Integriertes Stadtentwicklungskonzept STADT

Kontakt: Stadtbauamt Eutin E-Mail: [email protected] weitere Informationen www.eutin.de Vorwort

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Eutin hat Potenzial! Nicht nur die historische Innen- stadt mit Schloss und die einmalige landschaftliche Lage zwischen den Seen sondern auch die attrakti- ven Wohnquartiere, das Freizeit- und das kulturelle In fünf Handlungsfeldern und zwölf räumlichen Angebot sind Qualitäten, die für unsere Stadt spre- Schwerpunktbereichen wurden Einzelmaßnahmen chen. Um sich aber zukünftigen Veränderungen zu und Projekte formuliert. Sicherlich können nicht alle stellen, bedarf es schon heute Leitlinien und Ziele, kurzfristig realisiert werden, einzelne Maßnahmen damit sich Eutin positiv entwickeln und stärker posi- sind langfristig angelegt und für andere fehlt es tionieren kann. bislang an der Finanzierung. Der Leitfaden und die Strategie für die kommenden Jahre liegen mit diesem Schlagworte wie demographischer Wandel, Struk- Konzept aber vor. turwandel und Klimawandel aber auch Regionalisie- rung sowie die aktuelle Finanzkriese beschäftigen un- Einzelne Erfolge sind bereits spürbar. Mit der erfolg- sere Zukunftsdebatten. Mancher von Ihnen wird sich reichen Bewerbung zur Landesgartenschau 2016 vielleicht fragen: Wie können wir mit diesen Heraus- werden Landschafts- sowie Stadträume qualifiziert, forderungen umgehen? Wie können wir bei leeren Maßnahmen gebündelt und neue Netzwerke initiiert. Kassen gleichzeitig die Attraktivität steigern, damit Es bedarf aber auch weiterhin der Unterstützung die Menschen vor Ort nicht nur gute Lebens- und Ar- und Zusammenarbeit von aktiven Bürgerinnen und beitsbedingungen vorfinden, sondern die Qualitäten Bürgern, Initiativen, privaten Investoren sowie Politik Eutins auch in der Region wahrgenommen werden? und Verwaltung, um die benannten Projekte im ISEK Können wir diese anspruchsvolle Aufgabe bewäl- gemeinsam umzusetzen. Ich möchte Sie herzlich ein- tigen? Ja! Denn mit dem vorliegenden Integrierten laden, sich weiterhin für unsere Stadt zu engagieren Stadtentwicklungskonzept (ISEK) steht uns ein gutes und sich mit Ihren Ideen einzubringen, um gemein- Instrument zur Seite, das Ziele und konkrete Maß- sam Eutins Zukunft zu gestalten. nahmen benennt und Strategien für die zukünftige Entwicklung Eutins aufzeigt. Mit vielen Menschen, Experten aus den unterschied- lichsten Bereichen, engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Schülerinnen und Schülern sowie Verwal- Klaus-Dieter Schulz tung und Politik haben wir uns in Arbeitskreisen, Bürgermeister der Stadt Eutin Werkstätten, Bürgerforen und Lenkungskreisen der Aufgabe gestellt, gemeinsam eine langfristige Hand- lungsstrategie für unsere Stadt zu erarbeiten.

Auftraggeber Auftragnehmer

Stadt Eutin BPW baumgart+partner Der Bürgermeister Stadt- und Regionalplanung Markt 1 Ostertorsteinweg 70-71 23701 Eutin 28203 Bremen www.eutin.de Tel. 0421.703207 [email protected] Ansprechpartner: www.bpw-baumgart.de Bernd Rubelt Bauamtsleiter Bearbeitung: Tel. 04521.793-302 Dipl.-Ing. Frank Schlegelmilch [email protected] Dipl.-Ing. Maja Fischer

Eutin, Dezember 2012 Inhalt

alt 1 Einleitung 4 1.1 Aufgabenstellung und Zielsetzung 4 1.2 Instrument ISEK 5 1.3 Methodik 5

2 Untersuchungsraum Eutin 6 2.1 Lage im Raum 6 2.2 Stadtgeschichte 6 2.3 Siedlungsstruktur 7 2.4 Landschaftsstruktur 7

3 Bestandsanalyse 8 • Wirtschaftsstandort 8 • Verkehr und Mobilität 10 • Wohnstandort 12 • Bildung und Soziales 14 • Natur, Freizeit und Kultur 16 • Stadtbild und Identität 19

4 Beteiligungsverfahren 22 4.1 Expertengespräche 22 4.2 Bürgerbeteiligung 23 4.3 Jugendbeteiligung 24

5 Handlungsfelder ISEK 26 5.1 Innenstadt 28 5.2 Wege und Mobilität 32 5.3 Wohnen und Soziales 36 5.4 Kultur, Freizeit, Tourismus und Umwelt 40 5.5 Identität, Stadtgeschichte und Baukultur 48

6 Räumliche Schwerpunktbereiche ISEK 52 Steckbriefe 54

7 Ausblick 68 7.1 Umsetzung und Handlungsempfehlungen 68 7.2 Monitoring und Fortschreibung 70

Literatur- und Abbildungsverzeichnis 71

INHALT 1. Einleitung

1.1 Aufgabenstellung und Zielsetzung Auf Grund der Lage in der Holsteinischen Schweiz, Die Stadt Eutin hat im Jahr 2011 beschlossen, ein der Nähe zu den Ostsseebädern und der historischen Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) zu er- Altstadt mit Schloss am See liegen große Potenzia- arbeiten. Ein ISEK beruht auf der ganzheitlichen le in den Bereichen Freizeit, Kultur und Tourismus. Betrachtung der gesamtstädtischen Entwicklung. Die historisch erhaltene Innenstadt fungiert auch Mit seiner Hilfe können städtebauliche, funktionale als Mittelpunkt des städtischen Lebens und zeichnet und soziale Defizite sowie Anpassungserfordernisse sich durch eine besondere Durchlässigkeit über so- aufgezeigt und Handlungsempfehlungen erarbeitet genannte Passagenwege aus. Die an die Innenstadt werden. angrenzenden Bereiche mit historischem Schlossen- semble und Gartenanlagen sowie einer Parkland- Das Stadtentwicklungskonzept soll als Handlungsins- schaft am See stellen ein Alleinstellungsmerkmal trument für eine zukunftsfähige Entwicklung der Stadt dar. Eine besondere Chance und zugleich auch ein Eutin mit einem Zeithorizont von rund 20 Jahren bis wichtiger Impuls für die Stadtentwicklung werden etwa 2030 dienen. Für Eutin als Mittelzentrum der in diesem Zusammenhang mit der Ausrichtung der Region sowie als Kreisstadt des Kreises Landesgartenschau 2016 gesehen. Das besondere ergeben sich spezifische Herausforderungen. So gilt Konzept der Einbettung von Ausstellungsflächen in es die Bedeutung Eutins in der Region zu stärken, den die bestehenden Park- und Stadträume rückt nicht Strukturwandel – insbesondere im Einzelhandel – zu nur die naturnahe Landschaft in den Fokus, sondern bewältigen, sich den Herausforderungen des demo- betrachtet vor allem die Übergänge zwischen Stadt graphischen Wandels zu stellen, nachhaltige Struktu- und Landschaft. Somit folgt das Konzept einer inte- ren in Kultur und Freizeit zu entwickeln sowie Klima- grativen Betrachtungs- und Herangehensweise sowie schutz und Klimaanpassung als Chance zu nutzen. neuen Umgangsformen mit Landschaft, Natur und Parallel zum ISEK wurde das Wohnungsmarktkonzept Freizeit im städtischen Kontext. Mit der Ausrichtung Eutin als Fachbeitrag erarbeitet und stellt einen we- des Wirtschaftsstandortes Eutin auf klein- und mit- sentlichen Teilbaustein des vorliegenden Konzeptes telständische Betriebe werden weitestgehend Unter- dar. Die Inhalte und Ergebnisse sind in die Erstellung nehmen gebunden, die am Ort und in der Region des ISEKs mit eingeflossen und sind insbesondere in tätig sind und zusammen mit der Verwaltung wich- Kapitel 3. Bestandsanalyse Wohnstandort sowie im tige Arbeitgeber für die Bevölkerung Eutins und die Kapitel 5.3. Handlungsfeld Wohnen und Soziales in- Region darstellen. Sowohl die medizinische als auch tegriert worden. die soziale Infrastruktur mit diversen Bildungseinrich- tungen erhöht die Standortqualität Eutins. Die Wohn- quartiere zeichnen sich ebenfalls durch eine gewisse Vielfalt und keinerlei "Problemviertel" aus und bilden somit ein großes Potenzial. Der Wettbewerb der Kommune um Einwohner, Un- ternehmen und Touristen verlangt allen Akteuren der Stadtentwicklung hohes Engagement und Ide- enreichtum ab. Ziel ist daher die Verabschiedung eines Stadtentwicklungskonzeptes, das durch die Verknüpfung der strukturellen Herausforderungen mit den spezifischen Eutiner Handlungsfeldern eine praktische Handlungs- und Entscheidungshilfe nicht nur für Politik und Verwaltung, sondern auch für ak- tive Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Verbände und Unternehmen bietet.

Abb. 1 Luftbildausschnitt Eutin

4 1.2. Instrument ISEK Parallel zum ISEK wurde das Wohnungsmarktkonzept Integrierte Stadtentwicklungskonzepte zählen zu den erarbeitet. Weiterhin befindet sich ein gesamtstädti- strategischen Planungs- und Steuerungsinstrumenten sches Einzelhandelskonzept in Aufstellung. Die Un- der Stadtentwicklung. Das ISEK definiert Leitlinien tersuchungsergebnisse sind stetig in den ISEK-Prozess und Ziele zur Sicherung und Stärkung nachhaltiger mit eingeflossen, so dass die Diskussionsgrundlage Strukturen. Als Ergebnis werden Handlungsempfeh- in Arbeitskreisen und der Bürgerbeteiligung auf ei- lungen und Maßnahmen formuliert, die die weitere ner gut fundierten und umfangreichen Grundlage Entwicklung der Gesamtstadt begleiten, planerische stattfinden konnte. In den einzelnen Handlungsfel- Entscheidungen vorbereiten und Abhängigkeiten im dern und den räumlichen Schwerpunktbereichen Gesamtkonzept verdeutlichen. Hinsichtlich eines effi- (vgl. Kapitel 5 und Kapitel 6) wurden die wesentli- zienten Einsatzes öffentlicher und privater Finanzmit- chen Ergebnisse des Wohnungsmarktkonzeptes und tel bildet das ISEK die Grundlage zur Finanzierung der vorliegenden Markt- und Standortanalyse des in von Maßnahmen der Stadtentwicklung und Stadter- Aufstellung befindlichen Einzelhandelskonzeptes in- neuerung. Ferner bildet das Konzept die Grundlage tegriert. zur Einwerbung von Städtebaufördermitteln von der EU, vom Bund und Land.

Abb. 2 Wahrzeichen Schloss Eutin

1.3. Methodik Die inhaltlichen Grundlagen wurden über die Aus- wertung bestehender Gutachten und statistischen Datenmaterials, Literaturrecherche sowie durch Ex- pertengespräche erarbeitet. Die fachliche und po- litische Rückkopplung der Ergebnisse erfolgte im Konsensverfahren in einem Lenkungskreis unter Be- teiligung der Verwaltung, des Bürgermeisters sowie Vertretern der politischen Fraktionen. Darüber hinaus wurden zu Schwerpunktthemen weitere Arbeitskreise mit den Akteuren vor Ort und der Verwaltung durch- geführt. Dabei ist zur erfolgreichen Umsetzung der Konzeptinhalte eine nachhaltige Konsensbildung durch das Zusammenwirken der öffentlichen und pri- vaten Akteure Ziel und Voraussetzung. Eine besondere Bedeutung kam der Bürgerbetei- ligung zu. Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung, einer Bürgerwerkstatt und einer Abschlussveranstal- tung sowie eines begleitenden Newsletters und inten- siver Öffentlichkeitsarbeit wurden die Ergebnisse des Abb. 3 Verfahrensübersicht ISEKs vermittelt und diskutiert. Durch die Bürgerinnen und Bürger wurden neben zahlreichen Anregungen Beschlussfassung auch eigene Ideen und Projekte entwickelt und in das vorliegende Konzept aufgenommen. Da sich jünge- Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) wur- re Generationen über das Angebot nur schwer errei- de vom Rat der Stadt Eutin am 12.12.2012 einstim- chen lassen und ein erhöhter Handlungsbedarf sich mig beschlossen. in Bezug auf die Jugendangebote im ISEK-Prozess herausbildete, wurde eigens ein Jugendworkshop durchgeführt (vgl. Kapitel 4 Beteiligung).

EINLEITUNG 2. Untersuchungsraum Eutin

2.1 Lage im Raum 2.2 Stadtgeschichte Die Stadt Eutin ist Kreisstadt des Landkreises Osthol- Eutin wurde als Kolonisationssiedlung für Holländer stein und bildet zugleich das Mittelzentrum in der Re- gegründet und erstmals urkundlich in der Slaven- gion. Durch die Lage in der Holsteinischen Schweiz chronik Helmonds von um 1170 erwähnt. und die kurze Entfernung zur Ostsee verfügt Eutin Um 1156/57 wurde die Siedlung zu einem Markt- über einen attraktiven Standort. Mit einer Fläche von ort umgestaltet und die Einrichtung eines Bischofs- ca. 41,4 km² leben derzeit rund 17.100 Einwohner sitzes stärkte die Stadtentwicklung zusätzlich. Eutin in der zentralen Ortslage sowie den Ortsteilen Fis- übernahm in den folgenden Jahren eine zentrale sau, Neudorf, Sibbersdorf und Sielbeck. Wirtschaftsfunktion in der Region mit einem Handels- Die Stadt ist über die Bundesstraße B76 und die Bun- platz, so dass sich Handwerk und Gewerbe ansie- desautobahn A1 ans regionale und überregionale delten. Der Marktplatz bildet auch noch heute den Straßennetz angeschlossen und gut durch den moto- zentralen Bereich des Stadtlebens und funktioniert als risierten Individualverkehr erreichbar. Die Entfernung Veranstaltungs- und Handelsort. zur Landeshauptstadt beträgt 45 km, südlich von Bereits Mitte des 13. Jahrhunderts wurde Eutin das Eutin liegt die Hansestadt Lübeck in 35 km Entfer- Stadtrecht verliehen. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts nung. kam es zur Verlegung des Bischofssitzes von Lübeck nach Eutin. Somit gewann die Stadt erneut an erheb- licher Bedeutung im regionalen Kontext und dehnte sich hauptsächlich in den Stadtgrenzen und entlang der Handelswege weiter aus. Im Jahre 1569 wurde ein Großteil der Stadt durch einen Brand vernichtet. Trotz der Reformation im 16. Jahrhundert und die damit verbundenen Machtverluste der Kirche, wur- de die bischöfliche Residenz weiter ausgebaut. Das Schloss wurde 1586 zum Sitz der Lübecker Fürstbi- schöfe ausgebaut. Im 17. Jahrhundert wurde Eutin von der Pest und einigen Bränden heimgesucht, die immer wieder einzelne Gebäude und Siedlungsbe- reiche zerstörten und zu Funktionsverlusten einiger Stadtbereiche führten. Seine Blütezeit erfuhr Eutin zum Ende des 18. Jahrhunderts. Durch Persönlichkeiten wie Johann- Heinrich Voß, Stolberg, Weber, Tischbein und viele weitere wurde das kulturelle und geistige Leben der Stadt geprägt. Die heutigen Schlossanlagen und vie- le einzelne Gebäude sind noch heute Zeitzeuge und vermitteln einen Eindruck des damaligen Reichtums. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts drang langsam die Industrialisierung nach Eutin vor. Zum Schutze der Landschaft gab es Bestreben, Großansiedlung von Betrieben zu verhindern. Dennoch verdräng- ten einige Großbetriebe die kleineren Ortsbetriebe. Währenddessen wurde Eutin zum Standort von der 2. Reservekompanie, der Standort der Bundeswehr Abb. 4 Lage Eutin besteht noch bis heute und stellt einen erheblichen Wirtschaftsfaktor der Stadt dar. Die Stadt Eutin wuchs während der Zeit auf die doppelte Fläche an, insbe- sondere die Entwicklung um den Bahnhof zeigt das klassische Bild von gründerzeitlicher Bebauung auf.

6 Im Zuge der Aufhebung der Landgemeinden wur- den die Dorfschaften Fissau, Neudorf und Sibber- dorf 1933 eingemeindet, 1937 folgte Sielbeck. In der Nachkriegszeit gab es erhebliche Flächenarron- dierungen und neue Siedlungsgebiete wurden er- schlossen, so dass die heutigen Stadtteile Neudorf und Fissau mit den ehemaligen Stadtgrenzen Eutins verfließen. Durch die Stationierung der Bundeswehr in den 1960er Jahren und den Ausbau des Polizeistandortes an der Hubertushöhe sowie der Ausbau der Behör- Abb. 6 Blick vom Wasserturm über Eutin den am Standort Eutin wurden wichtige Arbeitsplätze geschaffen, die im gewerblichen Bereich nicht aus- 2.3 Siedlungsstruktur reichend vorhanden waren. Im Jahre 1970 wurde Die Siedlungsstruktur Eutins zeichnet sich durch die die Kreisstadt Eutin des damaligen Landkreises Eutin Lage der historischen Altstadt und den angrenzenden zur heutigen Kreisstadt von Ostholstein. Durch den Wohnquartieren zwischen den Seen und den umlie- Sitz der Kreisverwaltung und diversen Verbänden genden Dorfschaften aus. Eutin umfasst neben der wird der Standort Eutin nachhaltig gestärkt. Kernstadt vier weitere Ortsteile, die jedoch in ihrer dörflichen Struktur weitestgehend erhalten sind, wo- bei die Ortsteile Fissau und Neudorf bereits durch ihre Lage und Entwicklung mit der Kernstadt Eutin eng verbunden sind. Die Dorfschaften Sibbersdorf und Sielbeck weisen hingegen den geringsten räum- lichen Bezug zum Zentrum Eutins auf. Der historische Ortskern der Stadt ist deutlich in seiner Funktion als Mischgebiet ablesbar. Späte- re Ortserweiterungen des frühen und späteren 20. Jahrhunderts sind als Wohngebiete erkennbar. Ge- werbeflächen befinden sich vorwiegend im Süden der Stadt mit direkter Anbindung an die B 76. 2.4. Landschaftsstruktur Eine sehr attraktive und abwechslungsreiche Land- schaft prägen die Stadt Eutin. Sie ist Teil des Na- turparks Holsteinische Schweiz und wird durch eine Seenlandschaft, Fluss- und Bachläufe, Laubwälder und hügelige Strukturen geprägt, hinzu kommen landwirtschaftliche Nutzungen mit angelegten Knick- strukturen. Die Landschaft ist Ergebnis der jüngsten Weichsel-Eiszeit, als Eis und Schmelzwasser die For- men der heutigen Landschaft schufen. Abb. 5 Historische Karte Eutin um 1860 Die direkt an die Kernstadt angrenzenden Seen, der Große Eutiner See und der Kleine Eutiner See, stellen In den 1980er Jahren begann die Sanierungsmaß- wichtige Freizeitfaktoren sowie bedeutende Kalt- und nahme "Teilbereich historischer Stadtkern". Die histo- Frischluftquellen dar. Im nördlichen Siedlungsgebiet rische Altstadt wurde dabei modernisiert und in Tei- im Bereich der Ortsteile Fissau und Sielbeck liegt der len nachverdichtet. Hinzu kamen Maßnahmen, die Kellersee, der durch seine Größe und Form touris- insbesondere den ruhenden Verkehr in der Stadt neu tisch von Interesse ist. Der Flusslauf der Schwentine organisierten. Es wurden neue Parkplatzbereiche in ist als attraktiver Wasserwanderweg ausgebaut und direkter Nähe zur zentralen Einkaufslage geschaffen, verbindet die Seenlandschaft im Gemeindegebiet der Marktplatz, die Königstraße und die Peterstraße Eutin, verläuft vom Bungsberg über Eutin nach Kiel wurden zur Fußgängerzone umgestaltet. Einzelne his- und mündet dort in die Ostsee. Die Uferzonen so- torische Gebäude wurden während der Maßnahme wie die Parklandschaft am Großen Eutiner See bilden ebenfalls saniert, so dass ihre historische Substanz in der Stadt die wichtigsten nutzbaren Naturräume. gesichert werden konnte. Die Sanierungsmaßnah- Große Waldflächen befinden sich nördlich des gro- men dauerten bis Mitte der 1990er Jahre an. Erst ßen Eutiner Sees sowie um den Ukleisee. Die Land- im März 2005 wurde das förmlich festgelegte Sanie- schaftsräume sind gut mit einander vernetzt und bie- rungsgebiet endgültig wieder aufgehoben. ten abwechslungsreiche Freizeitmöglichkeiten.

UNTERSUCHUNGSRAUM EUTIN 3. Bestandsanalyse

Wirtschaftsstandort Die Entwicklungsgesellschaft des Kreises (egoh) hat Eutin bietet aktuell rund 6.700 sozialversicherungs- ihren Sitz in Eutin. Sie verfügt daher über gute Kennt- pflichtige Arbeitsplätze. Diese Zahl ist während der nisse der lokalen Wirtschaftsstruktur und kann durch vergangenen zehn Jahre relativ konstant geblieben. eine gezielte Wirtschaftsförderung den Standort stär- Es ist jedoch ein deutlicher Einpendlerüberschuss ken. Die Kreishandwerkerschaft Ostholstein und Plön auszumachen, welcher teilweise auf die Funktion hat ebenfalls ihren Sitz in Eutin. Mit den Angeboten Eutins als Kreisstadt und die damit verbundene re- des Forums für berufliche Bildung und Qualifikation gionale Bedeutung zurückzuführen ist. Die Arbeitslo- (FBQ GmbH) sowie des Unternehmens-Service Team senquote ist indessen rückläufig und liegt nach dem (UnSer Team) präsentiert sich die Kreishandwerker- Verhältnis der Arbeitslosen zu den sozialversiche- schaft sehr fortschrittlich und stärkt die kleinen und rungspflichtigen Beschäftigen für das Jahr 2011 bei mittelständischen Betriebe in der gesamten Region. rund 13%, demnach waren 2011 deutlich weniger Personen ohne Beschäftigung als 2005. Die Wirtschaftsstruktur vor Ort wird von kleinen und mittelständischen Betrieben und Unternehmen do- miniert. Die Gewerbesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2009 netto 157 Euro/Einwohner. Der Bundes- durchschnitt wird für 2009 mit 272 Euro/Einwoh- ner angegeben. Im Vergleich zu den umliegenden Städten und Gemeinden liegt Eutin jedoch im Mittel (Neustadt in : 151, in Holstein 309, Lübeck 225 Euro/Einwohnerm, Quelle: Bertels- mann Stiftung). Der Bundeswehrstandort mit dem Aufklärungsbatail- lon 6 sowie der Polizeischulstandort sind nicht nur wichtige Arbeitgeber, sondern haben zudem eine hohe Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung Abb. 8 Gewerbezentrum Eutin und Eingang ins inter- und Kaufkraft vor Ort. Im Rahmen der Bundeswehr- kommunale Gewerbegebiet reform im Oktober 2011 wurde der Bundeswehr- standort Eutin gesichert. Gewerbeflächenentwicklung Am südlichen Stadtrand befinden sich die Gewerbe- gebiete, die weitestgehend von der egoh vermark- tet und betreut werden. Auf Grund ihrer Anbindung über die Lübecker Landstraße können die B76 (Orts- tangente) sowie die Bundesautobahn A1 im Süden gut erreicht werden und der Schwerlastverkehr muss nicht durch Wohngebiete oder die Innenstadt gelenkt werden. Mit der Realisierung eines interkommunalen Gewer- begebiets mit der Gemeinde Süsel wurden günstige Interkommunales GE-Gebiet 20 ha und attraktive Flächen für Industrie- und Gewerbebe- triebe geschaffen. Vereinzelt befinden sich Gewerbebetriebe in den Industriestr./Siemensstr. 30 ha (10ha GE) Übergangsbereichen zwischen Stadtzentrum und den Wohnquartieren der 1960er/1970er Jahre. Hier Lübecker Landstr. 20 ha kann es zu Nutzungskonflikten kommen, Erweiterun- gen der Betriebsstandorte sind kaum möglich. Insgesamt verfügt die Stadt Eutin über ausreichen- de Flächenpotenziale in den Gewerbegebieten, die Abb. 7 Gewerbegebiete im Süden des Stadtgebietes kurzfristig aktiviert und bebaut werden können.

8 • Ausreichendes Gewerbeflächenangebot zu güns- tigen Preisen • Weitere planerisch gesicherte Gewerbeflächen- Wirtschaftsstandort potenziale (decken prognostizierten Bedarf) • Hauptsitz regionaler Wirtschaftsverbände am Standort Eutin (egoh, Kreishandwerkerschaft) Einzelhandel • Hohe Zentralitätskennziffer im Einzelhandel Der Einzelhandelsstandort Eutin gliedert sich in vier (155%) maßgebliche Handelsschwerpunkte: Innenstadt, • Attraktive Innenstadt mit historischer Bausubstanz Weidestraße, Industriestraße sowie der Standort an und gutes Angebot an Einzelhandel (Individuelle der Plöner Landstraße. Dabei fallen 54% der Betrie- Geschäfte und nicht nur Filialen) be auf die Innenstadt. Der Verkaufsflächenanteil ist • Kaufhaus LMK bietet breites Warensortiment in mit 35% an der städtischen Gesamtfläche allerdings der Innenstadt geringer. Das Kaufkraftniveau in Eutin liegt mit 100,4 • Gute Erreichbarkeit Eutins aus den Oberzentren im Durchschnitt. Die Zentralitätskennziffer hingegen Kiel und Lübeck liegt mit ca. 155% jedoch deutlich höher und unter- streicht die Bedeutung Eutins als Mittelzentrum. Am • Gute Parkplatzangebote im Innenstadtbereich Standort lässt sich zudem ein überdurchschnittlicher • Hohe "weiche" Standortqualitäten Betriebsbesatz (9,9/1.000 Einwohner) und ein ho- • Eutin ist Tourismusanziehungspunkt her Verkaufsflächenanteil im Vergleich zu ähnlichen • Zusammenführung der Tourismusagenturen in Stadtgrößen finden. der HS STÄRKEN

• Gewerbebetriebe in Wohngebieten (Verlagerung in Gewerbegebiete) • Hohe Einpendlerquote (Verbesserung des Wohnraumangebotes) • Abwertungstendenzen und Leerstände am Einzel- handelsstandort Innenstadt • Leerstände in Nebenlagen der Innenstadt und an Abb. 9 Einkaufsmagnet LMK in der Fußgängerzone den Ein- und Ausfallstraßen Die Innenstadt stellt mit ihren sowohl qualitativen wie • Eingeschränktes Angebot an Übernachtungsmög- auch quantitativen Angeboten einen wesentlichen lichkeiten (Hotel, Wohnmobilstellplatz) Anziehungspunkt dar. Das LMK Kaufhaus ist einer • Unterangebot an Veranstaltungs- und Tagungs- der wesentlichen Magnete und sorgt für eine gute räumen (vgl. Natur, Freizeit- und Kultur) Kundenfrequenz. Die inhabergeführten Geschäfte bringen viel Individualität, befinden sich doch ten- denziell im Rückgang. Auffällig ist, dass die Leerstän- HANDLUNGSBEDARFE de in den Ladengeschäften in den Randbereichen zur Fußgängerzone (z.B. westliche Peterstraße, südliche Hinweis Aufstellung Lübecker Straße) deutlich zunehmen, aber auch ver- Einzelhandelskonzept Eutin einzelte Immobilien im historischen Kern stehen der- zeit leer. Im aktuellen Entwurf des Einzelhandelskonzept Die außerhalb liegenden Einzelhandelsstandorte wird ein zentraler Versorgungsbereich abge- werden von großflächigen Lebensmittelmärkten ge- grenzt und Sortimentlisten bestimmt. Ziel ist es, prägt. Diese können meistens nur gut mit dem Kfz die Versorgungsfunktion als Mittelzentrum zu erreicht werden. Es kommt zu einer ungünstigen Ver- sichern, das innerstädtische Angebot zu attrak- teilung der Lebensmittelmärkte im gesamten Stadtge- tivieren und die Sicherung und Weiterentwick- biet. Die Bewohner der nördlichen Quartiere haben lung der wohnortnahen Versorgungsfunktion weitere Wege zurückzulegen. zu erreichen.

BESTANDSANALYSE Tourismus Angebot in sowie auf die Schließung einzel- Im Kreis Ostholstein bildet der Tourismus die tra- ner Großunterkünfte in Eutin zurückzuführen. Durch gende wirtschaftliche Säule und die gesamte Regi- die meist von kleinen privaten Pensionen geprägte on zählt zu den tourismusintensivsten Regionen in Übernachtungsstruktur in Eutin ist das Angebot un- Deutschland. Eutin verfügt über eine abwechslungs- übersichtlich und nicht für alle Zielgruppen geeignet. reiche landschaftliche Lage und stellt mit der histo- Eine deutlich wachsende Bedeutung erfährt der Be- rischen Innenstadt und dem Schloss ein attraktives reich des sogenannten "Wohnmobilisten-Tourismus". Ausflugsziel dar. Neben klassischen Campingplätzen werden auch Mit dem Zusammenschluss zu einer Landestouris- immer mehr Stellplätze in den Städten angefah- musorganisation (LTO) und einem gemeinsamen ren, um direkt vor Ort die Stadt zu erkunden. Da- Internetauftritt präsentiert sich die Eutiner Tourismus bei spielt die innerstädtische Lage eine bedeutsame GmbH mit anderen Städten und Gemeinden der Rolle. In der Stadt Eutin finden sich zwar Stellplätze Holsteinischen Schweiz. Der regionale Zusammen- für Wohnmobile, diese sind in ihrer Infrastruktur und schluss fördert nicht nur die Bündelung von Kom- ihrer Gestaltung auf die Übernachtungsgäste nicht petenzen und führt zur Reduzierung von Kosten, ausgerichtet. Es besteht jedoch ein großes Interesse sondern ermöglicht es auch Touristen "Pakete" und das Angebot auszubauen und neue touristische Po- aufeinander abgestimmte Angebote anzubieten. tenziale zu erschließen. Die Übernachtungszahlen sind in Eutin in den vergan- genen Jahren deutlich zurückgegangen (Rückgang um 19%). Dieses ist zum einen auf das zunehmende

• Gute Anbindung an die Oberzentren Kiel und Lübeck (Schiene und Straße) • Gutes Parkplatzangebot im Stadtzentrum Verkehr und Mobilität • Funktionierendes städtisches Verkehrsnetz • Zentral gelegener Bahnhof Fuß- und Radverkehr Die vorrangige Ausrichtung auf den Kfz-Verkehr ist STÄRKEN in der Straßenraumgestaltung abzulesen. Es kommt zur Benachteiligung der anderen Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrern. Aufgrund von teil- weise schmal ausgeführten Gehwegen, schlechtem • Verbesserung der Radwege und Verknüpfung Oberflächenzustand und fehlenden durchgängigen des Radwegenetzes Radwegen wird der Sicherheitsaspekt beeinträchtigt • Herstellung von barrierefreien Hauptwegen (vgl. Wohnstandort sowie Stadtbild und Identität). • Ausschilderung der innerstätischen Parkplätze Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels muss insbesondere eine höhere Barrierefreiheit bei • Erweiterung bestehender Parkplatzflächen den Verkehrswegen erreicht werden, da die Wegebe- (als Ersatz für abgerissene Stellplätze Kreis- schaffenheit erhebliche Auswirkungen auf die Selbst- parkhaus) ständigkeit mobilitätseingeschränkter Personen hat. • Neuaufstellung Stadtbusverkehre Viele Wege im gesamten Stadtgebiet entsprechen • Verlagerung/Zusammenlegung der Bus- nicht diesen Anforderungen. verkehre auf einer Bahnhofseite Das Radwegenetz weist erhebliche Defizite auf. Im Verkehrsgutachten Eutin 2010 wurde eine Schulweg- untersuchung durchgeführt, da die Eutiner Schüler HANDLUNGSBEDARFE einen großen Anteil am Radverkehr ausmachen. Ein Großteil der Schulen kann nicht über sichere Radwe- ge erreicht werden. Neben den Schülerverkehren gilt es generell, die Durchlässigkeit und die Erreichbar- keit der Wohnquartiere mit Rad zu gewährleisten. Es fehlt sowohl an einer durchgängigen Nord-Süd- als auch an einer durchgängigen Ost-West-Verbindung. Zudem gibt es an zentralen Punkten (wie z.B. Am Stadtgraben) keine attraktiven Radabstellmöglichkei- ten, auch die am Bahnhof eingerichteten Fahrrad-

10 ständer sind unsicher und in die Jahre gekommen. Durch die Stilllegung der Bahntrasse Eutin-Neustadt Der erhebliche Handlungsdruck wurde durch die i.H. während der 1980er Jahre fehlt die Anbindung Gründung einer lokalen Fahrradinitiative und deren Eutins an die Ostseebäder im ÖPNV. Dies wird ins- Forderungen bestätigt. besondere von älteren Touristen bemängelt, da diese Die in die Landschaft führenden Wanderwege und den ÖPNV stärker nutzen als Familien in ihrem Ur- Radfernwege stellen sowohl für die Eutiner Bevölke- laub. rung als auch für den Tourismus wichtige Wegebe- Straßennetz ziehungen dar. Diese befinden sich in unterschied- Als Kreisstadt und Mittelzentrum der Region ist eine lichen Zuständen. Da sie teilweise durch wertvolle gute Erreichbarkeit aus den umliegenden Städten und Landschaftsräume führen, ist eine Ausgestaltung un- Gemeinden Grundvoraussetzung für die Attraktivität ter barrierefreien bzw. barrierearmen Aspekten nicht Eutins. Durch die Anbindung an das überörtliche immer möglich. Die Wege sind untereinander an Straßenverkehrsnetz können sowohl die Oberzentren vielen Stellen verknüpft, so dass attraktive Rundwege Kiel und Lübeck als auch die Städte und kleineren entstehen. Gemeinden der Umgebung gut erreicht werden. Durch die Fertigstellung der Westtangente 2006 sowie die Anbindung des Stadtzentrums über eine Kerntangente 2009 kam es zur erheblichen Entlas- tung der innerstädtischen Straßenzüge. Zusätzlich wurde der innerstädtische Verkehr im historischen Stadtzentrum durch den Bau der innerstädtischen Verbindungsspange (Opernring) auf die Hauptstra- ße Elisabethstraße verlagert. Eutin verfügt somit über ein leistungsfähiges Straßennetz, welches lediglich in vereinzelten Bereichen optimiert werden kann. Ruhender Verkehr Abb. 10 fehlender Radweg/Radstreifen in der Albert- Mit einem umfangreichen Angebot an zentralen Mahlstedt-Straße Parkplätzen gibt es für Innenstadtbesucher und Pend- ÖPNV ler gute Parkmöglichkeiten. Diese können von Orts- Eutin verfügt über einen halbstündlich angebunde- fremden jedoch nur schwer gefunden werden, da nen Regionalbahnverkehr nach Lübeck und Kiel. es keine gut erkennbare Ausschilderung gibt. Von Der Bahnhof liegt am Rande des Stadtzentrums und hier aus lässt sich die Fußgängerzone gut erreichen. kann gut erreicht werden. Auf der "Innenstadt-Seite" Darüber hinaus gibt es im Bahnhofsbereich diverse befinden sich die Haltestellenbereiche des Regio- P+R Parkplätze und in einer weiteren Entfernung zur nalbusverkehrs. An der "Westlichen-Seite" befindet Fußgängerzone Parkmöglichkeiten. Das Parkplatz- sich hingegen die Haltestelle für den Stadtbuslini- angebot ist als sehr gut zu bewerten, da es sowohl enverkehr. Insgesamt gibt es sechs Regionallinien, zahlreiche Parkmöglichkeiten direkt an den Einkaufs- die Eutin an die Umlandgemeinden anbindet. Diese lagen gibt als auch an den Freizeit- und kulturellen verkehren jedoch meistens als Schulbus und orien- Zielpunkten. Lediglich der Bereich des Festspielareals tieren sich demnach an den Unterrichtszeiten, am weist Defizite auf. Wochenende fahren diese gar nicht bzw. lediglich als Anruflinienfahrt. Für die Bevölkerung, die in den Umlandgemeinden wohnt, hat sich die Erreichbarkeit Eutins deutlich verschlechtert, man ist hier auf den PKW angewiesen. Der ÖPNV ist für viele Bevölkerungsgruppen nicht attraktiv gestaltet, so dass im Zweifel der eigene PKW bevorzugt wird. Die Stadtbusse verkehren alle vom Startpunkt Am Stadtgraben, obwohl dieser Halte- punkt nicht auf die Anforderungen ausgerichtet ist. Hier befinden sich zu wenige Unterstellmöglichkeiten und es kommt zu Nutzungskonflikten mit dem Park- suchverkehr. Die Haltestellensituation am Bahnhof sowie Am Stadtgraben bedarf der Optimierung. Die Haltepunkte im Stadtgebiet verfügen meist nicht über eine barrierefreie Gestaltung. So gibt es häufig kei- ne Sitz- und Wartemöglichkeiten, Fahrpläne hängen nicht an allen Haltestellen aus und auch das Lesen der Fahrpläne fällt generell schwer. Abb. 11 Zentraler Parkplatz Am Stadtgraben

BESTANDSANALYSE • Gute infrastrukturelle Versorgung • Anbindung an attraktive Natur- und Landschafts- räume Wohnstandort • Ausreichend integrierte Flächenpotenziale • Hochwertiges Wohnbauland vorhanden Das Wohnangebot in Eutin umfasst ein relativ aus- • Moderates Preisgefüge geglichenes Verhältnis von Wohnungen im Ein- und (Wohnangebote für breite Einkommensschicht) Zweifamilienhausbestand (45%) sowie im Mehrfami- • Städtebauliche Qualitäten lienhaussegment (55%). Das Stadtbild wird jedoch, (historische Bausubstanz) ausgenommen von dem historischen Stadtkern, von • Keine sozialen Brennpunkte oder "Problemviertel" einer überwiegend suburbanen Wohnform in freiste- henden Ein- und Zweifamilienhäusern geprägt. So • Differenziertes Angebot fallen ca. 80 % der rund 4.200 Wohngebäude in (Ein- und Zweifamilien- sowie Mehrfamilienhäuser) das Ein- und Zweifamilienhaussegment. Die Wohn- • Genossenschaftlicher Wohnungsbestand quartiere erstrecken sich sowohl im Süden als auch saniert im Osten und Norden um das Stadtzentrum. Auffal- lend ist, dass die einzelnen Quartiere, abgesehen von den später eingemeindeten Dorfschaften, meist keine eindeutige Bezeichnung haben. STÄRKEN Die Wohnquartiere lassen sich auf unterschiedliche Entwicklungen zurückführen. Mit der Flüchtlingsflut nach dem 2. Weltkrieg, der Verlegung der Polizei- • Ungenügend Angebote für Wohnen in der schule an den Standort Eutin und dem Ausbau des Innenstadt Bundeswehrstandortes musste in den folgenden Jahr- zehnten neuer Wohnraum geschaffen werden. In den • Defizite im Einfamilienhaussegment vergangenen zwei Jahrzehnten setzte dann eine rela- (Sanierungsstau) tiv moderate Entwicklung der Wohnbauflächen ein. • Nachfrageüberhang bei kleinen preisgünstigen Wohnungsleerstände sind derzeit kaum vorhanden. Wohnungen Bevölkerungsentwicklung und Haushaltsprog- • Fehlende Strategie zur Organisation des nosen Generationenwechsels Betrachtet man die absoluten Einwohnerzahlen der • Diskrepanz zwischen Kaufpreiserwartung und vergangenen 10 Jahre, so gibt es insgesamt ein Marktpreisen auf dem Wohnungsmarkt leichtes Wachstum. Seit 2008 fällt die Einwohnerzahl • Fehlende Nahversorgung in den nördlichen jedoch wieder deutlich ab, derzeit leben rund 17.100 Wohngebieten Personen in der Stadt Eutin. Bis 2025 wird ein Rück- • Fehlender Wohnraum für junge Berufs- gang um 1,3 % prognostiziert, hierbei wird weiterhin einsteiger von einem negativen natürlichen Bevölkerungssaldo ausgegangen. Die Bevölkerungsprognosevarianten • Altersgerechtes Wohnungsangebot nicht sind in detaillierter Form dem Wohnungsmarktkon- ausreichend zept Eutin 2012 zu entnehmen. Allgemein lässt sich • Keine Unterstützung zur Gründung von Wohn- für die Stadt Eutin schon jetzt eine starke Tendenz zur projekten Überalterung im Vergleich zum Land Schleswig-Hol- stein feststellen. Dieser Prozess vollzieht sich bereits seit Jahren und wird zukünftig noch verstärkt. Insbe- HANDLUNGSBEDARFE sondere durch die sogenannte Bildungswanderung verliert Eutin Personen im Alter von 18 bis unter 25 Jahren, die auf Grund von attraktiven Ausbildungs- möglichkeiten und differenzierten Arbeitsplatzange- boten meist in größere Städte ziehen. Bei der älteren Generation hingegen gewinnt Eutin zunehmend an Attraktivität, welches zum einen auf Lage und Anbin- dung an die Natur zurückzuführen ist, zum anderen auf die Stadtstruktur mit ihren kurzen Wegen und einer gut funktionierenden kulturellen und medizini- schen Infrastruktur.

12 Trotz leicht sinkender Einwohnerzahl wird es einen Anstieg der Haushalte bis 2025 um über 5% geben. In absoluten Zahlen ergibt das einen Anstieg der Nachfrage um ca. 430 Haushalte. Dieses ist u.a. auf die deutliche Abnahme der Haushaltsgröße zurück- zuführen, somit wird es in den kommenden Jahren zu einer Zunahme der Ein- und Zweipersonenhaus- halte kommen. Die Ansprüche an die Wohnungsgrö- ße bleiben jedoch ähnlich groß. Der prognostizierte Neubaubedarf für Eutin beträgt rund 830 Wohnun- gen bis 2025. Wohngebiete In der historischen Altstadt finden sich neben Fach- werkhäusern vorwiegend klassizistische Gebäude. Das Wohnen findet hier hauptsächlich erst ab dem 1. Obergeschoss statt, da sich im Erdgeschoss Ge- schäfte oder Büroräume befinden. Der Wohnungs- Abb. 13 Bevölkerungsveränderung der Altersgruppen in Eutin bestand zeichnet sich durch kleinere Grundrisse und häufig fehlende private Freiraumbereiche aus, gegen die sich meist noch im Erstbesitz befindenden so dass es insbesondere im Innenstadtbereich an Privatgebäude einen hohen Modernisierungsbedarf marktgängigen Wohnungen fehlt. Bis auf vereinzelte aufweisen. Lediglich in wenigen Bereichen der pri- Baulücken gibt es weitere Nachverdichtungspoten- vaten Gärten befinden sich noch Nachverdichtungs- ziale, die sich insbesondere für eine Wohnraument- potenziale. wicklung eignen. Vor dem Hintergrund, dass auch in Das Gebiet Eutin Süd wird durch den Kleinen Eutiner Eutin eine erhöhte Nachfrage nach innerstädtischem See, die Bahntrasse sowie die südlich verlaufende Wohnraum zu verzeichnen ist, gilt es die Potenzialflä- Ortsumgehungsstraße begrenzt. An der Elisabeth- chen näher zu definieren und die Möglichkeiten der straße befinden sich noch Bebauungsstrukturen aus Entwicklung aufzuzeigen. Im Rahmen der Bürgerbe- der Jahrhundertwende, die sich in ihrer Bausubstanz teiligung gab es vielfältige Hinweise auf den Wunsch und ihrem Zustand teilweise stark voneinander unter- nach einer Unterstützung von Wohnprojekten in Eu- scheiden. Im übrigen Quartier finden sich verstärkt tin. Wie hoch die Potenziale tatsächlich sind, lässt Einfamilienhäuser, lediglich im Bereich des Meins- sich derzeit allerdings schwer abschätzen. dorferweges finden sich Mehrfamilienhäuser. Südlich angrenzend sind neuere Einfamilienhäuser realisiert. Ganz vereinzelt befinden sich hier Baulücken. Im Be- reich der Schule am Kleinen Eutiner See sowie der gleichnamigen Straße befinden sich in den privaten Gartenbereichen zusätzliche Flächenpotenziale. Eine zusammenhängende Entwicklung ist jedoch mit Be- trachtung der vielen Einzeleigentümer kaum realisier- bar. Nördlich an die Innenstadt angrenzend liegt das Kampgelände auf einer Anhöhe gelegen. Die um den historischen Wasserturm liegenden Stadtvillen prägen den Eingang ins Gebiet und befinden sich in einem guten Zustand. Der Straßenraum wird Abb. 12 Wohnen in den Obergeschossen im durch Kopfsteinpflaster und alte Baumstrukturen Stadtzentrum geprägt. In einer späteren Siedlungserweiterung in den 1960er/1970er Jahren entstand nach Norden Als einzig klar abgrenzbares Quartier liegt das hinsichtlich der Struktur ein durchmischtes Quartier. Charlottenviertel im Osten zwischen der Lübecker Wie schon im Charlottenviertel ist der Kern höher Landstraße und der Bahntrasse. Das bautypologisch verdichtet und meist durch Mehrfamilienhausbebau- heterogene Quartier wird im Kern durch Mehrfami- ung geprägt, wohingegen zum Landschaftsraum eine lienbebauung und an den Rändern eher von Rei- freistehende Einfamilienhausstruktur dominiert. Ein hen- und Einfamilienhäusern geprägt. Hier ist ein Großteil dieser Bebauung befindet sich nicht mehr homogenes Baualter vorzufinden, da das Quartier in einem zeitgemäßen Zustand. Sowohl Gebäude als weitestgehend in den 1960er Jahren realisiert wur- auch deren Grundrisse lassen sich nicht mehr auf die de. Ein hoher Anteil des Gebäudebestands befindet heutigen Ansprüche und Standards anpassen. Ent- sich im Eigentum der Baugenossenschaften. Dieser wicklungsflächen für den Wohnungsneubau sind hier Gebäudebestand ist weitestgehend saniert, wohin- kaum zu finden.

BESTANDSANALYSE ckelt worden bzw. werden es derzeit noch. Hier wird das Bild von Nachkriegssiedlungen geprägt. Neben den Einzelhäusern findet sich zur Plöner Straße eine höhere Dichte an Geschosswohnungsbau. Sibbersdorf und Sielbeck haben durch ihre relativ große Entfernung zum Zentrum als Wohnstandort eine eher geringe Relevanz. Die Orte verfügen über eine überschaubare Anzahl von Wohngebäuden und haben den Charakter einer Splittersiedlung. Im Flächennutzungsplan befinden sich noch weitere als Wohnbauflächen dargestellte Bereiche. Im Hin- blick auf die Bevölkerungs- und Haushaltentwick- lungsprognosen scheinen diese jedoch weit überholt. Die im Nachverdichtungsgutachten dargestellten Po- Abb. 14 Wohnbauentwicklungsfläche in Neudorf tenzialflächen würden den Bedarf an Wohnungen bis Durch die späte Eingemeindung der Dorfschaften 2025 abdecken. Fissau, Neudorf, Sibbersdorf und Sielbeck verfügen Wohnangebote für Senioren diese Quartiere über gewachsene Dorfkerne und Wohnangebote für die Zielgruppe der Senioren stellen eine Besonderheit in ihrer Struktur dar. Fis- sind im gesamten Stadtgebiet zu finden. Die Seni- sau nimmt mit seiner starken eigenen Identität und orenanlage "Residenz Wilhelmshöhe" stellt mit rund seiner Struktur eines relativ wohlhabenden, histo- 300 altengerechten Wohnungen eine der größten risch gewachsenen Bauerndorfes eine Sonderrolle in Anlagen dar. Durch ihre isolierte Lage und weite den Wohnquartieren ein. Sowohl in den 1970er als Entfernung vom Stadtzentrum ist hier allerdings ein auch in den 1980er Jahren erfolgten hier verstärkte zunehmender Leerstand zu verzeichnen. Ferner be- Wohnbauaktivitäten im Einfamilienhaussegment mit findet sich ein Großteil der aus den 1970er Jahren großzügigen Grundstücken. Derzeit befindet sich im stammenden Anlage in einem erheblichen Moderni- östlichen Teil ein Wohnbaugebiet, welches sich in der sierungsbedarf. Der Wohnpark am Kleinen Eutiner Entwicklung befindet. Noch heute verfügt das Quar- See, der derzeit gegenüber dem Bahnhof realisiert tier über eine hohe Attraktivität, so dass das Preis- wird, verfügt über 176 altengerechte und barriere- niveau deutlich über dem Eutiner Durchschnitt liegt. arme Wohnungen und ist schon vor Fertigstellung Die Grenzen von Neudorf sind mittlerweile mit de- komplett vermietet. Hier lassen sich Servicedienst- nen von Eutin verschmolzen. Insbesondere nördlich leistungen bei Bedarf buchen. Darüber hinaus gibt der Plöner Straße sind in der Vergangenheit immer es noch weitere Seniorenwohnanlagen der Protalis wieder größere Flächen als Wohnbauflächen entwi- sowie Pflegeeinrichtungen in der Innenstadt.

• Hervoragende (Schul-) Bildungslandschaft • Gute Erreichbarkeit der Bildungseinrichtungen • Vorbildliches Integrationsprojekt DiverseCity Bildung und Soziales • Gute medizinische Versorgungsstruktur • Umfangreiche Angebote für Familien in unter- Die Lebensbedingungen in einer Stadt werden zu- schiedlichen Einrichtungen nehmend von der quantitativen und der qualitativen Ausstattung mit sozialer Infrastruktur geprägt. Dieser Bereich wird von den Auswirkungen des demogra- STÄRKEN phischen Wandels stark beeinflusst, da die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Stadtgebiet zurückgeht und im Vergleich die Zahl der Senioren kontinuierlich • Bislang keine besonderen Angebote für ansteigt. Zusätzlich obliegt der Stadt Eutin die Aufga- Neubürger und fehlende gezielte Ansprache be, als Mittelzentrum und Kreisstadt, Funktionen für die Region zu übernehmen und Versorgungsstruktu- ren für die umliegenden Gemeinden anzubieten. HANDLUNGSBEDARFE Betreuungs- und Bildungseinrichtungen Die Verteilung der Kinderbetreuungseinrichtun- gen über die Gesamtstadt zeigt eine gute Versor- gungsituation und Erreichbarkeit auf. Die insgesamt

14 11 Kindergärten befinden sich in unterschiedlichen Die Zuwanderung wird als Chance zur Stärkung der Trägerschaften, darüber hinaus gibt es noch weitere Vielfalt und zur Festigung des Arbeitsstandortes ge- Betreuungsangebote der Familienbildungsstätte und sehen. Bildungsangebote wie Sprachförderung aber einer Tagesmütterinitiative. Die Betreuungsquote für auch das Organisieren von gemeinschaftlichen Ver- Kleinkinder unter drei Jahren liegt mit 43 % deutlich anstaltungen fallen in den Aufgabenbereich. über dem Durchschnittswert von Schleswig-Holstein In den Eutiner Werkstätten, dem Berufsbildungszen- mit 21,6% (Stand 1.3. 2011). Mit der Verabschie- trum sowie dem Forum Bildung werden Kurse, Se- dung des Kinderförderungsgesetzes besteht ab 2013 minare und berufliche Qualifizierungsmöglichkeiten ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz oder bei angeboten. einer Tagesmutter für Kinder von ein bis drei Jahre. Da in Eutin die Quote derzeit bereits erfüllt ist, wird hier zunächst kein Handlungsbedarf gesehen. Sollte Berufsschule es dennoch einen höheren Bedarf geben, muss ge- prüft werden inwiefern die bestehenden Einrichtun- gen ausgebaut werden können. Für die Grundschulkinder sollte ebenfalls eine gute fußläufige Erreichbarkeit der Bildungseinrichtungen gewährleistet sein. In Eutin gibt es drei Grundschul- Voß-Gymnasium standorte. Diese decken die Hauptsiedlungsbereiche ab und sind über kurze Wege aus den Quartieren zu Weber Schule erreichen. Im Bereich der weiterführenden Schulen gibt es zwei Gymnasien sowie eine Gemeinschaftsschule, die Abb. 15 Schulstandorte im Stadtzentrum insbesondere auch den Umlandbedarf abdecken, so dass die Anzahl der auswärtigen Schüler in Eutin Die Stationäre Versorgung Eutins wird gemäß Kran- einen großen Anteil ausmachen. Diese Schulen sind kenhauszielplan des Lands Schleswig-Holstein durch alle im Stadtzentrum zu finden, so dass eine gute Er- die zwei Krankenhäuser, der SANA Klinik sowie durch reichbarkeit aus den Quartieren und der Umgebung das Elisabethkrankenhaus, abgedeckt. Im Umland gewährleistet sind. Mit dem Förderzentrum Albert- befinden sich weitere Kliniken, die das Angebot er- Mahlstedt-Schule wird das Bildungsangebot für Kin- gänzen und spezifizieren. Auch die Ambulante Ver- der mit Lernbehinderung, Sprachauffälligkeiten und sorgung ist durch eine Vielzahl an Praxen gesichert. Verhaltensauffälligkeiten erweitert. Alle Schulen sind als offene Ganztagsschulen konzipiert. Weitere Angebote Ferner zählt die Berufsschule des Kreises Ostholstein Bei der VHS Eutin gibt es ein vielfältiges Kursangebot zur Bildungslandschaft. mit unterschiedlichen Themenschwerpunkte. Mit ih- ren Angeboten erfüllt sie eine wichtige Aufgabe der Somit kommt die Stadt Eutin auf eine jährliche Schü- Weiterbildungsmöglichkeiten insbesondere für Er- lerzahl von ca. 4500 Schülerinnen und Schüler, wel- wachsene. Mit der Kreismusikschule bietet Eutin Jun- che gemessen an der eigentlichen Bevölkerungszahl gen wie auch Älteren die Möglichkeit des Erlernens einen hohen Anteil ausmacht. eines Instrumentes. Die differenzierte Schullandschaft stellt ein hohes Po- Das zentral gelegene Jugendzentrum an der Lübe- tenzial dar und zählt zu den weichen Standortfakto- cker Straße bietet unterschiedliche Angebote und ren. Hier besteht kein dringender Handlungsbedarf, Veranstaltungen an. Unter der Woche findet hier trotz eines prognostizierten Rückgangs der jüngeren eine offene Jugendarbeit statt. Die Einrichtung erhielt Menschen, da Eutin als Kreisstadt einen wichtigen in der im Rahmen des ISEK durchgeführten Jugend- Standortvorteil gegenüber anderen Kommunen und befragung (Februar 2012) eine negative Bewertung. Gemeinden hat. Dies ist zum einen auf die geringen Raumkapazitä- Soziale und medizinische Einrichtungen ten zurückzuführen und zum anderen auf die unter- Für Familien bietet die Familienbildungsstätte Eutin schiedlichen Interessensgruppen. Die Sozialarbeiter Kurse und Beratungsangebote an. Die Konzentration übernehmen hier häufig die Betreuung und Beglei- der Tätigkeit liegt jedoch auf Angeboten für junge tung Minderjähriger und erfüllen daher neben der Familien. Freizeitbeschäftigung junger Menschen einen wich- Das Projekt DiverseCity unterstützte bei der Initiierung tigen sozialen Beitrag. eines kommunalen Stadt-/Landkreisentwicklungs- Sowohl die Kreis- als auch die Landesbibliothek stel- prozesses, der gesellschaftliche Diversität als Quer- len ein besonderes Gut dar. Mit ihrer Unterbringung schnittsaufgabe der Kommunalplanung versteht. Die am Schlossplatz bilden sie zusammen mit dem Ost- Projektkoordination durch das Christliche Jugend- holsteinmuseum ein "Bildungsensemble", welches in dorfwerk Deutschland wird von Eutin aus angeleitet. unmittelbarer Nähe zum Schloss auch vermehrt von externen Besuchern der Stadt aufgesucht wird.

BESTANDSANALYSE • Lage in der Holsteinischen Schweiz • Vielfältige Seenlandschaft und Seeufer angren- zend an die Innenstadt Natur, Freizeit und Kultur • Wassersportangebote am Großen Eutiner See • Zwei Radfernwege führen direkt durch Eutin Eutins Lage inmitten eines landschaftlich sehr reizvol- • Ausgeprägte Vereinskultur len und abwechslungsreichen Naturparks birgt viel- • Kombination Landschaft + Kultur stellen touris- fältige Standortqualitäten sowie Entwicklungspoten- tische Anziehungspunkte dar ziale in sich. Die Seenlandschaft mit ihren Uferzonen • Historische, kompakte Stadt (Schloss und histo- sowie sich abwechselnde Wald- und Landwirtschafts- rische Gebäude in der Innenstadt) flächen dienen als Erholungs- und Naturentwick- lungsraum. Dieses geschieht nicht immer konfliktfrei, • Umfangreiches Kulturprogramm und Festivitä- denn einerseits gilt es die Aspekte des Naturschutzes ten an unterschiedlichen Orten in der Stadt und der Landespflege zu berücksichtigen und den • ÖPNV Erreichbarkeit aus den Oberzentren Naturhaushalt weiterzuentwickeln und andererseits • Nähe zur Ostsee eignen sich insbesondere die Seen und Uferbereiche zur Entwicklung von Fremdenverkehr und Erholung. Die Seen und ihre Uferzonen sind als Landschafts- schutzgebiete nach § 18 LNatSchG ausgewiesen. STÄRKEN Bei der Beteiligung der Akteure sowie Bürgerinnen und Bürger fällt auf, dass stets die einmalige Land- schaft mit ihren Seen als Stärke erwähnt wird, jedoch • Park- und Grünanlagen mit Nutzungs- und im städtischen Alltag diese Seen keine wesentliche Gestaltungsdefiziten Bedeutung haben. Auch bei der Jugendbefragung wurde deutlich, dass entsprechender Handlungsbe- • Potenziale der Wasserlage unausgeschöpft darf hinsichtlich der Erfahrbarkeit von Wasserräumen • Verbesserungsbedarf bei der Wegebeschaffen- besteht. Auf die Frage, was "typisch Eutin" sei, nann- heit an den Seeufern ten lediglich 3% die Seen, nur 10% geben an, dass • Wassersportangebote und Wassersportinfra- der See ein Treffpunkt wäre. struktur müssen gesichert werden • Schaffung und Wiederbelebung von Spiel- angeboten • Mangel an wetterunabhängigen Freizeitange- boten • Kaum Aufenthalts- und Identifikationsorte für Jugendliche • Mangelnde Abstimmung der Kulturakteure untereinander • Freilichtbühne konzeptionell und baulich modernisierungsbedürftig • Unzureichende Anbindung Eutins an Ostsee- bäder Abb. 16 Blick auf die Fissauer Bucht

Seenlandschaft HANDLUNGSBEDARFE Der Große Eutiner See, mit einer Fläche von ca. 230 ha, ist durch unterschiedliche Uferbereiche geprägt. Ein Uferrundweg verbindet die Landschaftsräume miteinander und stellt eine wichtige Freizeitroute dar. Um den See befinden sich unterschiedliche Wasser- sport- und Freizeitangebote. Der Kleine Eutiner See liegt südwestlich der Bahnglei- se und ist durch diese von der Innenstadt getrennt. Er ist mit einer Fläche von ca. 40 ha deutlich kleiner als der Große Eutiner See und verfügt über keine rele- vanten Freizeitstrukturen wie der Große Eutiner See. Für die angrenzenden Siedlungsbereiche Neudorf

16 und Eutin Süd bildet er jedoch wohnortsnahe Erho- lungsstrukturen. Über mehrere Wege ist der Ufer- rundweg um den See aus den einzelnen Quartieren gut zu erreichen. Die Gestaltung des Rundweges ist jedoch nicht barrierefrei und an Regentagen nur schwer benutzbar. Nördlich des Stadtzentrums liegt der Kellersee, der mit seinem südlichen und östlichen Ufer zum Stadt- gebiet Eutin zählt. Die Ortsteile Fissau und Sielbeck profitieren von der überregionalen Bedeutung des gut 560 ha großen Sees als Freizeit- und Erholungs- ort. Die touristische Infrastruktur ist gut ausgebaut. Neben Uferrundwegen und Naturlehrpfaden gibt es diverse Angebote für Wassersport wie Segeln und Surfen. Darüber hinaus gibt es weitere Badestellen und gastronomische Angebote in den Ortschaften Abb. 18 Landschaftsräume im Eutiner Stadtgebiet direkt am See. Freie Landschaftsräume Der Waldflächenanteil an dem gesamten Eutiner Stadtgebiet beträgt 23%. Trotz Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzfläche in den vergangenen Jahren beträgt der Flächenan- teil der Landwirtschaftsfläche rund 34%. Bei einem großen Anteil handelt es sich um Ackerland. Auf Grund von modernen Produktionsmethoden verliert die Grünlandfläche an Bedeutung. Die für Schles- wig-Holstein typischen Knicklandschaften finden sich auch im Eutiner Stadtgebiet wieder, obwohl viele Bereiche wegen der Siedlungsentwicklung und In- tensivierung der Landwirtschaft aufgegeben werden Abb. 17 Steganlage am Kellersee mussten. Die freie Landschaft erfüllt neben der wirtschaftlichen Östlich des Kellersees und der Ortschaft Sielbeck und ökologischen Hauptaufgabe auch die Aufgabe gelegen befindet sich der Ukleisee, der durch das eines Erholungsraumes und trägt zum "harmoni- Jagdschloss eine hohe Anziehungskraft auf Ausflüg- schen" Landschaftsbild bei. Bei jeglicher Entwicklung ler hat. Neben einem Uferrundweg gibt es weitere sollte daher der Landschaftshaushalt gepflegt und Wanderwege, die den See in ein weites Wege- und ggf. durch Rekultivierungsmaßnahmen erhöht wer- Wandernetz einbinden. den. Der Sibberdorfer See liegt in einer von Acker- und Freizeit Weideland isolierten Lage und hat in Bezug auf die Viele der Freizeitangebote vor Ort haben einen di- Erholungsnutzung keine relevante Bedeutung. Für rekten Natur- und Landschaftsbezug. Auffällig dabei die Wasservögel dient dieser See jedoch als Brut-, ist, dass die meisten Angebote auf die Sommermo- Rast- und Winterquartier. Der See zählt zu den Ge- nate ausgelegt sind und das Wetter entsprechend gut bieten mit besonderer Eignung zum Aufbau eines sein muss. Generell wird die Freizeitstruktur durch Schutzgebiets und Biotopverbundes. den Tourismus geprägt und ist auf diese Zielgruppe Neben den Seen durchläuft die Schwentine große ausgelegt. Teile des Stadtgebiets und stellt neben Entwässe- Eine ausgebildete Parklandschaft, die sich zwischen rungsfunktion der Seenplatte zur Ostsee eine wichtige dem Stadtzentrum und dem großen Eutiner See be- Wasserwanderroute dar. Der Flusslauf der Schwen- findet, bildet stadtnahe Erholungsräume aus. Der tine ist als attraktiver Wasserwanderweg ausgebaut Schlossgarten zählt zu den bedeutendsten Garten- und verbindet die Seenlandschaft im Gemeindege- kunstdenkmälern Schleswig-. Es wurde ehe- biet Eutin und verläuft vom Bungsberg über Eutin mals als Barockpark angelegt und ist später in einen nach Kiel und mündet dort in die Ostsee. Ferner englischen Landschaftsgarten umgewandelt worden. gibt es noch weitere Bach- und Grabenläufe sowie Die gesamte Anlage wird nicht nur von Touristen Kleingewässer. An allen Seen sowie der Schwentine sondern auch verstärkt von der Eutiner Bevölkerung besteht ein Erholungsschutz nach § 11 LNatSchG, aufgesucht. Die "Schlosswiese" zieht verstärkt die jün- der sich jeweils auf einen 50 m breiten Streifen ab gere Bevölkerung in die Anlage, die große offene Uferlinie bezieht. Freifläche lässt diverse Aktivitäten zu.

BESTANDSANALYSE Der in den 1930er Jahren realisierte Seepark grenzt direkt an das Areal der Stadtbucht und dient haupt- sächlich als Spazier- und Verbindungraum zwischen dem Schlossgarten und dem Seeschaarwald. In ei- nigen Bereichen gibt es Sitzgelegenheiten, sowie ei- nen kleinen Spielplatz, welcher jedoch über keine at- traktiven Spielangebote verfügt. Die Uferzonen sind meist zugewachsen, so dass es nur selten direkten Wasserbezug gibt. Der Ostholsteinische Segel-Verein e.V. und der Germania-Ruderverein Eutin e.V. haben jeweils Vereinsanlagen mit Bootshäusern im See- park. Die Seeparkanlage wird ihrer Funktion als in- nenstadtnaher Park- und Erholungsraum nicht mehr Abb. 21 Minigolfanlage im Seeschaarwald gerecht. Als Landschaftsraum verbindet der Seeschaarwald bereits in den 1980er Jahren stillgelegte Bahntrasse über die Bebensundbrücke die Stadt Eutin mit dem Eutin-Neustadt i.H. ein erhebliches Verbindungs- und Ortsteil Fissau. Wichtige Freizeitnutzungen wie die Entwicklungspotenzial dar, nicht nur führt die Strecke historische Badeanstalt, Tennisplätze sowie eine Mi- unabhängig von Straßen durch die Landschaft, sie nigolfanlage befinden sich hier. Zudem befindet sich verknüpft zudem kleinere Gemeinden, die derzeit hier das Grundstück der Sportangler mit Bootsstegen nicht zu Fuß oder mit dem Rad nur sehr schwer er- und Bootshaus. Insgesamt fällt auf, dass in den ver- reichbar sind. gangenen Jahrzehnten fast überhaupt keine Investi- Nicht nur Radwege sondern auch Wander- und Was- tionen in die Bestandsstrukturen getätigt wurden und serwanderpräge sowie diverse Reitwege ergänzen auch keine neuen Entwicklungen in diesen Bereichen die aktiven Freizeitmöglichkeiten. Stets geht es dar- stattgefunden haben. um, die Vielfalt und das Wechselspiel zwischen See, Das an der Fissauer Bucht gelegene Schwimmbad Hügel-Landschaft und Wäldern zu erleben. Generell wurde 2009 saniert und ist heute als Sportbad für die gilt es diese Wege sichtbarer auszuweisen und eine Bevölkerung zugänglich. regelmäßige Instandsetzung dieser zu gewährleisten. Es führen zwei Radfernwege durch Eutin: der Kultur Mönchsweg, der die Schleswig-Holsteinische Kir- Überregional ist Eutin für das kulturelle Angebot be- chengeschichte erzählt und zugleich die Ost- und kannt und wird gezielt aus diesem Grund aufgesucht. die Nordsee miteinander verbindet sowie die Hol- Neben den Eutiner Festspielen und den Weber-Tagen steinische Schweiz Radtour, die ihren Ausgangs- und zieht das internationale Bluesfestival eine Vielzahl Zielpunkt in Eutin hat. Ferner gibt es noch vier ausge- von Besuchern in die Kreisstadt. Darüber hinaus gibt wiesene Radrundwege, die unterschiedliche Aspek- es aber noch viele weitere kleine Konzerte, Theater te der Holsteinischen Schweiz vermitteln und durch und Lesungen, die das Programm erweitern. Haupt- Eutin führen. Die Attraktivität der einzelnen Radwege akteure sind jeweils unterschiedliche, nicht städtische variiert stark, generell lässt sich jedoch sagen, dass Veranstalter. Trotz und gerade auf Grund der Viel- die Infrastruktur ausbaufähig ist, speziell vor dem falt der Programme und Akteure findet derzeit kei- Hintergrund der Tourismuspotenziale. Insbesondere ne funktionierende Koordination der Termine statt. die Wegeanbindung der Holsteinischen Schweiz an Dieses wird von den Bürgerinnen und Bürgern und die Ostseebäder ist mit dem Rad nur schwer "erfahr- der Eutin GmbH als großes Manko empfunden. Der bar". Die Wege Richtung Ostsee führen weitestge- Ausbau der Kinder- und Jugendkulturszene bietet in- hend entlang der Bundesstraße 76. Dabei stellt die dessen weitere Entwicklungspotenziale für die Kultur- schaffenden, die Festspiele haben bereits die Kinde- roper mit in ihr Repertoire aufgenommen. Das Eutiner Schlossensemble, bestehend aus Kreis- und Landesbibliothek, dem Ostholsteinmuseum und der eigentlichen Schlossanlage und ist die Haupttou- ristenattraktion in der Stadt. Jährlich wird die Anla- ge von vielen Besuchern aufgesucht. Die bekannte Freilichtbühne, die im Schlossgarten liegt, kann der- zeit nur durch die 2-monatigen Festspiele genutzt werden. Hier besteht jedoch erheblicher Handlungs- druck in Bezug auf die Erneuerung der Zuschauer- tribüne, doch mit der derzeitigen Auslastung kann kein wirtschaftliches Erneuerungskonzept entwickelt Abb. 20 Übersicht Radtourangebote Eutin und Umgebung werden. Als weiterer Veranstaltungsort ist der Saal

18 der Schlossterrassen zu nennen, welcher sich in ei- nem sanierungsbedürftigen Zustand befindet, sowohl Technik als auch der Raum lassen sich den heutigen Standards nicht anpassen. Ein weiterer touristischer und kultureller Anziehungspunkt ist das Jagdschlöss- chen am Ukleisee, außerhalb des Stadtkerns. Hier finden ebenfalls Konzerte und Ausstellungen statt. Von allen Kulturakteuren in der Stadt wird die räum- liche Situation bemängelt. Zudem fällt auf, dass bei größeren Veranstaltungen in der Stadt die Parkplätze überlaufen und keine Koordination stattfindet. Während des ISEK-Prozesses gab der Kinobetreiber sowohl das Programmkino Binchen als auch das Abb. 22 Internationales Bluesfestival Eutin kommerzieller ausgerichtete Kino Cinema Center auf. Für das Cinema Center wurde derweilen ein Bevölkerungsgruppe an und obwohl die Technik in neuer Betreiber gefunden, der das Kino wiedereröff- den eigenen Vier Wänden mittlerweile einiges ersetzt, nete. Für das Programmkino hat der Kulturbund Eu- kann das Kino noch mehr vermitteln und zählt zu ei- tin e.V. die Verantwortung genommen und es wieder nem kleinen Erlebnis. Umso wünschenswerter wäre eröffnet. Die Finanzierung ist hier jedoch langfristig es, wenn sich das Programm Kino wieder etablieren nicht gesichert. Für die Kulturlandschaft bedeutet das könnte, um als Diskussions- und Veranstaltungsort Kino ein erhebliches Gut, Kino spricht eine breite die Kulturlandschaft weiterzuentwickeln.

• Hoher Anteil historischer und denkmalgeschützter Bausubstanz • Historischer Stadtgrundriss mit vielen kurzen Stadtbild und Identität Wegen • Attraktiver Marktplatz • Prägende Bauwerke Innenstadt (Schloss und Ensemble, Kirche, Wasserturm) Der historische Altstadtkern von Eutin zeichnet sich • Abwechslungsreiche Topographie ermöglicht durch den mittelalterlichen Stadtgrundriss, der auf unterschiedliche "Stadtblicke" das 12. Jahrhundert zurückzuführen ist und eine um- fangreiche historische Bausubstanz aus. Neben ein- zelnen Fachwerkhäusern lässt sich hier die Blütezeit STÄRKEN Eutin des 19. Jahrhunderts in den Gebäuden able- sen, die weitestgehend erhalten sind. Der Marktplatz bildet, damals wie heute, den zentralen Bereich in der Stadt. • Gestaltungsdefizite in der Innenstadt (Teilbereiche) Die Peterstraße und Königstraße sind als Fußgänger- • Werbeanlagen und Aufsteller beeinträchtigen das zone gestaltet. Neben historischen Gebäuden finden Stadtbildes sich in diesen Bereichen vereinzelte Bauwerke aus • Wahrnehmbarkeit und Erlebbarkeit der Wasserla- den 1970ern und 1980ern. Durch auffällige Wer- ge verbesserungsfähig beanlagen und mangelhafte Erdgeschosszonenge- • Stadteingänge laden nicht ein staltung wird hier das Stadtbild eher negativ geprägt • Identität und Selbstbewusstsein der Bevölkerung und eine Überformung der historischen Gebäude ist gering teilweise eingetreten. Die aus den 1980er Jahren stammende Stadtmöblierung wirkt veraltet und dem • Bislang kaum Einbeziehung der Bevölkerung in Raum nicht angemessen. Stadtentwicklungsthemen Eine besondere Charakteristik des historischen Stadt- zentrums Eutins sind die sogenannten Passagenwe- HANDLUNGSBEDARFE ge, die eine Durchlässigkeit im Stadtgrundriss dar- stellen und ein schnelles Durchqueren der Innenstadt unabhängig von Straßen ermöglicht. Einzelne Passa- genwege übernehmen lediglich die Verknüpfungs- funktion, andere werden durch Einzelhandels- oder Gastronomienutzung ergänzt. Das Potenzial wird hier

BESTANDSANALYSE jedoch noch nicht ausgeschöpft. Die Gestaltung und bespielt. Die Kreisbibliothek sowie die Landesbiblio- Beleuchtung der Wege und der angrenzenden Berei- thek bilden auf dem südlichen Rand des Schlossplat- che (geschlossene Fassaden, Gartenmauern, Zäune zes die Begrenzung des Areals. Im Marstall befinden etc.) ist meist uneinheitlich und weist Defizite auf. sich heute das Ostholsteinmuseum und das Neustet- Die während der Innenstadtsanierung realisierten tiner Museum, in der ehemaligen Reithalle befindet Parkplätze Am Stadtgraben und Segenhörn stellen sich das heutige Theater am Schloss (Schlossterras- wichtige Räume hinsichtlich der Parkfunktion dar. Je- sen). Das Gesamtensemble bildet für die Stadt einen doch wurde hier nie die räumliche Fassung dieser kulturellen und touristischen Höhepunkt. Bereiche umgesetzt, so dass eine Wirkung ähnlich ei- nes Hinterhofes erzeugt wird und Flächenpotenziale deutlich untergenutzt bleiben. Der nicht mehr zur Fußgängerzone gehörende Be- reich an der Lübecker Straße wird von historischen Backstein- und Putzfassaden geprägt. Die Erdge- schosse sind analog zur Innenstadt weitestgehend als Ladengeschäftsbereich gestaltet. Durch den breiten Straßenquerschnitt kommen die einzelnen Gebäude zur Geltung. Hier befinden sich prägende Leerstän- de, die Zeuge des Strukturwandels sind. Ebenfalls nicht mehr zur Fußgängerzonen gehörend bildet der Bereich Am Rosengarten den nördlichen Innenstadteingang. Eine große Anzahl historischer Gebäude sowie die Anbindung zur Stadtbucht wer- ten den Raum auf. Durch die geschlossene und zum Markplatz orientierte Bebauungsstruktur wird die Lage und Nähe zum See nicht deutlich. Es gibt kaum Abb. 24 Eutiner Wasserturm Blickbezüge und Hinweise im Stadtbild, wie man den Großen Eutin See erreicht. Historisches Erbe und Zeitzeuge der Wasserkraft ist der Wasserturm (1909) an der Bismarkstraße. Als höchstgelegenes Gebäude ragt der Wasserturm aus der Stadtsilhouette und stellt somit ein prägendes Bauwerk für das Stadtbild dar. Noch heute ist das Gebäude nach einer umfangreichen Sanierung in den 1990ern für die Öffentlichkeit zugänglich. Eine historische Aussichtsplattform eröffnet einen unver- gesslichen Blick über die Stadt und die Seen der hol- steinischen Schweiz und bildet ein einmaliges Gut. Der Innenraum wird derzeit als Ausstellungsraum ge- nutzt und überzeugt durch sein besonderes Flair. Der Wasserturm wird jedoch nur von wenigen Besuchern aufgesucht, da er abseits der üblichen Laufrouten liegt. Übergangsbereiche der Innenstadt Insbesondere entlang der historischen Stadtein- gangs- und Stadtausgangstraßen wird das Stadtbild Abb. 23 Innenstadteingang Am Rosengarten von Funktionsbrüchen, unattraktiv gestalteten Stra- Als weiteres, prägendes Bauwerke neben der Kirche ßenräumen und teilweise vernachlässigter Bausub- ist das Schloss am Rande der Innenstadt direkt am stanz geprägt. Großen Eutiner See zu nennen. Das Schloss Eutin war Die nach Norden führende Riemannstraße wurde in früher Residenz der Fürstbischöfe und später Wohn- großen Teilen verkehrstechnisch umgebaut, jedoch schloss der Großherzoge von Oldenburg, heute wird auf Grund des schmalen Straßenquerschnitts fehlt es das Schloss als Museum und Veranstaltungsort ge- hier weiterhin insbesondere im südlichen Abschnitt nutzt und von der Stiftung Schloss Eutin verwaltet. Die an attraktiven Fuß- und Radwegen sowie an Grün- Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten wurden im elementen. Die straßenbegleitende Bebauung wird Jahre 2006 erfolgreich abgeschlossen. Die ehema- von historischen Backsteingebäuden mit zwei Vollge- ligen Schlossplatzanlagen mit der Kutschenremise, schossen geprägt. Viele der Gebäude befinden sich dem Kavalierhaus sowie den Marstall und der Reit- in einem sanierungsbedürftigen Zustand und stehen halle werden ebenfalls durch kulturelle Nutzungen teilweise leer.

20 Die Plöner Straße wird durch eine deutlich größere schließen. Zudem gibt es in diesem Bereich erhebli- und höhere Bebauungsstruktur geprägt. Richtung chen Leerstand, der sich negativ auf den öffentlichen Neudorf sind aufgrund der Flächenentwicklungen Raum auswirkt. aus den unterschiedlichen Jahrzehnten verschiedene Identität Baustrukturen und Gebäudealter ablesbar, so dass Jeder einzelne Bürger ist "Botschafter" der eigenen ein heterogenes Bild entsteht. Stadt und trägt ein Bild nach außen. Der Blick von in- Als wesentliche Verbindung der Innenstadt an die nen fällt hierbei meist kritischer aus, so auch in Eutin. südlichen Quartiere übernimmt die Elisabethstraße Die Wahrnehmung der Lebensqualitäten und Ange- eine wichtige Verkehrsfunktion. Durch die topogra- bote vor Ort scheinen hier unzureichend ins Blickfeld phische Gegebenheit ergeben sich unterschiedlichen gerückt zu sein. Blicke in und auf die Stadt. Generell wirkt der Stra- ßenraum trist, da weder Grünstrukturen noch an- sprechende Gestaltungselemente vorhanden sind. Die Bausubstanz befindet sich hier in einem unter- schiedlichen Zustand. Stadteingänge Der südliche Stadteingang wird durch die Lage der Gewerbegebiete im Stadtgefüge dominiert. Neben den Autohändlern und dem Einzelhandelsstandort prägen Werbebanner und Hinweisschilder der Unter- nehmer den Eindruck. Es finden sich hier keinerlei Informationen oder Hinweise, die auf die historische Altstadt oder auch das umfangreiche Programman- gebot aufmerksam machen. Letztendlich stellt dieser Bereich für Touristen, die von der Küste bzw. der BAB 1 kommen, den ersten Eindruck dar.

Abb. 26 ISEK Bürgerwerkstatt - Gemeinsam Ideen entwicken

Das Bewusstsein der Bevölkerung vor Ort muss wie- der stärker auf die positiven Entwicklungen und Mög- lichkeiten gelenkt werden. Hierbei bilden zum einen die historischen Spuren und Wurzeln potenzielle An- knüpfungspunkte aber auch neue Entwicklungen wie die Ausrichtung der Landesgartenschau 2016 bilden gleichermaßen das Potenzial einer Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt wie auch die Chance nach außen ein besonderes Profil zu bewer- ben. Nicht zu vergessen ist dabei stets die Einbezie- Abb. 25 Hinweisschilder beim Ortseingang hung, Beteiligung und Aktivierung der Bürger, um nachhaltige und akzeptierte Strukturen zu schaffen. Von Westen kommend gelangt man über Neudorf Bedingt durch die Stadtstruktur und sowie unabhän- nach Eutin. Auch dieser Bereich wird von Firmenwer- gige Entwicklung der Dorfschaften ist das Empfinden bung der dort ansässigen Einzelhandelsunternehmen der eigenen Identität in Eutin durchaus unterschied- geprägt. Eine Bebauung von Solitären fasst weder lich. Das Verständnis der Fissauer als eigenständi- den Stadteingang noch tragen diese Gebäude zur ger Teil zeigt sich u.a. in der Außendarstellung mit Orientierung bei. einem eigenen Ortseingangsschild. Die ehemalige Nicht nur die Eindrücke an den Stadteingängen der Dorfschaft Neudorf präsentiert sich ebenfalls als un- Hauptstraßen prägen das Bild und die Wahrneh- abhängiger Teil über eine eigene Internetpräsenz. mung einer Stadt. Die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV Durch die Entfernung Sielbecks und Sibbersdorfs zur gewinnt wieder zunehmend an Bedeutung, so wirkt Kernstadt ist hier ebenfalls kaum eine Identifikation sich auch der Bahnhof mit seinem Umfeld auf den mit Eutin zu spüren. Eindruck Eutins aus. Auf der Innenstadtseite entsteht kein wirklicher Platz und der Raum wirkt teilweise un- gegliedert. Hier fällt insbesondere die Orientierung schwer, da das Auffinden der Innenstadt Ortskennt- nisse voraussetzt. Der Durchgang zur Peterstraße ist nicht intuitiv auffindbar, weder die Signalanlage noch die Bebauung lassen auf die Wegeverbindung

BESTANDSANALYSE 4. Beteiligungsverfahren

4.1 Expertengespräche Arbeitskreis Innenstadt Um einen umfassenden Einblick in die Vor-Ort-Situ- Im Prozess der Zielbilddiskussion wurden die innen- ation zu erhalten, aktuelle Entwicklungen und Projek- stadtrelevanten Akteure, wie Einzelhändler, Vertreter tansätze aus erster Hand zu erfahren und fundierte der Politik, der Bürgergemeinschaft sowie aktiven Einschätzungen zu Entwicklungsperspektiven zu er- Verbänden zur Diskussionsrunde am 19. April 2012 halten, wurden am 7. und 8. September 2011 lokale in die Schlossterrassen eingeladen. Hier wurden und regionale Experten zu mehreren Gesprächsrun- insbesondere die entwickelten Ziele und Hand- den eingeladen. Teilnehmer der Expertengespräche lungsbedarfe für die Innenstadtentwicklung erörtert. kamen u.a. aus der Verwaltung, Institutionen und Gemeinsam mit den Gutachtern des Einzelhandels- Firmen sowie aktiven Vereinen. Gemeinsam wurden konzepts wurde neben der Vorstellung der relevanten neben den Stärken und Defiziten auch Handlungsbe- Ergebnisse die Unterstützung für die Maßnahmen- darfe für die Zukunft erarbeitet. Die Expertengesprä- vorschläge abgefragt. Seitens der Eigentümer besteht che wurden in folgenden thematischen Diskussions- weiterhin ein großes Interesse sich zu einem freiwilli- runden geführt: gen Zusammenschluss zu formieren, um gemeinsam • Freizeit, Kultur, Tourismus und Umwelt die anstehenden Aufgaben zu bewältigen. • Wirtschaft, Gewerbe und Einzelhandel Arbeitskreis Kultur • Wohnen und Wohnumfeld Im Arbeitskreis Kultur kamen die zahlreichen Kultur- akteure der Stadt Eutin ebenfalls am 19. April 2012 • Baukultur, Innenstadt und Mobilität in den Schlossterrassen zusammen, um gemeinsam Die Termine sollten auch dazu dienen, den Prozess die Situation der Kulturentwicklung in Eutin zu dis- des ISEK zu erläutern und eine gewisse "Aufbruchs- kutieren und neue Ansätze der Kommunikation und stimmung" zu erzeugen, die die Stadt Eutin braucht, Zusammenarbeit zu entwickeln. Neben einzelnen um neue, zukunftsfähige Leitbilder zu entwickeln. Die konkreten Projekten, die ins ISEK aufgenommen wur- Ergebnisse aus den Gesprächsrunden sind in die den, sprachen sich alle Akteure dafür aus einen "Ar- Analyse eingeflossen. beitskreisKultur" weiterzuführen, um die ausstehen- den Themen wie z.B. Präsentation der Kultur während der LGS 2016 mit konkreten Inhalten zu füllen. Der Zusammenschluss ist sehr positiv zu werten und zeigt die Bereitschaft der privaten Akteure, den Standort Eutin weiterzuentwickeln. Lenkungskreis Politik Der Lenkungskreis, der das gesamte ISEK Verfahren begleitet hat, diente zur Rückkopplung der Inhalte und Verfahrensstände mit der Politik. Jede Fraktion stellte bis zu drei Mitglieder aus verschiedenen Aus- schüssen, die gemeinsam mit der Verwaltung und dem Gutachterbüro insgesamt vier Mal tagten. Der Lenkungskreis ermöglichte eine deutlich intensivere Auseinandersetzung mit den umfangreichen Inhal- ten, als dies in Ausschusssitzungen möglich gewesen wäre. Sämtliche Handlungsfelder, räumliche Schwer- Abb. 27 Expertengespräche als ISEK Auftakt punktbereiche, Ziele und Einzelmaßnahmen wurden im Lenkungskreis diskutiert, modifiziert und konsen- sual angenommen. Behördenbeteiligung Die Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange fand in der Zeit vom 3.9.2012 - 5.10.2012 statt. Die inhaltlichen Anregungen wurden abgewo- gen und sind im Konzept entsprechend berücksich- tigt.

22 4.2 Bürgerbeteiligung Auftaktveranstaltung Die Eutiner Bürgerinnen und Bürger wurden am Abend des 26. Oktober 2011 zu einer Auftaktveran- staltung eingeladen, um sich frühzeitig zu informie- ren und in den Stadtentwicklungsprozess einbringen zu können. Bei der Veranstaltung wurden die wesent- lichen Erkenntnisse aus der Bestandsanalyse sowie Vorschläge für die Entwicklungsziele vorgestellt. Etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen die Gele- genheit, sich einen ersten Überblick über die bislang erarbeitete Bestandsanalyse zu verschaffen sowie An- regungen und Hinweise einzubringen. Im Anschluss wurden die vorgeschlagenen Entwicklungsziele durch Abb. 29 ISEK Bürgerwerkstatt - Ideenentwicklung in Kleingruppenarbeit die Anwesenden bewertet, so dass eine erste Ein- schätzung und Prioritätensetzung aus Sicht der Bevöl- und um weitere Projekte ergänzt. Zudem haben sich kerung vor Ort festgehalten werden konnte. Hierbei einzelnen Gruppen mit den teilräumlichen Aspekten standen die Themen Wahrnehmbarkeit des Wassers, und deren Entwicklungspotenzialen beschäftigt. So Anbindung der Quartiere an die Innenstadt, Ange- wurden Vorschläge wie z.B. die Initiierung eines Ge- bote für Jugendliche sowie ein attraktives historisches staltungsbeirates, ein festes Bürgerforum beim jährli- Stadtbild im Fokus der Diskussionen und wurden am chen Stadtfest sowie konkrete Hinweise auf schlech- höchsten priorisiert. Betont wurde zudem, dass eine te Wegezustände festgehalten. Die Gestaltung von regelmäßige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Freizeit- und Naturangeboten spielte darüber hinaus in Zukunft ein guter Weg seien, gemeinsam und im eine wesentliche Rolle. Dreh- und Angelpunkt war Austausch Themen anzugehen und Lösungsansätze immer wieder das Thema und die Rolle des Haus zu entwickeln. des Gastes. Hier soll wenn möglich ein "Treffpunkt für Jedermann" entstehen, der optisch und preislich volksnah gestaltet ist und ein bewusstes gegenüber zum Schlossensemble mit seinen "gehobeneren" Angeboten darstellt. Die weiteren Anregungen und Projektvorschläge wurden bei der Ausarbeitung des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes berücksich- tigt und eingearbeitet. Abschlussveranstaltung Die Abschlussveranstaltung fand am 20. Septem- ber 2012 in den Schlossterrassen statt. Hier kamen rund 150 Bürgerinnen und Bürger, um sich über die Ergebnisse des ISEK zu informieren. Neben einem kurzen Rückblick auf den vergangenen Prozess wur- den die einzelnen erarbeiteten Maßnahmen in einem Gallery Walk vorgestellt. In einer ersten Gallery Walk Runde wurden die Maßnahmen innerhalb der Hand- lungsfelder erläutert sowie positive Beispiele aus anderen Städte in kleineren Gruppen vorgestellt. In einer weiteren Gallery Walk Runde wurden dann die insgesamt 12 räumlichen Schwerpunktbereiche mit Abb. 28 Öffentliche Auftaktveranstaltung - ihren Maßnahmen vorgestellt und noch einmal ab- Bürger bepunkten die Entwicklungsziele schließend diskutiert und teilweise noch ergänzt. Im Anschluss erfolgte eine Podiumsdiskussion mit einzel- Bürgerwerkstatt nen Akteuren, die aktiv am ISEK Prozess teilgenom- Am 10. März 2012 wurde an einem Samstagnach- men haben. Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, mittag zu einer halbtägigen Bürgerwerkstatt ins The- dass die Bewegung, die während des ISEK Prozesses ater der Schlossterrassen eingeladen. Etwa 90 Bür- in die Stadt gekommen sei, nun in konkrete Projekte gerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit sich münden müsse, dabei aber auf einem guten Wege aktiv in den Planungsprozess einzubringen, konkre- sei. Die Bürgerinnen und Bürger zeigten sich, wie die te Ideen und Überlegungen an die Stadt heranzu- Podiumsteilnehmer, sehr zufrieden mit den Ergebnis- tragen oder vor Ort zu entwerfen. In thematischen sen und wollen sich weiter am Stadtentwicklungspro- Arbeitsgruppen wurden die Maßnahmen diskutiert zess beteiligen.

BETEILIGUNGSVERFAHREN 4.3 Jugendbeteiligung Jugendbefragung Im Laufe des ISEK- Prozesses haben Ortsanalysen Um eine möglichst breite Jugendmeinung zu erfassen und die Beteiligungsverfahren gezeigt, dass es ins- wurde ein Fragebogen konzipiert, der an alle Schü- besondere an attraktiven Räumen und Angeboten für lerinnen und Schüler ab 14 Jahren in Eutin über die Jugendliche mangelt. Die jugendliche Wahrnehmung Schulen verteilt wurde. Ziel war es, die Aufenthaltsor- des städtischen Raumes weicht oft erheblich von der te und Angebote für Jugendliche in Eutin abzufragen Sicht Erwachsener ab. Die Klassifizierungen und die sowie eine Einschätzung zur Entwicklungsfähigkeit Maßstäbe zur Beurteilung der Qualität städtischer der Stadt zu bekommen. Insgesamt wurden 1.074 Räume, die beispielsweise die planende Verwaltung Fragebögen ausgewertet. Nachfolgend sind die we- anlegt, sind vom Blickpunkt der Jugendlichen oft sentlichen Erkenntnisse festgehalten: nicht nachvollziehbar. Die Angebote für Jugendliche • ¾ der Befragten geben an gerne in Eutin zu leben müssen in ihrer Qualität und Bedeutung in einem bzw. gerne in die Stadt zu kommen. gemeinsamen Verfahren neu gedacht und interpre- • Bedeutendster Aufenthaltsort in Eutin ist bei allen tiert werden. Über die übliche Form der Beteiligung Altersgruppen der Schlosspark => auf Grund des ist die Gruppe der Jugendlichen allerdings kaum zu hohen Nutzungsdrucks auf den Schlossgarten gilt erreichen. Aus diesem Grund wurde eine flexible und es zu erörtern, welche Eigenschaften des Schloss- umfangreiche Jugendbeteiligung konzipiert, die im gartens die Jugendliche als besonders reizvoll be- Wesentlichen aus drei Bausteine bestand: trachten. • Fragebogenaktion Bahnhof Seen • Fotostreifzüge Innenstadt Schlosspark 94 58 111 408 • Jugendworkshop LMK 134

Schule 146

Schloss 180 Marktplatz Sonstiges 321 194

Abb. 31 Ergebnis "typische Orte in Eutin" - Schlosspark

• Die Seen hingegen spielen hingegen weder als Aufenthaltsort noch für die Identifikation ein Be- deutung => hier wird ein hoher Handlungsbe- darf gesehen und noch erhebliches Entwicklungs- potenzial. • Die Innenstadt ist ebenfalls ein wichtiger Aufent- haltsort und hier insbesondere das Kaufhaus LMK mit seinem Angebot für die jüngere Bevölkerung sowie die Stadtbäckerei Junge, die sich direkt an der Haltestelle am Stadtgraben befindet. • Insbesondere vermissen die Jugendlichen Ge- schäfte für junge Leute, das Kino sowie offene und informelle Sport und Bewegungsangebote. • Die Freizeiteinrichtungen/-angebote werden un- terschiedlich bewertet. Die Schwimmhalle schnei- det verhältnismäßig gut ab. • Das Bahnhofsumfeld wird von vielen Jugendlichen als Ort genannt, an dem man sich "unwohl" fühlt. • Das Fahrrad und das Auto (aufgrund der Alters- struktur der Befragten v.a. als Beifahrer) sind die wichtigsten Verkehrsmittel für die Jugendlichen. • In Bezug auf die Angebote zur Beteiligung Ju- gendlicher besteht ein großes Interesse zur Mitwir- kungsbereitschaft => erhebliches Potenzial zum Abb. 30 Einladung Jugendworkshop Aufbau von Beteiligungsstrukturen.

24 Fotostreifzüge und Jugendworkshop Zur Vorbereitung auf den Jugendworkshop wurden selbständige Fotorundgänge von den Jugendlichen in Kleingruppen zu unterschiedlichen Themen durch- geführt. Es sollte dokumentiert werden, welche Orte in Eutin als "besonders wichtig", "schön", "verbesse- rungswürdig" oder "unangenehm" bewertet werden, um daraus gemeinsam kreative Ideen und Ansätze zum Erhalt und zur Verbesserung zu erarbeiten. Bei diesem Verfahren haben die Jugendlichen wichtige Orte aus Alltagssituationen und Eindrücke ihrer Le- benswelt mit einer Einwegkamera festgehalten und in einem Protokoll kommentiert. Dadurch werden sub- jektive Bewertungen, Eindrücke sowie Qualitäten der fotografierten Räume und Orte deutlich. Am Jugendworkshop, der am 20. März 2012 in den Schlossterrassen stattfand, nahmen ca. 80 Ju- Abb. 32 Jugendworkshop Diskussionen gendliche teil, um ihre Ansichten und Vorstellungen einer zukünftigen Stadtentwicklung einzubringen. Auf sogenannten Themeninseln (Innenstadt, Mobilität, Identität, Parks und Nachtleben) haben die Jugendli- che nicht nur "ihr Eutin" bewertet und ihre Fotos von den Streifzügen erläutert sondern auch konkrete Pro- jektansätze entwickelt. Die Projektideen umfassen ein breites Feld, sind in ih- ren Ansätzen aber größtenteils realisierbar. Folgende Projekte wurden erarbeitet: • Jugendcafé und Jugendclub • Beach Club • Kino • Events und Konzerte • Angebote am Wasser und auf dem Wasser • Treffpunkte im Park • Sauberkeit und Beleuchtung in den Parks Abb. 33 Ideendiskussionen • Grillplätze • Sitz- und Liegegelegenheiten für die Stadt und die Landschaf Umgestaltung Bahnhof • Shared Space • Nachttaxi • Street Art Dabei haben die Jugendlichen in Kleingruppen je- weils eine Strategie zur Umsetzung des Projektes konzipiert, eine Verortung vorgenommen sowie eine schlüssige Argumentation entwickelt. Einzelne Projek- te wurden in das ISEK aufgenommen und erfordern weitere Unterstützung und Beteiligung der Jugendli- chen für eine Umsetzung.

Abb. 34 Projektentwicklung in Kleingruppen

BETEILIGUNGSVERFAHREN 5. Handlungsfelder für die Stadtplanung

Handlungsfelder und Maßnahmen Innerhalb der nachfolgenden Seiten sind alle Maß- Gemeinsam mit den Akteuren vor Ort wurden im nahmen aufgeführt. Diese wurden dabei einem Prozess (Arbeitskreisen, Werkstätten u.a.) die Hand- Entwicklungsziel zugeordnet, einzelne Maßnahmen lungsfelder, Entwicklungsziele und Maßnahmen dis- tragen jedoch auch zur Erreichung weiteren Entwick- kutiert und konkretisiert, so dass am Ende ein trag- lungszielen bei. Dieses ist in der Abbildung 35 exem- fähiges Gerüst erarbeitet wurde, welches neben der plarisch für ein Entwicklungsziel dargestellt, um die Verwaltung und Politik auch insbesondere von der Komplexität aufzuzeigen. Eutiner Bevölkerung getragen und unterstützt wird. Zu den Einzelmaßnahmen erfolgen weitere Hinweise Das Stadtentwicklungskonzept gliedert sich in fünf zur Umsetzung. Dabei sind für jede Maßnahme die thematische Handlungsfelder mit 20 strategischen Priorität gekennzeichnet: Entwicklungszielen und den räumlichen Schwer- • hoch (Pfeil nach schräg oben) punktbereichen (vgl. Kapitel 6). • mittel (Pfeil nach rechts) • niedrig (Pfeil nach schräg unten) Räumlicher Hanldungsfeld Entwicklungsziele Schwerpunktbereich Die Priorisierung bezieht sich hierbei nicht auf den

Handlungsfeld Die Innenstadt wird Zeithorizont sondern stellt eine Bedeutungsabfolge Am Stadtgraben Innenstadt lebendiger und vielfältiger! dar. Beispielsweise können sowohl eine Maßnahme Das Wasser wird überall in der Förderung der Innenstadt wahrnehmbar sein! mit hoher Priorität bzw. eine mit mittlerer Priorität be- Nutzungsmischung Lübecker Straße Die Quartiete sind an die Innen- reits angegangen werden, der Unterschied liegt da- Angebote für Kinder stadt angebunden! bei in der "Bearbeitungsintensität". Segenhörn Barrieren werden abgebaut! Erarbeitung eines Die Bennung der zu beteiligen Akteure erfolgt eben- Wasserkonzeptes Die Stadteingänge laden ein! Katerstieg falls für jede Maßnahme. So wird schon früh eine Die Vernetzung und Erreichbar- Transparenz und auch Verantwortlichkeit geklärt. Handlungsfeld keit der Region wird gefördert! Wege und Mobilität Bahnhof Die Innenentwicklung wird vor Zugang Innenstadt Zusätzlich erfolgt ein Hinweis auf den Umsetzungs- der Außenentwicklung gefördert! Umgestaltung der ehemaligen aufwand. Hier wird unterschieden zwischen: Bahntrasse Eutin-Neustadt zum Die energetische Quartiersent- Westlicher Bahnhof Freizeitweg wicklung und der Generations- Elisabethstraße wechsel werden begleitet! • einmalig

Die Stadtmitte wird vielfältige Stadtbucht Handlungsfeld • punktuell Wohnangebote bieten! Kultur, Freizeit, Tourismus und Umwelt • und kontinuierlich. Neubürger werden willkommen Südliche Riemannstraße Entwicklung und Förderung geheißen! von Freizeitangeboten So handelt es sich z.B. bei der Erstellung von Pla- für junge Familien Das Kulturangebot wird nungen um einmalige Maßnahmen, bei der Schaf- koordiniert und seine Vielfalt Schwimmbad + Fissauer Bucht Naturerlebnis und naturnahe wahrnehmbar! fung von temporären Angebote um punktuelle Maß- Freitzeit fördern Das Freizeitangebot wird erweitert und wetterunabhängig! Seepark + Seeschaarwald nahmen, die immer wieder über einen bestimmten Sauna- und Wellnessangebote am See Die Parkanlagen werden zu Zeitraum durchgeführt werden, bei einem Stadtma- attraktiven Bürgerparks! Festspielareal nagement hingegen handelt es sich eher um eine Interkommunale Vernetzung der Durch neue Angebote wird die Freizeitangebote Stadt attraktiver für Jugendliche! kontinuierliche Maßnahme. Charlottenviertel Attraktivierung der Wander- und Touristen werden attraktive Über- Beispiel: Fußwege entlang der Ufer nachtungsmöglichkeiten finden!

Den Herausforderungen des Steigerung der Attraktivität des Klimwandel wird begegnet! Radtourismus WVE, egoh, Bauamt, Einzelhändler, Das Profil der Stadt wird Erweiterung des Angebots eindeutig und zeitgemäß! Immobilieneigentümer Seeschifffahrt Die Stadthistorie bleibt ablesbar und wird in die Temporäre Angebote und Gegenwart transformiert! kontinuierlich Veranstaltungen für Jugendliche fördern + gemeinsam gestalten Für leerstehende Immobilien werden Entwicklungs- Modernisierung der Sportvereine perspektiven aufgezeigt! Jeder Eutiner wird seine/ihre eigene Identität mit der Stadt Best-Practice-Beispiele finden!

Abb. 35 Beispielhafte Ableitung der Handlungsfelder und räumlichen Zur Veranschaulichung sind Umsetzungsbei- Schwerpunktbereiche aus den Entwicklungzielen spiele aus anderen Städten, Regionen und Ländern aufgeführt und hervorgehoben.

26 Innenstadt Identität, Stadtgeschichte und Baukultur Im Handlungsfeld Innenstadt werden die Quer- In diesem Handlungsfeld wird der Fokus auf das Er- schnittsaufgaben für den Stadtkern gebündelt. In- scheinungsbild der Stadt und die damit verbundenen nenstadt ist hier nicht ausdrücklich räumlich zu ver- Aspekte des Stadtprofils, den historischen Bezügen stehen, sondern vielmehr als ein Themenfeld das und der Baukultur gelegt sowie die Bedeutung des unterschiedlichste Aspekte wie Einzelhandel, Gastro- Themas Identität für die Stadt Eutin beleuchtet. Auf- nomie, Dienstleitung, Wohnen und den öffentlichen bauend auf den von der Stadthistorie ausgehenden Raum wie Plätze, Wege und Straßen miteinander Potenzialen geht es darum, den Standort stärker zu verknüpft. In diesem Handlungsfeld werden die ein- profilieren und ein Bewusstsein für die Entwicklungs- zelnen Maßnahmen zusammengetragen, die für die fähigkeit Eutins zu erzeugen. gesamte Innenstadt eine Relevanz haben. Die Be- deutung der Eutiner Innenstadt soll auf diese Weise hervorgehoben werden, da sie für die Gesamtstadt eine wesentliche und zukunftsweisende Funktion hat. Sowohl in den Expertenkreisen als auch in der Entwicklungsziele für Eutin Bürger- und Jugendbeteiligung, die im Rahmen des ISEK-Prozesses durchgeführt wurden, wurde die At- traktivierung der Innenstadt als eine der wichtigsten INNENSTADT Aufgaben herausgestellt. 1. Die Innenstadt wird lebendiger und vielfältiger! 2. Das Wasser wird überall in der Innenstadt wahrnehmbar sein! Wege und Mobilität WEGE und MOBILITÄT Das Handlungsfeld greift die Auswirkungen und Fol- 3. Die Quartiere sind an die Innenstadt angebunden! gen des demographischen Wandels sowie die Wege- 4. Barrieren werden abgebaut! struktur der Stadt auf. Darüber hinaus werden die 5. Die Stadteingänge laden ein! Entwicklungspotenziale Eutins unter dem Aspekt der 6. Die Vernetzung und Erreichbarkeit der Region wird Erreichbarkeit herausgestellt. Neben der Aufwertung gefördert! und Fortführung bisheriger Verkehrsstrukturen gilt es neue Mobilitätskonzepte für unterschiedliche Nutzer- WOHNEN und SOZIALES gruppen zu fördern. Zu den Qualitäten einer kleinen 7. Die Innenentwicklung wird vor der Außenentwicklung Stadt gehören kurze Wege und die schnelle Erreich- gefördert! barkeit der wesentlichen Angebote. Dieses Qualitäts- 8. Die energetische Quartiersentwicklung und der merkmal gilt es zu sichern und weiterzuentwickeln. Generationswechsel werden begleitet! 9. Die Stadtmitte wird vielfältige Wohnangebote bieten! 10. Neubürger werden willkommen geheißen! Wohnen uns Soziales KULTUR, FREIZEIT, TOURISMUS und UMWELT In Abstimmung zum Wohnungsmarktkonzept wurden die wesentlichen Handlungsempfehlungen in das 11. Das Kulturangebot wird koordiniert und seine Vielfalt Handlungsfeld Wohnen und Sozialen eingearbeitet. wahrnehmbar! Dieses umfasst neben der Wohnthematik auch die 12. Das Freizeitangebot wird erweitert und wetterunab- Handlungserfordernisse in Bezug auf die Sicherung hängiger! des Wohnstandortes unter Berücksichtigung der so- 13. Die Parkanlagen werden zu attraktiven Bürgerparks! zialen Aspekte. Es gilt den Wohnstandort Eutin zu- 14. Durch neue Angebote wird die Stadt attraktiver für kunftsfähig auszurichten, so dass Bewohner gehalten Jugendliche! und Neubewohner gewonnen werden können. Viele 15. Touristen werden attraktive Übernachtungsangebote der Maßnahmen sind Ergebnis der Diskussionen aus finden! dem Arbeitskreis Wohnen, an dem die wohnungs- 16. Den Herausforderungen des Klimawandels wird markrelevanten Akteure Eutins mitgewirkt haben. begegnet! IDENTITÄT, STADTGESCHICHTE und BAUKULTUR Kultur, Freizeit, Tourismus und Umwelt 17. Das Profil der Stadt wird eindeutig und zeitgemäß! Im Mittelpunkt dieses Handlungsfeldes steht eine 18. Die Stadthistorie bleibt ablesbar und wird in die Gegenwart Vielzahl von Themen, die die Lebensqualität und transformiert! damit die weichen Standortfaktoren Eutins fördern 19. Für leerstehende Immobilien werden Entwicklungs- und herausstellen sollen. Durch die Lage Eutins in perspektiven aufgezeigt! der Holsteinischen Schweiz spielen die Landschaft 20. Jeder Eutiner wird seine/ihre eigene Identität mit der Stadt finden! und die damit verbundenen Tourismusstrukturen wie Freizeit und Kulturangebote eine wesentliche Quali- tät und sind stets als integrierte Aspekte zum Land- schaftsraum zu sehen. Abb. 36 Übersicht Entwicklungsziele

HANDLUNGSFELDER 1 Die Innenstadt wird lebendiger und vielfältiger!

Erweiterung des Einzelhandelsangebotes in der Innenstadt

• Förderung der Ansiedlung von Einzelhandelsma- • Die gefühlte Stagnation im Einzelhandel wirkt sich gneten in bislang unterrepräsentierten Segmenten negativ auf die Innenstadt aus. (Elektrofachmarkt, Sportfachgeschäft) • Leerstände in den Randlagen und teilweise in so- • Förderung des Einzelhandelsangebotes für genannten A-Lagen. jüngere Zielgruppen (z.B. durch Erweiterung der Flä- • Es gibt Entwicklungspotenziale in den Segmenten chen für Shop in Shop Systeme) Elekronik und Unterhaltung sowie im Segment Sport-/Freizeit- und Outdoorequipment. WVE, egoh, Bauamt, Einzelhändler, • Pact ist in seiner Form gescheitert, aber es gibt Immobilieneigentümer starke Bestrebungen einen freiwilligen Zusam- menschluss aufzubauen. kontinuierlich • Die Orientierung für Ortsfremde zu den Parkplät- zen fällt schwer. Beschluss und Umsetzung des • Die zwei Hauptparkplatzbereiche haben einen Einzelhandelskonzeptes starken Hinterhofcharakter. • Viele Möblierungselemente sind in die Jahre ge- • Umsetzung in verbindliches Planungsrecht (Anpas- kommen und entsprechen nicht mehr den heuti- sung der Bebauungspläne an den zentralen Versor- gen Anforderungen. gungsbereich und das Sortimentskonzept) • Durch den demographischen Wandel entstehen • Umsetzung der vorgeschlagenen Empfehlungen für neue Anforderungen insbesondere an die Infra- die Innenstadt struktur (Wege etc.) • Aktualisierung des Einzelhandelskonzepts alle 5 – 7 • Die Qualität der "kurzen Wege" bietet gute Ent- Jahre wicklungsmöglichkeiten. • Es fehlt an Angeboten für Kinder. Stadt Eutin, Immobilieneigentümer

einmalig - kontinuierlich Förderung der Nutzungsmischung

• Erarbeitung von Entwicklungsstrategien für den Be- reich um die Lübecker Straße unter Berücksichtigung unterschiedlicher Wohn- und Arbeitskonzepte • Erarbeitung von Entwicklungsstrategien für den Be- reich um die Straße Am Rosengarten unter Stärkung der Mischnutzung und Wasserbezüge zur Stadtbucht • Programme zur Unterstützung und Beratung von Existenzgründung im Einzelhandels-/Dienstleis- tungs-/Gastronomiebereich • Förderung von Wohnen in der Innenstadt

WVE, egoh, Gutachter, Bauamt, Ban- ken, Einzelhändler, Immobilien- eigentümer

einmalig - kontinuierlich

Abb. 37 Entwurf "zentraler Versorgungsbereich" des sich in Aufstellung befindenen Einzelhandelskonzepts 28 Planerische Steuerung zur Gestaltung und Gestaltungsleitfaden - Ingolstadt Aufwertung innerstädtischer Bereiche

• Aufstellung einer Erhaltungssatzung gemäß § 172 Stadtgestaltungsbeirat und Gastronomen haben BauGB für den historischen Stadtkern gemeinsam einen Gestaltungsleitfaden entwickelt. • Erstellung einer Vorbereitenden Untersuchung ge- Dabei wurden einheitliche Materialen und Bepflan- mäß § 141 BauGB und eines Entwicklungskonzept zungen abgestimmt sowie eine Möblierungsfamilie für den historischen Stadtkern (Städtebauförderungs- ausgesucht. maßnahme) • Überarbeitung der Gestaltungssatzung unter Einbe- ziehung der betroffenen Akteure Stadtmanagement zur Steuerung innen- • Erarbeitung eines Gestaltungsleitfadens für Gastro- stadtrelevanter Angelegenheiten nomie in Zusammenarbeit mit den betroffenen Ak- teuren z.B. für Möblierung, Farbenkonzept für Mar- • Unterstützung und Förderung von kulturellen Events kisen und Schirme im Stadtzentrum • Erarbeitung eines Gestaltungsleitfadens für Grün in • Flächen-und Leerstandmanagement der Stadt in Zusammenarbeit mit den betroffenen Akteuren z.B. für mobile Bäume, Beete, Hauswand- • Netzwerkarbeit und Strategieentwicklung bepflanzungen • Konkretisierung des Beleuchtungskonzeptes Stadt Eutin, Eutin GmbH (LTO HS), egoh, WVE

Bauamt, Untere Denkmalbehörde, einmalig - punktuell Bürgergemeinschaft Eutin, Stadtwerke, Anlieger

einmalig

Umsetzung der planerischen Steuerung zur Gestaltung und Aufwertung innerstädtischer Bereiche

• Umsetzung der Erhaltungs- und Gestaltungssatzung • Werbeaufsteller in den Gehwegen der Innenstadt untersagen und kontrollieren • Umsetzung Gestaltungsleitfaden für Gastronomie • Umsetzung Gestaltungsleitfaden für Grün in der Stadt • Realisierung des Beleuchtungskonzeptes Abb. 38 Leerstände im Bereich Segenhörn

Einzelhändler, Gastronomen, WVE, Bauamt, Stadtwerke Gründung einer Eigentümerstandort- gemeinschaft einmalig - punktuell • Organisation und Moderation einer Auftaktveran- staltung • Beratung bei Organisationsform, Geltungsbereich Mobilisierung der Nachverdichtungs- und Finanzierung potenziale • Prüfung einer gesetzlichen (Zusammenschluss-) Maßnahme • Prüfung von Brachflächen/Parkplatzrandbereiche auf Nutzungsmöglichkeiten (Einzelhandel, Dienstleis- • Festlegung von Zielen sowie kurz- und mittelfristigen tung, Wohnen oder Kombination) Maßnahmen z.B. gemeinsame Pflanzkübel aufstel- len, Erstellung von Vermarktungsexposés für leerste- • Gezielte Bauberatung von Investoren für Projekte hende Immobilien • Bauamt, Banken, Grundstücks- Immobilieneigentümer, WVE, Einzel- eigentümer, Haus und Grund händler, Bauamt

einmalig - kontinuierlich einmalig - punktuell

INNENSTADT 1 Die Innenstadt wird lebendiger und vielfältiger!

Attraktivierung der Fußwege und Passagen Plan Pietons - Genf, CH • Barrierefreie Fußwege durchgängig herstellen unter Prüfung und Einrichtung von Absenkungen an Über- querungen und taktile Systeme auf Hauptwegen Aktionsprogramm zur Förderung des Zufußgehens. • Passagenwege-Gestaltungskonzept erarbeiten und Einrichtung von fußgängerfreundliche Lichtsignal- umsetzen Regelungen, Schulwegsicherung­ sowie Schaffung • Gestaltungsaktionen mit Anliegern und Einzelhänd- einladender Begegnungsräume. Veranstaltung von lern, insbesondere bei den Passagenwegen gemeinschaftlichen Aktionen, um auf Missstände • Einhaltung der Lieferzeiten aufmerksam zu machen.

Bauamt, Bürger, Einzelhändler Entwicklung und Umsetzung eines inner-

städtischen Verkehrs- und Parkplatz- punktuell konzepts sowie Radwegenetzes

• Aufstellung eines Verkehrsentwicklungskonzeptes • Hauptradwege in der Innenstadt definieren • Fahrradabstellmöglichkeiten an geeigneten Orten anbieten • Einheitliche Beschilderung der Parkplätze • Erweiterung des Parkplatzangebots an Kurzzeitplät- zen und Motorradstellplätzen • Begrenzung der Parkzeit auf zentralen Parkplätzen • Dauerparker nur auf "versteckten" Parkplätzen – Hin- weis auf Langzeitstellplätze in Übersichtskarte

Stadt Eutin, Gutachter

einmalig

Instandsetzung und Sanierung von Fahr- bahnen sowie Umgestaltung des Straßen- raumes

• Prüfung und ggf. Umsetzung einer Neuordnung von Verkehrsräumen in Einkaufs-, Dienstleistungs- oder Gastronomielagen (z.B. "Shared Space" Am Rosen- garten- Verkehrsgutachten Hinweis 2010 und Kreu- zungsbereich Lübecker Str. / Eversgang- Hinweis Bürgerwerkstatt) • Erneuerung Oberflächenbeläge (Stolbergstraße / Lübecker Straße, Schloßstraße, Weidestraße und Am Rosengarten) unter Berücksichtigung des Velorouten- netzes

Abb. 38 Potenziale der Innenstadt Bauamt, Anlieger/Immobilien-

ISEK Eutin | Potenziale Innenstadt eigentümer

Legende Orte von Interesse Wasserblick einmalig 30 Denkmal potenzieller Wasserblick Prägende Straßen- und Freiraumgestaltung Potenzielle „Wasserstation“/Wasserroute

Flächenpotenziale Spielplatz

wichtige Wegebeziehungen potenzieller Spielort

potenzielle Wegebeziehungen Maxisand - Münster Angebote für Kinder

• Aufstellung eines Spielortekonzeptes Aufstellung einer temporären Sandkiste unter Mitfi- • Spielplatzerweiterung Bischof-W.-K.-Gang prüfen nanzierung der umliegenden Einzelhändler sowie Verleih von Sandspielzeug. Am Wochenende finden • Anlage eines Wasserspielplatzes Schatzsuchen statt und ab 18 Uhr wird der Sandkas- • Förderung von Gastronomieangeboten speziell für ten zum Beachvolleyballfeld für die Größeren. Familien (z.B. Kindercafé)

Stadt Eutin, Einzelhändler, WVE, Ev. Kindergarten Bischof W. Kieckbusch

kontinuierlich

Das Wasser wird überall in der Innenstadt wahrnehmbar sein! 2

Erarbeitung eines Wasserkonzeptes

• Wasserstationen und Wasserelemente in der Innen- • Die Lage der Innenstadt zwischen dem Großen stadt einrichten (z.B. Wasserspielplatz, Trinkwasser- und Kleinen Eutiner See ist im städtischen Erschei- spender, neuer Brunnen Marktplatz, Schilfpflanzun- gen) nungsbild nicht ablesbar. • Wassersichtachsen ermöglichen und inszenieren • Das Thema "Wasser" spielt in der Gestaltung der (Wasserturm als Tourismusort stärken, Achsen frei- Freiräume kaum eine Rolle. halten/freimachen) • Die Zugänge von der Innenstadt an die Stadt- • Inszenierung des historischen Stadtgrabens als ver- bucht und die Seen sind für Ortfremde kaum zu bindendes Element zwischen den beiden Seen durch finden. Mehrere Hinweisschilder "Kein Durchgang Abschnittsweise Offenlegung (Rosengarten realisier- zum See" wurden an privaten Zufahrten im Bereich bar) und künstlerischen Umgang (z.B. Licht oder Far- Schloßstraße und Am Rosengarten angebracht. be) • Der Stadtgraben ist als solcher komplett aus dem • Wasserwege zum See kennzeichnen (z.B. Symbole im Stadtbild verschwunden. Gehweg) • Der Brunnen auf dem Marktplatz ist das einzige • Temporäre Wasseraktionen (z.B. Veranstaltungen auf "Wasserelement" in der Innenstadt. In seiner Form dem Wasser) und Gestaltung wird er von vielen jedoch als "ver- altet" bezeichnet und bedarf der Erneuerung. Bauamt, WVE, Stadtwerke, Untere Wasserbehörde

einmalig IBA Terrassen (IBA SEE) - Großräschen

Wasserbrunnen in Form der entstehenden Seen als Spiel- und Ausruhfläche laden zum Ver- weilen ein. Weitere wasser­bezogene Ele- mente wie Schiffscontainer,­ Hängematten, aufgeständerte Aussichtsboote nehmen den Was- serbezug auf und inszenieren besondere Blicke. Regelmäßig stattfindende Wasser­aktionen an den IBA Terrassen im Rahmen der IBA SEE stellen einen Wasserbezug her, auch wenn dieser hier noch nicht wahrnehmbar ist.

Abb. 39 Fehlender sichtbarer Zugang zur Stadtbucht INNENSTADT 3 Die Quartiere sind an die Innenstadt angebunden!

Konzeption und Umsetzung eines Velo- routennetzes

• Entwicklung eines Veloroutenkonzeptes mit Haupt- • Es fehlt ein zusammenhängendes Radwegenetz. routen zwischen den Quartieren und der Innenstadt Insbesondere die Querung von Süden/Norden • Einrichten von Radwegen bzw. Radstreifen bei Neu- der Innenstadt ist mit dem Rad nur schwer mög- planung von Straßenquerschnitten (u.a. Albert- lich. Mahlstedt-Straße, Bahnhofstraße, Lübecker Straße / • Für Schülerinnen und Schüler aus Eutin ist das Rad Stolbergstraße, fehlender Teil Plöner Straße) das wichtigste Verkehrsmittel für den Schulweg. • Stadtweite Radwegweisung (Beschilderung) • Es fehlt an attraktiven Radabstellmöglichkeiten an • Instandsetzung und Aufwertung der Radwege (Män- zentralen Punkten. gelkartierung durch "Wegpaten", Wege-Datenbank) • Die Straßenquerschnitte sind größtenteils auf den • Attraktive Fahrradabstellanlagen an "Haltepunkten" motorisierten individual Verkehr ausgerichtet und • Verkehrssicherung durch Geschwindigkeitsmessun- weisen teilweise einen Erneuerungsbedarf auf. gen an stark frequentierten Bereichen (z.B. bei Rad- streifen auf Fahrbahn)

Stärkung und Attraktivierung der Fußwege Bauamt, lokale Fahrradinitiative Eutin, zur Innenstadt Bürger, Polizei • Barrierefreie Hauptrouten definieren und durchgän- einmalig - punktuell gig herstellen unter Prüfung und Einrichtung von Ab- senkungen an Überquerungen und taktile Systeme auf Hauptwegen

Veloroute 1 Bauamt

einmalig - punktuell

Veloroute 2

Barriereare Mobilität - Hamburg Altona

Auf Basis einer Beteiliung mobilitätseingeschränkter Bürger wurden Hauptrouten zwischen Wohnorten und Versorgungszentrum festgelegt und Barrieren beseitigt.

Veloroute 4

Veloroute 3

Veloroute 4 Instantsetzung und Sanierung von Fahr- bahnen sowie Umgestaltung des Straßenraumes

Veloroute 2 • Aufwertung des Straßenraumes Elisabethstraße durch Begrünung

Veloroute 1 • Erneuerung bzw. Schließung der Oberflächendecke in Wohnquartieren (Hochkamp und Charlotten- Veloroute 3 viertel)

Abb. 40 Velorouten Netz Bauamt, Grundstückseigentümer

einmalig 32 Barrieren werden abgebaut! 4

Beseitigung von Hindernissen und Stolperfallen

• Aufgrund des demographischen Wandels ver- • 2-Sinne-System / Querungshilfen (Bürgerhinweis: ändern sich die Anforderungen an die Wegebe- Am Stadtgraben und Berliner Platz ) schaffenheit. • Wegetrennende Pflanzebereiche kurz schneiden zur • Viele Gehwege weisen "Stolperfallen" auf und sind besseren Überblickbarkeit und kontinuierliche Pflege der Planzbereiche für mobilitätseingeschränkte Personen nur schwer nutzbar. Viele der Signalanlagen sind ebenfalls • Barrierefreiheit im ÖPNV etablieren noch nicht auf ein 2-Sinne System umgerüstet. • Barrierearme Zugänge zu den Parks und den See- • Einzelne öffentlichen Grünbereiche werden nur ufern unzulänglich gepflegt, so dass ein Überblicken • Beleuchtung zur besseren Ausleuchtung von Haupt- ohne weiteres nicht möglich ist. wegen in Parkanlagen und auf den Parkplätzen (ins- besondere Bahnhofsparkplätze) • Der ÖPNV weist in einzelnen Bereichen Defizi- te im Bereich der Verkehrsführung auf. Auch die Ausstattung einzelner Haltepunkt entspricht nicht den Anforderungen an einen "Kundenfreundli- Bauamt, Einzelhändler, Gastronomen, chen ÖPNV", hier fehlen Haltestellenfahrpläne, NOB, Stiftung Schloss Eutin Sitz- und Wartemöglichkeiten sowie Abfallsamm- ler. kontinuierlich • Es fehlen öffentliche Toiletten an zentralen Stellen bzw. einzelne sind nur begrenzt zugänglich. Barrierefreie Angebote - Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge

Barrierefreie Wanderwege und leicht lesbare Beschil- Verbesserung des Angebots an öffentlich derung wurden angebracht sowie ein GPS geführter zugänglichen Toiletten Wanderweg wurde eingerichtet. Es gibt eine Vielzahl an Sitzmöglichkeiten in Kobination für Rollstuhlfahrer • Initiative Nette Toilette (Öffnung privater Toiletten und Begleitpersonen. Darüberhinaus gibt es spezielle von Gastronomie) Angebote für mobilitäteingeschränkte Personen, um • Ergänzung und Pflege der Infrastruktur an zentralen das Erleben von Natur in jeder Lebenslage zu ermög- Orten lichen z.B. Rolli Draisine. • Hinweise Bürger: öffentliche Toiletten ganzjährig öff- nen, barrierefreie Toilette anbieten, Bahnhofstoilette und Markplatztoilette aufwerten

Stadt Eutin, Gastronomen, Eutin GmbH (LTO HS)

einmalig

Initiative Nette Toilette - Bad Segeberg

Die Stadt entrichtet einen Pauschalbetrag an Gastro- nomen zur Bereitstellung der Toilette. Jeder Gastro- nom erhält einen Aufkleber, der an seinem Eingangs- bereich angebracht wird. Die Benutzung der Toilette erfolgt kostenlos. Abb. 41 Nicht nutzbarer Spazierweg im Schloßgarten

WEGE+MOBILITÄT 5 Die Stadteingänge laden ein !

Gestaltung und Inszenierung der Stadt- eingänge

• Gestaltungs- und Informationskonzepte und Um- • Die Stadteingänge sind die "Visitenkarte" einer setzung von einheitlichen Begrüßungssituation (ggf. Stadt. durch Wettbewerbsverfahren) • Uneinheitliche Begrüßungsschilder an den Ein- • Reduzierung der Werbeträger, alternativ Gestal- und Ausfallstraßen sowie dominierende Werbe- tungsvorgaben schilder des Einzelhandels, jedoch kein Hinweis • Bepflanzung und Pflege entlang der Ein- und Aus- auf die Altstadt und die Qualitäten Eutins. fallstraßen • Das historische Bahnhofsgebäude vermittelt einen • Fassadenansichten von Gewerbebetrieben in "zweite positiven Eindruck. Reihe" versetzen (z.B. stärkere Eingrünung) • Im Bereich des Bahnhofsumfeldes prägen Leer- • Einladende und attraktive Bahneingänge stände das Stadtbild. Hier gibt es zudem noch Flächenpotenziale. Generell fällt die Orientierung in diesem Bereich schwer. Das Auffinden der In- Bauamt, Gewerbetreibende, Kultur- nenstadt wird durch die städtebauliche Situation akteure Eutin an der Peterstraße/Bahnhofstraße erschwert. Die Aufteilung des ZOBS auf zwei Bahnhofseiten er- einmalig - punktuell schließt sich einem nicht intuitiv.

Informationsstation - Dillingen a.d. Saar Qualitätvolle Übergänge zu den Dorf- schaften Einrichtung einer Parkbucht für PKWs im Bereich der Ortseingangsschilder. Bushaltestellen-Konstruktion • Einheitliches Grundkonzept der Ortseingänge ggf. bietet die Möglichkeit zur Aushängung von Stadtplä- durch Wettbewerbsverfahren nen, kulturellen Besonderheiten, Hotelinformationen • Wegekunst und weiteren wichtigen Fakten. Zusätzliche QR- Codes verlinken einen direkt auf die Homepage mit Veranstaltungshinweisen. Bauamt, Dorfschaften Fissau/Neudorf

einmalig

Ausbau und Erweiterung der "Mobilitäts- drehscheibe" Bahnhof

Vgl. Räumlicher Schwerpunktbereich: Bahnhof + Zugang Innenstadt

Revita Neue Nutzungen für alte Bahnhöfe - Sachsen Anhalt

Bahnhof Lübbenau: Umgestaltung und Nutzung durch Fahrgast-Service, Aufenthaltsbereich, Künst- ler-Pension, Laden mit regionalen OST-Produkten, Abb. 42 Ortseingang dominiert von Werbung Cocktailbar und Kommunikationszentrale

34 Die Vernetzung und Erreichbarkeit der Region wird gefördert! 6

Entwicklung eines regionalen ÖPNV- Verkehrskonzepts

• Gute Erreichbarkeit der Städte Lübeck und Kiel • Prüfung einer besseren Anbindung der Ostseestäd- durch die Regionalbahn und das Straßennetz. te an Eutin und umgekehrt (z.B. durch Kleinbusse von Hauptbusstationen, Sammelbusse an Veranstal- • Wachsender Tourismus in der Holsteinischen tungstagen) Schweiz und an der Küste. • Förderung und Umsetzung des Naturparkbuses zur • Zunahme der Bedeutung als Region. Es gibt im- Vernetzung der Naturpark Städte mer mehr Zusammenschlüsse und Netzwerke, die • Aktionstage zu Regenzeiten an der Küste – z.B. Fahr- regional aktiv sind. preis abhängig von angekündigter Temperatur/an- • Erhebliche Defizite in der ÖPNV Anbindung von gekündigter Regenwahrscheinlichkeit Eutin an die Ostseebäder. • Verbesserung der Informationen in Haltestellenberei- • Stillgelegte Bahntrasse von Eutin nach Neustadt chen (Fahrplanübersicht etc.) i.H. bietet großes Potenzial für Radwegeentwick- lung. Kreis OH, Tourismusverband HS, Ostsee-Holstein-Tourismus e.V., Bau- amt, Eutin GmbH (LTO HS), NOB Umgestaltung der ehemaligen Bahntrasse

Eutin-Neustadt zum Freizeitweg einmalig • Erstellung einer Machbarkeitsstudie • Sicherung der Durchfahrten, Sicherung Wegerecht • Gründung einer regionalen Arbeitsgruppe zur Um- setzung • Suche weiterer Unterstützer und ggf. Sponsoren (z.B. Akteure des Radtourismus in der Region)

Kreis OH, Bauamt, Eutin GmbH (LTO HS), Tourismusverband HS, Interessengruppe Radwege

einmalig - punktuell Abb. 43 ZOB mit Wartebereich

Alleenradweg - Remscheid/Burscheid Einrichtung eines Nachttaxis (Idee Jugendworkshop) Alleenradwegeprogramm auf stillgelegten Bahn- • Vergünstigte Fahrten für Schülerinnen und Schüler trassen in NRW. Verknüpfung von unterschiedlichen (16-20 Jahre) am Wochenende z.B. 50% Rabatt- Landschaftsräumen und Stadträumen. In Verbindung Coupons bei der Gemeinde kaufen, maximal 10 zur Revitalisierung der Schienentrassen kommt es zur Coupons á 3,50 (1,75€) pro Person und Monat Aufwertung und Nutzung von ehemaligen Bahnhö- fen. Der lokale bzw. regionale Radtourismus wird • Sammelfahrten zu bestimmten Uhrzeiten und Veran- staltungen zudem gestärkt und neue Potenziale entstehen in die- sem Bereich.

NOB, Taxizentrale

einmalig - kontinuierlich

WEGE+MOBILITÄT 7 Die Innenentwicklung wird vor der Außenentwicklung gefördert!

Überprüfung und Priorisierung der Flächen im Flächennutzungsplan

• Rücknahme der nicht integrierten Wohnbauflächen • Flächenverbrauch und Zersiedelung ist aufgrund im Flächennutzungsplan von hohen Kosten für Erschließung und Unterhalt • Priorisierung der Wohnbauflächen (vorrangige Ent- nicht mehr tragfähig. Ein verschwenderischer Um- wicklung der besser integrierten Lagen) gang mit der Fläche ist vor dem Hintergrund des demographischen Wandels nicht mehr zeitgemäß. • Im Flächennutzungsplan (FNP) sind erhebliche Stadt Eutin Flächenpotenziale in nicht integrierten Lagen dar-

gestellt. punktuell • Es gibt Potenzialflächen in integrierten Lagen, die- se reichen von tiefen Grundstücken über Baulü- cken bis hin zu zusammenhängenden Flächen. • Die Aktivierung von Baulücken und Bauplätzen sichert die vorhandene Infrastruktur.

Aktivierung von integrierten Potenzial- flächen

• Fortschreibung und Konkretisierung des Baulücken- katasters mit Hinweisen zu Flächenverfügbarkeit und Nutzungsmöglichkeiten (Beispiel-Datenbank) • Erörterung möglicher Entwicklungshemmnisse • Überprüfung des Planungsrechts / Neuaufstellung bzw. Änderung B-Pläne • Initiierung von Eigentümeransprachen für priorisierte Entwicklungsbereiche • Verlagerung von störenden Betrieben aus Wohn- quartieren in Gewerbegebiete • Mobilisierung der Nachverdichtungspotenziale in Abb. 44 Ausschnitt Flächennutzungsplan der Innenstadt und Festsetzung von Wohnen in den Obergeschossen im Innenstadtbereich Öffentlichkeitsarbeit "Initiative Wohnen" Bauamt, Immobilieneigentümer, • Vorstellung zukunftsweisender Projekte in Eutin und Verbraucherschutz, Haus und Grund, Umgebung über die Medien Banken, egoh, Gewerbetreibende • Stadthomepage um das Thema Wohnen erweitern (Informationen für Neubürger, Umzugswillige etc.) kontinuierlich • "Runder Tisch Wohnen" mit allen Wohnungsmarktak- teuren

Bauservice im Netz - Viersen Bauamt, Architekten, Handwerks- kammer, Wohnungsmarktakteure Informationportal für Hausbesitzer und Bauwillige können sich auf der Stadthomepage über Themen punktuell wie Barrierefreier Umbau und energieeffizient Bauen informieren. Zusätzlich werden Veranstaltungen und Vorträge angeboten zum Thema Bauen/ Wohnen auf die verwiesen wird. Regelmäßige Beratungsoffensi- ven zum Themenfeld bewerben das Portal. 36 Die energetische Quartiersent- wicklung und der Generations- 8 wechsel werden begleitet.

Zielgruppenbezogene Beratung zur energetischen Sanierung sowie Bestands- entwicklung • In den Siedlungen aus den 1950er bis 1970er Jahren entsprechen die Gebäudebestände nicht • Beratung und Unterstützung von Eigentümer beim mehr den modernen Anforderungen an das Woh- Umbau, Verkauf oder Kauf von EFH zur energeti- nen. Sowohl im Hinblick auf energetischen Stan- schen Sanierung dards als auch in Bezug auf Grundrisszuschnitte • Unterstützung der Fortbildungsmöglichkeiten der ört- besteht Handlungsbedarf. lichen Handwerkerschaft (Modernisierungsseminare, Vermittlung neuer Techniken etc.) • Der Ersteigentümerwechsel hat mittlerweile im Hochkamp und Charlottenviertel angefangen. • Sensibilisierung der Multiplikatoren (Makler, Investo- ren) • Die1950er bis 1970er Jahre Siedlungen stellen einen wesentlichen Gebäudebestand im gesam- • Öffentlichkeitsarbeit in Medien (z.B. halbjährliche In- ten Stadtgebiet dar. formation zu guten Beispielen) • Musterhaussanierung als Impuls für Quartier (z.B. • Häufig überhöhte Preisvorstellungen auf Seiten mit örtlichen Handwerkern) der Verkäufer stehen den geringeren Mitteln auf Seiten der potenziellen Käufer gegenüber. Hier fehlt es an "Marktwissen". Verbraucherschutz, Haus und Grund, Architekten, Banken, Handwerks- kammer Sicherstellung der Nahversorgung in den Randlagen kontinuierlich • Förderung eines Dorfladens zur Verbesserung der Nahversorgungssituation in den Randlagen, vor- rangig in Fissau (z.B. Lebensmittelverkauf, Poststelle, Beratungsoffensive - Lauffen am Neckar Bankautomat, Hol-/Bringdienste, Bücherei, Reini- gungsannahme und Café) Die Beratungsoffensive hat die Steigerung der Inves- • Alternative: Virtueller Dorfladen für Eutin (Regionale titionsbereitschaft der privaten Eigentümer zum Ziel. Anbietern liefern gegen einen geringen Aufpreis die Es gibt die Möglichkeit vier kostenlose Beratungsge- bestellte Ware) spräche (nach Beantwortung eines Fragebogens) zu den Themen Marktwert, Sanierungsoptionen, Ener- Dorfgemeinschaft Fissau, Lebens- gieeinsparung, Finanzierung, Kooperationen mit ört- mitteleinzelhändler, Bauamt lichen Architekten und Handwerkern zu führen.

einmalig

Dorfladen - Welbergen

Im Ochtruper Ortsteil Welbergen wird ein Dorfladen genossenschaftlich betrieben. Die Finanzierung wird durch Einlagen der Mitglieder (Anteil je 250 Euro) getragen. Alle Mitglieder haben Mitspracherecht bei der Ausgestaltung des Ladenkonzeptes. Akutell wur- de der Dorfladen um ein Café erweitert.

Abb. 55 Sanierungsbedürftiges Gebäude im Charlottenviertel

WOHNEN+SOZIALES 9 Die Stadtmitte wird vielfältige Wohnangebote bieten!

Unterstützung von Wohnprojekten

• Informationsveranstaltungen für Interessenten • Unterstützung der vorhandenen Interessierten für • Bedingt durch den demographischen Wandel und Baugemeinschaften, Baugruppen bei der Grund- die Pluralisierung der Lebensstile verändern sich stückssuche die Anforderungen an zentralem Wohnraum. Die Lagequalität des Zentrums gewinnt als Qualität • Vorrangige Berücksichtigung von Wohnprojekten bei Grundstücksvergaben (z.B. Kaufoptionen) an Bedeutung. • Erhöhte Nachfrage an hochwertigem Wohnraum in zentralen Lagen nimmt zu. Architekten, Bauamt • Das freistehende Einfamilienhaus ist insbesondere im Alter nicht mehr die optimale und präferierte kontinuierlich Wohnform. Es gibt eine erhöhte Nachfrage nach barrierefreien/ -armen Wohnungen. • Von Seiten der Bürger gibt es ein Interesse an Wettbewerbe bei zentralen Flächen Wohnprojekten und Baugemeinschaften (disku- tierte Fläche: Katerstieg) • Etablierung einer Wettbewerbskultur bei ortsbildrele- vanten Grundstücken (privat und städtisch) • Es gibt einen Bedarf an sogenannten Single- und Starterhaushalten im Stadtzentrum. • Nutzung der Verfahren für einen öffentlichen Diskurs • Die Übergänge zwischen Wohnen und Arbeiten sind mittlerweile fließend und ergeben neue An- private Bauherren, Bauamt forderungen an Gebäudezuschnitte. Im Zentrum lassen sich diese Bereiche gut kombinieren, da kontinuierlich hier die Standortqualitäten beiden Ansprüchen gerecht werden.

Gutachterverfahren Vor dem Laubberg - Gifhorn

Bei der Wohnbauentwicklung einer zentrale Fläche auf einem ehemaligem Klinikgelände wurde ein Gutachterverfahren durchgeführt. Im Rahmen einer Bürgerwerkstatt erfolgte die Sammlung von Ideen und Hinweisen aus der Bürgerschaft. Im Anschluss wurde ein Gutachterverfahren mit eingeladenen Bü- ros durchgeführt, die vor Ort arbeiteten. Die Büros stelleten ihre Entwürfe in einer öffentliche Abschluss- veranstaltung vor.

Hinweis Wohnungsmarktkonzept Eutin

Im Rahmen des ISEKs wurde von der GEWOS ein Wohnungsmarktkonzept erstellt. Hierbei wurden ne- ben der Analyse der Wohnungsmarktsituation in Eu- tin auch eine Bevölkerungs- und Haushaltsprognose erstellt. Abschließend erfolgen Empfehlungsmaßnah- Abb. 46 Potenzialfläche an der Riemannstraße/Stadtbucht men, die hier eingearbeitet wurden. Eine detailiierte Beschreibung ist im Wohnungsmaktkonzept zu fin- den. 38 Neubürger werden willkommen geheißen! 10

Informationsangebote und Service- leistungen für Neubürger ausbauen

• Zur Stabilisierung der Bevölkerungszahl bedarf • Virtuelles Rathaus mit Informationen es gezielter Angebote und Anreize für potenzielle • Neubürger-Flyer + Stadtplan (z.B. Anmeldung Bür- Neubürger. gerbüro, Kfz, Kita etc. als mehrsprachiges Angebot) • Eutin verfügt über viele qualitätvolle "weichen" • Umzugsservice Angebote vor Ort speziell für Pendler Standortfaktoren wie z.B. eine attraktive Bildungs- (Kooperationen von Arbeitgebern mit Betrieben vor landschaft, Nähe zu Natur- und Landschaftsräu- Ort) men sowie eine breite Kulturlandschaft. • Neubürger Scheckheft (Stadtführung, Café-Gut- • Kleinere Städte und Gemeinden müssen stärker schein, Stadtplan etc.) und intensiver ihre Qualitäten bewerben. • "Beauftragter" für Neubürgerangelegenheiten • Modellprojekt DiverseCity läuft erfolgreich. • Organisation von Willkommenstreffen für Neubür- ger / Fest der Neubürger • Aufbau einer Partnerarbeitsbörse und Vermittlungs- stelle Rucksackprojekt - Offenburg • Berücksichtigung der Diversitätsaspekte (z.B. Sprach- werkstatt für Kinder mit Migrationshintergrund bei Sprachschwierigkeiten, Unternehmenspaten bei der Im Rahmen des Projektes geht es um die Förderung Berufssuche – Bildungscoach) der Erst-/Muttersprache. Eltern lernen gemeinsam mit Kindern (2 Sprachige Erziehung). Es werden 2 Stunden pro Woche Unterricht gegeben. Gleichzeitg Stadt Eutin, Hauptarbeitgeber in Eutin bietet dsa Projekt Raum für Austausch über Erzie- (Stadtwerke, Kreisverwaltung), CJD, hungsfragen. Die Finanzierung läuft zu 50% über egoh, Berufsschule, Migrationssozialbe- Spenden und 50% kommunaler Anteiler. ratung Kreis OH, Migrationsforum OH

einmalig - kontinuierlich Job Kampange - Schweinfurt

Entwicklung und Durchführung einer originelle Job- Kampange "Wir haben mehr auf Lager" zur Bewer- bung der weichen Standortfaktoren (z.B. Kindergar- tenplätze, Kulturangebote). Ziel ist die Erhöhung der Anreize zum Jobwechsel in die Stadt.

Abb. 47 Bürgerservice des Kreises Ostholstein im Internet

WOHNEN+SOZIALES 11 Das Kulturangebot wird koordieniert und seine Vielfalt wahrnehmbar!

Förderung ArbeitskreisKULTUR

• Unterstützung eines regelmäßigen Austausches der Kulturakteure (jährlich) • Eutin ist als kultureller Ort für die Region ein Be- • Budget für Referenten als Input für Kulturakteure vor griff und ein wichtiger Tourismusfaktor. Ort • Es gibt ein breites und vielfältiges Kulturpro- • Verständigung auf gemeinsame Leitlinien gramm. Viele private Kulturakteure organisieren (mit externer Moderation) unterschiedliche Veranstaltungen. • Abstimmung gemeinsamer und koordinierter Kultur- • Die Veranstaltungsmöglichkeiten befinden sich projekte zur LGS 2016 in einem schlechten Zustand und aufgrund ihrer Ausstattung nur begrenzt nutzbar. Von der Fest- spielbühne, der Saal der Schlossterrassen bis hin Eutin GmbH (LTO HS), Stiftung Schloss zu kleineren Räumen gibt es Erneuerungsbedarfe. Eutin, Ostholstein Museum, Kreis- und • Bis lang fehlte es an der Koordinierung von unter- Landesbibliothek, Kulturbund Eutin, schiedlichen Veranstaltungen und Festivitäten. Im Kreativ&Konkret, Bürgergemeinschaft ISEK Prozess haben sich die Kulturakteure zu ei- Eutin, Kulturausschuss nem ArbeitskreisKULTUR zusammengeschlossen.

punktuell

Weiterentwicklung des Kulturstandortes Erstellung von Veranstaltungsübersichten • Angebote der Bibliotheken für weitere Zielgruppen • Einheitliche, zeitgemäß gestaltete Informationstafeln öffnen z.B. Neue Medien zur Aktivierung der Schü- im öffentlichen Raum (z.B. Bahnhof, Am Stadtgra- lerpotenziale ben, Markt, Stadteingänge) • Ausstellungen und Lesungen mit aktuellem Fokus • Stärkung der Veranstaltungs-Meldestelle bei der konzipieren z.B. Wasserwerke – Musik, Video, Eutin GmbH (LTO HS) Malerei, Märchen • Veranstaltungskalender auf Stadthomepage als zentrale Informationsquelle etablieren Stiftung Schloss Eutin, Ostholstein • Prüfung weiterer Medien (z.B. Veranstaltungs-App, Museum, Landesbibliothek, Kreisbib- Newsletter) liothek, VHS, CJD, ArbeitskreisKultur

kontinuierlich Eutin GmbH (LTO HS), IT-Bereich Stadt Eutin, ArbeitskreisKultur

kontinuierlich Unterstützung eines nicht kommerziellen Kulturkinos

• Förderung der Aktivitäten des Kulturbundes zur Betreibung der Kulturkinos, ggf. Initiierung einer Bürgerinitiative oder Bürgergemeinschaft • Programmentwicklung (Kombinationen von Veran- staltungsformaten) mit unterschiedlichen Kulturträ- gern)

Kulturbund e.V., Arbeitskreis Kultur, Bürger

punktuell Abb. 48 Zwischenzeitlich geschlossene Kinos in Eutin

40 Veranstaltungsplätze - Nürnberg Vermittlung, Unterstützung und Förderung von Kultur- und Veranstaltungsorten

Eine Übersicht der einzelnen Veranstaltungsor- • Erstellung einer Raumdatenbank mit Detailinforma- te (Plätze) sowie Auflistung der Informationen tionen (Größe, besondere Eigenschaften, Infrastruktur, • Übersichtsflyer mit wesentlichen Hinweisen/Daten Technik) zu den Veranstaltungsplätzen. Zudem wird • Bereitstellung von Veranstaltungsräumen für Vereine durch Ansprechpartner die Kontaktaufnahme erleich- und kleine Kulturaufführungen tert. Jeder Veranstalter kann sich hier ausführlich in- (z.B. Haus des Gastes) formieren. • Besondere Kulturorte etablieren (z.B. Wasserturm, Torhäuser, Opernscheune)

Eutin GmbH (LTO HS), Bauamt

einmalig - punktuell

Das Freizeitangebot wird erweitert und wetterunabhängiger! 12

Entwicklung und Förderung von Freizeit- angeboten für junge Familien

• Eutin ist wichtiges Hauptausflugsziel für Küstenur- • Konzipierung eines Kinderstadtplans lauber bei schlechtem Wetter. Es gibt jedoch kaum • Spielangebote Angebote für Freizeitaktivitäten "unter Dach"". • Förderung von Indoorspielmöglichkeiten • Das Freizeitangebot findet meist in (Sport-) Verei- • Einrichtung und Förderung eines Kindercafés (vgl. nen statt. Nichtmitglieder können die Infrastruktur Handlungsfeld Innenstadt) meist nicht nutzen. Hier zeichnen sich mittlerweile • Weiterentwicklung Kräutergarten für Kinder – jedoch Nachwuchsprobleme ab. Hinweis Bürgerwerkstatt (z.B. zu Zauberfeengarten, • Das Thema See und Wasser birgt noch weitere Nutzung für Kindergeburtstage, Tiere erleben) Potenziale. Die Seeschifffahrt ist bislang in ihrem Programm begrenzt und auch die Wassersportver- eine bieten keine öffentlichen Angebote wie z.B. Stadt Eutin, Eutin GmbH (LTO HS), Bootsverleih an. Gastronomen • Es fehlt an besonderen Angeboten für Familien mit Kindern. einmalig

Wasserspielplatz LGS - Trier Sauna- und Wellnessangebote am See Einrichtung eines Wasserspiel­platzes und Waldspiel- • Standortprüfung Hallenbad (als Ergänzung zum patzes zur LGS 2004. Bei der Konzeption der Spiel- Schwimmbad) oder Oldenburger Landstraße anlagen gab es eine Kinderbeteiligung. Kontrast- (Machbarkeitsstudie) programm und Inszenierung von Wasser und Wald. • Mögliche Kooperationen mit bestehenden Struktu- Wasserspielplatz (ohne "Matsch") mit unterschiedli- ren/Einrichtungen (z.B. A.K.tiv, Wilhelmshöhe) chen Wasserstationen auf einem Holzpodest. • Besondere Angebote für Senioren (in Kooperation mit Wohnanlagen)

Stadtwerke, Eutin GmbH (LTO HS), A.K.tiv, Krankenhaus, Seniorenwohn- anlagen

einmalig - punktuell

KULTUR+FREIZEIT+TOURISMUS+UMWELT 12 Das Freizeitangebot wird erweitert und wetterunabhängiger!

Erweiterung des Angebots Seeschifffahrt

• Modernisierung der Anlegestellen Steigerung der Attraktivität des Rad- • Konzipierung besonderer Programme z.B. Lichter- tourismus fahrt, Partyfahrt • GPS-Lokdatenbank (z.B. über Tourismushomepage abrufbar) Eutiner Seerundfahrt, Bauamt • Radstation am Bahnhof mit Fahrradservice mit Ge- päckaufbewahrungsstationen/Luftpumpenstationen einmalig (vgl. Räumlicher Schwerpunktbereich Bahnhof + Zugang Innenstadt) • Pedelec-Ladestation am Bahnhof und an zentralen Interkommunale Vernetzung der Freizeit- Orten angebote • Weiterentwicklung und Pflege der Beschilderung

• Gemeinsame Bewerbung der regionalen Angebote • Förderung und Verbesserung der Kommunikation ADFC, Eutin GmbH (LTO HS), Bauamt, zwischen den Anbietern lokale Fahrradinitiative

einmalig - punktuell Tourismusverband HS, Ostsee-Holstein- Tourismus e.V., Eutin GmbH (LTO HS) EWR Ladestationen (E-Mobilität) - kontinuierlich Remscheid

NRW soll eine der ersten groß­räumigen Modell- Entwicklung einer "Freizeitachse" Stadt- regionen für Elektromobilität in Europa werden. bucht – Seepark – Seescharwald mit Der EWR baut Ladestationen aus an denen ein Konzentration von Angeboten kosten­loses Laden der Pedelec an zentralen Orten möglicg ist. Es werden dabei Kooperationen mit lo- Vgl. Räumlicher Schwerpunktbereich: kaler Gastronomie eigerichtet (Schlüssel für Ladesta- Stadtbucht und Seepark+Seeschaarwald tion).

Naturnahe Freizeit

Wasseraktivbereich II

Wasseraktivbereich I

Auftakt: Haus des Gastes

Abb. 49 Freizeitachse am Großen Eutiner See

42 Veloroute 3 Die Parkanlagen werden zu attraktiven Bürgerparks! 13

Attraktivierung der Wander- und Fußwege entlang der Ufer

• Große zusammenhängende Parkflächen am Gro- • Inszenierung von Aussichtspunkten (z.B. Stege ins ßen Eutiner See (Stadtbucht-Seepark-Seeschaar- Wasser) wald). • Aufwertung und Instantsetzung der Uferwege (barri- • Der historische Schloßgarten zieht viele Besucher erearme Wege) an und erfährt einen hohen Nutzungsdruck von • Wechselnde Kunstinstallationen der Bevölkerung und den Touristen. • ungewöhnliche Ruheangebote (z.B. Wasserliegen, • Einzelne Freizeitangebote befinden sich schon Hängematten) heute in den Parkanlagen und sorgen für eine ge- wisse Frequentierung. zukünftige LGS Organisation, Bauamt, • Die Gestaltung der Parkanlagen erschließt sich BUND einem nicht. Es fehlt an attraktiven Sitz- und Aus-

ruhmöglichkeiten sowie attraktiven Wegen. einmalig • Mit der Austragung der Landesgartenschau 2016 besteht ein unheimlicher Entwicklungsmotor, der neue Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Sonic Seaterrace - Turku Finnland

Einrichtung eines Ausruhpunkt zum Sitzen, Liegen und Naturerlebnis und naturnahe Freizeit Sonnen. Inszenierung der Landschaft durch gezielte Po- fördern sitionierung von Guck-Fenstern. Der Bau erfolgte mit ortsspezifischen Materialen (Lehm, Schilf). Wasser- • Naturbildungsangebote z.B. Naturerlebnisinseln, Soundgeräusche kommen aus der Wand. Aufbau ERNA Bildungszentrum • Stärkung vorhandener Sportangebote im Seepark und durch neue ergänzen (z.B. Baumwipfelpfad, Kletterangebote)

zukünftige LGS Organisation, Stadt Eutin, Vereine, ERNA Erlebnis e.V.

einmalig

Entwicklung und Realisierung eines res- sourcenschonendes Pflegekonzepts

• Definition von intensiv und extensiv gepflegten Parkbereichen • Pflegepatenschaften mit Unternehmen und Schulen schließen

zukünftige LGS Organisation, Bauamt, Bürgerinnen und Bürger, Stadtjugend- pflege, ggf. Schulen

einmalig - punktuell Abb. 50 Spielplatz im Seepark

KULTUR+FREIZEIT+TOURISMUS+UMWELT 14 Durch neue Angebote wird die Stadt attraktiver für Jugendliche!

Temporäre Angebote und Veranstaltungen für Jugendliche fördern und gemeinsam gestalten (Idee Jugendworkshop) • Die Gruppe der jungen Menschen trägt ganz ent- • Jugendcafé (Von Jugendlichen für Jugendliche) mit scheidend zur Entwicklung der Stadt bei. Flair eines Beach Clubs z.B. in Ladenleerständen • Junge Menschen nehmen die Stadt und ihre Qua- Peterstraße/Königstraße oder im Haus des Gastes litäten anders war als Erwachsene. – Prüfung der Eignung und Entwicklung gemeinsam mit den Jugendlichen • Für junge Eutinerinnen und Eutiner gibt es kaum • Events fördern (z.B. Bandcontests, Open Air Kino) – attraktive Freizeitmöglichkeiten außerhalb der Ver- Veranstaltungskomitee besetzt mit Jugendlichen eine. Insbesondere an Jugendcafés o.ä. fehlt es. • Informelle Treffpunkte für Jugendliche anbieten • Es gibt viele junge Menschen aus dem Umkreis, (z.B. große Wiese mit Liegebereichen, Grillplätze) die in Eutin zur Schule gehen und daher regelmä- • Orte für Trendsportangebote einrichten ßig in die Stadt kommen. • Es gibt eine hohe Bereitschaft von Seiten der Ju- gendlichen in Eutin, sich aktiv in die Stadtentwick- Stadt Eutin, Schulen, Jugendliche, CJD lung mit einzubringen.

einmalig - punktuell Modernisierung der Sportvereine Förderung der Kooperation von Schulen • Flexibilisierung/Erweiterung des Angebots durch Ko- mit Bildungs-, Sozial- und Kultur- operation zwischen den Vereinen (z.B. "10-er Karte" einrichtungen Vereinssport, Ferienschnupperprogramme) • Projektwochen an aktuellem Kulturprogramm/ • Aufnahme von Kooperationen zwischen Schulen aktuellen stadtpolitischen Themen orientieren und Sportvereinen • Bildung eines Netzwerkes zu Vermittlung von • Förderung des Dialoges zwischen Vereinen und Berufs- und Sozialpraktika Jugendlichen (z.B. durch Informationstage zu Angebot/Nachfrage in den Schulen) • VHS-Angebote stärker in Schulen tragen

Vereine, Schulen, Jugendliche Schulen, WVE, Jugendliche, ArbeitskreisKultur, VHS, CJD punktuell

kontinuierlich

Stadtoasen - Rosenheim

Im Rahmen von ExWoSt wurden Aktionen mit Jugend- lichen veranstaltet. Dabei ging es um die temporäre Gestaltung von "Restflächen" im öffentlichen Raum. Gemeinsam wurde ein "Möbelpool" entwickelt wel- cher flexibel einsetzbar ist. Mit günstigen Materialen wurden die Möbel in Projekten realisiert. Zur sozialen Kontrolle wurde ein Café-Kiosk und ein Kinomobil errichtet.

Abb. 51 Themeninsel im Jugendworkshop

44 Kinder- und Jugendforum - Bremen Beteiligung der Jugendlichen an der Stadtentwicklung

Beteiligungsverfahren "Nur wer zuhört, kann verste- • Entwicklung eines Beteiligungskonzepts der Jugend- hen" für die junge Stadtbevölkerung. Hier werden lichen zur Landesgartenschau 2016 Wünsche, Anregungen und Beschwerden gesammelt • Verstetigung der Beteiligungsstrukturen z.B. alle 2 und aufgenommen. Es erfolgt jeweils eine Rückmel- Jahre Jugendwerkstatt zur Stadtentwicklung und dung und Berichterstattung über realisierte Maßnah- Themenfokus men und welche nicht erfüllt werden konnten. • Evaluierung einzelner Projekte durch Jugendliche

Stadt Eutin, Jugendliche, Schulen

punktuell

Touristen werden attraktive Über- nachtungsangebote finden! 15

Übernachtungsmöglichkeiten für unter- schiedliche Zielgruppen attraktivieren und anbieten • In der Region Holsteinischen Schweiz ist ein deut- licher Anstieg der Touristenzahlen zu verzeichnen, • Koordinierung der kleineren Pensionen/kleinen verstärkt im Bereich des Aktiv- und Landschafts- Hotels und Beratung vorhandener Anbieter zur urlaubs. Qualitätssteigerung und Ausbaumöglichkeiten (Bett+Bike) • Eutin ist Hauptausflugsziel für Tagestouristen, trotzdem gibt es noch Bedarfe im Übernachtungs- • Standortprüfung und Errichtung eines Wohnmobil- segment. stellplatzes (auch Teilbereich für Zelte am Seeufer in Stadtnähe ggf. Landesgartenschauinfrastruktur • Im Bereich des ehemaligen Bauhofs ist eine Ju- nachnutzen) gendherberge geplant, die das Überachtungsan- • Realisierung Jugendherberge gegenüber Festspiela- gebot noch einmal zusätzlich erweitert und einen real neuen Nutzerkreis erschließt. • Durchführung einer Markt- und Standortuntersu- • Durch die vielen kleinen privaten Pensionen ent- chung und Etablierung eines neuen Hotelstandorts steht eine vielfältige Übernachtungslandschaft. Das Angebot ist für die Touristen jedoch nicht gut zu überblicken und auch der Zustand einzelner Betriebe ist modernisierungsbedürftig. Dehoga, Hoteliers, Eutin GmbH (LTO HS), Betreiber Campingplatz Kellersee, DJH-Verband, Gutachter

Konzipierung und Überarbeitung der einmalig- punktuell Kurzurlaubprogramme

• Zielgruppenorientierte Programme (z.B. Schietwet- terprogramm für Familien) • Förderung und Stärkung von Kooperationen im Bereich Übernachtung und Veranstaltungen • Anpassung der Tourismusstrategie und witte- rungsunabhängige Angebote zur Verlängerung der Saison

Eutin GmbH (LTO HS), Dehoga, Hoteliers, Kulturakteure, Vereine

punktuell Abb. 52 zukünftiger Jugendherbergsstandort

KULTUR+FREIZEIT+TOURISMUS+UMWELT 16 Den Herausforderungen des Klimawandels wird begegnet!

Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes für öffentliche Immobilien

• Einrichtung Energiedatenmanagement • Bedingt durch die klimatischen Veränderungen • Durchführung von Baumaßnahmen (insb. Däm- stehen die Städte vor neuen Herausforderungen. mung) Insbesondere die Zunahme von Extremwetterer- • Unterstützung des Modellvorhabens "Historisches eignissen hat Auswirkungen auf die Städte z.B. Schlossquartier" als Nationale Klimaschutzinitiative bei Starkregenereignissen kann die technische Modellvorhaben im "Gebäudebestand "(Energieeffi- Infrastruktur das Wasser nicht mehr ableiten und zienz, Denkmalschutz) es kommt zu temporäreren Überschwemmungen. • (Energetische) Sanierung Rathaus und Bauamt zu • Es wurde bereits ein Klimateilschutzkonzept für die einem bürgerfreundlichen, barrierefreien Verwal- öffentlichen Gebäude erarbeitet. tungsgebäuden • Es fehlt bislang an einer gesamtstädtischen Kli- • Öffentliche Gebäude bei Sanierung als Vorzeigeob- maschutz- und einer ortsspezifischen Klimaanpas- jekt nutzen (Musterbaustelle) sungsstrategie.

Stadt Eutin, Kreis OH, Stiftung Schloss Entwicklung und Umsetzung eines Eutin gesamtstädtischen Klimaschutzkonzeptes

punktuell • Entwicklung von Richtlinien für Stadtplanung und Architektur • Durchsetzung über Bauberatung, städtebauliche Festlegung von Klimaschutzzielen für Eutin Verträge und Bebauungspläne • Austausch der Straßenbeleuchtung • Minderung der CO2 Emissionen um min. 20 % bis • Förderung des sanften Tourismus zum Jahr 2020 unter dem Wert von 1990 • Reduktion des Verkehrsaufkommens und Förderung • Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien des Umweltverbundes am Verbrauch auf mindestens 20 % • Erhöhung der Energieeffizienz um min. 20 %

Stadt Eutin, Stadtwerke, Untere Denk- malschutzbehörde, Unternehmen, Stadt Eutin Gutachter

einmalig kontinuierlich

Sun Area - Osnabrück

Erarbeitung einer Sonnenenergie Potenzialkarte (La- serscanerdaten). Bereitstellung der Daten im Netz. Hier können sich Hausbesitzer anzeigen lassen, ob sich die eigene Dachfläche für den Bau eine Pho- tovoltaik-Anlage eignet bzw. wie viel Quadratmeter Solarmodule installiert werden müssen.

Abb. 53 Solarpotenziale Osnabrück abrufbar im Internet

46 Konzipierung einer Klimaanpassungs- strategie

• Ermittlung der lokale Betroffenheit durch Gutachten • Anpassung des Pflanz- und Pflegekonzepts (An- pflanzen von widerstandsfähigen, pflegeextensiven Bäumen) • Schattenkonzept für heiße Tage • Überwachung der Gewässerqualität der Seen und Vorsorgekonzept für Belastungen bei Hitzeperioden (Verbreitung von Algen und Mikroorganismen) • Vorsorge für Starkregenereignisse

Stadt Eutin, Gutachter Abb. 54 Modernisierter Bestand im Charlottenviertel einmalig - kontinuierlich Energetische Quartiersentwicklung

Stadtklimalotse • Beratungsangebote für Eigentümer • "Verständliche" Finanzierungsmöglichkeiten und Kredite Online Beratungstool für Städte und Gemeinden zur Ermittlung der lokalen Betroffenheit sowie von geeig- • Unterstützung eines Musterquartiers (z.B. Charlot- neten Klimaanpassungsmaßnahmen. Informationen tenviertel, vgl. auch Räumliche Handlungsfelder) zum Thema "Klimaanpassung" sowie Datenbank mit • Vorschlag Bürgerwerkstatt: Hinweis auf Energiespar- nationalen und internationalen Beispielen. messe der Volksbank Eutin (Vorschlag: 2x jährlich)

Stadt Eutin, Haus und Grund, Verbrau- Handbuch Klimaanpassung - Nürnberg cherschutzzentrale, Unternehmen

Arbeits- und Argumentationsleitfaden für die Akteure punktuell der Stadtverwaltung um diese für das Thema Anpas- sung zu sensibilisieren. Darüber hinaus dient es als Informationsangebot für die interessierte Öffentlich- keit. Neben einer Klimaanalyse für zwei Modellquartiere (Alt- und Weststadt) beinhaltet es ein Maßnahmen- konzept sowie erste Schritte zur Umsetzung von Kli- maanpassungsmaßnahmen in der Stadt Nürnberg.

Wasserqualität verbessern durch Kontrollen und Reinigungsaktionen

• Fortführung und Unterstützung der Aktionen Früh- jahrsputz • Durchführung von Wasserqualitätsmessungen

Abb. 54 Bestand mit Modernisierungsbedarf im Charlottenviertel

Bauamt, NABU Eutin, Stadtwerke, Untere Wasserbehörde

kontinuierlich

KULTUR+FREIZEIT+TOURISMUS+UMWELT 17 Das Profil der Stadt wird eindeutig und zeitgemäß!

Eutin als für sich selbst stehende Produkt- marke entwickeln

• Überprüfung bisheriger Slogans für die Stadt und • Im Wettbewerb der Städte untereinander gewinnt Konzentration der Aktivitäten die Profilierung an Bedeutung. Wiedererkennung • Produktpreis "Made in Eutin" ausloben und Identität spielen eine immer wichtigere Rolle • Kreative Produktentwicklung (Entwicklung ziel- beim Werben um Einwohner, Investoren und Tou- gruppenspezifischer und kreativer Produkte durch ristenpotenziale. Beobachtung von Trends und Märkten) • Es fehlt an einem einheitlichen Auftritt der Stadt. Eutin trägt viele unterschiedliche Zusatztitel, wie z.B. Rosenstadt oder Weimar des Nordens. WVE, Eutin GmbH (LTO HS), • Ergebnis des ISEK Prozesses: Eutin braucht keinen ArbeitskreisKultur Zusatztitel! • Der Auftritt der Stadt Eutin im Internet ist unüber- punktuell sichtlich. • Die Beschilderung (Orientierungssystem) ist schwer zu lesen und fehlt an zentralen Orten.

Zeitgemäßer Internetauftritt der Stadt

• Neues Stadtlogo • Verbesserung von Gestaltung und Menüführung • Bürgerportal/ Servicebereich für Behördengänge Abb. Tourismushinweise • Veranstaltungskalender für die Stadt (bestehenden Kalender Tourismus Homepage integrieren oder Ansprechender Auftritt vor Ort kaum merkbar verlinken)

• Einheitliche Wegebeschilderung, Wegeleitsystem zur Verbesserung der Orientierung Stadt Eutin, Eutin GmbH (LTO HS) • Überarbeitung Touristenflyer und Informationsblätter (Corporate Design) einmalig - kontinuierlich • Stadtführer App

Wettbewerbe "Typisch Eutin" Stadt Eutin, Eutin GmbH (LTO HS) • Fotowettbewerb für Bürgerinnen und Bürger einmalig - kontinuierlich • Schaufensterwettbewerb der Einzelhändler • Kreativ-Wettbewerbe an Schulen

City2Click - Insel Föhr WVE, Banken, Einzelhändler, Schulen Im mobilen Stadtinformationssystem "City2Click" (Online-Portal) sind wichtige Hinweise und Informa- punktuell tionen für Bürger und Touristen über Smartphones abrufbar. Es werden unterschiedliche Rundgangs­ optionen angeboten und es erfolgen Hinweise auf besondere Veranstaltungen und zu besonderen Or- ten. Auch das ÖPNV Netz ist direkt abrufbar.

48 Die Stadthistorie bleibt ablesbar und wird in die Gegenwart transformiert! 18

Entwicklung einer lokalen Baukultur im Neubaubereich

• Der historische Stadtgrundriss mit seinen vielen • Architektonische und städtebauliche Wettbewerbe Durchlässen ist ein Alleinstellungsmerkmal für Eu- bei wichtigen Grundstücken/Projekten fördern tin. • Gestaltungsbeirat initiieren • Im Altstadtbereich gibt es viele historische Gebäu- • lokaler Gestaltungsleitfaden für verschiedene Bauty- de, die ein attraktives Stadtbild formen. pen erarbeiten • Die Sanierung von historischen Gebäuden muss • regionale Exkursionen anbieten behutsam erfolgen aber auch neue Ansätze der Nutzung zu lassen. Bauamt, Untere Denkmalschutzbehör- de, Bürgergemeinschaft Eutin, Energetische Stadterneuerung unter Architekten Wahrung des baukulturellen Erbes kontinuierlich • Beratung zu Sanierungs- und Modernisierungsmaß- nahmen fördern • Schulungs- und Fortbildungsangebote für örtliche Stärkung des historischen Stadtbildes und Planer und Handwerker der identitätsstiftenden Elemente • Vermittlung von Best Practice Beispielen (z.B. über Informationsblatt der Sparkassen, Sonderteil Zei- • Erarbeitung und Umsetzung einer Erhaltungssatzung tung) und einer Gestaltungssatzung • Zukunftsorientierte Sanierung von historischen Ge- • Erarbeitung von Stadtspaziergängen zu Themen z.B. bäuden im Rahmen der Städtebauförderung Carl M. von Weber oder Dummhans • Wiederbelebung des Ortes Weber Café durch private Nutzung mit öffentlichem Charakter (z.B. Bauamt, Verbraucherschutz, Untere Café, Galerie) Denkmalschutzbehörde, Handwerks- kammer Eutin GmbH (LTO HS), Immobilienei- punktuell gentümer, Bürgergemeinschaft Eutin, Bauamt, Untere Denkmalschutzbehörde

einmalig Lutherweg - Eisleben

Der Weg veknüpft unterschiedliche Stationen in Eis- leben an denen Luther gewirkt hat bzw. an denen es städtebauliche Missstände gibt. Hierbei erfolgt die Verknüpfung von Moderne und Historie z.B. mit ei- ner Hörwiese (geflüsterte Lutherzitate von Stadtbe- wohnern) oder Lichtfenstern, die Lutherslebensweg in Bildern erzählen. Einmal im Jahr findet zudem ein geführter Rundgang statt, der sich in der Region mitt- lerweile als feste Veranstaltung etabliert hat.

Abb.55 historische Bebauung in der Lübecker Straße

IDENTITÄT+STADTGESCHICHTE+BAUKULTUR Für leerstehende Immobilien 19 werden Entwicklungsperspektiven aufgezeigt!

Vermittlungsstrategie für leerstehende Ladenlokal konzipieren und umsetzen

• Gestaltung des Leerstands z.B. Folien mit einheitli- • Leerstände nehmen verstärkt in den Randberei- chem Design und Beleuchtungskonzept chen der Innenstadt zu. Sie stellen einen Funkti- • Zwischennutzungen unterstützen, insbesondere wäh- onsverlust dar. Um ein Trading-Down-Prozess des rend der Landesgartenschau (z.B. durch Werksaus- gesamten Bereiches zu vermeiden, muss gezielt stellung Berufsschule oder temporäres Jugendcafé) gegengesteuert werden. • Tag des Leerstands als Event-Zwischennutzung • Viele Ladenlokale entsprechen nicht mehr den • Förderung von Existenzgründungen Flächenanforderungen und können daher kaum • Unterstützung und Beratung bei Umbau- vermarktet werden. maßnahmen • Insbesondere die südliche Lübecker Straße und der Bereich zwischen Bahnhof und Fußgängerzo- ne sind die Ladenlokale verstärkt betroffen. Immobilieneigentümer, Bauamt, WVE, • Im Bereich des Bahnhofsumfeldes stehen viele La- egoh, Banken dengeschäfte leer.

• Einzelne Ladengeschäfte sind auch in der Peter- einmalig - kontinuierlich straße betroffen.

Mediencafé - Bremerhaven

Temporäre Nutzung von leerstehenden Geschäfts- räumen. Mit einfachen Mitteln wurde von Studieren- den ein Treffpunkt für Anwohner und Gäste geschaf- fen und eine hohe Akzeptanz erreicht. Es wurde eine günstige und flexibel nutzbare Einrichtung entworfen, die ohne weiteres auch in anderen Räumlichkeiten einsetzbar ist.

Whitley Bay, England

Über Klebefolien auf der Schaufensterfront wird die Illusion eines attraktiven Ladenlokals erzeugt. Auch in den Abendstunden kann durch eine Hintergrundbe- leuchtung ein attraktiveres Stadtbild erzeugt werden. Das Projekt zeigt Entwicklungsmöglichkeiten auf und reduziert Negativwirkung des Leerstands.

Abb. 56 Leerstände in der Innenstadt, Stand März 2013

50 Jeder Eutiner wird seine/ihre eigene Identität mit der Stadt finden! 20

Mobilisierung von lokalem Kapital

• Informations- und Moderationsprozesse zur Grün- • Ein jeder Bürger ist auch zugleich Botschafter der dung von Bürgergenossenschaft, Bürgerstiftung, eigenen Stadt. Bürgerfonds • Eine Identifikation mit der Stadt trägt entschei- dend zum Bürgerengagement bei. • Viele Akteure hatten das Gefühl "Eutin steckt im Stadt Eutin, Bürger, Banken Dornröschenschlaf" und es tut sich nichts. Mit der erfolgreichen Bewerbung zur Landesgartenschau einmalig - punktuell entsteht nun ein Projekt, welches viele Akteure an einen Tisch holt und eine Zusammenarbeit erfor- dert. Unterstützung und Förderung von Aktionen im öffentlichen Raum

• Schlittschuhbahn, Internationales Bluesfestival, Stärkung des bürgerlichen Ehrenamts Stadtfest mit Großflohmarkt...

• Einrichtung und Förderung eines städtischen An- sprechpartners ArbeitskreisKultur, Eutin GmbH (LTO HS) • Serie in Lokalzeitung

• Ehrenamt Börse – Tag des Ehrenamtes punktuell • Patenschaften für Grünanlagen und Spielplätze • Ausbildung von ehrenamtlichen Stadtspazier- gängern/Stadtführern, die thematisch bezogene, alternative Routen anbieten

Stadt Eutin, Bürgergenossenschaft, Eutin GmbH (LTO HS), Vereine

punktuell

Ehrenamt - Groß-Gerau

Abb. 57 Gallery Walk beim ISEK Bürgerforum Es gibt eine Ehrenamtkommission und Koordinie- rungsstelle, die sich mit allen Angelegenheiten bzgl. des Ehrenamtes auseinandersetzt. Zudem erfolgt hier Förderung und Pflege einer Beteiligungs- auch die Vermittlung von Ehrenamtsstellen. Es gibt kultur Fortbildungangebote für Ehrenamtinteressierte (z.B. Buchhaltung für Vereine). Landesregierung Hessen • Bürgerforum zu LGS Themen vergibt E-Card (Eherenamts Karte) bei mind. 5 jäh- • Bürgerforum zu Stadtentwicklungsthemen riger Tätigkeit als "Dankeschön" für das Bürgerenga- • Jugendbeteiligung gement. Hier gibt Vergünstigungen für Veranstaltun- • Bürgerforum bei Stadtfest – Einbringung privater gen, Museen und Sonderaufführungen. Ideen

Stadt Eutin, Bürger

kontinuierlich

IDENTITÄT+STADTGESCHICHTE+BAUKULTUR 6. Räumliche Schwerpunktbereiche

Ergänzend zu den Handlungsfeldern werden im Teilräumen treffen zu können, werden diese in Kurz- Stadtgebiet Eutin einzelne räumliche Schwerpunkt- steckbriefen vorgestellt und konkrete Maßnahmen für bereiche definiert, die erheblichen Handlungsdruck die zukünftige Entwicklung aufgezeigt. aufweisen. Abgeleitet aus den Entwicklungszielen Vor dem Hintegrund der Landesgartenschau 2016 und Maßnahmen aus den zuvor benannten Hand- besteht bei den Ausstellungsflächen sowie dem Be- lungsfeldern für die Gesamtstadt Eutin gilt es nun reich um den Bahnhof erhöter Handlungs- und Ent- eine Bündelung und Verortung vorzunehmen. Die wicklungsdruck. räumlichen Schwerpunktbereiche stellen im Stadt- kontext bedeutende und konkrete Räume dar, de- ren Gestaltung bzw. Entwicklung neu ausgerichtet werden muss. Um detailliertere Aussagen zu diesen

Seepark + Seeschaarwald

Schwimmbad Fissauer Bucht

Südliche Riemannstraße

Stadtbucht

Am Stadtgraben

Bahnhof Zugang Innenstadt

Westlicher Bahnhof Festspielareal Elisabethstraße

Segenhörn

Lübecker Straße Charlottenviertel

Katerstieg

Abb. 58 Übersicht Räumliche Schwerpunktbereiche

52 Handlungsfeld Handlungsfeld Handlungsfeld Handlungsfeld Handlungsfeld Identität, Stadtgeschichte, Baukultzr Kultur, Freizeit, Tourismus und Umwelt Wege und Mobilität Wege und Mobilität Innenstadt 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 20 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Die QuartieresindandieInnen- der Außenentwicklunggefördert! Neubürger werdenwillkommen Die Vernetzung undErreichbar wicklung undderGenerations Stadt attraktiverfürJugendliche! Touristen werdenattraktiveÜber erweitert undwetterunabhängig! Das Wasser wirdüberallinder Die energetischeQuartiersent keit derRegion wirdgefördert! Innenstadt wahrnehmbarsein! nachtungsmöglichkeiten finden! Durch neueAngebotewirddie Die Stadteingängeladenein! Die Innenentwicklungwirdvor Die Stadtmittewirdvielfältige eigene IdentitätmitderStadt Klimawandel wirdbegegnet! koordiniert undseineVielfalt Für leerstehendeImmobilien Jeder Eutinerwirdseine/ihre Den Herausforderungendes Barrieren werdenabgebaut! Die Parkanlagen werdenzu lebendiger undvielfältiger! wechsel werdenbegleitet! eindeutig undzeitgemäß! Gegenwart transformiert! ablesbar undwirdindie perspektiven aufgezeigt! Das Profil derStadtwird attraktiven Bürgerparks! Das Kulturangebot wird Das Freizeitangebot wird Wohnangebote bieten! Die Stadthistoriebleibt werden Entwicklungs- Entwicklungsziele Die Innenstadtwird stadt angebunden! wahrnehmbar! geheißen! finden! RÄUMLICHE SCHWERPUNKTBEREICHE - - - - Innenstadt, Stadtbucht Am Stadtgraben,LübeckerStraße,Segenhörn,Katerstieg, Bahnhof+Zugang Bahnhof+Zugang Innenstadt,Stadtbucht,Seepark+Seeschaarwald, Festspielareal Stadtbucht, Festspielareal Prozessuale Maßnahme, keineVerräumlichung möglich Festspielareal, Charlottenviertel Bahnhof+Elisabethstr., Südl.Riemannstr., Schwimmbad+UferFissauer Bucht, LübeckerStraße,Segenhörn,Katerstieg, Bahnhof+ZugangInnenstadt,Westl. bucht, Festspielareal, Am Stadtgraben,LübeckerStraße,Katersieg, Bahnhof+ZugangInnenstadt,Stadt viertel Westlicher Bahnhof+Elisabethstr., SüdlicheRiemannstr., Festspielareal, Charlotten Stadtbucht, Festspielareal Stadtbucht, Seepark+Seeschaarwald Stadtbucht, Seepark+Seeschaarwald,Festspielareal spielareal Stadtbucht, Schwimmbad+UferFissauer Bucht,Seepark+Seeschaarwald,Fest Prozessuale Maßnahme,keineVerräumlichung möglich Riemannstr. Lübecker Straße,Segenhörn,Katerstieg, Westlicher Bahnhof+Elisabethstr., Südliche Westlicher Bahnhof+Elisabethstr., SüdlicheRiemannstr., Charlottenviertel Riemannstr. Lübecker Straße,Segenhörn,Katerstieg, Westlicher Bahnhof+Elisabethstr., Südliche Bahnhof undZugangInnenstadt,Westlicher Bahnhof+Elisabethstr. Bahnhof undZugangInnenstadt,Westlicher Bahnhof+Elisabethstr. + UferFissauer Bucht,Seepark+Seeschaarwald,Festspielareal, Charlottenviertel nenstadt, Westl. Bahnhof+Elisabethstr., Stadtbucht,Südl.Riemannstr., Schwimmbad Am Stadtgraben,LübeckerStraße,Segenhörn,Katerstieg, Bahnhof+ZugangIn nenstadt, Westl. Bahnhof+Elisabethstr., Südl.Riemannstr. Am Stadtgraben,LübeckerStraße,Segenhörn,Katerstieg, Bahnhof+ZugangIn Seepark+Seeschaarwald Am Stadtgraben,BahnhofundZugangInnenstadt,Stadtbucht, Schwerpunktbereich Abb. 59Ableitungderräumlichen Schwerpunktbereiche Räumlicher - - - - - 1 Am Stadtgraben 7 5

4 1 1 • Unübersichtliche Parkplatzanordnung und Ver- kehrsführung 2 5 • Viele unattraktive Gebäuderückseiten 3

• Kleinteilige, schwer entwicklungsfähige 1 Grundstücksstrukturen • Schlechte Ausleuchtung des Parkplatzes 6 8 • Wertstoffcontainer im Eingangsbereich des 5 Parkplatzes 5 • Mittelinsel ohne Aufenthaltsqualität • Bushaltestellenbereich klein und nicht barrierefrei • Passagenwege wenig gestaltet und nicht intuitiv wahrnehmbar • Verlauf des Stadtgrabens nicht ablesbar

Maßnahmen

1 Parkplatz städtebaulich fassen und Flächenpo- tenziale aktivieren unter Beachtung angemes- sener Maßstäblichkeit (bisherige Parkfläche am Rand, insbesondere Holtex) sowie Aufwertung der Bestandsfassaden

2 Neuorganisation der Parkplätze und Verbesse- Abb. 60 Eingansgsituatin mit Schildern + Wertstoffcontainern rung der Übersichtlichkeit

3 Verlegung und Neugestaltung der Bushaltestelle unter Berücksichtigung des neuen innerstädti- schen Verkehrskonzeptes

4 Verlagerung der Wertstoffcontainer

5 Gestaltung und Aufwertung der Passagenwege

6 Radabstellmöglichkeiten in den Randzonen an- bieten und nicht in der Mittelinsel

7 Inszenierung des Stadtgrabens Abb. 61 Entwurf Neuorganisation Stellplatzanlage 8 Neue Stadtmöbel (Leuchten, Sitzgelegenheiten, Mülleimer…)

Bauamt, Immobilieneigentümer, Anlieger, NOB

einmalig

54 Abb. 62 Visualisierung Randbebauung Lübecker Straße 2 1 4 6 3

4 • Funktionale Mängel durch leerstehende Laden- lokale 2 • Geringe Aufenthaltsqualität • Kaum Außengastronomie 6 • Sanierungsbedürftige Gebäude 3 • Fahrbahn und Gehweg in schlechtem Zustand (nicht barrierefrei) • Kfz dominiert Fahrbahn durch breiten Straßen- querschnitt und parkende Autos • Fehlender Radweg/Radstreifen

Maßnahmen

1 Gehwegaufweitung für Garonomienutzung und Stadtmöblierung

2 Erneuerung Fahrbahnbelag und Gehweg, Ein- richtung Radstreifen

3 Aufwertung der Zugänge zum Parkplatz Segen- hörn (Beleuchtung)

Abb. 63 Erscheinungsbild Lübecker Straße 4 Vermarktungskonzept für Leerstandgebäude, Umnutzung von Ladenlokalen

5 Wohnstandort stabilisieren und Umbau- maßnahmen fördern z.B. Wohnen + Arbeiten unter einem Dach

6 Nachverdichtungspotenziale für den Wohnungsbau aktivieren

Bauamt, Immobilieneigentümer, Anlieger

einmalig - punktuell Abb. 64 Leerstehende historische Gebäude

"Leerstand Vermeiden" - Köln

Initiative zur Umwandlung von leerstehenden Büros und Ladenlokalen in Wohnraum; vermehrter Leer- stand schlecht vermietbarer Ladenlokale bei gleich- zeitig erhöhte Nachfrage nach bezahlbarem Wohn- raum; besonders geeignet für Gebäude in denen bereits Wohnraum vorhanden ist.

Abb. 65 Visualisierung Außengastronomie RÄUMLICHE SCHWERPUNKTBEREICHE 3 Segenhörn

4 3 2

• Fehlende bauliche Fassung im nördlichen und 1 4 östlichen Bereich • Ungeordneter Raum an Nordkante, Parkplätze über mehrere Ebenen • Leerstehende Ladenlokale 1 • Schwierige Orientierung für Fußgänger in die Fußgängerzone und zur Lübecker Straße über die Passagen • Schlechte Ausleuchtung der Passagenwege zur 4 Lübecker Straße • Kopfsteinpflaster schränkt Begehbarkeit des Parkplatzes ein • Vernachlässigte und deplatzierte Aufenthaltsbe- reiche (z.B. im Nordosten Bank und Mülleimer)

Maßnahmen

1 Parkplatz städtebaulich fassen und Flächenpo- tenziale aktivieren unter Beachtung angemesse- nen Maßstäblichkeit (im Norden und Osten)

2 Umstrukturierung der Parkplatzebenen im Norden Abb. 66 Parkplatz Segenhörn und leerstehende Läden

3 Leerstand durch neue Nutzung beleben und ggf. Aufstockung prüfen

4 Aufwertung der Zugänge und Passagenwege zur Lübecker Straße sowie zum Marktplatz

Bauamt, Immobilieneigentümer, Anlieger

einmalig

Abb. 67 Entwurf Nachverdichtung und neue Passagenwege

Service Wohnen - Korschenbroich

Geplante Seniorenresidenz in innerstädtischer Lage mit Pflegeeinrichtungen, Ladenlokalen und Cafete- ria in der Erdgeschosszone.

56 Abb. 68 Unattraktiver Zugang Lübeckerstrae - Segenhörn Katerstieg 4

4

• Unattraktiver Fuß- und Radweg entlang der Bahn- 4 trasse (Angsträume) 2 • Sanierungsbedürftige Gebäude 1 3 • Leerstehende Ladenlokale insbesondere an der Lübecker Straße (ca. 60%) 5 • Ungenutzte Flächenpotenziale

1 • Wenig einladender Stadteingang • Touristenattraktion und Identifikationsort Weber- haus steht leer

Maßnahmen

1 Aufwertung der Wegeverbindung Katerstieg durch neue Beleuchtung, gestaltetes Grün sowie Erneuerung des Wegebelags

2 Wiederbelebung des Ortes Weber Café durch private Nutzung mit öffentlichen Charakter z.B. Café, Galerie

Abb. 69 Leerstände in der Lübecker Straße 3 Wohnprojekt auf Brachfläche entwickeln

4 Unterstützung bei Umnutzung von Ladenlokalen zu Wohnraum

5 Kreisparkplatz langfristig als Baufläche durch öffentliche oder repräsentative Funktion nutzen

Bauamt, Immobilieneigentümer, Anlie- ger, Bauträger, Architekten, Kreis OH

einmalig - punktuell Abb. 70 Bebauungsplan 61 Katerstieg

WunschWohnen - Ibbenbüren

Das Projekt WunschWohnen ist ein Mehrgeneratio- nenwohnprojekt. Zunächst wurde ein Verein ge- gründet, bei regelmäßigen Treffen wurde das Projekt konkretisiert. Es ist ein Gebäudekomplex mit 16 bar- rierefreien Wohnungen und Gemeinschaftsbereichen (z.B. Gästeappartement) entstanden.

Abb. 71 Unattraktive und unsichere Wegegestaltung RÄUMLICHE SCHWERPUNKTBEREICHE 5 Bahnhof + Zugang Innenstadt

3 7

2 6 7 • Bahnhof bildet Insellage 5 • Unsichere Parkplätze und Fahrradabstellmöglich- keiten • Mangelhafte Beleuchtung der Stellplatzanlagen • Bahnhofareal ist Durchgangsraum • Bahnhofsumfeld stellt einen Angstraum dar, trotz hohe Frequentierung • Fehlender Radweg im Bahnhofsbereich 8 (Startpunkt von Radtouren) • Durchgang Peterstraße nicht intuitiv auffindbar • Schlechte Beleuchtung Durchgang Peterstraße • Leerstand Ladenlokale Peterstraße

Maßnahmen

1 Ausbau und Erweiterung der Mobilitätsdreh- scheibe Bahnhof

2 Entwicklung des Bahnhofgebäudes mit zentralen Funktionen

3 Realisierung einer Radstation Abb. 72 Schwer auffindbarer Innenstadteingang

4 Wettbewerb zur Neugestaltung eines attraktiven Bahnhofsvorplatzes

5 Zusammenlegung der Busverkehre auf inner- städtischer Bahnhofsseite

6 Niveaugleicher Übergang und Aufwertung Bahnhofstraße mit Radstreifen

7 Städtebauliche Aufwertung Zugang Peterstraße

8 Erweiterung der Parkplätze durch eine Park- Abb. 73 Visualisierung westliche Peterstraße palette an der Heinrich-Westphal-Straße

Bauamt, Immobilieneigentümer, Anlieger, NOB

einmalig

58 Abb. 74 Historischer Bahnhof Westliche Bahnhofsfläche + 6 Elisabethstraße 4

2 • Funktionale Leerstände im ehemaligen Hagebau- Gebäude und in Ladenzone zwischen Norma und 5 Deichmann 1 • Nicht integrierter Einzelhandel • Modernisierungsbedürftige Gebäude 9 • Unattraktiver Straßenraum an der Elisabethstraße, 8 6 fehlende Grünelemente 3 • Hohes Verkehrsaufkommen auf der Elisabeth- straße 10 • Zugangssituation zum kleinen Eutiner See nicht 10 ablesbar • Angstraum Kleiner Eutiner See • Vernachlässigter Spielplatz am Kleinen Eutiner See

Maßnahmen

1 Flächenpotenzial Güterbahnhofsflächen entwickeln

2 Neues Nutzungskonzept für nicht integrierten Einzelhandelsstandort entwickeln

3 Radweg anlegen bei Brückenumbau Albert- Mahlstedt-Straße durch die DB

Abb. 75 Leerstände im Einzelhandel 4 Parkplatzerweiterung durch eine Parkpalette +1 (Berücksichtigung Sicht auf Bahnhofsgebäude)

5 Stärkung und Attraktivierung der Wegeverbin- dung Kleiner und Großer Eutiner See – Aufwer- tung des Straßenraumes Elisabethstraße

6 Blickachse Kleiner Eutiner See öffnen

7 Unterstützung von privater Modernisierungs- maßnahmen

8 Sichere Querungsmöglichkeit an Elisabethstra- ße zum Spielplatz einrichten Abb. 76 Entwicklungsfläche südlich der Bahngleise

9 Spielplatz am See neugestalten

10 Gewerbebetriebe aus Wohnlage verlagern in GE-Gebiet

Bauamt, Immobilieneigentümer, An- lieger, Schule am Kleinen Eutiner See, Bahn AG

einmalig - punktuell

Abb. 77 Erscheinungsbild Elisabethstraße RÄUMLICHE SCHWERPUNKTBEREICHE 7 Stadtbucht

5

• Stadtbucht nicht intuitiv auffindbar für Besucher • Wasser kaum erlebbar 1 • Weder Stadt noch Landschaft 3 • Aufenthaltsmöglichkeiten zu weit entfernt von der 2 Wasserkante 3 4 • Wasserstraße wird in seiner historischen Bedeutung/ Wichtigkeit nicht ablesbar 2 • Sanierungsbedürftige Gebäude Schlossterrassen und Haus des Gastes • Fehlende Nutzungs- bzw. Freizeitangebote

Maßnahmen

1 Hochwertige Gestaltung der Stadtbucht- promenade

2 Neugestaltung Schloßvorplatz und Nordgarten

3 Prüfung und Aktivierung der Flächenpotenziale an der "Stadtkante"

4 Perspektive Schlossterrassen Abb. 78 Haus des Gastes • Sanierung Schlossterrassen Saal • Standortuntersuchung Hotel und Gastronomie • Neugestaltung Vorplatz

5 Perspektive Haus des Gastes • Prüfung auf Erhalt und Modernisierungs- bedarf • Träger- und Finanzierungsmodelle entwickeln • Bürgerzentrum mit Ausstellungen, Veran- staltungsräumen für Vereine und Gruppen; Zwischennutzung durch die Durchführungs- gesellschaft LGS Abb. 79 Stadtbucht • Niedrigschwelliges Gastronomieangebot und Auftakt Freizeitachse • Neugestaltung des Außenbereiches

zukünftige LGS Organisation, Bauamt, Stiftung Schloss Eutin, Untere Denkmal- schutzbehörde, Grundstückseigentümer, Anlieger, ArbeitskreisKultur, Vereine

einmalig

60 Abb. 80 Café und Restaurant Schlossterrassen Südliche Riemannstraße 8

1

• Funktionale Mängel durch leerstehende Ladenlo- 1 1 kale und mindergenutzte Flächen (Baulücken) • Sanierungs- bzw. Modernisierungsbedürftige Ge- bäude • Unattraktiver Stadteingang • Enger Straßenraum, daher schmale Bürgersteige und kein Radweg • Teilweise noch nicht sanierte Straße 1

Maßnahmen

1 Aktivierung von Flächenpotenzialen (Baulücken, Erweiterung in den Rückbereiche und insbesondere Fläche am Vossplatz)

2 Beratungsangebote für Eigentümer zu Umnutzungen

3 Unterstützung bei privaten Modernisierungs- Abb. 81 Leerstehendes, sanierungsbedürftiges Gebäude maßnahmen

4 Umbau barrierearme Wohneinheiten "Wohnen in Seeparknähe"

Bauamt, Immobilieneigentümer

punktuell

Sanierungsprogramm - Görlitz

Abb. 82 Sanierte Riemannstraße Instandsetzung der Gebäudesubstanz und Revitali- sierung von Baulücken durch Investoren, Bauträgern und Einzeleigentümer. Durch die Initiierung einer Zusammenarbeit zwischen den Akteuren konnte eine gezielte Entwicklung der einzelnen Gebäude erfol- gen. Die Erdgeschossbereiche wurden dabei meist als barrierearme Wohnung ausgebaut.

Abb. 83 Flächenpotenzial am Vossplatz RÄUMLICHE SCHWERPUNKTBEREICHE 9 Schwimmbad + Ufer Fissauer Bucht 3 4

3

• Unattraktive Vorplatzgestaltung 3 • Fehlende Aufenthaltsmöglichkeiten 1 2 • Kaum Bezug zwischen Schwimmbad und der 2 Seelage • Leerstand Gastronomiebereich Schwimmbad 2 • Marode Steganlage Seeschifffahrt • Unattraktiver Übergang in den Landschaftsraum • Hohe Flächenversiegelung (Parkplätze, Vorplatz, Wendeanlage)

Maßnahmen

1 Standortprüfung von Sauna- und Wellnessange- boten als Erweiterung zum Sportbad

2 Flächenpotenziale aktivieren

3 Gestaltung des Wanderwegs, der Uferzone und Aufwertung der Wendeanlage Abb. 84 Uferwanderweg Fissauer Bucht 4 Neugestaltung und Modernisierung der Stegan- lage

Bauamt, Stadtwerke, Anlieger, Gutachter

einmalig

Fontane Therme - Neuruppin

Die Fontane Therme mit Seezugang und Seetauch- becken ist in der Region ein Anziehungspunkt. Durch Abb. 85 Ungenutzer Vorplatz des Schwimmbades Kooperationen mit Bibliotheken (Leselounge im Ru- hebereich) und unterschiedliche Aktionen spricht sie unterschiedliche Nutzergruppen an. Die Außenflä- chen gliedern sich in unterschiedliche Aktivitätsberei- che z.B. Beachvolleyball, Badminton. Hier wird Well- ness und Aktivsport mit einander verbunden.

62 Abb. 86 Flächenpotenziale Parkplatz 7 Seepark + Seeschaarwald 10

7 8 7 7 • Unübersichtliche Wegeführung im Seepark • Keine Nutzung der Seelage 3 • Gestaltungskonzept Seepark nicht erkennbar 2 • Fehlende neue Spiel- oder Sportgelegenheiten im Seepark • Schließung des Gastronomiebereichs am Segel- 1 5 verein • Starre Vereinsstrukturen verhindern Wassersport- nutzung durch Externe 3 • Sportangebote Seescharwald nicht integriert und 2 in die Jahre gekommen

Maßnahmen

1 Umfassende Neugestaltung und Neuausrichtung des Seeparks

2 Barrierearme und erlebbare Uferwege umsetzen

3 Aussichtspunkte an Uferzonen inszenieren und mit Sitz- und Liegeangeboten erweitern

Abb. 87 historische Badeanstalt in der Fissauer Bucht 4 Naturerlebnisinseln-Konzept für die Parkgestal- tung und Pflege erarbeiten

5 Konzentration Wassersportbereich am Großen Eutiner See

6 Öffnung der Vereinsstrukturen durch Aktionskarten (z.B. 10er Karte als Schnupperangebot)

7 Aufwertung der Freizeitanlagen historisches Frei- bad, Minigolf, Tennisanlage, Angelverein

8 Erweiterung der Angebote im Seeschaarwald Abb. 88 Unstrukturierte Grünbereiche im Seepark

9 Gezielte Bewerbung der Freizeitangebote für Tou- risten und weitere Zielgruppen in den Parkanla- gen

zukünftige LGS Organisation, Bauamt, Vereine im Seepark und Seeschaarwald

einmalig - punktuell

Abb. 89 Wander- und Spazierweg im Seepark RÄUMLICHE SCHWERPUNKTBEREICHE 7 11 Festspielareal 8

6 • Zufahrtsstraße Am Schloßgarten in schlechtem Zustand • Sanierungsbedürftige Gebäude • Mangelhafte Platzgestaltung zwischen Opern- scheune, ehemaliger Bauhoffläche und Torhäuser • Unattraktive Bootsanlegestelle für Veranstaltungen 2 • Schlechter Wegezustand von der Opernscheune 9 bis zur Festspielbühne 1 • Festspiele wetterabhängig da keine Überdachung

• Veraltete Zuschauertribühne Festspiele 5 • Begrenzungszaun Schlossgarten veraltet und in einem schlechten Zustand • Küchengarten nicht zugänglich und verwildert

Maßnahmen

1 Nutzungs- und Betreiberkonzept für die Torhäu- ser erarbeiten und umsetzen (Zwischennutzung Landesgartenschaufläche 2016)

2 Bau Jugendherberge

3 Erschließungskonzept Festspielareal erarbeiten und umsetzen Abb. 90 Festspieltribühne

4 Parkplatzangebote für Besucher des Festspiela- reals

5 Zufahrtsstraße Am Schloßgarten instantsetzen und für Radfahrer und Fußgänger attraktiv gestalten

6 Befestigung der Hauptwege

7 Instandsetzung oder ggf. Neubau der Freilicht- bühne

8 Neubau der Schiffsanlegestelle "Festspielareal" Abb. 91 Sanierungsbedürftige Torhäuser

9 Revitalisierung des historischen Küchengartens

10 Unterstützung der Bürgergenossenschaft Neue Eutiner Festspiele

Bauamt, zukünftige LGS Organisation, Stiftung Eutiner Schloss, Neue Eutiner Festspiele gGmbH, Untere Denkmal- schutzbehörde, DJH Verband

einmalig 64 Abb. 92 Zufahrtstraße Am Schloßgarten Charlottenviertel 12 5

3 • Isolierte Lage zwischen Bahngleisen und Gewerbe • Modernisierungsbedarf in Teilbereichen des 5 Genossenschaftswohnungsbaus • (energetischer) Modernisierungsbedarf Einfamili- enhäuser • Leerstände in Einfamilien-/Reihenhäuser • Straßenbelag in schlechtem Zustand, 3 teilweise nicht vorhanden • Spielplätze nicht mehr zeitgemäß gestaltet

Maßnahmen

1 Erstellung eines energetischen Quartierskon- zepts und Umsetzung durch ein energetisches Sanierungsmanagement (Modellquartier für die Stadt Eutin)

2 Mobilisierung privater Eigentümer und Beglei- tung des Generationswechsels

Abb. 93 "In die Jahre gekommener" Spielplatz 3 Aufwertung Straßenraum und Instandsetzung der Fahrbahnen

4 Stärkung der Nachbarschaften durch gemein- schaftliche Projekte

5 Wohnumfeldverbesserungen (z.B. Aufwertung Spielplatzanlagen)

Bauamt, Immobilieneigentümer, Anlieger, Verbraucherschutz-Zentrale

einmalig - punktuell Abb. 94 Modernisierungsbedürftiges Gebäude

Oldenburg

Maßnahmen, die die Gestaltung der Häu- ser und des Umfeldes verbessern in Form von Modernisierung, Aufwertung der Außenberei- che, Gestaltung des Straßenraums. Der Fo- kus bei den Maßnahmen liegt auf einheitlichen Gestaltungsmitteln.

Abb. 95 Nicht fertig gestellte Quartiersstraße RÄUMLICHE SCHWERPUNKTBEREICHE Attraktivierung Stadteingang Nord

Veloroute 1

Veloroute 2

Energetische Quartiersentwicklung

Entwicklung 9 10 Freizeitachse

Entwicklung HAUS DES GASTES 8

Entwicklung 7 SCHLOSSTERRASSEN

Veloroute 4

Veloroute 3 1 5 Mobilitätsdrehscheibe 3 11 BAHNHOF 6 2

Veloroute 4 4

Attraktivierung Stadteingang West

Umgestaltung Bahntrasse zum Freizeitweg

Veloroute 2

Energetische Quartiersentwicklung 12

Veloroute 1

66

Veloroute 3

Attraktivierung Stadteingang Süd Attraktivierung Stadteingang Nord

Veloroute 1

Veloroute 2

Energetische Quartiersentwicklung

Entwicklung 9 10 Freizeitachse

Entwicklung HAUS DES GASTES 8

Entwicklung 7 SCHLOSSTERRASSEN

Veloroute 4

Veloroute 3 1 5 Mobilitätsdrehscheibe 3 11 BAHNHOF 6 2

Veloroute 4

4 ISEK Eutin | Maßnahmen Legende

Siedlungsentwicklung Entwicklung und Gestaltung öffentlicher Freiräume Attraktivierung Schwerpunkt Wohnen Stadteingang West Maßnahme Wasser Schwerpunkt Arbeiten Umgestaltung Bahntrasse Maßnahme Freiraum zum Freizeitweg Schwerpunkt Handel Maßnahme Aufwertung Wege Veloroute 2 Schwerpunkt Nutzungsmischung

Energetische Quartiersentwicklung Entwicklung Mobilität Räumliche Schwerpunktbereiche

Maßnahme Radwege Abgrenzung räumlicher Schwerpunktbereich 12 Maßnahme Straßen Schlüsselprojekt Maßnahme ÖPNV

Entwicklung kulturelle und freizeitorientierte Infrastruktur

Maßnahme Kultur Veloroute 1 Maßnahme Freizeit

Veloroute 3 MASSNAHMENPLAN

Attraktivierung Stadteingang Süd 7. Ausblick

7.1. Umsetzung und Handlungsempfeh- Städtebauförderung lungen Ein ISEK bildet die gesetzlich erforderliche Grundla- Das integrierte Stadtentwicklungskonzept bildet eine ge zur Akquisition von Städtebaufördermitteln. Zur Orientierungshilfe und Entscheidungsgrundlage zur Beantragung von Mitteln aus dem Programm Städ- Umsetzung zahlreicher Projekte und Maßnahmen mit tebaulicher Denkmalschutz West wird eine Vorberei- einem Zeithorizont bis 2030. Damit zeitnah mit der tende Untersuchung für die Altstadt durchgeführt. Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen begonnen Ebenfalls hat die Stadt Eutin sich im Rahmen der werden kann, wurden eine Priorisierung der einzel- städtebaulichen Gesamtmaßnahmen "Historischer nen Projekte, die Benennung der wichtigsten Akteure Stadtkern" als Modellvorhaben für den Bereich "His- und die Skizzierung einzelner Teilmaßnahmen und torisches Schlossquartier im Stadtzentrum von Eutin" Handlungsschritte aufgeführt. Nun ist es Aufgabe für das Programm "Gebäudebestand-Energieeffizi- der handelnden Akteure, die wichtigsten Projekte enz, Denkmalschutz" (beim BBSR) beworben. des integrierten Stadtentwicklungsprogramms in die Die vom Bund zur Verfügung gestellten Städtebauför- Hand zu nehmen. Zahlreiche Maßnahmen wurden dermittel verteilen sich in Schleswig-Holstein auf sechs auch bereits vor oder während der Erarbeitung des Städtebauförderungsprogramme, die sowohl städte- ISEK eingeleitet. Die Fachdienste der Stadtverwaltung bauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen müssen die Übersicht über den Fortschritt der Reali- als auch Stadtumbaumaßnahmen und Maßnahmen sierung behalten, aber nicht immer die Federführung der Sozialen Stadt im Sinne des BauGBs mit §§ 136 oder Umsetzung der Projekte übernehmen. – 171 e umfassen. • Sanierung und Entwicklung Ziel: Erhaltung und Modernisierung von Gebäuden, die Verbesserung des Wohnumfelds in den Städten und Gemeinden sowie die Revitalisierung von Innen- städten und Stadtteilzentren • Aktive Stadt- und Ortsteilzentren Ziel: Stärkung von zentralen Versorgungsbereichen bei Funktionsverlusten sowie Erhaltung und Entwick- lung als Standort für Wirtschaft, Kultur und Wohnen Abb. 96 Wie geht es weiter in Eutin? • Städtebaulicher Denkmalschutz West Insbesondere vor dem Hintergrund der Landesgar- Ziel: Sicherung, Erhaltung und Modernisierung kul- tenschau 2016 stehen die zukünftigen Ausstellungs- turhistorisch wertvoller Stadtkerne sowie zukunftsfähi- flächen und Übergangsbereiche im Vordergrund der ge Weiterentwicklung der Ensembles Entwicklung. Sowohl in den Handlungsfeldern als • Kleinere Städte und Gemeinden auch den räumlichen Schwerpunktbereichen sind Ziel: Sicherung und Stärkung der öffentlichen Da- Maßnahmen aufgeführt, die einen direkten Bezug zur seinsvorsorge in dünn besiedelten, ländlichen Regi- Landesgartenschau haben. Neben den eigentlichen onen Ausstellungsflächen gilt es die Infrastruktur und die öffentlichen Räume für die zusätzlichen Besucher vor- • Soziale Stadt zubereiten. Die Landesgartenschau wird als wichtiger Ziel: Nachhaltige Entwicklung der Stadtteile mit be- Impulsgeber für die Stadtentwicklung gesehen und sonderem Entwicklungsbedarf und sozialen Miss- soll neben dem kommunalen Handeln auch private ständen Akteure zur Mitwirkung und Investitionsbereitschaft • Stadtumbau West auch über das Ausstellungsjahr 2016 hinaus be- Ziel: Einstellung der Städte auf soziale, demographi- wegen. Gefragt sind Aktivitäten der Gewerbebetrei- sche und wirtschaftliche Veränderungen der Rahmen- benden aus Produktion, Einzelhandel, Gastronomie, bedingungen bei städtebaulichen Funktionsverlusten und Dienstleistung sowie ihrer Interessensvertretun- gen, das Stadtmarketing, soziale Träger, Verbände, Vereine und private Grundstücks- und Immobilienei- gentümer.

68 Die Programme unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ziele und förderfähigen Maßnahmen. Eutin wur- de bereits in das Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz West aufgenommen. Neben der Si- cherung und Erhaltung insbesondere historischer Stadtkerne steht hier die zukunftsfähige Weiterent- wicklung von Ensembles im Vordergrund – histori- sche Orte sollen lebendige Orte bleiben und sich nicht zu einem Museumsquartier entwickeln. Weitere Fördermöglichkeiten Relevant ist darüber hinaus das EU-Förderprogramm "Nachhaltige Stadtentwicklung" im Rahmen des Zu- kunftsprogramms Wirtschaft (ZPW) und ggf. das ZPW-Nachfolgeprogramm (ab 2014), über welches investive und nicht investive Projekte, die die Stärkung und Weiterentwicklung der Städte als Wirtschafts- standorte unterstützen, gefördert werden können. Abb. 97 Übergabe der Unterschriften der Fahrradinitiative auf Private Initiativen der Bürgerwerkstatt Für die Umsetzung vieler Maßnahmen sind auch Mobilisierung privaten Kapitals verschiedene nicht-städtische Akteure gefordert. Die- Die Anlagemöglichkeiten für Privatpersonen sind in se sind nur teilweise organisiert und damit für die Zeiten der Wirtschaftskrise unsicherer geworden, das Stadt als Ansprechpartner erreichbar (wie z.B. der Vertrauen in die internationalen Finanzmärkte sinkt. Bürgerverein oder die "Initiative fahrradfreundliches Gleichzeitig ist ein Trend festzustellen, in reale und Eutin"). Durch Beteiligung auf Augenhöhe gilt es, lokale Projekte investieren zu wollen. Meist fehlt es diesen aktiven Bürgern und Akteuren Möglichkeiten allerdings an Angeboten für lokale Investitionen. Be- zur aktiven Unterstützung von Projektumsetzungen zu sonders erfolgreiche Beispiele der Bürgerkapitalbe- bieten. Eine besonders wichtige Gruppe dabei sind teiligung gibt es beispielsweise im Bereich der erneu- die Immobilieneigentümer, insbesondere in der In- erbaren Energien (auch bei öffentlichen Gebäuden), nenstadt und den problematischen Lagen mit Leer- erste Projekte zeigen aber auch Ansätze im Bereich ständen und Sanierungsstau. Ein Zusammenschluss der klassischen Stadtentwicklung, etwa in Form von als Eigentümerstandortgemeinschaft (z.B. als Verein) Bürgerfonds oder Bürgeraktien. Hier gilt es im Rah- kann Kräfte und Kapital freisetzen und erleichtert die men der Umsetzung zu prüfen, welche Projekte sich Kommunikation mit der Stadt. für eine private Kapitelbeteiligung eignen.

Abb. 98 Bürgerforum zum ISEK Abschluss

AUSBLICK Verstetigung des Dialogs Stadtteilforen Tübingen Zwischen Bürgern und Verwaltung sowie professio- In Tübingen existieren seit über 10 Jahren Stadt- nellen Akteure der Stadtentwicklung wurde während teilforen, in denen Bürger zu Belangen ihres des ISEK-Prozesses ein intensiver Dialog in Gang ge- Stadtteils mit der Verwaltung in den Dialog treten. setzt, der von allen Akteuren gut angenommen und Untersützt werden die Stadtteilforen durch eine genutzt wurde. Mit den Werkstätten sowie Informa- Koordinatorin, die Sitzungen vorbereitet und en- tions- und Diskussionsforen wurde eine belastbare gen Kontakt zur Verwaltung hält. Basis für zukünftige Beteiligungen geschaffen. Einige Projekte oder räumliche Themen, die die Bürger und Darüber hinaus gibt es für jedes Forum einen Ver- Akteure unmittelbar berühren, können dazu beitra- waltungslotsen, mit der Aufgabe ressortübergrei- gen, sich weiter in den Prozess einzubringen und an fender Ansprechpartner zu sein. der Umsetzung mitzuwirken. Auf diese Weise tragen die Stadtteilforen dazu bei, Die bis zur Landesgartenschau geplanten Bürger- die Kooperation und den Informationsaustausch foren sollten am Ende der jeweiligen Veranstaltung zwischen Bürgern und Verwaltung zu verbessern. einen zusätzlichen Rahmen zum Stand des ISEKs und Die Stadtteilforen bestehen nicht nur aus dem Austausch der Stadtentwicklungsthemen geben. An- viermal im Jahr tagenden Plenum, sondern um- knüpfend an die Bürgerforen der Landesgartenschau fassen auch Arbeitskreise, eine Planungsgruppe sollte die Bürgerbeteiligung in unterschiedlichen, sowie öffentliche Veranstaltungen zu besonders noch zu bestimmenden Formaten (Informationsver- relevanten Themen. anstaltung mit externem Impuls, Bürgerwerkstatt o.ä.) Der Aufwand für die Unterstützung der Stadtteil- weitergeführt werden. foren betrifft in Tübingen lediglich die Personal- kosten für die Stadtteilkoordinatorin, die mit sie- ben Wochenstunden auf Honorarbasis angestellt ist. Das entspricht einem Jahresbetrag von rund 9.200 €. Die Verwaltungslotsen nehmen ihre Tä- tigkeit in ihrer Arbeitszeit wahr.

Der aktuelle Stand des integrierten Stadtentwick- lungskonzeptes stellt eine Momentaufnahme dar, die in den kommenden Jahren immer wieder reflektiert und neuen Herausforderungen der Stadtentwicklung Abb. 99 Jugendworkshopteilnehmer präsentieren die Arbeitsergebnisse angepasst werden muss. Trotz Prognosen und Ent- im Lenkungskreis Politik wicklungstendenzen treten immer wieder Unwägbar- keiten ein, so dass eine Anpassung und Priorisierung 7.2 Monitoring und Fortschreibung von Entwicklungszielen, Handlungsfeldern und Maß- Es wird empfohlen einmal jährlich die Erreichung nahmen erforderlich ist. Durch bestimmte Impulse der Entwicklungsziele und den Umsetzungsstand der können neue Multiplikatoren entstehen, die zunächst Maßnahmen zu überprüfen. Als Grundlage wird eine nicht absehbar waren. So ist eine regelmäßige Fort- tabellarische Maßnahmenübersicht zur Verfügung schreibung im Abstand von fünf bis sieben Jahren gestellt. Die Überprüfung sollte durch die zuständi- empfohlen. gen Fachbereiche der Verwaltung erfolgen. Dabei Nach dem Veranstaltungsjahr der Landesgarten- sollten neben dem Projektstand auch Erfolgsfakto- schau 2016 wird daher eine Fortschreibung des ISEK ren, Verzögerungsgründe oder Hemmnisse aufge- empfohlen. Es sollte eine umfassende Überprüfung nommen werden. Überholte Maßnahmen und Ziele der veränderten Rahmenbedingungen, der Ziele und sollten mit Modifizierungs- oder Streichungsvorschlä- Maßnahmen durchgeführt werden. Maßnahmen gen versehen werden. Die Tabelle ist von dem zu- oder auch Entwicklungsziele, die nicht mehr den ak- ständigen politischen Gremium zu überprüfen und tuellen Anforderungen der Eutiner Stadtentwicklung sollte mindestens formal abgenommen werden. entsprechen und die sich in absehbarer Zeit als nicht Über den Tabellenstatus hinaus sollte ein sogenann- realisierbar erweisen, sollten kritisch hinterfragt und ter "Stadtentwicklungsbericht" jährlich erarbeitet wer- ggf. herausgenommen werden. den. Dieser sollte neben den Beschlüssen auch die wesentlichen Eckdaten enthalten, so dass eine gute Transparenz zwischen den einzelnen Gremien und der Verwaltungsarbeit gewährleistet wird.

70 Literaturverzeichnis

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AUSBLICK Kontakt: Stadtbauamt Eutin E-Mail: [email protected] weitere Informationen www.eutin.de