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Musik, Geschichte für Sek I und Sek II

Rocksteady: The Roots of Teil 1

43:14 Minuten

02:30 „Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, merke ich, wie viel Glück ich hatte: Singen, Tanzen und Musik zu machen, seit ich ein Junge war. Aber etwas machte mich traurig: Unsere Musik würde in Vergessenheit geraten, wenn wir unsere Geschichte nicht erzählen“ – so der Jamaikaner , welcher durch den Film begleitet.

04:22 Stranger Cole und seine MusikerkollegInnen treffen sich nach Jahrzehnten in Kingston, der Hauptstadt von Jamaika, zu einem Rock- steady Reunion. Hier wollen sie ein «Greatest Hits»-Album aufneh- men, ein Konzert geben und ihre Geschichte erzählen. Vergangene Zeiten sollen während des Treffens noch einmal aufleben – auch im lokalen Radiostudio Hot 102 FM.

«Rough and Tough» 06:42 sei für sie die Mutter des Reggae, erzählt der 1962 Trommler Sly Dunbar. Vor Rocksteady spielte man in Jamaika den schnellen und beliebten , erinnert sich Stranger Cole. Mitte der sechziger Jahre veränderte sich die Musik dann hin zum langsameren Rocksteady. Das entsprach dem damals ruhigen und lockeren Le- bensstil.

«Take it Easy» 08:35 Einer der ersten, der den Ska-Rhythmus verlangsamte, war der 1966 Sänger . Er bat , langsamer zu spielen. Hopeton Lewis‘ erstes Lied, «Take it Easy», war sofort ein Hit.

10:54 Im Jahr 1962 erlangte Jamaika die Unabhängigkeit von Gross- britannien. Die Hauptstadt Kingston zog Leute, Geld, Investoren und Projekte der Regierung an. Kingston war ein angesagter Ort.

«Silent River Runs Deep» 11:40 Judy Mowatt kam im Alter von 13 Jahren nach Kingston. Aretha 1968 Franklin, Dionne Warwick und die Staple Singers beeinflussten und inspirierten die Autodidaktin. Ihre allererste Aufnahme mit The Gaylet- tes wurde zum Hit in Jamaika: «Silent River Runs Deep». Es ist Judy Mowatts Überzeugung, dass Musik glücklich mache und vor allem die Seele berühre.

17:50 Der Gitarrist und Band Leader Ernest Ranglin erzählt, dass Ska ihre erste Musik mit ihrer ganz eigenen Handschrift war. Rocksteady war die langsamere Variante. Für Reggae gab es kein bestimmtes Rezept – man machte einfach sein eigenes Ding.

20:17 Für Marcia Griffiths war diese Ära eine der besten: Die Rock- steady-Musik war frisch und unverfälscht. Die Sängerin hat damit zwar kein Geld verdient, aber aus dem Herzen gesungen.

srf.ch/myschool 1/2

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Rocksteady: The Roots of Reggae – Teil 1

«Love me Today» 21:02 An der Alpha Boys School in Kingston erhielten viele der gros- 1967 sen jamaikanischen Jazz-, Ska-, Rocksteady- und Reggae- MusikerInnen ihre musikalische Ausbildung. Der Saxophonist Deadly Headley besuchte diese über 100-jährige katholische Schule. Zusam- men mit Stranger Cole und dem Pianisten, Sänger und Komponisten Gladstone Anderson singt er «Love me Today».

26:28 Für Judy Mowatt war die Rocksteady-Ära eine romantische und gewaltfreie Zeit – die Menschen hatten einfach Spass.

27:27 Marcia Griffiths ist in Hannah Town, Kingston, Jamaika, gebo- ren. Der Vater war Zimmermann, die Mutter Hausfrau. Judy Mowatt und Marcia Griffiths tauschen Erinnerungen aus und schauen alte Fo- tos an. Sie traten zusammen mit Rita Marley, der Frau von , auf. Daraus entstanden die I-Threes.

29:41 Mit Bob Marley realisierten die Sängerinnen das Album «Natty Dread». Die Zusammenarbeit klappte hervorragend. Sie gingen mit Bob Marley und The Wailers auf Tour. Der erste Auftritt fand in Boston vor 200 Zuschauern statt. 1980, bei der letzten Europatour mit Bob Marley, spielten sie vor 100000 Zuschauern.

«The Tide is High» 32:16 «The Tide is High» – hier ein Auftritt am Jammins Reggae Festi- 1967 val in , – sei nicht nur ein Liebeslied, sondern auch ein Song der Hoffnung und eine Reflexion des Lebens, das sie lebten, meint Stranger Cole.

34:33 „Die Musik ist unsere stärkste Waffe. Wir sind auf sie angewie- sen, um die Menschen dieser Welt zusammen zu bringen. Denn das ist alles, was wir haben.“ Marcia Griffiths weiter: „Ich bin Zeugin des- sen, was Bob Marley tat. Und ich weiss, dass das nie vergebens sein wird.“

35:25 Am 21. April 1966 stattet der äthiopische Kaiser Haile Selassie der Insel einen Staatsbesuch ab. Tausende von JamaikanerInnen kommen zum Flughafen, um den schwarzen Herrscher zu begrüssen. Für Stranger Cole eine grossartige Erfahrung. „Wir Rastafari glauben, dass Haile Selassies Ankunft im letzten Buch der Bibel, der Offenba- rung, prophezeit war. Er ist der verheissene Messias der Heiligen Schrift.“

«Rivers of Babylon» 38:48 Dermot Fagan stellt sich vor: „Priester des Kaisers Haile Selas- 1968 sie, Schule der Visionen, Bibelstudien, Prophezeiungen und Gottes- dienste.“ «Rivers of Babylon» wolle die Sklaverei aufzeigen. Bands wie die Melodians, so Stranger Cole, verwandelten solche traditionelle, Afrika-inspirierte Lieder in Rocksteady. «Rivers of Babylon» wurde später ein Disko-Hit.

srf.ch/myschool 2/2