Siegen: Im Wandel Der Zeit

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Siegen: Im Wandel Der Zeit Die „Tanzenden“ © Stadtarchiv Limburg Limburg_Chronik.indd 1 06.11.17 23:23 Siegen: Im Wandel der Zeit Sie halten ein Buch über die grünste Groß- über Jahrzehnte, teils über Jahrhunder- stadt Deutschlands mitten in einer starken te entwickelt. In deren Zentrum standen Wirtschaftsregion in Händen. Unsere gu- jahrhundertelang der Bergbau und die ten, harten und weichen Standortfaktoren Eisenverhüttung. machen die Universitätsstadt Siegen le- Der Strukturwandel hin zur modernen benswert. und wettbewerbsfähigen Metall- und Elek- Siegen ist schön und attraktiv, denn un- troindustrie ist längst gelungen. Unsere sere Stadt ist eingebettet in eine intakte Unternehmen, einige haben vor langer und waldreiche Hügellandschaft. Mitten Zeit als kleine Schmieden angefangen, vie- hindurch fließt die Sieg, was wir neuer- le sind Weltmarktführer in ihrer Sparte, dings gerne verstärkt betonen. Denn mit arbeiten innovativ und exportieren in alle unserem großen Städtebauprogramm Welt – und sie sind Siegen aus guten Grün- „Siegen – Zu neuen Ufern“ haben wir die den treu geblieben. Vorwort Aufenthaltsqualität in unserer City mit Diese Chronik Siegens, die in rund 70 Ka- ihren beiden Schlössern und ihren guten piteln und reich bebildert einen Schwer- Einkaufsmöglichkeiten deutlich und sicht- punkt auf die Wirtschaftsgeschichte von bar gesteigert: Eine lange Stufenanlage Stadt und Region legt, kommt zur richti- und Terrassen an den Ufern sorgen für die gen Zeit: Siegen kann sich in jeder Hin- Symbiose unserer Stadt mit ihrem Fluss sicht sehen lassen. und machen die Sieg auch in der Innen- stadt erlebbar. Neue Plätze sind entstan- den, Unterstadt und Oberstadt sind nun enger miteinander verbunden. Teile der wachsenden Universität Siegen sind gerade ins Untere Schloss eingezogen und bringen neue Impulse im Stadtzentrum. Siegen ist stark und pulsiert. Die florie- Steffen Mues rende Wirtschaft unserer Stadt mit ihren Bürgermeister vielen und hochwertigen Arbeitsplätzen gründet auf unserer mittelständisch ge- prägten Stahl-, Metall- und Elektroindus- trie. Unsere Wirtschaft steht auf stabilem Fundament, ihre gesunde Struktur hat sich SIEGEN IM WANDEL DER ZEIT 3 Siegen! Berlin, München, Nürnberg, Stuttgart – in der fentliche Aufgaben und private Dienstleister Riege der größten Boomregionen Deutsch- 16 034. 3 131 Grundschüler, 654 Hauptschü- lands sucht man Siegen meist vergeblich, ler, 1 510 Realschüler, 2 630 Gymnasiasten aber durchaus zu Recht. In den Tälern des und 2 129 Gesamtschüler büff eln zudem für Siegerlands ist eine dynamische Industriere- ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Stadt. Die gion entstanden, die sich nur aus traditionel- Prosperität hilft auch dem Gemeinwesen. Im lem Understatement bisweilen scherzhaft als Kreis zahlen die Bürger im Schnitt 757 Euro Verlierer sieht. Und mittendrin liegt eben die Gemeindesteuern – fast doppelt so viel wie im Stadt, die den Erfolg schon im Namen trägt. Bundesdurchschnitt von 494 Euro. Siegen pulsiert – und es wächst beständig. Der Erfolg hat bekanntlich viele Väter. Res- 2015 knubbelten sich hier 53 168 Frauen und sourcen, Unternehmergeist, hohe Arbeits- 52 068 Männer in 23 Stadtteilen auf 114,69 moral und persönliche Zurückhaltung haben Siegen km2 Stadtfl äche. Das sind mehr als viermal so die Stadt zu dem gemacht, was sie heute ist. viele Menschen wie im Bundesdurchschnitt. Ein Blick in die Geschichte der Stadt und ih- Und das, obwohl auf 50,7 Prozent des Stadt- rer Wirtschaft bringen da aufschlussreiche gebiets Wald wächst, auf 12,7 Prozent Wiesen Erkenntnisse. Und mit der Stadterneuerung und Felder liegen und auf 60 Hektar Fläche macht Siegen sich auch selbst fi t fürs 21. Jahr- die Sieg und andere Flüsse plätschern. hundert. Nur das Wetter könnte besser sein. Siegen ist tatsächlich beliebter als manche Im Jahresdurchschnitt ist es in Siegen mit 8,6 Spötter meinen. Kein Wunder: Das durch- Grad ganze 1,4 Grad kühler als im kaum 70 schnittliche Industrieeinkommen im Kreis Kilometer entfernten Bonn oder in Frankfurt liegt mit 3 384 Euro fast zehn Prozent über am Main. Und man braucht auch häufi ger den und die Arbeitslosenquote mit 4,2 ein halbes Regenschirm. Mit 828 Millimetern im Jahr Prozent unter dem Bundesschnitt. Erfolgs- fallen hier 86 Millimeter mehr Regen als am motor ist vor allem der solide Mittelstand: Rhein und sogar satte 180 Millimeter mehr als 76 Betriebe mit mehr als 20 Beschäft igten am Main. Aber auch dafür fi ndet ein fi ndiger erwirtschaft en jährlich einen Gesamtumsatz Siegener vielleicht eines Tages eine Lösung. von 1,6 Milliarden Euro. Von den 48 059 ver- sicherungspfl ichtig Beschäft igten arbeiten deshalb auch 11 942 im produzierenden Ge- werbe und 10 131 erbringen Unternehmens- dienstleistungen. Auf Handel, Verkehr und Stadt Siegen Foto: Gastgewerbe entfallen 9 922 Stellen, auf öf- Dr. Martin Wein, im Sommer 2016 4 SIEGEN IM WANDEL DER ZEIT Siegen SIEGEN IM WANDEL DER ZEIT 5 Inhaltsverzeichnis Siegen: Im Wandel der Zeit Peter Paul Rubens Vorwort von Bürgermeister Steff en Mues| 3 Vom Hausarrest zum Barock-Star | 26 1577 Siegen! | 4 Kampf um den rechten Glauben Johann gegen Johann | 28 Das Siegerland 1612 Schiefer, Sand und Sieg | 10 Siegens Wahrzeichen Nikolai und sein Krönchen | 30 v. Chr. 1658 Latène-Kultur Stadtbrände Eisen aus Keltenhand | 12 Feuertod im Hospital | 32 -500 1695 Siegen entsteht Schloss Junkernhees Eine Münze schreibt Geschichte | 14 Kleinod der Renaissance | 34 1175 1698 Erste Erwähnung Siegens SPG Steiner Group Der reiche Heinrich und der Berliner Bär | 16 Lösungen für Öl und Gas | 35 1224 1701 Das Obere Schloss Letzte Enthauptung im Siegerland Hier wohnen die Nassauer | 18 Friedrich Flender verliert seinen Kopf | 36 1259 1707 Die befesti gte Stadt Adolph Diesterweg Starke Mauern machen frei | 20 Unser Mann für die Volksbildung | 38 1311 1790 BGH Edelstahl Die Zeit Napoleons Stahl für jeden Einsatz | 23 Dreispitze in der Krönchenstadt | 40 1466 1806 Siegerländer Erzförderung Die Preußen kommen Wilhelms Konjunkturprogramm | 24 Blücher kommt mit 8 000 Pferden | 42 1559 1813 6 SIEGEN IM WANDEL DER ZEIT Peter Paul Rubens Der Bergbau-Boom und die Bergschule Pietät Siegen Vom Hausarrest zum Barock-Star | 26 Büff eln im Schleifmühlchen | 44 Begleiter auf dem letzten Weg | 62 1577 1818 1871 Kampf um den rechten Glauben Siegener Zeitung Die Reichsgründung Johann gegen Johann | 28 Die Sti mme des Siegerlandes | 46 Germania unter Waff en | 63 1612 1823 1871 Siegens Wahrzeichen Gontermann-Peipers GmbH Bestatt ungshaus Giesler Nikolai und sein Krönchen | 30 Walzen und Gusskomponenten für die Welt | 48 Sepulkralkultur in vielen Spielarten | 64 1658 1825 1875 Stadtbrände WaldrichSiegen Friedrich Flick Feuertod im Hospital | 32 Werkzeugmaschinen für die Welt | 49 Der Skrupellose | 66 1695 1840 1883 Schloss Junkernhees Sparkasse Siegen The Coati nc Company GmbH Kleinod der Renaissance | 34 Eine Kasse für alle Fälle | 50 Zukunft braucht Herkunft | 68 1698 1842 1885 SPG Steiner Group Die Wiesenbauschule Das Vereinsleben blüht auf Lösungen für Öl und Gas | 35 Von glücklichen Kühen zur Universität | 52 Turnen, Schießen, Schach | 70 1701 1853 1885 Letzte Enthauptung im Siegerland Die Eisenbahn kommt Creditreform Siegen Friedrich Flender verliert seinen Kopf | 36 Der erste Zug entgleist | 54 Sichere Geschäft e | 71 1707 1861 1886 Adolph Diesterweg Bald AG Die Unternehmen VETTER Unser Mann für die Volksbildung | 38 Der Mobilität verpfl ichtet | 56 So geht Strukturwandel | 72 1790 1862 1889 Die Zeit Napoleons Siegener Versorgungsbetriebe GmbH Die Busch-Brüder Dreispitze in der Krönchenstadt | 40 Wasser, Erdgas, Strom und Wärme für Siegen | 58 Musik hoch Fünf | 74 1806 1862 1890 Die Preußen kommen SMS group Verkehrsgeschichte Blücher kommt mit 8 000 Pferden | 42 145 Jahre erfolgreich im Anlagen- und Maschinenbau | 60 Der erste Omnibus rollt nach Deuz | 76 1813 1871 1895 SIEGEN IM WANDEL DER ZEIT 7 Wohnungsgenossenschaft Südwestf alen e.G. Siegen im Nati onalsozialismus Genossenschaft lich wohnen | 78 Auf dem rechten Weg | 96 1898 1932 Brillen Fuchs Heinrich Weber Straßen- und Tiefb au Besser (aus-)sehen | 80 Für eine lebenswerte Stadt | 99 1901 1932 Henner und Frieder Hilla und Bernhard Becher 1902 Siegerländer Prototypen | 81 1934 Fachwerk als Fotokunst | 100 A. + G. Schürmann GmbH Römer, Gaumann & Partner Sie wagen sich hoch hinauf | 83 Durchblick im Steuer-Dschungel | 101 1906 1936 Jünger GmbH Verfolgung der Siegener Juden Gut in Form | 84 Die Synagoge brennt! | 102 1906 1938 Maschinenfabrik Herkules Zwangsarbeit 1911 Stark wie Herkules | 86 1939 Fremde Hände schuft en für den Krieg | 104 Erster Weltkrieg Walter Krämer Kaputt an Leib und Seele | 87 Der gute Mensch von Buchenwald | 106 1914 1941 BELENUS Augenzentrum Luft krieg über Siegen 1918 Ein Jahrhundert lang für mehr Durchblick | 90 1944 Die Stadt in Schutt und Asche | 107 Novemberrevoluti on Kriegsende und Neubeginn Schuhe für Demokraten | 92 Fast bis zum letzten Mann | 110 1918 1945 EEW-Pickhan Umformtechnik GmbH Evangelisches Jung-Sti lling-Krankenhaus 1930 Stahl zu neuen Formen | 94 1947 Wo der Dienst am Menschen im Mitt elpunkt steht | 112 8 SIEGEN IM WANDEL DER ZEIT Siegen im Nati onalsozialismus Heinrich Georg GmbH Gebietsreform Auf dem rechten Weg | 96 Wirtschaft swunder in Kreuztal | 114 Siegen wird groß und größer | 126 1932 1948 1975 Heinrich Weber Straßen- und Tiefb au In der Besatzungszeit Busse-Aufzüge GmbH Für eine lebenswerte Stadt | 99 Belgische Truppen – belgisches Bier | 116 Mit Qualität ganz nach oben | 128 1932 1949 1976 Hilla und Bernhard Becher 8P Partnerschaft mbB Rudolf-Steiner-Schule Siegen Fachwerk
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    Notes Introduction School Choice: A Brief Overview Notes to Pages 1–3 1. See as examples for Germany, Frank-Rüdiger Jach, Schulvielfalt als Verfassungsgebot (Berlin: Duncker & Humblot, 1991); for the United Kingdom, G. Walford, ed., School Choice and the Quasi-Market (Wallingford: Triangle Books, 1996); for the United States, Peter W. Cookson, School Choice: The Struggle for the Soul of American Education (New Haven and London: Yale University Press, 1994); and for Australia and New Zealand, Geoff Whitty, Sally Power, and David Halpin, Devolution and Choice in Education: The School, the State and the Market (Buckingham, England: Open University Press, 1998). See also the com- parative OECD Report with examples from Australia, England, New Zealand, the Netherlands, Sweden, and the United States, Centre for Educational Research and Innovation, School: A Matter of Choice (Paris: Organization for Economic Co-operation and Development, 1994). 2. John E. Chubb and Terry M. Moe, Politics, Markets, and America’s Schools (Washington, DC: Brookings Institution, 1990), p. 219. 3. On this see Diane Ravitch, The Troubled Crusade: American Education 1945–1980 (New York: Basic Books, 1983), pp. 308–311. 4. For the German side on this see Günter Püttner, “Die Sprengelpflicht,” Recht der Jugend und des Bildungswesens: Zeitschrift für Schule, Berufsbildung und Jugenderziehung 40 (1992): 230–235. In the United States, the neigh- borhood school concept expresses a similar practice, albeit in less forceful and legalistic language. 5. Three noteworthy exceptions are William W. Cutler, III, Parents and Schools: The 150–year Struggle for Control in American Education (Chicago: University of Chicago Press, 2000); Otto F.
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