Gewerbeflächenbedarfes in den Regierungsbezirken verbindlich ge- fordert, hat jedoch bei der Übertragung auf kleinere Einheiten außerhalb der klassischen Ballungszentren erhebliche statistische Unsicherheiten.

Um zu ermitteln, in welchem Umfang die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Betriebe Flächen beanspruchen könnten, wird eine Ver- knüpfung zwischen den Beschäftigten und ihrer Arbeitsfläche herge- stellt. Die einzelnen Annahmen sowie Berechnungen sind im Anhang des Erläuterungsberichtes aufgeführt.

* Arbeitsagentur Rheine, Tele- fonische Auskunft vom 01.10.2004 ** http://www.lds.nrw.de

Wolters Partner 42 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Auf der Grundlage der vom ILS erarbeiteten Methodik ist ein gewerbli- cher . Neuansiedlungsbedarf von 1,5 ha, . Verlagerungs- und Erweiterungsbedarf von 16,0 ha sowie . Stillegungen von 0,6 ha (die von den o.g. Bedarfen zu subtrahieren sind) zu erwarten. Hier wurde mit einer Flächenkennziffer von 500 m2/Be- schäftigten gerechnet (vgl. Anhang). Die durch die Landesregierung an- gesetzte Flächenkennziffer geht lediglich von 250 m2/Beschäftigten aus. Dies reduziert den Bedarf erheblich, ist jedoch angesichts der Strukturen im ländlichen Raum eine unangemessene Annahme. Ein zusätzlicher Planungsspielraum wird mit einem Zuschlag von 20% Gewerbeflächenbedarf angerechnet. In der Summe addieren sich einzelne Bedarfe inklusive des von ca. 20,3 ha Planungsspielraumes auf einen Gewerbeflächenbedarf von insgesamt 20,3 ha für die Gemeinde Metelen.

5.3.3 Gewerbeflächenreserven In der Gemeinde Metelen gibt es im derzeit wirksamen Flächennut- zungsplan insgesamt noch rund 13,0 ha ungenutzte Gewerbeflächenre- serven. Diese sind allerdings nicht alle als Planungsreserven verfügbar, da ein Teil betriebsgebunden (4,5 ha) ist. Damit sind insgesamt 8,4 ha als Planungsreserven vorhanden.

Gewerbeflächenreserven in der Gemeinde Metelen (nach wirksamem Flächennutzungsplan und geltendem Planungsrecht)

1 2 3 4

Ungenutzte, aber Ungenutzte, Reserven insgesamt Verhandelbare Reserven betriebsgebundene planerisch verfügbare (1+2) (2) Flächen Flächen

4,50 ha 8,40 ha 13,00 ha 8,40 ha

Wolters Partner 43 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 6 Ziele der Gemeindeentwicklung Metelens Eine nachhaltige Flächennutzungsplanung beinhaltet den sparsamen Umgang mit Grund und Boden. Der Bedarf an Wohn- und Gewerbeflä- chen sollte vorwiegend in zusammenhängend bebauten Bereichen durch Baulückenschließung, Nachverdichtung oder Arrondierungen gedeckt werden. Die Gemeinde Metelen hat zur Leitbildfindung der Flächennutzungs- Gemeindeentwicklungs- planung ein Gemeindeentwicklungskonzept vorgeschaltet. Im Rahmen konzept zur Leitbildfindung dieser Gemeindeentwicklungsplanung ist ein Arbeitskreis gebildet wor- den, der sich aus interessierten Bürgern und Interessensvertretern zu- sammensetzte. Dieser diskutierte über unterschiedliche Themenbereiche. Die flächennutzungsplanrelevanten Ergebnisse dieser Sitzungen sind in die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes eingeflossen. Die Ortslage Metelens hat die Funktion eines Grundzentrums. Die Ver- Stärkung der Versorgung sorgung des Gemeindegebietes soll durch Einrichtungen im Ortskern im Ortskern weiterhin gestärkt werden. Dies wird durch die Darstellung eines Kern- gebietes im Bereich um den Sendplatz und von Mischgebieten an den Einfahrtsstraßen zum Ortskern/Sendplatz unterstützt. Hier ist der haupt- sächliche Standort für Versorgungs-, Handels- und Dienstleistungsein- richtungen vorgesehen. Neuausweisungen von großflächigen Einzelhan- delsstandorten bzw. Erweiterungen von vorhandenen Standorten sollen in diesem Bereich stattfinden und werden durch die Darstellung von Sonderbauflächen in den Flächennutzungsplan aufgenommen. Weiter hat die Ortslage Metelen auch die Funktion als Wohnort zu er- Wohnarrondierung mit dem füllen. Die Identität Metelens bestimmt sich durch die kurzen Wege zum Ziel der kurzen Wege zum Ortskern bzw. zur umgebenden Landschaft. Dieses positive Kriterium soll Ortskern bei der Gemeindeentwicklung weiterhin berücksichtigt werden. Daher sind Arrondierungen an die Ortslage vorgesehen. Jedoch sind hier unter Berücksichtigung der Immissionen der umgebenden landwirtschaftlichen Höfe der Entwicklung in die Fläche Grenzen gesetzt. Die Baulückenpro- blematik in der Gemeinde Metelen soll durch die Herausnahme nicht ak- tivierbarer Flächen entspannt werden. Vorrangiges Ziel der Gemeinde ist es, jedem bauwilligen Metelener Bürger auch ein Grundstück in seiner Gemeinde anzubieten. Um flexibel auf die vorhandene Grundstücksnachfrage aus der Gemeinde heraus reagieren zu können und eine gewisse Unabhängigkeit von den Ver-

Wolters Partner 44 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen marktungsvorstellungen Einzelner zu erreichen, ist es notwendig, an ver- schiedenen Standorten potentielle Wohnbauflächen vorzuhalten, die nach Bedarf entsprechend in Anspruch genommen werden. Um Metelen auch als Arbeitsstandort zukünftig attraktiv zu halten, Gewerbeflächenerweiterung, sind Gewerbeflächenerweiterungen vorzusehen. Dazu soll das bestehen- um Metelen als Arbeitsstand- de Industrie- und Gewerbegebiet erweitert werden und ein neuer ge- ort attraktiv zu halten werblicher Standort an der B 70 n geschaffen werden. Dieser neue Standort soll als Kleingewerbestandort/ Gründerzentrum ausgebildet werden und Betrieben dienen, die in ihrer Entwicklung im Ortskern ein- geschränkt sind sowie für Betriebe ein Angebot darstellen, die sich neu ansiedeln möchten und ein Nebeneinander von Betriebswohnen und ge- werblicher Nutzung suchen. Die Gemeinde Metelen stellt sich nicht nur als attraktiver Wohnort dar, Aufwertung der Freizeit- und sondern ist auch als Ort der Freizeit und Erholung überregional bekannt Erholungsstandorte sowie –insbesondere durch den im Gemeindegebiet ansässigen Vogelpark. Ausschöpfung der Potentiale Hauptsächlich im östlichen Gemeindegebiet befinden sich die meisten Freizeit- und Erholungseinrichtungen der Gemeinde. Metelen soll zu- künftig die bestehenden Freizeit- und Erholungseinrichtungen weiter aufwerten und Potentiale weiter ausschöpfen (z.B. „Wohnmobilhafen“ am Mühlenmuseum). Hierzu werden die vorhandenen Freizeiteinrichtun- gen als Sonderbauflächen mit ihrer jeweiligen Zweckbestimmung darge- stellt, z.T. erweitert und damit in ihrer Entwicklung gesichert.

In der Gesamtschau ergibt sich für die Nutzungsstruktur in Metelen ei- ne kompakte und klare Gliederung: Großräumig gesehen befindet sich in der Mitte des Gemeindegebietes Klare, großräumige Gliederung die eigentliche Ortslage Metelen, im Osten und Südosten die Freizeit- der Gemeinde und Erholungseinrichtungen sowie die Metelener Heide. Im Nordosten befindet sich –verkehrsgünstig an der B 70 und in ausreichendem Ab- stand zur Ortslage Metelen gelegen– das Industrie- und Gewerbegebiet. Der Westen des Gemeindegebietes wird geprägt von landwirtschaftli- cher Nutzung und vom Naturschutzgebiet Strönfeld. Bei kleinräumiger Betrachtung lässt sich die Ortslage Metelens wie Klare Gliederung der Ortslage folgt aufteilen: Um die Ortslage Metelen befindet sich ein historisch ge- wachsener Höfering. Die Höfe sollen durch planerische Maßnahmen nicht in ihrem Bestand eingeschränkt werden. Mit ausreichendem Ab-

Wolters Partner 45 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen stand zu den Höfen folgen die Wohngebiete, die sich in der Vergangen- heit gleichmäßig hinsichtlich ihrer Entfernung zum Ortskern entwickelt haben. Dieses soll auch zukünftig Entwicklungsziel sein. Um den Send- platz und entlang der ehemaligen Bundesstraße befindet sich der histori- sche Ortskern mit Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen, der weiterhin gestärkt werden soll. Charakteristisch für Metelen ist die nord- süd-verlaufende Achse der Vechte mit ihren begleitenden Grünstruktu- ren, die sich im Bereich um das Mühlenmuseum aufweiten und eine at- traktive „Grüne Mitte“ darstellen. Diese „Grüne Mitte“ soll aus Erho- lungs- und Hochwasserschutzgründen erhalten bleiben und daher nicht bebaut werden. An der Vechteachse sind im Süden der Ortslage bereits Anlagen für Sport und Freizeit vorhanden. Dieser Standort soll zukünftig als Sportzentrum weiter ausgebaut werden. Diese vorhandene kompakte und klare Gliederung der Nutzungen soll Erhalt und Stützung der klaren, durch die Darstellungen im Flächennutzungsplan weiterhin erhalten und kompakten Siedlungs- bzw. gestützt werden. Nutzungsstruktur

Wolters Partner 46 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7 Erläuterungen zu den Darstellungen im Flächennut- zungsplan

7.1 Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen

7.1.1 Wohnbauflächen Die Wohnsiedlungsbereiche stellen eine der bedeutendsten Größen für die Flächennutzungsplanung dar. Zum einen erfordern sie – neben den Gewerbeflächen – umfangreiche Flächenbereitstellungen, zum anderen sind sie für Bürger und Auswärtige ein deutliches Zeichen der zukünftig verfolgten Entwicklung der Gemeinde. Für Metelen besitzt die Wohnflä- chensituation eine besondere Bedeutung, da die zukünftige Einwohner- zahl durch Zuwanderungen bestimmt wird. Die Zuwanderungen können wiederum über ein Angebot an attraktiven Wohnflächenangebot und der Qualität des Wohnumfeldes gesteuert werden.

Geeignete Standorte für den Wohnungsbau sind aus siedlungsstruktu- Wohnentwicklungsflächen nur rellen und städtebaulichen Gründen sowie aufgrund der Anforderungen im Siedlungsschwerpunkt des Freiraum- und Landschaftsschutzes auf die Ortslage Metelen zu kon- zentrieren (vgl. Kap. 6). Auch die übergeordnete Regionalplanung sieht eine Konzentration in der Ortslage Metelen vor. Zum anderen leitet sich dieses auch aus den Grundsätzen einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung ab, welche die Bauleitplanung gemäß § 1 Abs. 5 BauGB gewährleisten soll. Im Siedlungsschwerpunkt der Ortslage Metelen bündelt sich das Ange- bot öffentlicher und privater Einrichtungen der Versorgung, Bildung und Kultur, der sozialen und medizinischen Betreuung sowie des Sports und der Freizeitgestaltung. Durch die Zuordnung neuer Wohnbauflächen soll eine gegenseitige Zuordnung der Daseinsgrundfunktionen mit der Wohnnutzung gewährleistet werden.

Die künftige bauliche Entwicklung in der Gemeinde Metelen bewegt Kriterien für eine bauliche sich im Rahmen eines Gesamtkonzeptes, das die Belange von Wohnen, Entwicklung Gewerbe, Versorgung, Gemeinbedarf, Verkehr und Umwelt als Ganzes berücksichtigt. Ziel ist es, dass sich die neuen Wohnbereiche harmonisch

Wolters Partner 47 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen in das heutige Siedlungsgefüge einbinden. Die Gemeinde Metelen ist durch die vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe, die sich wie in Form eines Ringes um die Ortslage angesiedelt haben, in seiner baulichen Entwicklung eingeschränkt. Viele städtebau- lich wünschenswerte Wohnerweiterungsflächen können daher aus Emis- sionsgründen nicht für eine Entwicklung herangezogen worden, denn die Wohnbauentwicklungsflächen wurden geprüft, ob sie hinsichtlich der Kriterien . Lage im Siedlungszusammenhang . Anbindung an das Hauptverkehrsnetz . Restriktionen (z.B. Emissionen, Gewässerauenschutz) . Konkurrierende Planungen . Verfügbarkeit für eine Wohnnutzung geeignet sind.

Im Folgenden werden die im Flächennutzungsplan dargestellten, künf- tigen Wohnbauentwicklungsflächen in der Ortslage Metelen erläutert. Im Anhang zu diesem Bericht sind die weiteren langfristig, über den Geltungszeitraum des Flächennutzungsplanes hinausgehenden, optio- nalen Wohnbauerweiterungsflächen dargestellt.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass für die Inanspruchnahme Umwelterheblichkeitsprüfung der Freiflächen durch eine künftige Bebauung im Rahmen der Bauleitpla- für neue nung die Festlegung von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen erforder- Bauflächendarstellungen lich ist. Zur Berücksichtigung der ökologischen Belange im Sinne des §1aBauGBsowie § 18 ff. des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) ist daher eine Umwelterheblichkeitsprüfung (UEP)* für alle neu darge- stellten Bauflächen erstellt worden, die die natürlichen Gegebenheiten der Bauflächen untersucht, die Eingriffsintensität abschätzt und Maß- nahmen zum Eingriffsausgleich vorschlägt. Zu den jeweiligen Entwick- lungsflächen wird im Folgenden eine kurze Zusammenfassung der öko- logischen Bewertung erfolgen.

* Wolters Partner: Umwelter- Im Anschluss an dieses Kapitel ist eine Flächenbilanz zu den Wohn- heblichkeitsprüfung zur Neu- bauflächen angeführt. aufstellung des Flächennut- zungsplans Metelen; Coes- feld; Juli 2005

Wolters Partner 48 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Wohnbaufläche „Am Stadion“ (3,0 ha) Die Gemeinde Metelen beabsichtigt, den vorhandenen Sportplatz „Am Stadion“ im Norden der Ortslage Metelen langfristig zu verlagern und eine Konzentration von Sportanlagen im Süden der Ortslage vorzusehen. Östlich der Droste-Hülshoff-Schule, wo sich bereits das Hallenbad, eine Turnhalle, ein Sport-, Bolz- und Spielplatz sowie eine Skater- Anlage befinden, fügt sich ein neuer Sportplatz städtebaulich und funktional gut ein. Damit steht der Bereich „Am Stadion“ südlich der Ochtruper Straße (L 582) einer anderen Nutzung zur Verfügung. Da es sich hier um eine der wenigen in der Ortslage für eine bauliche Entwicklung zur Verfügung stehenden Flächen handelt, soll diese für eine Wohnbauentwicklung for- ciert werden. Daher wird der derzeit als Sportplatz genutzte Bereich im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestellt.

Im Zusammenhang mit der Entwicklung des bestehenden Sportplatzes „Am Stadion“ als Wohnbaufläche steht auch die Fläche zwischen Och- truper Straße (L 582) und Sportplatz. Dieser derzeit als Wald- und Grün- fläche genutzte Bereich stellt einen städtebaulich sinnvollen Bereich zur Wohnbauentwicklung dar. Die Entwicklung dieses Bereiches macht aus erschließungstechnischen und immissionsschutzrechtlichen Gründen aber nur Sinn, wenn die Wohnbauentwicklung auf der bestehenden Sportplatzfläche vorweggenommen wird. Aus diesen Gründen ist der Bereich als Wohnbaufläche dargestellt. Für die Entwicklung dieses Bereiches ist, da sich hier nördlich angrenzend Wald befindet, nach Landesforstgesetz NW eine Umwidmung der Wald- flächen erforderlich mit einem gleichzeitigen Ausgleich dieses Eingriffs an anderer Stelle. Die Bäume sollen dennoch erhalten werden. Daher wird dieser Bereich im Flächennutzungsplan als Grünfläche dargestellt und damit gesichert. Die notwendige Erschließung dieses Bereiches kann an die bestehen- den Straßen „Am Stadion“ bzw. „Bagnostraße“ anknüpfen. Bei Entwicklung der Wohnentwicklungsfläche „Am Stadion“ werden keine Immissionskonflikte erwartet. Die Parkplätze der ganzjährig nutz- baren Sporthalle befinden sich in der Nähe der Wohnbauentwicklungs- fläche. Die vorhandene Bausubstanz (Feuerwehrgerätehaus und Sport- halle) schirmen die Parkplätze zu der Wohnbaufläche ab. Dennoch wird

Wolters Partner 49 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung der Immissionsschutz be- achtet. Die Umwelterheblichkeitsprüfung* kommt zu der Bewertung, dass die Schutzgüter des Plangebietes durch die im Süden bestehende Sport- platzanlage deutlich vorbelastet sind. Einer Nutzung kann unter der Be- rücksichtigung und dem Erhalt hochwertiger Gehölzstrukturen aus öko- logischer Sicht zugestimmt werden, insbesondere da sich das Gebiet im direkten Anschluss an den besiedelten Bereich befindet und eine Vorbe- lastung aufweist.

Wohnbaufläche „Ochtruper Damm“ (1,1 ha) Im Westen der Ortslage Metelen ist entlang des „Ochtruper Dammes“ eine Fläche in Form einer Bautiefe im Flächennutzungsplan als neue Wohnarrondierungsfläche dargestellt. Die Fläche schließt an bereits im Nordosten und Süden vorhandene Wohngebiete an. Eine weitere Ent- wicklung der Fläche Richtung Südwesten ist aufgrund der von einem voraussichtlich längerfristig landwirtschaftlich aktiven Hof ausgehenden Emissionen nicht möglich. Da sich die Wohnentwicklungsfläche „Ocht- ruper Damm“ in Hauptwindrichtung zu dieser landwirtschaftlichen Hof- stelle befindet, ist der Immissionsschutz auf der Grundlage der Geruchs- Immissionsrichtlinie im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sicher- zustellen. Erschlossen ist diese Fläche über den „Ochtruper Damm“. Die Umwelterheblichkeitsprüfung** führt zu dieser Fläche aus, dass sie überwiegend von Schutzgütern mittlerer ökologischer Wertigkeit gebildet wird. Eine mittlere bis hohe potentielle Gefahr der Grundwas- serverschmutzung ist aufgrund der hohen Wasserdurchlässigkeit des Bodens und des relativ hoch anstehenden Grundwassers gegeben. Auf- grund der überwiegend mittleren Ausprägung der übrigen Schutzgüter besteht bei Inanspruchnahme der Fläche lediglich ein geringes Konflikt- potential. Bei Realisierung sollte eine Eingrünung zur freien Landschaft erfolgen.

* Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplans Metelen; Coes- feld; Juli 2005 ** ebenda

Wolters Partner 50 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Wohnbaufläche „Alter Postweg“ (3,1 ha) Nordöstlich der Ortslage Metelen sind in Verlängerung des „Alten Postweges“ nordwestlich und südöstlich hiervon zwei Flächen als Wohnarrondierungsfläche dargestellt. Diese beiden Flächen erstrecken sich angrenzend zu der bereits bestehenden Wohnbebauung. Beide Flä- chen sehen jeweils zwei Bautiefen vor. Eine weitere Ausdehnung in Richtung Nordosten ist aufgrund eines voraussichtlich langfristig aktiven Landwirtschaftsbetriebes nicht möglich. Da sich die Flächen im Eigentum dieses Landwirtschaftsbetriebes befinden, steht die Entwicklung dieser Flächen im Zusammenhang mit der landwirtschaftlich genutzten Hof- stelle. Ausgehend vom bestehenden „Alten Postweg“ können beide Teilflä- chen in Form einer Stichstraße erschlossen werden. Die Umwelterheblichkeitsprüfung* besagt, dass die Schutzgüter für diese Flächen – abgesehen vom Schutzgut Boden (Vorkommen von Plaggeneschen mit hoher Wertigkeit) überwiegend eine geringe bis mittlere Wertigkeit aufweisen. Da der Boden durch intensive Landwirt- schaft bereits mechanisch beeinträchtigt ist und sich das Plangebiet an bestehende Siedlungsbereiche angliedert, bestehen aus ökologischer Sicht keine Restriktionen, die gegen die beabsichtigte Nutzung sprechen. Um das Vorhaben in die Landschaft einzugliedern und zumindest die von den Straßen (B 70 und K 50) ausgehenden visuellen Beeinträchtigungen abzupuffern, sollten bestehende Heckenstrukturen erhalten und durch Eingrünungen in den Randbereichen ergänzt werden.

* Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005

Wolters Partner 51 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Wohnbaufläche „Baugebiet Metelen-Süd“ (1,0 ha) Im Süden der Ortslage befindet sich eines der neueren Baugebiete von Metelen - das Wohngebiet Metelen-Süd. Südlich angrenzend an dieses Wohngebiet ist nunmehr eine 1,0 ha große Wohnarrondierungsfläche dargestellt. Die Wohnarrondierungsfläche grenzt im Osten an einen reich strukturierten Gewässer-Gehölz-Komplex. Dieser Bereich wird daher als private Grünfläche dargestellt. Die Erschließung dieses Bereiches kann vom Wohngebiet Metelen-Süd fortgeführt werden. Aufgrund der Nähe zu einer südwestlich gelegenen landwirtschaftli- chen Hofstelle ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung die Si- cherstellung des Immissionsschutzes zu regeln. Einer Inanspruchnahme der siedlungsnahen Fläche kann aus ökologi- scher Sicht zugestimmt werden, sofern denn ein ausreichend breiter Pufferstreifen zum hochwertigen Biotopkomplex im Osten eingehalten wird. Aufgrund der Nähe zum FFH-Gebiet ist in einer Auswirkungsprog- nose zu prüfen, inwiefern Beeinträchtigungen der Schutz- und Erhal- tungsziele des Schutzgebietes zu erwarten sind.*

Wohnbaufläche „Eper Straße“ (0,8 ha) Im Westen der Ortslage Metelen ist entlang der Eper Straße (K 59), nördlich des Wohngebietes Hilbuskamp ein kleiner Bereich als Wohn- baufläche dargestellt. Auf dieser Fläche kann eine Bautiefe entwickelt werden. Eine weitere Entwicklung in die Tiefe ist aufgrund von Immis- sionskonflikten zu einer voraussichtlich langfristig landwirtschaftlich ak- tiven Hofstelle nicht möglich. Die Sicherstellung des Immissionsschutzes erfolgt im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung. Die Erschließung dieser Wohnentwicklungsfläche erfolgt über die Eper Straße. Die Umwelterheblichkeitsprüfung** besagt, dass für die Nutzung der Fläche aus ökologischer Sicht keine erheblichen Restriktionen bestehen. Es wird jedoch empfohlen, auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung eine Eingrünung zur freien Landschaft einzuplanen.

* Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005 ** ebenda

Wolters Partner 52 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Wohnbaufläche „Wettringer Straße“ (5,3 ha) Zwischen der B 70 n und der Wettringer Straße (K 59) ist im Anschluss an das westliche Wohngebiet eine Wohnarrondierungsfläche neu darge- stellt. Diese Fläche bildet einen städtebaulich sinnvollen Siedlungsab- schluss. Die Erschließung kann über die Wettringer Straße bzw. über die südlich angrenzende Straße erfolgen. Diese südlich angrenzende Straße ist straßenbegleitend als Grünfläche dargestellt und soll damit die fuß- und radläufige Verbindung zwischen Vechte und den Freizeitstandorten im Osten des Gemeindegebietes sicherstellen. Evtl. Immissionskonflikte durch die B70n und das geplante Kleingewerbegebiet sind im Zuge der verbindlichen Bauleitplanung zu prüfen. Die Umwelterheblichkeitsprüfung* führt zu diesem Bereich aus, dass hier die ökologische Bedeutung der Fläche aufgrund der Nähe zum Siedlungsbereich und der teilweise bestehenden Nutzung überwiegend von mittlerer Qualität ist. Lediglich die Obstbaumreihe entlang eines Weges weist eine hohe Bedeutung für Arten und Lebensgemeinschaften auf. Aufgrund der Untergrundverhältnisse besteht allerdings für das gesamte Gebiet eine hohe potenzielle Grundwasserverschmutzungs- empfindlichkeit. Bei Realisierung eines Wohngebietes ist nicht mit Ein- trag Grundwasserbelastender Stoffe zu rechnen. Bei Erhalt der Obst- baumreihe und Eingrünung des Plangebietes bestehen aus ökologischer Sicht keine erheblichen Bedenken. Die ökologisch wertvolle Allee entlang des südlich angrenzenden We- ges wird wie o.g. durch die Darstellung einer Grünfläche gesichert. Auch die vorgesehene Eingrünung des Plangebietes zur B 70 n wird durch die Darstellung einer Grünfläche sowie einer Ausgleichsfläche gesichert.

* Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005

Wolters Partner 53 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.1.2 Gemischte Bauflächen Als Gemischte Bauflächen stellt der Flächennutzungsplan grundsätz- lich die städtebaulich sinnvollen Standorte für Einzelhandels- und Dienst- leistungsbetriebe, einschließlich der das Wohnen nicht störenden klein- gewerblichen Nutzungen dar. Mit der Ausweisung von gemischten Bau- flächen soll das geregelte Nebeneinander der Wohnfunktion mit Versor- gungseinrichtungen (Einzelhandelsbetriebe, Geschäfts-, Büro- und Ver- waltungsgebäude, Gemeinbedarfseinrichtungen sowie Gaststätten) er- möglicht werden. Gemischte Bauflächen sind im Flächennutzungsplan- Entwurf weiter differenziert dargestellt als Mischgebiete landwirtschaftlich geprägt (so genannte Dorfgebiete), als Mischgebiete oder als Kerngebiete gemäß § 5, § 6 bzw. § 7 BauNVO. In der allgemeineren Form einer Gemischten Baufläche sind keine Bereiche dargestellt.

Mischgebiete dienen dem Wohnen und der Unterbringung von Gewer- Mischgebiete bebetrieben, die das Wohnen nicht wesentlich stören. Entlang der Einfahrtsstraßen zum Ortskern Metelens sind Mischgebiete dargestellt. Hierbei handelt es sich i.d.R. um bestehende gemischt ge- nutzte Bereiche. Neue bislang unbebaute Mischgebiete werden nicht dargestellt.

Die Bereiche des Ortskerns sind im Flächennutzungsplan- Entwurf als Kerngebiete Kerngebiete dargestellt. Sie dienen vorwiegend der Unterbringung von Handelsbetrieben sowie von zentralen Einrichtungen der Wirtschaft, der Verwaltung und der Kultur. Die Wohnfunktion nimmt in diesen Berei- chen eine untergeordnete Stellung ein. Die Darstellung der Kerngebiete ist in ihrer Ausdehnung beschränkt auf die bestehende Ortskernstruktur. Durch die räumliche Abgrenzung ist eine Konzentrationswirkung ge- währleistet, die erforderlich ist, um die Funktion des Ortskerns Metelen zu erhalten und zu entwickeln.

Zwei Bereiche sind im Flächennutzungsplan- Entwurf aufgrund ihrer Mischgebiet landwirtschaftlich Vorprägung als Mischgebiet landwirtschaftlich geprägt (Dorfgebiet) dar- geprägt (Dorfgebiet) gestellt: Es betrifft den Bereich „Mersch“ im Südwesten und den Be- reich des Betriebes für Erntetechnik im Norden der Ortslage. Dorfgebiete

Wolters Partner 54 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen dienen der Unterbringung der Wirtschaftsstellen land- und forstwirt- schaftlicher Betriebe, dem Wohnen und der Unterbringung von nicht wesentlich störenden Gewerbebetrieben sowie von Handwerksbetrie- ben. Innerhalb dieser Dorfgebiete ist auf die Belange der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe einschließlich ihrer Entwicklungsmöglich- keiten vorrangig Rücksicht zu nehmen.

7.1.3 Flächenbilanz Wohnbauflächen und Gemischte Bauflä- chen . Im Flächennutzungsplan werden eine Reihe von zukünftigen Wohnbauentwicklungsflächen dargestellt, die heute noch ungenutzt/ unbebaut sind. Gemischte Bauentwicklungsflächen, die heute noch ungenutzt/unbebaut sind, werden nicht neu dargestellt. Bei den zukünftigen Wohnbauentwicklungsflächen handelt es sich haupt- sächlich um Flächen, die der wirksame Flächennutzungsplan als landwirtschaftliche Fläche, Wald oder Grünfläche dargestellt. Diese Wohnbauentwicklungsflächen werden in der Flächenbilanz aufgeführt. . Weiter gibt es Flächen, die zwar im wirksamen Flächennutzungsplan als Baufläche (Bsp. Gewerbliche Baufläche) dargestellt sind, aber bis heute nicht entwickelt wurden und jetzt einer Wohnbebauung zugeführt werden sollen. Auch diese Wohnbauentwicklungsflächen werden in der Flächenbilanz berücksichtigt. . Es gibt in der Ortslage Metelen Bereiche, die schon überwiegend genutzt/bebaut sind, aber im wirksamen Flächennutzungsplan nicht als Wohnbaufläche dargestellt sind. Sie werden aufgrund der Anzahl der Gebäude (Wohngebiet mit einem gewissen Gewicht) nunmehr als Wohnbaufläche dargestellt. Diese –reinen Plankorrekturen– werden in der Bilanzierung allerdings nicht berücksichtigt, da sie für eine zukünftige Entwicklung erst einmal nicht zur Verfügung stehen.

Wolters Partner 55 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassend die zukünftigen Ent- wicklungsflächen für eine Wohnnutzung:

Entwicklungsflächen (Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen)

Bezeichnung der Fläche Flächendarstellung im Flächendarstellung Flächengröße wirksamen FNP im neuen FNP

Wohnbaufläche Fläche für die Wohnbaufläche 3,0 ha „Am Stadion" Landwirtschaft; Grünfläche mit der Zweckbestimmung Sportplatz

Wohnbaufläche Fläche für die Wohnbaufläche 1,1 ha „Ochtruper Damm“ Landwirtschaft

Wohnbaufläche Fläche für die Wohnbaufläche 3,1 ha „Alter Postweg “ Landwirtschaft

Wohnbaufläche Fläche für die Wohnbaufläche 1,0 ha „Baugebiet Metelen-Süd “ Landwirtschaft

Wohnbaufläche Fläche für die Wohnbaufläche 0,8 ha „Eper Straße“ Landwirtschaft

Wohnbaufläche Grünfläche (privat); Wohnbaufläche 5,3 ha „Wettringer Straße “ Gewerbliche Baufläche; Fläche für die Landwirtschaft

Entwicklungsfläche gesamt 14,3 ha

Neben den neu dargestellten Entwicklungsflächen in einer Größenord- nung von rund 14,3 ha gibt es die bestehenden Reserveflächen. Insge- samt sind derzeit 21,7 ha Bauflächenreserven (Stand 2002) vorhanden (s. Kap. 5.2.3). Hiervon sind 10,6 ha als verhandelbare Reserven zu wer- ten. Ihre Mobilisierung ist weiterhin städtebauliche Zielsetzung der Ge- meinde und während der Geltungsdauer des Flächennutzungsplanes ab- sehbar. Allerdings bleiben durch neue Zielsetzungen nicht alle Reservenflächen bestehen, denn einige Reserveflächen werden durch die Neuaufstellung gestrichen und nunmehr als Landwirtschaftliche Fläche oder Grünfläche dargestellt. Es werden insgesamt 6,0 ha Bauflächenreserven gestrichen. Das bedeutet, dass umgerechnet 2,0 ha verhandelbare Reserven von der Gesamtanzahl der verhandelbaren Reservemasse abgezogen werden können, so dass nur noch 8,6 ha verhandelbare Reserven für die zukünf-

Wolters Partner 56 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen tige Entwicklung verbleiben.

Es stehen mit den reduzierten Bauflächenreserven und den neu darge- stellten Wohnbauentwicklungsflächen insgesamt 22,9 ha zur Verfügung.

Im Kapitel 5.2.2 bzw. im Anhang I ist ein Wohnbauflächenbedarf bis zum Jahr 2015 von maximal 19 ha aufgezeigt worden. Das bedeutet, dass der Wohnflächenbedarf durch die zukünftig kurzfristig zur Verfü- gung stehenden Bauflächen gedeckt wird.

Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen Umfang

Flächenreserven (verhandelbar) 10,6 ha

Vorgesehene Rücknahmen (der verhandelbaren -2,0 ha Flächenreserven)

Vorgesehene Neudarstellungen 14,3 ha

Vorhandenes Flächenangebot 22,9 ha

Wohnbauflächenbedarf 19 ha

Flächenbilanz +3,9 ha

Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die errechnete Wohn- Deckung der Wohnflächen- flächennachfrage nicht nur in neue Wohnbauflächennachfrage umzu- nachfrage nicht nur durch wandeln ist, sondern neben Neubauvorhaben auch durch Nachverdich- Neubau, sondern auch durch tung und Nutzung des Altbestandes gedeckt werden soll. Die in einigen Nachverdichtung und Nutzung „alten“ Bebauungsplänen festgesetzte niedrige Geschossflächenzahl des Altbestandes und damit Ausdruck der Baudichte, ist nicht mehr marktgerecht, da umfangreiche Gärten für die Eigenversorgung längst überflüssig gewor- den sind. Die Bewohner solcher Siedlungen haben z. T. mittlerweile ein Alter erreicht, in dem sie die großen Grundstücke nicht mehr unterhalten können. Hier kann der Bedarf daher ggf. auch durch Nachverdichtung –soweit städtebaulich verträglich – gedeckt werden. Darüber hinaus ist unbestimmt, ob es in Zukunft nicht sinnvoll und möglich ist, vorhandene Wohngebäude so umzubauen, dass bedarfsge- rechte, kleinere Wohneinheiten entstehen. Insgesamt geht die Wohnbauflächenermittlung von dem städtebaulich ungünstigen Fall aus, dass der gesamte Wohnflächenbedarf durch Neu-

Wolters Partner 57 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen bau gedeckt wird. Tatsächlich wird in Zukunft der Gebrauchtimmobi- lienmarkt eine größere Rolle spielen, so dass durch Leerstandsnutzung auch Bedarf an Wohnfläche gedeckt werden kann. Da es hierzu jedoch keinerlei verlässliche Prognosen gibt und auch die Aufgrund mangelnder räumliche Zuordnung potentieller Leerstände mangels entsprechender Prognose ist Wohnflächen- Erhebung nicht möglich ist, wird vorerst der gesamte Wohnflächenbe- bedarf in Neubauflächen- darf als Neubauflächenbedarf dargestellt. Dies darf nicht darüber hin- ausweisung erfolgt weg täuschen, dass die Vermeidung von Leerständen im Bestand vor- rangige Aufgabe der Gemeindeentwicklung sein muss.

Wolters Partner 58 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.2 Gewerbliche Bauflächen

7.2.1 Gewerbliche Bauflächen Die Bereitstellung von Arbeitsplätzen für die ortsansässige Bevölke- Angebotsplanung rung und die Sicherung der Entwicklungsmöglichkeiten vorhandener Be- triebe gehört heute zu den wesentlichen Zielen künftiger Planung und sollte angesichts der gravierenden Arbeitsmarktprobleme mit tief grei- fenden negativen Folgen in zahlreichen anderen Bereichen des gesell- schaftlichen Lebens als dringlichste Aufgabe von Planung verstanden werden. Gewerbeplanung ist vor allem eine Angebotsplanung mit dem Ziel, günstige Standortbedingungen und somit auch attraktive Rahmenbedin- gungen für die Unternehmen zu schaffen. Für den Gewerbeflächenbedarf einer Gemeinde spielen neben regiona- Standortbedingungen len und überregionalen Bedingungen (Standortgunst einer gesamten Re- gion, allgemeine Wirtschaftslage) auch lokale Einflussfaktoren eine Rolle (Standortgunst, Flächenangebot), die z. T. schwer abzuschätzen und zu beeinflussen sind. Metelen verfügt in diesem Zusammenhang über günstigere Ausgang- spositionen als dies offensichtlich ist: . Bedeutende Verkehrswege wie die Autobahnen 30 und 31 sowie die Bundesstraßen 70 und 54 sind gut zu erreichen bzw. liegen innerhalb des Gemeindegebietes. . Die bisherige Ausweisung von Gewerbeflächen erfolgte getrennt von der Ortslage in einem ortsabgewandten Gewerbegebiet, wodurch das Risiko von Nutzungskonflikten erfolgreich vermieden wurde. Zudem ist Metelen mit seiner Nachbarstadt Steinfurt und dem nahen Münster günstig zu unternehmerischen Entscheidungszentren gelegen, ohne je- doch unter deren Nachteilen (knappe und teure Flächen) zu leiden. . Ein spezielles Image besitzt der Gewerbestandort Metelen zwar nicht, damit ergibt sich jedoch aber auch die Chance, zielgerichtet ein ge- wünschtes Image zu entwickeln. Neben den direkten Standortbedingungen spielen auch weiche Stand- ortfaktoren wie die vor Ort gegebene Wohnqualität eine Rolle: Mit sei- ner Infrastrukturausstattung, dem Einzelhandelsangebot und der hohen Wohn- und Erholungsqualität stellt Metelen gegenüber den bereits ver-

Wolters Partner 59 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen dichteten Orten der Umgebung einen attraktiven und alternativen Wohnstandort in Nähe zu einem breiten Arbeitsmarktangebot dar.

Der Gebietsentwicklungsplan beschreibt die übergeordneten wirt- Ziele des GEP schaftspolitischen Zielsetzungen folgendermaßen: . Gewerbe- und Industriesiedlungsbereiche sollen räumlich konzentriert werden und sind mit einem hohen Anteil an zusammenhängenden na- turnahen Grünflächen zu gestalten. . Der Anteil an versiegelten Flächen ist möglichst gering zu halten. . Zur Neuansiedlung, Verlagerung und Erweiterung von Betrieben ist ein ausreichendes Flächenangebot durch die Bauleitplanung zu sichern. . In den Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereichen ist eine Nutzung anzustreben, die der jeweiligen spezifischen Standorteignung für den industriell-gewerblichen Flächenbedarf am besten entspricht. Gewer- be- und Industriebetriebe mit hohem Güterverkehrsaufkommen sind vorrangig an Standorten anzusiedeln, die über einen Schienen- und/oder Wasserstraßenanschluss verfügen. . Störende Gewerbebetriebe, für die eine Standortsicherung innerhalb von Wohnsiedlungsbereichen nicht möglich ist, sollen möglichst in Ge- werbe- und Industrieansiedlungsbereiche verlagert werden.* Metelen hat diese Ziele umgesetzt. Bei der gewerblichen Bauflächenentwicklung ist es städtebauliches Ziel, an vorhandene gewerbliche Standorte anzuknüpfen, um eine wirt- schaftliche Erschließung zu ermöglichen sowie Imageeffekte und Füh- lungsvorteile zu nutzen. Außerdem soll der Gewerbeflächenstandort möglichst direkt an das überörtliche Verkehrsnetz angebunden sein. Der GEP** sieht eine Gewerbeflächenkonzentration am bestehenden Indu- strie- und Gewerbegebiet Metelen vor.

Im Folgenden werden die im Flächennutzungsplan dargestellten, künf- * Bezirksregierung Münster: tigen Gewerbeentwicklungsflächen im Gemeindegebiet Metelen erläu- Gebietsentwicklungsplan Re- tert. gierungsbezirk Münster. Teil- abschnitt Münsterland; Im Anhang zu diesem Bericht sind die weiteren, langfristig, über den Münster; 1999; S. 45 ff. ** Bezirksregierung Münster: Geltungszeitraum des Flächennutzungsplans hinausgehenden, optiona- Gebietsentwicklungsplan Re- gierungsbezirk Münster. Teil- len Gewerbeerweiterungsflächen dargestellt. abschnitt Münsterland; Zeichnerische Darstellungen; Münster; 1999

Wolters Partner 60 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Gewerbliche Baufläche „Kleingewerbegebiet an der B 70 n“ (3,3 ha) Die Gemeinde Metelen beabsichtigt auf einer durch die Ortsumgehung (B 70 n) entstandenen „Restfläche“ zwischen B 70 n und K 65 ein Klein- gewerbegebiet/Gründerzentrum (GE) zu etablieren. Dieses ist als Ange- bot gedacht für kleine Handwerks- und Gewerbebetriebe, die auch im Ortskern zulässig wären, dort aber nicht den ausreichenden Entwick- lungsspielraum finden. Vorteil eines solchen Kleingewerbegebietes für die ansiedlungswilligen Unternehmen ist, dass Wohnen hier in Form von Betriebswohnungen zulässig ist.

Der südliche Bereich zwischen B 70 n und der K 65 wird in einer Größe von 3,3 ha als Kleingewerbegebiet (GE) dargestellt und stellt die erste Entwicklungsstufe dieses Kleingewerbegebietes dar. Hier ist bereits ein Betrieb vorhanden. Die Fläche soll zur Genehmigung des Flächennut- zungsplans als gewerbliche Baufläche dargestellt werden und ist damit Angebotsfläche für die nächsten Jahre. Erschlossen werden soll das Kleingewerbegebiet über die K 65. Der nördlich angrenzende Bereich ist für eine langfristige Entwicklung vorgesehen, der nur dann in Anspruch genommen wird, wenn sich die Gewerbeentwicklung in der Gemeinde Metelen extrem dynamisch dar- stellt (s. hierzu Ausführungen im Anhang). Die Umwelterheblichkeitsprüfung* führt zu dem als Gewerbliche Bau- fläche dargestellten Bereich aus, dass hier –abgesehen von einigen Ge- hölzstrukturen sowie einer hohen potentiellen Grundwasserverschmut- zungsgefährdung– die Schutzgüter im Bereich des Plangebietes von lediglich geringer bis mittlerer Qualität sind. Im Rahmen der Bebauungs- planung ist die potentielle Verschmutzungsgefährdung zu berücksichti- gen sofern konkretere Untersuchungen zu demselben Ergebnis kommen. Bei einer Vorhabensrealisierung sollten hochwertige Gehölzstrukturen in die Planung integriert werden und um eine visuelle Aufwertung des von der B 70 n einsehbaren Gebietes zu erreichen, sollte eine Durchgrü- nung des Kleingewerbegebietes erfolgen. * Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005

Wolters Partner 61 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Gewerbliche Baufläche „Industrie- und Gewerbegebiet Metelen“ (12,2 ha) Im bestehenden Industrie- und Gewerbegebiet werden insg. 12,2 ha gewerbliche Erweiterungsfläche dargestellt. Das bestehende Industrie- und Gewerbegebiet Metelen wie auch die Erweiterungsflächen werden als Gewerbe- und Industriegebiet (GI) dargestellt. Das bedeutet, dass Betriebswohnen hier –im Gegenteil zum geplanten Kleingewerbegebiet– ausgeschlossen ist. . Die erste Erweiterungsfläche befindet sich im Nordwesten vom bestehenden Industrie- und Gewerbegebiet und liegt mit einer Größe von 7,3 ha westlich des Welberger Dammes. Sie kann sowohl als Erweiterungsfläche der südlich angrenzenden Betriebe genutzt werden als auch von neuen Betrieben in Anspruch genommen werden. Erschlossen werden kann diese Fläche vom Welberger Damm bzw. von zwei weiteren Nordost-Südwest verlaufenden Straßen. Die Umwelterheblichkeitsprüfung* führt zu dieser Fläche aus, dass sie von überwiegend gering- bis mittelwertig ausgeprägten Schutzgütern gebildet wird. Eine hohe Empfindlichkeit weist das Grundwasser hinsichtlich einer potentiellen Verschmutzungsgefährdung auf. Die hochwertig einzustufenden Bodenbereiche sind in weiten Bereichen durch anthropogene Nutzung in ihrer Entwickung beeinträchtigt. Aufgrund der Nähe zum bestehenden Gewerbegebiet und der überwiegend gering- bis mittelwertigen Schutzgüter steht aus ökologischer Sicht bei Anlage eines breiten Pufferstreifens um die Gewässer und bei Erhalt der dort bestehenden Gehölzstrukturen einer Nutzung des Gebietes nichts entgegen. Um den nach Norden erforderlichen Waldabstand zu gewährleisten, ist bei Vorhabenrealisierung gemäß der Abstimmung mit dem zuständigen Forstamt bei entsprechendem Ausgleich die Umwidmung eines Waldstreifens möglich. Der Umfang der erforderlichen Ersatzaufforstung ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung festzulegen. Bei einer Vorhabensrealisierung sollte das Gewerbegebiet zur freien Landschaft eingegrünt werden. * Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005

Wolters Partner 62 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen . Die zweite 1,7 ha große Fläche, die als Gewerbe- und Industriegebiet (GI) im Flächennutzungsplan- Entwurf dargestellt ist, befindet sich im Süden des bestehenden Industrie- und Gewerbegebietes und grenzt südlich an den Hueskeweg. Auch sie kann sowohl als Erweiterungsfläche der westlich angrenzenden Betriebe als auch für einen neuen Betriebsstandort genutzt werden. Die Erschließung erfolgt über den Huekeweg. Die Fläche setzt sich überwiegend aus geringwertig ausgeprägten Schutzgütern zusammen. Aus diesem Grunde und da sie in räumlichem Zusammenhang mit dem bereits bestehenden Gewerbegebiet zu sehen ist, stehen aus ökologischer Sicht –so die Aussage der Umwelterheblichkeitsprüfung*– keine erheblichen Restriktionen entgegen. Zur Einbindung in das bestehende Industrie- und Gewerbegebiet und zur Minderung der visuellen Auswirkungen in die Umgebung wird vorgeschlagen, eine Durchgrünung vorzusehen. . Die dritte Fläche im Industrie- und Gewerbegebiet liegt südlich der Industriestraße und ist über diese erschlossen (3,2 ha). Die Umwelterheblichkeitsprüfung** führt für diese Fläche aus, dass die Schutzgüter auf dieser Fläche in weiten Teilen eine geringe bis mittlere Qualität aufweist. Lediglich die Empfindlichkeit des Grundwassers gegenüber Verschmutzungen, ist in diesem Bereich als sehr hoch und das Vorkommen einiger Gehölze als hoch einzustufen. Neben dem weitgehenden Erhalt der an der Industriestraße stehenden Gehölze sollte eine Durchgrünung sowie eine Eingrünung des Gewerbegebietes zur B 70 erfolgen, um visuelle Beeinträchtigungen in die angrenzende freie Landschaft zu minimieren. Die empfohlene Eingrünung zur B 70 hat durch die Darstellung eines Grünstreifens zur B 70 bereits im Flächennutzungsplan- Entwurf Berücksichtigung gefunden.

Weitere gewerbliche Bauflächen sind im Industrie- und Gewerbegebiet Metelen lediglich für eine optionale, langfristige Gewerbeentwicklung vorgesehen, deren Inanspruchnahme nur dann erfolgt, wenn sich die gewerbliche Entwicklung extrem dynamisch darstellt (s. hierzu Ausfüh- * Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- rungen im Anhang). aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2004 ** ebenda

Wolters Partner 63 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

7.2.2 Flächenbilanz Insgesamt werden somit im Flächennutzungsplan-Entwurf ausreichend zukünftige Gewerbliche Bauentwicklungsflächen gesichert. Hierbei han- delt es sich hauptsächlich um Flächen, die der derzeit wirksame Flä- chennutzungsplan zuvor als landwirtschaftliche Fläche, Wald oder Grün- fläche dargestellt hat. Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassend die zukünftigen Ent- wicklungsflächen für eine Gewerbliche Nutzung:

Entwicklungsflächen (Gewerbliche Bauflächen)

Bezeichnung der Fläche Flächendarstellung im Flächendarstellung Flächengröße wirksamen FNP im neuen FNP

„Industrie- und Fläche für die Industrie- und 7,3 ha Gewerbegebiet Metelen Landwirtschaft Gewerbegebiet (Fläche im Nordwesten)"

„Industrie- und Fläche für die Industrie- und 1,7 ha Gewerbegebiet Metelen Landwirtschaft Gewerbegebiet (Fläche im Süden)"

„Industrie- und Fläche für die Industrie- und 3,2 ha Gewerbegebiet Metelen Landwirtschaft; Gewerbegebiet (Fläche südlich Grünfläche Industriestraße)"

„Kleingewerbegebiet an der Fläche für die Gewerbegebiet 3,3 ha B70n (südlicher Teilbereich)” Landwirtschaft

Entwicklungsfläche gesamt 15,5 ha

Neben den neu dargestellten Entwicklungsflächen in einer Größenord- nung von 15,5 ha gibt es die bestehenden Reserveflächen nach derzeit wirksamem Flächennutzungsplan (s. Kap. 5.3.3). Insgesamt sind derzeit 13,0 ha an Bauflächenreserven (Stand 2002) bzw. 8,4 ha verhandelbare Bauflächenreserven vorhanden. Hiervon werden aber 1,7 ha der nicht betriebsgebundenen und damit verhandelbaren Flächen durch die Neuaufstellung gestrichen, da sie heute nicht mehr den städtebaulichen Zielen entsprechen (betrifft die Gewerbliche Baufläche im Bereich der Wohnbauentwicklungsfläche Wettringer Straße). Das bedeutet, dass insgesamt nur 6,7 ha verhandel- bare gewerbliche Bauflächenreserven verbleiben.

Wolters Partner 64 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Es stehen mit den reduzierten verhandelbaren Bauflächenreserven und den neu dargestellten gewerblichen Bauentwicklungsflächen insgesamt 22,2 ha zur Verfügung.

Im Kapitel 5.3.2 bzw. im Anhang II ist ein Gewerbeflächenbedarf bis zum Jahr 2015 von ungefähr 20,3 ha abgeschätzt worden. Das bedeutet, dass der geschätzte Gewerbeflächenbedarf durch die kurzfristig zur Verfügung stehenden gewerblichen Bauflächen gedeckt wird.

Gewerbliche Bauflächen Umfang

Flächenreserven (verhandelbar) 8,4 ha

Vorgesehene Rücknahmen (der Flächenreserven) -1,7 ha

Vorgesehene Neudarstellungen 15,5 ha

Vorhandenes Flächenangebot 22,2 ha

Gewerbeflächenbedarf 20,3 ha

Flächenbilanz +1,9 ha

Wolters Partner 65 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.3 Sonderbauflächen Die Darstellung von Sonderbauflächen mit einer Zweckbestimmung er- folgt in der Regel für Nutzungen, die nicht den anderen baulichen Nut- zungskategorien gemäß der Bauflächen der §§ 2 bis 9 BauNVO zuzuord- nen sind sowie aufgrund besonderer von ihnen ausgehender Wirkungen auf das Umfeld bzw. aufgrund eigener Schutzbedürftigkeit. Sondergebie- te erfordern eine detaillierte Zweckbestimmung, welche die konkrete be- absichtigte Entwicklung der Fläche bestimmt und ihre Auswirkungen kalkulierbar macht. Im Gemeindegebiet Metelen werden im Flächennutzungsplan einige Darstellung von Sonder- Darstellungen von Sondergebieten nach den §§ 10 und 11 der BauNVO gebieten hauptsächlich im vorgenommen. Diese befinden sich –bis auf drei im Ortskern– alle im Bereich Metelener Heide Osten des Gemeindegebietes im Bereich der Metelener Heide. Aufgrund der landschaftlichen Gegebenheiten ergibt sich hier eine Konzentration von vorhandenen Freizeiteinrichtungen. Ziel der Gemeinde ist es, diese Freizeiteinrichtungen zu sichern und ihnen je nach Bedarf eine Entwick- lungsoption durch Flächenerweiterung zu ermöglichen. Die differenzierte Darstellung der Sonderbauflächen in unterschiedliche Gebietstypen ist aufgrund der Raumwirksamkeit der dort möglichen Nutzungen erforder- lich.

7.3.1 Sondergebiete, die der Erholung dienen (§ 10 BauNVO) Als Sondergebiete, die der Erholung dienen, zählen Wochenendhaus-, Campingplatz- und Ferienhausgebiete.

Sonderbaufläche „Feriendorf Waldsee“ Im nordöstlichen Bereich des Gemeindegebietes Metelen in Nähe des Bahnhofs Metelen-Land ist für die vorhandene Waldsiedlung –wie schon im derzeit wirksamen Flächennutzungsplan– ein 4,0 ha großes Sonder- gebiet mit der Zweckbestimmung „Feriendorf“ (S 6) dargestellt, welches die bestehenden Ausmaße der Siedlung berücksichtigt.

Wolters Partner 66 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.3.2 Sonstige Sondergebiete (§ 11 BauNVO) Als „Sonstige Sondergebiete“ kommen Gebiete wie beispielsweise großflächiger Einzelhandel, Klinikgebiete, Kur- und Ladengebiete in Be- tracht. In Metelen sind folgende Flächen als Sondergebiet gemäß § 11 BauNVO im Flächennutzungsplan dargestellt:

Sonderbaufläche „Hotel/ Gastronomie am Baggersee“ (2,2ha) Am bestehenden Baggersee an der B 70 wird der Bereich des ehemali- gen landwirtschaftlich genutzten Hofes „Rawert-Messing“ als Sonder- baufläche mit der Zweckbestimmung „Hotel“ sowie „Gastronomie“ (S4/S5) neu dargestellt (2,2 ha). Hierdurch wird eine Aufwertung/ Um- bau und damit Umnutzung des Hofgebäudes ermöglicht. Eine weitere Ausdehnung des Freizeitgeländes in Richtung Osten ist im Hinblick auf die Nähe zum Landschaftsschutzgebiet mit dem Gauxbach nicht mög- lich. Die Fläche weist –so die Umwelterheblichkeitsprüfung* – in Teilen ei- ne hohe ökologische Wertigkeit auf. Die Still- und Fließgewässer von naturnaher Ausprägung und die weiten Offenlandflächen stellen einen hochwertigen Lebensraum dar. Es wird daher empfohlen, neben dem Erhalt hochwertiger Gehölzstrukturen insbesondere auf die intensive Eingrünung und das Einhalten von Schutzstreifen zu den ökologisch hochwertigen Bereichen zu achten und auf der Ebene der Bebauungs- planung bei der Suche nach Ausgleichsmaßnahmen nahe gelegene Grünländer aufzuwerten.

* Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005

Wolters Partner 67 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Sonderbaufläche „Reiterhof“ (1,7 ha) Der bestehende Reiterhof am See an der K 65 ist mit 0,5 ha im derzeit wirksamen Flächennutzungsplan als Sonderbaufläche mit der Zweckbe- stimmung „Reitsport“ (S 8) dargestellt. Ergänzend zu dieser Fläche wird im westlichen Anschluss eine Erweiterungsfläche von 1,7 ha als Sonder- baufläche mit der Zweckbestimmung „Reitsport“ dargestellt, um diesem Reiterhof einen Entwicklungsspielraum zu ermöglichen. Die Umwelterheblichkeitsprüfung* führt zu der Erweiterungsfläche aus, dass diese eine überwiegend mittel- bis hochwertige Ausprägung der Schutzgüter aufweist. Bei Erhalt der hochwertigen Gehölze in den Randbereichen und bei Berücksichtigung einer schonenden Einbindung möglicher weiterer baulicher Maßnahmen bestehen jedoch aus ökologi- scher Sicht keine Restriktionen gegen diese Erweiterungsfläche.

Sonderbaufläche „Reithalle“ (0,8 ha) Für die bestehende Reithalle inklusive des nördlich der Reithalle am Steinfurter Damm befindlichen Bereiches wird eine 0,8 ha große Sonder- baufläche mit der Zweckbestimmung „Reitsport“ dargestellt (S 8). Der sich im Süden an die Reithalle befindliche Reitplatz wird als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Reitplatz“ (1,0 ha) sowie ein zur Reithalle zugehöriger Parkplatz als Fläche für den ruhenden Verkehr dargestellt. Damit ist die Nutzung des Reitsports an dieser Stelle zukünftig gesichert und durch die Darstellung der Sonderbaufläche bis an den Steinfurter Damm ein Entwicklungsspielraum für bspw. eine Erweiterung der Reit- halle eingeräumt worden. Einer Nutzung der Fläche stehen –nach Aussagen der Umwelterheb- lichkeitsprüfung**– aufgrund der bestehenden Vorbelastung und der überwiegend gering- bis mittelwertigen Ausprägung keine ökologischen Restriktionen entgegen.

* Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005 ** ebenda

Wolters Partner 68 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Sonderbaufläche „Gastronomie am Bahnhof Metelen-Land“ (0,7 ha) Für den bestehenden Gastronomiebetrieb am Bahnhof Metelen-Land im Norden des Gemeindegebietes wird eine 0,7 ha große Sonderbauflä- che mit der Zweckbestimmung „Gastronomie“ dargestellt (S 5), um den Gastronomiebetrieb langfristig zu sichern und ihm einen gewissen Ent- wicklungsspielraum einzuräumen. Dadurch wird auch der Bahnhof Me- telen-Land, der durch sein dort beheimatetes Museum eine Bedeutung für die Gemeinde hat, in seiner Nutzung gestärkt. Aus ökologischer Sicht* steht einer weiteren Inanspruchnahme des durch diese Nutzung bereits vorbelasteten Gebietes –abgesehen von dem Erhalt hochwertiger Gehölzstrukturen– nichts entgegen.

Sonderbaufläche „Heidehotel“ (1,5 ha) Für das bestehende „Heidehotel“ am Vogelpark Metelen im östlichen Gemeindegebiet wird einschließlich des südlich des Hotel- und Gastro- nomiekomplexes angrenzenden Parkplatzes und der Tennisanlage eine 1,5 ha große Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Hotel“ (S 4) dargestellt. Die Abgrenzung der Sonderbaufläche ist so großzügig erfolgt, dass Er- weiterungen des Hotels Richtung Süden möglich sind. Über das eigentli- che Grundstück hinausgehende Darstellungen als Sonderbaufläche sind daher nicht erfolgt, da dieses den umgebenden Forst in Anspruch neh- men würde. Der vorhandene Minigolfplatz ist als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Minigolfplatz dargestellt (0,4 ha). Die Schutzgüter weisen auf dieser Fläche insgesamt eine eher gering- bis mittelwertige ökologische Qualität auf. Daher bestehen aus ökologi- scher Sicht keine Bedenken gegen die Darstellung einer Sonderbauflä- che.** Die Sonderbaufläche ist überlagernd mit der nachrichtlichen Ü- bernahme des Landschaftsschutzgebietes Gauxbach – Haltern am Mark dargestellt. Die Entlassung aus dem Landschaftsschutzgebiet für diese Sonderbaufläche wird in Kürze von der Gemeinde Metelen beantragt.

* Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005 ** ebenda

Wolters Partner 69 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Sonderbaufläche „Großflächiger Einzelhandel, Grüner Markt/Landhandel, max. VK 700 m2 “ Im Norden der Ortslage Metelen wird der bestehende Standort eines Landhandels an der L 582/Ochtruper Straße –wie bereits im wirksamen Flächennutzungsplan– als 0,6 ha große Sonderbaufläche mit der Zweck- bestimmung „Großflächiger Einzelhandel, Grüner Markt/ Landhandel“ dargestellt. Im Flächennutzungsplan wird die Verkaufsflächenzahl auf maximal 700m2 begrenzt (S 1).

Sonderbaufläche „Großflächiger Einzelhandel, Verbrauchermarkt, max. VK 1.200 m2“ (1,0 ha) In der Ortslage Metelen wird der Standort eines SB-Marktes an der Schöppinger Straße als 1,0 ha große Sonderbaufläche mit der Zweckbe- stimmung „Großflächiger Einzelhandel, Verbrauchermarkt“ dargestellt. Die Verkaufsflächenzahl für einen hier kürzlich realisierten SB-Markt wird auf maximal 1.200 m2 begrenzt (S 2).

Sonderbaufläche „Großflächiger Einzelhandel, Verbrauchermarkt, max. VK 740 m2“ (0,4 ha) Ein weiterer Einzelhandelsstandort an der Schöppinger Straße wird als 0,4 ha große Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Großflächiger Einzelhandel, Verbrauchermarkt“ dargestellt, denn hier befindet sich ein Discount-Markt, der in seiner Abgrenzung als Sonderbaufläche darge- stellt ist (S 3). Die Verkaufsflächenzahl wird auf maximal 740 m2 be- grenzt.

Wolters Partner 70 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Sonderbaufläche „Biologisches Institut“ (1,1 ha) Im Bereich des Vogelparks Metelen befindet sich das Biologische Insti- tut Metelen mit der Artenschutzschule, das sich mit dem Studium und dem Schutz von Arten und Lebensgemeinschaften befasst. Es geht dem Institut vor allem um den Erhalt der Bedingungen für ein Sumpf- und Moorgebiet im umgebenden Naturgebiet als auch in dem westlich der Gemeinde liegenden Naturschutzgebiet Strönfeld, wo viele Vögel brüten. Das Biologische Institut war in Teilen bereits im derzeit wirksamen Flä- chennutzungsplan als Sonderbaufläche dargestellt (1,5 ha) und ist jetzt in seiner aktuellen Abgrenzung als Sonderbaufläche mit der Zweckbe- stimmung „Biologisches Institut“ dargestellt (S 7). Damit wird das Insti- tut im derzeitigen Bestand planungsrechtlich gesichert (insg. 2,6 ha). Eine bauliche Erweiterung ist nicht vorgesehen. Der planungsrechtlichen Sicherung des Institutes stehen keine ökologischen Bedenken entgegen. Sollte eine weitere Überbauung der Fläche stattfinden, sollte insbeson- dere auf eine Inanspruchnahme des hochwertigen Waldbereiches ver- zichtet werden.* Die Sonderbaufläche ist z.T. überlagernd mit der nach- richtlichen Übernahme des Landschaftsschutzgebietes Gauxbach – Hal- tern am Mark dargestellt. Für einen Teilbereich des Biologischen Institu- tes ist in der Vergangenheit die Unterschutzstellung aufgehoben wor- den.** Für die darüber hinausgehenden Flächen wird die Entlassung aus dem Landschaftsschutzgebiet in Kürze von der Gemeinde Metelen bean- tragt.

* Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005 ** Amtsblatt für den Regie- rungsbezirk Münster vom 02.04.1980: 5. ordnungsbe- hördliche Verordnung zur Änderung der Verordnung zum Schutze von Land- schaftsteilen im Landkreis Steinfurt vom 14. Februar 1969

Wolters Partner 71 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Sonderbaufläche „Vogelpark“ (14,5 ha) Der für die Gemeinde Metelen bekannte Vogelpark Metelen ist in sei- ner aktuellen Abgrenzung im Flächennutzungsplan als 14,5 ha große Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Vogelpark“ dargestellt (S 9). Die Darstellung als Sonderbaufläche gegenüber der im wirksamen Flächennutzungsplan dargestellten Grünfläche/ Parkanlage erfolgte, da- mit auf die sich schnell erfolgenden Änderungen im Freizeitsektor rea- giert werden kann. Zum anderen gibt es für weite Teile des Vogelparks bereits einen rechtskräftigen Bebauungsplan aus dem Jahr 1971, der Sondergebiet festsetzt. Die Zweckbestimmung der im Flächennutzungs- plan dargestellten Sonderbaufläche entspricht der bisherigen Nutzung als Vogelpark. Ein geringfügiger Teil der Sonderbaufläche ist überla- gernd mit der nachrichtlichen Übernahme des Landschaftsschutzgebietes Gauxbach – Haltern am Mark dargestellt. Für diesen Teil wird die Ge- meinde Metelen in Kürze die Entlassung aus dem Landschaftsschutzge- biet beantragen. Der Geltungsbereich des rechtskräftigen Bebauungs- planes „Vogelpark“ ist nicht mehr Bestandteil des Landschaftsschutzge- bietes Gauxbach – Haltern am Mark.*

* Kreis Steinfurt, Untere Land- schaftsbehörde, Herr Heine, Schreiben vom 21.11.2005

Wolters Partner 72 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Flächen für den Gemeinbedarf Die Ausstattung einer Gemeinde mit sozialen, kulturellen, sportlichen und gesundheitlichen Einrichtungen ist ebenso ein Standortfaktor wie das Angebot an Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen. Diese, der Versorgung der Bevölkerung mit öffentlichen Dienstleistungen dienen- den Einrichtungen, werden im Flächennutzungsplan – insofern sie flä- chenbeanspruchend sind – als Gemeinbedarfsflächen dargestellt. Die Darstellung im Flächennutzungsplan Metelen umfasst Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, der Sozialversorgung, Schulen und Bildungsein- richtungen sowie kirchlichen, sportlichen und kulturellen Zwecken die- nende Flächen und Einrichtungen. Im Flächennutzungsplan beschränkt sich die Darstellung im Wesentlichen auf die bestehenden Einrichtungen.

7.3.3 Öffentliche Verwaltung Folgende Einrichtungen stehen für öffentliche Dienstleistungen zur Verfügung und gewährleisten die öffentliche Ordnung: . das Rathaus der Gemeinde Metelen am Sendplatz Rathaus, Feuerwehrstandort . der Standort der Feuerwehr an der Ochtruper Straße Diese Einrichtungen werden im Flächennutzungsplan in ihren heutigen Ausmaßen mit der jeweiligen Zweckbestimmung als Gemeinbedarfsflä- chen dargestellt.

7.3.4 Schulen Derzeit bestehen im Gemeindegebiet Metelen zwei Schulstandorte: Insg. zwei Schulen . St.-Vitus-Schule (Katholische Grundschule) in der Schulstraße . Droste-Hülshoff-Schule (Katholische Hauptschule in Ganztagsform) in der Straße „Zum Freinstein“ Der Schulentwicklungsplan der Gemeinde Metelen,* der die Entwick- Schulentwicklungsplan lung der Schülerzahlen von 1996-2006 im Grundschulbereich bzw. im weiterführenden Bereich beinhaltet, geht für die Grundschule davon aus, dass die gegebene Vierzügigkeit der Schule beibehalten wird. Für die Hauptschule wird davon ausgegangen, dass der Bestand als gesichert * Gemeinde Metelen: Schul- angesehen werden kann. Die Droste-Hülshoff-Schule ist die einzige wei- entwicklungsplan der Ge- terführende Schule am Ort. Aus der Entwicklung der Schülerzahlen ist er- meinde Metelen; Metelen, 2002 sichtlich, dass die Hauptschule zumindest einzügig, aller Voraussicht

Wolters Partner 73 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen nach sogar zweizügig weitergeführt werden kann. Die beiden Schulstandorte sind im Flächennutzungsplan in ihrem je- weiligen Bestand mit dem entsprechenden Planzeichen dargestellt. Die Flächendarstellung lässt auch eine Erweiterung der Schulgebäude insb. der Hauptschule zu.

7.3.5 Kirchen und kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen Kirchen, Pfarr- und kirchliche Jugendheime sind wesentliche Bestand- teile des Gemeinbedarfs. In der Gemeinde Metelen ist sowohl die katholische als auch die evan- Kirchengemeinden gelische Kirchengemeinde vertreten. Die Kirchengemeinden haben ne- ben ihrer religiösen, auch soziale, kulturelle und z.T. historische Bedeu- tung. Die vorhandenen Kirchen sind im Flächennutzungsplan in ihrem jewei- Kirchen, Pfarr- und kirchliche ligen Bestand als Gemeinbedarfsflächen mit der Zweckbestimmung Jugendheime „Kirchen und kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtun- gen“ dargestellt. Pfarr- und kirchliche Jugendheime sind in solitärer Lage, also ohne un- mittelbaren Bezug z.B. zu einer Kirchengemeinde, nicht als Gemeinbe- darfsflächen dargestellt. Sie sind in der Regel in Wohnbauflächen bzw. Gemischten Bauflächen integriert und dort auch zulässig.

7.3.6 Sozialen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtun- gen Folgende Einrichtungen sind für soziale Zwecke im Flächennutzungs- plan vorgesehen: Es bestehen derzeit vier Kindergärten in Metelen: vier Kindergärten . St. Joseph-Kindergarten in der Droste-Hülshoff-Straße . St. Maria-Kindergarten in der Straße „Heuershof“ . DRK-Kindergarten in der Vechtestraße . Spielgruppe im Rathaus

Wolters Partner 74 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Die gesetzliche Bedarfsdeckung ist erfüllt. Die Geburtenrate in Metelen ist leicht rückläufig und somit auch der Bedarf an Kindergartenplätzen, so dass für die nächsten Jahre insgesamt ein Überhang an Kindergarten- plätzen zu verzeichnen sein wird. Aus diesem Grunde werden im Flä- chennutzungsplan keine neuen Standorte für Kindergärten und Kinderta- geseinrichtungen dargestellt. Die vorhandenen Kindergartenstandorte –bis auf die Spielgruppe im Rathaus– sind als Gemeinbedarfsflächen mit dem allgemeinen Planzei- chen „Sozialen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen“ im Flä- chennutzungsplan dargestellt.

Weiter bestehen in Metelen folgende Alteneinrichtungen: . Altenheim Vechte-Wohnpark/ St. Ida-Haus (Dieses beinhaltet derzeit Alteneinrichtungen 40 Altenheimplätze und 14 Plätze für betreutes Altenwohnen.) . Altenwohnen westlich der Vechte (Hier sind insgesamt acht Plätze für betreutes Altenwohnen vorhanden.) . Altentagesstätte Mühlentor (Diese Einrichtung dient als Begegnungs- stätte für Senioren.) Zusätzliche Gemeinbedarfsstandorte für Alteneinrichtungen stellt der neue Flächennutzungsplan nicht dar. Sie sind insbesondere als private Einrichtungen auch in den Wohnbauflächen und Gemischten Bauflächen zulässig. Die genannten Einrichtungen sind alle mit dem allgemeinen Planzei- chen „Sozialen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen“ in ihrer derzeitigen Ausdehnung dargestellt.

Weiter gibt es in Metelen folgende als Gemeinbedarfsfläche mit dem Behindertenheim allgemeinen Planzeichen „Sozialen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen“ dargestellte Einrichtung: . Behindertenheim „St. Sofia“ an der Straße „Vitustor“

Wolters Partner 75 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.3.7 Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrich- tungen Auch kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen sind Flächen des Gemeinbedarfs und als solche im Flächennutzungsplan mit dem allgemeinen Planzeichen „Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen“ dargestellt. Dieses betrifft das Mühlenmuseum an der Vechte. Mühlenmuseum

7.3.8 Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrich- tungen Als Fläche für den Gemeinbedarf Zweckbestimmung „Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen“ stellt der Flächennut- zungsplan diejenigen Nutzungen dar, die hauptsächlich gebäudebezo- gen erfolgen. Freiflächenbezogene Nutzungen, wie z.B. Sportplätze wer- den als Grünfläche dargestellt. Schuleigene Turnhallen sowie Außen- sportanlagen sind den dazugehörigen Schul-Gemeinbedarfsflächen zu- geordnet. Exakte Bedarfe sind angesichts veränderter Ansprüche der Bevölke- Hallenbad, Turnhalle rung an das Freizeitangebot nicht zu berechnen. Flächenrelevanter Er- weiterungsbedarf ist nicht bekannt. Im Flächennutzungsplan der Ge- meinde Metelen sind folgende bestehende Einrichtungen als Gemeinbe- darfsfläche mit dem allgemeinen Planzeichen „Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen“ dargestellt: . die Turnhalle an der Ochtruper Straße sowie . das Hallenbad an der Straße „Am Stadtbad“.

Wolters Partner 76 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.4 Verkehrsflächen Mobilität besitzt eine wesentliche Bedeutung für die Lebensqualität der Bürger. Es ist aber auch zu erkennen, dass die Mobilität des Einen zur Belästigung des Anderen führen kann. Das Instrument Flächennutzungsplan kann Verkehrsprobleme nicht im Detail lösen. Die verkehrlichen Aspekte finden jedoch Eingang in die Pla- nung. So berücksichtigt beispielsweise die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete Erschließungsmöglichkeiten und entstehende zusätzli- che Verkehrsaufkommen, die vom Straßennetz aufzunehmen sind (Ver- kehrserheblichkeit). Der Flächennutzungsplan stellt die Flächen für den überörtlichen Ver- kehr und örtliche Hauptverkehrszüge als Verkehrsflächen dar. Weiterhin werden Sammelparkplätze als Verkehrsfläche dargestellt, sowie Bahnan- lagen (Gleise, Bahnhof, sonstige bauliche Anlagen und Reserveflächen) nachrichtlich übernommen.

7.4.1 Straßenverkehr Im Gebiet der Gemeinde Metelen haben die nachfolgend aufgeführten Klassifizierte Straßen bestehenden Straßenzüge übergeordnete Bedeutung: . die B 70 bzw. B 70 n (als Ost- West- Verbindung; Anschlussstelle BAB31 Heek – Anschlussstelle BAB 30 Rheine Nord) . die L 582 (als Nord- Süd- Ortsdurchfahrt; Verbindung Ochtrup – Ramsberg) . die K 58 (Richtung Heek, Ahaus), K 59 (Richtung Epe), K 65 (Wellbergen-Leer), K 73 (Richtung Langenhorst) Der innerörtliche Individualverkehr verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz. Dieses ist im Zuge der Erschließung weiterer Baugebiete zu ergänzen. Eine Straßenneubauplanung zur Netzergänzung, die über die erforder- Straßenneubauplanungen liche Erschließung der neuen Wohn-, Gemischten-, Gewerbeflächen hin- ausgeht, ist an folgender Stelle vorgesehen: Es besteht die Überlegung, die Straße „Nordring“ zu verlängern und an die Wettringer Straße (K 59) anschließen. Dieses ist bereits durch die verbindliche Bauleitplanung gesichert. Damit würde der Ortskern von Metelen verkehrlich entlastet. Um die Möglichkeit einer solchen Verkehrstrasse für die Zukunft nicht

Wolters Partner 77 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen zu „verbauen“, ist diese als geplante Verkehrsfläche im Flächennut- zungsplan vorgehalten und damit für einen möglichen zukünftigen Stra- ßenneubau gesichert. Fragen des Immissionsschutzes der angrenzenden Wohnbebauung können auf dieser Planungsebene noch nicht geregelt werden, da auch der Umfang von möglichen Belastungen erst abge- schätzt werden kann, wenn eine aktuelle zuverlässige Verkehrsprognose vorliegt.

7.4.2 Radverkehr/Wanderwege Die Gemeinde Metelen ist Teil des Münsterlandes und als solches her- vorragendes Ziel für Radfahrer- und Wanderfreunde. Folgender klassifizierter Radweg durchzieht die Gemeinde Metelen: Klassifizierter Radweg . Vechtetalroute, LF 16 (Die Vechtetalroute ist Bestandteil der „Landelij- ke Fietsroutes“, die in den Niederlanden von der gleichnamigen Stif- tung zusammengestellt wurden.) Aufgrund der Maßstäblichkeit des Planwerkes sind Rad- und Wander- wege jedoch nicht im Flächennutzungsplan dargestellt.

7.4.3 Ruhender Verkehr Für den nachzuweisenden Stellplatzbedarf öffentlicher Anlagen sind in Sammelparkplatz der Gemeinde Metelen größere Anlagen als Verkehrsflächen mit dem Planzeichen des ruhenden Verkehrs im Bestand dargestellt. Darüber hinaus gibt es in Metelen Parkplätze, die im Zusammenhang mit öffentlichen Einrichtungen sowie Freizeiteinrichtungen stehen und nicht gesondert dargestellt werden. Die Gemeinde Metelen beabsichtigt, für Wohnmobile ein paar Stell- Wohnmobilstellplatz plätze zu errichten. Vorgesehener Standort hierfür ist am Mühlenmuse- um im Ortskern auf dem bereits vorhandenen Parkplatz. Eine konkrete Planung liegt allerdings noch nicht vor. Eine solche Einrichtung ist im Gemeindegebiet Metelen noch nicht vorhanden. Da Metelen aufgrund seiner attraktiven Lage im Münsterland Ziel von Besuchern ist, begrün- det dieses die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung. Es erfolgt aller- dings keine bindende, gesonderte Darstellung im Flächennutzungsplan.

Wolters Partner 78 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

7.4.4 Schienenverkehr/ÖPNV An den Schienenpersonennahverkehr ist Metelen durch die Strecke En- Direkte Bahnverbindung schede-Gronau-Münster angebunden. Die Bahnanlagen sowie der Bahn- hof werden im Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen. Der öffentliche Personennahverkehr wird durch den Taxibus T 17 Heek-Metelen-Steinfurt durchgeführt. Dieser verkehrt stündlich, in Stoß- zeiten halbstündlich. Im Nahverkehrsplan ist als eine Maßnahme vorge- schlagen, diesen zukünftig als Regiobus verkehren zu lassen mit An- schluss an den Bahnhof Metelen-Land. Der ÖPNV ist aufgrund der Maß- stäblichkeit nicht flächennutzungsplanrelevant.

7.4.5 Luftverkehr Das gesamte Gemeindegebiet Metelen liegt innerhalb eines Tagtief- fluggebietes, in dem militärische Luftfahrzeuge Tiefflug am Tage bis zu 75 m über Grund durchführen. Bei allen Bauwerken, die diese Höhe ü- berschreiten, gibt es die Forderung einer Tageskennzeichnung. Bei Bau- werken über 100 m Höhe über Grund wird gem. § 14 Luftverkehrsgesetz zusätzlich eine Nachtkennzeichnung erforderlich. Das Gemeindegebiet liegt ebenfalls unterhalb eines Streckenabschnitts des militärischen Nachttiefflugsystems, in dem eine absolute Bauhöhen- begrenzung von 456 m ü. NN besteht. Diese Forderungen treffen insbesondere auf die Vorrangzone für Windenergieanlagen zu. Sie gelten aber auch für alle vergleichbar hohen Bauwerke im Gemeindegebiet. Mögliche Emissionen durch die Lage unterhalb des Tag- und Nacht- tieffluggebietes führen nicht zu Regressansprüchen gegenüber der Bun- deswehr. Der nordöstliche Bereich der Gemeinde liegt innerhalb des Gebietes des Militär-Flugplatzes Rheine-Bentlage, in dem bis 18 km um den Flug- platz herum Bauwerke mit einer Höhe ab 20 m über Grund auf die Ra- daranlagen des Flugplatzes einwirken. Die Wehrbereichsverwaltung West ist daher bei allen Bebauungsplan- und Bauantragsverfahren ab 20 m Höhe über Grund zu beteiligen.

Wolters Partner 79 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

7.5 Flächen für die Ver- und Entsorgung Der Flächennutzungsplan stellt Ver- und Entsorgungsanlagen dar, die der Sicherstellung der Bevölkerung mit Energie und Wasser und der Ent- sorgung von Abwasser und Abfällen dienen. Da der Flächennutzungs- plan die Art der Bodennutzung nur in den Grundzügen darstellt, wurde die Darstellung auf die wichtigsten Strukturen und Flächen beschränkt. Die Hauptleitungen der Strom-, Gas- und Wasserversorgung bzw. Ab- Hauptleitungen, Windkonzent- wasserentsorgung, die Vorrangzonen für Windenergienutzung sowie die rationszonen, Abwasserbe- Abwasserbehandlungsanlagen sind im Flächennutzungsplan dargestellt. handlungsanlagen

7.5.1 Strom-, Wasser- und Gasversorgung, Windkraftanlagen Die Stromversorgung auf dem Gebiet der Gemeinde Metelen erfolgt Stromversorgung durch die RWE NET AG. Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Metelen werden die Freileitungen ab einer Stromspannung von 30 kV nachricht- lich übernommen. Für die Freileitungen zur Stromversorgung sind bestimmte Schutzstrei- fen zu beachten, die Baubeschränkungen nach sich ziehen und auch von hoch wachsendem Gehölz freizuhalten sind. Die Schutzabstände bei Hochspannungsfreileitungen betragen gemäß des Anhanges 3 zum Ab- standserlass NW 40 m bei 380 kV/50 Hz; 20 m bei 220 kV/50Hz; 10 m bei 110 kV/50 Hz und 5 m bei 110 kV/ 16 2/3 Hz. Diese sind jedoch auf- grund der Lesbarkeit des Planes nicht dargestellt. Das untergeordnete, sich im Zeitraum der Gültigkeit dieses Planes si- cherlich verändernde Verteilernetz wird ebenfalls aus Gründen der Plan- lesbarkeit nicht abgebildet. In der verbindlichen Bauleitplanung bzw. bei konkreten Bauvorhaben ist eine vertiefende Abstimmung mit dem Ener- gieversorgungsunternehmen grundsätzlich notwendig. Lokale Netzer- weiterungen erfolgen je nach Bedarf der Bauflächenentwicklung. Das Umspannwerk an der B 70 ist im Flächennutzungsplan als Fläche für Versorgungsanlage nach § 5 Abs. 2 Nr. 4 BauGB dargestellt und mit dem entsprechenden Planzeichen versehen. Die zahlreichen Umformer- stationen im Gemeindegebiet sind mit dem entsprechenden Planzeichen dargestellt, eine flächenhafte Darstellung unterbleibt aufgrund der ge- ringen Größe dieser Anlagen.

Wolters Partner 80 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Durch die Privilegierung von Windenergieanlagen im Außenbereich be- Vorrangzonen für Windkraft- günstigt der Gesetzgeber die Nutzung von regenerativen Energien (§ 35 anlagen Abs. 1 Nr. 6 BauGB). Durch die positive Darstellung von Konzentrations- zonen an einer oder mehreren Stellen im Flächennutzungsplan kann der übrige Planungsraum von raumbedeutsamen Windenergieanlagen frei- gehalten werden. Im Gemeindegebiet Metelen erfolgt die Steuerung durch die Darstellung von zwei Windkonzentrationszonen im Flächen- nutzungsplan. Diese im Rahmen der 28. Änderung des derzeit wirksamen Flächennut- zungsplanes dargestellten Vorrangzonen für Windenergienutzung –im nordwestlichen Gemeindegebiet zwischen der L 852 und der K 73 gele- gen (66 ha)– werden in den neuen Flächennutzungsplan übernommen. Beide Flächen werden um eine Höhenbegrenzung (Gesamthöhe über Grund) ergänzt und zwar max. 150 m für beide Vorrangzonen. Diese textliche Darstellung soll die gestalterische Einheitlichkeit der Windparks gewährleisten – sowohl hinsichtlich der Bauhöhe selbst als auch mit Wirkung auf die Drehgeschwindigkeit der Rotoren, die erfahrungsgemäß bei Anlagen gleicher Höhe ähnlich ist. Das Maß wurde entsprechend des derzeit wirksamen Flächennutzungsplanes übernommen. Der Wert stellt das Maximum der gängigen Höhe der Anlagen zum Zeitpunkt der 28. FNP-Änderung dar, die im Gemeindegebiet projektiert sind und auch den gängigen Stand der Technik präsentieren. Die Gemeinde Metelen sieht eine Vorsorgepflicht, nicht noch größere als die derzeit gängigen Anla- gentypen zuzulassen, um eine fernwirksame Beeinträchtigung der mün- sterländischen Parklandschaft zu verhindern. Neben der Grundnutzung (hier: landwirtschaftliche Fläche und ein klei- ner Bereich Wald) wird die Vorrangzone als zusätzliche Nutzungsmög- lichkeit durch Randsignatur überlagert dargestellt. Mit der Darstellung der „Konzentrationszonen zur Windenergienut- zung“ im Flächennutzungsplan der Gemeinde Metelen werden die übri- gen Freiräume von Windkraftanlagen freigehalten. Unberührt davon bleiben weiterhin Vorhaben, die der Versorgung privilegierter Anlagen im Außenbereich gemäß § 35 Abs. 1 Nr. 1 BauGB dienen. Es bleibt je- doch auch bei diesen Baukörpern zu prüfen, ob nicht wesentliche öffent-

Wolters Partner 81 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen liche Belange (fachgesetzliche Vorgaben, Orts- und Landschaftsbild etc.) entgegenstehen. Von der Ausschlusswirkung sind folgende Ausnahmen bei der Neuerrichtung einer Windenergieanlage außerhalb einer Konzen- trationszone möglich: . an einem Standort, an dem bereits zulässigerweise eine gleichgeartete Anlage vorhanden war, oder . im räumlichen Zusammenhang mit einem landwirtschaftlichen Betrieb, wenn sie zu einem nicht unbedeutenden Teil (mindestens 20% der von der Anlage erzeugten Energie) der eigenen Energieversorgung dient, und . deren Nabenhöhe 35 m nicht überschreitet. Unbeschadet von dieser Ausnahmeregelung sind die Auswirkungen ei- ner Windkraftanlage insbesondere auf den Landschaftsraum und die Nachbarschaft nach den fachgesetzlichen Bestimmungen zu prüfen.

Aus der Darstellung „Konzentrationszone zur Windenergienutzung” im Flächennutzungsplan lässt sich kein Rechtsanspruch für Baugenehmi- gungen ableiten. Insbesondere erfordert das Emissionsverhalten einer zu errichtenden Anlage auch innerhalb der Konzentrationszone den Immis- sionsschutznachweis sowie die Beteiligung mehrerer Fachbehörden bzw. Versorgungsträger. Dies betrifft bspw. die Kennzeichnung für die zivile und militärische Luftfahrt, sowie die erforderlichen Abstände zu Strom- und Pipeline-Trassen.

Die Gasversorgung der Metelener Haushalte erfolgt durch die RWE Gasversorgung Gas AG. Die Hochdruckleitungen sowie die Ferngasleitungen im Metele- ner Gemeindegebiet sind im Flächennutzungsplan dargestellt. Im Schutz- streifenbereich der Leitungen (2-5 m beiderseits der Rohrleitung), die aus Gründen der Planlesbarkeit nicht dargestellt sind, dürfen keine Bau- werke errichtet werden und sind Geländeniveauveränderungen sowie Maßnahmen, die den Betrieb oder Bestand der Leitungen gefährden, nicht zulässig.

Die Wasserversorgung der Haushalte in Metelen erfolgt durch die Wasserversorgung Stadtwerke GmbH. Im Flächennutzungsplan werden die im Gemeindegebiet verlaufenden Wasserfern- und Hauptversorgungsleitun-

Wolters Partner 82 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen gen dargestellt. Die im Flächennutzungsplan dargestellten Bauflächen sind an das öf- fentliche Bewässerungssystem anzuschließen. Nach Aussage der Stadt- werke Emsdetten ist die Trinkwasserversorgung der neu dargestellten Nutzungsflächen generell möglich. Die Planungen zur Trinkwasserver- sorgung werden im Bebauungsplanverfahren durchgeführt.

7.5.2 Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung Die Gemeinde Metelen ist für das Einsammeln und Befördern der auf Abfallentsorgung ihrem Gemeindegebiet anfallenden Abfälle zuständig. Für das Einsam- meln und den Transport ist eine private Reinigungsfirma beauftragt wor- den. Im Rahmen des Dualen Systems werden die verschiedenen Abfalls- orten getrennt, um eine hohe Wiedernutzung der Wertstoffe zu errei- chen. Auf dem Gemeindegebiet Metelen gibt es keinen Abfallentsor- gungsstandort. Diesbezügliche Flächenausweisungen sind im Gemein- degebiet Metelen daher nicht erforderlich.

Die Gemeinde ist gemäß § 53 Abs. 1 des Landeswassergesetzes Nord- Abwasserentsorgung rhein-Westfalen verpflichtet, das Abwasser zu beseitigen und die dazu notwendigen Abwasserbehandlungsanlagen nach den allgemein aner- kannten Regeln der Abwassertechnik zu errichten und zu betreiben. Im Gemeindegebiet Metelen ist die Abwasserentsorgung über das ge- meindliche Abwasserwerk geregelt. Die Ortslage ist voll kanalisiert. Die Hauptkanaltrassen sind dargestellt, jedoch wird das gesamte Kanalnetz aufgrund der Maßstäblichkeit des Planes nicht dargestellt. Die Haushalte sind an die Kläranlage, die sich nördlich der Ortlage befindet, ange- schlossen. Die Kläranlage wird vom Abwasserwerk der Gemeinde Mete- len als Träger der Abwasserbeseitigung betrieben. Der Flächennutzungs- plan stellt diese Kläranlage als Fläche für die Ver- und Entsorgung mit dem entsprechenden Planzeichen dar. Innerhalb einer Zone von 300 m im Umkreis zur Geländegrenze des Klärwerkes ist eine Wohnbebauung gemäß Abstandserlass NW nicht zulässig.

Der Stand der öffentlichen Abwasserbeseitigung sowie alle geplanten Maßnahmen einschließlich ihrer zeitlichen Abfolge mit geschätzten Ko-

Wolters Partner 83 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen sten sind in einem Abwasserbeseitigungskonzept darzustellen. Das Kon- zept ist jeweils für fünf Jahre gültig und bedarf grundsätzlich der Fort- schreibung. Das aktuelle Abwasserbeseitigungskonzept* der Gemeinde Metelen ist aus dem Jahr 2000. Gekennzeichnet werden gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 1 Satz 2 BauGB solche Bauflächen, für die eine zentrale Abwasserbeseitigung nicht vorgesehen sind. In Metelen sind –nach aktuellem Abwasserbeseitigungskonzept– alle (bis auf einige neu dargestellte) Bauflächen an die zentrale Abwas- serbeseitigung angeschlossen, so dass eine solche Kennzeichnung nicht erfolgt ist. Allerdings sind die im Flächennutzungsplan neu dargestellten Bauflächen an das öffentliche Entwässerungssystem anzuschließen und –sofern noch nicht erfolgt– in die Fortschreibung des Abwasserbeseiti- gungskonzeptes aufzunehmen.

* Tuttahs & Meyer Ingenieur- gesellschaft / Abwasserwerk der Gemeinde Metelen: Ab- wasserbeseitigungskonzept – 3. Fortschreibung – Abwas- serwerk der Gemeinde Me- telen / Kreis Steinfurt. Erläu- terungsbericht, Metelen, Juni 2000

Wolters Partner 84 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.6 Grünflächen Die Grünflächen innerhalb eines Gemeindegebietes dienen generell Freizeit- und Erholungs- überwiegend der wohnungsnahen, siedlungsbezogenen Freizeit-, Auf- nutzung, Gliederungsfunktion enthalts- und Erholungsnutzung. Zudem übernehmen Grünflächen wich- tige städtebauliche Funktionen, indem sie den Siedlungsraum gliedern, auflockern und für das Kleinklima und die Grünvernetzung im besiedel- ten Bereich von Bedeutung sind. Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Metelen sind mehrere Grünflä- chen dargestellt, denen jeweils eine bestimmte Zweckbestimmung zu- geordnet ist. Grünflächen ohne entsprechendes Planzeichen stellen pri- vat genutzte Grünbereiche dar. Hierdurch wird klargestellt, dass die pri- vat genutzten Bereiche aus städtebaulichen Gründen nicht bebaut wer- den sollen, sondern als Freifläche genutzt werden sollen. Hingegen sind alle Grünflächen mit einer jeweiligen Zweckbestimmung der Öffentlich- keit zugängliche Flächen.

7.6.1 Öffentliche Parkanlagen Öffentliche Parkanlagen haben für die Einwohner einer Gemeinde be- sondere Erholungs- und Aufenthaltsfunktion. In der Ortslage Metelen sind einige Parkanlagen als öffentliche Grünfläche mit dem entspre- chenden Planzeichen im Flächennutzungsplan dargestellt und werden damit als solche gesichert. Sie unterstützen die Bedeutung der Gemein- de Metelen als Fremdenverkehrsort. Parkanlagen an öffentlichen Gebäuden und Gemeinbedarfseinrichtun- gen sind im Flächennutzungsplan nicht gesondert dargestellt, sondern aufgrund der Maßstäblichkeit der jeweils dargestellten Hauptnutzung untergeordnet. Große Bereiche von öffentlichen Parkanlagen befinden sich entlang Große öffentliche Parkanlagen der Vechte. Dadurch wird ein Zugang der Vechte und eine Rad- und entlang der Vechte Wanderwegeführung in diesen Bereichen ermöglicht.

Wolters Partner 85 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.6.2 Friedhöfe In Metelen gibt es zwei Friedhöfe, die beide kommunal organisiert Zwei Friedhöfe sind. Diese umfassen insgesamt eine Fläche von ca. 4,0 ha. Bei Berechnung des zukünftigen Bedarfs an Friedhofsfläche ist von ca. Friedhofsflächenbedarf 3 ha auszugehen (nur klassische Gräberbestattung): Dabei ist die zu- von 3 ha künftige Einwohnerzahl von ca. 6.615 EW und eine durchschnittliche Lebenserwartung von durchschnittlich 73,5 Jahren zugrunde gelegt wor- den. Der Anteil der Urnenbestattung ist dabei mit 0%, die durchschnittli- che Ruhezeit mit 25 Jahren angesetzt worden, aber gleichzeitig ein Puf- fer für verlängerte Liegezeiten und nicht genutzte Wahlgräber einge- rechnet worden. Die Größe pro Grab wird bei der Berechnung mit 10 m2 angesetzt. Dadurch ergibt sich ein Friedhofsflächenbedarf für 2015 von rund 3 ha. Ausgehend von sich ändernden Bestattungsgewohnheiten (zunehmende Urnenbestattung) ist jedoch von einer Verringerung des Wertes auszugehen, so dass davon ausgegangen wird, dass die vorhan- denen Friedhofsflächen die nächsten 15 Jahre mehr als ausreichend sind. Daher werden die beiden Friedhöfe in ihrem derzeitigen Bestand im Flä- chennutzungsplan als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Friedhof dargestellt.

7.6.3 Sportflächen Die Ausstattung einer Gemeinde mit Sportanlagen ist, abgesehen von Schulsportanlagen, eine Aufgabe der allgemeinen Daseinsvorsorge. Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Metelen stellt die bestehen- den Sportplatz- und Tennisanlagen, Minigolfplatz und Reitplätze als Grünflächen mit dem dementsprechenden Planzeichen dar. Das Sportflächenangebot in Metelen soll an einem Standort konzent- Konzentration des riert werden. Daher ist beabsichtigt, den Sportplatz im Norden der Orts- Sportflächenangebotes lage langfristig nach Süden an den zweiten bestehenden Sportplatz und in räumlicher Nähe zum bestehenden Hallenbad zu verlagern und damit das Sportflächenangebot an dieser Stelle zu konzentrieren. Daher wird südlich des Hallenbades ein großer Bereich durch die Darstellung eines Sportplatzes im Flächennutzungsplan gesichert.

Wolters Partner 86 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.6.4 Spielplätze Die meisten Spiel- und Bolzplätze in Metelen dienen der Versorgung im unmittelbaren Wohnumfeld und sind kleiner als 1.000 m2. Diese sind im Flächennutzungsplan lediglich mit dem entsprechenden Darstellung von großflächigen Planzeichen dargestellt. Im Flächennutzungsplan werden nur die groß- Spielbereichen flächigeren Spielbereiche im Gemeindegebiet mit größeren Einzugsberei- chen als Grünfläche dargestellt und mit dem entsprechenden Planzei- chen gekennzeichnet.

7.6.5 Dauerkleingärten Das Angebot von Dauerkleingärten richtet sich vor allem an Bewohner von Geschoßwohnungen, die nicht über einen eigenen Hausgarten ver- fügen können. Der Deutsche Städtetag geht von einem Richtwert von einem Kleingarten pro 7 bis 10 hausgartenlosen Wohnungen (in der Regel Geschoßwohnungen) aus. Bei der Volkszählung von 1987 wurde ein Mietwohnungsanteil von ca. 31% im Gemeindegebiet Metelen er- mittelt. Bei derzeit insgesamt rund 2.100 registrierten Wohnungen wäre dem- Bedarf an 93 Kleingärten zufolge ein Bedarf von maximal 93 Kleingärten zu decken. Im Nordwes- ten der Ortslage Metelen befindet sich eine ca. 1,8 ha große Dauerklein- gartenanlage, die als Grünfläche mit dem entsprechenden Planzeichen im Flächennutzungsplan dargestellt ist. Ein Erweiterungsbedarf dieser Kleingartenanlage ist nicht erkennbar. Kein Erweiterungsbedarf

7.7 Wasserflächen und Flächen für die Wasserwirtschaft, den Hochwasserschutz und die Regelung des Wasserab- flusses Naturnahe Fließgewässer sind für den Naturhaushalt von großer Be- deutung. Sie beeinflussen das Abflussgeschehen, die Wasserbeschaffen- heit und den Grundwasserstand in der Aue günstig. Auch bieten sie ei- ner vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt Lebensraum. Die Gemeinde Metelen wird in Nord-Süd-Richtung durch die Vechte Fließgewässer durchflossen. Die Vechte wie auch Teiche und Seen im Gemeindegebiet sind im Flächennutzungsplan als Wasserflächen dargestellt.

Wolters Partner 87 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Generell ist Fließgewässern ein Gewässerschutzstreifen zugeordnet. Gewässerschutzstreifen Diese Uferstreifen sind von einer Bebauung freizuhalten und sollen auch von intensiver Nutzung ausgeschlossen werden. Den Uferstreifen kommt eine Grün-, Freiraum- und Biotopvernetzungsfunktion zu. Die Breite des Uferstreifens ist entscheidend abhängig vom Gewässertyp, der Verlage- rungsintensität des Gewässers, der Stabilität der Ufer, der Oberflächen- gestaltung und ihrer Nutzung. Orientiert an der Richtlinie für naturnahen Ausbau und Unterhaltung der Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen* kann als Anhalt für die erforderliche Breite des Uferstreifens (Gewässer- schutzstreifens) die Gewässerbreite zwischen den Böschungsoberkanten dienen, sollte jedoch nicht weniger als 5 m auf jeder Seite ab Bö- schungsoberkante betragen. Der Schutzstreifen ist im Flächennutzungs- plan jedoch aufgrund der Maßstäblichkeit nicht dargestellt.

Entlang des Flusses Vechte ist gemäß § 22 Wasserhaushaltsgesetz ein Überschwemmungsgebiet förmlich festgesetzt worden. Im Flächennut- zungsplan ist dieses jedoch nicht nachrichtlich übernommenen worden, denn in jüngster Vergangenheit ist für die Vechte der Überflutungsbe- Überflutungsbereich reich bei einem 100-jährigen Hochwasserereignis (HQ 100) neu berech- net worden. Dieser Überflutungsbereich ist zwar noch nicht gemäß § 22 Wasserhaushaltsgesetz förmlich festgesetzt, wird aber aus Vorsorgege- sichtspunkten als Vermerk in den Flächennutzungsplan aufgenommen. Zur besseren Lesbarkeit des Planes ist das förmlich festgesetzte Über- schwemmungsgebiet nicht dargestellt worden. Die neu berechneten Überschwemmungsbereiche gehen jedoch über das förmlich festgesetzte Überschwemmungsgebiet hinaus, so dass die Vorsorgepflicht erfüllt ist. Der berechnete, aber ebenfalls nicht festgesetzte Überschwemmungs- bereich für den Bachlauf im Industriegebiet Metelen wird ebenfalls aus Vorsorgegesichtspunkten als berechnetes Überschwemmungsgebiet vermerkt.

* Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirt- schaft des Landes Nordrhein- Westfalen: Richtlinie für na- turnahe Unterhaltung und naturnahen Ausbau der Fließgewässer in Nordrhein- Westfalen, Düsseldorf, 1999

Wolters Partner 88 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

In der Ortslage Metelen sind bereits einige Regenrückhaltebecken vor- Regenrückhaltebecken handen, andererseits neue geplant. Diese werden z.T. als Fläche für die Wasserwirtschaft und dem entsprechenden Planzeichen gekennzeichnet, z.T. aber auch nur der Standort mit dem entsprechenden Planzeichen dargestellt.

Gesetzlich festgesetzte Wasserschutzgebiete gibt es im Gemeindege- Keine gesetzlich festgesetzten biet Metelen nicht. Wasserschutzgebiete

7.8 Flächen für Landwirtschaft und Wald Flächen im Außenbereich werden als Flächen für die Landwirtschaft oder als Waldflächen im Flächennutzungsplan dargestellt. Diese Flächen umfassen derzeit zusammen 86 % des Gemeindegebietes, wobei die Waldflächen 11% und die landwirtschaftlichen Flächen 75% einnehmen. Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe liegen als Einzelhofanlagen in Form eines Ringes um die Ortslage Metelen und befinden sich im plane- rischen Außenbereich. Die Darstellungen zukünftiger Bauflächen in der Ortslage berücksich- Vermeidung von Immissions- tigen einen ausreichenden Abstand zu diesen Hoflagen, um damit Im- konflikten zwischen Land- missionskonflikte zwischen Landwirtschaft und Wohnnutzung zu vermei- wirtschaft und Wohnnutzung den. Der Bestand an den wenigen landwirtschaftlichen Betrieben innerhalb der Ortslage wird durch die Darstellung von „Mischgebiet landwirt- schaftlich geprägt“ gesichert. Aufgrund der bedeutenden Funktion des Waldes und seines Wertes für die Forstwirtschaft sowie Erholung sind Eingriffe in den Waldbestand grundsätzlich zu vermeiden. Auf eine Darstellung von Wallhecken und wegbegleitende Gehölze wurde aus Gründen der Planmaßstäblichkeit verzichtet.

Wolters Partner 89 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.9 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft Die Darstellung neuer Bauflächen bereitet grundsätzlich Eingriffe in die Natur und Landschaft vor. Die Belange von Natur und Landschaft finden durch den § 1 a BauGB entsprechend Berücksichtigung in der Flächen- nutzungsplanung. Dabei ist nach § 18 ff. des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) die vorhersehbaren Eingriffe nach ihrer Intensität zu ermit- teln und unverhältnismäßige Beeinträchtigungen zu vermeiden oder zu mindern. Für unvermeidbare Eingriffe in den Naturhaushalt ist ein Aus- gleich vorzusehen, ggfs. auch außerhalb des Siedlungsraumes. Das Ausmaß der Eingriffe durch neue Bauflächendarstellungen ist pa- rallel zum Flächennutzungsplan-Neuaufstellungsverfahren im Rahmen einer Umwelterheblichkeitsprüfung* untersucht worden und wurde in die Abwägung mit eingestellt. In einigen Bereichen sind im Flächennutzungsplan „Flächen für Maß- Darstellung von Flächen für nahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur Maßnahmen zum Schutz, zur und Landschaft“ dargestellt. Dieses sind Ausgleichsmaßnahmen, die in Pflege und zur Entwicklung rechtskräftigen Bebauungsplänen bzw. im Zuge des Planfeststellungs- von Boden, Natur und verfahrens zur Umgehungsstraße B 70 n festgesetzt sind und im Flä- Landschaft chennutzungsplan übernommen worden sind. Wenn Wald die gewählte Kompensationsform dieser bereits durchge- führten Maßnahmen ist, dann ist die Darstellung als Wald erfolgt. Aller- dings erfolgte dieses aufgrund der Maßstäblichkeit des Planes nur bei Flächen mit einer ausreichenden Größe. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, Eingriffe auf einem „Ökokon- to“ zu bilanzieren und mit Hilfe eines „Ökopools“ als „Flächen für Maß- nahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ auszugleichen, der in einem großflächigen Konzept ein- zelne ökologische Aufwertungen bündelt. Da derzeit keine Maßnahmen- konzepte oder Ökopool-Flächen in der Gemeinde Metelen bestehen, kann lediglich ein Suchraum für ökologisch sinnvolle Maßnahmen dar- gestellt werden, dessen Flächenverfügbarkeit aber noch nicht gewähr- leistet ist. Im Flächennutzungsplan sind daher keine Suchräume für po- tentielle Ausgleichsflächen dargestellt. Auf der folgenden Seite ist ein * Wolters Partner: Umwelter- Plan angefügt, in dem potentielle Suchräume für ökologisch sinnvolle heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- Maßnahmen dargestellt sind. zungsplan Metelen, Juli 2005

Wolters Partner 90 Suchraum für ökologisch sinnvolle Maßnahmen

Suchraum für ökologisch sinnvolle Maßnahmen

Gemeinde Metelen WOLTERS PARTNER ARCH ITEKTEN BDA · STADTP LANER Suchraum für ökologisch sinnvolle Maßnahmen DARUPER STRASSE 15 · 48653 COESFELD TELEFON (02541) 9408-0 · FAX (02541) 6088

Maßstab Datum Bearbeiter Blattgröße Plan-Nr. 1 : 30.000 Aug. 2005 AG / Ke A4 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Nachrichtliche Übernahme von Planungen und sonstigen Nutzungsrege- lungen Der Flächennutzungsplan übernimmt nach § 5 Abs. 4 BauGB Planun- gen und sonstige Nutzungsregelungen, die nach anderen gesetzlichen Vorschriften festgesetzt sind. In den Flächennutzungsplan von Metelen wurden, neben den bereits in den vorangegangenen Kapiteln genannten nachrichtlichen Übernahmen folgende weitere nachrichtlich übernom- men:

7.9.1 Schutzausweisungen gemäß Bundesnaturschutzgesetz und Landschaftsgesetz NW Der Flächennutzungsplan kann Fragen der Landschaftsplanung (außer- halb der Siedlungsbereiche) lediglich nachrichtlich übernehmen, da in Nordrhein-Westfalen das eigenständige und rechtlich wirksame Instru- ment des Landschaftsplanes vorgesehen ist. Für das Gemeindegebiet Metelen gibt es keinen Landschaftsplan. Die per Verordnung festgesetzten Natur- und Landschaftsschutzgebiete und Naturdenkmale sind im Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen worden. Der Bereich des Sondergebietes „Heidehotel (S4) sowie Teilbereiche des Sondergebietes „Vogelpark“ (S9) und „Biologisches Institut“ (S7) werden durch das Landschaftsschutzgebiet Gauxbach – Haltern am Mark überlagert. Für die Bereiche der Sondergebiete, für die bislang nicht diese Unterschutzstellung aufgehoben wurde, beantragt die Ge- meinde Metelen in Kürze die Entlassung aus dem Landschaftsschutzge- biet.

Wolters Partner 92 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.9.2 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete Bei der Aufstellung von Bauleitplänen sind die Gebiete von gemein- schaftlicher Bedeutung, die gemäß Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie vom 21.05.1992 (FFH-RL) und Vogelschutzrichtlinie vom 02.04.1979 (V-RL) der Europäischen Union das Schutzgebietsnetz Natura 2000 bilden sol- len, zu berücksichtigen. Diese Regelungen sind in die bundesdeutschen Fachgesetze (Baugesetzbuch und Bundesnaturschutzgesetz) übernom- men worden. Die Landesregierung hat im Rahmen eines Meldeverfah- rens Listen der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung erarbeitet und der Bundesregierung die Tranchen 1a, 1b und 2 vorgelegt. Im Metelener Gemeindegebiet sind im südlichen Gemeindegebiet ent- FFH-Gebiet im südlichen lang der Vechte Bereiche als FFH-Gebiet gemeldet worden und daher im Vechtegebiet Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen.

7.9.3 Festsetzungen nach dem Denkmalschutzgesetz Für das Gebiet der Gemeinde Metelen werden zahlreiche Gebäude und Zahlreiche Baudenkmäler sonstige denkmalgeschützte Objekte gem. § 3 Denkmalschutzgesetz NRW als Baudenkmäler in der Denkmalliste aufgeführt. Diese sind im einzelnen:

. Stifts- und Pfarrkirche Metelen . Stiftsgebäude, Stiftstraße 12

. Wassermühle Plagemann (Mühlenmuseum) . Brennereigebäude Brinckwirth, Stiftstraße 4

. Spieker Schulze Lohoff, Naendorf 6 . Torhäuschen Dr. Asbeck, Kirchstraße 9

. Fachwerkhaus Südhoff, Stiftstraße 8 . Kötterhaus Scholle, Mersch 5

. Bahnhofsgebäude Metelen-Land (Eisenbahnmuseum) . Amtshaus der Gemeinde Metelen, Sendplatz 20

. Altdeutsches Gasthause Kock, Sendplatz 5 . Schafstall Schulze Lohoff, Naendorf 6

. Bildstock „Zum Freistein“ (Prozessionsweg) . Bildstock Deitermann/Hintermersch (Prozessionsweg) . Bildstock „Alter Friedhof“ (Prozessionsweg) . Johannes-Nepomuk-Statue, Kirchstraße

. Johannes-Nepomuk-Statue, Vechtebrücke/B 70 . Brandtafel von 1575, Haus Roters, Kirchstraße 3

. Brandtafel „In deo spes mea“, Haus Roters, . Natursteintafel „Lateinschule“, Haus Mensing, Kirchstraße 3 Kirchstraße 13 . Natursteintafel „Mädchenschule“, Haus Mensing, . Hausfront Lampen-Pieper, Schilden 7 Kirchstraße 13 . Wegekreuz Steingrobe/ Hintermersch . Wegekreuz Hilbuskolk/ Eper Straße

Wolters Partner 93 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen . Grabdenkmal (Amtmann von Martels), Alter Friedhof . Grabdenkmal (Kreuz Schründer), Alter Friedhof

. Grabdenkmal (Kleppel), Alter Friedhof . Grabdenkmal (Sanitätsrat Hüntemann), Alter Friedhof . Grabdenkmal (Anton Wesseler), Alter Friedhof . Grabdenkmal (Brandenburg, mit Rosetten), Alter Friedhof . Holzschuhmacherwerkstatt Herdering, Samberg 9 . Kleinkraftwerk Brüggemann, Samberg 6

. Stiftsmauer, Kirchstraße . Kötterhaus Looks, Samberg 9

. Mäusescheune Herdering, Samberg 9 . Markenstein „Uesbecker Esch“ von 1708

. Markenstein „Ochtruper Straße“ von 1739 . Markenstein „Eper Straße“ von 1709

. Gedenkstein „17. Juni“, Sendplatz . Bügeltransformator „Lange Riege“, Naendorf

. Backhaus Brüggemann, Samberg 6 . Giebelfront Focke, Schilden 21

. Haus Kirsch, Vitustor 1 . Sonnenuhr (Naturstein), am Mühlenmuseum

. Freistein, Ecke Hauptschule, Zum Freistein . Markenstein „Kleimannweg“ von 1706

. Wegekreuz Stauvermann, Eper Straße, Naendorf 40 . Äbtissinenkreuz „Hilbuskolk“ von 1661

. Äbtissinenkreuz „Enning Rott“ von 1659 . Äbtissinenkreuz „Kestermann“, Mitte 17. Jh.

. Äbtissinenkreuz „Stiftsgarten“, Mitte 17. Jh. . Äbtissinenkreuz „Feldhues“, Mitte 17. Jh.

. Haus Tendyck, Mühlentor 11 . Stiftsbezirk

Die aufgeführten Denkmäler sind im Flächennutzungsplan mit dem entsprechenden Planzeichen "D" nachrichtlich übernommen.

Bodendenkmäler sind kultur- oder naturgeschichtliche Bodenfunde, Kirchen- und Stiftbereich als d.h. Mauern, alte Gräben, Einzelfunde, sowie Veränderungen und Ver- Bodendenkmal färbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit, Höhlen und Spalten, aber auch Zeugnisse tierischen oder pflanzlichen Lebens aus erdge- schichtlicher Zeit. Im Gemeindegebiet Metelen ist der Kirchen- und Stiftsbereich (ehem. Kanonissenstift St. Cornelius und Cyprianus) als Bo- dendenkmal im Flächennutzungsplan mit dem entsprechenden Planzei- chen („BD“) nachrichtlich übernommen worden. Werden bei Bodeneingriffen Bodendenkmäler (kulturgeschichtliche Bo- denfunde, d.h. Mauerwerk, Einzelfunde, aber auch Veränderungen und Verfärbungen der natürlichen Bodenbeschaffenheit) entdeckt, so sind diese unverzüglich der Gemeinde und dem Landschaftsverband Westfa- len-Lippe, Westfälisches Museum für Archäologie/ Amt für Bodendenk- malpflege in Münster anzuzeigen.

Wolters Partner 94 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

7.9.4 Richtfunktrassen Über das Gemeindegebiet Metelen verlaufen mehrere Richtfunktrassen Mehrere Richtfunktrassen für den Fernmeldeverkehr, die im Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen sind. Die zeichnerische Darstellung umfasst die Trassen- nummer sowie den zugehörigen Sicherheitsbereich (beidseitig 100 m). Innerhalb dieses Sicherheitsbereiches sind maximal zulässige Bauhöhen festgelegt, die nicht überschritten werden dürfen, um einen störungs- freien Funkverkehr zu gewährleisten. Am Ostrand des Gemeindegebietes verläuft eine militärische Richt- funkverbindung. Hier müssen Bauwerke ab 80 m über NN zu beiden Seiten der Mittelachse der Richtfunkstrecke einen Abstand von mindes- tens 110 m einhalten. Auf die Eintragung der zulässigen Bauhöhe in den Flächennutzungs- plan wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.

Wolters Partner 95 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 7.10 Kennzeichnung von Flächen

7.10.1 Altlasten, Altlasten- und Bodenbelastungsverdachtsflä- chen Standorte, auf denen gesundheitsgefährdende Stoffe zu vermuten sind, so genannte Altlasten, Altlasten- und Bodenbelastungsverdachts- flächen, können möglicherweise Beeinträchtigungen für die angrenzen- den Flächen bedeuten und sind in ihrer eigenen Nutzung eingeschränkt. Daher müssen sie im Flächennutzungsplan gekennzeichnet werden. Zur Kennzeichnung von Flächen in Flächennutzungsplänen führt der „gemeinsame Runderlass zur Berücksichtigung von Flächen mit Boden- belastungen, insbesondere Altlasten, bei der Bauleitplanung und im Baugenehmigungsverfahren“ aus, dass nach § 5 Abs. 3 Nr. 3 BauGB im Flächennutzungsplan für bauliche Nutzungen vorgesehene Flächen ge- kennzeichnet werden sollen, deren Böden erheblich mit umweltgefähr- denden Stoffen belastet sind. Alle Flächen –bis auf drei Flächen, bei denen nicht bekannt ist, ob nach erfolgter Sanierung Restbelastungen im Boden bleiben– , die der- zeit beim Kreis Steinfurt im Altlastenkataster bzw. Verzeichnis über schädliche Bodenveränderungen geführt werden, sind im Flächennut- zungsplan der Gemeinde Metelen mit einer umlaufenden Signatur bzw. durch Planzeichen überlagernd hervorgehoben. Bei konkreten Planungs- oder Bauvorhaben bei als „Altlasten, Altlasten- und Bodenbelastungs- verdachtsflächen“ gekennzeichneten Standorten sind in den nachgeord- neten Planungsverfahren detaillierte Informationen über Art, Gefähr- dungspotential und möglichen Restriktionen bezüglich der Nutzbarkeit bei der zuständigen Unteren Bodenschutzbehörde des Kreises Steinfurt einzuholen und möglicherweise erforderliche Maßnahmen mit ihr abzu- stimmen.

Wolters Partner 96 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Anhang I: Abschätzung des zukünftigen Wohnungs- und Wohn(bau)flächenbedarfs Die Abschätzung des Wohn(bau)flächenbedarfs bis zum Jahr 2015 er- folgt für die gesamte Gemeinde Metelen und legt als Ausgangsdatum den 31.12.2002 zugrunde.

Annahme zur Einwohnerzahl 2015: Für die Berechnung des Wohnbauflächenbedarfs ist es zunächst erfor- derlich den Wohnungsbedarf für 2015 zu ermitteln.

Für die Ermittlung des Wohnungsbedarfs 2015 wird zunächst die Ein- ca. 6.615 EW (2015) wohnerzahl der Bevölkerungsprognose (Variante 2) von 6.615 als An- nahme zugrunde gelegt.

Annahme zur Haushaltsgröße 2015: Die künftige Haushaltsgröße ist für die Ermittlung des Wohnflächenbe- darfs eine wichtige Variable, denn Wohnungen – und damit der Wohn- flächenbedarf – werden nicht durch einzelne Personen, sondern durch Haushalte auf dem Wohnungsmarkt nachgefragt. Zusätzlicher Wohnflächenbedarf ergibt sich aus einer Zunahme an Haushalten. Die Zunahme an Haushalten kann einerseits aus einer stei- genden Einwohnerzahl, andererseits aus einem veränderten Haushalts- bildungsverhalten und veränderten gesellschaftlichen Strukturen, die – bei gleicher oder abnehmender Bevölkerung – zu einer steigenden Zahl von Haushalten führen, resultieren. Die durchschnittliche Haushaltsgröße sank in der Vergangenheit konti- nuierlich. Mit dieser Entwicklung ging die stetige Zunahme der Wohnflä- che pro Person einher. Die durchschnittliche rechnerische Haushaltsgrö- ße betrug in Metelen zum Zeitpunkt der Volkszählung 1987 3,46 Pers./ HH. Sie lag erwartungsgemäß über dem nordrhein-westfälischem Durch- schnitt der Gemeinden der Größenklasse bis unter 10.000 Einwohnern (2,70 Pers./ HH). Die Fortschreibung der durchschnittlichen Haushaltsgröße für Metelen kann zum einen als Trendfortschreibung auf Basis der Mikrozensuser- gebnisse der zugehörigen Gemeindegrößenklasse vorgenommen wer- den: Diese würde zu einer Haushaltsgröße in der Gemeinde Metelen von

Wolters Partner 97 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen 3,00 Pers./ HH für das Jahr 2015 führen.

Eine weitere Möglichkeit der Fortschreibung der durchschnittlichen Haushaltsgröße für die Gemeinde Metelen kann auf Basis der regionsbe- zogenen Prognose des Bundesamtes für Bauwesen und Raumforschung (BBR) vorgenommen. Die Gemeinde Metelen wird dort der „Raumord- nungsregion Münster“ zugeordnet. Im Jahr 1998 betrug hiernach die durchschnittliche Haushaltsgröße in der „Raumordnungsregion Münster“ 2,42 Pers./ HH. Sie lag damit ver- gleichsweise höher als im Bundesdurchschnitt/ Alte Länder (2,2 Pers./ HH) sowie im Landesdurchschnitt/ NRW (2,2 Pers./ HH). Bis 2015 soll –so das BBR– die durchschnittliche Haushaltsgröße in der „Raumordnungs- region Münster“ bei angestiegener Bevölkerungszahl auf 2,28 Pers./ HH zurückgehen (zum Vergleich: Bund/ Alte Länder: 2,1 Pers./ HH, Land NRW: 2,1 Pers./ HH).* Da die auf Basis der Trendfortschreibung der Mikrozensusergebnisse 2,74 bzw. 2,54 Pers./HH ermittelte zukünftige Haushaltsgröße (3,00 Pers./ HH) von der durch das (2015) BBR für die Raumordnungsregion Münster prognostizierten Haushalts- größe (2,28 Pers./ HH), stark abweicht, wird für die von Wolters Partner im folgenden dargestellte Wohnbauflächenbedarfsberechnung ein Mit- telwert dieser beiden Ergebnisse herangezogen (2,74 bzw. 2,54 Pers./ HH). Damit wird der Möglichkeit, dass Metelen es aufgrund verhältnismäßig großer Wohneinheiten schafft, einen höheren Anteil an Mehrgeneratio- nenhaushalten als im Durchschnitt der Region zu sichern, Rechnung getragen. Außerdem ist Metelen typischer Familienwohnsitz im Gegen- satz zu einigen städtisch geprägten Gebieten in der Raumordnungsre- gion Münster.

* Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung: Perspek- tiven der künftigen Raum- und Siedlungsentwicklung, Heft 11/12; Bonn, 1999, S. 843 ff.

Wolters Partner 98 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Zu schaffende Wohnungen bis 2020: Grundsätzlich kann für die Berechnung des Wohnungsbedarfes davon ausgegangen werden, dass jeder Haushalt eine Wohnung nachfragt. Zum 31.12.2002 wurde ein Bestand von 2.093 Wohnungen in Metelen festgestellt. Bei einer sinkenden Haushaltsgröße auf 2,74 bzw. 2,54 Pers./HH sind ca. 321-511 neue Wohnungen im Jahr 2015 ca. 321 bzw. 511 zusätzliche Wohneinheiten erforderlich. erforderlich (2015) Die bis zum Jahr 2015 zu schaffenden Wohneinheiten sind wie folgt er- rechnet:

Geschätzte Einwohnerzahl im Jahr 2015

/

Angenommene Haushaltsgröße im Jahr 2015

=

Anzahl der notwendigen Wohneinheiten im Jahr 2015

-

Anzahl der bestehenden Wohneinheiten im Jahr 2002

=

Zu schaffende Wohneinheiten bis zum Jahr 2015

Annahme zur Wohnungsgröße: Die durchschnittliche Wohnungsgröße im Jahr 2002 betrug in Metelen 113 m2 (Wohnheimwohnungen nicht eingerechnet); im Regierungsbezirk Münster hingegen 90 m2*. Trotz der in der Vergangenheit zu verzeichnenden regelmäßigen An- ø Wohnungsgröße ca. 113 m2 stiege bei der durchschnittlichen Wohnungsgröße wird als künftiger (2015) Standard dieser Wert als durchschnittliche Wohnungsgröße angenom- men. Weitere wesentliche Anstiege sind aufgrund von Sättigungstenden- zen und steigender Unterhaltskosten nicht zu erwarten. Da auch die An- zahl der Pers./ HH sinkt, erscheint diese Annahme plausibel.

* http://www.lds.nrw.de

Wolters Partner 99 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Annahme zur Baustruktur: Es ist eine Geschoßflächenzahl (GFZ) von 0,6 herangezogen und damit GFZ von 0,6 (2015) eine Aussage zu künftigen Bauformen und -dichten gemacht worden. Es ist davon auszugehen, dass der Trend zu kleineren Haushalten eine et- was höhere Baudichte nach sich zieht, da auch aufgrund der veränder- ten Altersstruktur zunehmend die Nachfrage nach anderen Wohnformen als Zwei- und Einfamilienhäuser erfolgt – z.B. kleinere Wohnungen in besonderen Wohnformen (betreutes Wohnen) für „Seniorenhaushalte“ in Anbetracht der steigenden Seniorenanzahl. Grundsätzlich wären u.U. geringere Werte realistisch. Vor dem Hinter- grund eines sparsamen Umgangs mit Grund und Boden soll die GFZ von 0,6 jedoch als Absichtserklärung gelten.

Bruttowohnbauland: Das notwendige zusätzliche Bruttowohnbauland für die Gemeinde Me- telen bis zum Jahr 2015 ergibt sich aus folgender Berechnung:

Durchschnittliche Wohnungsgröße

X

Anzahl der notwendigen Wohneinheiten

X

30% Zuschlag für Gesamtgeschoßflächenbedarf (Mauern, Treppenhäuser etc.)

/

Durchschnittliche Geschoßflächenzahl in den Siedlungsbereichen

X

30% Zuschlag für Erschließung, Grünanlagen etc.

=

Bruttowohnbaulandbedarf

Der Bruttowohnbaulandbedarf liegt zwischen 10 ha und 16 ha. 10 ha - 16 ha Bruttowohn- baulandbedarf (2015)

Wolters Partner 100 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Planungsspielraum Zu dem oben ermittelten Bruttobaulandbedarf soll der Gemeinde ein Planungsspielraum von 15% gegeben werden, um mögliche Abweichun- gen der Ausgangsparameter (Bevölkerung, Haushaltsgröße etc.) auffan- gen zu können, sowie um als Gemeinde auf sich ändernde Standortan- forderungen und Verfügbarkeiten zu reagieren und um für unterschiedli- che Wohnformnachfragen auch die städtebaulich sinnvollen Standorte vorzuhalten.

Wohnbauflächenbedarf: Nach Berechnung des Wohnbaulandbedarfes anhand der beschriebe- 12-19 ha Wohnbau- nen Parameter ergibt sich für die gesamte Gemeinde Metelen ein Wohn- flächenbedarf (2015) bauflächenbedarf von 12 ha bis 19 ha.

Bei Annahme, dass die Haushaltsgröße bei 2,74 Pers./HH liegt, wird ein Wohnbauflächenbedarf von rund 12 ha benötigt. Hierbei ist berücksich- tigt worden, dass Metelen es aufgrund verhältnismäßig großer Wohnein- heiten schafft, einen höheren Anteil an Mehrgenerationenhaushalten zu sichern. Eine weitere Variante der künftigen Wohnbauflächenentwicklung wur- de unter Vorsorgegesichtspunkten errechnet, da die Gemeinde Metelen angesichts des langen Planungszeitraumes und der starken Abhängig- keit von gesellschaftlichen Entwicklungen auf unvorhergesehene Trends vorbereitet sein muss. Bei einem noch stärkeren Trend zu Einpersonen- haushalten aufgrund der absehbaren Überalterung der Bevölkerung („Witwenhaushalten“), würde die Haushaltsgröße stärker abnehmen (Annahme: 2,54 Pers./ HH). Lediglich um diesen Faktor ist diese Variante geändert worden. Der zusätzliche Wohnbauflächenbedarf bis zum Jahr 2015 beträgt 19 ha.

Der künftige Wohnbauflächenbedarf hängt damit im wesentlichen von einer Variablen – der Haushaltsgröße – ab, die faktisch von der Gemein- de nicht beeinflusst werden kann und als gesamtgesellschaftliches „Er- eignis“ auch kaum zuverlässig zu prognostizieren ist. Um für die näch- sten 15 Jahre auf alle denkbaren Entwicklungen ausreichend vorbereitet zu sein, wäre es notwendig, auch den in Variante 2 beschriebenen Flä- chenbedarf von rund 19 ha zu decken.

Wolters Partner 101 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Wohnbauflächenbedarfsabschätzung der Gemeinde Metelen – Variante 1

Wohnungsbedarf

Einwohner zum Ausgangsdatum 2002 6.364 Einwohner im Zielzeitraum 2015 6.615

Haushaltsgröße Personen pro Haushalt 1987 3,46 Personen pro Haushalt im Zielzeitraum 2015 2,74

Wohnungen zum Ausgangsdatum 2002 2.093 Wohnungen im Zielzeitraum 2015 2.414 (ein Haushalt eine Wohnung)

Bedarf an Wohnungen 321 WE

Wohnbauflächenbedarf

Wohnungsgröße im Zielzeitraum 113 m2

Nettogeschossfläche 3,62 ha Zuschlagfaktor für Mauerwerk. Treppenhäuser etc. 30 %

Bruttogeschossfläche 4,71 ha realisierte Geschlossflächenzahl im Zielzeitraum 0,60

Nettowohnbauland 7,85 ha Zuschlag für Erschließung, Grünanlagen etc. 30 %

Bruttowohnbauland 10,20 ha

Planungsspielraum 15 % 1,53 ha

Wohnbauflächenbedarf insgesamt 11,73 ha

Wolters Partner 102 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Wohnbauflächenbedarfsabschätzung der Gemeinde Metelen – Variante 2

Wohnungsbedarf

Einwohner zum Ausgangsdatum 2002 6.364 Einwohner im Zielzeitraum 2015 6.615

Haushaltsgröße Personen pro Haushalt 1987 3,46 Personen pro Haushalt im Zielzeitraum 2015 2,54

Wohnungen zum Ausgangsdatum 2002 2.093 Wohnungen im Zielzeitraum 2015 2.604 (ein Haushalt eine Wohnung)

Bedarf an Wohnungen 511 WE

Wohnbauflächenbedarf

Wohnungsgröße im Zielzeitraum 113 m2

Nettogeschossfläche 5,77 ha Zuschlagfaktor für Mauerwerk. Treppenhäuser etc. 30 %

Bruttogeschossfläche 7,50 ha realisierte Geschlossflächenzahl im Zielzeitraum 0,60

Nettowohnbauland 12,50 ha Zuschlag für Erschließung, Grünanlagen etc. 30 %

Bruttowohnbauland 16,25 ha

Planungsspielraum 15 % 2,44 ha

Wohnbauflächenbedarf insgesamt 18,69 ha

Wolters Partner 103 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Anhang II: Abschätzung des zukünftigen Gewerbeflächenbe- darfs Der zukünftige Gewerbeflächenbedarf für die Gemeinde Metelen ist mit Hilfe der Methode (GIFPRO), die beim Institut für Landes- und Stadt- entwicklungsforschung NRW (ILS)* Mitte der 80er Jahre entwickelt wur- de, überschlägig errechnet worden. Die wirtschaftliche Entwicklung ist auf Gemeinde- wie auf Bundesebe- ne außerordentlich schwer vorauszuschätzen. Um zu ermitteln, wie der wirtschaftliche Werdegang der einzelnen Betriebe Flächen beansprucht, wird eine Verknüpfung zwischen den Beschäftigten und ihrer Arbeitsflä- che hergestellt. Die Ermittlung des voraussichtlich zu erwartenden Ge- werbe- und Industrieflächenbedarfs dieser Berechnungsmethode setzt sich aus den Komponenten Ansiedlungs-, Verlagerungs- und Erweiter- ungsbedarf zusammen. Hiervon werden die Flächen, die durch Verlage- rung oder Stillegung freigesetzt und wieder als potentielle Gewerbe- flächen genutzt werden, abgezogen. Wichtigste Datengrundlage ist die Anzahl der gewerbeflächennachfra- Gewerbeflächennachfragende genden Beschäftigten. Beschäftigte Die Berechnungsmethode wird allerdings mit geringfügigen Abwand- lungen herangezogen, da die der Methode zugrundeliegenden Basisda- ten zur Standortmobilität von Betrieben bereits seit vielen Jahren nicht mehr aktuell erhoben werden. Hierdurch soll sowohl der Lage Metelens außerhalb der Ballungszentren als auch den aktuellen Tendenzen Rech- nung getragen werden. Außerdem wird die Methode angereichert um Zuschlagsfaktoren, die der aktuellen und spezifischen Standortsituation in Metelen Rechnung tragen sollen. Zur inhaltlichen Verdichtung der In- formationen wird auf die Ergebnisse der Betriebsbefragung** von reprä- sentativen ortsansässigen Betrieben zurückgegriffen. Bei der Bedarfsermittlung werden nur die Arbeitsplätze der sozialversi- * Institut für Landes- und cherungspflichtig Beschäftigten in solchen Betrieben berücksichtigt, die Stadtentwicklungsforschung üblicherweise in Gewerbegebieten und nicht in anderen Bauflächenka- des Landes NRW (ILS): Regi- onale Entwicklungsspielräu- tegorien gemäß Baunutzungsverordnung (Sondergebiet, Mischgebiet) me von Gewerbe- und In- dustrieflächen. Bestandser- unterzubringen sind. Entsprechend nicht berücksichtigt werden bspw. hebung und Ansatz für eine methodische Bedarfsermitt- ein Teil der Dienstleistungsbetriebe, die ihren Standort in Mischgebieten lung; Dortmund, S. 23 ff. ** Stichprobenerhebung zur im Ortskern finden können. Es handelt sich also nur um Arbeitsplätze in Gewerbeflächensituation in Branchen, die schon aufgrund ihrer Immissionen bauplanungs- und bau- der Gemeinde Metelen; Me- telen, 2002

Wolters Partner 104 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen ordnungsrechtlich nur in Gewerbegebieten zulässig sind, also vor allem Arbeitsplätze des produzierenden und verarbeitenden Gewerbes. Der Anteil an solchen Branchen nimmt in den letzten Jahren ab. Bedingt durch die verwobenen Produktionsprozesse und andere Faktoren ist je- doch auch in anderen Branchen, die nicht zwangsläufig auf Gewerbeflä- chen angewiesen sind (z.B. Handel und Dienstleistung) nach wie vor ei- ne Nachfrage nach gewerblichen Bauflächen festzustellen. Die folgende Aufstellung* zeigt die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäf- tigten, die in der Gemeinde Metelen ihren Arbeitsort haben, aufgesplit- tet nach Branchen sowie ihren jeweiligen prozentualen gewerbeflächen- beanspruchenden Anteil:

Wirtschafts- Sozialversicherungspflichtig Davon gewerbeflächen- absolut Beschäftigte abteilung beanspruchend (in %) (Stand 2002)

Land- und Forstwirtschaft, 36 0 0 Fischerei u. Fischzucht

Verarbeitendes u. produzierendes 454 100 454 Gewerbe, Baugewerbe

Handel 281 60 169

Gastgewerbe 19 0 0

Verkehr und 13 40 5 Nachrichtenübermittlung

Sonstige Dienstleistungen 191 40 76

Gesamt 994 704

Unter der theoretischen Annahme der Vollbeschäftigung sind in die Bedarfsberechnung auch die zur Zeit erwerbslosen abhängigen zivilen Arbeitnehmer zu berücksichtigen (nur sozialversicherungspflichtig Be- schäftigte ohne Selbstständige, Beamte, geringfügig Beschäftigte u.a.). Die Arbeitslosenquote** der Gemeinde Metelen lag im Dezember * Landesamt für Datenverar- 2003 bei 9,3%, was 65 Personen (von insgesamt 704 gewerbeflächen- beitung und Statistik NRW (LDS): Datenspektrum für die beanspruchenden Personen) entspricht. Somit steigt die Zahl der zugrun- Gemeinde Metelen, Stand 03.03.2004 dezulegenden gewerbeflächenbeanspruchenden Beschäftigten auf ins- ** Arbeitsagentur Rheine: Tele- gesamt 769 Personen. fonische Auskunft vom 01.10.2004

Wolters Partner 105 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Mittels einer Befragung* einer Auswahl an Betrieben ist die für Mete- Flächenkennziffer len aufgrund der örtlichen Standortbedingungen, Bau- und Branchen- struktur typische durchschnittliche Flächenkennziffer von rund „358 m2/Beschäftigtem“ ermittelt worden. Für die Berechnung der durch- schnittlichen Flächenkennziffer wurden nur die Betriebe zugrunde ge- legt, für die eine Gewerbefläche zwingend notwendig ist (660 m2/Be- schäftigtem). Cirka 48% der befragten Betriebe weisen eine für Metelen extrem ho- he Flächenkennziffer von über 900 m2 pro Beschäftigtem auf. Die Mehr- heit der Metelener Betriebe produziert jedoch in räumlich beengteren Verhältnissen. 43% der befragten Betriebe weist eine Flächenkennziffer von unter 400 m2 pro Beschäftigtem auf. Die durch die Landesregierung angesetzte Flächenkennziffer geht le- diglich von 250 m2/Beschäftigten aus. Dies reduziert den Bedarf erheb- lich, ist jedoch angesichts der Strukturen im ländlichen Raum eine unan- gemessene Annahme. Im Sinne des grundsätzlichen gemeindeentwicklungspolitschen Ziels, mit dem Grund und Boden in Zukunft sparsam umzugehen und die Er- schließungskosten durch eine bessere Ausnutzung der Flächen zu mini- mieren, soll der o.g. Trend eingeschränkt werden. Für die weiteren Be- rechnungen wird daher nicht die ermittelte Flächenkennziffer von 660 m2 pro Beschäftigten, sondern eine Flächenkennziffer von 500 m2 pro Be- schäftigten zugrundegelegt.

Der Neuansiedlungsbedarf wird ermittelt durch die Anzahl der gewer- Neuansiedlungsbedarf beflächenbeanspruchenden Personen multipliziert mit der Ansiedlungs- quote, der Flächenkennziffer sowie des Planungszeitraums. Die Ansiedlungsquote lag im ursprünglichen GIFPRO-Modell bei 0,15 Beschäftigte je 100 gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte je Jahr, kann aber angesichts der Neuansiedlungsquote der letzten Jahre auf 0,3 erhöht werden.

* Stichprobenerhebung zur Gewerbeflächensituation in der Gemeinde Metelen; Me- telen, 2002

Wolters Partner 106 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte 2002 704

Arbeitslosenquote 2003 9,3% gewerbeflächenbeanspruchende Personen 2002 insg. 769

Neuansiedlungsquote 0,3 (0,3 Beschäftigte je 100 gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte)

Neuanzusiedelnde Beschäftigte pro Jahr, einschl. Arbeitslose 2,3

Beschäftigte im Planungszeitraum von 13 Jahren bis 2015 29,9 bei einer FKZ von 500 m2/Beschäftigten benötigte Fläche insg. ca. 1,5 ha

Der Verlagerungsbedarf wird ermittelt durch die Anzahl der gewerbe- Verlagerungsbedarf flächenbeanspruchenden Personen multipliziert mit der Verlagerungs- quote, der Flächenkennziffer sowie des Planungszeitraums.

Gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte 2002 704

Arbeitslosenquote 2003 9,3% gewerbeflächenbeanspruchende Personen 2002 insg. 769

Verlagerungsquote 0,7 (0,7 Beschäftigte je 100 gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte) verlagerte Beschäftigte pro Jahr, einschl. Arbeitslose 5,4

Beschäftigte im Planungszeitraum von 13 Jahren bis 2015 70,2 bei einer FKZ von 500 m2/Beschäftigten benötigte Fläche insg. ca. 3,5 ha

Das ermittelte Ergebnis bzw. die ermittelte künftige Beschäftigtenzahl (Befragung) deckt nicht einmal den kurzfristig von den befragten Betrie- ben erwarteten Bedarf ab. Bei einem Verhältnis von 70 zusätzlich Be- schäftigten bis 2015 laut der GIFPRO-Modellrechnung und einem von den Betrieben erwarteten Personalbedarf von kurzfristig 74 neuen Mitar- beitern ist eine Anpassung erforderlich. Unter linearer Weiterführung des Personalbedarfs, der Berücksichti- gung, dass nur 54% der befragten Unternehmen geantwortet haben und nicht alle Bedarfe konkret eintreten werden, ist ein Beschäftigungszu-

Wolters Partner 107 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen wachs von 240 Personen als realistisch einzustufen. 320 Beschäftigte bei einer FKZ von 500 m2/ Beschäftigten benötigte Fläche insg.: 16,0 ha .

Die stillgelegten Gewerbeflächen werden ermittelt durch die Anzahl Stillegungen der gewerbeflächenbeanspruchenden Beschäftigten multipliziert mit der Freisetzungsquote, der Flächenkennziffer sowie des Planungszeitraums. Die Freisetzungsquote lag im ursprünglichen GIFPRO-Modell bei 0,7, kann aber auf 0,5 reduziert werden. Da aufgegebene Standorte für potentielle Nutzer oft durch weniger optimale Flächenbedingungen gekennzeichnet sind, wird die FKZ mit Hil- fe eines Korrekturfaktors von 0,5 reduziert (also von 500 m2 auf 250m2). Da nur ein Teil der freigesetzten Flächen sowohl unter quantitativen, als auch unter qualitativen Gesichtspunkten kurz- und mittelfristig wieder- verwendet werden kann, wird eine Wiederverwendungsquote von 50% angenommen. Im Ergebnis führen Wiederverwendungsquote und Korrekturfaktor da- zu, dass nur ein Viertel der stillgelegten Flächen als Reaktivierungsflä- chen angerechnet werden.

Gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte 2002 704

Freisetzungsquote 0,5 (0,5 Beschäftigte je 100 gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte) freigesetzte Beschäftigte pro Jahr, einschl. Arbeitslose 3,5

Beschäftigte im Planungszeitraum von 13 Jahren bis 2015 45,5 bei einer FKZ von 250 m2/Beschäftigten benötigte Fläche insg. ca. 1,1 ha

Davon 50% wiederverwertbar 0,6 ha

Wolters Partner 108 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

Insgesamt ergibt sich ein Grundbedarf von 16,9 ha. Hierauf wird ein Grundbedarf Zuschlag von 20% hinzuaddiert.

Neuansiedlungsbedarf 1,5 ha

Verlagerungs- und Erweiterungsbedarf 16,0 ha

Freigesetzte und potentiell wieder verwendbare -0,6 ha Gewerbe- und Industriefläche

Grundbedarf 16,9 ha

Zuschläge (20%) 3,4 ha

Gesamtbedarf 20,3 ha

Zuschläge sollen dazu dienen, Verfügbarkeitsengpässe sowie topogra- phisch bedingte Besonderheiten zu umgehen und den besonders emp- findlichen Landschaftsräumen, die für die Gewerbeflächen in Anspruch genommen werden müssten und eine entsprechende Durchgrünung er- fordern, zu entsprechen. Daher wird ein Flexibilitätszuschlag von 15% und ein Freiraumzuschlag von 5% angewendet.

Der Gesamtbedarf beträgt insgesamt 20,3 ha. Gesamtbedarf

Wolters Partner 109 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Anhang III: Übersicht über die wesentlichen Änderungen durch die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes (Entwurf)

Die wesentlichen Veränderungen durch die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes (Stand: Entwurf)

Bezeichnung der Fläche Flächendarstellung im Flächendarstellung Größe der wirksamen FNP im neuen FNP Flächenänderung

„ Am Stadion" Fläche für die Wohnbaufläche 3,0 ha Landwirtschaft; Grünfläche mit der Zweckbestimmung Sportplatz

„ Ochtruper Damm“ Fläche für die Wohnbaufläche 1,1 ha Landwirtschaft

„ Alter Postweg “ Fläche für die Wohnbaufläche 3,1 ha Landwirtschaft

„ Baugebiet Metelen-Süd “ Fläche für die Wohnbaufläche 1,0 ha Landwirtschaft

„ Eper Straße“ Fläche für die Wohnbaufläche 0,8 ha Landwirtschaft

„ Wettringer Straße “ Grünfläche (privat); Wohnbaufläche 5,3 ha Gewerbliche Baufläche; Fläche für die Landwirtschaft

„Industrie- und Fläche für die Industrie- und 7,3 ha Gewerbegebiet Metelen Landwirtschaft Gewerbegebiet (Fläche im Nordwesten)"

„Industrie- und Fläche für die Industrie- und 1,7 ha Gewerbegebiet Metelen Landwirtschaft Gewerbegebiet (Fläche im Süden)"

„Industrie- und Fläche für die Industrie- und 3,2 ha Gewerbegebiet Metelen Landwirtschaft; Gewerbegebiet (Fläche südlich Grünfläche Industriestraße)"

„Kleingewerbegebiet an der Fläche für die Gewerbegebiet 3,3 ha B70n (südlicher Teilbereich)” Landwirtschaft

„ Hotel/Gastronomie am Fläche für die Sondergebiet 2,2 ha Baggersee“ Landwirtschaft Hotel/Gastronomie (S4/S 5)

„ Reiterhof“ Fläche für die Sondergebiet Reitsport 1,7 ha Landwirtschaft; (S 8) Grünfläche

Wolters Partner 110 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen

„ Reithalle“ Sondergebiet Reitsport 0,8 ha Fläche für die (S 8); Landwirtschaft „Reitplatz“ Grünfläche Reitplatz 1,0 ha

„ Gastronomie am Bahnhof Fläche für die Sondergebiet 0,7 ha Metelen-Land“ Landwirtschaft Gastronomie (S 5)

„ Heidehotel“ Sondergebiet Hotel 1,5 ha (S4); Wald „Minigolfplatz“ Grünfläche 0,4 ha Minigolfplatz

„Vogelpark“ Fläche für die Sondergebiet Vogelpark 14,5 ha Landwirtschaft; Wald (S 9)

„Biologisches Institut“ Grünfläche Sondergebiet 1,5 ha Biologisches Institut (S7)

Wolters Partner 111 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Anhang IV: Übersicht zu optionalen Entwicklungsflächen Für das Gemeindegebiet Metelen sind folgende Flächen für eine weite- re, optionale Siedlungsentwicklung vorgesehen (vgl. Übersichtsplan S.114),jedoch nicht im Flächennutzungsplan als Baufläche dargestellt. Für die Genehmigung des Flächennutzungsplans werden diese Flächen wie bislang als Landwirtschaftliche Nutzfläche/Wald/Grünfläche darge- stellt. Diese Flächen sind für eine langfristige Entwicklung vorgesehen und werden nur dann in Anspruch genommen, wenn sich die Gemein- deentwicklung extrem dynamisch darstellt. Um im Falle einer baulichen Realisierung dieser Flächen schnell mit einer Flächennutzungsplan-Ände- rung reagieren zu können, wird zum jetzigen Beteiligungsverfahren ge- beten, zu dieser Fläche Stellung zu nehmen.

Optionale Wohnbaufläche „Ketteler Straße“ (6,7 ha) Im Nordwesten der Ortslage Metelen kann der Bereich zwischen dem Ochtruper Damm und der Ketteler Straße eine zukünftige Wohnarrondie- rungsfläche darstellen. Im Osten wie im Süden grenzen bestehende Wohngebiete an diese Entwicklungsfläche. Die erforderliche Erschlie- ßung dieser Fläche kann an die bestehenden Erschließungsstraßen „Ket- teler Straße“ bzw. „Ochtruper Damm“ anknüpfen. Da sich die Wohnentwicklungsfläche Ketteler Straße in Hauptwindrich- tung zu einer südwestlich befindenden landwirtschaftlichen Hofstelle befindet, ist – im Falle einer Entwicklung dieser Fläche – der Immissions- schutz auf der Grundlage der Geruchs-Immissionsrichtlinie im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sicherzustellen. Aus ökologischer Sicht –so die Umwelterheblichkeitsprüfung*– ist eine bauliche Nutzung denkbar, wenn auf die Einbindung der neu entstehen- den Baukörper in das Landschaftsbild geachtet wird.

* Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005

Wolters Partner 112 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Optionale Wohnbaufläche „Schöppinger Straße“ (2,2 ha) Im Süden der Ortslage Metelen besteht die Möglichkeit am Ortsein- gang westlich der Schöppinger Straße (L 582) eine Wohnarrondierungs- fläche vorzusehen. Sie erstreckt sich im Winkel entlang der Straße „Mersch“ und der Schöppinger Straße und schließt an die dargestellte Wohnarrondierungsfläche „Baugebiet Metelen-Süd“ an. Ein Teil dieses Bereichs ist bereits heute mit einer Wohnnutzung belegt, so dass hier nur eine Lückenschließung erfolgen kann. Die Fläche wird vollständig durch die Straße Mersch und durch eine Parallelstraße zur L 582 er- schlossen. Bei einer Entwicklung dieser Fläche ist aufgrund der Nähe zu einer westlich gelegenen landwirtschaftlichen Hofstelle im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung die Sicherstellung des Immissionsschutzes zu regeln. Die Umwelterheblichkeitsprüfung* führt zu dieser Fläche aus, dass sie sich aufgrund der bereits bestehenden Siedlungsnutzung und der an- grenzenden verkehrlichen Nutzung in einem vorbelasteten Bereich be- findet. Einer weiteren Inanspruchnahme der Fläche sind aus ökologi- scher Sicht daher keine Restriktionen entgegenzusetzen. Aufgrund der Nähe zum FFH-Gebiet ist in einer Auswirkungsprognose zu prüfen, in- wiefern Beeinträchtigungen der Schutz- und Erhaltungsziele des Schutz- gebietes zu erwarten sind.

Optionale Wohnbaufläche „Langenhorster Damm“ (10,6 ha) Der Bereich zwischen dem Langenhorster Damm (K 73) und der Ocht- ruper Straße (L582)im Norden der Ortslage Metelen wird als langfristig optionale Wohnbaufläche in Betracht gezogen. Allerdings stellt eine Wohnbauentwicklung in diesem Bereich eine bandartige Weiterentwicklung der Ortslage dar, die städtebaulich nur dann akzeptiert werden kann, wenn keine sonstigen alternativen Ent- wicklungsmöglichkeiten mehr ausgeschöpft werden können. Sie macht auch nur dann Sinn, wenn der vorhandene Sportplatz und die angren- zenden Flächen südlich der Ochtruper Straße wie auch der ansässige Betrieb für Erntetechnik nördlich der Ochtruper Straße als Wohngebiet * Wolters Partner: Umwelter- entwickelt wird, damit sich dieser Bereich an die Ortslage angliedert und heblichkeitsprüfung zur Neu- keine Wohnenklave entsteht. aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Die Restriktionen für eine Wohnentwicklung in diesem Bereich sind in Juli 2005

Wolters Partner 113 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Form eines Rahmenkonzeptes aufgezeigt worden (siehe S. 111). Aufgrund der Gegebenheiten ist ein Wohnbaugebiet in diesem Bereich nur „in einem Stück“ zu entwickeln. Sinnvoller ist es aus wirtschaftli- chen Gründen jedoch, dass Flächen in Anspruch genommen werden, die sukzessive –entsprechend der Wohnnachfrage– entwickelt werden kön- nen. Die Umwelterheblichkeitsprüfung* führt zu diesem Bereich aus, dass aufgrund der Ausprägung der Schutzgüter von überwiegend mittlerer Wertigkeit aus ökologischer Sicht einer baulichen Nutzung der Fläche zugestimmt werden kann. Besondere Berücksichtigung muss der als hochwertig einzustufende Gehölz-Gewässer-Komplex finden. So sind Gewässer und Gehölzzug zu erhalten und zusammen mit einem Saum- streifen naturnah zu entwickeln. Der im Westen stockende Gehölzbe- stand ist entsprechend eines bestehenden Bebauungsplanes nicht mehr als Wald im Sinne des Forstgesetzes einzustufen, so dass die Berücksich- tigung eines Waldabstandes entfällt.

Wenn die Flächen, die nur für eine langfristige, optionale Wohnent- wicklung vorgesehen sind, berücksichtigt werden, stehen –neben den bereits im Flächennutzungsplan- Entwurf neu dargestellten Wohnbauflä- chen– weitere 19,5 ha zur Verfügung.

Optionale Entwicklungsflächen (Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen)

Bezeichnung der Fläche Flächendarstellung im Flächendarstellung Flächengröße wirksamen FNP im neuen FNP

„ Ketteler Straße “ Fläche für die Fläche für die 6,7 ha Landwirtschaft Landwirtschaft

„ Schöppinger Straße“ Fläche für die Fläche für die 2,2 ha Landwirtschaft Landwirtschaft

„ Langenhorster Damm“ Fläche für die Fläche für die 10,6 ha Landwirtschaft Landwirtschaft

Entwicklungsfläche gesamt 19,5 ha

* Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005

Wolters Partner 114

Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen Optionale Gewerbliche Baufläche „Kleingewerbegebiet an der B 70 n“ (3,9 ha) Die Gemeinde Metelen beabsichtigt auf einer durch die Ortsumgehung (B 70 n) entstandenen „Restfläche“ zwischen B 70 n und K 65 ein Klein- gewerbegebiet/Gründerzentrum (GE) zu etablieren (vgl. Kap.7.2.1). Die südliche Fläche dieses Bereiches soll als erste Entwicklungsstufe des Kleingewerbegebietes entwickelt werden und ist daher im Flächen- nutzungsplan- Entwurf als gewerbliche Baufläche dargestellt. Die nördli- che Fläche dieses Bereiches (3,9 ha) stellt hingegen eine langfristige Ent- wicklungsoption dar. Erschlossen werden soll das Kleingewerbegebiet über die K 65. Das als Ergänzung der südlich angrenzenden Baufläche angedachte optionale Erweiterungsgebiet weist wie die Baufläche auch lediglich in Bezug auf die vorhandenen Gehölzstrukturen und die bestehende Grundwasserverschmutzungsempfindlichkeit höhere Schutzgutqualitäten auf. Bei Erhalt der Gehölze und Berücksichtigung der Verschmutzungs- empfindlichkeit kann aus ökologischer Sicht einer Nutzung der Fläche zugestimmt werden.*

Optionale Baufläche „Industrie- und Gewerbegebiet Metelen“ (insgesamt 14,3 ha) . Im Nordosten des Industrie- und Gewerbegebietes, westlich der B 70 kann optional eine Gewerbe- und Industrieflächenerweiterung in Betracht gezogen werden (5,5 ha). Erschlossen werden kann diese Fläche über den westlich befindlichen Weg. Die Umwelterheblichkeitsprüfung** führt zu diesem Bereich aus, dass er überwiegend geringwertig ausgeprägte Schutzgüter aufweist. Einer Nutzung dieser Fläche stehen daher aus ökologischer Sicht keine Restriktionen entgegen. Um das Vorhaben in die Landschaft einzubinden, sollte neben der bereits bestehenden, zu erhaltenden Hecke im Norden zwischen geplantem Gewerbegebiet und B 70 die Anpflanzung eines breiten Gehölzstreifens vorgenommen werden.

* Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005 ** ebenda

Wolters Partner 116 Neuaufstellung Flächennutzungsplan Gemeinde Metelen . Eine weitere optionale Fläche im Industrie- und Gewerbegebiet liegt im Südwesten nördlich und südlich des Hueskeweges (8,8 ha). Die Erweiterung überplant die bestehenden Hofstellen „Langehaneberg“ und „Kleimann“. Eine Erschließung dieser Gewerbefläche kann über den Hueskeweg erfolgen. Die Fläche weist, abgesehen von der potentiell sehr hohen Empfindlichkeit des Grundwassers bei möglichen Verschmutzungen, im Bereich der intensiv genutzten Grünländer eine geringe bis mittlere Empfindlichkeit auf. Von hoher Bedeutung im Hinblick auf die Lebensraumqualität für Arten und Lebens- gemeinschaften und als landschaftsbildstrukturierender Bereich wirkt der südliche Teil des Plangebietes. Infolge der hohen Wertigkeit, die insbesondere durch das Vorkommen zahlreicher hochwertiger Gehölzstrukturen begründet liegt, werden diese Bereiche aus ökologischer Sicht als erhaltenswert gesehen und entsprechende Erhaltungsmaßnahmen vorgeschlagen.*

Wenn die Flächen, die nur für eine langfristige, optionale Gewerbe- entwicklung vorgesehen sind, berücksichtigt werden, stehen –neben den bereits im Flächennutzungsplan- Entwurf neu dargestellten Gewerbeflä- chen– weitere 18,2 ha zur Verfügung.

Optionale Entwicklungsflächen (Gewerbliche Bauflächen)

Bezeichnung der Fläche Flächendarstellung im Flächendarstellung Flächengröße wirksamen FNP im neuen FNP

„Industrie- und Fläche für die Fläche für die 5,5 ha Gewerbegebiet Metelen Landwirtschaft; Landwirtschaft; (Fläche im Nordosten)" Grünfläche Grünfläche

„Industrie- und Fläche für die Fläche für die 8,8 ha Gewerbegebiet Metelen Landwirtschaft Landwirtschaft (Fläche im Südwesten – südlicher Teilbereich)"

„Kleingewerbegebiet an der Fläche für die Fläche für die 3,9 ha B70n (nördlicher Landwirtschaft Landwirtschaft Teilbereich)”

Entwicklungsfläche gesamt 18,2 ha

* Wolters Partner: Umwelter- heblichkeitsprüfung zur Neu- aufstellung des Flächennut- zungsplan Metelen; Coesfeld, Juli 2005

Wolters Partner 117 V k V 0 k Ü 3 0 E 3 E E 11 0 kV

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Erläuterungen 6 / 00 100 Wohnbaufläche 256 V k 0 2 2 E Gewerbliche Baufläche Grünfläche

W Gemeinde MetelenDN 2 WOLTERS PARTNER 5 0 ARCH ITEKTEN BDA · S TADTP LANER übersicht zu optionalen Entwicklungsflächen DARUPER STRASSE 15 · 48653 COESFELD TELEFON (02541) 9408-0 · FAX (02541) 6088

FFH Maßstab Datum Bearbeiter Blattgröße Plan-Nr. 1 : 15.000 Nov. 2005 Ho / Ke