2/2010 Amtsblatt des Zweckverbandes JenaWasser Seite 29 Amtsblatt

des Zweckverbandes JenaWasser

für sein Verbandsgebiet mit den Mitgliedsgemeinden , Blankenhain, Dornburg-Camburg, , Bucha, Frauenprießnitz, Golmsdorf, Großlöbichau, Hainichen, Jenalöbnitz, , Lehesten, Löberschütz, Magdala, Milda, Neuengönna, Rothenstein, Ruttersdorf-Lotschen, Schöps, , , , Zimmern und Zöllnitz.

15. Jahrgang Amtsblatt -Nr. 4/2010 Mittwoch, den 16. Juni 2010

Inhaltsverzeichnis:

- A m t l i c h e r T e i l - ...... 30

Veröffentlichung der Entwässerungssatzung des Zweckverbandes JenaWasser vom 17.05.2010..... 30

- N i c h t a m t l i c h e r T e i l - ...... 42

Öffentliche Information zum Grundbuchbereinigungsgesetz ...... 42

Tourenplan Fäkalienentsorgung des Zweckverbandes JenaWasser - 2. Halbjahr 2010 - ...... 42

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- A m t l i c h e r T e i l - stücksentwässerungsanlagen auch dann nicht als für die Entwässerungseinrichtung gewidmet, wenn sie geeignet sind, die Ab- Veröffentlichung der Entwässe- wässer mehr als eines Grundstücks abzu- rungssatzung des Zweckverbandes leiten. Zur Fäkalschlammentsorgungsein- JenaWasser vom 17.05.2010 richtung gehört insbesondere die Fäkalan- nahmestation. Aufgrund des § 19 und 20 Abs. 2 Thüringer Gemeinde- und Landkreisordnung – Thüringer (4) Jegliche Eingriffe in die öffentlichen Einrich- Kommunalordnung (ThürKO) – vom 16. Au- tungen ohne Genehmigung des Zweckver- gust 1993 (GVBl. S. 501) in der aktuellen Fas- bandes oder seiner Beauftragten sind un- sung und § 20 Abs. 2 des Gesetzes über die tersagt. Kommunale Gemeinschaftsarbeit vom 11. Juni 1992 (GVBl. S. 232) in der aktuellen Fassung § 2 erlässt der Zweckverband die folgende am 17. Grundstücksbegriff – Grundstücks- Mai 2010 beschlossene Entwässerungssat- eigentümer zung: (1) Grundstücke im Sinne dieser Satzung sind Entwässerungssatzung abgegrenzte Teile der Erdoberfläche, die im des Zweckverbandes JenaWasser Bestandsverzeichnis eines Grundbuchblat- tes unter einer besonderen Nummer einget- § 1 ragen sind. Mehrere Grundstücke oder Tei- Öffentliche Einrichtung le von Grundstücken im Sinne des Grund- buchrechts stellen ein Grundstück im Sinne (1) Der Zweckverband betreibt zur Abwasser- dieser Satzung dar, wenn sie wegen ver- beseitigung zwei selbständige öffentliche bindlicher planerischer Feststellung oder Einrichtungen, die Entwässerungseinrich- tatsächlicher Geländeverhältnisse nur in tung und die Einrichtung der Fäkal- dieser Form baulich oder gewerblich nutz- schlammentsorgung. bar sind, diese Grundstücke oder Grund- stücksteile aneinander angrenzen und die (2) Die Entwässerungseinrichtung umfasst die Eigentumsverhältnisse insoweit identisch leitungsgebundene Entwässerungsanlage. sind. Die Fäkalschlammentsorgung umfasst alle technischen Anlagen und Anlagenteile, die (2) Die Vorschriften dieser Satzung für die der Fäkalschlammentsorgung dienen. Art Grundstückseigentümer gelten auch für und Umfang beider Einrichtungen bestimmt Erbbauberechtigte und Inhaber eines ding- der Zweckverband. lichen Nutzungsrechtes im Sinne des Arti- kels 233 § 4 des Einführungsgesetzes zum (3) Zur Entwässerungseinrichtung gehören Bürgerlichen Gesetzbuch (EGBGB). Von Zentralkläranlagen sowie Kanäle im Sinne mehreren dinglich Berechtigten ist jeder be- von § 3 dieser Satzung, soweit der Zweck- rechtigt und verpflichtet; sie haften als Ge- verband oder seine Rechtsvorgänger sie samtschuldner. § 2 Abs. 3 des Thüringer zum Zweck der öffentlichen Abwasserbe- Kommunalabgabengesetzes (ThürKAG) seitigung herstellen ließen oder übernom- bleibt unberührt. men haben. Satz 1 gilt für Grundstücksan- schlüsse im Sinne von § 3 dieser Satzung § 3 entsprechend, soweit sie in öffentlichen Begriffsbestimmungen Verkehrsflächen verlaufen und in Bezug auf die Zugehörigkeit zur Entwässerungsein- Im Sinne dieser Satzung haben die nachste- richtung eine ausdrückliche Zustimmung henden Begriffe folgende Bedeutung: des Zweckverbandes oder seiner Rechts- vorgänger gegeben ist; anderenfalls gelten Abwasser ist das durch häuslichen, gewerbli- Grundstücksanschlüsse, die durch öffentli- chen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Ge- che Verkehrsflächen verlaufen und Grund- brauch in seinen Eigenschaften veränderte

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Wasser und das bei Trockenwetter damit zu- Grundstücksentwässerungsanlagen sind sammen abfließende Wasser (Schmutzwas- die Einrichtungen eines Grundstücks, die dem ser) sowie das von Niederschlägen aus dem Ableiten, Sammeln und Behandeln des Ab- Bereich von bebauten oder befestigten Flä- wassers dienen, bis einschließlich des Kont- chen gesammelt abfließende Wasser (Nieder- rollschachts. schlagswasser). Als Schmutzwasser gelten auch die aus Anlagen zum Behandeln, Lagern Grundstückskläranlagen (Kleinkläranlagen) und Ablagern von Abfällen austretenden und sind Anlagen eines Grundstücks zur Behand- gesammelten Flüssigkeiten und der aus lung von Abwasser. Sie sind Bestandteil der Grundstückskläranlagen entnommene Grundstücksentwässerungsanlagen. Schlamm sowie der aus abflusslosen Gruben entnommene Grubeninhalt. Latrinen sind Auffangbecken, in denen aus- schließlich Fäkalien (flüssige Exkremente von Kanäle sind Mischwasserkanäle, Schmutz- Menschen gesammelt werden. wasserkanäle oder Regenwasserkanäle ein- schließlich Sonderbauwerke. Abflusslose Gruben sind Anlagen zur Samm- lung des gesamten auf dem Grundstück anfal- Sonderbauwerke sind Schmutz- und Regen- lenden Abwassers. Sie sind Bestandteil der wasserpumpwerke, Regenrückhalte- und Re- Grundstücksentwässerungsanlagen. genüberlaufbecken, Düker und andere Bau- werke die dem überörtlichen Transport oder Sickeranlagen sind die den Grundstücksklär- der Rückhaltung zum Zwecke der Schaffung anlagen nachgeschalteten Anlagen, mittels schadloser Einleitungen ins Gewässer dienen. derer das Abwasser gezielt in das Grundwas- ser eingeleitet wird. Schmutzwasserkanäle dienen ausschließlich der Aufnahme von Schmutzwasser. Fäkalschlamm ist der Anteil des Abwassers, der in der Grundstückskläranlage zurückgehal- Mischwasserkanäle sind zur Aufnahme von ten wird und im Rahmen der öffentlichen Ent- Niederschlags- und Schmutzwasser bestimmt. sorgung in Abwasserbehandlungsanlagen eingeleitet oder eingebracht wird. Regenwasserkanäle dienen ausschließlich der Aufnahme von Niederschlagswasser. Abscheider sind mechanische Vorbehan- dungsanlagen, die dem Trennen von Stoffge- Zentralkläranlage ist eine Anlage zur Reini- mischen (Emulsionen, Suspensionen oder gung des in den Kanälen gesammelten Ab- Aerosolen) mit dem Ziel dienen, die vollständi- wassers einschließlich der Ableitung in Ge- ge Entfernung eines oder mehrerer Bestand- wässer. teile des Stoffgemisches vor Einleitung des Abwassers in die Kanalisation sicherzustellen. Grundstücksanschluss (Anschlusskanal) ist die Leitung vom Kanal bis zum Kontrollschacht Abwasserbeseitigungskonzept ist eine an der Grundstücksgrenze bzw. soweit kein schriftliche Darstellung, wie der Zweckverband Kontrollschacht vorhanden ist, die Leitung vom das in seinem Gebiet anfallende Abwasser Kanal bis zur Grundstücksgrenze. Bei mehre- beseitigt. ren hintereinander liegenden Grundstücken endet der Grundstücksanschluss am Schnitt- § 4 punkt des Anschlusskanals mit der ersten Anschluss- und Benutzungsrecht Grundstücksgrenze unabhängig davon, ob auch ein oder mehrere hinter dem ersten (1) Jeder Grundstückseigentümer kann verlan- Grundstück liegende Grundstücke über diese gen, dass sein Grundstück, das durch ei- Leitung an die öffentliche Entwässerungsein- nen Kanal erschlossen ist, nach Maßgabe richtung angeschlossen sind. dieser Satzung an die öffentliche Entwässe- rungsanlage angeschlossen wird. Er ist be- rechtigt, nach Maßgabe der §§ 15 bis 16

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Abwasser in die öffentliche Entwässe- dauernd oder vorübergehend vorhanden rungsanlage einzuleiten. Welche Grundstü- sind. Das Gleiche gilt vor dem Ablauf von cke durch einen Kanal erschlossen werden, 15 Jahren nach Inbetriebnahme einer bestimmt der Zweckverband. Der Grund- Kleinkläranlage, welche die Anforderungen stückseigentümer kann unbeschadet wei- nach Anhang 1 Buchstabe C Abs. 1 der tergehender bundes- und landesrechtlicher Abwasserverordnung (AbwV) vom Vorschriften nicht verlangen, dass neue 17.06.2004 in der jeweils geltenden Fas- Kanäle hergestellt oder bestehende Kanäle sung einhalten kann, wenn die Kleinkläran- geändert werden. lage aufgrund einer behördlichen Anord- nung errichtet wurde oder das Grundstück (2) Grundstückseigentümer, auf deren Grund- in den Teilen des Entsorgungsgebiets liegt, stück das dort anfallende Abwasser nicht in in denen das Abwasser nicht innerhalb der eine Entwässerungsanlage mit einer öffent- nächsten 15 Jahre nach Bekanntmachung lichen Zentralkläranlage eingeleitet werden des Abwasserbeseitigungskonzepts durch kann, sind zum Anschluss und zur Benut- Abwasseranlagen des Zweckverbandes zung der öffentlichen Fäkalschlammentsor- abgeleitet werden soll, und für das Grund- gungseinrichtung berechtigt. Der Zweck- stück keine Abwasserbeseitigungspflicht verband übernimmt für diese Grundstücks- nach § 58 Abs. 3 Satz 1 Thüringer Wasser- eigentümer die Fäkalschlammentsorgung gesetz besteht. sowie die Entsorgung des Inhalts von ab- flusslosen Gruben und Latrinen. (3) Die zur Benutzung der öffentlichen Fäkal- schlammentsorgung Berechtigten sind ver- (3) Ein Anschluss- und Benutzungsrecht für die pflichtet, für ihre Grundstücke die öffentli- leitungsgebundene Entwässerungseinrich- che Fäkalschlammentsorgungseinrichtung tung besteht nicht, solange eine Übernah- zu benutzen. Zufahrt und Anlagen (Grund- me des Abwassers technisch oder wegen stückskläranlage, abflusslose Grube, Latri- des unverhältnismäßig hohen Aufwandes ne und Jauchegrube) sind so instand zu nicht möglich ist. halten, dass die Abfuhr jederzeit ungehin- dert erfolgen kann. (4) Unbeschadet des Absatzes 3 besteht ein Benutzungsrecht nicht, soweit eine Versi- (4) Von Grundstücken, die an die öffentliche ckerung oder anderweitige Beseitigung von Entwässerungsanlage angeschlossen sind Niederschlagswasser ordnungsgemäß oder von denen der Fäkalschlamm bzw. bei möglich ist. Der Zweckverband kann hierzu abflusslosen Gruben der Grubeninhalt ent- Ausnahmen zulassen oder bestimmen, sorgt wird, ist im Umfang des Benutzungs- wenn die Ableitung von Niederschlagswas- rechts Schmutzwasser und Niederschlags- ser aus betriebstechnischen Gründen er- wasser – soweit zulässig – in die öffentliche forderlich ist. Entwässerungseinrichtung einzuleiten und bei der Fäkalschlammentsorgung/ § 5 Grubenentsorgung der Grundstückskläran- Anschluss- und Benutzungszwang lage/abflusslosen Grube zuzuführen (Be- nutzungszwang). Verpflichtet sind die (1) Die zum Anschluss Berechtigten (§ 4 Abs. Grundstückseigentümer und alle Benutzer 1) sind verpflichtet, bebaute und auch un- der Grundstücke. Sie haben auf Verlangen bebaute Grundstücke, wenn dort Abwasser des Zweckverbandes die dafür erforderliche anfällt, an die öffentliche Entwässerungsan- Überwachung zu dulden. lage anzuschließen (Anschlusszwang). § 6 (2) Ein Anschlusszwang besteht nicht, wenn Befreiung vom Anschluss- und Benut- der Anschluss rechtlich oder tatsächlich zungszwang unmöglich ist. Ein Grundstück gilt als be- baut, wenn auf ihm bauliche Anlagen, bei (1) Von der Verpflichtung zum Anschluss oder deren Benutzung Abwasser anfallen kann, Benutzung wird auf Antrag ganz oder zum

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Teil befreit, wenn der Anschluss oder die aus, dass das Recht auf Mitbenutzung Benutzung aus besonderen Gründen auch dinglich gesichert ist. Für ein Grundstück unter Berücksichtigung der Erfordernisse können unter der Maßgabe des Abs. 1 auf des Gemeinwohls nicht zumutbar ist. Der Antrag weitere Anschlusskanäle zugelas- Antrag auf Befreiung ist unter Angabe der sen werden. Gründe schriftlich beim Zweckverband ein- zureichen. (4) Jeder Eigentümer, dessen Grundstück an die öffentliche Entwässerungsanlage ange- (2) Die Befreiung kann befristet, unter Bedin- schlossen oder anzuschließen ist, muss die gungen, Auflagen und Widerrufsvorbehalt Verlegung von Grundstücksanschlüssen, erteilt werden. den Einbau von Schächten, Schiebern, Messeinrichtungen und dergleichen sowie § 7 von Sonderbauwerken zulassen, ferner das Sondervereinbarungen Anbringen von Hinweisschildern dulden, soweit diese Maßnahmen für die ordnungs- (1) Ist der Eigentümer nicht zum Anschluss gemäße Beseitigung des auf seinem oder zur Benutzung berechtigt oder ver- Grundstück anfallenden Abwassers erfor- pflichtet, so kann der Zweckverband durch derlich sind. Vereinbarung ein besonderes Benutzungs- verhältnis begründen. § 9 Grundstücksentwässerungsanlage (2) Für dieses Benutzungsverhältnis gelten die Bestimmungen dieser Satzung und der Bei- (1) Für jedes an die öffentliche Entwässe- trags- und Gebührensatzung entsprechend. rungseinrichtung angeschlossene bzw. an- Soweit es sachgerecht ist, kann die Son- zuschließende Grundstück, ist eine Grund- dervereinbarung auch abweichende Rege- stücksentwässerungsanlage nach den lungen treffen. anerkannten Regeln der Technik, soweit in dieser Satzung nichts anderes bestimmt ist, § 8 herzustellen, zu betreiben, zu unterhalten Grundstücksanschluss und zu ändern.

(1) Die Grundstücksanschlüsse werden, soweit (2) Die Grundstücksentwässerungsanlagen sie nicht nach § 1 Bestandteil der Entwäs- sind mit einer Grundstückskläranlage nach serungsanlage sind, vom Grundstücksei- dem Stand der Technik zu versehen, wenn gentümer hergestellt, erneuert, geändert das Abwasser keiner Zentralkläranlage zu- beseitigt und unterhalten; die §§ 10 bis 12 geführt wird. Hierzu ist auf Grundstücken, gelten entsprechend. die innerhalb der auf die Herstellung oder Erneuerung folgenden fünf Jahre nicht an (2) Der Zweckverband bestimmt Zahl, Art, eine Zentralkläranlage des Verbandes an- Nennweite und Führung der Grundstücks- geschlossen werden, eine Kleinkläranlage anschlüsse. Er bestimmt auch, wo und an nach dem Stand der Technik (DIN 4261) welchen Kanal anzuschließen ist. Begrün- Teil 2 und 4 (vollbiologische Kleinkläranlage dete Wünsche der Grundstückseigentümer mit Abwasserbelüftung) zu errichten. Ab- werden dabei nach Möglichkeit berücksich- weichend hiervon kann auf Grundstücken, tigt. die innerhalb der auf die Herstellung oder Erneuerung folgenden fünf Jahre an eine (3) Für jedes Grundstück wird grundsätzlich ein Zentralkläranlage des Verbandes ange- Anschluss an einen Mischwasserkanal und schlossen werden, eine Kleinkläranlage zwei bei einem Trennsystem (Schmutz- und nach DIN 4261 Teil 1 und 3 (Mehrkamme- Regenwasser) hergestellt. Der Zweckver- rausfaulgrube) errichtet werden, es sei band kann den Anschluss mehrerer Grund- denn, die Errichtung einer Kleinkläranlagen stücke an einen gemeinsamen Anschluss- nach DIN 4261 Teil 1 und 3 ist aufgrund kanal zulassen. Diese Ausnahme setzt vor- anderer Umstände nicht zulässig. Maßgeb-

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lich für die benannte Frist ist die jeweils gül- (6) Die Grundstücksentwässerungsanlagen tige Fassung des Abwasserbeseitigungs- sowie Arbeiten daran dürfen nur durch konzepts des Verbandes. fachliche geeignete Unternehmer ausge- führt werden. Unternehmen für Herstellung, Die Grundstückskläranlage ist auf dem anzu- baulichen Unterhalt, Sanierung und Prüfung schließenden Grundstück so zu erstellen, von Grundstücksentwässerungsanlagen dass die Abfuhr durch Entsorgungsfahr- haben dem Zweckverband den Nachweis zeuge möglich ist; sie ist Bestandteil der über die Eignung zu erbringen. Dieser Grundstücksentwässerungsanlage. Der Nachweis kann dadurch erbracht werden, Zweckverband kann auf Antrag zulassen, dass das Unternehmen eine Anerkennung dass mehrere Grundstücke eine Abwasser- einer Überwachungsorganisation nachwei- vorbehandlung über eine gemeinsame sen kann. Grundstückskläranlage vornehmen. § 8 Abs. 3 Satz 3 gilt entsprechend. (7) Entsprechen vorhandene Grundstücksent- wässerungsanlagen, die der Schmutzwas- (3) Am Ende der Grundstücksentwässerungs- serentsorgung dienen, nicht oder nicht anlage ist ein Kontrollschacht vorzusehen. mehr den jeweils geltenden Bestimmungen, Wenn das aufgrund der örtlichen Verhält- so hat der Grundstückseigentümer sie ent- nisse nicht möglich oder der Einbau eines sprechend auf eigene Kosten anzupassen. Kontrollschachts unverhältnismäßig ist, ist Der Zweckverband kann die Änderung in den Grundstücksanschluss eine Reini- nach einer angemessenen Frist verlangen. gungsöffnung, die geeignet ist, die Unter- haltungsmaßnahmen, wie Reinigung, In- (8) Für Grundstücksentwässerungsanlagen spektion und Dichtheitsprüfung, durchzu- kann der Zweckverband den Nachweis der führen, einzubauen. Der Zweckverband Dichtigkeit verlangen. kann verlangen, dass anstelle oder zusätz- lich zum Kontrollschacht ein Messschacht § 10 herzustellen ist. Zulassung der Grundstücksentwässe- rungsanlage (4) Besteht zum Kanal kein natürliches Gefälle, so kann der Zweckverband vom Grund- (1) Bevor die Grundstücksentwässerungsanla- stückseigentümer den Einbau und Betrieb ge hergestellt oder verändert wird, sind einer Hebeanlage zur Entwässerung des dem Zweckverband folgende Unterlagen in Grundstücks verlangen, wenn ohne diese doppelter Fertigung einzureichen: Anlage eine ordnungsgemäße Beseitigung der Abwässer bei einer den Regeln der a) Lageplan des zu entwässernden Grund- Technik entsprechenden Planung und Aus- stücks im Maßstab 1 : 1000, führung des Kanalsystems nicht möglich ist. b) Grundriss- und Flächenpläne im Maßstab 1 (5) Gegen den Rückstau des Abwassers aus : 250, aus denen der Verlauf der Leitungen dem Abwassernetz hat sich jeder An- und im Falle des § 9 Abs. 2 die Grund- schlussnehmer selbst zu schützen. Die stückskläranlage und die befestigte Zufahrt Rückstauebene ist die Höhe der Straßen- für die Fäkalschlammentsorgung ersichtlich mitte vor dem Grundstück an der An- sind, schlussstelle, soweit nicht der Zweckver- band nach seinem Ermessen eine andere c) Längsschnitte aller Leitungen mit Darstel- Festlegung trifft. Bei Grundstücken, die der lung der Entwässerungsgegenstände im Überschwemmung durch offene Gewässer Maßstab 1 : 250, bezogen auf Normal-Null ausgesetzt sind, kann der Zweckverband (NN), aus denen insbesondere die Gelän- die Herstellung von Abläufen unter dem de- und Kanalsohlenhöhen, die maßgebli- höchsten Wasserstand (HQ 100 ) dieser chen Kellersohlhöhen, Querschnitte und Gewässer verbieten. Gefälle der Kanäle, Schächte, höchste Grundwasseroberfläche zu ersehen sind,

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sbesondere nach straßen- und wasserrech- d) Angaben über die Zusammensetzung des tlichen Bestimmungen bleibt durch die Zu- Abwassers, wenn Abwässer, die in ihrer stimmung unberührt. Beschaffenheit erheblich vom Haushalts- abwasser abweichen, zugeführt werden, (4) Von den Bestimmungen der Absätze 1 bis ferner Angaben über: 3 kann der Zweckverband Ausnahmen zu- lassen. - Zahl der Beschäftigten und der ständigen Bewohner, wenn deren Abwasser mit er- § 11 fasst werden soll, Herstellung und Prüfung der Grundstücks- - Menge und Beschaffenheit des Verarbei- entwässerungsanlage tungsmaterials der Erzeugnisse, - die abwassererzeugenden Betriebsvor- (1) Der Grundstückseigentümer hat dem gänge, Zweckverband den Beginn des Herstellens, - Höchstzufluss und Beschaffenheit des des Änderns, des Ausführens größerer Un- zum Einleiten bestimmten Abwassers, terhaltungsarbeiten oder des Beseitigens - die Zeiten, in denen eingeleitet wird, die der Grundstücksentwässerungsanlage drei Vorbehandlung des Abwassers (Kühlung, Tage vorher schriftlich anzuzeigen und Reinigung, Neutralisation, Dekontaminie- gleichzeitig den Unternehmer zu benennen. rung) mit Bemessungsnachweisen. Muss wegen Gefahr im Verzug mit den Ar-

beiten sofort begonnen werden, so ist der Soweit nötig, sind die Angaben zu ergän- Beginn unverzüglich anzuzeigen. zen durch den wasserwirtschaftlichen Be-

triebsplan (Zufluss, Verbrauch, Kreislauf, (2) Der Zweckverband ist berechtigt, die Arbei- Abfluss) und durch Pläne der zur Vorbe- ten zu überprüfen. Festgestellte Mängel handlung beabsichtigten Einrichtungen. sind innerhalb einer angemessenen Frist Alle Unterlagen sind vom Bauherr und durch die Grundstückseigentümer zu besei- vom Planfertiger zu unterschreiben. tigen. Die Beseitigung der Mängel ist dem

Zweckverband zur Nachprüfung anzuzei- e) bei notwendiger Abwasservorreinigung gen. Angaben über Art und Bemessung der

Grundstückskläranlage einschließlich (3) Der Zweckverband kann verlangen, dass bauaufsichtlicher Zulassung die Grundstücksentwässerungsanlagen nur

mit seiner Zustimmung in Betrieb genom- (2) Der Zweckverband prüft, ob die beabsich- men werden. Die Zustimmung kann insbe- tigten Grundstücksentwässerungsanlagen sondere davon abhängig gemacht werden, den Bestimmungen dieser Satzung ent- dass seitens des vom Grundstückseigen- sprechen. Ist das der Fall, so erteilt der tümer beauftragten Unternehmers eine Be- Zweckverband schriftlich seine Zustimmung stätigung über die Dichtigkeit und Funkti- und gibt eine Fertigung der eingereichten onsfähigkeit der Anlagen vorgelegt wird. Unterlagen mit Zustimmungsvermerk zu-

rück. Die Zustimmung kann unter Bedin- (4) Die Zustimmung nach § 10 Abs. 3 und die gungen und Auflagen erteilt werden. An- Prüfung der Grundstücksentwässerungsan- dernfalls setzt der Zweckverband dem lage durch den Zweckverband befreien den Bauherrn unter Angabe der Mängel eine Grundstückseigentümer, den Bauherrn, den angemessene Frist zur Berichtigung. Die ausführenden Unternehmer und den Plan- geänderten Unterlagen sind sodann erneut fertiger nicht von der Verantwortung für die einzureichen. vorschriftsmäßige und fehlerfreie Planung

und Ausführung der Anlage. (3) Mit der Herstellung oder Änderung der

Grundstücksentwässerungsanlagen darf

erst nach schriftlicher Zustimmung des Zweckverbandes begonnen werden. Eine Genehmigungspflicht nach sonstigen, in-

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§ 12 (6) Die Verpflichtungen nach den Absätzen 1 Überwachung bis 5 gelten auch für die Benutzer der Grundstücke. (1) Der Zweckverband ist befugt, die Grund- stücksentwässerungsanlagen jederzeit zu § 13 überprüfen, Abwasserproben zu entneh- Stilllegung von Entwässerungsanlagen auf men und Messungen durchzuführen. Das- dem Grundstück selbe gilt für die Grundstücksanschlüsse und Messschächte, wenn der Zweckver- (1) Abflusslose Gruben, Sickeranlagen und band sie nicht selbst unterhält. Zu diesem Abfluss- bzw. Ablaufleitungen zum Gewäs- Zweck sind den Beauftragten des Zweck- ser sind außer Betrieb zu setzen, sobald verbandes, die sich auf Verlangen auszu- ein Grundstück an die öffentliche Entwäs- weisen haben, ungehindert Zugang zu allen serungsanlage angeschlossen ist. Das glei- Anlageteilen zu gewähren und die notwen- che gilt für Grundstückskläranlagen, sobald digen Auskünfte zu erteilen. Die Grund- die Abwässer einer Zentralkläranlage zuge- stückseigentümer werden davon vorher führt werden; § 10 gilt sinngemäß. möglichst verständigt; das gilt nicht für Pro- beentnahmen und Abwassermessungen. (2) Sonstige Grundstücksentwässerungsein- richtungen sind, wenn sie den Bestimmun- (2) Das Betretungsrecht gilt ausdrücklich auch gen der §§ 9 bis 11 nicht entsprechen, in für die dem Zweckverband obliegenden dem Umfang außer Betrieb zu setzen, in Kontrollen der Wartung und des Betriebes dem das Grundstück an die öffentliche von Grundstückskläranlagen nach § 60 Entwässerungsanlage anzuschließen ist. Abs. 2 b ThürWG. § 14 (3) Der Zweckverband kann jederzeit verlan- Entsorgung des Inhalts von Grundstücks- gen, dass die vom Grundstückseigentümer kläranlagen sowie von abflusslosen Gruben zu unterhaltenden Anlagen in einen Zu- stand gebracht werden, der Störungen an- (1) Der Zweckverband oder der von ihm be- derer Einleiter, Beeinträchtigungen der öf- auftragte Abfuhrunternehmer fährt das in fentlichen Entwässerungsanlage und Ge- abflusslosen Gruben gesammelte Abwas- wässerverunreinigungen ausschließt. Über ser bedarfsgerecht, jedoch mindestens die durchgeführten Untersuchungen und einmal pro Jahr ab. Grundstückskläranla- über die Mängelbeseitigung ist dem Zweck- gen werden vom Zweckverband oder dem verband eine Bestätigung des damit beauft- beauftragten Abfuhrunternehmen unter Be- ragten Unternehmers vorzulegen. rücksichtigung der für die Anlagen gelten- den Bestimmungen der DIN 4261 oder der (4) Wird Abwasser, das in seiner Beschaffen- bauaufsichtlichen Zulassung im Regelfall heit erheblich vom Hausabwasser ab- einmal pro Jahr entschlammt. Gleiches gilt weicht, zugeführt, kann der Zweckverband für Grundstückskläranlagen, die nicht den den Einbau und den Betrieb von Überwa- Anforderungen der v.g. DIN entsprechen chungseinrichtungen verlangen. bzw. über keine bauaufsichtliche Zulassung verfügen. Bei Notwendigkeit (erheblicher (5) Die Grundstückseigentümer haben Störun- Unterbelastung oder Überbelastung der An- gen und Schäden an den Grundstücksan- lage) kann ein späterer oder zusätzlicher schlüssen, Messschächten, Grundstücks- Abfuhrtermin vereinbart werden. Der entwässerungsanlagen, Überwachungsein- Zweckverband entscheidet hierüber unter richtungen und etwaigen Vorbehandlungs- Berücksichtigung der betrieblichen Erfor- anlagen unverzüglich dem Zweckverband dernisse. Den Vertretern des Zweckver- anzuzeigen und sind verpflichtet, alle zur bandes ist ungehinderter Zutritt zu den Prüfung der Grundstücksentwässerungsan- Grundstückskläranlagen, abflusslosen Gru- lage geforderten Auskünfte zu erteilen und ben und Latrinen zu gewähren. relevante Unterlagen vorzulegen.

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(2) Der Zweckverband bestimmt den genauen kläranlage oder des Gewässers führen, Zeitpunkt, zu dem die Durchführung der Lösemittel, Entsorgung beabsichtigt ist. Ein Anspruch 5. Abwasser und andere Stoffe, die schädli- des Benutzers besteht insoweit nicht. che Ausdünstungen, Gase oder Dämpfe verbreiten können, (3) Die in Aussicht genommenen Termine wer- 6. Grund- und Quellwasser, den mindestens 2 Wochen vorher mitge- 7. feste Stoffe, auch in zerkleinerter Form, teilt; sind sie allgemein festgelegt, so ge- wie Schutt, Asche, Sand, Kies, Faserstof- nügt die ortsübliche Bekanntmachung des fe, Zement, Kunstharze, Teer, Pappe, Entsorgungsplanes. Dung, Küchenabfälle, Schlachtabfälle, Treber, Hefe, flüssige Stoffe, die erhärten, (4) Der Inhalt der Grundstückskläranlagen geht 8. Räumgut aus Leichtstoff- und Fettab- mit der Abfuhr in das Eigentum des Zweck- scheidern, Jauche, Gülle, Abwasser aus verbandes über. Der Zweckverband ist Dunggruben und Tierhaltungen, Silage- nicht verpflichtet, in diesen Stoffen nach gärsaft, Blut aus Schlächtereien, Molke, verlorenen Gegenständen zu suchen oder 9. Absetzgut, Schlämme und Suspensionen suchen zu lassen. Werden darin Wertge- aus Vorbehandlungsanlagen, Räumgut genstände gefunden, sind sie als Fundsa- aus Grundstückskläranlagen, abflusslo- che zu behandeln. sen Gruben, Latrinen unbeschadet der Regelungen zur Beseitigung der Klär- § 15 schlämmen Verbot des Einleitens, Einleitungsbedin- 10. Stoffe oder Stoffgruppen, die wegen der gungen Besorgung einer Giftigkeit, Langlebigkeit, Anreicherungsfähigkeit oder einer kreb- (1) In die Einrichtungen des Zweckverbandes serzeugenden, fruchtschädigenden oder dürfen grundsätzlich Stoffe nicht eingeleitet erbgutverändernden Wirkung als gefähr- oder eingebracht werden, die lich zu bewerten sind , wie Schwermetalle, Cyanide, halogenierte Kohlenwasserstof- - die dort beschäftigten Personen gefähr- fe, Polycyclische Aromaten, Phenole. den oder deren Gesundheit beeinträchti- gen, Ausgenommen sind - die öffentliche Entwässerungsanlage oder die angeschlossenen Grundstücke ge- a) unvermeidbare Spuren solcher Stoffe im fährden oder beschädigen, Abwasser in der Art und in der Menge, wie - den Betrieb der Entwässerungsanlagen sie auch im Abwasser aus Haushaltungen erschweren, behindern oder beeinträchti- üblicherweise anzutreffen sind, gen, - die landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche b) Stoffe, die nicht vermieden oder in einer oder gärtnerische Verwertung des Klär- Vorbehandlungsanlage zurückgehalten schlamms erschweren oder verhindern werden können und deren Einleitung der Zweckverband zugelassen hat, oder

- sich sonst schädlich auf die Umwelt, in- c) Stoffe, die aufgrund einer Genehmigung sbesondere die Gewässer, auswirken. nach § 59 Abs. 1 des Thüringer Wasserge- setzes eingeleitet werden, soweit der (2) Dieses Verbot gilt insbesondere für Zweckverband keine Einwendungen erhebt.

1. feuergefährliche oder zerknallfähige Stof- (3) Die unter Absatz (1) definierten Schutzziele fe, wie Benzin, Benzol, Öl, gelten unter der Berücksichtigung der sons- 2. infektiöse Stoffe, Medikamente, tigen Bestimmungen der Satzung als ge- 3. radioaktive Stoffe, währleistet, wenn das Abwasser die 4 Farbstoffe, soweit sie zu einer deutlichen Grenzwerte der Tabelle 1 in den genannten Verfärbung des Abwassers in der Zentral- Parametern nicht überschreitet.

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Sofern die Indirekteinleitungen der wasserbehördlichen Genehmigungspflicht nach § 59 ThürWG ge- mäß den Anhängen der Abwasserverordnung unterliegen, gelten etwaige verschärfende oder ergän- zende Grenzwertfeststellungen an Stelle bzw. zusätzlich zu den Grenzwerten der Tabelle 1.

Tabelle 1

Parameter Grenzwert pH-Wert 6,5 – 10 Temperatur 35° C Absetzbare Stoffe 10 ml/l schwerflüchtige lipophile Stoffe gesamt nach DIN 38409 Teil 17 250 mg/l Kohlenwasserstoffe gesamt nach DIN 38409, Teil 18 100 mg/l Wasserdampfflüchtige halogenfreie Phenole 100 mg/l Ammonium 100 mg/l Nitrit 10 mg/l Cyanit, gesamt (CN) 20 mg/l Cyanit, leicht freisetzbar 0,2 mg/l Freies Clor 0,5 mg/l Sulfid 1 mg/l Sulfat 600 mg/l AOX 0,8 mg/l Quecksilber 0,02 mg/l Cadmium 0,2 mg/l Chrom 0,11 mg/l

Nges 100 mg/l Zinn 2 mg/l Zink 2 mg/l Nickel 0,3 mg/l Blei 0,13 mg/l Kupfer 0,5 mg/l Arsen 0,1 mg/l PFT 0,15 µg/l

Sofern in den Anhängen der Abwasserverordnung oder im wasserrechtlichen Bescheid der zuständi- gen Wasserbehörde einzelne höhere Werte zugelassen sind, kann der Zweckverband von den Grenzwerten nach Tabelle I Ausnahmen zulassen, wenn die Schutzziele nach Abs. 1 nicht berührt werden.

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(4) Über Absatz 3 hinaus kann der Zweckver- oder in die öffentlichen Entwässerungsan- band in den Einleitungsbedingungen auch lagen gelangen, ist der Zweckverband so- die Einleitung von Abwasser besonderer Art fort zu verständigen. und Menge ausschließen oder von beson- deren Voraussetzungen abhängig machen, § 16 soweit die zum Schutz des Betriebsperso- Abscheider nals, der Entwässerungsanlage oder zur Erfüllung der für den Betrieb der öffentli- (1) Sofern mit dem Abwasser Leichtflüssigkei- chen Entwässerungsanlagen geltenden ten, wie z. B. Benzin, Benzol, Öl oder Fette , Vorschriften, insbesondere der Bedingun- mit abgeschwemmt werden können, sind in gen und Auflagen des dem Zweckverband die Grundstücksentwässerungsanlage Ab- erteilten wasserrechtlichen Bescheides, er- scheider einzuschalten und sicherzustellen, forderlich ist. dass das gesamte belastete Abwasser über diese Abscheider geleitet wird. (5) Der Zweckverband kann die Einleitungsbe- dingungen nach Absatz 3 und 4 neu festle- (2) Die Abscheider müssen in regelmäßigen gen, wenn die Einleitung von Abwasser in Zeitabständen und bei Bedarf entleert wer- die öffentlichen Entwässerungsanlagen den. Der Zweckverband kann den Nach- nicht nur vorübergehend nach Art oder weis der ordnungsgemäßen Entleerung Menge wesentlich geändert wird oder wenn verlangen. Das Abscheidegut ist schadlos sich die für den Betrieb der öffentlichen zu entsorgen. Entwässerungsanlagen geltenden Gesetze oder Bescheide ändern. Der Zweckverband § 17 kann Fristen festlegen, innerhalb derer, die Untersuchung des Abwassers zur Erfüllung der geänderten Anforderun- gen notwendigen Maßnahmen durchgeführt (1) Der Zweckverband kann über die Art und werden müssen. Menge des eingeleiteten oder einzuleiten- den Abwassers Aufschluss verlangen. Be- (6) Der Zweckverband kann die Einleitung von vor erstmalig Abwasser eingeleitet wird Stoffen im Sinne der Absätze 1 und 2 zu- oder wenn Art oder Menge des eingeleite- lassen, wenn der Verpflichtete Vorkehrun- ten Abwassers geändert werden, ist dem gen trifft, durch welche die Stoffe ihre ge- Zweckverband auf Verlangen nachzuwei- fährdende oder schädigende oder den Be- sen, dass das Abwasser keine Stoffe trieb der öffentlichen Entwässerungsanla- enthält, die unter das Verbot des § 15 fal- gen erschwerende Wirkung verlieren. In len. diesem Fall hat er dem Zweckverband eine Beschreibung nebst Plänen in doppelter (2) Der Zweckverband kann eingeleitetes Ab- Fertigung vorzulegen. Der Zweckverband wasser jederzeit, auch periodisch, untersu- kann die Einleitung der Stoffe zulassen, er- chen lassen. Der Zweckverband kann ver- forderlichenfalls nach Anhörung des jeweils langen, dass die nach § 12 Abs. 3 einge- vom Zweckverband bestellten Gewässer- bauten Überwachungseinrichtungen ord- schutzbeauftragten. nungsgemäß betrieben und die Messer- gebnisse vorgelegt werden. (7) Besondere Vereinbarungen zwischen dem Zweckverband und einem Verpflichteten, (3) Die Beauftragten des Zweckverbandes und die das Einleiten von Stoffen im Sinn des die Bediensteten der für die Gewässerauf- Absatzes 1 durch entsprechende Vorkeh- sicht zuständigen Behörden können die an- rungen an den öffentlichen Entwässe- zuschließenden oder angeschlossenen rungsanlagen ermöglichen, bleiben vorbe- Grundstücke betreten, wenn dies zur halten. Durchführung der in den Absätzen 1 und 2 vorgesehenen Maßnahmen erforderlich ist. (8) Wenn Stoffe im Sinne des Absatzes 1 in eine Grundstücksentwässerungsanlage

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§ 18 öffentlichen Entwässerungsanlagen ange- Haftung schlossen oder anzuschließen sind, die vom Eigentümer im wirtschaftlichen Zu- (1) Der Zweckverband haftet unbeschadet sammenhang mit einem angeschlossenem Absatz 2 nicht für Schäden, die auf solchen oder zum Anschluss vorgesehenen Grund- Betriebsstörungen beruhen, die sich auch stück genutzt werden oder für die die Mög- mit ordnungsgemäßer Planung, Ausführung lichkeit der örtlichen Abwasserbeseitigung und Unterhaltung der Entwässerungsein- sonst wirtschaftlich vorteilhaft ist. Die Ver- richtungen nicht vermeiden lassen. Satz 1 pflichtung entfällt, soweit die Inanspruch- gilt insbesondere auch für Schäden, die nahme der Grundstücke den Eigentümer in durch Rückstau hervorgerufen werden. unzumutbarer Weise belasten würde.

(2) Der Zweckverband haftet für Schäden, die (2) Der Grundstückseigentümer ist rechtzeitig sich aus dem Benutzen der öffentlichen über Art und Umfang der beabsichtigten In- Entwässerungsanlage ergeben, nur dann, anspruchnahme seines Grundstückes zu wenn einer Person, deren sich der Zweck- benachrichtigen. verband zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen bedient, Vorsatz oder Fahrlässigkeit zur (3) Der Grundstückseigentümer kann die Ver- Last fällt. legung der Einrichtungen verlangen, wenn sie an der bisherigen Stelle für ihn nicht (3) Der Grundstückseigentümer und die Benut- mehr zumutbar sind. Die Kosten der Verle- zer haben für die ordnungsgemäße Benut- gung hat der Zweckverband zu tragen, so- zung der öffentlichen Entwässerungsanlage weit die Einrichtung nicht ausschließlich der einschließlich des Grundstücksanschlusses Entsorgung des Grundstücks dient. zu sorgen. (4) Die Absätze 1 bis 3 gelten nicht für öffentli- (4) Wer den Vorschriften dieser Satzung oder che Verkehrswege und Verkehrsflächen einer Sondervereinbarung zuwiderhandelt, sowie für Grundstücke, die durch Planfest- haftet dem Zweckverband für alle ihm da- stellung für den Bau von öffentlichen Ver- durch entstehenden Schäden und Nachtei- kehrswegen und Verkehrsflächen bestimmt le. Dasselbe gilt für Schäden und Nachteile, sind. die durch den mangelhaften Zustand der Grundstücksentwässerungsanlage oder § 20 des Grundstücksanschlusses verursacht Ordnungswidrigkeiten werden, soweit dieser nach § 8 und 9 vom Grundstückseigentümer herzustellen, zu Gemäß § 19 ThürKO (in Verbindung mit §§ 16 erneuern, zu ändern und zu unterhalten ist. Abs. 1, 23 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes über Mehrere Verpflichtete haften als Gesamt- die kommunale Gemeinschaftsarbeit – schuldner. ThürKGG) kann nach dieser Bestimmung mit Geldbuße bis zu 5.000 Euro belegt werden, § 19 wer vorsätzlich oder fahrlässig Grundstücksbenutzung 1. den Vorschriften über den Anschluss- und (1) Der Grundstückseigentümer hat das Anb- Benutzungszwang (§ 5) zuwiderhandelt, ringen und Verlegen von Leitungen ein- schließlich Zubehör zur Ableitung von Ab- 2. eine der in § 10 Abs. 1, § 11 Abs. 1, § 12 wasser, wie z. B. Hinweisschilder, über sein Abs. 4 und 5 und § 17 Abs. 1 festgelegten im Entsorgungsgebiet liegendes Grund- Melde-, Auskunfts- oder Vorlagefristen ver- stück sowie sonstige Schutzmaßnahmen letzt, unentgeltlich zuzulassen, wenn und soweit diese Maßnahme für die örtliche Abwas- 3. entgegen § 10 Abs. 3 vor Zustimmung des serbeseitigung erforderlich sind. Diese Zweckverbandes mit der Herstellung oder Pflicht betrifft nur Grundstücke, die an die

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Änderung der Grundstücksentwässerungs- anlage beginnt,

4. entgegen den Vorschriften des § 15 Ab- wässer in die öffentliche Entwässerungsan- lage einleitet.

5. die Vorschriften des § 1 Abs. 4 verletzt.

§ 21 Anordnungen für den Einzelfall; Zwangs- mittel

(1) Der Zweckverband kann zur Erfüllung der nach dieser Satzung bestehenden Ver- pflichtungen Anordnungen für den Einzelfall erlassen.

(2) Für die Erzwingung der in dieser Satzung vorgeschriebenen Handlungen, eines Dul- dens oder Unterlassens gelten die Vor- schriften des Thüringer Verwaltungszustel- lungs- und Vollstreckungsgesetzes.

§ 22 DIN-Normen

DIN-Normen, auf die in dieser Satzung ver- wiesen wird, sind bei der Beuth Verlag GmbH, Berlin, erschienen und beim Deut- schen Patentamt in München archivmäßig gesichert hinterlegt.

§ 23 In-Kraft-Treten

(1) Diese Satzung tritt am Tag nach Ihrer Be- kanntmachung in Kraft. Gleichzeitig tritt die Entwässerungssatzung vom 21. Februar 1995 in der Fassung der 6. Änderungssat- zung außer Kraft.

(2) Abweichend davon treten § 5 Abs. 2 sowie § 9 Abs. 2 EWS zum 15.08.2007 in Kraft.

Jena, den 7. Juni 2010

gez. Thomas Moritz Verbandsvorsitzender Siegel

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Straße 39, 07745 Jena geltend machen. Woh- - N i c h t a m t l i c h e r T e i l - nungseigentümer und andere Eigentümerge- meinschaften sind im Verhältnis zu Dritten Öffentliche Information Gläubiger im Sinne von § 432 Bürgerliches zum Grundbuchbereinigungsgesetz Gesetzbuch, d.h. der einzelne Eigentümer kann nur die Leistung an alle fordern.

Der Gesetzgeber hat mit der Sachenrechts- Sollten Sie weitere Informationen wün- durchführungsverordnung (SachenR-DV) vom schen oder Fragen haben, wenden Sie sich 20.12.1994 (BGBl. I, 3900) i.V.m. § 9 des bitte an Frau Forbriger oder Frau Zunke Grundbuchbereinigungsgesetzes (GBBerG; unter den Telefonnummern 03641 688-272 BGBl. I [1993 ], 2182; BGBl. I [2008 ], 2586) für bzw. 688-273. Anlagen der öffentlichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, die vor dem Zweckverband JenaWasser 4.10.1990 erstellt und am 11.01.1995 betrie- ben wurden, kraft Gesetz beschränkte persön- liche Dienstbarkeiten begründet. * * *

Wenn für Ihr(e) Grundstück(e) diese Voraus- setzungen erfüllt sind, konnte der Zweckver- band JenaWasser bei der zuständigen Behör- Tourenplan Fäkalienentsorgung des de einen Antrag auf Erteilung einer Leitungs- Zweckverbandes JenaWasser und Anlagenrechtsbescheinigung stellen. - 2. Halbjahr 2010 -

Nachdem die Anträge 4 Wochen in ortsübli- Für die turnusmäßige Leerung der Grund- cher Weise öffentlich bekannt gemacht wurden stückskläranlagen gemäß § 14 (1) EWS und und der Grundstückseigentümer keinen Wider- abflusslosen Gruben im 2. Halbjahr 2010 wur- spruch eingelegt hat, erteilte die zuständige de für folgende Gemeinden bzw. Ortsteile Behörde eine Leitungs- und Anlagenrechtsbe- nachstehender Entsorgungsplan allgemein scheinigung, mit der Folge der Eintragung festgelegt: einer Dienstbarkeit im Grundbuch für das (die) betreffende(n) Grundstück(e). Juli 2010

Betroffene Eigentümer können gemäß § 9 Dorndorf, Jena-Burgau, Jena-Schlegelsberg, GBBerG einen einmaligen Ausgleich für das Jena-Wenigenjena, Krakendorf, Laasdorf, Recht beanspruchen. Begünstigter des Ent- Nerkewitz, Rottdorf, Rettwitz, Thangelstedt, schädigungsanspruchs ist derjenige, der zum Zöllnitz Zeitpunkt des Entstehens der Dienstbarkeit, also am 11. Januar 1995, als Eigentümer des August 2010 gesetzlich belasteten Grundstücks im Grund- buch eingetragen war oder den Anspruch vom Greuda, Jägersdorf, Naschhausen, Nieder- früheren Eigentümer erworben hat. Der Aus- synderstedt, Obersynderstedt, Posewitz, gleich bestimmt sich nach dem Betrag, der für Schöps, Steudnitz, Wonnitz, Zöthen ein solches Recht allgemein üblich ist. Die erste Hälfte des Betrages wird mit Eintragung September 2010 der Dienstbarkeit in das Grundbuch und ent- sprechendem Auszahlungsantrag des Begüns- Drößnitz, Jenalöbnitz, Keßlar, Lehesten, Lö- tigten und die zweite Hälfte am 1.1.2011 fällig. berschütz, Rödigen

Sollte Ihr Grundstück mit einer nach dem Oktober 2010 Grundbuchbereinigungsgesetz entstandenen Dienstbarkeit zu Gunsten des Zweckverban- Altenberga, Altendorf, Beutnitz, Golmsdorf, des JenaWasser belastet sein, können Sie Ilmnitz, Lützeroda, Meckfeld, Neckeroda, Plinz einen unbezifferten Ausgleichsanspruch unter

Angabe des belasteten Grundbesitzes beim Zweckverband JenaWasser, Rudolstädter

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November 2010

Altengönna, Göttern, Isserstedt, Jena- Lichtenhain, Jena-Süd, Jena-West, Leutra, Maina, Ottstedt, Rodias, Schirnewitz, Sulza, Wogau

Dezember 2010

Großlöbichau, Jena-Lobeda, Kleinlöbichau, Laasan, Maua, Schinditz, Tümpling

Aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse können Verschiebungen im Tourenplan auftreten. Die genauen Termine werden durch das Entsor- gungsunternehmen rechtzeitig mit Aushang in den einzelnen Ortschaften bekannt gegeben.

Bitte beachten Sie, dass auch die letzte Lee- rung nach Stilllegung der Grundstückskläran- lage gemäß § 15 der Beitrags- und Gebühren- satzung zur Entwässerungssatzung des Zweckverbandes JenaWasser kostenpflichtig ist.

Die Entsorgung der Grundstücke in Jena, Camburg und Frauenprießnitz erfolgt nach telefonischer Anmeldung bei Frau Wegewitz, Tel. 03641 - 688 662.

Zweckverband JenaWasser

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des Impressum

Herausgeber: Zweckverband JenaWasser Verbandsvorsitzender Thomas Moritz Postfach 10 06 64 07706 Jena

Redaktion: verantwortliche Redakteurin: Heike Ehrhardt

Zweckverband JenaWasser Geschäftsstelle0 Rudolstädter Straße 39 07745 Jena

Telefon: 03641 688-0 Fax: 03641 688-595 E-Mail: [email protected] Homepage: www.jenawasser.de

Druck: Saalebetreuungswerk der Lebenshilfe Jena gGmbH Am Flutgraben 14 07743 Jena

anerkannte Werkstatt, §136 SGB IX

Bezugsmöglichkeiten, -bedingungen: Das Amtsblatt ist das offizielle Mitteilungsblatt des Zweckverbandes JenaWasser und erscheint in unregelmäßigen Abständen. Für die Mitgliedsgemeinden im Saale-Holzland-Kreis und Landkreis Weimarer Land liegt es kostenfrei öffent- lich in den folgenden Verwaltungen aus:

1. Verwaltungsgemeinschaft Dornburg-Camburg, Rathausstraße 1, Dornburg- Camburg

2. Stadtverwaltung Blankenhain, Marktstraße 4, Blankenhain

3. Verwaltungsgemeinschaft "Südliches Saaletal", Bahnhofstraße 23,

4. Gemeindeverwaltung Ruttersdorf-Lotschen, Bürgeler Straße 1, Ruttersdorf-Lotschen

5. Stadtverwaltung Magdala, Am Rathaus 1, Magdala

Im Bereich der Stadt Jena wird das Amtsblatt des Zweckverbandes JenaWasser als Beilage zum Amtsblatt der Stadt Jena verteilt und liegt öffentlich im Service- büro der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH, Grietgasse 4 sowie in deren Kundendienstbüro in der Rudolstädter Straße 39 aus.

Das Amtsblatt kann als Einzelexemplar in der Redaktion zum kostenlosen Einzel- versand oder im Download von www.jenawasser.de abgefordert werden.

Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Alle Angaben ohne Gewähr.