Diedrich Diederichsen Und Johanna Schaffer

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Diedrich Diederichsen Und Johanna Schaffer Diedrich Diederichsen, JS Was machst Du mit dem Begriff gehabt, sondern deutlich vorher, bereits konfrontiert war. Man war ja zu diesem Johanna Schaffer künstlerischer Forschung, was bringt er Ende der 1990er-Jahre an der Merz Zeitpunkt stark auf internationale Debat- Dir? Bringt er Dir überhaupt was? Akademie in Stuttgart. An dieser Hoch- ten zurückgeworfen, wie sie in Organi- Gespräch vom 29.1.2011 schule waren wir an der Durchsetzung sationen wie ELIA geführt wurden, und DD Auf zwei Ebenen habe ich zumin- einer bestimmten Theoriebeschäftigung musste sich, wenn man an Gelder und Das Gespräch ist Teil einer Reihe von dest mal gehofft, dass er mir was brin- und generell des Genres des Diskutie- Support kommen wollte, an dem Begriff Interviews, die Johanna Schaffer mit gen würde. Die eine Ebene betrifft das rens interessiert, an noch nicht zu Fak- von Artistic Research orientieren, den Projektpartner_innen des transdiszipli- ganz normale Geschäft der Kunstkri- ten Geronnenem, daran, dass es nicht es in Brüssel gab. nären Projektes »Troubling Research. tik und des Argumentierens über Kunst. nur um einen Table-of-Contents und Performing Knowledge in the Arts« Da haben diese neuen etikettartigen bereits konfektioniertes Wissen geht, JS Wann war das? der Akademie der bildenden Künste Begriffe womöglich den Vorteil, dass sie sondern darum, an der Herstellung Wien führte. Es wurde in englischer bestimmte Entwicklungsstände benenn- dieses Wissens selbst beteiligt zu sein. DD So um 2000 oder 2002. Die Merz Sprache publiziert in: Troubling Research. bar machen, die dann, nach der Ver- Gleichzeitig ging es auch darum, für Akademie war ja nach deutschem Recht Performing Knowledge in the Arts, abschiedung solcher Kategorien, zwar all dies zu werben, und zwar nicht nur nur eine Fachhochschule, bot aber hg. von Carola Dertnig u.a., weiterhin angreifbar sind, aber nicht in Diskussionen unter Kollegen_innen zugleich in einem europäischen Verbund Sternberg Press, Wien 2014. mehr als vollkommen voraussetzungs- und mit Studierenden, sondern eben einen Master an. Die EU-Regelung war los diskutiert werden können. Das spart auch im Hinblick auf externe Finanzie- damals, wenn eine der Hochschulen in Energien und ist für die Nahdiskussi- rung. An der Merz Akademie, einer teils einem solchen Verbund einen Master onsgemeinschaft hilfreich, auch wenn priva ten Hochschule, die aber auch und im selben Bereich auch eine Pro- es immer wieder dazu führt, dass die auf Unterstützung durch öffentliche motion anbieten kann, können das die Namen bestimmter Dinge allgemein Gelder angewiesen war, war dieser anderen Hochschulen in Verbindung mit als granted gelten und das, was dann Begriff extrem nützlich. Er entsprach dieser Hochschule auch tun. So boten jeweils als granted gilt, verschiedene auch der Arbeitsweise dort sehr gut, wir dann auch einen Master an, und ich Dinge sind. Aber ich hatte gedacht, dass viel besser als der einer Kunstakademie, hab an dieser Hochschule auch PhDs dieser Begriff so etwas bezeichnen weil die Leute dort ohnehin alle sehr betreut, die formal von der University kann – nämlich einen Stand, von dem viel etappenziel-orientierter arbeiten, of Portsmouth, die auch immer daran sich während der 1990er-Jahre abzeich- da sie halt entweder Filmer_innen oder beteiligt sein musste, ausgegeben wur- nete, dass er gegessen sei: dass eben Grafikdesigner_innen oder sogenannte den. Daher war diese Hochschule aber künstlerische Arbeiten die eigenen Rah- Neue-Medien-Leute sind. Diese drei auch immer sehr eng verbunden mit menbedingungen mitthematisieren oder, Bereiche haben ja alle viel stärker mit der britischen Hochschullandschaft wenn nicht, diese eben gezielt ignorie- Zwischenergebnissen oder relativ kurz- und hatte so diese spezifisch britische, ren. Die Hoffnung war, dass künstleri- fristig gesteckten Projektzielen zu tun, oft sehr bürokratisch geführte Version sche Forschung gerade dadurch, dass oder auch einfach nur der Idee davon. der Debatte schon sehr früh am Hals. sie institutionelle Begehrlichkeiten Und da ist eine Arbeitsweise, die einer Aber man erlebte natürlich auch damals erweckte und Institutionen damit auch konventionellen Idee von Forschung schon die Widerstände, die in UK dage- etwas aufbauen wollten, geeignet sein ähnelt, viel naheliegender. Dass der gen entstanden waren. Und dann gab könnte, um diesen Stand der 90er- Begriff der Forschung auch einen ande- es auch diesen Kongress über künst- Jahre-Kunst wie auch deren Fehler und ren Anspruch und damit auch ein ande- lerische Forschung – meinen ersten shortcomings zu benennen. Die andere res Niveau versprach, war auch nicht Kongress dieser Art. Und ich war ent- Hoffnung hat direkt damit zu tun, was schlecht. Das war aber auch die Zeit, setzt, was die mit «research« meinten … in Institutionen geschieht. Ich habe ja als ich zum ersten Mal mit der bildungs- Sie meinten einfach, wenn man künst- 76 mit dem Begriff nicht erst in Wien zu tun politischen Realität dieses Begriffs lerische Arbeiten macht, dann recher- chiert man einfach auch ein bisschen Produkte analog im Bereich der Kunst- so guckt, was für Leute nirgendwo wirk- und so … (lacht) Das war niederschmet- und Geisteswissenschaften gar nicht, lich reinpassen in die Fächer, die dann ternd. Bei diesem ersten Kongress, bei aber vielleicht wird es dann auch keine irgendwo in solchen Aktivitäten landen, dem ich mitgemischt habe, waren so künstlerische Forschung geben. Jeden- das sind ja dann immer auch solche, die Leute, wie wir sie auch aus Wien ken- falls weist dieser Kontext in eine ganz die unterschiedlichsten Dinge machen, nen, die einfach antiintellektualistisch andere Richtung als meine einstige die durch diese Fächerlogik nicht abge- drauf waren. Und dann gab es auch sol- jugendlich naive Idee, mit »künstleri- deckt sind. Das sind meistens entweder che, die schon ihren Frieden mit dieser scher Forschung« die avancierteren politische Leute oder es sind eigen- Idee gemacht hatten, aber der Frieden Praktiken, die es an den meisten Hoch- sinnige Spinner oder beides … bestand eben in einem niederschmet- schulen ja bereits gibt, zu adeln; oder ternden Pragmatismus, etwa wenn was heißt adeln, man institutionalisiert JS Aber so ungefähr jede Kunstuni Leute von Musikhochschulen meinten, sie damit ganz einfach. Man verteidigt behauptet heutzutage, sie hätte eine dass man, wenn man ein Violinenstück sie, gibt ihnen ein gewisses Recht inner- Struktur, in der die Leute sich frei bewe- aus dem 18. Jahrhundert aufführen will, halb der Hochschule, sodass sie anstelle gen und zum Beispiel projektorientiert sich ja auch damit beschäftigen muss, dessen, was sie bis dahin waren, näm- arbeiten könnten. Und andere Leute, wie das damals war, im 18. Jahrhun- lich Außenseiter, plötzlich unverzichtbar die an Kunstunis unterrichten, finden dert. Das ist dann Recherche. Das war für die Hochschule sind. Das wäre ja sowieso, sie bringen den Leuten vor die zweite Erfahrung mit dem Begriff. an sich eine interessante Chance, aber allem bei, Künstler zu sein. Was aber Und dann gibt es noch eine dritte, als es gibt natürlich innerhalb der Hoch- geschieht, wenn man diese Positionen, mir klar wurde, wieweit Artistic Research schulsysteme ganz andere Kräfte, und die Du jetzt beschreibst, also zum einen ein Bestandteil des Bologna-Prozesses deswegen ist es meistens nicht dazu inhaltlich und zum anderen einfach so ist; dass also »künstlerische Forschung« gekommen. eigensinnig sein, also als politisch oder ein Begriff ist, der im Zuge der Verein- als sehr eigensinnig … heitlichung der Hochschulen entstan- JS Was meinst Du mit avancierten den ist, die bestimmte Mittel nur noch Praktiken? DD Politisch ist für mich in diesem Fall bekommen, wenn sie Forschung nach- auch noch nicht inhaltlich. weisen können – und das ist natürlich DD Also banal gesagt alles, was nicht eine Kategorie, die die Verbindung der durch die kanonisierten Fächer – JS Ok. Aber produziert man über diese Hochschulen zu den Bedürfnissen der Malerei, Bildhauerei und Neue Medien – Art von Bestimmung und Beschreibung Privatwirtschaft mitmeint. Nun mussten abgedeckt ist. Wobei Neue Medien nicht auch wieder ein neues Genre die Kunstakademien die künstlerische sogar zum Großteil mit dazu gehören (und ich frage mich, ob das in unserem Forschung entwickeln, und sie ahnen könnte. Alles, was nicht von einerseits PhD in Practice auch gerade passiert)? noch gar nicht, in welchem Maße sie da Handwerksideologie und andererseits Ich will darauf hinaus, dass es ab zumindest begrifflich am Diskurs der Künstlertum geprägt ist, also alles, was einem bestimmten Punkt vielleicht ein- Utilitarisierung und Ökonomisierung der jenseits der Kriterien Originalität und fach auch wichtiger ist, diesen Begriff Hochschulbildung partizipieren. Unser- Handwerk passiert. Das kann projektori- der Forschung rein taktisch zu verste- eins denkt immer: Forschung ist doch entierte Arbeit im Raum sein, aber auch hen und möglichst offenzuhalten. Aber ein ganz brauchbarer Begriff und blen- ästhetische Forschung, die bei den Sin- Dein Argument ist ja tatsächlich auch det so den hochschulpolitischen Kontext nesorganen anfängt, oder Politik oder ein taktisches, oder? Du hast ja gesagt, aus. Denn Forschung heißt in den Natur- Psychedelia. Irgendwie es geht ja auch Dich hat der Begriff interessiert, weil Du wissenschaften in der Regel Produktent- gerade um Dinge, die bei einem dann geglaubt hast, man könnte bestimmte wicklung – zum Glück gibt es solche immer wieder stranden … Also wenn man Formen der Arbeit, die in Kunsthoch- 79 schulen strukturell
Recommended publications
  • Isa Genzken Born 1948 in Bad Oldesloe, Germany
    This document was updated April 15, 2021. For reference only and not for purposes of publication. For more information, please contact the gallery. Isa Genzken Born 1948 in Bad Oldesloe, Germany. Lives and works in Berlin. EDUCATION 1973-1977 Kunstakademie Düsseldorf 1973-1975 Art History and Philosophy Studies, Universität Köln, Cologne 1971-1973 Hochschule der Künste, Berlin 1969-1971 Hochschule für Bildende Künste, Hamburg SOLO EXHIBITIONS 2021 Isa Genzken: Here and Now, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 2020 Isa Genzken: Nüsschen, Galerie Buchholz, New York Isa Genzken and Wolfgang Tillmans, KAT_A, Bad Honnef-Rhöndorf, Germany [two-person exhibition] Isa Genzken, David Zwirner, Paris Isa Genzken: Window, Hauser & Wirth, London Isa Genzken: Works 1973 – 1983, Kunstmuseum Basel | Gegenwart, Basel [itinerary: K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Düsseldorf] [catalogue] 2019 Isa Genzken, Charles Asprey, London Isa Genzken, Kunsthalle Bern, Switzerland Isa Genzken. Collagen, Galerie Jahn und Jahn, Munich 2018 Isa Genzken: Außenprojekte, Galerie Buchholz, Berlin Isa Genzken: Sky Energy, David Zwirner, New York 2017 Isa Genzken: Issie Energie, König Galerie, Berlin [organized in collabortion with Galerie Buchholz, Berlin] Isa Genzken: Kaiserringträgerin der Stadt Goslar 2017, Mönchehaus Museum Goslar, Germany 2016 Isa Genzken: I Love Michael Asher, Hauser Wirth & Schimmel, Los Angeles Isa Genzken: Portraits, Galerie Buchholz, New York Isa Genzken: Two Orchids, Doris C. Freedman Plaza, Central Park, New York [organized
    [Show full text]
  • Harun Farocki Against What? Against Whom? Edited by Antje Ehmann and Kodwo Eshun
    Harun Farocki Against What? Against Whom? edited by Antje Ehmann and Kodwo Eshun Harun Farocki Against What? Against Whom? Harun Farocki Against What? Against Whom? edited by Antje Ehmann and Kodwo Eshun Nora Alter | Michael Baute | Rainer Bellenbaum | Raymond Bellour | James Benning | Christa Bliimlinger | Nicole Brenez || Sabeth Buchmann | Alice Creischer | Georges Didi-Huberman | Diedrich Diederichsen f Antje Ehmann | Thomas Elsaesser j Kodwo Eshun | Harun Farocki | Tom Holert | Ute Holl | Ruchir Joshi | Klaus Kreimeier | Sylvie Lindeperg | Volker Pantenburg | Raqs Media Collective | Bert Rebhandl | Wolfgang Schmidt | Andreas Siekmann | Florian Zeyfang Koenig Books Raven Row Contributions Forewords 006 Filmography 009 List of Installations 021 Sylvie Lindeperg us €nde Lives, Revenant ima es. On Harun I arocki’s Film Respite 028 James Benning ay I , 1944 and the Sommer of ?§3 035 Georges Didi-Huberman Sow to Open your yes 038 Diedrich Diederichsen a aS eath 051 Thomas Elsaesser olocayst emory as the Episten oSo y of For ettin Re wind an ostponement in Respite 057 Harun Farocki ross Influence/Soft ontage 069 Tom Holert Tabular Ima es. On The m Ian of all Days (1970) and Something Self Explanatory (lSx) (1971) 075 Volker Pantenburg Manual. arun arocu’s Instructional Wlor 093 Christa Bliimlinger Mer ory and Monta e. C n the Installation vunter-Music 101 Sabeth Buchmann, Rainer Bellenbaum et een the aces 110 Alice Creischer, Andreas Siekmann o ars, S hoot-ouis and . art Sot @s 116 Bert Rebhandl inemy at the (<ate. Harun FarocEti’s Work 011
    [Show full text]
  • Pop As Translation
    “In Case of Misunderständig, Read On!” Pop as Translation Eckhard Schumacher In an essay with the strange, ostensibly misspelled title “Wort Auf!” Diedrich Diederichsen, one of the most in›uential pop music critics since the early 1980s, relates an anecdote that could be regarded as a prototypical model for the self-guided introduction of German-speak- ing youngsters to a foreign language: When my brother and I were four and six respectively, we met in front of the radio every Sunday to listen to the hit parade, as if it were a revelation, even though, of course, we couldn’t understand a word the Beatles sang. Still, we had to give the songs names, had to get our lips and tongues to form something when we sang them. So a kind of English came into being that had absolutely no meaning whatsoever, or at least, it consisted of a few intelligible words—after all, you learn pretty quickly at that age—and lots of nonsense words. Sometime later, when we started learning English as a totally normal foreign language, we couldn’t get rid of our own version; we could already speak a kind of English, which a second one could never equal. At some point, I could translate a Dylan song, but I already knew it by heart and enjoyed the linguistic effects, which I loaded with half-knowledge, paranoid interpretation, and desire.1 Diederichsen’s anecdote precisely points out “the great advantage and the great peculiarity”2 Germans experience when they hear Anglo- American pop music and its lyrics.
    [Show full text]
  • Juliane Rebentisch
    JULIANE REBENTISCH Professor of Philosophy and Aesthetics University of Art and Design Offenbach/Main Schlossstraße 31 63065 Offenbach am Main Germany E-mail: [email protected] www.hfg-offenbach.de/de/people/juliane-rebentisch EDUCATION 2010: Habilitation Institute of Philosophy, Johann Wolfgang Goethe-University Frankfurt/Main 2002: Ph.D. Institute of Philosophy, University of Potsdam 1998: M.A. Institute of Philosophy, Free University Berlin CURRENT POSITION Professor of Philosophy and Aesthetics, University of Art and Design Offenbach/Main, Oct. 2011- Vice President, University of Art and Design Offenbach/Main, 2014- Vice President, German Society of Aesthetics, 2018- Member of Research Council, Institute for Social Research Frankfurt/Main Associated Member, Cluster of Excellence “The Formation of Normative Orders”, Goethe University Frankfurt/Main 2012- ACADEMIC APPOINTMENTS President, German Society of Aesthetics, 2015-2018 Member of Cluster of Excellence “The Formation of Normative Orders”, Goethe University Frankfurt/Main 2009-2011 Assistant Professor, Institute of Philosophy, Goethe University Frankfurt/Main, 2009- 2011 Member of Collaborative Research Centre Aesthetic Experience and the Dissolution of Artistic Limits, German Research Foundation/Free University Berlin, 2003-2009 Assistant Professor, Institute of Philosophy, University of Potsdam, 2003-2009 Assistant Professor, Western European Literatures, European University Viadrina, 2002/03 Research and Teaching Assistant, Institute of Philosophy, University of Potsdam
    [Show full text]
  • Aktuelle Frontberichte Aus Der Kunst- Akademie Uberlebensrate
    e Diedrich Diederichsen Uberlebensrate Überlebensrate 4% Walter Grasskamp Die Legitimität der Kunstakademie Annette Tietenberg Lebenskunst für die jungen Generationen: die Mechanismen von Verschleiß und Zerstörung, Erniedrigung, Isolierung, Leiden, Arbeit, Druckausgleich Wolfgang Ullrich Schisma 2027. Zur näheren Zukunft der Kunstakademien Bettina Uppenkamp Die Kunsthochschule – ein Refugium? Eine sächsisch gefärbte Perspektive 4 Aktuelle Herausgeber aus der Kunstakademie Frontberichte Aktuelle 0 0 Werner Büttner 4 Frontberichte aus der Kunst- Materialverlag der H F B K akademie Überlebensrate HFBK überlebensrate 4% aktuelle frontberichte aus der kunstakademie symposium im rahmen der festwoche zum 250. jubiläum der hochschule für bildende künste hamburg 0 Überlebensrate 4 0 Aktuelle Frontberichte aus der Kunstakademie seite Werner Büttner 5 Diedrich Diederichsen 9 Walter Grasskamp 27 Annette Tietenberg 51 Wolfgang Ullrich 77 Bettina Uppenkamp 97 materialverlag der hfbk – mmxviii Vorwort Im Rahmen der Festwoche zum 250. Jubiläum der H F B K Hamburg vom 11. bis 16. Juli 2017, in der eine interessante Veranstaltung die nächste jagte, er- griff ich die Gelegenheit, mein erstes Symposium zu organisieren. Nach 28 Jahren Lehrtätigkeit und mit nur noch vier Jahren vor mir, geriet ich in eine vage Bilanzstimmung, welche zur Wahl eines heiklen The- mas führte: der Existenzberechtigung von Kunstaka- demien, gemessen am «Lebenserfolg» ihrer Absolven- ten. Organisationen haben ja bekanntermaßen die Tendenz, Selbstzweck zu werden und den Grund ihrer Gründung zu verdrängen oder umzuschreiben. Über- lebensrate 4% – Aktuelle Frontberichte aus der Kunstakademie sollte Titel und Thema sein. Der martialische Ton erinnert an die Vorliebe der künstlerischen Avant- garde für den militärischen Jargon, die 4% wurden immer mal wieder von verschiedenen Quellen kolpor- tiert.
    [Show full text]
  • The Whole Earth California and the Disappearance of the Outside
    The Whole Earth The Whole California and the Disappearance of the Outside the Disappearance of the and California The Whole Earth California and the Disappearance of the Outside Alex Slade Nextera SEGS VI-IX/Harper Lake Wildlife Viewing Area, Lockhart, CA Calenergy Geothermal Generating Plants/Sonny Bono Salton Sea National Wildlife Refuge, Calipatria, CA Cogentrix SEGS II/Yarrow Ravine Rattlesnake Habitat Area, Daggett, CA 2013 | Photographs | each 122 × 153 cm | Courtesy the artist 2 Eleanor Antin Going Home from Roman Allegories 2004 | Chromogenic print | 124 × 260 cm Courtesy Anonymous Collection Image Courtesy Ronald Feldman Fine Arts, New York and Anonymous Collection 3 TABLE OF CONTENTS Foreword Navigating in and Bernd M. Scherer with the System 6 Sabeth Buchmann 60 The Whole Earth Diedrich Diederichsen Visual Essay Anselm Franke Frontier: 8 At the Pacific Wall 72 Earthrise and the Disappearance of the Outside Plan the Planet Anselm Franke John Palmesino and 12 Ann-Sofi Rönnskog / Territorial Agency Pop Music and the 82 Counterculture Diedrich Diederichsen From Here to California 20 Laurence A. Rickels 91 Visual Essay Universalism Visual Essay 36 Whole Systems 100 The Politics of the Whole Fred Turner A Thousand Ecologies 43 Erich Hörl 121 Whole Earths, 1968–1980 Norman M. Klein 54 4 TABLE OF CONTENTS The Limit of The Power of Information Limitlessness Mercedes Bunz Eva Meyer 172 132 Visual Essay Visual Essay Self Incorporated / Boundless Interior Networks and the Long Boom 137 177 “After we knew that the Visual Essay Earth was a sphere” The Earth is Not Whole Flora Lysen 187 150 Musical Stations Medium Earth of the Counterculture Kodwo Eshun 189 159 Installation Views Visual Essay Biographies Apocalypse, Babylon, Simulation Acknowledgments 163 Colophon 192 On the Californian Utopia / Ideology Maurizio Lazzarato 166 5 Foreword — In the mid-1960s, several years into America’s space came the point of reference for Brand’s project.
    [Show full text]
  • Chametzky, P. 1 Peter Chametzky
    Chametzky, p. 1 Peter Chametzky Professor of Art History School of Visual Art and Design University of South Carolina [email protected], [email protected] EDUCATION BA, Art History, Cornell University, 1980 Ph.D., Art History, City University of New York Graduate Center, 1991 --Dissertation: “Autonomy and Authority in German Twentieth-Century Art: The Art and Career of Willi Baumeister, 1889-1955” (2 vols.); advisor: Rose-Carol Washton Long; readers: Rosalind Krauss, Linda Nochlin, Rosemarie Bletter FULL TIME ACADEMIC POSTIONS Professor of Art History, University of South Carolina, August 2012 - date Professor of Art History, Southern Illinois University Carbondale, 2010 – 2012 Associate Professor of Art History, Southern Illinois University Carbondale, 1998 – 2010 Assistant Professor of Art History, Adelphi University, Garden City, New York, 1991 – 1998 ACADEMIC ADMINISTRATIVE POSTIONS Director, School of Visual Art and Design, University of South Carolina, April 2014 - Jan. 2018 Chair, Department of Art, University of South Carolina, January 2013 – April 2014 Director, School of Art and Design, SIUC, August 2009 – August 2012 Interim Director, School of Art and Design, SIUC, Aug. 1, 2008-July 31, 2009 RESEARCH FOCUS Twentieth and Twenty-First Century German Art and Culture OTHER PROFESSIONAL EXPERIENCE --Adjunct Instructor, Adelphi University, 1990, 1987-1988 --Lecturer, School of Continuing Education, Division of Arts, Sciences and Humanities, New York University, 1986-1988 --Instructor, Department of Fine Arts and Art History, School of Visual Arts, New York, 1984- 1988 --Curatorial Assistant, Modern and Contemporary Art, Herbert F. Johnson Museum of Art, Cornell University (1. Modern Print Iconographical Indexer. 2. Assisted Robert C. Hobbs in re- organizing exhibition, "Robert Smithson: Sculpture," for 1982 Venice Biennale, assisted installation, US Pavilion), 1981 - 1982 --Curatorial Intern, Modern and Contemporary Art, Herbert F.
    [Show full text]
  • Operation Gomorrha«
    »OPERATION GOMORRHA« AUCH HAMBURGS BIBLIOTHEKEN VERSINKEN IM FEUERSTURM UND BOMBENHAGEL Begleitschrift zur Ausstellung »Operation Gomorrha – die Zerstörung der Hamburger Staatsbibliothek 1943« in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg 9. Juli bis 23. August 2003 Montag bis Freitag 9 – 21 Uhr, Samstag 10 – 13 Uhr 2 »OPERATION GOMORRHA« – 24. JULI BIS 3. AUGUST 1943 AUCH HAMBURGS BIBLIOTHEKEN VERSINKEN IM FEUERSTURM UND BOMBENHAGEL von Klaus Gottsleben Tod und Inferno bringen und erleiden die deutschen Soldaten auf allen Schauplätzen des von Hitler angezettelten, verbrecherischen Krieges. Der Glaube an die Unfehlbarkeit des Führers und die Identifikation mit der nationalsozialistischen Ideologie vernebeln das Ge- wissen und das Rechtsempfinden der meisten Menschen. In der zur »Volksgemeinschaft« gleichgeschalteten Gesellschaft wird zum »Recht, was dem Führer dient« und die Vernich- tung des Anderen zum Prinzip. Nackte Gewalt und Terror herrschen – schlimmer noch als in Deutschland – in den von Deutschen besetzten Ländern Europas. 1941 befiehlt Hitler, eine der schönsten europäischen Städte »eng einzuschließen und durch Beschuss mit Artillerie aller Kaliber und laufende Lufteinsätze dem Erdboden gleichzumachen«. Die Belagerung Leningrads dauert 900 Tage und bringt mehr als einer Million Menschen den Tod. ¹ Im Dienst der nationalsozialistischen Propaganda stehen auch Bibliotheken und Bibliothe- kare. Ausstellungen und Öffentlichkeitsarbeit der mittlerweile durch den Reichsstatthalter in Bibliothek der Hansestadt Hamburg umbenannten Staats- und Universitätsbibliothek gelten beispielsweise fortan der »Mobilmachung der geistigen Kräfte einer Bibliothek im Dienst der Volksgemeinschaft«. Die Bibliothek veranstaltete 1935 eine Lope-de-Vega-Ausstellung, »weil das neue Deutschland, durch die Tat des Führers zur Freiheit und Selbstachtung sei- nes Volkstums zurückgeführt, mit um so tieferer Achtung die Lebensäußerungen fremden Volkstums anerkennt und würdigt«.
    [Show full text]
  • Booklet Cybernetics-Of-The-Poor EN.Pdf
    curated by diedrich diederichsen & oier etxeberria front cover Robert Adrian X, Computer Clerk, Canadian Pacific Railway (Car Accounting), from the series 24 Jobs, 1979 Courtesy mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Vienna, acquired in 1980. © Bildrecht Wien, 2020 Cybernetics of the Poor previous page Isidoro Valcárcel Medina Ferdinand Kriwet Motores, 1973 Campaign-Tableau, 1972/2007 Courtesy SONM Fonoteca, Private collection, Cologne Ayuntamiento de Murcia, Spain Courtesy BQ, Berlin Cybernetics of the Poor kunsthalle wien Cory Arcangel Paganini Caprice No. 5, 2011 Video still (Screenshot YouTube) Courtesy the artist 4 ybernetics is everywhere. It uses scientific and transdisci- plinary methods; it is associated with ideas of collecting, Cmeasuring, regulating, and transferring information; and it involves the study of systems, regardless of their nature. Its definition is, as is often the case with definitions, neutral. And yet, during the past decade, as data collection, analysis, and, inevitably, manipulation have together become a shaping force in defining our daily lives and our political and social structures, there is an increased awareness of the deceptiveness of this neutrality. We are honored to have the opportunity to present Cybernetics of the Poor — a research, discourse, and exhibition project curated by Diedrich Diederichsen and Oier Etxeberria — at kunst­ halle wien. While accepting that a “cybernetics of reality” has become irreversibly and deeply ingrained in the structures of society, and, consequently, those of art, the project looks into the ways in which art that is aesthetically, cognitively, affectively, and experientially engaging has developed various kinds of alternative or counter-cybernetics that overturn, subvert, and repurpose the methods and techniques of total control and management.
    [Show full text]
  • Tishan Hsu Selected Press Martha Schwendener, Tishan Hsu with Martha Schwendener, the Brooklyn Rail, February 2021
    Tishan Hsu Selected Press Martha Schwendener, Tishan Hsu with Martha Schwendener, The Brooklyn Rail, February 2021 Tishan Hsu With Martha Schwendener “I wanted to break away from that paradigm of painting where we're looking into a window of a world that's an illusion, a kind of imagined world.” Tishan Hsu speaks with art historian and critic Martha Scwhendener about his painting and sculpture practice, the relationship of the screen to the body, and Vilém Flusser’s prescient theories of photography. This conversation was held on the occasion of Hsu’s survey exhibition at SculptureCenter, Tishan Hsu: Liquid Circuit (September 25, 2020 – January 25, 2021), which was curated by Sohrab Mohebbi. It was originally recorded as a New Social Environment and has been edited for clarity, concision, and readerly pleasure. Martha Schwendener (Rail): My real enthusiasm for your work comes not just from what's going on in the present but in the longer history of the art of technology, of bodies, of sculpture of object making and photography—a lot of other things! I first encountered your work at the SculptureCenter in Long Island City. I felt a little embarrassed, I have to say, that I hadn't known about your work beforehand. For me it was really encountering a new artist, but that's how art history works, and also historiography. I write about someone who was kind of forgotten from the same period, a writer, philosopher named Vilém Flusser. Sometimes people aren't ready for certain images or ideas or objects, because the thinking seems either very future oriented or so strange in the present.
    [Show full text]
  • Diedrich Diederichsen  
    portàtils Quaderns 04 Paradoxical Models of Authenticity in Late 60s/early 70s Rock Performance Diedrich Diederichsen heroin-cool. Not many people probably still know the names Arthur Kane aka Killer Kane, Jerry Nolan, Sylvain Sylvain or even Billy Murcia aka Billy Doll. And even I can’t say exactly who among them is still alive, playing in some New York club, or who died years ago of an overdose. At least Thunders, Nolan and Murcia are dead. Killer Kane, I rember I have been told, has become a Mormone to battle several addictions and then died recently and someone has made a biopic about him. Nevertheless, many know the name; many will even like the music and remember the legend. But very few people will remember the original reception of the New York Dolls in 197. Before I continue about them I will present my central argument, so that you have something to hold onto during my maybe unstructured and too associative journey through some cultural constellations of rock music, pop culture and performance art. Paradoxical Models My central point is this: What distinguishes rock culture and its several offspring and revivals from other forms of pop music or subculture-related music, especially contemporary elec- of Authenticity in tronic pop music, is its ideology of the authentic, from here on called authenticism. This authenticism is something rock culture has in common with certain forms of performance art, as well as theatre. And it has become even more ideological and ossified since the very practises that developed the ideology in the first place have been threatened by other Late 60s/early 70s new media practises and technologies, which claim to be more advanced.
    [Show full text]
  • Noam M. Elcott Is a Doctoral Candidate in Modern Art History at Princeton University
    Contributors Diedrich Diederichsen was the editor of the music magazines Sounds and Spex (Hamburg and Cologne) in the 1980s and early 1990s, currently holds professorships at Art Academy in Vienna and the Merz Akademie in Stuttgart, and has taught on art, music, and theater in Stuttgart, Frankfurt, Vienna, Munich, Pasadena, Downloaded from http://direct.mit.edu/grey/article-pdf/doi/10.1162/grey.2007.1.26.4/688688/grey.2007.1.26.4.pdf by guest on 27 September 2021 Gainesville, Fl, St. Louis, Bremen, Giessen, and Weimar. His latest books include: Golden Years (Camera Austria, 2006), Musikzimmer (Kiepenheuer & Witsch, 2005), and Personas en loop (Interzona, 2005). Noam M. Elcott is a doctoral candidate in modern art history at Princeton University. He is a current DAAD fellow in Berlin and is completing a dissertation entitled “Into the Dark Chamber: Avant-garde Photograms and the Cinematic Imaginary.” Tom Gunning is Edwin A. and Betty L. Bergman Distinguished Service Professor of the Humanities at the University of Chicago in the Department of Art History and the Committee on Cinema and Media. He is author of two books, D.W. Griffith and the Origins of American Narrative Film (University of Illinois Press, 1993) and The Films of Fritz Lang; Allegories of Vision and Modernity (British Film Institute, 2000), as well as over a hundred articles. David James teaches at the University of Southern California. His most recent book is The Most Typical Avant-Garde: History and Geography of Minor Cinemas in Los Angeles (University of California Press, 2005). Tom McDonough is associate professor of modern architecture and urbanism at Binghamton University and is the author of “The Beautiful Language of My Century”: Reinventing the Language of Contestation in Postwar France (MIT Press, 2007).
    [Show full text]