Gemeindeentwicklungskonzept Markt

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Impressum

Auftraggeber Marktgemeinde Oberschwarzach Handthaler Str. 9 97516 Oberschwarzach www.oberschwarzach.de

Förderung und Begleitung

Johannes Krüger Zeller Straße 40 97082 Würzburg www.ale-unterfranken.bayern.de

Bearbeitung

BBV LandSiedlung GmbH Team Würzburg Werner-von-Siemens-Str. 55a 97076 Würzburg

Steffen Moninger Xenia Veeh Marion Dümig Nina Wittich

Stand Mai 2018 Überarbeitete anonymisierte Fassung Oktober 2018 Bearbeitung Anneke Schilling/Marktgemeinde Oberschwarzach Anmerkung: Die dargestellten Karten sind alle genordet und unmaßstäblich.

Der Einfachheit halber wird die Bezeichnung weiblicher und männlicher Personen durch die jeweilige maskuline Form verwendet. Dies entspricht zwar nicht der gebotenen Gleichstellung von Mann und Frau, wird aber aufgrund der besseren Lesbarkeit und Übersichtlichkeit verwendet. Mit allen im Text verwendeten Personenbezeichnungen sind somit stets beide Geschlechter gemeint. Seite | 2

Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Impressum

Inhaltsverzeichnis Vorwort des Bürgermeisters ...... 6 1. Einführung ...... 8 2. Zielrichtung der Marktgemeinde...... 10 3. Methodik und Bürgermitwirkung ...... 11 3.1. Ablauf zur Erstellung des GEK ...... 11 3.2. Öffentlichkeitsarbeit ...... 13 4. Strukturanalyse ...... 14 4.1. Lage im Raum ...... 14 4.2. Vorhandene Planungen und weitere Institutionen ...... 14 4.2.1. Landesentwicklungsprogramm und Regionalplan ...... 14 4.2.2. ILE „Region -Steigerwald“ ...... 16 4.2.3. Städtebauförderung ...... 17 4.3. Demografie und Siedlungsstruktur ...... 18 4.3.1. Demografie ...... 18 4.3.2. Siedlungsstruktur in der Marktgemeinde ...... 22 4.4. Verkehr und Infrastruktur, Daseinsvorsorge, Bildung ...... 25 4.5. Landwirtschaft und Umwelt ...... 31 4.6. Wirtschaft und Energie ...... 38 4.7. Tourismus, Freizeit und Erholung ...... 41 5. Laufende Verfahren Ländliche Entwicklung ...... 44 6. Arbeit auf Ortsteilebene ...... 45 6.1. SWOT-Analyse ...... 45 6.1.1. Bürgerbefragung ...... 45 6.1.2. Ergebnisse aus dem Seminar an der Schule der Dorf- und Flurentwicklung (SDF) in Klosterlangheim ...... 48 6.1.3. Auftaktveranstaltung ...... 49 6.2. Zielsetzung - Dorfspaziergänge und Dorfwerkstätten ...... 62 6.2.1. Schönaich ...... 63 6.2.2. Oberschwarzach ...... 67 6.2.3. Siegendorf ...... 71 6.2.4. Wiebelsberg ...... 77 6.2.5. Handthal ...... 82 6.2.6. Breitbach-Kammerforst ...... 86

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6.2.7. Mutzenroth-Düttingsfeld ...... 91 6.3. Priorisierung der Ortsteile hinsichtlich Dorferneuerung und Flurneuordnung ...... 96 7. Vitalitätscheck 2.1 ...... 98 7.1. Einführung ...... 98 7.2. Ursachen und Auswirkungen von Bevölkerungsrückgang und Leerstand ...... 99 7.2.1. Mögliche Gründe für Leerstände ...... 99 7.2.2. Mögliche Auswirkungen auf Dörfer und Gemeinden ..... 102 7.3. Methodik und Vorgehensweise zur Erstellung des Vitalitäts- Check 2.1 ...... 105 7.3.1. Arbeitsschritte (mit den Gemeinden und im Büro)...... 105 7.3.2. Kriterien zur Erfassung der Leerstände ...... 107 7.3.3. Ausfüllen der Datenbanken ...... 111 7.4. Ergebnisse der Bestandserfassung und Ableitung von Handlungsbedarfen auf Ortsteilebene ...... 112 7.4.1. Innenentwicklungspotenziale ...... 112 7.4.2. Erfassung der Versorgungsstruktur...... 125 8. Arbeit auf Marktgemeinde-Ebene ...... 135 8.1. Die Schlüsselpersonengespräche – Analyse der Handlungsfelder ...... 135 8.1.1. Zusammenfassung Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild ...... 135 8.1.2. Zusammenfassung Versorgung und Arbeit ...... 136 8.1.3. Zusammenfassung Tourismus und Naherholung ...... 137 8.1.4. Zusammenfassung Bildung und Betreuung ...... 139 8.1.5. Zusammenfassung Kirche ...... 141 8.1.6. Zusammenfassung Landwirtschaft und Weinbau ...... 142 8.1.7. Zusammenfassung Leben in der Marktgemeinde ...... 143 8.1.8. Zusammenfassung Infrastruktur, Mobilität, Verkehr ...... 144 8.2. Jugendworkshop ...... 147 8.3. Handlungsansätze und Maßnahmenvorschläge – Die Themenworkshops ...... 153 8.3.1. Allgemeiner Themenworkshop ...... 153 8.3.2. Verkehr, Infrastruktur, Mobilität ...... 155 8.3.3. Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild ...... 156 8.3.4. Naherholung, Tourismus, Landwirtschaft...... 157 Seite | 4

Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Impressum

8.3.5. Daseinsvorsorge ...... 159 9. Gemeinschaftsprojekte – Maßnahmenkatalog ...... 161 9.1. Maßnahmenkatalog - Übersicht nach Handlungsfeldern ..... 161 9.1.1. Verkehr, Infrastruktur und Mobilität ...... 163 9.1.2. Ortsbild, Ortsstruktur, Wohnen ...... 169 9.1.3. Tourismus, Naherholung, Landwirtschaft ...... 177 9.1.4. Daseinsvorsorge ...... 185 9.1.5. Leben in der Marktgemeinde, Vereine ...... 192 10. Priorisierung der Projektideen ...... 203 10.1. Priorisierung auf Ortsteilebene ...... 204 10.2. Priorisierung auf Marktgemeindeebene ...... 205 10.3. Zeitstrahl der Maßnahmen ...... 209 11. Umsetzung und weiteres Vorgehen ...... 211 Abbildungsverzeichnis ...... 213 Tabellenverzeichnis ...... 213 Grafikverzeichnis ...... 214 Literaturverzeichnis ...... 215 Anhang ...... 217

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Vorwort des Bürgermeisters

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der seit Jahren diskutierte „demographische Wandel“ vollzieht sich auf der einen Seite in Form einer rückläufigen Bevölkerungszahl und einer steigenden Lebenserwartung, auf der anderen Seite darin, dass viele junge Menschen in die Zentren und Metropolen abwandern. Dieser Strukturwandel durch drohenden Leerstand bis hin zum Funktionsverlust dörflicher Strukturen stellt den Markt Oberschwarzach vor vielfältige Herausforderungen.

Bei der Bürgerbefragung im Juni/Juli 2015

„Zu Hause daheim, unsere Marktgemeinde 2029“

wurde schnell klar, dass bei uns in vielen Lebenslagen Handlungsbedarf besteht, welcher von den Bürgerinnen und Bürgern gewünscht und vor allem auch mitgetragen wird. Aufgrund dieser Tatsache hat der Marktgemeinderat am 16.01.2016 einstimmig beschlossen, beim Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken einen Antrag auf eine Förderung für die Erstellung eines Gemeindeentwicklungskonzeptes (GEK) zu stellen.

Mit der Initiative möchte der Markt Oberschwarzach die Herausforderungen der Gemeindeentwicklung angehen und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern in allen Ortsteilen die Marktgemeinde aktiv gestalten und dem demographischen Wandel entgegensteuern.

Die beauftragte BBV LandSiedlung GmbH hat bei der Erarbeitung des GEK aktiv Bürgerinnen und Bürger, öffentliche und private Institutionen sowie den Marktgemeinderat und die Verwaltung in breitem Umfang beteiligt. Mit großem Erfolg wurden gemeinsame Handlungsstrategien erarbeitet und ein Handlungsleitbild erstellt.

Es wurde eine Vielzahl von Projekten zusammengetragen, die wichtige Bausteine für eine zukunftsorientierte Entwicklung der Marktgemeinde darstellen. Die erarbeiteten Projekte wurden priorisiert und anhand eines Zeitstrahls von etwa fünfzehn Jahren eingegliedert. Es wurden kleinere Maßnahmen, sog. Startprojekte ausgewählt, die als erste Schritte realisiert werden sollen, um gemeinsam, schnell und sichtbar erste Impulse für die Gemeinde zu setzen.

Bezeichnend für die Erstellung des Konzeptes war die Zusammenarbeit unter hoher, engagierter und aktiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Alle Mitwirkenden waren sich dabei einig, dass die zukünftigen Herausforderungen und die Umsetzung der Projekte nur gemeinsam erfolgreich bewältigt werden können.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vorwort des Bürgermeisters

Nun gilt es die erarbeiteten Maßnahmen umzusetzen und dem demografischen Wandel weiter aktiv entgegenzuwirken. Dieses Ziel kann uns allerdings nur gelingen, wenn alle Akteure ihre Kräfte bündeln und an einem Strang ziehen.

Deshalb möchte ich Sie ausdrücklich bitten und ermuntern, sich mit gleich hohem Engagement zu beteiligen, um gemeinsam die Umsetzung der Handlungsempfehlungen aus dem GEK vorantreiben zu können. Ich freue mich in Zusammenarbeit mit Ihnen unsere Projekte umzusetzen und so unsere Marktgemeinde fit für die Zukunft zu machen.

Wenn nicht wir, wer dann?

An dieser Stelle darf ich mich sehr herzlich bei allen Beteiligten bedanken, die aktiv und kompetent zum Entwicklungskonzept der Marktgemeinde Oberschwarzach beigetragen haben. Insbesondere bei allen Bürgerinnen und Bürgern sowie dem Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken.

Oberschwarzach, April 2018

Manfred Schötz

Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Oberschwarzach

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1. Einführung Die Die Marktgemeinde Oberschwarzach mit ihren neun Ortsteilen Breitbach, Marktgemeinde Kammerforst, Düttingsfeld, Handthal, Siegendorf, Schönaich, Wiebelsberg, Oberschwarzach Mutzenroth und Oberschwarzach hat im Sommer 2016 beschlossen, sich aktiv weiterzuentwickeln. Insgesamt leben auf der Fläche von 25,5 km² ‚nur‘ etwa 1.400 Einwohner.

Auf den ersten Blick verfügt die Marktgemeinde vor allem landschaftlich über viel Potenzial, das zukünftig, vor allem touristisch, weiter ausgeschöpft werden könnte: Umgeben von Weinbergen, dem Naturpark Steigerwald und vielen landwirtschaftlichen Äckern und Wiesen zeigt das Gebiet ein attraktives und vor allem kaum verbautes Landschaftsbild. Diese abwechslungsreiche Landschaft lädt dazu ein, die Gegend zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden oder die lokalen Weine in einer der zahlreichen Heckenwirtschaften zu probieren. Dies war einer der Gründe, weshalb das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 2012 das Steigerwaldzentrum (SWZ) in Handthal errichtet hat. Dieser Besuchermagnet zieht viele Touristen in die Region. In unmittelbarer Nähe wurde 2016 der Baumwipfelpfad in Ebrach errichtet, der die Region für Touristen ebenfalls attraktiv macht.

Aber auch relativ günstige Lebenshaltungskosten und die Nähe zu den umliegenden Oberzentren Würzburg, , Haßfurt oder Bamberg, die sehr wichtige Arbeitsplatzstandorte sind, machen die Marktgemeinde mit ihrer ländlichen Lage zu einem attraktivem Wohnstandort.

Dennoch stellen sich für die Zukunft auch große Herausforderungen: etwa die Abwanderung junger Fachkräfte oder der landwirtschaftliche Strukturwandel, der dazu geführt hat, dass es bereits einige Ortsteile ohne einen Vollerwerbslandwirt gibt und somit auch weniger Produzenten regionaler Produkte wie Fleisch, Käse oder Obst aus der Region. Letztendlich geht so auch ein Teil der regionalen Wertschöpfung verloren. Auch Leerstände, vor allem in den Altorten, werden zunehmend ein Problem für die Ortsteile. Diese können, gemeinsam mit dem demographischen Wandel, zahlreiche Probleme verursachen: Wegbrechen von Einnahmen aus Steuern und Gebühren, steigende Kosten der technischen Infrastruktur, Ausdünnen der Nahversorgung und sozialen Infrastruktur wie Schulen oder Pflegedienste, eingeschränkte Mobilität durch mindernde Nutzerzahlen, Schwinden des sozialen Zusammenhalts durch wegfallende Gemeinschaftseinrichtungen, Verlust von Vereinsstrukturen, Entwertung umliegender Immobilien, usw.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Einführung

Um also die Region nicht nur für Besucher interessant zu machen, sondern um bestmögliche Lebens-, Arbeits- und Wohnverhältnisse für alle Generationen zu schaffen, wurde, unter hoher Bürgerbeteiligung, das Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) initiiert.

Das übergeordnete Ziel der ‚Gemeindeentwicklung‘ ist die Verbesserung der Gemeinde- Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnisse in den neun Ortsteilen der entwicklung Marktgemeinde Oberschwarzach. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei bei der Aktivierung der Eigenkräfte und der Stärkung der vorhandenen Potenziale vor Ort. Es ist eine strukturpolitische Maßnahme, deren Schlüssel zum Erfolg in der Einbindung der Bürger liegt. Während die Dorferneuerung ein lokales Instrument ist, das auf einzelne Ortschaften beschränkt ist, gibt es hier die Möglichkeit, die Zusammenarbeit von mehreren Ortsteilen zu verbessern und Probleme, wie z. B. die Verödung von Ortskernen, gemeinsam anzugehen.

Die Gemeindeentwicklung wird vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken planerisch, finanziell und organisatorisch unterstützt.

Der vorliegende Bericht stellt die Ergebnisse dieses GEKs gebündelt dar und dokumentiert die gemeinsame Arbeit der vergangenen 14 Monate.

Beim Start-Workshop zum GEK an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Ziele und Klosterlangheim, wurde bereits eine erste Stärken-Schwächen-Analyse Handlungsfelder erarbeitet, die folgende Handlungsfelder zur Erstellung des GEK Oberschwarzach ergeben hat:

Diese verschiedenen Handlungsfelder wurden unter breiter Bürgerbeteiligung in zahlreichen Arbeitskreisen auf ihre Stärken und Schwächen analysiert, um dann gemeinsam Ziele und Lösungsstrategien zu erarbeiten, die in den folgenden Jahren Schritt-für-Schritt umgesetzt werden sollen.

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2. Zielrichtung der Marktgemeinde

Die Marktgemeinde Oberschwarzach stellt sich, wie so viele ländliche Gemeinden, einige Fragen. Wie sieht die Zukunft der Gemeinde aus? Wie entwickelt sich der ländliche Raum weiter? Wird die Gemeinde zwischen den Großstädten Schweinfurt, Würzburg, Bamberg und Nürnberg, sowie als Randbereich des Landkreises Schweinfurt und des Regierungsbezirkes Unterfranken überhaupt wahrgenommen? Durch diese Fragen und Herausforderungen motiviert, entschloss sich der Markt dazu, seine zukünftige Entwicklung gemeinsam mit seinen Bürgern zu planen und zu entwickeln.

Oberschwarzach zählt zu den kleineren Kommunen im ländlichen Raum des Landkreises Schweinfurt, die intensiv an der Aktivierung und Stärkung ihrer Ortszentren arbeiten. Das erklärte Ziel ist es, eine vitale Gemeinde mit lebendigen Ortsmitten und prägenden Ortsbildern zu sein. Die Marktgemeinde soll in ihren Dörfern Lebensqualität und Attraktivität für alle Generationen bieten. Gemeinsam soll die Zukunft aller Ortsteile nachhaltig und langfristig gestaltet werden. Die prägenden Elemente, wie der Wein, der Wald und die Wiesen, sollen im Leitbild für die Zukunft nachhaltig erhalten bleiben.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Methodik und Bürgermitwirkung

3. Methodik und Bürgermitwirkung 3.1. Ablauf zur Erstellung des GEK

Bei der Erstellung des GEKs wurden folgende Projektphasen durchlaufen:

Feb 15 Vorbereitung  Erste Gespräche mit Bürgermeistern, Ämtern und weiteren Fachstellen  Analyse der Datengrundlagen

Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim (SDF) März 15 (Ortsteilübergreifend)  Diskussionsrunden, Gruppenarbeiten, methodische Übungen März 15  Präsentationen über Handlungsfelder und Entwicklungsziele für die Marktgemeinde mit allen Ortsteilen

Auftaktveranstaltung mit Arbeitsgruppen (Ortsteilebene)  Bürgerversammlung mit Vorstellung der Ergebnisse aus Mai 15 Klosterlangheim  Einführung in das GEK  Aufteilung in ortsteilbezogene Arbeitsgruppen mit SWOT-Analyse Mai 15

Dorfspaziergänge/Dorfwerkstätten (Ortsteilebene)

Juni /  Spaziergänge durch jeden Ortsteil, um den Handlungsbedarf aufzuzeigen Juli 15  Anschließend Dorfwerkstatt: Ergebnisse wurden bei einem Workshop auf Ortsteilebene auf Papier gebracht

Schlüsselpersonengespräche (Ortsteilübergreifend) Juni /  Themenfelder wurden jeweils in Expertenrunden genauer analysiert und diskutiert Juli 15 Sep /  Probleme, Handlungsbedarf, aktuelle Projekte, etc. Okt 15  - Wohnen, Ortsbild, Ortsstruktur - Versorgung, Arbeit - Tourismus, Naherholung - Bildung, Betreuung – Pfarrer - Landwirtschaft und Weinbau - Leben in der Marktgemeinde - Infrastruktur, Mobilität

Jugendworkshop (= Ortsteilübergreifend)  Ziele: Abwanderung der jungen Einwohner verhindern und gleichzeitig Oberschwarzach attraktiv für junge Familien/Menschen machen  Handlungsfelder: Freizeitaktivitäten, Vereinsleben,

Wohnraum/Mobilität/Arbeitsmarkt

Themenworkshops  Allgemeine Themenworkshops zu allen Themenfeldern  Anschließend ein Workshop pro Handlungsfeld

Ausarbeitung  Priorisierung in Klosterlangheim an der SDF  Abschlussveranstaltung/Bürgerversammlung  Ausarbeitung des endgültigen Konzeptes mit Erläuterungsbericht

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Bürgermitwirkung Bereits in einem frühen Stadium des Projektes wurden die Bürger aktiv in den Prozess eingebunden. Dies begann über die Beteiligung an der SDF in Klosterlangheim, mit der Erstellung der Handlungsfelder und Themenschwerpunkte. Auch bei der Auftaktveranstaltung war die Bürgerbeteiligung sehr hoch, wobei die aus einer Bürgerbefragung vorliegende Stärken-Schwächen-Analyse zu jedem Ortsteil, aber auch in Bezug auf die Marktgemeinde, ergänzt wurde. Bei den Dorfspaziergängen waren die Bürger die Experten ihrer Ortsteile und konnten genau die Problemstellen, den Handlungsbedarf und die Wünsche darstellen und äußern. Auch bei den Schlüsselpersonengesprächen waren verschiedenste Vertreter der Oberschwarzacher Bevölkerung anwesend – seien es Landwirte, Vereinsvorstände, der Schulleiter, Gewerbetreibende oder Vertreter des TATO (Touristik - Aktions - Team Oberschwarzach). Diese lokalen Akteure und Multiplikatoren aus allen stattgefundenen Terminen haben mit ihren sehr guten Ortskenntnissen den Grundstein für die weitere Projekt- und Arbeitskreisarbeit gelegt. Viele dieser Personen sind auch zu den anschließenden Themenworkshops gekommen, bei denen ortsteilübergreifend neben einem allgemeinen Termin zu allen Themenfeldern, auch zu jedem Einzelnen ein separater Workshop abgehalten wurde. Bei der Abschlussveranstaltung am 27.07.2017 im Sebastianihaus in Oberschwarzach konnten sich alle Interessierten über das Ergebnis des Projektes informieren.

Lokale Dorfwerkstätten in allen Ortsteilen

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Methodik und Bürgermitwirkung

Auftakt- veranstaltung Sebastianihaus

Arbeitskreise

Abschluss- veranstaltung Sebastianihaus

3.2. Öffentlichkeitsarbeit

Um den Bürgern möglichst viel Einblick über den Stand und die Geschehnisse Website und während der Erstellung des Gemeindeentwicklungskonzeptes zu geben, fand Printmedien eine laufende Information über die Homepage der Marktgemeinde, das Gemeindeblatt und über mehrere Artikel in der lokalen Presse statt. Hier wurden nicht nur die als nächstes anstehenden Termine bekannt gegeben, sondern auch die Ergebnisse der bisher stattgefundenen Workshops, Begehungen und Gespräche veröffentlicht. Des Weiteren wurde anhand von Flyern und Plakaten auf die kommenden Veranstaltungen aufmerksam gemacht. So konnte eine große Bürgerbeteiligung an den Terminen erreicht werden.

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4. Strukturanalyse 4.1. Lage im Raum

Die Marktgemeinde Oberschwarzach liegt im südöstlichen Teil des Landkreises Schweinfurt im Regierungsbezirk Unterfranken. Der Landkreis grenzt hier sowohl an den Nachbarlandkreis Kitzingen, als auch Bamberg im Regierungsbezirk Oberfranken an. Die Marktgemeinde liegt in der Planungsregion 3 ‚Main-Rhön‘ und besitzt 9 Ortsteile: Breitbach, Düttingsfeld, Handthal, Kammerforst, Abbildung 1: Lage der Marktgemeinde Mutzenroth, Oberschwarzach, Schön- Oberschwarzach aich, Siegendorf und Wiebelsberg. 2015 lebten hier 1388 Menschen auf einer Fläche von rund 25 km². Diese teilt sich auf in 1.632 Hektar landwirtschaftliche Fläche, 602 Hektar Wald, 248 Hektar Siedlungs- und Verkehrsfläche, 86 Hektar Gebäudeflächen und 53 Hektar Wasserflächen. (Stand 2015).

4.2. Vorhandene Planungen und weitere Institutionen

4.2.1. Landesentwicklungsprogramm und Regionalplan

Das Landesentwicklungsprogramm Bayern legt die Grundzüge der anzustrebenden räumlichen Ordnung und Entwicklung in Bayern fest. Es formuliert verschiedene Ziele und Grundsätze, die als Leitlinien für die Raumplanung in Bayern dienen. Hierzu gehören: Gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen in allen Teilräumen, die Schaffung attraktiver Lebens- und Arbeitsräume in allen Regionen, eine räumlich ausgewogene, polyzentrale Entwicklung, eine flächendeckend leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur, Klimaschutz, eine nachhaltige und leistungsfähige Energieinfrastruktur, die Entwicklung vielfältiger Regionen, Städte, Dörfer und Landschaften sowie eine maßvolle Flächeninanspruchnahme. (Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landentwicklung und Heimat)

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Strukturanalyse

Diese Ziele werden in den Regionalplänen detailliert dargestellt. Das Marktgemeindegebiet ist hier dem Regionalplan der Region Main-Rhön (3) zugeordnet.

Die folgende Kartendarstellung visualisiert die Ziele der Raumordnung für den Landkreis Schweinfurt:

Abbildung 2: Ausschnitt aus dem Regionalplan Region Main-Rhön (3) (Regierung von Unterfranken, 2008)

Die Marktgemeinde Oberschwarzach ist im Regionalplan Region Main-Rhön (3) als ländlicher Teilraum, dessen Entwicklung im besonderen Maße gestärkt

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werden soll, eingestuft. Das nächstgelegene Mittelzentrum ist , das auch als bevorzugt zu entwickelndes Mittelzentrum gilt. Weitere Mittelzentren sind im Landkreis nicht vorhanden. Schweinfurt stellt ein Oberzentrum im Landkreis dar, ist Unterzentrum, , , , , und sind Kleinzentren.

Ein Mittelzentrum unterscheidet sich in der Raumplanung von Grund- und Unterzentren vor allem dadurch, dass hier zentralörtliche Einrichtungen des gehobenen Bedarfs vorgehalten werden (sollen), wie zum Beispiel Gymnasien, stationäre medizinische Versorgung, Polizeidienststellen, Arbeitsagenturen oder Außenstellen der Finanzämter, usw.

Insgesamt wird der Landkreis durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) als „Ländlicher Kreis mit Verdichtungsansätzen“ eingeordnet und gehört damit in die zweit „ländlichste“ Kategorie.1

Die Entwicklungsachse in der Region (3) verläuft überwiegend sternförmig um die Kernstadt Schweinfurt. Hier gehen Entwicklungsachsen in alle Richtungen: nach Bad Brückenau über Bad Kissingen, nach Haßfurt, nach Hofheim i.Ufr. und nach Bad Neustadt a.d. Saale, ebenfalls über Bad Kissingen. Entlang solcher Entwicklungsachsen gelten u.a. folgende Ziele der Raumplanung: Verbesserung der Bandinfrastruktur, Belange des Fremdenverkehrs bzw. der Tages- und Wochenenderholung sollen hier besonders berücksichtigt werden, die Erhaltung gesunder Umweltbedingungen in den Entwicklungsachsen im Maintal, vor allem im Verdichtungsraum, soll besonders beachtet werden. (vgl. Textteil Regionalplan (2)). Oberschwarzach liegt an keiner dieser Entwicklungsachsen.

Im Gebiet des Marktes Oberschwarzach gibt es weitere Initiativen zur regionalen Entwicklung:

Einbindung 4.2.2. ILE „Region Main-Steigerwald“ weiterer Die Marktgemeinde ist Mitglied im Verein der ILE ‚Region Main-Steigerwald‘. Der Institutionen der eingetragene Verein engagiert sich für die gemeinsame Entwicklung und Regional- Förderung der Stadt Gerolzhofen, des Marktes Oberschwarzach, der entwicklung Gemeinden , Sulzheim, , Schwanfeld, , , , und Lülsfeld aus dem Landkreis Schweinfurt und dem Markt Eisenheim aus dem Landkreis Würzburg.

1 Datenbasis: Laufende Raumbeobachtung des BBSR (www.raumbeobachtung.de, 2016) Seite | 16

Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Strukturanalyse

Ziel ist es überregional zu agieren und so Synergieeffekte zu heben. Beispielhaft wurden neben Projekten zu regional erzeugten Produkten, wie den Spargel und den Wein, auch ein Kernwegenetzkonzept über die gesamte Region Main- Steigerwald erstellt, ein interkommunales Energiekonzept wurde erarbeitet und die Radregion durch den 2FrankenRadweg weiter ausgebaut, um nur einen Teil der Projekte zu nennen. (Main-Steigerwald)

4.2.3. Städtebauförderung

Derzeit läuft ein Verfahren der Städtebauförderung der Regierung von Maßnahmen der Unterfranken im Marktgemeindegebiet: Das integrierte Städtebauliche Städtebau- Entwicklungskonzept wird für den Hauptort Oberschwarzach durchgeführt. förderung in Hierbei sollen konkrete, ganzheitliche, langfristig und lokal abgestimmte Oberschwarzach Lösungen für die vorhandenen Entwicklungsaufgaben gefunden werden. Ein Schwerpunkt ist dabei die Instandsetzung und die Nachnutzung von Schloss, alter Schule und Schwesternhaus, sowie die Gestaltung eines Mehrgenerationenplatzes.

Das Schloss ist für die Ortschaft Oberschwarzach und die umliegenden Gemeindeteile eine Immobilie mit zentraler Bedeutung. Sie prägt als Zentrum wesentlich das Ortsbild und birgt als Anlaufstelle für Verwaltung und Dienstleitungen enormes Potenzial.

Die Instandsetzung des Schlossareals und die nachhaltige Nachnutzung sind Kernthema des Projektes. In verschiedenen Arbeitskreisen wurde hier schon ein Nachnutzungskonzept entworfen. Neben dem Schloss mit Umgriff wird dabei auch die angrenzende alte Schule und das Schwesternhaus in das Konzept eingebunden. Die Gestaltung eines Mehrgenerationenplatzes ist ein weiteres Projekt, das durch die Städtebauförderung begleitet wird.

Das integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept, mit entsprechender Voruntersuchung, unterstützt durch ein Kommunales Denkmalkonzept, soll den weiteren Handlungsbedarf festlegen, an dem dann z. B. über die weitere städtebauliche Maßnahmen und ggf. sogar die Ausweisung eines Sanierungsgebietes gearbeitet wird.

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4.3. Demografie und Siedlungsstruktur

4.3.1. Demografie

Bevölkerungs- „Die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Schweinfurt wurde und wird stark entwicklung durch Zu- und Abwanderungen vor allem jüngerer Altersgruppen beeinflusst. Daneben lagen in der Vergangenheit und liegen auch aktuell die Geburtenraten nur leicht höher als in Bayern insgesamt – womit sie für eine (langfristige) „Bestandserhaltung“ bei weitem nicht ausreichen. In Folge dieser beiden Faktoren ist die Bevölkerung im Landkreis Schweinfurt derzeit im Mittel mit 41,8 Jahren jünger als die bayerische Bevölkerung mit 42,4 Jahren. Während in den Gemeinden an der Peripherie des Landkreises die Anteile jüngerer Altersgruppen häufig größer sind, finden sich in den Gemeinden im Nordosten des Landkreises häufiger höhere Anteile von älteren Altersgruppen.“ (Schweinfurt, 2009).

Neueren Zahlen zufolge liegt das Durchschnittsalter im Landkreis Schweinfurt mittlerweile mit 44,5 Jahren (2015) 0,9 Jahre über dem bayernweiten Durchschnitt. Die Prognose für 2035 ergibt ein Durchschnittsalter von 47,6 Jahren (2015), was 1,5 Jahre über dem bayernweiten Durchschnitt liegen wird. (Bayerisches Landesamt für Statistik , 2016)

In Oberschwarzach findet man, trotz anderen Bezugsjahren, ähnliche Zahlen vor. Im Jahr 2014 lag das Durchschnittsalter bei 44,1 Jahren und für 2028 wurde ein durchschnittliches Alter von 47,5 Jahren prognostiziert.

Die Verteilung der Altersgruppen in Oberschwarzach und im Landkreis Schweinfurt in den Jahren 1970, 1987 und 2014 zeigen nachfolgende zwei Grafiken. In beiden ist klar zu erkennen, dass der Anteil der über 65-Jährigen kontinuierlich zugenommen hat und der Anteil der unter 18-Jährigen immer weiter gesunken ist.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Strukturanalyse

Altersgruppen in Oberschwarzach [%]

70,0 62,0 63,5 60,0 52,3 50,0 40,0 33,7 30,0 24,3 17,0 19,4 Anteile Anteile in% 20,0 14,0 13,7 10,0 0,0 1970 1987 31.12.2014 Zeitpunkt

unter 18 Jahre 18-65 Jahre über 65 Jahre

Grafik 1: Altersgruppenverteilung in Oberschwarzach, Eigene Darstellung nach (Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung , 2014)

Altersgruppen im Landkreis Schweinfurt [%] 66,2 70,0 63,0 60,0 55,5 50,0 40,0 33,7

30,0 21,3 16,4 16,4 Anteile Anteile in% 20,0 10,8 12,5 10,0 0,0 1970 1987 31.12.2014 Zeitpunkt

unter 18 Jahre 18-65 Jahre über 65 Jahre

Grafik 2: Altersgruppenverteilung in Schweinfurt, Eigene Darstellung nach (Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung , 2014)

Ein weiterer Indikator für die demografische Entwicklung bzw. Alterung einer Billeter-Maß Region ist das sogenannte Billeter-Maß. Dieses errechnet sich aus der Differenz der Generation der Kinder (< 15 Jahre) und der Bevölkerungsgruppe nach der Familienbildungsphase (> 50 Jahre) und wird dividiert durch die Elterngeneration (15 – unter 50 Jahren). Positive Werte sprechen hierbei für eine wachsende Gesellschaft der Entwicklungs- und Schwellenländer mit einer größeren

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Kindergeneration als Großelterngeneration. Zahlenwerte um die „0“ symbolisieren eine ausgeglichene Altersstruktur in der Bevölkerung. Je negativer der Wert ist, desto demografisch älter ist die entsprechende Bevölkerung. Hier liegt eine schrumpfende Gesellschaft mit hoher Lebenserwartung vor. Die Werte für Oberschwarzach und den Landkreis Schweinfurt liegen mit -0,73 bzw. -0,74 im stark negativen Bereich. Dies weist auf eine stark gealterte Bevölkerung hin. Die Ausrichtung der Nahversorgungseinrichtungen und des öffentlichen Nahverkehrs ist hier zwingend auf die Bedürfnisse der Älteren anzupassen.

Wanderungs- Das Wanderungssaldo ist ein weiterer Faktor hinsichtlich der saldo Bevölkerungsentwicklung. Dieser ergibt sich aus den Zu- und Fortzügen pro 1.000 Einwohner. Daraus ergibt sich, in Bezug auf die aktuelle Bevölkerungszahl, ein absoluter Wanderungssaldo. In Oberschwarzach fällt dieser mit -3 Personen minimal negativ aus. Für den Landkreis Schweinfurt ist hier mit 907 Personen eine deutliche Mehrheit an Zuzügen zu vermerken.

Prognosen Die nachfolgende Grafik zeigt die prognostizierte Veränderung der Bevölkerung der Marktgemeinde Oberschwarzach im Vergleich zum Landkreise Schweinfurt im Jahr 2028 gegenüber 2014, nach Altersgruppen. Diese zeigt die klassische Tendenz ländlicher Räume: Die Bevölkerung wird immer älter, die jungen Leute und Familien ziehen aus beruflichen und persönlichen Interessen in Ballungszentren und aufgrund der niedrigen Geburtenrate wird der Anteil der unter 18-jährigen noch geringer.

Veränderung der Bevölkerung 2028 gegenüber 2014 nach Altersgruppen in [%]

über 65 Jahre

18-65 Jahre

unter 18 Jahre

-30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 unter 18 Jahre 18-65 Jahre über 65 Jahre LKR Schweinfurt -11,9 -17,3 41,9 Oberschwarzach -15,3 -10,2 41,3

Grafik 3: Bevölkerungsveränderungen der Gemeinde Oberschwarzach im Vergleich zum Landkreis Schweinfurt 2028 gegenüber 2014. (Eigene Darstellung nach (Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung , 2014)

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Strukturanalyse

Einen bayernweiten Vergleich der Bevölkerungsentwicklung liefert Abbildung 6:

Grafik 4: Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Bayerns - Veränderung 2034 gegenüber 2014 in Prozent (Bayerisches Landesamt Demografischer für Statistik , 2016) Wandel Dieser Veränderungsprozess der Bevölkerung wird als demografischer Wandel bezeichnet. Dieser Prozess verläuft jedoch nicht überall gleichmäßig und wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Zu den drei wesentlichen Bestandteilen gehört zum einen die veränderte Dynamik des Bevölkerungswachstums. So schwindet die Bevölkerung nicht nur durch die bereits erwähnten Abwanderungen in bestimmten Regionen, sondern auch übergreifend durch zurückgehende Geburtenzahlen. Diese begannen bereits vor 40 Jahren zu sinken, doch die geringere Anzahl an Kindern wurde erst mit den Jahren deutlicher spürbar. Der zweite Punkt ist die bereits erwähnte veränderte Altersstruktur, bedingt durch einen kontinuierlichen Anstieg der Lebenserwartung. Der dritte Einflussfaktor ist die Internationalisierung der Bevölkerung, durch die wachsende Zuwanderung aus dem Ausland.

Diese drei Faktoren beeinflussen, wie sich die Bevölkerung einer Region entwickelt. Dabei ist zu beachten, dass solche Entwicklungen auch durch Besonderheiten überlagert werden, die teilweise schon lange zurück liegen

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können, wie etwa Wirtschaftszyklen oder politische Umbruchphasen. Außerdem betrifft die Abnahme der Bevölkerung nicht alle Regionen, sondern sie wird auch weiterhin räumlich differenziert stattfinden und verursacht so ein Nebeneinander von wachsenden und schrumpfenden Regionen. (RAUMORDNUNG, 2005)

4.3.2. Siedlungsstruktur in der Marktgemeinde

Grafik 5: Schwarzplan der Marktgemeinde Oberschwarzach (Eigene Darstellung)

Der Schwarzplan in Grafik 5 zeigt die Siedlungsstruktur der Marktgemeinde. Die neun Ortsteile sind hierbei gut ersichtlich. Es zeigt sich ein starkes Ungleichgewicht, was die Verteilung der Siedlungsflächen und der Einwohnerzahlen betrifft. Etwa die Hälfte der 1.400 Einwohner in der

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Strukturanalyse

Marktgemeinde leben im Hauptort Oberschwarzach. Hier ist ein Siedlungsschwerpunkt ersichtlich.

Die meisten Siedlungsgebiete sind relativ kompakt, mit einer engen Verzahnung Denkmalschutz von Altortbereichen, Neubaugebieten und Gewerbeflächen. Alle Ortsteile und Ortsbild verfügen über historische Ortskerne, teilweise einzelnen Baudenkmälern oder, wie beispielsweise in Oberschwarzach und Siegendorf, über Bodendenkmäler. Daneben gibt es landschafts- und ortsbildprägende Denkmäler, wie die Burgruine Stollburg in Handthal, die Wegkapelle in Siegendorf oder das Echter- Schloss in Oberschwarzach. Sehr typisch für die Region sind zum Beispiel Sandsteinfassaden, die in zahlreichen Ortsteilen zu finden sind.

Abbildung 3: Sandsteinhaus, Schönaich und St. Wendelin, Mutzenroth

Eine Besonderheit im Markt Oberschwarzach sind die vielen Bildstöcke, die außer in Düttingsfeld in allen Ortsteilen, teilweise mehrfach, vorkommen. Sie stellen ein religiöses Denkmal dar und kommen vor allem an Wegesrändern vor. Nachfolgend zwei Beispiele aus Breitbach und Siegendorf:

Abbildung 4: Bildstöcke in Breitbach und Siegendorf

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Die Altortbereiche sind überwiegend durch die, typisch für diese Region, giebelständigen Häuser geprägt, die klare Raumkanten zu den Straßen bilden. Problematisch hierbei ist jedoch, dass insbesondere die Ortsdurchfahrten für die heutigen verkehrstechnischen Ansprüche oft viel zu schmal und zu gefährlichen Engstellen geworden sind, wie beispielsweise die Handthaler Straße in Oberschwarzach. Die ehemals fast ausschließlich landwirtschaftlich geprägte Erwerbsgrundlage der Region erkennt man auch heute noch an den zahlreichen Hofstellen in den Altorten, die charakteristisch aus ein oder zwei Hauptgebäuden mit zahlreichen Nebengebäuden bestehen.

Leerstand im Die Leerstandsproblematik, die mittlerweile viele Gemeinden in der Region Ortskern erfasst hat, ist auch hier in einigen Ortsteilen bereits erkennbar – verfallene, ortsbildprägende Gebäude und Höfe zeigen hier ihre negativen Auswirkungen auf das Erscheinungsbild eines Ortskerns. Eine genaue Analyse dieser Innenentwicklungsprobleme und -potenziale kann dem Kapitel 7 „Vitalitäts- Check 2.1“ entnommen werden.

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4.4. Verkehr und Infrastruktur, Daseinsvorsorge, Bildung

Das Marktgemeindegebiet wird in Ost-West-Richtung von der Bundesstraße Verkehr und B22 durchquert, die durch die Ortschaft Breitbach führt. An die B22 schließt sich Infrastruktur in nördlicher Richtung die Staatsstraße St2272 an, die sowohl durch Wiebelsberg und Mutzenroth, als auch Oberschwarzach geht und eine Verbindung nach Gerolzhofen schafft. Südlich der B22 verläuft die St2272 durch Siegendorf weiter in den Landkreis Kitzingen in Richtung Wiesentheid. Die anderen Ortsteile werden durch mehrere Kreisstraßen und eine Gemeindeverbindungsstraße miteinander verknüpft.

Abbildung 5: Verkehrsinfrastruktur in Oberschwarzach (Eigene Darstellung)

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ÖPNV Der öffentliche Personennahverkehr nahm die letzten Jahre in der Marktgemeinde immer mehr ab. Dies spiegelt die Situation vieler ländlicher Räume wieder. Ein Grund hierfür ist, dass die Bedarfslage, in Bezug auf öffentliche Verkehrsmittel, jahrzehntelang vernachlässigt wurde. Dies führte zu einer Abwärtsspirale, die sich bis heute immer weiter negativ entwickelt. Viele Bürger empfinden die jetzige Situation, mit dem Fehlen von jeglichem ÖPNV, als klare Unterversorgung.

Aktuell existiert ein, den nötigsten Bedarf abdeckendes und nicht immer befriedigend funktionierendes, Schulbussystem. Vor allem im Hinblick auf die Anbindung der weiterführenden Schulen ist die Taktung oft sehr unbefriedigend. Desweiteren gibt es noch die sogenannte Freizeitlinie. Diese fährt in den Sommermonaten am Wochenende und an Feiertagen von Gerolzhofen zum Steigerwaldzentrum nach Handthal. Die Linie hat zusätzliche Haltestellen in Wiebelsberg, Mutzenroth und Oberschwarzach. Seit 2016 ist der nahegelegene Baumwipfelpfad in Ebrach ebenfalls zu den entsprechenden Zeiten durch eine Buslinie mit dem Steigerwaldzentrum verbunden.

Gesundheits- Auch die medizinische Versorgung wird im Marktgemeindegebiet, wie in vielen versorgung ländlichen Gemeinden, als nicht ausreichend empfunden. Allgemeinärzte findet man in den nächstgelegenen Städten Gerolzhofen, Wiesentheid und Ebrach. Apotheken sind ebenso in Gerolzhofen, Ebrach, Wiesentheid und Prichsenstadt vorhanden.

Laut der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) gibt es 2017 mit 12 Ärzten auf 16.499 Einwohner einen Versorgungsgrad von Hausärzten von 112,6 % in der VG Gerolzhofen. Dies stellt auf den ersten Blick eine Überversorgung dar. Wie in nachfolgender Karte ersichtlich ist, konzentrieren sich die Ärzte jedoch nur auf Gerolzhofen und Sulzheim. Auch die Altersverteilung der Ärzte ist kritisch zu beäugen: So sind 50 % der Ärzte in der VG 60 Jahre und älter, der bayernweite Durchschnitt liegt hier bei 34,8 %. Insgesamt liegt das Durchschnittsalter der 12 Ärzte der VG mit 54,7 Jahren knapp unter dem bayernweiten Durchschnitt von 55,1 Jahren (KVB, 2017).

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Grafik 6: Räumliche Verteilung und Altersverteilung der Hausärzte in der VG Gerolzhofen (KVB, 2017)

Neben mehreren Krankenhausstandorten in Werneck und Schweinfurt, verfügt der Landkreis Schweinfurt auch über zwei Kliniken in Gerolzhofen, also in direkter Nachbarschaft der Marktgemeinde Oberschwarzach. Zum einen ist dies die Klinik am Steigerwald, ein Krankenhaus für chronisch kranke Menschen und zum anderen das Kreiskrankenhaus, die GEOMED – Klinik, über deren (stark defizitären) Weiterbetrieb aktuell wieder intensiv gestritten wird.

In der Ortsmitte Oberschwarzachs befindet sich der katholische Kindergarten Bildung und des Caritasvereins St. Johannes e.V. Der nächstgelegene Kindergarten ist in Betreuung Gerolzhofen, ein Waldkindergarten wird zusätzlich zwischen Wiebelsberg und Gerolzhofen angeboten.

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Ebenfalls in Oberschwarzach selbst gibt es eine Außenstelle der Grundschule Gerolzhofen, die sowohl Halbtags-Grundschule, als auch gebundene Ganztagsgrundschule anbietet. Die Sicherung der Schulstandorte ist allgemein im ländlichen Raum ein wichtiges Thema, denn die wohnortnahe Schulversorgung ist gerade für junge Familien ein wesentlicher Standortfaktor bei der Wahl des Wohnortes. Der Schulstandort Oberschwarzach soll dauerhaft gesichert bleiben. Genutzt wird die Schuleinrichtung allerdings fast ausschließlich von Schülern, die außerhalb des Gemeindegebietes wohnen.

Daneben sind im Gemeindegebiet noch drei Einrichtungen des Erich Kästner Kinderdorfs angesiedelt, und zwar eines in Düttingsfeld und zwei im Hauptort Oberschwarzach.

Jugend und Die Angebote für die Jugendlichen in der Marktgemeinde sind eng mit den Senioren Vereinen und der Schule verbunden. Für die Belange der Jugendlichen, gibt es aus dem Gemeinderat derzeit zwei Jugendbeauftragte [...]. Sie kümmern sich um den Jugendraum in Oberschwarzach, organisieren Veranstal- tungen und Treffen und unterstützen im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Möglich- keiten die Vereine bei der Jugendarbeit. Neben dem Jugendraum ist auch die Feuerwehr eine zentrale Einrichtung für die Jugendlichen. Für die unter 16-Jährigen ist die KLJB (Katholische Landjugendbewegung) mit Treff- punkt im Schloss ein wichtiger Anlaufpunkt. Desweiteren gibt es das sogenannte ‚Ferienspaß-Team‘ im Markt Oberschwarzach, freiwillige Helfer, die jedes Jahr für die Sommerferien ein Programm für die Schüler zusammenstellen. Daneben zieht das Ministrantenzeltlager jährlich zahlreiche Kinder und Jugendliche an.

Auch die Seniorenbetreuung ist für die Gemeinde ein zunehmend wichtiges Thema. Vom Gemeinderat wurde daher den älteren Bürgern ein Seniorenbeauftragter zur Seite gestellt [...]. Die nächsten Seniorenpflege- heime befinden sich in Ebrach und Gerolzhofen. Die Nachfrage nach Senio- renbetreuung und ambulanter oder Tages-Pflege ist im Gemeinde- gebiet sehr groß, ebenso nach alternativen Wohnformen für Senioren. Hier se- hen die Arbeitskreise insgesamt noch Ausbaubedarf. Das Seniorenteam des Katholischen Frauenbundes organisiert regelmäßig Bastelabende oder den Se- niorenadvent.

Im gesamten Landkreis liegt der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahren bei 19,8 %. Hier weist die Marktgemeinde mit zwei Prozentpunkten weniger eine deutlich geringere Quote auf. Dennoch stellt die steigende Nachfrage nach medizinischer

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Versorgung und Pflege- und Senioreneinrichtungen die Marktgemeinde vor große Herausforderungen beim demographischen Wandel.

Auch das schlechte ÖPNV- und Nahversorgungsangebot ist vor allem für ältere Menschen ein großes Problem und benötigt Lösungen.

Grafik 7: Anteil der Bevölkerung ab 65 Jahren im Landkreis Schweinfurt (Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2014) Ein Vorzeigeprojekt im Bereich Daseinsvorsorge ist der geplante Mehr- Mehrgenerationenplatz mit Wassererlebnis in Oberschwarzach. Dieser liegt Generationen- zentral mit Nähe zum Feuerwehrhaus mitsamt Infrastruktur sowie zum Platz Sportgelände, zu den Wanderwegen und zum ‚2Franken-Radweg‘. Bei einem gemeinsamen Bürgertreffen wurden viele Ideen von Groß und Klein gesammelt und nun umgesetzt. Neben einer Kneippanlage, einer Seilfähre, einem Barfußpfad, einem Pavillon und verschiedenen Spielstellen, ist vor allem auch

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die Seilbahn das Highlight des Mehrgenerationenplatzes. Für die Dorfbewohner und Gäste wird hier eine Begegnungsstätte für Jung und Alt entstehen. Er wird im Rahmen der Städtebauförderung gemeinsam mit dem Schloss geplant und errichtet.

Nahversorgung Die Nahversorgung, also die Versorgung des kurz- und mittelfristigen Bedarfs im engeren Wohnumfeld, ist im Gemeindegebiet aktuell noch gut aufgestellt. In Oberschwarzach selbst sichert der Markt [...] mit Metzger und Bäcker die Grundversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs. Hier wird außerdem ein Post Service mit Paketannahme angeboten.

Zusätzlich gibt es mobile Versorgungswägen. So kommen zwei Mal pro Woche ein Bäckerwagen, einmal wöchentlich ein Metzger und auch eine mobile Getränkeversorgung ist vorhanden. Während der Bäcker bis auf den gut versorgten Hauptort alle Ortsteile anfährt, gibt es den Metzgerservice nur in Wiebelsberg, Düttingsfeld und Schönaich. Der mobile Getränkelieferdienst wird bis auf Siegendorf in allen Ortsteilen Oberschwarzachs angeboten. Den Bür- gern sind beide Einrichtungen, der [...] Markt und die mobilen Wägen sehr wich- tig und dürfen unter keinen Umständen wegfallen.

Daneben gibt es je eine Filiale der [...]bank und [...] Sparkasse. Das ga- stronomische Angebot ist in der Marktgemeinde reichlich vorhanden. Viele ortsansässige Winzer verkaufen nicht nur lokal ihren Wein, sondern bieten oft noch ein gastronomisches Angebot, wie eine Weinstube, an. Insgesamt sind die Gastronomieangebote überwiegend in den touristisch geprägten Ortsteilen angesiedelt.

Fachgeschäfte (Schreibwaren, Kleidung, etc.) und andere Dienstleistungen (Friseur, Apotheke, etc.) finden sich in den umliegenden Zentren, wie Gerolzhofen.

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4.5. Landwirtschaft und Umwelt

Die Region Main-Steigerwald ist nach wie vor stark landwirtschaftlich geprägt. Landwirtschaft Auch wenn die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen hat (siehe Grafik 8), sind die Land- und Forstwirtschaft und insbesondere der Weinbau ein wichtiger identitätsstiftender Schwerpunkt im Gebiet der Marktgemeinde. Vor allem im östlichen Teil sind die Steillagen des nördlichen Steigerwalds mit den Weinstöcken die charakteristischen und landschaftsprägenden Elemente.

Grafik 8: Entwicklung der Zahl der Betriebe in Bayern (Quelle: StMELF, 2014)

In der Marktgemeinde gibt es nach wie vor einen großen Anteil an kleineren bis mittleren landwirtschaftlichen Betrieben (siehe Grafik 9 ). Etwa 2/3 aller Betriebe hat hier eine Betriebsgröße von unter 20 Hektar. Dies ist zum einen darin begründet, dass es nach wie vor zahlreiche Betriebe gibt, die im Nebenerwerb weiter geführt werden, zum anderen sind in dieser Gesamtdarstellung auch die zahlreichen Weinbaubetriebe enthalten, die einen wichtigen Betriebszweig in Mainfranken darstellen. Schwerpunktgebiete des Weinbaus finden sich in erster Linie entlang der Westhänge des Steigerwaldtraufs in den Ortsteilen Wiebelsberg, Oberschwarzach, Handthal und Breitbach-Kammerforst.

Abbildung 6: Weinbau und Feldflur in Mainfranken

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Im bayernweiten Vergleich zeigt sich aber auch, dass überdurchschnittlich viele Betriebe unter 5 ha landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaften. Auch ist in der Abbildung zu erkennen, dass die Anzahl an landwirtschaftlichen Betrieben vom Jahr 1999 (94 Betriebe) zum Jahr 2010 (56 Betriebe) um rund 40 % zurückging, was eine dramatische Entwicklung darstellt.

Oberschwarzach 1999 Oberschwarzach 2010

8 7 10 17 45 10 16

13 9 15 Bayern

Grafik 9: Anzahl der Betriebe nach Größe der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Markt Oberschwarzach (Vergleich 1999 zu 2010), eigene Darstellung nach (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016)

Ein weiterer bayernweiter Trend zeichnet sich auch teilweise in Oberschwarzach ab: Die Anzahl an Tierhaltern nimmt seit 1999 stark ab. Beispielsweise hat sich diese bei den Schweinehaltern halbiert. Der Viehbestand dagegen ist leicht gestiegen bzw. bei Rindern und Hühnern etwas gesunken. (vgl. Abbildung 15)

Grafik 10: Viehhalter und Viehbestand im Markt Oberschwarzach (Vergleich 1999 zu 2010) (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016)

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In den Dorfwerkstätten wurde jeweils nach dem Wunsch einer Verbesserung der Flurlage Agrarstruktur gefragt. Dieser war in keinem der Ortsteile umfassend zu erkennen. Punktuelle Verbesserungen waren vereinzelt eher der Wunsch als eine umfassende Bodenordnung. Die bei den letzten Flurbereinigungen erzielten Ergebnisse genügen hier noch den Ansprüchen der wenigen aktiven Landwirte. Einzig im Bereich des Feldwegebaus bzw. beim Unterhalt oder der Ertüchtigung wurde teils großer Bedarf kundgetan.

Auch aus planerischer Sicht ist keine Bodenordnung notwendig. Im gesamten Gebiet lassen sich für die praktizierenden Landwirte ausreichend große Bewirtschaftungseinheiten vorfinden und es sind keine bzw. kaum kleinstrukturierte Bereiche und Flurlagen vorhanden. Lediglich in der Sonderkultur des Weinbaus und in manchen Waldgebieten sind kleinere Flurstrukturen vorhanden. Auch beim Schlüsselpersonengespräch zum Thema „Landwirtschaft und Forsten“, bei dem unter anderem Vertreter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, sowie ein Landwirt und der Weinbauvorstand der Gemeinde anwesend waren, waren die Flurlagen ein Thema. Hier wurde ebenfalls bestätigt, dass eine Flurneuordnung nicht notwendig sei und die Hauptprobleme in der Flur beim Wegebau liegen. (vgl. Kapitel 8.1.6). Dennoch ist klar zu sagen, dass eine umfassende Verbesserung der Flur und auch der Entwässerungsstruktur ohne eine Flurneuordnung nur schwer zu erreichen ist. Auch die Ertüchtigung der Flurwege kann über ein Flurneuordnungsverfahren deutlich einfacher umgesetzt werden. Da die Flurgrößen für die praktizierenden Landwirte ausreichend sind und keine umfassende Bodenordnung gewünscht ist, wäre ein vereinfachtes Verfahren nach § 86 FlurbG mit dem Schwerpunkt der Ertüchtigung der Infrastruktur eine sinnvolle Lösung.

Aufgrund der steigenden Betriebsgrößen mit weiterer Zunahme der Ländliches Pachtflächen und immer größeren Wegestrecken zwischen Flächen und Wegenetz Betrieben kommt einem gemarkungsübergreifenden Kernwirtschaftswegenetz eine immer größere Bedeutung zu. Die Nutzung der Feld- und Waldwege durch landwirtschaftliche Maschinen führt im Gemeindegebiet immer wieder zu Konflikten mit anderen Nutzergruppen (z. B. Radfahrern oder Spaziergängern) und sogar zu erheblichen Gefahrensituationen. Dies ist auch dadurch bedingt, dass viele Wege für die heutigen Maschinen zu schmal sind und es dadurch zu gefährlichen Begegnungssituationen kommt. Des Weiteren sind gemarkungsübergreifende Verbindungen oft mangelhaft, ebenso wie der Zustand der Wege. Ein Großteil der Wege verfügt auch nicht über ausreichende

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Wegseitengräben sowie über befestigte Bankette. Aber auch auf Gemeindeverbindungs- und schmalen Staatsstraßen kommt es im Gebiet vereinzelt zu gefährlichen Situationen, insbesondere mit landwirtschaftlichen Maschinen, weil diese keine Möglichkeit haben, auf Kernwirtschaftswege auszuweichen. Deshalb wurde im Rahmen der Allianz Main-Steigerwald ein Kernwegenetzkonzept überregional erstellt. Im Gemeindegebiet Oberschwarzach wurden 13 Wege mit insgesamt 14,29 km in das Kernwegenetzkonzept aufgenommen, wovon 2,77 km übergeordnete Kernwege (Gemeindeverbindungsstraßen) und 11,52 km ergänzende Kernwege sind.

Abbildung 7: Ausschnitt des Netzentwurfs Kernwegenetzkonzept (Quelle: BBV LandSiedlung GmbH)

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Etwa 34 % der Gemeindefläche (ca. 856ha) ist bewaldet. Der Anteil der Wald Waldflächen teilt sich folgendermaßen auf: Der Großteil mit 582,6 ha ist in Gemeindebesitz, Privatwald nimmt einen Anteil von 119,6 ha ein, 79 ha Wald liegen auf gemeindefreiem Gebiet. Die Waldgenossenschaften von Kammerforst, Breitbach und Siegendorf nehmen zusammen ca. 62 ha ein, dem Freistaat Bayern gehörten ca. 10 ha und dem Landkreis Schweinfurt 2,6 ha. In den Dorfwerkstätten wurde neben der Möglichkeit von bodenordnerischen Maßnahmen der Feldflur auch die Möglichkeit einer Strukturverbesserung im Wald angesprochen. Auch hier soll der Status Quo beibehalten werden. Dies ist auch aus planerischer Sicht nicht notwendig, da sich der Großteil des Waldes in Gemeindebesitz befindet (knapp 70%) und nur wenige Waldeigentümer mehr als ein Waldstück besitzen. In den Gesprächen mit den Arbeitskreisen wurde kein Zusammenlegungspotential benannt. Grundsätzlich hat der angrenzende Steigerwald aber vor allem eine Bedeutung hinsichtlich der Identifikation mit der Heimat und als Ort für die Naherholung.

Prinzipiell teilt sich die Marktgemeinde in zwei Naturraum-Haupteinheiten auf: Naturraum, Dies ist zum einen der Naturraum D56 – Mainfränkischen Platten mit der Klima und Untereinheit „Steigerwaldvorland“ (137), zum anderen in den Naturraum D59 – Landschaftsbild Fränkisches Keuper-Lias-Land mit der Untereinheit „Steigerwald“ (115). (Bayerisches Landesamt für Umwelt, 2017)

Das gesamte Gebiet zeichnet sich durch ein gemäßigt warmes Klima aus. Während im Zentrum des Landkreises, im Schweinfurter Becken, mit ca. 500 bis 550 mm jährlichem Niederschlag, einer der niedrigsten Niederschlagswerte im Jahr erreicht wird, nimmt dieser in Richtung Steigerwald durch den Steigungsregen wieder zu. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt im Schnitt bei ca. 700 mm, was einer der höchsten Werte im Landkreis Schweinfurt darstellt.

Naturschutzfachlich bedeutende Flächen kommen in der Marktgemeinde vor Schutzgebiete allem im angrenzenden Steigerwald vor. Richtung Westen ist das Gebiet dann zunehmend landwirtschaftlich geprägt. Die maßstabstreue Karte ist am Anhang ersichtlich. Einen ersten Überblick verschafft Abbildung 8.

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Tabelle 1: Schutzgebiete im Gebiet der Marktgemeinde Oberschwarzach

Gebietsname Art Flächengröße Steigerwald Naturpark 16,63 km² LSG innerhalb des Landschaftsschutzgebiet 13,29 km² Naturparks Steigerwald Vogelschutzgebiet (SPA) Oberer Steigerwald 3,21 km² (ID: 6029-471) Amtliche 176 Biotopkartierungen 0,77 km² Biotopkartierungen Buchenwälder und Fauna-Flora-Habitat (FFH) Wiesentäler des 3,35 km² (ID: 6029-371) Nordsteigerwalds Gerolzhofen, St Trinkwasserschutzgebiet 0,05 km²

Abbildung 8: Schutzgebiete in Oberschwarzach (Eigene Darstellung) Seite | 36

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Für Oberschwarzach selbst sind eher die zunehmenden Trockenperioden und Wasser und die wiederkehrenden Starkregenereignisse ein vorrangiges Thema. Der Flüsse Trockenheit soll mit der Schaffung von Regenwasserspeichern entgegen gewirkt werden. In einigen Bereichen ist das Grabennetz nicht in der Lage, Starkregenereignisse komplett aufzufangen. Hier ist besonders der Ortsteil Breitbach zu nennen. Grundsätzlich sind Pflegemängel feststellbar, sodass eine Überplanung und Überarbeitung der vorhandenen Entwässerungsstruktur sinnvoll wäre. Ein vereinfachtes Bodenordnungsverfahren mit Schwerpunkt Ertüchtigung der Infrastruktur in Kombination mit einem Pflegeplan für die zum Unterhalt verpflichtete Gemeinde könnte ein Lösungsansatz sein. Gewässer I. und II. Ordnung gibt es im Untersuchungsgebiet keine. Von den untergeordneten Gewässern ist die ‚Schwarzach‘ das Bedeutendste. Ebenso sind, bis auf knapp 5 ha ganz im Norden der Marktgemeinde bei Wiebelsberg, keine Wasserschutzgebiete im Gemeindegebiet ausgewiesen. Im Untersuchungsgebiet sind nur wenige, künstlich angelegte Stillgewässer vorhanden.

Abbildung 9: Topographische Karte Markt Oberschwarzach

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4.6. Wirtschaft und Energie

Wirtschaftliche Im Zeitraum zwischen 2011 und 2031 wird es, laut Bayerischem Landesamt für Situation Statistik und Datenverarbeitung, im Landkreis Schweinfurt einen Rückgang der Landkreis Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 19 und 60 Jahren um dramatische 24 % geben. Dieser Wert liegt deutlich über dem Wert von Unterfranken (-20 %) und dem von Bayern (-12 %). Bedeutende Wirtschaftszweige im Landkreis stellen sowohl das produzierende Gewerbe, welches vor allem an der Peripherie der großen Industriezone des Schweinfurter Südens angesiedelt ist, als auch Handwerksbetriebe, Landwirtschaft, Tourismus und eng damit verknüpft der Weinbau dar. Trotz der großen Gewichtung der Wirtschaft auf die Stadt Schweinfurt, ist der gesamte Landkreis Schweinfurt mit einer Arbeitslosenquote von 2,3 % (2017) ein attraktiver Wirtschaftsstandort (Bundesagentur für Arbeit, 2017). Laut Bayerischem Landesamt für Statistik waren im Jahr 2014 nur ca. 1,9 % der Beschäftigten am Arbeitsort in der Land- und Forstwirtschaft tätig. 30,5 % waren im produzierenden Gewerbe, und ebenfalls 30,5 % im Handel, Verkehr und Gastgewerbe beschäftigt. 11,2 % arbeiten als Unternehmensdienstleister und ca. 26 % als öffentlicher oder privater Dienstleister. Insgesamt war der Pendlersaldo mit – 23.527 negativ ausgerichtet (Bayerisches Landesamt für Statistik , 2016).

Gewerbe in der In der Marktgemeinde fungiert die Firma [...] im produzierenden Gewerbe mit Marktgemeinde 19 Mitarbeitern als größter Arbeitgeber. Daneben sind der [...] Markt im Einzel- Oberschwarzach handel, das Autohaus [...] und die vielen Winzer und Weinbauern weitere wichtige Gewerbetreibende im Untersuchungsgebiet. Kleinere Handwerksbetriebe, Dienstleister und Künstler bieten der Gemeinde und so- mit den Bürgern eine Vielfalt an Möglichkeiten. Nachfolgend wird eine Ein- teilung der Beschäftigten in Oberschwarzach nach Sektoren aufgezeigt:

Wie viele bayerische Kommunen verzeichnet auch Oberschwarzach einen negativen Pendlersaldo (vgl. Abbildung 20). Es gibt einen sogenannten Auspendlerüberschuss, das heißt, es wohnen mehr Menschen in Oberschwarzach und pendeln für die Arbeit außerhalb des Gemeindegebiets, als dass Leute von außerhalb für die Arbeit nach Oberschwarzach fahren. Folglich pendeln über 80 % der Beschäftigten am Wohnort in ein anderes Gebiet zur Arbeit. (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016).

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Grafik 11: Situation des Arbeitsmarktes in Oberschwarzach im Jahr 2015 (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016)

Die Zahl der Arbeitslosen für den Markt Oberschwarzach schwankte die letzten Jahre immer um den Wert 21. In Abbildung 22 sind zudem die Arbeitslosenzahlen nach Personengruppen aufgeteilt.

In Würzburg und Schweinfurt befinden sich die nächsten Hochschulstandorte mit Universitäten und Fachhochschulen und somit noch in „pendelbarer“ Entfernung. Das nächstgelegene Gymnasium gibt es in Gerolzhofen.

Grafik 12: Arbeitslosenzahlen 2009-2015 in Oberschwarzach (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016)

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Grafik 13: Arbeitslosenzahlen 2009-2015 in Oberschwarzach nach Personengruppen (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016)

Energie Die Marktgemeinde Oberschwarzach hat die Erstellung eines Energiekonzeptes veranlasst. Das durch das ALE Unterfranken geförderte Konzept untersucht die Erzeugung und Nutzung aller Energieformen. Einen wesentlichen Bestandteil dieser Untersuchung vereinnahmen die Erfassung des Ausgangszustandes und die Potenzialanalysen. Daraus ergibt sich eine Übersicht über den Energiebedarf und die Energieinfrastruktur der Gemeinde. Der Anteil der Energieversorgung der privaten Haushalte mit erneuerbaren Energien nimmt zum Beispiel 9 % der häuslichen Energiegewinnung ein. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Liegenschaften der Gemeinde gelegt. Aus diesen Ergebnissen sind Handlungsmöglichkeiten abgeleitet worden. So könnte zum Beispiel durch die Mobilisierung von 10 % der Potenzialflächen für Photovoltaik 26 % des Gesamtstrombedarfes gedeckt werden.

Ein weiteres großes Potenzial liegt in der Einsparung von Energie. Hier kann die Kommune durch Verbesserung der eigenen Liegenschaften hinsichtlich Wärmeverlust und durch eine Optimierung der Straßenbeleuchtung schnell Energie einsparen. Die Privathaushalte können durch Beratung mobilisiert werden, ihr Einsparpotenzial zu nutzen.

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4.7. Tourismus, Freizeit und Erholung

Tourismus, Freizeit und Erholung haben in unserer Gesellschaft einen immer Tourismus im höheren Stellenwert. Durchschnittlich 11 % des zur Verfügung stehenden Landkreis Konsumbudgets geben die deutschen Haushalte für diesen Bereich aus. Auch Schweinfurt die Gestaltung der Freizeit stellt für die Lebensqualität, vor allem bei Jüngeren, einen wichtigen Faktor dar. Entsprechend haben sich um diesen Bereich in den letzten Jahren einige Angebote entwickelt. Auffällig ist dabei, dass Regionalität und naturnahe Angebote immer mehr Anklang finden.

In Landkreis Schweinfurt gibt es ein großes Angebot an Kultur- und Freizeitmöglichkeiten. Darunter fallen Museen und Sammlungen, die in unterschiedlichen Themen vorhanden sind, genauso wie zahlreiche Burgen und Baudenkmäler, die man besichtigen kann. Das Radwege- und Wanderwegenetz wurde und wird stetig weiterentwickelt, inklusive der zugehörigen Peripherie. So hat der Landkreis Schweinfurt ein über 1.000 km langes, gut ausgebautes Radwegenetz. Die E-Bike Infrastruktur wird permanent weiter entwickelt und wurde auch bei der Erstellung des GEK für den Markt Oberschwarzach ausgiebig betrachtet. Verschiedene Badeseen ergänzen im Sommer das Angebot.

Die schöne Natur, die auf diese Weise erlebbar wird, ist neben den hervorragenden regionalen Produkten und der guten fränkischen Küche der Hauptgrund für Urlauber und Naherholer, ihre Freizeit in der Region zu verbringen. Gerade im Bereich Natur hat der Markt Oberschwarzach überdurchschnittliche Qualitäten anzubieten.

Das vielfältige und strukturreiche Landschaftsbild stellt ein hohes Potenzial für Tourismus in der die landschaftsbezogene Erholung dar. Das Gebiet der Marktgemeinde verfügt Marktgemeinde über zahlreiche wunderschöne Aussichtspunkte, die sich über das ganze Oberschwarzach Gemeindegebiet erstrecken. Die Lage im Ausläufer des Schweinfurter Beckens hin zum Steigerwald schafft eine besondere Attraktivität. Die höherliegenden Weinlagen und die Randlagen zu den angrenzenden Waldgebieten laden besonders zum Wandern und zum Genießen der Aussicht ein. Die Erholungsfunktion der Landschaft wird wenig bzw. eher punktuell beeinträchtigt, da der Raum beispielsweise nicht durch große Verkehrstrassen (Autobahnen) oder Kraftwerke zerschnitten wird. Mit der Ruine Stollburg, dem Areal rund um das Schloss Oberschwarzach, das in Zukunft viele öffentliche

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Nutzungsmöglichkeiten bieten soll, sowie der Erich-Kästner-Bibliothek hat der Markt Oberschwarzach auch neben der Natur einige Highlights zu bieten.

Als ganz besonderer Glanzpunkt im Gemeindegebiet erweist sich das Steigerwaldzentrum in Handthal. Hier wird mit Hilfe von Ausstellungen und Veranstaltungen das Thema der Nachhaltigkeit am Beispiel der Waldbewirtschaftung erlebbar gemacht. Das SWZ bietet Naturführungen zu verschiedenen Themen, Waldpädagogik für Kindergärten und Schulklassen an. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit dort Tagungen oder Veranstaltungen durchzuführen. Gemeinsam mit dem Baumwipfelpfad Steigerwald in Ebrach als Kooperationspartner, der jährlich etwa 175.000 Besucher erwartet, ist in unmittelbarer Nähe bereits ein großes Besucherpotenzial vorhanden. Hier gilt es, die Besucher gezielt auf die weiteren touristischen Angebote in der Marktgemeinde aufmerksam zu machen, um hiervon zu profitieren.

Dazu müssen jedoch die Angebote viel deutlicher beworben werden. Dies wurde im Arbeitskreis zu diesem Thema deutlich zur Sprache gebracht. Ganz wichtig ist den Bewohnern, dass beim Ausbau der touristischen Angebote darauf geachtet wird, Natur und Einwohner nicht zu sehr zu belasten. Den Bürgern ist ihre Landschaft als Raum für die eigene Naherholung wichtig.

Ein Freizeitangebot für die Bürger ist vorhanden. Dieses ist im Wesentlichen über die ortsansässigen Vereine organisiert, allerdings klagen die Vereine über Nachwuchsprobleme. Die Vereine brauchen deshalb Räumlichkeiten, in denen sie arbeiten können. Diese sind zu einem großen Teil in der Nachnutzung des Schlosses vorgesehen. Daneben müssen aber auch die vorhandenen Lokalitäten ausgebaut und ertüchtigt werden. Der fehlende ÖPNV ist vor allem für Jugendliche oder Menschen, die nicht selbst mobil sind, ein Grund, warum manche Angebote nicht wahrgenommen werden können.

Gaststätten und Übernachtungsmöglichkeiten sind ebenfalls vorhanden. Daneben gibt es im Sommer ein großes Angebot an Festen und Veranstaltungen, sowie ein Ferienprogramm für Kinder.

Die Freizeitwege in Form von Rad- und Wanderwegen im Gebiet der Marktgemeinde, sind in nachfolgender Karte dargestellt:

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Abbildung 10: Rad- und Wanderwege in Oberschwarzach (eigene Darstellung)

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5. Laufende Verfahren Ländliche Entwicklung Ländliche Auf Bundesland-Ebene ist in Bayern unter anderem die Verwaltung für Ländliche Entwicklung in Entwicklung für die Förderung und Entwicklung ländlicher Räume zuständig. Bayern Auch sie hat zahlreiche Instrumente und Fördermöglichkeiten an der Hand, mit denen den Problemen im ländlichen Raum entgegen gewirkt werden kann. Dafür sind die sieben Ämter für Ländliche Entwicklung zuständig, die jeweils in einem der sieben Regierungsbezirke in Bayern angesiedelt sind.

Zur Stärkung und Förderung des ländlichen Raums stehen den Ämtern folgende Instrumente zur Verfügung:

 „Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE)  Flurneuordnung  Dorferneuerung  Privatmaßnahmen in der Dorferneuerung  Unternehmensverfahren  Beschleunigte Zusammenlegung  Freiwilliger Landtausch  Freiwilliger Nutzungstausch  Verbesserung der ländlichen Infrastruktur durch Wegebau“ Das direkte Investitionsvolumen der Land- und Dorfentwicklung in Bayern beläuft sich seit Jahren auf einem konstanten Niveau. Die Projekte laufen meist über mehrere Jahre, wobei ein jährliches Volumen von ca. 90 Millionen Euro erreicht wird. (Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 2017)

Vorhaben des In der Gemeinde Oberschwarzach laufen folgende Vorhaben des ALE ALE im Unterfranken (Stand: 20.06.2017): Gemeindegebiet Tabelle 2: Laufende Verfahren des ALE Unterfranken im Untersuchungsgebiet Name Verfahrensart Stand

Handthal 3 Einfache Dorferneuerung Ausbau und Bodenordnung

Handthal 4 Erschließungsvorhaben Ausbau und Bodenordnung

Neben den derzeit schon geplanten Dorferneuerungsmaßnahmen, sind für einige beteiligte Ortsteile weitere Dorferneuerungen anzustreben. Dies hat sich vor allem in den Dorfspaziergängen und anschließenden Dorfwerkstätten gezeigt, in denen verschiedenste Maßnahmen zur Verbesserung und Aufwertung der Ortskerne und Ortsdurchfahrten angeregt wurden.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Ortsteilebene

6. Arbeit auf Ortsteilebene 6.1. SWOT-Analyse

6.1.1. Bürgerbefragung

Zu Beginn des gesamten Gemeindeentwicklungsprozesses fand im Juli 2015 eine Bürgerbefragung statt. Hierzu wurden 1.412 Fragebögen an alle Bürger der Marktgemeinde verschickt. Rund einen Monat später kamen insgesamt 658 Fragebögen ausgefüllt zurück, was einer Rücklaufquote von fast 50 % entspricht. Bereits hier erkennt man die rege Beteiligung der Bevölkerung und das Interesse an der Weiterentwicklung ihrer Gemeinde. Die Schwerpunkte der Befragung waren folgende:

- Internet/DSL/Breitband

- Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

- Durchgangsverkehr

- Radwege für alle Ortsteile

- Im Alter zu Hause wohnen bleiben können

- Innenentwicklung/Dorfgestaltung

- Zusammenhalt in der gesamten Marktgemeinde

Die Ergebnisse der Befragung wurden von der Gemeinde ausgewertet und zusammengefasst. Die wichtigsten Aussagen sind nachfolgend grafisch dargestellt (Oberschwarzach, 2015):

Grafik 14: Auswertung Befragung „Ist Ihnen Dorfentwicklung in unserer Marktgemeinde…“

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Grafik 15: Auswertung Befragung „Wie wichtig sind Ihnen folgende Punkte zum Thema ‚Straßenverkehr‘“

Grafik 16: Auswertung Befragung „Wie wichtig sind Ihnen folgende Punkte zum Thema ‚Leben und Wohnen‘“

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Ortsteilebene

Grafik 17: Auswertung Befragung „Wie wichtig ist Ihnen die Dorfgestaltung?“

Grafik 18: Auswertung Befragung „Wie wichtig sind Ihnen folgende Punkte zu den Aufgaben der Gemeinde“

Prinzipiell sind die meisten Bürger der Meinung, dass eine Dorfentwicklung von großer Bedeutung ist. Sie setzen hier ihre Schwerpunkte beim Thema Verkehr auf die Verkehrsberuhigung und den öffentlichen Nahverkehr. Beim Thema Leben und Wohnen sind ihnen das Sicherstellen von Einkaufsmöglichkeiten, sowie die ärztliche Versorgung und das Leben zu Haus im Alter am wichtigsten.

Bei der Dorfgestaltung haben sich zwei Hauptthemen herauskristallisiert. Dies sind ein Gemeinschaftsraum für Veranstaltungen und eine neue Gastwirtschaft. Der Dorfmittelpunkt in jedem Ortsteil wird ebenfalls als wichtiger Punkt in der Dorfgestaltung angesehen. Des Weiteren ist der Breitbandausbau eine zentrale

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Aufgabe, die die Bürger an ihre Gemeinde stellen, ebenso wie die Gestaltung, Zufahrt und Erreichbarkeit von Schule und Kindergarten und die Gestaltung öffentlicher Räume.

6.1.2. Ergebnisse aus dem Seminar an der Schule der Dorf- und Flurentwicklung (SDF) in Klosterlangheim

Als erster Termin mit aktiver Beteiligung des Gemeinderates und von Bürgern stand das Seminar in Klosterlangheim am 29. und 30. Juli 2016 an. Nach einem ersten Kennenlernen, bei dem sich die Teilnehmer vorstellten und ihre Erwartungen und Befürchtungen an das Seminar äußerten, wurde das Miteinander durch ein Spiel auf die Probe gestellt. Frau [...] erläuterte daraufhin anhand eines Zeitstrahls den bisherigen Stand der Aktivitäten des Gemeindeentwicklungskonzeptes. Im Anschluss ging es an die Gruppen- arbeiten, bei denen die Stärken und Schwächen der einzelnen Ortsteile im Ver- gleich zur Gesamtgemeinde analysiert wurden. Um gemeinsame Hand- lungsfelder für die Gemeindeentwicklung zu finden, die alle Ortsteile be- treffen, wurden aus den Stärken und Schwächen Oberbegriffe und Überthemen formuliert. Ergebnis hieraus sind folgende Themenfelder:

 Marktgemeinschaft/Zusammenarbeit/Vereine/Kommunikation/Feste  Räume für die Bevölkerung (DGH/Schloss)  Behutsame Bauentwicklung (Innen und Außen)  Tourismus (Gaststätte, Übernachtungsmöglichkeiten), Marketing  Gewerbe  Nahversorgung  Ortsbild, Plätze, Straßen  Natur, Landwirtschaft, Landschaftsbild  Infrastruktur (Arzt, Bank, Friedhof, Kiga, Schule)  Jugend/Demographie/Daseinsvorsorge/Tagespflege/Senita  Beitragsgerechtigkeit  Autarkie

Unabhängig von der Finanzierbarkeit, durften die Gruppen bei der nachfolgenden Aufgabe die Defizite der Gemeinde und der Ortsteile anhand von Wünschen aufzeigen. Anschließend wurde noch eine Leitbilddiskussion angeregt. Es wurde erklärt, wie wichtig so ein Leitbild ist und welche Vorgehensweise auch wirklich zum gewünschten Ziel führt. Zuerst müssen die Vision und das Leitbild stehen, daraus können Oberziele und entsprechende Unterziele entstehen. Erst ganz zum Schluss des Prozesses werden die einzelnen Maßnahmen konkretisiert. Nachfolgend ein Beispiel:

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Ortsteilebene

Vision/Oberziel: Neugestaltung Ortsdurchfahrt

 Mehr Sicherheit für Bevölkerung schaffen Ziele:  Aufenthaltsqualität steigern  Verkehr verlangsamen  Ampel  Bäume Maßnahmen:  Smileys  etc.

Am zweiten Seminartag durften die Teilnehmer in vier Gruppen eine Vision für Oberschwarzach 2030 entwickeln und diese anschließend vorstellen. Auch die Ausarbeitung weiterer Oberziele mit entsprechenden Unterzielen und Maßnahmen wurde durch konkrete Beispiele weiter entwickelt. Zum Schluss wurde noch gemeinsam ein Aktionsplan für das Gemeindeentwicklungskonzept erstellt.

6.1.3. Auftaktveranstaltung

Am 26.09.2016 fand im Sebastianihaus in Oberschwarzach die Bürgerbeteiligung Auftaktveranstaltung statt. Nach der Begrüßung durch Herrn Bürgermeister [...] , erläuterte Herr [...] vom ALE Unterfranken das Thema Ländliche Ent- wicklung und Gemeindeentwicklung und erklärte den Anlass der Bürgerversammlung. Im Anschluss gab es seitens der BBV LandSiedlung GmbH einen Überblick zum geplanten Projektablauf und zu anstehenden Terminen. Danach wurden der Ablauf des Abends sowie die Aufgabenstellung erläutert. In kleinen Gruppen durften die Teilnehmer an einzelnen Stationen die Ergebnisse der Stärken/Schwächen-Analyse aus Klosterlangheim, nach Ortsteilen getrennt, diskutieren und um weitere Punkte ergänzen. Die Ergebnisse stellen sich wie folgt dar:

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Schönaich, Siegendorf, Breitbach - Kammerforst Unterschiede des Ortsteils gegenüber der Gesamtgemeinde: (aus Klosterlangheim und Auftaktveranstaltung) + - Schönaich Schönaich

➨ Gemeinschaftshaus ➨ Keine Gastronomie

➨ Dorfgemeinschaft ➨ Kein Fahrradweg

➨ Jugendraum

➨ Landschafts- und Ortsbild

Siegendorf Siegendorf

➨ Sportverein, Sportheim ➨ Keine Gastronomie

➨ Siedlungsgebiet (freie Plätze 4) ➨ Verkehrsanbindung - Busse

➨ Umgehungsstraße ➨ Friedhofsgestaltung

➨ eigener Friedhof ➨ Ortsbild

➨ Nachwuchsprobleme Vereine

Breitbach - Kammerforst Breitbach - Kammerforst

➨ Gemeinschaftshaus ➨ B 22 Verkehr

➨ Jugendraum ➨ fehlende Grundversorgung

➨ 2 Gästehäuser ➨ Ortsbild

➨ Heimatverein ➨ Nachwuchsprobleme Vereine ➨ fehlende Beschilderung ➨ Tankstelle Parkplätze (Baumwipfelpfad) ➨ Arbeitsplätze

➨ Winzer /Heckenwirtschaften

➨ Pension

➨ mehr Tagesausflügler durch

Baumwipfelpfad

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Ortsteilebene

Oberschwarzach Unterschiede des Ortsteils gegenüber der Gesamtgemeinde: (aus Klosterlangheim und Auftaktveranstaltung) + - Ortsteil Oberschwarzach: Ortsteil Oberschwarzach:

➨ Schule / Kiga ➨ Dorfgemeinschaft

➨ Einkaufsmöglichkeiten / [..] ➨ Wertstoffhof "Öffnungszeiten"

➨ Sparkasse / [..] Bank ➨ Ortsmitte OB wenig grün

➨ "Rollende" Einkaufsmöglichkeit ➨ Marktplatz, Kirchplatz, Schloss

➨ Weinfest ➨ Regionalmarkt "Marktgemeindeprinzessin" ➨ Entwicklungsmöglichkeiten ➨ Fußläufiger Zugang [..] Markt "Schloss" ➨ KMUs - mehr fördern ansässige ➨ Planung Mehrgenerationenplatz Unternehmen beauftragen ➨ Vereinsleben / viele Vereine

➨ FFW, Jugendarbeit

➨ Kegelbahn, Sportgelände

➨ Kirche, Friedhof

➨ Handthalbach, Schwarzach

➨ Schwarzachquelle

➨ Natur, Hörnlein …

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Gesamtgemeinde: Gesamtgemeinde:

➨ Hochwasserschutz / ➨ Ärztliche Versorgung Bewässerungskonzept ➨ Wohnumfeld familienfreundlich ➨ ÖPNV (nicht ausreichend!)

➨ viele Freizeitmöglichkeiten ➨ Kommunikation ➨ Abstimmung Feste / ➨ TATO Kommunikation ➨ Erich Kästner Kinderdorf + ➨ Jugend Nachlass ➨ Verehrungsstätte Georg Häfner ➨ Beitragsgerechtigkeit

➨ MG ist mehr als nur "Wohnen und

Schlafen" ➨ MG? Arbeit rund um Gesundheits-

Klinik, Kästner-Dorf ➨ Verkehr

➨ Leerstandsrisiken

➨ fehlende Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche ➨ Pflege der Gemeindeflächen

➨ Nutzung / Entwicklung alte Schule

Wiebelsberg, Mutzenroth, Düttingsfeld Unterschiede des Ortsteils gegenüber der Gesamtgemeinde: (aus Klosterlangheim und Auftaktveranstaltung) + - Wiebelsberg Wiebelsberg

➨ Lebende Tierhaltung ➨ Parksituation

➨ Gasthaus ➨ nur einen Landwirt

➨ Stammtisch ➨ Zufahrt zur Klinik

➨ kein besonderes Ortsbild ➨ Bekannte Weinlage "Dachs" (Durchfahrt) ➨ Dorfweiher ➨ Kein Dorfplatz

➨ Denkmäler: Bildstock, Portal, ➨ Leerstände Häuser ➨ FC Wiebelsberg, Sportverein ➨ Staatsstraße

➨ Frauengymnastik ➨ Verbindungsweg nach Schallfeld

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Ortsteilebene

➨ Wasserabläufe + Rabatten, ➨ attraktive Bauplätze Weinberg --> schlechter Zustand ➨ junge Familien ➨ Durchfahrtsort

➨ Stadtnähe --> Gerolzhofen

➨ Dorffeste Maibaum, Oldtimer,

Feste ➨ hl. Franziskus

➨ Festplatz

Mutzenroth Mutzenroth

➨ Keinen Leerstand ➨ Staatsstraße

➨ Nebenerwerbslandwirtschaft -> ➨ Durchfahrtsort Landschaftspflege ➨ Bereitschaft für Vereinsleben in ➨ Zustand Wege anderen Orten ➨ Klinik am Steigerwald ➨ Spielplatz

➨ noch Bereitschaft zum Helfen ➨ eine Kläranlage

➨ Winzer ➨ Internet

➨ Fahrbahnteiler ➨ keine Bauplätze

➨ See verlandet

➨ Zufahrtsstraße Klinik

Düttingsfeld Düttingsfeld

➨ Kinderdorf ➨ Leerstände

➨ ruhige Lage ➨ keine med. Versorgung

➨ eine Kläranlage

➨ Internet

➨ defekte Gullydeckel

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Alle Alle

➨ 2 x Freiwillige Feuerwehr ➨ zu wenig Ruhebänke

➨ Kirche ➨ keine Geschäfte, Metzger, …

➨ Fahrradweg ➨ Internet

➨ große Anwesen und Grundstücke ➨ kein Gewerbe

➨Wanderwegenetz ➨ keine Arbeitsplätze

➨ keine (Ferien-) Mietwohnungen

➨ kein ÖPNV

➨ defekte Wasserschieber

Handthal Unterschiede des Ortsteils gegenüber der Gesamtgemeinde: (aus Klosterlangheim und Auftaktveranstaltung) + - ➨ Tourismus (Wirtschaft + ➨ kein Gemeinschaftshaus Übernachtungen) ➨ Keine Durchgangsstraße ➨ Schloss

➨ idyllisches Dorfbild ➨ Geldautomat (Bank)

➨ Natur ➨ Kaputte Kirche

➨ keine Landflucht ➨ Nahversorgung - Lebensmittel

➨ Offenheit (Mentalität) ➨ öffentlicher Nahverkehr

➨ Magdalenenkreuz ➨ Kindergarten

➨ Zusammenhalt / Hilfsbereitschaft ➨ Jugendtreff

➨ Stollburg, W. v. Vogelweide ➨ Schule

➨ Steigerwaldzentrum ➨ Weinfest

➨ Grünes Dorf ➨ besser organ. Müllentsorgung ➨ öffentl. WC fehlt, besonders am ➨ Verbindung Baumwipfelpfad gr. Parkplatz

➨ Schöner Dorfplatz ➨ Streit Naturpark / Nationalpark

➨ Handthaler Volkssänger ➨ Verkehr + Leitsystem ➨ kaum Parkplätze für ➨ Großer Parkplatz Ortsansässige am Wochenende

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Ortsteilebene

➨ Wanderwege ➨ zu wenig Bänke

➨ falsche Beschilderung zum ➨ Arbeitsplätze im Dorf Stollberg

➨ 6 Wirtschaften ➨ eindeutigere Beschilderung

➨ viele Aktivitäten

➨ klein aber fein

➨ keine neuen Baugebiete (Siedlung)

➨ terroir F

➨ Haus Magdalena

➨ Rosen- Blumenbeete prägen

Ortsbild

Der zweite Teil des Abends bestand aus zwei unterschiedlichen Fragestellungen: Zum einen wurde nach der Vision für die Gemeinde im Jahr 2030 gefragt, also wie stellen sich die Bürger die Gemeinde in Zukunft bezüglich der einzelnen Handlungsfelder vor. Zum anderen durften die Teilnehmer ihre Befürchtungen äußern, was auf keinen Fall in der Gemeinde passieren darf. Das Ganze geschah wieder ortsteilabhängig und nach Handlungsfeldern aufgeteilt. Die Ergebnisse sahen wie folgt aus:

Schönaich, Siegendorf, Breitbach-Kammerforst

A) „So stelle ich mir die Gemeinde im Jahr 2030 vor …“

Arbeit, Infrastruktur, Mobilität, Verkehr: - Arbeitsplätze vor Ort - interkommunaler Austausch Wohn- und Arbeitsplätze - verkehrsberuhigte Gemeinde - Oberschwarzach als autarke Energiegemeinde

Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild: - interkommunaler Austausch Wohn- und Arbeitsplätze

Versorgung, Bildung, Betreuung: - häusliche Versorgung im Alter/Senioren - Tagespflege - kleines Seniorenheim vor Ort - ärztliche Grundversorgung

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Leben in der Marktgemeinde: Vereine, Gemeinschaft, Ehrenamt, Zusammenarbeit: - Jugend wieder für Feuerwehr begeistert - aktive Vereine Naherholung, Tourismus, Naturschutz, Landwirtschaft: - schöne, vielfältige Landschaft - Badesee - Seminare „Wein und Genuss“ im Schloss

B) „Auf keinen Fall darf passieren, dass …“

Arbeit, Infrastruktur, Mobilität, Verkehr: - noch mehr Abwanderung - weiterhin kein ÖPNV verfügbar

Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild: - die Landschaft noch mehr vermüllt - Häuser im Ort verfallen

Versorgung, Bildung, Betreuung: - die Bildungsentscheidung vom Schulbusanschluss abhängt - Kiga/Schule schließt - keine Grundversorgung mehr

Leben in der Marktgemeinde: Vereine, Gemeinschaft, Ehrenamt, Zusammenarbeit: - es kein Ehrenamt mehr gibt - Freizeitangebote nicht im Ort genutzt werden

Naherholung, Tourismus, Naturschutz, Landwirtschaft: - die Kulturlandschaft verschwindet - die Vielfalt der Landschaft nicht bekannt gemacht wird - Förderprogramme zur Landwirtschaftspflege gestoppt werden - Naturschutz über dem Menschen steht

Oberschwarzach

A) „So stelle ich mir die Gemeinde im Jahr 2030 vor …“

Arbeit, Infrastruktur, Mobilität, Verkehr: - gut vernetztes Wegenetz ÖPNV/ man braucht kein Auto mehr - Mitfahrgelegenheiten angeboten werden - Verkehrskonzept/Umgehungsstraße

Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild: - Dorfzentrum ist komplett saniert; Schloss, Kirche etc. - ausreichend richtiger Wohnraum; gepflegtes Ortsbild - gepflegtes Ortsbild

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Ortsteilebene

Versorgung, Bildung, Betreuung: - Kita, Schule, Edeka, Sportheim muss noch vorhanden sein - Seniorentreff, Seniorenpflege, Seniorentagesstätte, ärztl. Versorgung sicherstellen - Bauernmarkt, Hofladen, Regionalmärkte

Leben in der Marktgemeinde: Vereine, Gemeinschaft, Ehrenamt, Zusammenarbeit: - gleichmäßige Verteilung der verschiedenen Altersklassen - Mehrgenerationenhaus, Senioren-WG - Banken, Wirtschaft, Mehrgenerationenplatz können genutzt werden - lebendiges Vereinsleben - voll genutztes Schlossareal; Eventscheune

Naherholung, Tourismus, Naturschutz, Landwirtschaft: - Naturpark Steigerwald erhalten - Badesee und Tourismuskonzept - Hotels, Pensionen, Übernachtungsmöglichkeiten in ausgewogener Menge - E-Bike-Konzept / E-Mobilität (Auto, Fahrrad) ausreichend Auflade- möglichkeiten - Wohnmobilstellplatz

B) „Auf keinen Fall darf passieren, dass …“

Arbeit, Infrastruktur, Mobilität, Verkehr: - Anbindung/Bus an Schulen aus anderen Landkreisen - Arbeitsplätze erhalten, neue Arbeitsplätze schaffen - von Telekommunikation, Internet etc. abgeschlossen werden - wegen überhöhtem Tourismus der Verkehr im Ort überhand nimmt

Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild: - Häuser verfallen - kein erschwinglicher Wohnraum verfügbar ist - Schloss darf nicht in private Hand kommen

Versorgung, Bildung, Betreuung: - der Edeka Preller schließt - ärztliche Versorgung muss erhalten bleiben; evtl. Ortssprechstunden - Bank-Filialen schließen - die Bücherei, Schule, Kita schließt - Gastwirtschaften schließen

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Leben in der Marktgemeinde: Vereine, Gemeinschaft, Ehrenamt, Zusammenarbeit: - keine Jugend in die Vereine und Ehrenämter nachrückt - jeder sein eigenes Süppchen kocht - die Dorfgemeinschaft stirbt - ein vielfältiges Freizeitangebot reduziert wird - der Jugendraum konzeptlos genutzt/zerstört wird - Festlichkeiten innerhalb des Marktes dürfen nicht auf gleiches Wochenende fallen

Naherholung, Tourismus, Naturschutz, Landwirtschaft: - Akzeptanz für Landwirtschaft schwindet - Tourismus verbrannte Erde hinterlässt; sanfter Tourismus statt Massentourismus - Naherholung wegbricht; kein Konzept erstellt wird - kein Tourismuskonzept in unserem Sinne entsteht

Wiebelsberg, Mutzenroth, Düttingsfeld

A) „So stelle ich mir die Gemeinde im Jahr 2030 vor …“

Arbeit, Infrastruktur, Mobilität, Verkehr: - barrierefreie Ortsteile - regelmäßige Busverbindung - Gewerbe und Arbeitsplätze - B286 4-spurig - Wegenetz gepflegt und intakt - Teilzeitarbeitsplätze für Senioren - Tiefgarage bei Brehm

Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild: - keine Leerstände - attraktives Ortsbild - Umgriff an der Kirche fertig - Preis: schönstes Dorf in Unterfranken - „500“ Einwohner - Ortsdurchfahrt erneuert und grün gestaltet - neue Bauplätze

Versorgung, Bildung, Betreuung: - Grundversorgung gesichert - SENTA - medizinische Fernversorgung

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Leben in der Marktgemeinde: Vereine, Gemeinschaft, Ehrenamt, Zusammenarbeit: - Seniorentreff - FCW lebt und finanziell unabhängig - Generationen leben zusammen - junge Familien und Kinder am Ort

Naherholung, Tourismus, Naturschutz, Landwirtschaft: - Aussichtsplateau „Alter Berg“ - Fremdenzimmer - Natur intakt mit Erholungsfaktor - Schloss Kultur und Eventzentrum - Marktweinfest

B) „Auf keinen Fall darf passieren, dass …“

Arbeit, Infrastruktur, Mobilität, Verkehr: - Straßen kaputt gemacht werden - Radwege beschädigt werden - Verkehr zunimmt - Steigerwaldklinik schließt - schnelles Internet nicht kommt - Wegfall der Kilometerpauschale - Kirche zu viel Kosten verursacht

Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild: - mehr Leerstände - Landflucht zunimmt - unbezahlbare Bauplätze - kein attraktiver Spielplatz - Ortsbild verschlechtert

Versorgung, Bildung, Betreuung: - Wegfall der mobilen V-Wägen - Beiträge ständig steigen - Schule schließt - Kiga und Kita schließt - Sicherheitslage verschlechtert - Gemeinde die Pflege und Kosten nicht stemmen kann - Kosten der FF weiter steigen

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Leben in der Marktgemeinde: Vereine, Gemeinschaft, Ehrenamt, Zusammenarbeit: - Gasthaus Brehm schließt - FCW löst sich auf - keine Helfer mehr für Feste - keine Kinder mehr im Ort - Kirchen geschlossen werden - Gemeinschaft nicht verschlechtert - Düttingsfeld, Mutzenroth und Wiebelsberg sich zerstreiten

Naherholung, Tourismus, Naturschutz, Landwirtschaft: - Nationalpark kommt - reine Monokultur kommt - Wiebelsberger Dachs verschwindet - Land- und Forstwirtschaft verlieren

Handthal

A) „So stelle ich mir die Gemeinde im Jahr 2030 vor …“

Arbeit, Infrastruktur, Mobilität, Verkehr: - gute ÖPNV-Anbindung - E-Tankstelle am Großparkplatz - E-Bike Verleih - barrierefreie Zugänge zu Gasthöfen - funktionierendes Verkehrs- und Parkleitsystem

Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild: - Mehr-Generationen-System - gute Nachbarschaftshilfe - grün bleiben

Versorgung, Bildung, Betreuung: - gute Kommunikation zwischen den Gastronomen und SWZ - soziales Engagement

Leben in der Marktgemeinde: Vereine, Gemeinschaft, Ehrenamt, Zusammenarbeit: - Kulturverein (Organisation Feste/Konzerte) - Miteinander – kein Gegeneinander - - Jugendtreff

Naherholung, Tourismus, Naturschutz, Landwirtschaft: - gesunder Wald - sanfter Tourismus - Kutschenfahrten für lange, steile Wege (Weinberge) - ökologisches Bewusstsein

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B) „Auf keinen Fall darf passieren, dass …“

Arbeit, Infrastruktur, Mobilität, Verkehr: - Einstellung der Busanbindung

Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild: - Kirche darf nicht kaputt gehen - Verlust des Charakters Handthals - Zerfall der Dorfarchitektur

Versorgung, Bildung, Betreuung: - Oberschwarzacher Schule schließen

Leben in der Marktgemeinde: Vereine, Gemeinschaft, Ehrenamt, Zusammenarbeit: - Verlust des Gemeinschaftsgeistes - Überalterung

Naherholung, Tourismus, Naturschutz, Landwirtschaft: - Tourismus darf Dorfleben nicht überfordern - weniger Naturschutz - Aussterben der Winzer/Tourismus - Großkonzerne

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6.2. Zielsetzung - Dorfspaziergänge und Dorfwerkstätten

In allen Ortsteilen wurden Planungsspaziergänge durchgeführt. Eingeladen war die gesamte Bevölkerung und insgesamt wurde das Angebot auch gut angenommen. Die Spaziergänge fanden an folgenden Terminen statt:

Ortsteil Datum Schönaich 07.10.2016 Oberschwarzach 08.10.2016 Siegendorf 14.10.2016 Wiebelsberg 15.10.2016 Handthal 11.11.2016 Breitbach Kammerforst 19.11.2016 Mutzenroth Düttingsfeld 19.11.2016

Ziel dieser Spaziergänge war es, von den Bürgern ihr Dorf vorgestellt zu bekommen. Dabei waren bauliche Aspekte vordergründig in der Betrachtung. In welchem Zustand sind Straßen und Plätze? Wo sind Engstellen oder verkehrstechnische Gefahrenstellen? Gibt es Bedarf an Raum für Vereine oder die Dorfgemeinschaft und gibt es Gebäude, die diesen anbieten können? Gibt es schon konkrete Ideen wie einzelne Plätze oder Objekte gestaltet werden können? Was wurde in den letzten Jahren schon alles von der Dorfgemeinschaft und der Gemeinde gemacht?

Daneben wurden die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten einer Dorferneuerung oder eines Bodenordnungsverfahrens an Beispielen erklärt.

Nach den Spaziergängen, die sich im Wesentlichen auf die Ortslage und die direkt angrenzende Feldflur beschränkt haben, wurde in den vorhandenen Gemeinschaftsräumen in den sogenannten ‚Dorfwerkstätten‘ weiter diskutiert. Hier wurde zuerst die umgebende Feldflur mittels einer Luftbildkarte besprochen. Gibt es Probleme mit der Wasserführung oder Erosion in der Feldflur? In welchem Zustand sind die vorhandenen Wege? Sind neue Wegeverbindungen sinnvoll oder notwendig, um das vorhandene Wegenetz zu ergänzen? Besteht der Wunsch auf Bodenordnung zur Verbesserung der Agrarstruktur? Wo kann für die Natur etwas verbessert werden?

Danach wurden die im GEK definierten Handlungsfelder für den jeweiligen Ortsteil besprochen. Wie ist derzeit die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfes? Wo kaufen die Bürger ein? Wo arbeiten die Bürger, wo gehen die Seite | 62

Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Ortsteilebene

Kinder zur Schule? Wie ist der ÖPNV vorhanden? Wie kommen die Kinder zu den Vereinsangeboten? Welche Vereine gibt es? Wo sieht die Dorfgemeinschaft Entwicklungspotenzial z. B. in Sachen Tourismus? Gibt es Bedarf an Wohnraum, welcher Wohnraum fehlt? All diese Fragen wurden in den Dorfwerkstätten gestellt und von den Bürgern beantwortet

Das Ergebnis wird in den folgenden Kapiteln auf Ortsteilebene zusammengefasst. Im Anschluss an die Kartendarstellung folgt jeweils die Beschreibung der eingezeichneten Punkte. Eintragungen von Themenstellungen außerhalb der Ortslagen sind in einer Karte im Anhang dargestellt. Die Ergebnisse der Dorfwerkstätten sind anschließend stichpunktartig nach Themenfeld gegliedert, erfasst. Schließlich wird eine Einschätzung beziehungsweise Handlungsempfehlung für den jeweiligen Ortsteil getroffen.

6.2.1. Schönaich

Kartendarstellung der Begehung mit Eintragung der durch die Dorfgemeinschaft Dorfspaziergang vorgestellten Punkte mit besonderem Handlungsbedarf: Schönaich

Abbildung 11: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Schönaich

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Beschreibung der dargestellten Punkte:

1 Abriss Gebäude geplant (Privatmaßnahme) 2 Ehemaliges Waagenhaus (Viehwaage) Derzeitige Nutzung als Rastgelegenheit (sowohl im, als auch außerhalb des Gebäudes), großes Aufwertungspotenzial vorhanden Vorschlag/Idee: o Bewirtung am Wochenende mit Kaffee und Kuchen o.ä.  evtl. über Verein o Nebenan Toilette (öffentlich) o Kneippanlage o sowie E-Bike Tankstelle 3 Spielplatz aktuell kein Handlungsbedarf 4 Feuerwehrhaus/Gemeindehaus Wunsch/Vorschlag: Vorplatz neu gestalten; Straße und Gehwege sind weitgehend neu gestaltet  Punktuelle DE dafür ausreichend 5 Containerstellplatz Vorschlag/Idee: Ortseingang im Bereich der Müllcontainer verschönern o Einheitliche Müllcontainer o Weitgehend einheitliche Gestaltung aller Containerstellplätze im Gemeindegebiet (z. B. mit Gabionen und Bepflanzung) o Standort überprüfen 6 Baugebiet/Bauplätze komplett verkauft, aktuell keine mehr verfügbar 7 Infrastrukturmaßnahmen Bei Starkregen läuft das Oberflächenwasser unkontrolliert über den Weg ab Vorschlag: o Wassergebundene Befestigung (auch Thema Flurlage 1, 2) o Neubau Radweg Breitbach – Schönaich o Wasserrückhaltung und Grabenanlage (Flurlage 2) 8 Verkehrsberuhigung (ortsübergreifendes Thema) Seit Straße neu gemacht ist, wird durch die Ortschaft schneller gefahren Tempo reduzieren 9 Entwicklungsmöglichkeit für Baugrund  Bedarf an Mietwohnung prüfen! 10 Möglichkeit zur Nachverdichtung  Bedarf an Mietwohnung prüfen! 11 Ruhestätte Wunsch: Urnengräber bei Kapelle oder Friedwald in Gemeindewald

Beschreibung der eingetragenen Punkte aus der Betrachtung der umgebenden Feldflur (Die Kartendarstellung der Eintragung siehe Anhang):

1, 2 Wasser spült bei Starkregen Wege aus

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Vorschlag: Wassergebundene Befestigung 3 Wanderweg zum Baumwipfelpfad und Radweg ist nicht beschildert Wunsch/Vorschlag: o Wege sollen ab Schönaich ausgeschildert werden o Außerdem sehr schöner Steinbruch vorhanden  mit in Wegeführung einbeziehen o Evtl. mit Sternenguckerwarte einrichten 4 2-Franken-Radweg Wunsch/Vorschlag: Anknüpfung an 2-Franken-Radweg über Verbindung zwischen Schönaich und Breitbach 5 Panoramaweg Wunsch/Vorschlag: Anbindung an Panoramaweg und Schönaich sowie Keltenweg Weitere Idee ohne Eintragung in die Karte:  Alte Wasserleitung führt von Ebrach nach Breitbach beständig Wasser o Idee/Vorschlag: Wasser speichern z.B. über Landschaftsweiher oder Kneippanlage am Viehwaagen-Häuschen

Ergebnis der Dorfwerkstatt: Dorfwerkstatt Schönaich Allgemeines:  Datum: 07.10.2016  Einwohner: 75

Arbeitsplätze:  Schloss als Seminarort o.ä.  Arbeitsplätze über Tourismus, z.B. Ferienwohnungen

Arzt:  nicht vorhanden, die nächsten Ärzte sind in Ebrach, Wiesentheid, Gerolzhofen  sollte auch bei Fahrdienst berücksichtigt werden  Allianzübergreifend notwendig  Abstimmungsgespräche notwendig

Baugrund:  keiner mehr verfügbar

Breitband:  sollte 2017 in allen Ortsteilen vorhanden sein

Friedhof:  Wunsch nach Friedwald vorhanden auf Gemeindegrund oder Urnengräber an Kapelle

ÖPNV:  während Schulzeit nur früh und mittags Verbindung nach Ebrach, scheitert an Finanzierung

Tourismus:  größtes Potenzial für die Gemeinde; großes Ziel  Idee: Tourismuskonzept für Gemeinde, Campingplatz, Wohnmobilstellplätze, E-Bike Ladestationen  Idee: Wanderweg zum Baumwipfelpfad und Radweg ist nicht beschildert

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 Wunsch: Wege sollen ab Schönaich ausgeschildert werden  Außerdem sehr schöner Steinbruch vorhanden  Wunsch: mit in Wegeführung einbeziehen  Evtl. mit Sternenguckerwarte einrichten  2-Franken-Radweg  Wunsch/Vorschlag: Anknüpfung an 2-Franken- Radweg über Verbindung zwischen Schönaich und Breitbach  Steigerwald Panoramaweg  Wunsch/Vorschlag: Anbindung an Panoramaweg und Schönaich sowie Keltenweg

Versorgung:  Bäcker und Metzgerauto ist vorhanden, Bedarf für Fahrdienst/Bürgerbus ist auf jeden Fall vorhanden,  EDEKA Preller hält sich noch  macht teilweise Umsatz über JVA  Idee: Fahrdienst zum Preller oder Lieferdienst der nach Hause liefert  über Ehrenamt

Waldflächen:  sind Großteils Gemeindewald; Teile auch in Privathand, kein Bodenordnungsbedarf

Wasser:  alte Wasserleitung führt von Ebrach nach Breitbach beständig Wasser  Idee: Wasser speichern z.B. über Landschafts-Weiher oder Kneippanlage am Viehwaagen-Häuschen

Wohnbedarf:  evtl. sind Bedarfe für Mietwohnungen zu prüfen

Handlungs- Im Rahmen einer einfachen Dorferneuerung können die meisten der empfehlung dargestellten Aufgaben bearbeitet werden. Da kein Wunsch auf eine Schönaich Bodenordnung in der Feld- oder Waldflur besteht, können die Wünsche hinsichtlich der Verbesserung der Wegesituation, baulich wie auch touristisch, im Rahmen von Infrastrukturmaßnahmen angegangen werden. Die Ergebnisse aus den allgemeinen Handlungsfeldern fließen in ortsteilübergreifende Projekte des GEKs mit ein.

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6.2.2. Oberschwarzach Dorfspaziergang

Kartendarstellung der Begehung mit Eintragung der durch die Dorfgemeinschaft Oberschwarzach vorgestellten Punkte mit besonderem Handlungsbedarf:

Abbildung 12: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Oberschwarzach Beschreibung der dargestellten Punkte:

1 Gestaltung und Ertüchtigung der Ortsdurchfahrt ist nötig Fahrbahnbelag Gehsteige tlw. in sehr schlechtem Zustand Vorschlag: o Sanierung/Neugestaltung Straße und Gehwege o Parkplätze ansprechend gestalten 2 Sanierung und Umnutzung des Schlosses  ISEK 3 Neugestaltung des gesamten Areals rund um Kirchberg und Schloss dringend notwendig  ISEK Ideen: o Parkflächen o Grünflächen o Einfassungen o etc. Alte Schule steht leer  soll aber nicht noch ein öffentliches (von der Gemeinde zu unterhaltendes) Gebäude werden; es muss eine Nutzung sein, die sich selber trägt; fehlende Fußwegverbindung zw. Areal und Siedlung 4, 14 Durchfahrt Handthalerstraße BRENNPUNKT wegen Engstelle Vorschlag: Umgehung Breitbacher Straße Richtung Generationenplatz

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5 Gemeindefläche  im Moment ungenutzt Wasser wäre sehr schön zugänglich zu machen; derzeit nicht gestaltet Vorschlag eines Bürgers: Mehrgenerationenplatz hier schaffen  Anmerkung: Mehrgenerationenplatz bereits an anderer Stelle geplant! 6 Belag sehr schlecht; Areal gehört saniert Vorschlag: o Gestaltung des Grünstreifens im gleichen Stil wie Ortsdurchfahrt o Sanierung/Ertüchtigung der angrenzenden Straße 7 Straßenzustand auch hier wieder ziemlich schlecht Vorschlag: Gestaltung der Straße im gleichen Stil wie Ortsdurchfahrt 8 Brücke, kl. Stauwehr für Feuerwehr  bei Hochwasser Pegelstand bis knapp unterhalb Brückenkante! 9 Gefährlicher Straßenübergang zum Preller Vorschlag: o Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer o Kreisel an beiden Ortseingängen 10 Friedhof sollte neu gestaltet werden; Rasenflächen; Allee entlang Friedhof sollte ergänzt werden  ISEK Vorschlag: o Parkplätze anlegen und gestalten o Neugestaltung Friedhofsareal (Außenmauer, Grünanlagen, etc.) o Wegestrecken innerhalb des Friedhofs z. B. pflastern o Rabatten um die Gräber erneuern 11 Parkplatz für Mehrgenerationenplatz IN PLANUNG  ISEK 12 Neuplanung Mehrgenerationenplatz  ISEK 13 Baulandpotenzial vorhanden, leerstehender Wohnraum wird nicht vermietet 15 Nördliche Umgehung 16 "Erschließung Gewerbegebiet südlich Oberschwarzach (Konkrete Anfragen liegen bereits vor)" 17 Beleuchtung zum [...] Markt 18 Baulandumlegung

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Ergebnis der Dorfwerkstatt: Dorfwerkstatt Oberschwarzach Allgemeines:  Datum: 08.10.2016  Einwohner: 720

Bauland/  Kleine Wohnungen sind vorhanden, aber nicht genug  Idee: Alte Schule zu Wohnraum mit mehreren Wohnraum Einheiten umbauen  Leerstände wurden angeschrieben, aber keine Verkaufsbereitschaft (auch Baulücken)  Bauland ist da (weil B-Plan beschlossen), aber Erschließung wurde aus Kostengründen bisher nicht gemacht

Bodenordnung:  Bedarf ist eher gering; eigentlich hauptsächlich Wegeerhalt

Gastronomie:  Markt [..](Bäcker+Metzger)  Hauptsächlich in Handthal  1 „Heckenwirtschaft“  1 Gastronomiebetrieb

Kinder- und  10-16 jährige: KJB, läuft gut, allerdings wird das von den Müttern geleitet, Treffpunkt im Schloss Jugendarbeit:

 Dorfjugend: Kirchweih, Maibaum aufstellen, wollen sich auch unterm Jahr öfters treffen, treffen sich aktuell in der Feuerwehr, nicht im Jugendraum  Jugendraum: 15-18 jährige, bei Kirche, meistens geschlossen, es gibt keinen Jugendleiter, Positionen sind sehr konträr

Landwirtschaft  2 Hauptlandwirte, mehrere im Nebenerwerb

ÖPNV:  Arbeiterbus fährt um 5:30 Uhr  insgesamt zu wenig Verbindungen nach außen  Bedarf ist nicht groß, aber die die es brauchen, sind essentiell darauf angewiesen  Idee: Mitfahrzentrale oder Mitfahrbänkchen

Tourismus:  ein paar Ferienwohnungen sind vorhanden  Übernachtungsmöglichkeiten eher gering  Bedarf wird steigen durch Baumwipfelpfad  Angebote sind da, aber die Außendarstellung fehlt, d.h. man bräuchte z.B. Homepage, Broschüren, etc.  Fahrradwege sind genug da, auch hier wieder eher Erhalt im Fokus  Steigerwaldregion hat noch kein richtiges Portal z.B. für Übernachtungsmöglichkeiten  Tourismuskonzept müsste aktualisiert werden, weil viele neue Attraktionen dazu gekommen sind.

Verkehr:  siehe Karte (gewünscht: 2 Kreisel Nord (Preller) und Süd (Umgehung nach Handthal)

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Versorgung:  Nur über [..]Markt und mobile Fahrzeuge  Kein weiterer Bäcker/Metzger vorhanden  Kombination mit Bürgerbus

Wasser:  Rückhalt ausbauen

Wege:  Wegenetz an sich ist relativ gut, aber der Erhalt ist sehr wichtig und dringend nötig (Allgemein, nicht verortet)  Wege sind aus den 80er Jahren

Handlungs- In Oberschwarzach ist, mit dem Schloss, dem Schwesternhaus und den empfehlung weiteren Aufgaben, rund um Verkehr und Gestaltung der öffentlichen Straßen Oberschwarzach und Plätze, großer Handlungsbedarf vorhanden. Aufgrund der Aufgabenstellung empfiehlt es sich ein ISEK (Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept) für die gesamte Ortslage zu erstellen. Dabei sollte die Ausweisung eines Sanierungsgebietes angestrebt werden, um den Bürgern auch eine Unterstützung über Steuervorteile bei Sanierungsmaßnahmen zu ermöglichen. Die Themen, die sich im Rahmen der Konzepterstellung des GEKs aufgetan haben, können dort aufgegriffen und bearbeitet werden. Das Förderprogramm „Soziale Stadt“ bietet alle dazu notwendigen Rahmenbedingungen.

Bedarf an Bodenordnung im Feld oder im Wald besteht aus Sicht der Bürger nicht. Lediglich eine Wasserrückhaltung nordöstlich der Ortslage wurde als „Infrastrukturmaßnahme“ benannt.

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6.2.3. Siegendorf Dorfspaziergang

Kartendarstellung der Begehung mit Eintragung der durch die Dorfgemeinschaft Siegendorf vorgestellten Punkte mit besonderem Handlungsbedarf:

Abbildung 13: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Siegendorf Beschreibung der dargestellten Punkte:

1 Verkehrssicherheit Hauptstraße: Verkehr hat zugenommen, zu hohe Geschwindigkeiten bei Ortseinfahrt (von beiden Seiten) Ausfahrt landwirtschaftlicher Maschinen aus Ringstraße gefährlich, da die Autos auf der Staatsstraße sehr schnell fahren Kurve vor Kirche gefährlich, zu schnelles Fahren aufgrund der breit ausgebauten Straße, Kirchentreppe wurde durch Fahrzeuge schon öfter beschädigt Wunsch: Allgemein Verkehrssicherheit/-beruhigung im Ort Vorschlag: o Aufstellen von „Smileys“ o Querungshilfe o Evtl. Verengung o. Insel am Ortseingang (Machbarkeit prüfen!) 2,3 Platz Feuerwehrhaus (Gemeindeeigentum)

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Südliche Grundstückseinfahrt verengt aufgrund sehr breiter Bepflanzung, Parken deshalb schwierig, gepflasterte Parkplätze dafür an der Hauptstraße vorhanden Wunsch: Mauer hinter Feuerwehrhaus soll saniert werden Ehemaliger Schlauchturm am Feuerwehrhaus sollte abgerissen werden, Erhalt durch Bürgerinitiative Wunsch: Schlauchturm soll erhalten bleiben, nötigenfalls Sanierung 4 Feuerwehrhaus (Gemeindeeigentum) Nutzung: Feuerwehrequipment, Sanitäranlagen werden vom Fußballverein auch zum Duschen genutzt

Wunsch: o Duschen bzw. Sanitäranlagen sollen ins Sportheim kommen, o Fußboden schadhaft, soll saniert werden 5 Graben stark zugewachsen Wunsch: Grünflächen und Bach neu gestalten, optisch aufwerten 6 Privatgrundstück: Hofgestaltung Möglichkeit: Finanzielle Unterstützung - Förderung DE 7 Hecke: Gemeindegrund, wächst relativ weit auf Gehweg, wird aktuell vom dahinterliegenden Grundstückseigentümer gepflegt Wunsch: Fläche neu gestalten, Pflege durch Gemeindearbeiter 8 Privatgrundstück: Teil des Grundstücks wurde damals als Grund für Spielplatz geplant, wurde nicht umgesetzt; darf nicht bebaut werden; Bebauungsplan prüfen! Warum ist keine Bebauung auf Privatgrund möglich? 9 Straße: Ringstraße zum Teil in schlechtem Zustand, sanierungsbedürftig, wurde damals nur auf 5t ausgebaut Wunsch: Sanierung, Tragfähigkeit den heutigen Anforderungen entsprechend anpassen 10 Hydrant: wurde vor kurzem saniert, kein Handlungsbedarf

11,12 Gehwege: nördlicher Gehweg schmal, geschottert, muss öfter gepflegt werden, geringere Haltbarkeit gegenüber anderen Befestigungen Wunsch: Befestigung mit geringerem Pflegeaufwand und höherer Haltbarkeit, z. B. Pflaster oder Asphalt Südlicher Gehweg aufgrund parkender Lkws stärker beschädigt Wunsch: Sanierung Gehweg Kreuzungsbereich beschädigt Wunsch: Sanierung Straße 13 Spielplatz: insgesamt in relativ gutem Zustand Wunsch/Vorschlag: o Vogelbeerbaum soll wegen giftigen Beeren weg  Ersatz schaffen o Tlw. Sanierung der Spielgeräte notwendig o Evtl. Tischtennisplatte (Abstimmung notwendig, evtl. bei Nr. 23 oder 26) Seite | 72

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14 Schotterweg: Weg zum Sportheim, muss alle zwei Jahre ausgebessert werden, teilweise schwierig für ältere, oder Gehbehinderte Menschen zu begehen. Wunsch: Andere Befestigung  Asphalt, Pflaster etc. 15 DJK o Fußballer müssen zum Duschen ins Feuerwehrhaus, Grundstück ist eigentlich voll erschlossen Wunsch: Einrichten von Sanitäranlagen im Sportheim o Wunsch: Es soll wieder mehr Jugendmannschaften geben Vorschlag: Evtl. ortsteilübergreifend, gemeinsamer Trainer, Training abwechselnd in Ortsteilen 16 Steinlagerplatz auf Privatgrund, sieht nicht sehr ansehnlich aus Wunsch: Eigentümer soll Platz ordentlich halten  Anliegen muss privat geklärt werden 17 Friedhof: o Pflasterbelag tlw. beschädigt o Bildstock bei Friedhof an Rückseite beschädigt o Kapelle nicht mehr zu öffnen o Keine Sitzgelegenheit vorhanden Wunsch/Vorschläge: o Vorrichtung für Urnengräber o Belag bzw. Platten tlw. erneuern o Punktuelle Sanierung wo Handlungsbedarf besteht o Sitzgelegenheit für ältere Leute (Abstimmung mit Dorfgemeinschaft wichtig!) o Allgemein sollten alle Bildstöcke im Ort in regelmäßigem Turnus kontrolliert und ggf. saniert werden 18, 30 Parken: Allgemeines Parkplatzproblem Fahrzeuge parken direkt an Hauptstraße am Haus, Gehweg bereits sehr schmal, Straße in diesem Bereich ebenfalls enger Wunsch: Evtl. Parkverbot in manchen Bereichen Vorschlag: Einheitliches Parkplatzkonzept für die ganze Gemeinde erarbeiten

19 Grünflächen: in Gemeindeeigentum Wunsch: soll neu gestaltet werden, unter Einbeziehung des Bildstocks 20 Waagehäuschen: Soll instand gesetzt werden, Nachnutzung soll geregelt werden Vorschlag: Als kleines Museum, z. B. alte Feuerwehrspritze, evtl. Fenster vergrößern zur besseren Einsicht 21 Straße Wunsch: Straßenbild verschönern, Straße saniert bzw. ausgebaut werden (im hinter liegenden Bereich derzeit Schotterausbau)

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Vorschlag: Einheitliches Orts- und Straßenbild für ganze Gemeinde schaffen 22 Brücken: Geländer sind marode Wunsch/Vorschlag: Allgemein Geländer der Brücken im Ort sanieren  Gesamtes Gemeindegebiet einbeziehen und einheitlich gestalten 23 Dorflindenplatz: wird aktuell nicht/wenig genutzt, Karussell steht noch auf dem Platz Idee: Evtl. Tischtennisplatte (Abstimmung notwendig, evtl. bei 13 oder 26), Durch die Nähe zur Hauptstraße gibt es evtl. bessere Standorte 24 „Rentnerbänkchen“ marode, wird viel von älteren Leuten genutzt, muss erhalten bleiben Vorschlag: o Sanierung, o evtl. Sitzbank für mehr Personen (ca. 8 Leute) o evtl. Pflasterparkplatz aufgeben und dafür Platz vergrößern und neu gestalten (Begrünung) 25 Gasse ist nicht beleuchtet Vorschlag: Ausreichende Beleuchtung anbringen 26 Platz mit Bushäuschen (insg. 2 Stück im Ort) Wunsch/Vorschlag: o Platz ansprechend gestalten (evtl. auch Hecke stutzen damit Platz von Straße aus gesehen wird o Tischtennisplatte aufstellen (Abstimmung notwendig, evtl. bei Nr. 13 oder 23) o Schöne Sitzecke aufstellen 27 Brunnen: bei Platzgestaltung Nr. 26 mit einbeziehen 28 Platz mit Glascontainern: Container alle unterschiedlich und nicht mehr sehr ansehnlich Vorschlag: o Einheitliche Müllcontainer o Weitgehend einheitliche Gestaltung aller Containerstellplätze im Gemeindegebiet (z. B. mit Gabionen und Bepflanzung) 29 Aushängekästen/-tafeln Vorschlag: Erneuern (evtl. auf verwitterungsbeständige Schaukästen umsteigen)  Allgemein Areal bei Nr. 26, 27, 28, 29 gestalten/herrichten 30 Gehsteige und Straße sind tlw. in schlechtem Zustand Wunsch: Sanierung/Erneuerung Vorschlag: Einheitliches Orts- und Straßenbild für ganze Gemeinde 31 Privater Bauplatz wird nicht gemäht, Häuschen nicht fertiggestellt (Ruine) wird nicht abgerissen Wunsch: Grundstück soll ansehnlicher gestaltet und Grünflächen gemäht werden 32 Hofeinfahrt gestalten Möglichkeit: Förderung im Rahmen der DE Seite | 74

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33 Straßenbeleuchtung: Gehweg unzureichend beleuchtet, weitere Straßenlaterne anbringen 34 Baugrund vorhanden  aktuell kein Bedarf

Ergebnis der Dorfwerkstatt: Dorfwerkstatt Siegendorf Allgemeines:  Datum: 14.10.2016  Einwohner: 85

Arbeitsplätze  Wenig bis kein Gewerbe vorhanden, Arbeitsplätze in den größeren Städten

Breitband  Kommt bis 17.06.2017

Landschaft/  Wunsch: Sowohl private als auch gemeindliche Flächen sollen sauber Umwelt gehalten werden, mehr Pflege der gemeindlichen Flächen durch Gemeindearbeiter  Wunsch: Offizielle Ausweisung eines Holzlagerplatzes

Leben in der  Wunsch: Gemeinschaft der Ortsteile miteinander stärken, Ortsteile miteinander MG verbinden  Vorschlag: Ortsübergreifende Aktionen, wie Turniere (Fußball-, Kegel-, Fahrradturnier oder gemeinsames Wandern

Leerstände/  Aktuell keine Leerstände,  vier Bauplätze von Gemeinde noch Bauplätze verfügbar, kein Bedarf

Öffentliche  Fußboden sollte im Gemeindehaus (Feuerwehrhaus) saniert werden Einrichtungen  Im Sportheim sollen Duschgelegenheiten geschaffen werden  Kirche kein Handlungsbedarf angesprochen

ÖPNV  Busanbindung 1x täglich (Richtung Oberschwarzach) ist zu wenig.  Wunsch: Bessere Anbindung an umliegende Städte und Gemeinden  Vorschläge: - Mitfahrzentrale, - Bürgerbus, - Bus der insbesondere nicht mehr mobile Einwohner zu bestimmten Veranstaltungen bringt, wie Wahlen, Kirchenbesuch, usw.

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Tourismus  Spielt eine geringere Rolle, aktuell kein Bedarf an weiterem Ausbau

Vereinsleben  Gesangverein, Kapelle, gibt es noch, aber die Jugend fehlt, relativ hohe Altersstruktur im Ort  Wunsch: Erhalt der Vereine

Verkehr  Allgemeine Verkehrsberuhigung im Ort wünschenswert (Smileys, Verengung, Insel o.ä.)

Versorgung  2x wöchentlich Bäcker, 1x wöchentlich Metzger  Wunsch: Erhalt der Versorgungswägen

Wege  Sanierung der Ringstraße  Flurwerge teilweise in schlechtem Zustand, sanierungsbedürftig (letzte Flurbereinigung vor 40 Jahren)  Radwege geschottert, teilweise in schlechtem Zustand  sollten befestigt ausgebaut werden

Handlungs- Durch die Vielzahl an Maßnahmen und die räumliche Verteilung über die empfehlung gesamte Ortslage empfiehlt sich eine umfassende Dorferneuerung. Ein Siegendorf besonderes Augenmerk sollte dabei auf der Ortsmitte liegen, in der mit den Punkten 24 bis 30 deutlicher Handlungsbedarf, aber auch gestalterische Möglichkeiten vorhanden sind. Die Ringstraße entspricht nicht mehr den aktuellen Erfordernissen. Die weiteren Punkte, wie die Gestaltung der Seitenstraßen mit Gehwegen, die Brückengeländer, die Zuwegung zum Sportgelände und die Gestaltung des Grabenbereiches innerhalb der Ortslage, sowie der Wunsch auch auf privaten Grundstücken Maßnahmen durchzuführen, sprechen ebenfalls für eine umfassende Dorferneuerung.

Im Bereich der Feldflur beschränkt sich der Handlungsbedarf auf die Ertüchtigung der vorhandenen Flurwege. Ein Wunsch auf Bodenordnung besteht nicht.

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6.2.4. Wiebelsberg Dorfspaziergang

Kartendarstellung der Begehung mit Eintragung der durch die Dorfgemeinschaft Wiebelsberg vorgestellten Punkte mit besonderem Handlungsbedarf:

Abbildung 14: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Wiebelsberg Beschreibung der dargestellten Punkte:

1 Feuerwehrhaus (Gemeindeeigentum) Aktuelle Nutzung: Feuerwehrequipment, Wahlraum und Gymnastikraum o nicht barrierefrei o Toilette vorhanden, aber schwierig in der Nutzung, insbesondere zur kalten Jahreszeit, da nicht beheizt Wunsch: Sanierung der Sanitäranlagen Platz vor Feuerwehrhaus (Gemeindeeigentum) Nutzung: wird auch zum Unterstellen benutzt, da die Bushaltestelle an der Straße nicht überdacht ist. Früher fand hier das Maibaumaufstellen statt, aktuell nicht mehr  gefährlich wegen stark befahrener Hauptstraße Wunsch: Platzgestaltung (optisch verschönern), für Feierlichkeiten (wie Maibaumaufstellen) nutzbar machen Vorschläge: o Platz Pflastern bis zur Straße o Gehweg mit einbeziehen  auch Pflastern o Brunnen reaktivieren o Begrünung o Herrichten als „Buswartehäuschen“ o Vorrichtung zum Einlassen von Absperrpfosten

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2, 14 Verkehrsberuhigung/-sicherheit der gesamten Ortsdurchfahrt

Hauptstraße: Fahrbahnteiler am westl. Ortseingang vorhanden, danach wird allerdings wieder beschleunigt, allgemein schneller Verkehr Wunsch: Verkehrssicherheit, Geschwindigkeitsreduzierung Vorschläge: o Geschwindigkeitsbeschränkung 30km/h o Anbringen von „Smileys“ o Ortsschild versetzen (Von Mutzenroth kommend) o Ortseinfahrt Sicht beschränken (z. B. durch Bepflanzung Insel) Siedlung: Zone 30 erhalten, Verkehrsberuhigung erreichen Vorschläge: o Geschwindigkeitsbeschränkung deutlicher darstellen o „Bremshügel“ einbauen o Geschwindigkeitsmessungen o Verkehrsberuhigter Bereich In Verbindung mit Ortsbild-Gestaltung o Optisch aufwerten (Grünflächen, Fassaden, usw.) o Parkplatzmarkierungen o Mittelstreifenmarkierung entfernen o Optisches Hervorheben der Plätze o Straßenführung bei Gasthaus „Brehm“ auf gegenüberliegende Seite verschwenken ( Verkehrsberuhigung), Parkbucht als Straße, dafür bei Brehm breitere Gehwegfläche (evtl. für Stühle und Tische) o Wasserschieber sanieren o E-Tankstelle  Glasfaserverlegung findet wohl demnächst statt, im Rahmen dessen könnten die Projektvorschläge mitgemacht werden

3 Haus: Privateigentum, aktuell vermietet  steht unter Denkmalschutz 4 „Renterbänkchen“: werden viel, insbesondere von den älteren Leuten, genutzt; Zustand marode Wunsch: Sanierung, evtl. Bepflanzung (schöner gestalten) 5 Straße: in relativ schlechtem Zustand Wunsch: Sanierung/Neugestaltung 6 Sportheim: Toilettenzugang nicht barrierefrei Wunsch: Zugang barrierefrei gestalten 7 Straßenbeleuchtung: Straße zum Sportheim relativ schlecht beleuchtet, nur eine Laterne vorhanden Wunsch: Bessere Beleuchtung, mehr Lampen 8 Haus „Dachsbau“: Privateigentum Hr. Triebel, baufällig, sehr feucht  sanierungsbedürftig; früher Weinfeste im Gewölbekeller Wunsch/Möglichkeit: Fördermöglichkeiten zur Sanierung über DE oder andere? Eigentümer möchte Haus ungern abreißen

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9 Parksituation: Allgemein fehlende Parkmöglichkeiten, insbesondere auch für Gäste, bei Fußballspielen parken Autos an der Hauptstraße, Gehwege werden blockiert Wunsch: Parkflächenmarkierungen auf Gehweg, evtl. Parkverbotsschilder Gehwege: sind teilweise stark beschädigt, viele Risse  sanierungsbedürftig Wunsch: Sanierung, tlw. evtl. Verbreiterung aufgrund der parkenden Autos 10 Dorfweiher: ehemalig Löschweiher, Eishockeyplatz, viele Enten Wunsch: Weiher und Umgriff schöner gestalten, ansprechender machen für Familien mit Kindern Vorschlag: z. B. vom Gehweg aus Steg mit kleiner Aussichtsplattform in den Weiher, kleine Insel mit Wasserspiel 11 Bildstöcke: vier Bildstöcke im Ort Vorschlag: nötigenfalls sanieren, Anbringen von Tafeln mit Infos zur Bedeutung des jeweiligen Bildstocks 12, 13 Wanderparkplatz Festplatz: wird zurzeit nicht für Feste genutzt, fehlende sanitäre Einrichtung Vorschlag: Ausweisen als Parkplatz (insbesondere bei Veranstaltungen), dadurch evtl. weniger Parken am Straßenrand 14 Fahrbahnteiler: Wunsch: Insel optisch aufwerten, schöner gestalten, evtl. so herrichten, dass Verkehr nach Insel beruhigt bleibt  Sichtfeld in den Ort hinein verringern; ABER: Sicht auf z. B. Kinder darf dadurch nicht eingeschränkt werden 15 Schilder Ortseingang: Begrüßungsschild, Informationstafel (Rad- und Wanderwegenetz) Wunsch/Vorschlag: Einheitliches Begrüßungsschild im Gemeindegebiet (ortsteilübergreifendes Thema), Informationstafel in allen Ortsteilen  Abstimmung notwendig! 16 Privatgrundstück: Wunsch: Grünflächen vor Haus gestalten 17 Privatgrundstück: Eigentümer möchten Fassade/Dach/Mauer herrichten Wunsch/Möglichkeit: Finanzielle Unterstützung - Förderung DE 18 Treppe zu den Weinbergen: marode, schlechter Zustand Wunsch: Sanierung 19 Kirchplatz: ist nicht barrierefrei Wunsch/Vorschlag: Platz optisch schöner und barrierefrei gestalten, evtl. Pflastern bis zur Straße, Umgriff mit einbeziehen 20 Bauwerke: Bauwerke alle denkmalgeschützt

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Wunsch: Evtl. im Rahmen einer Kirchplatzgestaltung, die angrenzende Mauer, Torbogen (Nachbargrundstück) mit herrichten Nochmals Ansprache Eigentümer, Fördermöglichkeiten über DE? 21 Kreuzung: Ausfahrt, Fahrbahnüberquerung aufgrund des schnellen Verkehrs gefährlich (schlecht einsehbar wegen Kurve) Wunsch: Verkehrsberuhigung Vorschlag: o Ortsschild um ca. 180 m weiter Richtung Mutzenroth versetzen und o Geschwindigkeitsbeschränkung vor Ortsschild bereits auf 70km/h o Evtl. Querungshilfe 22 Spielplatz: Spielplatz bei Kläranlage bereits vorhanden, Kinder nördlich der Dorfstraße müssen diese zum Erreichen des Spielplatzes überqueren  Gefährlich, da Autos oftmals mit erhöhter Geschwindigkeit fahren Wunsch/Vorschläge: o Erweiterung/Aufwertung des vorhandenen Spielplatzes, z. B. durch Spielgeräte für kleinere Kinder, Sonnensegel (da im Sommer kaum Schatten), Erweiterung um Grillplatz, Schaukelbretter ersetzen, da die aktuellen schwarzen Schaukelbretter im Sommer zu heiß werden; Vervollständigung der Einzäunung zur Sicherheit o Spielplatz in Siedlung, Privatgrundstück würde für Spielplatz zur Verfügung gestellt o Vorschlag: Spielplatz bei Kläranlage eher für ältere Kinder (Schulkinder) gestalten (Bolzplatz in der Nähe), Spielplatz in der Siedlung ehr für Kleinkinder gestalten  Geräte altersentsprechend 23 Baugrund vorhanden  aktuell kein Bedarf

Dorfwerkstatt Ergebnis der Dorfwerkstatt: Wiebelsberg Allgemeines:  Datum: 15.10.2016  Einwohner: 193

Ärzte  In Gerolzhofen, Wiesentheid, Ebrach  Kein zusätzlicher Bedarf angegeben

Gastronomie:  Gasthof [..]

Kindergarten,  Wunsch: besseres Angebot vom Kiga Oberschwarzach (evtl. anderes Konzept) Jugend,  Ehrenamt wird hauptsächlich von Familienmütter/- Ehrenamt Väter übernommen, kaum Jugendliche engagiert  Probleme für Jugendliche: weniger Ausbildungsplätze in der direkten Umgebung, Studium und Ausbildung nur in größeren Städten, schlechte Busanbindung, kein Jugendraum vorhanden, wenig Wohnraum für junge Leute.

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 Jugendarbeit sollte ortsteilübergreifend gestaltet werden Landwirtschaft  Nur noch ein Landwirt (Nebenerwerb)  Kein Bedarf an Flurbereinigung  Kein Bedarf an Weinbergsflurbereinigung Bodenordnung  Kein Bedarf an Waldbereinigung  Kaum Entwässerungsproblematik

Leerstände/  Insgesamt wenig Leerstände im Ort Bauplätze:  Noch ausreichend Bauplätze vorhanden, aktuell kein Bedarf

Nahversorgung:  Mobile Versorgungswägen (Bäcker und Metzger)  Preller/Edeka muss erhalten bleiben  Vorschlag: Lieferservice Preller

Öffentliche  Feuerwehrhaus Einrichtungen:  Kirche/Kirchplatz  Sportplatz/Sportheim

ÖPNV:  Busanbindung (aktuell nur Schulbus und Freizeitlinie),  Ergänzung des ÖPNV werktags bis nach Oberschwarzach wünschenswert  Kein Bedarf für Bürgerbus Ortsdurchfahrt/  Wunsch: Gestaltung und Sicherheit der gesamten Ortsdurchfahrt (Optisch verschönern, Ortsbild Parkplatzmarkierungen, Geschwindigkeitsreduzierung, Mittelstreifenmarkierung entfernen, Optisches Hervorheben der Plätze, Straßenführung beim Gasthaus Brehm auf gegenüberliegende Seite verschwenken, Parkbucht als Straße, dafür bei Brehm breitere Gehwegfläche, Wasserschieber sanieren, E-Tankstelle, etc)  Im Rahmen der Glasfaserverlegung planen

Tourismus:  Treppe zu den Weinbergen marode (Sanierung!)  Beschilderung zu den Weinbergen und von den Weinbergen zum Gasthaus fehlt  Radweg sollte durch Ortskern und Gasthaus vorbei führen  Aussichtsplattformen (Alter Berg, Aussichtshütte, Neuer Berg), eventuell Sanierung der Bänke

Verkehr:  Allgemeine Verkehrsberuhigung gewünscht (Smileys, 30km/h, Ortsschild versetzen, Sicht beschränken, etc.) Wege:  Sanierung von Flurwegen notwendig (stark beschädigt)  Bordsteine (Asphaltkeile) in Weinbergswegen ebenfalls stark beschädigt und sanierungsbedürftig

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Handlungs- Neben dem Wunsch einer Verkehrsberuhigung konzentrieren sich in empfehlung Wiebelsberg die Maßnahmen im Wesentlichen auf den Platz um das Wiebelsberg Feuerwehrhaus und den Bereich um die Kirche. Darüber hinaus ist vor allem die Gestaltung/Pflege der vorhandenen öffentlichen Grünflächen Wunsch der Bürger. Die in der Dorfgemeinschaft besprochenen Maßnahmen sind im Rahmen einer einfachen Dorferneuerung oder direkt durch die Gemeinde umsetzbar. Der Wunsch auf eine umfassende Dorferneuerung besteht bei den Wiebelsberger Bürgern aktuell nicht.

Ebenso gibt es keinen Bedarf an Bodenordnung, weder in der Feldlage, noch im Wald oder Weinberg. Lediglich die Ertüchtigung der vorhandenen Feldwege ist notwendig.

Dorfspaziergang 6.2.5. Handthal

Handthal Kartendarstellung der Begehung mit Eintragung der durch die Dorfgemeinschaft vorgestellten Punkte mit besonderem Handlungsbedarf:

Abbildung 15: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Handthal Beschreibung der dargestellten Punkte:

Beschreibung der eingetragenen Punkte aus der Betrachtung der umgebenden Feldflur (Die Kartendarstellung der Eintragung siehe Anhang):

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1 Bach Vorschlag: Bach renaturieren 2 Ortsbildprägende alte / ursprüngliche Häuser Wunsch: Unbedingt Erhaltung der alten Häuser Möglichkeit: Förderung über DE 3 Engstelle: Wunsch: Parksituation prüfen, eventuell Parkverbot möglich? 4 Wohnhaus: gut gelungene Erneuerung 5 Dorfplatz Wunsch: Platz ansprechend gestalten  Trotzdem muss der Platz auch als „Wendeschleife“ für die Busse erhalten bleiben (einzige Wendemöglichkeit) 6 Wunsch: Mehr Grün im Ort Gemeinsames Erscheinungsbild der Gesamtgemeinde über z. B. Rebstöcke vor den Häusern angedacht 7 Transformatorenhaus Wunsch: Abriss oder neu gestalten 8 Feuerwehrhaus und Spielplatz Wunsch: Umgebung Feuerwehrhaus und Spielplatz in die Dorfgestaltung mit einbeziehen Möglichkeit: Förderung im Rahmen der DE 9 Bach  nicht einsehbar / schwer zugänglich Wunsch: Zugang zu Wasser verbessern (auf Spielplatzfläche) 10 Kirche und Umgriff Wunsch: Sanierung von Gebäude und Umfeld 11 Es fehlt Beschilderung zum Parkplatz Schild weist Parkplatz nicht für Ortschaft aus Vorschlag: Evtl. Kreisel am Ortseingang mit Abzweigung Richtung Parkplatz; Hinweis, dass Parkplatz für Ortschaft genutzt werden kann, Fußweg zwei Minuten 12 hier fehlt Fußweg zum Parkplatz  Besucher laufen Hauptstraße entlang (gefährlich) Vorschlag: Fußweg parallel zur Straße oder Lenkung über Parkplatz 13 Allgemein Verkehrsberuhigung im Ort Ortsteilübergreifendes Thema, würde durch Parkplatzkonzept teilweise gelöst 14 Containerplatz Vorschlag/Idee: Ortseingang im Bereich der Müllcontainer verschönern  Einheitliche Müllcontainer

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 Weitgehend einheitliche Gestaltung aller Containerstellplätze im Gemeindegebiet (z. B. mit Gabionen und Bepflanzung) 15 Gehweg fehlt in diesem Bereich 16 Wunsch: Straßenbeleuchtung ordnen Verschiedene Straßenbeleuchtungskörper im Einsatz Vorschlag: Einheitlich gestalten 17 Wunsch: Gestaltung Weg von Forellenhof in Ortsmitte Fehlende Parkplätze, Zustand der Fahrbahn, Gehweg 18 Wunsch: Dorfweiheranlage integrieren 19 Vorschlag: Parkplatz befestigen, Grünfläche wird nicht genutzt oder entsprechend ausschildern 20 Engstelle / Parken (Privatgrund wird befahren) Idee: Parkflächen auf öffentlichem Grund ausweisen

Dorfwerkstatt Ergebnis der Dorfwerkstatt: Handthal Allgemeines:  Datum: 11.11.2016  Einwohner: 124

Bauland/  Mietwohnungen nicht ausreichend vorhanden (v.a. für junge Bürger) Wohnraum  Verdichtung wäre notwendig und möglich (genug Baulücken nach Einschätzung des Arbeitskreises vorhanden)

Energie  Beim örtlichen Energieversorger liegt derzeit eine Anfrage der Gemeinde nach einer E-Tankstelle vor

Landschaftsbild  Wunsch: ökologische Aufwertung der Feldflur (Ideen: Weinberge ergänzen mit Wildobst/Streuobst, wie Natur, Zwetschgen, Pfirsichen. Allee vom Parkplatz Hochwasser, „Stollburg“ am Weg entlang pflanzen)  Hochwasser: bei Starkregen geht Hochwasser Wasser durchs Dorf durch (Wasserrückhalt oberhalb des Ortes nötig)  Projekt zu Tröpfchenbewässerung von Weinbergen ist in Planung, Umsetzung ist aber noch nicht sicher

Öffentliche  Feuerwehrhaus wird gerade saniert Gebäude

ÖPNV:  Schulbus und Freizeitlinie  Wunsch nach Verbindungen über Landkreisgrenzen hinweg.  Wunsch/Ideen: Bürgerbus (bis Gerolzhofen und Ebrach), Car-Sharing oder Mitfahrzentrale (z.B. genossenschaftlich betrieben)

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Tourismus/  Touristische Highlights u.a.: Stollburg, Baumwipfelpfad und Steigerwaldzentrum, schöne Freizeitwege: Natur  2 Wanderwege vorhanden  Beschilderung ausreichend, außer für den Weg von Oberschwarzach nach Handthal (Besucher laufen oft die Straße entlang).  Fußweg muss deutlicher gekennzeichnet werden.

Wegebau:  Mehrere schlechte Wege (siehe Flurkarte im Anhang)

Der Handlungsbedarf erstreckt sich mit dem Areal um die Kirche, dem Dorfplatz, Handlungs- der Zuwegung zum Forellenhof und dem Wunsch nach insgesamt mehr Grün empfehlung innerhalb der Ortslage über den ganzen Dorfkern. Daher empfiehlt sich eine Handthal umfassende Dorferneuerung. Dabei kann die ganze Parkplatzsituation rund um das Steigerwaldzentrum genauso mit aufgegriffen werden, wie die fehlenden Gehsteige oder die „bunte“ Straßenbeleuchtung.

Die angedachte Wasserrückhaltung im Nordosten der Ortslage und die mögliche Renaturierung des Bachlaufes (Punkt 1) sind die einzigen bodenordnerischen Maßnahmen, die vorgesehen sind. Ansonsten ist nur die Ertüchtigung der Flurwege notwendig. Die Renaturierung des Grabens und die Wasserrückhaltung könnten auch Teil einer umfassenden Dorferneuerung sein. Die Bereitschaft der Bürger ist hier noch explizit zu erfragen. Im Arbeitskreis wurde diese durch die notwendige Umlage der Baukosten eher (noch) nicht gesehen.

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Dorfspaziergang 6.2.6. Breitbach-Kammerforst

Breitbach- Kartendarstellung der Begehung mit Eintragung der durch die Dorfgemeinschaft Kammerforst vorgestellten Punkte mit besonderem Handlungsbedarf:

Abbildung 16: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Breitbach-Kammerforst Beschreibung der dargestellten Punkte:

Beschreibung der eingetragenen Punkte aus der Betrachtung der umgebenden Feldflur (Die Kartendarstellung der Eintragung siehe Anhang):

BREITBACH 1 Allgemein Verkehrsberuhigung im Ort: Allgemein viel Verkehr, insbesondere auch Schwerlastverkehr o Breitbacher Straße von Oberschwarzach kommend  Bergab fahren Lkws und Pkws meist zu schnell o Bunddesstraße B 22: breit ausgebaut, relativ gerade  dadurch oft überhöhte Geschwindigkeiten

Wünsche/Vorschläge: (Ortsübergreifendes Thema), z. B. durch o Verkehrsinseln mit Bepflanzung (Fahrbahnteiler) oder o Aufstellen von „Smileys“ mit Geschwindigkeitsanzeige o Bei östlicher Ortseinfahrt Ortschild nach außen versetzen, um Verkehr bereits vorm Ort zu beruhigen

2, 9, 12 Allgemein Gehsteige im Ort o In schlechtem Zustand (tlw. Schlaglöcher, Kantenabbrüche, Risse) o Bordsteinkanten zu hoch o bei Gehsteig bei Nr. 9 wird demnächst Glasfaserkabel verlegt o Gehsteig bei Nr. 12 viel zu schmal Wunsch/Vorschlag: Seite | 86

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o Allgemein Sanierung, evtl. Bordsteinkanten abflachen, o Gehsteig bei Nr. 9 sanieren o Bei Nr. 12 Querungshilfe und Gehsteig wenn möglich verbreitern (Aber Verbreiterung wohl schwierig wg. B 22) 3 Altes Waagehäuschen (Gemeindeeigentum) Wunsch: o Ansprechende Platzgestaltung o Umnutzung als z. B. E-Bike Unterstand mit Ladestation

4 Fußweg Richtung Kammerforst sanierungsbedürftig, sehr schmal, Beleuchtung nicht ausreichend Wunsch/Vorschlag: Sanierung/Neubau und Straßenbeleuchtung 5 Gehweg und Platz (teilweise privat), sanierungsbedürftig, in schlechtem Zustand Wunsch/Vorschlag: o Sanierung, Platzgestaltung o Evtl. auch Fassadengestaltung des Privathauses (Absprache Eigentümer!) 6 Gehweg auf ca. 20 m nicht vorhanden (Ostseite, Breitbacher Str. bei Haus Nr. 5) Wunsch: Gehweg fortführen bis Wegeinfahrt; Keine Fläche vorhanden, Fußweg Nr. 4 kann ersatzweise genutzt werden 7, 10 Bushaltestellen o Busverbindung nach Würzburg und Gerolzhofen wird nächstes Jahr gestrichen o Haltestelle bei Nr. 7 kein Bushäuschen vorhanden, keine richtige Warte- und Unterstellmöglichkeit, die meisten steigen bei Haltestelle Nr. 10 ein o Einfahrt neben Bushäuschen Nr. 10 ist öffentlicher Grund Wunsch/Vorschlag: Areal bei Bushäuschen Nr. 10 o Platzgestaltung, Sanierung des Bushäuschens o Ansicht auf Glascontainer verschönern  Containerplätze gemeinsam gestalten o Einfahrt neben Bushäuschen evtl. mit sanieren 11 Platz mit Bildstock, Bank und Schaukasten Wunsch: Platz gestalten, Bank u. Schaukasten sanieren; angrenzendes Gebäude steht leer  evtl. Umnutzung? 17 Kirchplatz: Gottesdienst ist aktuell nur alle 7 Wochen Wunsch/Vorschlag: Kirchplatz gestalten, evtl. Pflastern 14 Gasthof Traube 15 Bildstock: Heimatverein hat Bildstock hergerichtet, aktuell kein Bedarf Wunsch/Vorschlag: Bessere/Mehr Beleuchtung in diesem Areal 19 Gehweg bzw. Fußweg am Ortsrand: Sollte ertüchtigt werden, aktuell kaum noch als “Gehweg“ zu erkennen, schmaler, pflanzenbewachsener Schotterweg

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Wunsch/Vorschlag: Sanierung, Weg ist gleichzeitig auch Teilstück des Wanderweges „WeinPanorama Steigerwald“ 20 Weg in schlechtem Zustand (Bau vor ca. 40 Jahren), verbraucht muss ertüchtigt werden. Wunsch/Vorschlag: Sanierung, Neugestaltung Weg 21 Schilfbiotope Idee/Vorschlag: Biotope evtl. Überarbeitung/Instandsetzung 22 Spielplatz/Bolzplatz: Aktuell kein Bedarf 23 Gehsteig bei Straße Richtung Kammerforst aktuell nicht vorhanden Wunsch: Gehsteig auf wenigstens einer Seite der Straße 24 Bildstöcke: auf Privatgrund, aktuell kein Bedarf an Sanierung

KAMMERFORST 25 Bushäuschen Ggf. kleine Instandhaltungsmaßnahmen 26 Straße in relativ schlechtem Zustand Wunsch: Sanierung / Neugestaltung gemeinsames Straßenbild in der gesamten Gemeinde 27, 30, 32, 34, 36 Allgemein Parkplatzprobleme (hohe Priorität) o Bei Nr. 30 Parkplätze ausgewiesen, aber zu wenig; o Bei Nr. 32 Engstelle, wenn Autos auf Straße parken, kaum Durchkommen (insbesondere mit landwirtschaftlichen Maschinen) möglich; o Bei Nr. 34 geht Privatgrund bis an die Straße o Nr. 36 Wiese ist Gemeindegrund Vorschläge: Schaffen von Parkplätzen, insbesondere auch außerhalb der Ortslage o Im Ort „Spitzparken“ um mehr Parkplätze zu schaffen (wenigstens einseitig) o Streifen des Privatgrundstücks bei Nr. 34 evtl. für Parkflächen erwerben und nutzen o Wiese bei Nr. 36 evtl. für Parkflächen nutzen o Vernünftige Ausschilderung der Parkplätze 28 Kirchplatz: Großer Platz mit kleiner Kirche in der Mitte (Kirche steht unter Denkmalschutz) Wunsch/Vorschlag: o Kirchplatz soll schöner gestaltet werden, z. B. Aufwerten durch Bepflanzung o Reaktivieren des Brunnens, mit in die Gestaltung einbinden o Evtl. Informationskasten/“Schwarzes Brett“ Nähe Kirche o Evtl. Sitzgelegenheiten schaffen 29 Graben sieht nicht sehr ansprechend aus, zugewachsen

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Wunsch: Verrohren, evtl. als Stellfläche für Fahrzeuge, Alternativ Pflegemaßnahmen durchführen 31 Stromkasten: Eigentümer will Carport bauen Wunsch: Stromkasten soll an andere Stelle versetzt werden 33 Informationskasten/“Schwarzes Brett“: Maroder Zustand Wunsch/Vorschlag: sanieren/ersetzen, evtl. Versetzen zum Kirchplatz (siehe Nr. 28) 35 Gehweg bis Breitbacher Str. nicht vorhanden Wunsch/Vorschlag: Gehweg bis Radwanderweg entlang Staatsstraße fortführen oder über Maßnahme Nr. 4 fortführen (E-Bike Unterstand/Ladestation bei Nr. 3) Flurkarte: 20 Sanierung/Neugestaltung Weg (Siehe Karte Dorfspaziergang)

1 Starkregenproblematik (Rückhaltung in Feldflur, Pflegemaßnahmen)

2 Leerstände umnutzen als Parkflächen, Parkscheune

3 Bodenordnung kein Bedarf

4 Flurwege Ausbau und Ertüchtigung

5 Radwegeführung ändern (Beschilderung überarbeiten)

6 Radweg Lückenschluss Breitbach Richtung Neudorf und Querungshilfen an den Ortseingängen (Bereits in Bedarfsplanung)

7 Verschiebung Gemarkungsgrenze

8 Biotoppflege, Aufwertung der vorhandenen Flächen

Ergebnis der Dorfwerkstatt: Dorfwerkstatt Breitbach- Allgemeines:  Datum: 19.11.2016  Einwohner: Breitbach: 101, Kammerforst: 41 Kammerforst

Bauland  Leerstände könnten umgestaltet werden, auch als Parkplatz genutzt werden. Leerstände:  Kein weiterer Bedarf an Bauplätzen vorhanden

Bodenordnung  Kein Bedarf an Bodenordnung und Waldtausch  V.a. Wege in schlechtem Zustand und beschädigt  Flur, Wege, Sanierung notwendig! Fläche:  Radwege: Vorschlag für bessere Wegführung (siehe Flurkarte), Lückenschluss von Breitbach nach Westen bereits in Planung  Wunsch: Bessere Radwegebeschilderung, evtl. auch mit Angabe von Gastwirtschaften o.ä.  Flächenproblematik: Flächen auf Ebracher Gebiet im Eigentum Oberschwarzach. Wunsch nach

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Verschiebung der Gemarkungsgrenze, damit Flächen auf Oberschwarzacher Gebiet liegen.

Hochwasser:  (siehe auch Flurkarte im Anhang)  Verrohrung ist zu schwach, kann bei Starkregen das Wasser nicht vollständig fassen  Wasser dürfte nicht im Ort, sondern müsste bereits außerhalb gefasst werden  Rohre müssten sauber gehalten werden (Schwemmgut verstopft Rohre)  Wunsch: Wasserrückhalt in der Fläche

Landschaft:  Biotope werden z.Zt. nicht mehr vom Landkreis gepflegt  Wunsch nach ökologischer Aufwertung, Potenzialflächen  Ökopunkte  Z.B. Nutzung für Wasserrückhalt

Nahversorgung:  Mobile Versorgung durch Bäcker. Kein Supermarkt vorhanden  Idee: Bürgerbus für ältere, nicht mehr mobile Leute

Öffentliche  Gastwirtschaft inklusive Pension vorhanden Einrichtungen:

ÖPNV:  Busanbindung ab nächstem Jahr nicht mehr vorhanden  Bürgerbus: Bedarf für ältere Leute ist da, sollte getestet werden

Tourismus:  Wunsch nach Rastplatz/Abstellplatz als zentrale Radanlaufstation, auch für E-Bikes (z.B. altes Wachhaus)

Handlungs- Für den Bereich Breitbach und Kammerforst sind die Aufgabenstellungen empfehlung vielfältig. Neben den Durchgangsstraßen und zugehörigen Gehsteigen haben Breitbach- beide Orte auch (zentrale) Plätze mit hohem Aufwertungspotenzial. In Breitbach Kammerforst sind dies die Bereiche um das alte Waagehäuschen, sowie der Platz um die Bushaltestellen und die Kirche.

In Kammerforst ist dies vor allem der Kirchplatz. Daneben verbindet beide Orte der Wunsch nach einer gut ausgebauten fußläufigen Verbindung. In Kammerforst ist die Parksituation an Wochenenden oft untragbar, so dass auch hier mit einem Parkkonzept Abhilfe geschaffen werden muss. Ein weiteres Problem ist das Wasser, das von Kammerforst in Richtung Breitbacher Dorfgemeinschaftshaus fließt. Hier ist bei Starkregenereignissen der nötige Ablauf nicht vorhanden. Eine Rückhaltung in der Fläche, kombiniert mit einer optimierten Durchflusssituation ist hier dringend notwendig. Hier empfiehlt es

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Ortsteilebene sich eine umfassende Dorferneuerung durchzuführen, ggf. mit entsprechender Ausdehnung, um den Wasserrückhalt vor Kammerforst zu schaffen.

Bedarf an Bodenordnung wurde nicht festgestellt. Der Wunsch nach einem Ausbau der vorhandenen Radwege, sowie einer Anpassung der Gemarkungsgrenzen, verbunden mit dem Wunsch die vorhanden Biotope aufzuwerten und die Abflussproblematik in den Griff zu bekommen, sprechen allerdings dafür, auch in der Feldflur tätig zu werden.

6.2.7. Mutzenroth-Düttingsfeld Dorfspaziergang

Kartendarstellung der Begehung mit Eintragung der durch die Dorfgemeinschaft Mutzenroth- vorgestellten Punkte mit besonderem Handlungsbedarf: Düttingsfeld

Abbildung 17: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Mutzenroth-Düttingsfeld

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Beschreibung der dargestellten Punkte:

Beschreibung der eingetragenen Punkte aus der Betrachtung der umgebenden Feldflur (Die Kartendarstellung der Eintragung siehe Anhang):

Mutzenroth

1 Spielplatz/Weg zu Spielplatz Zukünftige Fläche für Spielplatz, Geräte bereits bestellt, lagern am Bauhof; Weg zum Spielplatzgrundstück in Gemeindeeigentum

Wunsch/Vorschlag: Weg zum Spielplatz soll gemacht werden (aktuell Grün-/Schotterweg); Verrohrung entlang Weg vorhanden; Evtl. Erweiterung über Graben durch Brücke (in Spielplatz mit einbinden)

2 Feuerwehrhaus Vorschlag: o Westfassade Feuerwehrhaus, die von Hauptstraße kommend direkt ins Auge fällt, soll verschönert werden, z. B. durch Bepflanzung o Mitgestaltung des Eingangsbereichs o Evtl. Sitzgelegenheit

3 Straße und Gehweg in schlechtem Zustand (viele Netzrisse, Kantenabbrüche) Wunsch: Sanierung/Neugestaltung

4 Weg Richtung Weinberge in schlechtem Zustand (Kantenabbrüche, Schlaglöcher)

Wunsch: Sanierung/Neugestaltung

5 Weg aktuell Zustand ok (Breite 3,0 m) o Kein Bedarf an Verbreiterung (Wollen keinen zusätzlichen Verkehr) o Aktuell kein Bedarf an Sanierung/Neugestaltung 6 Bildstock in Gemeindeeigentum Wunsch: soll hergerichtet werden 7 Platz und Informationstafel: Wunsch/Vorschlag: o Platz schöner gestalten o Sanierung der Informationstafel o Evtl. Sitzgruppe aufstellen 8, 10 Kirchplatz und Kirche: Kircheingang nicht barrierefrei, Gehsteig vor Kirche grob gepflastert (finden die Dorfbewohner aber auch passend zur Kirche), aber schwierig zu laufen für ältere Leute mit Rollator o. Gehstock; großer Riss im Boden in der Kirche Vorschläge: Seite | 92

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o Kircheingang barrierefrei gestalten, z. B. Rampe o Gehsteig z. B. mit rotem Pflasterstreifen in der Mitte o Evtl. Boden in der Kirche sanieren (Riss beseitigen) 9 Umgehungsstraße: Verkehrsbelastung durch Mutzenroth vorhanden  Straße/Weg dient aktuell insbesondere auch der rückwertigen Erschließung der landwirtschaftlichen Hofstellen; Meinung bzgl. Notwendigkeit Umgehung zweigeteilt; Umgehung technisch sicherlich möglich Wunsch/Vorschlag: o Hecke von Privatgrundstück im westlichen Kurvenbereich versperrt aktuell Sicht, müsste evtl. weg/versetzt werden (Klärung mit Eigentümer), oder Verlauf entsprechend anpassen, statt Kurve gerade aus auf Staatsstraße ziehen o Allgemein Straße in schlechtem Zustand (bereits viele Ausbesserungen); soll saniert werden, ob Umgehung kommt oder nicht) 11 Dreizeiler Hauptstraße ist gepflastert Wunsch: Reinigung der Fugen und anschließend wieder verdichten für besseren Wasserabfluss 12 Bushäuschen aus Holz, sehr zugig, sanierungsbedürftig Wunsch/Vorschlag: o Sanierung (abschleifen, neu streichen) o Windschutz 13 Zaun des angrenzenden Grundstücks (Privat) sanierungsbedürftig Idee: Evtl. bei Sanierung des Bushäuschen Zaun in gleicher Art mitmachen (Absprache mit Eigentümer – Fördermöglichkeit über DE) 14 Grünstreifen und Gehweg wohl in Eigentum des Staates, in mäßigem Zustand, gehört saniert (Eigentumsverhältnisse sind zu klären!) 15 Dach von Privathaus stark mit Moos bewachsen, sanierungsbedürftig. Eigentümer haben Interesse zu sanieren Wunsch: Finanzielle Unterstützung durch Förderung im Rahmen der Dorferneuerung

DÜTTINGSFELD 16 Platz, Bushäuschen Holzbauweise Wunsch/Vorschlag: o Sanierung Bushäuschen wie in Mutzenroth o Allgemein Platz gestalten o Bank und Informationstafel sanieren 17 Platz bzw. Fläche wird auch für Maibaumaufstellung genutzt Wunsch: Fläche soll schöner gestaltet werden 18 Gehsteig und Graben Wunsch/Vorschlag:

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o Graben schöner gestalten (renaturieren) o In diesem Zuge Gehsteig sanieren (in schlechtem Zustand), evtl. Pflastern o Neues Geländer über Brücke 19 Kirchplatz Wunsch/Vorschlag: Geländer im Treppenbereich anbringen 20 Gehsteig/Bordstein aktuell hoher Bordstein Wunsch/Vorschlag: Gehsteig sanieren/neugestalten, Bordstein eventuell absenken 21 Fläche bei Wanderweg zur Keltenschanze Wunsch: o Fläche herrichten, schöner gestalten o Sitzgruppe aufstellen 22 Trafostation (neu) Wunsch: evtl. verbergen durch z. B. Gabionen Containerstellplatz Vorschlag/Idee:  Einheitliche Müllcontainer  Weitgehend einheitliche Gestaltung aller Containerstellplätze im Gemeindegebiet (z. B. mit Gabionen und Bepflanzung) 24 Gemeindeverbindungsstraße Mutzenroth – Düttingsfeld (bereits in Planung)

Dorfwerkstatt Ergebnis der Dorfwerkstatt: Mutzenroth Allgemeines:  Datum: 19.11.2016 Düttingsfeld  Einwohner: Mutzenroth: 44, Düttingsfeld: 44

Bauland/  Aktuell keine Leerstände in Mutzenroth, 1x in Düttingsfeld Wohnraum  Bedarf an Bauplätzen/Wohnungen vorhanden. (überschaubarer Rahmen, z.B. drei Bauplätze)  Fehlende Mietwohnungen für z.B. Jugendliche, Singles, Paare, die nicht gleich bauen wollen  Evtl. im Fall von Leerständen im Ortskern Bauplätze frei machen

Bodenordnung  Kein Bedarf an Flurbereinigung  Bedarf an Wegesanierung vorhanden, Wege Flur, Wege, beschädigt! (siehe Flurkarte) Fläche:  Entwässerungsproblem vorhanden! Wasser läuft teilweise auf Weg (blaues „W“ in Karte), Gräben gehören geputzt (siehe Markierung in Karte

Vereinsleben:  Feuerwehr vorhanden

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Landschaft/  Wunsch/Idee: See, als Ausgleichsfläche nutzen, See wieder reaktivieren und herrichten (aktuell Natur/ zugewachsen und versandet) Highlights  Highlight: Aussichtspunkte, z.B. Bänkchen

Jugend:  Ca. 7-8 Jugendliche in Mutzenroth ( fast 1/3 der Bevölkerung zwischen 16-35 Jahren)

ÖPNV:  Schwach vorhanden  daher Bedarf  Wunsch/Idee: Mitfahrzentrale/Bürgerbus

Versorgung:  Mobile Versorgung: Aktuell nicht vorhanden

Für Düttingsfeld und Mutzenroth sind die angedachten Maßnahmen in einer Handlungs- einfachen Dorferneuerung durchführbar. In Mutzenroth ist vor allem die empfehlung angedachte Umfahrung (Punkt 9) umstritten, da die angrenzenden Landwirte Mutzenroth- befürchten, dass ihre rückwärtige Erschließung dadurch deutlich schwieriger zu Düttingsfeld nutzen ist. Für die Anlieger der Ortsdurchfahrt wäre die Entlastung sicher wünschenswert. Im Ortstermin konnte hier innerhalb der Ortschaft noch kein Konsens gefunden werden.

In Düttingsfeld konzentrieren sich die Maßnahmen auf den Bereich rund um die Haltestelle. Hier soll der gesamte Bereich neu gestaltet werden.

Für die Feldflur sehen beide Orte keinen Bedarf an Bodenordnung, wohl aber an einer Überarbeitung/Ertüchtigung des bestehenden Wege- und Gewässernetzes.

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6.3. Priorisierung der Ortsteile hinsichtlich Dorferneuerung und Flurneuordnung

Zusammenfassend gibt es doch unterschiedliche Dringlichkeiten sowohl für Dorferneuerung als auch für Flurneuordnungen bzw. Bodenordnungen. Um einen Überblick der einzelnen Ortsteile zu bekommen, wurde eine Matrix erstellt, die eine Einteilung aufgrund verschiedenster Faktoren bringt.

Folgende Kriterien waren für die Einstufung entscheidend:

Dorferneuerung Flurneuordnung

(A) Leerstand (-srisiko) (A) Wunsch nach Bodenordnung

(B) Demographischer Wandel (B) Wegebaumaßnahmen

(C) Mängel am Ortsbild öffentlich (C) Wasserführung/

(D) Aufwertung durch bauliche Wasserrückhaltung Maßnahmen

(E) Weiche Maßnahmen

Abhängig vom entsprechenden Handlungsbedarf wurde jedes Kriterium bezogen auf jeden Ortsteil in drei Prioritätsklassen eingestuft, die wiederum eine gewisse Anzahl an Punkten ergab:

 Hoher Handlungsbedarf  3 Punkte

 Mittlerer Handlungsbedarf  2 Punkte

 Geringer Handlungsbedarf  1 Punkt

Die ausführliche Matrix mit den Inhalten und Einstufungen zu den einzelnen Kriterien, kann dem Anhang 8 entnommen werden. Einen ersten Überblick über das Ergebnis verschafft folgende Tabelle:

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Dorferneuerung Flurneuordnung

Pkt. Ranking Empfehlung Pkt. Ranking Empfehlung Dorferneuerung Flurneuordnung

Schönaich 8 4 einfache 5 2 vereinfachtes Verfahren 75 EW Dorferneuerung zur Ertüchtigung der Infrastruktur

Oberschwarzach 12 2 Städtebauprogramm 3 3 vereinfachtes Verfahren 720 EW Soziale Stadt zur Ertüchtigung der Infrastruktur und zur Regelung der Wasserproblematik Siegendorf 12 2 umfassende 5 2 vereinfachtes Verfahren 85 EW Dorferneuerung zur Ertüchtigung der Infrastruktur

Wiebelsberg 8 4 einfache 3 3 vereinfachtes Verfahren 193 EW Dorferneuerung zur Ertüchtigung der Infrastruktur

Handthal 10 3 umfassende 5 2 vereinfachtes Verfahren 124 EW Dorferneuerung zur Ertüchtigung der Infrastruktur und zur Regelung der Wasserproblematik Breitbach 10 3 einfache/ umfassende 6 1 vereinfachtes Verfahren 101 EW Dorferneuerung zur Ertüchtigung der abhängig von Infrastruktur gleichzeitiger und zur Regelung der Bodenordnung Wasserproblematik Kammerforst 15 1 umfassende 6 1 vereinfachtes Verfahren 41 EW Dorferneuerung zur Ertüchtigung der Infrastruktur und zur Regelung der Wasserproblematik Mutzenroth 8 4 einfache 5 2 vereinfachtes Verfahren 44 EW Dorferneuerung zur Ertüchtigung der Infrastruktur

Düttingsfeld 8 4 einfache 5 2 vereinfachtes Verfahren 44 EW Dorferneuerung zur Ertüchtigung der Infrastruktur

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7. Vitalitätscheck 2.1 7.1. Einführung

Anlass der Die Leerstandsproblematik, die mittlerweile viele Gemeinden in der Region Untersuchung erfasst hat, ist auch in der Marktgemeinde Oberschwarzach bereits in Ansätzen erkennbar – verfallene, ortsbildprägende Gebäude und Höfe zeigen hier ihre negativen Auswirkungen auf das Erscheinungsbild eines Ortskerns. Dem gegenüber stehen aber auch Ortsteile, in denen nach wie vor eine anhaltende Nachfrage nach Bauland und gut erhaltener Bausubstanz vor allem durch junge Menschen und Familien vorhanden ist – wie beispielsweise in Handthal. Dieses Dilemma zwischen Leerständen und Baulücken im Ortskern und fehlenden Neubaugebieten findet man auch in der Marktgemeinde vor.

Diese drohende problematische Entwicklung soll durch den vorliegenden Bericht dargestellt werden, um u.a. Handlungsbedarfe für die einzelnen Ortsteile herauszufiltern. Außerdem soll diese Situation vor Ort sichtbar und den Gemeindeverantwortlichen und Bürgern verständlich gemacht werden sowie das Bewusstsein für eine flächensparende Innenentwicklung intensiviert werden.

Der Vitalitäts- Eine genaue Analyse dieser Innenentwicklungspotenziale wurde mithilfe des Check 2.1 als Analyseinstrumentes „Vitalitäts-Check 2.1“ (VC 2.1) der Ländlichen Entwicklung Analyse- im vorliegenden Bericht durchgeführt. instrument Die Verwaltung für Ländliche Entwicklung stellt damit Gemeinden und Planern ein Instrument zur Verfügung, das alle Aspekte der Innenentwicklung berücksichtigt. Im Sinn einer umfassenden Gemeindeentwicklung werden dabei sowohl die einzelnen Ortsteile und die Gemeinde als Ganzes betrachtet.

Der Check konzentriert sich dabei auf ausgewählte relevante Themenfelder, die die speziellen örtlichen Voraussetzungen und Herausforderungen bei der Innenentwicklung beschreiben:

 Bevölkerungsentwicklung,  Flächennutzung, Siedlungsstruktur und Bodenpolitik,  Versorgung und Erreichbarkeit,  bürgerschaftliches Engagement,  Wirtschaft und Arbeitsmarkt.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1

7.2. Ursachen und Auswirkungen von Bevölkerungsrückgang und Leerstand

7.2.1. Mögliche Gründe für Leerstände

Viele Gründe, warum Häuser und Höfe im Ort leer stehen, lassen sich letztendlich auf die beiden Hauptprobleme den demografischen Wandel und den wirtschaftlichen Strukturwandel zurückführen. Diese Ursachen können um folgende weitere Überlegungen ergänzt werden:

Zum einen stehen Häuser wegen mangelnder Nachfrage leer, dies kann folgende Mangelnde Ursachen haben: Nachfrage

 Es herrscht ganz allgemein keine Nachfrage nach Wohnraum im jeweiligen Ort, weil die Bevölkerungszahl durch die demografische Entwicklung immer weiter sinkt.

 Es fehlen passende Erwerbsmöglichkeiten oder sie sind nur durch weite Pendelstrecken zu erreichen. Diese Problematik betrifft vor allem junge, gut ausgebildete Menschen und wird auch als „Bildungsabwanderung“ beschrieben.

 Der Wohnort ist aufgrund keiner oder schlechter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr oder an Hauptverkehrstraßen, sowie fehlender Nahversorgungsmöglichkeiten unattraktiv. Es fehlen Betreuungs- möglichkeiten für Kinder oder schulische Einrichtungen am Ort oder es gibt keine geeigneten Freizeitmöglichkeiten, wie kulturelle oder sportliche Angebote.

 Vor allem bei landwirtschaftlichen Betrieben oder kleineren Handwerksbetrieben fehlen Nachfolger, die den Betrieb übernehmen. Stirbt die Elterngeneration oder müssen diese in ein Pflegeheim, steht der Hof leer.

Weitere Gründe können unmittelbar mit dem Objekt in Zusammenhang stehen:

 Die Immobilie befindet sich in einer schlechten Lage im Ort, zum Beispiel an einer vielbefahrenen Hauptstraße und mögliche Interessenten stören sich am Verkehrslärm.2

2 Vgl. SPEHL (2011), S. 75

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 Der Eigentümer hat unrealistisch hohe Wert- und Preisvorstellungen, von denen er nicht abrückt und findet somit keinen Käufer.

 Mögliche Interessenten werden durch notwendige Investitionen für eine Sanierung oder einen Umbau abgeschreckt.3 Dies kann zum Beispiel aus energetischen Gründen, oder aufgrund von Alter und Zustand des Gebäudes notwendig sein. So müssen im Zweifelsfall Änderungen am Wohnungszuschnitt oder der Wohnqualität vorgenommen werden. Möglich ist auch, dass es an der Vorstellungskraft mangelt, wie ein Haus attraktiver gestaltet werden könnte. Vor diesem Aufwand und schwierig zu kalkulierenden Kosten schrecken potentielle Käufer zurück.

 Eine weitere Variante ist, dass die Kaufinteressenten zwar das Grundstück, aber nicht das darauf befindliche Gebäude erwerben möchten. In diesem Fall müsste der Eigentümer erst das Gebäude auf eigene Rechnung abreißen lassen. Bei niedrigen Grundstückspreisen, wird der Erlös durch die anfallenden Abrisskosten jedoch stark gemindert oder kann sogar zu einem Verlustgeschäft führen. In der Folge passiert somit nichts. An diesem Beispiel wird deutlich, dass der Erwerb eines unbebauten Grundstücks günstiger sein kann, als ein Haus mit Grundstück, das dann erst noch abgerissen werden muss.4

Kein Darüber hinaus kann es Gründe geben, warum ein Eigentümer kein Verkaufsinteresse Verkaufsinteresse hat und somit das Anwesen ebenfalls leer steht:

 In Folge eines Erbfalls sind die Besitzverhältnisse nicht geklärt. Es besteht die Möglichkeit, dass Erben nicht aufgefunden werden können oder es Streitigkeiten zwischen den Erben gibt. Kommen diese zu keiner Einigung, kann sich dieser Prozess über Jahre hinziehen und das Haus bleibt lange ungenutzt.

 Der Eigentümer hat kein Interesse an einem Verkauf, weil er finanziell nicht darauf angewiesen ist oder es als Geldanlage nutzt. Es können aber auch persönliche Gründe zugrunde liegen, wie eine Überforderung mit der Situation oder eine emotionale Bindung an das spezifische Objekt.5

Sehr oft kann man in Dörfern beobachten, dass sich nicht nur schwerpunktmäßig die Dorfkerne entleeren, sondern trotzdem gleichzeitig noch

3 Vgl. SPEHL (2011), S. 75 4 Vgl. SPEHL (2011), S.40 5 Vgl. SPEHL (2011), S.77 Seite | 100

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Neubaugebiete ausgewiesen werden, das Dorf also innen „vergreist“ und außen weiter wächst. Die Entleerungsursachen alter Dorfkerne zugunsten randlicher Neubaugebiete stellt folgende Grafik zusammenfassend dar:

Grafik 19: Entleerungsursachen alter Dorfkerne zugunsten randlicher Neubaugebiete (Henkel, 2004)

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7.2.2. Mögliche Auswirkungen auf Dörfer und Gemeinden

Schrumpfende Städte sind historisch betrachtet ein Problem, das bereits in der Antike und seitdem immer wieder aufgetreten ist. Allerdings vollzogen sich starke Bevölkerungsrückgänge in der Vergangenheit in eher kurzen Zeitspannen, zum Beispiel aufgrund von Plünderungen wie im alten Rom, oder durch Naturkatastrophen, Epidemien oder Kriege. Die Situation heute stellt sich jedoch grundlegend anders dar, so sind die Hauptgründe für die Schrumpfung von Städten und Dörfern, der demografische Wandel und der wirtschaftliche Strukturwandel. Der wesentliche Unterschied liegt hierbei in der Zeitspanne, denn der jetzige Wandel vollzieht sich langsam innerhalb von Jahren und Jahrzehnten. „Dies ist Vorteil und Nachteil zugleich: ein Vorteil, weil dadurch mehr Zeit für die Anpassung der Immobilienmärkte an den Bevölkerungsrückgang zur Verfügung steht; ein Nachteil, weil der Handlungsdruck fehlt." 6

In gewissem Umfang sind leerstehende Häuser und Höfe auf dem Immobilienmarkt ein regulärer Fall und dienen in begrenztem Umfang auch als „Puffer“ bei gesteigerter Nachfrage.7 Nehmen solche Leerstände jedoch immer weiter zu, werden sie zu einem Problem und verursachen sowohl für die Eigentümer, als auch die Allgemeinheit verschiedene Probleme, die im Folgenden beschrieben werden.

Wegbrechen von Steuern und Gebühren

„Die traditionell wichtigste Haupteinnahmequelle der Kommunen, die Gewerbesteuer, ist angesichts des wirtschaftlichen Strukturwandels und des Verlustes von Arbeitsplätzen im peripheren ländlichen Raum keine zuverlässige Größe mehr.“8 Darüber hinaus reduzieren sich auch die Einnahmen der Einkommenssteuer und die Kaufkraft vor Ort durch die rückläufige Anzahl der Bewohner zwischen 30 und 50 Jahren. Damit einhergehend sinkt auch die Höhe der Transferzahlungen des kommunalen Finanzausgleichs, der ebenfalls an die Einwohnerzahl gekoppelt ist.9

6 Institut der deutschen Wirtschaft Köln (2014), S.8f. 7 Vgl. Institut der deutschen Wirtschaft Köln (2014), S.23 8 vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2011), S.23 9 vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2011), S.23 Seite | 102

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Steigende Kosten der technischen Infrastruktur

Leerstände können öffentliche Versorgungsunternehmen der Strom-, Wasser- und Gasnetze zusätzlich belasten. Hauptproblem hierbei ist, dass durch die geringer werdende Zahl an Verbrauchern, die Fixkosten auf weniger Nutzer umgelegt werden müssen und so die Durchschnittskosten pro Kopf steigen.10 So sind etwa die Wasserkosten in Ostdeutschland bereits 30 % höher als im Westen. Darüber hinaus können Infrastruktureinrichtungen, wie Kläranlagen, auch ihre Funktionsfähigkeit einbüßen, wenn eine bestimmte Durchflussmenge unterschritten wird. Ein Rückbau der Leitungen würde allerdings ebenfalls hohe Kosten verursachen und ist meist nicht möglich, weil die Leerstände oft verstreut vorkommen.11

Ausdünnen der sozialen Infrastruktur und der Nahversorgung

Von steigenden Fixkosten sind ebenso soziale Einrichtungen, wie Schulen und Kindergärten, betroffen. Aber auch Geschäfte, Arztpraxen, Poststellen oder Geldinstitute werden aufgegeben, weil ein kostendeckender Betrieb nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Durch den Bevölkerungsrückgang und die Finanznot der Kommunen sind überdies zahlreiche Einrichtungen wie Ämter, Kulturstätten, Pfarreien, Sportanlagen und Bibliotheken in ihrer Existenz bedroht.12

Eingeschränkte Mobilität und unzureichende medizinische Versorgung

Auch die medizinische Versorgung und Mobilität der verbleibenden Bevölkerung ist eine große Herausforderung. Durch schwindende Nutzerzahlen, insbesondere der Schüler, ist die Aufrechterhaltung von Busverbindungen immer weniger wirtschaftlich zu rechtfertigen. Unter der schlechten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wird vor allem die zunehmende Zahl an älteren Menschen zu leiden haben, die selbst nicht mehr Auto fahren können. Genauso ist die Wirtschaftlichkeit der Arztpraxen durch sinkende Patientenzahlen oft nicht mehr gegeben.

10 Vgl. Institut der deutschen Wirtschaft Köln (2014), S.25 11 Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2011), S.23 12 Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2011), S.23

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Schwinden des sozialen Zusammenhalts und des freiwilligen Engagements

Mit dem Wegfall von Gemeinschaftseinrichtungen, wie Gaststätten oder Schulen, verlieren die Dorfbewohner Orte der Begegnung. Ebenso leiden die Vereine an Mitgliederschwund und Nachwuchsproblemen. So werden soziales Engagement und gemeinsame Aktivitäten immer seltener und schwieriger. Im Extremfall können so kleine Dörfer „zu reinen Wohnstandorten einer alternden Bevölkerung ohne sonstige wirtschaftliche und soziale Funktion“ verkommen.13

Entwertung der Immobilien und weitere finanzielle Auswirkungen

Durch die mangelnde Nachfrage nach Immobilien auf dem Land, verlieren diese außerdem ihre Funktion als Wertanlage oder Alterssicherung. So sind Investitionen in ein Eigenheim fragwürdig, wenn es sich später nicht mehr, oder nur mit großen Verlusten, wieder zu Geld machen lässt. Aber auch aufgrund mangelnder Beaufsichtigung, Unterhaltung, Instandsetzung und Beheizung verliert das Gebäude immer mehr an Wert. Zu dem Wertverlust des Gebäudes summieren sich außerdem Verluste durch möglicherweise entgangene Mieteinnahmen und Ausgaben für Steuern, Instandhaltungs- und Betriebskosten. In Extremfällen kann es infolge der mangelnden Aufsicht zudem zu Schäden durch Vandalismus und Kriminalität kommen.14

Auch bewohnte Immobilien in der Nachbarschaft werden durch marode Fassaden, verwahrloste Gärten und leerstehende Häuser beeinträchtigt und lassen sich unter Umständen nur noch schlecht vermieten oder verkaufen, wodurch letztendlich die Immobilien- und Bodenwerte in der gesamten Umgebung sinken. Zudem wird das gesamte Ortsbild verunstaltet und immer weniger attraktiv.15

Derartige negative Entwicklungen am Immobilienmarkt führen somit letztendlich nicht nur zu finanziellen Problemen bei den Eigentümern, sondern wirken sich auf das gesamte Umfeld aus, das ebenfalls vom Wertverlust betroffen ist. Diese Unsicherheiten bezüglich möglicher Wertverluste interessiert neben den Eigentümern und der Kommune, schließlich auch die Kreditwirtschaft, denn Banken treten üblicherweise sowohl als Kreditgeber, als auch teilweise als

13 Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2011), S.24 14 Vgl. Institut der deutschen Wirtschaft Köln (2014), S.25 15 Vgl. Institut der deutschen Wirtschaft Köln (2014), S.24 Seite | 104

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Immobilien-Makler auf, wie etwa die Sparkassen. Gerade für diese ist die Kenntnis über die „wahren“ Grundstückswerte von hoher Bedeutung. 16

Diese Reihe an verschiedenen negativen Auswirkungen ist Ursache für eine Abwärtsspirale, in die derartig benachteiligte und geschwächte Regionen immer tiefer hineingezogen werden. Die Effekte beeinflussen und verstärken sich dabei gegenseitig.

7.3. Methodik und Vorgehensweise zur Erstellung des Vitalitäts-Check 2.1

7.3.1. Arbeitsschritte (mit den Gemeinden und im Büro)

Zur Erstellung der Bestandsaufnahme der Innenentwicklungspotenziale in der Marktgemeinde Oberschwarzach mit dem Analyseinstrument „Vitalitäts-Check 2.1“ wurden verschiedene Arbeitsschritte durchlaufen, die im Folgenden dargestellt sind:

1. Vorbereitung

Zunächst wurde gemeinsam mit Herrn Bürgermeister Schötz und seiner Verwaltungsfachangestellte Frau Fratz am 07.04.2017 eine erste kurze Besprechung abgehalten, bei der den Anwesenden durch das Planungsbüro Inhalt und Bedeutung des Projektes erläutert wurden. Außerdem fand eine Einführung in die technische Bedienung der beiden Datenbanken VC2.1 und Flächenmanagementdatenbank (FMD) statt sowie in die Kriterien, nach denen die verschiedenen Leerstandstypen zu erfassen sind.

Als ersten Arbeitsauftrag wurden jedem Ortsvorsitzenden zwei Lagepläne des Ortsteils ausgehändigt, in denen händisch alle Leerstände und unbebaute Bauplätze eingezeichnet wurden. Nach Überprüfung und Ergänzung durch den Bürgermeister und Zusammentragen aller Ortsteilkarten, entstanden somit zwei Rohkarten.

16 Vgl. SPEHL (2011), S.38

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2. Einarbeiten der Daten in die FMD

Bevor Innenentwicklungspotenziale erfasst werden können, mussten zunächst alle wichtigen, sogenannten Stammdaten der Gemeinde eingetragen werden. Im Anschluss konnten alle Leerstände und Daten der vorgefertigten Papierkarte einzeln und flurstücksgenau in die FMD eingegeben werden. Dies passierte im Mai 2017.

In einem zweiten Schritt wurde die Versorgungsstruktur angegangen. Hierzu gab es ebenfalls wieder eine Einarbeitung durch das Planungsbüro. In das Programm Vitalitätscheck 2.1 wurden im Anschluss alle wichtigen Daten von der Gemeinde eingetragen.

3. Kontrolle und Überarbeitung der Kartenentwürfe

Nach der Eingabe der Daten wurden diese durch das Planungsbüro in ein GIS-System eingepflegt und ein erster Entwurf der Karten „Versorgungsstruktur“ und der „Innenentwicklungspotenziale“ erstellt und den Gemeinden zur Kontrolle übersendet. Diese Kontrollen und Überarbeitungen haben teilweise auch zwei Durchgänge benötigt, da der Bearbeitungszeitraum unerwartet lange gedauert hat und auch erst auf den zweiten Blick noch Fehler aufgetaucht sind.

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7.3.2. Kriterien zur Erfassung der Leerstände

7.3.2.1. Potenzialkategorien der Flächenmanagementdatenbank

Im Handlungsleitfaden zum VC2.1 werden die verschiedenen Kategorien, nach denen die Innenentwicklungspotenziale eingeteilt werden können, folgendermaßen beschrieben:

Leerstehende Hofstelle

Die betreffenden Wohn- und Wirtschaftsgebäude werden nicht mehr oder nicht mehr betrieblich, sondern als Lager- bzw. Unterstellplatz für außerlandwirtschaftliche Dinge genutzt (»verdeckter Leerstand«). Bei Hofstellen am Ortsrand, deren Flurstück in die umgebende Landschaft ragt, werden nur die dem Innenbereich zugehörigen Flurstücksflächen erfasst.

Potenzial: städtebauliches Innenentwicklungspotenzial besteht hinsichtlich Umnutzung und baulichem Ersatz (bei schlechter Bausubstanz).

Hofstelle mit Restnutzung

Hofstellen, bei denen nur noch Teilflächen z. B. gewerblich oder für Wohnzwecke genutzt werden, andere Teilflächen hingegen leer stehen (z. B. Wohnteil, Wirtschaftsteil), werden als Hofstelle mit Restnutzung bezeichnet.

Potenzial: bei intakter und/oder erhaltenswerter Bausubstanz Eignung für Sanierung, ansonsten Fläche für Ersatzbau.

Leerstehende Wirtschaftsgebäude am Ortsrand

Ein Sonderkategorie der Innenentwicklungspotenziale im ländlichen Raum sind leerstehende Wirtschaftsgebäude am Ortsrand. Viele Ortschaften sind von einem Scheunengürtel geprägt, der nicht für Wohnzwecke, sondern als landwirtschaftliche Betriebsgebäude diente.

Potenzial: Große Baukörper am Übergang zum Außenbereich ohne Anschluss an Ver- und Entsorgungsinfrastruktur. Entsprechend ihrer Vornutzung stellen diese Gebäude in der Regel nur ein Potenzial für eine Nutzung außerhalb des Wohnbereichs dar.

Gewerbebrache mit/ohne Restnutzung

Durch Aufgabe der gewerblichen Nutzung werden Flurstücke mit oder ohne Gebäudebestand bzw. mit oder ohne Restnutzung zu Gewerbebrachen, die

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entweder noch über eine nutzbare Bausubstanz, nur mehr über verfallene Bausubstanz verfügen oder als geräumtes/saniertes Grundstück nur mehr ein Flächenpotenzial darstellen.

Potenzial: Oftmals verkehrlich gut angebundene und zentral gelegene großflächige Grundstücke, die größenbedingt einen qualifizierten Bebauungsplan erfordern. Altlasten können die Aktivierung erschweren bzw. verteuern.

Konversionsflächen

Als großflächige Grundstücke mit vormals militärischer oder verkehrsinfrastruktureller Nutzung (Kasernen, Bahnflächen) stellen sie eine Sonderform der Gewerbebrache dar. Aufgrund ihrer Größe stellen sie besondere Anforderungen an die städtebauliche Planung, ggfs. eignen sie sich für das Instrument der städtebaulichen Entwicklungs- bzw. Sanierungsmaßnahme.

Leerstehende Wohngebäude

Diese Kategorie umfasst Grundstücke mit leerstehenden Wohngebäuden oder Wohnungen, mit verfallenden Wohngebäuden oder mit längerfristigem Leerstand von mindestens einigen Monaten. Ein Abgleich von Wohngebäuden und Einwohnermeldedaten verschafft einen relativ raschen Überblick über leerstehende Wohngebäude, d.h. Wohngebäuden ohne gemeldete Einwohner.

Leerstehende Infrastruktureinrichtungen

Einen Sonderfall von Gebäudeleerständen stellen leerstehende Infrastruktureinrichtungen wie Schulhaus, Feuerwehrgebäude und sonstige öffentlich genutzten Gebäude dar. Dabei handelt es sich überwiegend um Einzelgebäude, die z. T. aufgrund ihrer Größe ein Folgenutzungskonzept erfordern. Die Potenziale vorhandener Gebäude hängen von ihrer Bausubstanz, ihrer Größe und Aufteilung und der damit zusammenhängenden Umnutzungs- bzw. Sanierungseignung ab (vgl. StMUG 2012). Bei gravierenden Gebäudemängeln verbleibt oft nur noch die Möglichkeit des Abbruchs der betreffenden Gebäude.

Baulücken

Bebaubare Grundstücke oder durch Bodenordnung als Baugrundstücke zu verwendende innerörtliche Freiflächen, die an öffentliche Erschließungsstraßen angrenzen. Als Brachflächen werden ehemals landwirtschaftlich, gewerblich, industriell oder infrastrukturell genutzte als auch von Nutzungsaufgabe absehbar Seite | 108

Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1 bedrohte Flächen bezeichnet. Im Gegensatz zu den Baulücken muss bei den Brachflächen insbesondere die Frage der vorherigen Nutzung und eventueller Altlasten berücksichtigt werden. Gegenüber Baulücken sind Brachflächen in ländlichen Gemeinden in der Regel von eher untergeordneter Bedeutung.

Potenzial: Bauland, i. d. R. geringer Aufwand für Erschließung und Bodenordnung.

Potenzial: Bauland (unbebaute Brachflächen), Umnutzung und Ersatz (bebaute Brachflächen); i.d.R. geringer Aufwand für Erschließung und Bodenordnung – ggf. jedoch hoher Aufwand für Altlastensanierung.

Geringfügig bebaute Grundstücke

Insbesondere im ländlichen Raum weisen bebaute Grundstücke oft einen geringen Anteil bebauter Grundstücksfläche auf, der deutlich unter dem zulässigen Baurecht oder der umgebenden Bebauung liegt. Diese werden als geringfügig bebaute Grundstücke bezeichnet und bei der Erhebung mit aufgenommen. Ein weiteres Flächenpotenzial stellen Grundstücke mit Gebäuden dar, für die eine Umnutzung nicht mehr in Frage kommt. Hinsichtlich der Innenentwicklungsmöglichkeiten dieser Flächen spielt die Berücksichtigung ihrer (v. a. versteckten) Funktionen und Nutzungen eine wichtige Rolle. Dies betrifft v. a. die Freiraumsituation oder die Bedeutung für das Ortsbild.

Potenzial: Bauland bzw. Ersatz, i.d.R. geringer Aufwand für Erschließung, erfordert jedoch oftmals bodenordnerische Maßnahmen (Grundstücksteilung, Dienstbarkeiten wie Wegerecht).

(Aktive) Landwirtschaftliche oder gewerbliche Betriebe ohne absehbare Nachfolge

Aufgrund einer absehbar fehlenden Nachfolge ergeben sich kurz-, mittel- oder langfristig weitere Innenentwicklungspotenziale. Daher ist auch die Erfassung von Betrieben mit Betriebsinhabern über 50 Jahre und ohne absehbare Nachfolge sinnvoll.

Potenzial: mittel- bis langfristig sind soziale und funktionale Veränderungsprozesse zu erwarten, die sich in einem städtebaulichen Innenentwicklungspotenzial widerspiegeln werden (Umnutzung etc.).

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Wohngebäude mit Leerstandsrisiko

Werden Wohngebäude ausschließlich von Personen im Rentenalter bewohnt, so ist dies ein Hinweis auf ein in Zukunft mögliches Leerstandsrisiko.

Potenzial: Diese perspektivischen Leerstandrisiken stellen kein aktuelles Potenzial dar und sind nur gemeindeintern und vertraulich zu verwenden. Nichtsdestotrotz sind insbesondere gehäufte Vorkommen dieser Kategorie in Teilbereichen von Ortsteilen ein wichtiger Hinweis auf möglicherweise eintretende Handlungserfordernisse.

7.3.2.2. Intern festgelegte Kriterien

Für die Datenerhebung der Flächenmanagementdatenbank galt es, einige Parameter festzulegen. Gemeinsam mit dem Ersten Bürgermeister [...], Frau [..] und Frau [...] vom Markt Oberschwarzach, die die Leerstandserfassung durchführen, wurden nach dem ersten Informationsgespräch neben grundsätzlichen Abläufen auch die Kriterien festgelegt, die bei der Erfassung berücksichtigt werden müssen, um einheitliche und vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Diese werden nachfolgend beschrieben:

 Die Altortbereiche haben eine zentrale und hervorgehobene Bedeutung bei der Analyse, deshalb werden für alle Ortsteile die Umgrenzung der Altortbereiche in den Karten eingetragen (Meldung durch jeweilige Gemeinde). Altortbereiche sind alle Siedlungsflächen, die vor dem 2. Weltkrieg gebaut wurden.  Alle weiteren Siedlungserweiterungsphasen werden aufgrund des zu hohen Erfassungsaufwandes für die größeren Gemeinden nicht erfasst und in den Karten nicht extra markiert. Dies wird erst zum Zeitpunkt einer vertieften Bearbeitung erfolgen (z. B. im Rahmen einer Dorferneuerung).  Dauer: Ab 12 Monaten ohne gemeldeten Bewohner gilt ein Haus als „Leerstand“  Wird eine Hofstelle von einem Landwirt bewirtschaftet (egal ob Voll- oder Nebenerwerb), der über 55 Jahre alt ist und keinen Betriebsnachfolger hat, wird diese als „Hofstelle ohne Hofnachfolger“ eingetragen  Wohnhäuser, in denen der jüngste Bewohner über 70 Jahre alt ist, werden als „Leerstandsrisiko“ eingetragen

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7.3.3. Ausfüllen der Datenbanken

Beim Ausfüllen der beiden verschiedenen Datenbanken (VC2.1 und FMD), die kostenlos erhältlich sind, wurde sich an den dazu erhältlichen Leitfäden orientiert. Sowohl für die Flächenmanagement-Datenbank als auch für den Vitalitäts-Check 2.1 wird in diesen zugehörigen Anleitungen sehr ausführlich und Schritt für Schritt erklärt, wie und in welcher Form die Daten einzutragen sind. Diese sind über die Webseite des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unter dem Stichwort Ländliche Entwicklung verfügbar (http://www.stmelf.bayern.de/landentwicklung). Zusätzlich wurde eine vom Büro erstellte PowerPoint-Präsentation zur Verfügung gestellt, die in einer Einweisung verwendet und der Gemeinde daraufhin zur Verfügung stand. Eine telefonische Betreuung war durchwegs gegeben.

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7.4. Ergebnisse der Bestandserfassung und Ableitung von Handlungsbedarfen auf Ortsteilebene

Im Folgenden werden die wesentlichen Ergebnisse der Bestandsaufnahme der Innenentwicklungspotenziale sowie der Nahversorgungsstruktur sowie ggf. zugehörige Handlungsbedarfe dargestellt. Die Betrachtung findet im Wesentlichen auf Ortsteilebene statt, um der Gemeinde durch eine differenzierte Darstellung zu ermöglichen auf Ortsteilebene nächste Schritte festlegen zu können (z. B. Beantragung Dorferneuerungsmaßnahmen).

7.4.1. Innenentwicklungspotenziale

! DATENSCHUTZ !

Die nachfolgenden Abbildungen enthalten sehr sensible und personenbezogene Daten! Hier ist unbedingt auf den Datenschutz zu achten! Es wird von jeglicher flurstücksgenauen Veröffentlichung abgeraten! Die Daten sind ausschließlich für eine verwaltungsinterne Nutzung vorgesehen!

Werden die Informationen nicht flurstücksgenau auf Karten verortet dargestellt, sondern nur als Gesamtsumme für die Gemeinde, so ist dies mit den Anforderungen des Datenschutzes vereinbar.

Die nachfolgenden Karten sind Ausschnitte der Innenentwicklungspotenziale der einzelnen Ortsteile. Eine maßstabsgetreue Darstellung befindet sich im Anhang. Die Kategorien gliedern sich wie folgt:

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1

Schönaich

! DATENSCHUTZ !

Abbildung 18: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Schönaich

Verteilung und Anzahl der Flächen: Schönaich Baulücke klassisch 1732 m² geringfügig bebautes Grundstück 1 866 m² Gewerbebrache mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle leerstehend 2 7083 m² Hofstelle mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle ohne Hofnachfolger 1 921 m² Wohngebäude leerstehend 0 0 m² Wohngebäude mit Leerstandsrisiko 3 3708 m²

Handlungsbedarf +10,3 %(*) In Schönaich sind leerstehende Hofflächen und klassische Baulücken vorhanden, daneben gibt es Immobilien mit Leerstandsrisiko.

 Eine Ausweisung von neuen Bauplätzen/Baugebieten sollte vermieden werden.  Die Mobilisierung innerörtlich vorhandener Gebäude- und/oder Flächenpotenziale (Aktivierung von Baulücken), um den Bedarf zu decken (Bevölkerungszuwachs in den letzten 10 Jahren), sollte vorrangig betrieben werden

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 Entwicklungspotenzial hinsichtlich Umnutzung und baulichem Ersatz ist vorhanden  Es gibt einen hohen Handlungsbedarf, v. a. bei der Eigentümeransprache (z.B. Nachnutzung der Immobilie, Verdichtung des vorhandenen Wohnraums, Bereitschaft zur Schaffung von Mietwohnraum oder neuer Wohnformen, etc.) (*) Bevölkerungsentwicklung seit 2006

Oberschwarzach

! DATENSCHUTZ !

Abbildung 19 Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Oberschwarzach

Verteilung und Anzahl der Flächen: Oberschwarzach

Baulücke klassisch 12 11736 m² geringfügig bebautes Grundstück 2 1034 m² Gewerbebrache mit Restnutzung 1 735 m² Hofstelle leerstehend 0 0 m² Hofstelle mit Restnutzung 5 4701 m² Hofstelle ohne Hofnachfolger 1 713 m² Wohngebäude leerstehend 3 1229 m² Wohngebäude mit Leerstandsrisiko 33 27798 m²

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1

Handlungsbedarf -2,2 %(*) In Oberschwarzach gibt es grundsätzlich ausreichend Baulücken. Daneben sind vor allem die Wohngebäude mit Leerstandsrisiko als Potenzial zur Innenentwicklung zu betrachten.

 Die Sicherstellung einer Nachnutzung der drei vorhandenen Leerstände und vor allem der vielen drohenden Leerstände zu verhindern, sind die dringendsten Handlungsbedarfe in Oberschwarzach.  Altortbereich aufgrund vieler potentieller Leerstände als Schwerpunktgebiet setzen (möglicherweise eintretende Handlungserfordernisse)  Durch eine Nachnutzung des Schlosses und der alten Schule kann ein neuer, attraktiver Ortskern gestaltet werden. Ggf. können hier Wohn- und Geschäftsräume geschaffen werden  Ausbau touristischer Angebote kann die Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten steigern. Potenzial für derzeit oder künftig leerstehenden Wohnraum  Eine Ausweisung von neuen Bauplätzen/Baugebieten sollte vermieden werden  Es gibt einen hohen Handlungsbedarf vor allem bei der Eigentümeransprache (z. B. Nachnutzung der Immobilie, Abtrennung von Wohneinheiten, Bereitschaft zur Schaffung von Mietwohnraum oder auch Schaffung neuer Wohnformen, etc.)

(*) Bevölkerungsentwicklung seit 2006

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Siegendorf

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Abbildung 20: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Siegendorf

Verteilung und Anzahl der Flächen: Siegendorf

Baulücke klassisch 5 4182 m² geringfügig bebautes Grundstück 1 1797 m² Gewerbebrache mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle leerstehend 1 2078 m² Hofstelle mit Restnutzung 7 20689 m² Hofstelle ohne Hofnachfolger 2 4787 m² Wohngebäude leerstehend 0 0 m² Wohngebäude mit Leerstandsrisiko 4 8349 m²

Handlungsbedarf -11,5 %(*) In Siegendorf ist die Anzahl der Hofstellen mit Restnutzung auffällig hoch. Daneben gibt es noch 5 Baulücken und 4 Leerstandsrisiken. Somit ist ausreichend Wohnpotenzial vorhanden.  Eine Ausweisung von neuen Bauplätzen/Baugebieten sollte vermieden werden  Es gibt hohen Bedarf für Bodenordnung und Dorferneuerung mit Schwerpunkt Schaffung von Nachnutzungsmöglichkeiten der Althofstellen und ggf. Rückbau/Umnutzung nicht mehr genutzter Gebäude.  Aktivierung von Gebäudeleerstand besonders schwierig/ fraglich, u. a. wegen mangelnder Nachfrage

(*) Bevölkerungsentwicklung seit 2006

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1

Wiebelsberg

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Abbildung 21: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Wiebelsberg

Verteilung und Anzahl der Flächen: Wiebelsberg

Baulücke klassisch 11 9905 m² geringfügig bebautes Grundstück 2 4211 m² Gewerbebrache mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle leerstehend 0 0 m² Hofstelle mit Restnutzung 5 13871 m² Hofstelle ohne Hofnachfolger 1 2291 m² Wohngebäude leerstehend 3 3619 m² Wohngebäude mit Leerstandsrisiko 6 9865 m²

Handlungsbedarf +8,4 %(*) Wiebelsberg ist seit 2006 gewachsen. Mit den 11 vorhandenen Baulücken und den drohenden Leerständen steht allerdings ausreichend Wohnraumpotenzial zur Verfügung.  Eine Ausweisung von neuen Bauplätzen/Baugebieten sollte vermieden werden  Die Mobilisierung innerörtlich vorhandener Gebäude- und/oder Flächenpotenziale, um den möglichen Bedarf zu decken (Bevölkerungszuwachs in den letzten 10 Jahren) sollte angestrebt werden  Es gibt einen hohen Handlungsbedarf vor allem bei der Eigentümeransprache (z. B. Nachnutzung der Immobilie, Abtrennung von Wohneinheiten, Bereitschaft zur Schaffung von Mietwohnraum oder auch Schaffung neuer Wohnformen, etc.)

(*) Bevölkerungsentwicklung seit 2006

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Handthal

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Abbildung 22: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Handthal

Verteilung und Anzahl der Flächen: Handthal

Baulücke klassisch 7 8994 m² geringfügig bebautes Grundstück 0 0 m² Gewerbebrache mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle leerstehend 0 0 m² Hofstelle mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle ohne Hofnachfolger 0 0 m² Wohngebäude leerstehend 3 3996 m² Wohngebäude mit Leerstandsrisiko 8 19834 m²

Handlungsbedarf +4,2 %(*) Handthal hat im Bereich des Dorfplatzes neben Baulücken auch ein erhöhtes Leerstandsrisiko. Daneben gibt es an den Rändern der Ortslage große Grundstücke mit drohenden Leerständen. Mit den Baulücken und dem Nachverdichtungspotenzial sind ausreichend Möglichkeiten für neuen Wohnraum vorhanden.

 Ein Schwerpunkt sollte die Entwicklung der Ortsmitte sein. Hier kann über eine Dorferneuerung die Attraktivität noch gesteigert werden.  Die Mobilisierung innerörtlich vorhandener Gebäude- und/oder Flächenpotenziale (Aktivierung von Baulücken), um die Ortsmitte lebendig zu halten, sollte angestrebt werden.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1

 Die großen Leerstandspotenziale an den Ortsrändern bieten die Möglichkeit einer Nachverdichtung, bei entsprechendem Wohnraumbedarf  Durch das Steigerwaldzentrum und die vorhandenen gastronomischen Betriebe hat Handthal im Bereich Tourismus eine gute Ausgangsbasis für eine weitere Entwicklung. Übernachtungsangebote können ebenfalls Teil eines Nachnutzungskonzeptes für drohende Leerstände sein. Es gibt demnach einen hohen Handlungsbedarf bei der Eigentümeransprache (z. B. Nachnutzung der Immobilie, Abtrennung von Wohneinheiten, Bereitschaft zur Schaffung von Mietwohnraum oder auch Schaffung neuer Wohnformen, etc.)

(*) Bevölkerungsentwicklung seit 2006

Breitbach

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Abbildung 23: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Breitbach

Verteilung und Anzahl der Flächen: Breitbach

Baulücke klassisch 4 2814 m² geringfügig bebautes Grundstück 0 0 m² Gewerbebrache mit Restnutzung 1 3435 m² Hofstelle leerstehend 0 0 m² Hofstelle mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle ohne Hofnachfolger 0 0 m² Wohngebäude leerstehend 2 4016 m² Wohngebäude mit Leerstandsrisiko 10 19523 m²

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Handlungsbedarf +2 %(*) Breitbach hat neben der Gewerbebrache und zwei Leerständen einen hohen Anteil an potentiellen Leerständen, die sich entlang der Hauptstraße verteilen.

 Eine Ausweisung von neuen Bauplätzen/ Baugebieten sollte vermieden werden  Der Altortbereich aufgrund vieler potentieller Leerstände sollte als Schwerpunktgebiet gesetzt werden (möglicherweise eintretende Handlungserfordernisse)  Durch Dorferneuerung und Projekte der Gemeindeentwicklung kann die Attraktivität der Ortschaft gestärkt und eine Nachnutzung des Wohnraumes gefördert werden  Es gibt einen hohen Handlungsbedarf vor allem bei der Eigentümeransprache (z. B. Nachnutzung der Immobilie, Abtrennung von Wohneinheiten, Bereitschaft zur Schaffung von Mietwohnraum oder auch Schaffung neuer Wohnformen, etc.)

(*) Bevölkerungsentwicklung seit 2006

Kammerforst

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Abbildung 24: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Kammerforst

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1

Verteilung und Anzahl der Flächen: Kammerforst

Baulücke klassisch 0 0 m² geringfügig bebautes Grundstück 1 3100 m² Gewerbebrache mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle leerstehend 1 3306 m² Hofstelle mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle ohne Hofnachfolger 0 0 m² Wohngebäude leerstehend 2 4297 m² Wohngebäude mit Leerstandsrisiko 2 6224 m²

Handlungsbedarf -12,8 %(*) Kammerforst besitzt keine klassischen Baulücken, aber zwei Bereiche, in denen große Flächen leer stehen oder denen Leerstand droht.

 Der Schwerpunktbereich sollte im südlichen Ortsrand gesetzt werden. Hier sind große Flächenpotenziale vorhanden. Große ehemalige landwirtschaftliche Gebäude können umgenutzt oder ggf. abgebrochen werden, damit eine Entwicklung zu Wohnraum bei Bedarf möglich ist.  Sollte aufgrund weiter zurückgehender Bevölkerung kein Wohnraum nötig sein, empfiehlt es sich, durch gezielte Maßnahmen der Dorferneuerung oder Gemeindeentwicklung, die Ortslage attraktiv zu gestalten. (Ggf. auch weitere Parkmöglichkeiten für die Gastronomie schaffen).  Es gibt einen hohen Handlungsbedarf vor allem bei der Eigentümeransprache (z. B. Nachnutzung der Immobilie, Abtrennung von Wohneinheiten, Bereitschaft zur Schaffung von Mietwohnraum oder auch Schaffung neuer Wohnformen, etc.)

(*) Bevölkerungsentwicklung seit 2006

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Mutzenroth

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Abbildung 25: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Mutzenroth

Verteilung und Anzahl der Flächen: Mutzenroth

Baulücke klassisch 3 2195 m² geringfügig bebautes Grundstück 0 0 m² Gewerbebrache mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle leerstehend 0 0 m² Hofstelle mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle ohne Hofnachfolger 1 3470 m² Wohngebäude leerstehend 0 0 m² Wohngebäude mit Leerstandsrisiko 2 5037 m²

Handlungsbedarf -15,4 %(*) Mutzenroth hat drei Baulücken. Zusammen mit den beiden potentiellen Leerständen ist somit ausreichend Wohnraumpotenzial vorhanden.

 Eine Ausweisung von neuen Bauplätzen/Baugebieten sollte vermieden werden  Aufgrund des starken Bevölkerungsrückgangs in den letzten 10 Jahren, sollte die Aktivierung von potentiellen Gebäudeleerständen vor der Aktivierung von Baulücken stehen!  Innenentwicklung  Hoher Handlungsbedarf, v. a. bei Eigentümeransprache

(*) Bevölkerungsentwicklung seit 2006

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1

Düttingsfeld

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Abbildung 26: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Düttingsfeld

Verteilung und Anzahl der Flächen: Düttingsfeld

Baulücke klassisch 1 1417 m² geringfügig bebautes Grundstück 0 0 m² Gewerbebrache mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle leerstehend 1 2308 m² Hofstelle mit Restnutzung 0 0 m² Hofstelle ohne Hofnachfolger 2 5752 m² Wohngebäude leerstehend 0 0 m² Wohngebäude mit Leerstandsrisiko 0 0 m²

Handlungsbedarf +2,3 %(*) In Düttingsfeld sind trotz der geringen Größe und Einwohnerzahl vier Flächen mit Entwicklungspotenzial vorhanden. Zwei Hofstellen ohne Hofnachfolger, eine klassische Baulücke und eine leerstehende Hofstelle.  Eine Ausweisung von neuen Bauplätzen/Baugebieten sollte vermieden werden  Aufgrund der großen Flächen, die künftig eventuell nicht mehr genutzt werden, sollte die Aktivierung von potentiellen Gebäudeleerständen vor der Aktivierung von Baulücken stehen!  Innenentwicklung!  Handlungsbedarf v. a. bei Eigentümeransprache

(*) Bevölkerungsentwicklung seit 2006

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Für alle Ortsteile der Marktgemeinde zusammengefasst, zeigt nachfolgende Grafik noch einmal die Innenentwicklungspotenziale auf.

60

Wohngebäude mit Leerstandsrisiko 50 Wohngebäude leerstehend Hofstelle ohne Hofnachfolger 40 Hofstelle mit Restnutzung Hofstelle leerstehend Gewerbebrache mit Restnutzung 30 geringfügig bebautes Grundstück Baulücke klassisch 20

10

0

Grafik 20: Ortsteilbezogene Darstellung der Innenentwicklungspotenziale (eigene Darstellung)

Insgesamt ist ein hoher Anteil an Wohngebäuden mit Leerstandsrisiko zu verzeichnen. Hier sollte möglichst schnell das Gespräch mit den Eigentümern gesucht werden. Die verschiedenen Möglichkeiten der Nachnutzung sollten dabei genauso diskutiert werden, wie aktuelle Möglichkeiten einer Vermietung von ungenutztem Wohnraum. Möglichkeiten der Unterstützung im Alltagsleben durch Mieter oder Mitbewohner können ein selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld vereinfachen. Bei der Eigentümeransprache sollte dazu gezielt die ganze Palette an Möglichkeiten angesprochen werden. Dies könnte beispielsweise eine Beratung hinsichtlich der Abtrennung von Wohneinheiten oder des Aufbaus gemeinschaftlicher Wohnformen sein.

Bei landwirtschaftlichen Betrieben, die keinen Nachfolger oder nur noch eine Restnutzung haben, ebenso bei Gewerbebrache mit Restnutzung, kann durch vorzeitiges Planen einer Nachfolgenutzung eine nachhaltige Sicherung stattfinden. Hier ist die enge Abstimmung zwischen Kommune und Nutzer bzw. Eigentümer elementar wichtig. In Ortsteilen mit Bevölkerungszuwachs in den letzten 10 Jahren, sollten gezielt Baulücken und durch Eigentümeransprache Leerstände aktiviert werden.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1

Verteilung und Anzahl der Flächen: Marktgemeinde

Baulücke klassisch 45 42.975 m² geringfügig bebautes Grundstück 7 11.008 m² Gewerbebrache mit Restnutzung 2 4.170 m² Hofstelle leerstehend 5 14.775 m² Hofstelle mit Restnutzung 17 39.261 m² Hofstelle ohne Hofnachfolger 8 17.934 m² Wohngebäude leerstehend 13 17.157 m² Wohngebäude mit Leerstandsrisiko 68 100.338 m²

7.4.2. Erfassung der Versorgungsstruktur

Für alle Gemeinden wurde auf Ortsteilebene die Versorgungsstruktur durch die Verwaltung erhoben. Aufgrund der Ausgangslage, dass die Marktgemeinde Oberschwarzach mit nur ca. 25,5 km² und ca. 1.400 Einwohnern, ein sehr kleines Untersuchungsgebiet darstellt, wurden die Kategorien entsprechend angepasst. Besonderheiten, wie eine Heckenwirtschaft, oder das Vorhandensein einer Tankstelle in einer so ländlichen Gemeinde, haben einen wichtigen Stellenwert. Auch das touristische Angebot mit Gastronomie und Übernachtung ist für die Oberschwarzacher sehr bedeutend und hat demnach eigene Symbole bekommen. Jeder Ortsteil wurde also in folgende Kategorien eingeteilt:

Grafik 21: Legende Karte Versorgungsstruktur

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Schönaich Ortsteil Schönaich Grundversorgung Anzahl Einwohner: 75 EW Bevölkerungsentwick- 10,3 % Bevölkerungszuwachs lung letzte 10 Jahre:

Potenzialanalyse Besondere Merkmale  Bürger– und Vereinseinrichtung (Gemeinschaftshaus) vorhanden  Grundversorgung durch mobilen Bäcker, Metzgerei und Getränkeservice eingeschränkt vorhanden  Weiteres Gewerbe vorhanden  Bevölkerungszuwachs in den letzten 10 Jahren

 Keine ÖV-Anbindung

Handlungs-  Schwerpunkt auf Verbesserung der empfehlungen Erreichbarkeit benachbarter Ortsteile mit hohem (weitere Handlungs- Versorgungspotenzial (entweder ÖPNV stärken empfehlungen unter oder Angebote zum Kunden bringen – „mobile Kapitel 6. & 9.) Services“)  Erhalt der mobilen Versorgung. Ggf. Absprache der Lieferanten zu einem gemeinsamen Verkaufsort und Termin, um den Umsatz insgesamt eventuell zu steigern. Unterstützung durch organisierte „Versorgungsfahrten“ mit z. B. Bürgerbus.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1

Ortsteil Grundversorgung Oberschwarzach Oberschwarzach Anzahl Einwohner: 720 EW Bevölkerungsentwick- -2,2 % leichter Bevölkerungsrückgang lung letzte 10 Jahre:

Potenzialanalyse Besondere Merkmale  Bürger– und Vereinseinrichtungen (Sporteinrichtung, Gemeinschaftshaus und Jugendtreff) vorhanden  Grundversorgung durch Lebensmitteleinzelhandel, Bäcker und mobilen Getränkeservice ausreichend vorhanden  Bank– und Postfiliale  Kita/Kiga und Grundschule  Gastronomie und Übernachtungsbetriebe  Weiteres Gewerbe vorhanden  Kirchliche Einrichtung  Georg Häfner – Andenken  Erich Kästner Kinderdorf und Bücherei

 Keine ÖV-Anbindung

Handlungs-  Erhalt des Lebensmitteleinzelhandels, da dieser empfehlungen für alle Ortsteile große Bedeutung hat. Genauso (weitere Handlungs- die weiteren Grundversorgungseinrichtungen. empfehlungen unter Unterstützung durch organisierte Kapitel 6. & 9.) „Versorgungsfahrten“ mit z. B. Bürgerbus  Verbesserung der Erreichbarkeit der vorhandenen Freizeit- und Vereinsangebote durch Ausbau ÖPNV oder unterstützende Maßnahmen wie organisierte Mitfahrgelegenheiten oder Bürgerbusse.  Erhalt der Vereinsstruktur, wichtig für Attraktivität der Gemeinde. Schaffung nötiger Räumlichkeiten in Schloss, alter Schule oder weiteren öffentlichen Gebäuden  Nachnutzung für Schloss und alte Schule mit einer Verortung der aktuellen Angebote und Schaffung von neuen Freizeitangeboten

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Siegendorf Ortsteil Siegendorf Grundversorgung Anzahl Einwohner: 85 EW Bevölkerungsentwick- -11,5 % starker Bevölkerungsrückgang lung letzte 10 Jahre:

Potenzialanalyse Besondere Merkmale  Bürger– und Vereinseinrichtungen (Sporteinrichtung und Gemeinschaftshaus) vorhanden  Grundversorgung durch mobilen Bäcker, stark eingeschränkt vorhanden  Weiteres Gewerbe vorhanden

 Keine ÖV-Anbindung

Handlungs-  Verpflegung stark lückenhaft (lediglich mobiler empfehlungen Bäcker). Weitere mobile Versorger ansprechen. (weitere Handlungs-  Schwerpunkt auf Verbesserung der empfehlungen unter Erreichbarkeit benachbarter Ortsteile mit hohem Kapitel 6. & 9.) Versorgungspotenzial (entweder ÖPNV stärken oder Angebote zum Kunden bringen – „mobile Services“)

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1

Ortsteil Wiebelsberg Grundversorgung Wiebelsberg Anzahl Einwohner: 193 EW Bevölkerungsentwick- 8,4 % Bevölkerungszuwachs lung letzte 10 Jahre:

Potenzialanalyse Besondere Merkmale  Bürger – und Vereinseinrichtungen (Sporteinrichtung und Gemeinschaftshaus) vorhanden  Grundversorgung durch mobilen Bäcker, Metzger und Getränkeservice eingeschränkt vorhanden  Gastronomie  Weiteres Gewerbe vorhanden  Bevölkerungszuwachs in den letzten 10 Jahren

 Keine ÖV-Anbindung

Handlungs-  Erhalt der mobilen Versorgung. Ggf. Absprache empfehlungen der Lieferanten zu einem gemeinsamen (weitere Handlungs- Verkaufsort und Termin, um den Umsatz empfehlungen unter insgesamt eventuell zu steigern. Unterstützung Kapitel 6. & 9.) durch organisierte „Versorgungsfahrten“ mit z. B. Bürgerbus.  Verbesserung der Erreichbarkeit der vorhandenen Freizeit- und Vereinsangebote durch Ausbau ÖPNV oder unterstützende Maßnahmen wie organisierte Mitfahrgelegenheiten oder Bürgerbusse.  Erhalt der Vereinsstruktur, wichtig für Attraktivität der Ortschaft.

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Handthal Ortsteil Handthal Grundversorgung Anzahl Einwohner: 124 EW Bevölkerungsentwick- 4,2 % Bevölkerungszuwachs lung letzte 10 Jahre:

Potenzialanalyse Besondere Merkmale  Bürger– und Vereinseinrichtungen (Gemeinschaftshaus) vorhanden  Grundversorgung durch mobilen Bäcker und Getränkeservice eingeschränkt vorhanden  Gastronomie und Übernachtungsbetriebe  Weiteres Gewerbe vorhanden  Kirchliche Einrichtung  Bevölkerungszuwachs in den letzten 10 Jahren

 Keine ÖV-Anbindung

Handlungs-  Erhalt der mobilen Versorgung. Ggf. Absprache empfehlungen der Lieferanten zu einem gemeinsamen (weitere Handlungs- Verkaufsort und Termin, um den Umsatz empfehlungen unter insgesamt eventuell zu steigern. Unterstützung Kapitel 6. & 9.) durch organisierte „Versorgungsfahrten“ mit z. B. Bürgerbus.  Verbesserung der Erreichbarkeit der vorhandenen Freizeit- und Vereinsangebote durch Ausbau ÖPNV oder unterstützende Maßnahmen wie organisierte Mitfahrgelegenheiten oder Bürgerbusse.  Verbesserte Erreichbarkeit durch ÖPNV von „Außen“. Handthal hat ein hohes Potenzial an Tagesgästen, die überwiegend mit eigenem Fahrzeug anreisen (Parkplatzengpässe).  Erhalt der Vereinsstruktur, wichtig für Attraktivität der Ortschaft

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1

Ortsteil Breitbach Grundversorgung Breitbach Anzahl Einwohner: 101 EW Bevölkerungsentwick- 2 % Bevölkerungszuwachs lung letzte 10 Jahre:

Potenzialanalyse Besondere Merkmale  Bürger– und Vereinseinrichtung (Gemeinschaftshaus) vorhanden  Grundversorgung durch mobilen Bäcker und Getränkeservice eingeschränkt vorhanden  Gastronomie und Übernachtungsbetriebe  Tankstelle als Besonderheit  Bevölkerungszuwachs in den letzten 10 Jahren

 Keine ÖV-Anbindung

Handlungs-  Erhalt der mobilen Versorgung. Ggf. Absprache empfehlungen der Lieferanten zu einem gemeinsamen (weitere Handlungs- Verkaufsort und Termin, um den Umsatz empfehlungen unter insgesamt eventuell zu steigern. Unterstützung Kapitel 6. & 9.) durch organisierte „Versorgungsfahrten“ mit z. B. Bürgerbus.  Erhalt der vorhandenen gastronomischen Einrichtungen  Verstärkung der Jugendarbeit, um Vereine fortführen zu können.

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Kammerforst Ortsteil Kammerforst Grundversorgung Anzahl Einwohner: 41 EW Bevölkerungsentwick- -12,8 % starker Bevölkerungsrückgang lung letzte 10 Jahre:

Potenzialanalyse Besondere Merkmale  Grundversorgung durch mobilen Bäcker und Getränkeservice eingeschränkt vorhanden  Heckenwirtschaft  Weiteres Gewerbe vorhanden

 Keine ÖV-Anbindung

Handlungs-  Keine Bürger– und Vereinseinrichtung empfehlungen (Gemeinschaftshaus, Sporteinrichtung oder (weitere Handlungs- Jugendtreff) vorhanden  Bedarfsermittlung empfehlungen unter  Schwerpunkt auf Verbesserung der Kapitel 6. & 9.) Erreichbarkeit benachbarter Ortsteile mit hohem Versorgungspotenzial (entweder ÖPNV stärken oder Angebote zum Kunden bringen – „mobile Services“)  Erstellung eines Parkplatzkonzeptes für gesamten Ortsbereich (Engpässe an Wochenenden)

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Vitalitätscheck 2.1

Ortsteil Mutzenroth Grundversorgung Mutzenroth Anzahl Einwohner: 44 EW Bevölkerungsentwick- -15,4 % starker Bevölkerungsrückgang lung letzte 10 Jahre:

Potenzialanalyse Besondere Merkmale  Bürger – und Vereinseinrichtung (Gemeindehaus) vorhanden  Grundversorgung durch mobilen Bäcker und Getränkeservice eingeschränkt vorhanden  Heckenwirtschaft

 Keine ÖV-Anbindung

Handlungs-  Schwerpunkt auf Verbesserung der empfehlungen Erreichbarkeit benachbarter Ortsteile mit hohem (weitere Handlungs- Versorgungspotenzial (entweder ÖPNV stärken empfehlungen unter oder Angebote zum Kunden bringen – „mobile Kapitel 6. & 9.) Services“)  Erhalt der mobilen Versorgung. Ggf. Absprache der Lieferanten zu einem gemeinsamen Verkaufsort und Termin, um den Umsatz insgesamt eventuell zu steigern. Unterstützung durch organisierte „Versorgungsfahrten“ mit z. B. Bürgerbus.

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Düttingsfeld Ortsteil Düttingsfeld Grundversorgung Anzahl Einwohner: 44 EW Bevölkerungsentwick- 2,3 % Bevölkerungszuwachs lung letzte 10 Jahre:

Potenzialanalyse

Besondere Merkmale  Grundversorgung durch mobilen Bäcker, Metzger und Getränkeservice eingeschränkt vorhanden

 Keine ÖV-Anbindung

Handlungs-  Keine Bürger– und Vereinseinrichtung empfehlungen (Gemeinschaftshaus, Sporteinrichtung oder (weitere Handlungs- Jugendtreff) vorhanden  Bedarfsermittlung empfehlungen unter  Schwerpunkt auf Verbesserung der Kapitel 6. & 9.) Erreichbarkeit benachbarter Ortsteile mit hohem Versorgungspotenzial (entweder ÖPNV stärken oder Angebote zum Kunden bringen – „mobile Services“)  Erhalt der mobilen Versorgung. Ggf. Absprache der Lieferanten zu einem gemeinsamen Verkaufsort und Termin, um den Umsatz insgesamt eventuell zu steigern. Unterstützung durch organisierte „Versorgungsfahrten“ mit z. B. Bürgerbus.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Marktgemeinde-Ebene 8. Arbeit auf Marktgemeinde-Ebene

Nach der Analyse der einzelnen Ortsteile für sich, war der nächste wichtige Schritt die Marktgemeinde als Ganzes zu sehen und hier die Stärken, Schwächen, Herausforderungen und Bedürfnisse herauszufinden. Hier geht es vor allem darum, was getan werden kann, um die gesamte Marktgemeinde zu stärken.

8.1. Die Schlüsselpersonengespräche – Analyse der Handlungsfelder

Für die Schlüsselpersonengespräche wurden zu den einzelnen Handlungsfeldern Experten eingeladen, wie z. B. Vertreter der Vereine, der Schulen, der Wirtschaft, Jugendbetreuung, Landwirtschaft usw., die mit ihrem jeweiligen Fachwissen und ihren Erfahrungen vor Ort wertvolle Anregungen in der Arbeitskreisarbeit liefern konnten. Insgesamt fanden acht solcher Schlüsselpersonengespräche aus den Handlungsfeldern „Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild“, „Versorgung und Arbeit“, „Tourismus und Naherholung“, „Bildung und Betreuung“, „Kirche“, „Landwirtschaft und Weinbau“, „Leben in der Marktgemeinde“ und „Infrastruktur, Mobilität und Verkehr“ statt. Nachfolgend die Zusammenfassungen der jeweiligen Gespräche.

8.1.1. Zusammenfassung Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild

Datum: 02.12.2016, Anwesend: [...] (Abteilungsleiter ALE Unterfranken), [...](Pro- jekt- und Sachgebietsleiter ALE Unterfranken), Bürgermeister [...]

(Oberschwarzach), [...] (Markt Oberschwarzach), [...] (Verwaltungsgemein- schaft Gerolzhofen), [...] (Regierung Unterfranken – Städtebauförderung),

[...] (Regierung Unterfranken – Städtebauförderung), BBV LandSiedlung GmbH Nach Einführung von [...] (BBV LandSiedlung GmbH) und Zusammen- fassung der Ergebnisse aus den Dorfwerkstätten, erläuterte Herr [...]/ALE die Zielsetzung und die Aufgaben des Gemeindeentwicklungskonzeptes. Dann gab Herr [...]/RUF eine Stellungnahme zum Förderprogramm ISEK ab. An- schließend fand eine allgemeine Gesprächsrunde statt. Zum einen ging es hierbei um die Ausweisung neuer Baugebiete. Herr [...]/ALE betont hierbei, dass dies bedarfsgerecht erfolgen muss, zunächst müsse der tatsächliche

Bedarf geprüft werden. Hier ist vor allem auch der Vitalitätscheck 2.1 ent- scheidend. Wenn das Ergebnis dahingehend verläuft, dass die nächsten 10

Jahre viele

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Leerstände in den Ortskernen vorherrschen werden, muss eine Reaktivierung dieser Gebäude Vorrang zu neuen Bauflächen haben. Das Aussterben der Ortskerne muss um jeden Preis verhindert werden, nur so bleibt ein Ort attraktiv und lebendig.

Herr [...]/ALE fasst im Anschluss noch Fördermöglichkeiten durch das Amt

für Ländliche Entwicklung zusammen. Aus nationalen Mitteln können ein-

fache (punktuelle) oder umfassende Dorferneuerungen entstehen. Dorferneue-

rungen mit Gesamtzuwendungsbedarf von unter 25.000 € werden nicht geför

dert. Eine weitere Fördermöglichkeit stellt das Programm „ELER“

(Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen

Raumes) dar, das dörfliche Infrastrukturmaßnahmen, Basisdienstleistungen

wie dorfgerechte öffentliche Einrichtungen zur Förderung der Dorfgemein-

schaft und der Dorfkultur unterstützt. Das Auswahlverfahren läuft hier über ein

bayernweites Ranking mit Punktevergabe. Es werden 60 % der Nettobaukos-

ten (ohne Planungskosten) gefördert, die angeführten Fördersätze und

Höchstbeträge sind dem Anhang II der ELER-Verordnung zu entnehmen.

Eine Kombination aus beiden Förderungen ist parallel möglich, ISEK ist

dagegen nicht mit Dorferneuerung kombinierbar, lediglich Projekte im Be-

reich Flurneuordnung. Auch für private Bauherren können bis zu 30 %

der Kosten gefördert werden, bei ortsbildprägenden privaten Gebäuden

in Ausnahmefällen bis zu 60 %.

Auch beim ISEK gibt es einen Fördersatz von 60 %, der kommunale Anteil liegt demnach bei 40 %. Es müssen gewisse Regeln und Leitfäden eingehalten werden, auch ist eine Sanierungsberatung wichtig. Die Förderbedingungen können sich jederzeit ändern, sodass dies nur aktuelle Fördersätze darstellen.

8.1.2. Zusammenfassung Versorgung und Arbeit

Datum: 24.01.2017, Anwesend: [...](Geschäftsführerin Fa. [..]), [...] (Autohaus

[...]), [...] (Inhaber Markt[...]), [...] (Markt Oberschwarzach), BBV

LandSiedlung GmbH.

Zunächst gab es eine Vorstellungsrunde der einzelnen Betriebe, wobei auch die Probleme und Herausforderungen des Standortes in Oberschwarzach besprochen wurden. Prinzipiell bestehe aber kein Problem, ausreichend Arbeitskräfte zu finden. Firma [...] und das Autohaus [...] wären auch bereit einen Ausbildungsplatz zu schaffen, haben bisher allerdings eher

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Marktgemeinde-Ebene schlechte Erfahrungen gemacht beziehungsweise besteht dazu kaum Nachfrage. Hier wäre ein enger Kontakt zu den umliegenden Schulen sinnvoll, um Schnuppertage und Praktika zu bewerben.

Als größtes Problem wurde die schlechte Internetverbindung genannt. Dies sei

nicht nur für die ansässigen Betriebe ein Problem, sondern ist auch

Voraussetzung, damit sich neue Gewerbe und Industrie ansiedelt. Ein Beispiel

nannte das Autohaus [...]: Die neue Technik in den Autos fordert eine konse-

quente Internetverbindung. Während Programmierungen führt eine zu hohe

Beanspruchung zum Abbruch und kann deshalb teilweise nur abends durch-

geführt werden. Auch bei der Firma [...] läuft der Großteil der Bestel-

lungen über E-Mail, wobei es häufiger zu Störungen kam und E-Mails nicht anka-

men. Dies stellt eine unnötige Belastung für das Unternehmen dar. Das-

selbe bei den Bestellungen und dem E-Mailverkehr beim Markt [...] Da das Breitbandkabel aber ab Sommer 2017 verlegt werden soll, sind die Betriebe guter Dinge, dass sich dieses Problem bald in Luft auflöst. Es ist jedoch nach wie vor unklar, welche Bereiche in der ersten Förderperiode angeschlossen werden, es kann somit zu weiteren Verzögerungen kommen. Auch ist der Eigenanteil des Anschlusses noch nicht festgelegt. Für den Markt [...] besteht noch ein weiteres Problem: „Die Bürger schätzen

zwar den Markt [...], vergessen dies aber leider zu oft“. Es wurde bei vielen

bisherigen Gesprächen immer wieder betont, wie wichtig der Super-

marktstandort in Oberschwarzach sei. Dennoch kommen immer mehr

Kunden nicht von Oberschwarzach selbst, sondern von außerhalb. Er mei-

ne, die Kunden wollen anonymer einkaufen und fahren lieber nach Gerolz-

hofen oder Ebrach. Herr [...] hat sich mittlerweile mit Verkaufsständen in

Justizvollzugsanstalten ein zweites Standbein aufgebaut.

8.1.3. Zusammenfassung Tourismus und Naherholung

Datum: 27.01.2017, Anwesend: [...] (TATO – Touristik - Aktions -Team

Oberschwarzach), [...](Tourist-Information Gerolzhofen), [...] (Markt

Oberschwarzach), BBV LandSiedlung GmbH

Zum Einstieg des Gesprächs wurden die Ergebnisse aus den Dorfwerkstätten zum Thema „Tourismus und Naherholung“ in den einzelnen Ortsteilen besprochen. Frau [...] hat hierzu jeweils die Potenziale und Möglichkeiten der einzelnen Ortsteile analysiert. Beispielweise sieht sie für Schönaich,

Kammerforst und Mutzenroth jeweils sehr hohes touristisches Potenzial.

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Schönaich habe am Waagenhaus „einen der schönsten Punkte vom

Steigerwald“. Allerdings müsse man die Gebäude aufwerten und insgesamt

begrünen. Auch sollte das Waagenhaus vor allem an Wochenenden und

Feiertagen bewirtet werden und um Toiletten ergänzt werden. Auch die belebte

und engagierte Dorfgemeinschaft ist ein weiterer Trumpf von Schönaich.

Kammerforst hat durch die vielen Brennereien und Winzer ein großes

Vermarktungspotenzial. Hier sollte gezielt durch Tag der offenen Brennereien

oder Wochenendangebote geworben werden. Der Ortsteil Mutzenroth tritt durch

sein einheitliches Gesamterscheinungsbild hervor und ist ein beliebtes

Ausflugsziel für Besucher. Handthal ist touristisch schon sehr gut ausgebaut,

hier besteht das größte Problem beim Parken innerorts. Der große,

ausgewiesene Parkplatz wird teilweise nicht ausreichend angenommen und

verwirrt durch einen Schilderwald. In Oberschwarzach merkte Frau [...] an,

dass auch der Marktplatz eher durch ein Café mit Außenbereich anstatt als

Parkplatz genutzt werden sollte. Das gesamte Schlossareal soll

Anziehungspunkt und Verweilmöglichkeit für Touristen darstellen. Als zweiter wichtiger Punkt hat Frau [...] die Organisation „TATO“ vorgestellt. Das

touristische Aktionsteam Oberschwarzach besteht aus rund 20 Mitgliedern, da-

von ca. 10 Aktive. Das TATO ist kein eingetragener Verein, eher ein

„Stammtisch“, der Eigeninitiative zeigt, um Oberschwarzach als

Tourismusregion voranzubringen. Sie organisieren Feste, kümmern sich um das

Ortsleitsystem in den einzelnen Ortsteilen, Erstellen Flyer zu touristischen

Angeboten, organisieren Gästeführungen, etc. Bisher gab es hierfür keine

wirkliche Unterstützung und Anerkennung durch die Gemeinde. Die Gemeinde

muss Tourismus als gemeindliche Aufgaben ansehen und sich nicht auf dem

Einsatz von TATO ausruhen. Neben der finanziellen Unterstützung wäre vor

allem auch die Unterstützung nach außen enorm wichtig. Wenn die Gemeinde

hinter TATO steht, die Interessen nach außen vertritt und eine Art Zugpferd

darstellt, könnte dies die Arbeit deutlich vereinfachen. Als großes Problem und Hindernis für den Tourismus wird die fehlende

Innenentwicklung und Eigenwahrnehmung der Marktgemeinde gesehen. Es

wurde bei vielen Gesprächen und Umfragen beklagt, dass die Außendarstellung

mit Flyern, touristischen Angeboten und Werbung fehle. Dies ist laut Frau

[...] und Frau [...] nicht richtig, es gibt genug Materialien und Medienar-

beit, es sei nur das Interesse der Bürger nicht ausreichend dafür vorhan-

den. Die Bürger müssen an einem Strang ziehen, ihr touristisches Ange-

bot kennen und nur so kann dies nach außen getragen werden. Es entstand Seite | 138

Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Marktgemeinde-Ebene bei dem Gespräch die Idee zu einem wechselnden Marktgemeindefest, jedes Jahr in einem anderen Ortsteil. Dieser stellt sich und seine kulturellen Highlights, Traditionen und das touristische Angebot vor. Die Marktgemeinde würde sich selbst besser kennenlernen und zusammenwachsen.

Eine weitere Idee ist zusätzlich zum „Neubürgerempfang“ auch einen „Altbürgerempfang“ zu gestalten, an dem sich alle Vereine und Institutionen vorstellen können.

Weitere wichtige Punkte im Handlungsfeld Tourismus: Insgesamt fehlen Übernachtungsmöglichkeiten, vor allem für ein oder zwei Nächte. Hier könnte ein Infoabend für potentielle Vermieter hilfreich sein.

Die Touristeninfo Gerolzhofen würde gerne in Handthal und am Baumwipfelpfad Infosäulen mit Verbindungen, Terminen, Angebote etc. einrichten, wird aber nicht richtig akzeptiert. Allgemein ist die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, dem Baumwipfelpfad und dem Steigerwaldzentrum schwierig. 8.1.4. Zusammenfassung Bildung und Betreuung

Datum: 07.02.2017, Anwesend: [...](Schulleiter der Grundschule Gerolzhofen),

[...] (KLJB Oberschwarzach), [...] (Markt Oberschwarzach), BBV LandSiedlung

GmbH Nach einer kurzen Schulführung mit Einblicken in das Schulleben, wurden die

Probleme und Wünsche der Schule und der KLJB Oberschwarzach besprochen.

Schule: Um auf das Stundenkontingent der Ganztagsklassen zu kommen, sind

Kooperationen mit Externen nötig (z. B. Kochen, Tennis spielen, Flötenunterricht,

Lesepaten, etc.). Hier ist die Schule offen und dankbar für weitere Vorschläge.

Herr [...]/Schule hatte zudem die Idee, einen sogenannten

„Kompetenzenkatalog“ anzulegen. Hier wird aufgeführt, was die Marktgemein

de zu ‚bieten‘ hat und die Schule als Ausflugsziel besuchen kann (z. B. wo kann

man Brot backen, welches Weingut kann besichtigt werden, welcher Handwer-

ker zeigt seine Arbeit, etc.). Dies dient nicht nur den Schulklassen, die Schule

würde auch wieder mehr Teil der Gemeinde und in den Alltag mit einbezogen

werden.

Frau [...] erläuterte den Aufbau und Aufgaben der Katholischen

Landjugendbewegung (KLJB), die von mehreren Elternteilen gegründet wurde.

Das Ziel hierbei ist es, die Kinder und Jugendlichen wieder im Ort einzubinden,

Aufgaben zu übertragen, das soziale Umfeld zu stärken und Kontakte zu pflegen.

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Neben regelmäßigen Treffen gibt es auch ausgewählte Aktionen, wie Müllsammelaktionen, Zeltlager, Apfelsaft herstellen, etc. In der Regel wird die KLJB allerdings nicht von Elternteilen organisiert, sondern von älteren Jugendlichen, die schon länger dabei sind. In Oberschwarzach wurde bisher noch niemand gefunden, der diese Aufgabe übernehmen würde, hier könnte die Gemeinde unterstützend tätig werden.

Ein weiterer Wunsch der KLJB an die Gemeinde ist eine dauerhafte Zusicherung der Räumlichkeiten im Schloss mit Zugang zu einer Küche. Auch sollte die KLJB besser in das Gemeindeleben einbezogen werden, zum Beispiel bei der Organisation des Weinfestes. Die Öffnungszeiten des Jugendraumes stellen ebenfalls einen kritischen Punkt dar, diese sollten überdacht und angepasst werden. Auch sollte geklärt sein, ab welchem Alter die Jugendlichen in den Raum dürften und wer die Verantwortung für den Schlüssel bekommt.

Insgesamt stellen die Schule und die KLJB zwei wichtige Möglichkeiten dar, die soziale Innenentwicklung in Oberschwarzach zu stärken, die Ortsteile zu verbinden und Jung und Alt zusammenzubringen. Diese Möglichkeit sollte viel mehr in Anspruch genommen werden. Auch könnten die beiden Organisationen mehr zusammenarbeiten. Die Schule sollte als Partner für die Marktgemeinde gesehen werden, die soziale Gegebenheiten einbezieht (Kontakt zu Großeltern und Familie besser fördern und ausbauen), Geschichtsträchtiges und lokale Besonderheiten an Kinder heranführen und Jugendliche am Ort halten kann. So könnten beispielsweise Schulfeste für das ehrenamtliche Engagement der Schüler genutzt werden – Kompetenzen, die Kinder frühzeitig in der Schule lernen sollten. Auch könnte ein Schulfest bzw. ein Tag der offenen Schultür für die gesamte Gemeinde veranstaltet werden. Auch könnte die Kooperation mit Kolping in Form von Ferienbetreuung gestärkt werden. Eine gemeinsame Mittagsverpflegung von Kindergarten und Schule wäre eine weitere Verknüpfung und Erleichterung beider Einrichtungen.

Das Ergebnis des Gespräches ist somit, dass Schule nicht nur als Wissens- Vermittler dient, sondern auch eine soziale Rolle in der Marktgemeinde hat, der sie nachkommen sollte.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Marktgemeinde-Ebene 8.1.5. Zusammenfassung Kirche

Datum: 16.02.2017, Anwesend: [...] (Pfarrer in der Pfarrgemeinschaft St. Fran-

ziskus am Steigerwald), [...] (Markt Oberschwarzach), BBV LandSiedlung

GmbH Zunächst stellte Herr [...] sich und die Pfarreiengemeinschaft St. Franziskus am

Steigerwald vor. Er erläuterte, welche Aufgaben die Kirche in der Marktgemeinde

übernimmt (Katholischer Frauenbund, Bewegung Frauenkreis, Seniorenkreis,

Pfarrbrief) und zeigte auf, welche kirchlichen Veranstaltungen jährlich stattfinden

(Sebastianifest, Wallfahrt Gößweinstein, Sternenwallfahrten, Flurprozessionen,

reiches musikalisches Angebot, Singkreis InTakt). Weiter erwähnte Herr [...],

dass das ehrenamtliche Engagement in Oberschwarzach sehr hoch ist und die

Pfarrgemeinde insgesamt relativ jung. Es sind aus allen Ortsteilen Vertreter im

Pfarrgemeinderat, die insgesamt im Dorfleben gut vernetzt sind. Auf die Frage, was die Kirche sich von der Gemeinde wünsche, antwortete

Pfarrer [...] folgendes: Zum einen kann die Gemeinde bei der Suche nach neuen

Wegen für die Kirche in die moderne Gesellschaft unterstützen. In Gerolzhofen

ist dies beispielsweise durch Theaterprojekte bereits gut gelungen. Des Weiteren

ist ein fester Raum im Schloss als Begegnungsstätte wichtig und das Pfarrbüro

in Oberschwarzach muss mit den bisherigen Öffnungszeiten beibehalten

werden. Um ein neues Rollenverständnis der Kirche zu bekommen, ist auch eine

Zusammenarbeit mit dem Steigerwaldzentrum denkbar, etwa in Form eines

Meditationsweges, gemeinsames Tierspuren-Legen oder einem Lehrgang „wie

gestalten wir unsere Umwelt human“. Der letzte Punkt des Schlüsselpersonengespräches war der aktuelle Stand zum

Verkauf des Schlosses in Oberschwarzach. Herr[...] teilte mit, dass die Verträge

aktuell bei der Gemeindeverwaltung liegen. Die Kirche wird sich an nicht-

förderfähigen Kosten beteiligen und wird auch nach der Sanierung weiterhin

einen Flügel des Schlosses nutzen. Abschließend betont Herr [...], dass die

Sanierung des Schlosses für Oberschwarzach sehr wichtig sei und die

Marktgemeinde nur so interessant bliebe.

Inzwischen wurde das Schloss von der Gemeinde erworben und ein Nachnutzungskonzept wird im Rahmen eines ISEKs gerade erstellt

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8.1.6. Zusammenfassung Landwirtschaft und Weinbau

Datum: 16.02.2017, Anwesend: [...] (AELF Unterfranken Behörden-

leiter & Bereichsleiter Landwirtschaft), [...] (AELF Unterfranken Stellvertre-

ter & Bereichsleiter Forsten), [...] (Weinbauvereinsvorstand), [...]

(Landwirt, Jagdgenossenschaft, Ortsobmann), [...](Markt Oberschwarzach),

BBV LandSiedlung GmbH

Aktuell sind (nach Schätzung) im Marktgemeindegebiet vier

Haupterwerbsbetriebe und über 15 Nebenerwerbsbetriebe ansässig. Im

Weinbau sind dies wohl acht Haupterwerbsbetriebe. Zudem ist festzuhalten,

dass es in Oberschwarzach keinen einzigen Ökobetrieb gibt, was [...]/AELF UF

eher für ungewöhnlich erachtet, Informationen wären ausreichend vor-

handen. Gleichzeitig sagt er auch, wenn ein Landwirt nicht von sich aus um-

stellen will, hat dies auch keinen Sinn.

Problemstellungen sehen die Anwesenden vor allem bei den Flurwegen. Die Infrastruktur, sowohl für Landwirtschaft, als auch für Weinbau, müsste unbedingt ausgebaut und die vorhandenen Wege ertüchtigt werden. Aktuell teilen sich die Jagdgenossenschaft und die Gemeinde die Kosten für die Wegsanierung, da aktuell keine Programme verfügbar sind. Die Ertüchtigung von Asphaltwegen ist allerdings aufgrund der hohen Kosten auf diese Weise kaum möglich.

Eine Flurneuordnung ist nicht notwendig, sowohl in der Landwirtschaft, als auch im Weinbau.

Die Nachfrage bezüglich Leerständen in der Landwirtschaft hat ergeben, dass

vor allem im Nebenerwerb leerstehende Hofgebäude vorhanden sind. Nach

Schätzung von Herr Ruß haben ca. die Hälfte der Betriebe einen Nachfolger, die

andere Hälfte wird die Landwirtschaft irgendwann auflösen. [...]/ALEF UF gibt

an, dass diese Zahl landkreisweit bei rund 60 % ohne Nachfolger liegt

und in Unterfranken ca. 1 % pro Jahr den Hof aufgeben.

Neben den Flurwegen sind der Wasserrückhalt und die Wasserverfügbarkeit ein

wichtiges Thema in der Landwirtschaft und dem Weinbau. Es sind

Auffangbecken in Weinbergnähe notwendig und gleichzeitig eine Bewässerung

für die Weinberge. [...]/Weinbau erläutert, dass 2015 ca. 1/3 des Ertrages we-

gen Trockenheit ausgefallen ist. Aktuell wurde eine Vorstudie durchgeführt, je-

doch sind die Kosten für eine Bewässerung hierbei viel zu hoch. Aktuell wird

geprüft, ob Wasser von den Wirtschaftswegen in einem Becken gesammelt Seite | 142 und bei

Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Marktgemeinde-Ebene Trockenheit genutzt werden kann. Auch sind Überlegungen vorhanden, Wasser aus dem Wald zu speichern, hier wäre ausreichend vorhanden und kann gleichzeitig ein Wasserrückhalt in Hauptquellgebiete darstellen. Hier sind weitere Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt, dem Amt für Ländliche Entwicklung und der Gemeinde/Weinbauverein notwendig. Auch das Thema Vermarktung regionaler Produkte wurde besprochen. Hier war man sich einig, dass Bauernmärkte und Bauernläden aufgrund zu geringer

Nachfrage oft nicht funktionieren. Dennoch kamen einige Ideen zusammen: Zum einen ein Café im Schloss mit Regionalen Produkten zu etablieren, diese Idee wurde bei mehreren Gesprächen und Workshops schon genannt. Eine weitere

Idee waren Eier, Milch, Wein, etc. „to go“, also eine Art Tankstelle, die aber dementsprechend auch beworben werden muss. Des Weiteren sollen bereits vorhandene Plattformen, wie der [...] Markt oder das Steigerwaldzentrum ge- nutzt werden. Grundlegend ist es aber notwendig, eine Datenerhebung und

Marktanalyse zu starten, um überhaupt Anhaltspunkte zur Nachfrage und zum

Angebot zu erhalten.

8.1.7. Zusammenfassung Leben in der Marktgemeinde

Datum: 21.02.2017, Anwesend: [...] (DJK Oberschwarzach – Vorstand), [...] (FFW Oberschwarzach – 1. Kommandant), Roland Konrad (Heimatverein – 1. Vorstand),[...] (DJK Siegendorf – 1. Vorstand), [...] (Markt Oberschwarzach), BBV LandSiedlung GmbH Das Treffen im Feuerwehrhaus Oberschwarzach begann mit einer Vorstellungsrunde aller anwesenden Teilnehmer. Es wurden die Größe und Mitgliederzahl der Vereine erläutert und auch auf die Jugendarbeit eingegangen. Diese läuft vor allem bei der Jugendfeuerwehr sehr gut. Der größte Verein mit über 400 Mitgliedern stellt die DJK dar. Insgesamt ist ein großes Vereins- und Sportangebot in der Marktgemeinde vorhanden. Dies führt allerdings auch dazu, dass manche Vereine mit fehlendem Nachwuchs kämpfen müssen und ein immer größer werdender Anteil aus passiven Mitgliedern besteht. Dies schwächt Vereine stark, teilweise bis zur Auflösung. Herr Schilling merkt dazu an, dass eine verpflichtende Mitgliedschaft nicht mehr zeitgemäß ist, man müsse vielmehr aktiven Sport ohne Verpflichtungen betreiben können. Allgemein wird bei den Anwesenden die Zukunft der meisten Vereine aufgrund des mangelnden Nachwuchses bzw. dem Rückgang der Mitgliederzahlen als kritisch gesehen und man müsse der

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Entwicklung dringend entgegenwirken. Hier sei es wichtig, dass ein Umdenken mit mehr „Abholkultur“ stattfindet. Beispielsweise könnten sich die Vereine bei einem Neubürgerempfang vorstellen und so Mitglieder/Nachwuchs für sich gewinnen. Auch die direkte Ansprache potenzieller Vereinsmitglieder funktioniere sehr gut, berichtet Herr Konrad aus eigener Erfahrung. Insgesamt wird auch das schwierige Verhältnis der Vereine untereinander als

große Hemmschwelle in der Vereinsarbeit deklariert. Der Versuch eine

Festgemeinschaft/Dachverein auf die Beine zu stellen, wurde bereits öfters

angedacht und besprochen, kam jedoch nie zur Umsetzung. Die Resonanz war

bzw. ist laut Herrn [...] sehr zurückhaltend. Die Problematik sei hier auch, dass

es bei einer Festgemeinschaft oder einem Dachverein immer Ver-

antwortliche geben muss und dies immer die Gleichen, meist die Vorstände,

sind, erläutern Herr Trost und Herr Konrad. Dies habe sich schon bei anderen

Veranstaltungen, wie z. B. dem Waldtag im Nachhaltigkeitszentrum, gezeigt und

sei mit ein Grund, warum die Stimmung der Sache gegenüber eher verhalten ist. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen einer Festgemeinschaft/eines Dachvereins

verweist Frau [...] auch auf die Wichtigkeit des zwischenmenschlichen

Aspekts. Der Austausch der Vereine untereinander und die Begegnung auf

Augenhöhe seien hier sehr wichtig. Man müsse einen Versuch starten, auch

wenn sich herausstellen sollte, dass es nicht funktioniert. Gesprächsrunden

zwischen Vereinsvertretern könnte hier ein möglicher erster Schritt sein.

8.1.8. Zusammenfassung Infrastruktur, Mobilität, Verkehr

Datum: 23.02.2017, Anwesend: [...] (ALE Unterfranken), [...] (Landratsamt

Schweinfurt – ÖPNV Beauftragter), [...] (Allianzmanager ILE Main Steiger-

wald), [...] (Markt Oberschwarzach), BBV LandSiedlung GmbH

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde die ÖPNV-Verbindung in Oberschwarzach besprochen. Es herrschte allgemeines Einverständnis, dass diese zu schwach ist und bis Gerolzhofen durchgängiger ausgebaut werden sollte. Derzeit ist jedoch kein Projekt zum Ausbau des ÖPNV im Gebiet geplant.

Aktuell wird im Landkreis Schweinfurt ein Nahverkehrsplan fortgeführt bzw. überarbeitet. Hier ist im Rahmen des Mobilitätskonzeptes eine Bestandsanalyse erfolgt, wovon die Auswertung noch ausstehe.

[...]/Region erwähnt noch ein Kooperationsprojekt, das mit der Uni Würzburg

entstehen soll. Hier sollen der Arzt-, Einkaufs- und Freizeitverkehr hinsichtlich Seite | 144

Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Marktgemeinde-Ebene

An- und Abfahrten im Allianzgebiet analysiert werden. Es wird überprüft, wie gut die Anbindungen derzeit sind und ob eine höhere Frequentierung sinnvoll und nötig ist. Daraufhin könnten gezielt Maßnahmen, wie Rufbusse oder zusätzliche Einzelfahrten, erfolgen.

Weiter ging es um die Reaktivierung der Steigerwaldbahn, hier sieht Herr Restetzki allerdings keine Hoffnung, dass die Infrastruktur wieder hergestellt würde.

Auch das Thema Bürgerbus auf Allianzebene sieht er sehr kritisch, da die Zusammenarbeit hierfür in der Allianz sehr schwierig ist. Die Anwesenden sehen das Bürgerbussystem auf VG-Ebene sinnvoller. Dennoch wird auch angemerkt, dass Rufbuslinien eine zu geringe Nachfrage erfahren, als dass diese dauerhaft gesichert werden können. Die von den Bürgern gewünschte und geforderte Flexibilität ist bei diesem System nicht vorhanden.

Herr [...] vom Landratsamt erläutert Überlegungen, eine Stakeholderanalyse zu

den Buskonzessionen durchzuführen. Dies ist vor allem für Rufbusse

entscheidend, da diese keine Konkurrenz darstellen dürfen.

Ein weiteres Thema war „Mobilität neu denken“. Hier wurden einige Beispiele aus anderen Gemeinden genannt, bei denen neue Konzepte funktionieren. So haben sich 25 Personen aus dem Dreihundert-Seelen-Ort Gnötzheim zu einem Carsharing zusammengetan, der Pfarrer ist hier die treibende Kraft. Dies wäre auch eine Idee für Oberschwarzach. Das E-Auto könnte ein Gemeindeauto darstellen, das mit Strom durch die Photovoltaikanlage auf dem Bauhofdach geladen wird.

Allgemein müssen auch hinsichtlich Infrastruktur die Vorteile des Tourismus

betrachtet werden. Herr [...]/Region räumt hierbei ein, dass die Gemeinden in

der Region große Angst davor haben, „kostenlose“ Angebote für Touristen zu

bieten. Solche kostenlose Angebote bewirken aber oft unbewusst eine

positive Resonanz bei den Besuchern, fördern das „Wiederkommen“ der Tou

risten und ziehen allgemein mehr Touristen in die Region.

Ein zusätzliches Angebot, das bei mehreren Workshops zur Rede kam, ist die Mitfahrt bei den täglichen Rundfahrten für die Kläranlagen-Kontrolle. Dies könnte auch eine Art Bürgerbus werden, der zu festen Zeiten immer die gleichen Touren fährt. Bürger könnten dies zu Einkaufsfahrten oder Arztbesuchen nutzen. Hier

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müssen allerdings im Vorfeld rechtliche Fragen, Versicherung, Konzessionskonflikte mit Busunternehmen, etc. geklärt werden.

Fazit: Eine Kombination aus Lückenschlüssen, Einzelfahrten, Einsatz des Kläranlagenfahrzeuges und Carsharing wäre wichtig und richtig. Kommunale Verantwortung und bürgerschaftliches Engagement in Kombination können Erfolge erzielen. Erst auf Ebene von Oberschwarzach und dann später eventuell interkommunal.

Der wohl wichtigste Punkt in Sachen Verkehr, waren die Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung. In allen Ortsteilen wurde der starke und zu schnelle Verkehr angesprochen. Die Schwellen zu einer Förderung von Verkehrsberuhigungsanlagen lägen aber sehr hoch. Meist ist das Staatliche Bauamt zuständig und schwer von solchen Maßnahmen überzeugbar. Allgemein sei bei einem beabsichtigten Vorhaben die frühzeitige Abklärung mit dem Tiefbauamt vom Landkreis und dem Staatlichen Tiefbauamt wichtig.

Vorbereitend zum Themenworkshop Arbeiten, Verkehr, Infrastruktur und Mobilität wurde zusätzlich ein weiteres Schlüsselpersonengespräch durchgeführt. Hierzu sollte sowohl beim Landratsamt Schweinfurt (Tiefbauamt) als auch beim Staatlichen Bauamt bezüglich Verkehrsberuhigung auf Kreis- bzw. Staatsstraßen ein Gespräch stattfinden. Leider hat aus terminlichen Gründen kein Treffen mit dem Staatlichen Bauamt stattfinden können. Das Ergebnis mit Herrn Gehr vom Landratsamt Schweinfurt ist nachfolgend zusammengefasst:

Die einfachste Variante einer Verkehrsberuhigung ist das Aufstellen eines

sogenannten „Smileys“. Hier ist nicht unbedingt zwingend die Anfrage bei der

Verkehrsbehörde notwendig. Die VG Gerolzhofen hat hier bereits Erfahrung und

könnte dahingehend kontaktiert werden. Eine weitere Variante, die die Fahrbahn

optisch verengt und gleichzeitig Fußgängern und Radfahrern das Kreuzen der

Straße vereinfacht und sicherer gestaltet, ist die Errichtung einer Verkehrsinsel.

Für solch eine Querungsinsel ist aber laut [...]/LRA SW eine Frequenz von

100 Personen pro Stunde erforderlich, das in den meisten Teilen der Marktge-

meinde kaum erfüllt ist. Falls ein Rad- oder Wanderweg diese Querungsinsel

kreuzen würde, wäre diese Frequenz nicht zwingend erforderlich. Kosten für

solch eine Insel belaufen sich auf ca. 10.000 € bis 20.000 €. Um kritische

Kreuzungen zu entlasten, ist ein Kreisverkehr eine geeignete Lösung zur

Wegführung. Die Kosten belaufen sich hierbei auf ca. 250.000 € –

500.000 €, je nach Rahmenbedingungen. In Oberschwarzach ist an der Seite | 146 Kreuzung von Mutzenroth kommend in Richtung Bimbach ein Kreisverkehr in Planung. Eine weitere Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Marktgemeinde-Ebene Möglichkeit, die Herr [...]/LRA allerdings als nicht zweckmäßig ansieht, ist das Verlegen von Pflaster zur Verkehrsberuhigung. Dies hätte einige ne- gative Auswirkungen, wie ein erhöhter Lärmpegel, aufwendigen Winterdienst und hohe Kosten für das Pflaster. Die optische Einengung der Straße durch das seitliche Pflanzen von Bäumen sei grundsätzlich denkbar, jedoch mit einigen vorausgesetzten Abständen und Mindestmaßen verbunden (z. B.

Kronenansatz mindestens 4,5 m). Das Bepflanzen von Querungsinseln ist nur mit niedriger Pflanzung möglich, um sicherzustellen, dass Fußgänger und insbesondere Kleinkinder stets gesehen werden können. Auch das Aufstellen einer Blitzeranlage kann eine Möglichkeit der Verkehrsberu- higung sein. Die Kosten und der Unterhalt sind hier Sache der Gemein- de, eine Zustimmung der Verkehrsbehörde ist hier notwendig. Zwei Varian- ten, die von Herrn Gehr als schwer umsetzbar gesehen werden, sind die Be- grenzung auf Tempo 30 km/h in gewissen Bereichen und das Versetzen des Ortsschildes, um früher die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h zu bekommen. Prinzipiell gibt es von Seiten des Landratsamtes (Tiefbau) keine Förderung für Verkehrsberuhigung. Die Förderung im Rahmen einer Dorferneuerung ist aber möglich. Allgemein sieht Herr Gehr jedoch in Oberschwarzach keine nennenswerte Verkehrsbelastung bzw. Verkehrszahlen, die eine Insel oder einen Kreisel rechtfertigen würden – vor allem auch im Vergleich mit anderen Ortschaften.

8.2. Jugendworkshop

Datum: 10.02.2017, Ort: Sebastianihaus Oberschwarzach Für die Zukunft einer Gemeinde ist die Jugendarbeit einer der wichtigsten Aufgaben, die es zu bewältigen gibt. Um eine stetige Abwanderung der jungen Einwohner zu verhindern und es gleichzeitig jungen Familien attraktiv zu gestalten, fand ein Jugendworkshop statt. Hier konnten alle Probleme und Bedürfnisse genannt, erläutert und in Ideen umgewandelt werden. Insgesamt fanden rund 35 Jugendliche und junge Erwachsene aus der Marktgemeinde den Weg zum Jugendworkshop, um sich so aktiv an der Entwicklung der Gemeinde zu beteiligen. Nach der Begrüßung durch Herrn Bürgermeister [...], erklärte [...]/BBV LS den

Ablauf des Abends. Er erläuterte den Anwesenden, warum sie heute hier sind, was die Gemeinde erreichen will und wie wichtig die Meinung der

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Jugendlichen ist. Anschließend wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt und begaben sich an drei Tische. Zum lockeren Einstieg in den Abend wurden die Jugendliche an den Tischen zu Freizeitverhalten und Hobbies befragt. Die Ergebnisse können dem angehängten Protokoll entnommen werden.

Im Anschluss konnten die Teilnehmer aktiver werden und ihre Gedanken und Ideen auf eine Tischdecke schreiben und zeichnen. Es gab drei Themen, jedes wurde 15 Minuten bearbeitet und anschließend der Tisch gewechselt. Die drei Themen waren "Freizeitmöglichkeiten", „Vereinsleben“ und „Wohnraum, Mobilität, Arbeitsmarkt“.

Die Ergebnisse sahen wie folgt aus:

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Um den einzelnen Vorschlägen, Anmerkungen und Ideen eine Gewichtung zu geben, stand als letzte Aufgabe für die Teilnehmer eine Priorisierung an. Hierzu versuchte die BBV LandSiedlung GmbH die wichtigsten Punkte aus dem World

Café herauszufiltern und anhand von Überbegriffen auf einem Plakat zusammenzufassen. [...]/BBV LS erklärt, dass jeder drei Klebepunkte be- kommt. Damit bestimmt man jeweils den für ihn wichtigsten Punkt pro Thema

und markiert diesen mit dem Klebepunkt.

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Die Ergebnisse waren wie folgt:

Tabelle 3: Ergebnisse Jugend- Workshop mit Priorisierung

Freizeitmöglichkeiten Wieder eine „Kneipe“   10 Freizeitangebot für Mädels (Selbstverteidigungskurs, 8   Inliner, Aerobic, etc.) Gemeinschaftsprojekte finden (Veranstaltungen, Raum für 9   alle, Flohmarkt, Freilichtkino, etc.) Alle mit einbinden (Informationswege)  1 Bessere Spielplätze/ Badesee  3 Großes Vereinshaus  4

Vereine Mehr unterschiedliche Angebote im Sport   7 Angebote online organisieren (WhatsApp, etc.)  1 Ausprobieren können - Schnupperangebote  4 Mehr Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinde   17 (ortsteilübergreifend)   Angebot altersübergreifend und offen für alle Fitness indoor/outdoor  2 Spaßfaktor ohne Verpflichtungen (z.B. Fußballturnier)  2

Wohnen, Mobilität, Infrastruktur Fehlende Mietwohnungen  3 Internetanbindung   7 Mobilität für Ausbildung, Schule, Studium   7 Arbeitsplätze im Ort  1 Weiche Faktoren erhalten (Schöne Gegend, Einkaufen,   13 Schule, etc. 

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8.3. Handlungsansätze und Maßnahmenvorschläge – Die Themenworkshops

Um aus den bisher erarbeiteten Ergebnissen Projekte zu formen, fanden die Themenworkshops über alle Ortsteile statt. Hierzu wurden im Vorfeld alle interessierten Bürger herzlich eingeladen und motiviert, sich am Entwicklungsprozess der Gemeinde zu beteiligen und mitzuwirken. Die gesammelten Ergebnisblätter können dem Anhang entnommen werden, nachfolgend sind nur beispielhafte Skizzen eingefügt.

8.3.1. Allgemeiner Themenworkshop

Zunächst fand am 07.03.2017 der allgemeine Themenworkshop über alle Handlungsfelder im Sebastianihaus in Oberschwarzach statt. Die Einführung durch die BBV LandSiedlung GmbH fasste alle bisherigen Schritte der Gemeindeentwicklung zusammen, zeigte erste Ergebnisse auf und erklärte den Ablauf des Abends. Zu jedem Themenfeld gab es einen Tisch, an dem ein Experte moderierend die Teilnehmer unterstützte. Die Bürger konnten sich zunächst einen Tisch und somit ein Thema, wie beispielsweise ‚Tourismus‘ oder ‚Leben in der Marktgemeinde‘ aussuchen. Hier wurden in insgesamt 45 Minuten zwei Projektthemen behandelt, die im Vorfeld grob betitelt wurden und die es dann auszuarbeiten galt. Insgesamt wurden so 20 Projektskizzen mit Ideen, Vorschlägen und Empfehlungen zur Umsetzung in den verschiedenen Handlungsfeldern gestaltet. Oftmals wurde ein Thema von zwei verschiedenen Gruppen behandelt und kommt deshalb doppelt im Anhang vor.

Nachfolgend beispielhaft die Projektskizze „Regionale Produkte“ im Themenfeld Tourismus. Die restlichen Projektskizzen können dem Anhang entnommen werden.

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Abbildung 27: Projektskizze "Regionale Produkte" im Handlungsfeld "Tourismus"

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8.3.2. Verkehr, Infrastruktur, Mobilität

Der Workshop zum Thema Verkehr, Infrastruktur und Mobilität fand am 21.03.2017 im Sportheim Wiebelsberg statt. Das hier dominierende Thema ist eindeutig die gewünschte Verkehrsberuhigung in allen Ortsteilen. Den Wunsch nach verschiedensten Mitteln zur Geschwindigkeitsreduzierung haben alle Gemeinden gemeinsam. Dabei wurden neben Kreiseln vor allem auch Querungshilfen und Verkehrsinseln als Vorschläge genannt. Die Schwierigkeit wird dabei sein, dass die übergeordneten Straßen nicht das Verkehrsaufkommen haben, die solche Maßnahmen ermöglichen. Um hier bessere Zahlen zu bekommen, sollen Smileys und Verkehrszähler eingesetzt werden, die Anzahl und vor allem Geschwindigkeit der Fahrzeuge messen. Auf Basis dieser Daten soll dann über Art und Ausbau der „Verkehrsbremsen“ gesprochen werden. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Fahrbahn gezielt durch die Ausweisung von Parkflächen zu verengen. Dabei darf der Verkehrsfluss natürlich nicht grundsätzlich eingeschränkt, sondern nur verlangsamt werden.

Die mangelhafte Ausstattung mit ÖPNV-Angeboten bildete die zweite Arbeitsrunde. Das Angebot muss hier für Senioren, Schüler/Azubis und Vereine ausgebaut werden. Dabei soll zunächst die schon vorhandene Nachbarschaftshilfe gemeindeübergreifend organisiert werden. Ziel ist es, das Angebot auszuweiten und aus der Nutzung ableiten zu können, wann hochfrequentierte Zeiten sind. In diesen kann dann ergänzend ein Bürgerbus installiert werden, oder mit anderen Fahrmöglichkeiten, z. B. Kläranlagenwärter, Feuerwehr etc., weitere Angebote geschaffen werden.

Dabei sind auch feste Touren zum Einkaufen wichtig. Diese sollten vorrangig angeboten werden. Speziell für Senioren gäbe es dann neben den sozialen Kontakten auch die Möglichkeit einer Unterstützung beim Einkaufen durch die Seniorenbetreuer. Im Rahmen der Nachnutzung des Schlosses ist die Schaffung einer Aufenthaltsmöglichkeit in einem Bürgercafé ein zentraler Punkt. Dort soll die Möglichkeit bestehen die Zeit rund um das Einkaufen zu verbringen.

Die bearbeiteten Projektskizzen zum Handlungsfeld Verkehr, Infrastruktur und Mobilität befinden sich im Anhang.

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8.3.3. Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild

Am 28.03.2017 fand in Breitbach der Workshop zum Themenfeld Wohnen, Ortsstruktur und Ortsbild statt, an dem sich ca. 15 Personen beteiligten. Zu Beginn ging es darum, herauszufinden, was allen Ortsteilen gemeinsam ist, um so ein Leitbild zu bekommen und eine Identität für die Heimatgemeinde zu generieren. Hierzu wurden zunächst die Besonderheiten und Highlights bei allen Ortsteilen einzeln bestimmt und niedergeschrieben. Es gab einige Begriffe, die in allen oder zumindest so gut wie allen Ortsteilen gleich waren. Diese Verbindungen wurden herausgefiltert und noch mal priorisiert. Die entscheidenden Merkmale, womit sich jeder Ortsteil und auch die gesamte Marktgemeinde identifizieren kann, sind: „Steigerwald“, „Sebastiani“, „Panorama/Ausblick“ und „Wein“.

Aus diesen Sammlungen entstand nachfolgend direkt die Idee, eine Panoramatafel in jedem Ortsteil an der Stelle mit der schönsten Aussicht zu platzieren. Diese soll dann auf die anderen, von dort sichtbaren Ortsteile und Highlights der Region aufmerksam machen. (Vergleiche hierzu das Maßnahmenblatt „O.4 – Panoramatafeln in jedem Ortsteil“).

Daneben sollen Begrüßungstafeln an jedem Ortseingang aufgestellt werden. Diese beinhalten die oben genannten Themen ebenfalls und sind von Tato bereits weitgehend erstellt worden. Nach Abstimmung und Genehmigung durch den Gemeinderat werden diese in Auftrag gegeben.

Insgesamt wurden zusätzlich noch zwei Projektskizzen von den Anwesenden bearbeitet. Zum einen wurde in den vorherigen Workshops, Begehungen und Gesprächen immer wieder deutlich, dass eine Kneipe für die Bürger fehlt. Vor allem nach dem Schließen des sogenannten „Anna“ in Oberschwarzach, fehlt solch eine Anlaufstelle für Jung und Alt. Das zweite Projekt ist die gemeinsame Gestaltung der Ortsdurchfahrt, um so als eine einheitliche Marktgemeinde nach außen erkannt zu werden.

Die bearbeiteten Projektskizzen zum Handlungsfeld Wohnen, Ortsstruktur und Ortsbild befinden sich im Anhang.

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8.3.4. Naherholung, Tourismus, Landwirtschaft

Am 29.03.2017 fand der Workshop zum Themenblock Naherholung, Tourismus und Landwirtschaft in der Stollburg in Handthal statt. Hierfür wichtige Themen sind unter anderem die Region als Rad- und Wanderregion zu stärken, neue Attraktionen zu errichten, um die Besucher länger als einen Tag in der Marktgemeinde zu halten, und die Vermarktung regional erzeugter Produkte, wie Wein, Käse oder Honig.

Als Einstiegsfrage war angedacht über eine Erweiterung des Übernachtungsangebotes zu diskutieren. Dabei entstand eine kontroverse Diskussion, ob weitere Betten angeboten werden sollen oder nicht. Derzeit werden 106 Betten angeboten, darüber hinaus bieten sieben Betriebe Wohnmobilstellplätze an. Der Bedarf an mehr Betten ist im Wesentlichen auf die Wochenenden festgelegt, für eine größere Auslastung vor allem auch außerhalb der Saison und unter der Woche muss zuerst der Markt Oberschwarzach und die Umgebung attraktiver für Kurzurlauber werden.

Im zweiten Arbeitsblock ging es um den Ausbau als Rad- und Wanderregion. Als oberstes Ziel beim Ausbau als Rad- und Wanderregion ist nach Meinung des Arbeitskreises darauf zu achten, dass alle Maßnahmen den Zielen des sanften Tourismus folgen und die Auswirkungen auf die Einwohner und die umgebende Natur so gering wie möglich ist.

Bei der Frage was bereits an Angeboten vorhanden ist, wurde sehr schnell das eigentliche Kernproblem der Marktgemeinde deutlich. Die Information nach Innen und nach Außen hinsichtlich der touristischen Angebote findet die Adressaten nicht. Ein großer Teil der anwesenden Teilnehmer war von dem vielfältigen Angebot in Ihrer Gemeinde überrascht. Ebenso waren viele der Bürger erstaunt wo und wie dafür geworben wird. Diese Überraschung zeigt allerdings deutlich, dass die bisherige Werbung selbst die Einheimischen nicht erreicht.

Als Ergebnis des zweiten Arbeitsblockes sind folgende Ziele und Maßnahmen erarbeitet worden. Der Baumwipfelpfad und das Steigerwaldzentrum bilden zwei touristische Hotspots in oder unmittelbar angrenzend an die Marktgemeinde. Mit über 180.000 Besuchern ist hier ein großes Potenzial schon direkt vor Ort. Mit neuen „Attraktionen“ und Angeboten sollen diese nun dazu bewegt werden, länger vor Ort zu bleiben. Diese Schaffung neuer Möglichkeiten wurde später im dritten Arbeitsblock erörtert. Um die Gäste nun länger am Ort zu halten, müssen

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sie zuerst von den Möglichkeiten Kenntnis erlangen. Dazu sollen Infosäulen, die das Angebot digital ansprechend vorstellen, sowohl beim Baumwipfelpfad, als auch beim Steigerwaldzentrum aufgestellt werden. Darüber hinaus soll eine eigene Internetseite nur für die touristischen Angebote im Gemeindegebiet erstellt werden. Derzeit sind die Angebote auf der Gemeindehomepage und über die Tourist-Information Gerolzhofen bei verschiedenen Anbietern verlinkt. Der Arbeitskreis ist der Meinung, dass Oberschwarzach hier in der Masse untergeht. Die Darstellung über die Gemeindehomepage ist auch nicht optimal, da viele Internetnutzer auf der Suche nach touristischen Angeboten schon wegklicken, wenn auf der Startseite die lokalen Themen dargestellt sind. Die Bewerbung mit Flyern und Beilagen im Amtsblatt wird vor allem von den Einheimischen nicht richtig wahrgenommen. Hier muss über ein Kommunikationskonzept nachgedacht werden. Dazu gehört auch der Einsatz neuer Medien und Socialmedia Angebote.

Eine eigene Wanderkarte wurde inzwischen erstellt. Diese muss jetzt über verschiedene Wege bekannt gemacht und in den Umlauf gebracht werden.

Zur Stärkung der Eigenwahrnehmung könnte eine von Jahr zu Jahr wechselnde Veranstaltung genutzt werden, bei der der ausrichtende Ortsteil sich und sein Angebot den Festbesuchern vorstellt.

Im dritten Arbeitsblock wurde über die Schaffung weiterer Angebote gesprochen. Dabei wurde nochmal darauf hingewiesen, dass die Natur, die den Großteil der Attraktivität ausmacht, eingebunden und naturnah genutzt werden soll.

Ein Kletterwald soll hier eine weitere Attraktion werden, die sich mit SWZ und Baumwipfelpfad ergänzt, aber ein anderes Klientel anspricht. Daneben kann ein attraktiver Waldspielplatz ebenfalls Besucher anlocken. Ein kleiner Streichelzoo könnte die Attraktivität weiter steigern.

Ein Badesee für Einheimische und Gäste ist ebenfalls angestrebt. Dieser soll aber unbedingt naturnah gehalten werden.

Da offen diskutiert wurde, kamen auch ganz neue Ideen zu Tage. So könnte eine Sommerrodelbahn eine ganz besondere Attraktion sein. Aber auch die Anlage von einem Maislabyrinth, welches im Verhältnis wenig aufwendig und teuer ist, ergänzt das Angebot um einen weiteren Punkt.

Die räumliche Verteilung spielt bei den neu zu schaffenden Angeboten eine große Rolle. Man sollte diese über das ganze Gemeindegebiet streuen, damit Seite | 158

Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Arbeit auf Marktgemeinde-Ebene alle profitieren. Verbinden könnte man diese „Streuung“ mit der Möglichkeit über einen Fahrradverleih eine entsprechende Rundtour anzubieten. Hier sollte geprüft werden, ob sich diese Infrastruktur gewerblich organisieren lässt.

Gästeführer sollen darüber hinaus vor allem Gruppen durch die Marktgemeinde führen. Dazu sollen weiter Gästeführer gefunden und ausgebildet werden.

Die bearbeiteten Projektskizzen zum Handlungsfeld Naherholung, Tourismus und Landwirtschaft befinden sich im Anhang.

8.3.5. Daseinsvorsorge

Der mit 21 Teilnehmern gut besuchte Workshop zum Themenfeld Daseinsvorsorge fand am 04.04.2017 im Gemeinschaftshaus in Schönaich statt. Die Gesprächsrunde startete mit der Thematik „Schule und der Markt Oberschwarzach“. Bereits beim allgemeinen Themenworkshop kristallisierte sich heraus, dass die Grundschule in Oberschwarzach wieder mehr in den Ort eingebunden werden soll, auch wenn viele Kinder, die dort zur Schule gehen, nicht direkt aus Oberschwarzach kommen. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass dies am besten durch gemeinsame Aktionen erzielt werden kann, bei denen die Kinder den Ort besser kennenlernen. Zu Beginn stellte der Schulleiter Herr [...] bisherige Zusammenarbeiten vor, wie beispielsweise das Projekt „Von der Beere bis zur Kelter“ oder „Behausung für

Wildbienen/Fledermäuse“ und betonte, dass insbesondere auch Aktionen wünschenswert sind, die den Kindern die handwerklichen Berufe näher bringen

(Holzberufe, Metallberufe). Natürlich sei es aber wichtig, dass das Niveau auf die

Kinder im Alter von 6 – 10 Jahren abgestimmt ist.

Als ein gemeinsames Projekt kam hier deshalb die Idee eines „Kompetenzenkataloges“ auf, welcher eine Sammlung von Kompetenzen aus dem Ort beinhaltet, auf den die Schule jederzeit zurückgreifen kann.

Im Anschluss wurden zahlreiche Ideen gesammelt, die die Schule mit den Bürgerinnen und Bürgern von Oberschwarzach zusammenbringen kann. Ideen für den Kompetenzenkatalog waren u. a. mit Senioren Brot backen wie früher, Schloss- und Kirchenführungen, geschichtliche Führung durch den Ort, Handwerker zeigen Ihre Arbeit oder die gemeinsame Pflege des Schulgartens, z. B. richtiges Bäume pflanzen und pflegen.

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Um die Schule in den Ort stärker einzubinden, wurde außerdem als Idee die Integration der Schule beim „Tag des Denkmals“ im Schloss oder beim „Ferienspaß“ genannt oder die Veranstaltung eines gemeinsamen Jugendgottesdienstes.

Zwei weitere wichtige Themen des Abends waren die Ärztliche Versorgung und mobile Pflegedienste und Tagespflege. Aktuell müssen die Leute nach Gerolzhofen oder Wiesentheid zu einem Arzt. Deshalb wurde der Wunsch nach einer dauerhaften medizinischen und sonstigen Rundumversorgung geäußert. Als Idee wurden hier „Belegräume“ in der alten Schule genannt, die von Ärzten und beispielsweise Fußpflege, Physiotherapie, Heilpraktiker auf Tagesbasis genutzt werden könnten. Eine Tagespflege gibt es zwar von Oberschwarzach aus, aber langfristig sei es wichtig, dass es einen Pflegedienst und Tagespflege aus Oberschwarzach in Oberschwarzach gäbe. Ansiedeln könne man diese beispielsweise im Schloss oder in der alten Schule, so der Vorschlag.

Auch die Möglichkeit der Versorgung daheim (nicht Pflege) durch Unterstützung im Alltag wurde angesprochen und als Projektskizze „Dienstleistungen für Senioren“ bearbeitet.

Die Teilnehmer diskutierten außerdem das Thema der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs. Das Ziel sei es die bisherigen Einkaufsmöglichkeiten zu erhalten und zu stärken. Von den Teilnehmern wurde in diesem Zusammenhang betont, dass hier die soziale Komponente eine wichtige Rolle spielt. Weitere soziale Kontaktmöglichkeiten könnten beispielsweise durch ein Café (im Schloss) oder ein Mehrgenerationentreff geschaffen werden. Um die Grundversorgung mit den Gütern des täglichen Bedarfs insbesondere für nicht mehr mobile Menschen zu sichern, wurde die Bereitstellung eines Lieferdienstes, Fahrdienstes oder einer Mitfahrzentrale als Idee genannt.

Die bearbeiteten Projektskizzen zum Handlungsfeld Daseinsvorsorge befinden sich im Anhang.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Gemeinschaftsprojekte – Maßnahmenkatalog

9. Gemeinschaftsprojekte – Maßnahmenkatalog

Die Arbeitskreise arbeiteten die Projekte dann mithilfe folgender Übersichten detaillierter aus:

9.1. Maßnahmenkatalog - Übersicht nach Handlungsfeldern

Nachfolgend sind die Einzelprojekte der fünf Themenbereiche aufgeteilt. Die blau markierten Maßnahmen sind Schlüsselprojekte, mit denen sofort begonnen werden soll bzw. die schon begonnen wurden.

Verkehr, Infrastruktur, Mobilität V.1 Mobilität durch Nachbarschaftshilfe V.2 E-Auto für die Marktgemeinde Touristisches One-Way-Konzept und Umsetzung für E- V.3 Fahrräder V.4 „Bürgerbus“-System V.5 Verkehrszähler in den Ortsteilen V.6 Verkehrsberuhigung

Ortsbild, Ortsstruktur, Wohnen O.1 Gemeinsame Gestaltung der Ortsdurchfahrten Erstberatung von Privateigentümern bei baulichen O.2 Veränderungen O.3 Parkplatzkonzept O.4 Panoramatafeln in jedem Ortsteil O.5 Gemeinsames Begrüßungsschild (bereits in Bearbeitung) O.6 (Wohn-)Raum schaffen O.7 Dorferneuerung

Tourismus, Naherholung, Landwirtschaft T.1 Ausbau als Rad- und Wanderregion T.2 Schaffung neuer Attraktionen im Gemeindegebiet T.3 Touristische Beherbergungseinrichtungen ausbauen T.4 Badesee T.5 Picknickkörbe mit regionalen Produkten T.6 Direktvermarkter-Tour T.7 Optimierung des Tourismusmarketings (intern und extern) T.8 Ertüchtigung der Flurwege

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Daseinsvorsorge D.1 Mobile Versorgungswägen D.2 Ärztliche Versorgung D.3 Kompetenzenkatalog für Schulklassen D.4 Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs D.5 Kompetenzzentrum für Senioren D.6 Mobile Pflegedienste und Tagespflege D.7 Einbindung der Schule in das Dorfleben

Leben in der Marktgemeinde, Vereine L.1 Marktgemeinde - Sommerfest im Wechsel L.2 Marktgemeinde- Kommunikation L.3 Gemeinsame Kommunikationsplattform L.4 Anna-Ersatz L.5 Gemeinsame Vereinsarbeit - Dachverein L.6 Dorfgemeinschaftsraum Nachwuchsarbeit durch Verlagerung der Vereinsangebote an L.7 die Schulen L.8 Erweiterung des Sport- und Freizeitangebotes L.9 Neubürgerempfang L.10 Umsetzungsmanager

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9.1.1. Verkehr, Infrastruktur und Mobilität

V.1 Mobilität durch Nachbarschaftshilfe

Ziel:  Ergänzung ÖPNV  Mobilität für eingeschränkte Personen ermöglichen (Senioren, Schüler, Jugendliche …)  Entlastung Taxi Mama/Papa  Grundversorgung durch uneingeschränkte Mobilität sichern  Fahrgemeinschaften bilden, um so Verkehrsaufkommen zu beruhigen, Sprit zu sparen, die Umwelt zu schonen und die sozialen Kontakte pflegen  Erreichbarkeit kultureller Veranstaltungen, Gottesdienste, etc. insbesondere für nicht mobile Bürgerinnen und Bürger ermöglichen  Integration von Flüchtlingen (kein Führerschein  ermöglicht mobil sein)  Vernetzung mit Gesundheitsversorgung ermöglichen  Seniorenbetreuung beim Einkaufen

Beschreibung:  Plattform schaffen, auf der Bürger ihre Fahrdienste anbieten können  Kann über einen „Mittelsmann“ gehen, der alle Informationen bündelt. Bei Bedarf wird dieser dann angerufen und vermittelt eine Mitfahrgelegenheit  Alternativ bzw. zusätzlich könnte auch eine digitale Plattform genutzt werden, auf der alle Fahrten eingetragen sind und man selbst den Kontakt zum Fahrer aufnimmt  Sollte über alle Ortsteile hinweg erfolgen  Aus diesem Projekt könnten hochfrequentierte Zeiten herausgefiltert werden und daraus ein Bürgerbussystem geschaffen werden.  Zusätzlich: Mitfahrbänkchen

Klärungsbedarf:  Versicherung der Fahrer, rechtliche Bestimmungen (wer haftet bei Unfällen?)  Welche Plattform kann genutzt werden, wer könnte ein „Mittelsmann“ sein?  Soll es eine Bezahlung geben? Wenn ja, wie könnte das aussehen? Personenbeförderungsschein dann notwendig.  Organisationsstruktur klären Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet Projektbeteiligte: Alle Bürgerinnen und Bürger, Gemeinde, Seniorenbeauftragter der Gemeinde, Jugendbeauftragter, Vereine, EDEKA Preller, Sponsoren, Freiwilligenagentur Gemeinsinn Förderung: Anschubfinanzierung Sozialministerium Kostenschätzung: Ersteinrichtungskosten: nötige Technik/Software und Verwaltungsstrukturen pauschal 2.500 € bis 5.000 €. Folgekosten: Mittelsmann(frau) als 450 € Kraft und Verwaltungs-/Telefonkosten Verknüpfung mit: ☒ ☐ ☐ ☒ ☒

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V.2 – E-Auto für die Marktgemeinde

Ziel:  Gemeinde-Fahrzeuge soweit möglich auf E-Mobilität umstellen  Image als „Nachhaltigkeitsregion“ stärken  Vorreiterrolle einnehmen  Bürgern alternatives Fortbewegungsmittel anbieten

Beschreibung  Leihfahrzeug bei Gemeinde für… - Versorgungsfahrten (vgl. V.1, V.4, D.4, D.5 & D.6) - Für Vereinsfahrten (Training, Veranstaltungen, etc.) - Für Kirchenbesuch  Barrierefreiheit soll, soweit möglich, gewährleistet sein (Rollator, Rollstuhl?)  Gemeindeschwester und „Kümmerer“ könnten ebenfalls Nutzer sein  Allianz mit einbeziehen  Tagespauschale für Bürger (Beispiel: Landkreis Bamberg: http://www.br.de/nachrichten/oberfranken/inhalt/e-carsharing-projekt- landkreis-bamberg-100.html )

Klärungsbedarf:  Versicherung  Führerschein  Organisation (Buchungen, Verantwortliche/Ansprechpartner, Einweisung)  Haftung Raumbezug: Gesamtes Gemeindegebiet + Umland (Gerolzhofen, Ebrach, etc…) Projektbeteiligte: Gemeinde, Bürgerinnen und Bürger, „Kümmerer“, Gemeindeschwester, Vereinsvorstände, Allianz Main-Steigerwald, Privatanbieter Förderung: Elektromobilität (Umweltbonus) des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Förderrichtlinie Elektromobilität des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Sponsoren z.B. ÜZ Kostenschätzung: abhängig von Art des Autos und der zu schaffenden Infrastruktur Verknüpfung mit: ☒ ☐ ☐ ☒ ☒

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V.3 – Touristisches One-Way-Konzept für E-Fahrräder

Ziel:  Image als „Nachhaltigkeitsregion“ stärken  Touristische Angebote ausbauen  Infrastrukturelle Verbindung zwischen Marktgemeinde, Steigerwaldzentrum und Baumwipfelpfad möglich machen  Auch außerhalb der Freizeitlinie Möglichkeit zur Fortbewegung schaffen  Autoverkehr reduzieren

Beschreibung:  Angebot von E-Bike-Verleih an verschiedenen Stationen, ohne dass die Räder dort wieder abgegeben werden müssen.  Touristen könnten so beispielsweise beim Steigerwaldzentrum parken, zum Baumwipfelpfad laufen und sich dort ein Fahrrad zur Rückfahrt leihen.  Fahrradverleih sollte wenn möglich privatisiert werden, Ladestation von Gemeinde bereitstellen  Infrastruktur bei EDEKA Preller oder Schloss einrichten, um die Besucher in die Marktgemeinde zu lenken. Auch denkbar: Gasthäuser

Klärungsbedarf:  Privatunternehmer muss gefunden werden  Wie wird der Rücktransport organisiert?  Eventuell nur über Vorbuchung möglich?  Gemeindlicher Zuschuss für Privatunternehmer nötig?

Raumbezug: Vor allem Handthal, Oberschwarzach, Kammerforst/Breitbach (Parkplätze Richtung Steigerwaldzentrum) Projektbeteiligte: Privatunternehmer, Übernachtungsbetriebe, Gastronomie, Staatsforsten, Gemeinde Förderung: ggf. teilweise über Förderung Klimaschutzprojekte der nationalen Klimaschutzinitiative Kostenschätzung: modellabhängig Verknüpfung mit: T.1 (Ausbau als Rad- und Wanderregion) ☒ ☐ ☒ ☐ ☐

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V.4 – „Bürgerbus“ - System

Ziel:  Ergänzung ÖPNV  Mobilität für eingeschränkte Personen ermöglichen (Senioren, Schüler, …)  Grundversorgung durch uneingeschränkte Mobilität sichern  Soziale Kontakte pflegen und neu knüpfen

Beschreibung:  Verschiedene Möglichkeiten: - Kläranlagen-/ Feuerwehrfahrten: Die wöchentlichen Ausfahrten der Feuerwehrautos und die Kläranlagenrundfahrten könnten für die Bürger Oberschwarzachs genutzt werden. Feste Zeiten, zu denen Bürger für ihre Versorgungsgänge mitgenommen werden können. Eventuell mit Anmeldung, um den zeitlichen Rahmen nicht zu sprengen - Rufbussystem mit ehrenamtlichen Fahrern (für Senioren, Jugendliche, Vereine, etc.)  Auch die Anschaffung eines E-Fahrzeuges wäre hierfür denkbar  „Dorfschätze-Express“ nach Oberschwarzach anschließen?, oder ähnliches Konzept selbst initiieren

Klärungsbedarf:  Ist eine Personenbeförderung rechtlich machbar?  Zusätzliche Finanzierung nötig?  Wo könnte die zentrale Anlaufstelle für Anmeldungen sein? Verantwortung? Raumbezug: Gesamtes Gemeindegebiet und angrenzende Versorgungszentren Projektbeteiligte: Gemeinde, Klärwärter, „Mittelsmann“/Plattform, Sponsoren Förderung: LEADER Förderprojekt bei ortsübergreifendem Ansatz Kostenschätzung: modellabhängig Verknüpfung mit: V.1 (Mobilität durch Nachbarschaftshilfe), V.2 (E-Auto für die Marktgemeinde), D.4 (Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs), D.5 (Dienstleistungen für Senioren) ☒ ☐ ☐ ☒ ☒

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V.5 – Verkehrszähler in den Ortsteilen

Ziel:  Verkehrsaufkommen messen  Geschwindigkeiten an den Ortseingängen messen  Dauerhaft eine Verkehrsberuhigung erreichen

Beschreibung:  Um das tatsächliche Verkehrsaufkommens statistisch belegen zu können, sollen in allen Ortsteilen Verkehrs- und Geschwindigkeitszähler aufgestellt werden  Da vor allem am Wochenende und in den Ferienzeit ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu verzeichnen ist, ist eine Aufzeichnung über mehrere Wochen sinnvoll und notwendig, wenn möglich sogar über mehrere Monate  Die Gemeinde hat bereits einen Verkehrszähler angeschafft, es gilt nun weitere zu leihen oder eventuell anzuschaffen, um über alle Ortsteile Aussagen treffen zu können.  Ergebnisse müssen daraufhin analysiert und aufbereitet werden  Mit den Ergebnissen kann dann versucht werden, eine Verkehrsberuhigung an den wichtigsten Brennstellen im Gemeindegebiet zu erreichen.

Klärungsbedarf:  Inwiefern können solche Statistiken eine Verkehrsberuhigung erreichen bzw. unterstützen?  Ist es sinnvoll ein zweites Gerät für die Gemeinde zu kaufen?  Wer übernimmt die Auswertung und Aufbereitung der Ergebnisse?  Wer ist für Kontrollgänge zuständig (insbesondere bei einer Aufzeichnung von mehreren Monaten)?

Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Gemeinde, Landratsamt, Bauhof,

Kostenschätzung: je nach Ausführung kosten die Geräte 1.500 bis 3.500 Euro

Verknüpfung mit: V.6 (Verkehrsberuhigung)

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V.6 – Verkehrsberuhigung

Ziel:  Sicherheit für die Bevölkerung in den Ortsteilen erhöhen  Geschwindigkeitsreduzierung des Verkehrs  Lärmbelästigung senken  Sicheres Queren von Straßen ermöglichen  Aufenthaltsqualität steigern

Beschreibung:  Mehrere Alternativen: Smiley (Info bei VG Gerolzhofen einholen), stationäre Blitzeranlagen, Ampel, Verkehrsinseln, Kreisverkehr, optische Einengung der Straße durch Pflanzungen, Parkbuchten, Pflaster, kleine Hindernisse, Ortsschilder weiter vor den Ort verlegen, Zone 30  Zunächst ist eine Verkehrszählung mit Geschwindigkeitsmessung in den Ortsteilen über einen längeren Zeitraum notwendig  Antrag stellen für die jeweilige Verkehrsberuhigung  Parkkonzept (Einengung der Fahrbahn)

Klärungsbedarf:  Wie sind die rechtlichen Vorgaben der jeweiligen Straßenbaulastträger?  Was ist überhaupt möglich zu beantragen?  Wer muss alles mit eingebunden werden?

Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Straßenbauämter, Gemeinde, ALE (Dorferneuerung)

Förderung: ALE (nur bei Dorferneuerung, keine qualifizierten Straßen), Gemeinde

Kostenschätzung: Smiley (Schätzung): ca. 2.500 €, Querungsinseln (Schätzung) ca. 10.000-20.000€, Kreisverkehr (Schätzung) ca. 250.000 - 500.000€, Parkplatzkonzept als Teil der Dorferneuerung (Gestaltung Ortsdurchfahrt)

Verknüpfung mit: V.5 (Verkehrszähler in den Ortteilen)

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9.1.2. Ortsbild, Ortsstruktur, Wohnen

O.1 – Gemeinsame Gestaltung der Ortsdurchfahrten

Ziel:  Einheit als Marktgemeinde nach Außen verdeutlichen, Zusammenhalt stärken  Einzigartigkeit der Marktgemeinde durch Corporate Identity veranschaulichen  Einheimische und Bürger erkennen, „wir gehören zusammen“  Ortsbild verschönern  Barrierefreiheit (Kirchen, Friedhöfe, Sebastianihaus, Schloss)  Parkplatzkonzept integrieren, auch zur Verkehrsberuhigung  Attraktivität für Gewerbe/Familien etc. steigern

Beschreibung:  Das, was alle Ortsteile verbindet soll als Leitbild der Gemeinde verwendet werden: Steigerwald, heiliger Sebastian, Panorama/Ausblick und Wein  Weitere Ideen: - Angebot der Gemeinde über Erstberatung bei geplanten baulichen Änderungen von Privatgrundstücken, um ein einheitliches Gesamtbild zu erreichen (siehe O.2) - Panoramatafel in jeder Ortschaft (siehe O.4) - Maibaum am Ortskern mit Sitzgelegenheit - Einheitliche Sitzbänke in der gesamten Marktgemeinde - Begrüßungstafeln mit heiligem Sebastian, Wald, Wein, Panorama auf ortsüblichen Steinen (siehe Punkt O.5) - Parkbuchten einheitlich gestalten - Verkehrsberuhigung und „mehr Grün in der Ortsteilen“ verbinden (siehe Punkt V.6) - Container/Bushäuschen verschönern und vereinheitlichen - Gestaltung bestehender Grünflächen - Ortsbildprägende Gebäude in den Fokus rücken Maibaum - Plätze in den Ortsteilen gemeinsam gestalten mit Sebastian - Weinstöcke um die Häuser an jedem Ortskern - Logo, Maskottchen, Fahnen mit Gemeindelogo Klärungsbedarf:  Standorte  Projektverantwortung  Gemeinde

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Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Gemeinde, TATO, Gartenbauverein, Weinbauverein, Hauseigentümer, Privatpersonen, Gemeindevertreter der OT

Förderung: Dorferneuerung, ELER, Städtebau, Wettbewerbe, Leader

Verknüpfung mit: V.6 (Verkehrsberuhigung), O.2 (Erstberatung von Privateigentümern bei baulichen Veränderungen), O.4 (Panoramatafeln in jedem Ortsteil), O.5 (Gemeinsames Begrüßungsschild),

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O.2 – Erstberatung von Privateigentümern bei baulichen Veränderungen

Ziel:  Einheit als Marktgemeinde durch Fassaden- und Grundstücksgestaltung verdeutlichen  Ortsbild gezielt verschönern  Hauseigentümer beraten  Leerstandsmanagement und –vorbeugung  Durch das Beratungsangebot sollen mehr Interessenten zur Sanierung oder zum Bauen im Altort motiviert werden

Beschreibung:  Kommunen können durch Dorferneuerung und Städtebauförderung Beratung und Unterstützung bei städtebaulichen bzw. ortsplanerischen Fragen erhalten.  Kostenlose Erstberatung von Eigentümern bei geplanten baulichen Änderungen von Privatgrundstücken, um ein einheitliches Gesamtbild der Marktgemeinde zu erreichen (siehe O.1)  Ortsansässiger Architekt, Ortsplaner oder Garten- und Landschaftsbauer als Kooperationspartner  Erstberatung könnte auch für Kaufinteressierte und Eigentümer eines sanierungsbedürftigen Anwesens angeboten werden (Folgeprojekt zu VC 2.1)

Klärungsbedarf:  Art und Umfang der kostenlosen Beratung Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Architekt, Garten- und Landschaftsbauer, Gemeinde, ALE (im Rahmen DE), Denkmalschutz, Regierung von Unterfranken, Landkreis

Förderung: Gemeinden, Regierung von Unterfranken, Städtebauförderung

Kostenschätzung: bei zwei Beratungsstunden pro Fall ca. 250 Euro

Verknüpfung mit: O.1 (Gemeinsame Gestaltung der Ortsdurchfahrten), O.6 (Wohn)-Raum schaffen

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O.3 – Parkplatzkonzept

Ziel:  Gezielte Besucherlenkung durch feste Parkplätze  Verkehrsberuhigung in den Ortsteilen durch ausgewiesene Parkplätze außerhalb  Mehr Sicherheit für Fußgänger  Schilderwald reduzieren und besser definieren  Gezielte Lenkung!

Beschreibung:  Vor allem in den touristisch stark besuchten Ortsteilen sollte ein durchgängiges Parkplatzkonzept erstellt werden.  Eine klare und einheitliche Beschilderung soll nicht nur den Weg zum Parkplatz, sondern auch den weiteren Fußweg deutlich kennzeichnen (auch mit den zu laufenden Meter-Angaben)  Sammelparkplätze außerhalb der Ortsteile  Parkverbote  Kennzeichnung der Parkplätze innerorts ( Wildparken verhindern), gleichzeitig Verringerung der Durchfahrtsgeschwindigkeiten durch die genutzten Parkplätze und die damit einhergehende Verengung der Fahrbahn

Klärungsbedarf:  Flächenverfügbarkeit prüfen  Parkverbotsschilder möglich/erlaubt?

Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Gemeinde, Gastwirte, Landkreis, ALE (Dorferneuerung)

Förderung: Landkreis, ALE (Dorferneuerung), Gemeinde

Kostenschätzung: modellabhängig, evtl. Teil der Dorferneuerungsplanung

Verknüpfung mit: V.6 (Verkehrsberuhigung), O.1 (Gemeinsame Gestaltung der Ortsdurchfahrten), 

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O.4 – Panoramatafeln in jedem Ortsteil

Ziel:  Panorama als Aushängeschild für die Marktgemeinde nutzen  Schönheit der Region aufzeigen  Gesamte Marktgemeinde vorstellen

Beschreibung:  In jedem Ortsteil soll eine Panoramatafel an der Stelle mit der besten Aussicht stehen  Die Tafel verweist auf die anderen Ortsteile und deren Highlights  Gleiches Design, um die Zusammengehörigkeit zu veranschaulichen  An jeder Tafel Fahne aufstellen, um die Zusammengehörigkeit zu verdeutlichen  Beispiel: Panoramatafel Gemeinde Kolitzheim

Klärungsbedarf:  Wer übernimmt die Kosten? Welche Fördermöglichkeiten gibt es?  Einbindung eines externen Graphikbüros?  Welcher Standort soll jeweils gewählt werden? Ggf. Klärung mit Grundstückseigentümer notwendig (Genehmigung einholen!) Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: TATO, Graphikbüro, Gemeinde, Bürger, Bauhof

Kostenschätzung: Tafel zwischen 100 – 500 €, je nach Material, zuzüglich Leistung Graphikbüro  insgesamt zwischen 1.000 und 2.000 € pro Tafel (geschätzt)

Verknüpfung mit: T. 1 (Ausbau als Rad- und Wanderregion)

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O.5 – Gemeinsames Begrüßungsschild (bereits in Bearbeitung)

Ziel:  Touristen und Besuchern sofort die Einheit der Marktgemeinde veranschaulichen  „wir gehören zusammen“-Gefühl vermitteln und leben  Gemeinsamkeiten aller Ortsteile müssen auf dem Bild verankert sein

Beschreibung:  Themen auf dem Schild: heiliger Sebastian, Wein, Wald, Panorama auf ortsüblichen Steinen  Einheitliches Design mit Hervorheben des jeweiligen Ortes  Gemeinsame Begrüßung am Ortseingang

Klärungsbedarf:  Wie weit ist der aktuelle Entwurf?  Können sich alle Ortsteile damit identifizieren?  Wer ist für die Wartung der Schilder verantwortlich?

Raumbezug: gesamte Marktgemeinde

Projektbeteiligte: Straßenbauämter, Gemeinde, Graphikbüro, TATO

Verknüpfung mit:

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O.6 – (Wohn-)Raum schaffen

Ziel:  Bestimmte Wohnformen (vor allem kleinere, barrierefreie, bezahlbare und Wohngemeinschaft-taugliche Räumlichkeiten) schaffen  Bewohner, die kein Eigenheim finanzieren können / wollen, sind gezwungen das Dorf zu verlassen, bzw. kommen nach ihrer Ausbildung oder dem Studium nicht mehr zurück; gleiches gilt für Senioren, die sich räumlich verkleinern müssen / wollen

Beschreibung:  Mietwohnraum z. B. für junge Familien, junge Menschen in der Ausbildung, Alleinerziehende, Singles, Senioren, ggf. auch Alters-WG’s  Leerstehenden Wohnraum mobilisieren (oft leben nur eine oder zwei Personen in einem ganzen Haus). Vorurteile/Ängste gegen Mieter abbauen. Vorteile von mehr „Leben“ im Haus bewerben. Informationsveranstaltung für Eigenheimbesitzer, die freien Wohnraum bieten können.  Bau und Unterhalt durch Investor / Bauträger / Bürger-Genossenschaft / o. ä.  Neubau oder Umbau sollte idealerweise im Altortbereich stattfinden und so auch zur Innenentwicklung beitragen

Klärungsbedarf:  Stehen (leerstehende) Häuser/Anwesen zur Verfügung? Sind ggf. Grundstücke vorhanden bzw. zu erwerben?  Wie wird Bau/Umbau/Sanierung finanziert? Gibt es einen finanziellen Anreiz seitens der Gemeinde?  Gibt es potenzielle Investoren?  Welche Wohnformen werden am meisten benötigt?

Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Gemeinde, Investor, Genossenschaft, Privatbürger, Landratsamt

Förderung: Dorferneuerung, Städtebauförderung, Bayerisches Wohnungsbauprogramm

Verknüpfung mit:

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O.7 – Dorferneuerung

Ziel:  Standort- und Lebensqualität in Oberschwarzach fördern  Sanierung und Neugestaltung öffentlicher Plätze und Straßen  Ortsteile sollen schöner werden  Einheitliches Bild über alle Ortsteile hinweg  Parkplatzkonzept mit einbeziehen

Beschreibung:  Eine Dorferneuerung, egal ob punktuell oder umfassend, war Thema in jedem Ortsteil. Bei den Dorfspaziergängen mit anschließender Dorfwerkstatt konnten die Bürger jeweils individuell für Ihren Ortsteil die Brennpunkte bestimmen, an denen was getan werden muss.  Bei der Dorferneuerung muss unbedingt ein einheitliches Bild der Marktgemeinde entstehen, die Ortsteile untereinander müssen also vor allem gestalterisch aufeinander abgestimmt werden  Mitwirkungsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger als wichtiger Erfolgsfaktor  Siehe hierzu auch die Prioritätenliste Dorferneuerung/Flurneuordnung im Anhang 8

Raumbezug: Gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Gemeinde, Investor, Genossenschaft, Privatbürger, Landratsamt

Förderung: Dorferneuerung, Städtebauförderung, ELER-Programm

Kostenschätzung: stark Maßnahmenabhängig

Verknüpfung mit: V.6 (Verkehrsberuhigung), O.1 (Gemeinsame Gestaltung der Ortsdurchfahrten), O.2 (Erstberatung von Privateigentümern bei baulichen Veränderungen, O.3 (Parkplatzkonzept)

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9.1.3. Tourismus, Naherholung, Landwirtschaft

T.1 – Ausbau als Rad- und Wanderregion

Ziel:  Touristen sollen länger bleiben  Mehr Gäste vom Baumwipfelpfad und SWZ in der Marktgemeinde halten  Image als „Nachhaltigkeitsregion“ stärken  Weitere Freizeitangebote schaffen  Themenradwege zu den regionsspezifischen Merkmalen (Wein, Obstbrände, heiliger Sebastian, Wald)  Mountainbikestrecken

Beschreibung:  Ausbau der Rad- und Wanderangebote  Durchgehende Beschilderung der Wege (bislang schon sehr gut)  Werbematerialien (Flyer, Beilage im Amtsblatt, Internetseite nur für Tourismus für Oberschwarzach, Messen, „Schaufenster“)  Infrastruktur schaffen (Gastronomie, Übernachtungsmöglichkeiten, Ladestationen, Wohnmobilstellplatz, Rastplätze, …) (siehe T.3)  Infosäulen am SWZ und Baumwipfelpfad!  Eigene Rad- und Wanderkarte

Klärungsbedarf:  Was gibt es bereits? Wo ist noch Ausbaubedarf vorhanden?  Wer übernimmt die Organisation/Planung? Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Gemeinden, Tourismusverband, TATO, Gesamter Gemeinderat, Steigerwaldzentrum, Baumwipfelpfad, Gewerbe/Wirte, eventuell Vereine

Förderung: LEADER, ELER („Projekte, die Lücken im Rad- und Wanderwegenetz schließen“)

Verknüpfung mit: T.3 (Touristische Infrastruktur ausbauen), T.7 (Optimierung des Tourismusmarketings (intern und extern))

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T.2 – Schaffung neuer Attraktionen im Gemeindegebiet

Ziel:  Förderung des sanften Tourismus  Ausweitung des touristischen Angebotes  Touristen mehr bieten, um sie so länger in der Marktgemeinde halten zu können

Beschreibung:  Ideen: Kletterwald, Hochseilgarten, Maislabyrinth, Sommerrodelbahn, Waldspielplatz, Badesee  In Gemeindewald Klettergarten errichten  Dezentralisierung der bestehenden touristischen Ziele  bewusst die neu zu schaffenden Attraktionen in Ortsteilen ansiedeln, die derzeit touristisch Nachholbedarf haben. Besucher werden so durch das ganze Marktgemeindegebiet gelenkt.  Zusätzlich: Maislabyrinth, Tierweitspringgrube, Sommerrodelbahn Klärungsbedarf:  Wer ist Träger des Projektes?  Finanzierung  Wie kann Oberschwarzach direkt davon profitieren?

Raumbezug: Dezentral zu bisherigen touristischen Angeboten ( Wiebelsberg, Mutzenroth, Düttingsfeld, Siegendorf, Schönaich)

Projektbeteiligte: Gemeinde, TATO, Landratsamt, Privatinvestoren/- sponsoren

Förderung: Dorferneuerung (z.B.: naturnahe Gestaltung von Dorfweihern), LEADER

Verknüpfung mit: V.3 (Touristisches One-Way-Konzept für E-Fahrräder), T.7 (Optimierung des Tourismusmarketings, intern und extern)

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Gemeinschaftsprojekte – Maßnahmenkatalog

T.3 – Touristische Beherbergungseinrichtungen ausbauen

Ziel:  Mehr Übernachtungsmöglichkeiten für Kurzurlauber schaffen (1-3 Tage)  Auslastung ganzjährig verlängern (Saison verlängern)  Marktgemeinde soll mehr vom Tourismus profitieren  Sanften Tourismus ausbauen

Beschreibung:  Der überwiegende Teil der Touristen kommt für einen Tag in die Marktgemeinde, sogenannte Tagestouristen. Um einen nachhaltigeren Tourismus erreichen zu können, und einen höheren Profit durch den Tourismus für die Marktgemeinde zu erzielen, sollte die Infrastruktur dahingehend ausgebaut werden, dass die Besucher zwei oder drei Tage hier verbringen können.  Maßnahmen aus T.2 ausbauen und bewerben  Mehr Angebote für nur eine oder zwei Übernachtungen anbieten  Bedarfsanalyse erstellen (was ist vorhanden, wie ist die Auslastung, wann und wo wird mehr benötigt?  Informationsabend für potentielle Vermieter, um Hemmschwelle zu überwinden.  Weitere Ideen: - Radlerstadel - Wohnmobilstellplatz - Jugendherberge ( Schulklassen) - Zeltplatz mit Zugang zu sanitären Anlagen

Klärungsbedarf:  Bedarfsanalyse  Verortung und Betreiber

Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Gemeinden, Tourismusverband, Gesamter Gemeinderat, Steigerwaldzentrum, Baumwipfelpfad, Gewerbe/Wirte, eventuell Vereine

Förderung: Diversifizierung, Wirtschaftsförderung, ALE

Verknüpfung mit: T.1 (Ausbau als Rad- und Wanderregion), T.2 (Schaffung neuer Attraktionen im Gemeindegebiet), T.7 (Optimierung des Tourismusmarketings, intern und extern)

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T.4 – Badesee

Ziel:  Naturnaher Badesee für die gesamte Marktgemeinde  Treffpunkt  Freizeitmöglichkeit und Ausweitung touristisches Angebot im Einklang mit dem gewünschten sanften Tourismus

Beschreibung:  Die Bürger wünschen sich einen naturnah gestalteten Badesee  Der geplante Generationenplatz am Sebastianihaus in Oberschwarzach bietet ebenfalls eine kleine Bademöglichkeit, diese ist aber nicht zum Schwimmen geeignet.  Mögliche Badeseen: Grundsee und Düttingsfelder Seen  Verbindung mit Rückhaltefunktion (z.B. das vorhandene Rückhaltebecken nutzen)

Klärungsbedarf:  Was ist rechtlich möglich (Bau-, Wasser- und Naturschutzrecht)  Wer muss alles mit eingebunden werden? Raumbezug: lokal verortet

Projektbeteiligte: Gemeinde, TATO, Landratsamt,

Förderung: Ländliche Entwicklung – in der Flurneuordnung im Bereich Freizeit und Erholung: bis zu 75%, maximal 50.000 €

Verknüpfung mit:

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T.5 – Picknickkörbe mit regionalen Produkten

Ziel:  Regional erzeugte Produkte gezielt vermarkten und Direktvermarkter stärken  Regionales, kulinarisches Angebot für Touristen erweitern  Image als „Nachhaltigkeitsregion“ stärken, gemeinsame Marke entwickeln  Anreize zum Wiederkommen für Touristen schaffen, Erinnerungswert  Produkte: Wein, Wurst, Käse, Honig, Saft, Brot, Brennereiprodukte, etc. Beschreibung:  Potenzial für Angebot und Vermarktung regionaler Produkte noch nicht ausgeschöpft. Viele landwirtschaftliche Betriebe haben sich aber durch die Vermarktung regionaler Produkte ein zweites Standbein als Einkommensquelle aufgebaut. Möglichkeit zur Vermarktung: Picknickkörbe mit regionalen Produkten, die Gäste und Einheimische bestellen können.  Eine Idee wäre auch, jeweils ein Glas o.ä. mit Logo von Oberschwarzach mit in den Korb zu geben, um auch nach dem Besuch nicht in Vergessenheit zu geraten und weiterzutragen  Vermarktung: Laden im Schloss/ Verkauf bei EDEKA Preller/ Kinderdorf/ Tourismusstellen/ Übernachtungsbetriebe/ SWZ/ Baumwipfelpfad/ Online auf Gemeindehomepage, Homepage von Direktvermarktern/Betrieben selbst  Kunden durch Verköstigungen am Verkaufsort informieren, Flyer als Werbung, gerade auch in den Übernachtungsbetrieben Klärungsbedarf:  Wer ist Hauptverantwortlicher?  Welche Betriebe beteiligen sich mit welchen Produkten? Sind diese in ausreichender Menge Beispiel: Der Uckermärker verfügbar? Picknickkorb  Gibt es eine Regionalmarke?  Wie und wo wird der Korb vermarktet? Nur auf Vorbestellung oder auch spontan möglich? Wenn ja, welche Verkaufsstellen? Raumbezug: gesamte Marktgemeinde Projektbeteiligte: Winzer, Direktvermarkter, Landwirte, SWZ, Baumwipfelpfad, TATO, Touristeninformation Gerolzhofen, EDEKA Preller, Förderverein Schloss, weitere Vereine, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Förderung: evtl. Diversifizierung Landwirtschaft, evtl. inhaltliche Unterstützung durch Regionalmanagement, VuV-Programm (Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, StMELF) Kostenschätzung: Je nach Größe und Inhalt des Korbes: zwischen 30 - 50 € Verknüpfung mit: T.6 (Direktvermarkter-Tour) ☐ ☐ ☒ ☒ ☐

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T.6 – Direktvermarkter – Tour (Idee)

Ziel:  Image als „Radregion“ stärken  Regionale Produkte bewerben  Heimische Landwirte und Winzer in den Fokus rücken  Touristisches Angebot weiter ausbauen

Beschreibung:  Regelmäßige, geführte Radtour zu festen Zeiten (wöchentlich, jeden Samstag um 14:00 Uhr beispielsweise)  Themen: Wein, Wurst, Käse, Honig, Saft, Brot, Brennereien, etc.  Aussichtspunkte der Marktgemeinde mit einbeziehen  Nur mit Anmeldung  Feste Strecke mit Halt bei verschiedenen Direktvermarktern/Landwirten/Winzern/Imkern/regionalen Gasthöfe, etc. mit Verkostung der jeweiligen Produkte  Kurze Führung auf dem Hof ebenfalls denkbar  Einbeziehen von SWZ  Fester Preis für Führung mit Verkostung

Klärungsbedarf:  Wer könnte so eine Tour machen? Gästeführer?  Welche Betriebe können als Station angefahren und ggf. besichtigt werden?  Wo und von wem können ggf. Fahrräder (auch E-Bikes?) geliehen bzw. zur Verfügung gestellt werden (Fahrradverleih, Steigerwaldzentrum, Baumwipfelpfad, Schloss Oberschwarzach)?  Bewerbung des Angebotes  Beispiel: http://www.waginger- see.de/urlaubsplanung/aktivitaeten/radeln/hofladen-radtour

Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet und angrenzende Anbieter

Projektbeteiligte: Gästeführer, TATO, Direktvermarkter, Landwirte, Winzer, Imker, etc., Steigerwaldzentrum, Tourist-Information Gerolzhofen,

Förderung: LEADER

Verknüpfung mit: T.5 (Picknickkörbe mit regionalen Produkten)

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Gemeinschaftsprojekte – Maßnahmenkatalog

T.7 – Optimierung des Tourismusmarketings (intern und extern)

Ziel:  Bekanntheitsgrad der Angebote bei Bürgern und Touristen steigern  Oberschwarzach stärken  Auslastung der ansässigen Betriebe fördern

Beschreibung:  Aus einigen Gesprächen und Workshops kam heraus, dass sehr viele Bürgerinnen und Bürger nicht genau wissen, welche touristischen Angebote ihre Gemeinde hat. Dies liegt sicherlich auch an fehlendem Interesse seitens der Bürgerinnen und Bürger. Dennoch hat die Bewerbung der vorhandenen Tourismusangebote und die Informationsbereitstellung für Touristen noch Verbesserungspotenzial.  Vor allem der innere Bekanntheitsgrad, also in der Marktgemeinde selbst, lässt zu wünschen übrig, wie sollen die Bürgerinnen und Bürger dies dann nach außen tragen. Für die Bündelung und die Optimierung des Marketings gibt es verschiedene Ansätze:

Bedarfsanalyse und Zielausrichtung des Marktes Oberschwarzach muss im Vorfeld geklärt werden

 Eigene Homepage: Eventuell mit Verlinkung zu Gemeinde und Weinpanorama Steigerwald. Aktualität und effektive Informationsvermittlung als wichtigste Kriterien  Marktgemeindefest: „Zu Gast in...“: Eigenen Bürgern das vorhandene touristische Angebot im Rahmen einer Veranstaltung zeigen  nur so kann es nach außen getragen werden (siehe L.1)  Infosäulen in und um Oberschwarzach (SWZ, Baumwipfelpfad, in den Ortsteilen selbst, am Schloss)  Professionelle Rad- und Freizeitkarte (erst nach Schaffung neuer Angebote). Keine Werbung, sondern ansprechende Karte mit Infoblöcken  Newsletter mit neuen Angeboten/Terminen ( zusätzliche Kommunikationsplattform für die Gemeinde! (Vgl. L.2 & L.3)  App mit touristischen Angeboten

Klärungsbedarf:  Abstimmung und Verhandlung mit SWZ und Baumwipfelpfad bzgl. Infosäulen  Kosten und Finanzierung  Wartung und Pflege  Aktualität muss gewährleistet werden Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet Projektbeteiligte: Gemeinde, Tourismusverband, TATO, Steigerwaldzentrum, Baumwipfelpfad, Gewerbe/Wirte, eventuell Vereine, Landkreis Verknüpfung mit: L.1 („Die Marktgemeinde zu Gast in..“) L.2 – Marktgemeinde – Kommunikation, L.3 (Gemeinsame Kommunikationsplattform) ☐ ☐ ☒ ☐ ☒

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T.8 – Ertüchtigung der Flurwege

Ziel:  Überarbeitung des bestehenden multifunktionalen Wegenetzes, das langfristig an die veränderten Mobilitäts- und Bewirtschaftungsansprüche im Weinbau und in der Landwirtschaft angepasst wird  Verbesserung der effizienten Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen, die an die heutigen landwirtschaftlichen Maschinen (bis zu 40t Gesamtgewicht) angepasst werden

Beschreibung:  Verschiedene Wege sind mit den Jahren verbraucht, Wegebeziehungen haben sich durch den –Strukturwandel verändert. Ausbau oder Ertüchtigung von Wegetrassen ist in Teilbereichen nötig. (Kernwegenetzkonzept wurde bereits erstellt, Ergebnis wir d mit eingebunden)  Die Wasserabflusssituation ist ebenfalls teilweise nicht mehr funktionstüchtig. Zusammen mit den Wegen müssen auch die Grabensysteme ertüchtigt werden, um künftig Schäden an den Wegen durch Oberflächenwasser zu vermeiden.  Umfassende Bodenordnungsverfahren wurden in den Dorfwerkstätten nicht gewünscht, eher reine Infrastrukturmaßnahmen.

Klärungsbedarf:  Fördermöglichkeiten bei Wegen außerhalb des Kernwegenetzkonzeptes über Infrastrukturmaßnahmen durch das ALE in welchem Umfang möglich?  Besteht ausreichend Mitwirkungsbereitschaft bei den angrenzenden Grundeigentümern

Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: ILE, ALE, Gemeinde

Förderung: Durch das ALE im Rahmen eines Verfahrens nach FlurbG oder einer Infrastrukturmaßnahme

Kostenschätzung: Regelsätze des ALE Unterfranken anwenden

Verknüpfung mit:

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9.1.4. Daseinsvorsorge

D.1 – Mobile Versorgungswägen

Ziel:  Mobile Versorgungswägen erhalten  Regelmäßigkeit gewährleisten  Koordination der Wägen optimieren

Beschreibung:  Wunsch der Bevölkerung nach festen Haltestellen an übersichtlichen Plätzen und feste Verkaufszeiten  Informationen an den Plätzen über die Verkaufszeiten (Aktualität!) (Schaukasten o.ä.)  Angebot eventuell mit anderem Produktsortiment aufstocken

Klärungsbedarf:  Wo könnten diese Standorte sein?  Kann man das Angebot weiter aufstocken?  Wer ist verantwortlich für die Auskunft in den Schaukästen?

Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Gemeinde, Vertreiber Versorgungswägen, Direktvermarkter

Verknüpfung mit: D.4 (Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs)

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D.2 – Ärztliche Versorgung

Ziel:

 Dauerhafte medizinische Rundumversorgung sicherstellen  Auch Fußpflege, Physiotherapie, etc. muss vorhanden sein!  Fachärztliche und hausärztliche Versorgung in verträglicher Entfernung sichern  Vernetzung der Ärzte ermöglichen (Telemed + Räumlichkeiten)  Sozialstation und häuslicher Pflegedienst

Beschreibung:  Ist-Zustand erfassen und analysieren – Bedarfsermittlung gemeinsam mit Ärzten, Klinikum, Pflegedienste, etc.  Belegärzte  Möglichkeiten über zusätzliche mobile Angebote, z.B. mobile Sprechstunden, prüfen  Teledoktor  Erreichbarkeit von Ärzten durch Fahrdienste sicherstellen (z.B. über koordinierte Nachbarschaftshilfe. Somit wäre die Arztwahl frei)  Bereitstellung von geeigneten Räumen (evtl. auch im Schloss)  Notruf

Klärungsbedarf:  Ist ein „Arztzimmer“ in einem öffentlichen Gebäude überhaupt (rechtlich) machbar  Welcher Arzt kommt dafür in Frage?  Besteht bei den Ärzten Interesse an solchen Projekten mitzuwirken?

Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Ärztekammer, Ärzte, Klinik, Krankenkassen, Heilpraktiker, Physio- Praxen, Sozialstation Pflegedienst, Dienstleistungsunternehmer, Apotheken, ILE

Förderung: Förderprogramme Bund und Land, je nach Projektansatz

Kostenschätzung: je nach Projektansatz, evtl. Teil anderer Projekte (Fahrdienst) bis hin zur Bereitstellung von Praxisräumen, zu ermitteln.

Verknüpfung mit:

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D.3 – Kompetenzenkatalog für Schulklassen

Ziel:  Breites Spektrum an Schulangeboten erreichen  Fehlende Stunden durch „Externe“ aufstocken  Kompetenz vor Ort nutzen  Schule wieder stärker in Gemeinde integrieren

Beschreibung:  Ein Wunsch der Schule in Oberschwarzach war es, die Kompetenzen vor Ort besser in das Schulleben zu integrieren und davon zu profitieren. Dies fördert nicht nur das Wissen der Schüler, sondern bringt auch die Gemeinde mit der Schule wieder näher zusammen. Ein Kompetenzenkatalog, mit allen Angeboten und Sehenswürdigkeiten im Ort, würde dazu noch das Nachmittags-Angebot für Schüler erweitern, hier ist oft ein Stundendefizit vorhanden.  Beispiele: Senioren zeigen selbstgebastelte Spielsachen von früher, lernen Kindern und Jugendlichen Kochen & Backen, Brot backen wie früher, Schloss- und Kirchenführungen, Ortsgeschichte, Osterbrunnen durch Schüler gestalten, Handwerker zeigen ihre Arbeit, gemeinsame Pflege des Schulgartens  Wissen über Weinbau, Forstwirtschaft  Musikangebot (Bläserklasse), Tanz und Theater  Gartenbau (Bewässerungsanlage) begleitet zum Beispiel vom Gartenbauverein und Eltern  Leben mit Einschränkungen  Sachliche Info und Aufklärung über die sogenannte „Projektarbeit“ mit Schule und Kindergarten, um möglichen Interessierten die Hemmschwelle zu nehmen (beispielsweise über Amtsblatt)  Aufsicht bei Lehrer, sogar geringe finanzielle Mittel seitens der Schule vorhanden

Klärungsbedarf:  Wer ist für das Sammeln der „Kompetenzen“ und die Erstellung des Katalogs zuständig? Sammeln der Kompetenzen evtl. über „Freiwilligentätigkeit“, z. B. durch KLJB Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Gartenbauverein, VHS, Winzer, Landwirte, Sportvereine, Elternbeirat, Bürgerbüro, Schule, Ortssprecher

Kostenschätzung: geringe Kosten, voraussichtlich ehrenamtliche Leistung

Verknüpfung mit: D.7 (Einbindung der Schule in das Dorfleben), L.6 (Nachwuchsarbeit durch Verlagerung der Vereinsangebote an die Schulen) ☐ ☐ ☐ ☒ ☒

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D.4 – Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs

Ziel:  Lokale Einkaufsmöglichkeiten erhalten/stärken  Soziale Kontakte schaffen

Beschreibung:  Regelmäßige Fahrten zum Einkaufen/ Arzt/ Vereine (2x pro Woche, Dauer ca. 2 Stunden)  Betreuung beim Einkauf (zu festen Zeiten, v.a. für Senioren)  Mitfahrzentrale  Ggf. Mitbringservice  Begleitend soziale Angebote (Café, Generationenplatz, Raum zum Treffen, Gesprächs- und Spielemöglichkeit)

Klärungsbedarf:  Versicherung der Fahrten  Organisationsstruktur Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Seniorenbeauftragter der Gemeinde, Bauhof, Vereine, Kirchen, EDEKA Preller, Gewerbetreibende,

Förderung: Gemeinde, Soziale Träger

Kostenschätzung: in anderen Projekten enthalten (Fahrdienst, Einkaufsbegleitung)

Verknüpfung mit: V.1 (Mobilität durch Nachbarschaftshilfe), V.2 (E-Auto für die Marktgemeinde), V.4 (Bürgerbus-System), D.1 (Mobile Versorgungswägen), D.5 (Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs)

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D.5 – Kompetenzzentrum für Senioren

Ziel:  Lebensqualität im Alter gewährleisten  Versorgung Zuhause  Unterstützung im Alltag (nicht Pflege)

Beschreibung:  Um die Lebensqualität für die ältere Bevölkerung in der Marktgemeinde sicherstellen zu können, wäre ein Kompetenzzentrum für Senioren sinnvoll. Hier werden Senioren beraten und unterstützt und können damit so lange wie möglich im eigenen Zuhause leben.  Mögliche Handlungsfelder: - Einkaufen (Begleitung) - Anlaufstelle Bürgerbüro für „einfache“ Fragen/Anliegen im Alltag - (Post von Versorgern, Müllversorgung, Vermittlung und Organisation von einfachen Arbeiten/Dienstleistungen, Unterstützung bei der Pflege, etc.) (siehe auch D.4 & V.1) - Schwarzes Brett, Helferbörse, „Taschengeldbörse“: - „Jugend für Senioren“: Jugendliche erledigen Hausmeistertätigkeiten/Arbeiten für Senioren (z.B. Rasenmähen, Einkaufen, Schnee schippen, etc.) - „Wunschzettel“: Senioren äußern Bedarf an Hilfe - Sprechstunden mit Behörden (Landkreis oder VG Gerolzhofen) organisieren - Seniorentreffen/Seniorennachmittage könnten hier ebenfalls Teil des Projektes sein  Mögliche Organisationsstruktur: Senioren beraten Senioren

Klärungsbedarf:  „Professionelle“ Person finanzierbar?  Standort/Raum finden Raumbezug: ganzes Gemeindegebiet Projektbeteiligte: Nachbarschaftshilfe Gerolzhofen, Gewerbetreibende, Vereine, Kirche, KLJB Oberschwarzach, Bayerisches Rotes Kreuz, Frauenbund, Gemeinde, VDK, Caritas Förderung: Anschubfinanzierung Sozialministerium Kostenschätzung: evtl. Anstellung Ansprechperson über geringfügige Beschäftigung, könnte mit Mittelsmann/frau für nachbarschaftlichen Fahrdienst/Bürgerbus kombiniert werden Verknüpfung mit: D.1 (Mobile Versorgungswägen), D.2 (Ärztliche Versorgung) D.4 (Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs), D.6 (Mobile Pflegedienste und Tagespflege) ☐ ☐ ☐ ☒ ☒

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D.6 – Mobile Pflegedienste und Tagespflege

Ziel:  Pflegebedürftige Menschen sollen möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben können  Oft bedarf es lediglich geringer Pflege, z.B. Mithilfe beim Anziehen, Waschen, Kochen, Einkaufen, etc.  Entlastung von Angehörigen  Pflege sozialer Kontakte

Beschreibung:  Gemeinde-Krankenschwester  Tagespflegestation in der Marktgemeinde (auch wichtig für zurückbleibende Partner)  Denkbare Räumlichkeiten in alter Schule oder im Schloss

Klärungsbedarf:  Rechtliche Voraussetzungen für Tagespflegestation  Fester Raum für Gemeinde-Krankenschwester oder Hausbesuche nach Vereinbarung?  Versicherung

Raumbezug: Oberschwarzach

Projektbeteiligte: Kirche, Privatinitiativen / Vereine, sozialer Dienstleister / Wohlfahrtsverbände

Verknüpfung mit: D.2 (Ärztliche Versorgung), D.5 (Kompetenzzentrum für Senioren)

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D.7 – Einbindung der Schule in das Dorfleben

Zitate Jugendworkshop: < „Schule ist mittlerweile zum „Fremdkörper“ im Ort geworden (Anbindung an Gemeindeleben fehlt) > < „Kindergarten/Grundschule mehr einbeziehen  Vorteil: Dorfgemeinschaft“> Ziel:  Vernetzung fördern  Stärkung der Bindung der Kindern an den Wohnort  Kennenlernen des Schulortes  Schule muss wieder Teil der Marktgemeinde werden  Vereine sollen dadurch ebenfalls profitieren  In Zukunft erste/zweite Klasse dauerhaft in Oberschwarzach

Beschreibung:  In der Bevölkerung kommt immer mehr das Gefühl auf, die Schule gehört nicht mehr dazu, sie wird mehr als „Fremdkörper“ bezeichnet. Dies liegt wohl auch daran, dass viele Grundschulkinder von außerhalb kommen (z. B. Gerolzhofen). Den Bürgern ist aber bewusst, dass die Schule einen unglaublich großen sozialen Einfluss auf eine gesamte Gemeinde ausüben kann. Der Wunsch ist daher groß, dass die Schule wieder mehr in das Gemeindeleben integriert wird, sei es durch die Eltern und Verwandten, durch Schulfeste oder durch Kooperationen mit ortsansässigen Betrieben, Kirche oder Vereinen (siehe auch D.3)  Ideen, die im Laufe des Gemeindeentwicklungskonzeptes aufkamen: - Tanz-AG, Flötengruppe, Theaterstück, Mithilfe bei z.B. Osterbrunnen, Müllsammeln, Tag des Denkmals, Jugendgottesdienst, Kinderkirche, Kompetenzenkatalog für Schulklassen

Klärungsbedarf:  Ansprechpartner und Organisation Raumbezug: Oberschwarzach als Schulstandort und umliegenden Ortsteile als Heimatort der Schüler

Projektbeteiligte: Gemeinde, Schule, Elternbeirat, Vereine, KLJB, Kirche, ansässige Betriebe

Kostenschätzung: ehrenamtliche Tätigkeiten

Verknüpfung mit: D.3 (Kompetenzenkatalog für Schulklassen), L.6 (Nachwuchsarbeit durch Verlagerung der Vereinsangebote an die Schulen)

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9.1.5. Leben in der Marktgemeinde, Vereine

L.1 – Marktgemeinde – Sommerfest im Wechsel

Ziel:  Eigenwertschätzung und -wahrnehmung der gesamten Marktgemeinde verbessern  Schaffung einer regionalen Identität  Marktgemeinde lernt sich besser kennen, Stärkung der Gemeinde als Ganzes, Bestehendes Angebot kann dadurch vermittelt und dann auch an Touristen weitergegeben werden  Kennenlernen der anderen Ortsteile und des touristischen Angebots im Gemeindegebiet  Selbstverständnis!  Alte Traditionen zeigen und weitergeben  Mehr Zusammenarbeit der Vereine im Ort, Netzwerke aufbauen

Beschreibung:  Eine rotierende Veranstaltung, jedes Jahr in einem anderen Ortsteil („Die Marktgemeinde zu Gast in Schönaich“, nächstes Jahr „…zu Gast in Breitbach“, etc.); Dadurch kann die Marktgemeinde weiter zusammenwachsen, „Tag der offenen (Orts-)-Tür“  Jeweiliger Ortsteil kann sich, seine kulturellen Highlights, Traditionen und touristischen Angebote vorstellen  Das Fest kann ein bereits bestehendes Fest inhaltlich erweitern oder als eigenständiges Fest durchgeführt werden  Einige Angebote des Rahmenprogrammes könnten jedes Jahr in den verschiedenen Orten verwendet werden (z.B. Beschäftigung der Kinder)  Mögliche Programmpunkte: Wallfahrten mit Ortskundigen für alle, Radtouren, Gästeführungen, Weinwanderungen, Vereine stellen sich vor, altes Handwerk und Traditionen vorstellen, etc….  Auszeichnung „besonderer“ Bürger die sehr viel für Ihre Ortschaft leisten durch die Gemeinde in einem entsprechend feierlichen Rahmen (Oberschwarzacher Ehrenamtsmedaille, Würdigung besonderer Leistungen)

Klärungsbedarf:  Wer übernimmt die Organisation in den jeweiligen Ortsteilen?  Finanzielle Unterstützung durch Gemeinde? Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet Projektbeteiligte: Gemeinde (insbesondere auch Marktgemeinderat), Vereine, Kirche, Kulturreferat Landratsamt, TATO, Bürgerinnen und Bürger Verknüpfung mit: T.7 (Optimierung des Tourismusmarketings, intern und extern), D.3 (Kompetenzenkatalog für Schulklassen), D.7 (Einbindung der Schule in das Dorfleben), L.2 (Marktgemeinde-Kommunikation), L.5 (Gemeinsame Vereinsarbeit) ☐ ☐ ☒ ☐ ☒

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L.2 – Marktgemeinde – Kommunikation

Ziel:  Verbesserung und Optimierung der Kommunikation - innerhalb der Marktgemeinde (MGR untereinander, Ortsteile, Vereine, weitere Gruppierungen) - von der Marktgemeinde nach außen (Öffentlichkeitsarbeit und Selbstdarstellung)  mehr Transparenz und gegenseitiges Vertrauen schaffen  Austausch, Verständnis und Gesprächsbereitschaft fördern  zur konstruktiven Mitarbeit motivieren  mehr Meinungsbildung ermöglichen  Interesse an öffentlichen Veranstaltungen, Abstimmungen und Wahlen steigern  Bekanntmachungen leichter verbreiten und Veranstaltungen besser publizieren  Identifikation und (Arbeits-)Zufriedenheit fördern und verstärken  Gerüchte, Unklarheiten und Spekulationen möglichst verhindern  Entscheidungen noch nachvollziehbarer machen  Vereinsinterne und –externe Kommunikation vereinfachen

Beschreibung:  Kommunikationskonzept als ‚innere‘ Strategie für gesamte Marktgemeinde (Verbesserung des gegenseitigen Austausches, gemeinsamer Identifikationsansatz über Ortsteilgebundenheit hinaus) (z.B. Abstimmung Termine, Runder Tisch Vereine, gemeinsames Fest abwechselnd in den Ortsteilen)  ‚Leitfaden‘ für Öffentlichkeitsarbeit der Marktgemeinde(-politik) und gemeinsame Darstellung nach außen (VG-Kontakte, Internetseite, Öffentlichkeitsarbeit Presse, Vertretung gegenüber Ämtern, Behörden, Institutionen)  Einrichtung einer ‚Kommunikationszentrale‘ im/am Rathaus zur Unterstützung gelingender Kommunikationsvorgänge nach Innen und Außen

Klärungsbedarf:  Fragen, die der Marktgemeinderat in Bezug auf ‚Kommunikation'‘ für sich beantworten können sollte - Wie läuft ‚Kommunikation‘ intern aktuell bei uns im Marktgemeinderat ab? – Analyse des Status Quo - Wofür stehen wir (gemeinsam) nach außen? – Inhalte und Botschaften nach außen - Was wollen wir verändern und erreichen? - Wen wollen wir erreichen? – Wichtigste Zielgruppen unserer Öffentlichkeitsarbeit - Wie wollen wir unsere Zielgruppen erreichen? – Kommunikationskanäle - Wer macht was? – Struktur, Organisation und Abläufe der Kommunikation

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- => Einrichtung einer ‚Kommunikationszentrale‘? Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet und regionale/überregionale Kontakte

Projektbeteiligte: Marktgemeinderäte, Bürgermeister, ggf. Umsetzungsmanager („Kümmerer“)

Förderung: evtl. qualifizierteR QuartiersmanagerIn über ISEK/Soziale Stadt oder als Förderprogramm ‚Quartiersmanagement‘/Bayerisches Sozialministerium (seit 01.03.2017)

Kostenschätzung: Personalkosten

Verknüpfung mit: T.7 (Optimierung des Tourismusmarketings, intern und extern), L.1 („Die Marktgemeinde zu Gast in…“), L.3 (Gemeinsame Kommunikationsplattform), L.5 (Gemeinsame Vereinsarbeit)

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L.3 – Gemeinsame Kommunikationsplattform

Ziel:  Bekanntmachungen leichter verbreiten  Veranstaltungen besser publizieren  Gemeinschaft fördern  Vereinsinterne und –externe Kommunikation vereinfachen

Beschreibung:  Die Bürgerinnen und Bürger, vor allem auch die Jugendlichen, haben oft die fehlende Kommunikation untereinander kritisiert. Es fehlt eine Plattform, durch die jeder erfährt, wenn ein Fest, ein spontanes Treffen oder auch ein Arbeitseinsatz stattfindet. Über eine Whatsapp-Gruppe (z. B. „Whats’s up in Oberschwarzach“) könnte dies erreicht werden.  Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger können in die Gruppe aufgenommen werden  Alternativ oder zusätzlich könnte auch eine Gruppe nur für Jugendliche und junge Erwachsene erstellt werden  Vereinsvorstände/Bürgermeister können Veranstaltungen hier veröffentlichen

Klärungsbedarf:  Wer organisiert die Erstellung der Gruppe und das Hinzufügen der Mitglieder („Administrator“)?  Pflege und Aktualisierung der Gruppe muss gewährleistet werden Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Bürgerinnen und Bürger, Gemeinde, Vereine, Tourismusorganisationen

Verknüpfung mit: L.2 (Marktgemeinde-Kommunikation), L.5 (Gemeinsame Vereinsarbeit)

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L.4 – Anna-Ersatz

Ziel:  Wieder eine Kneipe in Oberschwarzach, hauptsächlich für Einheimische ohne den Zwang oder das Gefühl einem Verein zugehören zu müssen oder die Notwendigkeit eines entsprechenden Verzehrs, wie er in der „sonstigen Gastronomie“ nötig ist.  Lokal für alle Altersklassen (Jung, Alt und die dazwischen)  Schaffung von Aufenthaltsqualität, Treffpunkt und Anlaufstelle für alle  Mehr Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Altersklassen  Keine Verpflichtungen durch Vereinsorganisation

Beschreibung:  Wochenende als Hauptöffnungszeit (Do-So)  Nachmittags als Anlaufstelle für Senioren  Aufstellung der in den Ortskernen für mögliche Gastronomieansiedlungen zur Verfügung stehenden Flächen bzw. Immobilien (zentral, in Oberschwarzach, Vorschlag: Sebastianihaus, Schloss oder Alte Schule)  Ermittlung des Investitionsbedarfes im Falle von Gebäudeumnutzung  Befragung der Hausbesitzer zur Mitwirkungs- und Investitionsbereitschaft  Ansprache möglicher Betreiber  Werbung gezielt steuern: Für alle Bürger, nicht nur für Vereinsmitglieder  Kommunikation über Pfarrbrief, Gemeindeblatt, Gemeinde-Whatsapp- Gruppe und weitere gezielte Werbemaßnahmen. (Pfarrbrief lesen die Jugendlichen kaum, müssen geeignete Wege gefunden werden)

Klärungsbedarf:  Verantwortlichkeit/Organisation (bisherige Vorschläge: Gemeinde, DJK, Förderverein Schloss, Jugend, Senioren, freiwillige Helfer)  Passende Örtlichkeit/Räumlichkeit  Finanzierung  Auflagen  Konkurrenz zu den ansässigen Gastronomen verträglich? Raumbezug: Oberschwarzach (zentral) Projektbeteiligte: Gemeinde, Jugend- und Seniorenbeauftragte der Gemeinde, Fördermittelgeber, Sponsoren, EDEKA Preller, Bürgerinnen und Bürger Förderung: Gemeinde, Hauseigentümer, Städtebau Regierung von Unterfranken Verknüpfung mit: L.8 (Erweiterung des Sport- und Freizeitangebotes) ☐ ☒ ☐ ☐ ☒

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Gemeinschaftsprojekte – Maßnahmenkatalog

L.5 – Gemeinsame Vereinsarbeit - Dachverein

Ziel:  Stärkung der Vereine  Organisation von Veranstaltungen/Festen vereinfachen (Vorteil durch größere Zahl an Helfern)  Verantwortungen besser verteilen / Arbeitsentlastung der einzelnen Handelnden  Verhältnisse unter den Vereinen verbessern  Jugendarbeit durch Dachverein stärken und ausbauen  Vorteile beim Finanzeinsatz (Gemeinsame Anschaffungen, z. B. Bierwagen)

Beschreibung:  Gründung eines Dachvereins, in dem Verantwortliche aus allen Vereinen sind  Planung gemeinsamer Feste  Gemeinsame Jugendarbeit  Gemeinsame Anschaffungen (Kostenersparnis)  Gegenseitige Unterstützung bei Arbeitsanfall

Klärungsbedarf:  Verantwortung  Voraussetzungen/Kosten Vereinsgründung

Raumbezug: Oberschwarzach (zentral)

Projektbeteiligte: Mitglieder aus Vereinen

Verknüpfung mit: D.3 (Kompetenzenkatalog für Schulklassen), D.7 (Einbindung der Schule in das Dorfleben), L.2 (Marktgemeinde- Kommunikation), L.6 (Dorfgemeinschaftsraum für Bürgerinnen und Bürger), L.7 (Nachwuchsarbeit durch Verlagerung der Vereinsangebote an die Schulen), L.8 (Erweiterung des Sport- und Freizeitangebotes), L.9 (Gemeinsamer Veranstaltungskalender)

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L.6 – Dorfgemeinschaftsraum für Bürgerinnen und Bürger

Ziel:  Veranstaltungsraum für die gesamte Marktgemeinde, der von Vereinen, Organisationen, Kirche, Privatpersonen, etc. gebucht und genutzt werden kann  Neutraler Ort ohne Bindung an einen Verein  Ansprechend gestaltet mit entsprechender Grundausrüstung

Beschreibung:  Gemeinschaftsräume stellen einen prägenden Bestandteil innerhalb einer Dorfgemeinschaft dar. Sie sind entscheidend für das soziale Leben im Dorf. Hier könnte auch ein weiterer Treffpunkt, vor allem am Wochenende, entstehen. (vgl. L. 4 – Anna-Ersatz).  Verantwortung muss klar geregelt sein  Buchungsplan sollte einsehbar sein

Klärungsbedarf:  Örtlichkeit/Räumlichkeit  Verantwortung

Raumbezug: Zentral in Oberschwarzach, eventuell ein zweiter Raum in einem Ortsteil

Projektbeteiligte: Gemeinde, Vereine, Kirche, Privatpersonen, Gewerbe, Landratsamt

Förderung: Dorferneuerung, Städtebau Regierung von Unterfranken, ELER

Verknüpfung mit: L.4 (Anna-Ersatz), L.5 (Gemeinsame Vereinsarbeit - Dachverein),

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Gemeinschaftsprojekte – Maßnahmenkatalog

L.7 – Nachwuchsarbeit durch Verlagerung der Vereinsangebote an die Schulen

Ziel:  Kinder und Jugendliche sollen als Nachwuchs für die Vereine begeistert werden  Sicherung des Nachwuchses für die Vereine  Nachmittags-Angebote an den Schulen erweitern

Beschreibung:  Kooperationsprojekt von Vereinen und Schulen  Vereine bieten soweit möglich Programm direkt an den Schulen an, wie z.B. Fußballtraining, Musik, Gesang, Instrumente, Brauchtum, Gartenbau, etc.

Klärungsbedarf:  Verantwortlichkeit und Organisation

Raumbezug: Oberschwarzach und umliegende Schulstandorte

Projektbeteiligte: Vereine, Schulen

Verknüpfung mit: D.3 (Kompetenzenkatalog für Schulklassen), D.7 (Einbindung der Schule in das Dorfleben), L.5 (Gemeinsame Vereinsarbeit – Dachverein), L.8 (Erweiterung des Sport- und Freizeitangebotes)

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L.8 – Erweiterung des Sport- und Freizeitangebotes

Ziel:  Breiteres Spektrum an Freizeitangeboten  Jugendliche in der Marktgemeinde beschäftigen  Schnupperkurse anbieten, ohne sofortige Verpflichtungen

Beschreibung:  Vorschläge aus dem Jugendworkshop: - Inlinerangebot ausbauen (Instandhaltung Radwege, eventuell Inlinergruppe initiieren) - Aerobic - Freilichtkino - Fitness indoor/outdoor (z.B. Fitnessraum im Schloss, Trimm- Dich-Pfad) - Workout für die Einwohner um die 30 Jahre - Verschiedene Events (Darts-, Kicker-, Schafkopfturnier, Randsportarten, Spaßturniere) - Aktionswoche „Sport“ für alle - Selbstverteidigungskurs - Erste Hilfe Kurs - Kinderzirkus - Flohmarkt - Umweltbewusstseinsförderung durch Natur-/Waldwanderungen  Gemeinsame Kommunikationsplattform (vgl. L3) nutzen: - Angebote, wie Schnupperkurse, publizieren - Zu gemeinsamen Sport- und Freizeitaktivitäten verabreden (z. B. Inlinergruppe, Darten, Beachvolleyball, etc.)

Klärungsbedarf:  Organisation Raumbezug: Gemeindegebiet und angrenzende Ortschaften

Projektbeteiligte: Vereine, engagierte/aktive Bürgerinnen und Bürger (insbesondere auch Jugend/junge Erwachsene)

Förderung: Gemeinde

Kostenschätzung: ehrenamtliche Tätigkeit, ggf. Personalkosten für Externe (Trainer, Referenten etc.)

Verknüpfung mit: T.2 (Schaffung neuer Attraktionen im Gemeindegebiet), T.4 (Badesee), L.4 (Anna-Ersatz), L.5 (Gemeinsame Vereinsarbeit – Dachverein), L.7 (Nachwuchsarbeit durch Verlagerung der Vereinsangebote an die Schulen)

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Gemeinschaftsprojekte – Maßnahmenkatalog

L.9 – Neubürgerempfang

Ziel:  Leichtere Integration in die Dorfgemeinschaft  Freizeit- und Sportangebote vorstellen  Neubürger als Mitglieder in Vereinen gewinnen

Beschreibung:  Neubürger können bei diesem Empfang in ungezwungener Atmosphäre Vertreter der Verwaltung, der Bürgerschaft, Politik, Gewerbe und der Vereinen kennenlernen und Gespräch führen. Es dient als erstes Kennenlernen und gegenseitig vertraut machen.  Mehr „Abholkultur“, gerade auch von Vereinen. Wenn man Neubürger von Anfang an mit einbezieht, ist die „Hemmschwelle“, aktiv auf einen Verein zuzugehen, bereits beseitigt.  Ein „Gutscheinheft“ mit Vergünstigungen und Gutscheinen bei lokalen Gaststätten, Cafés, Dienstleistern, Vereinsangeboten, etc. fördert die Einbindung der neuen Bürger in die Gemeinde und könnte eine Art Willkommensgeschenk sein.  Auch „Altbürger“ könnten hier eingeladen werden, um so den Kontakt unter den Bürgern zu fördern. Zudem ist vielen Bürgerinnen und Bürgern das vorhandene Angebot in der Marktgemeinde nicht wirklich bewusst, auch diese könnten hierbei gewonnen werden.

Klärungsbedarf:  Organisation und Verantwortlichkeit  Art des Willkommensgeschenks

Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Bürgermeister, Marktgemeinderäte, Ortssprecher, Vereinsvertreter, Gewerbe

Verknüpfung mit: D.5 (Kompetenzzentrum für Senioren), D.7 (Einbindung der Schule in das Dorfleben), L.1 („Die Marktgemeinde zu Gast in…“), L.2 (Marktgemeinde-Kommunikation), L.5 (Gemeinsame Vereinsarbeit)

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L.10 – Umsetzungsmanager

Ziel:  Gemeindeentwicklungskonzept muss umgesetzt werden  Kein Konzept für die Schublade  Verantwortliche Person, die die Ziele und Projekte vorantreibt.

Beschreibung:  Für die Umsetzung des Gemeindeentwicklungskonzeptes ist es wichtig, einen Hauptverantwortlichen zu bestimmen, der die Projekte in die Tat umsetzt und die Ziele der Marktgemeinde verfolgt.  Dies kann nicht ehrenamtlich geschehen, es muss hierfür mindestens eine Halbtagsstelle für eine bestimmte Zeit geschaffen werden.  Anstellung über die Gemeinde, fester Dienstsitz im Rathaus

Klärungsbedarf:  Finanzierung des Managers

Raumbezug: gesamtes Gemeindegebiet

Projektbeteiligte: Gemeinde, TATO, VG Gerolzhofen, Vereine, Kirche, Bürgerinnen und Bürger, Gewerbetreibende, ALE

Kostenschätzung: Personalkosten Halbtagsstelle

Verknüpfung mit: Alle Projekte

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Priorisierung der Projektideen

10. Priorisierung der Projektideen Als Ergebnis der Gemeindeentwicklung gibt es also zwei verschiedene Klosterlangheim Maßnahmenkategorien: Zum einen die Maßnahmen auf Ortsteilebene, die in den Strategieseminar Dorfspaziergängen entstanden sind. Zum anderen die Maßnahmenblätter zu den verschiedenen Handlungsfeldern auf Marktgemeindeebene. Es galt somit die jeweiligen Projekte aus beiden Bereichen zu kategorisieren, priorisieren und nach ihrer Dringlichkeit zu unterscheiden. So kann ein Projekt äußerst wichtig sein und somit eine hohe Priorität bekommen, jedoch nicht unbedingt zeitnah und dringend umgesetzt werden und rutscht somit in der Dringlichkeit nach hinten. Andererseits können beispielsweise kleine Projekte nicht prioritär sein, da aber eine Gefahr oder fehlende Sicherheit davon ausgeht, in der Dringlichkeit sehr hoch eingeschätzt werden. Diese Kategorisierung geschah bei dem Strategieseminar in Klosterlangheim am 23./24.06.2017. Hierzu waren neben den Gemeinderäten auch Bürger von Oberschwarzach und der Allianzmanager Sebastian Restetzki eingeladen. Um zu entscheiden, welche der Projektideen weiterverfolgt und in den nächsten Jahren zu umsetzungsreifen Projekten ausgearbeitet werden sollen, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden.

Zum einen gilt es zu klären, ob ein Projekt generell im Rahmen der Integrierten Förderung Ländlichen Entwicklung umgesetzt werden könnte oder ob eine Idee auf einer anderen Ebene oder mit anderen Fördermitteln besser umzusetzen ist. Hinweise hierzu finden sich in den Projektblättern - soweit dies bereits in diesem frühen Stadium möglich ist.

Des Weiteren befinden sich einige Projekte noch im Stadium einer ersten „Idee“ Projektstadium und müssen noch im Rahmen weiterer Lenkungs- und Arbeitsgruppensitzungen näher definiert und ausgearbeitet werden.

Zu berücksichtigen ist außerdem der zeitliche Horizont – große Projekte, die Zeitlicher einen enormen Aufwand (zeitlich, finanziell und personell) fordern, sind eventuell Horizont nur bedingt zur Umsetzung geeignet. Im Focus stehen daher zuerst Projekte, die kurz- oder mittelfristig umgesetzt werden können.

Ein weiteres Kriterium ist der finanzielle Aufwand der einzelnen Projekte. Hierzu Kosten und wurde bereits im Vorfeld eine Einschätzung durch die BBV LandSiedlung GmbH Aufwand getätigt und mit vorgestellt. Die Projekte wurden in drei Klassen aufgeteilt:

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10.1. Priorisierung auf Ortsteilebene

In Gruppen sollten die Teilnehmer die Maßnahmen auf Ortsteilebene priorisieren und nach Dringlichkeit einstufen. Hierzu wurden Tabellen mit den einzelnen, zuvor vorgestellten, Maßnahmen ausgeteilt. Die detaillierten Ergebnisse können im Anhang eingesehen werden.

Eine zweite Aufgabe war es, bis zu drei ‚Startprojekte‘ für jeden Ortsteil zu bestimmen, die schnell (möglichst im Jahr 2017) und einfach umsetzbar sind. Sie sollten also vom zeitlichen und finanziellen Aufwand überschaubar sein. Diese Projekte machen zeitnah erste Ergebnisse aus der Gemeindeentwicklung für die Bürger sichtbar. Wichtig hierfür war auch, einen Kümmerer zu benennen, der sich so bald wie möglich um die Umsetzung des Projektes kümmert. Nachfolgend die Startprojekte nach Ortsteilen aufgelistet:

Tabelle 4: Startprojekte auf Ortsteilebene

Wo Was Wer Aufwand

Zugang zum Wasser/Bach Handthal MGR/Bauhof einfach verbessern (auf Spielplatzfläche)

Beschilderungskonzept für Moller/Bgm. einf. mitt. Parkplatz

Beschilderung 2-Franken-Radweg Bgm., Gemeinde- einfach zum Baumwipfelpfad arbeiter Schönaich Gestaltung Containerstellplatz MGM Seiling einf. mitt.

Grünflächen neu gestalten und Gartenbau/MGR einfach herrichten (19)

Graben, Hecke und Bauhof einf. mitt. Brückengeländer sanieren

Sanierung oder Erneuerung des Siegendorf MGR Lechner einfach Aushängekastens-/tafel

Rentnerbänkchen sanieren und Bgm./MGR einfach erweitern (24) ÜZ/DSL-Ausbau, Straßenbeleuchtung für Gasse Bgm., MGR einfach ausbauen Wagner Rentnerbänkchen (Sanierung + MGR Mayer Arthur einfach Gestaltung)

Straßenbeleuchtung zum MGR Wagner Wiebelsberg einf. mitt. Sportheim ausbauen Frank

Grünflächen vor Privathaus MGR Brehm J einfach herrichten und gestalten

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Priorisierung der Projektideen

Wo Was Wer Aufwand Spielplatz (Erweiterung, Aufwertung, Zaun, evtl. zweiter Engagierte Eltern mittel Spielplatz in Siedlung?) Spielplatz (Wegausbau, Erweiterung über Graben durch MGR Georg Solf mittel Brücke) Mutzenroth Sanierung des Bushäuschens (mit Bgm., einf. mitt. Windschutz) Gemeindearbeiter

Kirche (Geländer im MGR Georg Solf einfach Treppenbereich anbringen) Düttingsfeld Gemeindeverbindungsstraße Bgm./VG Mutzenroth-Düttingsfeld (bereits in groß Gerolzhofen Planung) Gestaltung der Gemeindefläche MGR/Bauhof einfach (Wasser zugänglich machen)

Oberschwarz Beleuchtung zum Preller MGR Wagner einf. mitt. ach Bgm. Schötz, Arbeitskreis Friedhof (nicht in der Obst- und einfach Tabelle) Gartenbauverein Sanierung/Neugestaltung Gehsteig und Fußweg Richtung Ebrach MGR Konrad mittel (Wanderweg 04) Breitbach Fußweg bei Waagehäuschen Bgm. Schötz, MGR Richtung Kammerforst (ÜZ, DSL mittel Wagner Ausbau) Sanierung/Erneuerung und evtl. Versetzen des Kammerforst MGR Konrad einfach Informationskastens/Schwarzen Bretts (siehe 28)

10.2. Priorisierung auf Marktgemeindeebene

Neben den ortsteilbezogenen Maßnahmen, folgten als nächster Schritt die Gemeinschaftsprojekte, die auf überörtlicher Ebene bewertet werden sollten.

Dringlich- Verkehr, Infrastruktur, Mobilität Kosten/Aufwand Priorität keit

Mobilität durch V.1 einf. mitt. 2 3 Nachbarschaftshilfe

V.2 E-Auto für die Marktgemeinde mittel 3 2

Touristisches One-Way-Konzept V.3 mittel 3 3 und Umsetzung für E-Fahrräder

V.4 „Bürgerbus“-System einf. mitt. 2 2

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Dringlich- Verkehr, Infrastruktur, Mobilität Kosten/Aufwand Priorität keit

V.5 Verkehrszähler in den Ortsteilen mittel 1 2

V.6 Verkehrsberuhigung groß 1 1

Dringlich Ortsbild, Ortsstruktur, Wohnen Kosten/Aufwand Priorität keit

Gemeinsame Gestaltung der O.1 mittel 2 3 Ortsdurchfahrten

Erstberatung von O.2 Privateigentümern bei baulichen einf. mitt. 3 2 Veränderungen

O.3 Parkplatzkonzept mittel 2 2

O.4 Panoramatafeln in jedem Ortsteil mittel 3 3

Gemeinsames Begrüßungsschild O.5 mittel * * (bereits in Bearbeitung)

O.6 (Wohn-)Raum schaffen groß 2 2

O.7 Dorferneuerung groß 1 1

Tourismus, Naherholung, Dringlich Kosten/Aufwand Priorität Landwirtschaft keit

Ausbau als Rad- und T.1 mitt. groß 2 2 Wanderregion

Schaffung neuer Attraktionen im T.2 mitt. groß 2 3 Gemeindegebiet

Touristische T.3 Beherbergungseinrichtungen mittel 2 2 ausbauen

T.4 Badesee groß 3 2

Picknickkörbe mit regionalen T.5 einfach 3 3 Produkten

T.6 Direktvermarkter-Tour einfach 2 2

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Priorisierung der Projektideen

Tourismus, Naherholung, Dringlich Kosten/Aufwand Priorität Landwirtschaft keit

Optimierung des T.7 Tourismusmarketings (intern und mitt. groß 1 1 extern)

T.8 Ertüchtigung der Flurwege groß 2 2

Dringlich Daseinsvorsorge Kosten/Aufwand Priorität keit

D.1 Mobile Versorgungswägen mittel 3 3

D.2 Ärztliche Versorgung groß 1 2

Kompetenzenkatalog für D.3 einfach 1 1 Schulklassen

Versorgung mit Gütern des D.4 mittel 2 3 täglichen Bedarfs

D.5 Kompetenzzentrum für Senioren einf. mitt. 3 3

Mobile Pflegedienste und D.6 mitt. groß 1 1 Tagespflege

Einbindung der Schule in das D.7 einf. mitt. 1 1 Dorfleben

Dringlich Leben in der Marktgemeinde, Vereine Kosten/Aufwand Priorität keit

Marktgemeinde-Sommerfest im L.1 einfach 2 3 Wechsel

L.2 Marktgemeinde- Kommunikation einf. mitt. 2 2

Gemeinsame L.3 einf. mitt. 3 3 Kommunikationsplattform

L.4 Anna-Ersatz einf. mitt. 2 2

Gemeinsame Vereinsarbeit - L.5 einfach 2 3 Dachverein

L.6 Dorfgemeinschaftsraum mitt. groß 3 3

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Dringlich Leben in der Marktgemeinde, Vereine Kosten/Aufwand Priorität keit

Nachwuchsarbeit durch L.7 Verlagerung der Vereinsangebote einfach 3 3 an die Schulen

Erweiterung des Sport- und L.8 einf. mitt. 3 3 Freizeitangebotes

L.9 Neubürgerempfang einfach 2 2

L.10 Umsetzungsmanager mittel 1 1

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Priorisierung der Projektideen

10.3. Zeitstrahl der Maßnahmen

Neben den einzelnen Handlungsfeldern wurden auch die Projekte der Dorfspaziergänge einzeln betrachtet und bewertet. Hierzu wurden alle Punkte mit speziellem Handlungsbedarf vorgestellt und von den Anwesenden durch Handmeldung nach Priorität und Dringlichkeit eingestuft. Die genaue Auflistung jeder einzelnen Maßnahme kann dem Anhang entnommen werden. Die Projekte mit höchster Priorität bzw. Dringlichkeit bekamen durch die Teilnehmer noch einen zeitlichen Umsetzungsplan. Der entstandene Zeitstrahl enthält zudem die wichtigsten Maßnahmen der Handlungsfelder (siehe 10.2. Priorisierung auf Marktgemeindeebene). Dargestellt wird hier wiederum der finanzielle Aufwand in drei Kategorien. Die übergeordneten Projekte auf Marktgemeindeebene werden mit einem (*) dargestellt. Bezieht sich eine Maßnahme auf die Flurlage und nicht auf den Ortsbereich, wird dies mit einem „.F“ gekennzeichnet.

Abkürzungsverzeichnis für den Zeitstrahl:

V (*) Verkehr

O (*) Ortsbild Ortsstruktur

T (*) Tourismus Naherholung, Landwirtschaft

D (*) Daseinsvorsorge

L (*) Leben in der Marktgemeinde

B/K Breitbach/Kammerforst

H Handthal

M Mutzenroth

O Oberschwarzach

Sch Schönaich

Si Siegendorf

W Wiebelsberg

F Bezug auf Flurlage

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Abbildung 28: Zeitstrahl für die Reihenfolge der Maßnahmen/Projekte mit höchster Dringlichkeit/Priorität (eigene Darstellung nach dem Strategieseminar in Klosterlangheim)

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Umsetzung und weiteres Vorgehen

11. Umsetzung und weiteres Vorgehen Wichtig für den Erfolg des Prozesses ist, dass unmittelbar wahrnehmbare Erste Ergebnisse Ergebnisse entstehen. Die Umsetzung erster „kleinerer“ Maßnahmen wurde in Klosterlangheim beschlossen und bereits in Angriff genommen. Darüber hinaus wurden Maßnahmen priorisiert und in einer Zeitschiene dargestellt. Diese müssen nun nach und nach bearbeitet werden. Die Nachnutzung und Instandsetzung des Schlosses, mitsamt der dort verorteten Projekte, ist im Rahmen des ISEKs bereits in Angriff genommen worden.

Darüber hinaus sollten mit dem ALE Unterfranken Gespräche geführt werden, in denen über die Einleitung von Dorferneuerungsmaßnahmen beraten wird. Viele der angedachten Projekte können im Rahmen einer Dorferneuerung umgesetzt werden.

Daneben gibt es aber auch eine Vielzahl von Projekten, die direkt von der Gemeinde umgesetzt werden können. Dazu wurde eine Liste mit Startprojekten im Seminar in Klosterlangheim erstellt. Diese sollten teilweise schon in der Umsetzung sein. Projektverantwortliche sind bereits benannt.

Bei der Vielzahl an Projekten bedarf es aus unserer Sicht der Begleitung durch Umsetzungs- einen Umsetzungsmanager. Vor allem in der ersten Phase, in der viele Projekte manager auf den Weg gebracht werden müssen, bevor sie eine Eigendynamik entwickeln, ist dies mit den Strukturen der Gemeindeverwaltung nicht zu leisten.

Trotzdem ist für die Umsetzung des GEKs der Bürgermeister und der Gemeinderat verantwortlich. Es sollten immer aus diesem Gremium Verantwortliche benannt werden, die den eventuell eingesetzten Umsetzungsbegleiter unterstützen und sich den Themen intensiv widmen.

Neben der Umsetzung der Projekte ist auch noch viel Arbeit im Bereich Wahrnehmung Eigenwahrnehmung und Marketing zu leisten. Hier ist es zum einen dringend innen und außen notwendig, ortsteilübergreifende Projekte durchzuführen und zum anderen die erreichten Erfolge auch an die Bevölkerung weiterzugeben. Dazu ist das Weiterführen der guten Öffentlichkeitsarbeit notwendig. Ein Ausbau dieser, unter Nutzung von Social Media - Elementen, erscheint dabei sinnvoll.

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Monitoring Ein Monitoring dient grundsätzlich folgenden Zielen:

 Kontrolle der eingesetzten Ressourcen  Ggf. Anpassung von Zielen und Maßnahmen an veränderte Bedingungen  Verbesserung des zukünftigen Handelns  Transparenz für Dritte  Dialog mit Akteuren

Aus diesem Grund sollte jährlich eine Klausursitzung des Gemeinderates abgehalten werden, bei der die Entwicklung der verschiedenen Projekte eingeschätzt wird. Auch ein Rückblick auf vergangene Problemstellungen und

wie sie bewältigt werden konnten, sollte an dieser Stelle erfolgen. Darauf aufbauend sollte der Gemeinderat festlegen, welche Anpassungen für das neue Jahr vorzunehmen sind. Dieses jährliche Gespräch sollte gut vorbereitet und gegebenenfalls durch einen neutralen Moderater begleitet werden. Eine Dokumentation dieser Sitzung ist für die Transparenz und ggf. für eine Veröffentlichung sehr wichtig.

Evaluierung Eine Evaluierung dient der Bewertung, ob die vereinbarten, gemeinsam abgestimmten inhaltlichen Ziele des GEKs erreicht wurden. Zur Kontrolle des

Fortschritts und des Erfolgs der Projekte sollten die Monitoring- Aktivitäten und die fortgeschriebenen Umsetzungspläne regelmäßig bewertet werden. Ein Augenmerk sollte hierbei insbesondere auf den durchgeführten Beteiligungs- Prozessen, der Netzwerktätigkeit, dem Umfang umgesetzter Prozesse, der Arbeitsweise der Gemeinde und deren Öffentlichkeitsarbeit liegen.

Solche Bewertungen können in Form von Befragungen von Experten und beteiligten Akteuren, Expertengesprächen, moderierten Workshops usw. erfolgen. Welche Methodik für die Evaluierung verwendet wird, sollte die Gemeinde in naher Zukunft festlegen.

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Abbildungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Lage der Marktgemeinde Oberschwarzach ...... 14 Abbildung 2: Ausschnitt aus dem Regionalplan Region Main-Rhön (3) (Regierung von Unterfranken, 2008) ...... 15 Abbildung 3: Sandsteinhaus, Schönaich und St. Wendelin, Mutzenroth ...... 23 Abbildung 4: Bildstöcke in Breitbach und Siegendorf ...... 23 Abbildung 5: Verkehrsinfrastruktur in Oberschwarzach (Eigene Darstellung) ...25 Abbildung 6: Weinbau und Feldflur in Mainfranken ...... 31 Abbildung 7: Ausschnitt des Netzentwurfs Kernwegenetzkonzept (Quelle: BBV LandSiedlung GmbH) ...... 34 Abbildung 8: Schutzgebiete in Oberschwarzach (Eigene Darstellung)...... 36 Abbildung 9: Topographische Karte Markt Oberschwarzach ...... 37 Abbildung 10: Rad- und Wanderwege in Oberschwarzach (eigene Darstellung) ...... 43 Abbildung 11: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Schönaich ...... 63 Abbildung 12: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Oberschwarzach 67 Abbildung 13: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Siegendorf ...... 71 Abbildung 14: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Wiebelsberg ...... 77 Abbildung 15: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Handthal ...... 82 Abbildung 16: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Breitbach- Kammerforst ...... 86 Abbildung 17: Punkte mit besonderem Handlungsbedarf in Mutzenroth- Düttingsfeld ...... 91 Abbildung 18: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Schönaich ...113 Abbildung 19 Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Oberschwarzach ...... 114 Abbildung 20: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Siegendorf ..116 Abbildung 21: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Wiebelsberg117 Abbildung 22: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Handthal .....118 Abbildung 23: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Breitbach ....119 Abbildung 24: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Kammerforst ...... 120 Abbildung 25: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Mutzenroth .122 Abbildung 26: Kartenausschnitt Innenentwicklungspotenziale - Düttingsfeld 123 Abbildung 27: Projektskizze "Regionale Produkte" im Handlungsfeld "Tourismus" ...... 154 Abbildung 28: Zeitstrahl für die Reihenfolge der Maßnahmen/Projekte mit höchster Dringlichkeit/Priorität (eigene Darstellung nach dem Strategieseminar in Klosterlangheim) ...... 210

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Schutzgebiete im Gebiet der Marktgemeinde Oberschwarzach ...... 36 Tabelle 2: Laufende Verfahren des ALE Unterfranken im Untersuchungsgebiet ...... 44 Tabelle 3: Ergebnisse Jugend- Workshop mit Priorisierung...... 152 Tabelle 4: Startprojekte auf Ortsteilebene ...... 204

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Grafikverzeichnis

Grafik 1: Altersgruppenverteilung in Oberschwarzach, Eigene Darstellung nach (Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung , 2014) ...... 19 Grafik 2: Altersgruppenverteilung in Schweinfurt, Eigene Darstellung nach (Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung , 2014) ...... 19 Grafik 3: Bevölkerungsveränderungen der Gemeinde Oberschwarzach im Vergleich zum Landkreis Schweinfurt 2028 gegenüber 2014. (Eigene Darstellung nach (Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung , 2014) .. 20 Grafik 4: Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Bayerns - Veränderung 2034 gegenüber 2014 in Prozent (Bayerisches Landesamt für Statistik , 2016) ...... 21 Grafik 5: Schwarzplan der Marktgemeinde Oberschwarzach (Eigene Darstellung) ...... 22 Grafik 6: Räumliche Verteilung und Altersverteilung der Hausärzte in der VG Gerolzhofen (KVB, 2017) ...... 27 Grafik 7: Anteil der Bevölkerung ab 65 Jahren im Landkreis Schweinfurt (Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2014) ...... 29 Grafik 8: Entwicklung der Zahl der Betriebe in Bayern (Quelle: StMELF, 2014) 31 Grafik 9: Anzahl der Betriebe nach Größe der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Markt Oberschwarzach (Vergleich 1999 zu 2010), eigene Darstellung nach (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016) ...... 32 Grafik 10: Viehhalter und Viehbestand im Markt Oberschwarzach (Vergleich 1999 zu 2010) (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016) ...... 32 Grafik 11: Situation des Arbeitsmarktes in Oberschwarzach im Jahr 2015 (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016) ...... 39 Grafik 12: Arbeitslosenzahlen 2009-2015 in Oberschwarzach (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016) ...... 39 Grafik 13: Arbeitslosenzahlen 2009-2015 in Oberschwarzach nach Personengruppen (Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016) ...... 40 Grafik 14: Auswertung Befragung „Ist Ihnen Dorfentwicklung in unserer Marktgemeinde…“ ...... 45 Grafik 15: Auswertung Befragung „Wie wichtig sind Ihnen folgende Punkte zum Thema ‚Straßenverkehr‘“ ...... 46 Grafik 16: Auswertung Befragung „Wie wichtig sind Ihnen folgende Punkte zum Thema ‚Leben und Wohnen‘“ ...... 46 Grafik 17: Auswertung Befragung „Wie wichtig ist Ihnen die Dorfgestaltung?“ 47 Grafik 18: Auswertung Befragung „Wie wichtig sind Ihnen folgende Punkte zu den Aufgaben der Gemeinde“ ...... 47 Grafik 19: Entleerungsursachen alter Dorfkerne zugunsten randlicher Neubaugebiete (Henkel, 2004) ...... 101 Grafik 20: Ortsteilbezogene Darstellung der Innenentwicklungspotenziale (eigene Darstellung) ...... 124 Grafik 21: Legende Karte Versorgungsstruktur ...... 125

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Literaturverzeichnis

Literaturverzeichnis

Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung . 2014. Vitalitäts- Check 2.1. München : s.n., 2014.

Bayerisches Landesamt für Statistik . 2016. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2035, Demographisches Profil für den Freistaat Bayern. Fürth : s.n., 2016.

—. 2016. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2035, Demographisches Profil für den Landkreis Schweinfurt. Fürth : s.n., 2016.

—. 2016. Statistik kommunal 2015, Landkreis Schweinfurt,. München : s.n., 2016.

Bayerisches Landesamt für Statistik. 2016. Statistik kommunal 2015, Markt Oberschwarzach . München : Bayerisches Landesamt für Statistik, 2016.

Bayerisches Landesamt für Umwelt. 2017. Naturräumliche Gliederung Bayerns. [Online] 2017. [Zitat vom: 18. 07 2017.] https://www.lfu.bayern.de/natur/naturraeume/index.htm.

Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landentwicklung und Heimat. Landesentwicklungsprogramm. [Online] [Zitat vom: 27. November 2017.] https://www.landesentwicklung- bayern.de/instrumente/landesentwicklungsprogramm/.

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. 2017. Finanzierung und Förderung der Land- und Dorfentwicklung. [Online] 2017. [Zitat vom: 09. 08 2017.] http://www.stmelf.bayern.de/landentwicklung/074255/index.php.

Bundesagentur für Arbeit. 2017. Statistik - Bundesagentur für Arbeit. [Online] 2017. [Zitat vom: 17. 10 2017.] https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach- Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Bayern/Schweinfurt- Nav.html?year_month=201709.

Henkel, Gerhard. 2004. Der ländliche Raum. Gegenwart und Wandlungsprozesse seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland. Stuttgart : Gebrüder Borntraeger, 2004.

KVB, Kassenärtzliche Vereinigung Bayerns. 2017. Versorgungsatlas Hausärzte. 2017.

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Main-Steigerwald, Region. Region Main Steigerwald. [Online] [Zitat vom: 01. 09 2017.] http://www.region-main-steigerwald.de/.

Oberschwarzach, Marktgemeinde. 2015. Bürgerbefragung 'Zu Hause daheim - unsere Marktgemeinde 2029'. Oberschwarzach : s.n., 2015.

RAUMORDNUNG, BUNDESAMT FÜR BAUWESEN UND. 2005. Raumordnungsbericht 2005. (Schriftreihe Berichte, Band 21). Bonn : s.n., 2005.

Regierung von Unterfranken - Städtebauförderung. 2017. [Online] 15. 05 2017. https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/aufgaben/4/3/00567/ind ex.html.

Regierung von Unterfranken. 2008. Regionalplan Region Main-Rhön (3). 2008.

Schweinfurt, Landratsamt. 2009. Bevölkerungsprognose für den Landkreis Schweinfurt unter besonderer Berücksichtigung alten- und jugendhilfsrelevanter Fragestellungen. Schweinfurt : s.n., 2009.

Spehl, Harald. 2011. Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen. [E-Paper] Hannover : ARL Nr. 12, 2011. http://nbn- resolving.de/urn:nbn:de:0156-73022.

Statistische Ämter des Bundes und der Länder. 2014. Zensus 2011. [Online] 2014. [Zitat vom: 25. 09 2017.] https://ergebnisse.zensus2011.de/#MapContent:00,D13,m,.

Quellen sonstiger Fotos:

BBV LandSiedlung GmbH

Anneke Schilling

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Gemeindeentwicklungskonzept Markt Oberschwarzach Anhang

Anhang

01 Karten aus der Strukturanalyse  Schwarzplan  Verkehr  Schutzgebiete  Freizeitwege

02 Karten der Dorfspaziergänge und Dorfwerkstätten  Schönaich  Oberschwarzach  Siegendorf  Wiebelsberg  Handthal  Breitbach – Kammerforst  Mutzenroth – Düttingsfeld

03 VC 2.1 – Karten der Innenentwicklungspotenziale 1:2.500

 Schönaich  Oberschwarzach  Siegendorf  Wiebelsberg  Handthal  Breitbach  Kammerforst  Mutzenroth  Düttingsfeld

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04 VC 2.1 – Karte zur Versorgungsstruktur – Gesamtgebiet

05 Projektskizzen aus den Themenwerkstätten  Allgemeiner Themenworkshop  Verkehr, Infrastruktur, Mobilität  Wohnen, Ortsstruktur, Ortsbild  Naherholung, Tourismus, Landwirtschaft  Daseinsvorsorge

06 Maßnahmenlisten mit Priorisierung und Dringlichkeit

07 Zeitstrahl der Maßnahmen

08 Priorisierung Dorferneuerung und Bodenordnung

09 Stellungnahmen Träger Öffentlicher Belange

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