STADTREGIONALE STRATEGIE STADTREGION

KURZFASSUNG

EINE STRATEGIE FÜR DIE STADTREGION In der Stadtregion Wels finden sich ganz unterschiedliche Siedlungstypen: städtische Kernbereiche in Wels, subur- bane Strukturen, die Gemeindegrenzen teils aufzulösen scheinen und Ortsteile, die wie Inseln in einer prägenden Landschaft liegen. So heterogen diese Teilräume sind, so differenziert ist auch die strategische Entwicklungspers- pektive zu beschreiben.

Die Stadtregionale Strategie für die Stadtregion Wels fasst die erarbeiteten Leitziele und Maßnahmen zu einer tragfähigen Gesamtperspektive zusammen. So wird der Strategieplan zum „gemeinsamen Nenner“ und zur Orientierungshilfe für Entwicklungen in der Stadtregion Wels. Er ist außerdem Kommunikationswerkzeug und Ausdruck eines gemeinsamen Verständnisses für die Stadtregion nach außen. Stadtregionale Strategie 2 Stadtregion Wels

DAS GEMEINSAME GANZE FINDEN

ie Stadtregion Wels ist eine der bedeu- Nachbargemeinde Realität – lang- tendsten Stadtregionen in Oberöster- fristig ist hier eine Kooperation in strategischen Dreich, bezogen auf ihre EinwohnerIn- Entwicklungsfragen anzustreben. nenzahl, aber auch als regionalökonomisch Es lässt sich ganz klar sagen: Wels braucht die wichtiger Standort und in ihrer Funktion als Umlandgemeinden und die Umlandgemeinden Verkehrsknotenpunkt. Hier treffen städtische brauchen Wels. Und so machte man sich auf Bausteine, markante Landschaftsräume, Ver- den Weg, um festzustellen, was jede einzelne kehrsbauwerke und weitgehend erhaltene Gemeinde an der Gestaltung der Stadtregion dörfliche Strukturen aufeinander. All dies unter beitragen kann und was umgekehrt die Stadt- einer vorausschauenden Perspektive klug wei- region für jede einzelne Gemeinde leistet. Das terzuentwickeln, darin liegt die Kernaufgabe der Ergebnis dieses Prozesses liegt nun als Strate- strategischen Entwicklungsplanung der Stadt- gieplan vor und zeichnet von langfristigen Ziel- region Wels. setzungen bis zu kurzfristig umsetzbaren Maß- Da die großen Zukunftsaufgaben nicht an Ge- nahmen einen Pfad für diese gemeinsame und meindegrenzen enden, haben sich Wels, Buch- qualitätsvolle Entwicklung. kirchen, , Holzhausen, , Schleißheim, Steinhaus, und Die Bürgermeister und die Bürgermeisterin der Weißkirchen an der zu einer Kooperations- neun Kooperationsgemeinden partnerschaft zusammengeschlossen. Erklärtes Ziel ist eine strukturierte und zielgerichtete Vor- Wels, , Gunskirchen, gehensweise in der Erarbeitung einer gemeinsa- Holzhausen, Krenglbach, Schleißheim, men Perspektive. Die strukturellen, funktionalen Steinhaus, Thalheim bei Wels und und baulichen Verflechtungen sind auch mit der Weißkirchen an der Traun

Die neun Kooperationsge- meinden der Stadtregion Wels Mistelbach OFTERING

Hundsham HÖRSCHING

BUCHKIRCHEN HOLZ- HAUSEN Radlach Oberperwend

Haiding

KRENGLBACH MARCHTRENK Katzbach Schmiding Puchberg

PICHL Sinnersdorf

Pernau Obereisenfeld WELS WEIKIRCHEN Dietach Grassing Untereisenfeld SCHLEIHEIM Grünbach Lichtenegg Ottstorf Fallsbach

THALHEIM Weyerbach Aschet GUNSKIRCHEN EGGENDORF Straß Oberschauersberg Irnharting

STEINHAUS

SIPBACHZELL 3 KURZFASSUNG

DER WEG ZUR STRATEGIE

nterschiedliche Strategien auf Landes- Kernteams mit Vertretern der Stadt Wels, dem ebene und interkommunaler Austausch Sprecher der Umlandgemeinden und dem Land Uüber einzelne Vorhaben – wie z.B. der OÖ wurden Zwischenstände diskutiert und für Wirtschaftspark Voralpenland – drücken den An- das Stadtregionale Forum vorbereitet. Der Pla- spruch aus, Entwicklungsaufgaben gemeinsam nungsprozess wurde damit zum Anlass und zur zu bearbeiten. Anknüpfend an all diese Auseinan- Plattform für einen Austausch über gemeinsame dersetzungen müssen vorhandene Entwicklungs- Vorgehensweisen in der Entwicklung der Stadtre- potenziale lokalisiert, priorisiert und Instrumente gion. zu deren Aktivierung entwickelt und implemen- Einen besonderen Auftakt stellte die „Expedition tiert werden. Es müssen die unterschiedlichen in die Stadtregion“ dar. Gemeinsam mit den Bür- Ansprüche und Interessen an die Entwicklung des germeistern und der Bürgermeisterin und weiteren Raumes erfasst, aufgenommen und in eine Stadt- Vertreterinnen und Vertretern der kooperierenden regionale Stategie gebündelt werden. Gemeinden sowie des Landes konnte man kon- krete Anforderungen sammeln und diskutieren. Der Prozessablauf Aus Gesprächen vor Ort und der Analyse wurden Im Rahmen des Planungsprozesses ging es nicht schließlich Thesen und Handlungserfordernisse nur um die konkrete Lösung planerischer Aufga- formuliert, die man im Rahmen der Stadtregions- ben, sondern auch um die Förderung des Bewusst- konferenz vertiefte, bevor sie zu Leitbildentwürfen seins, gemeinsam an der künftigen Entwicklung weiterentwickelt wurden. Ergänzt um konkrete der Stadtregion Wels zu arbeiten und Grundzüge Maßnahmenvorschläge und Empfehlungen von künftiger Planungen und Umsetzungsprojekte Umsetzungsprojekten fügen sich alle Bausteine Die „Expedition in die Stadtregion“ auch gemeinsam zu formulieren. zum ganzheitlichen Ergebnis der Stadtegionalen Fotos: Katharina Acht In regelmäßigen Sitzungen des sogenannten Strategie für die Stadtregion Wels zusammen. Stadtregionale Strategie 4 Stadtregion Wels

LEITZIELE LANDSCHAFT

Großzügige Grünzüge gliedern den Raum, sind wichtige Leitstrukturen bei der Orientierung im Landschaftsraum und tragen wichtige Funktio- nen für Ökologie und Naturschutz, Naherholung und Freizeit. Sie ermöglichen eine hindernisfreie Ausbreitung von Tieren, verbinden wertvolle Grünräume und sichern ein „landschaftliches Grundgerüst“ zur Gliederung der Siedlungsräu- me. Die naturräumliche Lage der Stadtregion ist einerseits geprägt durch das „Welser Hü- gelland“ im Norden, die Traun-Enns-Platte mit der Traunleiten als Geländekante im Süden und das Untere Trauntal als „Grünes Rückgrat“ der ganzen Stadtregion. Diese hochrangigen Landschaftsräume durchziehen die Region bzw. umschließen das Stadtgebiet von Wels an sei- nen Rändern, sodass durch die Vernetzung die- ser Grünkorridore sowohl für die Stadt Wels als auch für die Umlandgemeinden ein „Grüngürtel“ entsteht. Vernetzung hochrangiger Landschaftszüge

1. „Grüngürtel Wels“ als raumstrukturierendes Gerüst der 4. Hochwasser- und Hangwasserschutzmaßnahmen als Stadtregion etablieren Voraussetzung für Standortentwicklung • Belange des Naturschutzes und der Ökologie, der Naherholung • stadtregional abgestimmte Darstellung der betroffenen Berei- und Freizeit sowie die landwirtschaftliche Nutzung sind zu ko- che sowie eine Priorisierung der umzusetzenden Maßnahmen ordinieren und miteinander zu verweben • hochwertige Böden langfristig für landwirtschaftliche Nutzun- 5. Geh- und Radrouten in das Netz aus grüner Infrastruktur gen sichern eingliedern • Festlegung landschaftlicher Vorrangzonen ist vor allem beider- • hochwertige grüne Infrastruktur in der Stadtregion durch den seits der Welser Kante aus planerischer Sicht sinnvoll Ausbau des hochrangiger Rad- und Wegerouten erleb- und nutzbar ergänzen 2. Die Stadt und ihr Umland mit Grünkorridoren vernetzen • Ausstattung der Grünkorridore mit Wander- und Radwegen als • Stadt ökologisch mit dem Umland vernetzen, indem der Grün- langfristiges Ziel gürtel mit tangenzial verlaufenden Grünkorridoren (hochrangi- ge und lokale Grünverbindungen, vgl. Freiraumrahmenplan für 6. Klare Übergangsbereiche zwischen Siedlung und Land- Wels) überlagert wird schaft sicherstellen • qualifizierte Siedlungsränder mit Übergangs- und Pufferzonen 3. Naturschutz und Naherholungsmaßnahmen aufeinan- aus Gehölzstreifen, Baumreihen, Streuobstanpflanzungen etc. der abstimmen sind wesentliche Freiraum- und Siedlungsqualitäten • Identifizierung und Sicherung der hochrangigen Landschafts- räume und deren Nutzungsmöglichkeiten 5 KURZFASSUNG

LEITZIELE SIEDLUNG

Das für die Zukunft erwartete Bevölkerungs- wachstum in der Stadtregion Wels ist im Ver- gleich zu hochdynamischen Wachstumsregi- onen moderat; der Entwicklungsschwerpunkt liegt dabei eindeutig auf dem Gebiet der „klei- nen Großstadt“ Wels. In der Stadtregion geht es nicht nur um das Management von Wachstum, sondern vor allem um die Qualitätssteigerung der Gemeinden bzw. ihrer Ortskerne; das trifft auf Wels ebenso zu wie z.B. auf Krenglbach. Da- bei haben viele Gemeinden Projekte mit hohem Anspruch umgesetzt und Ortsmitten geschaf- fen, die funktional und sozial tatsächlich das Zentrum der Gemeinde sind. Innenentwicklung vor Außenentwicklung soll das stadtregionale Leitmotiv der künftigen Siedlungsentwicklung sein; und auch die „Bündelung“ des Wachstums in Wels als eindeutigem Siedlungsschwerpunkt braucht vorausschauende Planung.

Regionale Schwerpunkte und Potentialräume für die Siedlungsentwicklung

1. Differenzierte Entwicklung: Wels als Wachstumsschwer- 5. Zentrale Funktionen der Ortskerne stärken und ausbauen punkt, Umlandgemeinden mit komplementären Aufgaben • eine funktionierende und lebendige Mitte ist in Wels kein • Wels stellt den klaren Wachstumsschwerpunkt in der Stadt- Selbstläufer und bedarf ständiger Aufmerksamkeit und region dar, während sich die Gemeinden im Umland auf ein frischer Ideen behutsames „Auffüllen“ der noch vorhandenen Baulandflä- • vom stadtregionalen Wissensaustausch über die multifunkti- chen beschränken onale Ausgestaltung der Ortskerne mit gemeindeübergreifen- den Konzepten und Angeboten profitieren 2. Innenentwicklung vor Außenentwicklung: ein Drittel des künftigen Wachstums im Bestand 6. Entwicklung von zukunftsfähigen städtischen Quartieren • Aktivierung von Baulandreserven, maßvolle Nachverdich- • Qualitätsansprüche für künftige Welser Stadterweiterungs- tungsmaßnahmen und die Wiederauslastung von unterge- gebiete formulieren nutztem Wohnraum • Gestaltung der städtischen Freiräume und Einbettung der neuen Quartiere in den Bestand 3. Entwicklungs- und Transformationspotenzial von Ge- bieten im baulichen und demografischen Umbruch iden- 7. Kompakte, kluge und leistbare Siedlungsformen tifizieren und gestalten • bei neuen Siedlungsentwicklungen nachhaltigeren Formen • klare Spielregeln definieren, um Nachverdichtung und Verän- des Wohnbaus unbedingt den Vorzug geben derung im Bestand städtebaulich, sozial, infrastrukturell und verkehrstechnisch verantwortungsvoll zu gestalten

4. Aktivierung von Baulandreserven • neue Wohngebiete nicht dort realisieren, wo gerade „zufällig“ Bauland verfügbar ist, sondern dort, wo es planerisch sinnvoll ist Stadtregionale Strategie 6 Stadtregion Wels

LEITBILDKARTE Mistelbach OFTERING GESAMT

Hundsham

HOLZHAUSEN HÖRSCHING

INNENENTWICKLUNG BUCHKIRCHEN K K Bhf Breitwiesen

LEGENDE Radlach ÜGELLAND BUCHKIRCHEN/ Grundlage ER H HOLZHAUSEN ELS Haiding Bhf Haiding W vorwiegend Wohnen Z Stadtzentrum Oberperwend KRENGLBACH HAIDING Betriebsbau-/Geschäfts-/ Z Stadtteilzentrum K Bhf Marchtrenk Industriegebiet

t Bauland Kerngebiet K Ortskern f a

r N B1

G i MARCHTRENK Katzbach r e Erweiterung Siedlungsgebiet „Top-250-Unternehmen“ e d e g r l n a Schmiding i a d Erweiterung Betriebsstandort Bahn W r b e e a f A25 r

E l l G e r r

Potenzialfläche für den Wirt- Autobahn e a r f N

G t schaftspark-Voralpenland i e r d a e Puchberg f Wald Landesstraße A8 Linetwald r t WELS NORDOST t h a PICHL n Europaschutzgebiet WELS NORD e Grünland sonst. niederrangige Straße r G „Welser Haide” Sinnersdorf O ra bertha f Gewässer Abgr. Kooperationsraum n t e Welser Kante r G ra STADTERWEITERUNG ft Europaschutzgebiet „Untere Traun ” NEUSTADT Z B137 WEIKIRCHEN Geländekante WELS-WIMPASSING/ Neustadt Oberthan Traunleiten STADTERWEITERUNG GUNSKIRCHEN-HOF PERNAU WELS Traun B138 Z STADTERWEITERUNG Z Pernau INNENENTWICKLUNG VOGELWEIDE Hbf Wels K Leitbildbausteine Z Dietach BAHNHOFSVIERTEL Grassing Innenstadt K Traunleiten Landschaft Wirtschaft

WELS-MITTE

h

c Stadtregional bedeutsame Stadtregional bedeutsame a INNENENTWICKLUNG Z b

r Erholungsräume sichern Entwicklungsschwerpunkte INNENENTWICKLUNG Z e LAGERHAUSVIERTEL y

für Betriebsgebiete Bhf Lokalbahn e Grüne Pufferzone entlang QUARTIER AM Grünbach TraunleitenSCHLEIHEIM W der Welser Kante sichern LOKALBAHNHOF und entwickeln K h

Entwicklungsschwerpunkt Lichtenegg Bhf Messe c

mit Transformationspo- Ottstorf a b

tenzial u

Stadtregional bedeutsame a

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Grün- und Erholungsräume Fallsbach Weyerbach e

it THALHEIM

e vernetzen l

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Stadteinfahrten mit A8 u

a Transformationspotenzial Z Tr STADTERWEITERUNG h

Urbane Uferbereiche an der c

Traun gestalten WAIDHASUEN a b

ß Aschet i Grünkorridore entlang von lokaler Versorgungsstandort e K T l Bächen ausbauen (Nahversorgung) h h a c EGGENDORF

WELS-WEST/ l S b

Grünkorridore entlang der Dezentrale Versorgungs- a

Bhf Schauersberg c GUNSKIRCHEN Graften ausbauen K standort für das Hinterland h

Straß

THALHEIM (Stadtregionale Versorgung)

A1

Oberschauersberg Siedlung Mobilität K Bhf Gunskirchen Irnharting Traunleiten STEINHAUS INNENENTWICKLUNG Siedlungsentwicklung auf Regionales stadtregionale Enwicklungs- Hauptradroutennetz GUNSKIRCHEN schwerpunkte konzentrieren Europaschutzgebiet T TE Regionales RAUN-ENNS-PLAT „Untere Traun” Nebenradroutennetz Bhf Steinhaus Potenzialräume für Inne- Pumptrack Traun nentwicklung Identifizieren/ Welser Kante

nutzen K

STEINHAUS

Potenzialräume für A

zukunftsfähige Stadterwei- i t terung nutzen e r b „Untere Traun ” a c

h Ortszentren stärken und Bhf Oberhardt ausbauen Potenzialräume „Gebiete im baulichen und demografi- B1

schen Umbruch“ nutzen B138

Raumkanten zur Siedlungs- gliederung ausbilden

Bhf Unterhardt 0 1 2 3 4 km 7 KURZFASSUNG

Mistelbach OFTERING

Hundsham

HOLZHAUSEN HÖRSCHING

INNENENTWICKLUNG BUCHKIRCHEN K K Bhf Breitwiesen

Radlach ÜGELLAND BUCHKIRCHEN/ ER H HOLZHAUSEN ELS Haiding Bhf Haiding W Oberperwend KRENGLBACH HAIDING K Bhf Marchtrenk

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G i MARCHTRENK Katzbach r e e d e g r l n a Schmiding i a d W r b

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G t i e r d a e Puchberg f A8 Linetwald r t WELS NORDOST t h a PICHL n Europaschutzgebiet WELS NORD e r G „Welser Haide” Sinnersdorf O ra erth f b an t e Welser Kante r G r af STADTERWEITERUNG t „Untere Traun ” NEUSTADT Z B137 WEIKIRCHEN WELS-WIMPASSING/ Neustadt Oberthan Traunleiten STADTERWEITERUNG GUNSKIRCHEN-HOF PERNAU WELS Traun B138 Z STADTERWEITERUNG Z Pernau INNENENTWICKLUNG VOGELWEIDE Hbf Wels K Z Dietach BAHNHOFSVIERTEL Grassing Innenstadt K Traunleiten

WELS-MITTE

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Oberschauersberg K Bhf Gunskirchen Irnharting Traunleiten STEINHAUS INNENENTWICKLUNG GUNSKIRCHEN Europaschutzgebiet TRAUN-ENNS-PLATTE „Untere Traun” Bhf Steinhaus

Pumptrack Traun Welser Kante

K

STEINHAUS

A

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r b „Untere Traun ” a c

h Bhf Oberhardt SIPBACHZELL B1

B138

Bhf Unterhardt Leitbildkarte zu den Themenbereichen Landschaft, Siedlung, Wirtschaft und Mobilität Stadtregionale Strategie 8 Stadtregion Wels

LEITZIELE WIRTSCHAFT

Die Stadtregion Wels entwickelt sich immer mehr zu einem der ganz bedeutenden ökonomischen Hotspots Oberösterreichs, ja sogar ganz Öster- reichs. Aufseiten der Städte und Gemeinden in der Region haben sich z.T. sehr professionelle Strukturen entwickelt, was Wirtschaftsförderung oder die Zusammenarbeit mit den Wirtschafts- treibenden vor Ort betrifft. Die meisten Gemeinden der Stadtregion sind am Wirtschaftspark Voralpenland beteiligt. Die steigenden Anforderungen an eine Region als Wirtschaftsstandort, der im internationalen Bu- siness sichtbar und konkurrenzfähig bleiben will, können nur kooperativ bewältigt werden. Doch auch über die Idee eines gemeinsamen Wirt- schaftsparks hinaus gibt es in den Städten und Gemeinden in der Region planerische Herausfor- derungen, vor denen alle gleichermaßen stehen und die sich ebenso viel eher kooperativ lösen lassen als wenn man insuläre Lösungen anstrebt. Regional bedeutsame Entwicklungsschwerpunkte für Betriebsgebiete

1. Stadtregional abgestimmte Lösungsansätze zur • Vertikale Verdichtung und die Neugestaltung von den Gewerbe- Sicherung der Flächenverfügbarkeit und Einzelhandelsgebieten an den Eingangsbereichen von Wels • gemeinsame Lösungsansätze entwickeln, um Flächen aktivieren thematisieren zu können, die bereits ansässige Unternehmen für Erweiterungen • Konzepte für die Nachnutzung von monofunktional strukturier- benötigen und die für neue Betriebsansiedlungen notwendig sind ten Fachmarktzentren oder von freiwerdenden Flächen ehemals flächenextensiver Betriebe erarbeiten 2. Kooperative Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Stadtregion Wels vorantreiben 6. Dezentrale Standorte mit Versorgungsfunktionen für • flächendeckende Breitbandverfügbarkeit in allen Betriebsgebieten das Hinterland stärken und ausbauen in der Stadtregion Wels ausbauen • Waren für den täglichen Bedarf und Dienstleistungen sollen in dezentralen Versorgungsstandorten langfristig gesichert verfügbar 3. Stadtregion als attraktiven Standort für innovative und sein bzw. das Angebot entsprechend ausgebaut werden zukunftsfähige Branchen vermarkten • die gesamte Stadtregion als einen gemeinsamen Wirtschaftsraum 7. Stadt- und Ortskerne stärken und Angebot bedarfsge- positionieren und gemeinsame Alleinstellungsmerkmale aktiv recht sichern promoten • im stadtregionalen Dialog Erfahrungen über Sicherung und Aus- bau der Stadt- und Ortskerne austauschen 4. Gemeinsame Entwicklungsstandards für Betriebsgebiete • städtebaulich-funktionale Mindeststandards und Konzepte für die 8. Ausbildungs- und Betreuungsangebot inter- Übergangsbereiche zwischen Gewerbebereichen und umgeben- nationalisieren dem Raum auf stadtregionaler Ebene ausarbeiten • Etablierung von englischsprachigen bzw. internationalen Betreu- ungs- und Bildungsangeboten für eine nachhaltige und weiterhin 5. Transformationsstrategien für großflächige Betriebs- konkurrenzfähige Entwicklung des Wirtschaftsraumes und Industriestandorte entwickeln 9 KURZFASSUNG

LEITZIELE MOBILITÄT

Vor dem Hintergrund der Gestaltung eines kli- ma- und umweltfreundlichen Mobilitätssystems geht es darum, den Trend der letzten Jahrzehnte

mit einem stetigen Wachstum des Kfz-Verkehrs K K zu brechen und die Verkehrsarten öffentlicher Verkehr, Radverkehr und Fußgängerverkehr zu K stärken. Dazu braucht es eine gute Abstim- mung der weiteren Siedlungsentwicklung mit der ÖV-Erschließung und der Erschließung mit dem Radverkehr. In der Stadtregion Wels wurden in

K der Stadt Wels und in einigen Gemeinden bereits K bisher eine aktive Radverkehrspolitik betrieben Z K und ein Grundnetz für den Radverkehr aufgebaut. Der weitere Ausbau des Radwegenetzes, Lü- ckenschlüsse im bestehenden Netz und die Qua- K litätsverbesserung bestehender Anlagen können K einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung in der Stadtregion leisten. Der Schwerpunkt der vorgeschlagenen Maßnah- men liegt daher im Folgenden beim Radverkehr. Stadtregionales Haupt- und Nebenradroutennetz

1. Allgemeine mobilitätspolitische Ziele: Haltestellen mit dem Fahrrad • Erhöhung der Anteile der Verkehrsarten des Umweltverbundes • Bewusstseinsbildung für den Radverkehr als klimaschonendes, an den zurückgelegten Wegen umweltverträgliches und platzsparendes Verkehrsmittel • Stabilisierung der Zahl der Kfz-Wege im Personenverkehr trotz steigender Einwohnerzahl Szenarien der Mobilitätsentwicklung in der • Abstimmung von Siedlungsentwicklung und ÖV-Erschließung Stadtregion Wels 2030 bei der Flächenwidmungsplanung und Standortentwicklung Szenario I „Gleichbleibende Verkehrsmittelanteile“ 2. Leitziele zum Radverkehr: 33 % Umweltverbund • Erhöhung des Radverkehrsanteils an allen Wegen • Entwicklung der Stadtregion Wels zur Modellregion für den Radverkehr • Etablierung von Radverkehrsbeauftragten in den Gemeinden Szenario II • Weiterentwicklung eines regionalen Radroutennetzes für den „Kein Anstieg der MIV-Wegezahl“ Alltagsverkehr mit der Anbindung der wichtigsten Zielpunkte 41 % Umweltverbund des Radverkehrs • Verpflichtende Erschließung von Wohn-, Betriebs-, Einkaufs- und Freizeitstandorten mit Radverkehrsanlagen Szenario III • Erschließung von bestehenden grossen Betriebs- und „Reduktion der MIV-Wegezahl um 10 %“ Einkaufsstandorten mit dem Radverkehr 47 % Umweltverbund • Verbesserung der Qualität der bestehenden Radverkehrsanlagen: Radnetz, Radabstellanlagen, Bike&Ride, Orientierungssystem • Verbesserung der Erreichbarkeit der Bahnhöfe und ÖV- Quelle: Rosinak & Partner ZT GmbH Stadtregionale Strategie 10 Stadtregion Wels

MÖGLICHE UMSETZUNGSPROJEKTE

Das Stadtregionale Forum wird umsetzungsfä- stattung der Rastplätze besteht aus Sitzmög- hige Projekte auswählen, die zur Förderung ein- lichkeiten, Spielgeräten für Kinder und Hin- gereicht werden können. Vorgeschlagen werden weis- und Vermittlungstafeln. unter anderem folgende Projekte: Modul „Bank-Baum-Platz“ AUFENTHALTSORTE IN DER STADTREGION Das Modul „Bank-Baum-Platz“ ist ein wie- Eine der zentralen Qualitäten der Stadtregi- dererkennbares Element an geeigneten Orten on Wels liegt in ihrer Landschaft, die neben innerhalb der Siedlungs- und Kulturlandschaft ökologischen und klimatischen Aspekten wie z.B. an Kreuzungsbereichen von Wegen, an auch ganz wichtige Freizeit- und Naherho- Anhöhen mit Sichtbezügen usw. Das Grundmo- lungsfunktionen erfüllt. So werden innerhalb dul besteht aus einer Sitzbank, einer Baumpf- der gesamten Stadtregion Verbesserungen lanzung und einem Staudenbeet, die einen Platz der Aufenthalts- und Erholungsqualität vor- definieren. geschlagen – sowohl entlang der Traun, als auch in der hügeligen Landschaft des Welser AUSBAU DES REGIONALEN RADWEGE- Hügellandes. NETZES Die Short-list-Projekte zum Stadtregionalen „Traunplätze“ Radwegenetz wurden gemeinsam mit den Ge- Die Schaffung von sogenannten Naturerleb- meindevertreterInnen ausgewählt. Dabei wur- nis-Rastplätzen entlang der Traun ist im Zu- de auch auf eine ausgewogene Verteilung der sammenhang mit Anforderungen an das Eu- Projekte innerhalb der Stadtregion Bedacht ge- ropaschutzgebiet „Untere Traun“ und „Natura nommen. Die ausgewählten Short-list-Projekte 2000“ zu verstehen und trägt zur Belebung bilden den Projektpool, aus dem nach Maßgabe der Erholungsnutzung bei. Erholungswert, der verfügbaren Fördermittel die Auswahl jener Besucherlenkung und naturschutzfachliche Projekte erfolgt, die für eine Fördereinreichung in Vermittlung stehen im Vordergrund. Die Aus- Frage kommen.

Voraussetzungen für die Auswahl von Bausteine möglicher Umsetzungsprojekte Umsetzungsprojekten sind folgende (die tatsächliche Gestaltung ist in spezifischen Projektplanungen zu entwickeln) Projektselektionskriterien: „Bank-Baum-Platz“ „Traunplatz“ • Konformität mit inhaltlichen Kriteri- en des operationellen Programms und Ableitung aus Stadtregionaler Strate- gie • Beitrag zur Zielerreichung der Stadtre- gionalen Strategie • Nachhaltigkeit der positive Wirkung auf die Stadtregion • Kooperationsfördernde Wirkung – auf möglichst viele Gemeinden der Stadtregion Regionales Radwegenetz • Gesellschaftliche Relevanz – mög- lichst viele BürgerInnen profitieren 11 KURZFASSUNG

ES GEHT WEITER!

Konsens und Akzeptanz stadtregionalen Entwicklung. Die neun Kooperationsgemeinden haben mit der In der stadtregionalen Strategie werden räum- gemeinsamen Erarbeitung der stadtregionalen liche und themenbezogene Schwerpunkte be- Strategie einen wichtigen Schritt gesetzt, um die nannt, auf die die planerische und politische zukünftige Entwicklung aufeinander abzustim- Aufmerksamkeit zu richten sein wird. Jeder men und insgesamt nachhaltiger zu gestalten. Schwerpunkt stellt seine spezifischen Anforde- Gerade weil es sich in dieser Stadtregion um rungen an die weiteren Planungsschritte. Die hier Gemeinden ganz unterschiedlicher Größenord- dargestellten Zusammenhänge und Empfeh- nungen und damit verbunden auch ganz unter- lungen bilden das Entwicklungsgerüst, innerhalb schiedlichen Herausforderungen handelt, ist es dessen nun die nächsten Etappen genommen umso wichtiger und erfreulicher, dass alle Betei- werden können. ligten den Wert dieses Prozesses erkannt haben und tatkräftig an der Entstehung des Leitbildes Das Regionalmanagement als Bindeglied mitgewirkt haben. Die Begleitung des Projekts durch das Regional- management Oberösterreich hat den Anforde- Das Stadtregionale Forum als Kommunika- rungen Rechnung getragen, die komplexen Koor- tions- und Arbeitsplattform dinationsaufgaben zentral zu steuern. Dabei hat Das Stadtregionale Forum hat sich in Wels als sich das Regionalmanagement als wesentliches eine produktive Plattform bewährt, auf der man Bindeglied zwischen den Gemeinden, dem Land gemeinsam diskutieren und Konzepte entwi- Oberösterreich, der Förderstelle und den Projekt- ckeln oder verfeinern kann. Hier begegnet man partnerInnen bewiesen; aus diesem Grund wird sich sehr vertraut und offen und spricht außer- empfohlen, dass auch die folgenden Projekt- und halb der politisch-administrativen Routinen über Umsetzungsschritte vom RMOÖ begleitet wer- Themen, die über die eigene Gemeindegrenzen den sollen. Das notwendige Fachwissen und die hinausreichen und andere betreffen. Das Stadt- personellen Ressourcen sind vorhanden, damit regionale Forum hat sich als eine interne Aus- diese vertrauensvolle Zusammenarbeit fortge- tauschplattform in der kurzen Projektlaufzeit so setzt werden kann. bewährt, dass es in dieser Form unbedingt er- halten und ausgebaut werden sollte. Die anste- Es geht weiter mit großen und kleinen henden Projektaufgaben benötigen ein solches Schritten Forum weiterhin. Eine klare Agenda und eine Mit dem Beschluss der Stadtregionalen Strate- konkrete Planung künftiger Treffen erscheinen gie im Stadtregionalen Forum bekennen sich die dazu erforderlich. Kooperationsgemeinden zur gemeinsamen Ent- wicklungsstrategie. Die Stadtregionale Strategie als Orientie- In den nächsten Schritten geht es darum, die rungs- und Steuerungsinstrument empfohlenen Umsetzungsprojekte zu förderfä- Die stadtregionale Strategie ist der Anfang ei- higen Projekten auszuarbeiten und bei der För- ner regionalen Daueraufgabe: Die gemeinsame derstelle einzureichen; dies stellt den nächsten Planung und Entwicklung ist damit nicht abge- Meilenstein im Rahmen der Stadtregionalen schlossen, sondern hat eine erste konzeptionelle Strategie dar. Über diese konkreten Projekte hi- Grundlage erhalten, auf der aufbauend nun ein- naus sollen die mit dieser Strategie vorliegenden zelne Themen- und Handlungsbereiche in Angriff Zielsetzungen und Maßnahmen nachdrücklich genommen und umgesetzt werden müssen. Mit weiter verfolgt werden. Damit leisten alle Betei- seinem weiten Zeithorizont gibt das Dokument ligten einen wichtigen Beitrag zu einer voraus- eine zusammenhängende und vorausschauen- schauenden und tragfähigen Weiterentwicklung de Übersicht aufeinander bezogener Projekte zur der Stadtregion Wels. IMPRESSUM

Das Projekt wurde aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Oberösterreich gefördert und durch das Regionalmanagement Oberösterreich begleitet.

Auftraggeberin Bearbeitung Stadt Wels RAUMPOSITION. Scheuvens | Allmeier | Ziegler OG Stadtplatz 1, 4600 Wels Dipl.-Ing. René Ziegler, Denis Wizke Lederergasse 18/1, 1080 Wien Beteiligte Gemeinden www.raumposition.at Wels, Buchkirchen, Gunskirchen, Holzhausen, Krengl- bach, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim bei Wels, Modul 5 – Raumforschung & Kommunikation OG Weißkirchen an der Traun Dipl.-Geogr. Dr. Peter Görgl, Johannes Herburger MA Weihburggasse 16, 1010 Wien Gestaltung www.modul5.at RAUMPOSITION. Scheuvens | Allmeier | Ziegler OG Denis Wizke, Dipl.-Ing. René Ziegler Rosinak & Partner Ziviltechniker GmbH Dipl.-Ing. Helmut Hiess, Vincent Linsmeier Schloßgasse 11, 1050 Wien www.rosinak.at

zwoPK Landschaftsarchitektur Dipl.-Ing. Christian Wagner Otto Bauer Gasse 14/4, 1060 Wien www.zwopk.at

Wien/Wels, 2018