Bez. Gemeinde Ort ISOS SG 11 Diepoldsau Diepoldsau/Schmitter 1. Fassung 04.1994/fsr O Nachträge 30.1.2008/fsr

ox aufgenommen Do–l–X-XX-X/ o besucht, nicht aufgenommen o Streusiedlung

Qualifikation Bewertung des Ortsbildes im regionalen Vergleich

Ehemals bäuerliches Doppeldorf in der Rheintalebene, umschlossen von der Alten Rheinschlinge und dem kanalisierten Fluss. Keine besonderen Lagequalitäten wegen Verbautheit von wichtigen Dorfteilen im ebenen Gelände, ausser in den kirchennahen Bezirken, wo die beiden Kirchtürme Akzente im Häusermeer von Alt und Neu setzen.

Gewisse räumliche Qualitäten dank lockerer und dichter Strassenbebauungen mit differenzierten bäuerlich-ländlichen Vor- und Zwischenbereichen und intakten rückwärtigen Bereichen, die stellenweise in umgebendes Wiesland mit Obstbäumen übergehen.

Gewisse architekturhistorische Qualitäten wegen der ref. Kirche, eines alten Kirchturms, zweier Schulbauten, mehrerer regionaltypischer Bauernhöfe aus verschiedenen Epochen sowie wegen diverser Wohnhäuser unterschiedlichen Standards und Industriebauten der Jahrhundert- wende, darunter Stickereifabriken verschiedener Grösse.

Vergleichsraster o Stadt (Flecken) xo Dorf Lagequalitäten X o Kleinstadt (Flecken) o Weiler räumliche Qualitäten X X o Verstädtertes Dorf o Spezialfall architekturhistorische Qualitäten X / zusätzliche Qualitäten

Siedlungsentwicklung Historischer und räumlicher Zusammenhang der wesentlichen Gebiete, Baugruppen, Umgebungen und Einzelelemente; Konflikte; spezielle Erhaltungshinweise

Der Ort wurde schon 890 "Thiotpoldesova" genannt. Die offenbar nach dem ersten Siedler ge- nannte Aue verdrängte allmählich den königlichen Forst. Das sich entwickelnde Dorf gehörte zum Reichshof Kriessern - der Fürstabt von St. Gallen übte das Niedergericht aus - und teilte bis 1790 dessen Geschicke. Die kurze Zeit bis zur politischen Neuordnung erlebte Diepoldsau als selbständiger Hof (ohne Schmitter). Schmitter war im Mittelalter Teil des Reichshofs , zu dem linksrheinisch auch , Haslach und Au gehörten. Ende des 14. Jahrhunderts ging der Hof an die Herren von . 1490 kam das linksseitige unter die Landeshoheit der Eidgenossen ("gemeine Herr- schaft"). Bei der Teilung des Hofes Lustenau 1593 wurde Schmitter in den Hof Widnau-Haslach einbezogen. Noch bis zur zweiten Hofteilung (1775) in die drei Orte Schmitter, Widnau und Au- Haslach unterstand die Herrschaft Widnau-Haslach niedergerichtlich den Grafen von Hohenems, ab 1782 den Herren von Salis-Soglio. Die Neuordnung nach 1798 (Einfall der Franzosen) vereinte 1803 Schmitter mit Diepoldsau und Widnau. Erst 1882 wurden Diepoldsau und Schmitter zur eige- nen politischen Gemeinde erhoben. Kirchlich war Diepoldsau nach Berneck pfarrgenössig. Unter dem Einfluss der Reformation wurde hier der neue Glauben mehrheitlich angenommen. Die Protestanten bauten 1728 eine eigene Kir- che. Ihrem Beispiel folgten 1762 auch die Katholiken beider benachbarten Orte.

Das bäuerliche Doppeldorf Diepoldsau/Schmitter liegt im Schwemmland der Rheinschlinge süd-

Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) Auftraggeber Bundesamt für Kultur, Hallwylstrasse 15, 3003 Bern Auftragnehmer Büro für das ISOS, Limmatquai 24, 8001 Zürich Sibylle Heusser, dipl. Arch. ETH Kt. Bez. Gemeinde Ort ISOS SG 11 Diepoldsau Diepoldsau/Schmitter 2

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östlich von Widnau. 1868 war das Katastrophenjahr: ein Dorfbrand zerstörte 23 Häuser und Scheunen, dabei wurden 141 Menschen obdachlos; im Herbst durchbrach der Rhein den Damm bei Montlingen und überschwemmte Schmitter und zum Teil Diepoldsau. 1871 wurde die Siedlung wieder von Überschwemmungen getroffen. Eine neue, grössere kath. Pfarrkirche entstand 1880.

Die Siegfriedkarte von 1887 zeigt die benachbarten Orte als mehrfingrige Strassendörfer. Ihr unhierarchisches Erschliessungsnetz ist im Raum der beiden Kirchen miteinander verknüpft. Eine gewisse Verdichtung im Siedlungsbild, z.B. durch eine zweite Bebauungsschicht oder ringförmige Erschliessung, ist im Oberdorf von Diepoldsau auszumachen. Schmitter ist dank der hölzernen Rheinbrücke von 1879 mit Hohenems verbunden. Um die Jahrhundertwende wurden in der alten Bauerngemeinde 2'129 Einwohner gezählt. Diese lebten hauptsächlich von der Landwirtschaft (Acker-, Obstbau, Viehzucht), Torfgewinnung und der boomenden Stickereiindustrie. In der Siedlung befanden sich wegen der konfessionellen Teilung bereits vier Schulen, und im Nordwesten lag eine Ziegelhütte. Bis weit ins 20. Jahrhundert veränderte sich das Siedlungsbild in Struktur und Ausdehnung nicht wesentlich. Einschneidende Folgen für die Verkehrsverbindungen zu den Nachbargemeinden hatte der Bau des Rheindurchstichs (vollendet 1923). Statt links des Rheins, kam die gesamte Ortschaft auf das rechte Ufer des kanalisierten Flusses zu liegen. Seither ist sie nur noch über zwei Brücken mit der Schweiz verbunden: Über die in der Achse Widnau-Diepoldsau liegende verkehrte ab 1915 eine elektrische Strassenbahn nach Heerbrugg. Dadurch wurden erste Ansätze zu einem locker definierten Dorfzentrum im Verknüpfungsbereich von Diepoldsau und Schmitter – 1911 Eröffnung der neuen Post – weiter gefördert. Die wesentlichen Veränderungen vollzogen sich im Laufe der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts (1950: ca. 2'950; 1990: 4'148 Einwohner). Unter reger Bautätigkeit brach insbesondere der empfindliche Zentrumsbereich beider Orte auseinander (U-Zo I). Aber auch ländlich-lockere Strassenbebauungen wurden verdichtet und die wechselseitige Beziehung von alter Siedlung und Landschaft durch Überbauung von Nahumgebungen aufgehoben (U-Zo V, X, U-Ri XIII, XV).

Die wichtigsten Ortsbildteile

Tram- und Hohenemserstrasse vereinigen sich zur Magistrale. Diese teilt Diepoldsau und Schmit- ter zu je gleichen Teilen auf. Die im Mittelbereich in den letzten Jahrzehnten entstandenen Hochbauten – obgleich teilweise mit zentralen Funktionen versehen (U-Zo I) – lasten schwer auf dem ehemaligen Dorfzentrum. Geblieben ist eine Kopfbebauung von öffentlichen und privaten Bauten (B 0.5), welche teilweise in den Ortsteil Schmitter einleiten, ohne die Querachse nach Diepoldsau (Vordere Kirchstrasse) einzubeziehen.

Schulhaus Mitteldorf (E 0.0.50) und ref. Pfarrkirche (E 0.0.51), beides unverwechselbare, hinter dem neuen PTT-Block (0.0.48) aufragende Baukörper, erleichtern den optisch erschwerten Zugang zum Ortsteil Diepoldsau. Der ist in Struktur und Ausdehnung noch weitgehend als ganzes Dorf erlebbar (G 1). Seine Abschnitte Ober-, Mittel- und Unterdorf, die an der durchgehenden Dorfstrasse liegen, sind relativ gut zu unterscheiden. Einzig zwei kleine Aussenbezirke sind durch Wiesland und Einfamilienhäuser (U-Zo V) vom dörflichen Ganzen abgelöst: das bäuerliche Obergiessen (B 0.3) und das mit Wohnhäusern und Bauernhöfen angelegte Neudorf (B 0.4). Nach wie vor wird das Dorfbild bestimmt durch die lockere, vorwiegend bäuerlich-ländliche Bebauung entlang der Dorfstrasse, die auch Verzweigungen aufweist. Frontbildende wie auch nach Kt. Bez. Gemeinde Ort ISOS SG 11 Diepoldsau Diepoldsau/Schmitter 3

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hinten versetzte Haupt- und Nebenbauten stehen meist parallel zur Strasse. An Altbauten herr- schen bäuerliche Ein- und Mehrzweckbauten (Streck-/Kreuzfirsthöfe) aus dem 18./19. Jahrhundert vor. Ihre Betriebe sind meist stillgelegt. Einzelne der jüngeren Bauernhäuser enthalten ein Sticklokal. Schlichte Sticker- und einfache Wohnhäuser zählen zu den wenigen Bauten der Jahr- hundertwende. Bauliche Eingriffe der letzten Jahrzehnte sind zahlreich (1.0.2, 1.0.5), doch die massivsten hat vor allem das Mitteldorf erfahren: die Käserei (1.0.3), zwei Wohnblöcke (1.0.4) und ein neues Geschäft. Ihre aufdringlichen Kuben wirken erdrückend, verdrängen Bau- erngärten und Wiesen in den Zwischenbereichen. Zudem verdichten sie den ursprünglich lockeren Gassenraum. Im Unterdorf sind der Bezug von Siedlung zur Landschaft, das ländliche Bebauungsmuster und die Bausubstanz am besten erhalten (B 1.1). Beidseits noch von obstbaumbestandenem Wiesland um- geben, erstreckt sich der schlanke Bebauungsast, verknüpft mit dem Mitteldorf (1.1.10), in Richtung Widnau. Obwohl die strassenbezogenen Bauten immer wieder von Wiesland unterbrochen werden, entsteht dank ihrer parallelen Stellung an gerader Strasse ein langgestreckter Gassen- raum. Eingezäunte Vorgärten unterstützen diese Wirkung zusätzlich.

Wie erwähnt ist der Bezug des Ortsteils Schmitter zum Zentrum gering. Um das von aussen erschwert wahrnehmbare Gesamtbild zu erschliessen, sind die einzig vorhandenen Akzente in der Silhouette, der alte Kirchturm (E 0.0.49) das Schulgebäude (E 2.0.15), unverzichtbar. Sie lenken in das typische Strassendorf, das sich zur Hauptsache als H-förmiges Strassendorf einprägt (G 2). Kleinere Häusergruppen wie jene aus der Stickereizeit (B 0.6) und solche bäuerlichen Ursprungs (B 0.7) stellen Verzweigungen bzw. versprengte Ausläufer des Grund- musters dar. Im feinmaschigen Netz von asphaltierten Strassen und Wegen hat sich die Hintere Kirch- und Rheinstrasse zum Hauptstrang entwickelt. Er verbindet das Geschäftszentrum mit der Rheinbrücke (Richtung Dornbirn). Seine teils lockere, teils dichte Bebauung (2.0.16) schlängelt sich in weiten Bögen durch weitgehend verbautes Wiesland. Bäuerliche Mehrzweckbauten, reine Wohnhäuser sowie einfache Nutzbauten (z.B. 2.0.20) machen vorwiegend die Altbausubstanz des belebten Dorfteils aus. Die ältesten gehen wohl bis ins 18. Jahrhundert zurück, die jüngeren entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Trauf- und Giebelseiten begrenzen und rhythmisieren den Gassenraum. Doch dessen Ursprünglichkeit ist auf der Strecke bis zum Bächlein (0.0.67) be- einträchtigt: durch die verbreiterte Strasse, ausgeräumte oder auf ein Minimum reduzierte Vorgärten und durch neuere Wohn- und Nutzbauten (2.0.17, 2.0.18), welche teils an die Stelle von Altbauten treten, teils die ehemals weiten Zwischenbereiche verdichten. Bauernbetriebe wurden stillgelegt, einige Stallscheunen umgenutzt und umgebaut, Fassaden von Holzbauten häufig verputzt. Dagegen sind sowohl rückwärtige wie auf Seitenwegen erreichbare Bereiche (2.0.22) und der äusserste Bebauungszipfel (2.0.26) in besserem Zustand erhalten. Die baulichen und räumlichen Qualitäten steigern sich beachtlich im Bebauungsast Schmitter- strasse (B 2.2). Er setzt beim markanten Eckbau des Restaurants National (2.0.23) in Richtung Widnau an und reicht bis zur Kreuzung mit der Steigstrasse/Kugelgasse. Der leicht geknickte Gassenraum ist ausgesprochen ländlich bestimmt (2.2.32): schmale Werkplätze, eingezäunte und unterschiedlich tiefe Vorgärten säumen die asphaltierte Strasse; bis an den Strassenrand vor- dringende Pflanzplätze und Wiesstücke, die ebenfalls eingezäunt sind, unterbrechen die regel- mässigen Bautenreihen. Der bäuerliche Charakter basiert auf einer Mehrzahl von Streck und Kreuzfirsthöfen, die vorwiegend aus dem 18./19. Jahrhundert stammen. Ein- bis dreigeschossig und parallel zum Strassenverlauf stehend, begrenzen sie die abwechslungsreiche Gasse. Zwei Kt. Bez. Gemeinde Ort ISOS SG 11 Diepoldsau Diepoldsau/Schmitter 4

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Linden vor dem Flachbau eines Stickereiwerks (0.0.45) und zwei Nadelbäume neben dem hohen Gasthaus Hecht (E 2.2.31) bereichern diese. Von der einheitlichen Bebauung setzt sich der Ku- bus einer rosa verputzten Villa in eingezäuntem Garten (2.2.35) kontrastreich ab. Ausgangs von Schmitter sind äusserst bescheidene, doch für den Ort typisch durchmischte Gebäu- degruppen mit intakten Zwischenbereichen anzutreffen (2.0.27, 2.0.29). Sie zeigen auf, wie die Bauten der Stickereizeit die bäuerlichen ergänzen. Die von Bauern- und Wohnhäusern gesäumte Neugasse hebt zu einer interessanten räumlichen Ordnung an (2.0.30), welche in den Bogen der Steigstrasse ausstrahlt.

Neben den kategorisierten Erhaltungszielen (vgl. L-Blatt und Erläuterungsblatt) sind folgende spezielle Erhaltungshinweise zu beachten:

- Redimensionierung der Dorfstrassen. - Pflege der Vor- und Hintergärten als Teile der Ganzheit. - Bei allfälligen Fassadenrenovationen traditionelle Materialien verwenden. - Siedlungsdruck in den Ortsteilen abschwächen. - Detailliertes Einzelbauinventar anlegen.

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Kurzerläuterungen (Ausführliche Definitionen zu den Kategorien und Symbolen siehe Erläuterungsblatt)

Aufnahmekategorie Erhaltungsziel Schützenswerte A - Ursprüngliche Substanz vorhanden A - Erhalten der Substanz X besondere (Qualität/Bedeutung) Bebauung B - Ursprüngliche Struktur vorhanden B - Erhalten der Struktur / gewisse (Qualität/Bedeutung) C - Unterschiedliche Bebauung mit C - Erhalten des ganzheitlichen ganzheitlichem Charakter Charakters E Schützenswertes Einzelelement o Hinweis (wichtiger Sachverhalt) Umgebungen a - Unerlässliche Umgebung a - Erhalten der Beschaffenheit o störend (Beeinträchtigung des b - Empfindliche Umgebung b - Erhalten der Eigenschaften Ortsbildes)

Schützenswerte Bebauung Gebiete (G), Baugruppen (B) Umgebungen Umgebungs-Zonen (U-Zo), Umgebungs-Richtungen (U-Ri) Einzelelemente

Nummer Benennung Foto-Nummer Aufnahmekategorie räumliche Qualität arch. hist. Qualität Bedeutung Erhaltungsziel Hinweis störend G 1 Diepoldsau; Ober-, Mittel-, Unterdorf, B / / X B 16,18-47,49-60 vorwiegend 18./19.Jh. B 1.1 Intaktes Unterdorf, 18./19.Jh., bäuerlich und AB X / X A 16,18-36 regelmässig bebaut G 2 Schmitter; H-förmiges Strassendorf, vorwiegend B / / X B 81-105,111-115, 124- 18./19.Jh. 133 B 2.2 Intakte bäuerliche Bebauung entlang AB X / X A 95,124-133 Schmitterstrasse, 18./19.Jh. B 0.3 Obergiessen; bäuerlicher Ortsabschnitt, B / / B 69-73,75 19./A.20.Jh. B 0.4 Neudorf; linear angelegte Wohnhäuser und AB / X / A 60-67 Bauernhöfe, A.20.Jh. B 0.5 Zentrumsbebauung mit Dorfplatz, 19./ B / / X B 2-4,7,140 1.H.20.Jh., Kopfbebauung von Schmitter B 0.6 Wiesgasse/Kreuzweg; Stickerei-, Wohn- und AB / X / B 130,132,134-138 Wirtschaftsbauten, E.19./A.20.Jh. B 0.7 Ausläufer von Schmitter, vorwiegend bäuerlich B / / B 106-110 geprägt, 19./A.20.Jh.

U-Zo I Geschäftszentrum entlang Tram-/Hohenemser- b X b 1,5,8-11,80 strasse, 20.Jh. U-Zo II Kirchenfeld u.a.; Wiesland mit öffentlichen ab X a 6,12-14,79 Bauten und Anlagen U-Ri III Beidseits bebaute Hohenemserstrasse: b / b 116,117 Wohnbauten und Gewerbe, 2.H.20.Jh. U-Ri IV Teils Wiesland mit Obstbäumen, Alt- und ab X a 48,67,74-78 Neubauten, teils Kulturland U-Zo V Lockere Ortserweiterungen, vorwiegend b / b - Einfamilienhäuser, 2.H.20.Jh. (auch U-Ri V) U-Zo VI Teils überbautes Wiesland mit Obstbäumen, ab X a 55 ortsbildgliedernd U-Ri VII Wiesland mit Obstbäumen, mit Oberstufenzentrum ab X a - U-Ri VIII Wiesstreifen entlang Entwässerung ab / a - U-Zo IX Moosacker; Wiesland mit Obstbäumen a X a - Kt. Bez. Gemeinde Ort ISOS

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Schützenswerte Bebauung Gebiete (G), Baugruppen (B) Umgebungen Umgebungs-Zonen (U-Zo), Umgebungs-Richtungen (U-Ri) Einzelelemente

Nummer Benennung Foto-Nummer Aufnahmekategorie räumliche Qualität arch. hist. Qualität Bedeutung Erhaltungsziel Hinweis störend U-Zo X Boxstell; neuere Wohnblöcke und Einkaufs- b X b 7 zentrum zwischen Ortsteilen U-Zo XI Monholz; ebenes Wiesland mit Obstbäumen; ab X a 135,137 einzelne Neubauten U-Ri XII Wildenau/Letten; ebenes Wies- und Kulturland a X a 109 U-Ri XIII Ortserweiterung im Letten, M.20.Jh. b / b - U-Zo XIV Wiesstück entlang Rheinstrasse a / a 104 U-Ri XV Sand/Widen/Bünt; locker stehende Einfamilien- b / b - häuser und ein Gewerbebau, 2.H.20.Jh.

1.0.1 Ref. Pfarrhaus, um 1900, traufständiger o 16 Massivbau mit Quergiebel; rückseitig angebautes Kirchgemeindehaus 1.0.2 Schlichte Einfamilienhäuser, M.20.Jh., in o - altes Bebauungsmuster integriert (auch 0.3.29) 1.0.3 Rhychäsi und Gewerbebau, 2.H.20.Jh., o 18,33 anpässlerische Dörfli-Architektur 1.0.4 Neuere Wohnblöcke, erdrücken Altbauten im o 35,40 bäuerlichen Ort 1.0.5 Einfamilienhäuser, 2.H.20.Jh.; störend an o 19,43,72 exponierter Stelle (auch 1.1.5, 0.3.5) 1.0.6 Kern des Oberdorfs, 18./19.Jh., ringförmig o 45-47,49-54 erschlossen; mit engen bäuerlichen Gassenräumen 1.0.7 Lineare Bebauung Oberdorfstrasse, nach o 46,53,54,68-70 Obergiessen ausstrahlend (auch 0.3.7) 1.0.8 Bogenförmige Bebauung Bettenstrasse, o 56,58,59 Bindeglied zum Neudorf 1.0.9 Bebauungsstrang Neudorf, frontbildende o 60-65 Wohnbauten bzw. -teile (auch 0.4.9) 1.1.10 Raumwirksame Verdichtung an Querachse zu o 16,18-20 Mittel-/Unterdorf 1.1.11 Rest./Wohnhaus, 2.V.20.Jh., Eingriff in o 19 bäuerliches Unterdorf 1.1.12 Grosse Einstellhalle, in Gestalt eines o - Oekonomiebaus, leicht störend 1.1.13 Baugewerbe mit 2-geschossigem Wohnbau, o o 25 abgewinkelt von Strasse, anpässlerische Dörfli-Architektur 1.1.14 Blockbau, dat.1760, neu errichtet über o - Betonsockel Kt. Bez. Gemeinde Ort ISOS

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Schützenswerte Bebauung Gebiete (G), Baugruppen (B) Umgebungen Umgebungs-Zonen (U-Zo), Umgebungs-Richtungen (U-Ri) Einzelelemente

Nummer Benennung Foto-Nummer Aufnahmekategorie räumliche Qualität arch. hist. Qualität Bedeutung Erhaltungsziel Hinweis störend E 2.0.15 Schulhaus Schmitter, 2-geschossiger Massivbau X A 83 hinter geteertem Pausenplatz und zwei Platanen, A.20.Jh.; mit Sportplätzen im Kirchenfeld 2.0.16 Dörflicher Gassenraum, locker und dicht o 81,84,86-88,93, stehende Bauernhöfe und Wohnhäuser, 18.- 94,96,97,99,100 A.20.Jh. 2.0.17 Unsensible Neubauten für Gewerbe und Wohnen, o 81 unverträglich mit Altbaugefüge 2.0.18 Wohnbauten unter Satteldach, 40/50er Jahre, o 3,88,102,119 unauffällige Massivbauten, leicht störend (auch 0.5.18) 2.0.19 Abseits im Grünen stehende neuere Einfamilien- o - häuser, leicht störend 2.0.20 Zwei ältere Kleinbauten; vermutlich Sticklokal o 87,96 verputzt und Feuerwehrhüsli in Holz, in Altbebauung integriert 2.0.21 Nussbaum und Linde o 87,88 2.0.22 Lockere, intakte Gruppe an Nebengassen, o 90-92 vorwiegend Mehrzweckbauten 2.0.23 Rest./Eckbau, um 1900, hell verputzter o 93,133 Massivbau, ehem. Fabrik (?); Merkzeichen an Verzweigung 2.0.24 Flacher, 2-geschossiger Industriebau; leicht o 94,96 störend im feingliedrigen Dorf 2.0.25 Gasthaus Rössli, alter renov. Giebelbau; o 99 Merkzeichen an Verzweigung 2.0.26 Regelmässig angelegte Reihen von einfachen, 1- o 102,103 bis 2-geschossigen Wohnhäusern hinter Vorgärten, A.20.Jh. 2.0.27 Kompakte Doppelreihe v. älteren Höfen, Wohn-, o 111,112 Wirtschafts- und Gewerbebauten 2.0.28 Neuere, 1- bis 2-geschossige Gewerbebauten; in o 123 Gestalt, Material und Farbe störend 2.0.29 Reizvolle, lockere Gruppe von stillgelegten o 121-123 Bauernhöfen, Wohnhäusern; intakte Zwischenbereiche 2.0.30 Gerader Gassenraum, regelmässig gereihte Ein- o 118-120 und Mehrzweckbauten; auf Kirchturm ausgerichtet E 2.2.31 Prächtiger Kreuzfirsthof; Gasthaus Hecht mit X A 127,129 Schindelschirm als Kopfbau mit biedermeierlichen Stilmerkmalen Kt. Bez. Gemeinde Ort ISOS

SG 11 Diepoldsau Diepoldsau/Schmitter 4

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Schützenswerte Bebauung Gebiete (G), Baugruppen (B) Umgebungen Umgebungs-Zonen (U-Zo), Umgebungs-Richtungen (U-Ri) Einzelelemente

Nummer Benennung Foto-Nummer Aufnahmekategorie räumliche Qualität arch. hist. Qualität Bedeutung Erhaltungsziel Hinweis störend 2.2.32 Bäuerlich-ländlicher Gassenraum; vorab o 95,124-133 regelmässig gereihte Bauernhöfe, zudem Wohnhäuser 2.2.33 Zwitterhaftes Wohnatelier hinter eingezäuntem o 131 Wiesstück, um 1900; mit verzierter hölzerner Veranda 2.2.34 Schlankes Trafohäuschen, A.20.Jh. o 131 2.2.35 Villa in eingezäuntem Garten, nach 1915; rosa o 128 verputzter Massivbau unter Walmdach 2.2.36 Wohnblock und Einfamilienhaus, 2.H. 20.Jh., o 126,127 kubisch bzw. farblicher Kontrast in einheitlicher Altbebauung 0.4.37 Evang. methodistische Kirche, Spitzgiebel mit o 62,64 Dachreiter über verputztem Massivbau, A.20.Jh.(?) E 0.5.38 Rest. Freihof, 3-geschossiger massiver Eck- X A o 3 und Kopfbau, E.19.Jh.; Merkzeichen und in Schmitter einleitend; mit störendem Anbau, M.20.Jh. 0.5.39 Häusergruppe, frontbildend hinter Dorfplatz, o 2,3,4,7,140 in Schmitter einleitend 0.5.40 Gepflästerter Dorfplatz, als Parking genutzt, o 2,4,7 von jungen Bäumen gesäumt 0.5.41 Gemeindehaus aus der Zwischenkriegszeit; o 2 hellgrauer Massivbau mit Treppengiebel und symmetrischer Trauffront; angebautes Feuerwehrdepot 0.5.42 Neuer, 4-geschossiger Wohnblock, erdrückendes o 139 Volumen aufdringlich gestrichen 0.6.43 Verputztes Stickereiwerk mit Wohnungen, o 135,136 E.19.Jh.; repräsentativ an Wiesgasse 0.6.44 Pferdehandlung, Metzgerei, Wohnhaus; massiver o 137 Kernbau um 1900, riesiger Pferdestall gegenüber; parallel dazu drei Laubbäume 0.6.45 Zweigeschossiger Fabrikbau, um 1-ge-schossiges o 129,130,132 Stickereiwerk erweitert, um 1900; hinter zwei Linden 0.7.46 4-geschossig aufragendes Mietshaus, A.20.Jh.; o - Akzent in Hofgruppe 0.7.47 Baugewerbe, in Mauerwerk/Holz, unter breitem o - Pultdach; zwischen alten Höfen 0.0.48 Neueres PTT-Gebäude, 2-geschossiger Flachbau o 6 in Beton, hinter Parkplätzen Kt. Bez. Gemeinde Ort ISOS

SG 11 Diepoldsau Diepoldsau/Schmitter 5

L Nachträge

Schützenswerte Bebauung Gebiete (G), Baugruppen (B) Umgebungen Umgebungs-Zonen (U-Zo), Umgebungs-Richtungen (U-Ri) Einzelelemente

Nummer Benennung Foto-Nummer Aufnahmekategorie räumliche Qualität arch. hist. Qualität Bedeutung Erhaltungsziel Hinweis störend E 0.0.49 Kath. Pfarrkirche St. Antonius, 70er Jahre; X A o 80,82 freistehender alter Turm mit Spitzhelm wirkt in die Ferne E 0.0.50 Ref. Kirche, gegr. 1728, umgeb. 1839, X A 6,12 schlanker Turm mit Spitzhelm von 1931; abgewinkelt und zurückgesetzt von Vorderer Kirchstrasse E 0.0.51 Schulhaus Mitteldorf, A.20.Jh., hoher X A o 6,12,17 Giebelbau in ländlichem Jugendstil hinter Kastanienreihe; mit Sportplatz 0.0.52 Kindergarten Mitteldorf, 1983, zwei-bündige o 13 Anlage in Nahumgebung 0.0.53 Neuere Einfamilienhäuser, den Ortsrand o 110 verunklärend bzw. Nahumgebung verbauend 0.0.54 Schlankes Trafohäuschen, A.20.Jh., im o 79 obstbaumbestandenen Wiesland 0.0.55 Aeltere Wohnbauten und Bauernhöfe, zum Teil o 116,117 renoviert, ohne räumlichen Zusammenhang 0.0.56 Ältere Mehrzweckbauten im Nahbereich o 67,71,74 0.0.57 Gärtnerei, Wohn- und Wirtschaftsbauten, o - 19./A.20.Jh. 0.0.58 Einfamilienhäuser im ebenen Wiesland o - 0.0.59 Zwei Wohnbauten, 1.D.20.Jh., Strassendorf o 76 erweiternd 0.0.60 Riesiger Viehzuchtbetrieb, 1987 o 76 0.0.61 Zementwerk mit Lager, leicht störend im o 60 regelmässigen Neudorf 0.0.62 Wohnblöcke und Einfamilienhäuser, 2.H. 20.Jh.; o 55 verbauen ortsbildgliedernden Grünraum 0.0.63 Neubau Gemeindehaus, 1994; hinter bestehendem o - Gemeindehaus 0.0.64 Ueberbauung Rhyinselhof, 80er Jahre, o 4,7 postmoderne Architektursprache, unmassstäbliches Bindeglied 0.0.65 Eingeschossiger, mehrteiliger Industriebau, o o - 20.Jh., schliesst unmassstäblich an Altbauten an 0.0.66 Dreigeschossiger Kubus, 2.H.20.Jh, erdrückt o - die Altbebauung 0.0.67 Kanalisierter Bacheinschnitt o -

Kt. Bez. Gemeinde ISOS SG 11 Diepoldsau Daten 1995

V Nachträge

ORTE Gemeinde Diepoldsau Bezirk Unterrheintal Diepoldsau/Schmitter Kanton St. Gallen

* besucht, nicht aufgenommen ** Hinweis Streusiedlung Landeskarte Nr. 1096

ORL - GEMEINDEDATEN

Einwohner 1990 4'148 Sektor 1 1970 5 % 1980 5 % 1990 3 % Einwohner 1980 3'562 Sektor 2 1970 73 % 1980 66 % 1990 52 % Einwohner 1970 3'311 Sektor 3 1970 22 % 1980 29 % 1990 42 %

Schweizerischer Durchschnitt e=1; wenn e über 1 , liegt die Zuwachs 1980-90 16,5 % Entwicklungsfaktor e = 1,08 Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde 1980 bis 1990 über Zuwachs 1970-80 7,6 % dem schweizerischen Durchschnitt

Zuwachs 1960-70 9,6 % Altersstrukturfaktor a = 1,07 Schweizerischer Durchschnitt a=1; wenn a unter 1, war die Gemeinde 1990 überaltert

SCHUTZEMPFEHLUNGEN UND VERORDNUNGEN

Auf Heimatschutzliste A/B /

Auf Kulturgüterverzeichnis nat./kant./lokaler Bedeutung /

Im BMR /

Baudenkmäler unter Bundesschutz /

Weitere Schutzverordnungen Kt. Gesamtplan Natur- und Heimatschutz. Schutzverordnung zum Ortsbild Diepoldsau.

Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) Auftraggeber Bundesamt für Kultur, Hallwylstrasse 15, 3003 Bern Auftragnehmer Büro für das ISOS, Limmatquai 24, 8001 Zürich Sibylle Heusser, dipl. Arch. ETH