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NEUES RAHMENKONZEPT 2018 UNESCO"BIOSPHÄRENRESERVAT RHÖN Band I – Wo stehen wir?

Herausgeber: Regierung von Unterfranken, Bayerische Verwaltungsstelle Oberwaldbehrunger Str. 4, 97656 Oberelsbach

Landkreis Fulda, Hessische Verwaltungsstelle Groenhoff-Haus Wasserkuppe 8, 36129 Gersfeld (Rhön)

Thüringer Verwaltungsstelle, Propstei Zella/Rhön, Goethestr. 1, 36452 Zella/Rhön

UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, den 16. Mai 2018

Anmerkungen: Im Interesse einer besseren Lesbarkeit wird nicht ausdrücklich in geschlechtsspezifischen Personenbezeichnungen differenziert. Die gewählte männliche Form schließt selbstverständ- lich eine adäquate weibliche Form gleichberechtigt ein. Das neue Rahmenkonzept nimmt an vielen Stellen Bezug auf den 2016 auf der Weltkonferenz der Biosphärenreservate in Peru verabschiedeten Lima Action Plan (Umsetzungszeitraum 2015 ± 2025) (UNESCO 2016). Die entsprechenden Bezüge sind im Text kenntlich gemacht.

Danksagung Die drei Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön danken an dieser Stelle ganz herzlich allen Mitarbeitern und Akteuren für ihre Zeit und ihr Engagement bei der ge- meinsamen Erstellung des vorliegenden Ä1HXHQ Rahmenkonzepts UNESCO-Biosphären- UHVHUYDW5K|Q³ Wir danken insbesondere für fachliche und personelle Unterstützung sowie freundliche Be- gleitung: o dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz - Referat 63 - Land- schaftsplanung, Natura 2000 und Schutzgebietssysteme o dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ± 5HIHUDW,9$Ä1$785$/DQGVFKDIWVSIOHJH6FKXW]JHELHWH2EHUVWH1DWXUVFKXW]EHK|UGH o dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz - Referat 43: Schutzgebiete, Vorhabenbegleitung, Landschaftsplanung, Naturtourismus o Landrat Thomas Bold und den Mitarbeitern des Landratsamtes o Landrat Thomas Habermann und den Mitarbeitern des Landratsamtes Rhön-Grabfeld o Landrat Bernd Woide und den Mitarbeitern des Landratsamtes Fulda o Landrat Dr. Michael Koch und den Mitarbeiterin des Landratsamtes Hersfeld-Rotenburg o Landrat Peter Heimrich und den Mitarbeitern des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen o Landrat Reinhard Krebs und den Mitarbeitern des Landratsamtes Wartburgkreis o den Bürgermeistern der Kommunen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön o den Trägervereinen Naturpark und Biosphärenreservat Bayer. Rhön e. V., Natur- und Lebens- raum Rhön e. V. und dem Rhönforum e. V. o den Höheren und Oberen Behörden der Regierung von Unterfranken, des Regierungspräsidiums Kassel und des Thüringer Landesverwaltungsamtes o dem Dachmarke Rhön e. V. und den Tourismusorganisationen der Rhön o den zuständigen Landesämtern und unteren Fachbehörden in den Bereichen Umwelt, Land- und Forstwirtschaft sowie kommunaler (ländlicher) Entwicklung o den Verbänden und Vereinen im Bereich Naturschutz und Landwirtschaft, insbesondere den Kreisgruppen des BUND Naturschutz in Bayern e. V., BUND, NABU, LBV und HGON sowie den Landschaftspflegeverbänden und Kreisbauernverbänden o den zuständigen Staatsforstbetrieben der BaySF, HessenForst und ThüringenForst o den sieben LEADER Aktionsgruppen (LAGs und RAGs) o den zuständigen Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern o den Technologie- und Gründerzentren, Stadtwerken und regionalen Energieversorgern o den Autobahndirektionen, Straßen- und Verkehrsämtern sowie regionalen Busunternehmen o den Volkshochschulen und Kunststationen sowie Akteuren im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung o dem Beirat des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön o dem Rhönklub e. V. «VRZLHDOOHQZHLWHUHQ0LWVWUHLWHUQXQG8QWHUVWW]HUQ

Michael Geier Torsten Raab Karl-Friedrich Abe Leiter der Bayerischen Leiter der Hessischen Leiter der Thüringischen Verwaltungsstelle Verwaltungsstelle Verwaltungsstelle Inhaltsverzeichnis

1. Unser UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ...... 19 1.1. Einleitung ...... 2 1.2. Kulturlandschaft Rhön ...... 5 1.2.1. Ausgangssituation ...... 5 1.2.2. Zukunftsperspektive kultureller Zeugnisse der Rhön ...... 11 1.3. Rahmenbedingungen ...... 12 1.3.1. Existenzgrundlage ...... 12 1.3.2. Gesetzliche Vorgaben ...... 13 1.3.3. Formelle Planung und Konzepte ...... 16 1.3.4. Verwaltungsstellen UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ...... 19 1.3.5. Perspektiven für die weitere Entwicklung ...... 25 1.4. Eckdaten ...... 26 1.4.1. Gebietsbeschreibung ...... 26 1.4.2. Klimawandel und weitere Herausforderungen ...... 32 1.5. Zonierung ...... 40 1.5.1. Aktueller Stand der Zonierung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ...... 40 1.5.2. Moderierter Kommunikationsprozess zur Komplettierung der Kern- und Pflegezonen UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (Thüringer Teil) ...... 42 2. Unsere Natur und Landschaft ...... 44 2.1. Themenfeld Leistungen und Schutz von Ökosystemen ...... 45 2.1.1. Relevante Akteure im Bereich Leistungen und Schutz von Ökosystemen ...... 45 2.1.2. Ökosystemübergreifende Betrachtungen ...... 49 2.1.3. Ökosystem Offenland ...... 58 2.1.4. Ökosystem Forst und Wald ...... 60 2.1.5. Ökosystem Wasser und Moore ...... 62 2.1.6. Ökosystem Siedlung und Stadt ...... 66 2.1.7. Zusammenfassung Themenfeld Leistungen und Schutz von Ökosystemen ...... 67 2.2. Themenfeld Landschaftsbild ...... 68 2.2.1. Landschaftscharakter ± Landschaftsbild ± Landschaftsbewertung ...... 68 2.2.2. Landschaftsbild und Landnutzungswandel, Klimawandel und Energiewende . 73 2.2.3. Zusammenfassung Themenfeld Landschaftsbild ...... 76 3. Unsere Wirtschaftsweise ...... 78 3.1. Themenfeld Wirtschaft, Handwerk, Handel und Gewerbe ...... 79 3.1.1. Relevante Akteure im Bereich Wirtschaft, Handwerk, Handel und Gewerbe ... 79

3.1.2. Wirtschaftsstärke und Branchenstruktur ...... 84 3.1.3. Arbeitsmarkt ...... 94 3.1.4. Regionale Wertschöpfungsketten am Beispiel regionaler Produkte und Regionalvermarktung durch die Dachmarke Rhön ...... 106 3.1.5. Zusammenfassung Themenfeld Wirtschaft, Handel, Handwerk und Gewerbe 111 3.2. Themenfeld Landwirtschaft und Fischerei ...... 114 3.2.1. Ausgangssituation ...... 114 3.2.2. Relevante Akteure im Bereich Landwirtschaft ...... 115 3.2.3. Landwirtschaftliche Strukturen ...... 119 3.2.4. Regionale Produkte und Wertschöpfungsketten ...... 127 3.2.5. Perspektiven und ökologische Herausforderungen wie der Klimawandel ...... 129 3.2.6. Zusammenfassung Themenfeld Landwirtschaft und Fischerei ...... 132 3.3. Themenfeld Forstwirtschaft und Jagd ...... 134 3.3.1. Relevante Akteure im Bereich Forstwirtschaft und Jagd ...... 134 3.3.2. Forstwirtschaft ...... 137 3.3.3. Jagd im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ...... 146 3.3.4. Zusammenfassung Themenfeld Forst und Jagd...... 148 3.4. Themenfeld Tourismus, Gastronomie und Erholung ...... 150 3.4.1. Strukturen ...... 150 3.4.2. Relevante Akteure im Bereich Tourismus, Gastronomie und Erholung ...... 151 3.4.3. Touristische Infrastruktur ...... 155 3.4.4. Tourismusintensität - Leistungsträger ...... 158 3.4.5. Touristische Angebote ...... 161 3.4.6. Touristisches Marketing ...... 164 3.4.7. Tourismusintensität ± wirtschaftliche Bedeutung ...... 164 3.4.8. Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus ...... 170 3.4.9. Zusammenfassung Themenfeld Tourismus, Gastronomie und Erholung ...... 171 3.5. Themenfeld Konsum ...... 172 3.5.1. Hintergrund und Datenverfügbarkeit...... 173 3.5.2. Konsum als komplexes Phänomen ...... 177 3.5.3. Zusammenfassung Themenfeld Konsum ...... 179 3.6. Themenfeld Energie und Klimaschutz ...... 181 3.6.1. Relevante Akteure im Bereich Energie und Klimaschutz ...... 181 3.6.2. Energieerzeugung und Energieversorgung ...... 185 3.6.3. Energieverbrauch und Energieeinsparung ...... 187 3.6.4. Ausgangssituation, Konzepte und Datenlage im UNESCO-Biosphären-reservat Rhön ...... 188 3.6.5. Weitere Einflussfaktoren ...... 192 3.6.6. Zusammenfassung Themenfeld Energie und Klimaschutz ...... 193 4. Unser soziales Leben ...... 194 4.1 Themenfeld Bevölkerung, Demografie und Migration ...... 195 4.1.1. Allgemeine Bevölkerungsentwicklung in der Rhön ...... 195 4.1.2. Familien ...... 202 4.1.3. Jugend ...... 202 4.1.4. Senioren ...... 204 4.1.5. Behinderte ...... 207 4.1.6. Ausländer ...... 208 4.1.7. Zusammenfassung Themenfeld Bevölkerung, Demografie und Migration ..... 208 4.2. Themenfeld Kommunale Entwicklung ...... 210 4.2.1. Relevante Akteure im Bereich Kommunale Entwicklung ...... 210 4.2.2. Flächennutzung ...... 213 4.2.3. Gebäude und Wohnen ...... 216 4.2.4. Daseinsvorsorge ...... 220 4.2.5. Kommunale Finanzen ...... 224 4.2.6. Zusammenfassung Themenfeld Kommunale Entwicklung ...... 228 4.3. Themenfeld Mobilität und Verkehr ...... 229 4.3.1. Relevante Akteure im Bereich Mobilität und Verkehr ...... 229 4.3.2. Verkehrsinfrastruktur ...... 232 4.3.3. Motorisierter Individualverkehr ...... 235 4.3.4. Verkehrsaufkommen ...... 238 4.3.5. Öffentlicher Personennahverkehr ...... 241 4.3.6. Pendlerbewegungen ...... 241 4.3.7. Freizeitverkehr ...... 243 4.3.8. Zusammenfassung Themenfeld Mobilität und Verkehr ...... 245 4.4. Themenfeld Kultur ...... 246 4.4.1. Strukturen ...... 246 4.4.2. Zusammenfassung Themenfeld Kultur ...... 249 5. Unser Wissen ...... 250 5.1. Themenfeld Bildung ...... 251 5.1.1. Formaler Bildungsbereich: Kindergärten, Schulen, Hochschulen ...... 251 5.1.2. Non-formale Bildung: außerschulische Akteure ...... 256

5.1.3. Bildung für nachhaltige Entwicklung als Auftrag der BR-Verwaltungen...... 261 5.1.4. Zusammenfassung Themenfeld Bildung ...... 269 5.2. Themenfeld Forschung und Monitoring ...... 271 5.2.1. Strukturen und Zusammenarbeit ...... 271 5.2.2. Forschung ...... 272 5.2.3. Monitoring ...... 280 5.2.4. Zusammenfassung Themenfeld Forschung und Monitoring ...... 283 5.3. Themenfeld Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Marketing ...... 285 5.3.1. Medienanalyse ...... 285 5.3.2. Öffentlichkeitsarbeit und Marketing der Verwaltungsstellen und Trägervereine ...... 293 5.3.3. Bewertung der Öffentlichkeitsarbeit / Kommunikation im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön ...... 298 5.3.4. Ausblick der Mediennutzung und Informationsmedien ...... 299 5.3.5. Zusammenfassung Themenfeld Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Marketing ...... 300 6. Unsere Zusammenarbeit ...... 302 6.1. Unsere Zusammenarbeit international...... 303 6.1.1. Das Fundament internationalen Engagements ...... 303 6.1.2. Erfahrungsaustausch und Beratung ...... 304 6.1.3. Partnerschaften zwischen Biosphärenreservaten ...... 305 6.1.4. Mitarbeit in Netzwerken der UNESCO ...... 306 6.1.5. Zusammenfassung Themenfeld Unsere Zusammenarbeit international ...... 306 6.2. Unsere Zusammenarbeit national ...... 307 6.2.1. Deutsche UNESCO-Kommission ...... 307 6.2.2. Deutsches MAB-Nationalkomitee ...... 307 6.2.3. Ständige Arbeitsgruppe der UNESCO-Biosphärenreservate in Deutschland .. 308 6.2.4. EUROPARC Deutschland e. V...... 309 6.2.5. Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN) ...... 309 6.2.6. Zusammenfassung Themenfeld Unsere Zusammenarbeit national ...... 310 6.3. Unsere Zusammenarbeit in der Rhön ...... 311 6.3.1. Trägervereine im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ...... 311 6.3.2. Länderübergreifende Zusammenarbeit ...... 312 6.3.3. Arbeitsgruppen im Bottom-Up-Prozess zur Erstellung des neuen Rahmenkonzeptes ...... 314 6.3.4. Zusammenfassung Unsere Zusammenarbeit in der Rhön ...... 315 Literaturverzeichnis ...... 316 Internetquellen ...... 324 Allgemeine Statistiken ...... 333 Relevante Gesetzestexte ...... 335 Abkürzungsverzeichnis ...... 337

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Managementzentrum der Bayerischen Verwaltungsstelle in Oberelsbach ....21

Abbildung 2: Hessische Verwaltungsstelle mit Sitz im Groenhoff-Haus auf der Wasserkuppe ...... 22

Abbildung 3: Thüringer Verwaltungsstelle mit Sitz in der Propstei Zella/Rhön ...... 24

Abbildung 4: Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön seit der Erweiterung 2014 ...... 31

Abbildung 5: DWD-Messstation 5371 Wasserkuppe (921 m NN), hessische Rhön - Lufttemperatur Durchschnitt [°C] mit Maximal -und Minimalwerten (1947 ± 2016) ...... 34

Abbildung 6: DWD-Messstation 2597 Bad Kissingen (282 m NN), Bayerische Rhön ± Jahresniederschlag Durchschnitt [mm] (1947 ± 2016 ...... 34

Abbildung 7: Zonierung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Stand 2017) ...... 41

Abbildung 8: Schutzgebietskarte des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Stand 2017) ...... 57

Abbildung 9: Fließgewässer des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön und ihr ökologischer Gesamtzustand nach EU-WRRL ...... 65

Abbildung 10: Bayernweite Landschaftsbildbewertung, davon Landschaftsbildbewertung für Landschaftseinheiten für den Ausschnitt des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... 70

Abbildung 11: Lage der fünf bedeutsamen Kulturlandschaften innerhalb der Kulturlandschaftseinheit "3-Rhön ...... 72

Abbildung 12: Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) je Einwohner [Euro] in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (1994 ± 2014) ...... 85

Abbildung 13: Entwicklung der Handwerksbetriebe in den Landkreisen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2000-2015) ...... 90

Abbildung 14: Entwicklung der Anzahl der Erwerbstätigen [in 1.000] in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (gesamt) (2000 ± 2014) ...... 95 Abbildung 15: Entwicklung der Anzahl der Erwerbstätigen [in 1.000] in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2000 ± 2014) ...... 96

Abbildung 16: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen [%] in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort) (2011-2015) und Verhältnis zwischen Männern und Frauen ..... 97

Abbildung 17: Entwicklung der Anzahl der Beschäftigten am Arbeitsort [%] in Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort) (2011-2015) und Verhältnis zwischen Männern und Frauen ...... 98

Abbildung 18: Entwicklung der Arbeitslosenquote [%] in den Landkreisen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2011-2015) ...... 100

Abbildung 19: Entwicklung der Arbeitslosenzahlen [%] in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2011-2015) und Verhältnis zwischen Männern und Frauen ...... 101

Abbildung 20: Gemeldete und unbesetzte Berufsausbildungsstellen am Arbeitsort der Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2014) ...... 104

Abbildung 21: Entwicklung der Anzahl an Markennutzern Dachmarke Rhön (2010-2016) ...... 108

Abbildung 22: Baumartenzusammensetzung in den Gebieten der BaySF, HessenForst und für die gesamte Waldfläche BRRhön Thüringen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... 139

Abbildung 23: Altersklassenverteilung [%] der Laubhölzer Buche und Eiche in den Gebieten der BaySF, HessenForst und für die gesamte Waldfläche BRRhön Thüringen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 140

Abbildung 24: Altersklassenverteilung [%] der Nadelhölzer in den Gebieten der BaySF, HessenForst und für die gesamte Waldfläche BRRhön Thüringen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 140

Abbildung 25: Anteile der Waldbestände des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2006) ...... 141

Abbildung 26: Touristische Destination Rhön und Teile der GrimmHeimat Nordhessen mit Außenabgrenzung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 150

Abbildung 27: Entwicklung der Beherbergungsbetriebe des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2012 ± 2015) ...... 159

Abbildung 28: Entwicklung der Gästebetten des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2012 ± 2015 ) ...... 160

Abbildung 29: Entwicklung der Gästeankünfte des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2012 ± 2015) ...... 166

Abbildung 30: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer (in Tagen) in der Destination Rhön und des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2015) ...... 167

Abbildung 31: Haushaltsabfälle der Landkreise des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön [kg/EW] (2004, 2008, 2014) ...... 174

Abbildung 32: Getrennt erfasste organische Abfälle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön [kg/EW] (2004, 2008, 2014) ...... 174

Abbildung 33: Getrennt erfasste Wertstoffen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön [kg/EW], (2004, 2008, 2014) ...... 175

Abbildung 34: Prozentuale Anteile verschiedener Energieformen an der Energiebereitstellung der im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön hauptsächlich beteiligten regionalen Energieversorger und deutschlandweiter Trend (2005 und 2015) *heute RhönEnergie Fulda GmbH ...... 186

Abbildung 35: Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (1991 ± 2015) [%] ...... 196

Abbildung 36: Natürliche Bevölkerungsbewegung (Geburten ± Sterbefälle) in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2008) ...... 197

Abbildung 37: Natürliche Bevölkerungsbewegung (Geburten ± Sterbefälle) in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2015) ...... 198

Abbildung 38: Altersgruppen der Bevölkerung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2008 und 2015) ± (85 statistische Gemeinden, Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017) ...... 199

Abbildung 39: Wanderungsbewegung (Zuzüge ± Wegzüge) der Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2008) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017) ...... 200

Abbildung 40: Wanderungsbewegung (Zuzüge ± Wegzüge) der Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2014) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017) ...... 201

Abbildung 41: Bevölkerungsentwicklung [%] der 15 bis 25-Jährigen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2008-2015) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017) ...... 203

Abbildung 42: Bevölkerungsentwicklung [%] der 60-Jahrigen und älter des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2008-2015) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017) ...... 206

Abbildung 43: Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche [%] (2008 ± 2013) und Anteile Siedlungs- und Verkehrsfläche (2013) des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017) ...... 215

Abbildung 44: Entwicklung des Wohngebäudebestandes (2008 ± 2014) des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön [%] (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017) ...... 217

Abbildung 45: Gebäudestruktur nach Baujahr in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (gesamt) (Quelle: ZENSUS 2011) ...... 218

Abbildung 46: Steuerkraftmesszahl der Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön je Einwohner [Euro] (2014) (Quelle:. STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017, LANDKREIS FULDA 2017) ...... 225

Abbildung 47: Kommunale Schulden der Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön je Einwohner [Euro] ( 2013) (Quelle: STATISTISCHE. ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017) ...... 226

Abbildung 48: Straßennetz, Infrastruktur des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Quelle: GEOINFORMATIONSSYSTEME BRRV 2017) ...... 233

Abbildung 49: Entwicklung der Anzahl der Kraftfahrzeuge pro Einwohner des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2009 ± 2016) (Quelle: KBA 2009, 2016) .... 236

Abbildung 50: Bestand und Anteil von E-Autos (31.12.2015) am PKW-Bestand (1.1.2016) ...... 237

Abbildung 51: Veränderungen des Verkehrsaufkommens des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2005 ± 2010) ...... 240

Abbildung 52: Pendlerbewegungen (Einpendler minus Auspendler) am Arbeitsort des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2015) ...... 244

Abbildung 53: Bevölkerung nach höchstem Schulabschluss 2011 [%] für die Landkreise Bad Kissingen (KG), Rhön-Grabfeld (NES), Hersfeld-Rotenburg (HEF), Fulda (FD), Schmalkalden-Meiningen (SM), Wartburgkreis (WAK), Landkreise und Deutschland gesamt...... 253

Abbildung 54: Entwicklung der Schulanzahl des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (1994/95 - 2014/15) ...... 255

Abbildung 55: Art der Forschungs- und Monitoringprojekte des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... 273

Abbildung 56: Finanzierung der Forschungs- und Monitoringprojekte des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... 274

Abbildung 57: Finanzierungspartner für Forschungs- und Monitoringprojekte des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 274

Abbildung 58: Inhaltliche Verteilung der Forschung- und Monitoringprojekte des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (1991-2016) ...... 275

Abbildung 59: Inhaltliche Zuordnung der Forschungs- und Monitoringprojekte innerhalb GHU GUHL 7KHPHQEHUHLFKH Ä1DWXU XQG /DQGVFKDIW Ä:LUWVFKDIW XQG Ä6R]LDOHV .XOWXU³ ...... 276

Abbildung 60: Informierende und andere Mediennutzung (¦ allgemein) zur Meinungsbildung in Deutschland im Trend [%] (2009-2015) ...... 285

Abbildung 61: Wichtigstes Informationsmedium in Deutschland im Trend [%] (2009- 2015) ...... 287

Abbildung 62: Internetzugang der Rhöner Haushalte (50 Mbit/s) ...... 288

Abbildung 63: Ergebnisse der Onlinebefragung (nicht repräsentativ) im Bottom-Up- Prozess zur Erstellung des neuen Rahmenkonzeptes ...... 299

Abbildung 64: Länderübergreifend thematische Arbeitsgruppenstruktur im Bottom-Up- Prozess zur Erstellung des neuen Rahmenkonzeptes (2014-2016) ...... 314

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Lokale und Regionale Aktionsgruppen LEADER des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... 18

Tabelle 2: Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön, deren Länder- und Landkreiszugehörigkeiten, Bevölkerungszahlen) ...... 28

Tabelle 3: Jahresmittelwerte (30-Jahre) Temperatur und Niederschlag (1961-1990 und 1981-2010) der DWD-Wetterstation 2597 Bad Kissingen (282 m NN), Bayerische Rhön ...... 33

Tabelle 4: Jahresmittelwerte (30-Jahre) Temperatur und Niederschlag (1961-1990 und 1981-2010) der DWD-Wetterstation 5371 Wasserkuppe (921 m NN), hessische Rhön ...... 33

Tabelle 5: Jahresmittelwerte (30-Jahre) der Sonnenscheindauer [h] (1961-1990 und 1981-2010) der DWD-Wetterstation 5371 Wasserkuppe (921 m NN), hessische Rhön ...... 35

Tabelle 6: Zonierung (Kernzonen (K), Pflegezonen (P) und Entwicklungszonen(E)) des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön unter Berücksichtigung der Länderspezifika ...... 40

Tabelle 7: Staatliche und behördliche Akteure im Bereich Leistungen und Schutz von Ökosystemen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 45

Tabelle 8: Verbände und Vereine im Bereich Leistungen und Schutz von Ökosystemen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 46

Tabelle 9: Liste der Tierarten mit besonderer Verantwortung (VArt) des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... 49

Tabelle 10: Liste der Pflanzenarten des UNESCO-Biosphärenreservates mit besonderem Schutzstatus ...... 52

Tabelle 11: Übersicht der wichtigsten Schutzgebiete des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 56

Tabelle 12: Bewertung der Rhönlandschaft (bezüglich Eigenart) des bayerischen Teils UNESCO-Biosphärenreservat Rhön im Vergleich zu Bayern gesamt ...... 71

Tabelle 13: Übersicht der Hauptakteure im Bereich Wirtschaft des UNESCO-Biosphären- reservates Rhön ...... 80

Tabelle 14: Bruttowertschöpfung in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön nach Wirtschaftssektoren 2014 ...... 86

Tabelle 15: Bruttowertschöpfung in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön nach Wirtschaftszweigen 2014 ...... 87

Tabelle 16: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den Landkreisen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön nach Wirtschaftssektoren und ±zweigen 2015 ... 88

Tabelle 17: Anteil der Selbstständigen in den Landkreisen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön und die Selbstständigenquote (2011) ...... 102

Tabelle 18: Übersicht über die drei Regionalmarken der Rhön im Vergleich ...... 107

Tabelle 19: Übersicht über Markennutzung im Handwerk und der Verarbeitungsbranche des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 110

Tabelle 20: Staatliche und behördliche Akteure im Bereich Landwirtschaft des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... 116

Tabelle 21: Vereine und Verbände im Bereich Landwirtschaft des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... 117

Tabelle 22: Landwirtschaftliche Nutzfläche [ha] des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 120

Tabelle 23: Kulturanbau auf Ackerland [%] des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön Rhön ...... 126

Tabelle 24: Übersicht über Markennutzer je Branche im Bereich Urproduktion des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 128

Tabelle 25: Staatliche und behördliche Akteure des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön im Bereich Forstwirtschaft und Jagd ...... 134

Tabelle 26: Vereine, Verbände und weitere Akteure des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön im Bereich Forstwirtschaft und Jagd...... 136

Tabelle 27: Waldbesitzarten und ihre prozentuale Verteilung des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön sowie in anteilig in den Ländergebieten ...... 142

Tabelle 28: Staatliche und behördliche Akteure im Bereich Tourismus des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... 151

Tabelle 29: Kommunale und private Akteure im Bereich Tourismus des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... 152

Tabelle 30: Übersicht über die Rhöner Wanderwege ...... 155

Tabelle 31: Übersicht über Markennutzer je Branche im Bereich Gastronomie ...... 169

Tabelle 32: Private Konsumausgaben der Haushalte/Monat 2015 [%] und [Euro] ...... 172

Tabelle 33: Akteure des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön im Bereich Energie und Klimaschutz ...... 181

Tabelle 34: Änderung der prozentualen Anteile verschiedener Energieformen an der Energiebereitstellung der im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ausgewählten beteiligten regionalen Energieversorger und der deutschlandweite Trend (2005 und 2015) ...... 185

Tabelle 35: Staatliche und kommunale Akteure im Bereich der kommunalen Entwicklung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 210

Tabelle 36: Verbände, Vereine und Netzwerke im Bereich Kommunale Entwicklung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 212

Tabelle 37: Akteure im Bereich Verkehr des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 229

Tabelle 38: Weitere Akteure im Bereich Mobilität und Verkehr des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... 231

Tabelle 39: Staatliche Akteure im Bereich Kultur des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 246

Tabelle 40: Kommunale Akteure im Bereich Kultur des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 248

Tabelle 41: Vereine und Verbände im Bereich Kultur des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 249 Tabelle 42: Zuständige Landesministerien und ±behörden für den Bereich Bildung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 251

Tabelle 43: Übersicht zu den Schulen und Kindergärten des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... 253

Tabelle 44: Hauptakteure der außerschulischen Bildung für nachhaltige Entwicklung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... 257

Tabelle 45: Durch das Bildungsangebot der Verwaltungsstellen / des Vereins NBR e. V. erreichte Schulen und Kindergärten 2015...... 263

Tabelle 46: Besucherstatistik der Biosphärenzentren und Infozentren, -stellen im Jahr 2015 ...... 267

Tabelle 47: Liste regionaler Medienunternehmen und Mediendienste UNESCO- Biosphärenreservat Rhön (Stand 2017) ...... 290

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩ

(LQOHLWXQJ Allgemeiner Teil 23 Jahre nach der feierlichen Übergabe des ersten Rahmenkonzeptes für Schutz, Pflege und Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön am 12.04.1995 in Oberelsbach und in Zella/Rhön legen die drei Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates nun ei- nen mit den Akteuren der Region erarbeitetes neuees Rahmenkonzept für die Rhön vor. 23 Jahre ohne Überarbeitung des ersten Rahmenkonzeptes sind eine sehr lange Zeit. Schon im Rahmen der ersten periodischen Überprüfung des Biosphärenreservates durch die UNE- SCO in 2003 forderte das deutsche MAB-Nationalkomitee eine Aktualisierung des Rahmenkonzeptes. Es bekräftigte diese Forderung anlässlich der zweiten periodischen Über- prüfung 2013. Die lange Verzögerung war begründet durch die Bemühungen im bayerischen Teil, das UNE- SCO-Biosphärenreservat Rhön erheblich zu erweitern. Mit dem Antrag auf Erweiterung an die UNESCO wurde das Pflichtkriterium Nr. 17 der Kriterien für Anerkennung und Über- prüfung von Biosphärenreservaten der UNESCO in Deutschland, die Auflage zur Erarbei- tung eines neuen Rahmenkonzeptes für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön inner- halb von drei Jahren ab Anerkennung, wirksam. Der Internationale Koordinationsrat der UNESCO hat die Erweiterung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön am 12.06.2014 förmlich anerkannt. Somit war bis Mitte 2017 ein neues Rahmenkonzept für die Rhön vorzu- legen. Die SEVILLA-Strategie und daraus abgeleitet der aktuelle Lima Action Plan der UNESCO für das Weltnetz der Biosphärenreservate fordern eine umfassende Beteiligung der Bevöl- kerung an Planungs- und Entscheidungsprozessen. Darüber müssen alle Biosphä- renreservate im Rahmen der periodischen Überprüfung ausführlich Rechenschaft gegenüber der UNESCO ablegen. Mit der Vorstellung des Arbeitsprogramms am 20.11.2014 gab die Bayerische Staatsminis- terin für Umwelt und Verbraucherschutz, Ulrike Scharf, den Startschuss zur Erstellung des neuen Rahmenkonzeptes. In einem ersten Schritt riefen die Verwaltungsstellen 10 Fach-Arbeitsgruppen zu den Themenfeldern Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Leistungen und Schutz von Ökosystemen, Entwicklung Ländlicher Raum, Tourismus, Bildung und Kommunikation, Monitoring und Forschung, Energie, Mobilität und Verkehr, Wirtschaft, Handel und Gewerbe ins Leben. Die Teilnahme stand allen inhaltlich berührten Institutionen und Organisationen sowie interes- sierten Personen offen. Die Arbeitsgruppe Kultur wurde erst nachträglich gebildet. Die erste Sitzungsrunde der Arbeitsgruppen (Dezember 2014 - Juli 2015) diente der Bestandsaufnahme, der Identifikation von Problemen und Defiziten sowie der Formulie- rung erster Ziele. Daran schloss sich ein zweitägiger Workshop (15./16.02.2016) zu the- menübergreifenden Handlungsfeldern PLW7HLOQHKPHUQDXVDOOHQ$*¶VLQ6Hs- sions an. Er wurde mit Hilfe von Workshop-Papieren vorbereitet, die durch die Verwaltungs- stellen aus den Ergebnissen der ersten Arbeitsgruppensitzungen erarbeitet und allen Arbeits- gruppenmitgliedern vorab zur Verfügung gestellt wurden. Sie dienten als Diskussionsgrund- lage und wurden aus der jeweiligen Diskussion heraus verändert, gekürzt oder auch erwei-

Band I - Wo stehen wir? ɪ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 tert. Die überarbeiteten Workshop-Papiere wurden den Teilnehmern für nachträgliche Rückmeldungen übermittelt. Die zweite Arbeitsgruppenphase hatte zum Ziel, Konflikte zwischen Leitbildern, Zielen und Maßnahmen, die im Workshop formuliert bzw. im Nachgang schriftlich vorgetragen wurden, aufzuarbeiten sowie Ziele, Maßnahmen und Projektideen zu vervollständigen. Alle Arbeitsschritte wurden durch die Verwaltungsstellen protokolliert, diese den Teil- nehmern zur Gegenkontrolle übermittelt und im Internet zur öffentlichen Einsicht bereitgestellt (www.biosphaerenreservat-rhoen.de/wie-ist-der-plan). Über dem Arbeits- und Diskussionsprozess mit der Bevölkerung und rund 300 direkt Betei- ligten stand als oberste Maxime, dass Rhöner Akteure aus den verschiedensten Bereichen eine Zukunftsperspektive für die Rhön entwickeln. Es ist daher ein Konzept von Rhönern für die Rhön. Dabei haben die Mitarbeiter der Verwaltungsstellen im Prozess von Anfang an sorgfältig darauf geachtet, dass Probleme, Fragestellungen und Lösungswege nicht sektoral und nicht isoliert betrachtet werden. Der Arbeitsgruppenprozess wurde flankiert durch die Einbeziehung der Bevölkerung über eine nicht-repräsentative Online-Befragung 2016 mit ca. 1.800 Teilnehmern und ausführliche Face-to-Face-Interviews (ca. 100), ausgewertet im Rahmen einer Bachelor- arbeit (WILM-KIESEL 2016, unveröffentl.). Die Ausarbeitung der Texte erfolgte durch themenbezogene Verfasserteams der Verwaltungsstellen mit je einem Vertreter aus jeder Verwaltungsstelle, z. T. unter Beteili- gung Externer. Die Verwaltungsstellen legten Anfang April 2017 den Entwurf den zuständigen Ministe- rien in Bayern, Hessen und Thüringen vor. Nach Überarbeitung und Ergänzung durch die Verwaltungsstellen ging der Entwurf zur Stellungnahme an den Vorstand der ARGE Rhön ± die Landkreise Bad Kissingen, Fulda, Rhön-Grabfeld, Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis, sowie den Verein Natur- und Lebensraum Rhön, den Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön und das Rhönforum in Thüringen. Anschließend wurde der Beirat des Biosphärenreservates Rhön zur Beratung mit einbezogen. Die öffentliche Anhörung der Städte und Gemeinden, Fachbehörden und gesellschaftli- chen Gruppen sowie der interessierten Öffentlichkeit schloss sich vom 26. Juni bis 29. Sep- tember 2017 daran an. Wie schon das erste Rahmenkonzept für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist auch das hier vorliegende zweite Rahmenkonzept keine verbindliche Planung, sondern ein unter breiter Beteiligung der Bevölkerung und Institutionen des UNESCO- Biosphärenreservates entwickeltes umfassendes Leitbild und Zukunftskonzept. Im Rahmenkonzept formulierte Ziele und Maßnahmen können daher erst durch die Übernahme in gesetzlich geregelte Planwerke im Rahmen der dafür vorgeschriebenen Verfahren oder durch freiwillige Selbstverpflichtung verbindlich werden.

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Einführung zu Band I ± Wo stehen wir? Band I stellt als Grundlagenband die Ausgangslage für Leitbilder, Ziele und Maßnahmen des Rahmenkonzeptes dar. Trotz sorgfältiger Datenrecherche kann jedoch kein Anspruch erhoben werden, den Status Quo der nachhaltigen Entwicklung im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön in Zahlen, Daten und Fakten vollständig darzustellen. Allein die thematische Breite des neuen Rahmenkonzeptes macht eine Beschränkung auf sys- temrelevante Daten zur Darstellung der nachhaltigen Entwicklung unumgänglich. Es stellte sich zudem im Laufe der Erhebung heraus, dass die Datenlage in den drei Ländern Bayern, Hessen und Thüringen teilweise sehr heterogen und somit schwierig vergleichbar ist. Eine einheitliche Tiefe und Detailierungsgrad waren nur z. T. gegeben. Zu wichtigen Themenfel- dern wie Energie oder Kultur liegen länderübergreifend kaum vergleichbare oder überhaupt keine statistisch abgesicherten Daten vor. Die Datenerhebung gestaltete sich auch aus diesem Grund äußerst zeitaufwändig. Die räumliche Zuordnung von Daten zum Gebietsumgriff des UNESCO- Biosphärenreservates war nur teilweise möglich. Da die weit überwiegende Menge statis- tischer Basisdaten auf Gemeinde- oder Landkreisebene erhoben wird, die Grenze des UNE- SCO-Biosphärenreservats aber eine ganze Reihe von Städten und Gemeinden durchschnei- det, haben sich die drei Verwaltungsstellen auf eine Abgrenzungskonvention für Statistiken auf Gemeindebasis verständigt. Dabei wurden die 85 Gemeinden, deren Bevölkerungs- schwerpunkte im UNESCO-%LRVSKlUHQUHVHUYDW 5K|Q OLHJHQ GHU *UXQGJHVDPWKHLW ÄUNE- SCO-%LRVSKlUHQUHVHUYDW³]XJHRUGQHWGLHEULJHQHOI*HPHLQGHQ (LFKHQ]HOO(LWHUIHOG)ULe- dewald, Fuchsstadt, Herpf (Meiningen), Hünfeld, Kalbach (Utrichshausen), Künzell, Ober- streu, Salz und Schwallungen) blieben unberücksichtigt. Wo die Daten nur landkreisbezogen vorlagen, wurden sie mit der entsprechenden Vorsicht interpretiert. Trotz dieser systematischen Schwierigkeiten konnten mit der Grundlagenermittlung in die- sem Band I ± Wo stehen wir? ± viele substanzielle Erkenntnisse für das Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön gewonnen werden, die für die Erarbeitung des Entwufs neues Rahmenkonzept unentbehrlich waren und auch für den weiteren Umsetzungsprozess eine wertvolle Grundlage sind. Den meisten Kapiteln der Abschnitte 2 - 6 ist jeweils ein UnWHUNDSLWHOÄ$NWHXUH6WUXNWXUHQ³ vorangestellt. Alle Hauptkapitel enden mit jeweils einer Zusammenfassung, die wiederum im Band II das jeweilige Kapitel einleitet.

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1.2. Kulturlandschaft Rhön Die Qualität der Kulturlandschaft Rhön, ihre Eigenart, Vielfalt und Schönheit, ist ein Produkt aus der Vielfalt der physisch-geografischen Gegebenheiten und dem Jahrhunderte bis Jahr- tausende langen gestaltenden Eingriff als Ergebnis der Nutzung durch den Menschen zur Erzeugung von Lebensmitteln, Brenn- und Nutzholz und für den Siedlungsraum. Es gibt im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön keine primäre Wildnis, die seit Urzeiten ohne menschli- chen Eingriff bis heute erhalten wäre. Die Qualität dieser Kulturlandschaft in all ihren Facet- ten war 1991 der ausschlaggebende Grund für die gemeinsame Beantragung des Prädikats Ä%LRVSKlUHQUHVHUYDW³EHLGHU2UJDQLVDWLRQGHU9HUHLQWHQ1DWLRQHQIU%LOGXQJ:LVVHQVFKDIW und Kultur (UNESCO) durch die Länder Bayern, Hessen und Thüringen.

1.2.1. Ausgangssituation Maßstab der Darstellung sind die beiden zentralen Aufträge des UNESCO- Biosphärenreservates, Ä6FKXW]³ auf der einen Seite in Verbindung mit Ä1DFKKDOWLJHU (QWZLFNOXQJ³ auf der anderen Seite. 'DEHLNDQQVLFKÄ6FKXW]³QLFKW auf Naturlandschaft beziehen, denn eine solche gibt es in der Rhön schon seit vielen Jahrhunderten nicht mehr. ,QHLQHUYRP0HQVFKHQJHSUlJWHQ/DQGVFKDIWNDQQDEHUÄ6FKXW]³QLFKWORVJHO|VWYRQÄ(Qt- ZLFNOXQJ³ EHWUDFKWHW ZHUGHQ Damit stellt sich für die Beschreibung des Ausgangszustands die grundlegende Frage: o Welche Zeugnisse der Vergangenheit prägen heute das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, geben ihm ein unverwechselbares Gesicht und machen seine Eigenart als KUL- TURlandschaft aus? Im Gegensatz zu dem verhältnismäßig gut abgrenzbaren und bei aller Vielfalt als Einheit de- finierbaren Naturraum Rhön war die Rhön in den Grenzen des UNESCO- Biosphärenreservates nie ein einheitlicher Kulturraum. Vielmehr zeichneten die natürlichen Gegebenheiten des Mittelgebirges Rhön die Geschichte des historischen Grenzlandes Rhön vor. Die Wechselfälle der Geschichte haben mit den z. T. bedeutenden Verschiebungen von Herrschafts- und Einflussbereichen/-grenzen die kulturellen Gegebenheiten der Rhön ver- kompliziert, sprich bereichert. Noch heute trennen die Höhenzüge der Rhön das Gebiet in drei Bundesländer und auch in drei verschiedene Kulturräume. Die nachfolgenden Ausführungen stützen sich im Wesentlichen auf die zusammenfassenden Darstellungen von LANGE (2000) und BAUER (1994).

Landschaft und Siedlung Die frühesten, heute noch gut sichtbaren Spuren menschlicher Kulturtätigkeit in der Land- schaft haben die Kelten u. a. auf der Milseburg in vorchristlicher Zeit hinterlassen. Nicht mehr oberirdisch sichtbare Besiedlungsspuren im Rhönvorland reichen zurück bis in das Neolithikum. Bodenfunde belegen, dass sich im Umfeld der Rhön bereits in der Altsteinzeit Menschen aufhielten. Aus der Mittelsteinzeit (8.000 bis 5.000 v. Chr.) sind Fundplätze z. B. bei Tann und Hilders bekannt. Einzelfunde steinzeitlicher Kulturgruppen der Jungsteinzeit sind in den Gemarkungen von Dermbach, Helmershausen u. a. Orten der thüringer Rhön nachweisbar. Aus der Eisenzeit (ab 8. Jahrhundert v. Chr.) stammen z. B. die großen Hü- gelgräberfelder von Herpf (VERSE & GRASSELT 2014).

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Nachhaltig geprägt hat jedoch erst die fränkisch-karolingische Landnahme, die neben der Reichsabtei Fulda mit der karolingischen und ottonischen Pfalz Salz (im Raum Bad Neu- stadt) wichtige Herrschaftsstützpunkte im Gebiet hatte, im 7./8. Jahrhundert das Vorland der Rhön bis in die Hochlagen (Birx, Frankenheim). Die typischen Rhöner Haufendörfer mit Endungen auf -hausen, -heim, -(b)ach oder -ungen gehen auf diese Zeit zurück und definie- ren seither und kaum verändert das Grundgerüst der Siedlungsstruktur der Rhön. Ihr Ge- bäudebestand wurde flächendeckend erst mit den Kataster-Uraufnahmen in der ersten Hälf- te des 19. Jahrhunderts dokumentiert. Eine flächenmäßig bedeutende Erweiterung dieser Siedlungsfläche erfolgte dann in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit dem fränkisch-karolingischen Landausbau begann auch die fortschreitende Entwaldung bis in die Hochlagen der Rhön. Bereits für das Hochmittelalter kann von einer weitgehenden Entwaldung der landwirtschaftlich nutzbaren, weil ebenen oder schwach geneigten Gelände- teile bis in die höchsten Lagen der Hochrhön ausgegangen werden. Das Erscheinungsbild der Kulturlandschaft HOCHRHÖN als Land der offenen Fernen mit der Langen Rhön bis zum Ellenbogen, den Schwarzen Bergen, der Wasserkuppe, dem Dammersfeld und dem Kreuzberg war damit vorgeprägt. LANGE (2000: 38) belegt an vielen, heute noch im Gelände sichtbaren Zeugnissen, z. B. zwischen Wasserkuppe und Eube, dass es sich um großflächig auch ackerbaulich genutzte Bereiche gehandelt hat. Die Aufgabe dieser Acker-Wiesen- Wechselwirtschaft setzt erst im 19. Jahrhundert ein. Die unter den damaligen Bedingungen erheblichen Entfernungen zwischen den Hofstellen und den landwirtschaftlich genutzten Flächen der Hochrhön führten dazu, dass Dünger, wenn überhaupt, nur durch Weidegang zugeführt wurde, in der Summe aber kontinuierlich Nährstoffe entzogen wurden. Unter die- sen Bedingungen entstanden die heute so reizvollen wie naturschutzfachlich hochwertigen montanen Wiesentypen der Hochrhön (vgl. I.2.1.). Mit dem hochmittelalterlichen Siedlungsausbau wurden z. B. die Waldhufendörfer des heutigen Bischofsheimer Stadtgebiets planmäßig angelegt. In Frankenheim (Unterfranken) und Unterweißenbrunn lässt sich diese planvolle Siedlungsanlage noch heute bis ins Detail verfolgen. Die Hofstellen sind giebelständig entlang der Straße angeordnet. Ihre Breite be- trägt einheitlich 35 m. Die Hufen, das zum Hof gehörige Eigentum, zogen sich mehr oder weniger falllinienparallel rückwärts gerodet, soweit es die Bodenverhältnisse zuließen, den Hang zum Himmeldunkberg bzw. zum Bauersberg hoch. Durch das Ablesen der Basaltüber- rollung und die Ablagerung der Lesesteine auf den Hufengrenzen wurde dieses Kolonisati- onsmuster bis heute konserviert. Die zeitlich nächste Ergänzung des Siedlungsmusters der Rhön ging von der Fürstabtei Fulda mit der planmäßigen Ansiedlung von Einzelhöfen in der Feldflur in den heutigen politischen Gemeinden Gersfeld und vor allem Poppenhausen sowie 1136 mit der Gründung eines Frau- enklosters in Zella einher. Die Gemarkung Steinwand stellt heute die größte historische Streusiedlung in Hessen dar. Die verbliebenen Wälder in der Rhön wurden in jener Zeit be- reits intensiv genutzt: Hier gewann man das benötigte Bau- und Brennholz sowie Laubstreu; sie dienten der Waldweide und sie waren die Grundlage für die Gewinnung von Holzkohle und Pottasche. Auf dieser Basis wiederum entwickelte sich Eisengewinnung und Glasmache- rei. Ein Beispiel für Letzteres ist in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts die Oberweider Glashütte (VERSE & GRASSELT 2014). Einschneidend für die Siedlungsentwicklung waren auch die kleine Eiszeit des Spätmittelalters, die Pest und eine schwere Agrarkrise, welche zum Wüstfallen zahlreicher Siedlungen und Höfe und dem Rückzug der Bevölkerung in die Tallagen führte. Im Gegenzug erfolgte eine Wiederbewaldung im Hochlagenbereich. Die Be-

Band I - Wo stehen wir? ɮ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 waldung wurde in den folgenden Jahrhunderten für den enormen Bedarf an Holz für Köhle- reien, Glashütten, Eisenschmelzen sowie zahlreiche Pottaschesiedereien wieder zurückge- drängt, die wüst gefallenen Siedlungen jedoch nicht wiederbelebt. Von ihnen sind kaum noch Reste im Gelände zu finden (LANGE 2000: 44). Gegen Ende des 15. Jahrhunderts begann die Periode des frühneuzeitlichen Lan- desausbaus. Sie dauerte bis zum Dreißigjährigen Krieg. In diese Zeit fallen in der thüringer Hochrhön Gründung bzw. Wiederbesiedlung des Anzenhofs, des Rhönhofs und wohl auch )UDQNHQKHLPV XQG %LU[)UGLHED\HULVFKHXQGKHVVLVFKH5K|QVWHOOW /DQJHIHVWÄ,QLWLLHUW und organisatorisch getragen wurde dieser für die heutige Kulturlandschaft so bedeutungs- volle Abschnitt der Landschaftsentwicklung im Wesentlichen von den geistlichen Landesher- ren wie der Fürstabtei Fulda und dem Fürstbistum Würzburg, die durch planmäßig gelenk- ten Landesausbau versuchten, die verheerenden Folgen der Wüstungsperiode zu bHVHLWLJHQ³ Gleiches gilt auch für die hennebergischen bzw. sächsischen Landesherren und die Herren von der Tann. Ein Beispiel für den frühneuzeitlichen Landesausbau ist die Erschließung des Salzforstes in der südlichen Rhön durch das Hochstift Würzburg, ausgehend vom oberen Sinntal im 16. Jahrhundert bis zu den drei Straßen-Angerdörfern Sandberg, Waldberg und Langenleiten Ende des 17. Jahrhunderts, die in ihrer Grundstruktur vollständig erhalten sind (vgl. I.4.2.). Für die Ausdifferenzierung dieser Rhöner Kulturlandschaft hat ein weiteres historisches Fak- tum eine außerordentliche Bedeutung, die Realerbteilung, bei der jedes Flurstück zu gleichen Teilen zwischen den Erben geteilt wurde. Dieser Prozess setzte sich fort bis in die Hofstellen mit der Bildung sog. Koppelhöfe. Im Offenland war sie die Ursache eines extremen Struktur- reichtums und einer kleinstteiligen Nutzungsvielfalt, im Wald hat sie mit den sog. Wegfurter Streichen ein Kulturlandschaftsdenkmal hinterlassen, das zumindest in Bayern ohne Beispiel ist. Im 20. Jahrhundert mündete die Realerbteilung in zahllose Erbengemeinschaften, die einer sinnvollen Weiterführung der land- oder forstwirtschaftlichen Nutzung immer häufiger im Weg standen bzw. auch heute noch stehen. So weist z. B. die nur in der Gemarkung Kili- anshof flurbereinigte Gemeinde Sandberg auf einer Fläche von 2.803 ha über 25.000 einzel- ne Flurstücke auf (vgl. I.3.2.) Zwei säkulare externe Impulse und eine Einzelinitiative gestalteten im 20. Jahrhundert das Erscheinungsbild der Rhöner Kulturlandschaft erneut und tiefgreifend um:

Die Umsetzung des Dr.-Hellmuth-Planes (HOHMANN 1992) während der nationalsozialis- tischen Zeit zur systematischen Besiedlung der Hochrhönflächen hinterließ die großflächigen und streng schematischen Fichtenaufforstungen zwischen Ellenbogen, Wasserkuppe und Heidelstein und legte mit der großflächigen Entsteinung durch den Reichsarbeitsdienst die Grundlage für die heutige z. T. maschinelle Grünlandbewirtschaftung der Langen Rhön (vgl. I.2.1.). Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik 1949 und die damit einher- gehende fortschreitende Vergesellschaftung der landwirtschaftlichen und forstlichen Produk- tionsflächen hatte eine großflächige Kulturlandschaft im thüringer Teil der Rhön zur Folge, die sich auch nach der deutschen Wiedervereinigung im Wesentlichen erhalten hat. Dabei entstanden Bewirtschaftungseinheiten, die im Extremfall fast 1.000 Mal so groß sind wie ein Flurstück durchschnittlicher Größe in der Gemeinde Sandberg (100 ha im Verhältnis zu 0,1 ha). Zwangsläufig gehen damit enorme Unterschiede in der Ausstattung mit Landschaftsele- menten wie Rainen und Hecken einher. Als bedeutendes historisches Denkmal in der Land-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɯ schaft hat sich, wenn auch nicht mehr durFKJHKHQGHUNHQQEDUGDVÄ*UQH%DQG³GLHHKe- malige innerdeutsche Grenze, erhalten. Nach dem 2. Weltkrieg begann das damalige Forstamt Bad Brückenau mit dem systema- tischen Aufkauf landwirtschaftlicher Flächen in den Hochlagen der Schwarzen Berge, die anschließend mit Fichten aufgeforstet wurden. Bis in die 1980er Jahre wurden so über 450 ha Grünland durch Fichten-Monokulturen ersetzt. Die Veränderung der Kulturlandschaft hätte nicht schwerwiegender sein können. Nach Aussagen alter Rhönklub-Mitglieder (J. SCHLAGBAUER 1993, mdl. Mitteilung) müssen bis in die 50er Jahre die Schwarzen Berge das HLJHQWOLFKHÄ/DQGGHURIIHQHQ)HUQHQ³JHZHVHQVHLQ'LH.XOWXUODQGVFKDIWVLQYHQWDULVLHUXQJ in den Gemeinden rund um die Schwarzen Berge in den Jahren 2007 ± 2018 im Auftrag der Bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön belegt diese Berich- te eindrucksvoll (vgl. I.2.1.). Die Brücke zwischen der freien Feldflur und den geschlossenen Siedlungen schlagen oft Streuobstwiesen und die Flurdenkmale, im Besonderen die Bildstöcke, an denen die katholi- schen Teile der Rhön außerordentlich reich sind. Seit dem Hochmittelalter (Knotensäule in Heustreu) bis in die allerjüngste Zeit (Bildstock der fränkischen Heiligen von Lothar Bühner in Salz von 1998) besteht eine ungebrochene Tradition, die vor allem in der Spätgotik und im Barock zahlreiche künstlerisch hochwertige Zeugnisse hervorbrachte. Die Rhön gehört damit zum zentralen Bestand der fränkisch-osthessisch-thüringer Bildstocklandschaft. Genauso prägend sind die Wegekreuze, Mariengrotten (allerdings deutlich jünger; häufig nach dem 2. Weltkrieg entstanden) und viele kleine Kapellen sowie Kreuzwege (z. B. Hilders- Battenstein oder St. Gangolf bei Fladungen u.a.m.) (vgl. I.3.4.). Auch territoriale und mi- litärische Elemente in der Kulturlandschaft sind in der Rhön nachzuweisen, angefangen von den Grenzsteinen und Grenzsteinketten, spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Landwehren oder Wall-Graben-Anlagen und Schanzen bis hin zu den Relikten des kalten Krieges im späten 20. Jh. mit dem Fulda Gap. Neben den obengenannten Siedlungstypen verdienen die verschiedenen funktionalen Typen der Rhöner Dörfer Erwähnung, bedingt doch die besondere Funktion eines Dorfes immer auch sein Erscheinungsbild. An erster Stelle sind hier die Klosterdörfer Wechterswinkel, Thulba, Aura und Frauenroth in Bayern, Rasdorf in Hessen und Zella in Thüringen zu nen- nen. Die Bewohner waren mit hohem Anteil Handwerker und Tagelöhner, wie sie von der geistlichen Grundherrschaft gebraucht wurden (vgl. I.3.4.). Ähnliches gilt für die Herrschaftsorte der größeren und kleineren bis kleinsten weltlichen Grundherrschaften (Ebersburg, Tann, , Weißenbach, Völkershausen, Neustädtles, Unsleben, Ostheim, Helmershausen, Kaltensundheim, Kaltennordheim, Dermbach, Geisa u. a.). Die Verwaltungssitze der drei bedeutendsten Herrschaftsbereiche ± des Hochstiftes Fulda, des Hochstiftes Würzburg und der Grafschaft Henneberg, in der Nachfolge das Her- zogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, (Rentämter Bischofsheim, Fladungen, Hilders, Geisa, Kaltennordheim, , Bad Kissingen, Bad Neustadt, Mellrichstadt, Ostheim) waren befestigt und bildeten auch die wirtschaftlichen Zentren ihres Amtsbezirks. Wo die Grenze zwischen den Herrschaftsbereichen regelmäßig umstritten war, wie zwischen dem Hochstift Würzburg und den Hennebergern, erhielten im 15. und 16. Jahrhundert auch kleinere Dörfer wie Mittelstreu oder Oberelsbach u. v. a. m. Befestigungen, die noch heute mehr oder weni- ger vollständig im Einzugsbereich der Werra und der Fränkischen Saale anzutreffen sind.

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Als befestigte Siedlungen im Kleinen können die Kirchenburgen im Gebiet betrachtet wer- den. Die Kirchenburg im bayerischen Ostheim v. d. Rhön als besterhaltenes Beispiel ihrer Art in Deutschland führt anschaulich vor Augen, wie das Leben im ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit in Krisenzeiten funktioniert hat. Die Wirtschaftsgebäude der Ostheimer Kirchenburg, die Gaden, werden z. T. heute noch so genutzt wie zu Zeiten ihrer Erbauung. Nicht mehr so vollständig erhalten sind die Kirchenburgen Nordheim v. d. Rhön, Oberstreu, Mittelstreu und Kaltensundheim (vgl. I.3.4.). Einen absoluten Sonderfall mit kulturhistorischer Bedeutung stellt die Frauensiedlung Lohe- land, Deutschlands erster Reformsiedlung, die von Frauen für Frauen gegründet wurde, dar. Gebäude und Gärten Auch im innerörtlichen Bereich hat das UNESCO-Biosphärenreservat auf Grund seiner wechselvollen Geschichte eine große Vielfalt aufzuweisen. Die Reihe bedeutender erhaltener Sakralbauten beginnt mit der Stiftskirche in Rasdorf, mit der das fuldisch geprägte frühe Mittelalter ein überregional bedeutendes Zeugnis gesetzt hat, und der karolingischen Grün- dung St. Martin in Brendlorenzen. Jahrhunderte später hat der kulturelle Leuchtturm Fulda mit der Propsteikirche Zella und der Propstei in landschaftlich herausgehobener Position einen weiteren bedeutenden Ableger in der Rhön hinterlassen (vgl. I.3.4.). Mönche und Non- nen betätigten sich zudem in Rhöner Klöstern sowohl landwirtschaftlich als auch handwerk- lich, sie kümmerten sich um Bedürftige und Kranke, boten Unterkunft für Reisende und ± noch wichtiger ± Sicherheit im Alter. Sie machten die kulturelle Vergangenheit lebendig und richteten wenn möglich Klosterschulen ein. Auch wenn die hochmittelalterlichen Klostergründungen Wechterswinkel, Frauen- roth, Thulba, Altstadt Hammelburg, Kreuzberg und Aura im Laufe der Jahrhunderte immer wieder mehr oder weniger einschneidende Verluste an ihrem Gebäudebestand hinnehmen mussten, so sind doch die verbliebenen Zeugen von regionaler bis überregionaler Bedeutung. Dem Kloster Frauenroth sind die bedeutendsten hochmittelalterlichen Plastiken der Rhön zu verdanken ± die sogenannte Lauterer Madonna und die Stifterfiguren in der Frauenrother Klosterkirche ±, die qualitativ nur von Werken der Kathedralkunst dieser Zeit z. B. in Mainz oder Meißen oder Naumburg übertroffen werden. Die Kirchenruine von Aura, der unvollen- dete Rohbau einer mächtigen Wandpfeilerkirche vom Beginn des 17. Jahrhunderts, vermit- telt auf Grund seiner landschaftlichen Lage und imposanten Größe eine Ahnung davon, wel- che Bedeutung der kleine Ort für das Hochstift Würzburg einst hatte. Der Name Ostheim fiel bereits im Zusammenhang mit der Kirchenburg. Die von ihr eingeschlossene Stadtkirche St. Michael, erbaut 1615 ± 1619, ist eine der ersten lutherischen Predigerkirchen in Mittel- deutschland (vgl. I.3.4.). Den Abschluss im Reigen bedeutender Sakralbauten bilden die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt und die Karmelitenklosterkirche in Bad Neustadt a. d. Saale. Obwohl sie nach Alter und Ausstattung nichts miteinander zu tun haben, sind sie durch die Baugeschichte der ersteren untrennbar miteinander verknüpft. So beherbergt Bad Neustadt heute einen der bedeutendsten deutschen Kirchenbauten des Klassizismus und eine viel ältere qualität- voll barockisierte Klosterkirche, die die Wirren der Säkularisation, da noch in Funktion als Interims-Stadtpfarrkirche, völlig unbeschadet überstanden hat (vgl. I.3.4.). Je nach Bedeutung der weltlichen Herrschaften wurde so auch prägende Bausubstanz hinter- lassen, die aber noch deutlich stärker als die sakralen Bauten den politischen Wechselfällen der Grenzregion Rhön ausgeliefert war. Darunter befindet sich mit der Salzburg oberhalb

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Bad Neustadts, erbaut als landesherrliche Burg der Fürstbischöfe von Würzburg, auch die größte Ganerbenburg Deutschlands. Viele ehemals bedeutende herrschaftliche Burgen wie die Ebersburg oder die Lichtenburg sind nur noch als Ruinen überliefert. Die großen und kleinen Grundherren bereicherten die Rhön mit Schlössern wie in Bieberstein, Unsleben, Völkershausen, Neustädtles, Zeitlofs, Weißenbach, Roßbach, Helmershausen, und einigen anderen Orten wie Schloss Saaleck, der Trimburg und Burg Botenlauben. Die Stadt Ostheim v. d. Rhön weist allein sieben Ä6WDGWVFKO|VVHU³ DXI 'DQHEHQ HUULFKWHWHQ GLH JUR‰HQ +HUr- schaften in ihren Verwaltungssitzen repräsentative Verwaltungsgebäude, die heute noch demselben Zweck dienen, für den sie erbaut wurden, wie das ehemalige Rentamt und heutige Rathaus in Fladungen. Die historischen Rathäuser in Ostheim und Hammelburg zeugen vom Selbstbewusstsein kommunaler Selbstverwaltungen in früheren Zeiten (vgl. I.3.4.). Eine Sonderform herrschaftlicher Bauten stellen die Bäderanlagen der bayerischen Staats- bäder Bad Kissingen, Staatsbad Bad Brückenau und mit ihren Parkanlagen so- wie das Heilbad Neuhaus als Privatbad mit Schloss und Park dar. Mit ihrer Doppelfunktion für Repräsentation und Rekreation prägen sie die historischen Ortslagen entscheidend bis heute. Bedeutende Baumeister ihrer Zeit wie z. B. Max Littmann (Architekt des Regenten- baus und der Wandelhalle in Bad Kissingen ± größter Trinkkurhalle der Welt) und Balthasar Neumann (u. a. Architekt des königlichen Kurhauses) waren hier tätig. Auch die Salinenbau- ten im Stile zeitgenössischer Schlossarchitektur in Bad Kissingen ± eigentlich Gewerbebau- ten ± sind dieser Sonderform zuzurechnen. Derzeit bewirbt sich der bekannteste Kurort Deutschlands Bad Kissingen um die Aufnahme als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO- Welterbestätten ± zusammen mit anderen führenden Bädern Europas (vgl. I.3.4.). Die Wohn-und Wirtschaftsgebäude der Rhöner Bevölkerung sind stark durch die naturgegeben geringen Ressourcen geprägt. Kein Teil der Rhön zeichnete sich in der Vergan- genheit durch bäuerlichen Reichtum aus. Vorherrschende Gehöftform in den unterschiedli- chen Siedlungstypen war das Dreiseitgehöft. Als Haustyp war das Ernhaus in Fachwerk- bauweise, nicht selten als Wohnstallhaus, am weitesten verbreitet. Diese Gehöft- und Haus- formen prägen bis heute das Gesicht der Rhöner Dörfer und machen ihren Reiz aus. Vor al- lem die befestigten Dörfer und Städte weisen noch heute intensiv genutzte Grabeländer vor der Dorf- oder Stadtmauer auf. Ihre Lage hat sich gegenüber den Katastererstaufnahmen kaum verändert. Auf die historischen Parkanlagen der Kurbäder wurde bereits hingewiesen (vgl. I.3.4). Viele der historischen Fachwerkhäuser mussten in den vergangenen Jahrzehnten wei- chen. Insbesondere die eingeschossigen Häuser der Kleinbauern, Hüttner und Altenteiler sind weitgehend aus den Siedlungen verschwunden. Besorgniserregend sind die aktuellen, austauschbaren Bautrends, bei denen historische Dacheindeckungen, traditionelle Baustoffe und Formensprache keinerlei Rolle mehr spielen. Verstärkt wurde dieser Trend durch die Aufweichung der gesetzlichen und planerischen Vorgaben und die Zunahme des Anteils an genormten Fertighäusern. Als ähnlich desolat kann die Situation der (Haus-) Gärten beschrieben werden. Nicht regi- onale bzw. standortfremde Vegetation in Form von Nadelgehölzen und Sträuchern, oft kom- biniert mit ortsfremden Steinschüttungen, haben die traditionellen Bauerngärten vielerorts verdrängt. Hierzu zählen auch traditionell Hof- und Grundstückseinfriedungen, die zuneh- mend Bundes- und internationalen Trends folgen.

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Die Spuren des ehemals reichen jüdischen Lebens in der Rhön sind spärlich geworden und oft nur mit einem geschulten Auge erkennbar. Dazu zählen ehemalige Synagogen (z. B. in Oberelsbach und Aschenhausen) und Friedhöfe (z. B. in Weyhers, Bad Neustadt, Weimar- schmieden, Geisa und Aschenhausen).

1.2.2. Zukunftsperspektive kultureller Zeugnisse der Rhön Alle nachfolgenden Kapitel müssen und können mithelfen, ihren spezifischen Beitrag zur Erhaltung der kulturellen Zeugnisse der Rhön zu erbringen. Dabei hilft die sehr hohe Wertschätzung der Rhöner Kulturlandschaft in der Bevölkerung; zwei Drittel der Rhöner, die an der Online-Befragung der Verwaltungsstellen 2016 teilgenommen haben, ver- binden das Biosphärenreservat mit dem Schutz von Natur und Landschaft, und bei den poli- tischen Entscheidungsträgern steht die Erhaltung kultureller Zeugnisse der Vergangenheit in hohem Kurs (BRRV 2016). Letzteres findet seinen Ausdruck in der aktiven Inwertsetzung hochwertiger baulicher Objekte durch öffentliche Eigentümer (z. B. der Kulturscheune Wechterswinkel durch den Landkreis Rhön-Grabfeld, Nutzung der Propstei in Zella als Sitz der Thüringer Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön). Sie zeigt sich auch in der kontinuierlichen finanziellen Förderung privater, kirchlicher und gemeindlicher Initiativen zur Erhaltung von Denkmälern durch die öffentliche Hand (Landkreise, Bezirk Unterfranken, Länder) und durch Stiftungen (Sparkassenstiftungen). Die Rhöner identifizie- ren sich im Allgemeinen in hohem Maße mit ihrer Heimat (vgl. I.5.1.). Dem steht häufig ein geringeres Erhaltungs- und Nutzungsinteresse für Denkmalobjekte bei den unmittelbar betroffenen privaten Eigentümern gegenüber. Es resultiert meist, aber nicht nur aus mangelnder finanzieller Leistungsfähigkeit trotz der vorgenannten, zahlreichen und lukrativen Unterstützungsmöglichkeiten. Die Revitalisierung ortsbildprägender Ob- jekte durch gezielte finanzielle Anreize muss daher auch weiterhin im Fokus aller öffentli- chen Entscheidungsträger stehen, droht doch andernfalls nach innen ein Identitätsverlust und nach außen, dem Gast gegenüber, ein unumkehrbarer Gesichtsverlust. Hinzu kommt die immer wieder zu beobachtende, fehlende Sensibilität für historisch-gestalterische Zusam- menhänge bei der Errichtung von Neubauten. Auf der anderen Seite bietet der Funktionsverlust nicht ortsbildprägender Gebäude, in der Regel funktionslos gewordene Nebengebäude, die Chance, durch Beseitigung innerdörfli- che Freiräume und damit mehr Lebensqualität für die heutigen und zukünftigen Bewohner zu gewinnen. Die ursprüngliche typisch fränkische Bauweise zeichnete sich zudem durch fehlenden Kniestock, steile Dachneigungen, steile Treppen und niedrige Raumhöhen aus. Damit können aber heutige Wohnansprüche an Licht, Raum und Barrierefreiheit kaum er- füllt werden. Die Entwicklung und Verankerung einer gelebten Rhöner Baukultur unter Berücksichtigung heutiger Nutzungsansprüche sollte zielführend und objektorientiert gestaltet werden. Es soll- ten entsprechende Angebote zur Verbreitung vorbildlicher Baukultur und zur Weiterbildung für Planer, Investoren und Bewohner länderübergreifend entsprechend forciert werden.

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1.3. Rahmenbedingungen Für das neue Rahmenkonzept ist es unabdingbar, bereits bestehende Gesetze, Verordnungen, Pläne und Entwicklungsstrategien für das Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön wenigstens in Umrissen darzustellen und für die Ziele und Maßnahmen zu berücksichtigen.

1.3.1. Existenzgrundlage Die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur UNESCO hat am 23.10.1970 das Programm ÄMan and the Biosphere³ (MAB) ± auf Deutsch Ä'HU 0HQVFKXQGGLH%LRVSKlUH³ ± als zwischenstaatliches Forschungsprogramm ins Leben geru- fen. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um ein völkerrechtlich verbindliches Dokument in Form einer Konvention. Der bis heute gültige programmatische Rahmen ± die SEVILLA- Strategie ± wurde erst im März 1995 auf der zweiten Weltkonferenz über Biosphärenreserva- te bestimmt. Den Kern bilden zehn Handlungsschwerpunkte, die wie folgt zusammengefasst VLQGÄ,QVJHVDPWVROOHQ%LRVSKlUHQUHVHUYDWHGXUFKZLVVHQVFKDIWOLFKNRUUHNWHNXOWXUHOONUHa- tive und nachhaltige Bewirtschaftung natürliche und kulturelle Werte erhalten bzZVFKDIIHQ³ (UNESCO 1996a). Auf ihnen setzt die eigentliche Strategie mit vier Oberzielen und 74 Emp- fehlungen in elf Teilzielen auf. Die auf den folgenden Weltkonferenzen über Biosphärenre- servate beschlossenen Aktionspläne (siehe unten) operationalisieren diese Ziele und Empfeh- lungen. Ebenfalls auf jener zweiten Weltkonferenz über Biosphärenreservate wurden die Internatio- nalen Leitlinien als organisatorischer Rahmen für Auswahl, Funktionen, räumliche Gliede- rung, Anerkennung und Überprüfung verabschiedet. Unter Art. 4 Kriterien Nr. 7b werden Ä6WUDWHJLHQRGHU3OlQH]XU%HZLUWVFKDIWXQJGHV*HELHWHVDOV%LRVSKlUHQUHVHUYDW³ 81(6&2 1996b) als Voraussetzung für die Anerkennung gefordert. Mit der Neuauflage des Rahmen- konzeptes kommt das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön dieser Forderung nach, die sich aktuell aus der Anerkennung der Erweiterung ergibt. Als Agenda zur Umsetzung der SEVILLA-Strategie wurden auf der dritten Weltkonferenz über Biosphärenreservate 2008 der Madrid Action Plan für die Jahre 2008 ± 2014 und auf der vierten Weltkonferenz über Biosphärenreservate in Peru der Lima Action Plan für die Jahre 2015 ± 2025 erarbeitet (UNESCO 2016). Das neue Rahmenkonzept nimmt an vie- len Stellen Bezug auf den Lima Action Plan. Auf der Grundlage der Rahmendokumente von Sevilla hat das deutsche MAB- Nationalkomitee (MAB-NK) im Jahr 1996 Ä.ULWHULHQIUGLH$QHUNHQQXQJXQGhEHr- SUIXQJ YRQ %LRVSKlUHQUHVHUYDWHQ GHU 81(6&2 LQ 'HXWVFKODQG³ ausgearbeitet, die für alle deutschen UNESCO-Biosphärenreservate bindend sind. Diese 40 Kriterien setzen auch den Rahmen für die Ausarbeitung dieses neuen Rahmenkonzeptes für das UNESCO- Biosphärenreservat Rhön (MAB-NK 2007). Als Interpretationshilfe zu den nationalen Kriterien und Handreichung für die praktische Arbeit hat das MAB-NK Empfehlungen zu Kernzonen in UNESCO-Biosphärenreservaten entwickelt (MAB-NK 2011). Es wird derzeit diskutiert, ob auch weitere Kriterien oder Kriteri- engruppen auf der Grundlage der Ergebnisse von derzeit laufenden F+E-Vorhaben durch Empfehlungen untersetzt werden.

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0LW3RVLWLRQVSDSLHUHQ]XGHQ7KHPHQÄ1XW]XQJYRQ:LQGNUDIWXQG%LRPDVVHLQUNESCO- %LRVSKlUHQUHVHUYDWHQ³XQGÄ%LOGXQJIUHLQHQDFKKDOWLJH(QWZLFNOXQJLQ%LRVSKlUHQUHVHUYa- WHQ³ 0$%-NK 2012, 2014) hat das deutsche MAB-NK nicht nur den Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates sondern allen im betreffenden Themenfeld arbeitenden In- stitutionen einen fachlichen Impuls zum Umgang mit den dort anstehenden Aufgaben an die Hand gegeben.

1.3.2. Gesetzliche Vorgaben Seit der Erstellung des ersten Rahmenkonzeptes im Jahr 1995 für das 1991 anerkannte UNE- SCO-Biosphärenreservat Rhön haben sich die rechtlichen Grundlagen für UNESCO- Biosphärenreservate auf Bundes- und Länderebene mehrfach und grundlegend geändert. Die aktuelle Situation zeigt sich wie folgt:

Bundesnaturschutzgesetz Die bundesdeutsche Grundlage stellt das Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege, kurz Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), in der Fassung vom 13.10.2016. Biosphärenre- servate werden explizit in §25 erwähnt:

Ć%LRVSKlUHQUHVHUYDWH

(1) Biosphärenreservate sind einheitlich zu schützende und zu entwickelnde Gebiete, die 1. großräumig und für bestimmte Landschaftstypen charakteristisch sind, 2. in wesentlichen Teilen ihres Gebiets die Voraussetzungen eines Naturschutzgebiets, im Übrigen überwiegend 3. eines Landschaftsschutzgebiets erfüllen, 4. vornehmlich der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch herge- brachte vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und der darin historisch gewach- senen Arten- und Biotopvielfalt, einschließlich Wild- und früherer Kulturformen wirtschaftlich genutzter oder nutzbarer Tier- und Pflanzenarten, dienen und 5. beispielhaft der Entwicklung und Erprobung von die Naturgüter besonders schonen- den Wirtschaftsweisen dienen. (2) Biosphärenreservate dienen, soweit es der Schutzzweck erlaubt, auch der Forschung und der Beobachtung von Natur und Landschaft sowie der Bildung für nachhaltige Entwick- lung. (3) Biosphärenreservate sind unter Berücksichtigung der durch die Großräumigkeit und Be- siedlung gebotenen Ausnahmen über Kernzonen, Pflegezonen und Entwicklungszonen zu entwickeln und wie Naturschutzgebiete oder Landschaftsschutzgebiete zu schützen. (4) Biosphärenreservate können auch als Biosphärengebiete oder Biosphärenregionen be- ]HLFKQHWZHUGHQ³

Zusätzlich zu dieser Gesetzeslage gibt es zwei Abweichungen in den Landesnaturschutzgeset- zen Bayerns und Hessens (s. u.), die entsprechend in der Fußnote angemerkt werden: § 25 idF d. G v. 29.7.2009 I 2542: Bayern - Abweichung durch Art. 14 des Bayerischen Na- turschutzgesetzes (BayNatSchG) v. 23.2.2011 GVBl S. 82, BayRS 791-1-UG mWv 1.3.2011 (vgl. BGBl. I 2011, 365) § 25 Abs. 1 idF d. G v. 29.7.2009 I 2542: Hessen - Abweichung durch § 12 Abs. 6 Satz 2 des Hessischen Ausführungsgesetzes zum Bundesnaturschutzgesetz (HAGBNatSchG) v. 20.12.2010 GVBl. I S. 629 mWv 29.12.2010 (vgl. BGBl. I 2011, 663)

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Landesnaturschutzgesetze Bayern: Gesetz über den Schutz der Natur, die Pflege der Landschaft und die Erholung in der freien Natur (Bayerisches Naturschutzgesetz) Auf der bayerischen Seite des Gebietes werden die rechtlichen Grundlagen durch das bayeri- sche Naturschutzgesetz geregelt, das für Biosphärenreservate Abweichungen von der Bun- desebene wie folgt aufweist: Ä$UW%LRVSKlUHQUHVHUYDWH (abweichend von § 25 BNatSchG) (1) Die oberste Naturschutzbehörde kann großflächige, repräsentative Ausschnitte von Kul- turlandschaften nach Anerkennung durch die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur zu Biosphärenreservaten erklären. Biosphärenreser- vate dienen in beispielhafter Weise insbesondere 1. dem Schutz, der Pflege und der Entwicklung von Kulturlandschaften und deren Bio- top- und Artenvielfalt, 2. der Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise, die den Ansprüchen von Mensch und Natur gleichermaßen gerecht wird, 3. der Bildung für nachhaltige Entwicklung, der naturkundlichen Bildung und dem Na- turerlebnis, der Beobachtung von Natur und Landschaft sowie der Forschung. (2) Biosphärenreservate sollen entsprechend dem Einfluss menschlicher Tätigkeit in Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen gegliedert werden. (3) Biosphärenreservate können auch als Biosphärengebiete oder Biosphärenregionen be- ]HLFKQHWZHUGHQ³ Die Erklärung nach Art. 14 BayNatSchG erfolgte am 30.10.2014.

Hessen: Hessisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (HAGBNatSchG) Auch in der hessischen Rechtsgrundlage besteht eine Abweichung zum Bundesgesetz, die sich schwerpunktmäßig mit Biosphärenreservaten befasst: Ć(UNOlUXQJ]XPJHVFKW]WHQ7HLOvon Natur und Landschaft nach Kapitel 4 des Bundesnaturschutzgesetzes, Sicherstellung (§ 12 Abs. 6 Satz 2 abweichend von § 25 Abs. 1 des Bundesnaturschutzgesetzes) « (6) Biosphärenreservate und Naturparke werden durch die für Naturschutz und Land- schaftspflege zuständige Ministerin oder den zuständigen Minister bestimmt. Die Be- stimmung zum Biosphärenreservat darf erst nach Anerkennung durch die Organisation GHU9HUHLQWHQ1DWLRQHQIU(U]LHKXQJ:LVVHQVFKDIWXQG.XOWXUHUIROJHQ³

Eine ausdrückliche ODQGHVUHFKWOLFKH Ä%HVWLPPXQJ³ GHV Biosphärenreservates Rhön war in Hessen nicht erforderlich, weil zum Zeitpunkt der Anerkennung des Biosphärenreservates durch die UNESCO im Jahr 1991 die vorstehende landesrechtliche Regelung noch nicht be- stand. Erst nach 1991 eingetretene Rechtsänderungen (BNatSchG, HAGBNatSchG bzw. +(1DW* VFKULHEHQ]ZLVFKHQ]HLWOLFKHLQHÄUHFKWVYHUELQGOLFKH)HVWVHW]XQJ³YRU'LHVLVWDEHU seit dem Inkrafttreten des BNatSchG vom 29. Juli 2009 nicht mehr der Fall (§ 25 Abs. 1 BNatSchG).

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Thüringen: Thüringer Naturschutzgesetz (ThürNatG) Der Schutz von Biosphärenreservaten im Freistaat Thüringen ist im Thüringer Gesetz für Natur und Landschaft festgelegt, dass in seiner aktuellsten Fassung vom 30.08.2006 vor- liegt:

Ć%LRVSKlUHQUHVHUYDWH (1) Landschaftsräume, die 1. nach den Kriterien des Programmes "Mensch und Biosphäre" der UNESCO charakte- ristische Ökosysteme der Erde repräsentieren, 2. als Kulturlandschaft mit reicher Naturausstattung in wesentlichen Teilen die Voraus- setzungen eines Naturschutzgebietes, im Übrigen überwiegend eines Landschafts- schutzgebietes erfüllen, 3. großräumig und für bestimmte Landschaftstypen charakteristisch sind, 4. mit vielfältigen ökologischen und landschaftstypischen Landnutzungsformen bewirt- schaftet werden und vornehmlich der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der dadurch geprägten Landschaft und der darin gewachsenen Arten- und Biotopviel- falt dienen und 5. für die langfristige Umweltüberwachung, die Entwicklung und Erprobung von Wirt- schaftsweisen, die die Naturgüter besonders schonen, sowie für die ökologische For- schung und die Umwelterziehung geeignet sind, können durch Rechtsverordnung der obersten Naturschutzbehörde zum Biosphärenreser- vat erklärt werden. In die Rechtsverordnung sind die zum Schutz vor Veränderungen und Beeinträchtigungen erforderlichen Ge- und Verbote aufzunehmen sowie Aussagen zu Schutzziel- und Pflegebestimmungen zu treffen. Biosphärenreservate dienen auch der Umsetzung von Vorhaben, die die ökologischen, ökonomischen und sozialen Belange in Bezug auf die regionale Entwicklung modellhaft in Einklang bringen und sich für die Übertragung in andere Gebiete eignen. Sie werden unter Berücksichtigung der durch die Großräumigkeit und Besiedlung gebotenen Ausnahmen über Kern-, Pflege- und Entwick- lungszonen entwickelt und wie Natur- oder Landschaftsschutzgebiete geschützt. Durch die Biosphärenreservatsverwaltung werden ein Rahmenkonzept und, für die Teilflächen der Pflegezone, Pflege- und Entwicklungspläne erstellt. (2) Für die Einrichtung, Pflege und Entwicklung jedes Biosphärenreservates ist eine beson- dere Reservatsverwaltung einzusetzen. Sie ist der obersten Naturschutzbehörde unmittel- bar unterstellt. (3) Biosphärenreservate werden der UNESCO zur Aufnahme in die Liste der internationalen %LRVSKlUHQUHVHUYDWHYRUJHVFKODJHQ³

Weitere Verordnungen und Erklärungen Bayern: (UNOlUXQJ]XPÄ%LRVSKlUHQUHVHUYDW5K|Q³ Der bayerische Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz 2014 zum Biosphärenreservat nach Landesrecht erklärt (BaySTMUV 2014a: 509f.). Die Allgemeinverfügung enthält keine Bin- dungen gegen Jedermann. Sie definiert jedoch in den Grundzügen die Aufgaben der Verwal- tungsstelle und des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön, letztere nur insoweit, als sie sich aus den Verträgen zwischen dem Freistaat Bayern und dem Verein über die Zusammenarbeit und über die Zuständigkeiten in der Bildung für nachhaltige Entwick- lung und Information im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, bayerischer Teil, ergeben.

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Thüringen: Thüringer Verordnung über das Biosphärenreservat Rhön Im Gegensatz zum bayerischen und hessischen Teil ist der thüringer Teil des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön entsprechend der vorstehenden gesetzlichen Bestimmung durch eigene Rechtsverordnung mit Bindungswirkung gegen Jedermann geschützt (THÜRBR-VO RHÖN). Neben Verboten, Ausnahmen und Befreiungen regelt die Verordnung auch die Auf- gaben der Thüringer Verwaltungsstelle UNESCO-Biosphärenreservat Rhön in den Grundzü- gen. Das förmliche Verfahren zum Erlass einer neuen Verordnung wird 2017 eingeleitet.

1.3.3. Formelle Planung und Konzepte Auf der Ebene der Landes- und Regionalplanung der drei Länder wird das UNESCO- Biosphärenreservat Rhön deutlich unterschiedlich behandelt. Dies ist nicht nur der unter- schiedlichen Aktualität der jeweiligen Planwerke geschuldet.

Landesentwicklungsprogramme In den Landesentwicklungsprogrammen, in Hessen Landesentwicklungsplan, regeln die Länder Bayern, Hessen und Thüringen die räumliche Einteilung des Landes in Regionen und legen zentrale Entwicklungsziele und -grundsätze fest. Dabei setzen die Landesplanungsge- setze der Länder nur in Details unterschiedliche Schwerpunkte. Landschaftsprogramme gibt es nur in Hessen und Thüringen. Bayern: Im Landesentwicklungsprogramm des Freistaats Bayern aus dem Jahr 2013 kommt der Be- griff Biosphärenreservat nicht vor (LEP BAYERN 2013). Auch im Entwurf der jüngsten Teil- fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms Bayern von 2016 werden Biosphärenre- servate nicht erwähnt (BAYSTMFLH 2016). Hessen: Der Landesentwicklungsplan Hessen aus dem Jahr 2000 in der Fassung der letzten Revision von 2013 nimmt an vielen Stellen auf das Biosphärenreservat Rhön Bezug. Dies betrifft vor allem die Themen o Ökologische Verbundsysteme ± Hier zählt der hessische Teil zu den Ökologischen Vor- zugsräumen von landesweiter Bedeutung. o Nutzung der Windenergie ± Die Kernzone und die Pflegezone A sind als Vorranggebiete für die Nutzung von Windenergie ausgeschlossen. In den übrigen Zonen des UNESCO- Biosphärenreservates bedarf es der Einzelfallprüfung (LEP HESSEN 2013). Thüringen: Der thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservates findet unter Grundsatz 4.4.1 des Lan- desentwicklungsprogramms von 2014 betreffend die Schwerpunkträume des Tourismus in Thüringen ausdrücklich Erwähnung. Das LEP misst den acht Nationalen Naturlandschaften Thüringens (Nationalpark Hainich, zwei UNESCO-Biosphärenreservate und fünf Naturpar- ke) generell hohe Bedeutung bei (LEP THÜRINGEN 2014).

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Regionalpläne Die Regionalpläne präzisieren die räumlichen und inhaltlichen Vorgaben der Landesentwick- lungsprogramme, in Hessen des Landesentwicklungsplans, auf Regionsebene, die räumlich durch die vorgenannten Programme/ Pläne definiert wurden. Das UNESCO- Biosphärenreservat Rhön hat Anteil an drei Planungsregionen, die Region Main-Rhön in Bayern, die Region Nordhessen in Hessen und die Region Südwestthüringen in Thüringen. Bayern:

Der Regionalplan der Region Main-Rhön (RPV MAIN-RHÖN 2016) formuliert ausdrücklich unter Kapitel B I Ziel 1.2 die Erhaltung der landschaftlichen und ökologischen Eigenart der Hohen Rhön länderübergreifend. Nach Ziel 2.2.1 sollen die zentralen, wertgebenden Lebens- räume der Rhön als Naturschutzgebiete geschützt werden. Nach Ziel 2.4.6 soll auf eine Er- weiterung des Naturparks Bayerische Rhön nach Thüringen hingewirkt werden. Die Grund- sätze zur Pflege und Sicherung des Naturparks Bayerische Rhön in Ziel 2.4.3 sind im Hin- blick auf die Stichworte Wintersporteinrichtungen, verkehrsberuhigte Zonen und Zerschnei- dung teilweise von aktuellen Entwicklungen überholt. Er hebt in Kapitel A II Grundsatz 3.2.4 auf eine Vertiefung der Zusammenarbeit im Rahmen des Biosphärenreservates Rhön ab. Die Ziele 1.10 und 1.11 in Kapitel B III widmen sich den Verfahren der Ländlichen Entwick- lung und der Unterstützung der landwirtschaftlichen Betriebe sowohl materiell als auch durch Beratung. Dies bezieht sich nach der Begründung besonders auf die Pflegezone. Die Befürchtungen in der Begründung zu Ziel 1.11 haben sich als unbegründet erwiesen, da sich inzwischen auf Grund der attraktiven Förderprämien aus den Agrar-Umweltmaßnahmen nach ELER eine intensive Konkurrenz zwischen den Betrieben um diese Flächen entwickelt hat. Kapitel B III Ziel 2.5 postuliert für alle Waldflächen außerhalb der Kernzonen die Anwen- dung der Grundsätze der naturnahen Forstwirtschaft und lenkt Aufforstungswünsche in die Entwicklungszone. Hessen:

Der Regionalplan Nordhessen (REGIERUNGSBEZIRK KASSEL 2009) hat nach Kapitel 4.1.1 Ziel 1 neben anderen Gebieten die Kernzone und die Pflegezone A des Biosphärenreservates als Vorranggebiete für Natur und Landschaft festgelegt. In Grundsatz 4 dieses Kapitels und den Erläuterungen dazu ist ihm ein eigener Abschnitt gewidmet. Nach den Erläuterungen zu Grundsatz 1 ist die Pflegezone B des Biosphärenreservates den Vorbehaltsgebieten für Natur und Landschaft zugeordnet. Thüringen:

Der Regionalplan Südwestthüringen (REGIONALE PLANUNGSGEMEINSCHAFT SÜDWESTTHÜRIN- GEN 2012) stellt folgenden Grundsatz 1-DXIÄ,QGHQ%LRVSKlUHQUHVHUYDWHQ5K|QXQG9Hs- sertal-Thüringer Wald als Modellräume zur Bewahrung und Entwicklung gewachsener Kul- turlandschaften sollen Planungen und Maßnahmen zu nachhaltigen Nutzungsformen zur EHLVSLHOKDIWHQ:HLWHUHQWZLFNOXQJGHV/lQGOLFKHQ5DXPHVEHLWUDJHQ³ Unter G 3-LVWIROJHQGHU*UXQGVDW]DXIJHIKUW DXV]XJVZHLVH  Ä,PJUR‰UlXPLJEHGHXWVa- men Straßennetz sollen darüber hinaus folgende Vorhaben umgesetzt werden: Ä>«@1HXEDXHLQHU%XQGHVVWUD‰H]ZLVFKHQ0HLQLQJHQXQG)XOGD %QHX XQWHUEHVRQGe- rer Gewichtung der Naturschutzbelange im Biosphärenreservat Rhön. Begründung: [«] Ei-

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ne Verbesserung der Verbindung des Südthüringer Wirtschaftsraumes mit dem Oberzent- rum Fulda und dessen Wirtschaftsraum sowie der Erreichbarkeit der Orte in der thüringi- schen Rhön ist nur durch den Neubau einer leistungsfähigen Straßenverbindung zwischen Meiningen (A 71) und Fulda (A 7) erreichbar. Zur Wahrung der Belange des Natur und Landschaftsschutzes im Kernbereich des Biosphärenreservates Rhön ist eine bedarfsgerechte Straßenverbindung dort nur als Neubau und abschnittsweise mit einer Tunnellösung mög- OLFK³ Die beabsichtigte B 87neu wurde in den rechtskräftigen Bundesverkehrswegeplan 2030 (BMVI 2016c) lediglich mit mehreren Ortsumgehungen im thüringer Teil in der Kategorie ÄZHLWHUHU%HGDUI³DXIJHQRPPHQ Nach der Begründung zu Ziel 3-6 sind Errichtung und Betrieb von Windparks im Biosphä- renreservat ausgeschlossen. Die Vorbehaltsgebiete Tourismus (Grundsatz 4-27) umfassen die Nationalen Naturlandschaf- ten in Thüringen und damit auch das Biosphärenreservat Rhön. Dies wird mit Grundsatz 4- 29 wie folgt präzisiert: Ä,P9RUEHKDOWVJHELHW7RXULVPXVXQG(UKROXQJ7KULQJLVFKH5K|QVROOHLQH landschaftsver- trägliche, naturbezogene Erholung mit einem auf Ruhe und Entspannung gerichteten Na- turerlebnis entwickelt und ausgebaut werden. Die touristische Nutzung soll unter Berück- sichtigung des Schutzzweckes und der Entwicklungsaufgaben des Biosphärenreservates Rhön gewährleistet werden. 'HU 7RXULVPXV VROO DOV :LUWVFKDIWVIDNWRU JHVLFKHUW XQG ZHLWHUHQWZLFNHOW ZHUGHQ³ 8QWHU Grundsatz G4-37 wird der Hochrhöner unter den überregional bedeutsamen Wanderwegen geführt, Gleiches gilt für den Rhön-Radweg unter G 4->«@³

Lokale Entwicklungsstrategien nach LEADER in ELER Alle Landesteile des UNESCO-Biosphärenreservates sind durch Lokale Entwicklungsgruppen im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative Leader-in-ELER abgedeckt (vgl. Tabelle 1, S.18). Die von den lokalen Aktionsgruppen für die Programmplanungsperiode 2014 ± 2020 aufgestell- ten Lokalen Entwicklungsstrategien in Bayern, die Regionalen Entwicklungskonzepte in Hes- sen, die Regionalen Entwicklungsstrategien in Thüringen liefern in vielen Themenfeldern wichtige Hinweise und Ideen für die Erarbeitung des neuen Rahmenkonzeptes. Das Rah- menkonzept kann wiederum für die folgenden Programmplanungsperioden abgestimmte Leitbilder, Ziele, Maßnahmen und Projektvorschläge liefern. Die Förderung aus LEADER bildet ein zentrales Umsetzungsinstrument für das Rahmenkonzept und wird von folgenden Gruppen im Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates umgesetzt. Tabelle 1: Lokale und Regionale Aktionsgruppen LEADER des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön

Bayern Hessen Thüringen

Regionalforum RAG LEADER LAG Bad Kissingen e. V. Hersfeld-Rotenburg e. V. Henneberger Land e. V.

Natur- und Lebensraum Rhön e. V. (VNLR) LAG Rhön-Grabfeld e. V. RAG Wartburgregion e. V. Regionalforum Fulda Südwest e. V.

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1.3.4. Strukturen der Regionalentwicklung Initiiert und angeschoben durch die Ausweitung und Differenzierung der Förderinstrumente für den Ländlichen Raum auf EU- und Bundesebene haben die Landkreise ihre früheren Sachgebiete für Wirtschaftsförderung z.T. zu eigenen Abteilungen/Stabsstellen für Kreisent- wicklung ausgebaut. Hier wurden nicht nur bestehende Aufgaben neu zugeordnet und zu- sammengeführt, sondern auch neue Aufgabenfelder entwickelt. Auf diesem Weg sind die Landratsämter inzwischen der (kommunale) Hauptakteur in den Themenfeldern Wirtschaft, Handel und Gewerbe, Energie, Mobilität, Tourismus, Kultur und Daseinsvorsorge geworden, soweit die Städte und Gemeinden nicht unmittelbar zuständig sind. So wurden z.B. in den beiden Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld als regionales Entwicklungsinstru- ment das Regionalmanagement ausgebaut und schon vor einigen Jahren eigene Regionalma- nagerinnen eingestellt. Das Regionalmanagement übt Schnittstellenfunktion zu den bestehenden Kommunalen Alli- anzen und für verschiedene Förderprogramme der Regionalentwicklung aus, z.B. für das EU- )|UGHUSURJUDPP Ä/($'(5³ ]XU (QWZLFNOXQJGHV OlQGOLFKHQ5DXPHV RGHUIU3URJUDPPH des Bayerischen Heimatministeriums. Das Regionalmanagement kümmert sich hierbei um die Fördermittelakquise, die Konzept- und Projektentwicklung sowie um die Umsetzung ei- gener Projekte der Landkreise und externer Akteure der Regionalentwicklung. Im Landkreis Bad Kissingen sind dem Regionalmanagement darüber hinaus zur weiteren Unterstützung ein .RQYHUVLRQVPDQDJHPHQW VRZLH HLJHQH 3URMHNWPDQDJHPHQWV Ä'HPRJUDSKLH³ Ä%LOGXQJ³ XQGÄ,QQHQHQWZLFNOXQJ³XQG%UJHUHQJDJHPHQW]XJHRUGQHW*HVWW]WDXIGLHVH)DFKH[SHr- tise, Netzwerk- und Projekterfahrung konnten erfolgreich weitere großangelegte Projekte ermöglicht werden (z.B. Bundesmodellvorhaben Mobilität und Daseinsvorsorge in den Lkr. KG, NES und WAK). Im Landkreis Fulda wurden die Fachdienste Wirtschaftsförderung und Dorferneuerung zu einem umfassenden Kompetenzbereich Regionalentwicklung zusammengeführt. Hier werden zentrale Fragen der Kreisentwicklung behandelt und die Felder regenerative Energie, Mobili- tät und neue Technologien wie Breitbandausbau bearbeitet. Zusätzlich liegt hier die Verant- wortung für die hessischen Förderprogramme zur Ländlichen Entwicklung einschließlich der Verwaltungs- und Bewilligungszuständigkeit für LEADER. Darüber hinaus bietet der Fach- dienst Regionalentwicklung eine Schnittstelle zu weiteren Fachdiensten des Landkreises, die sich aktiv mit der Steuerung des demografischen Wandels und der Stärkung der regionalen Strukturen der Daseinsvorsorge beschäftigen. Im Tourismus stehen neben regionalen Frage- stellungen vorwiegend strukturelle Themen des länderübergreifenden Destinations- und Markenmanagements im Blickfeld des Fachdienstes. Ausgelöst durch die Erkenntnis auf allen Ebenen, dass im Ländlichen Raum inzwischen viele Aufgaben die Möglichkeiten einzelner Gemeinden übersteigen und gemeinsame Problemla- gen sinnvoller auch gemeinsam gelöst werden können und gestützt durch eine Förderschiene des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten haben sich im bayerischen Teil des Biosphärenreservats zwischenzeitlich nahezu flächendeckend Kom- munale Allianzen gebildet, die in einem Bottom-up-Prozess integrierte Ländliche Entwick- lungskonzepte (ILEK) erarbeiteten und mit Hilfe passender Förderinstrumente kontinuier- lich umsetzen. Mit staatlicher Unterstützung können die Allianzen wiederum Fachpersonal - Allianzmanagements ± einstellen, die sich um die Projektumsetzung kümmern. Sie arbeiten dabei im Schulterschluss mit den Regionalmanagements der Landkreise.

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Der Fachdienst Regionalentwicklung des Landkreises Fulda ist in die Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe Verein Natur- und Lebensraum Rhön eingebunden und damit in der Lage, die Aktivitäten in der Gebietskulisse Rhön gezielt zu unterstützen. Gleichzeitig kann die Regio- nalentwicklung auf Kreisebene im Zusammenschluss mit der LAG Regionalforum Fulda Südwest und der Wirtschaftsförderung Region Fulda GmbH projektinitiierend wie orientie- rungsgebend im Sinne einer ganzheitlichen Kreisentwicklung eingreifen, um ebenso wie auf bayerischer Seite subregionale Konkurrenzsituationen zu minimieren.

1.3.5. Verwaltungsstellen UNESCO-Biosphärenreservat Rhön Gemeinsame Aufgaben Das Verwaltungsabkommen der Länder Bayern, Hessen und Thüringen vom 01.12.2002 be- stimmt unter § 5 Abs. 2 nicht abschließend die Aufgaben der Verwaltungsstellen wie folgt: Ä  'LH9HUZDOWXQJVVWHOOHQKDEHQLQVEHVRQGHUHIROJHQGH$XIJDEHQ a) Ausgestaltung und Umsetzung des Programms der UNESCO "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) für das Biosphärenreservat. b) Koordinierung und Mitwirkung o bei der Konkretisierung und Umsetzung des Rahmenkonzeptes; o bei Maßnahmen der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, der Um- welterziehung sowie zur Förderung des Umweltbewusstseins; o bei landschaftspflegerischen Maßnahmen zum Schutz und zur Schaffung naturnaher, vernetzter Lebensräume sowie zur Pflege und zur Bewirt- schaftung von Grundstücken; o bei der Entwicklung und Förderung dauerhaft umweltgerechter Nut- zungsweisen; o bei Planungen und Maßnahmen für eine umweltgerechte Regionalent- wicklung im Sinne des Ziels von Artikel 1. c) Durchführung und Betreuung von Forschungsvorhaben, der Ökologischen Umweltbeobachtung sowie Aufbau und Betrieb eines geographischen Informa- WLRQVV\VWHPV³ Es regelt unter § 6 auch den Wechsel der Federführung zwischen den Verwaltungsstellen und damit verbunden die Außenvertretung des Biosphärenreservates, die Koordinierung länder- übergreifender Planungen und Maßnahmen und die Führung der Geschäfte des Beirats. Nachfolgend sind länderbezogen nur noch Abweichungen oder Erweiterungen dieses gene- rellen Aufgabenbeschriebs aufgeführt.

Bayern Die Bayerische Verwaltungsstelle ist eine Dienststelle der Regierung von Unterfranken, staat- liche Mittelbehörde, mit Sitz in Oberelsbach, Lkr. Rhön-Grabfeld (Abbildung 1, S. 21). Die Aufgaben der Bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ergeben sich aus Abschnitt V der Erklärung zum Biosphärenreservat, der die Aufgaben aus dem Verwaltungsabkommen übernimmt.

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Die Verwaltungsstelle übt keine hoheitlichen oder leistungsgewährenden Funktionen aus, sie werden durch die Höhere Naturschutzbehörde, Regierung von Unterfranken, und die Unte- ren Naturschutzbehörden der Landratsämter Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen wahrge- nommen. Gemäß dem Vertrag über die Zusammenarbeit in der Bildung für nachhaltige Entwicklung und Information im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, bayerischer Teil, sowie dem Vertrag über die Zuständigkeiten in der Bildung für nachhaltige Entwicklung und Information im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, bayerischer Teil, in der jeweils geltenden Fassung übt die Verwaltungsstelle die Fachaufsicht über diese Tätigkeit des Vereins Naturpark und Bio- sphärenreservat Bayerische Rhön (NBR e. V.) aus. Ihm obliegt entsprechend der Aufgabenübertragung durch die vorgenannten Verträge mit dem Freistaat Bayern die Aufgabe der Organisation der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Information.

Abbildung 1: Managementzentrum der Bayerischen Verwaltungsstelle in Oberelsbach

Der Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön (NBR e. V.) ist daher an die- ser Stelle mit aufzuführen. Seine Aufgaben im Bereich BNE beinhalten insbesondere: o Entwicklung und Fortschreibung von inhaltlichen und organisatorischen Konzepten der Bildung für nachhaltige Entwicklung und Information sowie deren Umsetzung, o inhaltliche, organisatorische und personelle Koordination der übernommenen Aufgaben,

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɩ o Zusammenarbeit mit Gemeinden, Landkreisen, Behörden, regionalen Initiativen, Schu- len, Schullandheimen, Volkshochschulen und sonstigen Bildungseinrichtungen, Museen, Verbänden und Vereinen, o einrichtungsunabhängige Mitarbeit bei der Koordination der Bildung für nachhaltige Entwicklung und Information im gesamten UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, o Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien, die sich mit Bildung für nachhalti- ge Entwicklung und Besucherinformation befassen.

Hessen Für den hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates regelt eine Zielvereinbarung zwischen dem Land Hessen und dem Landkreis Fulda die Erledigung der Aufgaben im Zu- sammenhang mit der Anerkennung als Biosphärenreservat durch die UNESCO. 'RUWKHL‰WHVÄNach § 2 Abs. 3 Ziffer 1 HAGBNatSchG ist die oberste Naturschutzbehörde zuständig für die Aufsicht über das Biosphärenreservat Rhön; nach § 1 Abs. 2 des Kommu- nalisierungsgesetzes nimmt der Landrat des Landkreises Fulda die Verwaltung des Bio- VSKlUHQUHVHUYDWHVDOV$XIWUDJVDQJHOHJHQKHLWQDFK†$EVGHU/DQGNUHLVRUGQXQJZDKU³ Abweichend von Thüringen und Bayern werden darin nicht nur die Aufgaben der Hessischen Verwaltungsstelle als Fachdienst des Landkreises Fulda sondern die Beiträge des Landkreises insgesamt zur Entwicklung des UNESCO-Biosphärenreservates geregelt (Abbildung 2, S.22).

Abbildung 2: Hessische Verwaltungsstelle mit Sitz im Groenhoff-Haus auf der Wasserkuppe

Folgende Aufgaben weichen vom Verwaltungsabkommen ab (mit (VS) für die Hessische Verwaltungsstelle mit Sitz auf der Wasserkuppe und (Lkr.) für den Landkreis Fulda als Auf- gabenträger gekennzeichnet):

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o Unterstützung des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön e. V. als Trägerverein für den hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates und als lokale Aktionsgruppe im Sinne der Gemeinschaftsinitiative LEADER sowie Abstimmung des regionalen Entwick- lungskonzeptes (REK) des Trägervereins sowie des neue Rahmenkonzeptes UNESCO- Biosphärenreservat Rhön (Lkr.) o Schutzgebietsbetreuung im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates unter der Fachaufsicht der oberen Naturschutzbehörde (Regierungspräsidium Kassel). Der Naturwacht obliegt u. a. die Aufgabe der Schutzgebietsüberwachung und der Pflege der Offenlandbereiche innerhalb von Naturschutzgebieten (NSG) (VS) o Durchführung von Artenschutzprojekten (VS) o Unterstützung der Aufrechterhaltung der landschaftsangepassten und naturverträgli- chen Bodennutzung durch Beratung von Landwirten sowie durch Planung und Umset- zung landwirtschaftlicher Projekte (Lkr.) o Ausbau bestehender Ansätze zum Ausbau regenerativer Energien und Koordinierung bei der Erarbeitung und Umsetzung eines länderübergreifenden Konzeptes für eine Bio- energieregion Rhön (Lkr.) o Förderung einer nachhaltigen Regionalentwicklung sowie Initiierung modellhafter und zukunftsweisender Projekte in Zusammenarbeit mit dem VNLR, der ARGE Rhön, mit Kommunen und Initiativen (Lkr., VS) o Beeinflussung des demografischen Wandels zusammen mit den Städten und Gemeinden im Rahmen der Möglichkeiten der ländlichen Regionalentwicklung (Lkr.) o Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie zusammen mit den Städten und Gemeinden (Lkr.) o Entwicklung von Vorgaben für eine Umsetzung eines Bauvorhabens (Umbau/ Anbau/ Neubau) für den Standort Wasserkuppe (Lkr.) o Internationale Zusammenarbeit mit dem österreichischen (ebenfalls länderübergreifen- den) Biosphärenpark Ä6DO]EXUJHU /XQJDX XQG .lUnWQHU 1RFNEHUJH³ .RRSHUDWLRQVYHr- trag) (VS) o Einbindung von Ehrenamtlichen und Betreuung durch Freiwilligenkoordinatoren (VS) o Kooperation, Austausch und Kommunikation auf nationaler Ebene durch Vertretung in der Arbeitsgruppe der Deutschen Biosphärenreservate und bei EUROPARC Deutschland (VS).

Thüringen Die Thüringer Verwaltungsstelle ist eine Dienststelle des Thüringer Ministeriums für Um- welt, Energie und Naturschutz mit Sitz in Zella/Rhön, Wartburgkreis (Abbildung 3, S.24). Der Entwurf der neuen Biosphärenreservatesverordnung für den thüringer Teil (Stand: Juni 2016) sieht in § 7 in Verbindung mit § 4 in Ergänzung zum Verwaltungsabkommen folgende Aufgaben vor:

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Abbildung 3: Thüringer Verwaltungsstelle mit Sitz in der Propstei Zella/Rhön

Die Thüringer Verwaltungsstelle o ist in der Entwicklungszone zuständig für o die Festlegung der als sensible Bereiche zu kennzeichnenden Flächen, o ist in der Pflegezone zuständig für o die Erstellung von Pflege- und Entwicklungsplänen, o die Erteilung des Einvernehmens/der Zustimmung zu touristischen Entwicklungs- plänen, o die Erteilung des Einvernehmens/der Zustimmung zur Anlage von Wildfütterungen und Wildäckern, o die Erteilung des Einvernehmens/der Zustimmung zu einem Konzept für Kletter- standorte, o die Erteilung des Einvernehmens/der Zustimmung zum Fangen oder Töten von Tie- ren, die nicht dem Jagdrecht unterliegen, und zum Entfernen von Pflanzen, soweit diese den Schutzzweck oder das ökologische Gleichgewicht gefährden, o die Erteilung des Einvernehmens/der Zustimmung zu Maßnahmen der Forschung, Umweltbeobachtung oder Bildung, o ist in der Kernzone zuständig für o die Erteilung des Einvernehmens/der Zustimmung für Maßnahmen aller Art an be- stehenden baulichen Anlagen und Wegen, o die Zustimmung zur Errichtung jagdlicher Einrichtungen, o die Zustimmung zur ordnungsgemäßen Jagdausübung,

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o führt in eigener Zuständigkeit Naturschutzprojekte und Maßnahmen der langfristigen Umweltbeobachtung, der Forschung, der Öffentlichkeitsarbeit und der Umweltbildung durch oder begleitet sie, o koordiniert die Schutzgebietsbetreuung.

1.3.5. Perspektiven für die weitere Entwicklung In der Zusammenschau der gesetzlichen Rahmenbedingungen, der landesplanerischen Vor- gaben und der Aufgabenzuschnitte der drei Verwaltungsstellen zeigen sich deutliche Unter- schiede. Hoheitliche Aufgaben und dies in erheblichem Umfang hat nur die Thüringer Verwaltungsstelle im Rahmen des Vollzugs der Thüringer Biosphärenreservatesverord- nung (THÜRBR-VO RHÖN). Diese Aufgaben haben regelmäßig Vorrang vor den übrigen Auf- gaben zur Erfüllung der Ziele des UNESCO-Biosphärenreservates. Die Hessische Verwaltungsstelle hat einen unmittelbaren Auftrag zur Umsetzung von Pflegemaßnahmen in Naturschutzgebieten. Den Umweltbildungsauftrag erledigt sie wie die Thüringer Verwaltungsstelle unmittelbar mit eigenem Personal. In Bayern ist diese Aufgabe an den Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön (NBR e. V.) übertragen. Die Bayerische Verwaltungsstelle hat eine unmittelbare Zuständigkeit nur im Bereich von Forschung und Monitoring. In allen übrigen Bereichen wirkt sie nach Möglichkeit mit. Die unterschiedlich starke Gewichtung länderspezifischer Aufgaben in den Verwaltungs- stellen verkleinert den Spielraum für Koordination und Umsetzung der nach wie vor zuneh- menden länderübergreifenden Aufgaben. Effizienzgewinne lassen sich mit den derzeiti- gen Aufgabenzuschnitten und der aktuellen Organisation der Verwaltungsstellen kaum gene- rieren. Gerade die Aufgabe der Kommunikation, die in ihrer Bedeutung stetig wächst, ist nach Verwaltungsabkommen derzeit jeder Verwaltungsstelle einzeln zugeordnet. Von ihr hängt jedoch wesentlich die Wahrnehmung der Rhön als ein einheitliches UNESCO- Biosphärenreservat ab. Auf Grund der jahrelangen und nicht voll befriedigenden Erfahrun- gen mit der externen Vergabe erscheint die Konzentration dieses Aufgabenfeldes in einer Verwaltungsstelle mit entsprechender fachlicher Kompetenz zielführender.

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1.4. Eckdaten

1.4.1. Gebietsbeschreibung Das bundesländerübergreifende UNESCO-Biosphärenreservat Rhön repräsentiert vorwie- gend eine charakteristische Mittelgebirgslandschaft im Herzen Deutschlands mit Höhengra- dienten von 950 m NN auf der Wasserkuppe (zugleich höchster Berg Hessens) bis ca. 180 m NN in Hammelburg (Fränkisches Saaletal in Bayern). Die Größe entspricht mit 243.323 ha annähernd der Fläche des Bundeslandes Saarland.

Naturräumlich ist die Rhön nach MEYNEN et al. (1959) in drei Haupteinheiten gegliedert: Hohe Rhön, Vorder- und Kuppenrhön (HE, TH) und Südrhön (BY). Hinzu kommt das frän- kische Saaletal, welches anteilig im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegt. Das Gebiet ist gekennzeichnet durch eine besondere Vielfalt, die aus verschiedensten Faktoren resultiert: Geologisch zeichnet sich die Rhön durch eine Mannigfaltigkeit an Gesteinen aus, die auf einem sehr kleinräumigen Gebiet Grundlage für die Vielfalt der Böden, Ökosysteme, Pflan- zen- und Tierarten sowie Landnutzungsformen ist. An der Oberfläche treten Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper (Trias-Gesteine) und tertiäre Vulkangesteine (z. B. Basalt) hervor (Ab- bildung Anh-1). Geomorphologisch überprägen exogene Erosions- und Sedimentationsprozesse die heuti- ge Rhönlandschaft. Dennoch sind die tertiären endogenen Prozesse durch vulkanische Akti- vitäten wie Basalthochflächen der Hochrhön, markante Vulkanschlote und -kuppen u. a. im Nordwesten der Rhön kennzeichnend. Weiterhin bestimmen flachwellige Muschelkalk- und Buntsandsteinflächen, Block- und Hangschuttflächen sowie Lössüberwehungen die Land- schaftsform. Pedologisch bietet die Rhön aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Ausgangsgesteinen eine Mannigfaltigkeit an Böden. Diese bedingt wiederum die unterschiedlichen Nutzungs- möglichkeiten und eine große Biodiversität im UNESCO-Biosphärenreservat. Klimatisch ist die Rhön durch die geographisch gemäßigte Klimazone und durch seine Hö- henlagen geprägt. Auf der höchsten Erhebung, der Wasserkuppe, herrschen eine niedrige Jahresdurchschnittstemperatur von 5,5 °C und verhältnismäßig hohe Niederschläge (1.132 mm) (vgl. Tabelle 4, S. 33, Wasserkuppe (Jahresmittelwerte 1981-2010)). Die Südrhön und auch der größte Teil der Bayerischen und Thüringer Vorder- und Kuppenrhön im Regen- schatten des Hauptkamms sind dagegen niederschlagsärmer und insbesondere erstere deut- lich wärmer (vgl. Tabelle 3, S. 33, Bad Kissingen (715 mm / 9,0 °C)) und Bad Neustadt a. d. Saale (590 mm). Neben den großklimatischen Unterschieden sind kleinklimatische Faktoren wichtig: Die Südhänge sind wärmebegünstigt und mit geringer Meereshöhe bereits submedi- terran zu klassifizieren (vgl. Weinanbau im Fränkischen Saaletal). Dagegen sind die nordex- ponierten Hänge und Schluchten durch feuchtes und kühleres Klima gekennzeichnet. Häufig dominieren im Herbst und Winter zudem Inversionswetterlagen, die in Tälern und Becken Nebelbildungen bedingen. Die Hochrhön ist im Winter gegenüber tieferen Lagen der Vorder- und Kuppenrhön und dem Fränkischen Saaletal relativ schneereich. Im Vergleich zu den umliegenden Mittelgebirgen ist die Rhön aber durch eine deutlich geringere Schneehäufig- keit gekennzeichnet. Daraus resultieren hydrologisch eine sehr große Anzahl an Quellen und ein enges Netz an Fließgewässern, welches durch den Niederschlagsreichtum insbesondere im Luv-Bereich sehr große Amplituden in der Wasserführung sowie hohe Grundwasserstände und feuchte-

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abhängige Böden und Lebensgemeinschaften wie (Flach-, Übergangs- und Hoch-) Moore aufweist (GREBE & BAUERNSCHMITT 1995). Landschaftsästhetisch besitzt die Rhön einen bundesweit besonderen Alleinstellungs- ZHUWGHUPLWGHP%HJULIIÄ/DQGGHURIIHQHQ)HUQHQ³EHVFKULHEHn wird. Da einige Bergkup- pen, Berghänge und generell die Hochlagen vielfach unbewaldet sind und meist als extensi- ves, blütenreiches Grünland genutzt werden, bestehen großräumige Sichtbeziehungen, wel- che die Landschaft für Erholungssuchende und Natursportler hoch attraktiv machen. Hinzu kommt die Vielfalt historisch gewachsener Kulturlandschaftselemente, in deren Zentrum sich zahlreiche tradierte, extensive Landnutzungen wie extensive Weidesysteme, Mähwiesen, Le- sesteinwälle, Heckengebiete und Streuobstbestände sowie Weinanbau im südlichen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates bis heute erhalten haben (BAYSTMUG 2013). Ökosystemisch betrachtet ist eine große Vielfalt an verschiedenen Wald- (42,08 % der Flä- che, BRRV 2006), Grünland- (28,59 % der Fläche, BRRV 2006) und Ackerökosystemen (18 % der Fläche, BRRV 2006) am stärksten flächenrelevant im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön. Diese sind wiederum vorwiegend kleinräumig strukturiert und mosaikartig miteinander verzahnt. Das europaweite Natura 2000-Netz, welches deutschlandweit einen terrestrischen Flächen- anteil von 15,4 % (Stand 2015) aufweist, ist im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön mit 34,84 % der Fläche besonders flächenrelevant und zeigt die hohe Verantwortung für Schutz der natürlichen Vielfalt. Laut der europäischen FFH-Richtlinie (RICHTLINIE 92/43/EWG) verfügt das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zudem über 10 prioritäre Lebensraumtypen. Mit 55 Naturschutzgebieten (5,11 % der Fläche, 12.436 Hektar, BRRV 2006) und 53 Kern- und Pflegezonen in Thüringen liegt der Anteil weit über dem bundesweiten Durchschnitt von 3,9 %. Für acht Arten weist das Bundesamt für Naturschutz dem UNESCO- Biosphärenreservat Rhön spezielle bundesweite Verantwortung zu. Als länderübergreifende Zielarten werden im botanischen Zielartenkonzept nach BARTH (2004) Pflanzen- und im zoo- logischen Zielartenkonzept Rhön nach ALTMOOS (1997) Tierarten benannt (vgl. I.2.1.). Für diese bestehen europaweit, national und/ oder bundeslandspezifisch Schutzkategorien (vgl. Tabelle 9, S.49 und Tabelle 10, S.52 sowie Abbildung 8, S.57). Das UNESCO-Biosphärenreservat liegt zudem im Dreiländereck Bayern (53,26 % der Fläche, 129.585 Hektar), Hessen (26,64 % der Fläche, 64.828 Hektar) und Thüringen (20,10 % der Fläche, 48.910 Hektar) und hat Anteile an sechs Landkreisen ± Bad Kissin- gen (BY) und Rhön-Grabfeld (BY), Fulda (HE) und Hersfeld-Rotenburg (HE) sowie Schmal- kalden-Meiningen (TH) und Wartburgkreis (TH). Das Gebiet des seit 2014 erweiterten UNESCO-Biosphärenreservates Rhön umfasst insge- samt 96 Gemeinden. 41 Gemeinden werden durch die Grenze des UNESCO- Biosphärenreservates geschnitten und liegen mit ihren Siedlungsgebieten gar nicht oder nur teilweise im Großschutzgebiet. Aus diesem Grunde werden für die siedlungsorientierten Sta- tistiken 85 Gemeinden betrachtet (vgl. Tabelle 2, S.28, Abbildung 4, S.31 sowie Abbildung Anh-2).

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Tabelle 2: Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön, deren Länder- und Landkreiszu- gehörigkeiten, Bevölkerungszahlen (Stand 31.12.2015, Quelle: STATISTIK DER LÄNDER BY, HE, TH), Fläche und statistische Relevanz für die Analyse der Themenfelder (Kapitel 2 ± 5, Band I) Gemeinden Bundesland Landkreis Bevölkerung (insgesamt) 31.12.2015 [km²]Fläche Erfüllende Gemeinde (EG), gemeinschaft (VG) 2014 teilweiseliegen im Gebiet Statistikdie für meinden Verwaltungs- bayer.ErwG verwandte Ge- Aschenhausen TH SM 147 4 VG Hohe Rhön x

Aura a.d. Saale BY KG 856 VG x x 10 Bad Bocklet, M BY KG 4.565 x x 38 Bad Brückenau, St BY KG 6.412 VG Bad Brückenau x 24 Bad Kissingen, BY KG 21.696 x x x GKSt 70 Bad Neustadt a. d. BY NES 15.154 x x x Saale, St 37 Bastheim BY NES 2.042 x x 42 Birx TH SM 167 VG Hohe Rhön x 3 Bischofsheim a. d. BY NES 4.698 x Rhön, St 68 Brunnhartshausen TH WAK 370 VG Dermbach x 11 VG Bad Neustadt a. Burglauer BY NES 1.649 x x x 14 d. Saale , M BY KG 7.570 x 69 Buttlar TH WAK 1 121 EG Geisa x 21 Dermbach TH WAK 3.008 23 VG Dermbach x x

Diedorf/Rhön TH WAK 350 5 EG Kaltennordheim x

Dipperz HE FD 3.450 30 x x

Ebersburg HE FD 4.554 37 x x

Ehrenberg (Rhön) HE FD 2.688 41 x

Eichenzell HE FD 11.019 56 x

Eiterfeld, M HE FD 7.023 90 x

Elfershausen, M BY KG 2.822 35 VG x x x Empfertshausen TH WAK 577 5 EG Kaltennordheim x

Erbenhausen TH SM 565 21 VG Hohe Rhön x

Euerdorf, M BY KG 1.498 16 VG Euerdorf x x x Fladungen, St BY NES 2.322 46 VG Fladungen x

Frankenheim TH SM 1.121 9 VG Hohe Rhön x

VG Wasungen-Amt Friedelshausen TH SM 321 7 x x Sand Friedewald HE HEF 2.420 40 x

Fuchsstadt BY KG 1.848 18 VG Elfershausen x x

EG Geisa, 31.12.2008 Einge- Geisa, St TH WAK 4.698 71 x meindung Rocken- stuhl Geroda, M BY KG 835 VG Bad Brückenau x 17 Gersfeld, St HE FD 5.506 x 89 Gerstengrund TH WAK 69 EG Geisa x 5

Band I - Wo stehen wir? ɩɰ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 Gemeinden Bundesland Landkreis Bevölkerung (insgesamt) 31.12.2015 [km²]Fläche Erfüllende Gemeinde (EG), gemeinschaft (VG) 2014 teilweiseliegen im Gebiet Statistikdie für meinden Verwaltungs- bayer.ErwG verwandte Ge-

Hammelburg, St BY KG 11.135 129 x x x Hausen (Rhön) BY NES 722 24 VG Fladungen x

eingemeindet Herpf TH SM 913 18 x 1.12.2010 Meiningen Hilders HE FD 4.757 70 x

Hofbieber, GG HE FD 5.985 87 x x

Hohenroda HE HEF 3.114 36 x x

VG Bad Neustadt a. Hohenroth BY NES 3.458 17 x x d. Saale VG Wasungen-Amt Hümpfershausen TH SM 417 13 x x Sand Hünfeld, St HE FD 15.996 120 x

Kalbach (Uttrichs- HE FD 6.264 71 x hausen) EG Kaltennordheim, 31.12.2013 Einge- meindung Anden- Kaltennordheim, St TH WAK 3.330 42 x hausen, Fischbach, Klings, Kaltenlengs- feld Kaltensundheim TH SM 782 12 VG Hohe Rhön x

Kaltenwestheim TH SM 908 19 VG Hohe Rhön x

Künzell, Dieters- HE FD 16.322 30 x hausen Mellrichstadt, St BY NES 5.563 56 VG Mellrichstadt x x x Melpers TH SM 85 3 VG Hohe Rhön x

Motten BY KG 1.771 24 x

Neidhartshausen TH WAK 266 8 VG Dermbach x

VG Bad Neustadt a. Niederlauer BY NES 1.664 9 x x x d. Saale Nordheim v. d. BY NES 1.121 17 VG Fladungen x Rhön Nüdlingen BY KG 3.934 26 x x x Nüsttal HE FD 2.801 46 x x

Oberelsbach, M BY NES 2.671 68 x

Oberkatz TH SM 266 9 VG Hohe Rhön x

Oberleichtersbach BY KG 2.062 28 VG Bad Brückenau x

Oberstreu BY NES 1.529 23 VG Mellrichstadt x x

Oberthulba, M BY KG 5.048 53 x x

Oberweid TH SM 514 10 VG Hohe Rhön x

Oechsen TH WAK 630 12 VG Dermbach x

VG Wasungen-Amt Oepfershausen TH SM 470 12 x x Sand Ostheim v. d. Rhön, VG Ostheim v. d. BY NES 3.388 41 x St Rhön Poppenhausen HE FD 2.569 41 x

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɪɧ Gemeinden Bundesland Landkreis Bevölkerung (insgesamt) 31.12.2015 [km²]Fläche Erfüllende Gemeinde (EG), gemeinschaft (VG) 2014 teilweiseliegen im Gebiet Statistikdie für meinden Verwaltungs- bayer.ErwG verwandte Ge- (Wasserkuppe) Rasdorf HE FD 1.640 30 x

Rhönblick TH SM 2.731 79 x x

Riedenberg BY KG 991 13 VG Bad Brückenau x

EG Breitun- Rosa (Thüringen) TH SM 704 9 x x gen/Werra Roßdorf (Thürin- EG Breitun- TH SM 642 17 x x gen) gen/Werra VG Bad Neustadt a. Salz BY NES 2.349 9 x x d. Saale Sandberg BY NES 2.506 28 x

Schenklengsfeld HE HEF 4.527 64 x x

Schleid (Rhön) TH WAK 1.014 28 EG Geisa x

Schönau a. d. VG Bad Neustadt a. BY NES 1.237 16 x Brend d. Saale , M BY KG 1.726 29 VG Bad Brückenau x x

VG Wasungen-Amt Schwallungen TH SM 2.368 40 x Sand Sondheim v. d. VG Ostheim v. d. BY NES 928 19 x Rhön Rhön Stadtlengsfeld, St TH WAK 2.427 28 VG Dermbach x x

Stepfershausen TH SM 637 16 EG Meiningen x x

Stockheim BY NES 1.104 20 VG Mellrichstadt x

Tann (Rhön), St HE FD 4.386 60 x

Unsleben BY NES 939 9 VG Heustreu x x x Unterbreizbach TH WAK 3.508 30 x x

VG Wasungen-Amt Unterkatz TH SM 364 10 x x Sand Unterweid TH SM 440 7 VG Hohe Rhön x

Urnshausen TH WAK 741 16 VG Dermbach x x

Vacha TH WAK 5.303 38 x x

Wartmannsroth BY KG 2.104 54 x x

Weilar TH WAK 845 14 VG Dermbach x x

Wiesenthal (Thü- TH WAK 782 14 VG Dermbach x ringen) BY KG 2.968 78 x

VG Ostheim v. d. Willmars BY NES 620 12 x Rhön Wollbach BY NES 1.298 8 VG Heustreu x x

Zeitlofs, M BY KG 2.074 41 x x

Zella/Rhön TH WAK 424 2 VG Dermbach x

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Abbildung 4: Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön seit der Erweiterung 2014 (Quelle: GEOINFORMATIONSSYSTEME BRRV 2017)

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Zum 31.12.2015 lebten in den 96 Gemeinden 286.802 Menschen im UNESCO- Biosphärenreservat, in den statistisch relevanten 85 Gemeinden 218.946 Einwohner. Bei einer Gebietskulisse von 2.433,23 km2 liegt somit die Einwohnerdichte der statistisch erfass- ten Gemeinden bei 90 Einwohnern/km2 (vgl. Deutschlanddaten 227,47 Einwohner/km2) und das Gebiet gilt somit als ländlich oder dünn besiedelt. Aus diesem Grund ist das Bioklima der Region verhältnismäßig gering beeinträchtigt, was die Vielzahl an Luftkurorten bzw. der heilklimatische Kurort Gersfeld in dieser Region zeigen. Hervorzuheben ist seit der Erweite- rung 2014 die Integration größerer Städte in das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Bis zur Erweiterung 2014 lag mit Bad Brückenau lediglich ein Mittelzentrum im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön. Die größte Gemeinde war der Markt Burkardroth (7.570 Einwoh- ner, 31.12.2015). Nun befinden sich mit Bad Kissingen (21.696 Einwohner, 31.12.2015) und anteilig Bad Neustadt a.d. Saale (15.154 Einwohner, 31.12.2015) zwei größere Städte im UN- ESCO-Biosphärenreservat Rhön, die lt. Fortschreibungsentwurf des LEP Bayerns (LEP ENT- WURF 2016) den Status eines gemeinsames Oberzentrums erhalten sollen. Zudem liegen mit Mellrichstadt (5.563 Einwohner, 31.12.2015) und Hammelburg (11.135 Einwohner, 31.12.2015) zwei weitere Mittelzentren im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017).

1.4.2. Klimawandel und weitere Herausforderungen Klimawandel Der Klimawandel als globales Phänomen betrifft auch die Region des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön. Ursachen und Folgen und die erforderlichen Maßnahmen sind ein Querschnittsthema, das alle Themenbereiche im vorliegenden Rahmenkonzept betrifft. Klima repräsentiert den langfristigen, d. h. 30-jährigen oder längeren Trend des Wetterge- schehens in einer Region (BAYSTMUGV et al. 2008: 357), Veränderungen treten zwar auch in natürlicher Weise auf, gemäß des 5. Sachstandsberichts des IPCC (Intergovernmental Panel RQ&OLPDWH&KDQJH YRQJLOWHVMHGRFKDOVÄH[WUHPZDKUVFKHLQOLFK³GDVVGHUPHQVFKOi- che Einfluss die Hauptursache der beobachteten Erwärmung ist (UBA 2016a, b). Die Ursache für die Temperaturerhöhung und damit die Klimaveränderung wird im Wesentlichen in der seit der Industrialisierung steigenden Konzentration klimawirksamer Spurengase wie Koh- lendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und verschiedener Fluorhaltiger Gase (Kyoto-

Gase) gesehen. Fast das gesamte aus nicht-regenerativen Quellen emittierte CO2 stammt aus der Nutzung fossiler Energieträger für die Energieerzeugung. Seit 1860 ist die globale CO2- Konzentration in der Atmosphäre von einem annähernd stabilen Wert von 280 ppm auf heu- te 380 ppm gestiegen (BAYSTMUGV et al. 2008: 357ff.). Um zu erkennen, auf welche Situati- on sich die Rhön langfristig einstellen muss, sind Modelle der Veränderung des Klimas hilf- UHLFK ,P Ä(UVWHQ LQWHJULHUWHQ 8PZHOWEHULFKW IU GDV 81(6&2-%LRVSKlUHQUHVHUYDW 5K|Q³ (BAYSTMUGV et al. 2008: 360ff.) wurde erstmals ein Versuch unternommen, aus vorhande- nen, für die Bundesländer regionalisierten Klimamodellen (KLIWA, INKLIM, WETTREG) Aussagen für die Rhön abzuleiten. Diese und aktuelle Klimadaten bilden den Rahmen für die folgenden Ausführungen: Veränderungen der Temperatur, des Niederschlags und der Sonnenscheindauer 2016 gilt weltweit als das bislang wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Die globale Mitteltemperatur liegt für das Jahr 2016 nach Auswertungen des Copernicus Climate Change

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Service bei 14,8 °C und damit um 1,3 °C über dem langjährigen Mittel des 18. Jahrhunderts (COPERNICUS 2017). Auch im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist ein signifikanter An- stieg der Jahresmitteltemperaturen insbesondere in den Wintermonaten zu verzeich- nen. Die langjährigen Jahresmitteltemperaturen (gemittelt über 30 Jahre) haben sich im Zeitraum 1981-2010 verglichen mit dem Zeitraum 1961-1990 erhöht. Die Messwerte der DWD-Wetterstation 2597 Bad Kissingen (282 m NN) veränderten sich von 8,6 °C auf 9,0 °C um 0,4 °C. Auf der Wasserkuppe (921 m NN, Messstation 5371) sind noch größere Tempera- turerhöhungen von 4,7 °C auf 5,5 °C um 0,8 °C zu verzeichnen (vgl. Tabellen 3 und 4, S.33). Für den Herbst und das Frühjahr werden für die Wasserkuppe (Szenarien A2, B1 und A1B, Simulation mit dem Regionalmodell WETTREG, Basis Globalmodell ECHAM 5) nur leichte Erwärmungen vorhergesagt (BayStMUGV et al. 2008: 362).

Tabelle 3: Jahresmittelwerte (30-Jahre) Temperatur und Niederschlag (1961-1990 und 1981-2010) der DWD-Wetterstation 2597 Bad Kissingen (282 m NN), Bayerische Rhön (Quelle: DWD 2017, eige- ne Berechnungen)

TLuft [°C] Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez ‡ 1961-1990 -0,6 0,6 4,1 8,3 12,9 16,1 17,7 17,0 13,6 8,9 3,8 0,7 8,6 1981-2010 0,1 0,9 4,8 9,1 13,4 16,1 18,2 17,8 13,9 9,0 4,2 1,1 9,0 Nieder- schlag Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez ¦ [mm] 1961-1990 60 51 58 53 62 70 59 62 51 54 69 80 729 1981-2010 64 50 55 44 63 61 71 56 56 59 61 73 715

Zusätzlich zu den Mitteltemperaturen wird es auch zu einer deutlichen Änderung bei den Temperaturextremen kommen. Sowohl die Maximal- als auch die Minimaltemperatu- ren werden ansteigen (vgl. Abbildung 5, S. 34, ± Messstation Wasserkuppe), und dies im Winter stärker als im Sommer. Die geringsten Veränderungen sind für den Frühling und den Herbst prognostiziert.

Tabelle 4: Jahresmittelwerte (30-Jahre) Temperatur und Niederschlag (1961-1990 und 1981-2010) der DWD-Wetterstation 5371 Wasserkuppe (921 m NN), hessische Rhön (Quelle: DWD 2017, eigene Berechnungen)

TLuft [°C] Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez ‡ 1961-1990 -3,2 -2,9 -0,3 3,7 8,3 11,1 13,1 13,0 10,1 5,6 0,8 -2,3 4,7 1981-2010 -2,6 -2,4 0,9 4,7 9,3 12,2 14,3 14,1 10,2 6,0 1,3 -1,7 5,5 Nieder- schlag Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez ¦ [mm] 1961-1990 79 69 80 83 96 112 108 99 80 77 94 103 1.080 1981-2010 93 76 93 70 98 91 121 92 103 94 98 104 1.132

Die stärkste Temperaturerhöhung wird sich voraussichtlich im Winter vollziehen. Die starke winterliche Erwärmung wird zu einer Reduzierung der sogenannten Eistage mit Maximal- temperaturen unter 0 °C führen. Auch die Frosttage mit Minimaltemperaturen von unter

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0 °C nehmen ab (vgl. Temperaturentwicklung Bad Kissingen Tabelle 3, S. 33). Der Sommer wird künftig deutlich wärmer werden als heute mit mehr Tagen, an denen es über 25 °C warm wird.

Abbildung 5: DWD-Messstation 5371 Wasserkuppe (921 m NN), hessische Rhön - Lufttemperatur Durchschnitt [°C] mit Maximal -und Minimalwerten (1947 ± 2016) sowie linearen Trendfunktio- nen (Quelle: DWD 2017, eigene Berechnungen)

Mit Blick auf die zurückliegenden Messdaten der Klimastationen in der Rhön lässt sich eine unterschiedliche Entwicklung erkennen (DWD): Die langjährige Mittlere Jahressumme des Niederschlags (gemittelt über 30 Jahre) hat sich im Zeitraum 1981-2010 verglichen mit dem Zeitraum 1961-1990 für die Klimastationen teils erhöht und teils hat sie leicht abge- nommen (vgl. Abbildung 6, S. 34, ± Jahresniederschlag Bad Kissingen): Eine Erhöhung der Niederschläge wird für die Wasserkuppe (Klimastation 5371) mit plus 52 mm nachgewiesen. In Bad Kissingen (Klimastation 2597) mit minus 14 mm haben die Niederschläge nur leicht abgenommen bzw. sind nahezu gleich geblieben.

Abbildung 6: DWD-Messstation 2597 Bad Kissingen (282 m NN), Bayerische Rhön ± Jahresnie- derschlag Durchschnitt [mm] (1947 ± 2016 (Datenlücke 2012)) sowie linearer Trendfunktion (Quelle: DWD 2017, eigene Berechnungen)

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Allerdings waren die jahreszeitlichen Verschiebungen des Niederschlags in den letz- ten Jahrzehnten deutlich erkennbar (vgl. Tabelle 3 und 4, S. 33). Die für den süddeutschen Raum allgemein prognostizierte Erhöhung der Winterniederschläge war in diesem Raum bislang nicht signifikant (BAYSTMUGV et al. 2008: 368). Auch für die Zukunft, zumindest bis zum Ende des 21. Jahrhunderts, wird für die Rhön keine gravierende Änderung der jährli- chen Niederschlagssummen erwartet, aber das Winterhalbjahr wird ± den Szenarien zufolge ±feuchter und das Sommerhalbjahr trockener werden (BAYSTMUGV et al. 2008: 367). Häu- figkeit und Stärke von Starkregen- und Hochwasserereignissen nehmen voraussicht- lich zu. Die Rhön wird schneeärmer, die Dauer der Schneebedeckung nimmt weiter ab. Im UNESCO-Biosphärenreservat als Mittelgebirgsregion werden Temperaturextreme oder Dür- reperioden in eingeschränktem Umfang auftreten.

Tabelle 5: Jahresmittelwerte (30-Jahre) der Sonnenscheindauer [h] (1961-1990 und 1981-2010) der DWD-Wetterstation 5371 Wasserkuppe (921 m NN), hessische Rhön (Quelle: DWD 2017, eigene Berechnungen) Sonnen- schein- Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez ¦ dauer [h] 1961-1990 55 82 105 146 185 195 210 192 145 119 60 51 1.546

1981-2010 58 83 111 163 199 197 214 200 142 106 52 49 1.575

Die direkte Sonneneinstrahlung wird sich verlängern, wobei die Sonnenscheindauer stark von der Bewölkung abhängt. An Sommertagen wird die Sonne auf der Wasserkuppe zum Ende des 21. Jahrhunderts im Schnitt ca. zwei Stunden länger, an den Wintertagen knapp eine halbe Stunde kürzer direkt scheinen (BAYSTMUGV et al. 2008). Dies ist eine Tendenz, die sich mit Blick auf die Daten der Klimastationen in der Rhön bestätigt (DWD 2017). Die langjährige Mittlere Jahressumme der Sonnenscheindauer (gemittelt über 30 Jahre) hat sich im Zeitraum 1981-2010 verglichen mit dem Zeitraum 1961-1990 auf der Wasserkuppe (Klimastation 5371) um 29 Sonnenstunden erhöht (vgl. Tabelle 5, S.35).

Folgen der Klimaerwärmung Landschaft und Landnutzung im Gebiet haben sich im Einklang mit dem lokalen Klima über viele Jahrhunderte entwickelt. Das Tempo, in dem sich die klimatischen Bedingungen derzeit verändern, erfordert eine rechtzeitige und flexible Anpassung an diese Verände- rungen in allen Nutzungsbereichen, insbesondere für die Land- und Forstwirtschaft, den Tourismus und für die Wasserwirtschaft. Auch reagieren Arten und Ökosysteme auf die Kli- maveränderungen, wobei die Anpassungsmöglichkeiten unterschiedlich ausgeprägt sind. Es wird auch hier Gewinner und Verlierer des Klimawandels geben. Die Konsequenzen werden je nach Art und verfügbarem Lebensraum unterschiedlich und für bestimmte Arten existenti- ell sein. Auf die Folgen des Klimawandels für Ökosysteme und Nutzungsbereiche wird spezi- fisch in den Kapiteln des Bands I zu den jeweiligen Themenbereichen eingegangen.

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Globale und regionale Anstrengungen Das im Dezember 2015 auf der Weltklimakonferenz in Paris beschlossene Klimaschutz- abkommen ist das erste Übereinkommen, das alle Staaten gemeinsam in die Pflicht nimmt. Mit ihm bekennt sich die Weltgemeinschaft völkerrechtlich verbindlich zu dem Ziel, die Er- derwärmung auf deutlich unter 2 Grad gegenüber vorindustriellen Werten (Mittelwerte des 18. Jahrhunderts) zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, den Temperaturan- stieg auf 1,5 Grad zu begrenzen (BMUB 2016a: 2). Zwischen 2045 und 2060 müssen die Net- to-Emissionen von Treibhausgasen bei null liegen, d. h. der CO2-Ausstoß muss komplett zu- rückgefahren oder zumindest durch Verfahren der CO2-Speicherung kompensiert werden. Auf der 22. UN-Klimakonferenz in Marrakesch in Marokko 2016 wurden die Be- schlüsse des Weltklimavertrags in ein Regelwerk übersetzt. Die EU hat sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 ± 95 % gegenüber dem Niveau von 1990 zu verrin- gern. Diesem Ziel schließt sich die Bundesregierung im ³.OLPDVFKXW]SODQ ³ an (BMUB 2016b: 16). Handlungsfelder sind die Energiewirtschaft, Gebäude, Verkehr, Indust- rie, Landwirtschaft sowie Landnutzung und Forstwirtschaft. Gemäß dem Zwischenziel für 2030 müssen die gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands um mindestens 55 Pro- zent bis spätestens 2030 gegenüber 1990 gemindert werden. Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön leistet hierzu seinen Beitrag. Vorwiegend im Kapitel II.3.6Ä(QHUJLHXQG.OLPDVFKXW]³ des neuen Rahmenkonzeptes werden Leitbilder für den Klimaschutz und für den Umgang mit Energieerzeugung, -verbrauch und -einsparung aufgezeigt.

Digitalisierung Die Digitalisierung wird eine weitere Herausforderung für die Bearbeitung vieler Themenfel- der des neuen Rahmenkonzeptes in den nächsten Jahren darstellen. Sie verändert schon jetzt entscheidend und temporeich fast alle Bereiche von Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und des täglichen Lebens. Das Internet, mobile Kommunikation und digitale Anwendungen gehören heute schon selbstverständlich zum Alltag. Die Integration digitaler Technologien in Produk- ten wie Autos, Flugzeugen oder Haushaltsgegenständen, in Gebäuden und Produktion geht mit enormer Dynamik voran. Es werden immer mehr Produkte und Maschinen miteinander vernetzt. Intelligente Systeme, Datenverfügbarkeit und das Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik werden zukünftig weiter voranschreiten. Digitale Technologien werden zudem Wertschöpfung und Innovationsprozesse verändern. Die Bundesregierung hat im August 2014 die Digitale Agenda mit zentralen Vorhaben für die Fortführung des digitalen Wan- dels beschlossen (BREG 2014). Diese beschäftigt sich u. a mit folgenden Handlungsfeldern, die auch für das neue Rahmenkonzept zu berücksichtigen sind: o Ausbau der digitalen Infrastruktur (Breitbandnetz, Gesundheitswesen, Mobilität) o digitales Arbeiten und digitale Wirtschaft (Zukunftsprojekte Wirtschaft 4.0 bzw. Industrie 4.0, junge digitale Wirtschaft, Arbeit und Ordnungsrahmen digitale Wirtschaft, Energiewende und Green IT) o Innovativer Staat (E-Government und digitale Verwaltungen, sichere digitale Kommunikationswege, Au- tonomie und Handlungsfähigkeit der IT behalten)

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o Digitale Lebenswelten in der Gesellschaft gestalten (digitale Medienkompetenz, Balance Arbeit-Familie-Freizeit, digitales bürgerliches En- gagement) VHOEVWEHVWLPPWHV:RKQHQÄPLWGLJLWDOHQ³$VVLVWHQ]V\VWHPHQ³ o Bildung, Forschung, Wissenschaft, Kultur und Medien 4.0 (digitaler Zugang zu Wissen, Bildungsoffensive für digitale Wissensgesellschaft, digitaler Wandel in Wissenschaft forcieren und verstehen, Innovationspotenziale nutzen, Zugang zu Kultur und Teilhabemöglichkeiten) o Sicherheit, Schutz, Vertrauen für Gesellschaft und Wirtschaft (Daten- und Verbraucherschutz) Neben den großen Chancen, die die Digitalisierung somit bietet, ist es für das UNESCO- Biosphärenreservat Rhön wichtig, rechtzeitige und flexible Anpassungen an die Auswirkun- gen dieses Megatrends für die nachhaltige Entwicklung in allen Themenfelder darzustellen und abzuschätzen.

Energiewende Seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima (Japan) und dem damaligen Beschluss der Bun- desregierung am 30. Juni 2011 zum Ausstieg aus der Atomenergie sind bereits sechs Jahre vergangen. Bis 2022 sollen alle Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz gegangen sein. Die Energieerzeugung über Erneuerbare wird seitdem verstärkt gefördert. 2013 wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Infrastruktur zur Umsetzung der Energiewende programmatisch eine 10-Punkte-Energie-Agenda entwickelt, in der die zentralen Vorha- ben zur Reform des Erneuerbaren Energiegesetztes (EEG) und der europäischen Klima- und Energiepolitiken, der Anpassung des Strommarkts, dem Neubau von Stromtrassen, der An- passung der Verteilernetze, der Umsetzung des nationalen Energieeffizienzplans, dem Errei- chen eines klimaneutralen Gebäudebestands, der Sicherung der Gasversorgung und dem kontinuierlichen und detaillierten Monitoring aufgelistet wurden (BMWI 2017a, b). Diese Entwicklungen werden auch für das neue Rahmenkonzept des UNESCO- Biosphärenreservates berücksichtigt.

Globalisierung Die Globalisierung ist ein weiterer, nahezu allumfassender Prozess, der für eine grundle- gende Veränderung der Lebensverhältnisse sorgt. Hierunter lässt sich die zunehmende Etab- lierung weltweiter Märkte für sämtliche Arten von Waren und Dienstleistungen und eine damit einhergehend verstärkte Verflechtung von Staaten und Volkswirtschaften ver- stehen (BPB 2016, GLOBALISIERUNG-FAKTEN 2017). Neben Vernetzungsaspekten wird hierbei also immer auch die Bedeutung des Lokalen innerhalb dieser Prozesse deutlich. Die Vielfältigkeit der Globalisierung wird besonders kenntlich, wenn man die von ihr tangierten Bereiche innerhalb des UNESCO- Biosphärenreservates betrachtet: o Wirtschaftlich: Durch zunehmende Globalisierung nimmt der internationale Stand- ortwettbewerb zwischen Regionen und Unternehmen weiter zu. Durch erhöhte Mobilität muss sich die Rhön z. B. auch einer zunehmenden Konkurrenz im Tourismus stellen und ihre Chancen nutzen. Es ist von Bedeutung, ein geeignetes Maß zwischen der Anpassung an diese Entwicklungen und dem Schutz der Umwelt und dem Erhalt des charakteristi-

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schen Erscheinungsbildes der Rhön zu finden. Auch Arbeitskräfte agieren in der globali- sierten Welt weitaus flexibler. Besonders aus ländlichen Räumen wandern oft junge, gut ausgebildete Fachkräfte ab. Einem Fachkräftemangel und dem sogenannten Braindrain muss vorgebeugt werden. o Politisch: Durch die Einbettung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön in weltweit wirksame Programme der UNESCO wie das MAB-Programm liegt der Fokus nicht nur auf lokalem Umweltschutz, sondern vielmehr auch auf der Verantwortung einzelner Re- gionen zum Schutz des gesamten Ökosystems Erde. Hier kann zukünftig auch die Ein- bindung in bi- und multilaterale Verträge, die mit verbraucherrechtlichen Fragen ein- hergehen, Schritte nötig machen. Der Schutz regionaler Marken und die Absicherung kleiner und mittelgroßer Rhöner Unternehmen wird so zur großen politischen Frage. Entscheidend wird der Aufbau einer problem- und nicht regionszentrierten Zusammen- arbeit sein, deren positive Auswirkungen über die Grenzen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön hinaus Wirkung zeigen. o Sozialkulturell: Die zunehmende Vielschichtigkeit kultureller Besonderheiten macht besonders auf der Bildungsebene ein gesteigertes Bewusstsein für interkulturelle Kom- petenzen notwendig. Gleichzeitig ist es nötig, die regionale Kulturlandschaft zu bewah- ren und die Einzigartigkeit des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön auch in der Kom- munikation nach außen zu verdeutlichen. Hierbei bieten sich der Region auch Chancen, kulturelle Eigenarten zu verbreiten und so zu ihrem dynamischen Schutz beizutragen. Im Sinne der Globalisierung gilt es somit, das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zuneh- mend nicht nur auf den Schutz des Lokalen auszurichten, sondern zunehmend die interna- tionalen Verknüpfungen und Wirkungen in den Fokus zu rücken.

Demografischer Wandel Auch der demografische Wandel stellt eine der zentralen Herausforderungen dar, die zukünf- tig die Region in vielen Themenfeldern beschäftigen wird. Deutschlandweit sind bereits Aus- wirkungen sichtbar, wenn auch regional unterschiedlich (Unterschiede zwischen Regionen (v. a. Stadt-Land-Gegensatz) und innerhalb von Regionen (zwischen einzelnen Gemeinden/ Kommunen). Die natürliche Bevölkerungsentwicklung erweist sich seit Jahrzehnten in vielen Ge- meinden als rückläufig, v. a. in ländlichen Gebieten. Zuwanderungen können seit Anfang des neuen Jahrtausends die Bevölkerungsabnahme oft nicht mehr ausgleichen. Diese überwie- gend negative natürliche Bevölkerungsentwicklung ist langfristig kaum umkehrbar.

Neben der Schrumpfung erfährt die Bevölkerung durch eine Verschiebung der Alters- struktur eine relative Alterung. Der Anteil der jüngeren Bevölkerungsteile wird weiter sin- ken, der Anteil älterer dagegen zunehmen. Die Abwanderung, vor allem der jungen Erwach- senen, beschleunigt beide Negativdynamiken zusätzlich. Zuwanderung in ländliche Räume ist bundesweit meist gering, denn Hauptziele für Zuwanderung aus dem Ausland und für Binnenwanderer sind die wirtschaftsstarken Agglomerationsräume. Neben den demografischen Folgen werden auch zunehmend Auswirkungen auf Wirt- schaft und Infrastruktur erwartet. Schrumpfung, Alterung und Abwanderung verschär- fen den Fachkräftemangel. Zudem erschweren sie das Aufrechterhalten von infrastrukturel- len Einrichtungen. Nicht nur Schließungen sind dabei erforderlich, sondern zum Teil auch

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Anpassungen an die veränderte Altersstruktur sowie der Ausbau von Infrastruktureinrich- tungen für Senioren. Auch im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zeigen sich bereits erste Auswirkungen. Manche Gemeinden wird der demografische Wandel stärker, manche weniger stark treffen. In ländli- chen Räumen, zu denen auch die Rhön zählt, wird jedoch kein signifikantes Wachstum er- reicht werden können. Aber das Ende der Wachstumsperiode beschränkt sich nicht nur auf die Anpassung an die Schrumpfung, sondern bietet auch zahlreiche Entwicklungschancen. Diese gilt es zu nutzen ± besonders in einem UNESCO-Biosphärenreservat, einer Modellregi- on für nachhaltige Entwicklung.

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1.5. Zonierung

1.5.1. Aktueller Stand der Zonierung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön

Zur Umsetzung der Ziele der Modellregion für nachhaltige Entwicklung ± Schutz-, Entwick- lungs- und Logistikfunktion ± ist auch das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön in Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen unterteilt (Tabelle 6, S. 40 und Abbildung 7, S.41). Durch die nationalen Kriterien des MAB-NKs ist ein Flächenanteil von mindestens 3 % für Kernzonen und 20 % für Kern- und Pflegezonen zusammen gefordert.

Tabelle 6: Zonierung (Kernzonen (K), Pflegezonen (P) und Entwicklungszonen(E)) des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön unter Berücksichtigung der Länderspezifika, Anzahl und Größe [ha] und [%] XQGJHVDPW™) (Quelle: GEOINFORMATIONSSYSTEME BRRV 2017)

BR Rhön bay. Teil BR Rhön hess. Teil BR Rhön thür. Teil BR Rhön gesamt

An- An- An- An- [ha] [%] [ha] [%] [ha] [%] [ha] [%] zahl zahl zahl zahl

K 57 3.889 3 22 2.013 3 25 1.467 3 104 7.369 3,07

P 70 25.965 20 31 23.510 36 28 4.492 9 129 53.967 22,15

E 1 99.731 77 1 39.306 61 1 42.951 88 1* 181.988 74,79

™ 129.585 ha 53 64.829 ha 27 48.910 ha 20 243.324 ha 100 Hinweis: Die für Thüringen angegebenen Kernzonenflächen entsprechen dem Stand der ge- planten Neuzonierung (siehe auch Abb. 7).

Kernzonen In den insgesamt 104 Kernzonen (3,07 % der Gesamtfläche ± vgl. Tabelle Anh-1, S. XVIII) soll sich die Natur vom Menschen möglichst unbeeinflusst entwickeln. Daher sind menschli- che Nutzungen außer für Forschung, Monitoring oder Bildung hier nicht zulässig. Dadurch stehen natürliche, dynamische Abläufe im Vordergrund. Arten, Biozönosen, Öko- systeme und Landschaften unterliegen dem Prozessschutz. In der Rhön wurden Cluster- .HUQ]RQHQ Ä6FKZDUP³  JHZlKOW XQG .HUQ]RQHQ LQ YHUVFKLHGHQHQ :DOGOHEHQVUDXPW\Sen ausgewiesen. Diese Kernzonenwälder sind wichtige Rückzugsgebiete für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, insbesondere Totholzbewohner. Die Erfahrungen des Prozessschutzes an unterschiedlichen geologischen Standorten, in Schluchtenwäldern oder sonnenverwöhnten Südhängen geben wichtige Informationen über die natürlichen Wuchs- und Zerfallsprozesse, auch bei sich verändernden Umweltbedingun- gen. Die Kernzonen sind in den drei Länderteilen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön un- terschiedlich geschützt: o In Bayern VLQGDOOH.HUQ]RQHQGXUFKHLQHJHPHLQVDPH9HURUGQXQJEHUGDVÄ1DWXr- schutzgebiet im bayerischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates 5K|Q³ YRP 14.08.2013 geschützt (RUF 2013).

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Abbildung 7: Zonierung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Stand 2017) (Quelle: GEOINFOR- MATIONSSYSTEME BRRV 2017)

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɫɩ o In Hessen sind die 22 Kernzonen ausgewiesene Naturschutzgebiete. Der Schutz der Kernzonen in Thüringen wird in der Thüringer Biosphärenreservats- verordnung Rhön (ThürBR-VO RHÖN) in der im Gesetz- und Verordnungsblatt für den Freistaat Thüringen veröffentlichten bereinigten Fassung (GVBl. 1998 S. 383), zuletzt geändert durch Art. 5 des Gesetzes vom 13. April 2006 (GVBl. S. 161) geregelt. Für das Gebiet ist ein Normsetzungsverfahren zur Neuzonierung geplant (vgl. I.1.3 und I.1.5.2).

Pflege- oder Pufferzonen In den 129 Pflege- oder Pufferzonen (22,15 % der Gesamtfläche ± vgl. Tabelle Anh-2) werden extensiv genutzte Ökosysteme der Kulturlandschaft Rhön erhalten und so gepflegt, dass ein breites Spektrum verschiedener Lebensräume und naturraumtypischer Tier- und Pflan- zenarten erhalten und gefördert wird. Diese Gebiete sind vorwiegend als Naturschutz-, NA- TURA 2000- und/ oder Landschaftsschutzgebiete geschützt. Wo immer möglich, wurden die Pflegezonen so angeordnet, dass sie gleich einem Schutzschild als Puffer kleinere Kern- zonen dienen. Entwicklungszone Den größten Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön nimmt jedoch die Entwicklungs- zone (74,79 %) ein, die für die wirtschaftliche Entwicklung sowie als Lebens- und Erholungs- raum der wichtigste Bereich ist. Hier befinden sich land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen, Siedlungen und Gewerbegebiete. Auf freiwilliger Basis sollen hier nachhaltige Nut- zungs- und Wirtschaftsformen erprobt, modellhaft umgesetzt und praktiziert werden (BFN 2017a, b, c).

1.5.2. Moderierter Kommunikationsprozess zur Komplettierung der Kern- und Pflegezonen UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (Thüringer Teil) Länderübergreifend sind 3,07 % der Fläche als Kernzonen und 22,15 % der Fläche als Pflege- zonen ausgewiesen. In der thüringer Rhön liegt die Summe der Flächen der Kern- und Pflegezonen derzeit bei 12 % und somit um 8 Prozentpunkte unter der länderspezifisch geforderten 20 % Fläche der nationalen Kriterien des MAB-NKs. Aus diesem Grund wird ein moderierter Kommunikationsprozess zur Komplettierung dieser Flächenan- teile durchgeführt: Dem gesetzlich vorgesehenen Verfahren zur Änderung der Verordnung und der darin enthal- tenen Zonierung wurde ein breites Beteiligungsverfahren vorangestellt. In diesem Kommu- nikationsprozess geht es darum, die Zonierung so auszugestalten, dass den Belangen des Na- turschutzes, der Eigentümer und Nutzer der land- und forstwirtschaftlichen Flächen sowie den Interessen der Bevölkerung und des Tourismus weitgehend Rechnung getragen wird. Den Grundstock zur Zonierung der Pflegezone bildete eine Vorschlagsliste der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie. In diesem Vorschlag, der als Suchraum für die thü- ringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön diente, waren wesentlich mehr Flächen enthalten, als für die Erweiterung notwendig waren. Um die oben genannte Zielsetzung bei der Auswahl der Flächenanteile der Pflegezonen zu erhalten, wurden u. a. folgende Kriterien bzw. naturschutzfachliche Grundlagen herangezogen:

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o Das Rahmenkonzept für Schutz, Pflege und Entwicklung des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (GREBE & BAUERNSCHMITT 1995) o Geplante Naturschutzgebiete mit Schutzwürdigkeitsgutachten o Größere zusammenhängende Kalkmagerrasen der thüringer Vorderrhön entsprechend GHV 1DWXUVFKXW]JUR‰SURMHNWHV Ä7KULQJHU 5K|QKXWXQJHQ³ PLQGHVWHQV  % der Kern- gebiete des Projektes müssen lt. Bewilligungsbescheid des Bundesamtes für Naturschutz unter nationalen Schutz gestellt werden.) o Ausgewählte Flächen des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 o Besonders wertvolle (Offenland-) Bereiche laut Charakterisierung und Zusammenfas- sung durch die Offenlandbiotopkartierung o Wiesenbrütergebiete o Ausgewählte Flächennaturdenkmale und geschützte Landschaftsbestandteile o Weitere naturschutzfachlich wertgebende Flächen bzw. Landschaftsausschnitte unter Berücksichtigung von Expertenhinweisen o Einrichtung und Erweiterung von Pufferzonen für bestehende und geplante Kernzonen o Herstellung und Erweiterung von Biotopverbundabschnitten o Geographische und morphologische Bedingungen o Arrondierungen und Abgrenzungsverbesserungen und Nachvollziehbarkeit vor Ort o Abstimmungen mit den Flächennutzern (Akzeptanz) o Einbeziehung von im Besitz des Freistaates Thüringen befindlichen Flächen insbesonde- re im Grünen Band zur Umsetzung naturschutzfachlicher Zielstellungen (in Verwaltung und unter Federführung der Stiftung Naturschutz Thüringen bzw. der Thür. Landgesell- schaft). Zu Beginn des Diskussionsprozesses wurden Gespräche mit den landwirtschaftlichen Flächennutzern geführt, um einen Konsens über die Vorstellungen und Notwendigkeiten von Naturschutz und Landbewirtschaftung zu finden und um den Eigentümern eine Auskunft zu geben, ob bei den Zonierungsvorschlägen auch weiterhin eine Pacht durch den Nutzer gesi- chert ist. Dann folgten Gespräche zu den Themen Forst, Jagd und Tourismus. Die Landkreise und die Bürgermeister wurden über die Entwürfe der Zonierung und der Aktualisierung der Verord- nung (THÜRBR-VO RHÖN) informiert und zur Diskussion aufgefordert. Die Gespräche mit den Grundeigentümern erfolgten in größeren Gemeindegruppen, auch immer mit der Bitte um Rückinformation über die vorgestellte Flächenkulisse und die Text- vorschläge der Verordnung. Nach Sichtung und Bewertung der Rückläufe erfolgt eine Präzisierung der Karte und der THÜRBR-VO RHÖN, bevor es in das förmliche Auslegungsverfahren geht. Hier werden die Karten und der THÜRBR-VO RHÖN-Entwurf in den entsprechenden Gemeindeverwaltungen ausgelegt und um Stellungnahme gebeten. Danach erfolgt das Abwägungsverfahren. Das Normsetzungsverfahren wird mit der Veröffentlichung der neuen Biosphärenreservats- verordnung im Gesetz- und Verordnungsblatt für den Freistaat Thüringen abgeschlossen.

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7KHPHQIHOG/HLVWXQJHQXQG6FKXW]YRQgNRV\VWHPHQ Das Bewahren von Ökosystemen ist ein wesentliches Ziel von UNESCO-Biosphären- reservaten. Der Erhalt des Naturhaushaltes, mitsamt seiner Leistungen, die Pflege und nach- haltige Nutzung aber auch das Zulassen natürlicher Eigendynamik sind Bereiche der Schutz- funktion von Biosphärenreservaten gemäß internationaler Leitlinien (DUK 2007).

2.1.1. Relevante Akteure im Bereich Leistungen und Schutz von Ökosystemen Schutz- und Pflegemaßnahmen von Ökosystemen werden im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön von verschiedenen Akteuren durchgeführt und unterstützt. Im Folgenden werden die Hauptakteure genannt (vgl. Tabelle 7, S. 45):

Tabelle 7: Staatliche und behördliche Akteure im Bereich Leistungen und Schutz von Ökosyste- men des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände) Bayern Hessen Thüringen Bayerisches Thüringer Ministerium Staatsministerium für für Umwelt, Energie Umwelt und Verbrau- Hessisches Ministerium und Naturschutz, cherschutz, München für Umwelt, Klima- Erfurt Landesministerien Bayerisches Staatsmi- schutz, Landwirtschaft Thüringer Ministerium nisterium für Ernäh- und Verbraucherschutz, für Infrastruktur und rung, Landwirtschaft Wiesbaden Landwirtschaft (TMIL) und Forsten (StMELF) Erfurt München Thüringer Höhere/Obere Regierung von Unter- Regierungspräsidium Landesverwaltungsamt Naturschutzbehörden franken, Würzburg Kassel Weimar

Obere Regierung von Unter- Regierungspräsidium Thüringer Landesver- Wasserbehörden franken, Würzburg Kassel waltungsamt Weimar

Bayerisches Landesamt Hessisches Landesamt Thüringer Landesan- Landesämter für Umwelt, Augsburg für Naturschutz, Umwelt stalt für Umwelt und & Hof und Geologie Geologie, Jena Staatliche Vogelschutz- Staatliche Vogel- warte für Hessen, Staatliche Vogel- Vogelschutzwarten schutzwarte Garmisch- Rheinland-Pfalz und schutzwarte Seebach Partenkirchen Saarland in Frankfurt a. Main Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Bad Neustadt Untere Fachbehörden a. d. Saale Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen Hessische Verwaltung Amt für Landentwick- Staatliche Flurbereini- Amt für ländliche Ent- für Bodenmanagement lung und Flurneuord- gungsbehörden wicklung Unterfranken und Geoinformation nung Meiningen Untere Naturschutzbe- Untere Naturschutzbe- Untere Naturschutzbe- hörden der Landkreise Untere hörden der Landkreise hörden der Landkreise Schmalkalden- Naturschutzbehörden Bad Kissingen und Fulda und Hersfeld- Meiningen und Wart- Rhön-Grabfeld Rotenburg burgkreis

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Bayern Hessen Thüringen Untere Wasserbehör- Untere Wasserbehör- Untere Wasserbehörden den der Landkreise Untere den Bad Kissingen und der Landkreise Fulda Schmalkalden- Wasserbehörden Rhön-Grabfeld und Hersfeld-Rotenburg Meiningen und Wart- burgkreis Naturschutz (und Wasserwirtschaft) ist eine staatliche Kernaufgabe der Länder. Diese wird im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön deshalb primär von den zuständigen Landesministe- rien und ihren nachgeordneten Behörden umgesetzt.

Tabelle 8: Verbände und Vereine im Bereich Leistungen und Schutz von Ökosystemen des UNE- SCO-Biosphärenreservates Rhön (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände) länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen Landschaftspflegever- band Biosphärenreser- LPV Rhön-Grabfeld Landschaftspflege- vat Thüringische Rhön e.V. / LPV Bad Kissin- verbände e.V (LPV Rhön) gen e. V. (NATURA 2000- Station Rhön)

Bund Naturschutz in BUND Kreisgruppen Verbände/Vereine BUND Kreisgruppen Bayern e. V., Kreis- Wartburg- Fulda/Hersfeld- gruppen Bad Kissingen kreis/Schmalkalden- Rotenburg und Rhön-Grabfeld Meiningen Landesbund für Vogel- Naturschutzbund Naturschutzbund NABU schutz in Bayern, Kreisverbände Kreisverbände Kreisgruppen Bad Kis- Wartburgkreis / Fulda/Hersfeld- singen und Rhön- Schmalkalden- Rotenburg Grabfeld Meiningen Verein für Artenschutz Hessische Gesellschaft und Landschaftspflege für Ornithologie und Arbeitsgruppe Arten- in Bayern e. V. (VALB) Naturschutz (HGON)- schutz Thüringen e. V. Kreisgruppe Rhön- ± Arbeitskreis Fulda Grabfeld Die Interessengemein- Arbeitsgemeinschaft für schaft Fledermaus- Fledermausschutz Fulda schutz und -forschung e. V in Thüringen e. V. Thüringer Verein für Naturkunde Entomologenverband e. in Osthessen (VON) V. Botanische Vereinigung für Naturschutz in Hessen e. V., Kreisgruppe Fulda Birkwildhegering Birkwildhegering Bayerische Rhön Hessische Rhön Landesverband Höhlen- und Karstforschung Hessen e. V. Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Rhönklub e. V. Netzwerk Rhönbotanik RhönNatur e. V AG Artenschutz Rhön

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länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen Wildland-Stiftung Stiftung Naturschutz Stiftungen Bayern e. V. Thüringen

Weitere Akteure sind Landesämter und staatliche Vogelschutzwarten. Die Unteren Natur- schutz- und Wasserbehörden sind den Landkreisen zugeordnet, in Bayern und Thüringen üben die Fachaufsicht die höheren Landesbehörden aus. Die im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön aktiven Nichtregierungsorganisationen (vgl. Ta- belle 8, S. 46) wie Landschaftspflegeverbände, Vereine/ Verbände und Stiftungen setzen vorwiegend projektorientiert Vorhaben ±±± finanziert durch europäische, staatliche oder privat(-wirtschaftlich)e Förderungen ± um: In Bayern sind dies die beiden Landschaftspflegeverbände Rhön-Grabfeld e. V. und Bad Kissingen e. V., die bevorzugt staatlich finanzierte Pflegemaßnahmen im Rahmen der Land- schaftspflege- und Naturparkrichtlinie umsetzen. Sie unterstützen und beraten damit Kom- munen, Behörden, Eigentümer und Naturschutzverbände bei der Pflege und Entwicklung ihrer Flächen. Einen wichtigen NGO-Vertreter in der bayerischen Rhön stellt der Bund Na- turschutz in Bayern e. V. mit den Kreisgruppen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld dar. Sie fördern neben vielen Artenschutzprojekten auch energierelevante Vorhaben und sind stark an der Bildung für nachhaltige Entwicklung und Öffentlichkeitsarbeit für die Ziele des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön beteiligt. Ein gleich wichtiger Akteur ist der Landes- bund für Vogelschutz in Bayern ± mit den Kreisgruppen Bad Kissingen und Rhön- Grabfeld. Die Wildland-Stiftung Bayern e. V. fördert in der Rhön seit 1976 das Birkwild- Projekt, welches durch Monitoring, Biotopmaßnahmen, Managementkonzepte und Auswil- derungsmaßnahmen den Lebensraum in der Hochrhön schützt und erhält. Sowohl die Pro- jekte der beiden Naturschutzverbände als auch die Gebietsbetreuung durch die Wildland- Stiftung wurden und werden durch den Bayerischen Naturschutzfonds finanziell unter- stützt. In Hessen fördert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) in seinen beiden Kreisverbänden Fulda und Hersfeld-Rotenburg Natur- und Artenschutzpro- jekte. Auch der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) fördert in seinen Kreisver- bänden Fulda und Hersfeld-Rotenburg Umweltschutzmaßnahmen, veranstaltet Naturfüh- rungen und betreibt das Naturerlebniszentrum am Roten Moor. Weiterer Akteur ist die Hes- sische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) ± Arbeitskreis Fulda ± der sich für den Biotopverbund in der Rhön einsetzt. Als Antragsteller und Träger verschiedener europäischer Förderprojekte ist der Verein Natur und Lebensraum Rhön e. V. in di- versen Großprojekten innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates eingebunden. Die Ar- beitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda e. V. koordiniert seit fünfzehn Jahren regelmäßige Bestandserfassungen von Fledermaus-Winterquartieren. Die Botanische Vereinigung für Naturschutz in Hessen e. V. führt in der Kreisgruppe Fulda botani- sche Arterfassungen durch und hat das floristische Zielartenkonzept des Biosphärenreserva- tes Rhön erarbeitet. In Thüringen ist der Landschaftspflegeverband Biosphärenreservat Thüringische Rhön e. V. (LPV Rhön) mit finanzieller Beteiligung des Landes (des Bundes beim abge- VFKORVVHQHQ 1DWXUVFKXW]JUR‰SURMHNW Ä7KULQJHU 5K|QKXWXQJHQ³  XQG der Landkreise

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Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis Hauptakteur der Umsetzung von staatlichen und kommunalen Naturschutzmaßnahmen zum Erhalt der Rhöner Kulturlandschaft und Träger der Natura 2000-Station Rhön. Der BUND ist in Thüringen mit den Kreisverbänden Schmalkalden-Meiningen und Eisenach/Wartburgkreis im Rahmen von Biotoppflegemaß- nahmen und Naturführungen aktiv. Auch der NABU veranstaltet durch seine Ortsgruppen Wartburgkreis und Schmalkalden-Meiningen Naturführungen und Umweltbildungsangebo- te, koordiniert vom NABU-Naturschutzzentrum Alte Warth. Ebenfalls in den Bereichen Öf- fentlichkeitsarbeit und Umweltbildung aktiv ist der Thüringer Entomologenverband e. V. Die Arbeitsgruppe Artenschutz Thüringen e. V. ist Projektträger von Renaturie- rungsmaßnahmen und hat die Biodiversitätsstrategie für den erthüringer Teil des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön erarbeitet. Die Stiftung Naturschutz Thüringen ist als Lan- desstiftung Projektträger und Förderer von Pflege- und Umweltschutzmaßnahmen speziell im Bereich des Grünen Bandes und finanziert den naturschutzorientierten Grundstückser- werb. Die Interessengemeinschaft Fledermausschutz und -forschung in Thürin- gen e. V., die ein eigenes Artenhilfsprogramm für eine der seltensten Fledermausarten Deutschlands koordiniert und im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön Öffentlichkeitsarbeit z. B. mit dem Fledermauspfad Neidhartshausen betreibt, wäre außerdem zu nennen.

Länderübergreifende Akteure des Ökosystemschutzes sind die zwei Birkwildhegeringe Bayerische und Hessische Rhön, die neben den Bestandserfassungen der Rhöner Birk- hühner auch den Erhalt der strukturreichen Offenlandschaft der Hochrhön zum Ziel haben, sowie der Rhönklub e. V., der sich für den Erhalt der Kulturlandschaft und die Bekämp- fung von Neophyten einsetzt. Das Netzwerk Rhönbotanik beschreibt und beobachtet die botanische Artenvielfalt im UNESCO-Biosphärenreservat; die AG Artenschutz ist eine län- derübergreifende Gemeinschaft aus haupt- und ehrenamtlichen Naturschutzakteuren, die den Erhalt der Rhöner Biodiversität zum Ziel hat. Der Landesverband Höhlen- und Karstforschung Hessen e. V. zeigt großes Engagement bei der länderübergreifenden Kar- tierung von Quellbiotopen in der Rhön. Ebenfalls länderübergreifend wirkt RhönNatur e. V. als Träger und Förderer von Artenschutzprojekten und Biotoppflegemaßnahmen sowie im Rahmen von Öffentlichkeitsarbeit für den Erhalt der Natur im UNESCO-Biosphärenreservat.

Rolle der Verwaltungsstellen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön: Die ererThüringer Verwaltungsstelle ist nach §9 der Thüringer Biosphärenreservates- verordnung Rhön (THÜRBR-VO RHÖN) vom 28.04.2006 Ä«IUGLH.RRUGLQDWLRQGHU6FKXWz- JHELHWVEHWUHXXQJ ]XVWlQGLJ³ XQG EHJOHLWHW DOV 7UlJHU |IIHQWOLFKHU %HODQJH 7g%  Ä«LQVEHVRQGHUH 1DWXUVFKXW]SURMHNWH XQG 0D‰QDKPHQ GHU ODQJIULVWLJHQ 8PZHOWEHUZa- FKXQJ«XQGLQLWLLHUWXQWHUVWW]WXQGIKUW9RUKDEHQGXUFK die die ökologischen, ökonomi- schen und sozialen Belange in Bezug auf die regionale Entwicklung modellhaft miteinander in Einklang EULQJHQ«³. Die Bayerische Verwaltungsstelle hat keine hoheitlichen oder leistungsgewährenden Zuständigkeiten im Naturschutz. Die Hessische Verwaltungsstel- le übernimmt im Auftrag der oberen Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Kassel die Betreuung der Schutzgebiete (NSG/ LSG) innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates und koordiniert deren Pflege und Kontrolle.

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2.1.2. Ökosystemübergreifende Betrachtungen Fläche und Kurzbeschreibung Die Vielzahl verschiedener flächenhafter und miteinander verzahnter Ökosysteme im UNE- SCO-Biosphärenreservat Rhön ist maßgebliche Ursache der hier vorgefundenen Biodiversi- tät. Diese wird von der Bevölkerung stark mit dem Biosphärenreservat identifiziert ± in einer Online-Umfrage verbinden 1.158 von 1.839 Rückmeldungen (63 %) das UNESCO- Biosphärenreservat mit dem Schutz der heimischen Natur und Landschaft, 812 Teilnehmer (44 %) mit biologischer Vielfalt (BRRV 2016: 21ff.). Diese Vielfalt der Rhön wird bereits durch die in Kapitel I.1.3 aufgeführte Gebietsbeschrei- bung deutlich. Zwischen den auf ca. 180 m NN gelegenen Buntsandsteinflächen im Saaletal bei Hammelburg und der nördlichen Rhön über Muschelkalkgebiete und Rhönvorland bis hin zu der von Basalt geprägten, 950 m NN hohen Wasserkuppe liegen eine Vielzahl unter- schiedlicher Naturräume und Schwerpunktgebiete (RUF 2017), die sich in bis zu 40 ver- schiedenen Lebensraumtypen gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie (RICHTLINIE 92/43/EWG) widerspiegeln (prioritäre Lebensraumtypen sind mit einem der Kennnummer vorangestell- ten Asterisk "*" gekennzeichnet). Besonders flächenrelevant sind Berg-Mähwiesen (LRT-Nr. 6520), Borstgrasrasen (*6230), Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen (*6210) sowie verschiedene Buchenwälder (*9110, *9130, *9150). Einige dieser Lebensraumtypen gelten aufgrund ihrer ökologischen Bedeu- tung und Bedrohung als prioritär, und sind somit europaweit besonders geschützt. Hierzu gehören auch Kalk-Pionierrasen (*6110), Hochmoore (*7110), Kalktuff-Quellen (*7220), Blockschutthalden (*8160), Schluchtwälder (*9180), Moorwälder (*91D0), Auenwälder (*91E0) sowie Binnenland-Salzwiesen (*1340).

Artenausstattung Diese verschiedenen Lebensräume innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates beherber- gen eine breite Artenvielfalt, die durch regelmäßige Erhebungen beobachtet und durch aktive Naturschutz- und Artenhilfsmaßnahmen für künftige Generationen bewahrt werden soll. In Tabelle 9, S.49 sind Tierarten aufgelistet, aufgrund deren Seltenheit, Einmaligkeit und Ge- fährdung das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön eine spezielle Schutzverantwortung trägt.

Tabelle 9: Liste der Tierarten mit besonderer Verantwortung (VArt) des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön; überregional (in Bayern [BY, RUF 2017], Hessen [HE; Experteneinschätzung] und Thüringen [TH; GÖRNER 2016]), sowie bundesweit [BFN; BMU 2007]) auf Basis des regionalen Zielarten- konzepts (ZAK nach ALTMOOS 1997 in BAYSTMUG 2013) und ggf. europaweiten Schutzstatus durch die Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie (FFH-RL) und Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie (VSRL).

FFH- VSRL VArt RL Name deutsch Name wissenschaftlich ZAK Über- II IV I BfN regional Säugetiere Wildkatze Felis silvestris ł ł Alpenspitzmaus Sorex alpinus ł TH, HE Mopsfledermaus Barbastella barbastellus ł ł TH, HE ł Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii ł ł ł TH, HE ł Großes Mausohr Myotis myotis ł ł ł Fransenfledermaus Myotis nattereri ł ł BY, TH Graues Langohr Plecotus austriacus ł BY, TH

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FFH- VSRL VArt RL Name deutsch Name wissenschaftlich ZAK Über- II IV I BfN regional Fische Bachneunauge Lampetra planeri ł ł BY, HE, TH Amphibien & Reptilien Geburtshelferkröte Alytes obstetricans ł ł BY, TH Gelbbauchunke Bombina variegata ł ł ł Feuersalamander Salamandra salamandra ł ł Kammmolch Triturus cristatus ł ł BY, HE, TH Kreuzotter Vipera berus ł BY, HE, TH Vögel Eisvogel Alcedo atthis ł ł BY, HE, TH Wiesenpieper Anthus pratensis ł Uhu Bubo bubo ł ł BY, HE, TH Ziegenmelker Caprimulgus europaeus ł BY, HE, TH Schwarzstorch Ciconia nigra ł ł BY, HE, TH Wasseramsel Cinclus cinclus ł Rohrweihe Circus aeruginosus ł BY Wachtelkönig Crex crex ł ł BY , HE Mittelspecht Dendrocopos medius ł ł Bekassine Gallinago gallinago ł BY, TH Neuntöter Lanius collurio ł ł TH, HE Raubwürger Lanius excubitor ł BY Heidelerche Lullula arborea ł ł BY, HE, TH Rotmilan Milvus milvus ł ł ł Steinschmätzer Oenanthe oenanthe ł BY, HE, TH Rebhuhn Perdix perdix ł Wespenbussard Pernis apivorus ł ł BY, HE Grauspecht Picus canus ł Braunkehlchen Saxicola rubetra ł BY, HE, TH Schwarzkehlchen Saxicola torquata ł BY, HE, TH Birkhuhn Tetrao tetrix ł HE, TH ł Schleiereule Tyto alba ł BY, TH Tagfalter Streifen-Bläuling Polyommatus damon ł Hochmoor- Boloria aquilonaris ł BY, HE Perlmutterfalter Berghexe Chazara briseis ł BY, TH Hochmoorgelbling Colias palaeno ł HE Skabiosen-Scheckenfalter Euphydryas aurinia ł TH, HE ł Großpunkt-Bläuling Glaucopsyche alexis ł BY Rostbinde Hipparchia semele ł BY Großer Eisvogel Limenitis populi ł BY Himmelblauer Bläuling Lysandra bellargus ł Schwarzgefleckter Maculinea nausithous ł ł BY Bläuling Heller Wiesenknopf- Maculinea teleius ł BY, TH Ameisenbläuling Ulmenzipfelfalter Satyrium w-album ł Schwarzer Apollo Parnassius mnemosyne ł ł HE ł Randring-Perlmutterfalter Boloria eunomia ł Libellen Hochmoor-Mosaikjungfer Aeshna subarctica ł Gestreifte Quelljungfer Cordulegaster bidentata ł BY Arktische Smaragdlibelle Somatochlora arctica ł BY, HE

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FFH- VSRL VArt RL Name deutsch Name wissenschaftlich ZAK Über- II IV I BfN regional Heuschrecken Wanstschrecke Polysarcus denticauda ł Rotflügelige Psophus stridulus ł Schnarrschrecke Schwarzfleckiger Stenobothrus nigromaculatus ł BY Grashüpfer Käfer Mondflecklaufkäfer Callistus lunatus ł BY Hirschkäfer Lucanus cervus ł BY, HE Laufkäfer Trechus rivularis ł BY Weichtiere Rhönquellschnecke Bythinella compressa ł HE Margaritifera Flussperlmuschel ł ł margaritifera Gemeine Flussmuschel Unio crassus ł sonstige Arten Springspinne Heliophanus dampfi ł BY Wolfsspinne Pardosa sorditata ł BY

Darüber hinaus enthält die bundesweite Rote Liste weitere Arten mit Hinweisen zur Verant- ZRUWOLFKNHLW'HXWVFKODQGVGLHLQGHU5K|QYRUNRPPHQ$OVÄLQKRKHP0D‰HYHUDQWZRUWOLFK³ gilt das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön für die Arten Sumpfspitzmaus (Neomys ano- malus), Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) und Kreuzkröte (Epidalea calamita). In beson- derem Maße für hochgradig isolierte Vorkommen verantwortlich ist die Rhön für die Wanst- schrecke (Polysarcus denticauda). Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön stellt darüber hinaus ein deutschlandweit bedeuten- des Gebiet für Wiesenbrüter dar, insbesondere für die Arten Bekassine (Gallinago gallina- go), Wachtelkönig (Crex crex), Braunkehlchen (Saxicola rubetra) und Wiesenpieper (Anthus pratensis). Alle diese hier genannten Vogelarten stehen auch nach Anhang I der EU- Vogelschutzrichtlinie unter Schutz. In der Langen Rhön erreichen Bekassine und Raubwür- ger (Lanius excubitor) den vermutlich dichtesten Brutbestand Bayerns und gelten in Thürin- gen als vom Aussterben bedroht. Vom Rotmilan (Milvus milvus) beherbergt Deutschland ca. 60 % der Weltpopulation. In der Rhön erreicht diese Art eine überdurchschnittlich hohe Brutdichte. 2014 begann ein von der ARGE Rhön getragenes XQGYRP%I1JHI|UGHUWHVÄArtenhilfsprojekt Rotmilan LQGHU5K|Q³, in dessen Rahmen ein Schutzkonzept erarbeitet und Greifvogelhorste erfasst wurden. Die Koordinierung erfolgt über die Hessische Verwaltungsstelle des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön.Umsetzungen konkreter Schutzmaßnahmen sind für die nächs- ten Jahre geplant. Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön Thüringer Teil kommen 101 re- gelmäßige und 16 unregelmäßige Brutvogelarten vor. Dazu zählen auch gebietsweise seltene Arten wie Dohle (Corvus monedula), Wendehals (Jynx torquilla), Zwergschnäpper (Ficedula parva) und Schleiereule (Tyto alba) (TLUG 2011). Durch die unterschiedlichen Lebensraum- typen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und die kulturhistorisch entstandene Exten- sivnutzung vieler Gebiete verfügt die Rhön auch über eine Vielzahl an Pflanzenarten, für de- ren Erhalt das UNESCO-Biosphärenreservat eine besondere Verantwortung trägt (vgl. Tabel- le 10, S.52).

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Tabelle 10: Liste der Pflanzenarten des UNESCO-Biosphärenreservates mit besonderem Schutz- status. Auf der Grundlage der Zielartenliste (ZAK) nach BARTH 2004, ergänzt durch RUF 2017 und GÖRNER 2016. Status der jeweiligen Roten Listen Deutschlands und Bayerns (LFU 2003), Hessens (HMLUV 2008) und Thürin- gens (KORSCH & WESTHUS 2001) Arten mit laut BfN bundesweiter Verantwortung (BMU 2007) sowie Schutz ge- mäß FFH-Richtlinie.

Rote Liste-Status FFH Name deutsch Name wissenschaftlich ZAK BfN D BY HE TH Anhang

Steinquendel Acinos arvensis ł * Eisenhut (blaublühend) Aconitum napellus ł 3 V R Sommer-Adonisröschen Adonis aestivalis ł 3 2 3 Kelch-Steinkraut Alyssum alyssoides ł V Großes Windröschen Anemone sylvestris ł 3 3 Katzenpfötchen Antennaria dioica ł 2 2 Glanz-Kerbel Anthriscus nitidus ł * Berg-Wohlverleih Arnica montana ł 3 2 2 ł V Nordischer Streifenfarn Asplenium septentrionale ł 3 * 3 Berg-Aster Aster amellus ł 3 2 3 Echte Mondraute Botrychium lunaria ł 3 2 2 Breitblättrige Campanula latifolia 2 * Glockenblume ł Berg-Distel Carduus personata ł R 1 Schwarzschopf-Segge Carex appropinquata ł 3 2 1 Davalls Segge Carex davalliana ł 3 2 2 Hartmans Segge Carex hartmanii ł 3 3 Schlamm- / Draht-Segge Carex limosa / C. diandra ł 3 1 Silberdistel Carlina acaulis ł 3 Acker-Haftdolde Caucalis platycarpos ł R 2 3 Berg-Flockenblume Centaurea montana ł * 3 Perücken-Flockenblume Centaurea pseudophrygia ł 3 Chenopodium bonus hen- Guter Heinrich 3 3 3 ricus ł Alpen-Milchlattich Cicerbita alpina ł R 2 Stengellose Kratzdistel Cirsium acaule ł V Pyrenäen-Löffelkraut Cochlearia pyrenaica ł 2 2 Feld-Rittersporn Consolida regalis ł 3 3 Hohler / Mittlerer Corydalis cava / interme- 3 * Lerchensporn dia ł ł Weicher Pippau Crepis mollis ł 3 3 3 ł Abgebissener Pippau Crepis praemorsa ł 2 2 2 Cynoglossum germani- Deutsche Hundszunge 3 * cum ł Frauenschuh Cypripedium calceolus ł 3 2 2 II + IV Geflecktes Knabenkraut Dactylorhiza maculata ł 3 3 Breitblättriges Dactylorhiza majalis 3 2 Knabenkraut ł ł Dianthus gratianopolita- Pfingst-Nelke 2 R nus ł ł Pracht-Nelke Dianthus superbus ł R 2 2 Diphasiastrum Zypressen-Flachbärlapp 2 2 1 V tristachyum Rundblättrig. Sonnentau Drosera rotundifolia ł 3 2 2 Schwarze Krähenbeere Empetrum nigrum ł 2 3 2

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Rote Liste-Status FFH Name deutsch Name wissenschaftlich ZAK BfN D BY HE TH Anhang

Sumpf-Stendelwurz Epipactis palustris ł 3 2 2 Breitblättriges Wollgras Eriophorum latifolium ł 3 2 2 Scheidiges Wollgras Eriophorum vaginatum ł 3 3 Nordischer Augentrost Euphrasia frigida ł R 1 0 Scheiden-Goldstern Gagea spathacea ł 3 * ł Nordisches Labkraut Galium boreale ł 3 Färber-Ginster Genista tinctoria ł * Fransen-Enzian Gentianella ciliata ł 3 Deutscher Enzian Gentianella germanica ł 2 3 Wald-Storchschnabel Geranium sylvaticum ł * Sumpf-Weichorchis Hammarbya paludosa 2 2 1 Honigorchis Herminium monorchis ł 2 2 1 Öhrchen-Habichtskraut Hieracium lactucella ł 3 3 Geflecktes Ferkelkraut Hypochaeris maculata ł 3 2 2 Wacholder Juniperus communis ł V Kleiner Frauenspiegel Legousia hybrida ł 1 3 2 Märzenbecher Leucojum vernum ł 3 3 Silberblatt Lunaria rediviva ł 3 * Keulen-Bärlapp Lycopodium clavatum ł 3 3 3 V Fieberklee Menyanthes trifoliata ł 3 3 2 Fliegen-Ragwurz Ophrys insectifera ł 3 3 Stattliches Knabenkraut Orchis mascula ł 3 V 3 Kleines Knabenkraut Orchis morio ł 2 2 1 Purpur-Knabenkraut Orchis purpurea ł 2 3 Sommerwurzen Orobanche spp. ł 2 2 2 IV Sumpf-Herzblatt Parnassia palustris ł 3 2 2 Wald-Läusekraut Pedicularis sylvatica ł 3 2 2 Weiße Pestwurz Petasites albus ł * Hirschwurz Peucedanum cervaria ł V Kugelige Teufelskralle Phyteuma orbiculare ł 3 3 Berg-Waldhyazinthe Platanthera chlorantha ł 3 * Sumpf-Kreuzblume Polygala amarella ł 3 Weißzüngel-Orchidee Pseudorchis albida ł 3 1 1 Gewöhnl. Kuhschelle Pulsatilla vulgaris ł 3 3 3 Flutender Ranunculus fluitans 3 * Wasserhahnenfuß ł Platanenblättriger Ranunculus platanifolius 3 * 3 Hahnenfuß ł Rhinanthus alectorolo- Zottiger Klappertopf V phus ł Begrannter Klappertopf Rhinanthus glacialis ł 3 3 Alpen-Johannisbeere Ribes alpinum ł * Großer Wiesenknopf Sanguisorba officinalis ł * Blasenbinse Scheuchzeria palustris 2 3 1 Spanische Schwarzwurzel Scorzonera hispanica ł 2 3 3 Sumpf-Fetthenne Sedum villosum ł 1 2 1

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Rote Liste-Status FFH Name deutsch Name wissenschaftlich ZAK BfN D BY HE TH Anhang

Kümmel-Silge Selinum carvifolia ł 3 Färber-Scharte Serratula tinctoria ł 2 Blaugras Sesleria albicans ł * Baltisches Torfmoos Sphagnum balticum R V Braunes Torfmoos Sphagnum fuscum R R V Großes Torfmoos Sphagnum majus R V Sumpfblättriges Torfmoos Sphagnum obtusum 2 R 1 V Rötliches Torfmoos Sphagnum rubellum 3 1 V Zartes Torfmoos Sphagnum tenellum 0 1 V Trauben-Gamander Teucrium botrys ł 3 V Berg-Gamander Teucrium montanum ł R Wiesen-Leinblatt Thesium pyrenaicum ł 3 3 2 Arznei-Thymian Thymus pulegioides ł 3 D Moor-Klee Trifolium spadiceum ł 2 2 2 Sumpf-Dreizack Triglochin palustre ł 3 2 2 Trollblume Trollius europaeus ł 3 2 3 Moosbeere Vaccinium oxycoccos ł R 3 2 Rauschbeere Vaccinium uliginosum ł 3 2 Preiselbeere Vaccinium vitis-idaea ł 3 Waldwicke / Vicia sylvatica / dumeto- V Hecken-Wicke rum ł Südlicher Wimperfarn Woodsia ilvensis ł 1 2 1

Die herausragende Bedeutung der Rhön für den Erhalt der Biodiversität und den Schutz na- tional bedeutender Ökosysteme wurde vom Bundesamt für Naturschutz anerkannt, welches die Rhön als einen von 30 Hotspots der biologischen Vielfalt Deutschlands führt (BMU 2012). Böden als weiteres übergreifendes Ökosystem regeln Stoffkreisläufe, speichern Wasser und sind Grundlage für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung. Sie bieten Fläche für Siedlung und Verkehr. Darüber hinaus sind Böden Lebensraum für Pflanzen, Pilze, Tiere und unzähli- ge, oft wenig bekannte, aber ökologisch bedeutsame Kleinstorganismen Ä(GDSKRQ³ . Mit der Aktualisierung der bundesweiten Roten Liste werden inzwischen auch die vielseitigen Lebe- wesen des Bodens berücksichtigt und in ihrer Gefährdung beurteilt (GRUTTKE et al. 2016). Allerdings sind Böden auf Grund vielseitiger menschlicher Einwirkungen gefährdet, das Bundesbodenschutzgesetz (BBODSCHG) und die jeweiligen Landesschutzgesetze (BAY- BODSCHG, HALTBODSCHG, THÜRBODSCHG) regeln Grundsätze, Pflichten und Bodennutzun- gen. Physikalische Beeinträchtigungen wie Erosion können zu langfristigen ökonomischen und ökologischen Problemen führen. Aber auch Bodenverdichtung durch hohe maschinelle Belas- tung und Versiegelung auf Verkehrs-, Industrie- und Siedlungsflächen können dem Boden dauerhaft schaden. Hinzu kommen chemische Beeinträchtigungen durch Stoffeinträge, hervorzuheben sind Nit- ratverbindungen und Pflanzenschutzmittel aus der Landwirtschaft, Salze aus Verkehr und Siedlung, sowie mögliche Schwermetalle und organische Stoffverbindungen industrieller

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Emissionen. Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) regelt schädliche Umweltein- wirkungen nicht nur auf Luft und Wasser, sondern auch auf den Boden und ist maßgebliches Instrument zum Bodenschutz. Die Lebensgrundlage Boden wird von den zuständigen Landesämtern (LfU, HLNUG, TLUG) systematisch beobachtet und auf mögliche Belastungen ausgewertet. Im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön unterhält das HLNUG seit 1995 zwei Dauerbeobachtungsflächen (am Stirnberg und am Steinkopf). Die TLUG überwacht seit 1994 die Bodenparameter ebenfalls an zwei Standorten (bei Fran- kenheim und Kaltenwestheim). Die Beobachtungsflächen des bayerischen Landesamts für Umwelt liegen außerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates (HLNUG 2017, TLUG 2017). Schutzgebiete und Maßnahmen Aus dieser umfassenden Artausstattung der Rhön ergibt sich eine besondere Schutzverant- wortung, die auch in der Zonierung des UNESCO-Biosphärenreservates widergespiegelt wird. Die Gesamtfläche von 243.323 ha unterliegt gemäß MAB-NK der in I.1.3. erörterten Unterteilung in Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen: Während in den Kernzonen als Prozessschutzflächen auf 3,07 % des Gesamtgebietes die Na- tur sich selbst überlassen wird, hat die schonende Bewirtschaftung in der Pflegezone auf 22,15 % der Gesamtfläche den Schutz- und Erhalt der vom Menschen geprägten Kulturland- schaft zum Ziel. In der Entwicklungszone, welche mit 74,79 % den Großteil des UNESCO- Biosphärenreservates abdeckt, sollen Mensch und Umwelt auf nachhaltige Weise zusammen- leben (vgl. I.1.5.). Unabhängig von dieser Zonierung stehen weitere Flächen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön unter gesetzlichem Schutz (vgl. Tabelle 11, S. 56 und Abbildung 8, S. 57): Länderübergreifend sind 55 Naturschutzgebiete (BFN 2017b) mit insgesamt 12.436 ha ausgewiesen. Auch die durch ihre schonende Bewirtschaftung ökologisch wie kulturhistorisch bedeutenden Natura 2000-Gebiete sind nach nationalem wie europäischem Recht geschützt. Sie ma- chen 34,84 % der Gesamtfläche des UNESCO-Biosphärenreservates aus (BFN 2017c) und setzen sich aus 54 FFH-Gebieten (insgesamt 63.463 ha) und 35 SPA- bzw. Vogelschutzgebie- ten (74.289 ha) zusammen, wobei sich FFH- und SPA-Gebiete teilweise überschneiden. In Tabelle 11 und Abbildung 8 wird eine Übersicht verschiedener Schutzgebiete und deren absolute wie relative Flächengrößen und räumliche Verteilung dargestellt. Für den Erhalt der für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön typischen Lebensräume spielt die extensive Bewirtschaftung in den Pflegezonen bzw. Natura 2000-Gebieten eine herausra- gende Rolle. Die ökologisch orientierte Bewirtschaftung mit dem Ziel des Erhalts der lebens- raumtypischen Artzusammensetzung wird in den verschiedenen Natura 2000-Gebieten mit- tels spezifischer Managementpläne sichergestellt, die ± in enger Abstimmung mit den zu- ständigen Naturschutzbehörden ± aktuell erarbeitet oder für die nahe Zukunft angestrebt werden. Im bayerischen Teil liegen für sieben der 20 FFH-Gebiete bereits Managementpläne vor. In neun FFH-Gebieten ist ein Beginn der Kartierungen zwischen 2017 und 2018 geplant, für vier der Gebiete sind Teilerfassungen abgeschlossen und die Managementpläne aktuell in Ausarbeitung.

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Tabelle 11: Übersicht der wichtigsten Schutzgebiete des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Quelle: GEOINFORMATIONSSYSTEME DER BRRV) BR Rhön BR Rhön BR Rhön BR Rhön gesamt Bayern Hessen Thüringen Schutz- gebiete An- Fläche [ha] An- Fläche [ha] An- Fläche [ha] An- Fläche [ha] zahl und [%] zahl und [%] zahl und [%] zahl und [%]

Naturschutz- gebiete 12.436 ha 7.732 ha 4.704 ha 5.959 ha* (NSG) / 55 + 22 33 53* *Kern- und 53* Pflegezonen 5,11 % 5,97 % 7,26 % 10,86 %* (TH) Naturwald- 1.460 ha 322 ha 836 ha 302 ha reservate 22 10 10 2 bzw. -zellen 0,6 % 0,25 % 1,29 % 0,6 % 63.463,6 ha 26.502 ha 23.547 ha 13.414,6 ha FFH-Gebiete 54 25 10 19 26,08 % 20,45 % 36,4 % 27,43 %

Vogelschutz- 74.289 ha 19.603 ha 36.051 ha 18.635,3 35 2 1 32 gebiete (SPA) 30,53 % 15,13 % 56 % 38,1 %

Landschafts- 193,632 ha 96.025 ha 48.697 ha 48.910 ha* schutzgebiete (LSG) / 9 1 7 1* *Entwick- 79,57 % 74,1 % 75,1 % 89,1 %* lungszone (TH)

188.436 ha 123.608 ha 72.77070 ha 0 ha Naturparke 2 1 1 0 77,44 % 95,4 % 85,959595 % 0 %

Hierzu gehört auch das im bayerischen Teil mit 19.260 ha flächenanteilig größte FFH-Gebiet, die Bayerische Hohe Rhön, welches auch nahezu deckungsgleich als Vogelschutzgebiet aus- gewiesen ist. Im hessischen Teil sind die Managementpläne für alle FFH-Gebiete fertiggestellt und ver- |IIHQWOLFKW 'HU 0DQDJHPHQWSODQ IU GDV 9RJHOVFKXW]JHELHW Ä+HVVLVFKH 5K|Q³ LVW DNWXHOO noch nicht bearbeitet. Die Kartierarbeiten von 17 der 19 FFH-Gebiete im thüringer Teil des UNESCO- Biosphärenreservates beginnen 2017, die abgeschlossenen Managementpläne werden vo- raussichtlich 2019 vorliegen. Ebenfalls 2017 komplett erfasst wird das Vogelschutzgebiet Ä7KULQJLVFKH 5K|Q³ )U ]ZHL GHU  ))+-*HELHWH Ä16* +RUQ PLW .DKON|SIFKHQ³ XQG Ä*ULPPHOEDFKOHLWH± +DUGW³ OLHJHQEHUHLWV)DFKSODQXQJHQDXVGHP1DWXUVFKXW]JUR‰SURMHNW Ä7KULQJHU5K|QKXWXQJHQ³YRU GÖRNER et al. 2016). Neben den bestehenden Schutzgebieten läuft in Bayern derzeit die Diskussion über die Ein- richtung eines Waldnationalparks in der Rhön.

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Abbildung 8: Schutzgebietskarte des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Stand 2017) (Quelle: GEOINFORMATIONSSYSTEME BRRV 2017)

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Bedrohungen und Klimawandel Trotz vielfältiger Bemühungen hält auch im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön der auf nati- onaler Ebene beobachtete Artenschwund an und es gilt mehr denn je, sich diesem Trend entgegenzustemmen. Beispielsweise ist die Population des Birkhuhns (Tetrao tetrix), in ge- ZLVVHU:HLVHGDVÄ)ODJJVFKLII³XQWHUGHQ$UWHQGHU+RFKUhön und die am intensivsten und längsten beobachtete Tierart im UNESCO-Biosphärenreservat, trotz intensiven Natur- schutzmaßnahmen gemessen an der Zahl balzender Hähne drastisch auf 12 % des Ausgangs- bestands von 1977 geschrumpft. Die Vogelarten Rebhuhn (Perdix perdix), Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) und Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus,) waren in der Vergangen- heit charakteristische Brutvögel der thüringer Hochlagen, können jedoch heute nur noch vereinzelt als Durchzügler bzw. Nahrungsgast beobachtet werden. Auch der Klimawandel (vgl. I.1.4.) bringt ein großes Spektrum an Veränderungen mit sich, die das Vorkommen und die Verbreitung von wildlebenden Tier- und Pflanzenarten und ih- ren Ökosystemen beeinflussen werden (BAYSTMUGV et al. 2008: 387ff.). Die Verbrei- tungsareale vieler Tier- und Pflanzenarten verschieben sich sowohl nach Norden als auch in der Höhenzonierung nach oben. Wärmeliebende Arten wandern ein und dehnen ihre Areale aus, während feuchtigkeitsliebende und an kühle Standorte angepasste Pflanzen im Rückzug begriffen sind. Alle Organismen reagieren zudem mit unterschiedlicher Geschwin- digkeit. Durch unterschiedliche Reaktionsgeschwindigkeiten werden Populationen getrennt, was zu einer Störung der ökologischen Wechselbeziehung und zum Erlöschen von Populatio- nen bzw. ganzer Arten führen kann. Viele dieser Arten sind aufgrund ihrer spezifischen Aus- breitungsmechanismen oder aufgrund von Wanderungshindernissen in einer fragmentierten Landschaft nicht in der Lage, schnell genug mit den von ihnen benötigten klimatischen Be- dingungen mitzuwandern. Besonders vom Klimawandel betroffen sind in Mittelgebirgslagen wie der Rhön Pflanzengesellschaften des feuchten Grünlands und der Wälder, montane Stauden-, Fels- und Steinfluren, Moore sowie alle anderen Feuchtgebiete und Gewässer. Die räumliche Verbreitung dieser bereits jetzt auf Restflächen zurückgedrängten, geschützten Lebensräume grenzt sich noch stärker ein.

2.1.3. Ökosystem Offenland Fläche und Kurzbeschreibung $OV Ä/DQG GHURIIHQHQ )HUQHQ³ LVW GDV UNESCO-Biosphärenreservat Rhön seit jeher in be- sonders starkem Maße durch extensive landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Besonders die artenreichen Bergwiesen, Borstgras- und Kalktrockenrasen der Rhön besitzen europaweite Bedeutung. Sie durchdringen sich mosaikartig innerhalb der Grünlandökosysteme, was die Struktur- und Lebensraumvielfalt maßgeblich erhöht. Sie werden durch Rinder, Schafe sowie (seltener) Ziegen und Pferde beweidet und/ oder zur Heugewinnung gemäht. Artenausstattung Das Bundesamt für Naturschutz weist dem UNESCO-Biosphärenreservat Rhön unter den deutschen Großschutzgebieten eine besondere Verantwortung für Berg-Mähwiesen und ar- tenreiche Borstgrasrasen zu. Charakteristische Arten des Offenlandes im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön sind Arnika (Arnica montana), Trollblume (Trollius europaeus), Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) sowie verschiedene Knabenkräuter. Auch Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Wiesenpieper (Anthus pratensis), Goldener Scheckenfalter (Euphydryas Band I - Wo stehen wir? ɬɰ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

aurinia) und Rotflügelige Schnarrschrecke (Psophus stridulus) können im Ökosystem Offen- land beobachtet werden (vgl. Tabelle Anh-3 sowie Tabelle 9, S. 49 und Tabelle 10 S.52). Schutzgebiete und Maßnahmen Maßgebliches Schutzziel für das Ökosystem Offenland im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der weiträumigen, mosaikartig verzahnten und vielgestaltigen Wiesengesellschaften (Bergmähwiesen LRT 6520 und Borstgrasrasen LRT *6230). Spezielle Schutzmaßnahmen werden auch für den Erhalt bodenbrütender Vögel unternommen. Bayern Um diese Ziele zu erreichen, konnten im bayerischen Teil des UNESCO-Biosphären- reservates 2014 ca. 743.000 Euro aus dem Landschaftspflegeprogramm (LNPR) für Pflege- maßnahmen eingesetzt werden. Ein maßgebliches Instrument zum Erhalt der wertvollen Weideflächen und Wiesen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist das bayerische Ver- tragsnaturschutzprogramm (BAYSTMUV 2014b): Landwirten, die auf freiwilliger Basis Flächen nach festgelegten Zielen des Naturschutzes bewirtschaften, wird vertraglich ein an- gemessenes Entgelt zugesichert. Allein im Naturschutzgebiet Lange Rhön wurden 2015 ins- gesamt 1.781 ha und somit mehr als die Hälfte der NSG-Fläche unter Vertragsnaturschutz bewirtschaftet und ca. 900.000 Euro an Landwirte für ihre naturschutzorientierte Bewirt- schaftung ausgezahlt (BRR BAYERN 2016). Diese Maßnahmen erfolgten in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden bzw. dem Gebietsbetreuer der Wildland-Stiftung Bayern und im Auftrag der Landschaftspflegeverbände. Im gesamten bayerischen Teil des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön wurden 2015 7.540 ha unter Vertragsnaturschutz bewirtschaftet, wobei eine Gesamtfördersumme von 3,65 Mio. Euro aufgebracht wurde (ebd.). Damit um- fasst das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön im bayerischen Teil den bedeutendsten Schwerpunkt des Vertragsnaturschutzes in Bayern. Bundesweit hat Bayern eine besondere Verantwortung für den Schutz von Wiesenbrütern. Hierbei gilt der bayerische Teil des UNE- SCO-Biosphärenreservates Rhön für die Arten Wachtelkönig, Bekassine, Braunkehlchen und Wiesenpieper als wichtigstes Brutgebiet Bayerns (LFU 2015a). Mittels eines speziellen Arten- hilfsprogramms soll durch koordinierte Vertragsnaturschutzmaßnahmen, Flächenkauf und Habitatoptimierung ein langfristiger Erhalt der Wiesenbrüter ermöglicht werden. Hessen Im Rahmen des 2016 gestarteten LI)(3URMHNWHVÄ+HVVLVFKH5K|Q± Berggrünland, +XWXQJHQ XQG LKUH 9|JHO³ sollen in den nächsten sechs Jahren innerhalb des Vogel- schutzgebietes Hessische Rhön sowie in den darin eingebetteten FFH-Gebieten Schutzmaß- nahmen zum Erhalt des Grünlandes (Bergmähwiesen LRT 6520, Borstgrasrasen LRT *6230, Halbtrockenrasen LRT 6212 und Flachlandmähwiesen LRT 6510) sowie für die darin vor- kommenden Vogelarten, insbesondere Wiesen- und Bodenbrüter wie Bekassine, Braunkehl- chen und Wiesenpieper, umgesetzt werden. Darüber hinaus soll Lebensraum für den Golde- nen Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) geschaffen werden und bedrohte Habitate wieder- hergestellt bzw. optimiert werden. Thüringen Die Hauptverantwortung für das Überleben des hochgradig isolierten Vorkommens der Berghexe (Chazara briseis, Zielart der Rhön) in Deutschland trägt Thüringen. Durch das

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3URMHNWÄ/HEHQVUDXP%HUJKH[H³GDVYRP/39Ä%LRVSKlUHQUHVHUYDW7KULQJLVFKH5K|Q³Je- meinsam mit der ererThüringer Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön durchgeführt wurde, fanden im Zeitraum 2001 bis 2004 Entbuschungs- und Landschafts- SIOHJHPD‰QDKPHQVWDWWXQGGHU%HUJKH[HQEHVWDQGLVWGHU]HLWVWDELO'DGHU/39Ä%LRVSKä- UHQUHVHUYDW7KULQJLVFKH5K|Q³H V. unter anderem einen wesentlichen Beitrag zur Verbes- serung des Zustandes von FFH-Lebensräumen im UNESCO-Biosphärenreservat geleistet hat, bekam der Verein im Jahr 2016 den Titel NATURA 2000-6WDWLRQÄ5K|Q³ verliehen und damit eine besondere Verantwortung für die Betreuung der FFH-Gebiete übertragen. Der Wirkungsbereich liegt in den Naturräumen Hohe Rhön und Vorderrhön und umfasst eine Fläche von 84.000 ha mit 19 FFH-Gebieten (ca. 15.000 ha), einem FFH-Objekt (Wochenstu- be Großes Mausohr, Kirche Neidhartshausen) und dem größten SPA-Gebiet Thüringens (ca. 20.000 ha). Auftrag der NATURA 2000-6WDWLRQÄ5K|Q³LVWGLH%HZDKUXQJXQG:LHGHUKHr- stellung eines günstigen Erhaltungszustandes der Offenland-Lebensräume (orchideenreiche Kalktrockenrasen (LRT 6210) bzw. Wacholderheiden (LRT 6510) und kalkreiche Niedermoo- re (LRT 7230) bzw. deren Arten (13 FFH-Anhang II-Arten belegt u. a. Frauenschuh, Skabio- sen-Scheckenfalter; 22 SPA-Anhang I-Arten belegt u. a. Schwarzstorch, Heidelerche, Birk- huhn) mit Fokus auf die Kalkmagerrasen und Mähwiesen. Bedrohungen und Klimawandel Maßgebliche Gefährdungen des Ökosystems Offenland sind Gehölzsukzession bei ausblei- bender oder zu extensiver Nutzung, Strukturverlust, Nährstoffeintrag, Einwanderung von Neophyten (u. a. Vielblättrige Lupine Lupinus polyphyllus) und lokal die Anwendung von Herbiziden. Hinzu kommen Störungen durch den Tourismus. Ökosysteme des feuchten Grünlands und montane Stauden- und Steinfluren sind von dem Klimawandel (vgl. I.1.4.) besonders bedroht. Arten, die ohnehin bereits sehr selten sind und nur vereinzelt in den kühleren Hochlagen der Rhön vorkommen, werden durch Erwärmung und Trockenheit weiter zurückgedrängt, sodass ihr Fortbestehen fraglich ist. Durch den Kli- mawandel ist auch eine weitere Ausdehnung der eingeschleppten Staudenlupine (Lupinus polyphyllos), die in der Rhön bereits zu einer Problemart insbesondere der Bergwiesen ge- worden sind, zu erwarten (BFN 2010: 28). Kritisch für das Überleben einiger Arten können auch indirekte Veränderungen sein, die der Klimawandel mit sich bringt, wie beispielsweise die geänderte Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen mit neuen Anbaufrüchten und anderen Saat- und Schnittzeitpunkten. Die forstliche Nutzung und die Baumartenwahl wer- den ebenso Auswirkungen auf das Artenspektrum haben. Allerdings können auch Anpas- sungsmaßnahmen, die infolge des Klimawandels in der Region erbracht werden, zu einer Verbesserung der ökologischen Infrastruktur führen und zu einer Aufwertung der Lebens- räume in halbnatürlichen sowie vor allem in Nutzökosystemen beitragen: z. B. die Schaffung von Retentionsflächen in der Landschaft, oder die Extensivierung der Nutzung von Feucht- gebieten. Durch die Schwierigkeit, keine sicheren Prognosen abgeben zu können, müssen in Zukunft im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön dynamische Pflege- und Entwicklungspläne erstellt werden. Pflegemaßnahmen müssen regelmäßig auf ihren Erfolg kontrolliert und an die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen angepasst werden (BFN 2016a).

2.1.4. Ökosystem Forst und Wald Fläche und Kurzbeschreibung

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Die Rhön ist von Natur aus ein Buchenmischwaldgebiet mit relativ starker Beteiligung von Edellaubbäumen. Auf den im UNESCO-Biosphärenreservat verbreiteten Blockstandorten reicht die Spanne von wärmebedürftigen Mischbeständen bis hin zu borealen Karpatenbir- kenwäldern. In tieferen Lagen kommen Eichen-Hainbuchenwälder vor. Fließgewässer wer- den von bachbegleitenden Erlen- und Eschenwäldern gesäumt, die sich auch in die Agrar- landschaft hinein fortsetzen. Prioritäre Lebensraumtypen der Rhöner Wälder sind Schlucht- und Hangmischwälder (*9180), Moorwälder (*91D0) und Erlen-Auwälder (*91E0). Das Öko- system Wald macht im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ca. 42 % der Gesamtfläche aus (BAYSTMUG 2013). Laubholzdominierte Wälder nehmen ca. 25 %, nadelholzdominierte Forste ca. 16 % des Gesamtflächenanteils ein. Artenausstattung Charakterarten natürlicher Laubmischwälder der Rhön sind Rotbuche (Fagus sylvatica), Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Lerchensporne (Corydalis spec.), Frauenschuh (Cypripe- dium calceolus) und Märzenbecher (Leucojum vernum) (vgl. Tabelle Anh-3 sowie Tabelle 9, S. 49 und Tabelle 10, S. 52). Als Nadelbäume kommen im Gebiet autochthon nur Waldkiefer (Pinus sylvestris) und regional sehr kleinflächig die Eibe (Taxus baccata) vor. Durch teilwei- se großflächige Aufforstung wurde die Fichte (Picea abies) eingebracht und stark gefördert, in geringerem Maße auch die aus Nordamerika stammende Douglasie (Pseudotsuga menzie- sii) sowie die Europäische Lärche (Larix decidua). Die Fichte ist nach der Buche die zweit- häufigste Baumart, wird jedoch gerade im Zuge des Klimawandels im Rahmen des Waldum- baus vielerorts durch trockenresistentere, standortheimische Gehölzarten ersetzt. Typische Bewohner der Rhöner Waldlebensräume sind Schwarzstorch (Ciconia nigra), Schwarzspecht (Dryocopus martius) und Wildkatze (Felis s. silvestris). Waschbär und Marderhund haben sich als Neubürger etabliert. VomVomVom Luchs gab es in den letzten Jahren bereits bestä- tigte Meldungen, mit dem Auftreten des Wolfes ist kurz- bis mittelfristig zu rechnen. Schutzgebiete und Maßnahmen In der Pflege- und Entwicklungszone des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (vgl. I.1.5.) verbindet die Forstwirtschaft den Schutz der artenreichen Waldlebensräume mit nachhalti- ger, regionaler Rohstofferzeugung (vgl. I.3.3.). Die 104 Kernzonen des UNESCO- Biosphärenreservates sind nahezu vollständig bewaldet; hier wird die Natur auf 7.369 ha bzw. 3,07 % der Gesamtfläche sich selbst überlassen. Teilweise überschneiden sich diese Kernzonen mit den insgesamt 22 ausgewiesenen Naturwaldreservaten, die zusammen 1.460 ha umfassen (vgl. Tabelle 11, S. 56) und ökologisch höchst wertvolle Waldflächen bein- halten. Aber auch im Wirtschaftswald der Rhön gibt es verschiedene Schutzgebiete und --- maßnahmen: Bayern Im bayerischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates haben die Bayerischen Staatsforsten für die drei beteiligten Forstbetriebe Bad Königshofen, Bad Brückenau und Hammelburg eigene, regionale Naturschutzkonzepte entwickelt, die einen integrativen Schutzansatz mit einem Netzwerk von Totholz- und Biotopbäumen und Flächen des Prozessschutzes und der Hiebsruhe kombinieren. Das spezielle Artenschutzmanagement im Wald beinhaltet den regi- onal angepassten Schutz von ökologisch bedeutsamen Sonderstandorten, die teilweise als Naturwaldreservat seit ca. 40 Jahren im Prozessschutz ruhen. Länderübergreifend liegen 82,5 % der insgesamt 102.723 ha an Natura 2000-Flächen (FFH und SPA-Gebiete) im Wald.

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Auch in Kommunal- und Privatwäldern stehen verschiedene Naturschutzmaßnahmen zur Verfügung. Das Vertragsnaturschutzprogramm Wald in Bayern dient beispielsweise der För- derung des Erhalts von Biotopbäumen oder der Aufrechterhaltung traditioneller Waldwirt- schaftsformen. Alleine im UNESCO-Biosphärenreservat Bayerischer Teil kamen so im Jahr 2015 insgesamt ca. 200.000 Euro dem Waldnaturschutz zu Gute. In Bayern läuft derzeit die Diskussion über die Einrichtung eines Waldnationalparks in der Rhön. Hessen HessenForst hat landesweitein Konzept zum Naturschutz entwickelt, das auch in einigen Kommunalwäldern angewandt wird. Darüber hinaus wurden im hessischen Staatswald soge- nannte Kernflächen als weitere Prozessschutzgebiete ausgewiesen, die zusammen mit den Kernzonen 8 % der Staatswaldfläche im UNESCO-Biosphärenreservat, hessischen Teil, ein- nehmen. Bei diesen Flächen handelt es sich um im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflich- tung von HessenForst aus der Nutzung genommene Waldbereiche. Thüringen Im ererthüringer Teildes UNESCO-Biosphärenreservates sichert ThüringenForst im Staats- wald seltene Baumarten wie Mehlbeere, Eibe oder Kirschen. Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist in den Programmen zum Waldnaturschutz bzw. Erhalt der forstlichen Genres- sourcen verankert. In den ererthüringer FFH-Gebieten in Kommunal- und Privatwäldern gibt es ein landesweites Waldumweltförderungsprogramm. Der Erhalt von Habitatbäumen wird hierbei in Abhängigkeit ihrer Stärke mit bis zu 300 Euro/Baum gefördert. Mit einer Positivliste wird seit 2009 das Ziel verfolgt, Waldbesitzer sowie die zuständigen Forst- und Naturschutzbehörden über naturverträgliche Forstmaßnahmen in NATURA 2000-Gebieten zu informieren. Bedrohungen und Klimawandel Wald trägt vielfältige Funktionen der Ökosystemdienstleistung: Neben dem Erhalt der biolo- gischen Vielfalt und der lokalen genetischen Ressourcen dient Holz als wichtiger nachwach- sender Rohstoff für Baumaterial und zur Energiegewinnung. Für die Klimaregulation, Koh- lenstoffbindung, Sauerstoffproduktion und Wasserregulation wie den Erosionsschutz spielt das Ökosystem Wald eine zentrale Rolle. Globale klimatische Veränderungen sind im Wald besonders bemerkbar. Mit sinkendem Grundwasserspiegel wird auch in Zukunft der in den letzten Jahren wiederholt beobachtete Trockenstress der Bäume zunehmen. Im Rahmen des Waldumbaus findet verstärkt eine Baumartenverschiebung in Richtung trockenresistenterer Mischbestände (z.B. unter Einbezug von Eiche, Elsbeere) statt. In Fichtenreinbeständen wird es in Zukunft regelmäßig und verstärkt zu Schädlingsbefall (z. B. durch den Borkenkäfer) kommen, da die vorhandenen Fichtenbestände bereits unter bestehenden Verhältnissen we- der natürlichen Ursprungs noch auf Teilflächen standortgerecht sind und durch Wärme, Wind und Trockenheit in ihrer Vitalität weiter beeinträchtigt werden.

2.1.5. Ökosystem Wasser und Moore Der durch die Mittelgebirgslage der Rhön bedingte relative Niederschlagsreichtum führt zu einer Vielzahl an Gewässerökosystemen (vgl. I.1.4.). Vor allem den zahlreichen Fließgewäs-

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sern, natürlichen Quellen und den wenigen noch intakten Hochmooren im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön kommt hierbei eine große ökologische Bedeutung zu. Ökosystem Moore Das Schwarze Moor, das Kleine, Große und Rote Moor sowie das Stedtlinger und Peter- seemoor stellen wertvolle Hoch- bzw. Übergangsmoore und europaweit geschützte Lebens- raumtypen (*7110) dar. Auch Moorwälder, die teilweise abgetorft und zwischenzeitlich wie- dervernässt wurden, sind im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zu finden. Eine Luftbildkar- tierung aus dem Jahr 2006 (BRRV 2006) erfasste im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön insgesamt 50,3 ha Hoch- und Übergangsmoore sowie 464,8 ha Nieder- und Anmoore (BA- YSTMUG 2013). Ebenso sind im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön durch Quellen gespeiste Hangmoore (z. T. LRT *7220) und Moorwälder (LRT *91D0) zu finden. Die Vegetation dieser Moorökosysteme mit einer charakteristischen Zonierung in Abhän- gigkeit nnvon Wasser und Nährstoffhaushalt ist sehr divers. Als Charakterarten gelten unter anderem verschiedene Torfmoose (Sphagnum spec.), Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia), Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea) und Hochmoor-Perlmutterfalter (Boloria aquilonaris) (vgl. Tabelle Anh-3). Quellbiotope Der Niederschlagsreichtum im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön führt auch zu einer gro- ßen Zahl von Quellbiotopen. Von geschätzt rund 10.000 Quellen wurden seit 2005 durch den Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Hessen länderübergreifend 3.089 Quellen (Stand Juni 2017) mitsamt ihren abiotischen Merkmalen, ihrer Flora und Fauna und mögli- chen Beeinträchtigungen kartiert. Hierbei wurden bisher insgesamt 1.910 Tierarten (Taxa) nachgewiesen (LANDESVERBAND FÜR HÖHLEN- UND KARSTFORSCHUNG HESSEN 2017). Quell- bewohner wie Rhön-Quellschnecke (Bythinella compressa), Alpen-Strudelwurm (Crenobia alpina), der Höhlenflohkrebs Niphargus schellenbergi oder der Feuersalamander (Sala- mandra salamandra) sind hier besonders hervorzuheben. Fließgewässer Die im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zahlreich vorhandenen Fließgewässer beheimaten eine Vielzahl seltener bzw. besonders geschützter Arten. Hierzu gehören u. a. Bachmuschel (Unio crassus), Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera), Groppe (Cottus gobio) und Bachneunauge (Lampetra planeri); des WWWeiteren Galeriewälder aus Schwarzerle (Alnus glutinosa) mit Breitblättriger Glockenblume (vgl. Tabelle Anh-3). Das Bundesland Thüringen hat insbesondere gegenüber dem Elbebiber (Castor fiber albi- cus) eine Verpflichtung. Auch in der bayerischen Rhön breitet sich der Biber nach wie vor aus und besiedelt zunehmend Klein- und Kleinstgewässer. In Unterfranken wurde 2016 eine Nettozuwachsrate an Biberrevieren von 21 % gegenüber dem Vorjahr auf 1.476 Biber in 447 Revieren festgestellt, wovon 68 Reviere auf den Landkreis Bad Kissingen und 52 auf Rhön-Grabfeld entfallen (RUF 2016). Eine länderübergreifende, regelmäßige Biberkartierung ist notwendig, um die Ausbreitung der Tiere nachzuverfolgen und so frühzeitig Konflikten zwischen Naturschutz und Landnutzung vorzubeugen. Nachdem der Fischotter (Lutra lutra) in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts im Gebiet des heutigen UNESCO-Biosphärenreservates als verschwunden galt, kann die Art heute wieder nachgewiesen werden und ist inzwischen in Ausbreitung begriffen. Auf der

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɭɫ ererthüringer Seite des UNESCO-Biosphärenreservat Rhön wurden mehrere Nachweise an Fließgewässern erbracht, im bayerischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön konnte der Fischotter in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld nachgewiesen werden. Auf bayerischer Seite wurde ebenfalls die gebietsspezifische Gefährdung dieser streng ge- schützten und vom Aussterben bedrohten Art durch Querbauwerke beurteilt, ein Maßnah- menprogramm entwickelt und Stellen für ein langfristiges Fischotter-Monitoring ausgewählt (KRANZ & POLEDNIK 2014). Eine länderübergreifende Ausweitung dieses Monitoring- und Schutzprogrammes steht noch aus. Die Fischfauna der Fließ- und Standgewässer der Rhön ist wird der Salmoniden-Region zugeordnet u. a. durch die Bachforelle (Salmo trutta fario) geprägt. Auch wertvolle Begleitar- ten wie Bachneunauge (Lampetra planeri), Groppe (Cottus gobio) und Edelkrebs (Astacus astacus) kommenkommenkommen vor... Der Erhalt dieser Arten sollte künftig durch ent- sprechende Schutzmaßnahmen und ±Projekte gefördert und nachhaltig gesichert werden. Gerade die aktuelle Situation des ehemals in Thüringen historisch weit verbreiteten Edel- krebses (Astacus astacus) sieht, ähnlich kritisch aus. Hier sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur wenige kleine, meist deutlich isolierte, Bestände bekannt. Seit 2010 wird in der ererthü- ringerRhön aus diesem Grund im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojekts zum Erhalt die- ser Art beigetragen. Im hessischen Teil des Biosphärenreservats konnte Dank eines langjäh- rigen Wiederaussiedlungsprojekts inzwischen an acht Besatzbächen eine erfolgreiche Ver- mehrung beobachtet werden. Nachdem im Herbst des Jahres 2004 in acht verschiedenen Bächen des hessischen Teils des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön nach umfangreichen Voruntersuchungen Edelkrebse ausgebracht worden sind, erfolgten weitere Wiederansiedlungsmaßnahmen bis zum Jahre 2010. Jährlich werden die besetzten Gewässer mittels Reusen oder durch Nachtbegehungen auf Krebsvorkommen kontrolliert. In vier der mit Edelkrebsen besetzen Bäche konnte eine erfolgreiche Reproduktion dieser Art nachgewiesen werden. Ein weiteres Wiederansiedlungsprojekt in der hessischen Rhön gilt dem Schneider (Alburnoides bipunctatus), dessen Besatz in Ulster und Döllbach seit 2012 erfolgreich durchgeführt wird, sowie das Karauschenprojekt. Bedrohungen von Gewässerökosystemen Das Ökosystem Wasser wird durch verschiedene Prozesse beeinflusst. Fließgewässer unter- liegen durch permanentem oder temporärem Grundwasseraustritt sowie klimatischen Fakto- ren teilweise großen Schwankungen des Wasserspiegels. Auch beeinträchtigen Verrohrun- gen, Aufstau, Gewässerverbau und Quellenfassungen die Durchgängigkeit und natürliche Gewässerdynamik. Vor allem der Stoffeintrag aus Landwirtschaft, Siedlungen und Verkehr setzt den Gewässern zu. Aktuell wird der Zustand des Grundwassers nach der EU-WRRL im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön (2013 in Thüringen und 2015 in Bayern und Hessen) nahezu flä- chendeckend als gut bewertet (vgl. Abbildung Anh-3).

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Abbildung 9: Fließgewässer des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön und ihr ökologischer Ge- samtzustand nach EU-WRRL (Quelle: WWA BAD KISSINGEN, HLNUG (2015) und TLUG (2013))

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Ausnahmen bilden Gebiete im hessischen Uttrichshausen sowie im Landkreis Hersfeld- Rotenburg (Hohenroda, Schenklengsfeld und Friedewald). In der ererthüringer Rhön sind Gebiete um Pferdsdorf und Roßdorf betroffen. Die zahlreichen Rhöner Fließgewässer erreichen jedoch im gleichen Messzeitraum größ- tenteils nur mäßige bis unbefriedigende ökologische Bewertungszustände nach EU-WRRL ± kein einziges Fließgewässer im Gebiet erreicht derzeit eine sehr gute ökologische Gesamtbe- wertung. Ein guter ökologischer Gesamtzustand wird in Bayern nur der Schondra und ihren Nebengewässern, in Hessen dem Stärkelsbach und in Thüringen dem Wiesenthalbach und der Felda ab Neidhardtshausen attestiert (vgl. Abbildung 9, S. 65). Neozoen wie der Signal- krebs (Pacifastacus leniusculus) sind auch in der Rhön präsent und gefährden als potentielle Überträger der Krebspest sowohl den einheimischen Stein- als auch den Edelkrebs, da bei beiden heimischen Krebsarten diese Krankheit stets tödlich verläuft. Während in den Moorbereichen Entwässerungen und Torfabbau bis 1939 (Schwarzes Moor) bzw. 1984 (Rotes Moor) die Hauptbedrohungen des Ökosystems waren, setzen heute v. a. Verbuschung, Trockenheit sowie Nähr- und Schadstoffeinträge über die Luft den Moo- ren der Rhön zu. Das Rote Moor befindet sich noch in einer langfristigen Revitalisierungs- phase (Wiedervernässung seit 1984). Der ehemals gestörte Wasserhaushalt des Schwarzen Moors wurde im Jahr 2000 durch ein LIFE-Projekt in Stand gesetzt (RUF 2000) und der Grundwasserspiegel angehoben. In beiden Moorbereichen werden sich in Zukunft hinsicht- lich des Klimawandels Temperaturextreme und anhaltende Sommertrockenheit negativ auf den Wassergehalt der Moorkörper auswirken und das Aufwachsen von Gehölzen auf der Hochmoorfläche weiter begünstigen, die ihrerseits eine Erhöhung der Verdunstung bedin- gen. Dies ist ein sich selbst verstärkender Prozess, der vor dem Hintergrund des Klimawan- dels das Erreichen von Revitalisierungszielen in Frage stellt.

2.1.6. Ökosystem Siedlung und Stadt Fläche und Kurzbeschreibung Die Siedlungsstruktur in der Rhön ist durch kleine Dörfer, Weiler und Streusiedlungen cha- rakterisiert (vgl. I.1.2.). Die größeren Siedlungen liegen am Rande des UNESCO- Biosphärenreservates, während der Kern des Gebiets, die Hochrhön, nahezu siedlungsfrei bzw. nur sehr dünn besiedelt ist ± so machen Siedlungen und Gewerbegebiete insgesamt nur 3,95 % der Großschutzgebietsfläche aus (BRRV 2006, BAYSTMUG 2013). Siedlungsstruktu- ren, Größe und Verteilung der Dörfer und kleinen Städte im UNESCO-Biosphärenreservat sind Bestandteil der gewachsenen Landschaft und z. B. durch Obstwiesen und Hecken viel- fach eng mit dem Offenland verzahnt. Artenausstattung Städte und Dörfer beheimaten nicht nur Menschen, sondern sind auch Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Neben stadt- und gemeindespezifischen Pflanzenarten wie der Gute Heinrich (Blitum bonus-henricus) und andere Ruderalarten gibt es vor allem unter den Tieren eine Reihe spezialisierter Kulturfolger, die zum Überleben zwingend auf menschliche Siedlungen angewiesen sind. Zu diesen Arten gehören unter anderem Haussperling (Passer domesticus), Rauch- und Mehlschwalbe (Hirundo rustica bzw. De- lichon urbicum) und Mauersegler (Apus apus). Fledermausarten wie beispielsweise die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) und das Große Mausohr (Myotis myotis) bezie- Band I - Wo stehen wir? ɭɮ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

hen ihre Sommerquartiere in Hausfassaden und Kirchtürmen, während sich Arten wie Lang- ohren (Plecotus spec.) und Mopsfledermäuse (Barbastella barbastellus) für ihre Winterruhe in störungsarme Keller zurückziehen. Gerade für diese Winterquartiere scheinen die Sied- lungen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön mit ihren zahlreichen Eis- und Gewölbekel- lern eine besondere Bedeutung zu haben. So weist die Arbeitsgemeinschaft für Fledermaus- schutz Fulda e. V. allein im Landkreis Fulda regelmäßig zehn Fledermausarten nach, die alle als FFH-Arten unter besonderem Schutz stehen. Bedrohungen des Ökosystems Bedrohungen des Ökosystems Siedlung liegen einerseits in der durch den direkten Kontakt mit Menschen bedingten hohen Störungsintensität, aber auch in der zunehmenden Boden- versiegelung sowie im Verlust notwendiger Wohnräume im Rahmen von Altbausanierungen, Wärmedämmmaßnahmen oder Gebäudeabrissen. Des Weiteren verringert sich durch den Rückgang von kleinflächiger Nutzviehhaltung und Kulturgärten im Siedlungsbereich das Quartier- XQG1DKUXQJVDQJHERWIU*HElXGHQXW]HQGH7LHUH(LQVWLJHÄ$OOHUZHOWVDUWHQ³ZLH Mehlschwalbe und Zwergfledermaus sind in vielen Teilen Deutschlands aktuell im Rückgang begriffen. Die standardisierte Gestaltung der Gärten, eine zunehmende Versiegelung dieser, das Verschwinden von landwirtschaftlichen Hofstellen sowie die intensive Pflege der Freibe- reiche verhindert außerdem das Aufkommen von Wildkräutern und dorftypischer Ru- deralflora.

2.1.7. Zusammenfassung Themenfeld Leistungen und Schutz von Ökosystemen Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön umfasst eine Vielzahl verschiedener Ökosysteme und Lebensräume. Hier lebt ein breites Spektrum seltener, bedrohter und europaweit ge- schützter Arten, für die das Großschutzgebiet teilweise nationale Verantwortung trägt. Doch der globale Verlust der Artenvielfalt ist auch im UNESCO-Biosphärenreservat zu beobachten: Intensivierung der Landnutzung, Aufgabe kleinflächiger bzw. historischer Bewirtschaftungs- formen und der daraus resultierende Strukturverlust der Lebensräume, Stoffeintrag und Pro- zesse des Klimawandels führen zum Rückgang oder gar Verschwinden vieler Arten. Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön muss es daher gelingen, nicht nur in Kern- und Pfle- gezonen sowie weiteren Schutzgebieten die Biodiversität zu sichern. Insbesondere durch ge- zielte Schutzmaßnahmen und Vertragsnaturschutzprogramme auch außerhalb dieser muss in enger Zusammenarbeit mit Bewirtschaftern in den Ökosystemen Offenland, Wald, Wasser und Moore, sowie in Siedlungen rrder Strukturreichtum wiederhergestellt, vorhandene Habi- tate vernetzt und an Veränderungen des Klimawandels angepasst werden, um so die Arten- vielfalt im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zu sichern.

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2.2. Themenfeld Landschaftsbild

2.2.1. Landschaftscharakter ± Landschaftsbild ± Landschaftsbewertung Die Rhön ist eine historisch gewachsene Kulturlandschaft, deren spezifische Eigenart sich über lange Zeiträume entwickelt hat. Sie ist mit ihrer charakteristischen Eigenart nicht nur Teil unseres Natur-, sondern auch unseres kulturellen Erbes. Die Menschen haben der Rhön, quasi als Nebenprodukt ihres Wirtschaftens, ihre charakteristische Kulturlandschaft geschaf- fen, wie sie sich gegenwärtig darstellt. Dabei ist die historische Entstehungsgeschichte der Kulturlandschaft noch heute in weiten Bereichen der Rhön erkennbar und ermöglicht Rück- schlüsse auf den Umgang mit Natur und Landschaft in früheren Zeiten (vgl. I.1.2.). Die Spezifik und Eigenart ihres Landschaftsbildes mit ihrer Nutzungsstruktur, ihren landschaftsprägenden Elementen und Kleinstrukturen macht die Rhön unverwechselbar, vermittelt Heimatgefühl und trägt zur lokalen und regionalen Identität bei. Nutzung, Relief, Klima und Boden prägen unterschiedliche Naturräume in der Hohen Rhön, der Vorder- und Kuppenrhön sowie in der Südrhön und der randlichen Tallagen von Fränkischer Saale, Wer- ra und Fulda. Das Landschaftsbild der Rhön ist durch die vielen Kuppen und Bergrücken mit steilen oder auch sanften (Wiesen-) Tälern charakterisiert (vgl. I.1.4.). Dies bedingt von Na- tur aus eine attraktive Landschaft, die aber in allen Mittelgebirgen vom Grund her in ähnli- cher Weise vorhanden ist. In der Rhön einzigartig sind die häufig waldfreien Hanglagen, zum Teil auch Gipfel- und Plateauregionen. Die Ausblicke in eine weiträumige Mittelgebirgsland- schaft machten die Rhön, die touristisch als "Land der offenen Fernen" beworben wird, schon früh über die Region hinaus bekannt. Auch wenn es zum Beispiel mit Salzforst oder Neuwirtshauser Forst große, nahezu geschlos- sene Waldbereiche in der bayerischen Rhön gibt, ist insbesondere diese Offenheit der Landschaft das Alleinstellungsmerkmal der Rhön als Mittelgebirge. Weite Teile der Rhön werden von außerordentlich wertvollen Landschaftsräumen geprägt, besonders die ausgedehnten Grünlandgebiete mit großflächigen Borstgras- und Kalkmagerrasen. Diese werden strukturiert durch Hecken, Feldgehölze, Steinriegel und Einzelbäume. Vor allem in den tieferen Lagen des UNESCO-Biosphärenreservates überwiegt im Offenland der Acker- bau. Hier findet man auch strukturärmere Bereiche. Landschaft ist ein Spiegelbild der vorherrschenden naturräumlichen Gegebenheiten und der sie überlagernden und gestaltenden sozioökonomischen Verhältnisse. Das Wesen einer Kul- turlandschaft ist ihr beständiger Wandel aufgrund menschlicher, landnutzungsbezogener Aktivitäten.

Landschaftsbild Das Landschaftsbild wird in Deutschland sowohl im Baugesetzbuch (BauGB § 1 (5)) wie auch im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG § 1) und den jeweiligen Landesgesetzen als eines der Güter beschrieben, an deren Schutz besonderes öffentliches Interesse besteht (so genanntes Schutzgut). Dabei wird im BNatSchG nicht der Begriff Landschaftsbild gebraucht, sondern dieser mit Ä9LHOIDOW(LJHQDUWXQG6FK|QKHLWYRQ1DWXUXQG/DQGVFKDIW³ umschrieben.

Das Landschaftsbild gilt als ein wichtiger Faktor im Rahmen der Bewertung von Landschaf- ten und wird, je nach thematischem Kontext, mit unterschiedlichen Methoden erfasst (BFN

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2016a: 17ff.). Naturschutzrechtliche Instrumente zum Schutz des Landschaftsbilds sind die Landschaftsplanung, die Eingriffsregelung, und die Ausweisung von Schutzgebieten, insbe- sondere von Landschaftsschutzgebieten (Landesnaturschutzgesetze). Bislang gibt es keine länderübergreifende, regionalisierte Bewertung des Landschaftsbilds für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Zwar gibt es vom BfN erarbeitete Kriterien zur Landschaftsbewertung (BFN 2016a), jedoch sind hierbei die Aussagen über das Landschafts- bild im Detail nicht ausreichend. Für Thüringen und Hessen liegen auch auf Landesebe- ne keine vergleichbaren Datengrundlagen vor. Der Hessische Landesentwicklungsplan benennt die Kern- und Pflegezonen (A) des UNE- SCO-Biosphärenreservates aufgrund ihrer naturraumtypischen und kulturhistorisch bedeut- samen Landschaftselemente als von hoher Bedeutung für das Landschaftsbild (Hinweis: Pflegezone A bezieht sich auf die alte Zonierung des UNESCO-Biosphärenreservates und um- fasst nur einen kleinen Teil der heutigen Pflegezone) (HMWVL 2012: 17). Auch das Thüringer Landesentwicklungsprogramm bezieht sich auf die Kern- und Pflegezo- nen des UNESCO-Biosphärenreservates zur Sicherung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft (TMBLV 2014: 133). In Bayern hat das Bayerische Landesamt für Umwelt eine landesweite Bewertung des Schutzgutes Landschaftsbild/ Landschaftserleben und Erholung auf der Basis von Land- schaftseinheiten als Fachbeitrag zur Landschaftsrahmenplanung und damit der Planungs- ebene der Regionalplanung erarbeitet ÄFachbeitrag zur Landschaftsrahmenplanung Bayern Schutzgut Landschaftsbild. Region Main-Rhön³ (LFU 2015b). Damit liegt auch für den Aus- schnitt des bayerischen Teils des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön eine Landschafts- bildbewertung vor. Für die Bewertung des Landschaftsbildes im vorliegenden bayernweiten Gutachten wurden insgesamt 1.371 verschiedene Landschaftseinheiten unterschieden. Die Bayerische Rhön um- fasst ganz, teilweise oder marginal 50 Landschaftseinheiten, die jeweils auf einer 5-stufigen Skala (von 1 = sehr gering bis 5 = sehr hoch) bewertet wurden (vgl. Tabelle 12, S. 71, Abbil- dung 10, S. 70) (LFU 2015b):

o Stufe 5: 19 % der Fläche des bayerischen Teils im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön erhielten mit Stufe 5 die höchste Bewertung der Landschaftsbildbewertung. o Stufe 4: 47 % des bayerischen Teils des UNESCO-Biosphärenreservates weisen die Stu- fe 4 (hoch) auf. o Somit entfallen 66 %, d. h. zwei Drittel der Fläche der bayerischen Rhön auf die bei- den höchsten Bewertungsstufen hinsichtlich des Landschaftsbildes. o Stufe 3: Eine mittlere Bewertung (Stufe 3) weisen 27 % der Fläche auf. o Stufe 2: Nur 7 % der Fläche werden mit einer geringen Bewertung (Stufe 2) eingestuft. o Stufe 1: keine Fläche.

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Abbildung 10: Bayernweite Landschaftsbildbewertung, davon Landschaftsbildbewertung für Landschaftseinheiten für den Ausschnitt des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Quelle: LFU 2015b)

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Tabelle 12: Bewertung der Rhönlandschaft (bezüglich Eigenart) des bayerischen Teils UNESCO- Biosphärenreservat Rhön im Vergleich zu Bayern gesamt (Quelle: LFU 2015b).

Bereich Wertstufe (Anzahl (bzgl. Ä&KDUDNWHULVWLVFKHr land- Wertstufe Landschafts- VFKDIWOLFKH(LJHQDUW³ E]JOÄ(UKROXQJVZLUNVDPNHLW³ einheiten) Wertstufen Eigenart (nach LEK): 5 = überwiegend sehr hoch Î 3=hohe Erholungswirksamkeit 4 = überwiegend hoch 3 = überwiegend mittel Î 2=mittlere Erholungswirksamkeit 2 = überwiegend gering Î 1=geringe Erholungswirksamkeit 1 = überwiegend sehr gering 5 4 3 2 1 3 2 1 Ohne Bewertung BR Rhön Bayern (9) 19 % 47 % 27 % 7 % 0 50 % 38 % 12 % 0

Bayern gesamt (1371) 15 % 32 % 39 % 12 % 1 % 54 % 29 % 19 % 2 %

Kriterien: Eigenart: Ablesbarkeit von Standort (v. a. Böden, Relief) und natürlicher Ausstattung im Zusammen- spiel mit der nutzungs- und kulturhistorischen Entwicklung; Vorkommen charakteristischer Strukturen, stand- ort- und nutzungsbedingte charakteristische Vielfalt; visuelle Leitstrukturen; Einzelelemente mit hohem Eigen- wert bzw. mit hoher Fernwirkung; naturkundliche Anziehungspunkte und landschaftsprägende Elemente.

Kriterien Erholungswirksamkeit: Eigenart; Lärmarmut (Anteil an Lärmkorridor •55 Dezibel) und erhöhte Dich- te an Erholungsschwerpunkten; Hinweis: Landschaftsbildeinheiten, die in Bezug auf Lärmarmut positiv bewer- tet werden und solche, die eine erhöhte Dichte an Erholungsschwerpunkten aufweisen, werden ausgehend von der Einstufung in der Erholungswirksamkeit um eine Wertstufe höher gestuft. Landschaftsbildeinheiten, die keine erhöhte Dichte an Erholungsschwerpunkten aufweisen und in Bezug auf die Verlärmung negativ bewertet wurden, werden ausgehend von der Einstufung in der Erholungswirksamkeit um eine Wertstufe tiefer gestuft. Landschaftsbildeinheiten, die bzgl. Verlärmung negativ bewertet wurden, aber trotzdem eine erhöhte Dichte an Erholungsschwerpunkten aufweisen, werden dennoch um eine Wertstufe höher gestuft.

Eine attraktive Landschaft ist auch die Basis für Tourismus und ein Faktor für die Lebens- qualität der in der Region lebenden Menschen. Folglich wird auch in der bayernweiten Aus- ZHUWXQJ ]XVDPPHQ PLW GHP /DQGVFKDIWVELOG GLH Ä(UKROXQJVZLUNVDPNHLW³ GHU /DQGVFKDIW bewertet (vgl.Tabelle 12 , S.71), d. h. die Eignung der Landschaft für eine naturbezogene, ru- hige Erholung. Die Basis für die Beurteilung der Erholungswirksamkeit von Landschaftsbild- einheiten bildet die Bewertung der landschaftlichen Eigenart, also die ästhetische Vorausset- zung. Weitere Einflüsse, die sich auf die Erholungswirksamkeit auswirken, sind die Lärmfreiheit bzw. Lärmbelastung (Schwelle: 55 Dezibel) sowie das Vorhandensein von Schwerpunkten landschaftsbezogener Erholung. Ferner geht als Schnittstelle zwischen landschaftlicher Ei- JHQDUWXQG(UKROXQJVZLUNVDPNHLWGHU)DNWRUÄ/DQGVFKDIWVHUOHEHQ³LQGLH%HZHUWXQJPLWHLQ Dieser beinhaltet landschaftsprägende Elemente, naturkundliche Anziehungspunkte, Aus- sichtspunkte, kulturhistorische Elemente mit hoher Fernwirkung, visuelle Leitlinien und Höhenrücken, Schwerpunkte landschaftsbezogener Erholung, Rad- und Wanderwege sowie Wald mit besonderer Bedeutung für das Landschaftsbild und die Erholung (LFU 2015b: 3ff.).

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Die Erholungswirksamkeit in der Bayerischen Rhön wird demnach auf 50 % der Fläche als hoch, auf 38 % der Fläche als mittel und auf nur 12 % der Fläche als gering eingestuft (vgl. I.3.4.). Eine dritte fachliche Bewertungsgrundlage für den bayerischen Teil der Rhönlandschaft stellt die im Entwurf vorliegende Ä.XOWXUODQGVFKDIWOLFKH*OLHGHUXQJ%D\HUQV³ dar. Im Mit- telpunkt steht das kulturlandschaftliche Erbe, das in den verschiedensten Planungen stärker berücksichtigt werden soll ± ÄGDPLW%D\HUQVHLQPDOLJH.XOWXUODQGVFKDIWHQQLFKWLKU*HVLFKW YHUOLHUHQ³ /I8 2016). Als Ergebnis wurden bayernweit 61 Kulturlandschaftsräume definiert, wobei der bayerische Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön einer Einheit zugeordnet ZLUG Ä-5K|Q³ LQQHUKDOEGHUHUVRJHQDQQWHÄEHGHXWVDPH.XOWXUODQGVFKDIWHQ³LGHQWLIL]LHUW wurden (vgl. Abbildung 11, S. 72 und Tabelle 12, S.71). Für die Bayerische Rhön werden ins- gesamt vielfältige historische Landnutzungen als noch sehr gut erlebbar beschrieben. Her- ausgehoben wird insbesondere die enge Verzahnung der unterschiedlichen Nutzungen in der Landschaft mit einer außergewöhnlich reichen Ausstattung an historischen Kulturland- schaftselementen. Folgende fünf Bereiche zählen innerhalb des bayerischen Teils des UNE- SCO-Biosphärenreservates Rhön ]X GHQ ÄEHGHXWVDPHQ .XOWXUODQGVFKDIWHQ³ /I8 2016): Lange Rhön mit Unterweißenbrunner Streifenflur, Rhöner Walddörfer mit Kreuzberg, Obe- res Sinntal, Sinntal unterhalb von Staatsbad Brückenau, Saaletal zwischen Hammelburg und Bad Kissingen.

Abbildung 11: Lage der fünf bedeutsamen Kulturlandschaften innerhalb der Kulturlandschafts- einheit "3-Rhön (Quelle: LfU 2016)

Die Rhöner Bevölkerung ist sich der Schönheit und des Wertes der Landschaft in der Rhön bewusst, wie z. B. die repräsentative, länderübergreifende Meinungsumfrage 2010 (n = 752; über 14 Jahren) bestätigt hat: Die Rhöner assoziieren mit der Rhön spontan eine ÄVFK|QH/DQGVFKDIW³YRQLKQHQYHUELQGHQPLWGHU5K|QGHV:HLWHUHQÄ5XKHXQG*e- ERUJHQKHLW³ 716 INFRATEST 2011: 13) sowie 88 HLQHÄLQWDNWH1DWXU³

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Als Ziel und Aufgabe des UNESCO-Biosphärenreservates QHQQHQGHU%HIUDJWHQÄ/DQd- VFKDIWVVFKXW] XQG /DQGVFKDIWVSIOHJH³ JHJHQEHU 1DWXUVFKXW]    0HKUIDFKDQWZRUWHQ möglich) (TNS INFRATEST 2011: 20). Die mit Abstand wichtigsten Vorteile sehen die Rhöner LPÄ8PZHOWVFKXW]XQGGHU1DWXUHUKDOWXQJ³  PLWGHP3UlGLNDWÄUXKLJHVFK|QH/DQd- VFKDIW³YHUELQGHQ  YRQ LKQHQ 9RUWHLOH TNS INFRATEST 2011: 24). Auch die aktuellere, von den Verwaltungsstellen in Auftrag gegebene Studie (BRRV 2016) bestätigt diese Bedeu- tung GHUODQGVFKDIWOLFKHQ6FK|QKHLW%HVRQGHUVGDV2IIHQODQGGHU5K|QDOVÄ/DQGGHURIIe- QHQ)HUQHQ³ZLUGKLHUEHLLQGHQ)RNXVJHUFNWXQGDOVHLQPDOLJDQJHVHKHQ

2.2.2. Landschaftsbild und Landnutzungswandel, Klimawandel und Energie- wende Im Landschaftsbild machen sich visuell vor allem strukturelle Veränderungen bemerkbar, wenngleich sich viele dieser Veränderungen schleichend vollziehen und nicht unmittelbar wahrgenommen werden. Die flächendeckenden Landschaftsmonitorings des UNE- SCO-Biosphärenreservates auf der Basis von Falschfarben-Infrarot-Luftbildern (CIR) in den Jahren 1993 und 2006 dokumentierten die Änderung der Landnutzung. Ein Vergleich ist nur für die ehemalige Abgrenzung ohne das Erweiterungsgebiet in Bayern möglich. Im Jahr 2018 werden mit dem länderübergreifenden Landschaftsmonitoring eine neue Datengrundlage und damit eine Vergleichsbasis vorliegen.

Veränderungen der Landnutzung zwischen 1993 und 2006 und zukünftig Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf die Erfassung durch Fernerkundung der Realnutzung mit Color-Infrarotluftbildern (CIR). Zwischen 1993 und 2006 nahm gemäß die- ser Datengrundlage im gesamten UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (ohne bayerisches Er- weiterungsgebiet) die Ackerfläche um 9 % ab, das Grünland nahm um 3 % zu, davon beson- ders das Intensivgrünland um 7 % (Hinweis: Die Kategorie 4250 Intensivgrünland CIR ist definiert: Intensiv genutzte Grünländer -auch Einsaatwiesen- mit regelmäßigen hohen Dün- gergaben und/oder starkem Viehbesatz; Nutzung als mehrschürige Wiese oder Intensivwei- de). Die Grünlandbrache nahm dagegen um 36 % ab. Die Fläche reiner Nadelwälder verrin- gerte sich um 3 %, Laubholz-dominierte Mischwälder nahmen um 16 %, Nadelholz- dominierte Mischwälder um 6 % und Laubmischwälder um 10 % zu. Auch Streuobstflächen nahmen um 4 % zu. Lineare Feldhecken (< 10 m Breite) dehnten sich um 9 % und lineare Baumgruppen, Baumreihen um 13 % aus. Der Bestand an breiten Feldhecken (> 10 m Breite) verringerte sich um 8 %, der an flächigen Baumgruppen und Baumreihen (> 10 m Breite) um 24 %. Siedlungs- und Gewerbefläche nahmen im gesamten UNESCO-Biosphärenreservat Rhön um 5 % zu, Verkehrsflächen (> 10 m Breite) um 7 % (in Bayern sind hier alle Straßen und Wege enthalten), die Länge der linearen Wege (Straßen und Wege in Thüringen und Hessen) mit < 10 m Breite vergrößerte sich um 2 %. Der sich vollziehende Strukturwandel in der Landwirtschaft (vor allem in der bayeri- schen Rhön durch das Aufgeben der kleineren Nebenerwerbsbetriebe) wird auch zukünftig zu Veränderungen der Kulturlandschaft Rhön führen. Die Aufgabe von Betrieben setzt Flä- chen frei, was zu wesentlich größeren Feldstrukturen durch Verpachtung, Flächenverkäufe oder freiwilligen Nutzungstausch führt. Größere Betriebsstrukturen machen größere Maschi- nen erforderlich, die einen Bedarf an breiter ausgebauten und belastungsfähigeren Flurwe-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɮɫ gen mit entsprechenden Veränderungen im Landschaftsbild haben. Neben der zu erwarten- den Intensivierung der Flächennutzung durch größere Feldstrukturen, können unökono- misch zu bewirtschaftende Randstrukturen (z. B. Säume) und Restflächen in der Agrarland- schaft von Nutzungsaufgabe gefährdet sein und zu verbuschen drohen (LFU 2016).

Energiewende Insbesondere die Energiewende, die einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz darstellt, hat deutschlandweit und auch in der Rhön bereits zu Veränderungen des Landschaftsbildes geführt, zum Beispiel durch verstärkten Anbau von Mais und Raps sowie durch neue Infrastruktur (Biogasanlagen). Dieser Trend wird sich entsprechend den Ausbauzielen für die regenerative Stromerzeugung (2030; 2050) in den kommenden Jahrzehnten fortset- zen (BFN 2016a: 13). Auch im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön wird es weitere Verände- rungen geben. Dies betrifft die Landnutzung (Land-/ Forstwirtschaft durch die verstärkte energetische Nutzung von Biomasse) sowie den Bau der hierfür erforderlichen Infrastruktur. Besonders infrastrukturelle Maßnahmen der Energiewende im Bereich der Windkraftnut- zung und des Netzausbaus (Höchstspannungsleitungen als Freileitung und Erdkabel) sind mit erheblichen, von jedermann wahrnehmbaren Veränderungen der Landschaft, verbunden. Den bayerischen Teil des Biosphärenreservates begrenzt am Ostrand eine bestehende ab Bad Neustadt a. d. Saale in Nord-Süd-Richtung verlaufende 110 KV-Hochspannungsleitung, die bei Burglauer in der Südrhön das UNESCO-Biosphärenreservat in Richtung Bad Brückenau quert An der westlichen Grenze im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ver- laufen neben Autobahn, Bundesstraße und ICE-Trasse bereits mehrere Höchstspannungs- Stromleitungen (als Freileitungen) sowie zusätzlich eine Gasleitung und eine Salzabwasser- pipeline. Innerhalb der Grenzen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön befinden sich bereits jetzt in Hessen Teilstrecken der folgenden Höchstspannungsanlagen des Übertragungsnetzbetrei- bers TenneT TSO GmbH: 380/110-kV-Leitung Mecklar-Dipperz sowie 380/110-kV-Leitung Dipperz-Großkrotzenberg (schriftl. Mitteilung d. Fa. Tennet v.11.09.2017). Für den bundes- weiten Netzausbau für Höchstspannungsleitungen (Südlink) sind nach gegenwärtigem Stand der Planung (9/2017) Pflege- und Entwicklungszone des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön von verschiedenen Erdkabelsegmenten (EKS) -als Vorschlagskorridor mit Alternati- ven- betroffen (Bayern: EKS 106-110, Hessen EKS 93, 102-106; Thüringen EKS 96, 108-110). Auch wenn diese Lösung eine geringere ästhetische Beeinträchtigung als die ursprünglich vorgesehende Freileitung verspricht, wird auch die Erdverkabelung im Wald durch die not- wendige Freihaltung der Trasse mit dauerhaft sichtbaren Schneisen eine deutliche Auswir- kung auf das Landschaftsbild haben Windkraftanlagen gibt es bislang im Bereich des Großschutzgebietes keine. Die derzeit gel- tenden rechtlichen Rahmenbedingungen schließen eine Windkraftnutzung weit- gehend aus. Grundlage hierfür ist in Thüringen unter anderem die Biosphärenreservats- Verordnung und der Regionalplan, in Hessen der Regionalplan Nordhessen und in Bayern der Regionalplan Main-Rhön 6. Verordnung, 12.08.2014. Dabei ist in Bayern das UNESCO- Biosphärenreservat selbst bzw. einzelne Zonen davon kein Ausschlussgrund. Der Ausschluss erfolgte vornehmlich aufgrund des Ausschlusses des Landschaftsschutzgebiets (LSG) sowie anderer Belange (Siedlungsabstand, Artenschutz usw.). Daher gibt es bei Mellrichstadt

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(WK24) und (WK 48, WK 49, WK 50) festgelegte Vorbehaltsgebiete und ein Vorranggebiet WK 7 bei Burglauer/Windheim für Windkraftnutzung, die alle in der Entwick- lungszone liegen.

Klimawandel Die Rhön als Kulturlandschaft wird sich auch durch die Folgen des Klimawandels und An- passung der Landnutzung ändern. Durch die Maßnahmen in der Region zum Klimaschutz ist eine Intensivierung der Nutzung des Energiepotenzials in der Forstwirtschaft zu erwarten, indem die Nutzung regionaler Energieressourcen (nachwachsende Rohstoffe, Holz) forciert wird und sich der Nutzungsdruck verstärken wird (BAYSTMUGV et al. 2008: 376ff.). Die na- türlichen Waldgesellschaften und Mischwälder sind gegenüber klimatischen Veränderungen relativ stabil. Diese Wälder in der Rhön werden weniger von den Folgen der Klimaverände- rungen betroffen sein. Das Anbaurisiko für die Fichte wird jedoch weiter steigen, der bereits begonnene Umbau zu (Laub-) Mischwäldern wird weitergehen. Die Baumartenzusammen- setzung in Richtung trockenheits- und schädlingstoleranter Arten wird das Erscheinungsbild der Wälder langfristig und in einigen Regionen grundlegend ändern. Auch ist eine intensive- re energetische Nutzung im Ackerbau (Mais und andere Kulturen mit hoher Biomasse für Biogasanlagen) zu erwarten. Neben trockenheitstoleranten Sorten bisheriger Anbaufrüchte wird es vielleicht auch neue Anbaufrüchte geben, die bislang nicht in der Region verbreitet waren. Die Anlage von Gehölzstreifen (auch ggf. Kurzumtriebsplantagen (KUPs)) für die Energienutzung kann das Landschaftsbildbereichern, ebenso Maßnahmen der Gründün-

gung zur CO2-Fixierung, so dass es im Winterhalbjahr weniger Felder als Schwarzbrache (d. h. umgebrochen) geben wird. Insgesamt kann es auch zu einer Verbesserung der ökologi- schen Infrastruktur kommen mit einer Aufwertung der Lebensräume für den Artenschutz und das Landschaftsbild (Anlage von Hecken als Verdunstungsschutz in der Landschaft, ver- besserte Humuswirtschaft, Wasserspeicherung in der Landschaft, Auenmanagement mit na-

türlichen Wasserrückhalteflächen und Extensivierung von Feuchtgebieten als CO2-Senken, gegen Winderosion). Der Weinbau im Saaletal wird sich gegebenenfalls unter klimawandel- orientierter Bewirtschaftung weiter ausdehnen ± auf Bereiche, die in historischer Zeit Wein- bauflächen waren, jedoch aufgegeben wurden (vgl. I.3.2 ± I.3.6.).

Siedlungen und Infrastruktur Daneben prägen Siedlungsbereiche und gebaute Infrastruktur (Verkehrswege) das Landschaftsbild. Durchquert wird das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön insbesondere von der BAB A 7, die die Südrhön durchläuft, ferner von folgenden Bundesstraßen in Nord-Süd- Richtung: B 278 (Ulstertal) und B 285 (Streu- und Feldatal), sowie in West-Ost-Richtung B 279 (Brendtal, Bad Neustadt a. d. Saale Richtung Fulda), B 458 (Fulda Richtung Ulstertal) sowie B 27 (Fulda in Richtung Bad Brückenau bis nach Hammelburg) (vgl. I.4.3.). Neue Stra- ßenbaumaßnahmen sind punktuell insbesondere für Ortsumgehungen zu erwarten, desglei- chen Maßnahmen zum Flurwegeausbau. Die Offenheit der Landschaft macht sie zudem po- tenziell empfindlich gegenüber technischen Bauwerken jeglicher Art, die sich, je nach Größe und Lage, negativ auf das Landschaftsbild auswirken und zudem eine hohe Fernwirkung ent- falten können. Eine Herausforderung für die Bewahrung des Landschaftsbildes stellen in diesem Sinne auch auch die zunehmend errichteten, großen landwirtschaftlichen Bauwerke

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɮɭ im Außenbereich (Milchviehställe, Mastanlagen, Biogasanlagen) dar, ebenso der sich immer weiter vollziehende Ausbau von Feldwegen für große landwirtschaftliche Maschinen. Har- monischen Übergängen der Siedlungsränder in die Feldflur und einer hohen architektoni- schen Qualität von Betriebsgebäuden und touristischen Anlagen kommt eine besonders hohe Bedeutung zu.

Tourismus Noch macht die weitgehende Abwesenheit dominierender, technischer Infrastruktur in wei- ten Bereichen der Rhön ihre Besonderheit mit hohem Erholungswert aus. Ein attraktives Landschaftsbild, gerade einer historischen Kulturlandschaft wie der Rhön, ist die maßgebli- che Grundlage für den Tourismus in der Rhön und für die Funktion als (Nah-) Erho- lungsgebiet sowie für Outdooraktivitäten im Bereich Gesundheit, Wellness, Prävention XQG5HKDELOLWDWLRQ$XFKIUGLHLQGHU5K|QOHEHQGH%HY|ONHUXQJLVWGLHVHLQZLFKWLJHUÄZHi- FKHU6WDQGRUWIDNWRU³IUHLQHJXWH/HEHQV-, Freizeit- und Wohnqualität (vgl. I.3.1.). Ob Veränderungen positiv oder negativ für das Landschaftsbild zu bewerten sind, ist letztlich Gegenstand einer fachlichen, regionalisierten, länderübergreifenden Landschaftsbildbewer- tung, die allen Entscheidungsträgern Orientierung für einen nachhaltigen und verantwor- tungsvollen Umgang mit dem Schutzgut Landschaft gibt. In einer 2012 durchgeführten re- präsentativen Panelbefragung bezüglich Windkraftanlagen und Tourismus in deut- schen Mittelgebirgen stehen 31 % der Befragten Urlaub in Mittelgebirgen, in den Windkraft- räder stehen, kritisch bis ablehnend gegenüber (CENTOURIS 2012). Daher ist eine Studie be- züglich des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön künftig zu erstellen. Auch stellt die Kulturlandschaft der Rhön bei Nacht eine Basis für den Tourismus dar, denn die geringe Aufhellung des Nachthimmels durch Lichtverschmutzung erweist sich zuneh- mend als ein Qualitätsmerkmal unserer Region, die 2014 als Sternenpark anerkannt wurde (Management Internationaler Sternenpark im Biosphärenreservat Rhön 2017). Um die Lichtverschmutzung weiter zu reduzieren, haben seitdem bereits etliche Kommunen bei der Umstellung ihrer öffentlichen Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Beleuchtung, HLQH ÄVWHUQHQSDUNWDXJOLFKH³ ZDUPZHL‰H XQG EHVWP|JOLFK DXVJHULFKWHWH %HOHXFKWXQJ XPJe- stellt. Neben dem Verein Sternenpark Rhön e.V. mit Sternenparkkoordination stehen das Überlandwerk Rhön GmbH, und die RhönEnergie Fulda GmbH beratend und unterstützend zur Seite (vgl. II.3.4 und II.3.6 sowie III).

2.2.3. Zusammenfassung Themenfeld Landschaftsbild Die Kulturlandschaft im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist von hohem Wert. Dies bele- gen zwei bayernweite Studien zur Bewertung des Landschaftsbildes und zu bedeutsamen Kulturlandschaften. Die Eigenart der Landschaft in der Rhön unterscheidet sie von anderen Regionen und ist DOV .XOWXUODQGVFKDIW XQG Ä/DQG GHU RIIHQHQ )HUQH³ ihr Alleinstellungs- merkmal. Die weitgehende Abwesenheit dominierender, technischer Infrastruktur, wie Windkraftanlagen oder Stromleitungen/ Funktürme spielt eine besondere Rolle für den ho- hen Erholungswert der Rhön. Auch stellt die Kulturlandschaft der Rhön bei Nacht eine Basis für den Tourismus dar, denn die geringe Aufhellung des Nachthimmels durch Lichtver- schmutzung erweist sich zunehmend als ein Qualitätsmerkmal unserer Region.

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Dies ist Basis für einen natur- und kulturorientierten Tourismus im Kontext einer nachhalti- gen Entwicklung. Die Rhöner Bevölkerung ist sich der hohen Qualität ihrer Landschaft be- wusst und schätzt deren Schönheit als Vorteil, den die Region zu bieten hat. Von der Aus- zeichnung der Rhön als Biosphärenreservat durch die UNESCO erwarten die Menschen auch die Erhaltung der Landschaft, sowie den Schutz und die Pflege der Kulturlandschaft. Beein- trächtigungen der Kulturlandschaft und des Landschaftsbildes durch Nutzungsintensivie- rung, durch Straßen- und (insbesondere in Bayern) Flurwegeausbau und durch sonstige bau- liche Infrastruktur auch im Rahmen der Energiewende sind auf ein Minimum zu reduzieren. Die Anpassung an den Klimawandel in der Landnutzung birgt auch Potenziale zu einer Auf- wertung der Landschaft und des Landschaftsbildes durch nicht-technische Maßnahmen (z. B. durch die Erhaltung von Feuchtflächen und Strukturanreicherung in der Landschaft (vgl. II.3.6). Grundlage hierfür bildet eine zu erstellende Landschaftsbildbewertung für das ge- samte UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.

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3.1. Themenfeld Wirtschaft, Handwerk, Handel und Gewerbe Nachhaltigkeit im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön steht auf drei Säulen: ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit. Erst wenn diese Dimensionen bei allen Entschei- dungen im Einklang sind, kann wirklich von einer Modellregion für nachhaltige Entwicklung gesprochen werden. Viele Rhöner verbinden das UNESCO-Biosphärenreservat nach wie vor in erster Linie mit ökologischer Nachhaltigkeit. Dies zeigt auch das Ergebnis der Online-Befragung 2016 (BRRV 2016). Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist jedoch auch ein Lebens- und Wirtschaftsraum für die hier lebenden Menschen. Die Wirtschaft ist somit explizit ein Bestandteil einer Modellre- gion für nachhaltige Entwicklung. Durch die Erweiterung 2014 um 22 Gemeinden sind auf bayerischer Seite einige städtische und von (Groß-) Industrie geprägte Siedlungen in das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön aufgenommen worden. Sie stellen nicht nur regionale Arbeitsplatzzentren dar, sondern sind auch Forschungs- und Entwicklungsstandorte. Damit und aufgrund von Herausforderungen, wie Globalisierung, Tertiärisierung, Digitalisierung, Automatisierung, Klimawandel, Energiewende und Ressourcenknappheit ist das Arbeitsfeld Ä:LUWVFKDIW+DQGZHUN+DQGHOXQG*HZHUEH³LP+LQEOLFNDXIGLHGUHL6lXOHQGHU1DFKKDl- tigkeit noch stärker in den Fokus gerückt, insbesondere in einer sozialen und ökonomischen Dimension.

3.1.1. Relevante Akteure im Bereich Wirtschaft, Handwerk, Handel und Ge- werbe Das Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön liegt zwar in einem definierten Natur- raum ± dem Mittelgebirge Rhön ± es stellt jedoch keinen eigenen, abgegrenzten Wirtschafts- raum dar. Die Rhön erstreckt sich nicht erst seit der Wiedervereinigung über drei Bundes- länder. Sie wurde zudem durch die innerdeutsche Grenze bis 1989/90 geteilt und war immer Grenzregion, in dem sich unterschiedliche Herrschaftsbereiche berührten. So hat sich die Rhön nicht nur administrativ, sprachlich oder kulturell separat entwickelt, sondern auch wirtschaftlich (SCHLIEPHAKE & ORF 2006: 91; BAYSTMUGV et al. 2008: B2). Zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung im Bereich Wirtschaft, Handel, Gewerbe und Handwerk sind im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön verschiedenste Institutionen und Strukturen aktiv. Im Folgenden werden die Hauptakteure genannt (vgl. Tabelle 13, S. 80f). Wirtschaftsentwicklung ist eine staatliche Kernaufgabe. Diese wird im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön primär von den zuständigen Landesministerien und - behörden umgesetzt. Die im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zuständigen Wirtschaftsförderstrukturen der Landkreise sind kommunal aufgestellt und werden von den Landratsämtern in Bad Kissingen (BY), Rhön-Grabfeld (BY), Fulda (HE), Schmalkalden-Meiningen (TH) und Wart- burgkreis (TH) ausgefüllt. Daueraufgabe der kommunalen Wirtschaftsförderung in den Landkreisen ist es, von öffentli- cher Seite beste Bedingungen zu schaffen, die es (heimischen) Unternehmen ermöglicht, zum Wohl des jeweiligen Gebiets zu investieren und Arbeitsplätze zu schaffen bzw. zu sichern.

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Tabelle 13: Übersicht der Hauptakteure im Bereich Wirtschaft des UNESCO-Biosphären- reservates Rhön (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände)

länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen

Bayerisches Staatsmi- Hessisches Ministerium Thüringer Ministerium nisterium für Wirtschaft Landes- für Wirtschaft, Energie, für Wirtschaft, Wissen- und Medien, Energie ministerien Verkehr und Landesent- schaft und digitale Gesell- und Technologie, Mün- wicklung, Wiesbaden schaft, Erfurt chen

Landes- Regierung von Unter- Thüringer Landesverwal- Hessen Agentur GmbH behörden franken, Würzburg tungsamt, Weimar

Landratsamt Landratsamt Schmalkal- Landratsamt Fulda Bad Kissingen den-Meiningen

Wirtschafts- Wirtschaftsförderungsge- förderung Landratsamt sellschaft für den Land- Landratsamt Rhön-Grabfeld kreis Hersfeld-Rotenburg Wartburgkreis mbH

Regional- und Konver- Standortmarketing GbR sionsmanagement im Fulda, Regionalmanage- Landratsamt Bad Kis- ment singen

Regionalmanagement Rhönforum e. V. im Landratsamt Rhön- Regional- Grabfeld Regionalforum Fulda management und Südwest e.V. LEADER Region Mainfranken GmbH

Verein Natur- und Lebens- RAG LEADER LAG Bad Kissingen e. V. raum Rhön e. V. Wartburgregion

LAG Rhön-Grabfeld Regionalforum Hersfeld- RAG LEADER e. V. Rotenburg Henneberger Land e. V.

Industrie- und IHK Würzburg- IHK Fulda IHK Südthüringen Handelskammern Schweinfurt IHK Kassel-Marburg IHK Erfurt

Handwerks- Handwerkskammer für Handwerkskammer Handwerkskammer Kassel kammern Unterfranken Südthüringen

Kreishandwerkerschaft Kreishandwerkerschaft Kreishandwerkerschaft Kreishandwerker- Rhön-Grabfeld Hersfeld-Rotenburg Bad Salzungen schaft Kreishandwerkerschaft Kreishandwerkerschaft Kreishandwerkerschaft Bad Kissingen Fulda Schmalkalden-Meiningen

Band I - Wo stehen wir? ɯɨ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen

Rhön-Saale Gründer- und Innovationszent- rum GmbH & Co. KG Bad Kissingen (RSG);

Zentrum für digitale Innovationen (ZDI) Mainfranken, Würzburg Informationstechnologie-, Technologie- und Grün- Gründer- und Multimedia- Technologietransfer- der-Förderungs- Technologie- und Zentrum Fulda (ITZ) Æ zentrum Elektromobili- gesellschaft Schmalkal- Gründerzentren Ä5HJLRQ)XOGD:LUWVFKDIWs- tät (Institut der Hoch- den/ Dermbach GmbH förderungsgesellschaft schule für Angewandte (TGF) Wissenschaften Würz- PE+³ burg-Schweinfurt - Standort Bad Neustadt) (TTZ-EMO)

Zentrum für Telemedi- zin (ZTM) e. V., Bad Kissingen

weiterer Dachmarke Rhön e. V. wichtiger Haupt- akteur Rhön GmbH

Die ebenfalls in den Landratsämtern Bad Kissingen (BY), Rhön-Grabfeld (BY) und Fulda (HE) angesiedelten Regionalmanager können im Bereich Innovation und Wettbewerbsfä- higkeit auf Projektebene (gefördert durch Ländermittel) durch Netzwerkarbeit und Koordi- nation die wirtschaftliche Entwicklung peripherer Räume beeinflussen und Projektideen be- treuend begleiten. Im Landkreis Fulda sind zudem der Verein Natur- und Lebensraum Rhön e. V. sowie das Regionalforum Fulda Südwest e. V. für Regionamlanagement zuständig. In Hersfeld-Rotenburg (HE) ist es das Regionalforum Hersfeld-Rotenburg, in Schmalkal- den-Meiningen (TH) und im Wartburgkreis (TH) das Rhönforum e. V. Auf bayerischer Seite gibt zudem die Region Mainfranken GmbH als Regionalentwicklungsgesellschaft auf Projektebene Impulse zur Wirtschaftsentwicklung. Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg wird die Wirtschaftsförderung von der Wirtschaftsför- derungsgesellschaft für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg mbH umgesetzt. In Hessen übernimmt zudem die Hessen Agentur GmbH Aufgaben der Wirtschaftsför- derung des Landes. Sie setzt Projekte, Kampagnen und Förderaktivitäten um. Innovative Ideen im ländlichen Raum werden ± gefördert von der Europäischen Union im LEADER-Programm ± im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön von sieben lokalen Akti- onsgruppen (LAG/ RAG) nach regionalen Entwicklungskonzepten oder -strategien umge- setzt. Dazu gehören in der hessischen Rhön der Verein Natur- und Lebensraum Rhön e. V.

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(FD), das Regionalforum Fulda Südwest e. V. (FD) und das Regionalforum Hersfeld- Rotenburg (HEF). In der bayerischen Rhön sind die LAG Bad Kissingen e. V. und die LAG Rhön-Grabfeld e. V. zu nennen. Für die Thüringer Rhön sind zwei LAGs zuständig: die RAG LEADER Wartburgregion und die RAG LEADER Henneberger Land e. V. LEADER ist ein Instrument zur Förderung innovativer Projekte, die zur Entwicklung und Stärkung des länd- lichen Raumes beitragen. Elemente von LEADER sind Vernetzung, Nachhaltigkeit, Wert- VFK|SIXQJXQG%UJHUEHWHLOLJXQJ*UXQGODJHLVWGLH,GHHGHUÄ+LOIH]XU6HOEVWKLOIH³ Die vier für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zuständigen Industrie- und Handels- kammern ± branchenübergreifende Wirtschaftsunternehmensverbände ± sind berufsständi- sche Körperschaften des öffentlichen Rechts. Alle Gewerbetreibenden und Unternehmen mit Ausnahme reiner Handwerksunternehmen, Landwirtschaften und Freiberufler gehören ihnen per Gesetz an. Im hessischen Teil bildet der Landkreis Fulda mit der IHK Fulda eine eigene Wirtschaftsregion. Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist der IHK Kassel-Marburg zugeordnet. Auch die beiden Landkreise des Thüringer Teils sind auf zwei unterschiedliche Wirtschaftsregionen aufgeteilt: Der Landkreis Schmalkalden-Meinungen zählt zur IHK Südthüringen, der Wartburgkreis zur IHK Erfurt. Der bayerische Teil des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön mit den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld zählt zu einer Wirtschaftsregion, der Wirtschaftsregion Mainfranken, zugeordnet der IHK Würz- burg-Schweinfurt. Sie vertreten die gewerbliche Wirtschaft gegenüber dem Staat und nehmen Verwaltungsaufgaben auf wirtschaftlichem Gebiet wahr. Der besondere Vorteil der gesetzlichen Mitgliedschaft (Beiträge sichern wirtschaftliche Unabhängigkeit) besteht darin, dass die IHK alle Branchen und Betriebsgrößen gleichermaßen vertritt (DEUTSCHER INDUST- RIE- UND HANDELSKAMMERTAG E. V. 2017). Die drei für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zuständigen Handwerkskammern sind Körperschaften des öffentlichen Rechts, deren Aufgaben der Selbstverwaltung, Interes- sensvertretung und Dienstleistungen für die Mitglieder gesetzlich in der Handwerksordnung festgelegt sind. Handwerkskammern übernehmen damit vom Staat übertragene hoheitliche Aufgaben. Im bayerischen Teil der Rhön werden die Handwerksbetriebe von der Hand- werkskammer für Unterfranken, im hessischen Teil von der Handwerkskammer Kassel und im Thüringer Teil von der Handwerkskammer Südthüringen vertreten (HANDWERKSKAMMER 2017). Die Kreishandwerkerschaften sind Bestandteil der gesetzlich geregelten Handwerksor- ganisationen und vertreten die Interessen des regionalen Handwerks, betreuen die Berufs- ausbildung und nehmen Zwischen- und Gesellenprüfungen ab. In der bayerischen Rhön sind die Akteure die Kreishandwerkerschaften Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld, in der hessi- schen Rhön die Kreishandwerkerschaften Hersfeld-Rotenburg und Fulda und in der Thürin- ger Rhön die Kreishandwerkerschaften Bad Salzungen und Schmalkalden-Meiningen (DIE KREISHANDWERKERSCHAFTEN 2017). Für die Thüringer Rhön hat die 1997 gegründete Technologie- und Gründer- Förderungsgesellschaft GmbH (TGF) die Aufgabe, Existenzgründungen und innovative Projekte zur Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur voranzubringen. Der Schwer- punkt liegt dabei auf nachhaltigen Wirtschaftsentwicklungen, Netzwerken und Strukturen (TGF 2017) und in der Etablierung als Kompetenzzentrum für Energie- und Ressourceneffi- zienz und Kreislaufwirtschaft im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Das Rhön-Saale Gründer- und Innovationszentrum GmbH & Co. KG (RSG) unterstützt in den Land- kreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld u. a. Existenzgründer durch Beratungsleistungen Band I - Wo stehen wir? ɯɪ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

sowie Infrastrukturbereitstellung und fördert die regionale Wirtschaft durch den Aufbau von Netzwerkstrukturen und Technologietransfer. Unter anderem ist auch das Zentrum für Te- lemedizin (ZTM) im RSG untergebracht (RSG 2017). Das 2012 gegründete Technologie- transferzentrum für Elektromobilität (TTZ-EMO) ist ein Institut der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt am Standort Bad Neustadt a. d. Saale. Forschung im TTZ-EMO orientiert sich an den Themenschwerpunkten elektrische Energie, Batterien, Netzstromrichter und elektrische Antriebe. Forschungs- und Entwicklungsaufga- ben finden in Kooperation mit örtlichen, regionalen und überregionalen Partnern statt. Bil- dungstransfer erfolgt z. B. über die Kooperation mit der Hochschule und der Technikerschule in der Jakob-Preh-Berufschule (TTZ-EMO 2017). Seit 2017 bietet das TTZ-EMO einer weite- ren Arbeitsgruppe der FHWS zum Thema Digitalisierung im industriellen Produktionspro- zess Raum. Diese wird die Themen erforschen, die die Produktionsszenarien für die Industrie 4.0 definieren werden. Das in Fulda ansässige Informationstechnologie-, Gründer- und Mul- timedia-Zentrum Fulda (ITZ GmbH) ZXUGH]XUÄRegion Fulda Wirtschaftsförde- rungsgesellschaft mbH³ XPJHZDQGHOW XQG VWHOOW HLQHQ ZLFKWLJHQ :irtschaftsplayer für die hessische Rhön dar. Im UNESCO-Biosphärenreservat ist der Verein Dachmarke Rhön e. V. mit seinen mehr als 300 Mitgliedern ein wichtiger Akteur in der Regionalvermarktung. Weitere Erläuterun- gen zur Dachmarke siehe Kapitel I.3.1.4. Die wirtschaftlichen Verflechtungen, z. B. Pendlerbeziehungen, der unterschiedlichen Land- kreisteile des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön richten sich überwiegend auf die jeweili- gen Kreisstädte. Die Wirtschaft im UNESCO-Biosphärenreservat ist also stark au- ßenorientiert und in der Konsequenz abhängig von den umliegenden Zentren und Entwicklungsachsen (BAYSTMUGV et al. 2008: B2). Bisher sind mit Ausnahme des Vereins Dachmarke Rhön und der im Februar 2017 neu gegründeten Rhön GmbH keine länderübergreifenden Strukturen im Wirtschaftsraum UNESCO- Biosphärenreservat Rhön vorhanden. Eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit innerhalb der Rhön könnte nicht nur Synergieeffekte der Wirtschaftsteilräume erzeugen, sondern auch regionalen Wertschöpfungsketten entsprechend Rechnung tragen.

Rolle der Verwaltungsstellen Die drei Verwaltungsstellen haben keine unmittelbaren Zuständigkeiten im Bereich der Wirt- schaft. Sie sind in einschlägigen Gremien nicht vertreten. Anlassbezogen haben sich jedoch in den zurückliegenden Jahren immer wieder Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Betrie- ben oder Organisationseinheiten ergeben. So arbeiten die Verwaltungsstellen bzw. der Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön (NBR e. V.) seit vielen Jahren im Be- reich der BNE mit den Firmen Rhön-Sprudel und BIONADE zusammen. Gemeinsam mit der Stadt Ostheim und der Metzgerinnung Rhön-Grabfeld hat die Bayerische Verwaltungsstelle den Rhöner Wurstmarkt entwickelt und bis heute weitergeführt. Bis zur Gründung des Ver- eins Dachmarke Rhön und der Dachmarken GmbH 2009 hat die Bayerische Verwaltungsstel- le die Entwicklung der Dachmarke Rhön ab 2005 vorangetrieben. Mit der Erweiterung des UNESCO-Biosphärenreservates im bayerischen Teil wurden bedeutende Industrie- und Dienstleistungsstandorte Teil des Biosphärenreservates ± Mellrichstadt (Industrie), Bad Neustadt (Industrie und Gesundheit), Bad Kissingen (Gesundheit) und Hammelburg (In-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɯɫ dustrie). Die Definition und Entwicklung gemeinsamer Arbeitsfelder stellt eine spannende Herausforderung für die Bayerische Verwaltungsstelle in den kommenden Jahren dar.

3.1.2. Wirtschaftsstärke und Branchenstruktur Bei der Betrachtung der Wirtschaft auf der Landkreisebene (Datenlage auf Gemeindeebene nicht aussagekräftig) ist zu berücksichtigen, dass die wirtschaftlichen Zentren der Rhön- Landkreise in mehreren Fällen nicht innerhalb der Fläche des UNESCO- Biosphärenreservates liegen, wie z. B. Fulda im Landkreis Fulda. Im bayerischen Teil zählen Teile der Gemeindeflächen von Bad Neustadt a. d. Saale, Bad Kissingen, Hammelburg und Mellrichstadt seit der Erweiterung des UNESCO-Biosphärenreservates hingegen dazu. Trotz- dem ist zu beachten, dass die tatsächliche wirtschaftliche Leistung (je Einwohner) des UNE- SCO-Biosphärenreservates auch dort unter den Landkreiswerten liegt bzw. lag. Gemeinsam ist den Landkreisen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ihre Lage im ländli- chen Raum. Wie viele andere ländliche Regionen in Deutschland ist die Rhön mit Struktur- problemen konfrontiert, wie dem Verlust von Arbeitsplätzen oder der Abwanderung qualifi- zierter Arbeitskräfte. Die besondere Lage im Dreiländereck Bayerns, Hessens und Thüringens beeinflusste zudem jahrzehntelang als weiterer Faktor die wirtschaftliche Situation. Die deutsche Teilung wirkte sich nicht nur in den Thüringer Kreisen, die sich innerhalb der DDR befanden, negativ auf die Wirtschaft aus. Die vier Kreise, in denen sich der bayerische und hessische Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön befindet, lagen innerhalb oder in der Nähe des Zonen- randgebietes. Wirtschaftsgeographisch gesehen befanden sie sich damit in einer Randlage. Nach der Öffnung der Grenze rückten die Rhöner Landkreise zwar in die Mitte Deutschlands und Europas, die ungünstige wirtschaftliche Lage der Region hielt jedoch in den 1990er Jah- ren an. In den thüringer Kreisen fand eine starke Deindustrialisierung statt. Auch industrie- nahe Dienstleistungsbetriebe brachen weg. Staatliche Hilfen, wie Förderrichtlinien und die Ausweisung von Gewerbegebieten standen Anfang der 90er Jahre noch ganz am Anfang und konnten nur sehr bedingt einen Aufschwung initiieren. Lediglich das 1997 gegründete TGF Dermbach erzielte einige Erfolge. Der Wegfall der Zonen- randförderung 1994 und das damit entstandene Fördergefälle zu den neuen Bundesländern trafen die bayerischen und hessischen Landkreise. Betriebsneuansiedelungen blieben aus bzw. nahmen Standortverlagerungen zu. Auch in den 2000er Jahren prägten die Auswirkun- gen der ehemaligen peripheren Grenzlage die wirtschaftliche Entwicklung der Rhön- Landkreise, der Einfluss sank jedoch (ALTRICHTER 2013, TGF 2017). Eine Zunahme der Wirtschaftskraft (anhand des Indikators Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner) der Rhön-Landkreise verdeutlicht auch Abbildung 12, S. 85. Die ersten Jahre der 1990er Jahre waren noch überwiegend durch Stagnation geprägt. Stagnation bzw. Rückgänge des BIP zeigten sich in den meisten Rhön-Landkreisen erneut zu Beginn bis Mitte der 2000er Jahre, u. a. beeinflusst durch konjunkturelle Schwankungen (Rezession durch das Platzen der dot-com-Blase und die Terroranschläge in den USA). Der Einbruch im Jahr 2009 ist der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise von 2007 und den Folgejahren geschuldet (vgl. STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2012: 7ff.). Alle Landkreise erholten sich von den Auswirkungen letzterer bereits im Folgejahr und wei- sen seit einigen Jahren wieder BIP-Zunahmen auf (vgl. Abbildung 12, S. 85).

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Die beiden hessischen Landkreise erreichten als einzige Rhön-Landkreise annährend den Bundesdurchschnitt (2014 bei 36.105 Euro), der Landkreis Fulda erstmals zu Beginn der 2000er Jahre, der Landkreis Hersfeld-Rotenburg Ende der 2000er Jahre. Seit 2010 hat der Landkreis Rhön-Grabfeld ebenfalls aufgeholt und weist die positivste Entwicklung unter den Rhöner Landkreisen auf. Am deutlichsten unter dem Bundesdurchschnitt liegen weiterhin die Thüringer Kreise Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis (2014 bei 24.391 Euro bzw. 23.420 Euro) (vgl. Abbildung 12, S.85). In den beiden Thüringer Landkreisen, in Schmalkalden-Meiningen noch stärker als im Wartburgkreis, ist besonders deutlich, dass die Gemeinden, die innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön liegen, hinsichtlich der Wirtschaftsstärke deutlich ab- fallen. Das sind die Spätfolgen der Lage an der Innerdeutschen Grenze, da im grenznahen Raum kaum Wirtschaftsbetriebe angesiedelt wurden und die Bewohner in die Kreisstädte Meiningen und Bad Salzungen bzw. in die Bezirksstadt Suhl und ins Kalirevier auspendelten.

Abbildung 12 : Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) je Einwohner [Euro] in den Land- kreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (1994 ± 2014) (Quelle: STATISTISCHES BUNDESAMT 2017)

Die Branchenstruktur im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist überwiegend durch klei- ne und mittelständische Unternehmen (KMU) geprägt. Im bayerischen Teil kamen mit der Erweiterung mehrere große (Industrie-) Betriebe hinzu, zum Teil inhabergeführt, zum Teil Zweigbetriebe internationaler Konzerne, aber auch bedeutende Aktiengesellschaften mit Stammsitz im Gebiet (BAYSTMUG 2013: 158). Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön DOV Ä/DQG GHURIIHQHQ )HUQHQ³ LVW VHLW MHKHULQ Ee- sonders starkem Maße durch landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Land- und Forstwirt- schaft haben auch gegenwärtig noch eine hohe wirtschaftliche und v. a. landschaftserhal- tende Bedeutung.

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Auch wenn die Bruttowertschöpfung (BWS) dieses Sektors 2014 nur einen Anteil von etwa 1,2 % in den Rhön-Landkreisen ausmachte, mit Abweichungen auf Kreisebene: in den beiden hessischen Kreisen bei unter 1 % und in den bayerischen Kreisen bei gut 2 %. Die beiden Thüringer Kreise lagen etwa im Rhöner-Durchschnitt von 1,2 %. Bis auf den Landkreis Fulda lag die BWS der Landwirtschaft in den Rhön-Landkreisen deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 0,7 % (vgl. Tabellen 14 und 15, S. 86f.).

Tabelle 14: Bruttowertschöpfung in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön nach Wirtschaftssektoren 2014, Teil 1, grün ± primärer Sektor, gelb ± sekundärer Sektor, rot ± tertiärer Sektor (Quelle: VOLKSWIRTSCHAFTLICHE GESAMTRECHNUNG DER LÄNDER 2015)

B, D-E Bergbau und A Gewinnung von Land- und B-F Steinen und C Insgesamt Forstwirt- Produzierendes Erden; Ener- Verarbeitendes Jahr 2014 [absolut] schaft, Gewerbe gieversorgung; Gewerbe Fischerei [%] Wasserversor- [%] [%] gung, Entsor- gung u.Ä. [%] Lkr. Fulda 6.733 0,7 % 29,0 % 1,5 % 21,0 % Lkr. Hersfeld- 3.719 0,9 % 34,0 % 0,8 % 25,8 % Rotenburg Lkr. 2.536 2,4 % 26,3 % 1,3 % 13,7 % Bad Kissingen Lkr. 2.382 2,0 % 36,6 % 2,2 % 29,5 % Rhön-Grabfeld Wartburgkreis 2.656 1,4 % 48,0 % 2,4 % 39,2 % Lkr. Schmalkalden- 2.750 1,2 % 40,7 % 4,4 % 29,5 % Meiningen Bruttowert- schöpfung 20.776 1,2 % 34,4 % 1,9 % 25,4 % Rhön Deutschland 2.623.090 0,7 % 30,3 % 3,1 % 22,6 %

Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten LP%HUHLFKÄ/DQG-, Forst- ZLUWVFKDIWXQG)LVFKHUHL³OLHJWLQGHQ5K|Q-Landkreisen im Durchschnitt bei etwa 1,0 %. In beiden Thüring Kreisen liegt er noch höher, bei etwa 2,1 %, in den beiden hessischen Kreisen deutlich niedriger bei 0,5 % (vgl. Tabelle 16, S.88). Da durch die amtliche Statistik Landwirtschaft im Nebenerwerb oft nicht erfasst wird, kann die tatsächliche Rolle der Landwirtschaft für die Beschäftigung unterschätzt werden. Dies ist z. B. aufgrund der kleinbäuerlichen Familienbetriebsstruktur im hessischen Teil des UNE- SCO-Biosphärenreservates Rhön der Fall. In Thüringen findet die Landwirtschaft meist in großen modernen Landwirtschaftsbetrieben im Haupterwerb statt. Sie stellen die größten Arbeitgeber in der Thüringer Rhön (vgl. I.3.2.). Der Anteil des produzierenden Gewerbes an der Gesamtbruttowertschöpfung lag in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön 2014 durchschnittlich bei einem Drit- tel. Auf Kreisebene schwankte der Anteil zwischen 26,3 % in Bad Kissingen und 48,0 % im Wartburgkreis. In allen Kreisen trug hierzu das verarbeitende Gewerbe am meisten bei (vgl. Tabelle 16, S. 88).

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Tabelle 15: Bruttowertschöpfung in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön nach Wirtschaftszweigen 2014, Teil 2, grün ± primärer Sektor, gelb ± sekundärer Sektor, rot ± tertiärer Sektor (Quelle: VOLKSWIRTSCHAFTLICHE GESAMTRECHNUNG DER LÄNDER 2015) G-J Handel, K-N O-T Verkehr, Finanz-, Vers.-, G-T öffentl. u. F Lagerei, Unt.-dienstl., Dienst- sonst. Dienstl., Jahr 2014 Baugewerbe Gastgewerbe, Grundst.-/ leistungen Erziehung, [%] Information, Wohnungs- [%] Gesundheit Kommuni- wesen [%] kation [%] [%] Lkr. Fulda 6,4 % 70,4 % 20,6 % 27,6 % 22,2 % Lkr. Hersfeld- 7,4 % 65,1 % 25,0 % 19,8 % 20,3 % Rotenburg Lkr. 11,2 % 71,4 % 12,4 % 25,3 % 33,7 % Bad Kissingen Lkr. 4,9 % 61,4 % 18,7 % 19,1 % 23,6 % Rhön-Grabfeld Wartburgkreis 6,3 % 50,6 % 12,5 % 17,4 % 20,8 % Lkr. Schmalkalden- 6,7 % 58,1 % 13,3 % 17,0 % 27,8 % Meiningen Bruttowert- schöpfung 7,0 % 64,4 % 18,2 % 22,2 % 24,0 % Rhön Deutschland 4,6 % 69,0 % 20,4 % 26,3 % 22,3 %

Ähnlich stellt sich die Beschäftigtensituation im sekundären Sektor dar. Im produzierenden Gewerbe waren in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön im Jahr 2015 durchschnittlich 36 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig. Auch hier zeigten sich in den einzelnen Landkreisen die Anteile unterschiedlich stark ausge- prägt. Während der Anteil in Rhön-Grabfeld und dem Wartburgkreis bei über 45 % liegt, weist er in Hersfeld-Rotenburg einen Wert von unter 30 % auf (vgl. Tabelle 16, S. 88). Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (24,4 %) verzeichnet das UNESCO-Biosphärenreservat in allen Kreisen einen überdurchschnittlich hohen Anteil, was häufig in ländlichen Räumen in Deutschland der Fall ist. Die Industrie, besonders das verarbeitende Gewerbe, spielt also eine große Rolle für das Ar- beitsplatzangebot in den Rhön-Landkreisen. Die Schwerpunkte sind dabei in den einzelnen Landkreisen unterschiedlich ausgeprägt, jedoch hat die Metall- und Elektroindustrie in fast allen Rhön-Kreisen einen hohen Stellenwert. In den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Wart- burgkreis ist sogar jeder vierte Beschäftigte in dieser Branche tätig. Die Entwicklung des produzierenden Gewerbes innerhalb der Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates zeigt sich folgendermaßen: Bis vor der Erweiterung des Großschutzge- bietes um 22 bayerische Gemeinden waren über die Hälfte der Arbeitsplätze für sozialversi- cherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im produzierenden Gewerbe angesiedelt (BAYSTMUG 2013: 157f.).

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Tabelle 16: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön nach Wirtschaftssektoren und ± zweigen 2015, , grün ± primärer Sektor, gelb ± sekundärer Sektor, rot ± tertiärer Sektor (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) für das Jahr 2015 Lkr. Lkr. Schmal- Lkr. Durchschnitt Lkr. Rhön- Lkr. Bad Deutschland Wartburg- kalden- Lkr. Fulda Hersfeld- Rhön- Grabfeld Kissingen gesamt kreis Meiningen Rotenburg Landkreise

[% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte Anteile Anteile Anteile Anteile Anteile Anteile Anteile Anteile Insgesamt 100 30.708 100 32.964 100 41.040 100 42.925 100 89.182 100 46.688 100 28.3507 100 311.44.510 (A) Land-, Forstwirt- 0,71 219 0,86 283 2,52 1035 1,76 755 0,36 323 0,69 3.20 1,04 2.935 1,5 467.168 schaft und Fischerei (B - F) Produzierendes Ge- 45,08 13.842 30,69 10.117 47,81 19.620 40,53 17.397 30,89 27.544 29,15 13.611 36,02 10.2131 24,4 7.599.260 werbe (B,D,E) Bergbau, Energie- , 1,45 444 0,87 288 3,97 1.629 2,00 859 2,35 2.095 8,45 3.943 3,27 9.258 Wasserversorgung, Energiewirtschaft (C dav.) 36,90 11.332 18,5 6.097 37,18 15.257 31,29 13.432 21,53 19.197 14,34 6.697 25,40 72.012 Verarbeitendes Gewerbe Herstellung von über- wiegend häuslich kon- sumierten Gütern ,(ohne 3,52 1.080 4,1 1.351 2,89 1.188 4,84 2.079 6,08 5.420 1,98 925 4,25 12.043 Güter der Metall-, Elekt- ro- und Chemieindust- rie)(10-15,18, 21, 31) Metall-, Elektroindustrie sowie Stahlindustrie(24- 28,56 8.771 8,63 2.845 27,32 11.212 20,57 8.831 10,06 8.975 9,30 4.341 15,86 44.975 30,32, 33) Hrst. v. Vorleistungsgü- tern, insb. v. chem. Er- zeugnissen u. Kunst- stoffwaren (ohne Güter 4,82 1.481 5,77 1.901 6,96 2.857 5,88 2.522 5,38 4.802 3,07 1.431 5,29 14.994 d. Metall-/ Elektroin- dustrie)(16, 17, 19, 20, 22, 23)

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Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) für das Jahr 2015 Lkr. Lkr. Schmal- Lkr. Durchschnitt Lkr. Rhön- Lkr. Bad Deutschland Wartburg- kalden- Lkr. Fulda Hersfeld- Rhön- Grabfeld Kissingen gesamt kreis Meiningen Rotenburg Landkreise

[% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte Anteile Anteile Anteile Anteile Anteile Anteile Anteile Anteile (F) Baugewerbe 6,73 2.066 11,32 3.732 6,66 2.734 7,24 3106 7,01 6252 6,36 2971 7,36 20861 (G - U) Dienstleistungsbe- 54,21 16.647 68,45 22.564 49,67 20.385 57,71 24773 68,75 61315 70,16 32756 62,94 178440 74,1 23.078.082 reich (G) Handel, Instandhal- 11,52 3.538 11,42 3.765 9,86 4047 12,33 5294 16,08 14338 20,97 9791 14,38 40773 tung, Reparatur von Kfz (H) Verkehr und Lagerei 3,39 1.041 2,98 983 4,97 2038 3,75 1608 5,89 5255 9,96 4652 5,49 15577 (I)Gastgewerbe 3,32 1.021 4,74 1.564 2,52 1035 3,18 1367 3,15 2805 3,20 1492 3,27 9284 (J) Information und 0,23 72 * * 0,50 205 0,49 210 1,76 1571 1,00 468 0,89 2526 Kommunikation (K) Erbringung von Finanz- und Versiche- 2,42 744 3,12 1.030 1,14 467 1,28 550 2,26 2017 2,14 999 2,05 5807 rungsdienstleistungen (L, M) Immobilien, freiberufliche wissen- 2,73 839 4,73 1.559 2,62 1075 2,79 1198 7,43 6628 3,39 1585 4,54 12884 schaftliche und techni- sche Dienstleistungen (N (ohne ANÜ)) sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen 2,43 746 2,37 782 2,90 1192 2,80 1203 3,18 2834 2,83 1320 2,85 8077 (ohne Arbeitnehmer- überlassung) Arbeitnehmer- 0,30 93 * * 3,83 1571 2,76 1184 3,79 3377 2,13 994 2,55 7219 überlassung (O, U) Öffentliche Ver- waltung, Verteidigung, 4,05 1.243 7,33 2.416 5,58 2288 5,37 2303 5,37 4789 4,74 2212 5,38 15251 Sozialversicherung, Ext. Organisationen (P)Erziehung und 2,90 892 3,05 1.005 1,91 785 4,11 1763 2,57 2296 2,44 1139 2,78 7880 Unterricht

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Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 (WZ 2008) für das Jahr 2015 Lkr. Lkr. Schmal- Lkr. Durchschnitt Lkr. Rhön- Lkr. Bad Deutschland Wartburg- kalden- Lkr. Fulda Hersfeld- Rhön- Grabfeld Kissingen gesamt kreis Meiningen Rotenburg Landkreise

[% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte [% ] Beschäftigte Anteile Anteile Anteile Anteile Anteile Anteile Anteile Anteile Gesundheitswesen (86) 12,66 3.887 16,24 5.355 7,79 3199 5,62 2412 7,62 6800 8,96 4184 9,11 25837 Heime und Sozialwe- 5,13 1.575 8,79 2.898 4,47 1833 8,89 3817 6,54 5829 6,13 2860 6,64 18812 sen(87,88) sonstige Dienstleistun- gen, Private Haushal- 3,11 956 3,12 1.029 1,58 650 4,34 1864 3,11 2776 2,27 1060 2,94 8335 te(R,S,T) ohne Angabe - 0 - 0 - 0 - 0 - 0 * *

Abbildung 13: Entwicklung der Handwerksbetriebe in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2000-2015) (Quelle: HWK UNTERFRANKEN 2017, HWK KASSEL 2017, HWK SÜDTHÜRINGEN 2017)

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Die Schwerpunktbranchen im bayerischen Teil waren Metallverarbeitung, Maschi- nenbau und Holzverarbeitung. Mit der Erweiterung auf der bayerischen Seite veränderten sich die Schwerpunkte innerhalb des produzierenden Gewerbes. Metall- und Elektrobranche stellen nun einen Großteil der gewerblichen Arbeitsplätze. Die mitarbeiterstärksten Betriebe im Erweiterungsgebiet gehören überwiegend zum Segment der Automobilzulieferer. Für sie gelten die branchentypischen Konstellationen wie direkte Abhängigkeit von der weltweiten Automobilkonjunktur, anhaltender Druck zur Internationa- lisierung der Produktion mit der Gefahr der Verlagerung von Arbeitsplätzen in Länder mit niedrigerem Lohnniveau, langfristig essentielle Abhängigkeit von der Gewinnung und Aus- bildung hochqualifizierter Mitarbeiter, etc. Jedoch konnten seit der Wirtschaftskrise Anfang der 2000er Jahre die wissensintensive gegenüber der standardisierten Produktion gestärkt werden, was z. B. die rasche Erholung der Wirtschaft Rhön-Grabfelds nach der letzten Rezes- sion von 2009 verdeutlicht. Eine weitere Schwerpunktbranche in den Gemeinden des UNE- SCO-Biosphärenreservates im sekundären Sektor ist auf bayerischer Seite weiterhin die Bauwirtschaft (z. B. Fertighausbauer in im Landkreis Bad Kissingen) (BA- YSTMUG 2013: 44). Die Kali- und Salzindustrie in den Thüringer Rhön-Gemeinden konnte sich seit dem Zusammenbruch nach der Wende wenig erholen. Einige Standorte in der Kali- und Salzin- dustrie sind noch im Wartburgkreis zu finden, z. B. Unterbreizbach mit etwa 1.000 Arbeits- plätzen, jedoch keine mehr innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates. Die wenigen In- dustriebetriebe im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön sind vornehm- lich der Produktions- und Fertigungstechnik, der Energie- und Umwelttechnik sowie der Informationstechnik zuzuordnen. Die Schwerpunkte in der hessischen Rhön sind wie im bayerischen Teil Metall- und Holz- verarbeitung, die Bauwirtschaft und im Speziellen der Segelflugzeugbau. Das holzbe- und holzverarbeitende Gewerbe spielt im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön traditionell in allen drei Landesteilen eine große Rolle. Dies schließt mit unterschiedli- chen landestypischen Schwerpunkten Sägewerke, Zimmereien, Schreinereien, Holzschnitze- reien, Orgelbau, Fertighausbau etc. ein (z. B. Schwerpunkt in Thüringen bei Holzschnitzerei- en). Einen wichtigen Bildungsauftrag zur Förderung des Schnitzerhandwerks leisten bspw. die Schnitzschule Empfertshausen oder die Staatliche Berufsfachschule für Holzbildhauer in Bischofsheim. Ein erheblicher Anteil des verarbeiteten Holzes kommt inzwischen nicht mehr aus dem UNESCO-Biosphärenreservat selbst (BAYSTMUGV et al. 2008: B2; BayStMUG 2013: 158). Das Lebensmittel-Handwerk inkl. Mineralbrunnen und Brauereien ist im UNESCO- Biosphärenreservat immer noch gut vertreten, auch wenn nur in wenigen Gemeinden wie z. B. Ostheim v. d. Rhön oder Poppenhausen einzelne Arbeitgeber den örtlichen Arbeitsmarkt wirklich bestimmen. Umso bedeutender ist die Lebensmittelbranche als Partner des UNE- SCO-Biosphärenreservates bei der Herstellung regionaler Produkte und als Imageträger für die gesamte Region (BAYSTMUGV et al. 2008: B2; BAYSTMUG 2013: 158) (Mehr zu regiona- len Produkten s I.3.1.4. und I.3.2.).

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In den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön existiert insgesamt eine Viel- zahl kleinerer Handwerksbetriebe. Traditionell handelt es sich um Familienbetriebe, die sich durch eine hohe Standorttreue auszeichnen (BAYSTMUG 2013: 45). Die Darstellung der Entwicklung der Anzahl der Handwerksbetriebe (Mitglieder der Hand- werkskammern) von 2000-2015 für die Rhön-Landkreise veranschaulicht, dass in den letz- ten Jahren in den beiden Thüringer Kreisen deutliche Abnahmen verzeichnet wurden. In den übrigen Kreisen sind bisher nur minimale Abnahmen sichtbar (vgl. Abbildung 13, S. 90). Bundesweit nimmt die Anzahl der Handwerksbetriebe bereits ab. Dass dieser Trend auch in Zukunft anhält, lässt u. a. der Fachkräfte- und Auszubildendenmangel oder Probleme beim Generationswechsel erwarten (Folgen für die Rhön im Bereich Daseinsvorsorge s. I.4.2.). Die Rohstoffgewinnung hat in der Rhön eine lange Tradition (z.B. Basaltabbau ab dem 19. Jahrhundert). In Bezug auf den Anteil an der BWS und die Anzahl der sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigten spielt die Rohstoffgewinnung eine eher untergeordnete Rolle (vgl. Tabellen 15, S. 87 und 16, S. 88). Die Sicherung der Rohstoffvorkommen ist Aufgabe der Re- gionalplanungen. Die höchste wirtschaftliche Bedeutung hat in den Landkreisen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön der Dienstleistungsbereich, der 2014 einen Anteil an der BWS von 64,4 % erreichte. Auch hier lag der Anteil auf Kreisebene unterschiedlich hoch. Im Wartburgkreis mit der höchsten BWS im produzierenden Gewerbe liegt die BWS für den Dienstleistungsbereich entsprechend niedrig bei knapp 51 %. Den höchsten Anteil weist Bad Kissingen auf (71,4  'HU %HUHLFK ÄgIIHQWOLFKH XQG VRQVWLJH 'LHQVWOHLVWXQJHQ (U]LHKXQJ *HVXQGKHLW³ HU]LHOW LQQHUKDOE GHV 'LHQVWOHLVWXQJVEHUHLFKV GLH K|FKVWH %:6 LQ GHQ EHLGHQ bayerischen und den beiden Thüringer Landkreisen. Dabei liegt die BWS dieses Bereichs in Bad Kissingen mit 33,7 % deutlich in Führung. Im /DQGNUHLV )XOGD GRPLQLHUW GHU %HUHLFK Ä)LQDQ]-, Versicherungs-, Unternehmensdienstleis- tungen, Grundstücks-XQG:RKQXQJVZHVHQ³   'HU%HUHLFKÄHandel, Verkehr, Lager- KDOWXQJ*DVWJHZHUEH,QIRUPDWLRQ.RPPXQLNDWLRQ³OLHJWPLW % in Hersfeld-Rotenburg am höchsten (vgl. Tabelle 15, S. 87). Im Dienstleistungsbereich sind knapp 63 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftig- ten tätig. Auch hier weisen die Landkreise, umgekehrt zum jeweiligen Anteil in der Industrie, unterschiedliche Werte auf. Der Anteil im Wartburgkreis liegt bei unter 50 %. Dagegen sind in Hersfeld-Rotenburg über 70 % im Dienstleistungssektor beschäftigt. Alle Landkreise be- finden sich hierbei unter dem Bundesdurchschnitt (74,1 %). Die meisten Beschäftigten im tertiären Sektor waren 2014 in den Rhön-/DQGNUHLVHQ LQVJHVDPW LP %HUHLFK ÄHandel, In- standhaltung sowie 5HSDUDWXU YRQ .I]³ WlWLJ  %; am höchsten in Hersfeld-Rotenburg mit 21,0 %). In den beiden bayerischen Landkreisen waren deutlich mehr Beschäftigte im Gesundheits- wesen angestellt (16,2 % in Bad Kissingen, 12,7 % in Rhön-Grabfeld). Der Durchschnitt der Rhön-Landkreise lag hier bei 9,1 %. Die beiden Bereiche sind damit nach Beschäftigtenstatis- tik im Dienstleistungsbereich am bedeutsamsten für das Arbeitsplatzangebot (vgl. Tabelle 16, S. 88ff.). Tourismus und Gastgewerbe sind ebenfalls bedeutsam für den Arbeitsmarkt im UNE- SCO-Biosphärenreservat Rhön. Auch wenn beispielsweise in den Landkreisen des UNESCO-

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Biosphärenreservates Rhön 2014 im Gastgewerbe nur durchschnittlich 3,3 % sozialversiche- rungspflichtig Beschäftigte tätig waren (vgl. Tabelle 16, S. 88). Die Bedeutung ist ähnlich der Landwirtschaft nicht in ganzem Ausmaß aus der Beschäfti- gungsstatistik abzulesen. Viele Betriebe werden beispielsweise als Familienbetriebe geführt. Übernachtungsmöglichkeiten werden vorrangig durch Klein- und Kleinstbetriebe sowie in Form von Privatunterkünften angeboten (BAYSTMUGV et al. 2008: B2; BAYSTMUG 2013: 45ff.). Ähnlich dem Handwerk zeigen sich in vielen Gastronomiebetrieben, die in der Rhön oft familiengeführt sind, bereits Probleme, Fach- und Nachwuchskräfte zu finden. (Weiteres zum Tourismus siehe I.3.4.). Bezogen auf die Kulisse des UNESCO-Biosphärenreservates liegen die wirtschaftlichen Schwerpunkte im Dienstleistungsbereich, wenn auch je nach Landesteil unterschiedlich, ebenfalls im Gesundheitssektor, Tourismus, Gastgewerbe, Kfz-Gewerbe, Handel und Ver- kehr, meist mit kleineren Betrieben. Durch die Erweiterung auf bayerischer Seite hat sich nicht nur die Anzahl der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich verdreifacht, auch das Ge- wicht des Gesundheitssektors hat sich beträchtlich verstärkt (Aufnahme der Klinik- und Reha-Standorte Bad Bocklet, Bad Kissingen und Bad Neustadt a. d. Saale). Neben dem pro- duzierenden Gewerbe ist er nun der wichtigste Arbeitgeber und bietet insbesondere Frauen ein umfangreiches Arbeitsplatzangebot (BAYSTMUG 2013: 157f.). Im wirtschaftlichen Strukturwandel hin zu einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft nimmt die Bedeutung wissensintensiver und unternehmensorientierter Dienstleistungen ÄTertiärisierung³ LQ=XNXQIWQRFKZHLWHU]X(LQHIRUWODXIHQGH$QSDVVXQJDQ diese Ent- wicklung ist zur Gewährleistung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit unumgänglich. Sowohl die Globalisierung als auch die Digitalisierung werden in Zukunft zu den zentra- len Herausforderungen für die Wirtschaft in der Rhön zählen ( I.1.4.). Zum einen lässt die voranschreitende Globalisierung bspw. den Standortwettbewerb von Unternehmen und Re- gionen weiter zunehmen (BMVI 2015: 31f.). Zum anderen erfolgt im Rahmen der Digitalisierung oder auch der sogenannten Wirtschaft 4.0 (im Falle des produzierenden Gewerbes: Industrie 4.0) eine immer stärkere inner- und überbetriebliche Vernetzung von Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsprozessen bis hin zu intelligenten, automatisierten (Fertigungs-) Prozessen. Digitale und internetbasierte Technologien verändern dabei die Anforderungen für Unternehmen. Beispielsweise ist ein Zugang zu einem leistungsfähigen Breitbandnetz Voraussetzung (vgl. I.5.3.). Die Digitalisierung muss von den Betrieben angegangen werden, damit diese im Standort- wettbewerb nicht abgehängt werden. U. a. aufgrund des hohen Investitionsbedarfs, der nöti- gen Qualifizierung von Mitarbeitern sowie der Sicherheitsrisiken stellt die Wirtschaft 4.0 gerade kleine und mittlere Unternehmen vor große Herausforderungen, bietet jedoch auch enorme Chancen über Wachstums- und Effizienzsteigerungen hinaus. Beispielsweise sinkt die Bedeutung des Standortes eines Betriebs, neue Möglichkeiten bei der Erstellung von Produkten und Dienstleistungen, Prozessgestaltung und Zusammenarbeit zwischen Unternehmen entstehen. Eine erfolgreich umgesetzte Digitalisierung kann sogar den entscheidenden Vorteil im globalen Wettbewerb bedeuten (THEX 2017: 43ff.). Im Hinblick auf Klimawandel, Energiewende und Ressourcenknappheit steigt zudem die Bedeutung nachhaltiger Wirtschaftsweisen und vorausschauender Bedarfsplanung. Gerade

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɰɫ hierdurch entsteht für eine Modellregion für nachhaltige Entwicklung, wie das UNESCO- Biosphärenreservat Rhön, eine Chance sich als zukunftsfähige und nachhaltige Wirt- schaftsregion zu positionieren. In mehreren zukunftsfähigen, innovativen Wirtschaftsbranchen sind die Rhön- Landkreise bereits gut aufgestellt. Dazu gehört z. B. das Kompetenzfeld Gesundheit. Die beiden bayerischen Rhön-Landkreise sind Teil der Gesundheitsregion Bäderland Bayeri- sche Rhön. Das Bäderland weist sich durch zahlreiche Kliniken und Sanatorien aus, die auf die Bereiche Kur und Rehabilitation spezialisiert sind. Auch der Bereich der Medizintechno- logie und Telemedizin ist stark besetzt. Hinzu kommt ein umfangreiches Angebot auf den Gebieten Wellness- und medizinische Prävention, welche auch im Gesundheitstourismus genutzt werden. Auch im industriellen Bereich haben sich in den Rhön-Landkreisen bereits innovative Zweige angesiedelt, bspw. beim Thema Elektromobilität im Automobilbereich v. a. im Land- kreis Rhön-Grabfeld mit Bad Neustadt a. d. Saale als Modellstadt. Mithilfe des TGF Derm- bach konnten im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservates bereits einige Unter- nehmen im Bereich Energie- und Ressourceneffizienz angesiedelt werden. Die Entwicklung zum Kompetenzzentrum für Energie- und Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön wird zurzeit vorbereitet. Weltmarktführer aus der hessi- schen Rhön ist der Segelflugzeugbau in Poppenhausen. Gleiches gilt für ein Metallbauunter- nehmen in Rasdorf für Bahnen und Rutschen. Mit den nahe gelegenen Hochschulen Fulda, Schmalkalden und Würzburg-Schweinfurt sowie dem TTZ-EMO in Bad Neustadt a. d. Saale, dem Zentrum für Telemedizin in Bad Kis- singen und den Gründerzentren in Bad Kissingen (RSG) und Dermbach (TGF) sowie der Re- gion Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH bestehen gute Voraussetzungen für die (Weiter-) Entwicklung technologieorientierter, innovativer und zukunftsfähiger Branchen innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates. Das in Fulda ansässige Informationstechnologie-, Gründer- und Multimedia-Zentrum Fulda ,7=*PE+ ZXUGH]XUÄ5HJLRQ)XOGD:LUWVFKDIWVI|UGHUXQJVJHVHOOVFKDIWPE+³XPJe- wandelt und stellt einen wichtigen Wirtschaftsplayer für die hessische Rhön dar. Eine Förde- rung und Weiterentwicklung, v. a. der Branchen, in denen in den Rhön-Landkreisen bereits hohe fachliche Kompetenzen aufgebaut wurden, ist jedoch unumgänglich, um der Dynamik innovativer Wirtschaftsbranchen standzuhalten und wettbewerbsfähig zu bleiben.

3.1.3. Arbeitsmarkt Der guten Konjunktur der deutschen Wirtschaft geschuldet, überschritt die Anzahl der Erwerbstätigen vor einigen Jahren die 42 Mio.-Marke, mit weiter steigendem Trend. Al- lerdings nimmt durch den demografischen Wandel die Bevölkerungszahl v. a. in ländlichen Räumen Deutschlands, wie auch den Rhön-Landkreisen langfristig ab (mehr zur Bevölkerungsentwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat siehe I.4.1.). Zwangsläufig sinkt auch die Erwerbstätigenzahl. Wanderungsbewegungen beschleunigen diesen Prozess. Aus den ökonomisch schwachen Regionen wandern meist junge, qualifi- zierte Erwerbstätige ab. Zuwanderungen bleiben dagegen oft aus, denn Zuwanderungs- ziele sind vor allem wirtschaftsstarke und arbeitsplatzreiche Verdichtungsräume bzw.

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deren Umland (vgl. I.4.1.). Besonders ländliche Räume, die von einer Ausdünnung der inf- rastrukturellen Versorgung, der Schließung von Kultureinrichtungen und zunehmend länge- ren Wegen, z. B. zum nächsten Arzt, betroffen sind, verlieren an Attraktivität für Fachkräfte und in Konsequenz auch für Unternehmen (vgl. I.4.2.).

Abbildung 14: Entwicklung der Anzahl der Erwerbstätigen [in 1.000] in den Landkreisen des UN- ESCO-Biosphärenreservates Rhön (gesamt) (2000 ± 2014) (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Den Fachkräftebedarf, der sich im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung innovativer Wirtschaftszweige noch erhöhen wird, zu sichern, wird ländliche Räume, v. a. derzeit wirt- schaftlich prosperierende, somit in Zukunft vor eine zentrale Herausforderung stellen (BMVI 2015: 4ff.). Digitalisierung und Automatisierung werden zudem eine Veränderung des Ar- beitsmarktes mit sich bringen. Zahlreiche Arbeiten werden durch den Einsatz von Compu- tern oder computergesteuerten Maschinen ersetzt werden können. Zum einen werden Berufe im industriellen Bereich, die typischerweise von Männern durchgeführt werden, besonders betroffen sein. Zum anderen wird dies Tätigkeiten treffen, für die lediglich ungelernte Hilfs- kräfte notwendig sind. Einige Berufe werden somit einem Beschäftigungsabbau unterliegen. Zahlreiche Berufe werden jedoch auch einen Beschäftigungsaufbau aufweisen. Neue Berufsbilder, die meist Fachqualifizierungen voraussetzen, und Arbeitsformen werden entstehen. Dies unterstreicht die Bedeutung der Fachkräftesicherung und Weiter- und Aus- bildung. Ein nachhaltiger und sozialverträglicher Umgang mit diesen Entwicklungen ist auch in der Rhön notwendig (THEX 2017: 48). Im Jahr 2014 verzeichneten beispielsweise die Landkreise des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön 395.000 Erwerbstätige. Im Jahr 2000 lag die Anzahl noch bei 383.500 und somit um knapp 3 % niedriger. Bis 2004 nahm die Anzahl zunächst um 3,1 % auf 371.700 ab, um in den Folgejahren wieder zu steigen mit einem erneuten leichten Ein- bruch im Jahr 2009 (vgl. Abbildung 14, S. 95).Als Ursachen sind u. a. bundesweite konjunk- turelle Schwankungen zu nennen (Rezession zu Beginn der 2000er Jahre sowie Weltwirt- schafts- und Finanzkrise zum Ende 2007). Besonders gefährdet davon sind strukturschwä- chere Landkreise mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil des produzierenden Gewer- bes an der Wirtschaft, wie es auch in einigen Rhön-Landkreisen der Fall ist.

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Dass die positive Entwicklung der Erwerbstätigen noch kaum Auswirkungen des demografi- schen Wandels zu zeigen scheint, liegt u. a. an der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung älterer Menschen und Frauen in den letzten Jahrzehnten. Zwar bleiben in ländlichen Räumen, wie auch der Rhön, weiterhin noch viele Frauen mehrere Jahre für die Kindererziehung zuhause, dennoch wird die Akquierierung dieser, langfristig gesehen, die Erwerbsbeteiligung nicht in ausreichendem Maße steigern können, um die Auswirkungen des demografischen Wandels abzuwenden (STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2012: 7ff.).

Abbildung 15: Entwicklung der Anzahl der Erwerbstätigen [in 1.000] in den Landkreisen des UN- ESCO-Biosphärenreservates Rhön (2000 ± 2014) (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Innerhalb der Landkreise des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön war eine sehr differen- zierte Entwicklung zu beobachten (Abbildung 15, S.96): Die Zunahme der Erwerbstätigenzahl ist überwiegend auf die positive Entwicklung im Landkreis Fulda zurückzuführen (Ursachen: Oberzentrum Fulda mit zahlreichen großen Unternehmen, Hochschule Fulda, gute Ver- kehrsanbindung). Er wies nur einen minimalen Einbruch der Erwerbstätigenzahl zu Beginn der 2000er Jahre auf. Stattdessen nahm die Zahl der Erwerbstätigen zwischen 2000 und 2014 deutlich um 12,7 % (14.100 Erwerbstätige) zu. Die Landkreise Rhön-Grabfeld und Hers- feld-Rotenburg wiesen 2014 ebenfalls mehr Beschäftigte auf als 2000 (+7,1 % bzw. +4,25 %), im Gegensatz zu Bad Kissingen (-4,1 %), Schmalkalden-Meiningen (-3,9 %) und dem Wart- burgkreis (-5,8 %) (vgl. Abbildung 15, S. 96) trotz kontinuierlich steigendem BIP (vgl. Abbil- dung 12, S. 85). In den Thüringer Rhön-Landkreisen hängt die negative Entwicklung der Beschäftigtenzahl immer noch mit der ehemaligen Grenzlage und der ehedem dort sehr geringen Wirtschafts- struktur aber auch mit der sich ausdünnenden Struktur, den demografischen Entwicklungen geschuldet, zusammen. In den 1990er Jahren war diese Entwicklung noch deutlich stärker. Die Beschäftigungsquote dagegen ist jetzt gestiegen.

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Abbildung 16: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen [%] in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort) (2011-2015) und Verhältnis zwischen Männern und Frauen (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

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Abbildung 17: Entwicklung der Anzahl der Beschäftigten am Arbeitsort [%] in Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort) (2011-2015) und Verhältnis zwischen Männern und Frauen (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

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Der Anstieg im Landkreis Fulda ist wegen der Nähe zum Oberzentrum Fulda, der Hochschule Fulda, der guten Verkehrsanbindung und großer Firmen in Fulda zu verzeichnen. Ein Blick auf die Gemeindeebene (aufgrund der Datenverfügbarkeit hier betrachtet: So- zialversicherungspflichtig Beschäftigte (am Wohnort)) spiegelt im Großen und Ganzen das Bild der letzten Jahre auf Landkreisebene wieder. Die höchsten Zunahmen der Anzahl sozial- versicherungspflichtig Beschäftigter wohnhaft in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (zwischen 10 und 15 %) von 2011 bis 2015 konnten im hessischen Teil des Großschutzgebiets verzeichnet werden. Im Thüringer Teil des UNESCO- Biosphärenreservates sind dagegen die höchsten Abnahmen mit bis zu -15 % zu beobachten. Im bayerischen Teil zeigt der Landkreis Rhön-Grabfeld ein überwiegend positives Bild mit meist leichtem bis deutlichem Wachstum (2,5 bis unter 10 %), der Landkreis Bad Kissingen ein zweigeteiltes Bild. Während der südliche Teil des Landkreises eine Zunahme der Beschäftigten von bis zu 10 % aufweist, wurde im nord-östlichen Landkreis überwiegend eine stabile Entwicklung (-2,5 % bis +2,5 %) erzielt, mit allenfalls Abnahmen von bis zu -2,5 % (vgl. Abbildung 16, S. 97, Ta- belle Anh-4). Ein etwas anderes Bild zeigt Abbildung 17, S. 98 (vgl. auch Tabelle Anh-5), die die Entwick- lung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten darstellt, die ihren Arbeitsort in Gemein- den des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön haben. Die Entwicklungen der Gemeinden sind kleinräumig sehr unterschiedlich. In allen drei Landesteilen sind sowohl Gemeinden mit zunehmender als auch mit abnehmender Anzahl Beschäftigter zu finden. Gemeinden mit Abnahmen von 25 % und negativer sind jedoch nur im Thüringer Teil des UNESCO- Biosphärenreservates zu finden. Jedoch finden sich dort auch einige Gemeinden mit deutlichen Beschäftigtenzunahmen. Die Gemeinde Weilar verzeichnet sogar eine Zunahme der sozialversicherungspflichtig Beschäf- tigten um 124 %. Letzteres hängt mit dem Aufbau von Arbeitsplätzen eines einzelnen Be- triebs in der Elektrotechnikbranche zusammen. Eine Differenzierung der Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates nach Sektoren von 2011 bis 2015 (trotz lückenhafter Datengrundlage) weist auf den bundesweiten Trend zur Tertiärisierung (BMVI 2015: 31) hin. Denn im produ- zierenden Gewerbe sinkt die Anzahl der Beschäftigten in vielen Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates (vgl. Abbildung Anh-4 und Tabelle Anh-5), während im tertiären Sek- tor, hier am Beispiel der Dienstleistungen (ohne Handel, Verkehr und Gastgewerbe), in den meisten Gemeinden Zunahmen zu verzeichnen sind (vgl. Abbildung Anh-5 und Tabelle Anh- 5). Die Arbeitslosenquote spiegelt die Verbesserung der Wirtschaftslage der Landkreise im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön in den letzten Jahren wider. Während die Quote in allen Kreisen bis etwa Mitte der 2000er Jahre noch stieg, sank sie (mit Ausnahme eines kleinen Einschnitts im Jahr 2008 aufgrund der Weltwirtschaftskrise) bis 2010 deutlich auf ein nied- riges Niveau ab. Seither liegt die Arbeitslosenquote in einigen Kreisen stabil auf einem nied- rigen Niveau, in einigen Kreisen sinkt sie weiterhin, aber langsamer ab. Die niedrigste Ar- beitslosenquote 2015 wies dabei der Landkreis Rhön-Grabfeld mit 3,1 % auf, den höchsten Wert mit 5,5 % der Wartburgkreis. Letzterer lag jedoch immer noch deutlich unter dem Bun- desdurchschnitt von 6,4 % (vgl. Abbildung 18, S. 100).

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Auch die Betrachtung der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in den Gemeinden des UNE- SCO-Biosphärenreservates von 2011 bis 2015 zeigt ein ähnliches Bild. Die meisten Gemein- den verzeichneten eine stabile bis leicht abnehmende Arbeitslosenquote (vgl. Abbildung 19, S. 101, Tabelle Anh-6). Allerdings können sehr niedrige Arbeitslosenquoten bereits ein erstes Anzeichen für einen Fachkräfteengpass sein. Der Anteil der Langzeitarbeitslosigkeit an der Arbeitslosenquote im Jahr 2015 in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates liegt durchschnittlich bei 27,8 %; im Ver- gleich mit Gesamtdeutschland ein deutlich niedrigerer Wert (Bundesdurchschnitt bei 38,2 %). Im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservates liegt der Anteil jedoch deutlich höher als in den übrigen Teilräumen. Dort werden in manchen Gemeinden Werte von fast 50 % erreicht (vgl. Abbildung Anh-6 und Tabelle Anh-6). Handlungserfordernis besteht, u. a. um soziale Probleme zu vermeiden. Hier eröffnet sich jedoch auch die Möglichkeit ungenutz- tes Arbeitspotenzial wieder dem Arbeitsmarkt zuzuführen.

Abbildung 18: Entwicklung der Arbeitslosenquote [%] in den Landkreisen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2011-2015) (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Der Anteil der Langzeitarbeitslosigkeit an der Arbeitslosenquote im Jahr 2015 in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates liegt durchschnittlich bei 27,8 %; im Ver- gleich mit Gesamtdeutschland ein deutlich niedrigerer Wert (Bundesdurchschnitt bei 38,2 %). Im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservates liegt der Anteil jedoch deut- lich höher als in den übrigen Teilräumen. Dort werden in manchen Gemeinden Werte von fast 50 % erreicht (vgl. Abbildung Anh-6 und Tabelle Anh-6). Handlungserfordernis besteht, u. a. um soziale Probleme zu vermeiden. Hier eröffnet sich jedoch auch die Möglichkeit un- genutztes Arbeitspotenzial wieder dem Arbeitsmarkt zuzuführen. Die Selbstständigenquote lag im Jahr 2011 in allen Landkreisen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön unter dem Bundesdurchschnitt (10,6 %). Am nächsten heran kamen dabei die Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Bad Kissingen mit 10,3 % bzw. 9,5 %. Die niedrigste Quote wiesen mit 7,7 % die Kreise Hersfeld-Rotenburg und der Wart- burgkreis auf (vgl. Tabelle 17, S. 102). Die Anzahl der Gründungen nimmt seit einigen Jahren ab.

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Abbildung 19: Entwicklung der Arbeitslosenzahlen [%] in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2011-2015) und Verhältnis zwischen Männern und Frauen (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

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Während bspw. im Landkreis Schmalkalden-Meiningen 2009 noch 1.046 Gewerbeanmel- dungen zu verzeichnen waren, waren es 2015 nur noch 677 (THEX 2017: 22). Eine geringere Gründungsneigung ist typisch für ländliche Räume in Deutschland. Dies ist u. a. begründbar mit ungünstigeren Standortbedingungen. Auch eine sinkende Arbeitslosenquote, wie sie in allen Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön seit einigen Jahren zu verzeich- nen ist, wirkt sich senkend auf die Gründungsneigung aus. Bundesweit nimmt das Interesse an der Selbstständigkeit zudem wegen der Überwindung bürokratischer Hürden, finanzieller Risiken und Ähnlichem ab. Mit steigender Wirtschaftsstärke und zunehmendem Wohl- standsniveau können Gründungsaktivitäten in einer Region jedoch steigen und damit auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Besonders innovative Unternehmensgründungen stärken einen Wirtschaftsstandort deutlich, u. a. indem sie hochwertige Arbeitsplätze schaf- fen oder wenn sie regionale Kooperationspartner und Dienstleister nutzen. Um dies zu unter- stützen, sind bereits bestehende Förderungen gezielt auszubauen (MAY-STROBL 2011: 10f., THEX 2017: 6ff.).

Tabelle 17: Anteil der Selbstständigen in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön und die Selbstständigenquote (2011) (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT)

Anteil Anteil Selbstständigenquote Gebiet Selbstständige MIT Selbstständige OHNE (Anteil Selbstständige ge- Beschäftigte [%] Beschäftigte [%] samt [%]) Bayern 4,8 6,4 11,2 Lkr. Bad Kissingen 4,6 4,9 9,5 Lkr. Rhön-Grabfeld 4 5,1 9,1 Hessen 4,5 6,2 10,7 Lkr. Fulda 4,5 4,8 9,3 Lkr. Hersfeld- 4,2 3,5 7,7 Rotenburg Thüringen 4,2 5,4 9,6 Wartburgkreis 3,8 3,9 7,7 Lkr. Schmalkalden- 4,4 5,9 10,3 Meinigen Deutschland 4,6 6 10,6

Seit einigen Jahren nimmt in ländlichen Räumen Deutschlands in bestimmten Branchen die Zahl unbesetzter Stellen zu bzw. die Zahl der Bewerber je Stelle ab, z. T. demografisch be- dingt (BMVI 2015: 11). In allen Wirtschaftsteilräumen, die im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegen, werden erste Auswirkungen eines Fachkräftemangels bereits wahrgenom- men (u. a. IHK FULDA 2016; IHK MAINFRANKEN 2016). Die Konjunkturumfrage der IHK Fulda (Herbst 2016) hat zum Ergebnis, dass ein Drittel der befragten Betriebe in den vergan- genen Monaten offene Stellen nicht besetzen konnte, wobei insbesondere Arbeitskräfte mit dualer Berufsausbildung gesucht wurden (IHK FULDA 2016). In der Wirtschaftsregion Mainfranken gaben sogar fast 40 % an, offene Stellen längerfristig nicht besetzen zu können (IHK MAINFRANKEN 2016). Ähnlich der bundesweiten Entwicklung sind im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön Fachkräfteengpässe in Bereichen wie Handwerk, technische Berufe, Verkehr und Logistik, Lebensmittelverarbeitung, Gastronomie oder im Gesundheits- und Pflegebereich zu verzeichnen (BAYSTMUG 2013: 157).

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Da der Anteil der Erwerbsfähigen mit akademischem Abschluss auch in Zukunft weiter stei- gen wird, wird in den nächsten Jahren ein Fachkräftemängel v. a. im Bereich der Erwerbstä- tigen mit abgeschlossenen Berufsausbildungen entstehen (BMVI 2015: 11). In den kommen- den Jahren werden starke Jahrgänge mit ihrem Renteneintritt den Arbeitsmarkt verlassen. Für die Landkreise des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön wird mit einer Abnahme der Erwerbspersonen von mehr als -15 % gerechnet, in den beiden Thüringer Kreisen sogar mit Abnahmen von mehr als einem Drittel (BBSR 2015: 19). Um die Folgen dieser Entwicklungen für das Arbeitskräftepotenzial der Region so minimal wie möglich zu halten, besteht bereits jetzt Handlungsbedarf. Veränderungen in der Altersstruktur kommen zur Abnahme der Bevölkerungszahl noch hinzu. Ein Rückgang des Anteils Kinder und Jugendlicher bei gleichzeitiger Zunahme der Anteile älterer Bevölkerungsteile führt zur Alterung der Bevölkerung. Auf den Arbeits- markt wirkt sich dies dahingehend aus, dass zusätzlich zur Abnahme der Erwerbstätigenzahl das Durchschnittsalter der Erwerbstätigen in Zukunft stark ansteigen wird. Gleichzeitig be- deutet dies eine Abnahme des Anteils junger Erwerbstätiger (BMVI 2015: 13f.). Ein Blick auf den Anteil der unter 25-Jährigen an den Beschäftigten in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön verdeutlicht diese Entwicklung. Bereits in einem Zeit- raum von nur vier Jahren (2011-15) sank der Anteil der unter 25-jährigen Beschäftigten (am Wohnort) in vielen Gemeinden bereits deutlich ab. Durchschnittlich waren die Erwerbstäti- gen im UNESCO-Biosphärenreservat im Jahr 2011 13,9 % jünger als 25 Jahre, 2015 waren es nur noch 11,9 % (vgl. Abbildungen Anh-7, Anh-8 und Tabelle Anh-4). Der Trend wird sich mit dem voranschreitenden demografischen Wandel fortsetzen. Die Alterung der Erwerbspersonen soll sich nachteilig auf die Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftskraft einer Region auswirken. Befürchtet werden z. B. eine geringere Innovati- onskraft und Produktivität der Unternehmen sowie niedrigere Beitragszahlungen bei stei- genden Sozialausgaben als Folge der Abnahme junger Erwerbsfähiger (BIB 2013: 20ff.). Ä'DPLW 0HQVFKHQ LP %HUXIVOHEHQ P|JOLFKVW ODQJH JHLVWLJ XQG N|USHUOLFK ILW EOHLEHQ VHW]W dies einen bewussten UmJDQJPLWJHVXQGKHLWOLFKHQ5HVVRXUFHQYRUDXV³ %,% $Xf- grund der starken Dynamik in innovativen Branchen nehmen Weiterbildungsmaßnahmen für alle Erwerbstätigen einen hohen Stellenwert ein (BIB 2013: 25). Die Folgen des demografischen Wandels und des zunehmenden Anteils junger Menschen, die ein Studium aufnehmen, haben auch Folgen für die betriebliche Ausbildung. Bereits 2014 konnten in zahlreichen Gemeinden Ausbildungsplätze nicht besetzt werden (vgl. Abbil- dung 20, S. 104). Aufgrund mangelnder Daten bildet der Durchschnitt von 11 % unbesetzten Ausbildungsstellen in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates im Jahr 2014 nicht die Realität ab, er verdeutlicht jedoch den durchaus auch in der Rhön vorhandenen Trend. Dies erweist sich als besonders problematisch für die zukünftige Verfügbarkeit an Fachkräften mit beruflicher Ausbildung. Dass Zuwanderung erwerbsfähiger Personen aus dem Ausland für die Unternehmen in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates bislang wenig zur Fachkräftesicherung bei- trägt, zeigen die Abbildungen Anh-9, Anh-10 (sowie Tabelle Anh-4) mit dem Anteil der Ausländer an der Gesamtbeschäftigtenzahl im Jahr 2011 und 2015. (Zeitlich gesehen ist dies vor der Zunahme der Flüchtlings- und Asylbewerber angesiedelt bzw. sind 2015 noch wenige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt zu erkennen.)

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Abbildung 20: Gemeldete und unbesetzte Berufsausbildungsstellen am Arbeitsort der Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2014) (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

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Durchschnittlich nahm der Anteil an Ausländern in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates von 1,3 % auf 3,2 % zu. Dies liegt noch weit unter dem Bundesdurch- schnitt von fast 9 %. Innerhalb der Rhöner Gemeinden ist zudem zu differenzieren. Der An- teil der Ausländer an der Beschäftigung ist überwiegend in größeren Siedlungen höher als in den sehr ländlichen Gemeinden. Das Arbeitsplatzangebot ist z. B. in Gersfeld oder in den Oberzentren Bad Neustadt a. d. Saale und Bad Kissingen schlicht höher. Ein weiterer Grund für die Ansiedlung in den Rhöner Zentren ist die günstigere infrastrukturelle Ausstattung (mehr dazu in I.4.1. und I.4.2.). Weibliche Beschäftigte, die in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön 2015 wohnhaft waren, waren in den meisten Gemeinden gleich oder allenfalls geringfügig unterrepräsentiert (vgl. Abbildung 16, S. 97, Tabelle Anh-4). Bei Betrachtung der Verteilung der weiblichen Beschäftigten, die 2015 im UNESCO-Biosphärenreservat ihren Arbeitsort hat- ten, fällt in einigen Gemeinden ein deutlicher Männerüberschuss auf, in manchen jedoch auch ein starker Frauenüberschuss. Trotz allem unterliegt die Erwerbsbeteiligung der Frauen stärker familiären Einflüssen wie der Kinderbetreuung oder der Pflege älterer Familienange- höriger. Frauen weisen so häufig keine durchgängige Erwerbsbiografie auf und sind häufiger als Männer in einem Teilzeitbeschäftigungsverhältnis (BIB 2013: 21f.). In der Rhön ist zudem der Anteil der Frauen in Entscheidungspositionen noch sehr gering. Bislang werden die meisten politisch und gesellschaftlich relevanten Interessengruppen durch Männer geleitet und nach außen vertreten. Wie es bundesweit häufig der Fall ist, liegt zum einen das durchschnittliche Einkommen in ländlichen Räumen unter dem in Verdich- tungsräumen, zum anderen befindet sich das durchschnittliche Einkommen der Frauen oft unter dem Niveau des durchschnittlichen Einkommens von Männern (BAYSTMUG 2013: 239). Das in vielen Gemeinden oftmals geringe Arbeitsplatzangebot und eine überwiegend auf die Kreisstädte bzw. Mittel- und Oberzentren orientierte Wirtschaft erzeugen ein hohes Pend- leraufkommen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön in die Arbeitsplatzzentren, v. a. durch Erwerbstätige im Dienstleistungs- und im produzierendem Gewerbe. Innerhalb der Grenzen des UNESCO-Biosphärenreservates liegen Bad Kissingen, Bad Neustadt a. d. Saale, Hammelburg und Mellrichstadt, außerhalb Fulda, Meiningen und Schweinfurt. Auch weitere Pendelstrecken, wie in die Metropolregionen Rhein-Main und Nürnberg werden in Kauf ge- nommen (BAYSTMUGV et al. 2008: B2; BAYSTMUG 2013: 239). Dabei bestehen auch einige länderübergreifende Pendlerverflechtungen, z. B. von den Thü- ringer Rhön-Gemeinden nach Bad Neustadt a. d. Saale oder nach Fulda. Der weit überwie- gende Teil des Pendleraufkommens findet im motorisierten Individualverkehr (MIV) (eige- ner Pkw) statt (vgl. I.4.3). Eine Grundvoraussetzung, dass Menschen dauerhaft in der Rhön bleiben bzw. in die Rhön ziehen, ist die Verfügbarkeit attraktiver Arbeitsplätze. Das UNESCO-Biosphärenreservat kann diesbezüglich wirtschaftliche Impulse für die Entwicklung der Region geben (BAYST- MUGV et al. 2008: B2). Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung kann das UNESCO- Biosphärenreservat Rhön als weicher Standortfaktor wirken, z. B. als nachhalti- ger Wirtschaftsstandort und attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort mit einer hohen Lebensqualität, und somit u. a. zur Gewinnung hochqualifizierter Mitarbeiter oder zur Ansiedlung von (möglichst) nachhaltig orientierten Unternehmen beitragen. Diese Vor-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɨɧɭ teile des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön für die Region gilt es jedoch noch stärker wahrzunehmen und zu vermarkten.

3.1.4. Regionale Wertschöpfungsketten am Beispiel regionaler Produkte und Regionalvermarktung durch die Dachmarke Rhön Der Aufbau regionaler Wirtschaftskreisläufe erhöht die Wertschöpfung in der Region. Ar- beitsplätze werden dadurch vor Ort erhalten bzw. geschaffen. Ansässige Unternehmen tragen zum Entwicklungsprozess der Region sowie zum Ausgleich wirtschaftsstruktureller oder so- zioökonomischer Nachteile bei (RPV MAIN-RHÖN 2016: 15). Einen der Schlüsselfaktoren für den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten bilden in der Rhön Betriebe im Bereich hand- werklicher Verarbeitung von Rohstoffen v. a. im Lebensmittelbereich (Produktion und Ver- DUEHLWXQJ ,QGLHVHPWUlJWGLH5HJLRQDOYHUPDUNWXQJVLQLWLDWLYHÄ'DFKPDUNH5K|Q³]XUOln- derübergreifenden Vermarktung (durch ein regionales Qualitätssiegel) sowie zur Vernetzung der Akteure bei (BAYSTMUG 2013: 43).

Dachmarke Rhön Erste gemeinsame Vermarktungsaktivitäten für regionale Produkte aus der Rhön fanden in den 1990er Jahren statt. Verschiedene Akteure in verschiedenen Teilgebieten starteten fast parallel Vermarktungsprojekte; hiervon sind bis heute noch zwei Initiativen aktiv, Regional- marke bzw. Wirtevereinigung Ä5K|QHU&KDUPH³XQG5HJLRQDOinitiative Ä$XVGHU5K|Q± für GLH5K|Q³ (vgl. Tabelle 18, S. 107). Die Vielzahl von Initiativen, Logos und Marken führte zunehmend zu Unübersichtlichkeit. Die ARGE Rhön begann daher im Jahr 2000 mit der (QWZLFNOXQJHLQHUÄ'DFKPDUNH Rhön" mit dem Gründungsziel, der Rhön zu einem einheitlichen Markenkonzept zu verhel- fen, in welchem die unterschiedlichen Regionalmarken aufgehen sollten. Die Regionalmarke Ä$XVGHU5K|Q± IUGLH5K|Q³KDWVLFKGHU'DFKPDUNH5K|QLQVRZHLWDQJHVFKORVVHQGDVV als Hauptkriterium zur Aufnahme, die Mitgliedschaft in der Dachmarke Rhön zählt. Die Re- JLRQDOPDUNHÄ5K|QHU&KDUPH³LVWELVKHXWHNRPSOHWWXQDEKlQJLJYRQGHU'DFKPDUNH5K|Q REZRKOHLQSDDU%HWULHEHVRZRKOEHLGHU5HJLRQDOPDUNHÄ5K|QHU&KDUPH³DOVDXFKEHLGer Regionalmarke Dachmarke Rhön Mitglied sind. Ein einheitliches Markenkonzept konnte somit noch nicht erreicht werden. Der Aufbau der Dachmarke Rhön wurde zunächst als Projekt durch die ARGE Rhön und den Verein Natur- und Lebensraum Rhön betreut. 2008 wurde zur Stabilisierung und zum Aus- bau der gestarteten Aktivitäten eine formal rechtliche und organisatorische Struktur der Dachmarke Rhön Verein und im darauffolgenden Jahr die Dachmarke Rhön GmbH gegründet. Obwohl die Gründung der Dachmarke Rhön u. a. aus der Zielausrichtung des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön 1991 hervorging und auch das Qualitätssiegel der Dachmarke Rhön den Wortlaut Ä4ualität des Biosphärenreservats!³ trägt, wurde die Gebietskulisse der Dachmarke Rhön nicht auf die Kulisse des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön 1991 beschränkt, sondern auf die administrativen Grenzen der Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld in Bayern, den Landkreis Fulda in Hessen und die Landkreise Wartburgkreis

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und Schmalkalden-Meiningen bis zur Werra in Thüringen erweitert (vgl. Abbildung Anh-11,: Betriebe der Dachmarke Rhön und des Rhöner Charmes Stand Januar 2017).

Tabelle 18: Übersicht über die drei Regionalmarken der Rhön im Vergleich (Quellen: DACHMARKE RHÖN 2017, RHÖNER CHARME 2017, AUS DER RHÖN - FÜR DIE RHÖN 2017). Regional- Mitglieder, Part- Kriterien und Zeichen/Siegel marke ner-betriebe Kontrollen Mitgliedschaft in Dach- marke Rhön, Zertifizie- rung mit Silberdisteln o ökologische Betriebsführung auf Aus der Rhön ± 14 Mitglieder allen Ebenen für die Rhön (keine Unterscheidung o Einsatz regionaler Gastronomie- zwischen Mitglied und Lebensmittel und Getränke betriebe Markennutzer) o Kennzeichnung seit 1993 Logo der Partnerschaft regionaler Produkte Ä$XVGHU5K|Q± in der Speisekarte IUGLH5K|Q³ o Förderung naturver- träglicher Landwirt- schaft o ganzjährig Rhöner Küche, mind. 20 % regionale Lebens- mittel Rhöner o in Speisekarte wer- 42 Mitglieder den regionale Pro- Charme (keine Unterscheidung dukte kenntlich ge- Gastronomie- macht zwischen Mitglied und stolzer Hahn betriebe o Qualität der Küche, Markennutzer) (Logo Rhöner Charme) Bemühen um Zu- und Landwirte friedenheit der Gäs- seit 1994 te o Engagement für die Region Rhön, nachhaltiges Wirtschaften

Dachmarke Rhön Verschiedene Branchen Kriterien und Kontrollen 301 Mitglieder (Gastronomie, Qualitätssiegel Rhön produkt- bzw. 199 Markennutzer Produzenten, branchenspezifisch Dienstleistungs- unternehmen) seit 2008 Bio-Siegel Rhön

Diese fünf Landkreise sind finanzieller Hauptträger der Dachmarke Rhön, weshalb die fünf jeweils amtierenden Landräte auch dem Vorstand der Dachmarke angehören. Die anderen fünf Vorstände sind Vertreter der Partnerbetriebe. Der Vorstandsvorsitz wechselt im Turnus

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɨɧɯ von zwei Jahren unter den Landräten. Die Dachmarke Rhön GmbH (seit Februar 2017 Abtei- lung Dachmarke in der Rhön GmbH) ist für das alltägliche Geschäft rund um das Marken- management zuständig. Einziger Gesellschafter der GmbH war der Verein Dachmarke Rhön e. V., bis die Anteile Ende des Jahres 2016 im Zuge der Tourismus-/ Dachmarkenneustruktu- rierung an die Landkreise zurückverkauft wurden. Alle Mitglieder des Vereins Dachmarke Rhön e. V. sind Miteigentümer der Kollektivmarke Ä4XDOLWlWVVLHJHO5K|Q³Sie haben die Möglichkeit als Fördermitglied dem Verein anzugehö- ren oder darüber hinaus zur Kennzeichnung ihrer regionalen Produkte und Dienstleistungen das Qualitätssiegel der Dachmarke Rhön zu nutzen. Hierzu müssen sie jedoch neben ihrer Mitgliedschaft ihren Betriebssitz in der Rhön haben, die jeweiligen produkt- bzw. branchen- spezifischen Kriterien (DACHMARKE RHÖN 2017) einhalten und eine jährliche Markennut- zungsgebühr entrichten. Wie in Abbildung 21, S. 108 zu sehen ist, hat sich die Anzahl der Markennutzer seit dem Jahr 2010 gesteigert, wobei die meisten Markennutzer in den beiden ersten Jahren 2009 und 2010 gewonnen werden konnten. Einige der ersten Mitgliedschaften entstanden auch durch bereits bestehende Kooperationen aus den vorangegangenen Projekten. Seit dem Jahr 2015 stagnieren die Mitgliederzahl bei 300 Betrieben und die Markennutzerzahl bei rund 200 Be- trieben.

Abbildung 21: Entwicklung der Anzahl an Markennutzern Dachmarke Rhön (2010-2016) (Quelle: DACHMARKE RHÖN 2017)

Im Bereich Handwerk/ Verarbeitung zählt die Dachmarke Rhön 13 verschiedene Branchen. Für jede liegt ein produktspezifischer Katalog von Regionalitätskriterien vor, der genau abgrenzt, welche Voraussetzungen von einem Produkt erfüllt sein müssen, damit es QDFKGHP0D‰GHU'DFKPDUNH5K|QDOVÄUHJLRQDO³EHWLWHOWZHUGHQNDQQXQGPLWGHP4XDOi- tätssiegel Rhön ausgezeichnet werden darf. Die eingesetzten Rohstoffe müssen, soweit klima- tisch möglich, in der Rhön erzeugt sein, in den Betrieben handwerklich zum Endprodukt ver- arbeitet werden und damit auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise abzielen. Im besten Fall

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bauen die Kriterienkataloge der einzelnen Wertschöpfungsstufen aufeinander auf, sodass am Ende ein Produkt entsteht, das aus einem zertifizierten Prozess stammt. Historisch bedingt gibt es jedoch nicht für alle vorangehenden Wertschöpfungsschritte einen eigenen Kriterien- katalog. In diesem Fall wird in dem Kriterienkatalog der Handwerks-/ Verarbeitungsbranche festgelegt, welcher Rohstoff als regional gewertet wird. Die Kriterienkataloge werden vom Management der Dachmarke Rhön in enger Zusammen- arbeit mit den Partnerbetrieben aus der jeweiligen Branche weiterentwickelt, um eine nach- haltigere und biodiversitätsfreundlichere Erzeugung und Verarbeitung zu erlangen. Hierzu sind aufwendige Recherchearbeiten, Arbeitsgespräche mit den Akteuren und Durchfüh- rungsbegleitung und -kontrollen notwendig. Durch die geringe personelle Besetzung der Dachmarke Rhön ist die Optimierung der Kriterien auf das Notwendigste beschränkt und kann nicht stetig forciert werden. Bisher decken die Kriterienkataloge der Dachmarke Rhön bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Holzbildhauer) nur die Lebensmittelbranche ab. Die Ausweitung des Qualitätssiegels auf andere Wirtschaftsbranchen ((QWZLFNOXQJHLQHVÄ1DFKKDOWLJNHLWVVLHJHOV³) könnte zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftskreisläufe beitragen. Zudem kommt beispielsweise die Senkung des Energieverbrauchs nicht nur der Umwelt zu Gute, sondern verbessert auch die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Die Ausweitung wurde sowohl von regionalen Akteuren, die sich am Prozess zur Erstellung des Rahmenkonzeptes beteiligten, als auch von Bürgern begrüßt, die an der Online-Befragung teilgenommen haben (BRRV 2016). Um die Einhaltung der Kriterien der Dachmarke Rhön sicherzustellen, werden verschiedene Kontrollsysteme und -institutionen eingesetzt. Bei allen Betrieben wird die Erstzertifizie- rung durch das Dachmarke Rhön Management vorgenommen, gegebenenfalls wird an der Anpassung im Betrieb gearbeitet. Erst wenn alle produktspezifischen Kriterien vom Betrieb eingehalten werden, kommt es zur Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel Rhön. Als laufende Kontrolle wird jedes Jahr durch das Dachmarkenmanagement eine Dokumentenkontrolle durchgeführt. Zusätzlich wird bei den Produzenten und Verarbeitungsbetrieben die Einhal- tung der Kriterien von den Lebensmittelkontrolleuren der jeweiligen Landkreise im Zuge der Lebensmittelkontrollen überprüft. Bei den biozertifizierten Betrieben bzw. anderweitig zerti- fizierten Betrieben (z. B. Global GAP- oder QS-zertifizierten Betrieben) wird die Einhaltung der Dachmarke Rhön-Kriterien beim Audit der jeweiligen Kontrollstelle als Kombikontrolle mit abgeprüft. Unter der Dachmarke Rhön werden sowohl konventionell arbeitende Betriebe als auch bio- zertifizierte Betriebe als Partnerbetriebe geführt. Auch wenn die Betriebsführung eines biozertifizierten Betriebes mehr zur Zielerreichung des UNESCO-Biosphärenreservates beiträgt, zeigt Tabelle 19, S.110, dass der Anteil der biozerti- fizierten Betriebe in der Dachmarke Rhön in allen Verarbeitungsbranchen verhältnismäßig gering ist. Die Gründe für die geringe Anzahl an biozertifizierten Betrieben können unter- schiedlich sein, wie z. B. fehlende Bioprodukt-Nachfrage oder hoher Zertifizierungsaufwand und Kosten. Da bei einer biozertifizierten Verarbeitungsstätte nur zertifizierte Waren verar- beitet werden dürfen, kann die Verfügbarkeit von den notwendigen Rohstoffen in Bioqualität ebenfalls ein Grund für die Nicht-Umstellung auf Bioverarbeitung sein.

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Tabelle 19: Übersicht über Markennutzung im Handwerk und der Verarbeitungsbranche des UN- ESCO-Biosphärenreservates Rhön, Mehrfachnennungen möglich (Stand Dezember 2016, Quelle: DACHMARKE RHÖN)

Anzahl Markennutzer Handwerk/Verarbeitung der Handwerk- und davon Bio-Betriebe: Verarbeitungsbranche Metzgerei/Fleischverarbeitung 21 4 Likörhersteller 10 0 Brauer 9 3 Brenner 9 1 Bäckerei 8 3 Fruchtsaftgetränkeproduzent 8 2 Fruchtaufstrichproduzent 6 2 Dienstleistung Schlachtung 4 1 Fruchtweinproduzent 3 1 Speiseölproduzent 3 1 Nudelproduzent 2 0 Käseproduzent (Ziege) 1 1 Mühle 1 0

Im Bereich Handwerk/ Verarbeitung ist die Dachmarke Rhön mit 21 Markennutzern in der Branche Metzgerei/ Fleischverarbeitung am besten aufgestellt. Grund hierfür könnte zum einen die Hausmacher Kooperation sein, die die geschlossene Wertschöpfungskette zwischen Landwirt, Schlachthof und Metzgern schon vor Zeiten der Dachmarke Rhön förder- te. Zum anderen wird durch die Durchführung des Rhöner Wurstmarktes im zweijährigen Turnus dem Metzgerhandwerk eine besondere Aufmerksamkeit zu teil. Durch diese Veran- staltung kommt es zum Kontakt zwischen Metzgern, der Bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates, der Dachmarke Rhön und bereits vorhandenen Metzger- Partnerbetrieben der Dachmarke Rhön. Dies fördert die Vermarktung von Metzgereiproduk- ten sowie die Gewinnung von neuen Partnerbetrieben für die Dachmarke Rhön. Das Bäckerhandwerk ist in der Dachmarke Rhön dagegen mit acht Markennutzern ÄUHODWLY VFKZDFK³ vertreten. Grund hierfür kann die deutschlandweit fortgeschrittene Filialisierung im Bäckereihandwerk sein. Charakteristisch hierbei ist, dass kleine Familienbäckereien, bei denen der Verkauf an die Backstube angeschlossen war, bei Ruhestand des Besitzers in das Filialnetz eines größeren Bäckereibetriebes eingegliedert werden. Die Produktionsstätten werden zentralisiert, handwerkliche Arbeit und regionaler Wareneinsatz werden durch mo- derne Technik und Einkauf in Großmengen ersetzt (MEINKE 2012: 7ff.). Dementsprechend ist LQGLHVHU:HUWVFK|SIXQJVNHWWHDXFKGHUYRUJHODJHUWH%HUHLFKÄ0KOHQ³EHUGLH-DKUHVFKRQ sehr dezimiert worden, die Dachmarke Rhön kann in dieser Branche daher auch nur einen Partnerbetrieb verzeichnen. Trotz aktiver Milchviehwirtschaft vor allem im Thüringer und im hessischen Teil des UNE- SCO-Biosphärenreservates Rhön (vgl. I.3.2.) ist die Kuhmilch-Käseproduktion für die Dach- marke Rhön noch ein unbesetztes Segment. Einer der Hauptgründe hierfür sind die fehlen- den Milchverarbeitungsstrukturen und ausreichende regionale (Kraft-) Futtermengen in der Rhön. Lediglich in der Agrargenossenschaft Kaltensundheim gibt es eine Haustürbelieferung mit Frischmilch.

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Um die Erhältlichkeit der zertifizierten Produkte zu verbessern, wurde das Netzwerk der Dachmarke Rhön um den Lebensmitteleinzelhandel erweitert, indem das Projekt Rhöner Regionalregal initiiert wurde. 14 dieser Rhöner Regionalregale sind inzwischen an verschie- denen Standorten installiert, neun in Filialen des Lebensmitteleinzelhandels, fünf in Tourist- Informationen oder anderen Einrichtungen. Ziel dieses Projektes ist es, gesiegelte Rhöner Lebensmittel in den Märkten, in denen die täglichen Einkäufe getätigt werden, anzubieten. Die Produkte sollen gebündelt in einem mit dem Qualitätssiegel Rhön gekennzeichneten Re- gal angeboten werden, um den Einkauf dieser Produkte zu forcieren. Ein Problem bei der Umsetzung und vor allem dem Ausbau des Projektes Rhöner Regionalregal (vielleicht auch über die Rhöngrenzen hinaus) ist die fehlende Logistikinfrastruktur. Die Händler müssen daher bei jedem Produzenten separat die Waren bestellen. Neben der Hürde des zusätzlichen Zeitanspruchs durch die vielen einzelnen Bestellvorgänge und Warenanlieferungen birgt die- se Direktanlieferung auch Probleme bei der Überwachung der Warenströme. So kann die Dachmarke Rhön nicht garantieren, dass alle Produkte, die von den Produzenten angeliefert werden, auch mit dem Qualitätssiegel Rhön ausgezeichnet sind. Das Projekt Rhöner Regionalregal zeigte schnell, dass die unterschiedliche und unprofessio- nelle Aufmachung der verschiedenen Rhöner Produkte in einem Regal keine verkaufsför- dernde Wirkung auf die Kunden hatte. Außerdem konnten nicht alle Produkte und Betriebe die vom Handel geforderten Standards vorweisen. Daher wurde für die gemeinsame Präsen- tation im Handel die Regionalmarke Rhönwiese entwickelt. Die Marke gewährleistet durch ihr charakteristisches Erscheinungsbild eine schnelle Wiedererkennung der Rhöner Produkte. Voraussetzung der Beteiligung am Projekt für Betriebe ist, dass ihre Produkte die geforderten Handelskriterien erfüllen. Es beteiligen sich inzwischen neun Partnerbetriebe der Dachmarke Rhön. Zusammen bieten sie rund 45 Produkte im Rhönwiese-Design an. Die hohen Entwicklungskosten für die Erstgestaltung von Etiketten, der Aufwand sowie die Kos- ten für die geforderten Handelsstandards hemmen den Einstieg weiterer Produzenten in die Regionalmarke Rhönwiese. Durch das Finden eines Logistikpartners für die Regionalmarke Rhönwiese konnte das Netzwerk an belieferten Lebensmittelmärkten inzwischen ausgebaut werden.

3.1.5. Zusammenfassung Themenfeld Wirtschaft, Handel, Handwerk und Ge- werbe In einer Modellregion für nachhaltige Entwicklung wird ein Einklang der ökologischen, öko- nomischen und sozialen Dimension angestrebt. Die Wirtschaft ist somit ein expliziter Be- standteil im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Obwohl die Rhön ein Naturraum ist, sind die wirtschaftlichen Verflechtungen überwiegend nach außen orientiert auf die umliegenden Zentren (v. a. Kreisstädte). Durch eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit könnten Synergieeffekte genutzt und regionale Wertschöp- fungsketten gestärkt werden. Die Orientierung der Wirtschaft auf die Kreisstädte bzw. Ober- und Mittelzentren erzeugt ein hohes Pendleraufkommen fast ausschließlich im motorisierten Individualverkehr (MIV), überwiegend innerhalb der einzelnen Landkreise, z. T. auch län- derübergreifend. Auch weite Pendelstrecken in die Metropolregionen etc. werden in Kauf genommen.

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Wie viele andere ländliche Räume in Deutschland ist die Rhön mit Strukturproblemen kon- frontiert (Verlust von Arbeitsplätzen, Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte), die durch die Lage an der ehemaligen inner-deutschen Grenze noch verstärkt wurden. Die Wirtschafts- kraft (Indikator BIP) in den Rhön-Landkreisen hat jedoch in den letzten Jahren zugenom- men, v. a. im Landkreis Fulda, mit weiter steigendem Trend. Deutlich unter dem Bundes- durchschnitt liegen weiterhin die beiden thüringer Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis. Die Branchenstruktur ist überwiegend durch kleine, mittelständige Unternehmen (KMU) geprägt. Die Landwirtschaft hat in der Rhön nach wie vor eine hohe wirtschaftliche und land- schaftserhaltende Bedeutung. Der Anteil des produzierenden Gewerbes an der BWS und den Beschäftigten liegt im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich hoch (v. a. im Bereich Metall- und Elektroindustrie). Eine wichtige Rolle haben zudem das holzverarbeitende Ge- werbe und die Lebensmittelbranche. Zahlreiche Handwerks-(familien)betriebe bereichern die Wirtschaftsstruktur in den Rhön-Landkreisen, auch wenn die Anzahl, entsprechend des bundesweiten Trends, bereits langsam sinkt. Der Dienstleistungssektor ist im Bundesver- gleich leicht unterdurchschnittlich ausgeprägt. Branchen von besonderer Bedeutung im UN- ESCO-Biosphärenreservat Rhön sind hier das Gesundheitswesen, Tourismus und Gastge- werbe. Hinsichtlich zukünftiger Herausforderungen (Globalisierung/ internationaler Standortwett- bewerb, Digitalisierung/ Automatisierung, Tertiärisierung, Klimawandel, Energiewende und Ressourcenknappheit) ist die Positionierung als zukunftsfähige und nachhaltige Wirtschafts- region mit einer Konzentration auf innovative Wirtschaftsbranchen (wie Gesundheitsbranche mit Telemedizin, Elektromobilität, Energie- und Ressourceneffizienz), genauso wie die Zu- sammenarbeit mit (regionalen) Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Gründerzentren von hoher Bedeutung. Der Arbeitsmarkt ist bereits jetzt und wird auch in Zukunft mit den Folgen des demografi- schen Wandels konfrontiert sein. Auch die Abwanderung v. a. junger Erwachsener aus dem UNESCO-Biosphärenreservat Rhön trägt zur Beschleunigung der Schrumpfung des Arbeits- kräftepotenzials und der relativen Alterung bei. Die Digitalisierung und die Automatisierung werden zudem zur Veränderung des Arbeitsmarktes (Beschäftigungsabbau und -aufbau in verschiedenen Berufsbildern) führen. Fachqualifikationen werden dabei immer mehr zur Voraussetzung für Arbeitskräfte. Dies unterstreicht die Bedeutung der Fachkräftesicherung, Weiter- und Ausbildung. Insgesamt ist zwischen 2000 und 2014 in den Rhön-Landkreisen die Erwerbstätigenzahl gestiegen, was v. a. auf die positive Entwicklung im Landkreis Fulda zurückzuführen ist (u. a. sind in den thüringer Landkreisen Abnahmen zu verzeichnen). Eine Betrachtung der Wirtschaftszweige zeigt deutlich eine Tertiärisierung (Abnahme der Anzahl Beschäftigter im produzierenden Gewerbe und Zunahme im Dienstleistungssektor). Die Ar- beitslosenquote sinkt seit etwa einem Jahrzehnt, was sowohl die Verbesserung der Wirt- schaftslage im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön als auch erste Anzeichen eines Fachkräf- temangels widerspiegelt. Der durchschnittliche Anteil der Langzeitarbeitslosen in den regio- nalen Gemeinden liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Die Selbstständigenquote liegt ebenfalls unter dem Bundesdurchschnitt, was in diesem Fall negativ aufzufassen ist. Gerade innovative Unternehmensgründungen könnten den Wirt- schaftsstandort Rhön deutlich stärken. Bislang kann die Zuwanderung erwerbsfähiger Per- sonen aus dem Ausland wenig zur Fachkräftesicherung beitragen. Dies belegt ein niedriger Anteil von Ausländern an der Gesamtbeschäftigung in den Gemeinden des UNESCO-

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Biosphärenreservates von 3,2 % im Jahr 2015. Die Auswirkungen der Flüchtlings- und Asyl- bewerberzunahme sind noch nicht absehbar. In der Rhön hat in den letzten Jahren die Erwerbsbeteiligung der Frauen deutlich zugenom- men. Jedoch ist der Anteil von Frauen in Entscheidungspositionen noch sehr gering. Auch ihr durchschnittliches Einkommen liegt unter dem der Männer. Das Lohnniveau insgesamt liegt, wie für ländliche Räume in Deutschland typisch, unter dem in Verdichtungsräumen. Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön kann zur Attraktivität der Region als attraktiver Wohn- und Arbeitsort beitragen. Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung wirkt das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön als weicher Standortfaktor. Diese Vorteile des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön für die Region gilt es jedoch noch stärker wahrzunehmen und zu vermarkten. Regionale Wirtschaftskreisläufe erhöhen die Wertschöpfung in der Region und tragen zum Erhalt von Arbeitsplätzen bei. In der Rhön bilden Betriebe im Bereich handwerklicher Verar- beitung von Rohstoffen v. a. im Lebensmittelbereich (Produktion und Verarbeitung) Schlüs- selfaktoren für den Aufbau solcher Kreisläufe (sowohl im konventionellen als auch im Bio- Betrieb). Hierzu leistet die Regionalvermarktungsinitiative Dachmarke Rhön e. V. durch län- derübergreifende Vermarktung (durch ein regionales Qualitätssiegel) sowie Vernetzung der Akteure einen Beitrag. Eine thematische Ausweitung der Dachmarke über den Lebensmittel- bereich hinaus könnte zur Verbesserung regionaler Wirtschaftskreisläufe beitragen. Auch der Ausbau bestimmter Infrastrukturen ist dazu notwendig, z. B. in der Fleisch- und Milchwert- schöpfungskette.

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3.2. Themenfeld Landwirtschaft und Fischerei

Das UNESCO-%LRVSKlUHQUHVHUYDW5K|QJLOWDOVGDVÄLand der offenen Fernen³XQGVHLQH Landschaft ist seit jeher in besonderem Maße durch eine jahrhundertelange landwirtschaftli- che, traditionell extensive Nutzung geprägt. Die Rhön als Mittelgebirge zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Grünlandflächen aus und ist bekannt für ihre großflächigen und artenreichen Bergwiesen und Magerrasen. Diese wurden schon in vorigen Jahrhunderten mit Schafen, Ziegen und Rindern beweidet, die dadurch verhinderten, dass die Hochlagen der Rhön nach der Abholzung der ursprünglichen Buchenwälder wiederbewaldeten. So haben sich ein besonders charakteristisches Bild einer historischen und naturschutzfachlich wert- vollen Kulturlandschaft und gleichzeitig eine sehr differenzierte, den örtlichen Gegebenhei- ten angepasste Landwirtschaft entwickelt.

3.2.1. Ausgangssituation Landwirtschaft Gemäß den Vorgaben der UNESCO gehört zu den wesentlichen Zielen der UNESCO- Biosphärenreservate die Entwicklung dauerhaft umweltgerechter Landnutzungsweisen, der Schutz von Biodiversität und Naturhaushalt sowie die Erhaltung der Kulturlandschaft (UNE- SCO 1996a, b; BMUB 2016b; DUK 2011). Die landwirtschaftliche Praxis jedoch hat sich auch in der Rhön weiterentwickelt und verän- dert, insbesondere in den letzten beiden Jahrzehnten seit der Erstellung des ersten Rahmen- konzeptes. Statt der befürchteten Wiederbewaldung der Rhön durch einen großflächigen Rückzug der Landwirtschaft ist das Gegenteil eingetroffen. Die Rhön wird heute in vielen Bereichen intensiver genutzt und der Bedarf an landwirtschaftlicher Nutzfläche ist noch gestiegen. Der Erhalt der besonders schützenswerten Kulturlandschaft erfolgt deshalb mitt- lerweile auch über naturschutzbezogene Sonderleistungen an die Landwirtschaft, mit denen die weitere Entwicklung wenigstens teilweise gesteuert werden kann. Bedingt durch die unterschiedlichen geologischen und klimatischen Verhältnisse innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön gibt es sehr große Unterschiede und verschiede- ne Bedingungen für eine landwirtschaftliche Nutzung. Dabei reicht das Spektrum von montanen (und mageren) Standorten in Höhenlagen bis 950 m NN über frische, nährstoff- reiche und tiefgründige Bereiche bis zu sub-mediterranen, trockenen Flächen in tieferen La- gen bis 180 m NN. Aus der Kombination mosaikartig differenzierter Standortverhältnisse und einer zumindest in Bayern und Hessen sehr kleinteiligen Eigentumsstruktur ergibt sich ein sehr vielgestaltiges Landschaftsbild innerhalb des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön. In den milderen Klimalagen bei Bad Kissingen oder an der fränkischen Saale bei Hammel- burg herrschen Durchschnittstemperaturen von über 9,0 Grad Celsius und mittlere Jahres- Niederschlagsmengen von 500 und 600 mm, während in den Bereichen der Hochrhön rund um die Wasserkuppe mit Jahres-Durchschnittstemperaturen von 5,5 Grad Celsius und Nie- derschlagsmengen von im Durchschnitt 1.132 mm pro Jahr (vgl. I.4.1.) zu rechnen ist. Die Vegetationsdauer in der Rhön ist im Vergleich zu Deutschland entsprechend verkürzt. Die mittlere Vegetationsdauer beispielsweise für die Waldklimastation Bad Brückenau (LWF 2017) beträgt 119 Tage (mehr als 10 °C Tagesmitteltemperatur), wobei die Dauer der Vegeta- tionsperiode im UNESCO-Biosphärenreservat entsprechend der Höhenlage der landwirt-

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schaftlichen Flächen (zwischen 180 und 950 m NN) stark variiert. Die mittlere Vegetations- periode für die Waldklimastation Würzburg beträgt im Vergleich dazu 172 Tage und ist somit über 50 Tage länger. Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist noch immer durch eine vielseitige, oftmals klein- bäuerliche und familienbezogene Landwirtschaft mit unterschiedlichen Ausprägungen und Schwerpunkten geprägt. Dennoch ist die in ganz Deutschland bzw. weiten Teilen Europas praktizierte Intensivierung der Landwirtschaft auch in dieser Region seit vielen Jahren deutlich erkennbar und nicht ohne Folgen geblieben. Die Intensivierung erfolgte innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön jedoch in unterschiedlichen Ausprägungen von moderat bis hochgradig je nach Region, Struktur und örtlichen Gegebenheiten. Die landwirtschaftliche Nutzung innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön fällt in den drei Landesteilen generell relativ unterschiedlich aus. Während in Bayern durch die jahrhundertelange fränkische Realerbteilung eine eher kleinteilige Landwirtschaft entstan- den ist, hat sich in Thüringen in den Jahren der DDR-Regierung eine eher großflächige oft- mals auch intensivere Landwirtschaft etabliert, die heute durch wenige Agrargenossenschaf- ten (früher LPGs) geprägt ist. In Hessen besteht eine ähnliche Struktur wie in Bayern mit einem hohen Anteil an Nebenerwerbslandwirten und familiengeführten Betrieben. Innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön werden rund 117.173 ha landwirtschaft- lich genutzt, dies entspricht einem Anteil von ca. 48 % der Gesamtfläche. Im Vergleich dazu beträgt der Anteil Wald ca. 42 %. Rund 18 % der landwirtschaftlichen Fläche werden acker- baulich (43.802 ha) genutzt, und rund 29 % werden als Dauergrünland (69.563 ha) genutzt (BRRV 2006). Eine Agrarförderung bzw. entsprechende Agrarumweltprogramme (AUP) für Maßnahmen zur Extensivierung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung erfolgen im Rahmen der jewei- ligen Landesförderprogramme in Bayern, Hessen und Thüringen.

3.2.2. Relevante Akteure im Bereich Landwirtschaft Zur Umsetzung einer nachhaltigen Landwirtschaft im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön unterstützt eine Vielzahl verschiedener Akteure die Entwicklung. Die Rahmenbedingungen werden über die EU-Agrarpolitik vorgegeben, die auf Länderebene umgesetzt werden. Auch die Modellregion für nachhaltige Entwicklung bleibt davon nicht unbeeinflusst. Im Folgen- den werden die Strukturen und die Hauptakteure genannt: Staatliche Strukturen Die Förderung der Landwirtschaft ist eine staatliche Kernaufgabe. Diese wird im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön primär von den zuständigen Landesministerien und den nachge- ordneten Behörden erfüllt (vgl. Tabelle 20, S. 116). Weitere Akteure sind Landesämter, staat- liche Landesanstalten und Landesbetriebe. In Bayern ist das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BayStMELF) oberste Aufsichtsbehörde. Die Landesanstalten sind beratend und informie- rend tätig, wie die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising, die Landes- anstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim sowie das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in Freising. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit

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Sitz in Bad Neustadt a. d. Saale (AELF) berät, qualifiziert und informiert zudem in den baye- rischen Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates vor Ort. Es ist u. a. zuständig für die Abwicklung der Direktzahlungen und Agrarumweltmaßnahmen. Es beherbergt zusätzlich das überregionale Fachzentrum für Diversifizierung und Strukturentwicklung und den LEADER- Koordinator für Unterfranken.

Tabelle 20: Staatliche und behördliche Akteure im Bereich Landwirtschaft des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände)

länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen

Hessisches Ministerium Bayerisches Staatsminis- für Umwelt, Klimaschutz, Thüringer Ministerium für terium für Ernährung, Landesministerien Landwirtschaft und Ver- Infrastruktur und Land- Landwirtschaft und braucherschutz, Wiesba- wirtschaft, Erfurt Forsten, München den

Regierung von Unter- Regierungspräsidium franken, Gruppe Land- Kassel, Landwirtschaft, Thüringer Landesanstalt wirtschaft und Forsten- Fischerei und Weinbau, für Landwirtschaft, Jena Hochwasserschutz, Kassel Würzburg

Landwirtschaftsämter in Landesanstalt für Land- Landesbetrieb Landwirt- Hildburghausen und wirtschaft, Freising schaft, Kassel Bad Salzungen

Landesanstalt für Wein- Bildungs- und Amt für Landentwicklung bau und Gartenbau, Beratungszentrum und Flurneuordnung, Veitshöchheim Petersberg Meiningen

Versuchsstationen der Nachgeordnete Kompetenzzentrum für Landwirtschaftszentrum Landwirtschaftsämter und Behörden Ernährung, Freising Eichhof, Bad Hersfeld der Thüringer Landesan- stalt für Landwirtschaft

Amt für Ernährung, Hessische Verwaltung für Landwirtschaft und Bodenmanagement und Forsten, Bad Neustadt Geoinformation, Wies- a.d. Saale baden

Darin: überregionales Landkreis Fulda, Fachzentrum für Diversi- Fachdienst Landwirt- fizierung und Struk- schaft turentwicklung

Amt für ländliche Ent- Landkreis Hersfeld- wicklung Unterfranken, Rotenburg, Fachdienst Würzburg Ländlicher Raum

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In Hessen übernimmt das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) die Verantwortung für die nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft. Die Regierungspräsidien fungieren als Obere Fachbehörde. Die unteren Fachbehörden sind auf Landkreisebene die ausführenden Organe. Hier ist auch die Förde- rung über Direktzahlungen und Agrarumweltmaßnahmen sowie die Einzelbetriebliche Inves- titionsförderung angesiedelt. Beratung, Bildung und Fachinformation sind über den Landes- betrieb Landwirtschaft in Kassel (LLH) organisiert. Der Landesbetrieb versteht sich insbe- sondere als Begleiter seiner Partner in allen Fragen der Produktionstechnik und Betriebsfüh- rung. Hierzu gehören auch das Bildungs- und Beratungszentrum Petersberg (bei Fulda) so- wie das Landwirtschaftszentrum Eichhof (bei Bad Hersfeld). In Thüringen ist das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) die oberste Aufsichtsbehörde. Die Landwirtschaftsämter Hildburghausen und Bad Salzungen haben die Agrarverwaltung im thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservates inne, aber auch Bera- tung, Bildung und Fachinformation für die Landwirte gehören dazu. Die Thüringer Landes- anstalt für Landwirtschaft (TLL) in Jena ist als nachgeordnete Fachbehörde des Ministeri- ums für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) in Erfurt zuständig, u. a. für die umfassen- de Information der landwirtschaftlichen Praxis und der Agrarverwaltung sowie für die pra- xisorientierte Forschung.

Tabelle 21: Vereine und Verbände im Bereich Landwirtschaft des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände)

länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen

Bayerische Bauernverband, Kreisbauernverband Kreisbauernverband Kreisverband Bad Neustadt Eisenach / Fulda-Hünfeld e. V. a. d. Saale u. Bad Kissingen Bad Salzungen

Landschaftspflegeverband Kreisbauernverband Kreisbauernverband Bad Kissingen e. V. und Hersfeld-Rotenburg Schmalkalden- Rhön-Grabfeld e. V. e. V. Meiningen

Landschaftspflege- Vereine/Verbände verband BR Thüringi- Verband für Ländliche Verein Natur - und sche Rhön e. V. Entwicklung Unterfranken Lebensraum Rhön e. V. Regionalbauernverband Südthüringen e. V.

Verein Rhöner Biosphärenrind e. V.

Verein Rhöner Apfelinitiative e. V.

Dachmarke Rhön e. V.

Des Weiteren liegt die Zuständigkeit für Flurneuordnung beim Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung (ALF) in Meiningen (TH) bzw. beim Amt für Ländliche Entwicklung Unter-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɨɨɯ franken (BY), das in Bayern auch für die Dorferneuerung zuständig ist. In Hessen liegt die Zuständigkeit bei der Hessischen Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation in Wiesbaden (HE). Letztere ist abweichend von Bayern und Thüringen ± Geschäftsbereich des Landwirtschaftsministeriums ± dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Ver- kehr und Landesentwicklung (HMWEVL) zugeordnet. Kommunale Strukturen Im Gegensatz zu Bayern und Thüringen sind die Landkreise im hessischen Teil des UNESCO- Biosphärenreservates mit der unteren Verwaltungseinheit im Bereich Landwirtschaft be- traut: Landkreis Fulda ±±± Fachdienst Landwirtschaft und Landkreis Hersfeld-Rotenburg ± ±± Fachdienst Ländlicher Raum. Landwirtschaftliche Berufs- und Interessensvertretungen Der Bayerische Bauernverband, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts (vgl. Tabelle 21, S.117), identifiziert sich als Einheitsorganisation der bayerischen Landwirtschaft und als Vertreter der Belange seiner Mitglieder als aktive Landwirte und Grundeigentümer. Die zu- ständigen Kreisverbände mit ihren Geschäftsstellen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sind Bad Neustadt a. d. Saale und Bad Kissingen. Der Verband für Ländliche Entwicklung Unterfranken ist ein Zusammenschluss aller Teilnehmergemeinschaften von Flurneuord- nungs- und Dorferneuerungsverfahren und in der Abwicklung von investiven Maßnahmen im Rahmen von Flurneuordnungs- und Dorferneuerungsverfahren tätig. Im Zuge des Pro- jekts Ökomodellregion Rhön-Grabfeld (2014-2017) haben sich auch die im Landkreis Rhön- Grabfeld tätigen Bio-Betriebe zusammengeschlossen und treten nunmehr als geschlossene Interessensgruppe auf. Der Thüringer und der Hessische Bauernverband sind freie Zusammenschlüsse der landwirtschaftlichen Betriebe und ländlichen Bevölkerung und vertreten deren gemeinsame Interessen. Für das Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön sind folgende Kreisbau- ernverbände zuständig: Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld e. V. (HE), Kreisbauernverband Hersfeld-Rotenburg e. V. (HE), Kreisbauernverband Eisenach / Bad Salzungen e. V. (TH) sowie der Regionalbauernverband (RBV) Südthüringen e. V. (umfasst die Bereiche Schmal- kalden-Meiningen, Sonneberg, Hildburghausen). Eine weitere wichtige Organisation für das UNESCO-Biosphärenreservat auf thüringer Seite ist der Landesverband Thüringer Schafzüchter e. V. Alternative landwirtschaftliche Vertretungen bzw. Interessenszusammenschlüsse u. a. im Bio- und Milchviehbereich sind die AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft mit entsprechenden Landesverbänden) und der BDM (Bundesverband deutscher Milchviehhal- ter). Weitere Organisationen mit landwirtschaftlichem Bezug Der Verein Natur- und Lebensraum Rhön e. V. ist der Förderverein des hessischen Teils des UNESCO-Biosphärenreservates und unterstützt dort die landwirtschaftlichen Be- triebe und Landwirte mit einer kostenfreien landwirtschaftlichen Beratung im Sinne des UNESCO-Biosphärenreservates. Zudem ist der Verein verantwortlich für die LEADER- Förderung für den Biosphärenanteil des Landkreises Fulda. Weiterhin sind Zucht- und Halterverbände in allen drei Bundesländern für Rinder, Schwei- ne, Ziegen, Hühner, Pferde und besonders hervorzuheben Schafe zu nennen. Verschiedene

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Bioverbände mit ihren Beratungs- und Vermarktungsinitiativen unterstützen die ökologisch wirtschaftenden Betriebe.

Der Verein Dachmarke Rhön e. V. (DACHMARKE RHÖN 2017) ist mit Mitgliedern und Markennutzern Hauptakteur der regional zertifizierten Landwirtschaft. Daneben unterstüt- zen die Verbände für Direktvermarkter beim Marketing und der Lobbyarbeit. Weitere Verei- ne, die länderübergreifend ökologische Landwirtschaft unterstützen, sind der Verein Rhö- ner Biosphärenrind e. V., ein Zusammenschluss Rhöner Landwirte, die ökologisch er- zeugtes Rindfleisch vermarkten, und der Verein Rhöner Apfelinitiative e. V., der finanzi- ell und beratend die rhöntypischen Streuobstbestände erhält, weiterentwickelt und Streu- obstprodukte vermarktet. Die Landschaftspflegeverbände in der Thüringischen Rhön und in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld kooperieren zur Erfüllung ihrer Aufga- ben intensiv mit landwirtschaftlichen Betrieben, sowohl als Grundeigentümer oder Bewirt- schafter als auch als Auftragnehmer, Organisator und Berater bei der Umsetzung von Land- schaftspflegemaßnahmen. Rolle der Verwaltungsstellen: In der Regel sind die drei Verwaltungsstellen kein Akteur im Bereich Landwirtschaft und Fischerei. Derzeit fungiert die Hessische Verwaltungsstelle jedoch als Projektträger des EU LIFE-3URMHNWHV Ä+HVVLVFKH 5K|Q ± %HUJJUQODQG +XWXQJHQ XQG LKUH 9|JHO³ ZHOFKHV HLQ großflächiges Naturschutzprojekt auf landwirtschaftlichen Flächen ist. Ziel ist es in den nächsten 6 Jahren, mit Hilfe der Landwirte mittels extensiver Bewirtschaftung/ Mahd, Ent- buschungs- und Beweidungsmaßnahmen die Biodiversität der Bergwiesen und die Lebens- räume der Bodenbrüter zu erhalten oder wiederherzustellen.

3.2.3. Landwirtschaftliche Strukturen Flächennutzung und Agrarstruktur Die landwirtschaftliche Flächennutzung und die damit verbundene Struktur der Ag- rarwirtschaft verzeichnen in den drei Bundesländern deutliche Unterschiede. Die Auswertung fand für die Flächen im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (ohne Flächen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg) nach dem Betriebssitzprinzip statt. Das bedeutet, es wurden alle Flächen ausgewertet, die zu einem Betrieb gehören, der seinen Sitz in einer hessischen Gemeinde im UNESCO-Biosphärenreservat hat (schlagbezogene Da- ten Gesamtlandkreis Fulda 2015). In Bayern (vgl. Tabelle 22, S.120) und in Thüringen waren flächenscharfe Auswertungen für die Bezugszeiträume 2014 (BY) durch das Landesamt für Landwirtschaft und 2015 (TH) durch die Landwirtschaftsämter Bad Salzungen und Hildburghausen möglich. Hier kann der Betriebssitz also unter Umständen auch außerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates lie- gen, während die einzelnen Flächen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegen. Wie in Tabelle 22, S. 120 dargestellt, zeigt sich im Vergleich zwischen den Bundesländern, dass jedes Bundesland unterschiedliche landwirtschaftliche Voraussetzungen hat. Während in Bayern im Wesentlichen das Ackerland dominiert, sind die Gebiete in Hessen und Thürin- gen deutlich grünlandgeprägter.

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Die Auswertung hat darüber hinaus ergeben, dass in Bayern 1.750 Betriebe rund 44.644 ha, in Hessen 1.127 Betriebe rund 30.766 ha (Gesamtlandkreis Fulda) und in Thüringen 269 Be- triebe rund 24.504 ha landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaften (LFL 2014, LANDWIRT- SCHAFTSÄMTER BAD SALZUNGEN UND HILDBURGHAUSEN 2015, SCHLAGBEZOGENE DATEN GE- SAMTLANDKREIS FULDA 2015).

Tabelle 22: Landwirtschaftliche Nutzfläche [ha] des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön: Anteile an Gesamtfläche flächenscharf, * Flächenbezug Gesamtlandkreis Fulda (Quelle: LFL 2014, LANDWIRT- SCHAFTSÄMTER BAD SALZUNGEN UND HILDBURGHAUSEN 2015, SCHLAGBEZOGENE DATEN GESAMTLANDKREIS FULDA 2015)

Bayer. Lkr. Anteil Anteil* Thür. Rhön Anteil Rhön Fulda*

landwirtschaftliche 44.644 ha 34 % 31.343 ha 23 % 24.504 ha 50 % Nutzfläche (LF)

Ackerland 25.095 ha 19 % 10.079 ha 7 %* 8.277 ha 17 %

Grünland 19.431 ha 15 % 21.264 ha 16 %* 16.227 ha 33 %

Schon auf den ersten Blick wird die Verschiedenheit der Agrarstruktur aller drei Bundeslän- der deutlich. Während in Bayern (25,51 ha) und Hessen (27,30 ha) die durchschnittliche Betriebsgröße auf einem vergleichbaren Niveau liegt, ist sie in Thüringen wesentlich höher (105,8 ha). Dieser Unterschied ist begründet in den in Thüringen vorhanden Agrarbetrieben. Er spiegelt jedoch nicht die Größe der thüringer Familien- (Wiedereinrichter) Betriebe wider (LFL 2014, LANDWIRTSCHAFTSÄMTER BAD SALZUNGEN UND HILDBURGHAUSEN 2015, SCHLAG- BEZOGENE DATEN GESAMTLANDKREIS FULDA 2015). Vergleichbar in allen drei Ländern ist der Anteil an Nebenerwerbsbetrieben (Bayern 79 %, Hessen 70 % und Thüringen 71,4 %). Für das Bundesland Bayern konnte sogar ausge- wertet werden, dass ein Nebenerwerbsbetrieb im Durchschnitt 12,87 ha und ein Haupter- werbsbetrieb 73,48 ha bewirtschaftet. Die 192 Betriebe, die in Bayern in der Größenklasse >100 ha liegen, bewirtschaften 49 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der bayerischen Rhön. Die Wachstumsschwelle der Haupterwerbsbetriebe liegt bei 100 ha (LFL 2014, LAND- WIRTSCHAFTSÄMTER BAD SALZUNGEN UND HILDBURGHAUSEN 2015, SCHLAGBEZOGENE DATEN GESAMTLANDKREIS FULDA 2015). Aber auch in Thüringen sind 71,4 % der aktiven Landwirte Nebenerwerbslandwirte. Von der reinen Zahl her ist dies mit den beiden anderen Bundesländern vergleichbar. Jedoch haben die thüringer Nebenerwerbsbetriebe eine geringere, aber zunehmende Flächenrelevanz (ins- gesamt < 10 % der Fläche). In Hessen bewirtschaften 70 % der Betriebe weniger als 30 ha. Insgesamt ist der Anteil an Pachtflächen sowohl bei Haupt- als auch bei Nebenerwerbsbe- trieben sehr hoch (LFL 2014, LANDWIRTSCHAFTSÄMTER BAD SALZUNGEN UND HILDBURGHAU- SEN 2015, SCHLAGBEZOGENE DATEN GESAMTLANDKREIS FULDA 2015). Die Betriebsschwerpunkte unterscheiden sich in den Bundesländern, auch bedingt durch klimatische und agrarstrukturelle Voraussetzungen deutlich. In Bayern zeigt sich, vor allem im Haupterwerb, eine zunehmende Spezialisierung (z. B. Ho- lunderanbau, Saatgutvermehrung, Milchviehhaltung, Mutterkuhhaltung). Hier gewinnen auch Kooperationen unter Landwirten (Schafgemeinschaften, Milchvieh-Gemeinschaftsstall)

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sowie die Diversifizierung (Direktvermarktung, Biogasanlage, Kommunalarbeiten, Vertrags- naturschutz) weiter an Bedeutung. Im hessischen Gebiet sind die Betriebsschwerpunkte meist grünlandbetont und viehstark. Unter den landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben im thüringer Bereich des UNESCO- Biosphärenreservates (Anzahl: 77) gibt es im Vergleich zu Gesamtthüringen überproportional viele Einzelunternehmen (Wiedereinrichter). Dies sind meist spezialisierte Milchvieh- oder Mutterkuhbetriebe der Rinderhalter (LFL 2014, LANDWIRTSCHAFTSÄMTER BAD SALZUNGEN UND HILDBURGHAUSEN 2015, SCHLAGBEZOGENE DATEN GESAMTLANDKREIS FULDA 2015). Die landwirtschaftlichen Unternehmen in Form juristischer Personen sind meist breit aufge- stellte Betriebe, die sowohl Tierhaltung (Milchvieh, Mutterkuh, Schweine, Schafe) als auch Marktfrucht- und Ackerfutterbau betreiben und oft über einen vor- und oder nachgelagerten Dienstleistungsbereich verfügen. Die Entwicklung der Anzahl der Beschäftigten im primären Wirtschaftssektor in Bayern, Hessen und Thüringen fällt nicht einheitlich aus und es gibt sowohl einzelne Zuwächse als auch Abnahmen zu verzeichnen. Es liegen hierzu leider aus Datenschutzgründen keine aus- sagekräftigen Informationen für alle Kommunen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön vor. Es zeigt sich jedoch in Bayern und Hessen ein ähnlicher Trend zu einer Abnahme der Be- schäftigten insbesondere der Haupterwerbslandwirte (vgl. Abbildung Anh-12 und Tabelle Anh-5) (BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT). Generell droht bedingt durch die oftmals kritische bzw. unprofitable Größe der Bauern- höfe, den generellen Preisdruck (sowohl von gestiegenen Pacht- und Betriebsmittelpreisen als auch von gesunkenen Marktpreisen für Getreide, Fleisch und Milch) aber auch durch die Folgen einer exportorientierten Landwirtschaft (Stichwort: Globalisierung) eine Aufgabe der Landwirtschaft im Haupterwerb ± insbesondere dann, wenn die Hofnachfolge nicht klar ge- regelt ist. Die gesamte Nutzfläche im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön hat sich im selben Zeit- raum nur unwesentlich verändert. Allerdings stieg die durchschnittlich bewirtschaftete Flä- che pro Betrieb im Verlauf der letzten Jahre eher an. Eine Übernahme der Fläche von aufge- gebenen Höfen durch die verbliebenen Betriebe ist vielerorts erkennbar. Der Bereich ökologischer Landbau hat im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön eine be- sondere Bedeutung. Der an sich schon relativ hohe Anteil an Biobetrieben ist ein bedeuten- der Faktor für die nachhaltige Entwicklung. Die aktuelle Datenlage ist für eine abschließende Betrachtung nicht aussagekräftig und muss zukünftig für das Gebiet des UNESCO- Biosphärenreservates erhoben werden (BRRV 2015). Die Zahl der Biobetriebe hat sich in den letzten Jahren im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön nur unwesentlich verändert. Erkennbar ist eine gewisse Stagnation der Anzahl der Be- triebe bzw. sogar in einzelnen Gebieten ein Rückgang des ökologischen Landbaus. Der aktu- elle Boom bzw. die vermehrte Nachfrage nach Bio-Produkten hat sich bislang nur unwesent- lich auf die Zahl der Biobetriebe in der Rhön, die bewirtschaftete Fläche und die angebotenen Bio-Produkte ausgewirkt (BRRV 2015). Um den früheren Trend aus den 1990er Jahren in der Rhön zur bewussten Umstellung von konventionellen Betrieben zum Bio-Betrieb wieder in Gang zu setzen, wurden inzwischen in zwei Rhöner Landkreisen (Rhön-Grabfeld und Fulda) sogenannte Öko-Modell-Regionen

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɨɩɩ ins Leben gerufen, um den Ökolandbau und den Einsatz von Biolebensmitteln in den nächs- ten Jahren entsprechend zu fördern.

Tierhaltung Die Tierhaltung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön stellt sich ebenso wie die landwirt- schaftlichen Gesamtstrukturen länderspezifisch sehr heterogen dar. Insbesondere die Rinderhaltung hat im gesamten Gebiet des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön eine große Bedeutung. In Bayern halten knapp 500, in Hessen sogar über 700 Betriebe Rinder und in Thüringen noch mehr als 175. So kommt das UNE- SCO-Biosphärenreservat Rhön insgesamt auf etwa 80.000 Rinder im Gebiet (Bayern: ca. 25.000, Hessen: ca. 39.500, Thüringen: 15.500). Die Zahlen der Milch- und Mutterkuh- halter korrespondieren dazu. Die meisten Milchvieh- und Mutterkuhhalter gibt es in Hessen (641), gefolgt von Bayern (371) und Thüringen (166) (LFL 2014, LANDWIRTSCHAFTSÄMTER BAD SALZUNGEN UND HILDBURGHAUSEN 2015, SCHLAGBEZOGENE DATEN GESAMTLANDKREIS FULDA 2015). In der Schweinehaltung zeichnet sich ab, dass diese in Thüringen fast keine Rolle spielt (47 Halter mit ca. 1.000 Schweinen). In Bayern und Hessen gibt es sowohl Mastschweine- als auch Zuchtsauenhalter. Etwa 266 bayerische Betriebe mästen ca. 15.000 Schweine, 270 hes- sische Betriebe rund 5.700 Schweine und 47 thüringer Betriebe rund 1.030 Mastschweine über 50 kg Lebendgewicht. Die Schweinezucht ist in Bayern mit 303 Haltern und rund 45.500 Schweinen, gefolgt von Hessen (329 Halter und rund 15.000 Schweine) am stärksten ausgeprägt. Die Zuchtsauenhaltung findet in wesentlich geringerem Umfang statt. Es addie- ren sich aus 46 bayerischen, 46 hessischen Betrieben und einem thüringer Betrieb 3.800 (Bayern) und 1.600 (Hessen) Tiere (LFL 2014, LANDWIRTSCHAFTSÄMTER BAD SALZUNGEN UND HILDBURGHAUSEN 2015, SCHLAGBEZOGENE DATEN GESAMTLANDKREIS FULDA 2015). Die Pferdehaltung spielt in allen drei Bundesländern nur eine untergeordnete Rolle und ist eher in der Hobbyhaltung angesiedelt. Die Schafhaltung ist in den drei Bundesländern unterschiedlich stark vertreten. Insgesamt werden knapp über 30.000 Tiere gehalten, wobei in Bayern und Thüringen die meisten Tiere zu finden sind. So halten in Bayern 172 Betriebe 15.234 Schafe und in Thüringen 61 Betriebe 11.312 Tiere. Nur knapp die Hälfte bzw. ein Drittel an Schafen (4.773) werden von 182 hessi- schen Betrieben des gesamten Landkreises Fulda gehalten. Dies zeigt auch, dass es sich in Hessen in erster Linie nicht um Haupterwerbsschäfer oder Landschaftspflegebetriebe han- delt, sondern eher um Hobby-Schäfer und private Halter mit einigen wenigen Tieren (LFL 2014, LANDWIRTSCHAFTSÄMTER BAD SALZUNGEN UND HILDBURGHAUSEN 2015, SCHLAGBEZO- GENE DATEN GESAMTLANDKREIS FULDA 2015). In Bayern liegt der Schwerpunkt der Tierhaltung zum einen in der Rinderhaltung (speziell Milchviehhaltung), zum anderen in der Hühnerhaltung. Die Schweine- und Schafhaltung sind von ihrer Stärke her in etwa vergleichbar, aber nachrangig zu betrachten. Der GV-Besatz bei Raufutterfressern liegt mit 0,60 relativ niedrig wie auch beim Gesamt-GV-Besatz mit 0,76. Trotzdem kann aufgrund lokaler Konstellationen (ungünstige geologische Verhältnisse, erhöhter Viehbesatz, begrenzte Flächenausstattung) ein erhöhter Nitrateintrag in das Grundwasser festgestellt werden.

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In der Kulisse des hessischen Teils des UNESCO-Biosphärenreservates werden vorzugs- weise Rinder gehalten (zwischen 0,82 Großvieheinheiten/Hain der Gemeinde Rasdorf und 1,49 Großvieheinheiten/Hain der Gemeinde Dipperz). Schweinehaltung sowie Schafhaltung stellen keine Schwerpunkte dar (SUDBROCK 2015). Die Tierhaltung in der thüringer Gebietskulisse ist auch hier durch Rinderhaltung, spezi- ell Milchvieh- und Mutterkuhhaltung, sowie die Schafhaltung geprägt. Schweinehaltung spielt nur eine untergeordnete Rolle und ist ausschließlich im Amtsbereich von Bad Salzun- gen vertreten. Der Großvieh-Besatz im Amtsbereich Bad Salzungen beträgt 0,6 GV/ ha (2015). Im Vergleich dazu liegt der Viehbesatz in Thüringen in der gleichen Zeit bei 0,5 GV/ ha. Es bleibt anzumerken, dass in der Rhön eine traditionelle Hütehaltung mit Schafen bzw. eine ursprüngliche Nutzung der Hutungen nur noch sehr eingeschränkt und wenn dann vor allem auf den Thüringer Rhönhutungen stattfindet. Auch der tägliche Weidegang von Milchvieh ist in der Rhön nur noch vereinzelt zu sehen. Der immense Arbeitsaufwand, die zahlreichen hohen Investitionen in moderne, großzügige Ganz-Jahres-Ställe sowie fehlende stall- bzw. ortsnahe Weideflächen bzw. ein zusammen- hängender Verbund von Weideflächen und Triebwegen, insbesondere für Schäfer, lassen das Hüten von Tieren jeglicher Art (Schafe, Ziegen, Rinder) und den Weidegang mittlerweile e- her zur Seltenheit werden. Der Verlust von ortsnahen Grünlandflächen durch Neubaugebiete, Straßen- und Ver- kehrsprojekte sowie die teilweise erfolgte Umwandlung in Ackerflächen kommt bei dieser Thematik erschwerend dazu. Die Intensivierung der günstigen Grünlandstandorte inkl. Auf- düngung und mehrmaligem Schnitt ist eine weitere Komponente, die dazu beiträgt, dass Schäfer hier kaum noch zum Zug kommen. Die fast in allen Bereichen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön gestiegenen Pachtpreise sowie der geringe Erlös für Fleisch und Wolle von Schafen trotz des hohen Arbeitseinsatzes tragen dazu bei, dass nur noch wenige Schäfer sich in der Region einen dauerhaften Haupterwerbsbetrieb aufrecht erhalten können und die insbesondere für die extensive Landschaftspflege so notwendige Schafhaltung so immer mehr zum Hobby wird. Der große Bedarf an Schafen und Ziegen, insbesondere für die Landschaftspflege und die Offenhaltung der Rhön, ist jedoch schon länger bekannt und entwickelt sich aktuell aufgrund der oben angesprochenen Thematik immer mehr zu einem ernstzunehmenden Problem. Es ist daher notwendig, die Rahmenbedingungen sowohl für die Tierhalter als auch für den Er- halt der einzigartigen Lebensräume nachhaltig zu verbessern und zu stabilisieren, da sonst sowohl eine Schaf- und Ziegenhaltung als auch der Erhalt von Magerrasen und Hutungen zukünftig nicht mehr gewährleistet werden kann. Eine Entkopplung von Fleischproduktion und Landschaftspflege ist somit zwangsläufig not- wendig. Der bisherLJH6ORJDQÄ6FKXW]GXUFK1XW]XQJ³LVWQRFKHLQPDO]XEHUSUIHQXQGJJI neu zu interpretieren, da Tiere aus der Landschaftspflege aufgrund geringer Schlachtgewich- te oftmals nicht geeignet sind, um in der Gastronomie verwendet zu werden. Das aktuelle LIFE-Projekt in der Hessischen Rhön kann hierzu hoffentlich schon bald einen wesentlichen Beitrag und entsprechende Lösungsvorschläge für eine sachgerechte Diskussion leisten. Eine passende Vermarktung sowohl von Schaf- und Ziegenprodukten (Fleisch, Wolle, Milch) aber auch bzw. insbesondere von Rindfleischprodukten ist dennoch zu prüfen und in

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɨɩɫ regionaler Kooperation mit Verarbeitungs- und Handels-Betrieben weiter auszubauen. Eine Schlüsselrolle nehmen hier beispielsweise der Verein Rhöner Biosphärenrind und die Rhön GmbH (Dachmarke Rhön) ein, die gemeinsam eine Vermarktung von biologisch erzeugtem Rindfleisch von den Hutungen der Rhön anstreben. Neben dem Erhalt regionaler Schlachthöfe (z. B. in Fulda) sowie weiterverarbeitender Be- triebe (Metzgereien etc.) ist auch der Aufbau neuer Strukturen notwendig. Am Beispiel der bereits praktizierten regionalen Herstellung von Kuhmilch-Käse ist erkennbar, dass hierfür entweder mobile Einrichtungen (Mobile Käserei) oder aber eine entsprechende ortsfeste aber UHJLRQDOH Ä5K|n-0RONHUHL³ QRWZHQGLJ ZlUHQ XP GLH IU GHQ 0DUNW QRWZHQGLJHQ 0HQJHQ verarbeiten bzw. herstellen zu können, um so eine echte Chance/ Alternative für die Rhöner Landwirte zu werden. Ein Ausbau der Produktpalette insbesondere im Bereich Milch, Käse, Joghurt ist durchaus YRUVWHOOEDU XQG JXW PLW GHP /DEHO Ä%LRVSKlUHQUHVHUYDW³ ]X YHUELQGHQ DQGHUH UNESCO- Biosphärenreservate wie Spreewald, Berchtesgaden und Bliesgau stellen dies bereits ein- drucksvoll unter Beweis.

Alte Haustierrassen (Rhönschaf & Co.) Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön hat im Rahmen einer gemeinsamen Bestandsauf- nahme mit der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) festgestellt, dass in der Rhön noch eine relativ hohe Dichte an alten gefährdeten Haus- und Nutztierrassen vorhanden ist. Dabei zählen ne- ben dem allseits bekannten Rhönschaf auch weitere Rassen wie der Coburger Fuchs, die Thü- ringer Waldziege, das Gelbvieh oder das Rote Höhenvieh dazu. Insgesamt wurden 42 alte gefährdete Nutztierrassen in 2013/2014 in der Rhön gezählt und erfasst. Im Vergleich mit anderen deutschen UNESCO-Biosphärenreservaten kann für die Rhön ein sehr gut dokumentierter und relativ hoher Bestand an alten Haustierrassen festge- halten werden. Es ist jedoch anzumerken, dass eine wirtschaftliche Nutzung dieser Rassen kaum oder nur sehr eingeschränkt möglich ist. Daher finden diese Tiere oft nur bei Hobby- haltern Verwendung oder aber auch in größerer Anzahl, wenn eine entsprechende staatliche Förderprämie (wie beispielsweise aktuell beim Rhönschaf) auch langfristig garantiert ist. Beispiele in der Region zeigen auch, dass landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe im Ökolo- gischen Landbau mit alten Nutztierrassen (z. B. Gelbes Frankenvieh, Rotes Höhenvieh, Frankenziege) im Rahmen der Direktvermarktung wirtschaftlich erfolgreich arbeiten kön- nen.

Grünlandwirtschaft Die Grünlandstandorte der Rhön sind traditionell als magere Standorte gekennzeichnet und wurden daher bereits seit Jahrhunderten beweidet oder insbesondere in den Höhenlagen als Mähwiese genutzt. Durch diese Nutzung entstanden unterschiedliche aber für die Rhön markante und typische Ausprägungen von Grünlandstandorten, dazu zählen insbesondere Kalkmagerrasen und Wa- cholderheiden (mit höheren Anteilen in Thüringen aber auch in Bayern) sowie Bergmähwie- sen und Borstgrasrasen (vornehmlich in der hessischen Rhön bzw. den gemeindlichen Hu-

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tungen sowie auf der Langen Rhön in Bayern). Diese großflächigen und differenzierten Grün- landlebensräume sind ein besonderes Charakteristikum des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön und deutschland- bzw. europaweit von besondere Bedeutung aufgrund ihrer einzigarti- gen und großen Artenvielfalt. Dieses Kriterium ist laut aktueller Online-Umfrage (BRRV 2016) sowohl den Landwirten als auch der Bevölkerung sehr bewusst. Aus Sicht der Befragten sollen diese ungedüngten bzw. nur mäßig gedüngten Grünlandlebensräume weiter erhalten und die Arbeit der Landwirte entsprechend honoriert werden. Das bereits abgeschlossene NaturschutzgroßprojekW Ä7KULQJHU +XWXQJHQ³ XQG GDV DNWXHOO angelaufene LIFE-3URMHNW Ä+HVVLVFKH 5K|Q ± %HUJJUQODQG +XWXQJHQ XQG LKUH 9|JHO³ nehmen gerade diese besonderen Grünlandstandorte (innerhalb der NATURA 2000-Kulisse/ FFH-Gebiete/ Vogelschutzgebiete) in den Fokus und versuchen, die dortige Flora und Fauna zu erhalten bzw. zu reaktivieren und gleichzeitig eine ökonomisch tragfähige Lösung bzw. Honorierung der Landwirtschaft (z. B. im Bereich Landschaftspflege) zu ermöglichen. Die Grünlandflächen dienen generell in erster Linie der Futterbergung in der Milchvieh- und Mutterkuhhaltung. Als Grundfutter wird meist Silage gewonnen, in Ergänzung bzw. auf Flä- chen mit Agrarumweltmaßnahmen wird auch Heu produziert. Schaf- und Pferde-Halter nut- zen in erster Linie Heu von extensiven Grünlandflächen. Die Beweidung spielt im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön eine immer geringere Rolle. In der Rinderhaltung werden vor allem noch das Jungvieh und die Trockensteher aufgetrieben. Mutterkuhhaltende Betriebe haben unter Umständen auch die gesamte Herde auf Weideflä- chen. Vor allem in den Hochlagen der Rhön sind weiträumige (Gemeinde-) Hutungen zu finden. Diese werden meist mit Rindern oder Schafen beweidet. Ergänzend werden Ziegen und Pfer- de zur Beweidung eingesetzt. Diese Flächen sind meist in Agrarumweltprogrammen mit Be- wirtschaftungsauflagen versehen. Die Mehrzahl der Flächen, die keinerlei Bewirtschaftungs- auflage haben, werden in der Regel stark bis intensiv genutzt, d. h. aufgedüngt und bis zu viermal pro Jahr gemäht. Dementsprechend dominieren dort sehr produktive, aber artenar- me und homogene Grünlandgesellschaften.

Ackerbau Auch in Bezug auf das Ackerland zeigen die Bundesländer ihre Eigenheiten. Diese sind vor allem durch die klimatischen und bodengebundenen Voraussetzungen bedingt. In Bayern wird auf der Ackerfläche im Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates in erster Linie Getreide angebaut (vgl. Tabelle 23, S. 126). Zweitstärkste Kultur ist der Raps, gefolgt von Mais. In geringem Umfang werden in Bayern auch Obst und Gemüse angebaut. Auch Zuckerrübenanbau ist vorhanden. Der Getreideanbau nimmt mehr als 60 % der Hessischen Ackerfläche ein. Mais befindet sich auf 22 % der Ackerfläche im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates. Hier spiegelt sich der hohe Anteil an Milchviehhaltern, die Maissilage für das Grundfutter benöti- gen, wieder. Wie in Bayern spielt der Obst- und Gemüseanbau eine eher untergeordnete Rol- le.

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In Thüringen wird auf dem größten Anteil an Ackerfläche Getreide angebaut. Im Gegensatz zu Bayern ist hier die zweitstärkste Kultur der Mais, der auch hier hauptsächlich zu Futter- zwecken angebaut wird, danach folgt der Raps und Ackerfutter. Gemüse, Obst, Wein und Zuckerrüben werden im thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservates im Grunde nicht angebaut. Zu den Hauptgetreidearten zählen insbesondere Weizen, Roggen, Hafer und Gerste, wobei auch Braugerste in der Bayrischen Rhön mittlerweile einen nennenswerten Anteil erreicht hat. Andere Getreidearten spielen eher nur eine untergeordnete Rolle. Auch alte Getreidesor- ten wie Dinkel werden inzwischen wieder in erheblichem Umfang angebaut, haben aber bis- lang meist nur im ökologischen Landbau einen entsprechenden Stellenwert (LFL 2014, LANDWIRTSCHAFTSÄMTER BAD SALZUNGEN UND HILDBURGHAUSEN 2015, SCHLAGBEZOGENE DATEN GESAMTLANDKREIS FULDA 2015).

Tabelle 23: Kulturanbau auf Ackerland [%] des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön Rhön (Quel- le: BY ± LFL 2014, LANDWIRTSCHAFTSÄMTER BAD SALZUNGEN UND HILDBURGHAUSEN 2015, SCHLAGBEZOGENE DATEN 2015)

BY (2014), HE (2015), Hessen (hier Bayern Thüringen TH (2015) schlagbezogene Daten) [%] Anteil am Ackerland des jeweiligen Bundeslandes Ackerland 100 100 100 Getreide (ohne Körnermais) 59 60 57 Mais (inkl. Körnermais) 8 22 19 Raps 15 6 11 Ackerfutter 7 9 9 (freiwillige) Stilllegung 5 2 > 1 Körnerleguminosen 2 > 1 > 1 Kartoffeln > 1 > 1 > 1 Gemüse > 1 > 1 0 Obst > 1 > 1 0 Wein > 1 0 0 Zuckerrüben > 1 0 0

Streuobst Auch wenn der Obstbau in der Rhön insgesamt nur eine untergeordnete Rolle spielt, hat der Anbau von Streuobst doch eine lange und ausgeprägte Tradition in der Rhön ± wenn auch in früheren Zeiten eher für den Eigenbedarf in Hof- oder Ortsnähe. Vornehmlich Äpfel wurden und werden in der Rhön gepflanzt, geerntet und verarbeitet. Insbesondere die Rhöner Apfel- initiative hat in den letzten beiden Jahrzehnten dazu beigetragen, dass viele Bauern und Ne- benerwerbslandwirte ihre Streuobstbestände erhalten und gepflegt haben, so dass heute eine gemeinsame Verarbeitung und Vermarktung von Rhöner Äpfeln und Streuobst auf verschie- denen Kooperations- und Produktionsebenen erfolgen kann. Die sprichwörtliche Rhöner Apfelvielfalt ergibt dadurch eine besondere Produktvielfalt von Apfelsaft über Apfelchips und Apfelbier bis zu Apfelsherry. So ist es heute möglich, dass ein nicht unerheblicher Teil der Rhöner Apfelernte zu angemessenen Preisen verarbeitet und verkauft werden kann.

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Sonderkulturen Als Sonderkultur ist in der bayerischen Rhön bzw. im fränkischen Saaletal der Weinbau mit einer Fläche von 53,8 ha (BRRV 2006) anzusehen. Der Weinbau hat in dieser Region eine sehr lange Tradition. Die Stadt Hammelburg gilt als älteste Weinstadt Frankens und ihre Geschichte reicht zurück bis in Jahr 777 n. Chr. An den Hängen der Saale in der Gegend rund um Hammelburg und in den Orten , Elfershausen und Wirmsthal werden insbe- sondere Rebsorten wie Silvaner, Müller-Thurgau, Bacchus und Domina angebaut. Die Wein- JWHU VLQG RIWPDOV SULYDW RGHU DEHU GHU *HQRVVHQVFKDIW Ä:LQ]HUNHOOHU +DPPHOEXUJ³ DQJe- schlossen. Als weitere Sonderkultur zählt auch der Anbau von Bio-Holunder als Rohstoff für die Fa. Bionade und für eigene Holunderprodukte (Marmeladen, Gelees) sowie die Produkte der Beerenobstgemeinschaft Rhön-Vogelsberg e. V. auf der hessischen Seite, die von der Manu- faktur Elm hergestellt werden. Mit Holunder bestockt sind derzeit ca. 35 ha. Ein neues Projekt auf der fränkischen Seite der Rhön ist der gewerbliche Anbau von Hasel- nüssen. Erste Pflanzungen wurden bereits angelegt, die Versuchsphase läuft derzeit noch.

Fischerei (Fischzucht) Die Rhön ist durchzogen von zahlreichen Quellen, Bächen sowie größeren und kleineren Flüssen. Zahlreiche Basaltseen in ehemaligen Steinbrüchen und Teiche geben der Landschaft ein Gesicht. Natürliche Seen gibt es hingegen nur zwei (Frickenhäuser See und Bernshäuser Kutte). Die Fischerei wird in der Rhön in erster Linie durch künstlich angelegte Teichwirtschaft be- trieben. Über die Anzahl der Betriebe gibt es keine verlässlichen Zahlen. Junge Besatztiere werden überwiegend im Ausland gekauft und dann bis zur Verkaufsgröße gemästet. Neben der Regenbogenforelle als bevorzugte Fischart konnte in den letzten Jahren auch die Rhöner Bachforelle wieder im UNESCO-Biosphärenreservat etabliert werden. Eine Vermarktung dieser Fische findet in der Regel über Direktvermarktung, die Gastronomie sowie den Le- bensmitteleinzelhandel (z. B. REWE-Landmarkt) statt. Das in der Rhön durchgeführte Krebsprojekt zur Rettung des Deutschen Edelkrebses hatte neben dem Erhalt dieser in der Rhön ursprünglich in fast allen Gewässern beheimateten Tierart auch das Ziel, den Edelkrebs wieder in Anlagen zu züchten und als Produkt für die heimische Gastronomie zu etablieren. Eine professionelle bzw. gewerbemäßige Umsetzung war jedoch bislang noch nicht umsetzbar. Der Bestand an Deutschen Edelkrebsen in den na- türlichen Gewässern der Rhön hat sich jedoch nachweisbar wieder erholt bzw. stabilisiert (HMUKLV 2017a).

3.2.4. Regionale Produkte und Wertschöpfungsketten Für die Produktion von regionalen Produkten haben sich einige Initiativen gebildet, die da wären: Rhöner Apfelinitiative, Beerenobstgemeinschaft Rhön-Vogelsberg, Verein Rhöner Biosphärenrind, Rhöner Käse. Diese Initiativen haben zum Ziel, die Vermarktung oder die Wirtschaftsbedingungen zu verbessern. Neben dem Verband der Hessischen Direktvermark- ter fungiert die Dachmarke Rhön als regionale Marketingorganisation.

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Partnerbetriebe Dachmarke Rhön aus dem Bereich Urproduktion Der Verein Dachmarke Rhön e. V. hat im Bereich Urproduktion in Summe 68 Mitgliedsbe- triebe (vgl. Tabelle 24, S. 128). Diese verteilen sich auf fünf verschiedene, von der Dachmarke Rhön festgelegte Branchen. Die Branche Landwirtschaft und Direktvermarktung nimmt mit 40 Markennutzern den größten Anteil im Bereich Urproduktion ein. Die Aufteilung in die einzelnen Produktionssparten zeigt, dass die meisten Partnerbetriebe in dieser Wertschöp- fungsstufe aus dem Bereich Fleischerzeugung kommen.

Tabelle 24: Übersicht über Markennutzer je Branche im Bereich Urproduktion des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön, Mehrfachnennungen möglich (Quelle: DACHMARKE RHÖN, Dezember 2016)

Anzahl der Urproduktion Markennutzer pro davon Bio-Betriebe Branche Landwirtschaft/ 40 16 Direktvermarktung davon Rindfleischproduzenten 17 11 davon Schweinefleischproduzenten 11 0 davon Lammfleischproduzenten 7 5 davon Ziegenfleischproduzenten 3 2 davon Geflügelproduzenten 3 1 davon Getreideproduzenten 1 1 davon Ölsaaten 2 0 Gartenbau 10 2 davon Gemüsebau (Kartoffeln) 7 1 davon Obstbau 3 1 Winzer 9 3 Imker 9 1 Mineralbrunnen 3 0 Gesamt 68 21 (3 Doppelnennungen) (1 Doppelnennung)

Die für die Rhön charakteristischen Rinderhaltungsbetriebe sind mit 17 Markennutzern auch stark in der Dachmarke Rhön vertreten; 11 Betriebe hiervon (entspricht ca. 65 %) sind biozer- tifiziert. Ein Teil dieser Betriebe dient als Zulieferer für die Metzgereibetriebe oder die Gast- ronomen der Dachmarke Rhön. Ansonsten ist die hohe Präsenz in der Dachmarke Rhön vor allem dem Bestreben nach dem Aufbau einer gemeinschaftlichen (Bio-) Rindfleischvermark- tung geschuldet. Wunsch wäre es, aus dieser Initiative nach Etablierung eine eigenständige Ä5K|QIOHLVFK(U]HXJHUJHPHLQVFKDIW³HQWVWHKHQ]XODVVHQ+HPPHQde Faktoren für die Um- setzung dieses Projektes sind jedoch fehlende Arbeitszeitkapazitäten für die Projektkoordina- tion beim Dachmarken-Management. Aber auch strukturelle Probleme, wie fehlende Verar- beitungsbetriebe und das Finden von geeigneten Absatzwegen, die bereit sind, für die hohe Qualität des Fleisches einen Mehrpreis zu zahlen, verzögern die Umsetzung dieses Projektes. Bezüglich des Aufbaus einer gemeinsamen Vermarktung steht das Dachmarken-Management auch mit dem Verein Biosphärenrind im Gespräch.

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Die Schweinefleischproduktion ist im Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön nicht ausgeprägt, dennoch ist die Dachmarke Rhön in diesem Bereich mit elf Markennutzern gut aufgestellt. Diese verhältnismäßig große Anzahl an Betrieben kann auf die langjährige Initia- tive der Rhöner Hausmacher Kooperation zurückgeführt werden. Hier stellen die Landwirte, GLH6FKZHLQHIOHLVFKSURGX]LHUHQGLH%DVLVIUGLH:HUWVFK|SIXQJVNHWWHÄ+DXVPDFKHU:XUVW³ dar. Trotz der verhältnismäßig vielen Schafhalter und Lammproduzenten in der Rhön ist die Dachmarke mit nur sieben Markennutzern in dieser Produktgruppe eher klein aufgestellt. *UXQG KLHUIU N|QQWHQ GLH .ULWHULHQ GHU 'DFKPDUNH 5K|Q LQ GHU 3URGXNWJUXSSH Ä/DPm- IOHLVFK³VHLQZHOFKHGLH=XVDPPHQVHW]XQJXQGGLH5HJLRQDOLWlWGHs Futters für die Schafe/ Lämmer genau festlegt. Bei Einsatz von handelsüblichem Futter statt Eigenbaufutter können die Kriterien daher nicht eingehalten werden. Durch die Produktion des eigenen Futters fällt den Bio-Betrieben die Einhaltung der Kriterien leichter, weshalb diese mit fünf von sieben Betrieben in der Dachmarke Rhön auch häufiger vertreten sind. Eine Festlegung auf eine spezifische Rasse (z. B. Fränkisches Gelbvieh beim Rind oder Rhönschaf bei den Schafen) gibt es in keinem der Kriterienkataloge der Dachmarke Rhön. Auffällig ist, dass trotz der verbreiteten Milchviehhaltung vor allem im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön hessischer Teil und einem bereits erarbeiteten Kriterienkatalog für GLH3URGXNWJUXSSHÄ.XKPLOFK³NHLQ0LOFKYLHKEHWULHEDOV0DUNHQnutzer bei der Dachmarke Rhön zu verzeichnen ist. Grund hierfür ist die fehlende Verarbeitungsinfrastruktur für Ä0LOFK³LQGHU5K|Q(LQH,QZHUWVHW]XQJGHU0LOFKGXUFKGDV4XDOLWlWVVLHJHO5K|QZlUHQXU bei einer Veredelung der Milch und einer Vermarktung unter dem Label Rhön interessant; bei einer einfachen Abgabe an die Molkerei bleibt dies für die Landwirte uninteressant. Unter der Branche Gartenbau werden bei der Dachmarke Rhön Obst- und Gemüseproduzen- ten geführt. In diesem Bereich ist die Dachmarke Rhön klimatisch bedingt klein aufgestellt. Bei den Gemüseproduzenten handelt es sich fast ausschließlich um Kartoffelproduzenten meist mit Betriebssitz im Landkreis Rhön-Grabfeld. Neun Winzer aus dem Fränkischen Saaletal sind Partnerbetrieb der Dachmarke Rhön. Durch die Erweiterung des UNESCO-Biosphärenreservates im bayerischen Teil liegen diese nun z. T. auch im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und nicht nur in der Gebietskulisse der Dachmarke Rhön. Die meisten Winzer haben den Weg zur Dachmarke Rhön aufgrund der Nachfrage nach gesiegelten Weinen durch die Gastronomiebetriebe gefunden; in den Krite- rien für die Gastronomie ist das Führen eines Weines von einem zertifizierten Betrieb als Pflichtvoraussetzung verankert. Die Kennzeichnung der dachmarkenzertifizierten Weine durch Anbringen des Qualitätssiegels Rhön auf der Flasche ist durch das deutsche Weinge- setz verboten. Dies ist für die Betriebe im Gegensatz zu den anderen Produzenten der Dach- marke Rhön ein Wettbewerbsnachteil, da sie die geprüfte regionale Herkunft nicht mit dem Siegel ausloben dürfen.

3.2.5. Perspektiven und ökologische Herausforderungen wie der Klimawandel Klimawandel Die Landwirtschaft ist ein Wirtschaftsbereich, der direkt von Klima und Wetter und natürli- chen Standortfaktoren abhängig ist und somit in besonderer Weise von Klimaänderungen

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɨɪɧ betroffen ist. Das betrifft die Eignung der Fläche für eine bestimmte Nutzung sowie den Er- trag, der unter den gegebenen Standortbedingungen und den gegenwärtigen und erwarteten Klimabedingungen zu erzielen ist. Der Klimawandel betrifft die Länge der Vegetationszeit, Niederschlagsmenge und -verteilung, und hat damit Einfluss auf Ertragsqualität und Er- tragsmenge. Fruchtfolgen, die Sortenwahl und Anbaumethoden, zum Teil auch die Nut- zungsart (Acker/ Grünland) werden sich ändern müssen. Die Jahresniederschläge werden sich nach den aktuellen Prognosen in der Summe kaum än- dern, jedoch wird es voraussichtlich eine Abnahme der Sommerniederschläge und eine Zu- nahme der Winterniederschläge geben (BAYSTMUGV et al. 2008: 371ff.). Die Rhön wird schneeärmer, die Dauer der Schneebedeckung nimmt weiter ab, so dass Kahlfröste häufiger sein werden. Auch wird sich in Bezug auf die Vegetationsentwicklung das Einsetzen von Früh- und Spätfrösten verschieben. In den Trockenperioden geraten manche Kulturen und Sorten in saisonalen Wasserstress, da mit hohen Temperaturen die Verdunstung steigt und je nach Bodenart, Humusgehalt und damit Wasserspeicherfähigkeit das Wasserdargebot des Bodens nicht ausreichen wird (PAETH & TERHORST 2016). Auch ist mit einer Veränderung des Artenspektrums von Schad-erregern zu rechnen. Da die Häufigkeit und Stärke von punktuellem Starkregen voraussichtlich zunimmt, ist der Boden in Hanglage und bei erosionsfördernden Anbaufrüchten (z. B. Monokulturen Mais) noch stärker als bereits jetzt von Abschwemmung bedroht (PAETH & TERHORST 2016). Bo- denerosion führt zu einer Verringerung der Oberbodenauflage bzw. zur Ä9HUNU]XQJ³GHV Bodenprofils. Die Folge ist eine wiederum reduzierte Aufnahmefähigkeit für Niederschläge ± ein sich selbst verstärkender Degradationsprozess. Auch Trockenperioden führen zu einer dann windbedingten Bodenerosion. Unabhängig von einzelnen Ereignissen vollzieht sich der Bodenabtrag durch Wasser oder Wind meist unbemerkt in der Landschaft also schleichend. Die Folgen wirken sich negativ auf die landwirtschaftliche Produktion aus. Eine Anpassung an den Klimawandel geht primär über bodenbezogene Maßnahmen und Anpassung der Be- arbeitungsmethoden, wie z. B. Humusaufbau, Direktsaat, Minimalbodenbearbeitung (OMERT & WILL 2016). Der ökologische Landbau zeigt in Bezug auf die ihm systemeigene Humuswirt- schaft eine größere Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel. Insgesamt wird mit dem Klimawandel die Ertragssicherheit in der Landwirtschaft abnehmen (BAYSTMUGV et al. 2008: 375ff.) und damit die Planungssicherheit. Bei den Feld- früchten muss mit einem Ertragsrückgang gerechnet werden, wenn Sortenwahl und Bewirt- schaftung nicht an die veränderten Bedingungen angepasst werden (BAYSTMUGV et al. 2008: 382ff.). Je nach Fruchtart sind die Folgen des veränderten Klimas unterschiedlich zu bewerten. Bei Raps und Weizen werden in Folge der vermehrten Sommertrockenheit insbe- sondere auf wasserlimitierten Standorten die stärksten Ertragseinbußen vorhergesagt. Das Getreide wird aufgrund der früheren Fruchtreife die verlängerte Vegetationsperiode nicht nutzen können. Für den Bereich der hessischen Rhön werden für den Simulationszeitraum von 2041 bis 2050 gegenüber 1981 bis 2000 folgende Ertragseinbußen prognostiziert (Risi- ken durch klimabedingte Pflanzenkrankheiten, Schädlingsbefall und Bodenerosion infolge häufigerer Starkregen sowie verändertes Management und veränderte Sortenwahl sind unbe- rücksichtigt) (BAYSTMUGV et al. 2008: 382ff.): o für Weizen und Gerste : -13 bis -16 %. o für Raps und Zuckerrübe: -19 bis -12 %. o für Mais: - 5 bis -8 %.

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Mit Bezug auf die regionalen Klimaprognosen wird hingegen das in der Rhön weit verbreitete Grünland von den höheren Temperaturen und der dadurch bedingten längeren Vegetati- onsperiode profitieren. Für den hessischen Bereich des UNESCO-Biosphärenreservates wird mit Ertragszuwächsen im Grünland von +8 bis +11 % gerechnet. Allerdings werden die Erträ- ge im Grünland insbesondere in Folge häufigerer, extremer Wetterbedingungen von Jahr zu Jahr stärker schwanken, und dies stärker als beim Getreide. Eine Veränderung der klimatischen Bedingungen hat auch Auswirkungen auf den Weinbau (LWG 2016a), der im Saaletal der bayerischen Rhön betrieben wird. Generell für Unterfran- ken wird der Klimawandel bereits jetzt an veränderten Reife- und Ertragsdaten erkennbar. Einerseits sind im Vergleich zu den 1970er Jahren steigende Erträge und steigende Qualitä- ten (Öchsle-Grade) zu verzeichnen. Andererseits sind künftig häufiger Wassermangel in den Sommermonaten und zunehmende Schäden durch Hagel, Sturm und Spätfrost, eine Redu- zierung der Bodenfruchtbarkeit und Zunahme von Sonnenbrandschäden zu erwarten. Zudem wird ein Einwandern von Schadorganismen prognostiziert (LWG 2016b). Dauerkulturen er- fordern eine längerfristige Planung. Die mit dem Klimawandel verbundenen Änderungen in der Sortenwahl, der Bewässerungsplanung und der qualitativen Maßnahmen im Rebenanbau sind in die Überlegungen bei Neuanpflanzungen mit einzubeziehen. Für den Obstbau einschließlich des Streuobstanbaus gelten, wie auch im Weinbau, Spätfrös- te und Schaderreger als besondere Risiken des Klimawandels (LWG 2016c) ebenso Frostrisse an den Stämmen aufgrund von jähen Temperaturschwankungen. Spätreifende Obstarten und Sorten wiederum können künftig dort gedeihen, wo es bisher aus klimatischen Gründen nicht möglich war. Der Klimawandel führt auch zu einer Veränderung von ökonomischen Bewertungskriterien: Die natürliche Wasserspeicherfähigkeit des Bodens gilt bereits jetzt als zentrales Krite- rium hinsichtlich des Anpassungspotenzials an den Klimawandel. In Flurbereinigungsverfah- ren in Bayern bestimmt die Wasserspeicherfähigkeit (nutzbare Feldkapazität nFK) als Krite- rium bereits maßgeblich die ökonomische Wertigkeit der landwirtschaftlichen Flächen (O- MERT & WILL 2016). Vor dem Hintergrund des Klimawandels entfalten naturbetonte Elemente in der Agrarland- schaft verstärkte Wohlfahrtswirkung (positive Nebeneffekte) für die landwirtschaftliche Pro- duktion, die eine ausgleichende Wirkung auf das Mikroklima ausüben, Feuchtigkeit im Bo- den halten und Oberflächenabflüsse puffern (z. B. Hecken in der Feldflur, Säume und Raine, Erosionsschutz- und Pufferstreifen, Feuchtgebiete, Retentionsflächen), so dass auch sie künf- tig einer Neubewertung und damit größerer Akzeptanz durch die angrenzenden Landnutzer unterliegen werden. Im Fischereiwesen ist in der Rhön die Teichwirtschaft relevant. Auch diese unterliegt eben- falls den Folgen des Klimawandels. Längere Hitze- und Trockenphasen könnten künftig auf- grund niedriger Wasserstände der Bäche zu einer nicht kalkulierbaren Wasserversorgung, vor allem Wassermangel führen, wie er z. B. für die sächsischen Teiche prognostiziert wird (SÄCHSISCHER FISCHEREIVERBAND 2016). Ebenso könnten Wachstumsstörungen bei Fischar- ten vorkommen, die sich bis hin zu Notabfischungen entwickeln. Hier ist neben einem vo- rausschauenden Wassermanagement auch eine gezielte Besatzsteuerung erforderlich (SLFL 2016).

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Weitere Perspektiven und ökologische Herausforderungen Die Zukunft wird hohe Herausforderungen an die Landwirtschaft stellen. Durch den Druck der Globalisierung und den damit einhergehenden Preisdruck wird es den Landwirten immer schwerer fallen, diesem dauerhaft standzuhalten. Gerade unter diesen aus der Region heraus nicht veränderbaren, aber hoch dynamischen Rahmenbedingungen sind alle Akteure im UNESCO-Biosphärenreservat mit Bezug zur Landwirtschaft gefordert, gemeinsam Wege zu entwickeln, die der Landwirtschaft in der Modellregion ein langfristiges Überleben si- chern, ohne dass die Qualität der Kulturlandschaft Rhön dabei Schaden nimmt. Ökonomisch tragfähige Pflegesätze im Naturschutz und zusätzliche Greening-Maßnahmen, die durch die Agrarumweltmaßnahmen stärker differenziert werden, könnten Werkzeuge sein, die zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Dies könnte zu dem wegweisend auch für andere Mittelge- birgslagen und UNESCO-Biosphärenreservate sein. Die Gefahren, die durch eine immer stärkere Intensivierung wie z. B. eine höhere Bo- denerosion, die Belastung des Bodens und der Gewässer durch höhere Nitrat- und Phos- phorbelastung einhergehen, eröffnen die Möglichkeit, Projekte für eine flächenschonende und extensivere Landwirtschaft umzusetzen und so zum Erhalt einer höheren Biodiversität beizutragen. Die Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden und dem Ökolandbau kann hier weitere maßgebliche Impulse setzen. Die Stärkung der Regionalvermarktung und der touristischen Vermarktung durch die Rhön GmbH schafft die Möglichkeit, neue UNESCO-Biosphärenreservats- Produkte zu entwickeln und zu vermarkten, die in der Region und in den nahegelegenen Bal- lungsgebieten vermarktet werden können. Neue Kooperationen von Landwirten mit Verar- beitungsbetrieben, dem Handel und der Gastronomie stärken zugleich die heimische Land- wirtschaft und die regionalen Wirtschaftskreisläufe. UNESCO-Biosphärenreservate können auch dadurch ihrer Funktion als Modellregion ge- recht werden, indem politischen Entscheidungsträgern Lösungsmodelle für den Ländlichen Raum zur Verfügung gestellt werden.

3.2.6. Zusammenfassung Themenfeld Landwirtschaft und Fischerei Eine sehr starke Differenzierung der Standortbedingungen ± Boden, Wasserdargebot, Klein- klima ± prägen die Voraussetzung für die Landwirtschaft im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Vor diesem Hintergrund muss mit stark divergierenden Folgen des Klimawandels ge- rechnet werden. Da sich dieser im Wesentlichen in den Faktoren Niederschlagsverteilung und Temperaturanstieg zeigen wird, lassen sich je nach Bodenverhältnissen bereits jetzt deutliche Ertragseinbußen in den Hauptfeldfrüchten Getreide, Mais und Raps vorhersagen. Den Gefahren, die durch eine immer stärkere Intensivierung wie z. B. eine höhere Bodenero- sion, die Belastung des Bodens und der Gewässer durch höhere Nitrat- und Phosphorbelas- tung einhergehen, muss durch Projekte für eine flächenschonende und extensivere Landwirt- schaft gegengesteuert werden. Die Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden und dem Ökolandbau kann hier weitere maßgebliche Impulse setzen. Die Betriebsstrukturen unterscheiden sich zwischen Thüringen auf der einen Seite ± durch- schnittliche Betriebsgröße bei 158 ha ± sowie Bayern und Hessen ± durchschnittliche Be- triebsgröße ca. 25 - 27 ha ± auf der anderen Seite grundlegend. Damit wird sich vor allem in Bayern und Hessen der Strukturwandel fortsetzen. Die Unterschiede setzen sich in abge-

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schwächter Form in der Tierhaltung fort. Hier dominiert in allen drei Teilen die Rinderhal- tung. Die Wertschöpfungsketten landwirtschaftlicher Produkte sind seit dem ersten Rahmenkon- zept teilweise bedroht, teilweise bereits gerissen. Es existiert keine Molkerei mehr im Gebiet. Die Zahl der Schlachtstätten hat rapide abgenommen. Die Zahl der selbständigen Metzger mit handwerklicher Verarbeitung geht kontinuierlich zurück. Damit sind auch den Möglich- keiten der Profilierung der Rhön mit regionalen Qualitätsprodukten über den Verein Dach- marke Rhön e. V. Grenzen gesetzt. Neue Kooperationen von Landwirten mit Verarbeitungs- betrieben, dem Handel und der Gastronomie können zugleich die heimische Landwirtschaft und die regionalen Wirtschaftskreisläufe stärken. Mit einer Schließung der Wertschöpfungs- ketten, einer Stärkung der Regionalvermarktung und der Entwicklung neuer Qualitätspro- dukte könnte der anhaltende Konsumententrend zu Regionalität und Bio bedient werden. Gerade unter den aus der Region heraus nicht veränderbaren, aber hoch dynamischen Rah- menbedingungen des europäischen und globalen Agrarmarktes sind alle Akteure im UNE- SCO-Biosphärenreservat mit Bezug zur Landwirtschaft gefordert, gemeinsam Wege zu entwi- ckeln, die der Landwirtschaft im UNESCO-Biosphärenreservat ein langfristiges Überleben sichern, ohne dass die Qualität der Kulturlandschaft Rhön dabei Schaden nimmt. Zentrale Bedeutung kommt hier einer leistungsgerechten und passgenauen Ausgestaltung der finanzi- ellen Kompensation von Leistungen der Landwirtschaft für Biodiversität und Landschafts- bild zu. Dies könnte wegweisend auch für andere Mittelgebirgslagen und UNESCO- Biosphärenreservate sein.

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3.3. Themenfeld Forstwirtschaft und Jagd Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist durch strukturreiche Wald- und Offenlandberei- che geprägt. Neben der Landwirtschaft ist die Forstwirtschaft die wichtigste Landnutzungs- form. Der Wald bedeckt ca. 42 % der Gesamtfläche. Innerhalb des UNESCO-Biosphären- reservates ist die Waldflächenverteilung sehr unterschiedlich. So wechseln großflächig zu- sammenhängende Wälder um Dermbach und zwischen Fränkischer Saale und Kreuzberg mit waldarmen Gebieten wie z. B. der Geba und den großen landwirtschaftlichen Flächen der ehemaligen Produktionsgenossenschaften in Thüringen oder den Hochlagen der Langen Rhön sowie den Weinbergen im Süden des UNESCO-Biosphärenreservates (BAYSTMUG 2013). Der Wald stellt eine wichtige, nicht nur wirtschaftliche Ressource dar. Durch die Forstwirtschaft wird der nachhaltige Rohstoff Holz erzeugt. Neben den wirtschaftlichen As- pekten haben die Wälder der Rhön in hohem Maße auch Erholungs-, Naturschutz- und wei- tere Schutzfunktionen zu gewährleisten.

3.3.1. Relevante Akteure im Bereich Forstwirtschaft und Jagd Das Thema Forst und Jagd wird im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön von verschiedenen Akteuren umgesetzt und unterstützt. Im Folgenden werden die Hauptakteure aufgeführt (Tabelle 25, S.134f):

Tabelle 25: Staatliche und behördliche Akteure des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön im Be- reich Forstwirtschaft und Jagd (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände) länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen Hessisches Ministerium Bayerisches Staatsministe- Thüringer Ministerium für Umwelt, Klima- rium für Ernährung, für Infrastruktur und Landesministerien schutz, Landwirtschaft Landwirtschaft und Fors- Landwirtschaft (TMIL) und Verbraucherschutz ten (StMELF) München Erfurt (HMUKLV) Wiesbaden Thüringer Ministerium Höhere/Obere Regierung von Unterfran- Regierungspräsidium für Infrastruktur und Forst- und ken, Würzburg (nur HJB) Kassel Landwirtschaft (TMIL) Jagdbehörden Erfurt

Bayerische Landesanstalt Nordwestdeutsche Forstliches Forschungs- für Wald und Forstwirt- Forstliche Versuchsan- und Kompetenzzentrum, schaft (LWF), Freising stalt (NW-FVA) Gotha Landesämter Bayerisches Amt für forst- liche Saat- und Pflanzen-

zucht (ASP), Teisendorf

ThüringenForst, FA Kal- Amt für Ernährung, Land- HessenForst, FA Bad Untere tennordheim, FA Bad wirtschaft und Forsten Hersfeld, FA Burghaun, Forstbehörden Salzungen, FA Schmal- (AELF) Bad Neustadt FA Fulda, FA Hofbieber kalden

Landratsämter Schmal- Untere Landratsämter Bad Kissin- Landratsämter Fulda, kalden-Meiningen, Jagdbehörden gen, Rhön-Grabfeld Hersfeld-Rotenburg Wartburgkreis Bundesforstamt Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Bundesforst Thüringen-Erzgebirge, Bundesforstbetrieb Reußenberg Bad Salzungen

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länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen Bayerische Staatsforsten, ThüringenForst, HessenForst, Forstbetrieb Bad Brücken- Forstamt Forstamt Bad Hersfeld au Kaltennordheim Bayerische Staatsforsten, ThüringenForst, HessenForst, Forstbetrieb Forstamt Forstamt Burghaun Bad Königshofen Bad Salzungen ThüringenForst, Bayerische Staatsforsten, HessenForst, Forstamt Forstbetrieb Hammelburg Forstamt Fulda Staatsforstbetriebe Schmalkalden HessenForst, Forstamt Hofbieber HessenForst, Service- stelle für Forstliche Betriebsplanung und Geoinformation (FOBGEO)

Das hoheitliche Themenfeld Forstwirtschaft und Jagd wird im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön staatlich primär von den zuständigen Landesministerien, den höheren/ oberen Forst- und Jagdbehörden umgesetzt (vgl.Tabelle 25, S. 134f). Weitere Akteure sind die Landesämter und die unteren Forst- und Jagdbehörden. Letztere unterscheiden sich klar in der län- derorganisierten Struktur. So nehmen die Staatsforstämter nach den Landeswaldgesetzen in Hessen und Thüringen als untere Forstbehörden hoheitliche Aufgaben zum Schutz des Wal- des mit dessen Funktionen wahr. In der bayerischen Rhön liegt die Zuständigkeit für forst- hoheitliche Aufgaben für alle Waldbesitzarten beim Amt für Ernährung, Landwirt- schaft und Forsten (AELF) Bad Neustadt. Die unteren Jagdbehörden sind bei den je- weiligen Landratsämtern angesiedelt. Die Waldflächen im Staatsbesitz werden im UNESCO-Biosphärenreservat von den Forstbe- trieben der Bayerischen Staatsforsten (Bad Brückenau, Bad Königshofen und Hammel- burg), HessenForst (Bad Hersfeld, Burghaun, Fulda und Hofbieber) und Thüringen- Forst (Bad Salzungen, Kaltennordheim, Schmalkalden) bewirtschaftet. In der hessischen Rhön übernimmt die Servicestelle für Forstliche Betriebsplanung und Geoinformation (FOBGEO) von HessenForst auf vertraglicher Basis die Forsteinrichtungsplanung. Im bayeri- schen Teil obliegt die Forsteinrichtungsplanung einer Sondereinheit der BaySF. Der Bun- desforstbetrieb Reußenberg verwaltet länderübergreifend für Hessen und Bayern die Forstgebiete der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Truppenübungsplatz Wildflecken). Der Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge verwaltet die thüringer Bundesflächen. Als besondere Form der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse sind die im UNESCO- Biosphärenreservat tätigen 19 Forstbetriebsgemeinschaften zu nennen, die Aufgaben privatrechtlicher Zusammenschlüsse von Grundbesitzern und kommunalen Waldeigentü- mern auf freiwilliger Basis wahrnehmen. Zusätzlich bestehen in Thüringen noch 5 Waldge- nossenschaften und in der bayerischen Rhön 10 altrechtliche Waldkörperschaften. Die Mit- glieder sind gemeinschaftlich Grundstückseigentümer und/ oder die Inhaber eines Nut- zungsrechtes an der Waldbewirtschaftung der jeweils betroffenen Grundstücke.

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Tabelle 26: Vereine, Verbände und weitere Akteure des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön im Bereich Forstwirtschaft und Jagd (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände) länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen FBG Michelsberg, FBG Hessische Rhön, FBG Möllendorf, FBG Fränkische FBG Fulda, FBG Burghaun, FBG Mosa, Rhön und Grabfeld, Forstbetriebs- FBG Kreis Fulda, FBG Ulsterberg FBG Obere Rhön, gemeinschaften (FBG) FBG Knüll-Seulingswald, FBG Hohe Rhön FBG Centwald, FBG Niederaula/Haunetal, FBG Herpf FBG Rhön-Saale FBG Schlitzerland FBG Stepfershausen FBG Hermannsfeld Waldgenossen-schaften, 18 Gemeinschafts- Waldkörperschaften (in 10 altrechtliche waldungen, 5 Waldgenossen- Hessen Gemeinschafts- Waldkörperschaften 17 Gemeindeglieder- schaften waldungen / Gemeinde- vermögen gliedervermögen) Hessischer Landesjagdver- band e. V., Jäger- und Ge- brauchshundevereinigung Bayerischer Jagd- Rhön-Vogelsberg Fulda e. Landesjagdverband verband e. V., Kreis- V., Jägervereinigung St. Thüringen e. V., gruppen Bad Brü- Hubertus Fulda Stadt und Kreisjägerschaft Bad Jagdverbände ckenau, Bad Neu- Land e. V., Jagdverein Dia- Salzungen e. V., stadt a. d. Saale, Bad na Hünfeld e. V., Kreis- Kreisjägerschaft Kissingen, Hammel- jagdverein Hersfeld e. V., Meiningen e. V. burg, Mellrichstadt Kreisverband der Jagdge- nossenschaften und Eigen- jagdbesitzer im Landkreis Fulda e.V. Jagdgenossenschaften, 97 Jagdgenossen- 52 Jagdgenossen- 124 Hegegemeinschaften Hegegemeinschaften schaften schaften Kreisjagdberater Rhön-Grabfeld, Alt- Kreisjagdberater landkreis Bad Kis- Kreisjagdberater Fulda, Schmalkalden- Jagdberater singen, Altlandkreis Hersfeld-Rotenburg Meiningen, Wart- Hammelburg, Alt- burgkreis landkreis Bad Brü- ckenau Waldbesitzerverband Waldbesitzerverband Waldbesitzerverband Bayern e. V. Hessen e. V. Thüringen e. V. Vereine, Verbände Birkwildhegering Birkwildhegering

Bayerische Rhön Hessische Rhön Netzwerk Forst und Cluster Forst und Holz Cluster Forst und Netzwerke Holz Unterfranken e. Hessen, Rhönholzveredler Holz Thüringen V. Wildland-Stiftung Stiftungen Bayern e. V.

Wichtige Verbände für die Interessen der Privatwaldbesitzer sind die Waldbesitzerver- bände in Bayern, Hessen und Thüringen (vgl.Tabelle 26, S. 136). Hinzu kommen Netzwer- ke für Forst und Holz in Unterfranken, Hessen und Thüringen, die Unternehmen aus mehre- ren Branchen entlang der gesamten Wertschöpfungskette Holz verbinden. Die Landesjagdverbände Bayerns, Hessens und Thüringens sind in der Rhön mit 11 Kreisgruppen vertreten. Zudem gibt es mit 273 eine Vielzahl an Jagdgenossenschaften

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und Hegegemeinschaften, die im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön aktiv sind. Hinzu kommen Jagdberater, die in erster Linie Mittler zwischen Jäger, Jagdgenossenschaften, Grundstücksbesitzern und Landratsämtern darstellen. Für Bayern ist die Wildland-Stiftung Bayern e. V. als Naturschutz-Stiftung des Bayeri- schen Jagdverbandes aufzuführen. Der Erhalt der Artenvielfalt und biotopverbessernde Maßnahmen sind ihre Ziele. Rolle der Verwaltungsstellen Unmittelbare ± hoheitliche ± Zuständigkeiten im Bereich Forstwirtschaft und Jagd ergeben sich für die Thüringer Verwaltungsstelle aus der Biosphärenreservatesverordnung. Die Bayerische und die Hessische Verwaltungsstelle verfügen nicht über unmittelbare Zuständigkeiten in diesem Themenfeld. Aus der Ausweisung von Kernzonen im Staatsforst resultierte für die Bayerische Verwaltungsstelle eine direkte Zusammenarbeit mit den drei betroffenen Forstbetrieben der BaySF bei der Umsetzung der Forsteinrichtung Kernzonen. Im Betreuungsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und den BaySF ist dafür eine eigene Arbeitsgruppe unter Einbeziehung des AELF Bad Neustadt eingerichtet. Bei allen Maßnah- men der Öffentlichkeitsarbeit und Bildung stimmen sich die Forstbetriebe und die Verwal- tungsstelle ab.

3.3.2. Forstwirtschaft Rechtliche Rahmenbedingungen In Deutschland sind die Waldbesitzer nach den Bundes- und Landeswaldgesetzen dazu ver- SIOLFKWHW LKUH :lOGHU ÄRUGQXQJVJHPl‰ XQG QDFKKDOWLJ³ zu bewirtschaften. Die Forstwirt- schaft muss die vielfältigen Ansprüche der Gesellschaft am Produktions-, Erholungs- und gNRORJLHVWDQGRUWÄ:DOG³YHUHLQHQ BMEL 2016a). Nachhaltige, naturnahe und ordnungsgemäße Forstwirtschaft bedeutet, dass alle Leistungen des Waldes ± von der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und Erholungsraumes bis zur Bereitstellung des umweltfreundlichen Rohstoffs Holz ± auch den künftigen Generationen im selben Maße und Qualität zur Verfügung stehen sollen (vgl. §1, THÜRWALDG, HWALDG, BAYWALDG). Kennzeichen und Ziele der modernen nachhaltigen Forstwirtschaft sind: o Aufbau stabiler, stufiger, ungleichaltriger Wälder o Laub- und Mischwälder mit standortgerechten oder standortheimischen Baumarten; eine ausreichende Baumartenvielfalt ist im Hinblick auf die ökologische Stabilität und angesichts der Zukunftsrisiken, zum Beispiel durch Klimaveränderungen, anzustreben. o möglichst natürliche Waldverjüngung mit langen Verjüngungszeiträumen o Erziehung starker Bäume mit wertvollem Holz

o Klimaschutz im Sinne von CO2-Bindung o Bodenpflege: Erhaltung der natürlichen Leistungsfähigkeit des Standorts; Sicherung historischer Waldstandorte; bodenschonende Holzerntemethoden und Rückeverfahren (BMEL 2016a, BAYWALDG, HWALDG, THÜRWALDG).

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Natürliche Waldgesellschaften und aktuelle Baumartenverteilung Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön hat aufgrund seiner hohen Ausstattung mit natur- nahen Laubwäldern (ca. 57,28 % der Wälder; BRRV 2006) bundesweite Bedeutung. Fast alle Waldtypen sind noch in guten, teils großflächigen Beständen vorhanden. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Wirtschaftswälder, die aufgrund der Baumarten und Krautschicht als naturnah eingestuft werden können (BRRV 2006). Unberührte, vom Menschen unbeein- IOXVVWHÄ8UZlOGHU³JLEWHVjedoch nicht. Die Rhön mit ihren collinen, submontanen und montanen Höhenstufen ist von Natur aus ein Buchenwaldgebiet mit nennenswerter Beteiligung von Edellaubbäumen (Eschen, Bergahorn, Spitzahorn, Sommerlinde). Auf Buntsandstein finden sich Hainsimsen-Buchenwälder, auf Muschelkalk und Basalt Waldmeister- und Waldgersten-Buchenwälder. Auf den verbreiteten Blockstandorten reicht die Spanne von wärmebedürftigen sommerlindenreichen Mischbe- ständen bis hin zu borealen Karpatenbirken-Gebüschen (BAYSTMUG 2013). In niedrigeren Lagen auf bodenbedingt buchenfeindlichen Standorten gibt es auch Eichenmischwälder, grö- ßere Auwälder fehlen weitestgehend.

Waldökosysteme sind vielfach durchdrungen von Felsökosystemen (insbesondere Blockhal- den), Gewässer- und Offenlandökosystemen. Fließgewässer werden typischerweise durch bachbegleitende Erlen- und Eschenwälder gesäumt, die sich auch in die Agrarlandschaft hin- ein fortsetzen. Für die abiotischen Umweltressourcen Boden, Wasser und Klima bieten na- turbelassene Waldökosysteme den optimalen Schutz. Sie fungieren als Kohlenstoffspeicher und, bei Zuwachs als -senke (BAYSTMUG 2013), sowie als Erosionsschutz. Da in Wäldern keine stickstoffhaltigen Dünger und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, liefert der Wald sauberes Wasser in die Oberflächengewässer und in das Grundwasser.

Standörtliche Bedingungen Die in der Rhön vertretenen Wuchsbezirke liegen in Höhenlagen von 200 m bis 950 m NN. Je nach Exposition und Lage schwanken die Niederschläge zwischen 600 und 1100 mm (vgl. I.1.4). Die einzelnen Wuchsbezirke sind für Thüringen, Hohe Rhön, Lengsfeld-Zillbacher Buntsandstein-Waldland und Vorderrhön, für Hessen sind es Fuldaer-Rhön-Vorland, Süd- rhön und Fulda-Haune-Bergland und für Bayern Vorrhön, Hohe Rhön und Saale- und Sinn- Vorrhön. Die Basis der Substrate für die Bodenbildung setzt sich im gesamten UNESCO- Biosphärenreservat Rhön aus Basalt, Mittlerem und Oberen Buntsandstein sowie Muschel- kalk zusammen (vgl. I.1.4.). Baumartenverteilung Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön hat einen Laubholzanteil in den Wäldern von ca. 60 % (vgl.Abbildung 22, S.139). Die vorliegenden Angaben beziehen sich auf die durch die Forsteinrichtung erhobenen Daten, d. h. auf ca. 36 % der Waldfläche. Hierbei handelt es sich um die Landeswaldflächen in den drei Bundesländern. Ferner ist zu berücksichtigen, dass die Forsteinrichtungen sich jeweils auf die Bewirtschaftungseinheit Forstamt/ -betrieb beziehen, die jedoch nicht flächengleich mit der Gesamtfläche des Großschutzgebiets ist. Die Angaben der BaySF wurden auf das Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön heruntergebro- chen.

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Abbildung 22: Baumartenzusammensetzung in den Gebieten der BaySF, HessenForst und für die gesamte Waldfläche BRRhön Thüringen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (anhand der Forsteinrichtungen BAYSF 2007 ±BAD KÖNIGSHOFEN, 2009 ± BAD BRÜCKENAU, 2013 - HAMMELBURG, HESSENFORST FA BURGHAUN, 2016 ± FA BAD HERSFELD 2014 und THÜRINGENFORST, FA BAD SALZUNGEN 2014, FA KALTENNORD- HEIM 2015)

Altersklassenverteilungen von Laub- und Nadelhölzern

In den Abbildungen 23 und 24 (S.140f) sind 87,31 % aller Baumarten und ihre Altersklassen- verteilung grafisch dargestellt. Die übrigen 12,69 % sind sonstige Laubhölzer, Edellaubhölzer bzw. Hart- und Weichlaubhölzer. Abbildung 23 (S. 140) verdeutlicht, dass in den Flächen der hier dargestellten Forstbetriebe der BaySF, HessenForst und in den Waldflächen der Thüringer Rhön die Buche und Eiche stark vertreten sind. Besonders die Buche als Hauptbaumart ist in allen Laubholz- Altersklassen führend. Eichen im Alter 160 + haben mit einen Anteil von über 2,9 % an der Gesamtwaldfläche eine hohe ökologische Bedeutung. Die Fichte (vgl. Abbildung 24, S. 140) hat in den hier dargestellten Forstbetrieben der BaySF, HessenForst und in den Waldflächen der Thüringer Rhön in den Altersklassen I bis V (1 bis 100 Jahre) den höchsten Anteil. Ab Klasse VI (ab 121 Jahre) wird sie von der Kiefer abgelöst. Auffällig ist der höhere Anteil an Fichtenbeständen (mit 3 - 5,2 %) in den Altersklassen I - III (1 - 60 Jahre) im Vergleich zu den Buchenbeständen (2,5 - 3,0 %) in den gleichen Altersklas- sen. Aus der Luftbildbefliegung 2006 (BRRV 2006) ist zu entnehmen, dass der Anteil der laub- holzdominierten Bestände und Laubholz-Reinbestände mit ca. 57 % der Waldfläche im UN- ESCO-Biosphärenreservates Rhön über dem bundesdeutschen Durchschnitt (43 % Anteil des Holzbodens, BMEL 2016b: 17) liegt (Abbildung 25, S.141).

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Abbildung 23: Altersklassenverteilung [%] der Laubhölzer Buche und Eiche in den Gebieten der BaySF, HessenForst und für die gesamte Waldfläche BRRhön Thüringen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Quelle BAYSF, Forsteinrichtungen von 2007 ± FB BAD KÖNIGSHOFEN, 2009 ± FB BAD BRÜCKENAU und 2013 FB HAMMELBURG, HESSENFORST FA BURGHAUN, 2016 ± FA BAD HERSFELD 2014 und THÜ- RINGENFORST, FA BAD SALZUNGEN 2014, FA KALTENNORDHEIM 2015, eigene Berechnungen)

Abbildung 24: Altersklassenverteilung [%] der Nadelhölzer in den Gebieten der BaySF, Hessen- Forst und für die gesamte Waldfläche BRRhön Thüringen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Quelle BAYSF, Forsteinrichtungen von 2007 ± FB BAD KÖNIGSHOFEN, 2009 ± FB BAD BRÜCKENAU und 2013 FB HAMMELBURG, HESSENFORST FA BURGHAUN, 2016 ± FA BAD HERSFELD 2014 und THÜRINGENFORST, FA BAD SAL- ZUNGEN 2014, FA KALTENNORDHEIM 2015, eigene Berechnungen)

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Abbildung 25: Anteile der Waldbestände des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2006) (Quelle: BRRV 2006)

Durch das Sturmereignis Kyrill im Januar 2007 haben sich die Fichtenanteile nochmals re- duziert. Insbesondere in Thüringen wurde in den Folgejahren auf den Kyrill-Schadflächen auf Buchen- und Edellaubholz- bzw. Mischwald-Pflanzungen gesetzt. In Bayerns Staatsforst findet ein umfassendes Waldumbauprogramm statt, welches bis zum Jahr 2035 alle stand- ortfremden Nadelholzreinbestände in klimaresistente Mischbestände umwandeln soll (BAYSF 2015). Auch in einigen der Kernzonen im bayerischen Teil des UNESCO- Biosphärenreservates finden Waldumbauarbeiten statt. Manche der im Zuge der Erweiterung 2014 neu ausgewiesenen Kernzonen befinden sich aufgrund eines hohen Anteils standort- fremder Nadelbäume nicht in einem naturnahen Ausgangszustand. In diesen Kernzonen von insgesamt ca. 1.200 ha wird in einem begrenzten Zeitraum noch standortfremdes Nadelholz entnommen und so die natürliche Vegetation aktiv gefördert.

Waldbesitz Die Eigentumsverhältnisse variieren in den einzelnen Bundesländern Hessen, Bayern und Thüringen stark. Anhand der Tabelle 27 (S. 142) wird ersichtlich, dass die Staatswaldflächen in allen drei Bundesländern gut ein Drittel der Waldfläche ausmachen. Im Bereich der (Klein-) Privatwaldflächen bestehen große Unterschiede. Die Privatwaldflächen in Bayern und Thüringen liegen zwischen 25 und 32 %, der Kleinprivatwald in Hessen ist mit über 40 % vertreten. Im bayerischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates befinden sich ca. 25 % der Waldflä- che im Privateigentum. Diese Wälder sind meist nadelholzdominiert und werden vermutlich überwiegend für die eigene Brennholzversorgung genutzt. Die durch die historisch bedingte Realerbteilung weit verbreitete Kleinparzellierung führt zu komplexen Besitzstrukturen und äußerst geringen Flächengrößen. So umfasst beispielsweise die Forstbetriebsgemeinschaft Fränkische Rhön und Grabfeld w. V. 12.700 Privatwaldflächen im Alleineigentum sowie 2.800 Privatwälder mit mehreren Besitzern, meist Erbengemeinschaften (FBG NES 2017).

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Insgesamt kommt die Forstbetriebsgemeinschaft somit auf 15.500 bis 27.000 Privatwaldbe- sitzer allein in ihrem 30.000 ha großen Vereinsgebiet. Die Realerbteilung macht sich auch auf den Flächengrößen bemerkbar: in den einzelnen Gemeinden der Forstbetriebsgemein- schaft liegt die durchschnittliche Grundstücksgröße des Privatwaldes zwischen 1,82 ha in Bad Kissingen und 0,24 ha in Rödelmaier (FBG NES 2017). In der gesamten Forstbetriebsge- meinschaft sind Privatwaldflächen somit durchschnittlich nur 0,59 ha groß.

Tabelle 27: Waldbesitzarten und ihre prozentuale Verteilung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön sowie in anteilig in den Ländergebieten (Quelle: GEOINFORMATIONSSYSTEME BRRV SOWIE FORSTVER- WALTUNGEN, 2015)

BR Rhön BR Bayer. Rhön BR Hess. Rhön BR Thür. Rhön gesamt Staatswald 37 % 37 % 32 % 36 % Kommunal- und 32 % 10 % 35 % 27 % Körperschaftswald 4 % (Großprivat- Privatwald 25 % 31 % 21 % wald) Bundesforst 6 % 7 % 1 % 5 % sonstiger Wald 0,24 % 41 % 1 % (Treuhand) 10 %

Zur effizienteren Bewirtschaftung der Wälder und zur optimalen Vermarktung des Holzes sind in Thüringen Forstbetriebsgenossenschaften, in Hessen und Bayern Forstbetriebsge- meinschaften als Zusammenschluss von Kommunal- und Privatwald auf freiwilliger Basis gegründet worden. Echte Waldgenossenschaften, Gemeindegliedervermögen, Gemeinschaftswaldungen sind im geringeren Umfang im UNESCO-Biosphärenreservat vertreten. Hierbei handelt es sich um altrechtliche Körperschaften, deren Mitglieder meist einen ideellen Wert an dem Wald ha- ben. In Bayern bestehen noch zehn altrechtliche Waldkörperschaften mit zusammen 1.062,29 ha Waldbesitz.

Waldbewirtschaftung Der bewirtschaftete Wald im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön stellt mit 39 % an der Ge- samtfläche eine wesentliche Ressource dar. Eine Waldbewirtschaftung nach ökologischen Grundsätzen ist bisher nicht flächendeckend umgesetzt. ,P 5DKPHQ GHU *HPHLQZRKOYHUSÀLFKWXQJ ZHUGHQ EHL GHU %HZLUWVFKDIWXQJ GHV Staatswaldes Maßnahmen zum Arten- und Lebensraumschutz einbezogen. Im Zuge des Waldumbaus wird ein großer Beitrag zur Verbesserung der Widerstands- und Anpassungsfä- higkeit des Waldes geleistet, um die Wälder ± auch im Hinblick auf den Klimawandel ± für nachfolgende Generationen zu erhalten.

Zusätzlich wurden durch die Biodiversitätsstrategien der Länder (BAYSTMUG 2009, HMUKLV 2015, TMLFUN 2011) die Belange des Naturschutzes in den öffentlichen Wäldern gestärkt. Die herausgehobene Bedeutung des Waldes als naturnaher Lebens- und Rückzugs- UDXP¿QGHWLQ=XNXQIWEHLGHU,QDQVSUXFKQDKPHYRQ:DOGÀlFhen besondere Berücksichti-

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gung. Mit naturnahen Waldbaumethoden hat die Forstwirtschaft in den letzten Jahrzehnten Konzepte entwickelt, den Grad der Natürlichkeit auf der gesamten Waldfläche zu fördern. In +HVVHQZLUGGLHÄ/HLWOLQLH1DWXUVFKXW]³IUHLZLOOLJauch in Teilen des Körperschafts- und Pri- vatwaldes umgesetzt. Ein wesentliches Instrument für die Kontrolle der Bewirtschaftung ist die Forsteinrich- tung, die mittelfristige Betriebsplanung. Sie beinhaltet die Erfassung des Waldzustandes, die Erfolgsprüfung der im vergangenen Forsteinrichtungszeitraum durchgeführten Maßnahmen und setzt die forstliche Planung für das folgende Jahrzehnt fest. Generell sind die Betriebs- pläne von Forstsachverständigen aufzustellen. Die kommunalen Wälder in Bayern brauchen einen Forstwirtschaftsplan bei einer Flächengröße von mehr als 100 ha. Kleinere Betriebe (unter 100 ha) arbeiten auf der Grundlage von Forstbetriebsgutachten. Für Wälder unter 5 Hektar Größe entfällt die Verpflichtung. In Thüringen besteht für Körperschaftswaldungen bis 50 ha Größe die Möglichkeit der Aufstellung eines vereinfachten Betriebsplans. Für Pri- vatwaldbesitzer (Fläche > 50 ha) muss ebenfalls ein vereinfachter Betriebsplan erstellt wer- den. Für den Staatswald und auf Wunsch auch für andere Waldbesitzer werden auch Biotope, Totholz, Horststandorte, Quellen und Besonderheiten dargestellt. Die entsprechenden Erhebungszeiträume legen die jeweiligen Länder fest. Für die Wälder der öffentlichen Hand (Staats- und Kommunalwälder) sind die Forsteinrichtungen in allen drei Bundesländern verpflichtend und werden im Zehnjahresrhythmus durchgeführt. Auf- grund der Eigentumsanteile von Kommunal- und Staatswald ist von einer Höhe der Einrich- tung in 61 % der Wälder im UNESCO-Biosphärenreservat auszugehen. Die Ernte des Holzes wird inzwischen insbedondere in nadelholzdominierten Beständen vollmechanisiert mit Harvestern/ Holzvollerntern und Rückezügen durchgeführt. Dadurch konnte nicht nur die Produktivität sondern auch die Sicherheit der im Wald arbeitenden Per- sonen insbesondere bei gefährlichen Rahmenbedingungen ± Windwurf, Schneebruch ± we- sentlich erhöht werden. Zur Reduzierung der Fahrbewegungen in der Fläche werden syste- matisch Rückegassen angelegt. Trotzdem macht das teilweise hohe Gewicht der eingesetzten Maschinen auch bei Rad-Kette-Bereifung eine strikte Rücksichtnahme auf die wetterbedingte Tragfähigkeit des Bodens erforderlich. Die Umsetzung dieser Vorgaben ist allerdings auf Grund des starken Termin- bzw. Kostendrucks bei beauftragten Rückeunternehmen nicht immer gewährleistet.

Zertifizierung Zertifizierung in der Forstwirtschaft ist ein Instrument, um wichtige Nachhaltigkeitsstan- dards bei der Waldbewirtschaftung zu garantieren. Sie dient als Kennzeichnung für wirt- schaftlich, sozial und ökologisch nachhaltig erzeugte Produkte des Waldes. In Deutschland gibt es derzeit mehrere Waldzertifizierungssysteme, von denen das Pro- gramme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC) und das Forest Ste- wardship Council (FSC) die größten sind. Beide Zertifizierungen legen Wert auf die Doku- mentation und der Verbesserung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Die Einhaltung definierter Standards wird durch regelmäßige Überprüfungen in den zertifizierten Betrieben erreicht.

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Das in Deutschland am weitesten verbreitete Zertifikat ist PEFC. Es wurde ursprünglich als europäisches System gegründet und ist heute eine globale Organisation mit dem Ziel einer weltweit nachhaltigen Forstwirtschaft. Die Einhaltung der PEFC Standards wird durch unab- hängige Zertifizierer überprüft. Hinter dem Zertifizierungssystem FSC steht ein international tätiger privatrechtlicher Verein zur Förderung einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Waldbewirtschaftung und wird in erster Linie von den Umwelt- und Naturschutzorganisationen getragen. Auch hier wird eine umweltgerechte, sozial verträgliche und ökonomisch sinnvolle Bewirtschaftung der Wälder gefördert. Jährliche Kontrollen stellen die Einhaltung der nationalen Standards si- cher. In Bayern und Thüringen sind die Staatswälder PEFC-zertifiziert. Die hessischen Staatswald- flächen der Rhön sind seit 2015 FSC-zertifiziert. Über die Art der Zertifizierung entscheidet der Flächeneigentümer. In der thüringer Rhön sind ca. 80 % der Waldflächen (über alle Eigentumsverhältnisse hin- weg) PEFC-zertifiziert, in der hessischen Rhön > 97 % der nicht-staatlichen Waldflächen. In Bayern sind die Landes-, Bundes- und Kommunalwaldflächen PEFC-zertifiziert. Jeder Privatwaldbesitzer oder jede Kommune, die in eine Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) eintre- ten will, verpflichtet sich, nach PEFC-Kriterien zu wirtschaften. Die FBGs im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön/Bayern sind PEFC-zertifiziert.

Cluster Forst & Holz

Die Wälder leisten als Arbeitsplatz und Rohstofflieferant einen wichtigen Beitrag für die Wirtschaftskraft ± gerade in der ländlichen Region. Das Cluster Forst & Holz verbindet alle relevanten Wirtschaftsbereiche, die mit und vom Wald leben. Dazu zählen die Forstwirt- schaft, die Sägewerke und andere holzverarbeitende Betriebe sowie das Holzhandwerk, Pa- pierwirtschaft und die Möbelindustrie.

Nachdem die Beschäftigungsstatistiken die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Land- und Forstwirtschaft zusammenfassen (vgl. Abbildung Anh-12 und Tabelle Anh-5), können die Beschäftigungseffekte der Forstwirtschaft nur sehr überschlägig ermittelt wer- den. Nach Angaben des Forstbetriebs Bad Brückenau hängt an der Produktion von 100 fm Holz mit allen unmittelbaren und mittelbaren Arbeitsplatzeffekten ein Vollzeit-Arbeitsplatz. Bei einer potenziell wirtschaftlich nutzbaren Waldfläche im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (3,07 % Kernzonen abgezogen) von rund 91.200 ha und einem nachhaltigen Hiebssatz von 7,5 fm/ha u. Jahr (Hiebssatz des FB Bad Brückenau) ließen sich jährlich insgesamt 684.000 fm Holz ernten. Nach dem o. g. Verhältnis entspräche das 6.840 Arbeitsplatzäqui- valenten. Zum Vergleich waren 2015 in den Rhön-Landkreisen (Gesamt, nicht nur UNESCO- Biosphärenreservat-Gemeinden) 2.935 sozialpflichtig Beschäftigte in Land- und Forstwirt- schaft und Fischerei registriert, von denen der überwiegende Teil der Landwirtschaft zuzu- rechnen sein dürfte (vgl.Tabelle 16, S.88). Obwohl die Anzahl der Sozialversicherungspflich- tigen in diesem Bereich nicht die Gesamtzahl aller im Cluster Forst & Holz Arbeitenden wie- dergibt, weisen diese Zahlen darauf hin, dass ein großer Teil der an die Holzproduktion aus dem UNESCO-Biosphärenreservat gebundenen Wertschöpfung nicht im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön generiert wird.

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Wald und Klima(-wandel) Wald und Forstwirtschaft sind besonders von Veränderungen der Boden- und Klimafaktoren abhängig. Das Phänomen des Klimawandels in der Region ist in I.1.4. beschrieben. Im Fol- genden soll auf die Klimafolgen eingegangen werden. Die verschiedenen Baumarten stellen unterschiedliche Anforderungen an Standort, Bewirt- schaftung, Auftreten von Schadorganismen, Einträgen von Luftschadstoffen und Klima bzw. Witterung, um optimal gedeihen und sich gegenüber konkurrierenden Arten durchsetzen zu können. Veränderungen wirken sich auf die Baumarten unterschiedlich aus und prägen da- mit die ForstwirtschaIW ,P Ä5HNRUGVRPPHU ³ ZDU HUVWPDOLJ VHLW 'XUFKIKUXQJ GHU bundesweiten Waldzustandserhebung nicht die Schadstoffbelastung, sondern die Witterung der bestimmende Faktor, der zur Verschlechterung des Waldzustands geführt hat (BAYST- MUGV et al. 2008: 377). Abhängig vom Ausmaß und von der Geschwindigkeit, mit der sich Auswirkungen vollziehen, führt die Klimaänderung zu zusätzlichen Risiken für den Wald (DFWR E. V. 2017). Die Wuchszonen der Baumarten werden u.a. über Temperaturgrenzwerte festgelegt. Die Rhön befindet sich heute in wesentlichen Teilen im Bereich der Unteren- und Oberen- Buchen-Zone (BAYSTMUGV et al. 2008: 370ff.). Mit den absehbaren Klimaveränderungen wird die Rhön zunehmend in die Obere- und Untere-Buchen-Mischwaldzone geraten, in der die Buche die bei Weitem dominierende Baumart ist. Sie wird in der montanen Stufe noch mehr an Wuchs- und Konkurrenzkraft gegenüber anderen Baumarten wie der Fichte gewin- nen. Besonders empfindlich gegenüber einer Temperaturerhöhung ist die Fichte. Sie bevorzugt feuchte, kühle Standorte und ist daher wenig trockenheits- und hitzetolerant. Da die Fichte aufgrund ihrer guten Wuchsleistung auch in der Rhön außerhalb ihrer natürlichen Standorte angebaut wird, ist sie oft schon heute an der Grenze ihres Toleranzbereichs angelangt (BAYSTMUGV et al. 2008: 368ff.). Zusätzlich ist die Fichte besonders anfällig gegenüber den indirekten Auswirkungen des Klimawandels wie Borkenkäfer-Kalamitäten und Schäden durch Extremereignisse wie Windwurf. Die Wald-Kiefer als eine weitere in der Rhön verbreitete Nadelbaumart ist eine an kontinen- tales Klima angepasste Baumart. Das heißt, sie ist an Sonderstandorte oder trockene Perio- den angepasst. Allerdings verträgt die Kiefer keine warm feuchten Winter, wie sie in Zukunft häufiger auftreten werden. Einhergehend mit der Veränderung der Klimaparameter stiegen in den letzten Jahrzehnten die Schädigungen verschiedener Baumarten durch Kalamitäten.Ein Umdenken bezüglich der Baumartenzusammensetzung im Hinblick auf den Klimawandel wird unabdingbar sein. Mit- tels Waldumbaumaßnahmen wie Pflanzungen und Naturverjüngung sollen standortange- passte Mischwaldbestände erreicht werden, die trotz globaler Klimaveränderungen eine nachhaltige forstliche Nutzung gewährleisten. Ein weiterer Aspekt im Hinblick Klimawandel ist die Energiewende. Holz ist ein nach- wachsender Rohstoff mit einem breiten Verwendungsspektrum von stofflicher und energeti- scher Verwendung. Holz hat gegenüber Öl und Gas den Vorteil, risikoarm und im Vergleich

zu energieintensiven Stoffen klimafreundlich erzeugt zu werden, gleichzeitig CO2-neutral zu verbrennen. Durch ortsnahe Verfügbarkeit und damit einhergehende geringe Transportkos-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɨɫɭ ten werden die regionalen Wirtschaftskreisläufe unterstützt, die Wertschöpfung verbleibt in der Region. Durch die Kohlenstoffspeicherung (Kohlenstoffsenke) in den Wäldern, den Ersatz fossiler Energieträger und durch Einlagerung von Kohlenstoff in langlebigen Holzprodukten kann

CO2-Freisetzung vermieden bzw. gesenkt werden. Die Potenziale der heimischen Wälder zur Verbesserung des Klimaschutzes über die Nutzung von Holz werden aktuell noch nicht überall und vollständig ausgeschöpft.

3.3.3. Jagd im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön Die Jagd im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön stellt einen wichtigen Teil der heutigen Landnutzung dar. Sie berührt die Flächen der Land- und Forstwirtschaft. Die extrem ver- zweigte Gemengelage zwischen Wald und Offenland im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sowie die strukturellen Unterschiede von extensiver Grünlandwirtschaft bis hin zu intensi- vem Ackerbau erfordern eine komplexe Betrachtung des Themas. Anders als in National- parks ist es vor allem die geringe Distanz von Flächen ungestörter Dynamik (Kernzonen) zu Flächen der geregelten Land- und Forstwirtschaft in Pflege- und Entwicklungszonen, der bei der Jagdkonzeption Rechnung getragen werden muss. Insbesondere in Kernzonen, in denen sich Schwarz- oder Rotwild konzentrieren kann, sind revierübergreifende Wildtierma- nagementkonzepte nötig.

Gesetzliche Rahmenbedingungen Das Jagdrecht und die Inhalte zur Jagdausübung werden über das Bundesjagdgesetz (BJAGDG) definiert. Die Länder definieren die Grundsätze der Jagd und Jagdausübung in LKUHQ/DQGHVMDJGJHVHW]HQ'HU*HVHW]HV]ZHFNLVWKLHUEHLÄHLQHQDUWHQUHLFKHQXQGJHVXQGHQ Wildbestand in einem ausgewogenen Verhältnis zu seinen natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten, die natürlichen Lebensgrundlagen des Wildes zu sichern und zu verbessern, Beein- trächtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung durch das Wild möglichst zu vermeiden, insbesondere soll die Bejagung die natürliche Ver- jüngung der standortgemäßen Baumarten im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen ermög- lichen sowie die jagdlichen Interessen mit den sonstigen öffentlichen Belangen, insbesondere mit den Belangen der Landeskultur, des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszuglei- FKHQ³ $UWBAYJG; siehe hierzu auch § 1 THJG, § 1 HJAGDG). In den Kernzonen des bayeri- schen Teils des UNESCO-Biosphärenreservates wird die Jagdausübung durch regional ange- passte Wildtiermanagementkonzepte geregelt werden, die durch die Jagdausübungsberech- tigten erstellt und von der zuständigen unteren Jagdbehörde im Einvernehmen mit der höhe- ren Naturschutzbehörde genehmigt werden (RUF 2013). In Thüringen regelt die Biosphären- reservatesverordnung das Wildtiermanagement.

Jagdreviere und Hegegemeinschaften Die Jagd unterliegt dem Reviersystem, welches die Jagdausübung an den Grund und Bo- den bindet. Jeder Grundeigentümer ist Jagdgenosse und entscheidet im Zusammenschluss mit weiteren Eigentümern, in welcher Form die Jagd ausgeübt werden soll.

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Auf staatlichen Flächen wird die Jagd meist in Regie der Länder durchgeführt (Regiejagd/ Staatsjagdreviere). Hat ein Grundeigentümer eine zusammenhängende Fläche von mehr als 75 ha (Thüringen/ Hessen), bzw. 81,755 ha (Bayern) so entsteht ein Eigenjagdrevier. Bei einer Mindestgröße von 250 ha (Hessen: 200 ha) entsteht ein Gemeinschaftsjagdbe- zirk. Die Jäger übernehmen ökologische sowie kulturelle Aufgaben und fördern die Erhaltung des jagdlichen Brauchtums. Die Jagdverbände zählen zu den anerkannten Naturschutzverbän- den. Gleichzeitig steht die Jägerschaft im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sowohl als Moderator, Umweltbildner der öffentlichen Hand sowie als Partner zur Seite. Sie wird an den Wildbeständen und entstehenden Schäden gemessen. In verschiedensten Bildungsmodulen XQGÄ:DOGVSD]LHUJlQJHQ³ZLUGversucht, GDV7KHPDÄ-DJG³EHVRQGHUV6FKOHUQZLHGHUQä- her zu bringen, um gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen.

Jagdzeiten und Regelung der Bejagung Die Bundesländer können abweichende Jagdzeiten in den Landesjagdgesetzen bzw. Jagdverordnungen festlegen. In erster Linie orientieren sich die Jagdzeiten an den wild- biologischen Maßgaben. Die jagdbaren Wildarten können in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich bestimmt werden. Für die Staatswaldflächen im Freistaat Thüringen liegt ein Bejagungskonzept vor. Hierin wird die Intervalljagd definiert. Die Jagd erfolgt in den Zeiten 01.05.-31.05., 16.07.-15.01. Außerhalb dieser Zeiten herrscht Jagdruhe ± für alle Wildarten. Dies kommt der Biologie des Wildes im Jahresverlauf entgegen. In der Regel werden Drei-Jahres-Abschusspläne im Einvernehmen mit der Unteren Jagdbehörde erstellt (§ 32 THJG, § 26 HJAGDG). Die Abschusszahlen werden nach Wildart, Geschlecht und Altersklasse festgelegt. Hierbei werden als Grundlage für die festzusetzende Höhe vorrangig der Zustand der Vegetation (insbesondere die Waldverjüngung und der Um- fang von Schälschäden) wie auch Monitoringergebnisse über den Wildbestand berücksich- tigt. Der Jagdausübungsberechtigte ist zur Erfüllung des Abschussplans verpflichtet.

Wildentwicklung und invasive Wildtierarten Die Biodiversität der Landschaft hat im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön hohes Gewicht. Gerade in den Vogelschutzgebieten nimmt die Jagd auf Prädatoren wie Füchse und Marder weiterhin eine besondere Position für den Erhalt von Bodenbrütern ein. Die Vielzahl der im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön vorkommenden Wildarten stellt eine besondere Herausforderung dar, da auch zwischen den Wildarten Wechselbeziehungen be- stehen und diese sich gegenseitig bedingen. Erhöhte und schnell steigende Wildbestände bedeuten für die Jagdausübenden eine erhebliche Herausforderung (z. B. Schwarzwild). Überhöhte Wildbestände führen in der Regel zu Schäden in der Land- und Forstwirtschaft. Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön beherbergt die dem Jagdrecht unterliegenden inva- siven Arten Waschbär und Marderhund. Diese Arten haben in manchen Gebieten gravie- rende negative Einflüsse auf die Reproduktion nicht nur von Bodenbrütern, für die das UNE-

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SCO-Biosphärenreservat teilweise bundesweite Verantwortung trägt. Ein gemeinsames län- derübergreifendes Prädatorenkonzept liegt bisher nicht vor. Durch zunehmende Frequentierung der Rad- und Wanderwege zu Dämmerungs- und Nacht- zeiten sowie Freizeitaktivitäten wie Schneeschuhwandern oder Hundeschlittenfahren abseits ausgewiesener Wege wird das Wild gestört und ist dadurch schwerer zu bejagen.

Wildverwertung 'LH-DJGDXVEXQJGLHQWDXFK]XU%HUHLWVWHOOXQJKRFKZHUWLJHUELRORJLVFKÄJHZDFKVHQHU³/e- bensmittel. Der Dachmarke Rhön e. V. stellt daher auch für Wildbret eine Zertifizierung zur Verfügung, die wenn auch spärlich, so doch zunehmend umgesetzt wird (z. B. Wildvermark- tungsinitiative mit Kühl- und Zerlegeräumen am Simonshof bei Bastheim (BY), Forstverwal- tung Rupboden GmbH & Co.KG mit neu errichteter, EU-zugelassener Wildkammer in Rupboden, Zeitlofs (BY)). Die Verwertung aller in der Jagd erzeugten Produkte stellt aktuell immer noch eine sehr große Herausforderung dar. Dazu zählt nicht nur die Gewinnung von hochwertigem Wildbret als Nahrungsmittel, sondern auch die Verwertung der anfal- lenden Rohprodukte, wie zum Beispiel die Felle von erlegten Prädatoren (z. B. Fuchs, Waschbär). Die zunehmende Verschärfung der Hygienevorschriften erschwert die Direkt- vermarktung von Wildbret durch die Jäger erheblich. Bei Planungen bezüglich der Vermark- tung sind zusätzlich die saisonal schwankenden Zahlen für Wild zu berücksichtigen (Abhän- gigkeit zu Jagdzeiten).

3.3.4. Zusammenfassung Themenfeld Forst und Jagd Forstwirtschaft und Wald: Die größte Herausforderung für die Waldbewirtschaftung der nächsten Jahre und Jahrzehnte stellen die Folgen des Klimawandels dar. Die prognostizierten Veränderungen bei Niederschlagsverteilung und Temperatur werden gravierende Auswirkungen auf die Waldbewirtschaftung haben: o die Vegetationszeit verlängert sich mit schwer abschätzbaren Folgen o Der konsequente und systematische Umbau der Baumartenzusammensetzung hin zu einer klimatoleranteren Bestockung aus vorrangig heimischen Laubbaumarten hat Prio- rität. Durch Windwurf, Schneebruch oder Kalamitäten besonders gefährdete Bestände und Lagen haben dabei Vorrang. o Regenreiche, milde Winter werden die Zeitfenster für die bodenschonende Bewirtschaf- tung von Laubholzbeständen zunehmend verkleinern. o Mit neuen, bisher unbekannten oder unbeachteten Kalamitäten ist zu rechnen. Auch in der Rhön muss stoffliche Verwertung des Holzes vor energetische Verwertung gehen.

Brennholz liefert die Wärme zwar klimaneutral, das Potenzial als langfristiger CO2-Speicher bleibt jedoch weitgehend ungenutzt. Die Nutzungsansprüche an den Wald als Erholungsraum werden gerade in der Rhön mit der- zeit ca. 6,35 Mio. Besuchern pro Jahr zunehmen. Die Wertschöpfungskette Holz existiert in der Rhön nur noch unvollständig. Große Holz- mengen fließen als unveredelter Rohstoff aus der Region ab.

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Jagd: Der gesetzlich bestimmte Vorrang Wald vor Wild bekommt im Hinblick auf den Wald- umbau in Richtung Klimatoleranz mit Hilfe einheimischer Baumarten noch mehr Gewicht. Die Schalenwildbestände sind so zu bejagen, dass alle Laubbaumarten eine Chance auf aus- reichende Verjüngung haben. Eine sach- und lösungsorientierte Diskussion über den zukünftigen Umgang mit Rot- und Schwarzwildbeständen erscheint überfällig. Im Konfliktfeld zwischen Jagdausübung und Freizeitnutzung sind Lösungen gefragt, die dem Wild räumlich und zeitlich störungsfreie Zonen ausreichender Größe zur Verfügung stellt. Das Potenzial der gastronomischen Profilierung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön durch konsequente Wildverwertung erscheint nicht annähernd erschöpft (Stichwort Bewirt- schaftungskonzepte).

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3.4. Themenfeld Tourismus, Gastronomie und Erholung

3.4.1. Strukturen Destination Rhön Abbildung 26: Touristische Destination Rhön und Teile der GrimmHeimat Nordhessen mit Au- ßenabgrenzung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Quelle: GEOINFORMATIONSSYSTEME BRRV 2017)

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Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist touristisch als Teil der übergeordneten Destinati- on Rhön einzustufen. Die Destination Rhön (vgl. Abbildung 26, S. 150, Tabelle Anh-12) selbst umfasst ein Gebiet von ca. 6.163 km² und beinhaltet im Wesentlichen die Landkreise Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Fulda sowie die westlichen Bereiche der Landkreise Schmal- kalden-Meiningen und Wartburgkreis bis zur Werra. Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegt im Zentrum dieser Destination und deckt ca. 40 % der Destinationsfläche ab. Der nördliche Teilbereich des Gebiets im Landkreis Hers- feld-Rotenburg gehört nicht ]XU'HVWLQDWLRQ5K|QVRQGHUQ]XU'HVWLQDWLRQÄ*ULPP+HLPDW 1RUGKHVVHQ³'HUZHVWOLFKH7HLOGHV/DQGNUHLVHV)XOGDLQNOGHU6WDGW)XOGDJHK|UW]ZDU]XU Destination Rhön, jedoch nicht zur Kulisse UNESCO-Biosphärenreservates. Die Überschneidungen bzw. Überlappungen der beiden Gebietskulissen sind bei der Analyse und Interpretation der touristischen Daten entsprechend zu berücksichtigen.

3.4.2. Relevante Akteure im Bereich Tourismus, Gastronomie und Erholung Tourismus wird von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren als Aufgabe wahrgenommen (Tabelle 28, S.151, Tabelle 29, S.152):

Tabelle 28: Staatliche und behördliche Akteure im Bereich Tourismus des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± institutionelle Hauptakteure)

länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen

Bayerisches Staatsmi- Ministerium für Wirt- Thüringer Ministerium nisterium für Wirt- schaft, Energie, Ver- für Wirtschaft, Wissen- Landesministerien schaft und Medien, kehr und Landesent- schaft und digitale Gesell- Energie und Technolo- wicklung schaft gie

Landesmarketing- Bayern Tourismus HA Hessen Agentur Thüringer Tourismus organisationen Marketing GmbH GmbH, Wiesbaden GmbH, Erfurt

Tourismusverband Landestourismus- Hessischer Tourismus- Franken e. V., Nürn- verbände verband e. V., Marburg berg

Rhön GmbH

RTS Rhöntourismus Rhöntourismus Bäderland Bayerische und Service GmbH LK Rhönforum e.V Rhön GmbH & Co. KG Fulda

Die Landesministerien (vgl. Tabelle 28, S.151) übernehmen dabei im Wesentlichen regulative und leistungsgewährende Aufgaben. Die Landesmarketingorganisationen (LMO) sind zu 100 % der Gesellschafteranteile in Händen der jeweiligen Bundesländer und vermarkten die tou- ristischen Destinationen, so auch die Destination Rhön. Alle drei Länder sind gleichzeitig für

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɨɬɩ die Rhön als Destination zuständig. Flankiert werden die LMOs durch die Landestourismus- verbände, die u. a. die Interessen ihrer Organisationen und Leistungsträger vertreten.

Tabelle 29: Kommunale und private Akteure im Bereich Tourismus des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± sonstige touristische Akteure)

länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen Naturpark Bayerische Rhön, Träger: Naturpark Hessische Naturparke Verein Naturpark und Rhön, Träger: - Biosphärenreservat Bayer. Landkreis Fulda Rhön e. V. 11 Tourist- Tourist- 18 Tourist-Informationen 8 Tourist-Informationen Informationen und Informationen und Infobüros und Infobüros Infobüros Infozentrum "Haus auf "Haus der Schwarzen Ber- Infostelle Groenhoff- der Grenze" - Point Al- ge", Oberbach Haus, Wasserkuppe pha Biosphärenzentren "Haus der Langen Rhön", Infozentrum Propstei Oberelsbach Zella/Rhön Infostelle am "Schwarzen Erlebniswelt Rhönwald Moor" mit Arche Rhön Tourismusnetzwerk Netzwerke Thüringen Point Alpha Stiftung, Stiftungen Geisa Rhönklub e. V. Dachmarke Rhön e. V. Rhöner Charme e. V. Aus der Rhön - für die Rhön e. V Touristische Arbeits- Touristische Arbeitsge- Fremdenverkehrsverein gemeinschaft ÄHessi- weitere meinschaft "Die Rhöner 5" Hohe Geba e. V. touristische Akteure sches Kegelspiel e. 9³ Tourismus Fränkisches Touristische Arbeits- Saaletal Hammelburg e. gemeinschaft "Die Verein für Heimatpflege, V., Frankens Saalestück Rhöner" Wandern und Winter- Tourist- und Heimatver- IKZ/TAG "Nördliche sport Ellenbogen e. V. bund Markt Burkardroth Kuppenrhön" e. V. Bänderland Bayerische

Rhön GmbH & Co. KG

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Unterhalb der LMOs gibt es verschiedene Modelle der Zusammenarbeit und Aufgabenvertei- lung. In Hessen wurde dafür das sogenannte 3-Ebenen-Modell mit LMO, Destination und Touristischer Arbeitsgemeinschaft (TAG - kommunale Ebene) installiert. In Bayern vertrat bis Januar 2017 die Tourismus GmbH Bayerische Rhön als operative Einheit des Gebietsaus- schusses die Rhön (Destination) im Tourismusverband Franken auf Arbeitsebene (vgl. Tabel- le 29, S.152). Für die Umsetzung einer (nachhaltigen) touristischen Entwicklung im UNESCO- Biosphärenreservat bzw. in der Destination Rhön wurden in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten verschiedenste Institutionen und Strukturen auf unterschiedlichen Ebenen auf- gebaut. Bislang war die Rhön MDUNHWLQJÄ*E5³EHVWHKHQGDXVGHQUHJLRQDOHQ7RXULVPXVRUJDQLVDWi- onen in Bayern (Tourismus GmbH Bayerische Rhön), Hessen (Rhön Tourismus & Service GmbH Landkreis Fulda) und Thüringen (Rhönforum e. V.) sowie der Dachmarke Rhön GmbH (RHÖN MARKETING GBR 2014: 4) für die überregionale Vermarktung der Region zu- ständig. Die komplette Neustrukturierung dieser touristischen Strukturen auf Destina- tionsebene auf Initiative der ARGE Rhön hat mit der Gründung einer länderübergreifenden Rhön GmbH (unter Einbeziehung der Dachmarke Rhön GmbH) einen wichtigen Schritt voll- zogen. Seit 01.02.2017 ist die neue Rhön GmbH das Schlüsselunternehmen für die Bereiche Tourismus und regionale Vermarktung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön bzw. für die Destination Rhön. Durch die Einsetzung eines länderübergreifenden Geschäftsführers und den geplanten Aufbau von Kompetenzzentren in den drei Bundesländern wird eine neue Struktur geschaffen, die nun, zentral koordiniert, die touristische Arbeit länderübergreifend organisieren und gleichzeitig themenspezifsiche Aufgaben der ARGE Rhön, der Dachmarke Rhön GmbH und der (ehemaligen) Rhön Marketing GbR bündeln und zusammenfassen soll. Eine Besonderheit innerhalb der Destination und des UNESCO-Biosphärenreservates stellen GLH 6XEGHVWLQDWLRQHQ Ä%lGHUODQG Bayerische Rhön³ XQG Ä)UDQNHQV 6DDOHVWFN³ in Bayern dar. Die Infostellen der Region sind zumeist unter kommunaler Trägerschaft und werden von den Städten und Gemeinden (Fremdenverkehrsämtern) getragen (zehn Einrichtungen werden von Vereinen und Unternehmen betrieben). Hinzu kommen die sieben Biosphärenzentren und ±infostellen (vgl. Tabelle Anh-13). Die Regionale Arbeitsgemeinschaft Rhön (ARGE Rhön) war bislang auch für touristische Projekte aktiv. So wurden mit ihren Mitteln und EU-Förderung u. a. die Planung und Aus- stattung der Premiumwanderwege DER HOCHRHÖNER® und seiner Extratouren finan- ziert. Gleichzeitig finanziert die ARGE Rhön die Personalstelle des Projektkoordinators Wan- derwege und Rhönradwege. Länderübergreifend über administrative Grenzen hinaus pflegt der Rhönklub e. V. seit vielen Jahrzehnten die Tradition des Wanderns in der Region und hat die Rhön als Urlaubs- und Wanderziel über die Grenzen der drei Länder hinaus bekannt gemacht. Die Dachmarke Rhön e. 9GHU9HUHLQÄ$XVGHU5K|QIUGLH5K|Q³XQGGLHRegionalmarke bzw. Wirtevereinigung Rhöner Charme e. V. vermarkten mit unterschiedlichen Schwerpunkten ihre Mitglieder.

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UNESCO-Biosphärenreservat ± bayerischer Teil Der Naturpark Bayerische Rhön wird vom Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayer. Rhön e. V. (NBR e. V.) betreut. Mit den beiden Biosphärenzentren Haus der Langen Rhön in Oberelsbach und Haus der Schwarzen BHUJH LQ 2EHUEDFK VRZLH GHU ,QIRVWHOOH Ä6FKZDU]HV 0RRU³EHGLHQWGLHVHUGUHL7RXULVW-Informationen in der bayerischen Rhön. Der Tourismus- verband Franken e. V. in Nürnberg vermarktet die Bayerische Rhön überregional neben 15 weiteren Reiselandschaften in Unter-, Mittel- und Oberfranken. 'LHWRXULVWLVFKH:HUEHJHPHLQVFKDIWÄ'LH5K|QHU³LVWHLQ=XVDPPHQVFKOXVVGHU6WlGWHXQG Märkte Bischofsheim a. d. Rhön, Mellrichstadt, Fladungen, Oberelsbach und Ostheim v. d. Rhön zur besseren Vernetzung, gemeinsamen Beratung und Gästebetreuung sowie Vermitt- lung von Unterkünften, Urlaubszielen, Attraktionen und Aktivitäten der Region. Der übrige Teil der bayerischen Rhön LVWHQWZHGHUGHQWRXULVWLVFKHQ6XEGHVWLQDWLRQHQÄ%ä- derland Bayerische Rhön³ E]Z Ä)UDQNHQV 6DDOHVWFN³ ]X]uordnen oder ist bislang touris- tisch auf gemeindeübergreifender Ebene nicht organisiert.

UNESCO-Biosphärenreservat ± hessischer Teil Der Naturpark Hessische Rhön als rein kommunale Struktur des Landkreises Fulda hat das Ziel, im Landschaftsschutzgebiet Ä+HVVLVFKH 5K|Q³ WRXULVWLVFKH ,QIUDVWUXNWXUHLQULFKWXQJHQ u. a. für das Wandern bzw. den Wintersport (Loipen) zu entwickeln und zu pflegen. In der hessischen Rhön sind aktuell zwei Touristische Arbeitsgemeinschaften (TAGs) aktiv: Der südliche Teil der hessischen Rhön ZLUGYRQGHU7$*Ä'LH5K|QHU³EHDUEHLWHW%HWHLOLJWH Kommunen sind die Städte Gersfeld und Tann sowie die Gemeinden Ehrenberg, Hilders, Hofbieber und Poppenhausen. Der Teil der Kuppenrhön im Norden des Landkreises Fulda wird touristisch durch dLH 7$* Ä+HVVLVFKHV .HJHOVSLHO³ H V. vermarktet. Dazu zählen die Stadt Hünfeld und die Gemeinden Nüsttal, Rasdorf, Burghaun, Eiterfeld, Haunetal sowie die Stadt Geisa in Thüringen.

UNESCO-Biosphärenreservat ± thüringer Teil Die thüringer Rhön mit ihren touristischen Zentren rund um die Hohe Geba, Frankenheim (Berg Ellenbogen) und Geisa wird in beiden Landkreisen durch das Rhönforum e. V. touris- tisch organisiert und vertreten sowie durch das die Thüringer Tourismus GmbH (TTG) über- regional vermarktet und dient als Kommunikationsplattform unter den touristischen Akteu- ren.

Rolle der Verwaltungsstellen Die drei Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates besitzen keine operativen Zuständigkeiten im Bereich Tourismus. Unbeschadet dessen haben sie in den zurückliegen- den Jahren im Rahmen des Koordinierungsausschusses der ARGE Rhön z. B. intensiv an der Entwicklung der touristischen Infrastruktur ± Der HOCHRHÖNER und Extratouren ± mit- gewirkt.

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Die Verwaltungsstellen sind in Bereichen touristLVFKHU32,¶VXQG$QJHERWHDOV/HLVWXQJVHr- bringer zu betrachten, indem sie Infozentren betreiben oder betreiben lassen und buchbare Angebote auf den Markt bringen (vgl. 3.4.3.)

3.4.3. Touristische Infrastruktur Die natürlichen Grundlagen für Tourismus im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön stellen zunächst einmal die ursprüngliche Rhöner Kulturlandschaft des UNESCO-Biosphären- reservates sowie die dazugehörige Flora und Fauna dar.

Ä:HJH³ und Strecken Ein dichtes Netz an Wander- und Radwegen, ergänzt um Aussichtspunkte, Erlebnisstationen, Rast- und Parkplätze, Natur- und Kulturlehrpfade, bieten eine optimale Erschließung der Erholungslandschaft Rhön (Tabelle 30).

Tabelle 30: Übersicht über die Rhöner Wanderwege (Angaben beziehen sich nicht auf die Kulisse des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön, sondern auf den Naturraum Rhön) (Quelle: NBR E. V. 2017)

2017 2008

Kategorie Unterkategorie km Stück km Stück Hauptwanderwege 1.231 14 1.394 15 Rhönklubrundwege 196 8 0 0

Rhönklubwege und Nebenwanderwege 1.389 94 2.373 155 vom Rhönklub be- Flusswege 0 0 179 3 treute Wanderwege Jakobuswege 211 4 211 4 Europäische Fernwanderwege 190 2 190 2 Wandern ohne Gepäck 0 0 744 5 3.216 124 5.091 184

DER HOCHRHÖNER® 173 1 173 1 Premiumwege Zubringer 172 44 189 47 Extratouren 345 25 316 20 690 70 678 68

Rhönrundwege Bayern 1.760 272 2.045 346 örtliche Wanderwege Rhönrundwege Hessen 1.681 271 1.809 193 Rhönrundwege Thüringen 334 50 622 89 3.775 593 4.476 628

sonstige Wanderwege 271 24 222 16

GESAMT 7.952 811 10.467 896

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Die Aufstellung in Tabelle 30, S.155 zeigt, dass ausgehend vom ARGE-3URMHNWÄ:DQGHUZHOW 1U³GDVWanderwegenetz der Rhön insgesamt auf den Prüfstand kam und die Zahl der markierten Wege um 10 %, die Gesamtstreckenlänge jedoch um rund 25 % reduziert wurde. Dieser Prozess der Überprüfung und Verschlankung ist sehr zeitaufwändig und bis heute nicht abgeschlossen. Mit der Konzentration auf die wirklich attraktiven Routen ging eine Vereinheitlichung und Modernisierung der Wegebeschilderung einher. Bei den rein ge- meindlichen Wegenetzen lässt sich dieselbe Entwicklung beobachten. Die Wegestrecken müssen den Arbeitskapazitäten der Bauhöfe der Gemeinden angepasst werden, um ein aus- reichendes Pflegeniveau gewährleisten zu können. Die Einstellung eines länderübergreifenden Wegekoordinators durch die ARGE Rhön, dem die Betreuung des gesamten Premiumwegenetzes in der Rhön obliegt, hat sich außeror- dentlich bewährt. Durch seine Doppelfunktion als Hauptwegewart des Rhönklubs funktio- niert die Arbeitsteilung zwischen den Naturparken und den Rhönklub-Zweigvereinen hin- sichtlich Wegeunterhalt und Markierung reibungslos. Der Rhönklub ist im Auftrag der Land- kreise und Naturparke für die Markierung der Premiumwege sowie der deckungsgleich ver- laufenden Rhönrundwege in Bayern und Hessen verantwortlich. Das Fehlen einer den Naturparken vergleichbaren, einheitlichen Trägerorganisation für das Wegenetz macht sich in Thüringen schmerzlich bemerkbar, wo die Zuständigkeit für Wege- unterhalt und Beschilderung bei den Gemeinden liegt. Das Radwegenetz im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist vom Umfang her mit dem Wanderwegenetz nicht vergleichbar. Als Mittelgebirge ist die Rhön keine typische oder be- sonders ausgeprägte Radfahr-Destination wie beispielsweise große Flusstäler wie die Elbe oder das Donautal. Dennoch ist es gelungen in den letzten Jahren ein vielschichtiges und weit verzweigtes Radwegenetz im UNESCO-Biosphärenreservat und in der Destination Rhön aufzubauen. Der hohe Anteil ADFC-zertifizierter Radwege (Vom Main zur Rhön, Rhönrad- weg, Fuldaradweg, Bahnradweg Hessen) belegt die hohe Qualität der Radwege und ihrer Ausstattung. Im Rahmen eines LEADER-Projekts wird auf unterfränkischer Ebene das Rad- wegenetz in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld derzeit überarbeitet. Das Mountainbike-Wegenetz in der Bayerischen Rhön wird derzeit im Rahmen eines landkreisübergreifenden LEADER-Projekts vollständig überarbeitet. Eine Ausdehnung auf die übrigen Teile der Rhön ist in der Diskussion. Die Kreuzberg-Allianz hat als touristisches Angebot zusammen mit dem Anbieter Rhöntrail den Flowtrail Kreuzberg auf den Weg ge- bracht. Langlaufloipen und Winterwanderwege in den Hochlagen der Schwarzen Berge, der Langen und Hohen Rhön und der Wasserkuppe präparieren die Naturparke in Hessen und Bayern, bzw. Vereine und Freiwillige in Thüringen soweit und sobald es die Schneeverhält- nisse zulassen. Die günstigsten Bedingungen dafür bietet auf Grund seiner Lage das DSV- Nordic-Skizentrum am Roten Moor. Mit dem Haus am Roten Moor steht hier auch eine den gehobenen Ansprüchen genügende Infrastruktur für sportlich orientierte Langläufer zur Ver- fügung. In den zurückliegenden Wintern konnten jedoch auf Grund von Schneelage und Temperaturen nur selten die Loipen und Winterwanderwege über längere Zeit genutzt wer- den (SCHNEIDER et al. 2009). Die Skilifte am Arnsberg, am Kreuzberg und an der Wasser- kuppe bewegen sich daher inzwischen wirtschaftlich oft am Existenzminimum (MAIN-POST 2016e). Auch Beschneiungsanlagen (Arnsberg, Wasserkuppe) sind auf ausreichend tiefe

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Temperaturen zur Schneeerzeugung angewiesen, die in den zurückliegenden Jahren oft nicht gegeben waren. Ortsbezogene Sonder-Infrastruktur wie die Steinwand als Kletter-Location oder Kletter- und Hochseilgärten runden das Spektrum der Infrastruktur in der freien Landschaft ab. Hinzu kommt die touristische Nutzung größerer Fließ- oder Badegewässer zum Kanufahren (z. B. Fränkische Saale) und Wakeboarden wie z. B. Wakepark Thulba.

Points of ,QWHUHVW 32,¶V

Die touristischen Leuchttürme im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sind nach JOB & KRAUS (2014) u. a. die Wasserkuppe, der Kreuzberg, das Schwarze Moor, das Rote Moor, die Milseburg, Point Alpha. Weitere Highlights sind die Hohe Geba, die Erlebniswelt Rhönwald, der Ellenbogen, Zella/Rhön und die Kurstädte Bad Kissingen, Bad Neustadt a. d. Saale und Gersfeld. Die Wasserkuppe K|FKVWHU %HUJ GHU 5K|Q XQG +HVVHQV KDW DOV Ä:LHJH GHV 6HJHOIOXJV³ XQGDOVÄ%HUJGHU)OLHJHU³VHLWEHU-DKUHQHLQHeinzigartige Geschichte und Vielfalt an fliegerischen Aktivitäten hervorgebracht. Der Sonderlandeplatz mit Start- und Landekontin- gent wird von der Gesellschaft zur Förderung des Segelflugs betrieben, der die Fliegervereine der Umgebung sowie die Flugschule und der Oldtimer-Segelflugklub angehören. Die Start- und Landebahn bietet die Voraussetzungen sowohl für Schlepp- als auch für Windenstarts. Außerdem befinden sich auf der Wasserkuppe Startplätze für Drachen- und Gleitschirmflie- ger sowie für Modellflieger in fast alle Windrichtungen. Die Gesellschaft betreibt daneben auch das Deutsche Segelflug-Museum. Wichtigster Anziehungspunkt in der bayerischen Rhön ist das Kloster Kreuzberg, das ne- ben der Pkw-Zufahrt von allen Seiten durch Wanderwege und Mountainbike-Trails erschlos- sen ist. Das Bruder-Franz-Haus ergänzt den kirchlichen und touristischen Komplex um eine Präsentation des Franziskaner-Ordens. Die Mahn- und Gedenkstätte Point Alpha auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Rasdorf und Geisa zieht mit seiner Ausstel- lung zur deutsch-deutschen Teilung im thüringer Teil die meisten Besucher an. Diese drei markanten Anziehungspunkte für Tagesbesucher, Übernachtungsgäste und Einheimische VWHKHQVWHOOYHUWUHWHQGIUFD32,¶VLQGHU'HVWLnation Rhön. Die drei Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates in Bayern, Hessen und Thü- ringen haben in eigener Zuständigkeit in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen in den letzten Jahren ein relativ umfangreiches Netz an Infozentren und Infostellen geschaffen. Nachdem Ende 2016 das Landschaftsinformationszentrum (LIZ) in Rasdorf endgültig für immer geschlossen wurde, bestehen in Hessen im Bereich des Hessischen Kegelspiels und im Landkreis Hersfeld-Rotenburg keine Informationseinrichtungen des UNESCO- Biosphärenreservates mehr. Noch keine Informationseinrichtung existiert bisher im bayerischen Erweiterungsbereich. In Thüringen hat sich die Situation durch die neue Ausstellung im Haus auf der Grenze (bei Point Alpha) und der Arche Rhön (Erlebnis- und Besucherzentrum) in Ergänzung zum In- fo-Zentrum in der Propstei Zella merklich verbessert. Eine weitere Infostelle befindet sich PLWÄ1RDKV6HJHO³ 1HXEDX$XVVLFKWVSXQNWPLW$XVVWHOOXQJ DP(OOHQERJHQ

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3.4.4. Tourismusintensität - Leistungsträger Die Ausstattung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön mit Beherbergungsbetrieben < 10 Betten (Ferienwohnungen/ -häuser, Gasthöfe/ Pensionen, Hotels, Campingplätze etc.) und ihrer Bettenanzahl ergibt sich aus den nachstehenden Karten. Die Veränderungen in Gemeinden mit geringen Betriebs- und gleichzeitig geringer Betten- zahlen blieben bei der Interpretation unberücksichtigt, da ihr Beitrag zur Gesamtentwicklung wenig ins Gewicht fällt (vgl. Abbildung 27, S.159 und 28, S.160 sowie Tabelle Anh-9 und Anh- 10). Es zeichnen sich darin einige signifikante Sachverhalte und Entwicklungen ab: o Ein nicht geringer Teil der Gemeinden im bayerischen und vor allem im thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservates, auch solche in landschaftlich herausgehobener Lage wie Sandberg, Birx, Frankenheim und einige andere mehr, sind touristisch unterentwi- ckelt. o Die Zahl der Beherbergungsbetriebe sinkt gerade in den Tourismusorten mit bisher gu- ter Ausstattung mit Betrieben. Aus diesem Trend fallen die Gemeinden Ehrenberg, Hil- ders, Hofbieber und Bad Brückenau durch positive Entwicklung auffällig heraus. o Dieser Trend bestätigt sich bei der Entwicklung der Gästebetten mit der zusätzlichen Ausnahme, dass der Rückgang an Betrieben in Oberelsbach durch die Eröffnung der Umweltbildungsstätte überkompensiert wurde. o Die auffällig positive Entwicklung in Schenklengsfeld und Dermbach ist der Initiative eines einzigen Beherbergungsunternehmens geschuldet. o Der Datenschutz verzerrt die Darstellung erheblich. Die Gemeinde Hausen verfügt dank des Rhön-Park-Hotels über die vierthöchste Bettenzahl in der bayerischen Rhön mit rund 1.170 Betten. Da sie in einem Betrieb konzentriert sind, scheinen sie in der Statistik nicht auf. o In vielen thüringer Gemeinden gibt es nur einen bzw. sehr kleine Beherbergungsanbie- ter, die aus Datenschutzgründen bei der Aufzählung nicht erscheinen. Auf Grund der Erfassungsschwelle von Betrieben mit mindestens zehn Betten besteht eine schwer fassbare Dunkelziffer beim tatsächlichen Angebot an Gästebetten. Die Tourismus GmbH Bayerische Rhön geht aufgrund eigener Erhebungen davon aus, dass das Bettenange- bot aus dem nicht-gewerblichen Bereich ca. 18 % des gewerblichen Angebotes ausmacht. Als weitere touristische Leistungserbringer müssen die Anbieter von Erlebnisangeboten auf- geführt werden. Auf die Natur- und Landschaftsführer sowie die Gästeführer wird in Kapitel I.5.1. näher eingegangen. Auf der Grundlage des Potenzials für Radfahren und Mountainbi- king hat sich die Fa. Rhöntrail als Anbieter für geführte Touren und Schulungen etabliert. Zu dieser Gruppe zählen jedoch auch außergewöhnliche Angebote wie die Rhönlamas aus Pop- penhausen.

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Abbildung 27: Entwicklung der Beherbergungsbetriebe des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2012 ± 2015) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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Abbildung 28: Entwicklung der Gästebetten des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2012 ± 2015 ) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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3.4.5. Touristische Angebote Die drei Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates und Naturparke beteiligen sich im besten Falle bei der Mitentwicklung von Natur- und Kulturerlebnisangeboten im UNESCO-Biosphärenreservat, die Vermarktung obliegt der Rhön GmbH.

Wandern Im Jahr 2004 wurde durch die Regionale Arbeitsgemeinschaft Rhön (ARGE Rhön) das Pro- jekt Ä:DQGHUZHOW1U³ initiiert, welches den Qualitätsgedanken und die Fokussierung auf die Bedürfnisse des Wanderns auf die Aktivitäten der regionalen Akteure übertragen sollte. Es wurde damit eine Entwicklung begonnen, welche noch heute andauert und das Ziel ver- folgt, die Rhön als Wanderdestination in der nationalen Spitzengruppe zu etablieren. Das Wanderwegenetz in der Rhön verteilt sich auf verschiedene Träger und kann vereinfacht in Premiumwege, Rhönklubwege, Rhönrundwege und sonstige regionale Wanderwege unter- teilt werden (vgl. Tabelle 30, S. 155). DER HOCHRHÖNER® ist das Aushängeschild für die gesamte Region. Seit dem Jahr 2006 verbindet der vom Deutschen Wanderinstitut als Premiumweg zertifizierte Wanderweg Ä'(5+2&+5+g1(5³PLWHLQHU*HVDPWOlQJHYRQNP]ZLVFKHQ%DG.LVVLQJHQXQG%DG Salzungen die attraktivsten Naturlandschaften und Sehenswürdigkeiten der Rhön miteinan- der. Der HOCHRHÖNER ist gleichzeitig ein wesentlicher Eckpfeiler des Destinationsmarke- tings. Durch das Wandermagazin wurde er als "Deutschlands Schönster Wanderweg 2010" in der Kategorie Routen (Weitwanderwege) ausgezeichnet. 'HU 3UHPLXPZDQGHUZHJ Ä'(5 +2&+5+g1(5³ LVW HLQ ]HQWUDOHV (UJHEQLV GHV 3URMHNWHV Ä:DQGHUZHOW1U³GHU$5*(5K|Q'XUFKHLQ1HW]DQ=XEULQJHUQLVWGHU+2&+5+g1(5³ mit den umliegenden Städten und Gemeinden verbunden. Um ergänzend ein hochwertiges Angebot an Tagestouren anbieten zu können, wurden darüber hinaus in den Jahren 2007 bis 2016 insgesamt 25 Extratouren (als Premiumweg zertifizierte Rundwanderwege) markiert. Rund um den Hochrhöner und die Extratouren haben die RTS GmbH Fulda, die Tourismus GmbH Bayerische Rhön und das Rhönforum e. V. eine Reihe von Pauschalangeboten z. B. Wandern ohne Gepäck entwickelt. Die Einrichtung und Unterhaltung von Wanderwegen gehört zu den zentralen Zwecken des 1876 gegründeten Rhönklubs. Sein Wegenetz aus Haupt- und Nebenwanderwegen wird aus- schließlich durch ehrenamtlich tätige Wegewarte betreut. Darüber hinaus übernimmt der Rhönklub auch die Betreuung weiterer Wanderwege in seinem Zuständigkeitsbereich wie z. B. die Europäischen Fernwanderwege oder die Jakobuswege. Der Rhönklub e. V. bietet nicht nur auf seinen eigenen Wegen sondern auf dem gesamten Wegenetz der Rhön jährlich ein umfangreiches Programm geführter Wanderungen an. Die Führung übernehmen geschulte Wanderführer (vgl. I.5.1.). Die Teilnahme steht jedermann offen, Urlaubsgäste sind gerne willkommen. Der Rhönklub sieht seine größte Herausforde- rung für die Zukunft in der nachhaltigen Betreuung seines Wanderwegenetzes vor dem Hin- tergrund der fortschreitenden Alterung seiner Mitglieder. 'DV |UWOLFKH :HJHQHW] ZLUG GXUFK GLH VRJHQDQQWHQ Ä5K|QUXQGZHJH³ JHELOGHW ZHOFKH DXs- schließlich als Rundwanderwege für Tages- und Halbtagestouren angelegt sind.

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Träger der Rhönrundwege sind in Bayern und Hessen die beiden Naturparke, welche auch in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kommunen für die Pflege verantwortlich sind. Die Trä- ger dieses Wegenetzes bieten keine eigenen Veranstaltungen, wie geführte Wanderungen, auf diesen Wegen an. Das Rundwegenetz wird durch eine Serie von kleinräumigen Wanderfüh- rern des Dehler-Verlags an Besucher und Einheimische kommuniziert. Sie werden gut nach- gefragt. Durch verschiedene Themenwege, die als Streckenwege (z. B. Fränkischer Marienweg, Frie- densweg, Grünes Band usw.) aber auch als Rundwanderwege (Franziskus-Weg an der Thü- ringer Hütte) angelegt sind, wird das Angebot an Wanderwegen in der Rhön zusätzlich erwei- tert. Auch Lehrpfade zu verschiedenen Themen mit kurzen Streckenlängen sind flächende- ckend vorhanden. Im Gegensatz zu den übrigen Wanderwegen in der Rhön sind die Zustän- digkeiten für deren Betreuung nicht einheitlich geregelt. Auch von den Teilnehmern an der Online-Befragung (BRRV 2016) wird das Wanderangebot als touristisches Aushängeschild der Region gesehen. Hier werden die größten Potenziale für einen sanften und somit nachhaltigen Tourismus gesehen, vor allem in Zusammenarbeit mit dem Rhönklub. Massentourismus wird hingegen abgelehnt.

Radfahren Insbesondere die Flusstäler wie bspw. Ulster, Felda, Fränkische Saale, Werra und Fulda bie- ten ein gutes Angebot für Familien und Tourenfahrer. Neue technische Entwicklungen und gestiegene Nachfrage im Bereich Mountainbike und E-Bike machen es möglich, die Rhön als Mittelgebirge auch im Bereich Radfahren weiterzuentwickeln. Das Thema E-Bike ist inzwi- schen flächendeckend in der Rhön angekommen, muss aber noch weiter gefördert werden, was ebenso das Service-Angebot inkl. E-Tankstellen mit einschließt. Bereits seit 1990 existiert der Rhöner Kuppenritt, mit dem der TSV Brendlorenzen auf der Basis des Radwegenetzes der Rhön jedes Jahr am 3. Sonntag im Juli für alle Ansprüche ± von der gemütlichen Familientour bis zum Profiritt über 200 km und mehrere tausend Höhen- meter ± ein inzwischen weit überregional bekanntes Radfahrevent initiiert hat. Mit dem Ä5K|Q-Bike-.LQJ³ KDW GLH .UHX]EHUJ-Allianz 2012 ein reines Mountainbiking-Event entwi- ckelt, das ebenfalls sehr gut angenommen wurde. Der Anbieter Rhöntrail hat inzwischen ein ausgefeiltes und umfangreiches Programm an Touren und Schulungen für Mountainbiker in der Rhön entwickelt. Als Besonderheit der Rhön besteht neben dem klassischen Wandern und dem Radwandern die Möglichkeit des Bootswanderns auf der Fränkischen Saale im UNESCO- Biosphärenreservat und auf der Werra in der Destination Rhön. Der bemerkenswerte Anstieg der Nachfrage nach Infomaterial zu Radtourismus (mdl. Aus- kunft der Rhön-Marketing GbR 2016) in den letzten Jahren kann als guter Anhaltspunkt für die positive Entwicklung des Radtourismus in der Rhön gelten.

Fliegen Ein besonderes Angebot bietet die Rhön außerdem rund um das Thema Fliegen, nicht nur auf der Wasserkuppe, dem Berg der Flieger, sondern auch in Hammelburg und Bad Kissin- gen. Neben dem Segelflug, der aktuell als Vorschlag zum Immateriellen Kulturerbe der UNE-

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SCO geprüft wird, Motorflug sowie Ultraleichtflug haben sich im Laufe der letzten Jahrzehn- te weitere (Trend-) Sportarten in der Rhön etabliert, dazu zählen unter anderem Paragliding, Drachenflug, Modellflug und Snow-Kiting.

Winterfreizeit Auch wenn in den letzten Jahren durch allgemein gestiegene Temperaturen in den Winter- monaten kaum noch ausreichende natürliche Schneemengen vorhanden waren, gibt es im- mer noch ein gutes, allerdings unkalkulierbares Angebot für Skifahrer, Langläufer, Rodler und Winter-Wanderer. Speziell das Nordic-Aktiv-Zentrum Rotes Moor des DSV (Deutscher Skiverband) ist sowohl regional als auch überregional von Bedeutung. Gäste aus benachbarten Landkreisen und na- hegelegenen Ballungszentren wie Rhein/Main oder Würzburg sind hier im Winter in sehr großer Zahl anzutreffen. Weitere Randsportarten im Winter sind Snowkiting (auf der Wasserkuppe) und Schnee- schuhwandern. Es erfreut sich wie das Winterwandern zunehmender Beliebtheit. Geführte Schneeschuhtouren werden inzwischen z. B. von Rhöntrail und Fahrrad-Fuchs in Kalten- nordheim angeboten. Eine naturverträgliche Gestaltung und Organisation dieser und zukünftiger Sportarten, spe- ziell im Winter, ist eine Herausforderung für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.

Gesundheitstourismus Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön hat gerade durch die Erweiterung im bayerischen Teil eine deutliche Ergänzung seiner touristischen Angebote erfahren. Insbesondere im Be- reich Gesundheit bieten die bayerischen Bäder und Themenstandorte ± gespeist aus Heil- wasser ± eine bedeutende Ergänzung des Angebotsspektrums. Dieses reicht von klassischen Kur- und Reha-Angeboten für diverse Krankheitsbilder über Präventiv-Angebote bis zu hochwertigen Wellness-Angeboten. Eine Verknüpfung und Ergänzung dieser Angebotspalet- te mit präventiven und kurativen Angeboten in der freien Landschaft steckt noch in den ers- ten Anfängen.

Genießen Genießen in der Rhön kann ganz verschiedene Seiten haben. Musikalischen und sprachlichen Genuss bietet mit Ausnahme der Theaterferien das Meininger Theater ganzjährig auf hohem Niveau. Das Musicalprogramm des Fuldaer Schlosstheaters zieht Gäste aus ganz Deutschland an. Internationale Gäste können der Kissinger Winterzauber und vor allem der Kissinger Sommer begrüßen. Die Bayerische Musikakademie Hammelburg ergänzen Angebote wie das SaaleMusicum, Open Airs in Kuranlagen oder Kurorchesterdarbietungen sowie das Bayeri- sche Kammerorchester Bad Brückenau und das Jugendmusikkorps in Bad Kissingen. Sie finden ihr Pendant in den Kissinger Genusswelten, die regionale wie internationale kulinari- sche Genüsse bieten. Aber nicht nur in den Städten am Rand der Rhön lockt der Genuss. Sie- ben Gasthäuser von Hilders bis Hammelburg haben es in den Genussführer von Slowfood

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Deutschland geschafft. Die Bischofsheimer Wirte bieten jedes Jahr im Frühjahr Bärlauchwo- chen und im Herbst Wildwochen an (vgl. Wertschöpfungskette).

Bilden Die auch für Besucher der Rhön offenen Bildungsangebote werden in Kapitel I.5.1. behan- delt. Dabei erfreuen sich gerade die Angebote rund um den Sternenpark Rhön auch in der Kunststation Oepfershausen hoher Nachfrage.

3.4.6. Touristisches Marketing Die Rhön-Marketing GbR (bzw. seit 1. Februar 2017 überführt in die Rhön GmbH) bestritt in ihrem Marketingportfolio auch regelmäßig Messeauftritte auf der ITB in Berlin (2017 zum 25. Mal mit gemeinsamem Rhönstand), auf der CMT in Stuttgart, der TourNatur in Düssel- dorf, dem ADFC-Radreisemarkt und der Land+Genuss in Frankfurt a. Main sowie der Main- frankenmesse in Würzburg. Die touristischen Zusammenschlüsse auf kommunaler Ebene sind wiederkehrend mit Aktio- nen in Quellmärkten der Tagesbesucher präsent (Rhein-Main-Gebiet, Kassel, Würzburg u. a.). Die Tourismusorganisationen in der Rhön produzierten gemeinsam jedes Jahr bis zur Grün- dung der Rhön GmbH länderübergreifend Kataloge und Flyer. Sie betreuten das Onlinemar- keting für die Gesamtrhön mit der Homepage www.rhoen.de und einer Reihe von Themen- Websites sowie Social Media-Kanäle und eigene YouTube-Kanäle. Auch die Bloggerbetreuung fällt in diesen Bereich. Regionale Hörfunk- und Fernsehsender wurden immer wieder in die Werbung einbezogen. In den letzten Jahren wurden zudem zu verschiedenen Themen Pressereisen neben der üblichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Die Qualifizierung sowohl der Leistungsanbieter als auch des eigenen Personals wurde in den letzten Jahren ausgebaut. Die Zertifizierung nach DTV und Urlaub auf dem Bauernhof erfolgt durch die Rhöner Tourismusorganisationen. Weitere Qualifizierungsmaßnahmen wie Service Q, Qualitätsgeber wanderbares Deutschland, ADFC und DTV wie auch die RhönSprudel Ge- nussakademie wurden gemeinsam (auch mit der Dachmarke Rhön) initiiert.

3.4.7. Tourismusintensität ± wirtschaftliche Bedeutung Für die Auswertung der Statistik Tourismusintensität im Bereich Übernachtungen liegt das Augenmerk im Wesentlichen auf den tourismuswirtschaftlich starken Kommunen, da sie in erster Linie einen Beitrag zur touristischen Wertschöpfung liefern. Es zeigt sich durchgängig, dass mit Ausnahme der Bäder Bad Kissingen, Bad Neustadt a. d. Saale und Bad Brückenau die wirtschaftliche Entwicklung des Tourismus im UNESCO-Biosphärenreservat extrem von einzelnen Betrieben und ihrer positiven oder negativen Entwicklung abhängt.

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Tagesgäste

Die amtliche Tourismusstatistik erfasst die Tagesbesucher nicht. Nach JOB & KRAUS (2014) konnten für 2011 4,34 Mio. Tagesbesucher im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ermittelt werden. Der Anteil an der Gesamtzahl der Besucher liegt in Bayern und Hessen bei rund 67 %, in Thüringen bei 78 %. Die Tagesbesucher stammen nach dieser Untersuchung weit überwiegend aus dem näheren Umfeld, d. h. Osthessen und Unterfranken, sowie aus dem Rhein-Main-Gebiet. Der Anteil aus Thüringen ist sehr gering, da der Thüringer Wald viele *lVWHÄDEIlQJW³)UGHU7DJHVEHVXFKHU DEVROXW ZDUGHU6WDWXVÄ%LRVSKä- UHQUHVHUYDW³GHU wesentliche Grund für den Besuch der Rhön. Die Ausgaben der Tagestouris- ten streuen zwischen 17,10 Euro in Hessen, 16,70 Euro in Bayern und nur 8,50 Euro in Thü- ringen. Diese Werte liegen deutlich unter vergleichbaren Werten im Bundesgebiet (ebd.). Die Tagesbesucher erbrachten einen Bruttoumsatz von rund 68 Mio. Euro.

Gästeankünfte Die Aussagekraft und Vergleichbarkeit der statistischen Zahlen ist wie schon bei der Zahl der Betriebe und vor allem der Gästebetten durch die Auswirkungen des Datenschutzes einge- schränkt (vgl. Abbildung 29, S.166, Tabelle Anh-15). Hinzu kommt der nicht vernachlässig- bare, aber schwer greifbare Anteil nicht-gewerblicher Gästebetten. Der größte Einzelanbieter, das Rhön-Park-Hotel, fällt aus der gemeindebezogenen Statistik.

Im Übrigen zeigt aber die Entwicklung der Gästeankünfte einige bemerkenswerte Tenden- zen: o Die Gemeinden im Umfeld von Fulda können von der positiven Entwicklung in Fulda nicht profitieren. Die positive Entwicklung bei Betrieben und Gästebetten in Hofbieber und Hilders wird durch sinkende Gästeankünfte konterkariert. Für Ehrenberg und Oberelsbach ± dank der Eröffnung der Umweltbildungsstätte ± setzt sich die positive Entwicklung hingegen bei den Gästeankünften fort. Die positiven Ausreißer Schenk- lengsfeld und Dermbach bestätigen sich auch hier. o Die Schwergewichte bei den Gästeankünften in der bayerischen Rhön ± die Bäder ± wei- sen mit Ausnahme von Bad Neustadt a. d. Saale eine positive Entwicklung auf, die auf Grund ihres absoluten Aufkommens die Gesamtzahl für die Rhön nach oben zieht. o Der markante Einbruch in Ostheim ist durch die zeitweise Schließung eines einzelnen Betriebes verursacht. o Der außergewöhnliche Anteil ausländischer Gästeankünfte in der Gemeinde hängt ebenfalls an einem einzigen Betrieb, der als Durchgangsstation für ausländische Reisende an der BAB A7 dient. Insgesamt hat die Zahl der Gästeankünfte von 2008 bis 2015 um 24 % zugenommen.

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Abbildung 29: Entwicklung der Gästeankünfte des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2012 ± 2015) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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Abbildung 30: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer (in Tagen) in der Destination Rhön und des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2015) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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Übernachtungsgäste Allgemein ist ein Trend zu erkennen, dass zwar insgesamt mehr Gäste in die Rhön kommen (vgl. Tabelle Anh-16), die Aufenthaltsdauer aber bis auf Ausnahmen (Kuraufenthalte sowie Gebiet der Thür. Rhön) immer weiter abnimmt(vgl. Tabelle Anh-18). Der Trend zum Kurz- und Spontanurlaub zu allen Jahreszeiten hält weiter an. Der Städtetourismus entwickelt sich, wie das Beispiel Fulda zeigt, nachhaltig positiv. Die allgemeine Entwicklung der Übernach- tungen in der Destination Rhön lief im Betrachtungszeitraum erfreulich bis sehr positiv. Das Bäderland Bayerische Rhön, welches nach der Erweiterung auch Teil der Gebietskulisse UN- ESCO-Biosphärenreservat Rhön ist, kann alleine knapp zwei Millionen Übernachtungen pro Jahr aufweisen. Die Tourismus GmbH Bayerische Rhön schätzt unter Einbeziehung der o. g. Unsicherheiten die Übernachtungszahl im Bayerischen Teil auf 3,6 Mio. für 2015. Damit ver- bunden ist auch eine längere Aufenthaltsdauer (4,2 Tage im Schnitt im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön ± vgl. Abbildung 30, S.167), die in anderen Teilen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Hessen und Thüringen) nicht erreicht wird (Gesamtschnitt 3,8 Tage; vgl. Tabelle Anh-18),(STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017). Bei näherer Betrachtungsweise zeigt sich aber, dass viele Kommunen innerhalb des UNE- SCO-Biosphärenreservates in den letzten Jahren negative Entwicklungen zu verzeichnen KDEHQ Ä,Q GHQ 6HJPHQWHQ 1DWXU- und Aktivtourismus, die eher dem Kernraum bzw. der räumlichen Kulisse des UNESCO-Biosphärenreservates zuzuordnen sind, haben die Betriebe im Zeitraum von 2009-NRQWLQXLHUOLFKhEHUQDFKWXQJHQYHUORUHQ³ %7( 

Die Tagesausgaben (JOB & KRAUS 2014) lagen 2011 ohne Einbeziehung der touristischen Schwerpunkte am Rand des UNESCO-Biosphärenreservates (damals größtenteils noch au- ßerhalb) bei 57,60 Euro. Die Übernachtungsgäste erzeugten einen Bruttoumsatz von ca. 117 Mio. Euro.

Wertschöpfungsketten Regionale Produkte in der Gastronomie Regionale Produkte in der Rhön zu stärken wird seit Februar 2017 von der Abteilung Dach- marke in der Rhön GmbH für die ARGE-Rhön-Kulisse umgesetzt. Die Dachmarke Rhön wurde zuvor auf Basis verschiedener Vorgängerprojekte gegründet. Ziel dieser Projekte war es, für die Rhöner Gastronomiebetriebe mehr regionale Lieferanten zu organisieren (vgl. I.3.1). Die Anfangsinitiative von Seiten der Gastronomie in Richtung Produzenten ist ein Grund dafür, dass die Dachmarke Rhön im Gegensatz zu vielen anderen Regionalinitiativen in Deutschland bis heute einen verhältnismäßig großen Anteil Partnerbetriebe aus dem Bereich Gastronomie hat (Verhältnis Markennutzer Gastronomie zu Produzenten: 35 % zu 65 %). Partnerbetriebe Dachmarke Rhön aus dem Bereich Gastronomie Mit dem Qualitätssiegel Rhön ausgezeichnete Gastronomiebetriebe garantieren einen in den Kriterien festgelegten und geprüften regionalen Wareneinsatz in der Küche. Die Zahl der Silberdisteln steht für einen darüber hinausgehenden noch höheren Anteil an Rhöner Zuta- ten und Getränken, die in der Speisekarte aufgeführt sind. Je nach Höhe des regionalen An- gebotes in Prozent wird der Betrieb mit einer Silberdistel (35 % regionaler Wareneinsatz),

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mit zwei Silberdisteln (45 % regionaler Wareneinsatz) oder mit drei Silberdisteln (65 % regi- onaler Wareneinsatz) ausgezeichnet. Die Erstzertifizierung der Gastronomiebetriebe wird ebenso wie bei den Produkten durch die Dachmarke Rhön bei einem Vor-Ort-Termin und durch Dokumentenkontrolle (z. B. Speise- und Getränkekarten, Lieferscheine) durchgeführt. Die Silberdisteleinstufung und die laufende Kontrolle (jährlich ca. 30 % der Betriebe) wird durch ein Auditteam durchgeführt, dass sich aus einem Vertreter der Dachmarke Rhön, ei- nem Vertreter der Verwaltungsstellenleiter des UNESCO-Biosphärenreservates und einer Fachkraft aus dem Gastronomiebereich (z. B. Berufsschullehrer Koch) zusammensetzt. Wie die Angaben in Tabelle 31 zeigen, tragen 17 Markennutzer der Dachmarke Rhön die Gastro- nomie Basiszertifizierung.

Tabelle 31: Übersicht über Markennutzer je Branche im Bereich Gastronomie (Quelle: DACHMARKE RHÖN 2017)

Anzahl der Gastronomiebetriebe Markennutzer pro davon Bio-Betriebe Branche Gastronomiebetrieb Basiszertifizierung 17 1 Gastronomiebetrieb 0 0 1 Silberdistel; 35 % regionaler Wareneinsatz Gastronomiebetrieb 10 0 2 Silberdisteln; 45 % regionaler Wareneinsatz Gastronomiebetrieb 48 2 3 Silberdisteln, 65 % regionaler Wareneinsatz Gastronomiebetrieb 1 0 Rhöner Frühstück Gastronomiebetriebe gesamt 76 3

Keiner der Betriebe trägt lediglich eine Silberdistel. Dies entspricht der Beobachtung, dass die Betriebe, wenn sie sich einer Silberdisteleinstufung unterziehen, gleich zwei oder drei Silberdisteln anstreben. Die Kategorie der Betriebe mit drei Silberdisteln macht demnach mit 48 Markennutzern den größten Anteil an Partnerbetrieben in der Gastronomie aus. ,P -DKU  ZXUGH HLQ .ULWHULHQNDWDORJ IU GDV $QJHERW Ä5K|QHU )UKVWFN³ HQWZLFNHOW Grund hierfür war der Wunsch von Übernachtungsbetrieben mit Frühstück (ohne weiteres gastronomisches Angebot), sich an dem Netzwerk der Dachmarke Rhön zu beteiligen. Weite- re Zertifizierungsmöglichkeiten für Gasthäuser oder Hotels (z. B. im Bereich Übernachtung) bietet die Dachmarke Rhön bisher nicht an. Die RhönSprudel Genussakademie ist ein Gemeinschaftsprojekt des Unternehmens Rhön- Sprudel und der Dachmarke Rhön und wurde in Kooperation mit dem Tourismus Rhön ent- wickelt. Im Vordergrund der Seminare steht die Wissensvermittlung rund um Rhöner Spe- zialitäten und Produkte sowie deren erfolgreiche Nutzung als Werbeargument gegenüber dem Kunden.

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3.4.8. Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus Auch der Tourismus in der Rhön ist von den Veränderungen durch den Klimawandel betrof- fen. Dies wird mit Risiken, aber auch möglicherweise mit Chancen für die Region verbunden sein. Das größte Risiko aufgrund des Klimawandels ergibt sich für den Wintertourismus in der Rhön. Hat sich über die zurückliegenden Jahrzehnte die Schneesicherheit in der Rhön bereits spürbar verschlechtert, wird in Zukunft noch weniger oft und lang Wintersport in der Rhön möglich sein. So hat in den Hochlagen der bayerischen Rhön die Schneedeckendauer von 1950/1951 bis 1995/1996 bereits um 10 bis 20 % abgenommen (BAYSTMUGV et al. 2008: 376ff.). Das bedeutet eine Minderung der Schneedecke von bis zu 30 Tagen. In Zukunft ist damit zu rechnen, dass in den Mittelgebirgen überhaupt nur noch in Lagen über 800 bis 1.000 m Wintersport betrieben werden kann (BAYSTMUGV et al. 2008: 377). Für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön wird dies starke Einschränkungen für den Win- tersport bedeuten. Mehr als die Hälfte aller Loipen im bayerischen und hessischen Teil wer- den nicht mehr nutzbar sein, da sie unter 800 m Höhe liegen. Im thüringer Teil wird nahezu das gesamte derzeit bestehende Netz an Skiwanderwegen eingestellt werden müssen (vgl. I.1.4.). Diese Verdichtung der Angebote und Nutzungen in Lagen über 800 m Höhe führen zwangs- läufig zu erhöhtem Besucheraufkommen, insbesondere an Wochenenden und Feiertagen mit günstiger Witterung und an neuralgischen Punkten wie Kreuzberg, Wasserkuppe, Rotem Moor, Geba und Ellenbogen, teilweise zu Verkehrschaos, Parkplatznotstand sowie genereller Überfüllung, langen Wartezeiten sowie Müll und Störungen in der Natur. Wintersport in der Rhön wird zukünftig nur noch für Tagesausflügler und Wochenendurlau- ber aus der näheren Umgebung attraktiv sein. Sie können kurzfristig und flexibel auf die ent- sprechenden Schneeverhältnisse reagieren. Für den Wintersport wird trotz abnehmender und unsicherer Schneelage weiterhin der Skilanglauf eine Rolle spielen, da kurzfristig auf die Schneelage reagiert werden kann. Zudem werden die erforderliche Infrastruktur und das Spuren der Loipen ± soweit es nicht Skisportvereine übernehmen ± durch die öffentliche Hand finanziert. Die mangelnde Schneesicherheit durch den Klimawandel wird langfristig die Investitionen in den kommerziellen Wintersport auch in der Rhön unrentabel machen. Eine größere Bedeutung als bisher könnte zukünftig das im Trend liegende Winterwandern und Schneeschuhgehen einnehmen, da insbesondere für Letzteres keine kostspielige Infra- struktur vorgehalten werden muss, gleichwohl eine Planung und Beschilderung von Routen zur Besucherlenkung und Vermeidung von Störungen in den Schutzgebieten zwingend not- wendig ist. Für den Sommertourismus kann dagegen eher von einer positiven Entwicklung ausge- gangen werden (BAYSTMUGV et al. 2008: 380). Höhere Temperaturen und geringere Nie- derschläge im Sommer erhöhen die Attraktivität des Raums für den Wander- und Fahrrad- tourismus. Eine weitere mögliche Chance tut sich angesichts des Klimawandels für die Rhön als Gesundheitsregion auf. Die Rhön hat in ihren kühleren, höheren Lagen damit das Poten- zLDOHLQHUÄ5HJLRQGHU6RPPHUIULVFKH³XQGZLUGDWWUDNWLYIUlOWHUHKLW]HHPSILQGOLFKHRGHU gesundheitlich beeinträchtigte Menschen ± sowohl touristisch, als auch als Wohnort.

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3.4.9. Zusammenfassung Themenfeld Tourismus, Gastronomie und Erholung Die aktuellen touristiscKHQ7UHQGVÄ5HJLRQDOLWlW³Ä1DFKKDOWLJNHLW³XQGÄ1DWXUHUOHEHQ³VLQG maßgeschneidert für die Rhön. Das große Potenzial der Rhön als UNESCO- Biosphärenreservat wird nach wie vor in diesen zentralen Bereichen nicht ausgeschöpft. Der anhaltende Trend zu kürzeren und häufigeren Reisen und der Aufschwung der letzten Jahre im Deutschland-Tourismus sprechen für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, liegt es doch zentral in Deutschland und ist von fast allen ICE-Bahnhöfen in weniger als fünf Stun- den nach Fulda erreichbar. Leider ist es bislang nicht gelungen, die gestellten Anforderungen für eine erfolgreiche Bewerbung der Rhön EHLÄ)DKUW]LHO1DWXU³zu erfüllen. Da das Projekt seitens der Bahn fortgeführt wird, sollten weitere Anstrengungen zur Aufnahme unternom- men werden. Die Verknüpfung von Mountainbike und E-Bike ist seit Neuestem ein zusätzli- cher Trend, so dass davon auszugehen ist, dass noch mehr Mountainbiker in Zukunft in der Rhön unterwegs sein werden. Neben angesprochenen Defiziten bei der Produkt- und Angebotsentwicklung konnte sich die Rhön bislang z. B. deutschlandweit noch nicht als die führende Destination beim Thema Wandern etablieren. $XFK GLH 7KHPHQ Ä81(6&2-%LRVSKlUHQUHVHUYDW³ XQG Ä'DFKPDUNH 5K|Q³ LQNOUHJLRQDOHU3URGXNWH3URGX]HQWHQXQGGastronomiebetriebe) waren bislang nur unzureichend in der Öffentlichkeitsarbeit und Angebotsentwicklung des Rhön-Tourismus entwickelt und kommuniziert. Aktuell und in den zurückliegenden Jahren hat sich die Ent- wicklung von buchbaren und attraktiven (Pauschal-) Angeboten bspw. in den Bereichen Wandern, Radfahren, Wassertourismus (Bootswandern, Bäder), Sternenpark oder Naturer- leben aufgrund ungeklärter Zuständigkeiten und offener rechtlicher Fragen als besonders schwierig herausgestellt. Die Zertifizierung durch das Deutsche Wanderinstitut wird in der Kommunikation und Bewerbung der Wanderwege (Hochrhöner und Extratouren) bislang nur sehr eingeschränkt genutzt. Die gastronomische Landschaft der Rhön hat sich bereits in den zurückliegenden Jahren stark ausgedünnt. Ohne Trendwende in naher Zukunft wird sich der Besatz mit Gastronomie, insbesondere qualitativ guter und regionaler, in der Fläche zu einem massiv begrenzenden Faktor für den Tourismus in der Rhön entwickeln. Die Professionalisierungsinitiative Ä5Kö- nHU *HQXVVDNDGHPLH³ der Fa. RhönSprudel mit der Rhön GmbH (Abteilung Dachmarke Rhön) kommt der Nachfrage nicht nach. Professionalisierung ist jedoch der Schlüssel für eine Verbesserung der gastronomischen Situation. Selbst gut gehende und professionell ge- führte Gastronomie leidet unter akutem Mangel an Servicekräften. Die fehlende Logistiklö- sung für die Gastronomie bildet eine große Hürde für einen höheren regionalen Warenein- satz in der Küche. Auf der anderen Seite bilden die vom Lebensmittelgroßhandel für eine Listung geforderten Zertifizierungen kaum überwindbare Hindernisse für kleine und mittlere Rhöner Produzenten. Eine länderübergreifende Zuordnung bzw. Aufgabenteilung zwischen den LMOs für eine ge- meinsame touristische Vermarktung der Rhön inklusive dem UNESCO-Biosphärenreservat Rhön auf der Länderebene existiert bislang nicht. Mit der neu geschaffenen Rhön GmbH soll zumindest ein effizientes, abgestimmtes und erfolgreiches Arbeiten im UNESCO- Biosphärenreservat und der Destination Rhön möglich werden. Die Zusammenführung aller Tätigkeiten aus Tourismus, Dachmarke Rhön und ARGE Rhön unter einem Dach ist daher aus Sicht des UNESCO-Biosphärenreservates ein vielversprechender Ansatz für die gesamte Rhön.

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3.5. Themenfeld Konsum

Konsum ist ein allgegenwärtiges Phänomen des täglichen Lebens. SCHMID & GÄBLER  EHREDFKWHQHLQHÄbUDGHV.RQVXPLVPXV³LQGHQZHVWOLFKHQ'HPRNUDWLHQ'HP]u- IROJH VSUHFKHQ VLH YRQ GHP VSlWPRGHUQHQ 0HQVFKHQ DOV ÄHomo consumens >« dem] die meisten Dinge der Alltagswelt als Waren begegnen und immer mehr Lebensbereiche der Lo- JLNGHV.RQVXPVIROJHQ>«@ELVKLQHLQLQGDV6HOEVWYHUVWlQGQLVGHU6XEMHNWHGDV]XQHKPHQG YRQGHU5ROOHDOV.RQVXPHQWLQJHSUlJW]XVHLQVFKHLQW³ Einen ersten Einblick in das Konsumverhalten der Deutschen ermöglichen die im Rahmen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) vom Statistischen Bundesamt erhobenen Konsumausgaben privater Haushalte. Nach der Definition des Statistischen Bundesamtes N|QQHQ +DXVKDOWH XQWHUVFKLHGOLFK VWUXNWXULHUW VHLQ Ä(LQH (LQ]HOSHrson mit eigenem Ein- kommen, die für sich allein wirtschaftet, bildet ebenso einen Haushalt wie eine Gruppe von verwandten oder persönlich verbundenen (auch familienfremden) Personen, die sowohl ein- kommens- als auch verbrauchsmäßig zusammengehören³ DESTATIS 2015b: Glossar). Durch- schnittlich haben im Jahr 2015 private Haushalte 2.391 Euro pro Monat für private Konsum- ausgaben aufgewendet. Den höchsten Anteil davon machen Ausgaben für Wohnen, Heizen und Instandhaltung der Wohnung aus: Mehr als ein Drittel des Geldes (35,9 %) wird hierfür ausgegeben. Ebenfalls aufschlussreich: Die Deutschen geben mit durchschnittlich 332 Euro nur geringfügig (d. h. 18 Euro) mehr für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren aus als für Mobilitätsausgaben. Einen Überblick über die weiteren Ausgaben bietet die folgende Ta- belle 32, S. 172.

Tabelle 32: Private Konsumausgaben der Haushalte/Monat 2015 [%] und [Euro] (Quelle: DESTATIS 2016)

Art der Ausgabe [%] [Euro] Nahrungsmittel, Getränke; Tabak 13,9 332 Bekleidung und Schuhe 4,4 105 Wohnen, Energie, Wohnungsinstandhaltung 35,9 859 Innenausstattung, Haushaltsgeräte, Haushaltsgegenstände 5,3 127 Gesundheit 4,2 100 Verkehr 13,1 314 Post und Telekommunikation 2,6 61 Freizeit, Unterhaltung, Kultur 10,5 252 Bildung 0,7 16 Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen 5,7 135 Andere Waren und Dienstleistungen 3,7 89 Private Konsumausgaben Gesamt 100 2.391

Die deutschlandweit erhobene Statistik zu den Konsumausgaben ist allerdings nur ein grober Anhaltspunkt. In Bezug auf die Rhön wäre zu erwarten, dass beispielsweise die Kosten für Wohnen aufgrund des Mietniveaus geringer ausfallen. Dadurch würde mehr Geld für andere Ausgabenfelder zur Verfügung stehen. Allerdings sind die Konsumausgaben der Einkom- mens- und Verbrauchsstichprobe nur schlecht mit dem mittleren jährlichen Einkommen auf Landkreisebene in Beziehung zu setzen, weil das mittlere Einkommen nicht in der gemein- schaftlichen Einheit eines Haushaltes, sondern pro Einwohner erfasst wird.

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Im aktuellsten derzeit verfügbaren Jahr (Stand: März 2017) 2014 betrug das durchschnittli- che verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Deutschland 21.117 Euro/Jahr. Im Landkreis Bad Kissingen wird dieser Wert leicht übertroffen mit 21.219 Euro, während die Kreise Rhön-Grabfeld (20.814 Euro), Fulda (20.783 Euro) und Hersfeld-Rotenburg (20.264 Euro) knapp darunter liegen. Die Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis haben mit 18.557 Euro ein etwas geringeres durchschnittliches Einkommen (STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017). Über die Konsumpräferenzen der Rhöner ist bislang noch zu wenig bekannt. Dies stellt eine schwerwiegende Wissenslücke dar, denn es sind diese privaten Konsumentschei- dungen, die einen wesentlichen Einfluss auf das nachhaltige Leben und Wirtschaften in der Rhön haben. Infrastruktur-Planungen (beispielsweise zu ÖPNV oder Nahversorgung), die Entwicklung von touristischen Angeboten oder auch grundlegende Entscheidungen zur Arbeitsumgebung sollten auf Basis von fundierten Informationen zu Konsumpräferenzen und Lebensgewohn- heiten einerseits, andererseits aber auch vorsorglich auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnis- se und Zukunftsprognosen, getroffen werden. Ebenso wenig gibt es Daten darüber, wie viel von den Gütern des täglichen Gebrauchs, die in der Rhön produziert werden, auch tatsäch- lich von den Rhönern verbraucht werden. Dies ist lediglich bei der Verteilung und dem Ver- brauch von Trinkwasser bekannt.

3.5.1. Hintergrund und Datenverfügbarkeit Zwei Hindernisse erschweren derzeit eine wissensbasierte Planung; zum einen die bereits angesprochene fehlende Verfügbarkeit von Daten, zum anderen die Komplexität des Phä- QRPHQVÄ.RQVXP³ Die Sozialwissenschaften sind in den letzten Jahren weggerückt von der Beschreibung des (LQNDXIVYHUKDOWHQVDOOHLQVRQGHUQEHIDVVHQVLFKXQWHUGHP6FKODJZRUWÄ.RQVXP³DXFKPLW Fragen der Identitätsbildung durch Konsum, Fragen von Konsum und Moral sowie Alternati- ven zum derzeit vorherrschenden Konsum-Paradigma. Im folgenden Abschnitt werden diese Zusammenhänge näher betrachtet. Der individuelle Konsum ist nur schwer zu erfassen, denn aus gutem Grund sind Einkaufs- entscheidungen Privatsache und deshalb Dritten nicht zugänglich ±±± zumindest solange man im Supermarkt bar und ohne Kundenkarte, also nicht elektronisch oder im Internet bezahlt. Auf indirektem Weg ist allerdings etwas zu erfahren, z. B. über den Abfall, also das, was am Ende des Lebenszyklus von einem Produkt übrig bleibt. Und davon gibt es reichlich, wie Abbildung 31, S. 174 (vgl. Tabelle Anh-19) zeigt. Der durchschnittliche Wert von 491 kg Haushaltsabfall pro Einwohner im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön insgesamt liegt 29 kg über dem Durchschnitt der Bundesrepublik Deutschland. Die Verteilung hinsichtlich der Landkreise ist heterogen: Am wenigsten Abfall pro Einwohner fällt im Landkreis Hersfeld- Rotenburg (354 kg), im Wartburgkreis (371 kg) und in Schmalkalden-Meinigen (436 kg) an; deutlich mehr Abfall gibt es nnin den Landkreisen Fulda (504 kg), Bad Kissingen (590 kg) und Rhön-Grabfeld, wo sogar 692 kg anfallen.

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Abbildung 31: Haushaltsabfälle der Landkreise des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön [kg/EW] (2004, 2008, 2014) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

$XIVFKOXVVUHLFK LVW GLH 'LIIHUHQ]LHUXQJ QDFK RUJDQLVFKHQ $EIlOOHQ DOVR VRJHQDQQWHU Ä%LR- 0OO³und Grünabfall), Haus-/Sperrmüll und Wertstoffen (Glas, Papier und Plastik für den Ä*HOEHQ6DFN³ +LHUUDJHQEHLGHQRUJDQLVFKHQ$EIlOOHQ5K|Q-Grabfeld und Bad Kissingen heraus (Abbildung 32, S.174, Tabelle Anh-20):

Abbildung 32: Getrennt erfasste organische Abfälle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön [kg/EW] (2004, 2008, 2014) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

Verantwortlich hierfür sind die Grünabfall-Plätze, die in fast jeder Gemeinde im bayerischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates betrieben und rege benutzt werden. Diese Einrich-

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tung gibt es in den übrigen Rhönlandkreisen nicht. In einigen ererthüringer Gemeinden gibt es Grünabfallplätze, da das Verbrennen von Gartenabfällen untersagt ist. Der Landkreis Schmalkalden-Meinigen empfiehlt Kompostierungen auf dem Grundstück (was sich günstig auf die Müllgebühren auswirkt) und setzt eine Obergrenze von 100 kg Material pro Person und Jahr, das bei kommunalen Sammelstellen abgeliefert werden kann. Im Wartburgkreis wurde bislang Schnittgut im Frühjahr und im Herbst vom Straßenrand eingesammelt. Ab 2017 sollen Grünschnittsammelstellen eingerichtet werden. Der Landkreis Fulda setzt auf Eigenkompostierung, Sammlung des Grünabfalls am Wertstoffhof und Schredderaktionen. Eine leicht positive Tendenz beim Mülltrennen ist ebenfalls zu erkennen: Über den Zeitraum von 2004 bis 2014 stieg fast überall die Menge an getrennt erfassten Wertstoffen, während gleichzeitig die Menge an Haus- und Sperrmüll sank (Abbildung 33, S.175, vgl. Tabelle Anh- 21):

Abbildung 33: Getrennt erfasste Wertstoffen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön [kg/EW], (2004, 2008, 2014) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

Müllvermeidung beginnt beim Einkaufen. Einen wichtigen Einblick in die Einkaufsentschei- dungen der Bevölkerung bietet daher die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, GLHGDV6WDWLVWLVFKH%XQGHVDPWHUVWHOOWÄ'LH(LQNRPPHQV- und Verbrauchsstichprobe (EVS) ist eine wichtige amtliche Statistik über die Lebensverhältnisse privater Haushalte in Deutschland. Sie liefern u. a. statistische Informationen über die Ausstattung mit Gebrauchs- gütern, die Einkommens-, Vermögens- und Schuldensituation sowie die Konsumausgaben privater Haushalte. Einbezogen werden dabei die Haushalte aller sozialen Gruppierungen, so dass die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) ein repräsentatives Bild der Lebens- situation nahezu der Gesamtbevölkerung in Deutschland zeichnet³VRGDV6WDWLVWLVFKH%Xn- desamt. Allerdings hat die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe nach telefonischer Aus- kunft des Statistischen Bundesamts mit nur 60 Teilnehmern eine zu geringe Zahl von Test- personen in der Rhön, um daraus ein repräsentatives Bild der Lebenssituation in der Rhön zeichnen zu können. Ähnlich grobmaschig ist das Erhebungsdesign der privatwirtschaftlichen Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) angelegt, die im Dezember 2016 eine Kaufkraft-Prognose 2017 auf Landkreisebene veröffentlicht hat. Die MAIN-POST (2016b) berichtet über das Beispiel

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Rhön-*UDEIHOG DP'H]HPEHUÄ'HQ0Hnschen im Landkreis Rhön-Grabfeld steht weniger Geld für Konsum, Wohnen, Freizeit und Sparen zur Verfügung als dem Bundes- durchschnitt.³. Die Studie der GfK schreibe den Menschen Rhön-Grabfeld für das nächste Jahr pro Kopf eine Kaufkraft von 20.285 Euro zu. Dies sei im bundesdeutschen Vergleich weniger als der Durchschnittswert. Allerdings relativiere sich die Prognose, wenn man die niedrigeren Lebenshaltungskosten in der Rhön mitbedenke. Beide Studien-Beispiele zeigen: Auf der derzeitigen Datenbasis lassen sich nur sehr eingeschränkte Aussagen treffen. Um sicher zu wissen, welche Konsumentscheidungen die Rhöner treffen, müsste in der kommen- den Erhebungsrunde der EVS die Zahl der Testpersonen erhöht oder eine eigene Konsum- studie erstellt werden. Derzeit können Schlüsse zum individuellen Konsum nur indirekt ge- zogen werden und sind deshalb eher begründete Arbeitshypothesen als validierte Erkennt- nisse. Aufgrund der großen Relevanz besteht hier Forschungs- und Handlungsbedarf. Näherungsweise geben beispielsweise die Teilnehmerzahlen der im bayerischen Teil des UN- ESCO-Biosphärenreservates Rhön angebotenen Bildungsmodule zu Konsumthemen einen Hinweis darauf, wie viele Personen sich in den letzten Jahren in diesem Umfeld mit dem Thema Nachhaltiger Konsum befasst haben: Das Ä6FKXOSURMHNW.RQVXP³wurde von Mai 2009 bis Dezember 2010 an acht Schulen im bayerischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön GXUFKJHIKUWÄ=LHOGHV3URMHNWHV war es, den Schülern und auch den Lehrern der beteiligten Schulen den Gedanken der Nach- haltigkeit zu vermitteln und das eigene Konsumverhalten von allen Seiten bewusst zu ma- chen und zu hinterfragen. Es wurde besonderes Augenmerk darauf gelegt, was jeder Einzelne als Konsument mit seiner Kaufentscheidung selbst beeinflussen kann, z. B. im Bereich Er- nährung und Kleidung. Die Kombination von Theorie und Praxis ermöglichte, das Erlernte ]XYHUWLHIHQXQGDQ]XZHQGHQ³VRKALLA & TROPPENZ (2011: 3). Im Rahmen dieses Projektes ZXUGHQ PHKUHUH 8QWHUULFKWVPRGXOH HQWZLFNHOW XQG GXUFKJHIKUW Ä,QVJHVDPW ZXUGH GDV 3ODQVSLHO ÄgNRORJLVFKHU)X‰DEGUXFN³.ODVVHQ GDV 7KHPD .OHLGXQJ .ODVVHQ XQG GDV Thema Ernährung 1.200 Schülern näher gebracht. Die abschließende Kinoreihe besuchten FD6FKOHU³ KALLA & TROPPENZ 2011: 4). Um herauszufinden, welchen Eindruck dieses Projekt hinterlassen hat, wären Befragungen der Lehrer, Schulleiter und der Teilnehmer sinnvoll. Leider standen bisher für diese Evaluationsmaßnahme keine Mittel zur Verfügung. Im Programm des Umweltbildungsteams des NBR e. V. werden zwei Module angebo- WHQGLH1DFKKDOWLJHQ.RQVXPEHVRQGHUVLP)RNXVKDEHQ'LH$NWLRQVZRFKHQÄ)UKVWFNHQ Gesund ± Regional ± 1DFKKDOWLJ³ VHLW XQGGDV3ODQVSLHOÄ6FKXKJU|‰H;;/³]XP|No- logischen Fußabdruck (seit 2008). Seit Beginn der Aktionen haben 3.507 Teilnehmer bei den Frühstückswochen mitgemacht und 655 Personen haben sich mit dem ökologischen Fußab- druck auseinander gesetzt. Außerdem gab es 2013 eine Fortbildung für 24 Multiplikatoren des Themas. Die Umweltbildungsstätte Oberelsbach befasst sich im Rhöniversum-Verbund schwer- punktmäßig mit dem Wirken des Menschen in der Rhön sowie dem Themenspektrum Kon- sum. Im Angebot sind dabei zum BeiVSLHOGLH0RGXOHÄ$EIDOORGHU:HUWVWRII³RGHUGDV6WUa- WHJLHVSLHO Ä(FRSOLF\³ RHÖNIVERSUM 2017). Die Reichweite des Bildungsangebots wird exemplarisch deutlich an den Teilnehmerzahlen aus dem Jahr 2016: Insgesamt 8.407 Perso- nen besuchten ein Bildungsmodul der Umweltbildungsstätte Oberelsbach, davon 491 Teil- nehmer in diesen Modulen mit dem Schwerpunkt nachhaltiger Konsum.

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Im Kauf von regionalen Produkten sehen viele Teilnehmer an der Online-Befragung (BRRV 2016) eine Möglichkeit, einen eigenen Beitrag zu nachhaltigem Konsum zu leisten. Auf die RIIHQH)UDJHÄ:DVP|FKWHQXQGN|QQHQ6LH]XHLQHUQDFKKDOWLJHQ(QWZLFNOXQJLP81(6&2- %LRVSKlUHQUHVHUYDWEHLWUDJHQ"³HUNOlUWHQ0HQVFKHQVLHZUGHQYHUPHKUWUHJLRQDOH3Uo- dukte einkaufen. Damit ist das Einkaufsverhalten im Bewusstsein der Menschen stark veran- NHUWDOVZHLWHUH0|JOLFKNHLWHQZXUGHQ3UDNWLNHQZLHÄ0OOWUHQQHQ³ÄXPZHOWEHZXVVWOHEHQ³ RGHU GLH Ä$QSDVVXQJ GHV /HEHQVVWLOV³ QXU YHUHLQ]HOW JHQDQQW Auch im medialen Diskurs sind Dokumentationsformate und Hintergrundberichte häufig auf Sendung und treffen da- mit auf Interesse bei den Zuschauern. Der Schritt vom Wissen zum Handeln stellt allerdings weiterhin eine echte Herausforderung dar. Dies hängt auch damit zusammen, dass Konsum ein zu komplexes Phänomen ist, als dass es mit einer reinen Betrachtung des Kaufverhaltens getan wäre.

3.5.2. Konsum als komplexes Phänomen

Zur Illustration dessen, was Konsum alles ausmacht, beginnt der Konsumgeograph ERMANN (2014) sein Buchkapitel über das Konsumieren mit einer Geschichte, die in der Rhön ihren Ausgang nahm. Er skizziert die Entwicklung der Bionade von der Produktinnovation im Ostheimer Familienbetrieb 1995 über den Durchbruch als Szenegetränk im Hamburger Schanzenviertel, die Phase des rasanten Größenwachstums bis hin zu Umsatzeinbrüchen und Verkauf der Mehrheitsanteile an Radeberger/Oetker. ERMANN beobachtet dabei, wie die Un- ternehmenskennzahlen mit den Erzählungen über Bionade verknüpft sind; etwa der Her- kunft als kleinem Familienbetrieb, der sich gegen Global Player wie Coca Cola am Markt be- hauptet hat oder die Marketing-*HVFKLFKWHYRQ%LRQDGHDOVGDVÄRIIL]LHOOH*HWUlQNHLQHUEHs- VHUHQ:HOW³± so die Bionade-:HUEXQJYRQ'DV%HLVSLHO]HLJHZLHÄ,QQRYDWLRQHQbei .RQVXPJWHUQ >«@ VLFKHLQHUVHLWV DOV 5HDNWLRQ DXI JHVHOOVFKDIWOLFKH 7UHQGV YHUVWHKHQ>ODs- sen]; andererseits begründen neue Produkte die Herausbildung neuer Konsumstile und Le- bensgefühle. Außerdem ist eine Moralisierung des Konsums zu beobachten ± alltägliche Praktiken des Konsumierens werden mit Produktionszusammenhängen in Verbindung ge- EUDFKW>«@'LH.RQVXPHQWHQODVVHQhEHUOHJXQJHQEHUHLQHQORNDOHQ)DPLOLHQEHWULHEVRZLH über den Ökolandbau in der Rhön bzw. über Litschi-Plantagen in Südafrika in ihre Kaufent- scheidungen einfließen³ ERMANN 2014: 244f.). Folgende Schlüsse können aus dieser Analyse für die konzeptionelle Entwicklung der Rhön gezogen werden: Zuerst einmal zeigt sich, dass sich aus einer Rhöner Idee eine Geschichte entwickeln kann, die von großem (nationalen) Einfluss auf das Konsumverhalten vieler Men- schen ist. Es ist also keineswegs so, dass die Rhön als ländliche Peripherie nur marginal am Setzen von (Konsum-) Trends beteiligt ist. Dies ist Hoffnung und Ansporn zugleich. Aller- dings zeigt sich damit auch die Marktmacht, Fragilität und Flüchtigkeit des kritischen Kon- sumenten. Es lohnt sich, Hintergründe und Haltungen zu betrachten. Mehrere gesellschaftliche Strömungen werden durch die Beobachtung von Konsumpraktiken sichtbar (ERMANN 2014: 245ff.): 1. Du bist, was Du isst bzw. konsumierst: Menschen definieren sich nicht nur über LKUHQ%HUXIGLH=XJHK|ULJNHLW]XHLQHUEHVWLPPWHQ*UXSSH Ä+XQGHKDOWHU³ HLQHUYHr- ortbaren Heimat-5HJLRQ ÄKaltennordheimer³ Ä)UDQNH³ Ä8OVWHUWDOHU³Ä5K|QHU³) oder

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)UHL]HLWYRUOLHEHQ Ä0XVLNDQW³ Ä)& %D\HUQ-)DQ³  VRQGHUQ LQ ]XQHKPHQGHP 0D‰ EHU das, was sie sich leisten können oder wollen. 2. Arbeiten, um zu konsumieren oder konsumieren, um zu arbeiten? In den letz- ten Jahren hat sich die Gewichtung zwischen ArbeLWXQG)UHL]HLWE]Z]ZLVFKHQÄ%URWHr- ZHUE³XQGÄ%URWJHQXVV³YHUVFKREHQ$UEHLWLVWHLQQRWZHQGLJHVhEHOXPVLFKWROOH8r- laubsreisen und nervenkitzelnde Freizeitaktivitäten leisten zu können. Dieser Prozess er- folgt als Kontinuum und ist individuell unterschiedlich. Generell hat sich bei vielen Men- schen die Lebenseinstellung verschoben, wie auch HOPFINGER (2011: 1041) analysiert: Ä,QVEHVRQGHUHLQGHQ*HVHOOVFKDIWHQGHUZHVWOLFKHQ0RGHUQHKDEHQLQGHQ1DFKNULHJs- jahrzehnten die zunehmenden Urlaubs- und Freizeitanteile sowie steigende Einkommen GLH+HUDXVELOGXQJHLQHUÃ)UHL]HLWJHVHOOVFKDIWµYRUDQJHWULHEHQ³. 3. Abstimmung per Einkaufswagen: Der informierte Verbraucher ist aufgefordert, sein Wissen über die Herstellungsbedingungen von Gütern mit in seine Kaufentschei- dungen einfließen zu lassen, so lautet eine Forderung des Moralischen Konsums. Nachhaltig kann Konsum aber nur dann werden, wenn alle Akteure (Produzenten, Kon- sumenten und institutionelle Akteure) ihren Teil der Verantwortung tragen und als übergeordnete Instanz sowie Vermittler sich selbstverpflichtend zu Regeln bekennen (ERMANN 2006). 4. Ist gute Luft käuflich? Innerhalb einer Gesellschaft muss ausgehandelt werden, was zu welchem Preis auf den Märkten gehandelt wird. Und es ist keineswegs internationaler KRQVHQVZDV$OOJHPHLQJXWLVWXQGZDV:DUHQFKDUDNWHUKDW$OVÄ.RPPRGLIL]LHUXQJEe- zeichnet [man] den Prozess der Umdeutung eines Gegenstandes zu einer Ware. Unter Ware versteht man Gegenstände, denen ökonomischer Wert beigemessen wird und die auf Märkten gehandelt werden. Auch die Natur und Umwelt kann eine Kommodifizie- rung erfahren (Emissionshandel). Vorteile wären, wenn ein Allgemeingut einen Preis bekäme und dessen Verbrauch teuer für die Einzelakteure würde, die sich daran bedie- nen und somit der Natur und Umwelt transparent zugutekäme. Kritiker sehen darin al- lerdings ein Unterwerfen der Natur und Umwelt unter die Logik des Kapitalismus und halten beispielsweise Biodiversität für unbezahlbar wertvoll. Bei der Online-Befragung 2016 gaben 35 Teilnehmer den Erhalt der Kulturlandschaft und 222 den Schutz der Na- tur und der Biodiversität als wichtig an (BRRV 2016). 5. Konsum-Alternativen: Überlegungen zu Verantwortung und Werten stellten Initial- zündungen für die Gründung und Etablierung von Weltläden mit besonderem Schwer- punkt auf Fairtrade, Bioläden und Regionalvermarktungsinitiativen, wie der Dachmarke Rhön dar. Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön gibt es (Stand November 2017) die Fairtrade-Towns Bad Brückenau, Hammelburg, Bad Kissingen und Bad Neustadt a. d. Saale. Außerdem ist die Jakob-Kaiser-Realschule Hammelburg seit 2016 Fairtrade- Schule; das Franz-Miltenberger-Gymnasium Bad Brückenau ist auf dem Bewerbungs- weg. Mit geringem oder ganz ohne monetären Ausgleich funktionieren Shared- (FRQRPLHV Ä7HLOHQ VWDWW .DXIHQ³ , Tauschringe, die Tafeln und einige Selbstversor- gungsinitiativen, etwa gewisse Organisationsformen von Urban Gardening (Gemein- schaftsgärten im städtischen Kontext). Nicht all diese Ideen sind neu ± manche sind nur wiederentdeckt, z. B. die Prinzipien des Maschinenrings oder der gemeinsamen Bewirt- schaftung von Allmende-Flächen.

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Der BMEL-Ernährungsreport 2017 Ä'HXWVFKODQG ZLH HV LVVW³ KDW DXI GHU %DVLV HLQHU Meinungsumfrage unter 1.000 Bundesbürgern Trends und Kernaussagen zum Lebensmittel- konsum festgehalten. Bessere Haltungsbedingungen für Tiere, gesünderes Essen in der Ge- meinschaftsverpflegung und der Wunsch nach mehr Bildung zu gesunder Ernährung (BMEL  VLQGHLQLJH$XVVDJHQGLHGDVDQKDOWHQGH,QWHUHVVHEHOHJHQÄ%HIUDJWQDFKLKUHQSHr- sönlichen Erwartungen an die Landwirtschaft, nennen die meisten eine artgerechte Haltung der Tiere (70 %) noch vor der Produktqualität (69 %), allerdings wohl ohne sich den daraus ergebenden Folgen bewusst zu sein. Für tiergerechte Bedingungen sprechen sich mehr Frau- en (76 %) als Männer (63 %) aus. Ebenfalls gewünscht: eine faire Entlohnung der Mitarbeiter (57 %), umweltschonende Produktionsmethoden (49 %), die Pflege ländlicher Räume (46 %) sowie Offenheit und Transparenz (45 %)³ %0(/I.). Außerdem wünschen sich 90 % verbindliche Qualitätsstandards für das Essen in Kitas und Schulen (BMEL 2017: 24ff.). Fast ebenso viele Menschen (89 %) sind dafür, dass in der Schule Kindern die Grundlagen gesun- der Ernährung vermittelt werden. Technische Innovationen haben nicht nur einen großen Einfluss auf Produktion und Zu- EHUHLWXQJGHU1DKUXQJVRQGHUQDXFKDXIGDV(LQNDXIVYHUKDOWHQDOOJHPHLQÄ0LWGHU]XQHh- menden Digitalisierung der Gesellschaft werden die Menschen unabhängiger und damit frei- er in ihrer Entscheidung, wo, wann und was sie konsumieren³ (TERNÈS et al. 2015: 7). Diese Entwicklung birgt auch Chancen für den ländlichen Raum: Konnte man früher gewisse Güter nur im Fachhandel in der Innenstadt von großen Städten kaufen, so sind diese Waren heute nur wenige Klicks entfernt ± sofern man über leistungsfähiges Internet verfügt. Umgekehrt erschließt der Onlinehandel den Rhöner Produzenten neue Kunden, wenn sie einen Online- Shop betreiben. Allerdings erschwert die Lebensmittelinformationsverordnung den Online- handel mit Lebensmitteln: Auch kleine Direktvermarkter müssen die Nährwerte ihrer Pro- dukte kennzeichnen, sofern sie sie im Internet verkaufen. Dies stellt neben Fragen der Logis- tik eine große Hürde für die Online-Vermarktung von Rhöner Lebensmitteln dar. Durch die alOJHPHLQH9HUIJEDUNHLWÄYHUlQGHUWGLH'LJLWDOLVLHUXQJDXFKGLH$UWXQG:HLVH ZLHZLUNRQVXPLHUHQ0DUN6LHYHUVVSULFKWLQGLHVHP=XVDPPHQKDQJYRQHLQHUÃ(QWVWUXNWu- ULHUXQJGHV$OOWDJVµ>«@(QJYHUEXQGHQPLWGHU9HUEUHLWXQJGHV,QWHUQHWVLVWGLH]XQHKPHn- de 1XW]XQJ VR]LDOHU 1HW]ZHUNH XQG YRQ %HZHUWXQJVSODWWIRUPHQ >«@ 'LHVH EHHLQIOXVVHQ Kunden genauso wie Social-Media-Kampagnen von Unternehmen aktiv in ihrer Kaufent- scheidung, da das Internet inzwischen eine der zentralen Recherchemedien für Konsumenten darstellt³ (TERNÈS et al. 2015: 11).

3.5.3. Zusammenfassung Themenfeld Konsum Die Digitalisierung führt bereits und wird noch in stärkerem Ausmaß zu einer Veränderung der Einkaufsgewohnheiten führen. Um allerdings herauszufinden, wie Praktiken des nach- haltigen Konsums in der Rhön gestärkt werden können, sind statistisch abgesicherte Daten zum Konsumverhalten und zur Veränderungsbereitschaft und Motivation sowie eine Evaluie- rung der Effekte von Bildungsmodulen unabdingbar. Aufgrund der hohen Relevanz des individuellen Konsums in der Nachhaltigkeitsbilanz einer Region lohnen sich die Anstrengungen in diesem Feld: Das Angebot an nachhaltig erzeugten Gütern kann in der Region noch größer werden. Je nach Evaluierungsergebnis des Bildungs- angebots zum nachhaltigen Konsum können bestehende Module angepasst und einer breite-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɨɯɧ ren Zielgruppe angeboten werden. Die Rhön kann außerdem Pioniergebiet für (urbane) Kon- sumalternativen im ländlichen Raum werden, etwa bei der Einrichtung eines Gemeinschafts- gartens oder gemeinschaftlich getragenen neuen Modellen in der Landwirtschaft.

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3.6. Themenfeld Energie und Klimaschutz Zu den größten Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung der nächsten Jahrzehnte gehört auch in der Rhön der Umgang mit den Themenfeldern Energie und Klimawandel. Der Klimaschutz ist sehr stark mit den Themen aus dem Bereich Energie verbunden, da alle positiven nachhaltigen Effekte aus dem Energiebereich einen entscheidenden Beitrag zur Vermeidung oder Verringerung klimaschädlicher Gase leisten. Ausgehend vom Weltklimagipfel in Paris (2015) wurde der Weltklimavertrag durch die Bun- desrepublik Deutschland unterzeichnet und ratifiziert. Das Bekenntnis zur Begrenzung der Erderwärmung auf unter 2 °C und das Ziel der Treibhausgas-Neutralität (Nettoausstoß von Null) in der zweiten Hälfte des 1121. Jahrhunderts stellen enorme Herausforderungen im Klimaschutz dar, sowohl deutschlandweit, als auch auf der Ebene der Länder und der Regio- nen. Nachfolgend wird das Thema Energie mit den Teilbereichen Energieerzeugung und Energieversorgung sowie Energieverbrauch und Energieeinsparung behandelt.

3.6.1. Relevante Akteure im Bereich Energie und Klimaschutz Energieversorgung und Klimaschutz werden im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön primär von den zuständigen Landesministerien und untergeordneten Behörden umgesetzt (vgl. Ta- belle 33): Tabelle 33: Akteure des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön im Bereich Energie und Klima- schutz (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentli- chen Rechts, orange ± Vereine/Verbände) länderübergreifend Bayern Hessen Thüringen Hessisches Ministeri- Bayerisches Staatsminis- ererThüringer Ministe- um für Wirtschaft, terium für Wirtschaft rium für Umwelt, Ener- Landesministerien Energie, Verkehr und und Medien, Energie und gie und Naturschutz, Landesentwicklung, Technologie, München Erfurt Wiesbaden Regionale Planungs- Regierung von Unter- Regierungspräsidium stelle Südwestthüringen, franken, Würzburg Kassel Suhl nachgeordnete Behörden HessenEnergie Bayerisches Landesamt Thüringer Energie Gesellschaft für ratio- ± für Umwelt, Hof & Augs- und GreenTech-Agentur nale Energienutzung burg (ThEGA) mbh Landratsämter der Landratsämter der Landratsämter der Landkreise Schmalkal- Landratsämter Landkreise Bad Kissin- Landkreise Hersfeld- den-Meiningen und gen und Rhön-Grabfeld Rotenburg und Fulda Wartburgkreis

Netzwerk Forst und Holz Energieforum Region Unterfranken e. V. Fulda Umweltzentrum und Gartenkultur Fulda Nachhaltigkeitszentrum Netzwerke e. V. Energieagentur Unter- Thüringen (Arnstadt) Verein Natur- und Le- franken e. V bensraum Rhön e. V. ± Fachforum Energie (VNLR)

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länderübergreifend Bayern Hessen Thüringen Stadtwerke Hammelburg Stadtwerke Hünfeld Stadtwerke Meiningen GmbH GmbH Stadtwerke Bad Stadtwerke Bad Hers- Kissingen GmbH feld GmbH Stadtwerke Stadtwerke Bad Brü- ckenau GmbH

Stadtwerke Bad Neustadt

Überlandwerk Rhön weitere regionale RhönEnergie Fulda GmbH Bayerische Rhöngas Energieversorger Thüringer Energie AG GmbH EON Bayern WerraEnergie GmbH

Staatliche Strukturen Die verantwortlichen drei Ministerien für den Bereich Energie sind das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, das Hessische Mi- nisterium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung sowie das ererThüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz. Im Bereich Klimaschutz sind die zustän- digen Umweltministerien der Länder ebenfalls Verantwortungsträger (vgl. I.2.1.). Das BBayerische Landesamt für Umwelt (LfU) bedient neben zahlreichen anderen Themen auch das Themenfeld Energie und bearbeitet hier Energieleitfäden, das Thema Energieeffizienz und erkundet dendenden Untergrund nach Erdwärme-Vorkommen. Nach- haltigkeit und Umweltschutz sollen dabei berücksichtigt bleiben. Zudem ist die Regierung von Unterfranken für Belange der Energiewende auf der bayerischen Seite der Rhön zu- ständig. Soweit die Regionalplanung von Energiefragen betroffen ist (Netze, Standorte, Ver- sorgung), liegt diese Aufgabe verantwortlich beim Regionalen Planungsverband Region 3, planerisch ausführend bei der Höheren Landesplanungsbehörde der Regierung von Unter- franken. In Hessen übernehmen die drei Regierungspräsidien Kassel, Gießen und Darmstadt die Aufstellung des Regionalplans. Darunter fällt auch der Teilregionalplan Energie Nordhessen, in welchem Vorranggebiete für Windenergie ausgewiesen wurden. Ein weiterer Akteur im Bereich nachhaltige Energiegewinnung ist die HessenEnergie Gesellschaft für rationa- le Energienutzung mbh mit Sitz in Wiesbaden. 1991 wurde sie von der hessischen Lan- desregierung gegründet und ist heute Teil der OVAG Energie AG, deren Eigner drei Land- kreise aus Mittelhessen sind. In Thüringen ist die Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen (RPG SWT) als Trä- ger der Regionalplanung zuständig für die Ausweisung von Vorranggebieten Windenergie. Darüber hinaus werden im künftigen Regionalplan Südwestthüringen Vorbehaltsgebiete Großflächige Solaranlagen ausgewiesen. Für die Planungsregion Südwestthüringen liegt au- ßerdem ein Regionales Energie- und Klimakonzept vor. Davon zu trennen sind dienstleistende/ beratende Institutionen im Hinblick auf den Ausbau erneuerbarer Energien.Hier leistet außerdem die Thüringer Energie-und GreenTech-

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Agentur (ThEGA) einen wichtigen Beitrag. Mit Sitz in Erfurt ist das durch das Thüringer Ministerium für Umwelt und der europäischen Union kofinanzierte Unternehmen speziali- siert auf den Ausbau erneuerbarer Energien und bietet eine Plattform für Kommunen in Fra- gen der Energiewende. Kommunale Strukturen Das Überlandwerk Rhön ist ein kommunales Unternehmen und betreibt ein länderüber- greifendes Stromnetz im Bereich des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön, womit es einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung leistet. In allen drei Bundesländern erfüllen zudem insgesamt sieben Stadtwerke wichtige Funktionen in der Energieversorgung. Der Land- kreis Bad Kissingen liegt weitgehend im Versorgungsbereich von EON Bayern. In Bayern (Regierungsbezirk Unterfranken) wurde unter Federführung des Landkreises Bad Kissingen ein Netzwerk für unterfränkische Forst- und Holzwirtschaft gegründet, um den überdurchschnittlich hohen Laubholzanteil der Region besser nutzen und verwerten zu kön- nen. In den Landratsämtern Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld wurden zentrale Ansprech- partner für Energie etabliert, die Unternehmen und Privatleuten für Energiefragen als erste Anlaufstelle zur Verfügung stehen. Im Landkreis Rhön-Grabfeld hat sich ein Energiesparkreis als Beratungsnetzwerk für Sanie- rungs- und Bauwillige gegründet, der im Zusammenhang mit den lokalen Energieberatern abgestimmte Beratungspakete für den Bereich der energetischen Gebäudesanierung anbietet. Im Landratsamt Fulda (Fachdienst Regionalentwicklung) wurde eine Koordinierungsstel- le Energie eingerichtet, die Beratungen anbietet. Zudem wurde 2013 das Energieforum Region Fulda ins Leben gerufen. Energieerzeuger, Energieversorger und Netzbetreiber, Genossenschaften und Handwerker, Verbände, Vereine und Privatpersonen finden hier eine Plattform zu Themen der Energie und Nachhaltigkeit. Der Landkreis Hersfeld- Rotenburg bietet eine Energieberatung für Privatpersonen, Kommunen und Geschäftsleute an und gibt Hilfestellung bei der Einführung eines kommunalen Energiemanagements. Die RhönEnergie Fulda GmbH mit ihrem breit aufgestellten Portfolio aus Strom, Erdgas, Trinkwasser, Wärme, Nahverkehr und dem Breitbandausbau dient der Stadt Fulda zudem als städtisches Wasserunternehmen. In Hessen liegt der überwiegende Teil im Netzgebiet der RhönEnergie Fulda GmbH. Bezogen auf das Biosphärenreservat Rhön schließt das Netzge- biet der RhönEnergie Fulda GmbH auch die beiden bayerischen Gemeinden Motten und Zeitlofs ein. Die Stadtwerke Hünfeld und Bad Hersfeld verfügen über ein großes Know- how in den Bereichen Strom- und Wasserversorgung. Das Landratsamt des Wartburgkreises legt einen Schwerpunkt auf den Immissions- schutz. Das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen wurde 2015 mit mehreren Klima- und Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet. Dazu gehören zum Beispiel der VR- Klimabündnis-Preis und der deutsche Solarpreis. Ferner wurde ein Energie-Sparpreis gestif- tet sowie eine Kreis-Energie-.RQIHUHQ] HWDEOLHUW (LQ Ä(QHUJie-6SDUEXFK³ VROO GHQ %UJHUQ einen Leitfaden zur nachhaltigen Energienutzung an die Hand geben. Schließlich ist noch die kommunale Thüringer Energie AG zu nennen. Unternehmen: In Bayern sind die Bioenergie Ostheim GmbH und Co. KG sowie das Biogas Block- heizkraftwerk Bad Bocklet zu nennen. Letzteres setzt zur Versorgung der Stadt mit Strom auf Nachhaltigkeit und sucht alternative Formen der Energiegewinnung. Die Biome-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɨɯɫ than Rhön-Grabfeld GmbH und Co.KG mit Sitz in Bad Neustadt a. d. Saale wurde 2009 mit dem Ziel gegründet, eine Biogasanlage in Unsleben zu errichten und zu betreiben. Part- ner der Anlage sind die Agrokraft Streutal GmbH und Co. KG. Beide Firmen sind Bio- gaserzeuger und ---veredler und sollen in das Netz der Bayerischen Rhöngas speisenG- mbHspeisen einspeisen. Die Ä1DWXUNUDIW-5HJLRQ³ %LRHQHUJLH-Region Hersfeld-Rotenburg-Schwalm- Eder) setzt auf Strom aus Biokraft, Sonne, Wind und Wasser und betreute mehrere Anlagen in Osthessen. Daneben gibt es in Hessen Betreiber einiger Windenergieanlagen und Bi- ogasanlagen. In Thüringen ist die WerraEnergie als Energieversorger zu nennen. Daneben gibt es in Thüringen eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen, die sich auf nachhaltige Energie- versorgung spezialisiert haben. Vereine/Verbände Als länderübergreifend tätige Akteure fungieren NABU und BUND in ihren jeweiligen Kreis- und Ortsgruppen und erfüllen so eine wichtige Funktion im Arten- und Klimaschutz. Die Energie-Initiative Rhön und Grabfeld e. V. betreut Projektdurchführungen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ressourcenschonung sowie Erneuerbare Ener- gien. Der Energieagentur Unterfranken e. V. ist ein gemeinnütziger Verein zur Bera- tung und Unterstützung in Klima- und Energiefragen. Der Energiesparkreis Rhön Grab- feld ist eine Arbeitsgemeinschaft nach dem KommZG und wurde 2009 als Beratungsnetz- werk gegründet. Der Umweltzentrum und Gartenkultur Fulda e. V. hat im Auftrag des Landkreises Fulda eine Energiefibel erstellt und wirkt seit mehr als 16 Jahren im Bereich Energieeinspa- rung, Energieeffizienz und Klimaschutz als Plattform für Vorträge, Ausstellungen, Arbeits- gruppen (Arbeitskreis Energiesparen) und Beratungen. Weiterer Akteur mit einem speziellen Fachforum Energie ist der Verein Natur- und Lebensraum Rhön e. V Das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen (Arnstadt) bietet Informationen zur nachhalti- gen Entwicklung und Bildung in Thüringen. Kernthemen sind neben mmdemografischem Wandel und Urbanität vor aaallem Ressourcenfragen, Energieversorgung und nachhaltiges Wirtschaften. Rolle der Verwaltungsstellen Im Themenfeld Energie verfügen die Verwaltungsstellen nicht über formelle oder operative Zuständigkeiten. Sie unterstützen und begleiten jedoch Projekte Dritter ± z. B. der ARGE Rhön mit dem Projekt Sternenpark ± durch Arbeitsleistung und Informationsaustausch. Die Hessische Verwaltungstelle hat sich ferner über viele Jahre in energierelevanten Projekten engagiert (Wasserkraftprojekt, Pflanzenölprojekt, Heizen mit Holz) und Fachexkursionen zum Thema regenerative Energien durchgeführt. Von länderübergreifender Relevanz war das BfN-Projekt Klimaschutz in Biosphärenreservaten, 2009 ± 2011.

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3.6.2. Energieerzeugung und Energieversorgung Mit Energieerzeugung und -versorgung ist die Bereitstellung von Energie für Verbrau- cher in den verschiedenen Energieformen wie Wärmeenergie (Heiz- als auch Prozesswärme sowie Kühlung), elektrische Energie (Umwandlung in Wärme-, Kühlungsenergie) sowie kine- tische Energie (Bewegungsenergie ± Verkehr sowie elektrischer Antrieb von Maschinen) ge- meint. Elektroenergie wird vorwiegend für Beleuchtung, Antrieb von Maschinen, Zuberei- tung von Nahrungsmitteln, Kommunikation und Information genutzt und seien hier als Bei- spiele genannt. Häufig ist auch eine nachträgliche Umwandlung in andere Energieformen möglich z. B. von Strom in Wärme oder von Kraftstoff in Strom. Aus der Sicht der relevanten Energieträger und ---formen existieren Unterschei- dungsmöglichkeiten wie regenerativ-konventionell, sowie elektrisch-thermisch-kinetisch. Der überwiegende Teil der konventionellen Träger beruht derzeit noch auf der Verwendung fossiler Rohstoffe, die einerseits nur noch beschränkt zur Verfügung stehen und andererseits sehr große Mengen klimaschädlicher Gase freisetzen. Die Gewinnung von Energie aus Kern- kraftwerken ist zwar weitgehend frei von klimaschädlichen Gasen, birgt aber sehr große Risi- ken bei atomaren Stör- oder Unfällen, wie beispielsweise den Reaktorunglücken von Tschernobyl und Fukushima. Ein weiteres Problem ist die Endlagerung der radioaktiven Reststoffe. Laut Beschluss des Bundestages vom 30.06.2011 soll die Nutzung der Kernenergie zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität zeitlich gestaffelt bis Ende 2022 beendet werden (BT 2011). Eine Energieversorgung aus regenerativen Energien ist daher von höchs- ter Bedeutung zur Erreichung der Klimaziele und für eine sichere Energieversorgung der Zukunft. Im bundesweiten Trend ist diesbezüglich in den vergangenen 15 Jahren eine positi- ve Entwicklung bei der Strom- und Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien zu ver- zeichnen. Das Erneuerbare Energiegesetz (EEG) wurde diesbezüglich in den verschiedensten Novellierungen (2004, 2009, 2012, 2014 und 2017) als Instrument zur Förderung des Stroms und der Wärme aus erneuerbaren Energien konzipiert. Insbesondere die Nutzung von Brennholz als regenerativen Energieträger hat in der Rhön Tradition. Die große Anzahl von Privatwaldbesitzern versorgt ihre Holzheizungen (z. B. Scheitholzkessel) mit Holz aus ihrem Wald. Auch verkaufen die Kommunen aus ihren Wäl- dern sowie die staatlichen Forstbetriebe Brennholz an die Bevölkerung.Von den am Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön beteiligten regionalen Versorgungsunternehmen wird die Entwicklung der Stromerzeugung über erneuerbaren Energien weitergehend umge- setzt (siehe ,,Abbildung 34, S.186 und Tabelle 34, S. 185):

Tabelle 34: Änderung der prozentualen Anteile verschiedener Energieformen an der Energiebe- reitstellung der im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ausgewählten beteiligten regionalen Ener- gieversorger und der deutschlandweite Trend (2005 und 2015) (Quellen: BAYSTMUGV et al. 2008 UND ONLINEDATEN ÜBERLANDWERK RHÖN GMBH, RHÖNENERGIE FULDA GMBH, STADTWERKE BAD BRÜCKENAU UND HÜNFELD 2015) Regionaler Energieversorger Erneuerbare Kernenergie Fossile Energie UNESCO-Biosphärenreservat Rhön Energie Überlandwerk Rhön GmbH -70 % -30 % +231 % RhönEnergie Fulda GmbH (vormals: Über- -69 % -9 % +153 % landwerk Fulda Aktiengesellschaft ÜWAG) Stadtwerke Bad Brückenau (BY) -100 % -100 % +488 % Stadtwerke Hünfeld (HE) -73 % -7 % +167 % Stromerzeugung in Deutschland -48 % -12 % +191 %

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Abbildung 34: Prozentuale Anteile verschiedener Energieformen an der Energiebereitstellung der im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön hauptsächlich beteiligten regionalen Energieversorger und deutschlandweiter Trend (2005 und 2015) *heute RhönEnergie Fulda GmbH (Quellen: BAYST- MUGV et al. 2008 UND ONLINEDATEN ÜBERLANDWERK RHÖN GMBH, RHÖNENERGIE FULDA GMBH (200520052005 ÜWAG), STADTWERKE BAD BRÜCKENAU UND HÜNFELD 2015)

Bei den erneuerbaren Energiequellen gibt es nach derzeitigem Stand der Technik folgende Varianten. Die Stromerzeugung 2015 in Deutschland mit den Bruttostromverbrauchsanteilen ist exemplarisch hinzugefügt (BMWI 2016: 9), die mit ** gekennzeichneten erneuerbaren Energieformen werden bislang im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön gewonnen. Quantitative Aussagen hierzu sind derzeit aufgrund der mangelnden Datenlage noch nicht möglich: o Wasserkraft (Strom)** - (3,2 % Deutschland) o Windenergie (Strom)** - (13,3 % Deutschland) o Photovoltaik (Strom)** - (6,5 % Deutschland) o Biomasse: o biogene feste Brennstoffe inklusive Klärschlamm (Strom) ** - (1,8 % Deutschland) o biogene flüssige Brennstoffe (Strom) ** - (0,1 % Deutschland) o Biogas inklusive Biomethan (Strom)** - (5,3 % Deutschland) o Klärgas, Deponiegas, biogener Anteil des Abfalls (Strom)** - (1,3 % Deutschland) o Geothermie (Strom) - (0,02 % Deutschland)

Mit 31,6 % des Gesamtbruttostromverbrauchs [%] ist seit 1991 (3,1 %) ein Anstieg um mehr als 1.000 Prozent im Sektor der Erneuerbaren Energiestromerzeugung zu verzeichnen. Wärmeerzeugung: o biogene feste Brennstoffe inklusive Klärschlamm (Wärme) ** - (8,9 % Deutschland) o biogene flüssige Brennstoffe (Wärme) ** - (0,2 % Deutschland) o Klärgas, Deponiegas, biogener Anteil des Abfalls (Wärme)** - (2,61 % Deutschland) o Solarthermie (Wärme)** )** - (0,7 % Deutschland)

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o tiefe Geothermie (Wärme) - (0,1 % Deutschland) o oberflächennahe Geothermie, Umweltwärme (Wärme)** - (0,9 % Deutschland)

Mit 13,2 % des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch ist im Bereich Wär- me seit 1991 (2,2 %) ein Anstieg um mehr als 600 Prozent zu verzeichnen. Eine weitere Ener- giequelle stellt Wasserstoff, sofern über erneuerbare Energie erzeugt (Strom, Kraftstoffe), dar. Die bundesweit häufigsten regenerativen Energiequellen bei der Stromerzeugung, wie Windenergie und Photovoltaik, sind naturbedingt stark schwankend (volatil) und damit derzeit noch nicht zur Grundlastversorgung geeignet. Die Möglichkeit der praxistauglichen Speicherung der Überschüsse würde die Verbrennung fossiler Energieträger bei der Wärme- erzeugung und auch die Nutzung von Kernenergie bei der Stromerzeugung mittelfristig über- flüssig machen. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt bis 2025 den Bruttostromver- brauchsanteil EE auf 40 ± 45 % zu erhöhen (BMWI 2017a, b). Bundesweit betrug der Anteil des Energieverbrauchs in privaten Haushalten im Jahr 2014 66,8 % für Raumwärme und 16,4 % für die Bereitstellung von Warmwasser (BFN 2016c). Aus diesem Grund ist dieser Bereich aus der Sicht der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quel- len aber auch bezüglich der Einsparpotenziale mit besonderer Aufmerksamkeit darzustellen. Beim Thema Energie werden die Verbrauchergruppen private Haushalte, Liegenschaften und Einrichtungen der öffentlichen Hand, sowie die Bereiche Industrie, Handel, Dienstleistungen und Gewerbe betrachtet.

3.6.3. Energieverbrauch und Energieeinsparung Der effiziente Umgang mit und damit die Einsparung von Energie stellt ein wichtiges Kern- anliegen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön dar. Energie, die nicht benötigt wird, hat die positivsten Effekte aus Sicht des Klimawandels, der Ökologie und der Ökonomie. Bei der Einsparung gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen kann die benötigte Energiemenge verringert werden, wie z. B. durch das Heizen mit niedrigeren Raumtemperaturen, Verzicht auf unnötige Beleuchtung und Ähnliches. Die andere Vorgehensweise basiert auf der Steige- rung der Effizienz bei der Energieerzeugung oder Energienutzung. Diese kann beispielsweise durch Erhöhung des Wirkungsgrades, durch Technologiewechsel, Kraft-Wärme-Kopplung oder verbesserte Wärmedämmung geschehen. Auch im Bereich der Landwirtschaft, die in

Deutschland 6,3 % aller CO2-Emissionen verursacht, gibt es viel Potenzial zur Energieeinspa- rung z. B. durch Verzicht auf energieintensive chemisch-synthetische Pestizide und minerali- sche Düngemittel sowie durch Verwendung von hofeigenem oder regional erzeugten Futter- mitteln, wie dies im Ökologischen Landbau üblich ist (BÖLW 2017). Bundesweit betrug der Anteil des Verkehrs am Gesamtenergieverbrauch im Jahre 2014 mit 730 TWh 30 %. Ein verstärkter Ausbau der Elektromobilität mit Strom aus regenerativen Quellen würde den Verbrauch von Kraftstoffen aus fossilen Energieträgern verringern und bietet gleichzeitig eine Speichermöglichkeit für Überschussstrom aus beispielsweise Photo- voltaikanlagen. Neben der direkten Speicherung in den Akkus der Elektroautos ist auch eine Erzeugung von Wasserstoff zur anschließenden Nutzung in Brennstoffzellen möglich. Diese innovative Technologie hierfür wurde in Thüringen entwickelt und mit dem IQ Innovations- preis Mitteldeutschlands 2016 als Gesamtsieger ausgezeichnet (METROPOLREGION MITTEL-

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DEUTSCHLAND MANAGEMENT GMBH 2017). Das Fahrrad als umweltfreundliches Verkehrsmit- tel spielt in der Rhön bislang eine untergeordente Rolle. Aufgrund oftmals fehlender Radwe- ge im näheren Umkreis von zentralen Orten und entlang klassifizierter Straßen werden der Einkaufsverkehr (und Nahpendlerverkehr) meist mit Pkws statt mit dem Fahrrad erledigt. Ein weiterer Aspekt ist der indirekte Energieverbrauch, welcher durch das Konsumverhalten beeinflusst wird. Der Gebrauch von Waren oder Dienstleistungen, die in ihrer Erzeugung und/oder dem Transport zum Verbraucher hohe Energieeinsätze erfordern, sollte kritisch überdacht werden. Kartoffeln aus Ägypten, Mineralwasser aus Italien, in Folie eingeschweiß- te Salatgurken und der schnelle Kaffee zum Mitnehmen im Plastikbecher seien hier genannt (vgl. I.3.4.). Öffentlichkeitsarbeit, Information und Bildung für nachhaltige Entwicklung (vgl. I.5.1., I.5.3.) haben einen sehr hohen Stellenwert wenn es darum geht, den nachhaltigen Umgang mit den Themen Energie und Klimawandel in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Die Potenziale im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sind zwar noch nicht flächendeckend und umfänglich analysiert, es kann aber von erheblichen Einsparpotenzialen ausgegangen werden.

3.6.4. Ausgangssituation, Konzepte und Datenlage im UNESCO-Biosphären- reservat Rhön Datenlage Für eine gründliche, flächendeckende Analyse des Istzustandes der Nutzung und Bereitstel- lung von Energie sowie der Ermittlung der Potenziale im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sind für diese Bereiche qualitative und quantitative Informationen analog bereits bestehen- der Energie- und Klimakonzepte zu folgenden Themen erforderlich: o Bedarf an Wärmeenergie (nach Energieträgern), Strom und Mobilitätsenergie o Gewinnung von Wärmeenergie (inkl. Warmwasseraufbereitung) nach Energieträgern/ - quellen wie beispielsweise Kohle, Gas, Heizöl, Holz, Strom, Solarthermie, Geothermie, biogene Stoffe etc. o Erzeugung und Verbrauch von Strom insgesamt und die Anteile daran an regenerativer Erzeugung durch Sonnenenergie, Wind, Wasser, biogene Stoffe etc. Bei der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen ist sowohl die installierte Nennleistung als auch die tatsächlich erzeugte Energiemenge zu berücksichtigen. o Daten zum Verkehr wie z. B. zugelassene Fahrzeuge, Verkehrsbelastung von Straßen etc. YJO,Ä0RELOLWlWXQG9HUNHKU³ o Bestand (und Bedarf) an Radwegeverbindungen zwischen Ortschaften (Eignung auch für Familien und Senioren) o Bestand an Elektroautos inkl. Ladestationen, Ladestationen für e-Bikes und Information mit welcher Art von Strom die Ladestationen betrieben werden (konventionell oder er- neuerbar) o CO2-Ausstoß für erzeugte und verbrauchte Energie nach Energiequelle

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o Siedlungsstruktur/-dichte, Bevölkerungsstatistik, Lage der kommunalen Liegenschaften YJO,Ä'HPRJUDILHXQG0LJUDWLRQ³,Ä.RPPXQDOH(QWZLFNOXQJ³ o Land- und forstwirtschaftliche 1XW]XQJVVWUXNWXUHQ YJO, Ä/DQGZLUWVFKDIW XQG )i- VFKHUHL³,Ä)RUVWZLUWVFKDIWXQG-DJG³ o Geomorphologische Informationen (z. B. Hangneigung, Höhenlage, Exposition) o Sensible Gebiete und geographische Besonderheiten Diese vorwiegend quantitativen Informationen müssen bezogen auf das Gebiet des UN- ESCO-Biosphärenreservates mindestens auf Gemeindeebene vorliegen. Die derzeit vorlie- genden Daten zu oben genannten Inhalten erlauben zu großen Teilen jedoch keine seriösen quantitativ hinterlegten Aussagen zum derzeitigen Stand dieser Themen. Einerseits existie- ren in Bayern und Hessen länderspezifische Energieatlanten (BAYSTMWI 2017, HMWEVL 2017) mit Datengrundlagen und Projektinformationen für erneuerbare Energieträger (BY: 2014, HE: 2015). Für Thüringen sind keine derartigen aktuellen Informationen verfügbar. Hinzu kommt, dass aktuelle Daten nicht flächendeckend auf der dafür benötigten Gemeinde- ebene vorliegen und somit eine spezifische Informationsdarstellung für das Gebiet des UNE- SCO-Biosphären-reservates nicht möglich ist. Qualitativ ist festzuhalten, dass in vielen Bereichen (vorwiegend auf Landkreisebene) sehr detaillierte Untersuchungen zum Istzustand und auch zu vorhandenen Potenzialen existie- ren, welche aber inhaltlich nicht immer vergleichbar sind, sei es aufgrund unterschiedlicher Jahreszahlen oder auch unterschiedlicher herangezogener Parameter. Diese Datenlücken sollen im Rahmen von konkreten Umsetzungsprojekten schrittweise geschlossen werden.

Konzepte Für das Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön existieren derzeit verschiedene Konzepte zu Energiethemen und Klima, welche auf unterschiedliche Bezugsräume ausgerichtet sind. Von der Planungsregion Südwestthüringen über Konzepte auf Landkreis- ebene zum Zusammenschluss mehrerer Gemeinden bis hin zu einzelnen Gemeinden sind hier unterschiedliche Maßstäbe betroffen. Die Umsetzungsbereiche sind teilweise auf das ganze Bezugsgebiet oder auch nur auf Teilthemen (z. B. kommunale Liegenschaften) festge- legt. Eine Anzahl von Projekten und Aktivitäten auf vorwiegend kommunaler Ebene, die sich mit dem Thema regenerative Energiegewinnung und ---einsparung beschäftigen, wird bereits erfolgreich umgesetzt. Weiterhin gibt es Konzepte und Vorgaben zu Energie und Klimaschutz auf der Ebene des Bundes und der drei am UNESCO-Biosphärenreservat Rhön beteiligten Länder, wie beispielsweise das Thüringer Klimagesetz, die Integrierte Energie- und Klima- schutzstrategie in Thüringen, Klimaschutz Bayern 20502050 der Bayerischen Staatsregie- rung und des Bayerisches Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit (2013), den Hessi- schen Energiegipfel (2011), die Nachhaltigkeitsstrategie Hessen (seit 2011), die Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Hessen (HMUELV 2012) oder auch den Integrierten Kli- maschutzplan Hessen 2025 (HMUKLV 2017b).

Initiativen und Unternehmen Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön haben sich in allen drei Ländern viele privatwirt- schaftliche Unternehmen und Initiativen gegründet, um das Potenzial an erneuerbaren

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Energien zu nutzen. Das Schullandheim und Jugendhaus Thüringer Hütte im Rhöniversum- verbund bietet Informationen zur Nachhaltigkeit und zu erneuerbaren Energien, Energieein- sparung. In vielen Projekten zur Nutzung erneuerbarer Energien ermöglicht bislang insbe- sondere in der bayerischen Rhön der Genossenschaftsgedanke den Bürgern, am Gewinn zu partizipieren und die Akzeptanz für die Maßnahmen zu verbessern (z. B. Friedrich-Wilhelm Raiffeisen Energie eG v. a. im Bereich der Photovoltaik). Projektinformation Sternenpark Rhön: Im Rahmen dieses Projektes (gefördert durch die ARGE Rhön) wurden zusammen mit den Unternehmen RhönSprudel Egon Schindel GmbH, pentagast eG und rrder tegut Marktfiliale in Dipperz warmweiße LEDs in der Außenbeleuch- tung installiert. Hinzu kommt eine intelligente Beleuchtungsprogrammierung mit nächtli- chen Dimmzeiten (S. Frank, 14.03.2017, mdl. Mitteilung). Dass sich Energieeffizienz und die Anforderungen an einen Sternenpark nicht ausschließen, zeigt die Musterbeleuchtung der RhönEnergie Fulda GmbH auf der Wasserkuppe, wo mit hocheffizienter, warmweißer LED- Beleuchtung und intelligenter Steuerungstechnik unterschiedliche Lichtszenarien realisiert werden. Damit werden Beleuchtungsstärke und -dauer genau an die jeweiligen Erfordernisse angepasst. Zu Besichtigungszwecken hat der Energieversorger auf seinem Werksgelände in Fulda eine Beleuchtungsmusterstraße eingerichtet. Dies ist insbesondere für Kommunen relevant, die ihre öffentliche Beleuchtung umstellen möchten. Die RhönEnergie Akademie veranstaltet Seminare zu verschiedenen Energiethemen. In Zu- sammenarbeit mit der IHK Fulda qualifiziert die RhönEnergie Fulda GmbH Azubis zu soge- QDQQWHQÄEnergie-Scouts³Die RhönEnergie Fulda GmbH bietet für Bauherren und Sanierer regionale Förderprogramme für Projekte im Bereich Energieeffizienz und Erneuerbare Ener- gien an. Beratungsleistungen bieten auch die anderen regionalen Energieversorger an (siehe unten).

Öffentlicher Haushalt Auch im öffentlichen Bereich wird verstärkt in regenerative Energien investiert. So wurden beispielsweise Schulen und andere kreiseigene Liegenschaften in mehreren Landkreisen mit Photovoltaik und/oder Pelletheizungen ausgestattet bzw. an lokale Fernwärmenetze ange- schlossen. Gerade durch Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden können Gemein- den auch hohe Renditen generieren Energetische Sanierungen, Einführung von Kraft-Wärme-Kopplung zur Verstromung von biogenen und anderen Gasen kamen hierbei ebenfalls zur Anwendung. Auch Kommunen haben in Photovoltaikanlagen investiert oder teilweise ihre Dächer örtlichen Energie- Initiativen zur Nutzung überlassen. Zudem sind in einigen Landkreisen bereits Erprobungen zum Einsatz von Elektrobussen angelaufen bzw. in Vorbereitung. Projektinformation Sternenpark Rhön: Verschiedenste Gemeinden haben ihre Außenbe- leuchtung auf warmweiße LEDs (amber LEDs) umgerüstet, die zur Energieeinsparung und dem Entgegenwirken der Lichtverschmutzung verwendet werden. Dazu gehören in der hessi- schen Rhön die Gemeinden Rasdorf, Poppenhausen, Hilders, Ehrenberg, Fulda (außerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates), in der bayerischen Rhön Burkardroth, Oberelsbach und Sandberg sowie mehrere Gemeinden in Thüringen. Die hessische Stadt Tann (Rhön) schaltet seit 2015 ihre warmweißen LEDs nachts sogar ab, ähnlich wie die Gemeinde Ebersburg. Eine

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genaue Datenerfassung ist aus personellen Kapazitätsgründen derzeit nicht möglich (S. Frank, 14.03.2017, mdl. Mitteilung).

Privathaushalte Im privaten Hausbau wurde in den vergangenen 15-20 Jahren begonnen, Ölheizungen durch Pellet- und Scheitholzkessel zu ersetzen. Bei Neubauten werden Kachelöfen und Holzfeue- rungen heutzutage wenn möglich auch als Teil des Wärmekonzepts umgesetzt. Verstärkt finden seit einigen Jahren im privaten Umfeld auch Photovoltaik-, Solarthermie- und oberflächennahe Geothermie Anwendung. Neben der verbesserten Hausdämmung set- zen sich energiesparende LED-Beleuchtungen durch. Andererseits sorgen immer mehr billig YHUIJEDUH+DXVKDOWVWHFKQLNHQXQGGLHÄ/XVWDP$XVOHXFKWHQXQG,OOXPLQLHUHQ³GDIUGDVV die Energiebedarfe der Haushalte nicht signifikant sinken und gleichzeitig immer mehr Lichtverschmutzung stattfindet. Zusammenfassend ist festzustellen, dass es derzeit keine für das Gebiet des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön flächendeckende und einheitliche Konzeption zum Themenbe- reich Energie und Klima gibt, welche auch die besonderen Belange der Nachhaltigkeit in ei- nem UNESCO-Biosphärenreservat berücksichtigt. Beim Sektor der Beratung, Information und Bildung gibt es allerdings verschiedene Angebote zum Thema Energie. Beispielsweise wurden in einem Berufsausbildungszentrum des Handwerks (Lkr. Schmalkalden-Meiningen) die Themen Energieeinsparung sowie ener- getische Sanierung von Gebäuden im Ausbildungskonzept praxisbezogen etabliert. Verbrau- cherberatungen, die Hessische Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates und die Ä)XOGDHU (QHUJLHVSDUZRFKHQ³ ELHWHQ ]DKOUHLFKH ,QIRUPDWLRQVYHUDQVWDOWXQJHQ (WDEOLHUW LVt auch seit 200GHUÄ5K|QHU%UHQQKRO]-, Solar- XQG:lUPHGlPPWDJ³DOVNOHLQH(QHUJLHPHs- se in Poppenhausen/Wasserkuppe. Der Verein Natur- und Lebensraum Rhön e. V. bietet seit 2006 ein Fachforum, welches nahezu ausschließlich Fragen zur energetischen Entwicklung der Rhön und entsprechende Förderprojekte berät. Der Umweltzentrum und Gartenkultur Fulda e. V. ist als llBildungsträger für nachhaltige Entwicklung Ansprechpartner in Fragen Energie für den hessischen Bereich der Rhön. Das TGF Dermbach in Thüringen veranstaltete vielfach Veranstaltungen zum Thema Energie und zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe. In der bayerischen Rhön gibt es jährlich wechselnde Angebote: Holz- und Energietag in Oberelsbach und Wald- und Holztag in . Momentan gibt es Anstrengungen zur Etablierung als Kompetenzzentrum für Energie- und Ressourceneffizienz und Kreislaufwirt- schaft im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Die in verschiedenen Landkreisen und bei den Stadtwerken angebotenen Energieberatun- gen werden derzeit kaum genutzt. Ursächlich sind hier wahrscheinlich die milden Winter der letzten Jahre sowie der derzeit niedrige Heizölpreis. Auf der anderen Seite erfreuen sich ge- rade praxisbezogene Aktionen (z. B. der Einsatz einer Wärmebildkamera zur Ermittlung von Wärmeverlusten an Gebäuden) einer hohen Nachfrage (schriftl. Mitteilung BN Bayern). Die für eine langfristige länderübergreifende Umsetzung der Klimaschutzziele notwendigen zentralen, kompetenten Ansprechpartner für Energiefragen sind derzeit im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön nicht ausreichend vorhanden. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellt Listen anerkannter Energieberater sowie Förderprogramme

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɨɰɩ zur Energieberatung online unter www.bafa.de/DE/Energie/energie_node.html zur Verfü- gung. Regional koordinierende Ansätze wurden später nicht mehr weiter verfolgt: So wurde dddie im Rahmen eines LEADER-Projektes ins Leben gerufene Energieagentur der beiden bayerischen Landkreise (2005-2007) mit Aufgaben in Beratung und Projektentwicklung nach Auslaufen der Projektförderung durch landkreiseigene Beratungsangebote ersetzt. Auch wurde das Projekt des Aufbaus einer länderübergreifenden Energieagentur auf der Ebene der ARGE (2007 als LEADER-Projekt der LAG Bad Kissingen vorgesehen) nicht weiter verfolgt. Der länderübergreifende Arbeitskreis Energie der ARGE Rhön wurde nach einigen Jahren zugunsten anderer Arbeitsschwerpunkte innerhalb der ARGE eingestellt.

3.6.5. Weitere Einflussfaktoren Um die notwendigen Energieziele zu erreichen, sind oft investive Maßnahmen z. B. zur ener- getischen Gebäudesanierung, zur Installation von Anlagen zur regenerativen Energiegewin- nung, Technologiewechsel oder Ähnliches notwendig. Hierfür gibt es finanzielle Anreize u. a. in Form von bundes- und länderweiten Förderprogrammen, die unterschiedlichste Ziel- gruppen ansprechen. Für eine umfassende und kompetente Beratung zu diesen Themen bie- ten die Landkreise, Verbraucherzentralen, teilweise auch die Länder sowie Stadtwerke, ent- sprechende Beratungsstellen mit Energieberatern an. Weitere branchenspezifische Organisa- tionen bieten zielgruppenorientierte Beratungsleistungen an (z. B. DEHOGA- Energiekampagne für Hotels und Gaststätten). Für den Regierungbezirk Unterfranken (Be- reich 2 ² Wirtschaft, Landesentwicklung und Verkehr der Regierung von Unterfranken berät diesbezüglich dLH Ä*HVFKlIWVVWHOOH (QHUJLHZHQGH³ Auf Beratungsangebote weisen auch die für den Energie und Klimaschutz zuständigen Länderministerien hin (siehe oben). Bei allen Anforderungen zur Erreichung der Klima- und Energieziele dürfen gerade in einem UNESCO-Biosphärenreservat die Belange der Erhaltung und nachhaltigen Entwicklung der Kulturlandschaft mit ihrem gebietstypischen Arten- und Lebensraumspektrum nicht außer Acht gelassen werden. Auch ist das Landschaftsbild der Rhön als Schutzgut zu berücksichti- gen (vgl. I.2.2.). ,P 5DKPHQ GHV )( 9RUKDEHQV Ä1DWLRQDOH 1DWXUODQGVFKDIWHQ 11/  XQG HUQHXHUEDUH (QHUJLHQ³GHV%XQGHVDPWHVIU1DWXUVFKXW]ZHUGHQGHU]HLWDXVIKUOLFKH%HWUDFKWXQJHQ]X GLHVHU 3UREOHPDWLN GXUFKJHIKUW XQG LQ .U]H SXEOL]LHUW ,P Ä3RVLWLRQVSDSLer des MAB- 1DWLRQDONRPLWHHV ]XU 1XW]XQJ YRQ :LQGNUDIW XQG %LRPDVVH LQ %LRVSKlUHQUHVHUYDWHQ³ (MAB-NK 2012) wurden ebenfalls Eckpunkte für eine nachhaltige Nutzung regenerativer Energien in UNESCO-Biosphärenreservaten beschrieben. Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön bestehen erhebliche Konfliktpotenziale bezüglich des Ausbaus der Windenergie einerseits und dem Schutz von Rotmilan, Schwarzstorch, Eulen und Fledermäusen andererseits, wobei es inzwischen mehrfach zu Strafanzeigen (wegen Ver- giftungen, Horstbaumfällungen, Entfernung von Horsten) gekommen ist. Auch in der von den Verwaltungsstellen in Auftrag gegebenen Online-Befragung (BRRV 2016) spielt das Thema Windenergie versus Artenschutz und Landschaftsbild eine bedeutende Rolle. Konfliktträchtig ist auch die Wasserkraftnutzung, welche zwar grundlastfähig ist, allerdings häufig mit den Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und den Restwas- sermengenforderungen der Fischerei gemäß § 33 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) unvereinbar erscheint.

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Auch aus touristischer Sicht werden Einrichtungen und Bauwerke zur Erzeugung erneuerba- rer Energien mit negativem Einfluss auf die Landschaftsästhetik kritisch gesehen (vgl. I.2.2.).

3.6.6. Zusammenfassung Themenfeld Energie und Klimaschutz Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön gibt es derzeit bereits eine Anzahl von Konzepten zum Themenfeld Energie und Klimaschutz mit teils unterschiedlichen Schwerpunkten. Die Bezugsräume hierbei sind meist Landkreise, aber auch vereinzelt kommunale Allianzen oder Einzelkommunen. Energiepolitik und Klimaschutz gehören zu den kommunalen Aufgaben, aber bei den meisten Kommunen fehlen die entsprechenden Ressourcen in finanzieller und auch in personeller Hinsicht. Die Ausgangsdatenlage bezogen auf die Flächenkulisse des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ist für eine Bestands- und Potenzialanalyse sehr inhomogen und momentan nicht aus- reichend. Eine integrierte Energie- und Klimaschutzstrategie für das Gebiet des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön mit starkem Fokus auf den Wärmesektor und eine nachhaltige Elektromobilität ist derzeit nicht vorhanden.

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4.1 Themenfeld Bevölkerung, Demografie und Migration Im folgenden Kapitel werden Kennzahlen der Bevölkerungsstruktur und Herausforderungen des demografischen Wandels, besonders im ländlichen Raum, mit Bezug auf beobachtbare Entwicklungen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön untersucht.

4.1.1. Allgemeine Bevölkerungsentwicklung in der Rhön Basis jeder regionalfachlichen Planung ist die Bevölkerungsentwicklung, die darauf Antwort gibt,wie viele Menschen (Junge, Familien, Senioren, Migranten, bbbehinderte Menschen etc.) in der Rhön leben und wie sich die einzelnen Gemeinden entwickeln (Flächennutzung, Gebäude, Kommunale Finanzen etc. ± vgl. I.4.2.). Rückblickend auf die Bevölkerungsentwicklung seit 1991 ist zunächst festzustellen, dass die demografischen Prognosen von einem Rückgang der Bevölkerung in der Rhön eingetrof- fen sind. Teilweise geschah dies sogar schneller als prognostiziert. Allerdings ist die Situation nicht überall in der Rhön gleich, sondern muss differenziert betrachtet werden. Abbildung 35, S.196 und Tabelle Anh-22, zeigen deutlich, dass es Schwerpunktregionen gibt, in denen die Bevölkerung in besonders hohem Maß abgenommen hat. Dies ist flächendeckend in Thü- ringen der Fall, mit Melpers (unmittelbar an der ehemaligen Staatsgrenze gelegen) als der Gemeinde, die mit -34,6 % anteilig am meisten Einwohner verloren hat. In Hessen und Bay- HUQ OlVVW VLFK GHXWOLFK GHU Ä6SHFNJUWHO³-Effekt im Umland der Städte erkennen: Die Ge- meinden in der Nähe von Fulda, Bad Neustadt a. d. Saale und Bad Kissingen gewannen an Bevölkerung (Spitzenreiter ist die Gemeinde Hohenroth mit einem Zuwachs von 19,5 %), während die Hochrhöngemeinden im Ulstertal oder im Streutal deutlich an Einwohnern ver- loren haben. Insgesamt verzeichnet die Rhön im Zeitraum von 1991 bis 2015 einen Bevölke- rungsverlust von 5,5 %. Im gesamten Bundesgebiet ist die Bevölkerung hingegen um gut 1 % gewachsen. 2015 lebten 218.751 Menschen innerhalb der Grenzen des UNESCO-Biosphärenreservates; die Bevölkerungsdichte lag bei den statistisch erfassten Gemeinden bei 90 Einwohner/km2 (vgl. Deutschlanddaten: 227,47 Einwohner/km2) und gilt somit als ländlich oder dünn besie- delt. Aufgrund der geringen Siedlungsdichte bzw. Gemeindegröße kommt es teilweise zu dem Effekt, dass bereits geringe absolute Veränderungen einen hohen prozentualen Niederschlag finden. So können beispielsweise Veränderungen in der Belegung einzelner sozialer Einrich- tungen (z. B. Heime), statistisch auffällig sein. Zwei Faktoren bestimmen die Bevölkerungsentwicklung, die natürliche Bevölkerungs- bewegung (Saldo aus Geburten und Sterbefällen) sowie der Wanderungsbewegung (Saldo Zuzüge minus Wegzüge). Die Situation hat sich zwischen den Vergleichsjahren 2008 (Abbildung 36, S. 197, Tabelle Anh-23) und 2015 (Abbildung 37, S. 198, Tabelle Anh-23) ver- ändert: Mindestens acht Gemeinden hatten 2008 noch einen Geburtenüberschuss (d. h. es wurden in diesem Jahr mehr Menschen in der Gemeinde geboren als Sterbefälle verzeichnet wurden): Nüsttal, Dipperz, Hofbieber, Hilders, Fladungen, Hohenroth, Burglauer und Ober- thulba. Deutlich mehr Sterbefälle als Geburten gab es in Bad Kissingen (mit -230 Menschen der niedrigste Wert des natürlichen Saldos), Bad Neustadt a. d. Saale und Bad Brückenau. In weiten Teilen der Rhön zeigen die vorliegenden Daten von 2008 einen ausgeglichenen Saldo zwischen Geburten und Sterbefällen.

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Abbildung 35: Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (1991 ± 2015) [%] (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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Abbildung 36: Natürliche Bevölkerungsbewegung (Geburten ± Sterbefälle) in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2008) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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Abbildung 37: Natürliche Bevölkerungsbewegung (Geburten ± Sterbefälle) in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2015) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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2015 hingegen wird deutlich, dass meist mehr Menschen in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates starben als geboren wurden. Ausnahmen sind Nüsttal und Unterweid, wo 17 Menschen mehr geboren wurden als starben. Insgesamt weist die Region im Jahr 2015 einen negativen natürlichen Saldo von -901 Perso- nen auf; im Jahr 2008 lag dieser Wert noch bei -654 Personen. Am deutlichsten überwiegen die Sterbefälle in Bad Neustadt a. d. Saale, Bad Brückenau und Bad Kissingen, was allerdings auch damit zusammenhängt, dass diese Städte wichtige Standorte von Alters- und Pflege- heimen sind. Die Wanderungsbewegungen (Zu- und Wegzüge) sind für 2008 in Abbildung 39, S. 200 und für 2014 in Abbildung 40, S. 201 (vgl. Tabelle Anh-24) dargestellt. Hier zeigt sich ein heterogenes Bild. Die deutliche Abwanderungsbilanz, die an der mehrheitlich blauen Färbung im Jahr 2008 zu sehen ist, hat sich 2014 etwas abgeschwächt, teilweise sogar umge- kehrt, beispielsweise in Bad Neustadt a d. Saale, Fladungen, Ebersburg oder Kaltennord- heim. Allerdings kann aufgrund der gewählten Darstellung keine Aussage getroffen werden, ob die- ser Entwicklung eine Trendwende oder ein singuläres Ereignis zu Grunde liegen. Es wird auch nicht unterschieden, ob die Wanderungsbewegungen innerhalb oder nach/von außer- halb der Rhön stattfinden. Erfreulich ist jedenfalls die Attraktivität von Bad Brückenau, Gers- feld, Fladungen, Bad Kissingen und Bad Bocklet ± möglicherweise sind es vor allem Men- schen in der zweiten Lebenshälfte, die hier ihren Altersruhesitz finden.

Abbildung 38: Altersgruppen der Bevölkerung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2008 und 2015) ± (85 statistische Gemeinden, Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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Abbildung 39: Wanderungsbewegung (Zuzüge ± Wegzüge) der Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2008) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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Abbildung 40: Wanderungsbewegung (Zuzüge ± Wegzüge) der Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2014) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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In Abbildung 38, S. 199 (vgl. Tabelle Anh-25) ist die Altersverteilung der Menschen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön im Vergleich dargestellt für die Jahre 2008 und 2015. Die zugrunde liegende Bevölkerungsstatistik lässt dabei keine gleichmäßige Unterglie- derung der Altersklassen zu, weshalb die unter 10-Jährigen auf drei Altersgruppen aufgeteilt sind. Im Gegensatz dazu sind die Senioren über 65 in nur zwei Gruppen zusammengefasst. Die zugrunde liegende Tendenz ist gut sichtbar: Die Babyboomer-Generation, also die gebur- tenstärksten Jahrgänge in Deutschland, haben die Lebensmitte bereits erreicht. Die 50- bis 55-Jährigen bilden im Jahr 2015 die größte Gruppe mit 19.635 Personen. Deutlich weniger Menschen (12.010) sind dagegen zwischen 35 und 40 Jahre alt. Um eine ähnliche Bevölke- rungsanzahl wie in der Altersgruppe zwischen 10 und 14 Jahren (10.344) zu erhalten, müssen bei den Säuglingen und Kleinkindern (0-6 Jahre) sogar sechs statt fünf Jahrgänge zusam- mengefasst werden. Ein gegenläufiger Trend ist nur bei den Säuglingen zu erkennen: 2015 JDEHVZLHGHUPHKUXQWHU'UHLMlKULJHDOVLP9HUJOHLFKVMDKU'HUÄ.RSIVWDQG³GHU Al- terspyramide (vgl. Abbildung 38, S. 199, Tabelle Anh-25) insgesamt ist in der Rhön deut- lich zu erkennen. Auch mit der Trendwende bei den Neugeborenen ist dieser Effekt auf na- türlichem Wege nicht umkehrbar, da die Gruppe der Frauen im gebärfähigen Alter heute deutlich kleiner ist als eine Generation zuvor (STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017).

4.1.2. Familien Verglichen mit Gesamtdeutschland leben im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön deutlich mehr Paare mit Kindern als ohne: Nur 35,4 % der Rhöner Paare leben ohne Kinder; deutsch- landweit sind es 45,8 %. Der Anteil der Alleinerziehenden ist in der Rhön allerdings kaum geringer als in Gesamtdeutschland: Während in der Rhön 12,2 % der Menschen ihre Kinder allein erziehen, sind dies bundesweit 12,9 %. Auf Gemeindeebene sind aufgrund der statisti- schen Verfahren, die dem Datenschutz verpflichtet sind, keine belastbaren Aussagen möglich (ZENSUS 2011). Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird in Zukunft eine Schlüsselrolle in der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bzw. der Rhön spielen. Frauen sollten sich entsprechend ihrer beruflichen Qualifikation und Erfahrung beruflich einsetzen können. Nach der Familienpause gelingt dies nicht immer reibungslos. In ent- scheidenden und weichenstellenden Rollen sind Frauen derzeit in der Rhön unterrepräsen- tiert. Auffällig ist ein sehr geringer Anteil von Frauen in Führungs- und Entscheidungspositi- onen in der gesamten Rhön. Die Recherche aus dem Jahr 2016 umfasste alle leitenden Funk- tionen und ihre Stellvertreter von Verbänden, kommunalen Unternehmen, Verwaltungen und politischen Gremien. Nur 14 % waren davon mit Frauen besetzt (vgl. hierzu I.3.1.).

4.1.3. Jugend Drastisch sind die Entwicklungsperspektiven im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zu se- hen, wenn die Bevölkerungsentwicklung bei den jungen Menschen betrachtet wird. Fast flä- chendeckend lebten mit einer Abnahme von 17 % 2015 in der Rhön weniger junge Menschen als im Jahr 2008 (vgl. Abbildung 41, S.203, Tabelle Anh-26). Nur wenige Gemeinden wie Willmars (evangelisches Kinderheim), Nordheim v. d. Rhön, Unsleben oder Hofbieber bilden hier eine Ausnahme.

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Abbildung 41: Bevölkerungsentwicklung [%] der 15 bis 25-Jährigen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2008-2015) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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Zwar erscheint der Effekt in kleinen Gemeinden besonders drastisch, wo der Wegzug von wenigen jungen Menschen prozentual stark ins Gewicht fällt, aber das Fehlen junger Men- schen ist für alle Gemeinden ein alarmierendes Zeichen und im deutschlandweiten Vergleich (-6,4 %) drastisch erhöht. Umso wichtiger ist es, den Jugendlichen deutlich zu machen, dass sie in der Region eine Zukunft haben ± und diese auch nach ihren Vorstellungen mitgestalten können. Die Jugend für die Heimat zu begeistern und Zukunftsperspektiven zu bieten, wird im Rah- men der Online-Befragung (BRRV 2016) daher besonders verlangt. In Kooperation mit an- sässigen Unternehmen und dem Ausbau von Freizeitmöglichkeiten werden hier Chancen gesehen (ebd., weitere Informationen in I.3.1. und I.3.4.). Im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön wird seit 2016 jährlich einmal ein Jugendforum durchgeführt. Es soll Jugendliche mit Verantwortlichen in Politik und Ge- sellschaft zu Themen wie z. B. Naturschutz, Kultur oder Mobilität ins Gespräch bringen. Als Erkenntnis aus der demographischen Entwicklung und zur Umsetzung von Ergebnissen aus der repräsentativen Jugendbefragung 2013 des Landkreises Bad Kissingen wurde 2015 im Landkreis Bad Kissingen unter dem Dach des Regionalmanagements ein Projektmanage- ment Demographie eingerichtet. Im Rahmen dieses Projektmanagements werden seit 2016 in Zusammenarbeit mit Kommunen verschiedene Modelle zur Jugendbeteiligung erprobt und eine neue Anerkennungskultur für jugendliches Ehrenamt entwickelt. Unter anderem wurde in Geroda ein Jugendrat eingerichtet, in Wildflecken gibt es regelmäßge Treffs mit dem Bürgermeister und in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Jugendring ist der Land- kreis Bad KissiQJHQ0RGHOOODQGNUHLVGHV%D\HULVFKHQ-XJHQGULQJHV]XU(UIRUVFKXQJÄ3ROLWi- schHU %HWHLOLJXQJ MXQJHU 0HQVFKHQ LP ,QWHUQHW³ %HL GHU UHSUlVHQWDWLYHQ -XJHQGEHIUDJXQJ 2013 wurden im Landkreis Bad Kissingen Jugendliche zwischen 12 und 21 Jahren befragt. Gegenstand waren neben Fragen zu Jugendschutzbestimmungen und Gewalterfahrungen z. B. das individuelle Freizeitverhalten, Organisationsgrad und ehrenamtliches Engagement. Auffallend viele junge Menschen setzen sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich ein. Die Studie HPSILHKOWGLHVH7DWVDFKHEHNDQQWHU]XPDFKHQXQGZHUW]XVFKlW]HQÄ8PGHQKRKHQ Grad des ehrenamtlichen Engagements von jungen Menschen zu erhalten, ist es notwendig, die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt in den Kommunen vor Ort weiter zu verbessern. Den Kommunen im Landkreis Bad Kissingen wird deshalb empfohlen, ihre Unterstützung und )|UGHUXQJ YRQ (KUHQDPWOLFKHQ ZHLWHU DXV]XEDXHQ³ LANDRATSAMT BAD KISSINGEN 2015: 119). In dieser Studie wurden die Jugendlichen auch nach ihren künftigen Wohnortpräferen- zen gefragt. Diese können sich im Zuge der Ausbildung, Berufswahl oder aufgrund des ssLe- benspartners zwar noch verändern, aber zunächst einmal ist positiv anzumerken, dass mehr als die Hälfte der Jugendlichen in ihrem Heimatort oder in der Nähe leben wollen. Dies vari- iert stark in Abhängigkeit vom Wohnort ±±± EHVRQGHUVÄRUWVWUHX³lX‰HUWHQVLFKGLH-XJHQd- lichen in eher kleineren Gemeinden. Hier können sich über 80 % der Befragten vorstellen, auch in Zukunft in ihrer Heimat zu leben. Möglicherweise geben kleinere Orte ihren jungen Bürgern eher ein Gefühl der Verwurzelung.

4.1.4. Senioren Seniorenbeauftragte gibt es in allen Rhöner Landkreisen. Teilweise wurden Veranstaltungen, Ratgeber und Informationsmaterialien für Senioren erarbeitet, etwa in den Landkreisen Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld, Fulda und Hersfeld-Rotenburg. In den Landkreisen Bad Kissin-

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gen und Rhön-Grabfeld werden derzeit seniorenpolitische Gesamtkonzepte erarbeitet. Dazu wurden z. B. Befragungen der Bevölkerung durchgeführt und Arbeitsgruppen eingerichtet. Die Ergebnisse liegen leider erst nach der Erarbeitung dieses Konzeptes vor. Das Projektma- nagement Demografie im Landkreis Bad Kissingen widmet sich neben den Belangen der Ju- gendlichen insbesondere auch der Lebenssituation von Senioren. So wurden 2016 im Land- kreis Bad Kissingen beispielsweise ein Kompetenznetzwerk Demenz aufgebaut, Checklisten für Kommunen zur Erkundung ihrer Barrierefreiheit erarbeitet. Die neue Veranstaltungsrei- KHÄÄ=XKDXVHGDKHLPELHWHWGHQ%UJHUQZHUWYROOH,Qformationen zum Älterwerden in der eigenen Wohnung. Diese Bevölkerungsgruppe nimmt anteilig in der gesamten Rhön zu, wie die Abbil- dung 42, S. 206 (vgl. Tabelle Anh-26) verdeutlicht. (Anmerkung: Der niedrige Wert in der Gemeinde Bastheim ist damit zu erklären, dass sich die Bewohner des Heimathofs Simons- hof häufig nicht ummelden, wenn sie die Gemeinde verlassen haben. Mit der Volkszählung 2011 wurden die Daten korrigiert.). Aufgrund von besonderen Anforderungen an die Mobilität bilden der barrierefreie Ausbau von privaten und öffentlichen Gebäuden sowie die Gestaltung des öffentlichen Raumes einen 6FKZHUSXQNW ,P )RUXP Ä*HQHUDWLRQHQJHUHFKWH 6WDGW³ ZLUG GDV 7KHPD DOWHUVJHUechtes Wohnen in Bad Neustadt a. d. Saale bearbeitet. In den Gemeinden Ebersburg und Gersfeld ELHWHWGHU9HUHLQÄ0LWHLQDQGHU± IUHLQDQGHU³HLQHQJHQHUDWLRQHQEHUJUHLIHQGHQ$QVDW]Vo- zialen Engagements. Er widmet sich dem Aufbau eines ehrenamtlichen Netzwerks, das sich ÄIUGLH8QWHUVWW]XQJKLOIVEHGUIWLJHU0HQVFKHQEHLGHU%HZlOWLJXQJGHVWlJOLFKHQ/HEHQV VRZLHIU(U]LHKXQJXQG%LOGXQJXQVHUHU-XJHQGHLQVHW]>W@³ MITEINANDER ±±± FÜREINAN- DER OBERES FULDATAL E. V. 2017). Der Verein ist Anlauf- und Beratungsstelle, bietet kulturel- le Angebote an und ist gleichzeitig Träger für Projekte, die in enger Partnerschaft aus öffent- licher Finanzierung und ehrenamtlichem Einsatz durchgeführt werden, wie beispielsweise die Einrichtung eines Bürgerbusses. Im thüringischen Teilwird zurzeit ein Mehrgenerationen-Haus geplant. Zur Beteiligung der Senioren an demokratischen Entscheidungsprozessen wurde im Mai 2012 das Thüringer Seniorenmitwirkungsgesetz (THÜRSENMITWG) erlassen. Gemäß § 1, Abs. 1 werden folgende Ziele des Geset]HVIRUPXOLHUWÄ>«@GLH6WlUNXQJGHU0LWZLUNXQJVUHFKWHGHU6HQLo- ren, die Förderung der aktiven Teilhabe an der Willensbildung bei wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Entscheidungen sowie die Verbesserung und Unterstützung des Zusammenlebens der Generationen. Über die Stärkung der Interessenvertretung und der gesellschaftlichen Teilhabe hinaus soll unter aktiver Beteiligung der Senioren das Älterwer- GHQLQ:UGHRKQH'LVNULPLQLHUXQJJHZlKUOHLVWHWZHUGHQ³. Das Gesetz leistet einen Beitrag zur Stärkung des seniorenpolitischen Engagements. Bereits vor dem Inkrafttreten des Gesetzes gab es über kommunale Seniorenbeiräte die Möglichkeit die Interessen der Senioren bei Entscheidungen auf der Ebene der Gemeinden zu vertreten. Die Seniorenbeiräte haben nunmehr das Recht, einen ehrenamtlichen Seniorenbeauftragten vorzuschlagen. Diese über den Kreistag gewählte Person ist dann Mitglied im Landessenio- renrat, der wiederum die Thüringer Landesregierung in allen seniorenpolitischen Fragen berät und unterstützt sowie bei Programmen zur Seniorenpolitik beteiligt wird und entspre- chend Einfluss nimmt.

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Abbildung 42: Bevölkerungsentwicklung [%] der 60-Jahrigen und älter des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2008-2015) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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4.1.5. Behinderte Menschen Auch die Lebenssituation von behinderten Menschen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön bezüglich der Fragestellung, wie sich hier ein selbstbestimmtes Leben gestalten lässt, ist lei- der wegen lückenhafter Daten nicht darstellbar. Auf Bundesebene veröffentlicht eigentlich die Bundesregierung unter Federführung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) einmal pro Legislaturperiode einen Bericht über die Lage der Menschen mit Behin- derungen. Allerdings ist dies seit 2009 nicht mehr geschehen, weil wesentliche Daten noch nicht systematisch erhoben wurden. Auf der Homepage des Bundesministeriums wird dies- EH]JOLFKIROJHQGH(UNOlUXQJDEJHJHEHQÄ0LWGHU5DWLIL]LHUXQJGHU81-Behindertenrechts- konvention im März 2009 haben sich die Vorgaben hinsichtlich der Datensammlung und - aufbereitung erweitert. Es gilt, die bisherige Datenlage so zu optimieren, dass diese als Grundlage zur Erarbeitung von Konzepten zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen dienen können und ein Monitoring der Umsetzung der Inklusionsforderungen ermöglichen³. Zu diesem Zweck erschien im April 2017 eine Vorstudie zur Neukonzeption des Behinderten- EHULFKWHVGLH]XQlFKVWGLHÄ'HIL]LWHXQG/FNHQGHUELVKHULJHQ%Hhindertenberichterstattung DXIQDWLRQDOHU(EHQH³EHQDQQWKDW'LHVHVLQGUHFKWXPIDQJUHLFKLQVEHVRQGHUHZHLVHQGLH Autorinnen auf das Fehlen von Daten und Informationen zu Diskriminierungen und ÄGDV )HKOHQ YRQ XPIDVVHQGHQ 'DWHQ ]XP 6WDQG GHU %DUULHUHIUHLKeit auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sowie in den Bereichen Bauen, Verkehr, Mobilität, Medien, Zugang zu Recht sowie Informations-.RPPXQLNDWLRQVWHFKQLN³ HORNBERG et al. 2011: 15) hin. Wei- terhin fehlten insbesondere Aussagen zur Partizipation am gesellschaftlichen Leben, zur Or- ganisation von Familie und Beruf, zu Maßnahmen zum Schutz vor Gewalt und eine umfas- sende Studie zur Situation Behinderter, die insbesondere auch die subjektiven Einschätzun- gen der Menschen mit Behinderungen beinhaltet (ebd.). Auf regionaler Ebene sind die Behindertenbeauftragten der Landkreise zuständig, die Belan- ge der behinderten Menschen bei kommunalen Entscheidungen zu vertreten. Das Zentrum Bayern für Familie und Soziales (ZBFS) erstellt jährlich auf Landkreisebene eine Struktursta- tistik zu Menschen mit Behinderung. Im Jahr 2016 wurden im Landkreis Bad Kissingen 14.877 Menschen in dieser Statistik erfasst: 11.582 Menschen davon sind schwerbehindert mit einem Grad der Behinderung (GdB) von 50 % oder mehr. Im Landkreis Rhön-Grabfeld sind es insgesamt 10.314 Menschen mit Behinderung, davon 7.660 schwerbehinderte Men- schen. In beiden bayerischen Landkreisen zusammen leben 9.264 Menschen mit Mobi- litätseinschränkungen, 298 Blinde und 112 Gehörlose. Diese Menschen können Bildungsan- gebote und Einrichtungen der Freizeit-Infrastruktur (z. B. Wanderwege), die es im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön gibt, nur eingeschränkt und mit Unterstützung durch Dritte nut- zen. Angebote, die die Teilhabemöglichkeiten verbessern, werden sukzsessive ausgebaut. Dazu gehören beispielsweise der barriefreie Umbau der Rathäuser in Hammelburg und Fuchsstadt, der Stadthalle Bad Neustadt a. d. Saale oder des Graf-Luxburg-Museums Schloß Aschach, bei dem auch die neue Ausstellungspräsentation die Belange von Menschen mit besonderen Bedürfnissen besonders berücksichtigen wird. Von der Hessischen Verwaltungs- stelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön wurden vier Filme für Hörgeschädigte pro- duziert. Aussagen zu weiteren Themenfeldern der gesellschaftlichen Teilhabe, wie z. B. Be- rufstätigkeit, werden nur auf freiwilliger Basis erhoben und sind deshalb nicht aussagekräf- tig.

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$XIGHU(EHQHGHU.RPPXQHQZLUGGDV7KHPDÄ%DUULHUHIUHLHV%DXHQ³YRQ)DOO]X)DOOEHL anstehenden Bau- oder Sanierungsprojekten bearbeitet. Als Instrument zur Bedarfserhebung hat das Projektmanagement Demografie des Landkreises Bad Kissingen in Zusammenarbeit PLWGHP9G.HLQH&KHFNOLVWHÄ'LH%DUULHUHIUHLH*HPHLQGH³HUDUEHLWHW

4.1.6. Ausländer Die dynamische Entwicklung der Jahre 2015 und 2016, als überdurchschnittlich Flüchtlinge und Asylsuchende nach Deutschland kamen, hat zu einem hohen Einsatz der Kommunen bei der Unterbringung und Versorgung der Menschen und zu einer großen Welle an Hilfsbereit- schaft und ehrenamtlichem Engagement in der Betreuung der Menschen geführt. In der Aus- länderstatistik finden diese kurz zurückliegenden Ereignisse derzeit allerdings noch keinen 1LHGHUVFKODJ%HL]DKOUHLFKHQ3HUVRQHQLVWGLH)UDJHÄ%OHLEHQRGHU*HKHQ"³QRFKQLFKWDb- schließend geklärt. Auch die Basis des Zensus 2011 ist für die Rhön leider nur beschränkt aussagefähig, denn wegen der geringen Fallzahlen sind die Werte zu unsicher, so dass nach den methodischen Bestimmungen des Zensus keine Angaben möglich sind (vgl. Tabelle Anh- 27). Alle anderen Werte sind auf 10 Personen gerundet. Auf Ebene der Landkreise ist zu erkennen, dass die meisten Menschen mit Migrationshinter- grund aus Kasachstan bzw. der Russischen Föderation kommen. Der größte Anteil dieser Gruppe lebt im Landkreis Fulda. Menschen aus Polen sind ebenfalls in allen Rhöner Land- kreisen wohnhaft. Die übrigen Migrantengruppen sind jeweils nur in einzelnen Landkreisen in statistisch relevantem Umfang vertreten, darunter bilden Menschen türkischer Herkunft mit 3.840 (Lkr. Fulda) bzw. 2.460 (Lkr. Hersfeld-Rotenburg) Personen die größte Gruppe. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Migranten im städtischen Umfeld ein neues Zuhause gefun- den haben und dementsprechend nicht im UNESCO-Biosphärenreservat ansässig geworden sind. Noch kleiner sind die Gruppen der Italiener, Ukrainer (Lkr. Fulda und Lkr. Hersfeld- Rotenburg), Rumänen (Lkr. Bad Kissingen), Kroaten (Lkr. Fulda) und Menschen aus Bosni- en-Herzegowina (Lkr. Fulda). In den thüringer Landkreisen ist der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund deutlich geringer als in den bayerischen und hessischen Landkreisen.

4.1.7. Zusammenfassung Themenfeld Bevölkerung, Demografie und Migration Die Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt mit 5,5 % eine Abnahme der Be- völkerungszahlen insgesamt (1991-2015). Die leichte Erhöhung der Geburtenzahlen in den letzten Jahren (2008 ± 2015) ist sehr erfreulich, vermag aber noch keine echte Trendwende herbeizuführen. Die Betrachtung auf Landkreisebene ist zu grobmaschig ± die vollen Auswir- kungen des demografischen Wandels erschließen sich erst bei sorgfältiger Betrachtung auf Gemeindeebene, da sich die Situation innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates sehr unterschiedlich darstellt (STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017). Einige gesellschaftliche Gruppen bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, da sie einerseits ein Potenzial zur positiven Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens beinhalten, ande- rerseits aber in manchen Bereichen besonderer Fürsorge bedürfen: Familien als zentrale In- stanz menschlichen Zusammenlebens brauchen passgenaue Angebote, damit junge Men- schen eine gute Ausbildung erfahren und eine positive Bindung an die Region entwickeln. Die Rolle der Frauen darf nicht unterschätzt werden, gerade wenn sie an den entscheidenden

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Positionen gesellschaftlicher Weichenstellungen unterrepräsentiert sind. Menschen mit Handicap, sei es sprachlich, körperlich oder kognitiv, brauchen Strukturen, um sich gleichbe- rechtigt in die Gemeinschaft einbringen zu können.

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4.2. Themenfeld Kommunale Entwicklung Menschen entscheiden sich heute bewusster für den Ort, an dem sie ihr Leben verbringen, als die Generationen vor ihnen. Ortswechsel beim Übergang zwischen verschiedenen Lebens- phasen werden immer üblicher. Ein lebenswertes Wohnumfeld sowie verlässliche Einrich- tungen der Daseinsvorsorge sind neben den individuellen Faktoren wie Arbeitsmöglichkeit und sozialen Bindungen wesentliche Entscheidungsfaktoren. Deshalb ist es wichtig, die kommunale Entwicklung zukunftsfest zu gestalten. Folgenden Aspekten wird daher in die- sem Kapitel nachgegangen: Umgang der Städte und Gemeinden mit der Ressource Fläche, Entwicklung des Gebäudebestands und Weichenstellungen dabei, Sicherstellung elementarer öffentlicher Einrichtungen, beispielsweise im Brandschutz oder bei der medizinischen Ver- sorgung, Bedeutung dieser Aufgaben für den finanziellen Spielraum der Gemeinden.

4.2.1. Relevante Akteure im Bereich Kommunale Entwicklung Kommunale Entwicklung wird staatlich und kommunal im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön im Wesentlichen von folgenden Akteuren unterstützt (vgl. Tabelle 35, S.210):

Tabelle 35: Staatliche und kommunale Akteure im Bereich der kommunalen Entwicklung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unterneh- men, grau± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände) länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen Bayerisches Staatsmi- nisterium für Finan- zen, Landesentwick- lung und Heimat, München Hessisches Ministerium

für Wirtschaft, Energie, Thüringer Ministerium Bayerisches Staatsmi- Landesministerien Verkehr und Landes- für Infrastruktur und nisterium des Innern, entwicklung, Wiesba- Landwirtschaft, Erfurt für Bau und Verkehr den

Bayerische Staatsmi- nisterium für Ernäh- rung, Landwirtschaft und Forsten

nachgeordnete Regierung von Unter- Regierungspräsidium Thüringer Landesverwal- Behörden franken, Würzburg Kassel tungsamt, Weimar

Regionaler Planungs- Regionale Planungsstelle Planungsverbände verband Main-Rhön, Südwestthüringen, Suhl Bad Kissingen

Hessische Verwaltung Amt für ländliche Amt für Landentwicklung für Bodenmanagement Fachverwaltungen Entwicklung Unter- und Flurneuordnung, und Geoinformation, franken, Würzburg Meiningen Wiesbaden

Landratsämter der Landratsämter der Land- Landratsämter der Landkreise Bad Kis- kreise Schmalkalden- Landratsämter Landkreise Fulda und singen und Rhön- Meiningen und Wart- Hersfeld-Rotenburg Grabfeld burgkreis

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länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen 40 Gemeinden der 38 Gemeinden der Land- 18 Gemeinden der Landkreise Bad Kis- kreise Schmalkalden- Kommunen Landkreise Fulda und singen und Rhön- Meiningen und Wart- Hersfeld-Rotenburg Grabfeld burgkreis Brückenauer Rhönal- lianz, Allianz Fränki- sches Saaletal, Allianz Kommunale Allianzen Kissinger Bogen, Kreuzbergallianz, NES-Allianz, Allianz Oberes Streutal

Die verantwortlichen drei Ministerien für den Bereich Kommunale Entwicklung/ Landesentwicklung sind das Bayerische Staatsministerium für Finanzen, Landesentwick- lung und Heimat (StMFLH) in München und Nürnberg, das Hessische Ministerium für Wirt- schaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (HMWEVL) in Wiesbaden und das Thürin- ger Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft in Erfurt. Zuständige Akteure der Regionalplanung und kommunalen Entwicklung sind zu- dem in Thüringen die Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen mit ihrer Regiona- len Planungsstelle Südwestthüringen in Suhl, in Hessen das Regierungspräsidium Kassel (Abt. II Verkehr, Planung, ländlicher Raum und Verbraucherschutz) und in Bayern der Regi- onale Planungsverband Main-Rhön. Das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken gestaltet Dorferneuerungsprozesse, Flurneuordnungen, Waldneuordnungen und betreut die Erarbeitung von Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepten (ILEKs). Die Regierung von Unterfranken unterstützt und berät kommunale Allianzen bei Konzepten der Daseinsvorsor- ge sowie einzelne Kommunen bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen der Innenentwick- lung bzw. Sanierungen über die Städtebauförderung. Ähnliche Aufgaben erfüllt für den thü- ringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön das Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung Meiningen, für Hessen die Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation, Wiesbaden. Kommunale Strukturen Gemeinden und Städte sind in der Rhön selbst für die Entwicklung ihrer Kommunen ver- antwortlich. Darüber hinaus nehmen Landratsämter in Teilbereichen eine koordinierende 5ROOHZDKU,QGHQKHVVLVFKHQ/DQGNUHLVHQJLEWHV$EWHLOXQJVQDPHQÄ'RUIHUQHXHUXQJ³GLH sich speziell mit den Themen der kommunalen Entwicklung beschäftigen. Auf Kreisebene sind einige Einzelprojekte (z. B. Gesundheitsregion Plus, MORO, Ökomodellregionen) orga- nisiert. Weitere Akteure sind in Bayern die kommunalen Allianzen (genaue Auflistung siehe Tabelle 35, S. 210), in denen sich jeweils mehrere Gemeinden zusammengeschlossen haben, um mit gemeinsamen Fachpersonal gemeindeübergreifende Aufgaben zu bewältigen. Vereine und Verbände: Der Verein Rhönforum e. V. übernimmt zurzeit noch Aufgaben im Bereich Tourismus, der Vermarktung und der Pflege touristischer Highlights in Thüringen. Im Rahmen der Regio- nalentwicklung betreiben sie Netzwerkarbeit, Fördermittelakquise, Projektmanagement und Projektentwicklung sowie Beratung. Das langjährige Schwerpunktthema des Thüringer

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Heimatbundes ist nachhaltige und eigenständige Regionalentwicklung, die von lokalen Akteuren getragen wird. Der Verband für ländliche Entwicklung (VLE) in Unterfranken ist ein Zusammen- schluss aller Teilnehmergemeinschaften im Dienstgebiet des Amtes für Ländliche Entwick- lung Unterfranken, die in der Ländlichen Entwicklung Flurneuordnungs- und Dorferneue- rungsprojekte eigenverantwortlich durchführen (vgl. Tabelle 36, S.212).

Tabelle 36: Verbände, Vereine und Netzwerke im Bereich Kommunale Entwicklung des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände) länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen

Bayerischer Landkreis- Hessischer Land- Thüringer tag kreistag Landkreistag Kommunale Spitzen- verbände Bayerischer Gemeinde- Hessischer Gemein- Thüringer tag detag Gemeindetag

Kommunale Zweckver- Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Schulen u. a. bände

Verband für ländliche Verein Natur - und Entwicklung Unter- Lebensraum Rhön Rhönforum e. V. franken (VLE), Würz- e. V. burg Verbände/Vereine Miteinander Fürei- Heimatbund Thüringen e. nander Oberes V. Fuldatal e. V. Rhönklub e. V Bayerische Akademie Akademie ländlicher Raum ländlicher Raum, Mün- Thüringen, Erfurt chen Netzwerke Zentrum für nachhalti- ge Kommunalentwick-

lung, Nürnberg Regionalforum LAG Rhön Grabfeld e. RAG LEADER Hersfeld-Rotenburg e. V. Henneberger Land e. V V. Lokale und Regionale Natur - und Lebens- LAG Bad Kissingen e. RAG Wartburgregion e. Aktionsgruppen raum Rhön e. V. V. V. (LEADER) (VLNR)

Regionalforum

Fulda Südwest e. V.

Netzwerke Themen der nachhaltigen Regionalentwicklung treiben darüber hinaus die Akademie ländli- cher Raum Thüringen, die Bayerische Akademie ländlicher Raum und das Zentrum für nachhaltige Kommunalentwicklung (Bayern) voran.

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Unternehmen Die HA Hessen Agentur GmbH berät in Fragen der räumlichen und städtebaulichen Entwicklung in Hessen und unterstützt die Kommunen bei der Umsetzung von Programmen. LEADER Einen Sonderstatus haben die aus dem europäischen LEADER-Förderprogramm heraus ent- standenen Lokalen und Regionalen gAktionsgruppen 8QWHU GHP 0RWWR Ä+LOIH ]XU 6HOEVWKLOIH³ZHUGHQ3URMHNWHLQHQJHU=XVammenarbeit mit den Bürgern durchgeführt, um so kommunale Entwicklung voran zu treiben. Dazu gehören in der hessischen Rhön der Verein Natur- und Lebensraum Rhön e. V. (VNLR) sowie das Regionalforum Fulda Südwest e. V. für den Landkreis Fulda und das Regionalforum Hersfeld-Rotenburg (HEF). In der bayerischen Rhön sind die LAG Bad Kissingen e. V. und die LAG Rhön-Grabfeld e. V. zu nennen. Für die thüringische Rhön sind zwei LAGs zuständig: die RAG LEADER Wartburgregion e. V. und die RAG Henneberger Land e. V. (vgl. Tabelle 36 S. 212). Rolle der Verwaltungsstellen Die Verwaltungsstellen haben länderspezifisch unterschiedliche Zuständigkeiten. Die Bayeri- sche Verwaltungsstelle ist Mitglied im Fachbereit der LAG Bad Kissingen e. V In Hessen ist der VNLR als LEADER-Aktionsgruppe für den Landkreis Fulda durch Personalunion von Geschäftsführer und stellvertretendem Verwaltungsstellenleiter eng miteinander verknüpft. Die LEADER-Regionalmanagerin ist direkt beim VNLR angestellt. Die Thüringer Verwal- tungsstelle ist Mitglied im Beirat der Lenkungsgruppen der LAGs und von einigen Allianzen. Die TThüringer Verwaltungsstelle ist in beiden RAGs Mitglied im Fachbeirat.

4.2.2. Flächennutzung Auch wenn im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön auf einem Quadratkilometer nur rund 90 Menschen leben (31.12.2015 ± 85 statistische Gemeinden, STATISTISCHE ÄMTER DES BUN- DES UND DER LÄNDER 2017), was verglichen mit 227 Menschen pro Quadratkilometer im ge- samten Bundesgebiet wenig erscheint, ist es auch im dünner besiedelten ländlichen Raum wichtig, verantwortungsvoll mit dem Grund und Boden umzugehen, denn Fläche ist auch im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön eine endliche Ressource. Die Fragen der Flächennutzung sind klar geregelt, am deutlichsten im thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön. Gemäß der Verordnung (THÜRBR-VO RHÖN) besteht für neue Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Entwicklungszone folgendes Verbot: Ć9HUERWH (1) In der Entwicklungszone ist es verboten, >«@6WUD‰HQ:HJH3OlW]HXQGVRQVWLJH9HUNHKUVIOlFKHQRGHUVRQVWLJHEDXOLFKH$QODJHQ]X errichten oder wesentlich zu ändern; dies gilt nicht für bauliche Anlagen im Geltungsbe- reich rechtskräftiger Bebauungspläne und in im Zusammenhang bebauten Ortsteilen so- ZLHLP8PNUHLVYRQPXPGLHLP=XVDPPHQKDQJEHEDXWHQ2UWVWHLOH³ Bei der Neuaufstellung von Bauleitplänen ist zu beachten, dass die Siedlungsentwicklung entsprechend der vorangestellten Maßgabe des § 3 Abs. 1 Nr. 2 ThürBR-VO Rhön nachhaltig, landschaftsangepasst und unter Beachtung der historisch gewachsenen, gebietstypischen Siedlungsstrukturen erfolgt.

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Ausnahmen für landwirtschaftliche Gebäude sowie Gebäude, bei denen die untere Natur- schutzbehörde ausdrücklich zugestimmt hat, sind in § 5 genannt. Noch strikter regelt § 4 (2) das Verbot für die Pflegezone. Hier gibt es keine Ausnahme vom Verbot zur Errichtung bauli- cher Anlagen. Lediglich Forstwege dürfen im Einvernehmen mit der Oberen Naturschutzbe- hörde zur Befahrbarkeit mit Lkw ausgebaut werden. In der Kernzone ist jegliche Flächenbe- einträchtigung verboten. Befreiungen von diesen Verboten kann nur die Untere bzw. Obere Naturschutzbehörde erteilen. Die Entwicklungszone in Bayern ist laut der Erklärung zum UNESCO-Biosphärenreservat 5K|QYRPāEHUZLHJHQGGXUFKYHUVFKLHGHQH/DQGVFKDIWVVFKXW]JHELHWHJHVLFKHUW³ (BAYSTMUV 2014a). Die Sicherung der Pflegezone erfolgt entsprechend durch verschiedene Naturschutzgebiete. Allerdings sind die Siedlungsgebiete aus dem Landschaftsschutzgebiet ausgenommen, weshalb hier, wie auf der ganzen Landesfläche, die Vorgaben des Landesent- wicklungsprogramms Bayern gelten (LEP Bayern 2013). Zum Thema Flächensparen sind im Kapitel 3.1. des LEP folgende Grundsätze formuliert: Ä * 'LH$XVZHLVXQJYRQ%DXIOlFKHQVROODQHLQHUQDFKKDOWLJHQ6LHGOXQJVHQWZLFNOXQJXQWHU besonderer Berücksichtigung des demografischen Wandels und seiner Folgen ausgerichtet werden. (G) Flächensparende Siedlungs- und Erschließungsformen sollen unter Berücksichtigung der ortsspezifischen Gegebenheiten angewendet werden.

Im Landesentwicklungsplan Hessen wird in Kapitel 4.12 die Ausweisung von Flächen für Siedlungszwecke grundsätzlich formuliert (LEP HESSEN 2013, REGIERUNGSBEZIRK KASSEL 2009): Ä'HU,QDQVSUXFKQDKPHUHJLRQDOSODQHULVFKEHUHLWVDXVJHZLHVHQHU6LHGOXQJVEHUHLFKHLVW9Rr- rang vor der Ausweisung zusätzlicher Siedlungsflächen einzuräumen. Eine Zersiedlung der Landschaft hat zu unterbleiben, neue Flächen für Siedlungszwecke sollen in Anbindung an YRUKDQGHQH6LHGOXQJVHLQKHLWHQDXVJHZLHVHQZHUGHQ³

In Kapitel 5 werden Grundsätze zu Freiraumstruktur und -sicherung wie folgt formuliert: Ä1LFKWEHVLHGHOWHRGHUGXUFKDQGHUHEDXOLFKH$QODJHQLQ$QVSUXFKJHQRPPHQH5lXPHVLQG im Sinne einer nachhaltigen Raumentwicklung soweit wie möglich freizuhalten. Freiräume sind nach Möglichkeit vor Inanspruchnahmen zu schützen, die zu einem Verlust oder zu einer dauernden Beeinträchtigung ihrer ökologischen und ökonomischen Funktionen führen wür- den. Nicht vermeidbare Inanspruchnahmen haben umweltschonend und flächensparend zu erfolgen. Die zerschneidende Wirkung von Flächeninanspruchnahmen ist zu vermeiden oder DXIHLQ0LQLPXP]XEHVFKUlQNHQ³ HEG 

Obwohl in allen drei Bundesländern deutliche Vorgaben zum Flächensparen bestehen, nimmt trotzdem der Anteil der für Siedlung und Verkehr beanspruchten Fläche im gesamten UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zu, wie Abbildung 43, S.215 (vgl. Tabelle Anh-28) zeigt: Die Siedlungs- und Verkehrsfläche wuchs von 2008 ± 2013. Lediglich der Konversions- standort Wildflecken (Rückgabe militärisch genutzter Flächen) und fallen aus diesem Trend. Besonders gravierend ist die Situation in Thüringen, wo zahlreiche Gemein- den, allen voran Vacha (22,4 %) und Geisa (18,4 %), nmin erheblichem Umfang ihre Sied- lungs- und Verkehrsflächen vergrößert haben.

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Abbildung 43: Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche [%] (2008 ± 2013) und Anteile Siedlungs- und Verkehrsfläche (2013) des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Quelle: STATISTI- SCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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Betrachtet man die Entwicklung zusammen mit den demografischen Veränderungen und Prognosen, dann ist das Auseinanderdriften von Flächenverbrauch und Bevölkerungsent- wicklung besonders frappierend und im klaren Widerspruch zur geforderten Anpassung der Planungsentscheidungen (siehe oben bzw. vgl. I.4.1.). Die Darstellung zu den gemeindebezogenen Flächennutzungsdaten 2008 und 2013 wurde auf Basis der Auswertung der Automatisierten Liegenschaftsbücher (ALB) erstellt, da 2013 das aktuellste Jahr war, für das in allen drei Bundesländern vergleichbare Daten verfügbar sind. Ab dem Erhebungsjahr 2016 werden bundesweit die ALB durch die Amtlichen Liegen- schaftskataster-Informationssysteme (ALKIS) abgelöst (ADV 2017). Die Umstellung erfolgte schrittweise und in den einzelnen Bundesländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten ab dem Jahr 2014. Zudem können ALKIS-Daten und ALB-Daten aufgrund methodischer Anpassun- gen nicht sinnvoll miteinander verglichen werden.

4.2.3. Gebäude und Wohnen In ganz Deutschland leben die Menschen hinsichtlich der beanspruchten Wohnfläche immer großzügiger: Die bewohnte Fläche pro Einwohner ist in den letzten Jahren stetig ge- stiegen (STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017). Im Jahr 2014 hatte im Durchschnitt jeder Rhöner 49,6 m2 Wohnfläche, was fast 5 m2 mehr sind als der Bundes- durchschnitt. In der Gesamtschau fällt auf, dass in Thüringen die Wohnflächen kleiner sind. Außerdem haben die eher peripher gelegenen Gemeinden in Hessen und Bayern, wie Pop- penhausen, Nordheim oder Sondheim v.d. Rhön (mit dem Spitzenwert von 58 m2/ Einwoh- ner) fast doppelt so viel Wohnfläche wie Gerstengrund in Thüringen, wo jeder Einwohner im Schnitt 31 m2 zur Verfügung hat (vgl. Tabelle Anh-29). Betrachtet man die Entwicklung seit 2008 genauer, dann fällt auf, dass in fast allen Gemein- den die Wohnfläche pro Einwohner gestiegen ist (vgl. Abbildung 44, S.217). Besonders stark war dies beispielsweise in Hohenroda (von 50,27 auf 57,85 Quadratmeter), in Bastheim (von 39,69 auf 51,66 Quadratmeter) oder Unterkatz (von 36,45 auf 46,79 Quadratmeter) der Fall. Die individuellen Ansprüche an Wohnraum sind gestiegen und lassen sich in der Rhön auf- grund der geringeren Bodenpreise leichter erfüllen, als dies in den Ballungsräumen der Fall ist. Darüber hinaus erfolgt eine Anpassung des Immobilienbestandes an die sich aufgrund des demografischen Wandels ändernden Bedürfnisse nur verzögert, d. h. auf Wegzug der jüngeren Generation wird nicht unmittelbar mit Rückbau reagiert. Leerstand und Wert- verfall von älteren Häusern in zentraler Lage sind die Folge. Eine Konsequenz des demogra- fischen Wandels ist ferner, dass im ländlichen Raum durch den Tod des Lebenspartners im- mer mehr Wohnungen und Häuser, die ursprünglich für Mehrpersonenhaushalte gebaut wurden, lediglich von einer Person bewohnt werden. Auch dies treibt die statistische Wohn- fläche je Einwohner und das Leerstandsrisiko bei Tod oder Pflegebedürftigkeit des einzigen Bewohners in die Höhe (STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017). Der wahrgenommene Leerstand war auch ein großes Thema bei den Teilnehmern der Onli- ne-Umfrage der drei UNESCO-Biosphärenreservates-Verwaltungsstellen (BRRV 2016). Be- sonders innerhalb der Ortskerne kleinerer Orte wird Handlungsbedarf, beispielsweise in Form von Unterstützung der Jüngeren bei der Sanierung alter Gebäude, gesehen.

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Abbildung 44: Entwicklung des Wohngebäudebestandes (2008 ± 2014) des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön [%] (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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Abbildung 45: Gebäudestruktur nach Baujahr in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (gesamt) (Quelle: ZENSUS 2011)

Bei der Erhebung des bundesweiten ZENSUS 2011 wurde auch das Alter der Wohngebäude erfasst. Ein großer Anteil entfällt auf die Nachkriegszeit. Zwischen 1949 und 1978 wurden 25.879 Häuser in der Rhön neu gebaut (vgl. Abbildung 45, S.218, Tabelle Anh-30). Zwar wurden zahlreiche Gebäude von ihren Besitzern immer wieder renoviert, allerdings ist davon auszugehen, dass gerade bei den Gebäuden aus dieser Zeit ein erheblicher Sanie- rungsbedarf vorliegt. Hinzu kommt, dass Baustil und die verwendeten Baumaterialien dieser Zeit häufig nicht mehr dem aktuellen Geschmack bzw. Stand der Technik entsprechen, so dass oft der Wunsch entsteht, neue Gebäude am Ortsrand zu errichten. Somit kommt es zu Leerständen im Ortskern, die in einer Pilotstudie zur Innenentwicklung am Beispiel des Landkreises Bad Kissingen bereits 2009 erfasst wurden. In vielen Neubaugebieten der 1960er und 1970er Jahre bauten Menschen einer Alterskohorte relativ zeitgleich ihre Häuser; es fand keine Altersdurchmischung wie im Ortskern statt. Dies führt heute dazu, dass diese Siedlungen inzwischen nahezu durchgängig von Senioren bewohnt werden und damit ganze Straßenzüge in naher Zukunft vom Leerstandsrisiko betroffen sind. Daten von 2011 (ohne die Gemeinde Riedenberg) belegen, dass im Landkreis Bad Kissingen zu diesem Zeitpunkt insge- samt 5.854 Leerstände zu verzeichnen waren, darunter u. a. 3.854 Baulücken, 997 leere Wohngebäude und 590 Hofstellen (MAIN-POST 2011).

Initiativen in der Rhön Die Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen haben Onlineportale eingerichtet, um Baugrundstücke und (Leerstands-) Immobilien im Ortskern zielgerichtet zu vermarkten. Im :DUWEXUJNUHLV VLQG lKQOLFKH ,QLWLDWLYHQ LP *HVSUlFK 'DV 3URMHNWPDQDJHPHQW Ä0LWWHQ LP 2UW³GHV/DQGNUHLVHV%DG.LVVLQJHQZLUGVHLWIUGUHL-DKUHJHI|UGHUWXP

ÄIUGDV/HEHQLQGHU2UWVPLWWHzu begeistern. Die Innenentwicklung gibt dem Bauen in der Ortsmitte Vorrang vor dem Bauen in den außen liegenden und die Landschaft zersiedelnden Neubaugebieten. Sie sorgt für den flächensparenden und nachhaltigen Umgang mit unserer Lebensgrundlage ÃBodenµ. Langfristiges Ziel ist es, zusammen mit anderen Projekten einen generationenfreundlichen Landkreis zu schaffen, dessen Ortsmitten aufgrund ihrer Funkti- onsvielfalt und Altersstrukturen einen attraktiven Wohn-, Arbeits- und Erholungsstandort

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darstellen. Die Ortsmitte soll dabei eine Alternative zu den Neubaugebieten sein³(LANDRATS- AMT BAD KISSINGEN 2017a). Außerdem widmen sich die Managements der interkommunalen Allianzen, die im bayeri- schen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön eingerichtet sind, schwerpunktmäßig der Aufgabe Innenentwicklung. Die Kreuzbergallianz hat beispielsweise eine eigene Bro- schüre zur Innenentwicklung herausgegeben. Beispielhaft sind ebenso die Förderprogramme zur Revitalisierung der Alt-/ Innenorte, die es etwa in den Allianzen Kissinger Bogen, Fränki- sches Saaletal, Kreuzbergallianz und der Brückenauer Rhönallianz gibt. Zum Transfer von Know-how hatte das Innenentwicklungsmanagement des Landkreises Rhön-Grabfeld 2015 GLH0HVVHÄ6RZLUGVDQLHUW³LQ5|dles veranstaltet. Das Konversionsmanagement des Land- kreises Bad Kissingen widmet sich mit vielfältigen Aktivitäten der von der rückläufigen Nut- zung durch die Bundeswehr betroffenen Standorte Wildflecken und Hammelburg. Vom Landkreis Fulda wird in Kooperation mit den Kommunen derzeit (2016/2017) der Leer- stand erfasst. Seit 2009 hat der Landkreis Fulda ein eigenes Programm zur Wiederbelebung leerstehender Gebäude in sanierungsbedürftigen Ortskernen von Gemeinden aufgelegt. An- spruchsberechtigt sind an der Peripherie des Landkreises liegende Kommunen, die eine ne- gative Bevölkerungsentwicklung aufweisen und ein Konzept zur Wiederbelebung der Leer- stände haben. Als maßgebliche Ursachen für die Gebäudeleerstände wurden im Landkreis sichtbare Instandsetzungsrückstände, unzeitgemäße Architektur und unkalkulierbare Reno- vierungsrisiken analysiert. Die Zielsetzung des Förderprogramms besteht darin, in Zusam- menarbeit mit geeigneten Planungs- und Architekturbüros für ausgewählte Bauobjekte at- traktive Nutzungs- und Finanzierungskonzepte anzubieten. Die Kommunen sollen einen Stadt- bzw. Ortsteil auswählen, der nach ihrer Einschätzung am stärksten von der Leer- standsproblematik betroffen ist, mit den entsprechenden Gebäudeeigentümern Kauf- bzw. Nutzungsvereinbarungen treffen und die Sanierung- bzw. Umnutzungsplanungen in Auftrag geben. In allen Teilregionen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön spielt die Zunahme an Leer- ständen und die Verödungsproblematik eine Rolle. Dies spiegelt sich u. a. darin wieder, dass die aktuellen LEADER-Regionalentwicklungskonzepte (siebensieben lokale Aktionsgruppen bearbeiten das Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön) diese Thematik aufgreifen und Projekte einfordern. Der Verein Natur- und Lebensraum Rhön e. V. hat seit 2006 ein eigenes Fachforum Demografischer Wandel, welches sich u. a. wiederholt mit Fragen des Leerstandes und Strategien zur Belebung der Ortskerne auseinandersetzt. Im Zuge dieser Aktivitäten konnten inzwischen einige LEADER-Projekte zur Revitalisierung von Leerstän- den angestoßen werden. Bezüglich AAL-Systemen (Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängi- ges Leben) und Angeboten für ein selbstbestimmtes Leben im Alter entstand 2014 für Land- kreis und Stadt Fulda ein AAL-Netzwerk, bestehend aus Architekten, Handwerksbetrieben, IHK, kommunalen Vertretern etc. Mit LEADER-Mitteln wurde in Weyhers ein Gebäude mo- dellhaft mit Assistenzsystemen ausgerüstet, welches die Funktion eines Musterhauses wahr- nimmt. Über Expertise zu (historischem) regionaltypischem Bauen verfügen die Landesämter für Denkmalpflege, die Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege in Fulda- Johannisberg und örtliche Museen, beispielsweise das Fränkische Freilandmuseum Fladun-

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JHQ'LHDXI/DQGHVHEHQHDXVJHVFKULHEHQHQ:HWWEHZHUEHÄ8QVHU'RUIKDW=XNXQIW³QHKPHQ das Thema Innenentwicklung in den Fokus.

Ä=LHOGHUKHVVLVFKHQ/DQGHVUHJLHUXQJLVWGHVKDOEGLH6WlUNXQJGHUUHJLRQDOHQ:HWWEHZHUEs- fähigkeit in Verbindung mit einer nachhaltigen Innenentwicklung der Städte und Gemein- GHQ >«@ Das EnWZLFNOXQJV]LHO ODXWHW GHVKDOE ÃInnenentwicklung geht vor Außenentwick- lungµ, da die Nutzung der Bausubstanz und der Infrastruktur in den Kerngebieten vieler Dör- fer nicht mehr dauerhaft gesichert ist. Um eine nachhaltige Innenentwicklung zu ermögli- chen, sollte eine kommunale Gesamtstrategie für Investitionen in die Kernbereiche der Kommunen entwickelt und der Verzicht auf weitere Baulandausweisungen festgeschrieben werden³ so die Hessische Umweltministerin Priska Hinz im Aufruf zur Teilnahme am 36. Wettbewerb Ä8QVHU'RUIKDW=XNXQIW³ +08./9 

4.2.4. Daseinsvorsorge Im Bundesraumordnungsgesetz (ROG) § 2 (2) ist in folgenden Grundsätzen formuliert, wel- chen besonderen Stellenwert die Daseinsvorsorge zur Aufrechterhaltung gleichwer- tiger Lebensverhältnisse hat:

Ä,P*HVDPWUDXPGHU%XQGHVUHSXEOLN'HXWVFKODQGXQGLQVHLQHQ7HLOUlXPHQVLQGDXVJHJOi- chene soziale, infrastrukturelle, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Verhältnisse an- zustreben. Dabei ist die nachhaltige Daseinsvorsorge zu sichern, nachhaltiges Wirtschafts- wachstum und Innovation sind zu unterstützen, Entwicklungspotenziale sind zu sichern und 5HVVRXUFHQ QDFKKDOWLJ ]X VFKW]HQ³ «  Ä'LH 9HUVRUJXQJ PLW 'LHQVWOHLVWXQJHQ XQG ,QIUa- strukturen der Daseinsvorsorge, insbesondere die Erreichbarkeit von Einrichtungen und An- geboten der Grundversorgung für alle Bevölkerungsgruppen, ist zur Sicherung von Chancen- gerechtigkeit in den Teilräumen in angemessener Weise zu gewährleisten; dies gilt gerade auch in dünn besiedelten Regionen³ Die Betonung der Verantwortung für dünn besiedelte Regionen kann als besonderes Bekenntnis zum ländlichen Raum verstanden werden, zumal damit eine Kostenfrage verbun- den ist: Eine geringe Besiedlungsdichte führt dazu, dass die vorzuhaltende Infrastruktur meist mit hohen Kosten SUR(LQZRKQHUYHUEXQGHQLVWXQGGDPLWÄHUKHEOLFKHI|UGHUSROLWi- VFKH5HOHYDQ]³ $5/ KDW Häufig diskutiert ist die Frage, was alles unter Aufgaben der Daseinsvorsorge fällt. Die ARL NOlUWGHQ%HJULIIIROJHQGHUPD‰HQÄ'HU%HJULIIGHU'DVHLQVvorsorge steht für die öffentliche Gewährleistung eines Angebotes ausgewählter, als lebensnotwendig eingestufter Güter und Dienstleistungen. Dazu können Brand- und Katastrophenschutz, Gesundheitsver- sorgung, Bildung, Post und Telekommunikation, Nahversorgung, Mobilität und Rettungsdienst JH]lKOWZHUGHQ³ ebd.). Zahlreiche Kommunen im Bereich des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön haben die Her- ausforderungen der Sicherung der Daseinsvorsorge vor dem Hintergrund des demografi- schen Wandels in aller Regel erkannt und stellen ihr Handeln darauf ein. So wurden und werden mit Hilfe der eStädtebauförderung in den kommunalen Allianzen Kreuzbergallianz, NES-Allianz und Streutalallianz Konzepte zu Fragen der Daseinsvorsorge erstellt und befin- den sich teilweise bereits in der Umsetzung. Seit 2013 veranstaltet der Landkreis Fulda u. a.

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gemeinsam mit dem VNLR und in Kooperation mit der Bertelsmann-6WLIWXQJÄ'HPRJUDfie- :RUNVKRSV³GLH]XHLQHPJHVWLHJHQHQ3UREOHPEHZXVVWVHLQLQGHU5HJLRQEHLWUagen. Weiterhin werden die einzelnen Bereiche der Daseinsvorsorge in den Regionalentwicklungs- konzepten bzw. integrierten ländlichen Entwicklungskonzepten behandelt, allerdings nicht alle Bereiche in jedem Konzept. Die Sicherung der Mobilität wird in fast allen Kooperations- räumen als wichtiges Ziel benannt und im Rahmenkonzept behandelt (vgl. I.4.3.). Auch die Nahversorgung sowie (in einem etwas geringeren Umfang) Gesundheit und Pflege spielen in mehreren Konzepten eine Rolle. Auf kommunaler Ebene wird oft die Herstellung schneller Internetverbindungen als eine zentrale Aufgabe für die nächsten Jahre gesehen. Schließlich findet auch die Sicherstellung von Bildungs- und Betreuungsangeboten in mehreren Konzep- ten Berücksichtigung. Die Anpassung von Brandschutz und Wasserver- und -entsorgung an den demografischen Wandel spielt hingegen in den Konzepten bislang keine Rolle. Dies dürfte zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass beide Bereiche der Daseinsvorsorge bislang weitgehend lokal or- ganisiert sind. Allerdings bietet eine Zusammenarbeit auf regionaler Ebene gerade im Brand- schutz einen wichtigen Ansatz zur Sicherung einer flächendeckenden Versorgung. Als Pflichtaufgabe der Kommunen ist die Wasserver- und ±entsorgung nicht förderfähig über das LEADER-Programm. das LEADER-Programm Ein Befassen mit den verschiedenen Bereichen auf Ebene des UNESCO- Biosphärenreservates bietet die Möglichkeit zu länderübergreifenden und interkommunalen Kooperationen zur Sicherung der Daseinsvorsorge. Außerdem lassen sich auf dieser Ebene Wissens- und Erfahrungsaustausche organisieren. Für die einzelnen Städte und Gemeinden im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön stellt sich die Frage, welche Leistungen künftig si- chergestellt werden können und sollen und welche aufgegeben werden müssen. $XVOHJXQJVVSLHOUDXPOLHJWLQGHU)RUGHUXQJGHU$5/GDVVGDV$QJHERWÄLQHLQHUDN]HSWDEOHQ Mindestqualität zu sozialverträglichen Preisen und flächendeckend in zumutbarer Entfer- QXQJHUUHLFKEDU³ HEG YRUJHKDOWHQZHUGHQVROOFalls der Trend zum Bevölkerungsrückgang sich weiter fortsetzt (vgl. Tabelle Anh-22), der allerdings von Kommune zu Kommune unter- schiedlich stark ausgeprägt sein wird (vgl. I.4.1.), müssen unter diesen Rahmenbedingungen die planerischen Ansätze überdacht werden. Die ARL gibt dazu sechs Empfehlungen: 1. Daseinsvorsorge in Koproduktion erbringen (ARL 2016: I). Nur im Zusammen- spiel von Staat, Kommunen, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft sei die Daseinsvorsor- ge flächendeckend zu organisieren, so die ARL. Der Ansatz, dass nicht allein der Staat verantwortlich ist, bietet die Chance, dass das Angebot zielgenauer erstellt werden kann und durch die Eigeninitiative der Zivilgesellschaft eine hohe Wertschätzung erfährt. Al- lerdings birgt die Einbeziehung der Bürgerschaft auch die Gefahr, dass (ehrenamtliches) (QJDJHPHQWDOVÄ/FNHQE‰HU³IUVWDDWOLFKH)LQDQ]LHUXQJVOFNHQKHUKDOWHQPXVV'LH $5/VFKUHLEW]XGLHVHUVFKZLHULJHQ$EJUHQ]XQJÄ'HUVWlUNHUH(LQEH]XJGHU=LYLOJHVHOl- schaft ist eine Gratwanderung: Was ist zumutbar, was leistbar und was unmöglich? Posi- tive Beispiele sind Initiativen zur Nahversorgung, Ergänzungen zum ÖPNV oder eine ausgeprägte Nachbarschaftshilfe. Solche Initiativen lassen sich nicht verordnen, aber es muss Ziel sein, diesen Initiativen Handlungsspielräume zu eröffnen und dafür Anreize zu VHW]HQ DQVWDWW VLH GXUFK KRKH 6WDQGDUGV XQG $QIRUGHUXQJHQ HLQ]XVFKUlQNHQ >«@ 'LH Gewährleistung der Daseinsvorsorge liegt also nach wie vor in staatlicher und kommuna- ler Verantwortung, allerdings verschiebt sich das Aufgabenspektrum stärker in Richtung

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Koordination, Unterstützung verschiedener Partner und Ermöglichung³ $5/  In der Rhön gibt es einige gute Beispiele für bürgerschaftliche/ kommunale Initiati- ven, z. B. den Dorfladen Oberkatz, den Dorfladen Unsleben, den Bürgerbus Hammelburg RGHU GHQ %UJHUVFKDIWVKLOIHYHUHLQ Ä0LWHLQDQGHU ± Füreinander Oberes Fuldatal e. 9³ Außerdem sind einige Initiativen gerade in Gründung bzw. Erprobung, wie z. B. der Dorfladen Premich, über den die MAIN-POST (2017) zuletzt am 26. März 2017 berichtete RGHUGLH$SSÄ%ULQJPLW³GLHGLH%DG.LVVLQJHU$JHQWXUHQ(0=XNXQIWXQG3XOVLV0HGLD zur Organisation des Einkaufens entwickelt haben (MAIN-POST 2016d). Neue Lösun- gen sind notwendig, da Lebensmittelläden weiterhin abnehmen, wie die MAIN-POST (2016e) am 19.10.2016 berichtet hat: Ä'HU/DQGNUHLV%DG.LVVLQJHQJHK|UW]XGHQ5HJLRQHQ im Freistaat, die in den vergangenen zehn Jahren die meisten Lebensmittelläden verloren haben >«@³ Die Zahl der Lebensmittelgeschäfte vor Ort ist von 2005 bis 2015 um 26 gesunken. 51 VWDWWIUKHU*HVFKlIWHGDVHQWVSULFKWHLQHP5FNJDQJXP³In vielen Dörfern der thüringer Rhön bieten Verkaufsfahrzeuge der regionalen Produzenten z. B. Back- und Wurstwaren an. Die Thematik wird inzwischen von der Forschung aufgegriffen und von der Hochschule Fulda aktuell (2016/2017) u. a. unter Einbindung der Stadt Tann, GHV 9HUHLQV Ä0LWHLQDQGHU ± Füreinander Oberes Fuldatal e. V.³ XQG GHV /DQGNUHLVHV )XOGDÄ%UJHUKLOIHYHUHLQHXQG6R]LDOJHQRVVHQVFKDIWHQDOs Partner der öffentlichen Da- seinsvorsorge und Pflege³ (BUSLAR) untersucht. 2. Daseinsvorsorge als zentrale Herausforderung für alle Teilräume bearbei- ten (ARL 2016: I). Es geht nicht darum, Stadt und Land in Verteilungskämpfen gegenei- nander auszuspielen, sondern die wanderungsbedingte doppelte Herausforderung anzu- nehmen. Auch innerhalb der Rhön gibt es Kommunen mit gegensätzlichen Herausforde- rungen: Bauland und Wohnraum im städtischen Umfeld, bspw. um Bad Neustadt a. d. Saale und Bad Kissingen, aber auch im Einzugsgebiet von Fulda, sind sehr gefragt. Gleichzeitig steigen die Leerstände in den peripherer gelegenen Kommunen. Das Gliede- rungssystem der Zentralen Orte bietet bei der Verteilung knapper Ressourcen einen räumlichen Orientierungsrahmen. 3. Daseinsvorsorge stärker an der Wirkung als an der Ausstattung orientieren (ebd.). Diese Empfehlung zwingt zum Perspektivenwechsel: Nicht die Ausstattung mit PDWHULHOOHU ,QIUDVWUXNWXU LVW HQWVFKHLGHQG VRQGHUQ ÄGLH:LUNXQJ YRQ 0D‰QDKPHQ ]XU Daseinsvorsorge auf einzelne PeUVRQHQXQG*UXSSHQ³ $5/,, hEHUWUDJHQLQGLH Praxis bedeutet dies, dass z. B. nicht jeder Ort über eine eigene Veranstaltungshalle ver- fügen muss, sondern man sich auch in der Halle des Nachbarortes einmieten kann. Diese Sichtweise erfordert deutliches Umdenken und eine Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen, unabhängig von administrativen Grenzen und Zuständigkeiten. Eine Zu- sammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg ist ebenso nötig wie ein Verwal- tungsdenken und -handeln, das sich nicht an Gebietskulissen der Zuständigkeit, sondern an der Lösung von Versorgungsproblemen orientiert. 4. Mindestversorgung als Umsetzung des Gleichwertigkeitsziels flächende- ckend sichern (ebd.). Die ARL rät zu Klartext: Auf welche Mindestversorgung kann sich die Bevölkerung auch unter den zu erwartenden erschwerten Bedingungen künftig verlassen? Sie schlägt zudem eine Differenzierung vor, welche Leistungen wie bisher bei- behalten werden, und welche künftig unter Extrembedingungen dezentral angeboten ZHUGHQ N|QQWHQ Ä(LQH solche Mindestversorgung kann beispielsweise grundlegende

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Leistungen aus den Bereichen Brand- und Katastrophenschutz, Gesundheit, Bildung, Mobilität, Post und Telekommunikation umfassen. In anderen Bereichen wie Wasser und Energie kann hingegen ein flächendeckend gleiches Angebot zugunsten dezentraler /|VXQJHQXQWHUEOHLEHQ³ HEG .RQNUHWZUGHGLHVLQGHU5K|QEHGHXWHQGDVV(LQ]Hl- gehöfte oder Weiler nicht (mehr) an der zentralen Stromversorgung oder an der Kanali- sation angeschlossen sind, sondern sich autark über Kleinkläranlagen bzw. mit Solarzel- len oder Blockheizkraftwerken selbst um Energie und Abwasser kümmern. Diese Forde- rung ist hochemotional belegt, wie auch die folgende Forderung, über einen möglichen Rückbau von Siedlungen ohne Tabus zu diskutieren. 5. ÄAufgabe von Siedlungseinheiten ergebnisoffen diskutieren. Sollte es in der Zukunft Regionen geben, in denen die Aufrechterhaltung der Mindestversorgung an Grenzen stößt (beispielsweise bei abgelegenen Weilern und Einzelhöfen), ist eine koor- dinierte, planvolle Aufgabe von Siedlungen nicht grundsätzlich auszuschließen. Diese Vorgehensweise muss jedoch mit allen Überlegungen zu sozialen und ökonomischen Konsequenzen für Öffentlichkeit, Gebietskörperschaften, Unternehmen und private Haushalte abgewogen werden. Vorüberlegungen zum Rückbau von Siedlungseinheiten setzen differenzierte Strategien zur partizipativen Gestaltung der Umsetzung und zu de- ren Finanzierung ± sowohl durch Objektförderung als auch durch Subjektförderung ± wie auch zur organisatorischen Abwicklung voraus. Die öffentliche Hand muss gerade hier Verantwortung übernehmen³ HEG  In der Rhön scheint es aktuell noch keine Notwendigkeit zum Rückbau von Siedlungseinhei- ten zu geben. Gleichwohl werden immer mehr Bauruinen in den Ortschaften als störend wahrgenommen. Diese beeinträchtigen das Image und die Lebensqualität der Orte. Auch optimal sanierte Gebäude sind schwerer verkäuflich, wenn sie baufällige Ruinen als unmit- telbare Nachbarn haben. Bedingt durch schwierige Eigentumsverhältnisse (oft Erbengemein- schaften) haben die Kommunen häufig kaum bzw. zu wenige Gestaltungsoptionen. Als zwei von bundesweit 18 Modellregionen nehmen derzeit die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld sowie der Wartburgkreis mit der Stadt Eisenach am Modellvorhaben Ä/DQJIULVWLJH 6LFKHUXQJ YRQ 9HUVRUJXQJ XQG 0RELOLWlW LQ OlQGOLFKHQ 5lXPHQ³ teil.

Ä=LHO GHV 0RGHOOYRUKDEHQV LVW GLH ODQJIULVWLJH 6LFKHUXQJ YRQ 9HUVRUJXQJVLQIUDVWUXNWXUHQ und ihrer Erreichbarkeit auch in vom demografischen Wandel betroffenen Räumen. Mithilfe von integrierten Kooperationsraum- und Mobilitätskonzepten sollen die Angebote der Da- seinsvorsorge und Nahversorgung wirtschaftlicher und leichter erreichbar werden. Die Sied- lungs- und Infrastrukturentwicklung ist auf Versorgungszentren (VZ) auszurichten. Die Be- völkerung soll dabei auch ohne eigenen Pkw mobil sein können³ (BMVI 2016a: 2). Nach der Bestandsaufnahme von Mobilitätsnetz und Einrichtungen zur Daseinsvorsorge sol- len in den nächsten Schritten Versorgungszentren identifiziert werden und Kooperations- räume zur gemeinsamen Nutzung des Angebots konzipiert werden. Nach einem dazu pas- senden Entwurf der ÖPNV-Erschließung geht das Konzept in die Umsetzung, indem noch nötige Versorgungs-/ Mobilitätsbausteine ergänzt werden (ebd.). Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg war Modellregion des 2015 abgeschlossenen Pro- jekts Ä$NWLRQVSURJUDPP UHJLRQDOH 'DVHLQVYRUVRUJH³ des Bundesministeriums für 9HUNHKUXQGGLJLWDOH,QIUDVWUXNWXU=LHOGHV3URJUDPPVZDUHVÄHLQHVRJHQDQQWH5HJLRQDl-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɩɫ strategie Daseinsvorsorge zu erarbeiten und damit strategische Grundlagen für den Umbau und die Anpassung der regionalen Daseinsvorsorge an die Folgen des demografischen Wan- dels zu schaffen. Zudem wurden begleitend in zwei Phasen umsetzungsorientierte Pilotpro- jekte der Modellregionen unterstützt³ %09,D 14). Im Landkreis Hersfeld-5RWHQEXUJZXUGHQGD]XDOV3LORWSURMHNWHHLQ:HWWEHZHUE]XÄ:RKn- IRUPHQIUlOWHUH0HQVFKHQ³GXUFKJHIKUWXQGQHXHÄ:HJHLQGHUlU]WOLFKHQ9HUVRUJXQJXQG 6HQLRUHQYHUVRUJXQJ³HUSUREW %09,D 'LHÄ9HUNQSIXQJYRQ.RPPXQDOHQ6HQLo- renbetreuern mit ärztlichen und arztentlastenden Strukturen im Landkreis Hersfeld- 5RWHQEXUJ³EHVLW]WGDEHLEHUUHJLRQDOHQ0RGHOOFKDUDNWHU %09,D ,P5DKPHQGHV Projekts wurde außerdem die Ausbildung von VerAH-Fachkräften (Versorgungs-Assistentin in der Hausarztpraxis) gefördert. Schenklengsfeld als Modellgemeinde arbeitet weiterhin an einer Verbindung von gesundheitlicher und sozialer Betreuung der Senioren mit dem Ansatz Ä*HPHLQGHVFKZHVWHU ³ XQG KDW GDIU  HLQHQ $QHUNHQQXQJVSUHLV Ä'HPRJUDfLH³ GHU hessischen Landesregierung erhalten. Veränderungen, die sich aufgrund der zunehmenden Digitalisierung von wesentlichen Lebensbereichen ergeben, wurden im Positionspapier der ARL nicht behandelt. Einige Veränderungen sind bereits eingetreten, etwa die Versorgung mit (tagesaktuellen) Nachrichten, die sich im letzten Jahrzehnt bereits von gedruckten Zei- tungen hin zu Online-Nachrichten verlagert hat. Der Einzelhandel steht unter hohem Konkurrenzdruck durch Online-Handel, sei es durch digitale Direktvermarktung, die auch Rhöner Produzenten neue Märkte eröffnen, oder durch globale Online-Handelsportale, wie beispielsweise Amazon, die bereits auch selbst über die Lieferung von verderblichen Nahrungsmitteln nachdenken. Preisstrukturen und Nachhaltig- keitsbilanzen dieser neuen Handelsformen sind derzeit noch nicht umfassend erforscht bzw. in ihrer langfristigen Entwicklung absehbar (STUTTGARTER ZEITUNG 2017). Erste Erfahrun- gen mit digitalen Verbrauchszählern in der privaten Infrastruktur werden derzeit zum Bei- spiel bei der Versorgung mit Strom und Wasser gemacht. Vorteilen, wie Kosteneinsparung beim Ablesen der Zähler, schnelle Lokalisierung von Störungen oder einer genauen Steue- rung der Strommengen durch nahezu in Echtzeit bestimmbare Verbrauchsmengen, stehen bislang noch nicht endgültig gelöste Fragen des Datenschutzes gegenüber. Im Bereich Ge- sundheit und Pflege bietet die Digitalisierung zahlreiche Chancen, sowohl zur Weiterentwick- lung von Arbeitsplätzen in der Region, beispielsweise am Zentrum für Telemedizin in Bad Kissingen, als auch zur Lösung einiger Probleme der älter werdenden Bevölkerung. Durch den Einsatz digitaler Technik besteht die Aussicht, Behandlungen effizienter zu gestalten und Senioren länger in ihrer gewohnten Umgebung betreuen zu können.

4.2.5. Kommunale Finanzen Eine halbwegs zutreffende Einschätzung der finanziellen Leistungsfähigkeit der Rhö- ner Gemeinden im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön lässt sich länderübergreifend nur mit einer Reihe von nicht zu unterschätzenden Unsicherheiten treffen. Sicher vergleichbar sind nur die Zahlen zur Verschuldung und zur Steuerkraft (über die Steuerkraftmesszahl, die mit einer marginalen Ausnahme einheitlich erhoben wird (vgl. Abbildung 46, S. 225, Ta- belle Anh-31). Zahlen zu den gemeindlichen Anlagevermögen und den jeweiligen Buchwerten liegen nicht vor.

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Abbildung 46: Steuerkraftmesszahl der Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön je Einwohner [Euro] (2014) (Quelle:. STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017, LANDKREIS FULDA 2017)

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Abbildung 47: Kommunale Schulden der Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön je Einwohner [Euro] ( 2013) (Quelle: STATISTISCHE. ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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Da der kommunale Finanzausgleich in den Ländern unterschiedlich geregelt ist, müssen die dadurch bewirkten Veränderungen in der realen Finanzkraft in der Betrachtung außen vor bleiben. Trotzdem liefert bereits diese dünne Datenbasis sehr deutliche Tendenzen über die finanziel- le Leistungsfähigkeit. Sie ist ein wesentlicher Faktor, wenn es um nötige Investitionen in zu- kunftsfeste Infrastruktur geht. Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder erheben jährlich auf Basis der Kommu- nen die Verschuldung und setzen diese in Bezug zur Einwohnerzahl (Kommunale Schul- den je Einwohner). Der bundesdeutsche Schuldenwert lag 2013 demnach bei 1.683 Eu- ro/Person. Erfreulicherweise sind in der Rhön die kommunalen Schulden im Mittel geringer: Durchschnittlich 820,59 Euro Schulden lasten pro Einwohner auf den Kommunen (vgl.Abbildung 47, S. 226 und Tabelle Anh-31). Wird die Differenz aus Steuerkraftmesszahl/Einwohner und Schulden/Einwohner (d. h. Steuerkraftmesszahl/Einwohner abzüglich Schulden/Einwohner) gebildet, ergibt sich fol- gendes Bild: o 20 Gemeinden weisen eine positive Differenz auf, o 64 Gemeinden weisen eine negative Differenz auf, o zu 7 Gemeinden liegen keine vollständigen Daten vor. Die Situation ist von Gemeinde zu Gemeinde höchst unterschiedlich: Sie reichen von Schulden im Cent-Bereich, genau gesagt in Höhe von 0,79 Euro bis zu 3.178,92 Euro pro Person. Ein niedriger Schuldenstand allein ist jedoch kein Indikator dafür, dass eine Gemeinde gut aufgestellt dem demografischen Wandel begegnen kann. Wenn der niedrige Schuldenstand durch einen Investitionsstau begründet ist, dann wird es höchste Zeit, mit sinnvollen Investi- WLRQHQGLH*HPHLQGHÄGHPRJUDfLHIHVWHU³]XPDFKHQ3DDUt sich ein hoher Investitionsstau mit einer niedrigen Steuerkraft, steht die betreffende Gemeinde vor einer sehr schwierigen Per- spektive. Zusätzlich ist zu beachten, dass Schulden eines kommunalen Zweckverbandes (Schulen, Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung) nicht in den Haushalten der Mit- gliedsgemeinden abgebildet sind. Gleiches gilt für Gemeinden mit einer negativen Differenz zwischen Steuer- kraft/Einwohner und Schulden/Einwohner. Liegt kein Investitionsstau vor, ist zwar die finanzielle Handlungsfähigkeit kurz- bis mittelfristig eingeschränkt, es besteht aber Aus- sicht auf Besserung. Kommt jedoch ein Investitionsstau hinzu, steht auch diese Gemeinde vor einer sehr schwierigen Perspektive. Sie verschärft sich noch dort, wo keine realistische Aussicht besteht, dass eine Gemeinde ihr Anlagevermögen, d. h. die kommunale Infrastruk- tur, selbst auf sehr niedrigem Niveau aus eigener Kraft erhalten kann. Die Gefahr, dass eine Reihe von Gemeinden im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zu dauerhaften und schweren Ä3IOHJHIlOOHQ³ZLUGLVWQLFKWYRQGHU+DQG]XZHLVHQ(LQH % Umlage der Kosten auf die Gemeindebürger bietet keine Lösung. Sie würde unmittelbar zu einer Selektion über den 3UHLVIKUHQ%DXZLOOLJHZDQGHUQLQÄJQVWLJHUH³*HPHLQGHQ$QGHUHUVHLWVGUFNWHine stei- gende kommunale Abgabenlast den Wert einer Immobilie, eines Grundstücks im Innenbe- reich. Für die Eigentümer verlieren sie an Wert, für potenzielle Käufer werden sie jedoch nicht günstiger.

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4.2.6. Zusammenfassung Themenfeld Kommunale Entwicklung Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung besteht dringender Bedarf, die Über- legungen zur Sicherstellung der Daseinsvorsorge mit Überlegungen zur nachhaltigen Ent- wicklung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön zusammen zu denken. Sparsamkeit bei der Ausweisung neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen, ernsthafte Anstrengungen bei der Revitalisierung und Sanierung von altem Gebäudebestand und strategische Investitionen in Infrastruktur und Fachpersonal sollen dabei handlungsleitende Maxime sein. Soziale Aspekte und Finanzierungsfragen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, damit die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse auf lange Sicht gewahrt bleibt. Dies erfor- dert je nach Situation mutige Investitionsentscheidungen oder gemeinsam genutzte Infra- struktur, was im Einzelnen abgewogen werden muss. Durch konzeptionelle Anstrengungen, wie sie im aktuellen Modellvorhaben zu Mobilität und Daseinsvorsorge unternommen wer- den, hat die Rhön die Chance, sich als ländlicher Raum zu profilieren, in dem heute schon an die Herausforderungen von morgen gedacht wird. Bei unbequemen Entscheidungen darf es allerdings keine Tabus geben. Stattdessen sollte grundsätzlich kooperativ gedacht werden, um in Kooperation von Verwaltung, Investoren und Bürgerschaft die besten Wirkungen zu erreichen.

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4.3. Themenfeld Mobilität und Verkehr Mobilität in einem ländlichen Raum wie der Rhön steht vor erheblichen Herausforderungen. Die Alterung der Bevölkerung auf der einen Seite führt dazu, dass sich der nicht individuell mobile Anteil an der Bevölkerung trotz der Motorisierung älterer Menschen vergrößern wird. Andererseits geht mit dem Rückgang der jungen und schulpflichtigen Bevölkerungsanteile auch die wirtschaftliche Basis von Verkehren zurück, die vorwiegend dem Schülerverkehr dienen. Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön kommt erschwerend hinzu, dass zwar die Straßener- schließung engmaschig ist, so dass die Rhön aus allen Richtungen gut per Pkw erreichbar ist. Die vorhandenen öffentlichen Mobilitätsangebote enden jedoch oft an den Ländergrenzen oder sind aus anderen Gründen in ihrer Nutzbarkeit beeinträchtigt. Das erste Rahmenkon- zept für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (GREBE & BAUERNSCHMITT 1995) hat diese Problematik bereits ausführlich thematisiert. Die Bahnlinien, die einst von allen Seiten die Rhön erschlossen, sind weitgehend eingestellt und mittlerweile auch zurück gebaut.

4.3.1. Relevante Akteure im Bereich Mobilität und Verkehr Das Thema Verkehr wird im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön von verschiedenen Akteu- ren umgesetzt und unterstützt. Im Folgenden werden die Hauptakteure aufgeführt (vgl. Ta- belle 37, S. 229 und Tabelle 38, S.231): Tabelle 37: Akteure im Bereich Verkehr des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Verwaltungs- bereiche: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände)

länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen

Hessisches Ministerium Bayerisches Staatsmi- für Wirtschaft, Energie, Thüringer Ministerium nisterium des Innern, Landesministerien Verkehr und Landes- für Infrastruktur und für Bau und Verkehr, entwicklung, Wiesba- Landwirtschaft, Erfurt München den

Landesamt für Bau und Regierung von Unter- Regierungspräsidium Verkehr, Erfurt Mittelbehörden franken, Würzburg Kassel Thüringer Landesverwal- tungsamt, Weimar

Hessen Mobil - Stra- Autobahndirektion Straßenbauamt Südwest- ßen- und Verkehrsma- Nordbayern, Nürnberg thüringen, Zella-Mehlis nachgeordnete nagement, Wiesbaden Behörden Staatliches Bauamt

Schweinfurt

Landkreise Landkreise Landkreise Landkreise Rhön-Grabfeld und Hersfeld-Rotenburg Schmalkalden-Meiningen Bad Kissingen und Fulda und Wartburgkreis

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɪɧ

länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen

Technologie Transfer Zentrum Elektromobili- Elektromobilität tät Bad Neustadt der Hochschule Würzburg- Schweinfurt

Im Bereich der Verkehrsinfrastruktur hat der Bund direkte Zuständigkeit auf höchstmögli- cher Ebene. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur stellt den Bundesverkehrswegeplan auf, vom Deutschen Bundestag wird er als Gesetz beschlossen. Damit sind Aus- und Neubau von Bundesautobahnen und Bundesstraßen mit langfristigem Zeithorizont, aktuell bis 2030, verbindlich geregelt. Der Vollzug liegt (noch) in der Zustän- digkeit der Länder. Die verantwortlichen drei Ministerien für den Bereich Verkehr sind das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, das Hessische Ministerium für Wirt- schaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung und das Thüringer Ministerium für Infra- struktur und Landwirtschaft. Alle drei Ministerien haben eine Doppelfunktion als Oberste Planungsbehörde für die staatliche Verkehrsinfrastruktur, ausgenommen für Bundesautob- ahnen und Bundesstraßen, und als oberste Straßenverkehrsbehörde mit der Verantwortung für den ordnungsgemäßen Betrieb. Im Bereich der nachgeordneten Behörden ergibt sich ein differenziertes Bild. Für die Thüringer Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates ist das Landesamt für Bau und Verkehr sowie die aQJHJOLHGHUWH'LHQVWVWHOOHÄStraßenbauamt Südwestthü- ringen³GHU7KULQJHU6WUD‰HQEDXYHUZDOWXQJ]XVWlQGLJ Diese Ebene wird in Hessen durch Hessen-Mobil, eine obere Verwaltungsbehörde des Landes, bedient und versorgt alle Stra- ßen im Landesgebiet bis hinunter auf die Kreisebene und untersteht dem Verkehrsministeri- um. Zudem übernimmt es die ÖPNV-Förderung des Landes. In Bayern ist die Autobahndi- rektion Nord LQ 1UQEHUJ 3ODQXQJVEHK|UGH QLFKW *HQHKPLJXQJVEHK|UGH  Ä%DX³- Behörde und Straßenverkehrsbehörde für die Bundesautobahnen. Für alle Straßen von den Bundesautobahnen bis zur Ebene der Staatsstraßen ist die Regierung von Unterfranken Planfeststellungs-, also Genehmigungsbehörde. Sie hat darüber hinaus die Funktion der Hö- heren Straßenverkehrsbehörde und ist Genehmigungsbehörde nach dem Personenbeförde- rungsgesetz. Schließlich übt sie die Fachaufsicht über die Staatlichen Bauämter, im Falle der bayerischen Rhön über das Staatliche Bauamt Schweinfurt, aus. Dieses plant und baut die Bundes- und Staatsstraßen und betreibt die Bundesautobahnen, Bundes- und Staatsstra- ßen in der bayerischen Rhön (zuständige Gebietsabteilungen S1: Haßberge und Rhön- Grabfeld/Abt. S2: Bad Kissingen und Stadt Schweinfurt, Autobahnmeisterei Rödelmaier). Weiterer wichtiger Akteur ist das Regierungspräsidium Kassel, in dessen Zuständigkeit die verkehrliche Fachaufsicht über die hessischen Landkreise Fulda und Hersfeld-Rotenburg fällt. Die Landkreise stellen als ÖPNV-Aufgabenträger Nahverkehrspläne auf, die den Planungs- rahmen für die beteiligten Verkehrsträger und die Entscheidungsgrundlage für die Genehmi-

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gungsbehörden darstellen. Alle Beteiligten sind angehalten, eine ausreichende Verkehrsan- bindung zu gewährleisten und die Attraktivität des ÖPNV zu steigern. Die Hochschule Würzburg-Schweinfurt leistet mit ihrem Technologie-Transfer- Zentrum Elektromobilität in Bad Neustadt a. d. Saale einen Beitrag zur innovativen Ver- kehrsentwicklung in der Region. Die Stadt Bad Neustadt a. d. Saale steht als Modellprojekt für Elektromobilität für innovative Verkehrsplanung.

Tabelle 38: Weitere Akteure im Bereich Mobilität und Verkehr des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Trägerform: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen)

länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen

Nordhessischer Ver- überregionale kehrsverbund (NVV)

Verkehrsverbünde Rhein-Main- Verkehrsverbund (RMV)

Deutsche Bahn AG (DB)

Schienen- Cantus-Verkehrsgesellschaft mbh, Kassel Personen- Hessische Landesbahn GmbH, Frankfurt am Main (HLB) Nahverkehr (SPNV) Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH, München (BEG)

Erfurter Bahn GmbH, Erfurt (EB)

Verkehrsgesellschaft Verkehrsgemeinschaft HLB Hessenbus GmbH Wartburgkreis mbh Kissingen mobil (kim.) (VGW)

Lokale Nahverkehrsge- Verkehrsgemeinschaft Kreiswerke Schmalkalden- sellschaft Fulda mbH Rhön-Grabfeld (VRG) Meiningen Allgemeiner (LNG) ÖPNV Verkehrsgesellschaft Meininger-Busbetriebs- Mittelhessen GmbH Gesellschaft mbH (MBB) (VM) Transdev

WerraBus GmbH

Wichtigste Unternehmen des Verkehrsmarktes sind in allen drei Bundesländern Bahnver- kehrsunternehmen, Busunternehmen und Taxiunternehmen. Die Zahl der örtlich ge- nehmigten Taxis hängt dabei von der auf dem Verkehrsmarkt bestehenden Nachfrage ab, die maßgeblich durch die Anzahl der Touristen, die Größe der Siedlung und die Kaufkraft der Einwohner bestimmt wird. So sind in Bad Kissingen vierzig Taxis konzessioniert, in Bad Neustadt a. d. Saale neunzehn, in Bad Hersfeld siebzehn und in Meiningen zwanzig. Ähnli- ches lässt sich über die Verfügbarkeit von Mietwagen sagen.

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Im bayerischen Teil der Rhön werden die Linienbusverkehre durch Verkehrsunternehmen der Verkehrsgemeinschaft Kissingen mobil (KIM) und der Verkehrsgemeinschaft Rhön- Grabfeld (VRG) betrieben. In Thüringen wurde der Personennahverkehr an mehrere Betriebe ausgelagert. Diese sind die Verkehrsgesellschaft Wartburgkreis mbh, die Kreiswerke Schmalkalden- Meiningen sowie die Meininger Busbetriebe (MBB). Die Transdev GmbH übernimmt PLW GHPÄWerra-Bus³GHQ|IIHQWOLFKHQ3HUVRQHQQDKYHUNHKULQ+LOGEXUJKDXsen und Um- gebung. In Hessen bedienen den öffentlichen Personennahverkehr die HLB Hessenbus GmbH, die RhönEnergie Fulda GmbH, VGF (Verkehrsgesellschaft Region Fulda) sowie die Ver- kehrsverbünde RMV (Rhein-Main Verkehrverbund) und NVV (Nordhessischer Verkehrs- verbund). Die Versorgung auf der Schiene erfolgt in den Landkreisen Fulda und Hersfeld- Rotenburg durch die Deutsche Bundesbahn, den Regionalbahnanbieter Cantus (Fulda- Kassel-Göttingen) sowie die Hessische Landesbahn, die ab Fulda nach Gersfeld, Gießen und Marburg verkehrt. Zudem verkehrt eine Linie des RMV nach Gersfeld. In Bayern gibt es die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), diese untersteht als 100 % Tochter des Freistaates Bayern dem Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr und bestellt Schienenbeförderungsleistungen von der DB AG aber auch von der Erfurter Bahn GmbH (Erfurt-Schweinfurt-Gemünden), einer 100 %-igen Tochtergesellschaft der Stadt Erfurt. Rolle der Verwaltungsstellen Im Themenfeld Verkehr und Mobilität verfügen die Verwaltungsstellen nicht über formelle RGHURSHUDWLYH=XVWlQGLJNHLWHQ6LHKDEHQMHGRFKPLWGHP3URMHNWÄ'LJLWDOH0LWIDKU]HQWUDOH 5K|Q³ GLH ,QLWLDWLYH HUJULIIHQ PLW +LOIH DNWXHOOHU WHFKQLVFKHU 0LWWHO 0RELOLWlWVDQJHERWH ]X generieren und Mobilitätsnachfrage zu lenken und unkompliziert zu befriedigen. Der Initia- tive war bisher nur wenig Erfolg beschieden.

4.3.2. Verkehrsinfrastruktur Straßen Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist an den Außengrenzen durch die Bundesautob- ahnen A 7 im Westen bzw. im bayerischen Teil querend, A 71 im Osten und A 4 im Norden ausreichend erschlossen. Die Querverbindungen zwischen (BAB) A 7 und (BAB) A 71 stellen die Bundesstraßen 286 und 287 im Landkreis Bad Kissingen und 279 im Landkreis Rhön- Grabfeld und Landkreis Fulda her. Weiter nördlich existiert keine durchgehende Bundes- straßenverbindung zwischen den beiden Bundesautobahnen, da die Bundesstraßen 458 und 285 beidseits des Hochrhönkamms nicht durch eine Bundesstraße verknüpft sind (vgl. Ab- bildung 48, S.233). Der Bundesverkehrswegeplan 2030 (BMVI 2016c) sieht für die Rhön keine Maßnah- men an den Bundesautobahnen vor. Für das Bundesstraßennetz sind zusätzlich im hessi- schen Teil keine Maßnahmen und im tKULQJHU7HLONHLQH0D‰QDKPHQÄPLWYRUGULQJOLFKHP %HGDUI³ YRUJHVHKHQ ,Q GLH .DWHJRULH ÄYRUGULQJOLFKHU %HGDUI³ ZXUGHQ KLQJHJHQ LP ED\HUi- schen Teil die Ortsumgehungen Wegfurt (B 279), Nüdlingen (B 287) und Stockheim (B 285) eingestuft.

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Abbildung 48: Straßennetz, Infrastruktur des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Quelle: GEOIN- FORMATIONSSYSTEME BRRV 2017)

,QGLH.DWHJRULHÄZHLWHUHU%HGDUI³ZXUGHLQ%D\HUQGLH2UWVXPJHKXQJ2VWKHLPY d. Rhön eingestuft. Hier sind auch die Verbindung Ortsumgehung Herpf ± Stepfershausen sowie die

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Ortsumgehungen Oberkatz, Kaltennordheim und Diedorf im Zuge der Bundesstraße B 87n aufgeführt. Extrem prekäre Verkehrssituationen, die durch enge und kurvige Ortsdurchfahr- ten in den Gemeinden wie z. B. in Stepfershausen durch Schwerlast- und Durchgangsverkehr entstehen, sollten daher langfristig in den o. g. Fällen der Vergangenheit angehören (BMVI 2016c). Nicht im Bundesverkehrswegeplan enthalten, aber dennoch geplant, ist die neue Anschluss- VWHOOHÄ$6'|OOEDFK*HUVIHOG³DQGHU%$%$'LH0D‰QDKPHVROOLP=XJHGHV(UVDW]QHXEDXV der Thalaubach-Brücke erfolgen.

Im aktuellen Ausbauplan für die Staatsstraßen in Bayern (BAYSTMI 2011) weist die aktuelle Dringlichkeitsliste folgende Vorhaben aus: o St 2289 Bad Brückenau ± Staatsbad Bad Brückenau, o St 2286 Mellrichstadt Hainhof und weiter nach Frickenhausen, o St 2290 Ausbau nördlich Stangenroth.

In Hessen (Lkr. Fulda) führt die Sanierungsoffensive 2016 ± 2022 (HMWEVL 2015) der Landesregierung für Landesstraßen folgende Ausbauvorhaben im hessischen Teil des Biosphärenreservates auf (Bauwerksinstandsetzungen, Deckenerneuerungen, grundhafte Erneuerungen nicht aufgeführt): o L 3258 Ebersburg/Ried ± Ebersburg/Weyhers, o L 3330 Hofbieber/Kleinsassen ± Abzweig L 3379, o L 3396 zwischen B284 und Landesgrenze Bayern, o L 3458 Ebersburg/Ried ± Eichenzell/Lütter. In der thüringischen Rhön sind im Amtsbereich des Straßenbauamtes Südwestthüringen (schriftl. Mitt. des StBA SWT) folgende Straßenbaumaßnahmen geplant: o L 1123 Erhaltung Frankenheim ± Birx o L 2619 OD Oberkatz - B285/ K 91A Ausbau des Knotenpunktes Fischbach o B 278 punktueller Um- und Ausbau Buttlar ± Borsch Im Entwurf des Landesstraßenbedarfsplans des Freistaates Thüringen ist das Vorhaben L 1026 Aus- und Neubau zwischen Dermbach und Wiesenthal enthalten. Dieses Vorhaben verläuft im Randbereich am Bauanfang und Bauende im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.

Schienen

Im Vergleich zum ersten Rahmenkonzept für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (GREBE & BAUERNSCHMITT 1995) hat sich das Schienennetz weiter ausgedünnt. In das UNESCO-Biosphärenreservat hinein führt nur noch die Nebenstrecke Fulda ± Gers- feld, die aktuell zwischen 04:53 Uhr und 22:08 Uhr ab Gersfeld mit 18 Verbindungen an Werktagen bedient wird. An Sonntagen reduziert sich das Angebot auf sieben Verbindungen zwischen 10:16 Uhr und 22:08 Uhr (Stand Februar 2017).

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Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön umschließende Streckennetz blieb weitgehend un- verändert. Durch die Erweiterung auf bayerischer Seite reichen die Grenzen bis an die östlich und südlich tangierenden Bahnstrecken Schweinfurt ± Erfurt - mit den Haltepunkten Burg- lauer, Bad Neustadt a. d. Saale und Mellrichstadt - sowie Ebenhausen ± Gemünden - mit den Haltestellen Bad Kissingen, Euerdorf, Elfershausen-Trimberg, Westheim-Langendorf, Hammelburg Ost, Hammelburg, Diebach und Morlesau. Der bayerische und hessische Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön kön- nen somit per Bahn gut erreicht werden. Die Bedienqualität hat sich durch Fahrplanoptimie- rungen in den beiden letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Dies gilt im bayerischen Teil allerdings nur für die Verbindungen Richtung Süden (München) und Nordosten (Er- furt/Leipzig/Berlin). Der thüringer Teil ist über die Kreisstädte Meiningen bzw. Bad Salzungen mit der Bahn und danach mit dem Bus erreichbar. Für den Übergang in das nationale und internationale ICE-Netz ist unverändert Fulda der optimale Einstiegspunkt für den größten Teil der Region. Mit Ausnahme von Rügen sind auch die entferntesten ICE/IC-Bahnhöfe der Bundesrepublik bis auf wenige Ausnahmen in höchstens fünfeinhalb Stunden zu erreichen.

Radwege Nach den hiesigen Recherchen existiert bisher keine Streckenkarte reiner Fahrradwege im verkehrsrechtlichen Sinn, vergleichbar den amtlichen Straßenkarten für klassifizierte Stra- ßen. Aus eigener Ortskenntnis kann jedoch konstatiert werden, dass selbst an manchen Bun- desstraßen noch Lücken in begleitenden Fahrradwegen existieren. Die gemeinsame Nutzung von ausgebauten landwirtschaftlichen Haupterschließungswegen durch Radfahrer und Landwirte ist zumindest zu Erntezeiten aufgrund intensiver Verschmutzung für Radfahrer unattraktiv.

4.3.3. Motorisierter Individualverkehr Der Kfz-Besatz zum Erhebungsjahr 2015 (vgl. Abbildung 49, S. 236 und Tabelle Anh-32) liegt über das Gesamtgebiet gesehen und für eine ländliche Region erwartungsge- mäß deutlich über dem Durchschnitt des Bundes (Durchschnitt UNESCO- Biosphärenreservat 0,837 Kfz/EW, Deutschland 0,661 Kfz/EW). Von den Landkreisen (immer nur bezogen auf die Gemeinden mit Anteil am UNESCO- Biosphärenreservat) führt der Landkreis Fulda (0,901 Kfz/EW) vor dem Landkreis Bad Kis- singen (0,892 Kfz/EW), dem Landkreis Rhön-Grabfeld (0,846 Kfz/EW), dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen (0,837 Kfz/EW) und dem Wartburgkreis (0,810 Kfz/EW). Vier Gemeinden des Landkreises Bad Kissingen (Geroda, Motten, Oberleichtersbach, Wart- mannsroth) und eine Gemeinde im Landkreis Fulda (Nüsttal) weisen sogar einen Kfz-Besatz von über einem Pkw pro Einwohner auf. Spitzenreiter länderübergreifend war sowohl 2008 als auch 2014 die Gemeinde Wartmanns- roth ± Schlusslicht die Gemeinde Frankenheim, ebenfalls in beiden Jahren.

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Abbildung 49: Entwicklung der Anzahl der Kraftfahrzeuge pro Einwohner des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2009 ± 2016) (Quelle: KBA 2009, 2016)

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Abbildung 50: Bestand und Anteil von E-Autos (31.12.2015) am PKW-Bestand (1.1.2016) (Quelle: KBA 2009, 2016, ZULASSUNGSTELLEN DER UNESCO-BIOSPHÄRENRESERVATES-LANDKREISE 2017)

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Dabei ist der Unterschied zwischen beiden Gemeinden beträchtlich (Wartmannsroth 2008 0,96 Kfz/EW 2014 1,07 Kfz/EW, Frankenheim 2008 0,55 Kfz/EW 2014 0,60 Kfz/EW). Mit durchwegs niedrigen Werten fallen auch die vier Bäder in den bayerischen Landkreisen auf. Bemerkenswert ist, dass in zwei Gemeinden in Thüringen (Melpers und Friedelshausen) in diesem Zeitraum der Kfz-Besatz gesunken ist (KBA 2009, 2016). Bei aller Einschränkung der Übertragbarkeit auf die Region liegt der Nutzungsmodus eines Privat-Pkws in Deutschland bei 20 % (Ausnutzungsgrad der Fahrzeugsitze), der Nutzungs- grad liegt bei 5 % (im Durchschnitt fährt ein Pkw nur eine von 24 Std. am Tag) (Sauter- Servaes, 10.02.2017, mdl. Vortrag, Tourismus und Mobilität im Ländlichen Raum, Frank- furt/M). Car-Sharing wird bisher nur vereinzelt ± in Städten ± angeboten. Der Bestand an E-Autos zum Stichtag 31.12.2015 liegt mit einem Anteil von 0,12 % am PKW- Bestand im UNESCO-Biosphärenreservat immerhin doppelt so hoch wie der Anteil auf Bun- desebene (KBA 2009, 2016, ZULASSUNGSSTELLEN DER UNESCO-BIOSPHÄRENRESERVAT- LANDKREISE 2017) (vgl. Tabelle Anh-33). Ihre Verteilung auf die Kommunen ergibt aus nach- stehender Grafik (Abbildung 50, S.237). Die Anzahl der Stromtankstellen und ihre Verteilung im Raum nimmt sich mit insgesamt 35 (GOINGELECTRIC.DE 2017) (vgl. Tabelle Anh-34, Stand 7/2017) noch bescheiden aus, dürfte sich jedoch aufgrund neu eröffneter Fördermöglichkei- ten des Bundes dynamisch entwickeln.

4.3.4. Verkehrsaufkommen Zur Beurteilung der Entwicklung des Verkehrsaufkommens (Kfz/ 24 h) wurden die Verkehrszählungen 2005 und 2010 gewählt und die Entwicklungen zwischen diesen beiden Datenaufnahmen berechnet, da mit der Eröffnung der BAB A 71 eine Änderung in den regio- nalen Verkehrsströmen zu erwarten war (AUTOBAHNDIREKTION SÜDBAYERN, HESSENMOBIL, TLBV). Die Zählung 2005 lag zeitlich vor der Eröffnung der A 71. Die Verkehrszählung 2015 ist erst im Spätherbst des Jahres 2017 veröffentlicht und konnte somit im neuen Rahmen- konzept nicht mehr berücksichtigt werden. Eine einheitliche länderübergreifende Einschätzung wird dadurch erschwert, dass die Erhe- bungsdichte im thüringer Teil erheblich niedriger ist als im hessischen und vor allem im bay- erischen Teil und sich auch die Erhebungsparameter zwischen den drei Ländern geringfügig unterscheiden. Die Entwicklung der Verkehrsmengen zeigt einige Auffälligkeiten (vgl. Abbildung 51, S.240 sowie Detailkarten Abbildung Anh-13 bis Anh-15). o Die Zunahmen konzentrieren sich auf die B 84 Richtung Hünfeld, die B 285 von Fla- dungen Richtung Mellrichstadt und BAB A 71, die B 279 von Gersfeld Richtung Bad Neu- stadt a. d. Saale und BAB A 71, im Umkreis der Kreisstädte, Fulda, Bad Neustadt a. d. Saale und Bad Kissingen sowie Hammelburg. o Dazwischen liegen große Teilräume, die einen Rückgang der Verkehrsmengen zu verzeichnen haben, so z. B. zwischen der B 285 und der St 2286 oder zwischen der B 279 und der B 286 oder im Umfeld der Wasserkuppe. o Bemerkenswert ist auch die Abnahme der Verkehrsmenge auf der BAB A 7 im Er- hebungszeitraum.

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o Von den Zufahrtsstrecken zu den Hauptausflugszielen im UNESCO-Biosphären- reservat Rhön ± Wasserkuppe, Kreuzberg, Rotes und Schwarzes Moor ± weist nur die Hochrhönstraße Zuwächse auf, wenn auch auf niedrigem Niveau. Leider fehlen an dieser Straße Zählstellen, die für eine genauere Analyse der Entwicklung notwendig gewesen wären (vgl. I.3.4.). o Die exorbitanten Ausreißer nach oben an der KG 31 (Zeitlofs/Rupboden) und der NES 7 (Burgwallbach/Schönau) lassen sich gut durch Umwegverkehr aufgrund von Baumaß- nahmen/ Sperrungen in parallelen Streckenabschnitten der St 2289 und der B 279 im Zählzeitraum 2010 erklären. o Ein genauerer Blick in die Zahlen, leider nur für Bayern verfügbar, belegt den signifikant hohen und zunehmenden Anteil an Motorrädern auf der Hochrhönstraße und den Zuführungen zur Hochrhönstraße. Zur Frage der Verlärmung liegen nur Aussagen von Besuchern, aber keine quantitativen Erhebungen vor. Dazu kam aus der Onlinebe- fragung folgender O-7RQÄ:HQQLFKLQGLH5K|QZLOOGDQQZDQGHUHLFKKRFKRder fahre PLWGHP0RXQWDLQELNH³ÄDie Anzahl der Fahrzeuge, die sich speziell sonntags über die Hochrhönstraße bewegt, gehört begrenzt ± allen voran die Motorradgruppen, die diese Straße als Rennstrecke benutzen³ (BRRV 2016). Herstellung und Erhaltung einer ausreichenden Verkehrsbedienun verfolgen sie darüber hinaus das ZielÄGLH$WWUDNWLYLWlWGHVg319VR]XVWHLJHUQGDVVHLQHVLQQYROOH$l- ternative zum motorisierten IndividXDOYHUNHKU DQJHERWHQ ZHUGHQ NDQQ³ (LANDRATSAMT BAD KISSINGEN 2017b). Grundsätzlich sollen Busverkehre kommerziell, d. h.in der wirtschaftlichen Verantwortung von Verkehrsunternehmen betrieben werden. Erst wenn es nicht möglich ist, die Planungsvorgaben des zuständigen Aufgabenträgers ei- genwirtschaftlichzu erfüllen, ist dieser gehalten, Verkehrsleistungen zu bestellen und damit öffentlich zu finanzieren. Für die Wirtschaftlichkeit von Buslinien kommt der Integration des Schülerverkehrs eine besondere Bedeutung zu. Andererseits wird oft gerade bei kommerziel- len Linien, die vorwiegend dem Schülerverkehr dienen, das Verkehrsangebot durch diesen wesentlich bestimmt, ohne dass ein gutes Beförderungsangebot an Wochenenden vorhanden ist (vgl. I.4.2.). Deshalb kommt es in vielen Fällen entscheidend auf die Bereitschaft der Auf- gabenträger an, selbst attraktive Verkehrsangebote zu initiieren und ggf. zu finanzieren. Die individualisierten Arbeitszeiten bei Handel, Gewerbe, Dienstleistungen etc. erschweren Arbeitnehmern eine ÖPNV-Nutzung bei den auf Schülerbeförderung zugeschnittenen Tak- tungen. Sie sind daher nahezu zwangsläufig auf den privaten Pkw angewiesen. Länderüber- greifende Buslinienangebote nach Hessen bestehen derzeit nur in sehr geringem Umfang aus dem Wartburgkreis (nach Philippsthal), aus dem Landkreis Bad Kissingen (nach Fulda) und dem Landkreis Rhön-Grabfeld (nach Gersfeld). Es existieren keine Linienverkehre aus dem Landkreis Fulda in die angrenzenden bayerischen und thüringer Landkreise und aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen in die Landkreise Fulda und Rhön-Grabfeld. Neue Li- nien von Bad Salzungen über Kaltensundheim und Fladungen nach Mellrichstadt und von Meiningen nach Mellrichstadt sind geplant. Der Landkreis Bad Kissingen hat zum 11.12.2016 den Linienverkehr auf der Relation Bad Bocklet ± Bad Kissingen ± Bad Brückenau ± Fulda Hbf beschleunigt, um die Anreise per Bahn und ÖPNV in die Bäder des Landkreises attraktiv zu machen. Der Wartburgkreis beabsichtigt die Einrichtung einer länderübergreifenden Linie zwischen Bad Salzungen und Fulda ab 2017.

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Abbildung 51: Veränderungen des Verkehrsaufkommens des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2005 ± 2010) (Quelle: AUTOBAHNDIREKTION SÜDBAYERN, HESSENMOBIL, TLBV 2017)

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4.3.5. Öffentlicher Personennahverkehr Aufgabenträger für den öffentlichen Personennahverkehrs sind kraft Gesetzes in allen drei Ländern des UNESCO-Biosphärenreservates die Landkreise. Über das gesetzliche Gebot der Die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld haben zudem eine Reihe von Frei- zeitbus-Linien (z. T. mit Fahrrad-Mitnahme) entwickelt, die von Anfang Mai bis Ende Ok- tober an Wochenenden nach Fahrplan verkehren: o Der Bäderlandbus verknüpft die fünf bayerischen Kurbäder miteinander. o Der Hochrhönbus verbindet Bad Neustadt a. d. Saale, Bischofsheim, den Kreuzberg, Gersfeld und Fladungen und befährt dabei auch die Hochrhönstraße. o Der Sinntalbus fährt von Bad Brückenau zur Sinnquelle und auf den Kreuzberg. o Der Streutalbus bindet die Orte des Streutals an Mellrichstadt und Bad Neustadt a. d. Saale an. o Der Saaletalbus durchfährt das Saaletal von Hammelburg bis Bad Kissingen. o Der Kreuzbergbus verknüpft als Rufbus die Ortsteile von Oberelsbach und Sandberg mit dem Kreuzberg und erreicht auch Fladungen und das Rhön-Park-Hotel. Die Fahrpläne sind untereinander und auf den Bahnverkehr abgestimmt, so dass zahlreiche Umsteigemöglichkeiten bestehen. Im Bäderlandbus werden Kurgäste gegen Vorlage ihrer Gästekarte kostenfrei befördert, im Landkreis Bad Kissingen gilt dies für Gäste auch in der übrigen Zeit auf allen Linien. Der Hochrhönbus wird seit mehreren Jahren eigenwirtschaft- lich betrieben und erreicht häufig bereits seine Kapazitätsgrenzen (vgl. I.3.4.). Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft mbH (Landkreis Fulda) bietet als ÖPNV- Aufgabenträger in den Sommermonaten vom 1. Mai bis zum 3. Oktober an Samstagen und Sonntagen einen Rhön-Rad-Bus an, der auf der Strecke Fulda ± Milseburgradweg ± Hilders ± Wasserkuppe ± Gersfeld verkehrt und einen Fahrradanhänger mitführt. In den Wintermo- naten fehlt eine Freizeitbuslinie in der hessischen Rhön. Bei guter Schneelage kommt es an der Wasserkuppe und am Roten Moor oftmals zu Überlastungen durch den Individualver- kehr, so dass hier ein ÖPNV-Angebot mit Anbindung an den Bahnhof Gersfeld und Besu- cherparkplätze in den umliegenden Ortschaften dringend notwendig wären. Bis heute ist lediglich das ÖPNV-Angebot im Landkreis Fulda in einen überregionalen Verkehrsverbund, den RMV, tariflich eingebunden. Ab Sommer 2017 können alle Schüler in Hessen ein lan- desweites Schülerticket (Kosten 365 Euro) und den gesamten ÖPNV in Hessen nutzen. Die Landkreise der bayerischen Rhön verhandeln seit vielen Jahren über eine Einbindung in den Verkehrsverbund Mainfranken (VVM). Die Anbindung der Thüringer Rhönlandkreise in den Verkehrsverbund Mittelthüringen steht nach wie vor aus. Dementsprechend fehlen bis- her auch Tarifübergänge zwischen diesen Verbundverkehren, zumindest innerhalb des UNE- SCO-Biosphärenreservates Rhön.

4.3.6. Pendlerbewegungen Der Pendlerverkehr erzeugt neben dem Freizeitverkehr einen gewichtigen Anteil am Gesamt- verkehrsaufkommen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Der Durchgangsverkehr trägt auf bestimmten Strecken ebenfalls einen nicht geringen Teil dazu bei. Die Pendlerströme

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɫɩ sind im Wesentlichen vom Zentrum des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön, den Länder- grenzen zwischen Bayern, Hessen und Thüringen, zu den Arbeitsplatzzentren am Rand in den Städten (z. B. Mellrichstadt, Bad Neustadt a. d. Saale, Bad Kissingen, Hammelburg) oder außerhalb (z. B. Meiningen, Fulda, Schweinfurt, Hünfeld, Bad Hersfeld, Frankfurt u. v. m.) gerichtet (vgl. Abbildung 52 S.244 und Tabelle Anh-35). Die Städte Bad Brückenau; Bad Neustadt a. d. Saale, Bad Kissingen und die Gemeinde Poppenhausen bilden hier mit einem positiven Pendlersaldo eine Ausnahme (vgl. I.3.1.). Auch die Gemeinden mit ausgeglichenem Pendlersaldo wie Gerstengrund, Empfertshausen, Diedorf, Aschenhausen, Hausen, Wildfle- cken, Euerdorf und Oberleichtersbach sind immer noch deutlich in der Minderheit. Die Ein- zugsgebiete überschneiden sich z. T. sowohl in der Fläche als auch vom Volumen her deut- lich. So greift das Pendler-Einzugsgebiet von Bad Neustadt a. d. Saale auch erheblich in den Landkreis Bad Kissingen und den Landkreis Schmalkalden-Meiningen, in geringem Umfang auch in den Landkreis Fulda (vgl. Abbildung Anh-16 und Tabelle Anh-36). Der größte Anteil des Pendlerverkehrs entfällt auf den motorisierten Individualverkehr. Der ÖPNV spielt im Pendlerverkehr kaum eine Rolle. Der allergrößte Teil der Pendler fährt alleine. Fahrgemeinschaften werden in erster Linie für Arbeitsstätten deutlich außerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön gebildet. Pendlerparkplätze an den Autobahn- Anschlussstellen in der bayerischen und thüringer Rhön begünstigen dies. Im hessischen Bereich fehlen solche Pendlerparkplätze gänzlich oder sind nur rudimentär (Autobahnauf- fahrt Hünfeld) vorhanden. Vor dem Hintergrund, dass ca. 25 % des gesamten Endenergieverbrauchs bundesweit in den Verkehr gehen, wird deutlich, welch enormes Einsparpotenzial durch intelligente Ausnut- zung und Verknüpfung der Verkehrsträger mobilisiert werden könnte. Dies gilt übertragen auch für den Flächenverbrauch für fließenden und ruhenden Verkehr. In der ersten Modellstadt für Elektromobilität in Bayern, Bad Neustadt a. d. Saale, wurden durch die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, im Speziellen dem Institut für angewandte Logistik, eingehende Untersuchungen zum Pendelverhalten der Mitarbeiter großer Betriebe in Bad Neustadt a. d. Saale durchgeführt. Bei aller Vorsicht dürften eine Reihe von Ergebnissen zumindest Hinweise auf allgemeine Trends für das Pendlerverhalten im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liefern (EMOBILITY NORDBAYERN 2017) o Home-office hat aufgrund der Branchenstruktur nur geringes Potenzial. Allerdings gäbe es z. B. in den Behörden- und Verwaltungsbereichen durchaus Potenziale für Home- office-Arbeitsplätze. Dies wird aber bislang von den Arbeitgebern überwiegend abge- lehnt. Erst langsam setzen sich Landkreisverwaltungen und Stadt- sowie Kommunalver- waltungen mit der Thematik auseinander. Notwendig erscheint in diesem Zusammen- hang auch die Verbesserung der Breitbandinfrastruktur (vgl. I.5.3.). o Die Versorgung mit Firmenparkplätzen ist in aller Regel hoch. o 60 % aller Arbeitnehmer haben täglich einen Arbeitsweg von mehr als 10 km (einfach). o 84,5 % nutzen den Pkw für den Weg zur Arbeit, 72,7 % bei jedem Wetter. o Fahrgemeinschaften stehen bis jetzt nicht hoch im Kurs (nur von 23 % der Pendler ge- nutzt). Umgekehrt bedeutet dies, dass der größte Teil der Pendler-Fahrzeuge nur mit ei- ner Person besetzt ist.

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o 35 % lehnen die Nutzung einer Fahrgemeinschaft ab. Einschränkend muss auch festge- stellt werden, dass die Flexibilisierung der Arbeitswelt bzw. der Arbeitszeiten und die In- dividualisierung Fahrgemeinschaften erschweren. o Die ÖPNV-Nutzung liegt nur bei 8 %. o Das Angebot des ÖPNV wird überwiegend als ungünstig bis schlecht bewertet. Ein weite- rer Faktor sind die Kosten für ÖPNV, die eine Nutzung häufig unwirtschaftlich erschei- nen lassen. Die starke Ausrichtung des ÖPNV auf die Bedarfe der Schüler führt dazu, dass die Taktungen sowohl für Arbeitnehmer wie auch für Senioren nur bedingt nutzbar sind. o Der Wunsch nach Verbesserung des ÖPNV-Angebots besteht durchaus. o Eine virtuelle Pendlerplattform wird gewünscht. o Eine höhere Anzahl an kostenfreien Parkplätzen wird gewünscht. Die digitale Mitfahrzentrale Rhön www.mitfahrzentrale-rhoen.de, eine Initiative der drei Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön, konnte sich leider nicht durchsetzen. Pedelec, E-Bike und E-Auto spielen bisher als Transportmittel für Pendler keine bedeutende Rolle.

4.3.7. Freizeitverkehr Der Freizeitverkehr im UNESCO-Biosphärenreservat ist geprägt durch das hohe Aufkommen an Tagestouristen (pro Jahr ca. 4,35 Mio., JOB & KRAUS, 2014). Sie konzentrieren sich außer- halb der städtischen Anziehungspunkte auf sehr wenige, aber dafür sehr hoch frequentierte Hotspots: Dies sind die Wasserkuppe, der Kreuzberg, das Schwarze Moor, das Haus auf der Grenze/Point Alpha und das Rote Moor. Überlastungserscheinungen treten fast ausschließlich an Wochenenden und Feiertagen vor allem zu Frühlingsbeginn und zur Haupt-Wandersaison im September und November sowie bei guter Schneelage im Winter auf. Neben dem wilden Parken ist auch die Lärmbelastung durch Motorradfahrer auf der Hochrhönstraße (für die Wasserkuppe liegen aufgrund abweichender Methodik der Verkehrszählung keine Daten vor) nicht zu unterschät- zen. Die in den zurückliegenden Jahrzehnten regelmäßig YRUJHNRPPHQHQ Ä&KDRV³- Wochenenden im Winter bei guter Schneelage und Sonnenschein treten nur noch relativ sel- ten auf, da solche Wetterkonstellationen deutlich unberechenbarer geworden sind. Wenn sie jedoch, wie im Januar 2017, auftreten, dann ist die Verkehrslage an den Hotspots (Wasser- kuppe, Rotes Moor, Lange Rhön, Kreuzberg) kaum noch beherrschbar. Aufgrund der guten Erreichbarkeit dieser Orte aus allen Himmelsrichtungen gestalten sich umfassende und wirk- same Besucherlenkungsmaßnahmen kompliziert und aufwendig. Ob sich die Parkraumbewirtschaftung auf der Wasserkuppe und am Roten Moor analog der Infrastruktur am Kreuzberg auf Dauer bewährt, muss abgewartet werden (vgl. I.3.4.).

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Abbildung 52: Pendlerbewegungen (Einpendler minus Auspendler) am Arbeitsort des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2015) (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

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4.3.8. Zusammenfassung Themenfeld Mobilität und Verkehr Die nachhaltige Weiterentwicklung von Verkehr und Mobilität im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch den demogra- fischen Wandel zum einem verstärkt werden, zum anderen aber innovative Lösungen noch dringender machen: o Schülerverkehre liefern und stützen lediglich eine wichtige länderübergreifende Ver- knüpfung (Bad Neustadt a. d. Saale - Gersfeld). Alle Angebote in Verbindung mit dem Schülerverkehr unterliegen dem Problem der Sprungrentabilität. o Ohne Kopplung an die Schülerbeförderung können ÖPNV-Angebote kaum ei- genwirtschaftlich oder mit vertretbarem Mehraufwand durchgeführt werden. o Für die Anreise von Übernachtungsgästen aus Norden, Westen und Südwesten bietet sich der ICE-Halt Fulda bzw. in Fortsetzung Gersfeld weit vor allen anderen Bahnhöfen an. o Eine verkehrliche Entlastung der touristischen Hotspots kann nur durch Zubringer- dienste in Kombination mit großräumiger Verkehrslenkung erreicht werden. o Die Pendlerbeziehungen zwischen Bayern und Hessen sind für einen grenzüber- schreitenden ÖPNV nicht relevant, da zu gering, zwischen Rhön-Grabfeld und Schmal- kalden-Meiningen zwar von relevanter Größe, aber sehr diffus, entlang der Fränkischen Saale zwischen Bad Neustadt a. d. Saale und Bad Kissingen von hoch relevanter Größen- ordnung und relativ konzentriert. o Eine verstärkte Nutzung von Fahrrad und E-Bikes für den Weg zur Arbeitsstätte ist der- zeit durch fehlende Durchgängigkeit reiner Radwege zwischen Wohnort und Arbeitsort wenig attraktiv. o Fehlende Einbindung in Tarifverbünde und Übergangstarife dazwischen er- schweren preisattraktive ÖPNV-Angebote erheblich. o Es sind derzeit keine konkurrenzfähigen Alternativen zum Auto absehbar. Mit Blick auf den Planungshorizont des Rahmenkonzeptes bis 2030 stellt sich jedoch gerade diese Perspektive als höchst unsicher dar, sind doch die Auswirkung von Digitalisierung, Elektrifizierung und Autonomisierung des individuellen und gemeinschaftlichen Fah- rens gerade im ländlichen Raum kaum abschätzbar. o Eine deutliche Erhöhung des Nutzungsmodus, der jedoch eine Bewusstseinsänderung bei den Benutzern voraussetzt, würde das Verhältnis ÖPNV zu motorisierter Individual- verkehr (MIV) grundlegend verändern. o Es bedarf neuer Konzepte der Vernetzung von Bürgerbussystemen mit ÖPNV- Angeboten und Carsharing-Modellen o Für den Ausbau der Elektromobilität bedarf es eines stringenten Ausbaus an E- Lade-Säulen für PKWs und E-Bikes

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4.4. Themenfeld Kultur Soweit bekannt, ist dieses Themenfeld bisher in keinem Rahmenkonzept eines deutschen UNESCO-Biosphärenreservates als eigenes und gleichberechtigtes Themenfeld behandelt worden. Die Kriterien für die Anerkennung und Überprüfung von Biosphärenreservaten der UNESCO in Deutschland (MAB-NK 2007) gehen ebenfalls nicht auf dieses Themenfeld ein. Einzelthemen aus diesem Feld werden jedoch sowohl in der Nomination Form als auch der Evaluation Form der UNESCO (2013a, 2013b) beim Antrag auf Anerkennung bzw. bei der periodischen Überprüfung abgefragt. Die SEVILLA-Strategie der UNESCO (1996a) bezieht hingegen in der Vision für das 21. Jahrhundert ausdrücklich die kulturelle Vielfalt unter Zif- fer 2 und 7 in ihre 10 Generalziele (key directions) für UNESCO-Biosphärenreservate welt- weit ein.

4.4.1. Strukturen Der Kreis der Akteure im Bereich Kultur unterscheidet sich grundlegend von allen anderen Themenfeldern aufgrund der großen Bedeutung nichtstaatlicher Akteure (vgl. Tabelle 39, S. 246, Tabelle 40, S. 248 und Tabelle 41, S.249) Soweit bekannt, existiert keine umfassende Übersicht über die in der Region im Bereich Kultur aktiven Personen und Gruppen, ihre An- zahl und ihre Betätigungsfelder, wie sie z. B. im Rahmen des Kulturentwicklungskonzepts für die Modellregion Landkreis Hildburghausen und Landkreis Sonneberg erstellt wurde (FÖHL/SIEVERS 2015, Gutachten im Auftrag der Landkreise mit Förderung der Thüringer Staatskanzlei). Eine zutreffende Beschreibung der Akteursvielfalt in der Region ist dadurch stark erschwert. Die nachfolgend gegebene Übersicht bleibt notgedrungen sehr unvollstän- dig.

Tabelle 39: Staatliche Akteure im Bereich Kultur des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände) länderübergreifend Bayern Hessen Thüringen Bayerisches Staatsmi- Hessisches Ministeri- Thüringer Ministerium für nisterium für Bildung um für Wissenschaft Landesministerien Bildung, Wissenschaft und und Kultus, Wissen- und Kunst, Wiesba- Kultur. schaft und Kunst den Landesamt für Thüringer Landesamt für Bayerisches Landesamt Denkmalpflege, Denkmalpflege und Archäo- nachgeordnete für Denkmalpflege, Wiesbaden logie, Erfurt Behörden München Regierungspräsidium Regionale Planungsgemein- Kassel schaft Südwestthüringen Staatliche Kurverwal- Staatstheater Meiningen tung Bad Brückenau Staatliche Berufsfach- schule für Holzbild- Kultureinrichtungen hauer, Bischofsheim a. des Landes Das Haus auf der Grenze, d. Rhön Point Alpha Berufsfachschule für (Point-Alpha-Stiftung) Musik, Bad Königsh- ofen

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Die verantwortlichen drei Ministerien für den Bereich Kultur sind das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, das Hessische Ministe- rium für Wissenschaft und Kunst und das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Ursächliche Aufgabe aller Denkmalschutzbehörden der Länder ist die Durchführung des Denkmalschutzes nach Maßgabe des Gesetzes. Sie führen die Denkmalverzeichnisse/-listen, beraten und unterstützen Eigentümer von Denkmälern bei Pflege, Unterhaltung und Wie- derherstellung ihrer Denkmäler. DasLandesamt für Denkmalpflege Hessen ist zustän- dig für die Bau- und Kunstdenkmalpflege in Hessen. Es erfasst Denkmäler systematisch und bewertet diese objekt- und flächenbezogen. Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäo- logie in Thüringen erfüllt ähnliche Aufgaben. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege berät und fördert zusätzlich die Projekte der 1.300 nichtstaatlichen Museen. Von hoher Be- deutung für die Unterstützung kultureller Aktivitäten sind allgemeine fördernde Stiftungen auf Landes- und regionaler Ebene (z. B. die Landesstiftungen in Bayern, Hessen und Thüringen, die Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken, Point-Alpha-Stiftung) Dazu kom- men sog. Trägerstiftungen wie die Kulturstiftung Eisenach ± Meiningen, die Trägerin des Meininger Theaters ist.

Kommunale Strukturen Die Landkreise des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön verfügen in der Regel nicht über eigene Strukturen im Kultursektor. Eine Ausnahme bilden der Landkreis Rhön-Grabfeld mit der kreiseigenen Kultur-Agentur und die Stadt Bad Kissingen mit einem eigenen Kulturrefe- renten. Das Ehrenamt eines Kreisheimatpflegers existiert in den Landkreisen Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen, Schmalkalden-Meiningen und im Wartburgkreis. Eine Zweckverbandslösung über mehrere kommunale Ebenen trägt das Fränkische Frei- landmuseum Fladungen. An ihr sind die Stadt Fladungen, der Landkreis Rhön-Grabfeld und der Bezirk Unterfranken beteiligt. Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen hat seine Museen als Zweckverband organisiert. In vielen Gemeinden sind kommunale Kultureinrichtungen als Vereine organisiert, so z. B. das Stadtmuseum Herrenmühle in Hammelburg. Der Übergang zwischen rein kommunal und rein privat geprägt ist fließend.

Vereine und Verbände Die Standard-OrganisationsformO der Laienkultur ist der eingetragene, in der Regel auch gemeinnützige Verein. Hier sind insbesondere die Musikvereine zu nennen, die regelmäßig auch überregional in Dachverbänden zusammengeschlossen sind, so z. B. im Nordbayeri- schen Musikbund oder im Musikbund Rhön (Hessen). Die sicher sehr große Zahl kulturell aktiver Vereine, die nicht als solche in eigenen Dachorganisationen organisiert sind, bis hin zu Feuerwehren oder Sportvereinen, die neben ihrem Hauptzweck auch kulturelle Aktivitä- ten verfolgen, können mangels systematischer Erfassungen hier nicht aufgeführt werden.

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Tabelle 40: Kommunale Akteure im Bereich Kultur des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände) länderübergreifend Bayern Hessen Thüringen Landratsamt Bad Kissingen, Landratsamt des Sachgebiet Bildung, Schule, Landratsamt Fulda Wartburgkreises, Kultur und Liegenschaften Kulturförderung Kulturreferent des Land- Landratsamt Landratsamt Schmal- kreises Bad Kissingen Hersfeld-Rotenburg kalden-Meiningen Landkreis Rhön-Grabfeld, Schnitzschule Emp- Beratungs- und Koordinie- Vonderau-Museum fertshausen rungsstelle Kultur Landratsämter und Zweckverband Kultur weitere kommunale Musikschule des des Landkreises Strukturen Landkreises Rhön-Grabfeld Schmalkalden- Meiningen Städtische Musikschule Bad Kissingen Bezirk Unterfranken (Museen Schloss Aschach, Fränkisches Freilandmuse- um Fladungen) Volkshochschule des Volkshochschule Volkshochschule Landkreises Schmal- Hammelburg Landkreis Fulda kalden-Meiningen Volkshochschule des Volkshochschule Volkshochschule Landkreises Wartburg- Mellrichstadt Landkreis Hersfeld kreis Volkshochschule Volkshochschule der Volkshochschulen Bad Kissingen Stadt Fulda Heimvolkshochschule Volkshochschule Bad Neu- Burg Fürsteneck Eiter- stadt und Rhön-Saale e. V. feld Volkshochschule Rhön und Grabfeld, Münnerstadt

Katholische Landvolks- hochschule Volkersberg

Eine absolute Sonderstellung nimmt der Rhönklub e. V. ein. Er widmet sich satzungsgemäß und länderübergreifend einem breiten Spektrum kultureller Aktivitäten. Weiterhin exisitie- ren viele regionale und kommunale Zusammenschlüsse, wie z. B. Haus Erlebenskunst e. V., Ramsthal, Kulturbund e. V., Hammelburg, ARGE bildende Künstler Bad Kissingen u. v. m. Soweit bekannt liegen über kulturelle Aktivitäten in der Rhön, ihre räumliche Verteilung, ihr inhaltliches Spektrum, ihre zeitliche Entwicklung keine wissenschaftlichen Untersuchungen vor. Von daher können keine Vergleiche angestellt werden, wie die Rhön aktuell im Verhält- nis zu anderen Regionen aufgestellt ist. Eine Einschätzung, in welcher Weise sich die kultu- relle Szene in der Rhön entwickelt, welche Potentiale sie bietet und welche Problemlagen sich stellen, ist dementsprechend ebenso nicht möglich. Eine Sondierung und Aufarbeitung der dafür nutzbaren Quellen hätte die zeitlichen Möglich- keiten des Rahmenkonzeptes bei weitem überstiegen.

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Tabelle 41: Vereine und Verbände im Bereich Kultur des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Strukturen: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände) länderübergreifend Bayern Hessen Thüringen August-Kömpel- Kunststation Kunststation Musikschule e. V. Kleinsassen e. V Oepfershausen e. V. Nordbayrischer Musik- hessischer bund e. V. Museumsverband Vereine/Verbände Bayerische Musikakade- Musikbund Rhön mie Hammelburg e. V.

Museumsverbund Rhön-Saale

Rhönklub e. V. Kulturstiftung Stiftungen Meiningen-Eisenach

Rolle der Verwaltungsstellen Die Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates haben im Themenfeld Kultur keine eigenen Zuständigkeiten. Andererseits ist es ihnen nicht verwehrt, sinnvolle und er- folgversprechende Initiative zu Schutz und Entwicklung der kulturellen Vielfalt in der Rhön zu ergreifen.

4.4.2. Zusammenfassung Themenfeld Kultur Nachdem das Themenfeld Kultur bisher nicht Gegenstand eines Rahmenkonzeptes für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön war und auch der erste integrierte Umweltbericht (BA- YSTMUGV et al. 2008) die soziale Säule nicht abgearbeitet hat, bestehen umfassende Daten- defizite für diesen Bereich. Die Landkreise Hildburghausen und Sonneberg (FÖHL/SIEVERS 2015) haben dazu eine gute Vorlage geliefert, wie diese Chance genutzt werden könnte. Leitbild, Ziele und Maßnahmen können daher nicht stringent aus der Analyse des Status quo hergeleitet werden. Sie bilden Ideen und Vorstellungen ± und im Falle des Leitbildes ± den Konsens der Mitglieder der Arbeitsgruppe ab.

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5.1. Themenfeld Bildung

Bildung ist der Schlüssel für eine QDFKKDOWLJH(QWZLFNOXQJÄ1DFKKDOWLJNHLWNDQQPDQOHUQHQ ± in formalen Bildungseinrichtungen, an außerschulischen Lernorten und in informellen Alltagssituationen.³ '8. )UGLH*HVWDOWXQJHLQHUQDFKKDOWLJHQ*HVHOOVFKDIWLVWGHm- nach die formale Bildung, also die lehrplanorientierte Schul- und Hochschulbildung, genauso relevant wie spezifische Angebote der Umweltbildung (UB) und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die in non-formalem oder informellem Rahmen stattfinden. Durch die föderale Organisation der staatlichen Bildung ist die Bildungsstruktur im UNE- SCO-Biosphärenreservat Rhön sehr unterschiedlich. Zusätzlich kommen die Verwaltungs- stellen des UNESCO-Biosphärenreservates bzw. ihre Beauftragten als weitere starke Akteure hinzu. Die Vielfalt und Vernetzung der formalen, non-formalen und informellen Bildung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zeigt sich beispielhaft in der Auszeichnung Qualitätssie- gel Bildungsregion Bayern Ä/DQGNUHLV5K|Q-*UDEIHOG³VRZLHÄ/DQGNUHLV%DG.LVVLQJHQ³und GHPÄ1HW]ZHUN%LOGXQJVUHJLRQ1DFKKDOWLJNHLW2VWKHVVHQ³(OSTHESSEN NACHHALTIG 2017).

5.1.1. Formaler Bildungsbereich: Kindergärten, Schulen, Hochschulen Im formalen Bildungsbereich werden alle Angebote zusammengefasst, die nach einem Lehr- plan arbeiten und üblicherweise mit einer Zertifizierung abschließen. Da die Kindergärten zu diesem zeitlich und hierarchisch aufgebauten Bildungssystem gehören, werden sie hier in diesem Bereich behandelt, obwohl sie keinen formalen Abschluss bieten. Hauptakteure auf staatlicher Ebene sind im formalen Bildungsbereich die Kultusministerien der Länder (vgl. Tabelle 43, S.251) Überschneidungen gibt es hier mit den Umweltministe- rien und den Ministerien für Landwirtschaft und Forsten durch Bildungsangebote aus dem non-formalen Bereich.

Tabelle 42: Zuständige Landesministerien und ±behörden für den Bereich Bildung des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön: grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaf- ten öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände, * außerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen Bayerisches Staatsmi- nisterium für Bildung und Kultus, Thüringer Ministerium Hessisches Kultusmi- Landesministerien Wissenschaft und für Bildung, Jugend und nisterium, Wiesbaden Kunst, München Sport, Erfurt Ministerialbeauftragte für Gymnasien Regierung von Unter- franken Nachgeordnete Bereich Schulen Landesbehörden Staatliche Schulämter Staatliche Schulämter Staatliche Schulämter Rhön-Grabfeld/Bad Südthüringen/ Bebra und Fulda Kissingen Westthüringen

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Kindertageseinrichtungen In allen drei Landesteilen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön gibt es eine große Anzahl an Kindergärten in unterschiedlicher Trägerschaft (Kommunen, Kirchen, Wohlfahrtsverbän- de, Elterninitiativen, Vereine, Firmen). Trotz des demografischen Wandels und weiter rückläufiger Geburtenzahlen ist die Zahl der belegten Plätze in Kindertageseinrichtungen in den letzten Jahren stabil geblieben oder sogar gestiegen: Für die beiden bayerischen Landkreise zeigt sich dabei eine gegenläufige Entwick- lung von 2012 ± 2015 (alle Angaben gemäß Abfrage aus www.KiBiG.web des BAYSTMAS vom 17.11.2017). Die Zahl der Einrichtungen ist gesunken (Landkreis Bad Kissingen von 78 auf 75 Einrichtun- gen, Landkreis Rhön-Grabfeld von 75 auf 73 Einrichtungen). Andererseits stieg die Zahl der belegten Plätze (Landkreis Bad Kissingen von 3.856 auf 3.960 Plätze, Landkreis Rhön- Grabfeld von 3.201 auf 3.520 Plätze). Beide Entwicklungen setzten sich bis 2017 fort (im Landkreis Rhön-Grabfeld auf 72 Einrichtungen, Lkr. Bad Kissingen gleichbleibend, Plätze im Landkreis Bad Kissingen auf 4.142 Plätze, Landkreis Rhön-Grabfeld 3.780 Plätze). Begründet ist diese Entwicklung durch die Einführung des Kinderbildungs- und betreuungs- gesetzes, das einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr garantiert. Schulen In der Rhön gibt es ein relativ dichtes Netz an Grundschulen. In den Ober- und Mittelzentren befinden sich weiterführende Schulen. In Hessen und Thüringen liegen die Mittel- und Ober- zentren außerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates. Folglich pendeln viele Schüler z. B. nach Fulda, Meiningen und Bad Salzungen. Eine Sonderrolle nehmen die wenigen Privat- schulen ein. Die Zusammensetzung der Bevölkerung nach dem höchsten Schulabschluss weicht in manchen Bereichen deutlich vom deutschen Durchschnitt ab (vgl. Abbildung 53, S. 253): Haupt- und Realschulabschluss liegen über dem bundesweiten Wert, während Fachhoch- schul- und Hochschulreife unterrepräsentiert sind. Den höchsten Anteil weisen hier die Landkreise Fulda und Schmalkalden-Meiningen aus, die über eigene Hochschulen verfügen und so die Schulabgänger halten oder anziehen können. Für Abiturienten aus den anderen Landkreisen ist das Studium meist mit einem Wegzug verbunden. Durch den demografischen Wandel sind sinkende Schülerzahlen zu verzeichnen, z. B. von 11.218 (Schuljahr 97/98) auf 8.377 (Schuljahr 13/14) im Landkreis Bad Kissingen sowie 8.629 (Schuljahr 97/98) auf 6.675 (Schuljahr 13/14) im Landkreis Rhön-Grabfeld (GENESIS 2017). Dies führt zu einer Veränderung der Schulstruktur im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (vgl. Abbildung 54, S.255 sowie Tabelle Anh-37 und derzeitiger Stand Tabelle 43, S. 253f.), wobei die Gesamtzahl der Schulen im Zeitraum 1994/95 bis 2014/15 weitgehend konstant geblieben ist. Die Etablierung neuer Schulen ist teilweise, zumindest im bayerischen Teil, auf die Einführung der Mittelschulen zurückzuführen.

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Abbildung 53: Bevölkerung nach höchstem Schulabschluss 2011 [%] für die Landkreise Bad Kis- singen (KG), Rhön-Grabfeld (NES), Hersfeld-Rotenburg (HEF), Fulda (FD), Schmalkalden- Meiningen (SM), Wartburgkreis (WAK), Landkreise und Deutschland gesamt (Quelle: ZENSUS 2011)

Tabelle 43: Übersicht zu den Schulen und Kindergärten des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körperschaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände, * außerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen

75 (Bad Kissingen) davon 1 Waldkindergar- 15 (Schmalkalden- Kindertages- 5 (Hersfeld-Rotenburg) ten und eine Waldkin- Meiningen) einrichtungen dergruppe (verschiedene Trä-

ger)

73 (Rhön-Grabfeld) 40 (Fulda) 21 (Wartburgkreis)

36 (Rhön-Grabfeld) 4 (Hersfeld-Rotenburg) 14 (Wartburgkreis) Schulen 7 (Schmalkalden- 39 (Bad Kissingen) 37 (Fulda) Meiningen)

UNESCO-Projektschule Montessori-Schule Rudolf-Steiner-Schule Sandberg Loheland Privatschulen

& Sonstige Heimvolkshochschule KISSori Lernzentrum Burg Fürsteneck Bad Kissingen Hermann-Lietz-Schule (privat)

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länderübergreifend

Bayern Hessen Thüringen

Staatliches Rabanus-Maurus- Grundschule und Thüringer Rhön- Schule Mittelschule Nüdlingen Gymnasium (Domgymnasium) Kaltensundheim

Grundschule Anne-Frank-Schule, Burkardroth Gersfeld

Rhöngymnasium Bad Marienschule, Neustadt Fulda

"Umweltschulen Karl-Straub- Rhönschule, Gersfeld in Europa" Grundschule Salz

Mittelschule Ulstertalschule, Bad Neustadt Hilders

Werner-von-Siemens- Otto-Lilienthal-Schule, Realschule Gersfeld Bad Neustadt

Grundschule Thalau,

Ebersburg Berufs- u. Berufsfach- Jakob-Preh-Schule- schule Konrad Zuse, Schnitzschule Staatliche Berufsschule Hilders (selbstverant- Empfertshausen Bad Neustadt wortliche berufliche Schule - SBS) Berufsfachschule für Rhön-Akademie Physiotherapie Bad Schwarzerden, Neustadt (ESB) Gersfeld Berufsbildungszentrum für soziale Berufe, Münnerstadt* Staatliche Berufsfach- schule für Holzbildhau- er, Bischofsheim Berufsfachschulen Berufsfachschule für Musik, Bad Königshofen* Adolph-Kolping-Schule

Berufsschule Bad Neu- stadt Berufsfachschule für Krankenpflege Bad Neustadt (ESB)

Staatliche Berufsschule Bad Kissingen

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Abbildung 54: Entwicklung der Schulanzahl des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (1994/95 - 2014/15) (Quellen: STATISTISCHE ÄMTER DER LÄNDER 2017, BRRV BY, HE, TH)

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Die Lehrpläne der drei Bundesländer nennen die Umweltbildung bzw. Bildung für nachhalti- ge Entwicklung als Querschnittsaufgabe, der dann einzelne Themen der Fachlehrpläne zuge- ordnet werden. Auch die Bezeichnungen für diesen Bereich sind nicht einheitlich: o IIQ%D\HUQZLUGHUÄQDFKKDOWLJH8PZHOWHU]LHKXQJ³ /HKUSODQ%D\HUQ JHQDQQW o LQ+HVVHQÄgNRORJLVFKH%LOGXQJXQG8PZHOWHU]LHKXQJ³ /HKUSODQ+HVVHQ und o iiiQ7KULQJHQÄ%LOGXQJIUQDFKKDOWLJH(QWZLFNOXQJ³ /HKUSODQ7KULQJHQ .

Den stärksten Bezug zur BNE formuliert Thüringen in der Publikation zum kompetenzorien- tierten Lehrplan (THILLM 2010). Die unverbindliche, fächerübergreifende Verankerung der UB bzw. BNE überlässt die Umsetzung damit dem Engagement der einzelnen Schule oder der einzelnen Lehrkraft, eröffnet damit aber zahlreiche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit PLWDX‰HUVFKXOLVFKHQ%LOGXQJVDNWHXUHQELVKLQ]XU(UVWHOOXQJHLQHVHLJHQHQÄ5K|Q- /HKUSODQV³IUGDV81(6&2-Biosphärenreservat Rhön. Einige Schulen nutzen die Nachhal- tigkeitsthematik für spezielle Zertifizierungen. Die Rudolf-Steiner-Schule Loheland ist UNE- SCO-Projekt-6FKXOHPHKUHUH6FKXOHQVLQGDQHUNDQQWHÄ8PZHOWVFKXOHQLQ(XURSD³ YJO7a- belle 44, S.253f). Weiterhin gibt es Kooperationen zwischen den Verwaltungsstellen des UN- ESCO-Biosphärenreservates Rhön und Schulen, so z. B. die Anne-Frank-Schule in Gersfeld. Eine Besonderheit stellt die internationale Schulpartnerschaft zwischen der Southern Cross School in Hoedspruit, Südafrika, und dem Martin-Pollich-Gymnasium in Mell- richstadt/Rhön dar, die von der Bayerischen Verwaltungsstelle initiiert wurde und weiter unterstützt wird.

5.1.2. Non-formale Bildung: außerschulische Akteure Der non-formale Bildungsbereich umfasst Angebote, die in der Regel freiwillig gewählt wer- den. Anbieter im non-formalen Bereich verfolgen spezifische Bildungsziele, die aber nicht durch einen formalen Abschluss zertifiziert werden. Der Übergang zur informellen Bildung, der unstrukturierten, selbstgesteuerten Bildung ist fließend, denn Lehrpfade und Museen N|QQHQDOVWRXULVWLVFKHV$QJHERWÄ%LOGXQJQHEHQEHL³ELHWHQRGHULP5DKPHQHLQHU)KUXQJ intensiv und intentional genutzt werden. Ein sehr gewichtiger Teil der Buchungen auf Angebote aus diesem Bereich geht in den forma- len Bereich ein, d. h. wird von Schulen im Rahmen des Unterrichts gebucht und findet an Schulen oder in Einrichtungen außerschulischer Anbieter (Schullandheime, Jugendherber- gen, Einrichtungsverbund Rhöniversum) statt. Akteure in der BNE und Umweltbildung Die drei Verwaltungsstellen bieten in ihren Zuständigkeitsbereichen umfangreiche Maß- nahmen zur Umweltbildung und BNE für die Bevölkerung vor Ort an (vgl. Tabelle 45, S.257f).

Strukturell sind diese sehr unterschiedlich aufgestellt: In Hessen gehört der Bildungsbereich zu den Aufgaben der Ranger der Verwaltungsstelle, Thüringen verfügt über zwei techni- sche Mitarbeiter und einen Sachbearbeiter Umweltbildung. Im bayerischen Teil wurde die Bildungsarbeit im Rahmen eines Vertrages vom Freistaat Bayern an den Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön e. V. übertragen, der in den beiden Landkreisen jeweils ein mobiles Umweltbildungsteam (Ubi-Team) unterhält. Dieses Angebot, das in großem Umfang in den formalen Bildungsbereich wirkt (vgl I.5.1.3.).

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Tabelle 44: Hauptakteure der außerschulischen Bildung für nachhaltige Entwicklung des UNE- SCO-Biosphärenreservates Rhön grün ± staatlich, rot ± kommunal, blau ± Unternehmen, grau ± Körper- schaften öffentlichen Rechts, orange ± Vereine/Verbände, * außerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates länderübergreifend Bayern Hessen Thüringen Verwaltungsstelle Thü- Verwaltungsstelle Bayern Verwaltungsstelle Hessen ringen BNE als Auftrag Naturpark und Bio- des BRRhön Verein Natur- und Lebens- spärenreservat Bayeri- raum Rhön sche Rhön e. V. Rhöniversum, Villa Phantasia, Umweltbildungsstätte 6FKXOODQGKHLPÄ6FKXOH Oberstoppel Oberelsbach LP*UQHQ³)LVFKEDFK Rhöniversum, Schul- Ausbildungs- und Begeg- landheim Bauersberg( nungszentrum Schloss Jugendherberge Gersfeld Träger Schullandheim Sinnershausen, Hümp- Unterfranken e. V.) fershausen Rhöniversum, Schul- landheim Thüringer Hüt- Jugendherberge te (Träger Diözese Würz- Oberbernhards burg) Jugend- Jugendbildungsstätte DJO Landesheim Rodholz bildungsstätten, Haus Volkersberg Jugend- Jugendherberge und herbergen und Jugendbildungsstätte Bildungsstätte Heiligen- Schullandheime Wasserkuppe (DJO) hof Thomas-Morus-Haus, Maria Bildhausen* Hilders Ludwig-Wolker-Haus, Kleinsassen Hans -Asmussenhaus, Dalherda CreNatur-Seminarhaus Ehrenberg-Melperts Seminarhaus Trump, Gersfeld Pfadfinderhaus Röderhaid

Natur- und ca. 25 Personen ca. 25 Personen 14 Personen Landschaftsfüh- rer (privat und 20 Sternenparkführer im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön kommerziell) zertifizierte Gästeführer Rhön Vereine/ Ver- bände mit s. I.2.1. Schwerpunkt Naturschutz Bayerischer Naturschutz- Stiftung Naturschutz Naturschutzfonds* Stiftung Hess. Naturschutz Stiftungen mit Thüringen (Biberwelten) Aktivitäten im Wildland-Stiftung BRRhön Nabu-Stiftung Hessen* Point Alpha Stiftung Bayern Wildpark Klaushof, Wildparks Wildpark Gersfeld Bad Kissingen Umweltzentren UmweltzentrumFulda Volkshoch- schulen (vgl. 6 4 2 I.4.4.)

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länderübergreifend Bayern Hessen Thüringen Staatliche Vogelschutzwar- Staatliche Vogel- te für Hessen, Rheinland- Staatliche Vogelschutz-

schutzwarten Pfalz und Saarland warte Seebach in Frankfurt a. Main Bayerische Staatsforsten, HessenForst, ThüringenForst, FB Bad Brückenau, FA Hofbieber, FA Fulda, FA Kaltennordheim, FA FB Hammelburg, FA Burghaun, Bad Salzungen, Landes- sowie FB Bad Königshofen FA Bad Hersfeld FA Schmalkalden Staatsforst und forstliche Amt für Ernährung, Landesbehörden Landwirtschaft und Fors-

ten (AELF), Bad Neu- stadt a. d. Saale

Die Rhön weist eine vergleichsweise hohe Dichte an Jugendherbergen, Schullandhei- men und Jugendbildungsstätten (vgl. Tabelle 45, S.257f) auf, die Pauschalangebote für Schulklassen und Gruppen anbieten, die zumindest teilweise der BNE zugeordnet werden N|QQHQ %HVRQGHUH %HGHXWXQJ IU GLH %LOGXQJVDUEHLW KDW GHU %LOGXQJVYHUEXQG Ä5K|QLYHr- VXP³PLWGHU8PZHOWELOGXQJVVWlWWH2EHUHOVEDFKGHP6FKXOODQGKHLP%DXHUVEHUJXQGGHP Schullandheim Thüringer Hütte. In den drei Häusern werden in Form von Seminaren für Schulklassen Nachhaltigkeitsthemen intensiv behandelt. Die Umweltbildungsstätte Oberels- bach mit ihrem umfassenden Bildungs-, Seminar- und Workshopangebot erfüllt die Anforde- UXQJHQ HLQHU %LOGXQJVDNDGHPLH $OV 7UlJHU GHV 4XDOLWlWVVLHJHOV ÄXPZHOWELOGXQJED\HUQ³ werden das Schullandheim Thüringer Hütte und die Umweltbildungsstätte Oberelsbach re- gelmäßig extern evaluiert. Seit der Gründung des Verbundes haben die drei Einrichtungen ihre Übernachtungszahlen und Bildungsangebote kontinuierlich steigern können. Die Nach- frage ist, trotz allgemein sinkender Schülerzahlen, noch nicht gedeckt. Die Landesforstverwaltungen treten mit waldpädagogischen Angeboten ebenfalls als Akteure der BNE im Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön auf. So bieten entspre- chend fortgebildete Förster regelmäßig Führungen und Waldtage für Schulklassen an. Die Forstämter sind wichtige Partner bei der Betreuung von Exkursionsgruppen, die das UNE- SCO-Biosphärenreservat Rhön besuchen und z. B. Einblick in die Kernzonen gewinnen möchten. Verstärkt gehen Forstämter in den letzten Jahren auch mit Vorträgen zum Thema Natur- und Artenschutz in die Öffentlichkeit. Die Bayerische Staatsforsten haben im betrieb- betriebForstbetrieb Hammelburg fünf Führungen in den neuen Kernzonen mit insges. etwa 200 Interessierten durchgeführt. Das AELF Bad Neustadt a. d. Saale führte in den Landkrei- sen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld im Jahr 2015 48 Grundschulklassen mit 1.200 Schü- lern und gestaltete Ferienprogramme mit 1.500 Kindern. Das Forstamt Hofbieber erreicht jährlich rund 50 Schulklassen. Die ererthüringer staatlichen Forstämter bieten einmal im Jahr Waldjugendspiele für Schulklassen an (mdl. Aussagen der Forstbetriebs- und Forst- amtsleiter 2017). Länderübergreifend organisiert in rd. 80 Zweigvereinen und mit etwa 23.000 Mitgliedern ist der Rhönklub e. V. ein bedeutender Partner für Naturerlebnis- und Umweltbildungsange- bote. Der Verein fördert vorrangig das gemeinsame, gesellige Wandern und bietet seinen Mitgliedern und Gästen ein umfangreiches Programm an geführten Wanderungen, Tagungen und Vorträgen. Auf den Wanderungen werden naturkundliche Themen gerne aufgerufen. Auf den meist öffentlichen Vereinsabenden stehen bei vielen Zweigvereinen naturkundliche

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Themen auf dem Programm, wobei auch immer wieder Mitarbeiter der Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates als Referenten eingeladen werden (vgl. I.3.4.). Im Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates ist eine Reihe von Naturschutzvereinen mit Landschaftspflegemaßnahmen, Monitoring, Artenhilfsprojekten und Umweltbildungsan- geboten aktiv (vgl. Tabelle 8, S.46, sowie I.2.1.). Die meisten Naturschutzvereinigungen sind seit Anerkennung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön wichtige Partner bei der Projek- tumsetzung und Umweltbildung im Gebiet. Vertreter der Umweltverbände arbeiten in den verschiedenen Gremien des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön mit. Häufig werden Bil- dungsprojekte des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön in Kooperation mit den Verbänden initiiert und umgesetzt. Der Landschaftspflegeverband Ä%LRVSKlUHQUHVHUYDW 7KULQgi- sche Rhön e. V.³ beispielsweise konnte im Jahr 2015 mit seinem vielseitigen Umweltbil- dungsprogramm insgesamt 1.022 Kinder und Jugendliche im Rahmen von 45 Veranstaltun- gen in Grundschulen, acht in weiterführenden Schulen und einem Kindergartenbesuch errei- chen. Der Dachverband der Nationalen Naturlandschaften EUROPARC Deutschland und der Verband Deutscher Naturparke sind immer wieder Projektpartner der Verwaltungsstel- len und Trägervereine des UNESCO-Biosphärenreservates (z. B. Junior-Ranger-Projekt; Ge- hörlosenfilme) bzw. der beiden Rhöner Naturparke. Dabei hatte bzw. hat die Bildungsarbeit und projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit hohe Priorität. Im gesamten UNESCO-Biosphärenreservat gibt es private Natur- und Landschaftsfüh- rer, die zum Teil in Lehrgängen mit BANU-Zertifikat (Bundesweiter Arbeitskreis der staat- lich getragenen Bildungsstätten im Natur-und Umweltschutz) ausgebildet wurden. Sie sind inzwischen eine wichtige Säule des Bildungsangebotes und werden über die Veranstaltungs- programme der Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates bzw. des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat Bayer. Rhön e. V. (NBR e. V.) mit beworben und über diese Institutionen auch betreut. In der hessischen Rhön sind die meisten Natur- und Land- schaftsführer zudem im Verein Natur- und Lebensraum Rhön organisiert. Im Rahmen GHV3URMHNWVÄ%DXHUQKRIDOV.ODVVHQ]LPPHU³NRQQWHQ]DKOUHLFKH6FKXONODVVHQDXI%DXHUQKö- fen lernen. In der ererthüringer Rhön werden in 2017 mit organisatorischer Hilfe der Ter- TerThüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön zertifizierte Land- schaftsführer erneut ausgebildet. Als Träger der Ausbildung fungiert der Heimatbund Thü- ringen. Der Rhönklub e. V. bietet länderübergreifend eine fundierte Wanderführerfortbil- dung an, die sich an BANU-Standards orientiert. Des Weiteren konnten Landschaftsführer über die ANL geschult werden. Weiterhin sind Sternenparkführer mit Themen zum Schutz der Nacht und Energieeinsparung betraut. Die touristischen Gästeführer sind derzeit nicht extra mit Themen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön geschult. Eine starke Rolle bei der Erwachsenenbildung nehmen traditionell die Volkshochschulen ein. Dabei unterscheiden sich die Angebote teilweise erheblich. Während die hshsVhs des Landkreises Fulda nur in wenigen Fällen Natur- und Umweltthemen aufgreift, bieten die bayerischen Volkshochschulen hier ein vergleichsweise breit gefächertes Angebot. Da in Hes- sen die Vhs wie auch die Hessische Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön unmittelbarer Teil der Landkreisverwaltung Fulda sind, arbeiten die beiden Einrich- tungen arbeitsteilig. Der Umweltbildungsbereich wird überwiegend von der Hessischen Ver- waltungsstelle wahrgenommen.

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In Tabellen 44, S.253f und 45, S.257f sind die Hauptakteure mit Bezug zur BNE dargestellt. Da die BNE mit den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Sozialem alle Lebensbereiche um- fasst, ist es allerdings nicht möglich, alle Akteure vollständig aufzuzählen. Die kommunale und freie Jugendhilfe vermittelt in ihren Maßnahmen Kompetenzen, die für eine zu- kunftsfähige Gestaltung der Gesellschaft notwendig sind. Berufsständige Interessens- vertretungen (z. B. Elektroinstallateure, Schornsteinfeger, Heizungsbauer), Verbrau- cherzentralen, Bauernverbände und landwirtschaftlich orientierte Vereine, Energiebe- rater, Gartenbauvereine, Kirchen, Feuerwehren u. v. m. vermitteln ebenfalls Kompetenzen, die der BNE zugeordnet werden können. Zur Stärkung des Bildungsbereiches wurden nnin den Landkreisen Bad Kissingen und FuldasFuldaBildungsbüros eingerichtet... Hier werden- werdenein Bildungsmonitoring und eine Bildungskoordination für Neuzugewanderteaufge- baut. Unter dem Dach des Regionalmanagements des Landkreises ist darüber hinaus ein Projektmanagement Standortfaktor Bildung tätig, über das ein landkreisweites Bildungspor- tal betrieben wird.

Infrastruktur und Bildungseinrichtungen Als Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung umfasst das Bildungsangebot des UNE- SCO-Biosphärenreservates Rhön nicht nur ökologische, sondern auch kulturelle, soziale und ökonomische Themen. Dabei kommt den zahlreichen Museen, die über Kulturgeschichte, Natur, Geologie etc. der Region informieren, eine wichtige Rolle zu. Die Museumslandschaft ist sehr vielfältig und ein wichtiger Bestandteil der Bildungsregion Rhön. Eine enge Kooperation pflegt der Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön e. V. (NBR e. V.) mit dem Fränkischem Freilandmuseum Fladungen und die ererThü- ringer Verwaltungsstelle UNESCO-Biosphärenreservat mit der Gedenkstätte Point Al- pha. Gemeinsam werden hier z. B. Ausstellungen und Veranstaltungen organisiert. Wesent- liche Voraussetzung dafür ist, dass ein Museum Arbeitskapazität im Bereich der Muse- umspädagogik zur Verfügung hat, die in den meisten Einrichtungen jedoch fehlt. Die Wildparke Klaushof und Gersfeld sind für das UNESCO-Biosphärenreservat und die Umweltbildung von herausragender Bedeutung und wichtige Partner. Dies zeigt sich z. B. in der Zusammenarbeit des Wildparks Klaushof mit der Biologiedidaktik der Universität Würz- burg: Im Rahmen von Abschlussarbeiten werden Unterrichtseinheiten für den Wildpark entworfen. Beide legen großen Wert auf möglichst naturnahe Wildgehege, eine artgerechte Tierhaltung und zeigen nahezu ausschließlich heimisches Wild. Zudem haben beide Parks noch in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, neue attraktive Tierbe- obachtungen (z. B. Birkwild, Wildkatze und Fischotter) zu ermöglichen. Die Parks befinden sich in der Trägerschaft der Städte Bad Kissingen und Gersfeld und verzeichnen zusammen ca. 100.000 Besucher im Jahr. Allerdings fehlen in beiden Parks Basisinformationen zum Thema UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Die Region weist rund 40 Lehrpfade auf. In Bayern und Hessen werden diese meist von den Naturparken errichtet und unterhalten, in Thüringen in der Regel von den Kommunen oder dem Landschaftspflegeverband. Weitere Lehrpfade werden von den Naturschutzver- bänden betreut. Die Lehrpfade sind unterschiedlich attraktiv und zeitgemäß. Neben den Lehrpfaden gibt es insbesondere an geologisch, naturkundlich oder kulturhistorisch interes- santen Punkten einzelne Infotafeln, die Einheimische und Besucher über die jeweiligen Be- sonderheiten informieren.

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Für die astronomisch interessierten Gäste wurden auf der Hohen Geba drei Sternen- Beobachtungsplätze eingerichtet. Die Erfahrung wird zeigen, ob die Auslastung dieser Plätze auf einen Bedarf auch in der hessischen und bayerischen Rhön schließen lässt. Die bestehenden Naturerlebnisräume am Berghaus Rhön, am Wanderparkplatz Schorn- hecke, hinter dem Verköstigungsbereich am Schwarzen Moor (Bayern) und die Erlebniswelt- Rhönwald mit der Arche Rhön (Weidberg) werden gut angenommen. Sie haben einen auffor- dernden Charakter zur unmittelbaren Naturbegegnung. Diese Plätze benötigen dennoch eine intensive technische Betreuung, damit die Sicherheit gewährleistet bleibt.

5.1.3. Bildung für nachhaltige Entwicklung als Auftrag der BR-Verwaltungen BNE als kompetenzorientiertes Bildungskonzept "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) ist ein Bildungskonzept, das inhaltlich die Be- reiche Umweltbildung und Globales Lernen vereint und darüber hinaus Fähigkeiten wie vo- UDXVVFKDXHQGHV 'HQNHQ XQG 3DUWL]LSDWLRQ I|UGHUW 0HQVFKHQ MHGHQ $OWHUV VROOHQ Ä*HVWDl- WXQJVNRPSHWHQ]³IUHLQHQDFKKDOWLJH=XNXQIWHUZHUEHQ6RZLUGGDV=LHOHLQHUQDFKKDOWLJHQ Entwicklung, die Ausbalancierung ökologischer, ökonomischer und sozialer Interessen, in der Bevölkerung verankert (DE HAAN 2003). Auftrag: UNESCO-Biosphärenreservate sind Modellregionen für eine nachhaltige Entwick- lung. Hier wird erprobt, wie Leben und Wirtschaften im Spannungsfeld von Ökologie, Öko- nomie und Sozialem möglich ist. Aus diesem Ansatz ergibt sich, dass UNESCO-Biosphären- reservate ideale Orte sind, um einen nachhaltigen Lebensstil erfahrbar zu machen und die Potenziale und Herausforderungen bewusst zu machHQ0LWGHUÄ6(9,//$-6WUDWHJLH³ZXUGH u. a. beschlossen, die Umweltbildung als eine zentrale Aufgabe von Biosphärenreservaten zu benennen (UNESCO 1996a). Im Rahmen der UN-'HNDGHÄ%LOGXQJIUQDFKKDOWLJH(QWZLFk- OXQJ³ HUIROJWH HLQH 1HXEHZHUWXQJ GHV ZHOWZHLWHQ %LOGXQJVDXIWUDJV 'DV GHXWVFKH 0$%- Nationalkomitee hat 2014 in einem Positionspapier BNE als das geeignete Bildungskonzept für UNESCO-Biosphärenreservate herausgearbeitet. BNE stellt demnach Zusammenhänge Ä]Zischen der Natur und Umweltproblemen, mit dem alltäglichen Denken und Handeln, mit der Wirtschaftsweise, mit sozialen Fragen und kulturellen Leitbildern her und kann so dazu beitragen, neue innovative Strategien zum langfristigen Erhalt der natürlichen Le- bensgrundlagen und der Lebensqualität von Menschen zu finden³ MAB-NK 2014). In Be- zug auf die lokalen Besonderheiten sollen UNESCO-Biosphärenreservate Schutz und Nut- zung als gemeinsame Aufgabe darstellen, Erfahrungen von Naturverbundenheit ermöglichen und Menschen befähigen, eine nachhaltige Entwicklung zu gestalten. Das Zonierungskonzept im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (vgl. I.1.5.) sorgt für den Ausgleich der Interessen und ermöglicht gleichzeitig der Bildungsarbeit, diesen Prozess darzustellen. Bei einer Waldexkursion wird dementsprechend die Rolle als Lebensraum für Pflanzen und Tiere genauso thematisiert wie die Holznutzung oder in der Pflegezone die Schaffung und Erhaltung eines wertvollen Biotops durch die menschliche Nutzung gezeigt. Die aktuelle Befragung der Rhöner Bevölkerung belegt, dass im Bildungsbereich nach wie vor die Nachfrage nicht gedeckt ist. Das umfangreiche Angebot an Bildungsinfrastruktur und Bildungseinheiten kann noch nicht flächendeckend wahrgenommen werden (BRRV 2016).

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Ein Ausbau der Kapazitäten und des Angebotes, auch für neue Zielgruppen, ist also notwen- dig. Einige der Bildungsmodule und ---projekte wurden als Projekte der UN-'HNDGHÄ%LOGXQJ IUQDFKKDOWLJH(QWZLFNOXQJ³ ausgezeichnet (DEKADE 2017): o Frühstücken: Gesund - Regional - Nachhaltig! (NBR e. V.): 2006/2007 und 2008/2009 o Projekt zum bewussten, nachhaltigen Konsum ±±± und was konsumierst Du? (NBR e. V.): 2010/2011 o Schuhgröße XXL (NBR e. V.): 2011/2012 o Rhöniversum - Lebensraum Mensch und Kultur (Umweltbildungsstätte Oberelsbach: 2013/2014 Eine vollständige Fundierung des Bildungskonzeptes auf der Grundlage von BNE muss aber noch vorangebracht werden. Die Bildungsverantwortlichen der drei Verwaltungsstellen und des NBR e. V. vertreten die Überzeugung, dass zur Schaffung eines grundlegenden Naturver- ständnisses auch die klassische Umweltbildung seinen festen Platz in der Bildungslandschaft des UNESCO-Biosphärenreservates hat. Umweltbildung und BNE ergänzen sich so gegensei- tig.

Eigenes Bildungsangebot der Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphären- reservats bzw. ihrer Beauftragten (NBR e. V.) und des Rhöniversum-Verbunds Das Bildungsprogramm im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön umfasst alle Themen der Nachhaltigen Entwicklung ±±± Wald und Holz, Siedlung und Soziales, Ernährung und Landwirtschaft, Nachhaltiger Konsum, Naturschutz und Landschaftspflege, Energie und Klimawandel ±±± mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Manche Einrichtungen, wie z. B. das Energiehaus am Schullandheim Thüringer Hütte (Einrichtungsverbund Rhöniversum), haben sich auf gewisse Themen spezialisiert und sind entsprechend ausgestattet. (LQ*HVDPWEHUEOLFNEHUGLH%LOGXQJVWKHPHQ]HLJWDEHUGDVVGLHÄgrünen 7KHPHQ³EHr- wiegen. Bildungseinheiten aus dem Bereich Ökologie zu Ernährung und Landwirt- schaft, Wald und Holz oder Landschaftspflege sind zahlreich vorhanden. Die Bereiche Ökonomie und Soziales sind dagegen unterrepräsentiert. Vereinzelte Ange- bote zum Demografischen Wandel, betrieblichen Umweltschutz oder zu globaler Gerechtig- keit (Planspiel Ökologischer Fußabdruck) wurden bereits entwickelt, werden aber deutlich ZHQLJHU QDFKJHIUDJW DOV ÄNODVVLVFKH³ 8PZHOWWKHPHQ %LOGXQJVHLQKHLWHQ ]X *HOG 0RELOLWlW oder Umgang mit wissenschaftlichen Daten fehlen fast vollständig. Allerdings fehlen in die- sen Bereichen oft entsprechende Kompetenzen der Anbieterseite. Auch die Teilnehmer der Bildungsangebote wählen weniger häufig Themen, die sich schwerpunktmäßig auf die Di- mensionen Ökonomie und Soziales beziehen. Dies läuft auch parallel zur öffentlichen Wahrnehmung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön: In der Online-Befragung ist die ökologische Dimension höher als die beiden anderen bewertet (BRRV 2016) und bei den Zielen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ist Schutz der Natur und Landschaft an erster (19,12 %) und Biologische Vielfalt an vierter Stelle (13,41 %) zu finden. Dazwischen liegen Wandern und Heimat (BRRV 2016). Angebot und Nachfrage bedingen sich also gegenseitig. Werden naturkundliche Themen von Einheimi-

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schen und Gästen nachgefragt, stärkt das die Angebote in diesem Bereich. Innovative Ange- bote aus den anderen Dimensionen wurden wegen mangelnder Buchung teilweise wieder eingestellt. Alle drei Verwaltungsstellen bzw. der Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön e. V. (NBR e. V.) geben jährlich jeder ein eigenes Bildungsprogramm in gedruckter Form heraus, in das auch inhaltlich passende Angebote von kompetenten Partnern (zertifi- zierte Natur- und Landschaftsführer) und Einrichtungen aufgenommen werden. Diese vier Programme sind zusammen auch online verfügbar bzw. über Veranstaltungshinweise in der Presse auffindbar.

Zielgruppen Die Zielgruppen der Bildungsarbeit im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön stellen sich wie folgt dar: o Kinder ± vom Kindergarten bis zur 6. Jahrgangsstufe (inkl.) ±±± schulisch wie außer- schulisch o Jugendliche ± von der 7. ± 12. Jahrgangsstufe ± schulisch wie außerschulisch o Erwachsene Einheimische o Erwachsene Gäste o Multiplikatoren

Tabelle 45: Durch das Bildungsangebot der Verwaltungsstellen / des Vereins NBR e. V. erreichte Schulen und Kindergärten 2015 (Quelle: eigene Erhebung 2016) Weiterführende Kindergärten Grundschulen Förderschulen Schulen er- er- er- er- Landkreis gesamt gesamt gesamt gesamt reicht reicht reicht reicht Bad Kissingen 53 3 21 8 15 4 3 1 (BY) Rhön-Grabfeld 49 25 19 13 13 6 4 3 (BY) Hersfeld- Rotenburg 5 1 3 0 1 0 0 0 (HE) Fulda (HE) 40 14 23 17 10 3 4 2 Schmalkalden- Meiningen 15 4 5 1 2 1 0 0 (TH) Wartburgkreis 21 8 9 3 5 0 0 0 (TH) Gesamt: 183 40 80 25 46 11 11 4

In Tabelle 46, S.263 ist ersichtlich, dass im Jahr 2015 22 % der im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön angesiedelten Kindergärten und 34 % der Schulen mit mindestens einem durchgeführten Bildungsmodul erreicht wurden. Das Ungleichgewicht in der Bedie- nung der Schulen in den bayerischen Landkreisen belegt bereits die fehlenden personellen Kapazitäten. Die Nachfrage ist deutlich höher. Da diese Programmmodule in den Unterricht

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɭɫ integriert sind, sind sie der formalen Bildung im UNESCO- Biosphärenreservat zuzurechnen. Die Bildungsarbeit des NBR e. V. entlastet somit die Schulen in ihrem lehrplan- bezogenen Auftrag.

Kinder ± vom Kindergarten bis inkl. 6. Jahrgangsstufe Nicht nur in speziellen Waldkindergärten, in den meisten Kindergärten nehmen das Naturer- leben und das Basteln mit Naturmaterialien breiten Raum ein. Viele haben einen regelmäßi- gen Waldtag im Programm, der in einem von der Kommune bereitgestellten und speziell be- züglich der Unfallvermeidung gepflegten Waldstück stattfindet. Einige Kindergärten haben sich auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen spezialisiert: Der Kindergarten Schmalnau (Lkr. Fulda) auf das Thema Energieeinsparung und regenerative Energien, der Kindergarten in Bad Bocklet (Lkr. Bad Kissingen) auf gesunde Ernährung mit regionalen Produkten. Die- ser verfügt auf dem Kindergartengelände auch über eine Bibererlebnisburg. Seit 2011 wurden in den Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld 24 Kita als Öko Kids ausgezeichnet (Wettbewerb des BayStMUG mit dem Landesbund für Vogelschutz). Kindergärten und Grundschulen sind die Hauptteilnehmer der Umweltbildungsange- bote im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Im bayerischen Teil sind zwei mobile Umwelt- bildungsteams nahezu täglich im Rahmen von Aktionswochen in den Kindergärten und Schulen vor Ort. Die Nachfrage nach diesem Angebot ist so hoch, dass schon zu Jahresbeginn alle Termine ausgebucht sind und vielen Schulen und Kindergärten leider abgesagt werden muss. Im ererthüringer Teil bringt sich das Umweltbildungsteam bei Umwelttagen gemein- sam mit regionalen Experten, wie Imkern, Schäfern, Holzschnitzern oder dem Landschafts- pflegeverband, ein. Regelmäßig gibt es gemeinsame länderübergreifende Veranstaltungen wie z. B. die Sternwanderung von Schulen aus Hessen, Bayern und Thüringen zum Dreilän- dereck. Im Rahmen von Schulausflügen kommen Grundschulen und weiterführende Schulen (Se- kundarstufe 1), aus dem UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und darüber hinaus, zu mehrtä- gigen Veranstaltungen in die Schullandheime und die Umweltbildungsstätte. Dies ermöglicht eine intensivere Auseinandersetzung mit den vielfältigen Themen des UNESCO- Biosphärenreservates. Gerade der kompetenzorientierte Ansatz der BNE braucht zeitlichen Freiraum für Partizipation, Diskussion, Interaktion in der Gruppe und interdisziplinäres Lernen. Auch die Entwicklung einer naturverbundenen und umweltfreundlichen Einstellung braucht mehrtägige Maßnahmen zu ihrer Verankerung und Vertiefung (z. B. BOGNER 1998, LIEFLÄNDER et al. 2013). Im außerschulischen Bereich ist die Betreuung der Junior-Ranger-Gruppen (Junior- Ranger Bad Kissingen (BY), Mini-Ranger, Rhönmilane, Rhönfüchse in der hessischen Rhön sowie die Junior-Ranger Thüringen) die intensivste und kontinuierlichste Form der Bildung. Hier treffen sich Kinder von 6-14 Jahren auf freiwilliger Basis regelmäßig zu Naturerlebnis- aktionen, Exkursionen oder Landschaftspflegemaßnahmen. Ein zusätzliches, sehr intensives Format bieten die jährlichen Biosphärencamps in Bayern am Schwarzen Moor sowie in Hessen (letzteres mit dem Sponsor RhönSprudel), die stark nachgefragt werden.

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Jugendliche ± von der 7. bis 12. Jahrgangsstufe An den weiterführenden Schulen ist die Nachfrage nach Angeboten des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön wesentlich geringer, was v. a. auch mit dem höheren organisato- rischen Aufwand zusammenhängt, den die fachbezogene Aufteilung des Stundenplans mit sich bringt. Ein 2-3-stündiges Angebot des Umweltbildungsteams ist dann oft nur im Rah- men von Projekt- oder Wandertagen durchführbar. Dennoch gibt es auch hier regelmäßige Kooperationen: Fester Bestandteil der Bildungsarbeit im Bereich der Verwaltung Thüringen ist die Betreuung und Unterstützung von Projektarbei- ten im Rhön-Gymnasium Kaltensundheim. Eine Besonderheit sind die in 2016 und 2017 durchgeführten Schüler-Podiums-VVVeranstaltungen in Hilders und Gersfeld, wo jeweils Fragen der Zukunftsfähigkeit des Ländlichen Raums und die speziellen Bedürfnisse der Ju- gendlichen diskutiert wurden. Gut zu erreichen ist diese Zielgruppe auch bei mehrtägigen Schullandheimausflügen, die eine umfassendere Bearbeitung der Nachhaltigkeitsthemen ermöglichen. Allerdings werden für diese Maßnahmen mit steigender Jahrgangsstufe häufiger andere Ziele, auch im Ausland, gewählt, so dass die Nachfrage im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön geringer wird. In der bayerischen Rhön wurde 2004 die erste Jugendgruppe Ä:DQGHUUDWWHQ³ (ab 13 Jah- ren) gegründet. Nahezu zeitgleich entwickelten sich Junior-Ranger-Gruppen (6-14 Jah- ren) in der Hessischen und ererThüringer Rhön. Diese Aktivitäten sind in das Junior- Ranger-Programm von EUROPARC Deutschland eingebunden. Die Gruppen werden von den Ubi-Teams, Rangern, Verwaltungsstellenmitarbeitern oder Externen (über Dienstleistungs- vertrag) betreut. Das Projekt bietet die Möglichkeit, Kinder und Jugendliche im Alter von 10 ± 18 Jahren an das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön heranzuführen und mit den Themen und Projekten vertraut zu machen.

Multiplikatoren Zur weiteren Verbreitung der BNE-Themen und ---Methoden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön werden regelmäßig Fortbildungen für Lehr- und Kita-Kräfte angeboten, z. B. zu Bienen, Grünes Band, Planspielen. Damit werden pädagogische Fachkräf- te befähigt, auch unabhängig von Ubi-Teams oder Rangern, Themen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön innovativ zu bearbeiten. Die zeitlich sehr begrenzten Kontakte mit dem Bildungsangebot des UNESCO-eeBiosphärenreservates Rhön können so im laufen- den Schuljahr thematisch aufgegriffen und verstetigt werden. Regelmäßig werden im Jahresprogramm ein- oder mehrtägige Fortbildungen für außer- schulische Akteure der BNE angeboten, die der eigenen Qualifizierung ebenso dienen wie der Weitergabe guter Beispiele aus dem UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Junge Erwachsene können ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) oder Bundes- freiwilligendienst (BFD) beim Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayer. Rhön e. V. absolvieren. Dabei unterstützen sie die Bildungsarbeit als Hilfskräfte, profitieren aber gleichzeitig selbst vom Bildungsangebot durch persönliche Weiterentwicklung und Orientie- rungshilfe bei der Berufswahl. Ebenso geben Praktika für Schüler und Studenten einen tieferen Einblick in die Strukturen und Themen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön.

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Erwachsene Darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten für (junge) Erwachsene in der Region, sich in Projekten des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön zu engagieren, die in den Bereich Citizen Science hineinreichen. So können viele Aufgaben wie z. B. die Birkhuhnzählung oder die Pflege von NSG nicht ohne Ehrenamtliche bewältigt werden, andererseits bietet sich in dieser Form der Bürgerbeteiligung ein wichtiger Ansatz für die Vermittlung der Ziele und Aufgaben des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön. In der bayerischen Rhön werden z. B. jährlich Projektwochen des Bergwaldprojektes für Freiwillige zur Lupinenbekämpfung auf der Langen Rhön oder Moorrevitalisierung mit Wildland-Stiftung Bayern und dem Land- schaftspflegeverband Rhön-Grabfeld organisiert und durchgeführt. Den Freiwilligen kommt dabei eine wichtige Multiplikatorenrolle zu. In der hessischen Rhön werden derzeit jährlich rund 500 Ehrenamtliche in die verschiedenen Projektbereiche einbezogen. Auch in der baye- rischen und ererthüringer Rhön gibt es Möglichkeiten, sich ehrenamtlich einzubringen. Im Sinne der Inklusion ermöglichen wir z. T. seit vielen Jahren mit Gruppen Kindern und Erwachsenen eine gleichberechtige Teilnahme an Maßnahmen. 2015 fanden zur In- tegration Maßnahmen für junge Flüchtlinge statt. Weiterhin betreuen die hessischen Ranger regelmäßig Arbeitseinsätze der Jugendgerichtshilfe, bei denen straffälligen Jugendlichen bei Wochenendarbeitseinsätzen auch Grundlagen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön und der Nachhaltigkeit vermittelt werden. Für Erwachsene und Familien, die als Gäste kommen, bieten die hessischen Ranger im Sommerhalbjahr öffentliche naturkundliche Führungen an, die sehr gut nachgefragt wer- den. Weitere Führungen übernehmen die zertifizierten Natur- und Landschaftsführer, die durch ihren jeweiligen Hauptberuf (z. B. Landwirte, Biologen, Geologen) oft auf Fachge- biete spezialisiert sind und so die Angebotspalette erweitern. Dazu gehören auch die etwa 20 Sternenparkführer. 2016 fanden rund 40 Veranstaltungen mit etwa 1.000 Teilnehmern statt, die durch den Sternenparkverein und die Sternenparkkoordinatorin organisiert und durch- geführt wurden. Der Großteil der Natur- und Landschaftsführer bietet die Veranstaltungen in der Freizeit an, einige jedoch konnten die Angebote zum Haupterwerb oder zumindest zu einem wichtigen Standbein des Betriebes ausbauen (z. B. Umweltmobil Rumpel, Lama- Trekking, Naturschule Otmar Dietz). Zentrale Anlaufpunkte für Gäste und Einheimische im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sind die Biosphärenzentren. Sie dienen der Erstinformation über das Gebiet und sind häufig Ausgangspunkt für Exkursionen. In den meisten Infozentren wird kein Eintritt erho- ben, die Häuser sind ganzjährig geöffnet (vgl. Tabelle 47, S.267). Die Häuser und Infostellen sind fast in der ganzen Gebietskulisse vorhanden, nur im bayeri- schen Erweiterungsgebiet im Südteil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön und im nörd- lichen Bereich der hessischen Rhön (Hessisches Kegelspiel und Nördliche Kuppenrhön) feh- len bisher solche Einrichtungen. Die Biosphärenzentren bieten Dauer- und Wechselausstellungen, Vortrags- und Bespre- chungsräume sowie Regionalläden bzw. Verkaufsregale. Die Ausstellungen sind auf unter- schiedlichem inhaltlichem und technischem Stand: Die ererthüringer Einrichtungen (Propstei Zella und Point Alpha) die Ausstellung im Haus der Schwarzen Berge und das neu errichtete Info-Zentrum am Roten Moor sind aktuell. Im Haus der Langen Rhön wurde 2015 nur die Ausstellung im Obergeschoss überarbeitet. Eine weitere Modernisierung im Erdge- schoss steht noch aus. Ebenso weisen die Ausstellungen in der Hessischen Verwaltungsstelle

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und in der Themenhütte der Arche Rhön Überholungsbedarf auf. Die Medien- und Filmaus- stattung der Häuser ist inhaltlich veraltet und technisch nicht mehr zeitgemäß. In den Biosphärenzentren in Zella, Oberbach, Oberelsbach und auf der Wasserkuppe beste- hen zusätzlich Räumlichkeiten für wechselnde Ausstellungen, die dazu beitragen, die heimi- sche Bevölkerung und Tagesgäste zum wiederholten Besuch der Einrichtungen zu animieren. Das Infozentrum auf der Wasserkuppe (Hessen) erfüllt jedoch trotz hohem Besucherauf- kommen bei Weitem nicht die räumlichen und inhaltlichen Ansprüche an ein modernes Info- zentrum.

Tabelle 46: Besucherstatistik der Biosphärenzentren und Infozentren, -stellen im Jahr 2015 (Quel- le: eigene Erhebung, 2016) Seminare/ Besucherzahl Ein- Infozentrum Träger Veranstaltungen Größe 2015 tritt 2015 Biosphärenzentrum 231 Haus der Langen NBR e. V. 8.026 frei 459 m² (7663 Teilnehmer) Rhön NBR e. V. Biosphärenzentrum und 119 Haus der Schwarzen 24.380 frei 1.055 m² Touris- (2419 Teilnehmer) Berge musinfo Infostelle und Naturvermittlung NBR e. V. 20.924 Moorführungen div. frei 200 m² Schwarzes Moor Biosphärenzentrum Hess. VS Groenhoff-Haus, 69.511 139 frei 300 m² Wasserkuppe BR-Rhön Nabu-Haus am Nabu Fertigstellung in 80 m² * Roten Moor Hessen 2016 Landschafts- 300 Gem. informations- frei Rasdorf (Schließung in zentrum Rasdorf 2016) Ausstellung Point Alpha 87.608 6 125 m² Point Alpha Stiftung Biosphärenzentrum Gem. 2.950 15 frei 165 m² Propstei Zella Zella/Rhön 75 m² Erlebniswelt (Themenhütte) Rhönwald mit BR- Gem. Kal- Ca. 15.000 21 27 m2 (Fleder- Themenhütte und tenwestheim maushöhle) Arche Rhön 80 m² (Arche) GESAMT ca. 228.700 531

'LJLWDOLVLHUXQJÄ%LOGXQJ³ Deutschland liegt bei der Digitalisierung nur im Mittelfeld, nach dem Digital Density Index werden nur 51,9 von 100 möglichen Punkten erreicht und damit Platz 9 von 17 untersuchten Volkswirtschaften (ACCENTURE 2015). 8QWHUGHP6FKODJZRUWÄ%LOGXQJ³HQWZLFNHOQVLFKDXFKLP%LOGXQJVVHNWRUODQJVDPQHXH Formate. Vor allem im formalen Bildungsbereich, z. B. bei Fernstudiengängen oder offenen Angeboten von Hochschulen (Massive Open Online Courses MOOC) wird Lernen individua-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɭɯ lisiert. Aber auch non-formale Anbieter, wie z. B. die Vhs Fulda, bieten auf der Lernplattform moodle Selbstlerneinheiten an. Die Digitalisierung schafft Zugänge zu Wissensbeständen wie nie zuvor. Waren 1993 noch 3 % der weltweiten Informationen digital, ist dieser Anteil bis 2007 auf 94 % angewachsen (HILBERT & LOPEZ 2011). Die Herausforderung der Bildungsarbeit liegt in der Förderung von Medienkompetenz, um dieses Wissen beschaffen, bewerten und umsetzen zu können. Auch dies gehört zur Gestal- tungskompetenz im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Für die Bildungsarbeit im UNE- SCO-Biosphärenreservat Rhön ergeben sich hier neue Chancen, aber auch Hindernisse. Gerade wegen der zunehmenden Digitalisierung braucht es weiterhin Angebote zu unmittel- barer Naturbegegnung, um der Naturentfremdung entgegen zu wirken (BRÄMER 2006), denn allein schon der Aufenthalt in einem Schutzgebiet wirkt sich positiv auf die Naturverbunden- heit aus (BITTNER 2003). Erste Ansätze, Naturerlebnisangebote mit digitalen Medien zu unterstützen, werden mit dem *HRJDPHÄ:LOGNDW]HLQGHU5K|Q³GHU8PZHOWELOGXQJVVWlWWH2EHUHOVEDFKRGHUGHPLQWHUDk- tiven Planetenweg am Schwarzen Moor ausprobiert. Auch wenn es dazu, gerade in Schutzge- bieten, noch Bedenken gibt (SHULTIS 2001), zeigen immer mehr Untersuchungen, dass der Einsatz digitaler mobiler Medien auch positive Auswirkungen auf die Naturverbundenheit hat (z. B. CRAWFORD et al. 2016, SCHAAL et al. 2015).

Das Potenzial der Verbreitung von Smartphones im Alltag (98 % bei den 12-19-Jährigen, FEI- ERABEND et al. 2016) wird in der Bildungsarbeit noch kaum genutzt, obwohl zahlreiche Apps als Werkzeuge, auch für die BNE, zur Verfügung stehen: Mit Actionbound können ohne Pro- grammierkenntnisse interaktive Rallyes gestaltet werden, Apps zur Pflanzen- und Tierbe- stimmung schaffen nicht nur ein Bewusstsein für die biologische Vielfalt, sondern schulen gleichzeitig das systematische Vorgehen beim Bestimmen, ortsbezogene Sternenkarten erläu- tern den aktuell sichtbaren Sternenhimmel. Ansätze für digitales Arbeiten, das über PowerPoint-Präsentationen hinausgeht, eröffnen sich vor allem bei längerfristigen Bildungseinheiten wie z. B. in den Schullandheimen oder bei den Junior-Rangern. Das gemeinsame Recherchieren und Erstellen von Dokumenten bietet einen höheren Beteiligungs- und Aktivitätsgrad für die Teilnehmer und fördert Medi- enkompetenz und Kompetenzen der BNE. Mit Hilfe von Skype oder ähnlichen Plattformen, könnte auch ein Echtzeit-Austausch z. B. mit dem Partner-Biosphärenreservat Kruger-to- Canyons erreicht werden. Für Schullandheimaufenthalte und Projektwochen ist es mit entsprechenden Online-Tools (z. B. BARCAMPTOOLS 2017) möglich, die Inhalte und Methoden im Vorfeld intensiv mit der gan- zen Klasse vor- und nachzubereiten. So ist eine höhere Beteiligung und Motivation der Schü- ler zu erwarten, als wenn der Lehrer das Programm allein bestimmt. Wie in der ganzen Bildungsarbeit eröffnen digitale Medien vielfältige neue Möglichkeiten. Eine bessere technische Ausstattung ist dafür zwar notwendig, aber nicht hinreichend, denn das Personal muss für den effektiven Einsatz dieser Werkzeuge qualifiziert werden.

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5.1.4. Zusammenfassung Themenfeld Bildung Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön gibt es ein breites und attraktives Angebot in der Umweltbildung und BNE für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie erle- ben die Rhön als Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung, erfahren, wie ein nachhalti- ger Lebensstil aussehen kann und erwerben Gestaltungskompetenz für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Basis für dieses Angebot sind, trotz unterschiedlichster Strukturen in den Bun- desländern, die Verwaltungsstellen, bzw. ihre Beauftragten. Ohne den Status des UNESCO- Biosphärenreservates gäbe es dieses umfangreiche Bildungsprogramm nicht. Trotzdem zeigt sich aufgrund einer viel höheren Nachfrage ein deutlicher Ressourcenmangel im Bereich Per- sonal, Finanzen und Infrastruktur. Aufgrund fehlenden Personals müssen Anfragen von Kindertageseinrichtungen und Schulklassen aus der Region oftmals abgesagt werden, ebenso können die Jugendherber- gen und Jugendbildungseinrichtungen nicht immer angemessen betreut werden. Gerade hier wäre der Ausbau der Kooperation für eine intensivere, längerfristige Bildungsarbeit notwen- dig und würde auch die Zukunft der Jugendherbergen und sonstigen Bildungseinrichtungen sichern. Seitens des Deutschen MAB-NKs werden für UNESCO-Biosphärenreservate Ranger- stellen verbindlich gefordert. Hier besteht in der Rhön noch Nachholbedarf. Selbst bei der vergleichsweise guten Situation in der Hessischen Rhön betreuen dort sechs Ranger eine Flä- che von 64.000 ha (somit ein Ranger pro 10.700 ha). Im Nationalpark Kellerwald hingegen bspw. kommen rd. 20 Ranger auf 5.000 ha (ein Ranger pro 250 ha), im Nationalpark Hai- nich 23 Ranger auf 7.500 ha (ein Ranger pro 326 ha), im Nationalpark Bayerischer Wald ste- hen für 24.500 ha 27 Ranger (ein Ranger pro 900 ha) sowie weiteres pädagogisches Personal zur Verfügung. Ein Teil der Nachfrage kann durch externe Akteure, z. B. Natur- und Landschaftsführer, Lernort Bauernhof und andere Selbstständige aufgefangen werden. Für eine Harmonisierung der vielfältigen Angebote wäre allerdings ein länderübergreifend einheitliches Bildungs- und Fortbildungsprogramm erforderlich, das aber bisher nicht verwirklicht werden konnte. Ins- gesamt fehlen die personellen und finanziellen Ressourcen für die Betreuung und Netzwerk- pflege der ehrenamtlichen, neben- und hauptberuflichen Akteure. Viele Themen werden von unterschiedlichen Akteuren mit teilweise divergierenden Zielen bearbeitet, eine organisatori- sche Abstimmung findet bislang nicht statt. Gerade für eine Fundierung des Bildungsangebotes auf BNE-Prinzipien in allen Bereichen, braucht es außerdem eine regelmäßige (Weiter-) Bildung und Qualifizierung der Mitarbeiter. Hier befindet sich die Bildungsarbeit im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, durchaus parallel zu bundesweiten Entwicklungen, in einem Umbruch von klassischer Um- weltbildung zu einem umfassenderen BNE-Angebot. Dieser Prozess wurde beispielhaft ange- stoßen, aber noch nicht flächendeckend verwirklicht. Inhaltlich überwiegen die ökologischen Umweltbeobachtungsthemen. Um der bislang weit verbreiteten Reduzierung des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön auf die Themen Naturschutz und Landschaftspflege entgegen zu wirken, sollten verstärkt Bildungsmodule entwickelt und angeboten werden, die auch die Dimensionen Ökonomie und Soziales zum Schwerpunkt haben. Die Infrastruktur mit Biosphärenzentren ist, auch wegen der Erweiterung der Gebiets- kulisse, nicht mehr ausreichend. Einige Lehrpfade sind in die Jahre gekommen und überar- beitungsbedürftig. Außerdem ist die Problematik der Verkehrssicherungspflicht in vielen Bereichen noch nicht zufriedenstellend gelöst/ geklärt. Das Fehlen von Naturparkstrukturen

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɮɧ in der nördlichen hessischen Kuppenrhön (Lkr. Hersfeld-Rotenburg) wird hier als besonders problematisch wahrnehmbar. Naturerlebnisräume sind zwar im bayerischen und thüringer Teil vorhanden, in Hessen fehlen jedoch entsprechende Angebote. Doch auch die Lage der vorhandenen Naturerlebnis- räume ist meist so peripher, dass sie von Kindern und Jugendlichen nicht aus eigenem An- trieb erreicht werden können. Da in der freien Wildbahn die Begegnungen mit Wildtieren immer eher zufällig sind, wäre es sehr attraktiv, feste Beobachtungsmöglichkeiten (wie z. B. die Wild-Beobachtungstürme in Nüsttal-Silges) in der Wildnis zu schaffen, die eine hohe Chance zur Sichtung von Wildtieren bieten. Bei der Kommunikation der Bildungsangebote dominieren die regionalen Medien, ein län- derübergreifender Ansatz gestaltet sich (noch) schwierig. Hier ist die gemeinsame Internet- seite mit Sonderinhalten für Kinder und Jugendliche eine erste gute Grundlage, gerade für eine moderne Kommunikationsstrategie in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft. Diese Entwicklung sowohl marketingbezogen als auch methodisch und inhaltlich aufzugrei- fen, ist eine ganz aktuelle Herausforderung für die Bildungsarbeit auch für die Zukunft.

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5.2. Themenfeld Forschung und Monitoring Die Erforschung von Mensch-Umwelt-Beziehungen ist der ursprüngliche Kern des Pro- JUDPPVÄ'HU0HQVFKXQGGLH%LRVSKärH³ Bis heute spielen Forschung und Umweltbeobach- tung eine wichtige Rolle in UNESCO-Biosphärenreservaten. Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit sollen Fragen zur ökologisch, wirtschaftlich und sozial verträglichen Nutzung beantwortet sowie neue Ansätze und Methoden erprobt werden (BFN 2008: 1ff.). Forschung ± die wissenschaftliche Untersuchung konkreter Fragestellungen ± und Monito- ring ± die systematische und wiederholte Erfassung von Veränderungen ± sind daher wichti- ge Pflichtaufgaben der Verwaltungsstellen aller UNESCO-Biosphärenreservate. Forschung und Monitoring in UNESCO-Biosphärenreservaten stellt somit hauptsächlich Hintergründe, Zusammenhänge und Datengrundlagen zur Verfügung, die als Entschei- dungshilfen für eine nachhaltige Entwicklung in der Region dienen sollen. Forschung soll angewandt, ziel- und umsetzungsorientiert sowie interdisziplinär sein (BFN 2008: 11f., BAYSTMUG 2013: 187). Allerdings hatte in den letzten Jahren Regionalforschung keine besondere Relevanz in der universitären Forschungslandschaft und ist dadurch gerade für innovative Forscher am Be- ginn ihrer Karriere wenig attraktiv. Die aktuelle Hochschulforschungslandschaft agiert so- wohl strukturell und sucht global und thematisch nach Neuem, statt bekannte Phänomene an regionalen Beispielen zu untersuchen. Im Hinblick auf die Wettbewerbssituation um das Einwerben von Drittmitteln erweist sich Forschung in der Rhön somit oft als wenig interes- sant. Ein Forschungsprogramm, das speziell Forschung in UNESCO- Biosphärenreservaten unterstützt, existiert nicht. Monitoringvorhaben bieten wichtige Grundlagendaten, deren Erhebung mit hohem zeitli- chem und finanziellem Aufwand verbunden ist. Monitoring allein bietet noch keine Antwort auf Forschungsfragen; die erhobenen Daten müssen aufgearbeitet, sorgsam analysiert und der Fachöffentlichkeit durch Publikation in geeigneten Zeitschriften zugänglich gemacht werden, was im heutigen Wissenschaftsbetrieb mit Arbeitszeit und Kosten verbunden ist. Ein Weg, die Kluft zwischen der Forschung in UNESCO-Biosphärenreservaten und der Hochschulforschungslandschaft zu überwinden, muss auch im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön gefunden werden, indem versucht wird, die Bedürfnisse der Uni- versitäten und Hochschulen gezielter zu treffen, eigene Expertise anzubieten und dadurch als Forschungspartner bei nationalen und internationalen Ausschreibungen interessant zu wer- den. Dies kann vor allem für Forschungsfragen zutreffen, deren Daten auf Langzeiterfassun- gen beruhen, da Großschutzgebiete hier nicht an die in der Hochschullandschaft typischen 2- 3-jährigen Förderperioden gebunden sein müssen.

5.2.1. Strukturen und Zusammenarbeit Im Bereich Forschung stellen die drei Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphären- reservats Rhön bisher hauptsächlich die Rahmenbedingungen bereit. Sie sind zuständig für die Ermittlung des Forschungsbedarfs, für die Vermittlung von Forschungsaktivitäten, für die Koordination der für das UNESCO-Biosphärenreservat relevanten Forschung Dritter und für die Betreuung von Forschungsnehmern ± organisatorisch und inhaltlich ± sowie für

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɮɩ die Dokumentation, Zusammenführung, Bewertung und Präsentation von Forschungs- und Monitoringergebnissen. Fallweise beauftragen die Verwaltungsstellen im Rahmen ihres jährlichen Budgets direkt Forschungsnehmer für wissenschaftliche Arbeiten. Aufgrund der personellen Situation sowie des eingeschränkten Budgetrahmens beschränken sich eigene Forschungs- und Moni- toringaktivitäten bisher auf wenige Projekte, überwiegend auf Langzeiterfassungen. Die Bayerische und Thüringer Verwaltungsstelle sind zudem bei Forschungsprogrammen (z. B. des Bundes oder der EU) aufgrund ihrer institutionellen Situation als staatliche Behörde nicht antragsberechtigt. Dies können aufgrund ihrer kommunalen Situation nur die Hessi- sche Verwaltungsstelle sowie die Trägervereine des UNESCO-Biosphärenreservates. Geodaten des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön werden länderübergreifend in einem Geographischen Informationssystem (GIS) gespeichert. Die länderübergreifende GIS- Stelle befindet sich in der Thüringer Verwaltungsstelle (Bereitstellung entsprechender Räumlichkeiten sowie von Hard- und Software und der (halben) Stelle eines Informatikers).

5.2.2. Forschung Forschungsarbeiten im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön seit 1991 Seit 1991 wurden (mit Stand Ende August 2016) insgesamt ca. 400 wissenschaftliche Arbeiten in den Bereichen Forschung und Monitoring (vgl. Tabelle Anh-38) abge- schlossen, die in Kooperation oder mit Kenntnis der Verwaltungsstellen im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön durchgeführt wurden. Die Anzahl der (fort-) laufenden Arbeiten lag Ende August 2016 bei 36. Das jährliche Projektaufkommen schwankt zwischen unter 10 abgeschlossenen Projekten pro Jahr in den 1990ern zu 15 bis knapp 30 pro Jahr in den 2000ern. In den letzten Jahren wurden etwas weniger Projekte pro Jahr abgeschlossen (~10- 15) (ohne fortlaufende Monitoringaktivitäten) (vgl. Abbildung Anh-17).

Forschungspartner und Finanzierung von Forschung und Monitoring Insgesamt haben sich Mitarbeiter und Studierende von über 60 Universitäten und (Fach-) Hochschulen an der Forschung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön beteiligt (vgl. Tabelle Anh-38: Auswahl). Arbeiten Studierender machen fast die Hälfte der gesamten Forschungsarbeiten aus. Insgesamt 21 Dissertationen wurden bzw. werden noch geschrieben (Anteil von 5 % an der Gesamtzahl wissenschaftlicher Arbeiten). 18 % der durchgeführten Untersuchungen waren Forschungsprojekte, zum überwiegenden Teil von Universitäten, Hochschulen oder forschungsnahen Institutionen, wie z. B. die Deut- sche Bundesstiftung Umwelt (DBU) oder das Bundesamt für Naturschutz (BfN). Insgesamt war das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön Beispielregion in sieben F+E-Projekten. Monitoringaktivitäten machen 17 % der Gesamtprojekte aus. Forschungsbeiträge im Rahmen von Praktikantenarbeiten haben einen Anteil von 7 %. Auch einige Schulen, insbesondere Gymnasien, eine Fachhochschule und eine Agrarfachschule haben mit Facharbeiten zur For- schung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön beigetragen (4 %; 17 Arbeiten) (vgl. Abbildung 55, S.273).

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Abbildung 55: Art der Forschungs- und Monitoringprojekte des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Quelle: BRRV 2017)

Für 78 % der durchgeführten Forschungs- und Monitoringprojekte war keine Finanzie- rung durch die Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates notwendig. Hierunter fallen jedoch überwiegend studentische Arbeiten (Abbildung 56, S.274). Die Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates haben keine Rechte an diesen Arbeiten, die zum großen Teil auch nicht veröffentlicht wurden und damit rechtlich nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Autors und der Hochschule hin weiterverwendet werden dürfen. Forschungsprojekte, die durch die drei Verwaltungsstellen an Dritte in Auftrag gege- ben werden, müssen jährlich im Rahmen des Gesamtbudgets beantragt werden. Zudem kön- nen offene Fragen nicht gezielt und zeitnah bei Forschungsnehmern in Auftrag gegeben wer- den. Bislang wurden 37 Projekte extern finanziert, 53 intern. In acht Projekten erfolgte eine Mischfinanzierung (vgl. Abbildung 56, S. 274). Abbildung 57, S. 274 zeigt die Finanzierungs- partner. Am häufigsten konnten Landesmittel zur Finanzierung genutzt werden, gefolgt von finanziellen Mitteln von Stiftungen und Verbänden sowie von Bundesmitteln. Eine Voll- oder Teilfinanzierung von Forschungsarbeiten zur Erlangung eines Hochschulab- schlusses (Bachelor, Master) ist zumindest in Bayern nicht zulässig. Crowdfunding als neue Möglichkeit zur finanziellen Unterstützung wurde im UNESCO-Biosphärenreservat noch nicht genutzt. Eine aktivere und länderübergreifende Forschungskoordination könnte eigeninitiativ Hoch- schulen und wissenschaftliche Institute motivieren, eigen- und drittmittelfinanzierte For- schungsprojekte zu Themen des UNESCO-Biosphärenreservates durchzuführen und diese fortlaufend logistisch und inhaltlich unterstützen (BAYSTMUG et al. 2013: 32).

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Abbildung 56: Finanzierung der Forschungs- und Monitoringprojekte des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Quelle: BRRV 2017)

Abbildung 57: Finanzierungspartner für Forschungs- und Monitoringprojekte des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Quelle: BRRV 2017)

Interdisziplinär waren nur knapp ein Drittel der durchgeführten Forschungs- und Monitoringprojekte im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ausgerichtet. Die meis- ten (45 %) aller durchgeführten Forschungs- und Monitoringprojekte sind alleinig dem The- PHQEHUHLFK Ä1DWXU XQG /DQGVFKDIW³ ]X]XRUGQHQ   GHP %HUHLFK Ä:LUWVFKDIW³ XQG  % GHP%HUHLFKÄ6R]LDOHV³9RPJHVFKlW]WHQ'ULWWHODQLQWHUGLV]LSOLQlUHQ3URMHNWHQNRQQWHQGLH meisten den beiden ThemHQIHOGHUQÄ1DWXUXQG/DQGVFKDIW³VRZLHÄ:LUWVFKDIW³]XJHRUGQHW werden (insg. 19 %, z. B. Themen wie Erhalt der Artenvielfalt in der Pflegezone; Landwirt-

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schaft und Naturschutz involviert), 5 GHQ7KHPHQIHOGHUQÄ:LUWVFKDIW³XQGÄ6R]LDOHV³XQG 2 Ä1DWXUXQG /DQGVFKDIW³VRZLHÄ6R]LDOHV³$OOHGUHL7KHPHQEHUHLFKHJOHLFK]HLWLJZXUGHQ nur in 5 % der Forschungsprojekte aufgegriffen (vgl. Abbildung 58, S. 275 re.).

Abbildung 58: Inhaltliche Verteilung der Forschung- und Monitoringprojekte des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (1991-2016) (n=595 wg. Mehrfachzuordnungen) (links: Verteilung auf die drei Hauptthemenfelder, rechts: Berücksichtigung der Interdisziplinarität) (Quelle: BRRV 2017)

Innerhalb der drei Themenbereiche konnten die Forschungs- und Monitoringprojekte den Unterthemenfeldern Ä1DWXUXQG /DQGVFKDIW³Ä:LUWVFKDIW³XQG Ä6R]LDOHV .XOWXU³ zugeordnet werden (Mehrfachzuordnung möglich) (vgl. Abbildung 59, S. 233). ,P%HUHLFKÄ1DWXUXQG/DQGVFKDIW³IDQGHQEHUGLH+lOIWHGHU)RUVFKXQJVDUEHLWHQ]XUELRWi- schen Umwelt statt (58   PLW GHXWOLFKHP $EVWDQG JHIROJW YRQ Ä8PZHOWVFKXW] .OLPa- schutz/ -ZDQGHO³  %). Die übrigen drei Unterthemenfelder (Abiotische Umwelt, Landschaftsbild/-wahrnehmung und Ökosystemdienstleistungsansatz) erreichen somit einen Anteil von 15 %. In den anderen EHLGHQ%HUHLFKHQLVWNHLQHVROFKH'RPLQDQ]HLQHV8QWHUWKHPHQIHOGHVYRUKDQGHQ%HLÄ:LUt- VFKDIW³ZXUGHQDPKlXILJVWHQGLH7KHPHQ/DQGZLUWVFKDIWXQG/DQGVFKDIWVSIOHJHXQtersucht (27 %). Dem folgen Untersuchungen zum Landnutzungswandel sowie Tourismus (je 20 %). 'DV UHVWOLFKH 'ULWWHO GHU )RUVFKXQJVDUEHLWHQ LP %HUHLFK Ä:LUWVFKDIW³ EHVFKlIWLJWH VLFK PLW Wirtschaft, Handel und Gewerbe (14 %), Konsum, regionale Produkte und regionale Wert- schöpfung (12 %) sowie Energie (4  ,P7KHPHQIHOGÄ6R]LDOHV³IDQGHQJXWGLH+lOIWHGHU Arbeiten zu Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit (28 %) sowie zu Regionaler und kom- munaler Entwicklung (24 %) statt. Jeweils 18 % erreichen die Themenfelder Bevölkerung, Demografie und Migration sowie Bil- dung. Die übrigen 12 % setzen sich aus Regionaler Identität/Bewusstsein (8 %), Verkehr und Mobilität (2 %) sowie Kultur (2 %) zusammen (vgl. Abbildung 59, S. 276).

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Abbildung 59: Inhaltliche Zuordnung der Forschungs- und Monitoringprojekte innerhalb der drei 7KHPHQEHUHLFKHÄ1DWXUXQG/DQGVFKDIWÄ:LUWVFKDIWXQGÄ6R]LDOHV .XOWXU³ (Quelle: BRRV 2017)

Umgang mit Daten und Forschungsergebnissen Die Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön unterstützen die Forschen- den soweit möglich, z. B. über die Thüringer GIS-Stelle mit Daten und Materialien (zum Bei- spiel Luftbilder, digitale Karten, Fachinformationen), über die sie selbst verfügen. Sie vermit- teln den Zugang zu Daten anderer Institutionen und Fachbehörden (z. B. Ämter für Land- wirtschaft, Fachverwaltungen, Landesämter). Eine gemeinsame Datenbank für amtliche Sta- tistiken, Forschungsergebnisse etc. wird in den Verwaltungsstellen des UNESCO- Biosphärenreservates bislang nicht geführt. Ohnehin existiert kein gemeinsamer Datenser- ver, auf den aus allen drei Verwaltungsstellen zugegriffen werden kann, was den Austausch von zur Forschung benötigten Daten oder Ergebnissen bisheriger Erfassungen zwischen den

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Verwaltungsstellen sowie zu Dritten deutlich erschwert. Technische und personelle Kapazitä- ten für Datenauskünfte und insbesondere für die Datenpflege sind ebenfalls nicht vorhanden. Die Ergebnisse von Forschungsprojekten sollen von den Verwaltungsstellen zusammenge- führt, aufgearbeitet und bewertet sowie in einer verständlichen und nutzbaren Form verfüg- bar und sichtbar gemacht werden. Bisher kann dies oft mangels personeller und finanzieller Kapazitäten oder rechtlicher Restriktionen nicht geleistet werden. Vorhandene, abgeschlos- sene Arbeiten sind in der Präsenzbibliothek der Verwaltungsstellen vorhanden, aber le- diglich einsehbar und nicht für die Ausleihe (u. a. rechtliche Gründe, da viele Arbeiten nicht veröffentlicht sind). Jüngere Arbeiten liegen zunehmend digital vor (z. B. in der Bayerischen und Thüringer Verwaltungsstelle in Form einer digitalen Bibliothek auf einem internen Server; ein Zugriff von außerhalb der jeweiligen Verwaltungsstelle ist nicht möglich). Die wenigsten Forschungsarbeiten münden unmittelbar in eine nachfolgende Umsetzung (wie z. B. das Verbundforschungsprojekt zur großflächigen Beweidung). Trotzdem können Forschungsergebnisse für regionale Entscheidungsträger einen Beitrag zur Beurteilung der Situation im UNESCO-Biosphärenreservat leisten und als Grundlage für die Entwicklung von Projekten sowie zu einer informationsgestützten Entscheidungsfindung beitragen (BAYST- MUG 2013: 185). Neben regionalen Entscheidungsträgern sollen Forschungsergebnisse auch für die Bevölke- rung, die in einer Modellregion für nachhaltige Entwicklung ebenfalls einen wichtigen Akteur auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft darstellt, verfügbar sein. Im Hinblick auf die Er- gebnisse der Online-Umfrage ist vielen Befragten die Rolle der Forschung im UNESCO- Biosphärenreservat jedoch nicht bewusst. Viele Projekte und ihre Ergebnisse sind eher unbe- kannt (BRRV 2016). Hier besteht ein Kommunikationsdefizit (vgl. I.5.3.) Seit 2004 besteht eine .RRSHUDWLRQPLWGHUÄ:LVVHQVFKDIWOLFKHQ6DPPOXQJ81E- SCO-%LRVSKlUHQUHVHUYDW 5K|Q³ DQ GHU +RFKVFKXOH )XOGD, die in die Hessische Hochschul- und Landesbibliothek Fulda integriert ist und damit eine Entleihe ermöglicht (auch Fernleihe).

Forschungsrahmenplan Bereits 1995 wurde von der Bayerischen Verwaltungsstelle deutschlandweit der erste For- schungsrahmenplan in einem UNESCO-Biosphärenreservat erstellt, der interdisziplinär alle managementrelevanten Forschungsfragen enthielt, die sich auf das Rahmenkonzept be- zogen. Nach Veröffentlichung des neuen Rahmenkonzeptes werden der Forschungsrahmen- plan sowie die Sammlung von Projektsteckbriefen zu aktualisieren sein. Die Liste wird Hoch- schulen und Studierenden zur Verfügung gestellt bzw. im Internet veröffentlicht.

Forschungszusammenarbeit auf regionaler und überregionaler Ebene Ein Austausch der für Forschung und Monitoring zuständigen Mitarbeiter der drei Verwaltungsstellen wurde mit der Aufnahme des Kernzonenmonitorings in Bayern (Verständigung über einheitliche Methodik mit Hessen und Thüringen) wiederaufgenommen und soll darüber hinaus verstetigt werden. Viele Fragestellungen haben Relevanz für die gesamte Region und sind daher sowohl inhalt- lich als auch räumlich über die Ländergrenzen hinweg zu koordinieren. Bei Langzeiterhe-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɮɯ bungen ist darüber hinaus eine länderübergreifend einheitliche Methodik zwingend erforder- lich, da sonst selbst über Jahre gesammelte Daten nicht vergleichbar oder verwendbar sind. Nur eine länderübergreifende Abstimmung kann gewährleisten, dass sich die einzelnen Un- tersuchungsergebnisse ergänzen und nutzbringend in der Praxis eingesetzt werden können (GREBE & BAUERNSCHMITT 1995: 338). Sowohl auf Länder- als auch auf Bundesebene finden Austausche mit anderen Großschutzgebieten statt. Auf bayerischer Seite organisiert jährlich die Bayerische Aka- demie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) einen Austausch der Forschungsaktivi- täten mit den Nationalparken und den zwei UNESCO-Biosphärenreservaten. Auf hessischer Seite tauschen sich der Nationalpark Kellerwald-Edersee, die Hessische Verwaltungsstelle UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sowie die Forschungsabteilung des HLNUG (ehemals FENA) regelmäßig aus. Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie tauscht mit der Thüringer Verwaltungsstelle ihrerseits die Ergebnisse aus. Auf nationaler Ebene (Natio- nale Naturlandschaften) hat sich ebenfalls ein jährliches Treffen der EUROPARC- $UEHLWVJUXSSHÄ)RUVFKXQJXQG0RQLWRULQJ³ seit 2015 etabliert, an dem seit einigen Jahren auch Personal der drei Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates teilnimmt.

Engagement Ehrenamtlicher für Forschung und Monitoring Ä&LWL]HQ6FLHQFH³ 6HLW-DKUKXQGHUWHQKDEHQVLFKÄ/DLHQ³Ä$PDWHXUH³RGHUÄ(KUHQDPWOLFKH³DQGHU%HDQWZRr- tung wissenschaftlicher Fragen beteiligt. Eine sehr lange Tradition auch in der Rhön hat die naturkundliche Bürgerwissenschaft ± PRGHUQ Ä&LWL]HQ 6FLHQFH³ ± z. B. in Vereinen und Fachgesellschaften. Heute bieten moderne Informations-und Kommunikationstechnologien ganz neue Möglich- keiten, Bürger in wissenschaftliche Aktivitäten einzubinden ± vernetzt, zeit-und ortsunab- hängig. Wissenschaftlich tätige Freiwillige sind häufig in guter Zusammenarbeit mit haupt- amtlichem Schutzgebietspersonal im Einsatz, so auch im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Durch ihre Fachexpertise, ihre Ortskenntnis und ihre eingesetzte Zeit erweitern sie die Forschungstiefe und -breite, die in Schutzgebieten möglich ist. Insbesondere bei der (ansons- ten kostenintensiven) Erhebung von Daten ist der Einsatz Ehrenamtlicher von sehr großem Wert. Mit Blick auf den demografischen Wandel und der abnehmenden Kenntnis zu Flora und Fauna wird in Zukunft der Umfang wissenschaftlicher Erkenntnisse davon abhängen, junge Engagierte zu finden, die sich für Naturbeobachtung, Artenerfassung und - dokumentation begeistern lassen (EUROPARC et al. 2016: 4). Beispielsweise wird die länderübergreifende Quellenkartierung weitgehend von professionell arbeitenden Ehrenamtlichen durchgeführt. Sie dient der Erforschung und dem Schutz der Rhöner Quellbiotope. Gerade dieses Projekt zeigt eine vorbildliche, online verfügbare Aufar- beitung (LANDESVERBAND FÜR HÖHLEN- UND KARSTFORSCHUNG HESSEN E. V. 2017). Auch im länderübergreifend angelegten Artenhilfsprojekt Rotmilan übernehmen Ehrenamtliche eine bedeutende Aufgabe bei der Bestandserfassung. 2016 waren Einwohner des gesamten UNESCO-Biosphärenreservates Rhön aufgerufen, Be- obachtungen bestimmter gefährdeter Libellenarten zu melden. Über 200 Meldungen mit 1.100 beobachteten Tieren gingen innerhalb des Projektzeitraumes von sechs Wochen ein. Als Resultat konnte eine Übersichtskarte zur Verbreitung der beiden Prachtlibellenarten im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön erarbeitet werden, die auch den Naturschutzbehörden

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zur Verfügung gestellt wurde. Neben dem konkreten Nutzen dieser bürgerwissenschaftlichen Arterfassung über die aktuelle Verbreitung solcher Arten können Bürgerwissenschaften auch einen wichtigen Beitrag für Öffentlichkeitsarbeit und die Sensibilisierung der Bevölkerung gegenüber Nachhaltigkeitsthemen im UNESCO-Biosphärenreservat dienen; dieses Projekt soll weitergeführt werden. Die hier dargestellten bürgerwissenschaftlichen Erfassungen können die Arbeit von Wissenschaftlern nur ergänzen, nicht ersetzen. Nicht nur bei der Koordination, sondern vor allem bei der Qualitätssicherung und Analyse der erhobenen Daten kann auf den Einsatz professioneller Wissenschaft nicht verzichtet werden. 2016 wurde im Rahmen der Erstellung des Rahmenkonzeptes ergänzend eine (nicht- repräsentative) Online-Befragung durchgeführt. Hierbei wurde unter anderem deutlich, dass durchaus die Bereitschaft in der Bevölkerung besteht, an Monitoring-Aktivitäten teilzuneh- men, bzw. eigene wissenschaftliche Expertise in Forschungsprojekte des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön einzubringen (BRRV 2016).

Eigene Forschungsprojekte der Verwaltungsstellen Das aktuell einzige, langjährige und aus Eigenmitteln finanzierte (an Dritte vergebene) For- schungsprojekt der Bayerischen VerwaltungsstelleGLH3URMHNWUHLKHÄ+LVWRULVFKH.Xl- WXUODQGVFKDIW5K|Q³XPIDVVWGLH'RNXPHQWDWLRQKLVWRULVFKHU.XOWXUODQGVFKDIWVHOHPHQWHLQ den bayerischen Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön. Schrittweise sollen alle Gemeinden im bayerischen Teil einschließlich des Erweiterungsgebiets erfasst werden. Ferner soll dies (durch die Hessische und Thüringer Verwaltungsstelle) auf die gesamte Rhön ausgedehnt werden. Ziel ist es ferner, mit der Projektreihe bei den verantwortlichen Ent- scheidungsträgern in der Gemeinde ein Bewusstsein für den kulturhistorischen und oftmals auch landschaftsästhetischen Wert der Elemente aus früherer Zeit zu schaffen (Identitätsstif- tung) und die Dokumentation als Grundlage für kommunale Planungen heranzuziehen sowie für die Gemeinde in Wert zu setzen (z. B. touristisch oder im Falle von historischen Hecken- landschaften auch durch nachhaltige energetische Nutzung). Ebenso können Ergebnisse aus diesem Projekt unmittelbar in der Bildungsarbeit für Nachhaltige Entwicklung herangezogen werden. Als Kurzfassung werden die Ergebnisse in einer Buchreihe veröffentlicht. Im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön wurde von Anfang an sehr viel Kraft in die ganzheitliche Erforschung der für das Gebiet typischen Waldökosysteme ge- VWHFNW 6R LVW GDV 1DWXUVFKXW]JHELHW Ä6WLUQEHUJ EHL :VWHQVDFKVHQ³ GHU]HLW GDV DP EHVWHQ erforschte Gebiet der Rhön. Ein Porträt hierzu ist im September 2016 erschienen. Dieser For- schungsansatz wird nun nach und nach auf andere Ökosysteme angewendet. Derzeit ist das YRQ .DONEXFKHQZDOG EHVWLPPWH 1DWXUVFKXW]JHELHW Ä'UHLHQEHUJ EHL )ULHGHZDOG³ LQ $UEHLW Die aktuelle Käferforschung hat dort bereits erstaunliche Ergebnisse geliefert. In Vorbereitung ist die Fortführung der )RUVFKXQJLP1DWXUVFKXW]JHELHWÄ5RWHV0RRU³. Hier wurde ab dem Jahre 1980 über 20 Jahre über das E+F- und E+E-Projekt des Bundes intensiv Moorforschung betrieben. Diese soll nun wieder aufgegriffen werden. Details sollen in die- sem Jahr in einem neuen Konzept festgelegt werden. Die begonnene Erforschung und das Monitoring zu Erdfällen werden in der thüringer Rhön fortgeführt. Ebenso die Ersterfas- sung bzw. Vergleichserfassung in den neuen bzw. alten Kernzonen. Eine Vergleichsbewer- tung der Entwicklung der Kalkmagerrasen und der damit verbundenen Orchideenbestände

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɯɧ wird im 10-jährigen Rhythmus weitergeführt. Ähnliches gilt für die Hausgärten. Das Monito- ring zum Deutschen Edelkrebs und die Quellenerforschung laufen in Abhängigkeit der Haus- haltslage weiter.

5.2.3. Monitoring Monitoring wird im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zum großen Teil über Dritte (Landesanstalten und Landesämter) im Rahmen landesweiter (Umweltmonitoring-) Pro- gramme betrieben. Die jeweiligen Monitoringdaten Dritter liegen in der Regel nicht bei den Verwaltungsstellen vor, jedoch wurden die Ergebnisse im ersten integrierten Umweltbericht 2008 länderübergreifend für die Rhön regionalisiert interpretiert und managementorientiert ausgewertet (BAYSTMUG 2013: 187). Einige Monitoringaktivitäten werden auch mit Eigenmitteln der drei Verwaltungsstellen durchgeführt, u. a. in den Bereichen Biodiversitätsmonitoring (v. a. Kernzonenmonitoring), Landschaftsmonitoring und Sozioökonomischem Monitoring (bislang in Form einer Akzep- tanzanalyse). Die Ergebnisse flossen ebenfalls in den integrierten Umweltbericht 2008 (BA- YSTMUGV et al. 2008) ein.

Biodiversitätsmonitoring Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön spielt der Schutz der biologischen Vielfalt eine zentrale Rolle (vgl. I.2.1.). Um den Erhalt dieser Ökosysteme sowie der darin vorkommenden Artenvielfalt nachhaltig zu sichern, wurde für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ein regionales Zielarten- konzept erstellt, welches lebensraumtypische und besonders schutzbedürftige Arten, aber DXFK$UWHQPLWJUR‰HP0LWQDKPHHIIHNW ³umbrella species³ XPIDVVW(ALTMOOS 1997, BARTH 2004). Sowohl für diese Zielarten wie auch für weitere Verantwortungsarten innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates ist daher ein langfristiges Biodiversitätsmonitoring geboten bzw. teilweise gesetzlich verpflichtend, um Kenntnisse über Bestandsentwicklun- gen zu erlangen, rechtzeitig gezielte Schutzmaßnahmen zu ergreifen und abgeschlossene Maßnahmen auf ihren Erfolg zu kontrollieren (BAYSTMUGV et al. 2008). Sie ermöglichen bei regelmäßiger, methodisch vergleichbarer Durchführung Aussagen über die Auswirkungen der Klimaveränderung oder über den Einfluss menschlicher Nutzung wie Land- und Forst- wirtschaft auf die Artzusammensetzung der Lebensräume in der Rhön. Während der Großteil der Kernzonen seit der Anerkennung des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön im Jahr 1991 nicht mehr bewirtschaftet wird, wurden im Jahr 2014 durch die Erweiterung des UNESCO-Biosphärenreservates auf bayerischer Seite weitere Kernzonen ausgewiesen und somit erst vor relativ kurzer Zeit unter Schutz gestellt (BAYST- MUG 2013; RUF 2013). Die Kombination aus standörtlich hoch diversen Kernzo- nen, die seit unterschiedlich langer Zeit unter Prozessschutz stehen bzw. teilweise erst kürz- lich aus der Bewirtschaftung genommen wurden, ist bundesweit einzigartig und wis- senschaftlich höchst interessant. Daher finden im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön verschiedene Biodiversitätserfassungen statt, welche die systematische und wiederholte Be- obachtung der Waldentwicklung sowie ausgewählter Artgruppen auf repräsentativen Kern- zonenflächen umfassen.

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Im bayerischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates wurden 19 Kernzonen ausge- wählt, welche die für die Rhön typischen Standorte und Lebensraumtypen bestmöglich ab- bilden und sowohl seit Jahrzehnten geschützte, als auch neu ausgewiesene Kernzonen ein- schließen. Nach einer wissenschaftlich fundierten Grunderhebung von Waldbestand und Bodenvegetation sowie einer Ersterfassung aller dort zu beobachtenden Weichtiere, Pilze und Totholzkäfer wird auch die Vogelfauna über mehrere Jahre hinweg erfasst. Dieses Biodiversi- tätsmonitoring ist hierbei in einen breiteren Rahmen systematischer Erfassungsprogramme eingebunden. So koordiniert die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) im Rahmen ihrer Naturwaldforschung externe wissenschaftliche Arbeiten und führt eigene Erhebungen in den zehn Naturwaldreservaten innerhalb des UNESCO- Biosphärenreservates durch (BLASCHKE et al. 2013). Im ökologisch interessanten Übergangs- bereich zwischen den teilweise als Kernzonen ausgewiesenen Waldflächen und dem artenrei- chen Offenland des NSG Lange Rhön erheben die Wildland-Stiftung Bayern und die Ornitho- logische Arbeitsgemeinschaft Unterfranken seit vielen Jahren Daten zu Bodenbrütern. Auch im thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservates wird die Entwicklung der Kernzonen durch regelmäßige Waldaufnahmen erhoben sowie das Vorkommen von Kleinsäugern und die Auswirkungen des Wildverbisses auf die potenzielle natürliche Vegeta- tion untersucht. Im hessischen Teil führt die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt in einem umfassenden Monitoring-Programm für Naturwaldreservate eigene Forschungs- vorhaben durch, zu denen Beobachtungen der Waldentwicklung durch permanente Stich- probeninventuren ebenso wie systematische Erhebungen von Bodenvegetation, Insekten und Vogelfauna gehören (SCHMIDT & MEYER 2016). Erste Absprachen und Planungen zur länder- übergreifenden Abstimmung hinsichtlich der Aufnahme- und Analysemethodik und hin zu einem einheitlichen Kernzonenmonitoring haben bereits begonnen. Regelmäßige Biodiversitätserfassungen finden im UNESCO-Biosphärenreservat aber auch außerhalb festgelegter Schutzgebiete statt. So kontrolliert die Arbeitsgemeinschaft für Fle- dermausschutz Fulda e. V. seit 2002 jährlich den Bestand an Fledermäusen in verschiedenen Winterquartieren. Auch die Interessengemeinschaft für Fledermausschutz und -forschung Thüringen e. V. (IFT) erforscht seit Jahrzehnten die Wochenstuben und den Fledermauszug in der Rhön. Öffentlichkeitwirksame Fledermausfeste fanden in Neidhartshausen statt. Ein Fledermausweg wurde angelegt und ausgestattet. Die regelmäßig vom Birkwildhegering bzw. der Wildland-Stiftung Bayern organisierte Erfassung der Vogelarten in der Hochrhön findet seit Jahrzehnten statt. Das länderübergreifende Artenhilfsprojekt Rotmilan beinhaltet eben- falls eine regelmäßige Erfassung dieses Greifvogels durch ehrenamtliche Naturschützer (zu Citizen Science siehe auch weiter oben). Diese Monitoringprogramme im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön funktionieren seit Jahren beispielhaft. Ein länderübergreifendes gemeinsames Biodiversitätsmonitoring einschließlich abgestimm- ter Methodik oder dem Setzen von Schwerpunkten besteht bislang nicht.

Landschaftsmonitoring Die Landnutzung im Biosphärenreservat Rhön wurde erstmals 1993 länderübergreifend und flächendeckend erfasst. Grundlagen sind analoge Colorinfrarot-Luftbilder, die die Er- kennung unterschiedlich vitaler bzw. intensiver Stadien der Vegetationsbedeckung ermögli- chen. Nach einem bundesweit einheitlichen Erfassungsschlüssel (BFN 1995) wurden die

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Landnutzungstypen mit hohem Differenzierungsgrad (>900 Typen) und einer räumlichen Auflösung von ca. 1:10.000 erfasst und digital ausgewertet. Diese Kartierung wurde im Zuge eines Landschaftsmonitorings 2006 nach gleicher Methode wiederholt und soll auch zukünf- tig weitergeführt werden. Sie stellt eine Basis für alle landschaftsbezogenen, wissen- schaftlichen Auswertungen für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön dar. Eine Wiederholungskartierung ±dann auf der Basis digitaler CIR Luftbilder ± ist für 2018 vorge- sehen. Gleichzeitig erfolgt ein Vergleich/ Abgleich mit verfügbaren hochauflösenden Satelli- tenaufnahmen. Weitere Aufnahmen bzw. Auswertungen sollten in gleicher Weise künftig im regelmäßigen Abstand von zehn Jahren erfolgen. Im Unterschied zu amtlichen Flächen- statistiken des Bundes und der Länder, die auf die Gemeindegrenzen projiziert werden, wird mit dem Landschaftsmonitoring des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön flächendeckend die Realnutzung in ihrer tatsächlichen räumlichen Ausprägung als Momentaufnahme darge- stellt. Insbesondere die strukturelle Ausstattung der Kulturlandschaft wird unmittelbar in ihrem Nutzungskontext abgebildet. Mit dieser Datenbasis können langfristige Veränderun- gen der Landnutzung im Gebiet festgestellt und mit den raumbezogenen Leitbildern zu Landnutzung, Landschaftsbild und Ökosystemstrukturen abgeglichen und bewertet werden. Aufgrund der Fortschritte hinsichtlich Satellitenbildauswertungen ist eine diesbezügli- che Ergänzung der CIR-Kartierung denkbar.

Sozioökonomisches Monitoring Im Bereich des Sozioökonomischen Monitorings wird im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön bislang länderübergreifend regelmäßig eine quantitative Repräsentativbefragung Ä0HLQXQJVXPIUDJH³ GXUFKJHIKUW Die gesellschaftliche Akzeptanz des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ist Voraussetzung für ein Gelingen der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele. Sie hängt auch davon ab, ob und wie die Bevölkerung das Management der Verwaltungsstellen wahrnimmt und bewertet. Da- her gaben die drei Verwaltungsstellen 2002 erstmals eine quantitative Repräsentativbefra- gung in Auftrag (ALLENSBACH 2002). Länderübergreifend wurde die Bevölkerung im UNE- SCO-Biosphärenreservat Rhön nach ihrem Wissen, ihrer Wahrnehmung und ihrer Einstel- lung gegenüber dem UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und den Verwaltungsstellen befragt. Die Repräsentativbefragung wurde 2010 mit identischer Methodik wiederholt wurde (TNS INFRATEST 2011) und liefert eine abgesicherte Akzeptanzanalyse auf (BUER et al. 2013). Ziel dieser Langzeituntersuchung ist es, ein repräsentatives Stimmungsbild der Bevölke- rung zu erfassen und ggf. deren Veränderung zu erkennen. Die Umfrage ist als Messinstru- ment für die Einstellung der Bevölkerung zu Nachhaltigkeitsthemen von Bedeutung und da- mit für regionalpolitische Akteure in der Region relevant. Die Dokumentation der Binnen- wahrnehmung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön bei der Rhöner Bevölkerung dient auch den Verwaltungsstellen, Optimierungspotenziale zu erkennen und zukünftige Arbeits- schwerpunkte festzulegen. Ergebnisse der Studie sind, sofern möglich, umgesetzt worden: Neben der Ausrichtung der Öffentlichkeitsarbeit wurde prioritär länderübergreifend die Beschilderung der Ortseingänge LQGHQ5K|QJHPHLQGHQPLWGHP=XVDW]Ä81(6&2- %LRVSKlUHQUHVHUYDW5K|Q³GXUFKJeführt. Die geringe bzw. unsichere Kenntnis, ob der eigene Wohnort im Großschutzgebiet oder au- ßerhalb liegt, konnte durch diese Maßnahme signifikant verbessert werden, wie die Wieder- holung der Bevölkerungsbefragung 2010 zeigte (TNS INFRATEST 2011).

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Die Akzeptanzanalyse im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön war die erste dieser Art in deutschen UNESCO-Biosphärenreservaten (BUER et al. 2013). Eine Ausdehnung auf das Erweiterungsgebiet ist vorgesehen. Im Hinblick auf die zahlreichen Entwicklungen (Digi- talisierung etc.), die seit 2000 stattfanden und auch noch stattfinden, wird eine inhaltliche Überprüfung unter Sicherung der Vergleichbarkeit als sinnvoll erachtet. Neben der Zeitreihe einer quantitativen Bevölkerungsbefragung liegt bislang erstmalig die Untersuchung regionalökonomischer Effekte des Tourismus für das UNESCO- Biosphärenreservat Rhön vor (JOB & KRAUS 2014), mit erstmals belastbaren Zahlen zu Ta- gesbesuchern sowie den täglichen Ausgaben der Tages- und Übernachtungsgäste im UNE- SCO-Biosphärenreservat Rhön. Auch wurde die Zahl der Einkommensäquivalente, die der Tourismus in der Rhön generiert, ermittelt. Die Ergebnisse der verschiedenen Erhebungsin- strumente (Zählungen und Interviews) wurden mit weiteren Daten der amtlichen Statistik kombiniert und analysiert, woraus ein repräsentatives Abbild der Tourismusstruktur im gesamten UNESCO-Biosphärenreservat Rhön hergeleitet werden konnte. Die Me- thodik der Untersuchung eignet sich gut für periodische Wiederholungen.

Integratives Monitoring gemäß Empfehlung des Bundes

%XQGHVZHLWZLUGIUDOOH*UR‰VFKXW]JHELHWHHLQÄLQWHJratives 0RQLWRULQJ³nach GEHRLEIN et al. 2014 koordiniert durch die Geschäftsstelle EUROPARC Deutschlands e. V. voraussichtlich noch in 2017 begonnen. Die Vorteile des integrativen Monitorings liegen u. a. darin, dass die Ergebnisse zu 100 % in entsprechende Berichtsformate, wie einen Umwelt- oder Nachhaltig- keitsbericht überführt werden können.

5.2.4. Zusammenfassung Themenfeld Forschung und Monitoring Forschung und Monitoring spielen eine wichtige Rolle in UNESCO-Biosphärenreservaten als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung und sind daher (von der UNESCO) vorgegebene Aufgaben der Verwaltungsstellen. Die festgelegte Ausrichtung der Biosphärenreservatesfor- schung (Regionalforschung) macht die Region jedoch wenig interessant für die Forschungs- gemeinschaft. Diese Kluft gilt es zu überwinden. Forschungsprogramme speziell für UNE- SCO-Biosphärenreservate existieren nicht. Die Verwaltungsstellen übernehmen aus Budget-, Personal- und institutionellen Gründen überwiegend koordinierende Aufgaben (Forschung Dritter) und führen nur wenige eigene Forschungs- und Monitoringaktivitäten durch bzw. vergeben aus Eigenmitteln finanzierte Projekte an Dritte. Die Weiterentwicklung der Monitoringaktivitäten zu einem integrativen Monitoring wird für eine einfachere Erfüllung von Berichtspflichten empfohlen. Seit 1991 wurden insgesamt ca. 400 wissenschaftliche Arbeiten durchgeführt. Beteiligt waren Mitarbeiter und Studierende von über 60 Universitäten und (Fach-) Hochschulen. Die Fi- nanzierungslücke im Bereich Forschung wird hierbei deutlich: Arbeiten Studierender ma- chen fast die Hälfte der gesamten Forschungsarbeiten aus und sogar über drei Viertel der durchgeführten Projekte liefen ohne Finanzierung der Verwaltungsstellen. Dementsprechend fehlen den Verwaltungsstellen hierbei die Rechte zur Nutzung der Ergebnisse. Der themati- VFKH6FKZHUSXQNWGHU)RUVFKXQJVDUEHLWHQODJGHXWOLFKLP%HUHLFKÄ1DWXUXQG/DQGVFKDIW³ (über 50 %). Obwohl das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zu fast drei Vierteln aus Ent-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɯɫ wicklungszonen besteht, wurden nur in einem Drittel der Forschungs- und Monitoringarbei- WHQLP%HUHLFKÄ:LUWVFKDIW³JHIRUVFKWXQGLQHLQHP6HFKVWHOLP%HUHLFKÄ6R]LDOHV³,QWHUGLs- ziplinär waren nur knapp ein Drittel der durchgeführten Forschungs- und Monitoringprojek- te. Technische und personelle Kapazitäten fehlen für Datenauskünfte und insbesondere für die Datenpflege. Das zur Verfügung stellen der Forschungsergebnisse für regionale Akteure und die Bevölkerung kann ebenfalls kaum geleistet werden. Die wenigsten Forschungsarbeiten münden unmittelbar in eine nachfolgende Umsetzung. Ein Austausch zwischen den für Forschung und Monitoring zuständigen Mitarbeitern der drei Verwaltungsstellen wurde mit der Aufnahme des Kernzonenmonitorings in Bayern wie- deraufgenommen. Mehr Zusammenarbeit ist v. a. bei länderübergreifenden Thematiken notwendig. Bei Langzeiterhebungen ist eine länderübergreifend einheitliche Methode uner- lässlich. Sowohl auf Länder- als auch auf nationaler Ebene finden jährliche Austausche mit Ministerien bzw. anderen Großschutzgebieten statt. Das Engagement Ehrenamtlicher hat im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön bereits lange Tradition. Durch moderne Informations- und Kommunikationstechnologien entstehen neue Möglichkeiten der Einbindung. Bürgerwissenschaftliche Erfassungen (Citizen Science) sind im Rahmen der Umweltbildung und Akzeptanz des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön wichtig, können die Arbeit von Wissenschaftlern jedoch nur ergänzen, nicht ersetzen.

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5.3. Themenfeld Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Marke- ting Öffentlichkeitsarbeit wird auch als Synonym für die externe Kommunikation von Institutio- nen verwendet, die auf einen größeren Bekanntheitsgrad, Informationsfluss und positive Beeinflussung der öffentlichen Meinung abzielt. Dazu werden in der Regel Meinungsmulti- plikatoren, bevorzugt Massen- und Metamedien, aber auch Netzwerke genutzt. Letztere wer- den hauptsächlich in Kapitel 6 ± Unsere Zusammenarbeit ± näher beleuchtet. In diesem Themenbereich werden nach einer Mediennutzungsanalyse die bisherigen externen Kom- PXQLNDWLRQVZHJH XQG 0DUNHWLQJVWUDWHJLHQ Ä81(6&2-%LRVSKlUHQUHVHUYDW 5K|Q³ DQDO\VLHUW und zukünftige Herausforderungen aufgezeigt ± es geht daher grundsätzlich um das Kom- munikationsmanagement der drei Verwaltungsstellen und Trägervereine.

5.3.1. Medienanalyse Für die Analyse des bisherigen Kommunikationsmanagements ist es wichtig, die aktuelle und prognostizierte Mediennutzung darzustellen. Für das Gebiet des UNESCO-Biosphären- reservates Rhön liegen keine Mediennutzungsstudien vor, daher beziehen sich die folgenden Informationen auf deutschlandweite Entwicklungen und dort, wo möglich, auf regionalisierte Angaben.

Abbildung 60: Informierende und andere Mediennutzung (¦ allgemein) zur Meinungsbildung in Deutschland im Trend [%] (2009-2015) (Quelle: TNS INFRATEST 2015: 11ff.)

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Auf die Frage, wie relevant die Mediengattungen Fernsehen, Radio, Internet sowie Tageszei- tungen und Zeitschriften für die Meinungsbildung der Bevölkerung in Deutschland sind, hat TNS Infratest MediaResearch für die Medienanstalten - ALM GbR eine repräsenta- tive Telefonstudie mit Personen ab 14 Jahren in den Jahren 2009 bis 2015 (n = 2.800 Inter- views, Basis 69,241 Millionen Personen) als Teil des Medienkonvergenzmonitors zur empiri- schen Beobachtung der Mediennutzung in Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse zur allgemeinen Nutzung zur Meinungsbildung 2015 zeigen, dass das Fernsehen mit knapp 82 % vor dem Radio (62 %) das reichweitenstärkste Medium zur Meinungsbildung ist. Das Internet folgt auf Rang 3 (61 %). Die Tageszeitungen (40,8 %) und Zeitschriften (11,9 %) belegen die Plätze vier und fünf. Auffällig ist die Entwicklung der Medi- ennutzung seit 2009 (vgl. Abbildung 60, S.285). Trotz abnehmendem Trend bleiben TV und Radio vorne, das Internet legt kontinuierlich (um 10 % seit 2009) gaufgrund der Vielfalt an Kommunikationsmöglichkeiten (Kategorie andere Nutzung ±± E-Mail, WhatsApp, Social Media etc.) zu. Die Nutzung der analogen Printmedien ist weiter rückläufig (TNS INFRATEST 2015: 10ff.). Zum Thema Zuschaueranteile der Fernsehnutzung 2015 nach Veranstaltergrup- pen ergibt das Nutzungsergebnis 43,9 % öffentlich-rechtlicher Rundfunk, 22,9 % Medien- gruppe RTL Deutschland, 19,9 % ProSiebenSat.1 Media SE und 13,3 % sonstige Programme (DIE MEDIENANSTALTEN 2016b: 85). Differenziert betrachtet informierten sich die Deutschen 2015 für ihr Meinungsbild bevorzugt im Fernsehen (61 %, Platz 1), gefolgt vom Radio (50 %, Platz 2) und in den Tages- zeitungen (34,8 %, Platz 3). Letztere platzieren sich klar vor den Online-Angeboten (29,3 %) im Gesamtvergleich, verlieren jedoch in der Altersgruppe 14 ± 49-Jährige den 3. Platz an die Internetangebote (42,3 %) (TNS INFRATEST 2015: 15ff.). Bei den 14-29-Jährigen rückt das Internet klar auf Platz 1 als informierendes Medium zur Meinungsbildung, auch der durch- schnittliche Nutzungsanteil linearen Programmfernsehens (46 %) und non-linearer, zu je- dem Zeitpunkt abrufbarer Fernsehinhalt (54 %), ist hier deutlich unterschiedlich zu den an- deren Altersgruppen. Video on Demand spielt bei den non-linearen Nutzungsformen mit 36,2 % die größte Rolle, dabei werden Youtube zu 81 %, Mediatheken zu 79 % gesamt und öffentlich-rechtliche Mediatheken zu 70 % genutzt. Amazon Prime (36,3 %) und Netflix (20,5 %) spielen derzeit im deutschlandweiten Trend eine untergeordnete Rolle (DIE MEDI- ENANSTALTEN 2016a: 37, 48). Die höchste Informationsreichweite im Internet haben E- Paper-Angebote (Apps und Websites) von Tageszeitungen (13,2 %) und Zeitschriften (11,7 %). Der notwendige Zugang zum Internet steigt seit 2009 kontinuierlich an, insbeson- dere bei den ab 50-Jährigen. Die Mehrheit (61 %) informiert sich am PC oder Laptop (bevor- zugt von Generation 50+ mit 71 %), gefolgt vom Smartphone (45 %, 14-29 Jährige bei 56,8 %) und Tablet (17,3 %). Geschlechterspezifische Auffälligkeiten bei der informierenden Nutzung gibt es lediglich beim Medium Internet. Es informieren sich mit 36,7 % deutlich mehr Männer online als Frauen (22,8 %). Einen eindeutigen Zusammenhang zur informie- renden Nutzung gibt es zur Bildung. Je besser ausgebildet, desto weniger TV und desto mehr Online und Radio-Infonutzung. Personen mit maximal Hauptschulabschluss bevorzugen TV (66,5 %), gefolgt von Radio (45,3 %), Tageszeitung (35,7 %) und Internet (14,4 %) (TNS INFRATEST 2015: 22ff.). Soziale Netzwerke wie Facebook fallen in der informierenden Funktion zur Meinungsbildung hinter die digitalen Tageszeitungen und Zeitschriften zurück (10,9 % Facebook, 2,1 % Twitter und 8,6 % Youtube). Hinzu kommt, dass professionelle Beiträge gefragter sind als UGC(s) (user generated content) (TNS INFRATEST 2015: 20ff.).

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Welches Medium wird wie als Informationsquelle genutzt? Mit 37,6 % ist TV nach wie vor wichtigstes Informationsmedium, gefolgt vom Internet (25,4 %) und der Tageszei- tung (21,9 %) (vgl. 61Abbildung 61, S 287.). Der Trend zeigt deutlich, dass das Internet als Informationsquelle klar den Tageszeitungen den Rang abläuft. Bei mehr als der Hälfte der 14-29-Jährigen ist das Internet aber das Informationsmedium Nummer 1± nicht mal jeder Vierte informiert sich über das TV. Auch spielt der Bildungsabschluss eine große Rolle. Per- sonen mit maximal Hauptschulabschluss bevorzugen das TV als Informationsquelle (47,6 %), diejenigen mit (Fach-) Abitur das Internet (40,6 %) (TNS INFRATEST 2015:20ff.).

Abbildung 61: Wichtigstes Informationsmedium in Deutschland im Trend [%] (2009-2015 ) (Quel- le: TNS INFRATEST 2015: 37ff.)

Werden informierende Nutzung zum Meinungsbild und Medien als Informationsquellen zu- sammenfassend betrachtet, erhält man das Meinungsbildungsgewicht. In diesem hat das Fernsehen 2015 als Marktführer einen Anteil von 37,3 %, das Internet als Zweitplatzierter einen Anteil von 21,6 %, gefolgt von Tageszeitungen (20,7 %) und Radio (19,2 %). Dabei stellt das Internet im zeitlichen Vergleich von 2009 mit 12,9 % zu 21,6 % im Jahr 2015 das größte Potenzial mit einer Steigerung um 8,7 % dar. Insbesondere bei den 14- bis 29- Jährigen gewinnt das Internet mit 44,8 % und Platz 1 im Jahr 2015 fortwährend Relevanz. Bei den ab 50-Jährigen behauptet sich das Fernsehen (42,1 %) vor der Tageszeitung (27,1 %), die leicht aber kontinuierlich an Bedeutung verliert. Das Internet spielt mit 8,8 % eine mar- ginale Rolle (TNS INFRATEST 2015: 47ff.). Fokus Online 2016: Die repräsentative Onlinestudie der Projektgruppe ARD/ZDF- Multimedia ermittelt seit 1997 jährlich die Internetnutzung in Deutschland. Bei der Erhe- bung im Jahr 2016 (n=1.508 Erwachsene ab 14 Jahren) ergaben die analysierten Daten den seit langem größten Zuwachs bei der Zahl der Online-Nutzer (absolut 83,8 %) und täglichen Onlinenutzung (absolut 65 %).

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Abbildung 62: Internetzugang der Rhöner Haushalte (50 Mbit/s) (Quelle: BMVI 2016)

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Die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer stieg um 20 Minuten auf 2:08 h. Signifikant ist die hohe Nutzungsdauer der 14-29-Jährigen von 4:05 h und die niedrige der ab 70-Jährigen (0:28h). Im Vergleich zum Vorjahr überholen die Smartphones (66 %) als häufigstes Endge- rät die bisher auf Rang 1 platzierten Laptops (57 %), eine Nutzung unterwegs wird von 57 % bestätigt (ARD/ZDF MEDIENKOMMISSION 2016: 2ff.). Hinzu kommt, dass der Stand der Digitalisierung der Übertragungswege des TV- Empfangs im Jahr 2016 um 3,8 % auf 92,3 % in Deutschland angestiegen ist. Somit sind 89,8 % der TV-Haushalte vollständig digitalisiert (45,9 % Kabel, 46,5 % Satellit). Kunden kaufen heutzutage Fernseher und erhalten SmartTVs, die gleichzeitig mit dem Internet ver- bunden werden können und über einen App-Store und HbbTV-Funktionalität (Hybrid Broadcasting Broadband TV) verfügen, was eine Verschiebung der Mediennutzung und In- formationsbeschaffung mit sich führen wird (DIE MEDIENANSTALTEN 2016a: 37ff.). Grundlage für eine derartige Mediennutzung ist der Ausbau des Breitbandnetzes. Insbe- VRQGHUHPLWGHUQHXHQ5LFKWOLQLHÄ)|UGHUXQJ]XU8QWHUVWW]XQJGHV%UHLWEDQGDXVEDXVLQGHU %XQGHVUHSXEOLN 'HXWVFKODQG³ YRP  ZXUGHQ DXFK LP *HELHW GHV 81(6&2- Biosphärenreservates Ausbaumaßnahmen abgeschlossen, befinden sich derzeit in Arbeit o- der wurden beantragt. Im aktuellen Ausbaustand vom 12.12.2016 (Tabelle Anh-39 und Abbildung 62, S.288) wird deutlich, dass nur 23,2 % der statistischen Gemeinden im UNESCO-Biosphärenreservat %UHLWEDQGQHW]HPLW•PELWV]XU9HUIJXQJKDEHQ (BMVI 2016). Auffällig ist hierbei die räumliche Verteilung. So sind die bayerischen Städte Bad Kissingen und Bad Neustadt a. d. Saale mit den umliegenden Gemeinden Nüdlingen, Burglauer, Elfershausen, Aura a. d. Saale und Hohenroth mindestens zu 75 % mit mehr als 50 mbit/s angeschlossen. Dagegen liegen die Versorgungswerte in der erthüringer Rhön bis auf die Gemeinden Aschenhausen, Hümp- fershausen und Oberkatz unter 30 %. Geplant ist für das Gebiet des UNESCO- %LRVSKlUHQUHVHUYDWHV5K|QGHU$XVEDXDXIPLQG•PELWVXQd in ausgewählten Gewerbe- JHELHWHQDXI•PELWV Fördermittel stehen bereit. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass in den durchschnittlich 9:26 h Gesamtmedi- ennutzung am Tag das Internet den größten Anstieg als Informationsquelle und allgemei- ne Mediennutzung zur Meinungsbildung zu verzeichnen hat und zukünftig noch eine größere Rolle spielen wird (n=4.300 Personen über 14 Jahre, BREUNIG & VAN EIMEREN 2015: 517ff.).

Regionale Medienanalyse Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön gibt es mit neun Tageszeitungen und elf publizisti- schen Einheiten noch eine Vielzahl an Tageszeitungen, die die nachhaltige Entwicklung jour- nalistisch begleiten (vgl. Tabelle 47, S.290f). Jedoch ist die Verteilung und Anzahl regional sehr unterschiedlich. Die meisten verfügen über E-Papers und weitere Onlineangebote. Für die Öffentlichkeitsarbeit der Verwaltungsstellen und Trägervereine werden vorwiegend die Lokalredaktionen eingebunden. Pressearbeit steht an erster Stelle und bis Ende 2016 nahm ein externes Journalistenbüro Außentermine und Pressearbeit im Auftrag wahr. Insbesonde- re länderübergreifende Themen werden jedoch vorwiegend nur in den jeweiligen regionalen Tageszeitungen, Zeitungen oder Anzeigenblättern publiziert, in deren Verbreitungsbe- reich auch die Veranstaltung/ Aktivität durchgeführt oder die Pressemitteilung der dezentral strukturierten Verwaltungsstelle oder des Trägervereins herausgegeben wurde. Hinzu kommt

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɰɧ eine Vielzahl an Gemeindeblättern. Anders verhält sich dieser Aspekt aber bei den länder- übergreifenden Zeitschriften ZLH Ä5K|QVSLHJHO³ Ä5K|Q-0DJD]LQ³ RGHU Ä'LH 5K|Q :DQGHUQXQG0HKU³ Tabelle 47: Liste regionaler Medienunternehmen und Mediendienste UNESCO- Biosphärenreservat Rhön (Stand 2017), TZ ± Tageszeitung, AzB ± Anzeigenblatt, pE ± publizisti- sche Einheit in Bayern, Hessen, Thüringen und überregional (Quelle: eigene Erhebung 2017) On- E- Medienname Kategorie Region Herausgeber line? Paper? Mediengruppe Ober- Fränkischer Tag TZ Ja Ja Unterfranken franken GmbH & Co. KG Freies Wort TZ Ja Ja erThüringer Rhön Regionalteil Regionalteil pE Ja Ja Meiningen Meiningen Suhler Verlagsgesell- Regionalteil Regionalteil schaft mbH & Co.KG pE Ja Ja Bad Salzungen Bad Salzungen Regionalteil Regionalteil pE Ja Ja Schmalkalden Schmalkalden Geisaer Zeitung TZ Ja k. A. Geisa verlag-parnitzke Fuldaer Zeitung TZ Ja Ja LK Fulda Verlag Parzeller Regionalteil Fulda pE Ja Ja Fulda und Rhön GmbH & Co. KG Hünfeld und Um- Verlag Parzeller Regionalteil Hünfeld pE Ja Ja gebung GmbH & Co. KG Hoehl-Druck GmbH LK Hersfeld- Hersfelder Zeitung TZ Ja Ja + Co. Hersfelder Zei- Rotenburg tung KG Main-Netz Media Main-Echo TZ Ja Ja Bad Kissingen GmbH Meiningen und Meininger Tageblatt TZ Ja Ja Umgebung Meininger Medienge- Thüringische sellschaft mbH Lokalteil Rhön pE Ja Ja Rhön Main-Post TZ Ja Ja Unterfranken Lokalteil Bad Kissin- pE Ja Ja LK Bad Kissingen gen Main-Post GmbH Lokalteil Rhön- LK Rhön- pE Ja Ja Grabfeld Grabfeld Südthüringer Zeitung TZ Ja Ja Südwestthüringen Lokalteil pE Ja Ja Bad Salzungen Bad Salzungen Mediengruppe Thü- Lokalteil pE Ja Ja Schmalkalden ringen Verlag GmbH Schmalkalden Lokalteil pE Ja Ja erThüringer Rhön Thüringische Rhön Ostheim vor der Druckerei Ostheimer Zeitung Zeitung Ja Nein Rhön Gunzenheimer LK Rhön- Rhön- und Saalepost Rhön- und Saalepost Zeitung Ja Ja Grabfeld GmbH Franken Medien Be- Rhön- und Streubote Zeitung Nein Nein Mellrichstadt teiligungs GmbH online- Verlag Fulda Aktuell Fulda Aktuell AzB Ja LK Fulda pdf GmbH LK Hersfeld- EXTRA TIP Werbege- Kreisanzeiger AzB Nein Nein Rotenburg sellschaft mbH Marktkorb am Mitt- MGV Medienagentur AzB Nein Nein LK Fulda woch/ am Sonntag Fulda Markt AzB Ja Nein Unterfranken Main-Post GmbH

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On- E- Medienname Kategorie Region Herausgeber line? Paper? Bad Kissingen pE Ja Nein LK Bad Kissingen LK Rhön- Rhön-Grabfeld pE Ja Nein Grabfeld Anzeiger AzB Ja Nein Unterfranken Mediengruppe Ober- Bad Kissingen pE Ja Nein LK Bad Kissingen franken GmbH & Co. LK Rhön- Rhön-Grabfeld pE Ja Nein KG Grabfeld Bad Neu- Markt am Mittwoch AzB Nein Nein stadt/Rhön- Main-Post GmbH Grabfeld MGV Mediengestal- Zeitschrift- tungs- und Rhön-Magazin Ja Nein überregional überregional Vermarktungs GmbH & Co. KG Die Rhön; Wandern Zeitschrift- Nein Nein überregional Rhönklub e. V. und Mehr überregional Zeitschrift- Rhön- und Saalepost Rhönspiegel Nein Nein überregional überregional GmbH Zeitschrift- Börner PR, Meinin- Heimatjournal Ja Nein Überregional überregional gen Förderverein Kultur Fulda, Bad Hers- Printzip Zeitschrift Ja Nein und Umweltbildung e feld . V. Schweinfurter Nach- SW-N.TV TV Ja Schweinfurt richten Television - SW-N.TV Würzburg- TV touring Fernseh- TV Touring TV Ja Mainfranken gesellschaft mbH&Co Hessische Landesan- Fulda und stalt für privaten Offener Kanal Fulda TV Nein Umgebung Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) Schweinfurter Rund- Region Main- Radio Primaton Radio Ja funk GmbH & Co. Rhön Studiobetriebs-KG Region Main- Funkhaus Würzburg Charivari Würzburg Radio Ja Franken Studiobetriebs-GmbH HR4-Nord-Osthessen Radio Nein Nord-Osthessen Hessischer Rundfunk Hessen-Radio FFH, Radio Ja Osthessen Hessen-Radio FFH Studio Osthessen Eisenach und Wartburg-Radio 96,5 Radio Ja Wartburg-Radio 96,5 Region Fuldaer Nachrichten fuldaer- Online- Ja LK Fulda Max Colin Heyden- nachrichten.de Zeitung ± reich Mediengruppe Ober- Online- inFranken.de Ja Unterfranken franken GmbH & Co. Zeitung KG Online- Osthessen-Zeitung Ja LK Fulda Görlich Media Zeitung Medienkontor M. Online- LK Fulda, Hers- Osthessen-News Ja Angelstein GmbH & Zeitung feld-Rotenburg Co. KG Online- EXTRA TIP Werbege- Lokalo24.de Ja LK Fulda Zeitung sellschaft mbH

Band I: - Wo stehen wir?

Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɰɩ

Für den Status-Quo-Band des neuen Rahmenkonzeptes wurde eine Onlinearchivabfrage der größten Tageszeitungen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön vorgenommen. Ein eige- ner Medienspiegel wird von den Verwaltungsstellen und Trägervereinen nicht erstellt. Für Bayern betrifft dies das Archiv der Main-Post (BY) (www.mainpost.de/archiv), für Hessen die Fuldaer Zeitung (HE) (www.fuldaerzeitung.de) und für Thüringen das Onlinearchiv der Südthüringer Zeitung (TH) (www.suedthueringen.de) ± auch Freies Wort und Meininger Tageblatt. Für den Zeitraum vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2016 wurden alle Artikel mit Be- ]XJ]XÄ%LRVSKlUHQUHVHUYDW5K|Q³ abgefragt (vgl. Tabelle Anh-40). Mit 210 Artikeln (ohne Mehrfachzählungen in publizistischen Einheiten) hat die Main-Post vom 01.01.15 bis zum 31.12.16 die meisten Presseberichte in Verbindung mit dem ÄBiosphä- renreservat Rhön³ veröffentlicht. Gefolgt von der Fuldaer Zeitung (88 Artikel) und dem On- lineportal insuedthueringen.de der Südthüringer Zeitung, des Freien Worts und des Meinin- ger Tageblatts (60 Artikel). Die meisten Zeitungsberichte wurden in diesem Zeitraum zu Themen des Artenschutzes, der Artenvielfalt und des Naturschutzes publiziert. Auf Platz zwei liegen Ankündigungen und Berichte zu Veranstaltungen und Vorträgen. Besonders im bayerischen Teil (Main-Post ± 331 Artikel) ist dies ähnlich attraktiv wie Artenschutzbe- richterstattungen. Der Sternenpark Rhön nimmt thematisch insbesondere in der Main- Post (13 Artikel) und der Fuldaer Zeitung (11 Artikel) den drittgrößten Stellenwert ein. Kul- tur- und Landschaftsschutz (auch das Thema SuedLink) sowie Bildungsthemen, die mit dem UNESCO-Biosphärenreservat verbunden werden, folgen auf den Plätzen vier und fünf. Das -XELOlXPVMDKU Ä -DKUH %LRVSKlUHQUHVHUYDW 5K|Q ³ UHLKW VLFK TXDQWLWDWLY ]ZLVFKHQ publizierte touristische Wander- und Allgemeinartikel ein. Im Sommer 2016 wurden in der Fuldaer Zeitung mehrtägige Serienartikel zum UNESCO-Biosphärenreservat Rhön publiziert. Die Berichterstattung zum Bottom-Up-Prozess Rahmenkonzept erfolgte nur in der Main- Post, die Federführung des Prozesses obliegt der Bayerischen Verwaltungsstelle in Oberels- bach. Auffällig sind auch vermehrte Presseberichte zu Bauprojekten in Thüringen (RUF 2013), die in Bayern keine Rolle spielen. Dafür hat das Thema Windkraft in Hessen und Thü- ringen in Bezug auf das ÄBiosphärenreservat³ in den Artikeln der Onlinearchive Bedeutung. Die größte thematische Fächerung nimmt die Main-Post auf, gefolgt von der Fuldaer Zeitung und den Tageszeitungen in Thüringen. Die Dachmarke Rhön wird nur zu Teilen in Verbin- dung mit dem UNESCO-Biosphärenreservat gebracht und hat in der Main-Post mit 79 Arti- keln, in der Fuldaer Zeitung mit 6 Artikeln und insuedthueringen.de mit 20 Artikeln eine große Medienpräsenz. Aktuelle Beiträge zu den Themen nachhaltige Entwicklung oder UNESCO- Biosphärenreservat werden auch in den regionalen Radio- und TV-Formaten gesendet, bei den überregionalen Landesrundfunkanstalten betrifft dies vorwiegend die TV- Regionalformate wie Frankenschau (Bayerischer Rundfunk), hessenschau (Hessischer Rund- funk) und Thüringenjournal (Mitteldeutscher Rundfunk). Da ein (länderübergreifender) Me- dienspiegel der drei Verwaltungsstellen und Trägervereine Natur- und Lebensraum Rhön (HE) sowie Naturpark und Biosphärenreservat Bayer. Rhön e. V. (BY) leider noch nicht exis- tiert, ist auf Nachfrage für den Status-Quo-Band des Rahmenkonzeptes an das Landesfunk- haus Thüringen des Mitteldeutschen Rundfunks (mdr) eine Medienanalyse für den Zeitraum YRPELV]XPEH]JOLFKGHVÄBiosphärenreservates 5K|Q³LQ+|UIXQN und Fernsehen mit folgenden Ergebnissen erfolgt: In diesem Zeitraum wurden Themen zum Jubiläumsjahr 25 Jahre Biosphärenreser- vat - zum tourLVWLVFKHQ7KHPHQMDKUÄ'DVLVWPHLQH1DWXU± die Nationalen Naturlandschaf-

Band I - Wo stehen wir? ɩɰɪ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

ten Thüringens, Sternenpark (Hörfunk und Fernsehen), Dachmarke Rhön (Fernsehen), Windkraft und Suedlink (Hörfunk und Fernsehen), Tourismus ± Milseburgweg und neue Strukturreform (Fernsehen) und Partnerinitiativen mit dem UNESCO-Biosphären- reservat Thüringer Wald ausgestrahlt (vgl. Tabelle Anh-41). Verglichen mit den Topthemen der Onlinearchivrecherche Tageszeitungen sind insbesondere die Rubriken Arten- und Naturschutz, Bildungsthemen für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Ökonomie bis dato nicht zentrale Elemente der Berichterstattung. Für eine höhe- re Präsenz in Fernseh- und Rundfunkbeiträgen müssten Themen regelmäßig lanciert werden, was gaufgrund der fehlenden Kommunikationsabteilung und --strategie derzeit nicht durch- geführt wird. Neben den TV-Regionalformaten werden auch fachbezogen Fernsehbeiträge vorzugsweise in den öffentlich-UHFKWOLFKHQ 5XQGIXQNVHQGHUQ ZLH EHLVSLHOVZHLVH Ä:LOGHV Deutschland ± die 5K|Q³ 'DV(UVWH JHVHQGHW Entscheidend für die bisherige Darstellung der Themen Schutz und nachhaltige Ent- wicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön in den Medien ist einerseits die eigene Öf- fentlichkeitsarbeit der Verwaltungsstellen/ Trägervereine, deren Aktivitäten nicht nur durch $EWHLOXQJVQDPHQ Ä%LRVSKlUHQUHVHUYDW³ 9HUDQVWDOWXQJHQ RGHU 3URMHNWHUJHEQLVVH JHNRSSHOW werden, andererseits nutzen Dritte das Prädikat UNESCO-Biosphärenreservat bei der media- len Darstellung ihrer Aktivitäten zu oben genannten Themen bis auf einzelne Ausnahmen gar nicht oder selten. Ausgenommen sind die 300 Mitgliedsbetriebe des Vereins Dachmarke Rhön e. V., die mit ihren Siegeln in den Bereichen Produktion und Gastronomie für die Ä4XDOLWlW des Biosphärenreservates³ ZHUEHQ 'LH 0LQHUDO%UXQQHQ RhönSprudel Egon Schindel GmbH nutzt nicht nur aktiv das Prädikat UNESCO-Biosphärenreservat für ihr Mar- keting, sondern ermöglicht u. a. mit Biosphärencamps, Onlineinformationen zum Gebiet und Gewinnspielen zu aXVJHZlKOWHQ3URMHNWHQVRZLHHLQHUHLJHQHQ3URGXNWNUHDWLRQÄ$SIHOVFKRUOH ELRVIHUH³YHUVWlUNWH3UlVHQ]GHV7KHPDVÄQDFKKDOWLJH(QWZLFNOXQJ³LQGHU5K|Q

5.3.2. Öffentlichkeitsarbeit und Marketing der Verwaltungsstellen und Träger- vereine Die dezentral organisierten Verwaltungsstellen und Trägervereine im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön koordinieren und führen ihre Öffentlichkeitsarbeit gegenwärtig ohne ausgebildetes Kommunikationsfachpersonal durch. Es gibt keine Kommunikati- onsabteilung, einzelne Mitarbeiter verschiedenster Fachrichtungen widmen Anteile ihrer Arbeitszeit für den Bereich fachbezogene oder allgemeine Öffentlichkeitsarbeit. Eine zeitli- che, redaktionelle und personelle Koordination dieser Aktivitäten erfolgt aus Kapazitäts- gründen bisher nicht in ausreichendem Maß. Folgen sind eine fehlende Kontinuität u. a. in GHU:DKOYRQ%HJULIIHQ Ä:RUGLQJ³ VRZLHEHL3UlVHQWDWLRQHQXQG$EELOGXQJHQ(VHQWVWHKW daher kein einheitliches Bild in der Öffentlichkeitsarbeit. Das verwendete Corporate De- sign der Nationalen Naturlandschaften (EUROPARC DEUTSCHLAND E. V. 2013) bestimmt überwiegend die Außendarstellung und vereinheitlicht die Wahrnehmung und das Auftreten optisch, aber nicht redaktionell. Eine zielgruppen- und medienorientierte Kommunikations- und Marketingstrategie fehlt bisher. Dennoch sind eine Vielzahl an Kommunikationsmedien, --einrichtungen und --aktivitäten entstanden, die hier kurz vorgestellt werden:

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɰɫ von Mensch zu Mensch Die Biosphärenzentren (vgl. I.5.1.) stellen neben Märkten sowie regionalen oder überregi- onalen Messen die Kommunikationsplattform von Mensch zu Mensch dar. Das Sich-Zeit- Nehmen und Reden zu aktuellen und nachhaltigen Themen ist wichtiges Element zum Bin- dungsaufbau und Erwecken von Sympathie sowie Verständnis für die Idee UNESCO- Biosphärenreservat Rhön. Hierbei werden flankierend (wechselnde) Ausstellungen und In- IRUPDWLRQVPDWHULDOYRUJHKDOWHQXQGYHUZHQGHW'HU%HVXFKLVWPLW$XVQDKPHGHVÄ+DXVHV DXIGHU*UHQ]H³ bei Point-Alpha und der Arche Rhönwald (TH) kostenfrei. Auf überregionalen Messen und Veranstaltungen wie beispielsweise dem Hessentag, der Mainfrankenmesse in Würzburg und den ÄGrüne Tage 7KULQJHQ³ in Erfurt werden wegen personeller und finanzieller Kapazitäten Stände mit verschiedenen Partnern geteilt. Sei es im Netz der acht Nationalen Naturlandschaften (NNL) Thüringens, welche über eine gemeinsa- me interaktive Ausstellung verfügen oder über Tourismusorganisationen und mit der Dach- marke Rhön, die sich gemeinsam mit der zuständigen Verwaltungsstelle oder den Trägerver- einen Stände teilen oder sogar im günstigsten Fall thematisch vertreten. Die unterschiedli- chen Corporate Designs der Dachmarke Rhön und des Rhöntourismus (Die Rhön ±± einfach erhebend) im Vergleich zu den Nationalen Naturlandschaften schwächen jedoch den opti- schen Wiedererkennungseffekt. Weitere Kommunikatoren sind die zahlreichen Natur- und Landschaftsführer (vgl. II 4.5.), die ihre Veranstaltungsinhalte mit dem UNESCO-Biosphärenreservat und dessen Zie- len verbinden. Mehr als 500 Vorträge und weitere Veranstaltungen (Jahresprogramme der Verwal- tungsstellen und Trägervereine) runden jährlich das persönliche und vielfältige Angebot ab (vgl. I.5.1.).

Gedruckt / Print Eigene Publikationsorgane: Bis zum Ende 2016 veröffentlichten die drei Verwaltungsstellen eine Sammlung an aktuellen Presseartikeln und weiteren Informationen in einem eigenen monatlichen Publikationsorgan Ä5XQGEOLFN 5K|Q³ (ehemals Mediendienst Rhön). Dieser wurde der Presse und einem interessierten Publikum (inklusive Gemeinden, Behörden und Ministerien) via E-Mail als pdf-Dokument zugesandt. Die erThüringer Verwaltungsstelle publiziert zudem die Mittei- lungen aus dem Biosphärenreservat Rhön (TH) im jährlichen Rhythmus (aktuelle Ausgabe 22/2017), die neben der Arbeit der Verwaltungsstelle auch populärwissenschaftliche Artikel vorzugsweise zu landschaftsökologischen und kulturhistorischen Themen der erThü- ringer Rhön beinhalten und einem ausgewählten Leserkreis als Schriftenreihe zugesandt werden. Insgesamt erschienen bisher auch 11 Beihefte und 6 Monografien in dieser Serie. Hinzu kommen eine Vielzahl an Büchern (z. B. eigenständige Publikationen zu den Aus- flugszielen Wasserkuppe, Rotes Moor und Milseburg) und verlegte Broschüren. Ein Bei- VSLHO IU/HW]WHUHV VLQG GLH GUHL %lQGH GHU 5HLKH Ä+LVWRULVFKH .XOWXUODQGVFKDIW5K|Q³GLH detailliert die historische Entwicklung der Kulturlandschaft in den bayerischen Gemeinden Fladungen, Sandberg, Waldberg, Langenleiten, Schmalwasser, Kilianshof, Riedenberg und Wildflecken und ihrer landschaftsprägenden Elemente vorstellen. Zu überregionalen und regionalen Buch- bzw. Broschüren- und Zeitschriftenpublikationen werden darüber hinaus

Band I - Wo stehen wir? ɩɰɬ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Fachtexte beigetragen (z. B. Jahrbuch Naturschutz in Hessen 2016 oder Ä1DWXUVFKXW] IU 3LORWHQ³GHV%I1'HXWVFKHQ$HURFOXEVXQGGHQ'DFKYHUEQGHQGHU)OXJVSRUWOHUXYP  Ausstellungen: Die drei Verwaltungsstellen und die Trägervereine verwenden zur externen Kommunikation aktuell eine 28-teilige :DQGHUDXVVWHOOXQJ Ä81(6&2-%LRVSKlUHQUHVHUYDW 5K|Q³, die länderübergreifend Grundlagen, Ziele und ausgewählte Projekte vorstellt. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an projektorientierten Ausstellungen (z. B. Rassige Raritäten ±± gefährdete Haus- und Nutztierrassen, Sternenpark Rhön und Rotmilan-Projekt), Banner und Teilmodu- le (z. B. Zielarten, weitere regionale Projekte), die in der Region in Abständen an ver- schiedensten Orten und Institutionen gastieren. Kostenfreies Informationsmaterial: Ein Großteil der gedruckten Informationen wird in vorwiegend kostenfreien Broschüren (30 an der Zahl, länderübergreifend) und Faltblättern verschiedenster Themenbereiche (z. B. UNESCO-Biosphärenreservat allgemein, Pflanzen, Tiere, Tourismus, Bildung, Projek- te), Größen und Inhaltstiefen zur Verfügung gestellt. Diese zielen bevorzugt auf fachinteres- siertes Publikum ab. Hinzu kommen die jährlichen Jahresprogramme zu Veranstal- tungen, die bisher länderspezifisch publiziert sind. Dabei werden Veranstaltungen für Kin- dergärten und Schulen integriert und kalendarisch, jedoch nicht zielgruppenspezifisch be- handelt. Das Informationsmaterial liegt gewöhnlich in den Biosphärenzentren, ausgewählten Tourist-Informationen, Partnerbetrieben der Dachmarke Rhön und Museen aus. Bisher sind einige der Veröffentlichungen auch in englischer Sprache, in wenigen Fällen auch in französi- scher Sprache erschienen. Eine generelle Verstetigung fremdsprachlicher Veröffentlichungen ± als Beitrag im Weltnetz der Biosphärenreservate ±± erfolgt aus Kapazitätsgründen (Perso- nal, Finanzen, Aufwand) bislang nicht. Alle oben genannten Publikationsorgane unterliegen zudem dem Corporate Design der Nationalen Naturlandschaften (Europarc Deutschland). Wird Informationsmaterial in Kooperation mit den Tourismusorganisationen entwickelt, wird neuerdings ein Wendecover verwendet, welches auf der rückliegenden Seite das touris- tische Rhön ±± einfach erhebend Logo und Design verwendet (z. B. Sternenparkbroschüre, Rhöner Geologie erleben). Die kostenfreien Informationsmaterialen erfreuen sich länder- übergreifend einer hohen Nachfrage, Auflagen von 10.000 Exemplaren sind meist bei der Erstauflage nach 1 ± 1,5 Jahren vergriffen. Nachdruck und Neuauflagen bedürfen daher einer kontinuierlichen Kommunikationsstrategie und -budgetierung. Beschilderung In den 96 Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates sind zusätzlich zum Ortseingangs- schild (VZ 310) braune Hinweis-SchildeU Ä'LH 5K|Q ± UNESCO-Biosphären- UHVHUYDW³ installiert worden, die die Zugehörigkeit zum UNESCO-Biosphärenreservat an- ]HLJHQ (LQH WRXULVWLVFKH 8QWHUULFKWXQJVWDIHO Ä81(6&2-%LRVSKlUHQUHVHUYDW 5K|Q³ sowie eine Infotafel am Rastplatz befinden sich nur an der Autobahn A 71 Abfahrt Meiningen Nord. Die Umweltbildungsstätte Oberelsbach (A 71) ist auf eigenen Schildern an der An- schlussstelle Mellrichstadt präsent. Auf den Bundesautobahnen A 4 und A 7 gibt es derzeit keine Information zur Modellregion für nachhaltige Entwicklung. In Planung ist derzeit die ,QVWDOODWLRQYRQ=XVDW]VFKLOGHUQÄ81(6&2-%LRVSKlUHQUHVHUYDW5K|Q³XQWHUKDOEder touris- tischen Unterrichtungstafeln an der A 7 und A 71 in Unterfranken. Weiterhin werden in der bayerischen Rhön alle Kernzonen mit amtlichen Schildern und Hinweistafeln (Gelbe Eule

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɰɭ und Verhaltensregeln) markiert. Diese Kennzeichnung ist länderübergreifend abgestimmt und ist in allen Kernzonen der hessischen und erthüringer Rhön bereits erfolgt. Derzeit gibt es im Gebiet Informationstafeln, die Allgemeininformationen zum UNESCO- Biosphärenreservat Rhön (ohne Erweiterungsgebiet) vorzugsweise in der Thür. Rhön zeigen. Touristische Tafeln werden bislang eher selten in Kombination mit Informationen zum UN- ESCO-Biosphärenreservat Rhön verbunden. Einzelne Standorte befinden sich u. a. am Schwarzen Moor und auf der Milseburg. Vereinzelt sind Artenschutzprojekte in ausgewähl- ten Naturschutzgebieten und Geotopen mit Infotafeln in Verbindung zum UNESCO- Biosphärenreservat Rhön installiert. Vielerorts fehlen aber gänzlich Bezüge zur Modellregion für nachhaltige Entwicklung.

In Filmen und Videos In den letzten 25 Jahren sind eine Reihe von Filmen und Videos zum UNESCO- Biosphärenreservat Rhön entstanden. Diese werden bevorzugt bei Veranstaltungen aber auch in den Biosphärenzentren gezeigt. Die Produktion dieser AV-Medien liegt vor dem Jahr 2010 und ist somit inhaltlich (u. a. ohne Erweiterungsgebiet) aber auch dramaturgisch zu großen Teilen veraltet. Einige dieser Filme sind in englischer und französischer Sprache vor- handen. Hinzu kommen kurze projektorientierte Videoclips. Eine gemeinsame Strategie bzw. ein gemeinsames Layout der verschiedenen Filme ist nicht vorhanden. Aktuell (2015 ± 2016) entstanden in Rahmen eines EUROPARC-Projektes mit Finanzierung durch die ÄAktion Mensch³ drei Kurzfilme für Menschen mit Hörbeeinträchtigung (Rotes Moor, Milseburg, UNESCO-Biosphärenreservate allgemein) sowie ein Tutorial für Ranger und Natur- und Landschaftsführer zur Gebärdensprache. Diese Filme sind mit Sprecher, Gebärdensprache und Textband versehen, so dass sie universell einsetzbar sind. Bewusst wurde hierbei auch auf eine leichte Sprache gesetzt.

Online / digital Die meisten Informationsbroschüren sowie der Rundblick Rhön (bis 12/ 2016) werden auch digital als pdf-Download auf der Internetseite www.biophaerenreservat-rhoen.de zur Verfügung gestellt. Kleinere Videoclips sind in der Mediathek über ein Youtube-Format vom eigenen Channel Biosphärenreservat Rhön integriert. Diese Homepage der Verwaltungsstellen und Trägervereine stellt das derzeitige Onlinepor- tal der Modellregion für nachhaltige Entwicklung im responsive design (auch für mobile Endgeräte) dar. Hier können sich Interessierte über das UNESCO-Biosphärenreservat, seine Ziele und Gebietskulisse (Zonierung) auch in Form einer Karte informieren. Weiterhin gibt es Grundinformationen zu Projekten, Tieren, Pflanzen, Bildungsaktivitäten, zur Dachmarke Rhön und touristischen Attraktionen. Veranstaltungen sind im Gegensatz zu den länderspe- zifischen Jahresprogrammen länderübergreifend zusammengefasst und werden bei Ände- rungen aktualisiert. Es gibt eine eigene Kinder- und Jugendseite ± Rhönentdecker - mit Spielen und Informationsaufbereitung in einfacher Sprache. Die Seite ist auf Wunsch in mehrere Sprachen übersetzbar, derzeit aber nicht thematisch, sondern institutionell aufge- baut und wird auf der Hauptseite durch Neuigkeiten zu aktuellen Themen aus den Ver- waltungen, Trägervereinen und weiteren Projektaktivitäten gespeist.

Band I - Wo stehen wir? ɩɰɮ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Die meisten Presseberichte werden hier noch einmal digital aufbereitet, nur wenige reine Online-News werden von einem institutions- und projektübergreifenden Internetteam im Konsens erörtert und erstellt, eine Internetredaktion im klassischen Sinne mit klaren Zu- ständigkeiten existiert nicht. Die meisten News werden zudem auf der Facebook-Seite UNE- SCO-Biosphärenreservat Rhön (2.510 Likes ± 31.03.2017) gepostet. Ein Konzept für Social Media (Facebook etc.) gibt es bislang noch nicht. Die monatlichen Besucherzahlen (Referenz 01 ± 12/2016) für die Internetseite www.biosphaerenreservat-rhoen.de liegen durchschnitt- lich bei 78.000, bei einer Gesamtbesucherzahl von 933.114 im gesamten Jahr 2016. Die durchschnittliche Sitzungsdauer beträgt ca. drei Minuten, die Absprungrate liegt bei mehr als 50 % und es werden ca. drei Seiten pro Sitzung aufgerufen. Newsletter, Blogs und andere interaktive Elemente existieren nicht, die Kinderseite hat nur geringe Besucherzahlen (6,58 % im Jahr 2016). Die Internetseite ist außerdem nicht barrierefrei. Das Corporate Design ist an das der Nationalen Naturlandschaften angelehnt, jedoch existieren bis dato keine Vorgaben für Internetseiten oder andere Onlineauftritte seitens EUROPARC Deutsch- land e. V., die Nationalen Naturlandschaften in Mecklenburg-Vorpommern testen derzeit einen Designvorschlag. Der Verein Naturpark und Biosphärenreservat Rhön e. V. (NBR e. V.) publiziert zweimonat- lich seine Bildungsaktivitäten im deutschlandweiten Newsletter Naturparkmagazin des Verbands Deutscher Naturparke e. V. Weiterhin ist das UNESO-Biosphärenreservat Rhön auch in weiteren Portalen präsent ± bei EUROPARC Deutschland e. V., VDN, DZT (german travel) sowie dem Bundesamt für Naturschutz. Derzeit ist eine App für das Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön in Planung. Diese Biosphären-App soll in Anlehnung an die Apps der Nationalparke Berchtesgaden und Bayerischer Wald touristische und nachhaltige Themen für die Rhön erlebbar machen.

Spezielles Marketing Bisheriges Merchandising für die Rhön ZXUGHPLWGHP/RJRÄ5K|Q± HLQIDFKHUKHEHQG³ (Verwendung der ARGE Rhön, Tourismusorganisationen, Dachmarke Rhön) umgesetzt. Ne- ben Kappen, T-Shirts und Fleecejacken gibt es auch Schlüsselbänder und weitere Artikel in den Biosphärenzentren zu kaufen. Das Corporate Design der Nationalen Naturlandschaften wurde bisher für die Dienstkleidung der Hessischen und erThüringer Verwaltungsstellenmit- arbeiter und vereinzelt für Junior-Ranger-Shirts verwandt. Die Vermarktung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön wird weiterhin über die Natio- nalen Naturlandschaften ± der Dachmarke der deutschen Nationalparks, Bio- sphärenreservate und Naturparks ±± seit 2005 betrieben. Durch das einheitliche Design wird ein Wiedererkennungseffekt GHUPHKUDOVÄ1DWLRQDOHQ1DWXUODQGVFKDIWHQ³ ermöglicht. Eine eigene Marketingstrategie des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön unter dem Dach der Nationalen Naturlandschaften, verbunden mit einer Prädikatnutzung für Dritte existiert nicht. Einzelne Unternehmen bis auf die Dachmarke Rhön und MineralBrunnen RhönSpru- del Egon Schindel GmbH kooperieren bisher projektbezogen (profinanz, Bionade, Rother Bräu, Rhönbrauerei Dittmar etc.).

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɩɰɯ

Als besondere Marketingaktivitäten seitens der Verwaltungsstellen sind an dieser Stelle u. a. ein Schaukastenund ein großes Leuchtbanner am Hauptbahnhof Fulda und eine großflächige Werbung auf einem Linienbus in Fulda (HE) und einer Straßenbahn in Erfurt und Jena (TH) zu nennen.

5.3.3. Bewertung der Öffentlichkeitsarbeit/ Kommunikation im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön Eine aktuelle zielgruppenspezifische Mediennutzungsanalyse für das Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservates existiert nicht. Im November/Dezember 2010 ist durch TNS Infratest eine Repräsentativbefragung zum Stimmungsbild der Bevölkerung bezüglich des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön und den Verwaltungsstellen in Form von 752 In- terviews mit Personen ab 14 Jahren durchgeführt worden. Da nur ca. 50 % der Befragten eine ungefähre Vorstellung zum UNESCO-Biosphärenreservat angaben, ist die Rezeption der Öf- fentlichkeitsarbeit der Verwaltungsstellen und Trägervereine im Hinblick auf eine reduzierte Teilnehmerzahl zu interpretieren (n= 373 Personen) (TNS INFRATEST 2011: 31ff.): Biosphärenzentren: 78 % der reduzierten Teilnehmerzahl 2010 kennen die Informations- zentren des UNESCO-Biosphärenreservates, mehr als die Hälfte dieser Befragten war schon ein- bis zweimal oder häufiger zu Besuch. Die Bewertung zum Eindruck fiel zu 34 % sehr gut und zu 61 % gut aus. Weiterhin haben von diesem Personenkreis (331 Befragte) 79 % In- formationsmaterial (analog ±± Broschüren, Prospekte etc.) mindestens einmal gesehen. Die Mehrheit dieser Gruppe bewertet das Material mit 83 % positiv (gefallen). Die Bewertung der Informationsaufbereitung und Fokussierung auf der Homepage www.biosphaerenreservat-rhoen.de wurde nicht abgefragt. Veranstaltungen und Stände: Rund 1/6 der Befragten hat schon an Veranstaltungen der Verwaltungsstellen bzw. Dritter mit Ständen der Verwaltungsstellen teilgenommen. Diese Besucher nennen am häufigsten Messen (38 %), Vorträge (36 %) und Führungen (28 %) als teilgenommene Events. Vorträge, Führungen: Knapp 25 % der Befragten haben schon mindestens einmal an Vor- trägen oder Führungen der Verwaltungsstellen und Trägervereine teilgenommen. Themati- sches Interesse wurde am häufigsten gegenüber Natur- und Umweltschutz (42 %), Tierwelt (30 %) und Pflanzenwelt (28 %) bekundet. Werbung in Form von Plakaten, Aufklebern, Anzeigen: 84 % der Befragten haben schon mindestens ein- bis zweimal Werbung mit dem Titel Biosphärenreservat Rhön wahr- genommen, die sie zu 79 % mit gut bewerten. UNESCO-Biosphärenreservat in den Medien: 82 % der Befragten äußern, dass sie Veranstaltungsankündigungen in Zeitungen wahrgenommen haben. Knapp die Hälfte infor- miert sich in kostenlosen Anzeigenblättern (48 %) und 49 % über Freunde und Bekannte sowie 24 % im Radio. Jedoch haben 22 % keine Informationen über Vorträge oder Führun- gen vernommen. Zur wahrgenommenen Medienpräsenz des Biosphärenreservates 2008- 2010 antworten die Befragten mit 88 % Tageszeitungen, gefolgt von 66 % Gemeindeblätter, 41 % Fernsehen, 39 % Radio und 30 % Internet. Hinzu kommt, dass 49 % der Befragten die %HULFKWHUVWDWWXQJDOVVHUL|VHPSILQGHQEHZHUWHQVLHVRJDUDOVÄ]XZRKOZROOHQG³ZHLWe- UHZLHGHUXPDOVÄ]XNULWLVFK³:HOFKHV0HGLXPGLHEHVWH,QIRUPDWLRQVTXHOOHGDUVWHOOH wird von den Befragten mit Tageszeitungen und Fernsehen auf Rang 1 (63 %) und auf den

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folgenden Rängen 3 Internet (29 %) und 4 Gemeindeblätter (28 %) sowie Radio (12 %) auf Rang 5 beantwortet. (TNS INFRATEST 2011: 36ff.)

Abbildung 63: Ergebnisse der Onlinebefragung (nicht repräsentativ) im Bottom-Up-Prozess zur Erstellung des neuen Rahmenkonzeptes ± Fühle ich mich ausreichend informiert? n=1425 ± und beteiligt n=1369 (Quelle: BRRV 2016)

Analog zur oben genannten Studie liegt keine aktuelle Rezeptionsstudie für den im rasanten Wandel inbegriffenen Bereich Medien und die daran anzupassende Öffentlichkeitsarbeit für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön vor. Im Rahmen des Bottom-Up-Prozesses zur Er- stellung des neuen Rahmenkonzeptes 2014-2016 wurde eine nicht-repräsentative Onlinebe- fragung (August-November 2016) zu den Zielen, zur Umsetzung und zur Wahrnehmung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön seitens der drei Verwaltungsstellen durchgeführt. Ziel war es, Wünsche und Initiativen der Bürger aus der Region in die Erstellung einfließen zu lassen. Für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Marketing haben auf die Frage, wie aus- reichend sich die teilnehmenden Rhöner EHLP7KHPDÄQDFKKDOWLJH(QWZLFNOXQJ³LQIRUPLHUW fühlen, die meisten (43,44 %) mit teils/teils geantwortet. Bei der Beteiligung fielen die häu- ILJVWHQ$QWZRUWHQEHLÄWHLOVWHLOV³  XQGÄWULIIWQLFKW]X³  DXV$XIGLHRIIHQH Fragestellung, was sie sich von den nächsten zehn Jahren der nachhaltigen Entwicklung er- warten, fordern 190 Teilnehmer explizit eine zielgruppenorientierte Verbesserung der Öffent- lichkeitsarbeit, Beteiligungskultur und Kommunikation in allen Medien (vgl. Abbildung 63, S.299) (BRRV 2016). Die derzeitige Webusability (Bedienbarkeit) der Homepage www.biosphaerenreservat- rhoen.de wurde in einer Bachelorarbeit (SCHWARZ 2016) wissenschaftlich getestet, da das Interesse am Internetauftritt stetig zunimmt, aber die Absprungquote der Besucher mit mehr als 50 % nach der ersten Seite deutlich zu hoch liegt. Als Ergebnis wurden neben Nutzungs- analysen konkrete Verbesserungsvorschläge zu Barrierefreiheit, Design, Informationsver- mittlung, Interaktivitätsmöglichkeiten und Navigation empfohlen.

5.3.4. Ausblick der Mediennutzung und Informationsmedien Wie sich die Mediennutzung (für Meinungsbild und Information) in den nächsten 10 Jahren verändern wird und wie die Informations- und Beteiligungsarbeit angepasst werden könnte,

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɪɧɧ hat die WDR mediagroup 2014 in einer qualitativ-psychologischen GrundlagenstudiHÄ0HGi- HQQXW]XQJ³DQDO\VLHUW Hierbei wurden sieben Trends herausgearbeitet, wobei in der Zukunft die gesteigerte indi- viduelle Kontrolle als Megatrend die größte Rolle spielen wird. Dies betrifft einerseits die Dosierung der Medien entsprechend der individuellen Bedürfnisse (Ausmaß, Vielfalt, Ver- netzung, Komplexität etc.) und andererseits die Nutzung von Content-Seiten der Medien, die Kontrollverheißungen beleben (z. B. Gesundheits-Monitoring über Smartphone). Daraus folgt der Trend ± flexibilisierte Nutzung ± mobile Endgeräte oder Smart-Home- sowie non-lineare Angebote werden die Mediennutzung so individuell nutzbar machen, dass es keine räumliche und zeitliche Bindung an Medien mehr geben wird. Lineare Angebote wer- den trotz allem für die Entlastung von Interaktivität und unendlichen Alternativen weiter Bestand haben. Weiterhin werden personalisierte Programme bevorzugt werden. Die enorme Vielfalt der Inhalte, Programme und Medien werden von den Nutzern individuell selektiert und zusammengeführt werden. Als weiterer Trend wird die sinnvolle Vereinfachung angesprochen, die sowohl technisch Verschmelzungen von Endgeräten, die verschiedene Medien zusammenführen, mit sich brin- gen wird, aber auch bezüglich der Rezeption von Informationen und Erlebnissen, die Be- wegtbilder (Videos, Animationen etc.) stärken werden. Die Vereinfachung geht einher mit der Gefahr der Oberflächlichkeit der Mediennutzung, längere und komplexere Themen dar- zustellen wird schwieriger fallen. Als Folge werden kürzere Inhalte häufiger gesendet oder neue Formate entwickelt werden. Auf die Frage nach dem Umgang mit der Vertrauenswür- digkeit und Qualität von Inhalten wird der Trend der kuratierten Vielfalt zunehmen, der z. B. mit Rankings oder Selektionen populärer Autoritäten einhergehen wird. Da es im Inter- net jederzeit und überall möglich ist, zu agieren und Einfluss zu nehmen, wird sich dies auf die Mediennutzung insgesamt bis zu einem gewissen Grad auswirken. Dieser Trend der Mit- bestimmung und --gestaltung ± teilzuhaben, eigene thematische Inhalte zu entwickeln und zu verbreiten ± wird zunehmen und insbesondere in sozialen Netzwerken an Bedeutung gewinnen. Neben Kontrolle, Personalisierung und Flexibilisierung wird in Zukunft auch der Trend gesteigerte Erlebnisqualität zunehmen. Je interaktiver, vielfältiger und flexibler die Mediennutzung wird, umso anspruchsvoller werden wir und umso schwieriger wird es werden, sich einem Inhalt hinzugeben. Um sich einen längeren Zeitraum mit einem Thema zu beschäftigen wird es zukünftig noch wichtiger werden, die Nutzer technisch, inhaltlich und produktionstechnisch in den Bann zu ziehen (WDR MEDIAGROUP 2014).

5.3.5. Zusammenfassung Themenfeld Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Marketing 'DV Ä)XQNWLRQLHUHQ³ GHV 81(6&2-Biosphärenreservates Rhön ist sehr eng mit der Glaub- würdigkeit der Akteure und deren Aktivitäten verbunden. Wenn hierbei die Erwartungen der Bevölkerung nicht wahr- bzw. ernst genommen werden, kann dieses entgegengebrachte Ver- trauen geschmälert und dauerhaft beschädigt werden. Zudem sind die Chancen, die Vielfalt der Akteure und Aktivitäten für eine Gesellschaft abzu- bilden und mit ihr zu kommunizieren noch nie so groß gewesen wie heute. Die Digitalisie- rung hat die Medienwelt einem rasanten Wandel unterworfen, auch weil das Internet neben Massen- auFK0HWDPHGLXPLVWEHUGDVGLHÄDOWHQ³0HGLHQ=HLWXQJZeitschrift, Radio und

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Fernsehen zunehmend konsumiert werden. In der Altersgruppe der 14-29-Jährigen ist es schon heute als Informationsmedium und Medium zur Meinungsbildung bundesweit auf Platz 1. Die Tendenz der letzten Jahre prognostiziert einen weiteren Anstieg. In der Rhön gibt es noch eine Vielzahl an Printmedien mit kleineren publizistischen Einhei- ten, die jedoch schon überwiegend Online-Angebote vorzuweisen haben. Der derzeitige pri- märe Fokus der Öffentlichkeitsarbeit der dezentral organisierten Verwaltungsstellen und Trägervereine liegt auf Pressearbeit und Publikationen in Printform. Das Internet (Homepa- ge, Social Media etc.) spielt wegen fehlender Fachkräfte/ Kapazitäten und der länderüber- greifenden, institutionellen Zusammenarbeit bislang nur eine Nebenrolle. Eine Kommunika- tions- und Marketingstrategie (auch nutzbar außerhalb der Verwaltungsstellen), im Bestfall basierend auf einer regionalisierten Mediennutzungsanalyse, und eine länderübergreifende Kommunikationsabteilung oder --zuständigkeit müssen noch etabliert werden. Die Herausforderungen liegen für die Zukunft darin, zielgruppen- und medienspezifisch das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön als eine starke Marke aufzubauen, Mehrwert zu bieten und die überfütterten Besucher immer wieder durch Erlebnisse, Mitgestaltungsmöglichkei- ten und personalisierte Programme zu den Themen der nachhaltigen Entwicklung im Gebiet zu überraschen und in die Region einzuladen.

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6.1. Unsere Zusammenarbeit international

6.1.1. Das Fundament internationalen Engagements Die von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservate bilden ein Weltnetz, das sich derzeit aus 669 Gebieten in 120 Staaten zusammensetzt (Stand: März 2016). Die Rhön ist als UNE- SCO-Biosphärenreservat seit 1991 Teil dieses weltumspannenden Netzwerks. Daraus resul- tiert auch für die Rhön eine Verpflichtung zur Zusammenarbeit im Weltnetz. Gemäß der SEVILLA-Strategie und den Internationalen Leitlinien sollen Biosphärenreserva- te v. a. in regionalen (d. h. z. B. europäisch-/nordamerikanischen Netzwerken wie EURO- MAB) oder thematischen Netzwerken kooperieren und Partnerschaften mit anderen Bio- sphärenreservaten eingehen (UNESCO 1995). Entsprechend enthalten auch die national gel- tHQGHQ Ä.ULWHULHQ IU die Anerkennung und Überprüfung von UNESCO- Biosphärenreservaten LQ'HXWVFKODQG³ 0$%-NK 2007), die vom MAB-Nationalkomitee und der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung (LA- NA) zum ersten Mal 1996 verabschiedet wurden, das folgende Kriterium (B-  Ä'LH%Lo- sphärenreservate haben ihren Beitrag im Sinne der SEVILLA-Strategie und der Internationa- len Leitlinien im Weltnetz zu leisten. Die fachlichen und haushaltsmäßigen Voraussetzungen für entsprechende Aktivitäten der BiosphärenreservatesYHUZDOWXQJ VLQG ]X VFKDIIHQ³ 'HU Ä$NWLRQVSODQYRQ/LPD³GHUDXIGHU:HOWNRQIHUHQ]GHU81(6&2-Biosphärenreservate verabschiedet wurde, bekräftigt diesen Auftrag (UNESCO 2016: 10). Aufgaben und Funktionen der deutschen UNESCO-Biosphärenreservate hat das Deutsche MAB-Nationalkomitee in einem Positionspapier niedergelegt (MAB-NK 2016), in das auch Erfahrungen aus der Rhön eingeflossen sind. Hier wird konstatiert, dass sich durch die Rolle Deutschlands als UNESCO-Mitgliedstaat und sein Engagement für das MAB-Programm eine besondere Verantwortung der beispielhaften Mitwirkung im Weltnetz der Biosphärenreser- vate (WNBR) ergibt (ebd.). Die UNESCO erwartet tatkräftige Unterstützung in Form von praxisorientierter Beratung, weil Deutschland langjähriges Mitglied des Internationalen Ko- ordinationsrates des MAB-Programms (MAB-ICC) ist. Kaum ein Staat weltweit nutzt in sei- ner Entwicklungszusammenarbeit UNESCO-Biosphärenreservate als Instrument ähnlich intensiv wie Deutschland (MAB-NK 2016). Die Bundesregierung und die Bundesverwaltung sind hierbei auf die praktische Expertise in den deutschen UNESCO-Biosphärenreservaten angewiesen (ebd.). Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist zudem im Rahmen seines Bildungsauftrags eine Lernregion und gleichzeitig eine lernende Region für Nachhaltige Entwicklung (vgl. I.5.1), die sich auch auf den internationalen Bereich bezieht. Erfahrungen, Sichtweisen, Strategien und Projekte aus anderen UNESCO-Biosphärenreservaten sind für die Weiterentwicklung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön hilfreich. Ein weiterer Vorteil einer internationalen Zusammenarbeit ist die wechselseitige Förderung eines interkulturellen Verständnisses von Nachhaltigkeit. Die Verwaltungsstellen kommen ihrer Verpflichtung zur internationalen Zusammenarbeit seit der Anerkennung des UNESCO-Biosphärenreservates aktiv nach (BAYSTMUG et al. 2013: Anhang 29). Hierdurch hat die Rhön international einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht.

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6.1.2. Erfahrungsaustausch und Beratung Seit seiner Anerkennung ist das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön Ziel von Besuchen zahlreicher internationaler Fachdelegationen ±± insbesondere deswegen, weil es aufgrund seiner länderübergreifenden Zusammenarbeit eine Sonderrolle wahrnimmt. Besu- cher sind Vertreter ausländischer UNESCO-Biosphärenreservate, internationale Wissen- schaftler, Regierungsvertreter oder andere an nachhaltiger Entwicklung interessierte Exper- ten. Allein zwischen 2003 und 2011 wurden internationale Fachbesucher aus 51 Ländern über Projekte informiert, darunter Vertreter aus ca. 25 bestehenden oder geplanten UNE- SCO-Biosphärenreservaten und aus sieben MAB-Nationalkomitees. In der Rhön selbst bündeln internationale Fachveranstaltungen Erfahrungen aus ande- ren Regionen und UNESCO-Biosphärenreservaten. Beispiele hierfür sind: o Internationaler Workshop zur Ökologischen Umweltbeobachtung (2001), o Internationaler UNESCO-Workshop zum Sozialmonitoring (2002), o Internationaler Apfelworkshop zum Schutz von Streuobstbeständen (2003), o Internationales Vernetzungsprojekt von Grünlandschutz-Initiativen (2009-2011), o Afrika-:RUNVKRSGHV%I1Ä0DQDJLQJ&KDOOHQJHVRI%LRVSKHUH5HVHUYHVLQ$IULFD³   mit Teilnahme von Verwaltungsstellenvertretern aus 18 afrikanischen Staaten (BFN 2011); o UNESCO-Biosphärenreservat Rhön als Gastgeber für die UN-Welttourismus- organisation (UNWTO) für ein Seminar zum Tourismus-Marketing und Biodiversität mit Regierungs- und Tourismusverantwortlichen aus 19 Staaten (2012).

Die Erfahrungen aus dem UNECO-Biosphärenreservat Rhön werden national und internati- onal auch als Beratungsleistungen für andere UNESCO-Biosphärenreservate erbracht (vor Ort oder bei Delegationsbesuchen in der Rhön). Von der Zusammenarbeit profitieren die Partner im Ausland wie auch die Rhön selbst. So haben im Rahmen der Beratungstätigkeit der Hessischen Verwaltungsstelle die ungarischen Rinderzüchter im UNESCO-Biosphärenreservat Kiskunsági Nemzeti Park Igazgatózág Ökofleischvermarktung nach dem Vorbild von tegut ± einer regionalen Einzelhandelskette mit Sitz in Fulda ± organisiert. Das UNESCO-Biosphärenreservat Kruger-to-Canyons in Süd- afrika hat im Rahmen der Partnerschaft mit der Bayerischen Verwaltungsstelle die Idee der Vermarktung regionaler Produkte aus der Rhön übernommen und die Nutzung regenerativer Energiequellen begonnen. Hochinteressant für die kanadischen Partner der thüringerer Rhön waren der Artenschutz ± insbesondere invasive Arten ± die Landbewirtschaftung, Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit. Auch die Rhön profitiert durch den Erfahrungsaustausch. So wurde z. B. die Idee der Auslo- EXQJHLQHUVRJHQDQQWHQÄ5K|QHU:LHVHQPHLVWHUVFKDIW³PLWGHP=LHOGHU(UKDOWXQJDUWHQUHi- chen Grünlands aus dem Großschutzgebiet Großes Walsertal (Österreich) nach Rücksprache mit den dortigen Kollegen übernommen und auf die Verhältnisse in der Rhön angepasst.

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6.1.3. Partnerschaften zwischen Biosphärenreservaten Auf Initiative und Vermittlung durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusam- menarbeit (GIZ) besteht seit 2008 eine Partnerschaft zwischen der Bayerischen Verwal- tungsstelle und der Kruger-to-Canyons Biosphere Region (K2C BR), Südafrika. Grundlage ist eine Partnerschaftsvereinbarung (Memorandum of Understanding MoU), die verschiede- ne Themenfelder umfasst. Ein Schwerpunkt der bereits umgesetzten Kooperation liegt im Bereich Bildung für nachhal- tige Entwicklung (BNE). Zwischen dem Biosphärenreservatesmanagement beider Gebiete besteht enger und regelmäßiger Kontakt. In jedem der Gebiete steht eine Koordinationsper- son für Anliegen der Partnerschaft zur Verfügung. Die Bayerische Verwaltungsstelle sieht VLFKDOVÄ7U|IIQHU³LQGLH3DUWQHUUHJLRQ, v. a. für junge Menschen. 2012 konnte in K2C das Freiwilligendienstprogramm des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes (IJfD) etabliert werden. Seither können jährlich junge Frauen und Männer aus der Rhön über dieses bun- desweite Programm IJFD ehrenamtlich in einem agro-sozialen Projekt in ihrem Partnerbio- sphärenreservat in Südafrika arbeiten. Die im Rahmen der Partnerschaft mit dem südafrikanischen BR Kruger-to-Canyons entstan- dene Schulpartnerschaft zwischen dem Martin-Pollich-Gymnasium Mellrichstadt und den Southern Cross Schools (SCS) Hoedspruit hat ± unterstützt durch das entwicklungspolitische Schüleraustauschprogramm ENSA/Engagement Global der GIZ ±± bereits außerordentlich positive Impulse für Schüler und Lehrkräfte beider Schulen gebracht (mehrwöchige Schüler- Lehrer-Fortbildungen 2011, 2013, 2014). Die Hessische Verwaltungsstelle unterhält eine Verbindung zum UNESCO- Biosphärenreservat Kiskunsági Nemzeti Park Igazgatóság (Ungarn) (zu den Themen Bewei- dung, Herdenmanagement, Bodenbrüterschutz) sowie zum UNESCO-Biosphärenreservat Carpathian Biosphere Reserve (Ukraine) (zum Thema Buchenurwälder) und zum UNESCO- Biosphärenreservat Rodnei Region Maramures (Rumänien). Eine geplante Kooperation mit GHPQHXHQ|VWHUUHLFKLVFKHQOlQGHUEHUJUHLIHQGHQ%LRVSKlUHQSDUNÄ6DO]EXUJHU/XQJDXXQG .lUQWQHU1RFNEHUJH³befindet sich derzeit noch in Abstimmung. Es gab allerdings schon ver- schiedene Delegationen und Gruppen, die sich zum Thema Landwirtschaft, Regionalver- marktung und Naturschutz ausgetauscht haben. Die Thüringerer Verwaltungsstelle hat seit 2007 eine Partnerschaftsvereinbarung mit den kanadischen UNESCO-Biosphärenreservaten Georgian Bay, Redberry Lake und Charlevoix abgeschlossen. Arbeitsschwerpunkte bilden nachhaltiger Tourismus, Qualitäts- management und Produktkennzeichnung, Schutz der Natur- und Kulturlandschaft, Land- wirtschaft, ökologischer Landbau, Vermarktung, Weiterentwicklung im Netzwerk der Bio- sphärenreservate, Monitoring und GIS. ,QHLQHUJHPHLQVDPHQ%URVFKUHÄ3DUWQHUVLQWKH:RUOG1HWZRUN³VWHOOHQVLFKGLHGUHLNDQa- dischen und das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön vor. Der Naturerlebnispfad aus der thü- ringerer 5K|QZXUGHHUIROJUHLFKLQGDV5HGEHUU\/DNH%5ÄH[SRUWLHUW³XQGHUIROJUHLFK der Öffentlichkeit vorgestellt.

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6.1.4. Mitarbeit in Netzwerken der UNESCO Die drei Verwaltungsstellen nehmen regelmäßig, zumindest durch einen Verwaltungsstellen- vertreter, an den UNESCO-Konferenzen von EURO-MAB teil, die in einem zweijährigen Tur- nus stattfinden. Zu diesem regionalen Netzwerk des MAB-Programms gehören die europäi- schen, nordamerikanischen und israelischen UNESCO-Biosphärenreservate.

6.1.5. Zusammenfassung Themenfeld Unsere Zusammenarbeit international *HPl‰GHUÄ6(9,//$-6WUDWHJLH³XQGGHU,QWHUQDWLRQDOHn Leitlinien sollen Biosphärenreser- vate v. a. in regionalen oder thematischen Netzwerken kooperieren und Partnerschaften ein- JHKHQ 81(6&2 'LHÄ0$%-Strategie 2015-³ 81(6&2 XQGGHUÄ$NWLRQs- SODQYRQ/LPD³ 81(6&2 WUHIIHQKLHU]XSURJUDPPDWLVFKH$XVVDJHQ'LHVHU9HUSIOLFh- tung kommen die Verwaltungsstellen bereits seit dem Bestehen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön nach. Sie betreiben Öffentlichkeitsarbeit für besonders erfolgrei- che Modellbeispiele und geben Erfahrung und Wissen zum Management des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön weiter, in dem sie gemeinsam mit regionalen Akteuren internati- onale Besuchergruppen aus anderen Biosphärenreservaten empfangen und diese Modellbei- spiele vorstellen und diskutieren. Sie beraten auch im Ausland vor Ort, auch unter Einbezie- hung regionaler Partner. Regelmäßig nehmen Vertreter der drei Verwaltungsstellen die Ein- ladung zur Mitwirkung an Veranstaltungen von EURO-MAB oder des Weltnetzwerks der UNESCO-Biosphärenreservate an. Die drei Verwaltungsstellen veröffentlichen Informati- onsmaterial zum UNESCO-Biosphärenreservat Rhön in Fremdsprachen und kommunizieren diese multimedial.

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6.2. Unsere Zusammenarbeit national Die Zusammenarbeit auf nationaler Ebene ist geprägt durch einen intensiven Austausch so- wohl mit den übrigen Biosphärenreservates-Verwaltungen in Deutschland als auch mit den für die UNESCO-Biosphärenreservate zuständigen Institutionen. Dieser Austausch hat der Entwicklung der UNESCO-Biosphärenreservate in Deutschland eine hohe Dynamik verlie- hen. Das MAB-Programm der UNESCO ist auf der Ebene des Bundes dreifach verankert: o Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ist nach dem BNATSCHG zuständig für Biosphärenreservate. Der/Die jeweilige Minis- ter/Ministerin beruft das MAB-NK. o Die Deutsche UNESCO-Kommission ist eine unabhängige Organisation und deckt alle Programmbereiche der weltweit agierenden UNESCO ab. o Das Deutsche MAB-NK bezieht seine Aufgaben aus der Umsetzung der Weltleitlinien für Biosphärenreservate (UNESCO 1996b.).

6.2.1. Deutsche UNESCO-Kommission In der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) mit Sitz in Bonn sind die deutschen UNE- SCO-Biosphärenreservate analog der Organisationsgliederung der UNESCO selbst dem Fachbereich Wissenschaft zugeordnet. Der Bereichsleiter Wissenschaft der DUK ist gleichzei- tig Mitglied im deutschen MAB-NK. Die DUK unterstützt die Entwicklung in den deutschen Biosphärenreservaten auf vielfältige Weise. Im Rahmen der Kooperation der DUK mit dem Weltkonzern Honda konnte auch der hessische Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön von einem Sponsoring-Projekt profitieren. Durch die Einbindung der UNESCO-Biosphärenreservate in die DUK ergeben sich auch Ver- knüpfungen zu den übrigen Fachbereichen der DUK und damit der UNESCO. Sie hat so eine wichtige Vermittlungsfunktion für Aktivitäten der UNESCO-Biosphärenreservate in andere Politikbereiche hinein, die sie auch aktiv wahrnimmt. 'LH'8.YHUWULWWGLH81(6&2EHLGHU:DKUQHKPXQJGHU5HFKWHDQGHQ0DUNHQÄ81(6&2³ XQGÄ0$%³GLHDXFKYRPUNESCO-Biosphärenreservat Rhön genutzt werden, in Deutsch- land.

6.2.2. Deutsches MAB-Nationalkomitee Das deutsche MAB-Nationalkomitee (MAB-NK) ist beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit angesiedelt und wird in der Regel alle vier Jahre neu vom Minister oder der Ministerin berufen. Die laufenden Geschäfte führt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn. Als unmittelbare nationale Beratungs- und Prüfinstanz des Internationalen Koordinierungsrats des MAB-Programms ist das MAB-NK zuständig für die Überprüfung der Anträge der Länder auf Anerkennung eines Gebietes als UNESCO-Biosphärenreservat. Es fordert zudem die betroffenen Länder turnusmäßig (alle 10 Jahre) zur Vorlage der periodischen Überprüfungsberichte (Evaluierung) auf, die mit einer Stellungnahme des Nationalkomitees an den Internationalen Koordinierungsrat übermittelt

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɪɧɯ werden. Grundlage seiner Beratungen und Entscheidungen sind die internationalen pro- grammatischen Dokumente des MAB-Programms (MAB-NK 2007), aus denen es die natio- nalen Kriterien für Anerkennung und Überprüfung von Biosphärenreservaten in Deutsch- land sowie Empfehlungen zu ihrer Umsetzung entwickelt hat (MAB-NK 2011, 2012, 2014, 2016). Das MAB-NK tagt zweimal pro Jahr, alle zwei Jahre auch zusammen mit der Ständigen Ar- beitsgruppe der Biosphärenreservate in Deutschland (AGBR), den Leitern der Verwaltungs- stellen der UNESCO-Biosphärenreservate. Es hat in der Vergangenheit immer wieder beim Bundesumweltministerium F+E- (Forschungs- und Entwicklungs-) bzw. E+E- (Entwick- lungs- und Erprobungs-) Vorhaben initiiert, in denen das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön regelmäßig als Test- bzw. Untersuchungsgebiet fungiert hat. Das hohe Ansehen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön geht auch auf diese Aktivitäten zurück. Aktuell fungiert es als eines der Erprobungsgebiete im F+E-9RUKDEHQ Ä1DFKKDOWLJH Landnutzungsstrategien für die Entwicklungszonen der deutschen Biosphären- UHVHUYDWH³. Es war als Fallbeispieleinbezogen in dieie jüngst abgeschlossenen F+E Vorha- EHQ Ä8QWHUVXFKXQJ ]XU 8PVHW]XQJ GHs Kernzonenkonzeptes in deutschen UNESCO- %LRVSKlUHQUHVHUYDWHQ XQG GHUHQ ,QZHUWVHW]XQJ³ XQG Ä1DWLRQDOH 1DWXUODQGVFKDIWHQ XQG 1XW]XQJ HUQHXHUEDUHU (QHUJLHQ³. Hinzu kam die Mitarbeit in projektbegleitenden Arbeits- gruppen in einer Reihe von weiteren F+E- sowie E+E-Vorhaben im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz. Von der intensiven Beratung durch das MAB-NK im Rahmen zweier periodischer Überprü- fungen (2002 und 2012) und des Erweiterungsantrags für den bayerischen Teil (BAYSTMUG 2013) hat das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön außerordentlich profitiert. Auch durch die vielen ausländischen Besuchergruppen, z. T. durch das BfN in die Rhön vermittelt, hat das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön national und international an Bekanntheit und Ansehen gewonnen.

6.2.3. Ständige Arbeitsgruppe der UNESCO-Biosphärenreservate in Deutsch- land Die Ständige Arbeitsgruppe der Biosphärenreservate (AGBR) in Deutschland existiert seit 1991, das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön war Gründungsmitglied. Als Unterarbeitsgrup- pe der Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz (LANA) tagt sie zweimal jährlich jeweils in einem dieser inzwischen 17 Großschutzgebiete. Diese Sitzungen sind die zentrale Austauschplattform zwischen den Leitern der Biosphärenreservatesverwaltungsstellen, dem Bundesumweltministerium, der DUK und dem Bundesamt für Naturschutz, in größeren Ab- ständen (s. o.) auch mit dem MAB-NK. Ebenso wie das länderübergreifende UNESCO- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe nimmt die Rhön als trilaterales Biosphärenreservat in diesem Gremium eine gewisse Sonderstellung ein. Die inhaltliche, sowohl programmatische wie praktische, Weiterentwicklung auch des UNE- SCO-Biosphärenreservates Rhön in den zurückliegenden 20 Jahren ist zum nicht geringen Teil diesem Gremium zu verdanken. Die aktive Mitarbeit der drei Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön in diesem Gremium hat unverändert hohe Priorität.

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6.2.4. EUROPARC Deutschland e. V. EUROPARC Deutschland e. V. ist die einzige Nicht-Regierungsorganisation, die alle nationa- len Großschutzgebietstypen mit den großen Naturschutzverbänden unter einem Dach ver- eint. Die drei Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön, der Verein Na- turpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön e. V. (NBR e. V.) und der Verein Natur- und Lebensraum Rhön (VNLR) in Hessen sind direkt oder über das zuständige Landesminis- terium Mitglied. EUROPARC ist Trägerin der 0DUNHÄ1DWLRQDOH1DWXUODQGVFKDIWHQ³, die von den drei Verwaltungsstellen und dem vorgenannten Verein auch genutzt wird. Der VNLR nutzt das NNL-Logo bislang noch nicht. Die Verwaltungsstellen, die Trägervereine VNLR und NBR e. V. beteiligen sich intensiv an fast allen für UNESCO-Biosphärenreservate einschlägigen Vorhaben von EUROPARC Deutschland. Dies gilt insbesondere für das Junior-Ranger-Programm und das Programm Ä)UHLZLOOLJHLQ3DUNV³, die bereits länger laufen. Die Verwaltungsstellen haben sich inten- siv in die beiden Kommunikationsprojekte ± Ergebnis des ersten Projektes war die Dach- PDUNHÄ1DWLRQDOH1DWXUODQGVFKDIWHQ³±± von EUROPARC eingebracht. Derzeit ist das UNE- SCO-Biosphärenreservat Rhön als ein Projektgebiet im E+E-9RUKDEHQ Ä,QZHUWVHW]XQJ YRQ Natur- XQG.OLPDVFKXW]PD‰QDKPHQLQGHQ1DWLRQDOHQ1DWXUODQGVFKDIWHQ³EHWHLOLJW Die Verwaltungsstellen und Trägervereine nehmen allerdings nicht am 3URMHNWÄ3DUWQHUGHU 1DWLRQDOHQ1DWXUODQGVFKDIWHQ³ teil, da die Dachmarke Rhön, jetzt Rhön GmbH, unter dem Schirm der ARGE Rhön bereits etabliert war, als das Partnerprojekt von EUROPARC Deutschland ins Leben gerufen wurde.

6.2.5. Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN) Sowohl der Naturpark Bayerische Rhön als auch der Naturpark Hessische Rhön sind langjährige Mitglieder beim Verein Deutscher Naturparke e. V. (VDN). Beide Naturpar- NHVLQGDNWXHOODOVÄ4XDOLWlWV-1DWXUSDUN³]HUWLIL]LHUWXQGDXVJH]HLFKQHW Der VDN ist seit über 50 Jahren der Dachverband der 104 Naturparke in Deutschland und vertritt deren Interessen auf politischer Ebene. Er ist außerdem Gründungsmitglied der EU- ROPARC-Federation, der internationalen Dachorganisation für die Schutzgebiete Europas. In unterschiedlichem Maße werden auch Projekte zusammen mit dem VDN in der Rhön durchgeführt. Beispielhaft zu nennen sind hier Bildung der -XJHQGJUXSSHÄ:DQGHUUDt- WHQ³ in der bayerischen Rhön (ähnlich zu den Junior-Ranger-Gruppen von EUROPARC) sowie die Anlage eines Löwenzahn-Entdeckerpfades am Schwarzen Moor. Gemeinsam genutzt wird auch die Möglichkeit zur Bewerbung der beiden Naturparke in der jährlich erscheinenden PublikatiRQÄ5HLVHQLQGLH1DWXUSDUNH³ Aus Sicht der drei Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön stellt die Existenz des VDN neben EUROPARC Deutschland eine Ergänzung der Aktivitäten und Ko- operationsmöglichkeiten dar, gleichzeitig aber auch eine Art Konkurrenz zweier Institutio- nen, die oftmals ähnliche Ziele und Absichten verfolgen oder vergleichbare Kooperationspro- jekte anbieten. Eine engere Zusammenarbeit von VDN und EUROPARC Deutschland ist zwar seit längerem geplant, wurde aber bislang nur eingeschränkt praktiziert.

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Für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und die beiden dazugehörigen Naturparke wäre eine enge dauerhafte Kooperation beider Institutionen bzw. eine Zusammenführung von großem Vorteil, da so finanzielle und personelle Ressourcen bei der Umsetzung von Projek- ten optimal genutzt und parallele Strukturen vermieden werden könnten. Für die öffentliche und politische Wahrnehmung von UNESCO-Biosphärenreservaten, Na- tur- und Nationalparken wäre eine gemeinsame Arbeit der beiden Verbände in Deutschland und Europa zusätzlich von Vorteil.

6.2.6. Zusammenfassung Themenfeld Unsere Zusammenarbeit national In den zurückliegenden 25 Jahren hat sich in Deutschland ein effizientes und ertragreiches Netzwerk aller für UNESCO-Biosphärenreservate zuständigen bzw. davon unmittelbar be- rührten Institutionen entwickelt, von dem auch das Biosphärenreservat Rhön nachhaltig profitiert hat. Der Nutzen für alle Beteiligten ist direkt proportional zum Engagement, mit dem sich jedes einzelne seiner Mitglieder in seiner spezifischen Rolle einbringt. Es steht für die Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön außer Frage, dass die Mitarbeit in diesen Gremien und Institutionen in der bisher geübten Weise fortge- führt wird.

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6.3. Unsere Zusammenarbeit in der Rhön

6.3.1. Trägervereine im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön Das länderübergreifende UNESCO-Biosphärenreservat Rhön wurde im März 1991 von der UNESCO anerkannt. Dem ging die Ausweisung des thüringerer Landesteils durch einen Mi- nisterratsbeschluss (Nationalparkprogramm) von 1990 voraus. Als Träger für Maßnahmen und Förderprogramme des Naturschutzes und der Landschafts- pflege wurde vom damaligen Aufbaustab des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön im Juli 1991 der Ä/DQGVFKDIWVSIOHJHYHUEDQG%57KULQJLVFKH5K|QH9³ gegründet. Dort sind hauptsächlich Landwirte, Förster, Kommunalpolitiker, Gewerbetreibende, Ämter, Be- hörden, Naturschützer und Privatpersonen vertreten. Der Verband ist für die Landwirte eine wesentliche Hilfe bei der Erstellung von Förderanträgen für das Kulturlandschafts- Programm (KULAP) und den Vertragsnaturschutz, betreut Schäfer bei der Landschaftspflege und organisiert Fachforen. Im September 1991 erhielten die zuständigen Minister aus Hessen und Thüringen bzw. der Staatssekretär aus Bayern im Beisein von Umweltminister Prof. Dr. Klaus Töpfer vom Vorsit- ]HQGHQGHVGHXWVFKHQ.RPLWHHVIUGDVZHOWZHLWH3URJUDPPÄ'HU0HQVFKXQGGLH%LRVSKä- UH³ 0$% :LOIULHG*RHUNHLQ.DOWHQVXQGKHLPGLH$QHUNHQQXQJVXUNXQGHGHU81(6&2IU das Biosphärenreservat Rhön. Die Verleihung der Urkunde ist mit der Aufgabe verbunden, die Region im Sinne des MAB-Programms zu entwickeln. Der hessische 9HUHLQÄ1DWXUXQG/HEHQVUDXP5K|QH9³ 91/5  wurde am glei- chen Tag als Plattform aller in der Region ansässigen, bedeutsamen gesellschaftlichen Grup- pen gegründet. Er sollte in erster Linie eine länderübergreifende Zusammenarbeit ermögli- chen und sicherstellen, die wegen der Einrichtung von drei länderspezifischen Verwaltungs- stellen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön unbedingt erforderlich erschien. Dieses Ziel hat der Verein aber nie erreichen können. Der Freistaat Bayern lehnte eine Mit- gliedschaft im VNLR, in dem das Land Hessen Gründungsmitglied war, ab. Das Land Hessen erkannte dem Verein die Stellung einer LEADER-Gruppe zu und beauftragte ihn unter der verwaltungsmäßigen Aufsicht des damaligen Amtes für Regionalentwicklung, Landschafts- pflege und Landwirtschaft (ARLL) in Fulda mit der Umsetzung der LEADER-Programme. ,P-DKUHVWUXNWXULHUWHVLFKGHU9HUHLQÄ1DWXUXQG/HEHQVUDXP5K|QH9³ZHJHQGHU mangelnden Akzeptanz außerhalb der hessischen Grenzen in ein Regionalforum für den hes- sischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservates um. Der Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön e. V. (NBR e. V.) ging 1997 aus dem Zweckverband Naturpark Bayerische Rhön, der bereits 1967 gegründet ZRUGHQZDUKHUYRU,P-DKUVFKORVVGHU)UHLVWDDW%D\HUQPLWGHP9HUHLQGHQÄ9HUWUDJ über die Zusammenarbeit in der Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Information im UNESCO-%LRVSKlUHQUHVHUYDW 5K|Q ED\HULVFKHU 7HLO³ VRZLH GHQ Ä9HUWUDJ EHU GLH =XVWln- digkeit in der Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Information im UNESCO- %LRVSKlUHQUHVHUYDW 5K|Q ED\HULVFKHU 7HLO³ 'LHVH 9HUWUlJH VLQG VHLWKHU PHKUIDFK HUJlQ]W und mit Errichtung der Umweltbildungsstätte Oberelsbach und dem Einrichtungsverbund Rhöniversum erweitert worden. Im Rahmen dieser Verträge betreut der Verein die Informa- tionseinrichtungen des UNESCO-Biosphärenreservates im bayerischen Teil (Biosphärenzent- rum Haus der Schwarzen Berge, Biosphärenzentrum Haus der Langen Rhön, Biosphären-

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Infostelle Schwarzes Moor) und das Naturvermittlungshaus Schwarzes Moor, entwickelt jährlich ein Bildungsprogramm und setzt dieses zusammen mit Partnern um. Der Verein ist Gesellschafter der Umweltbildungsstätte Oberelsbach GmbH.

6.3.2. Länderübergreifende Zusammenarbeit Mit der Gründung der regionalen Arbeitsgemeinschaft Rhön (ARGE Rhön) der fünf Rhön-Landkreise und der drei Trägervereine des UNESCO-Biosphärenreservates am 13.01.2000 wurde erstmals eine länderübergreifende Plattform der Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene geschaffen. Ausgehend von konkreten Umsetzungsprojekten ± z. B. Pre- mium-:DQGHUZHJHÄ'(5+2&+5+g1(5Š³XQG([WUDWRXUHQ± übernahm die ARGE Rhön länderübergreifende Daueraufgaben wie die Einrichtung der länderübergreifenden Koordi- nierungsstelle für das Wander- und Radwegenetz oder die Gründung des Vereins Dachmarke Rhön e. V. und der Dachmarke Rhön GmbH als operationelles Instrument zur Förderung und Vermarktung regionaler Qualitätsprodukte und Dienstleistungen. Die selten gegenseitig kompatible Ausgestaltung von staatlichen Förderinstrumenten in den Ländern für gleiche inhaltliche Zielsetzungen erschwert die länderübergreifende Zusammenarbeit in konkreten Projekten erheblich. Alle drei Verwaltungsstellen arbeiteten bisher im Koordinierungsaus- schuss der ARGE Rhön, bestehend aus den Leitern der Abt. Kreisentwicklung der fünf Rhön- Landkreise, den Geschäftsführern von Dachmarke Rhön, VNLR, NBR e. V., Rhönforum e. V. und Rhön Marketing GbR und den Leitern der drei Verwaltungsstellen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön, mit. Mit der Etablierung der neuen Rhön GmbH, die die ARGE Rhön ablösen soll, besteht aktuell noch Klärungsbedarf, in welcher Weise die Verwaltungs- stellen zukünftig auf dieser maßgeblichen operationellen Ebene für die länderübergreifende Zusammenarbeit beteiligt sein werden. Auf der länderübergreifenden Ebene des Hauptvorstandes des Vereins Rhönklub e. V. be- stehen Kooperationsvereinbarungen mit der Bayerischen und der Hessischen Verwaltungs- stelle. Eine institutionalisierte Zusammenarbeit mit dem Hauptvorstand besteht nicht. Die Zusammenarbeit der Verwaltungsstellen basiert auf dem Verwaltungsabkommen der drei Länder aus 2002 (vgl. I.1.3). Länderbezogen besteht die engste Verbindung und Zusammenarbeit zwischen der Hessi- schen Verwaltungsstelle und dem Verein Natur und Lebensraum Rhön e. V., da der stell- vertretende Leiter der Verwaltungsstelle gleichzeitig die Funktion des Geschäftsführers des VNLR innehat. Das Land Hessen ist Gründungsmitglied im VNLR. Die Thüringerer Verwaltungsstelle und der Landschaftspflegeverband Biosphärenreser- vat Thüringische Rhön e. V., sowie die NATURA 2000-Station kooperieren seit Jahren sehr eng. Die Verwaltungsstelle ist im Vorstand des LPV vertreten. Im bayerischen Teil hat der Freistaat Bayern bereits 2000 auf vertraglicher Basis die Kernaufgabe der Bildung für nachhaltigen Entwicklung und Information dem Verein Natur- park und Biosphärenreservat Bayerische Rhön e. V. (NBR) übertragen (s. o.). Im Rahmen dieses Vertragswerks übt die Regierung von Unterfranken die Fachaufsicht über den Verein aus. Die genuinen Naturparkaufgaben sind davon nicht berührt. Der Freistaat Bayern ist nicht Mitglied im NBR e. V. Die Verwaltungsstelle hat gemäß Satzung einen Sitz im Beirat, der den Vorstand berät. Beschlüsse des Beirats haben Empfehlungscharakter.

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Auch in den Beiräten der Lenkungsausschüsse der Lokalen Aktionsgruppe Rhön- Grabfeld und Bad Kissingen ist die Verwaltungsstelle Mitglied. Auch hier haben Beschlüsse Empfehlungscharakter. Die Mitgliedschaft stellt den Informationsfluss zwischen der LAG und der Verwaltungsstelle sicher. Die Hessische Verwaltungsstelle bzw. der Naturpark Hessische Rhön ist Mitglied in den Fachforen des VNLR sowie beratend im Vorstand und im LEADER-Entscheidungsgremium des VNLR tätig. In Zusammenarbeit der beiden LAGs Hersfeld-Rotenburg und Hessische Rhön gibt es außerdem ein gemeinsames Forum, um einen Austausch innerhalb der hessi- schen Kulisse des UNESCO-Biosphärenreservates sicherzustellen. Die ThüringerTer Verwaltung ist in beiden RAGs im Fachbeirat. Die Zusammenarbeit der Bayerischen und Thüringerer Verwaltungsstelle mit den Landkrei- sen, Städten und Gemeinden ist nicht formalisiert bzw. institutionalisiert. Für die Hessische Verwaltungsstelle als Teil der Kreisverwaltung des Landkreises Fulda stellt sich die Situation folgerichtig gänzlich anders dar. Die Verwaltungsstellen in Bayern und Hessen sind nicht eigenständige Träger öffentlicher Belange. Dementsprechend erfolgt die Zusammenarbeit wie auch mit Fachbehörden und Verbänden im Gegensatz zur Thüringerer Verwaltungsstelle anlassbezogen. Diese Zusammenarbeit kann jedoch sehr intensiv, wie beim Aufbau des baye- rischen BiosphärenzenWUXPVÄ+DXVGHU6FKZDU]HQ%HUJH³PLWGHP0DUNW:LOGIOHFNHQ, oder sehr lang dauernd, wie bei der Organisation des Rhöner Wurstmarktes mit der Stadt Ostheim, sein. Die länderbezogene Zusammenarbeit der Verwaltungsstellen mit Vereinen und Ver- bänden, z. B. den Kreisgruppen von Naturschutzverbänden oder Zweigvereinen des Rhönklubs, aber auch den landkreisbezogenen Unterstrukturen der Kammern (Handwerks- kammern, Industrie- und Handelskammern), den Innungen bzw. Gremialausschüssen er- folgt anlassbezogen. So wurde der Rhöner Wurstmarkt von der Bayerischen Verwaltungsstel- le zusammen mit den Metzgerinnungen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen entwickelt. Die organisatorische Neuordnung auf kommunaler Ebene mit der Gründung der Rhön GmbH 2017 schafft für die drei Verwaltungsstellen Klärungsbedarf in zwei Richtungen. Zum einen stellt sich die Frage, inwieweit es notwendig und sinnvoll ist, die Zusammenarbeit der Verwaltungsstellen inhaltlich und organisatorisch neu zu strukturieren, um gegenüber der neuen Organisation als leistungsfähiger Partner zu agieren. Bezogen auf die Aufgaben, die mit der Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat verbunden sind, ergibt sich dieser Klärungsbedarf auch hinsichtlich der Rolle der Verwaltungsstellen für den Bereich Nachhal- tige Entwicklung. Auf der Grundlage dieser Rollenklärung kann zum zweiten die Zusammen- arbeit zwischen den Verwaltungsstellen und der Rhön GmbH mit Blick auf den bestmögli- chen Nutzen für die Rhön neu definiert werden. Ausgehend von der hessischen Rhön arbeitet der Verein Rhöner Apfelinitiative e. V. bei- spielsweise seit vielen Jahren in der gesamten Rhön und unterstützt zahlreiche Akteure rund um den Apfel von der Pflanzung bis zur Ernte, Verarbeitung und Verkauf. Aktuell ist die Ap- IHOLQLWLDWLYHLQ=XVDPPHQDUEHLWPLWGHQ9HUZDOWXQJVVWHOOHQDXFKDP9RUKDEHQÄ=HUWLIL]LHUWH 1DWXUVFKXW]SURMHNWH³YRQ(8523$5&'HXWVFKODQGH9EHWHLOLJW Die ThüringerTer Verwaltung arbeitet anlassbezogen mit einer Vielzahl von Kommunen und Vereinen zusammen, insbesondere mit dem LPV, NABU und der Arbeitsgruppe Arten- schutz Thüringen. Weiterhin pflegt die Verwaltungsstelle enge Kontakte zu wichtigen Akteu-

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Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɪɨɫ ren der Region, wie dem TGF Dermbach, dem Rhönforum, Schullandheim Fischbach, dem Rhöngymnasium Kaltensundheim, Schulen und Kindergärten, dem Naturschutzzentrum Ä$OWH:DUWK³9HUHLQHQXQG9HUElQGHQVRQVWLJHU$UW

6.3.3. Arbeitsgruppen im Bottom-Up-Prozess zur Erstellung des neuen Rah- menkonzeptes Für die Erstellung des neuen Rahmenkonzeptes wurden mit der Auftaktveranstaltung am 20. November 2014 in Bad Kissingen (Festakt zur Erweiterung und erfolgreichen Evaluierung des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön) zehn thematische länderübergreifende Arbeits- gruppen etabliert, das Thema Kultur wurde im Verlauf der Arbeitsgruppensitzungen als ei- genständiges Thema identifiziert, so dass schließlich in elf thematischen Arbeitsgrup- pen als Bottom-Up-Prozess das neue Rahmenkonzeptes erarbeitet wurde (Abbildung 64, S. 314).

Abbildung 64: Länderübergreifend thematische Arbeitsgruppenstruktur im Bottom-Up-Prozess zur Erstellung des neuen Rahmenkonzeptes (2014-2016) (Quelle: BRRV 2017)

Alle rhönbezogenen Akteure aus Landwirtschaft, Forschung, Bildung, Wirtschaft, Handwerk, Handel und Gewerbe, Naturschutz, Tourismus, Kommunaler Entwicklung, Verkehr, Forst, Kultur und Energie hatten im Zeitraum Dezember 2014 ± Oktober 2016 die Möglichkeit, sich inhaltlich an der Erstellung des Entwurfs zu beteiligen. 300 Mitwirkende aus Landesbehör- den, Landkreisen, Kommunen, Verbänden, Unternehmen, Schulen, Handelskammern, In- nungen, Forschungseinrichtungen, Verwaltungen, Landwirtschaftsbetriebe, Privatpersonen und u. v. m. beteiligten sich dabei. Der Arbeitsprozess für die länderübergreifenden Arbeitsgruppen wurde für die Erstellung des Entwurfs des neuen Rahmenkonzeptes dreigeteilt:

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o 1. Sitzungsphase 2014-2015: länderübergreifend konstituierende Sitzungen zum Kennenlernen und Darstellung der derzeitigen Ausgangssituation der nachhaltigen Ent- wicklung im Themenfeld sowie Formulierung erster Ziele und Maßnahmen o 2. Sitzungsphase 2016: interdisziplinärer Workshop für alle Arbeitsgruppen mit der Formulierung von Leitbildern, Zielen und Maßnahmen zu arbeitsgruppenübergreifenden 7KHPHQ ZLH ] % Ä5HJLRQDOH 3URGXNWH XQG :HUWVFK|SIXQJVNHWWHQ³ Ä1DWXUVFKXW] XQG Forst- XQG /DQGZLUWVFKDIW³ Ä%LOGXQJVDQJHERWH LP 7RXULVPXV³ ÄgNRV\VWHP :DVVHU³ XQGÄ'DVHLQVYRUVRUJH³ o 3. Sitzungsphase 2016: Diskussion und Lösungssuche zu Konflikten in der Formulie- rung von Leitbildern, Zielen und Maßnahmen in Themenbereichen, Formulierung von Projektideen zur Umsetzung der Ziele und Maßnahmen in der Modellregion für nachhal- tigen Entwicklung Die Arbeitsgruppenphase hat sich als überaus konstruktiv und gewinnbringend für die Er- stellung des neuen Rahmenkonzeptes gezeigt. Länderübergreifend konnten viele neue Ziele, Maßnahmen und Projektideen gesammelt und verwertet werden.

6.3.4. Zusammenfassung Themenfeld Unsere Zusammenarbeit in der Rhön Die föderale Situation des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön und die unterschiedlichen Zuordnungen und Aufgaben der drei Verwaltungsstellen wirken sich sehr weitreichend auf die Zusammenarbeit länderübergreifend wie länderintern aus. Das Verwaltungsabkommen der Länder räumt den Verwaltungsstellen große Spielräume in der Aufgabenerledigung ein. Ihre Aufgabenbeschriebe (vgl. I.1.3. VWHOOHQIUGLH]HQWUDOH=LHOVHW]XQJÄPRGHOOKDIWH1DFh- KDOWLJH (QWZLFNOXQJ³ LP :HVHQWOLFKHQ DXI Ä0LWZLUNXQJ³ DE 'DPLW LVW LPSOL]LHUW GDVV GLH Verwaltungsstellen nicht unbedingt immer Akteure sind. Gegenstand, Art und Weise und 8PIDQJGHUÄ0LWZLUNXQJ³VLQGELVKHUQLFKWQlKHUVSH]LIL]LHUW Neben dieser Überprüfung des Verhältnisses der Verwaltungsstellen zu den übrigen Akteu- ren ± beispielsweise der neu gegründeten Rhön GmbH ±± hat sich aus der Arbeitsgruppen- phase im Bottom-Up-Prozess zur Erstellung des neuen Rahmenkonzeptes vielfach die Not- wendigkeit und der Wunsch der Akteure herauskristallisiert, länderübergreifend einen wie- derkehrenden thematischen Erfahrungsaustausch und Projektentwicklungen zu organisie- ren, da die Möglichkeiten voneinander zu lernen und rhönspezifisch zu kooperieren bisher kaum ausgeschöpft sind.

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HMWEVL ± HESSISCHES MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, ENERGIE, VERKEHR UND LANDESENTWICKLUNG (2015): Land startet Sanierungsoffensive 2016-2022, unter: https://wirtschaft.hessen.de/presse/pressemitteilung/land-startet-sanierungsoffensive- 2016-2022 (letzter Zugriff: 07.04.2017).

HMWEVL ± HESSISCHES MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, ENERGIE, VERKEHR UND LANDESENTWICKLUNG (2017): Bei uns hat Energie Zukunft - Energieland Hessen, un- ter: https://www.energieland.hessen.de/dynasite.cfm?dsmid=17123 (letzter Zugriff: 07.04.2017).

HMUKLV ± HESSISCHES MINISTERIUM FÜR UMWELT, KLIMASCHUTZ, LANDWIRT- SCHAFT UND VERBRAUCHERSCHUTZ (2015): Hessische Biodiversitätsstrategie, unter: https://biologischevielfalt.hessen.de/files/downloads/hessische_biodiversitaetsstrategie _hmuklv_web.pdf (letzter Zugriff: 03.04.2017).

HORNBERG C., SCHRÖTTLE M., DEGENER T., SELLACH B. (2011): Endbericht Vorstudie zur Neukonzeption des Behindertenberichtes, unter: http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/fb-fb408- vorstudie-zur-neukonzeption-des- behindertenberichtes.pdf?__blob=publicationFile&v=2 (letzter Zugriff: 07.04.2017).

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KREUZBERGALLIANZ E. V. (2016): Innenentwicklung in der Kreuzbergallianz, unter: http://www.kreuzbergallianz.de/fileServer/KREUZBERG/1080/17245/160621_6322- 02_f03_brosch%20innenentw_kl.pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017).

LANDESVERBAND FÜR HÖHLEN- UND KARSTFORSCHUNG HESSEN E. V. (2017): Startsei- te HFC Hersfeld, unter: http://www.hfc-hersfeld.com/lvhessen/# (letzter Zugriff: 07.04.2017).

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LANDRATSAMT BAD KISSINGEN (2015): Repräsentative Jugendbefragung 2013 - Zusam- menfassung, unter: http://www.landkreis-badkissingen.de/buerger- politik/buergerservice/fachbereiche/jugend--soziales/jugendhilfeplanung/index.html (letzter Zugriff: 07.04.2017).

LANDRATSAMT BAD KISSINGEN (2017a): Konversionsmanagement des Landkreises Bad Kissingen, unter: http://www.landkreis-badkissingen.de/buerger- politik/buergerservice/fachbereiche/zukunft- gestalten/konversionsmanagement/3282.Konversionsmanagement-des-Landkreises- Bad-Kissingen.html (letzter Zugriff: 07.04.2017).

Band I - Wo stehen wir? ɪɩɰ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

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LFU ± BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (2016): Bedeutsame Kulturlandschaften in der Kulturlandschaftseinheit 3 Rhön, unter: http://www.lfu.bayern.de/natur/kulturlandschaft/bedeutsam/doc/3_bedeutsam_rhoe n.pdf (Letzter Zugriff: 07.04.2017).

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LWG ± BAYERISCHE LANDESANSTALT FÜR WEINBAU UND GARTENBAU (2016c): Gar- tencast - Klimawandel: Auswirkungen im Obstgarten, unter: http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/gartencast/149847/ind ex.php (letzter Zugriff: 07.04.2017).

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MAB-NK ± MAN AND THE BIOSPHERE NATIONALKOMITEE (2011): Empfehlung des deutschen MAB-Nationalkomitees zu Kernzonen in Biosphärenreservaten, unter: http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/internationalernaturschutz/U NESCO-Biosphaerenreservate-Empfehlungen-Kernzonen_14041.pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017).

MAB-NK ± MAN AND THE BIOSPHERE NATIONALKOMITEE (2012): Positionspapier des MAB-Nationalkomitees zur Nutzung von Windkraft und Biomasse in Biosphärenreserva- ten, unter:

Band I: - Wo stehen wir?

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MAB-NK ± MAN AND THE BIOSPHERE NATIONALKOMITEE (2014): Positionspapier des MAB-Nationalkomitees zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in Biosphärenreser- vaten, unter: https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/internationalernaturschutz/fi nal_Positionspapier_NK_MAB_Bildung_fuer_eine_nachhaltige_Entwicklung_140423. pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017).

MAIN-POST (2011): Lkr. Bad Kissingen ± Rund 5800 Objekte stehen leer, unter: http://m.mainpost.de/regional/bad-kissingen/Rund-5800-Objekte-stehen- leer;art766,6362496 (letzter Zugriff: 07.04.2017). MAIN-POST (2016a): Premichs Dorfladen noch in der Schwebe, unter: http://www.mainpost.de/regional/bad-kissingen/Premichs-Dorfladen-noch-in-der- Schwebe;art433641,9424323 (letzter Zugriff: 07.04.2017).

MAIN-POST (2016b): In hinteren Mittelfeld. Kaufkraft-Prognose 2017, unter: http://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/Datenerfassung-Kaufkraft- Lebenshaltungskosten;art765,9451160 (letzter Zugriff: 07.04.2017).

MAIN-POST (2016c): Wenn die Ladentür für immer geschlossen bleibt, unter: http://www.mainpost.de/epaper/epa121391,34678,0,25,%22Wenn+die+Ladent%FCr+f %FCr+immer+geschlossen+bleibt%22 (letzter Zugriff: 07.04.2017).

MAIN-POST (2016d): Fehlen Mehl oder Milch,unter: http://www.mainpost.de/epaper/epa121391,35319,0,27,%22Fehlen+Mehl+oder+Milch %22 (letzter Zugriff: 07.04.2017).

MAIN-POST (2016e): Ein Drittel weniger Lebensmittelläden, unter: http://www.mainpost.de/regional/bad-kissingen/Wirtschaftsministerien;art766,9387634 (letzter Zugriff: 20.11.2017).

MAIN-POST (2017): Besuch im Bad Kissinger Zentrum für Telemedizin, unter: http://www.mainpost.de/regional/bad-kissingen/Besuch-im-Bad-Kissinger-Zentrum- fuer-Telemedizin;art433641,9497329 (letzter Zugriff: 07.04.2017).

METROPOLREGION MITTELDEUTSCHLAND GMBH (2017): IQ Innovationspreis Mittel- deutschland 2016, unter: http://www.iq-mitteldeutschland.de/startseite/ (letzter Zugriff: 07.04.2017).

MITEINANDER ± FÜREINANDER OBERES FULDATAL E. V. (2017): Startseite, unter: http://www.mit-und-fuer.de/ (letzter Zugriff: 07.04.2017).

OSTHESSEN NACHHALTIG (2017): Netzwerk Bildungsregion Nachhaltigkeit Osthessen, un- ter: http://www.osthessen-nachhaltig.de/ (letzter Zugriff: 07.04.2017).

PLANUNGSVERBAND MAIN-RHÖN (2008): Regionalplan Region Main-Rhön, unter: http://www.regierung.unterfranken.bayern.de/assets/3/6/rpl/rp3/fortver/r3_200801 18_text_regionalplan.pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017).

REGIERUNGSBEZIRK KASSEL (2009): Regionalplan Nordhessen, unter: https://rp- kassel.hessen.de/sites/rp-kassel.hessen.de/files/content- downloads/Regionalplan%20Nordhessen%202009_0.pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017).

Band I - Wo stehen wir? ɪɪɨ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

REGIONALE PLANUNGSGEMEINSCHAFT SÜDWESTTHÜRINGEN (2012): Regionalplan Südwestthüringen, unter: http://www.regionalplanung.thueringen.de/imperia/md/content/rpg/suedwest/rpswt- 2012br/rps2012-br-inet03-rp.pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017).

RHÖNER CHARME (2017): Die Gastgeber stellen sich vor, unter: http://www.rhoener- charme.de/ (letzter Zugriff: 07.04.2017).

RHÖNIVERSUM (2017): Nachhaltiger Konsum, unter: http://www.oberelsbach.rhoeniversum.de/dasprogramm/nachhaltiger-konsum (letzter Zugriff: 07.04.2017).

RSG ± RHÖN-SAALE GRÜNDER- UND INNOVATIONSZENTRUM BAD KISSINGEN (2017): Das Rhön-Saale Gründer- und Innvoationszentrum. Ziele und Gesellschafter, unter: http://www.rsg-bad-kissingen.de/index.php/rhoen-saale-gruender-und- innovationszentrum (letzter Zugriff: 07.04.2017).

SÄCHSISCHER FISCHEREIVERBAND (2016): Die Sächsische Teichwirtschaft ± Ein Kultur- gut in der Existenzkrise, unter: http://www.landesanglerverband- sach- sen.de/user_content/newsevents/Positionspapier_Teichwirtschaft_in_der_Existenzkris e.pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017).

SLFL ± SÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR LANDWIRTSCHAFT (2016): Dialogprozess Teich- wirtschaft ± Multiplikatorenerfassung, unter: https://www.landwirtschaft.sachsen.de/landwirtschaft/download/agrarpolitik/Teichw irtschaft.pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017).

STADT HAMMELBURG (2017): Der Bürgerbus, unter: www.hammelburg.de/rathaus- buergerservice/buergerbus (letzter Zugriff: 07.04.2017).

STUTTGARTER ZEITUNG (2017): Amazon plant Lieferung von Lebensmitteln, unter: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.onlinehandel-amazon-plant-lieferung-von- lebensmitteln.b2d89ed3-5a20-47a8-a410-e7a39c770046.html (letzter Zugriff: 07.04.2017).

TGF ± TECHNOLOGIE- UND GRÜNDER-FÖRDERUNGSGESELLSCHAFT (2017): TGF Derm- bach, unter: http://www.tgf-schmalkalden.de/home.html (letzter Zugriff: 07.04.2017).

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Band I: - Wo stehen wir?

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TMLFUN ± THÜRINGER MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, FORSTEN, UMWELT UND NATURSCHUTZ (2011): Thüringer Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, unter: https://www.thueringen.de/th8/tmuen/naturschutz/biologische_vielfalt/ (letzter Zugriff: 03.04.2017).

TNS INFRATEST (2015): Mediennutzung 2015 in Deutschland, unter: http://www.die- medienanstal- ten.de/fileadmin/Download/Publikationen/Medienkonvergenzmonitor/Gewichtungsstu die_02-2015_final.pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017).

TTZ-EMO ± TECHNOLOGIETRANSFERZENTRUM ELEKTROMOBILITÄT (2017): Profil des Technologietransferzentrums Elektromobiltät, unter: http://ttz.fhws.de/#section_profil (letzter Zugriff: 07.04.2017). UBA ± UMWELTBUNDESAMT (2016b): Häufige Fragen zum Klimawandel, unter: http://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/haeufige- fragen-klimawandel (letzter Zugriff: 07.04.2017).

UD ± UMWELTDIALOG (2017): Studie ± Nachhaltiger Tourismus am beliebtesten bei Deut- schen und Franzosen, unter: http://umweltdialog.de/de/verbraucher/tourismus/2017/Studie-Nachhaltiger- Tourismus-am-beliebtesten-bei-Deutschen-und-Franzosen.php (letzter Zugriff: 07.04.2017). UNESCO (1996a): Die SEVILLA-Strategie für Biosphärenreservate, unter: http://www.unesco.de/infothek/dokumente/konferenzbeschluesse/sevilla-strategie.html (letzter Zugriff: 07.04.2017). UNESCO (1996b): Die internationalen Leitlinien für das Weltnetz der Biosphärenreserva- te, unter: http://www.unesco.de/infothek/dokumente/konferenzbeschluesse/br- leitlinien.html (letzter Zugriff: 07.04.2017). UNESCO (2013a): Biosphere Reserve Nomination Form, unter: http://www.unesco.org/fileadmin/MULTIMEDIA/HQ/SC/pdf/biosphere_reserve_nom ination_form_2013_en.pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017). UNESCO (2013b): Evaluation Form of World Biosphere reserve, unter: http://www.unesco.org/fileadmin/MULTIMEDIA/HQ/SC/pdf/Dalai_Lake_Periodic_R eview.pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017). UNESCO (2016): /LPD$FWLRQ3ODQIRU81(6&2µV0DQDQGWKH%LRVSKHUH 0$% 3Uo- gramme and its World Network of Biosphere Reserves (2016-2025), unter: http://www.unesco.org/new/fileadmin/MULTIMEDIA/HQ/SC/pdf/Lima_Action_Plan _en_final.pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017).

WDR MEDIAGROUP GMBH (2014): Mediennutzung 2024, unter: https://wdr- mediag- ag- roup.com/download/spezialmodule/dokumente/Studie_Mediennutzung2024_Broschue re.pdf (letzter Zugriff: 07.04.2017).

Band I - Wo stehen wir? ɪɪɪ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

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AUTOBAHNDIREKTION SÜDBAYERN: Straßenverkehrszählungen für den bayerischen Teil des BRR 2005 und 2010, auf eigene Anfrage.

BMVI ± BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR UND DIGITALE INFRASTRUKTUR: Daten für den Breitbandausbau im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (Stand 2016).

BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT: Statistische Daten zu Beschäftigtenzahlen und Art der Be- schäftigung, unter: https://statistik.arbeitsagentur.de/ (Stand 31.03.2017).

GENESIS ± BAYERISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK: Statistikdatenbank für das Bundes- land Bayern, unter: https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online/logon (Stand: 31.03.2017).

DESTATIS ± STATISTISCHES BUNDESAMT: Bundesweite Statistiken, unter: https://www.destatis.de/DE/Startseite.html (Stand: 31.03.2017).

GEOINFORMATIONSSYSTEME DER BRR-VERWALTUNGSSTELLEN: Geodaten für den Be- reich des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön, interne Daten.

GOINGELECTRIC.DE (2017): Stromtankstellen Verzeichnis, unter: http://www.goingelectric.de/stromtankstellen/ (letzter Zugriff: 21.06.2017).

HESSENMOBIL: Straßenverkehrszählungen für den hessischen Teil des BRR 2005 und 2010, auf eigene Anfrage.

HLNUG ± HESSISCHES LANDESAMT FÜR NATURSCHUTZ, UMWELT UND GEOLOGIE: Da- ten zur Wasserqualität auf hessischer Seite des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2015), auf eigene Anfrage.

HSL ± HESSISCHES STATISTISCHES LANDESAMT: Statistikdatenbank für das Bundesland Hessen, unter: https://statistik.hessen.de/ (Stand: 31.03.2017).

LFL 2014, LANDWIRTSCHAFTSÄMTER BAD SALZUNGEN UND HILDBURGHAUSEN 2015, SCHLAGBEZOGENE DATEN GESAMTLANDKREIS FULDA 2015: Statistische Datenanalyse in der Landwirtschaft (Bayern und Thürigen flächenbezogen und Hessen schlagbezogen für den Gesamtlandkreis Fulda ohne Lkr. Hersfeld-Rothenburg), auf eigene Anfrage.

STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER: Bundes- und landesweite Statisti- ken, volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (Stand: August 2015), unter: http://www.statistikportal.de/Statistik-Portal/ (Stand: 31.03.2017).

TLBV ± THÜRINGER LANDESAMT FÜR BAU UND VERKEHR: Straßenverkehrszählungen für den Thüringer Teil des BRR 2005 und 2010, auf eigene Anfrage.

TLS ± THÜRINGER LANDESAMT FÜR STATISTIK: Statistikdatenbank für das Bundesland Thüringen, unter: http://www.statistik.thueringen.de/ (Stand: 31.03.2017).

TLUG ± THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE: Daten zur Wasser- qualität auf Thüringer Seite des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2013), auf eigene Anfrage.

WWA ± WASSERWIRTSCHAFTSAMT BAD KISSINGEN: Daten zur Wasserqualität auf baye- rischer Seite des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön, auf eigene Anfrage.

Band I: - Wo stehen wir?

Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɪɪɫ

ZENSUS 2011: Statistische Daten aus Ergebnissen der Volkszählung von 2011, unter: https://www.zensus2011.de/DE/Home/home_node.html (Stand: 31.03.2017).

ZULASSUNGSSTELLEN DER UNESCO-BIOSPHÄRENRESERVAT-LANDKREISE (2017): Bad Hersfeld, Bad Kissingen, Bad Salzungen, Fulda, Meiningen, Mellrichstadt und Rhön- Grabfeld, auf eigene Anfrage.

Band I - Wo stehen wir? ɪɪɬ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

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BAYBODSCHG: Bayerisches Bodenschutzgesetz (BayBodSchG) vom 23. Februar 1999 (GVBl. S. 36, BayRS 2129-4-1-U), das zuletzt durch § 2 Nr. 17 des Gesetzes vom 12. Mai 2015 (GVBl. S. 82) geändert worden ist.

BAYJG: Bayerisches Jagdgesetz in der in der Bayerischen Rechtssammlung (BayRS 792-1-L) veröffentlichten bereinigten Fassung, das zuletzt durch § 1 Nr. 405 der Verordnung vom 22. Juli 2014 (GVBl. S. 286) geändert worden ist.

BAYNATSCHG: Bayerisches Naturschutzgesetz vom 23. Februar 2011 (GVBl. S. 82, BayRS 791-1-U), das zuletzt durch Gesetz vom 13. Dezember 2016 (GVBl. S. 372) geändert wor- den ist.

BAYRS (2013): Verordnung über das Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP) vom 22. August 2013 (GVBl. S. 550, BayRS 230-1-5-F).

BAYRS (2014): (UNOlUXQJ]XPÄ%LRVSKlUHQUHVHUYDW5K|Q³± Bekanntmachung des Bayeri- schen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz vom 16. Oktober 2014 (Az.: 62b-U8683.10-2010/7-63).

BAYWALDG: Waldgesetz für Bayern (BayWaldG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Juli 2005 (GVBl. S. 313, BayRS 7902-1-L), das zuletzt durch § 1 Nr. 392 der Verord- nung vom 22. Juli 2014 (GVBl. S. 286) geändert worden ist.

BBODSCHG: Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes-Bodenschutzgesetz) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502), das zuletzt durch Art. 101 V.v. 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist.

BIMSCHG: Bundes-Immissionsschutzgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), das zuletzt durch Artikel 55 des Gesetzes vom 29. März 2017 (BGBl. I S. 626) geändert worden ist.

BJAGDG: Bundesjagdgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 29. September 1976 (BGBl. I S. 2849), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 1. November 2016 (BGBl. I S. 2451) geändert worden ist.

BNATSCHG: Bundesnaturschutzgesetz vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 19 des Gesetzes vom 13. Oktober 2016 (BGBl. I S. 2258) geändert worden ist. EEG: Erneuerbare-Energien-Gesetz vom 21. Juli 2014 (BGBl. I S. 1066), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom22. Dezember 2016 (BGBl. I S. 3106) geändert worden ist.

FFH-RICHTLINIE: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Abl. EG Nr. L 206/7 vom 22.Juli 1992), geändert durch Richtlinie 97/62/EG des rates vom 27.Oktober 1997 (ABl. EG Nr. L 305/42).

HAGBNATSCHG: Hessisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz vom 20. Dezember 2010 (GVBl. I S. 629, 2011 I S. 43), das zuletzt durch Artikel 4 des Gesetzes vom 17. Dezember 2015 (GVBl. S. 607) geändert worden ist.

Band I: - Wo stehen wir?

Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɪɪɭ

HALTBODSCHG: Hessisches Gesetz zur Ausführung des Bundes-Bodenschutzgesetzes und zur Altlastensanierung (Hessisches Altlasten- und Bodenschutzgesetz ± HAltBodSchG) in der Fassung vom 28. September 2007 (GVBl. I S. 652), das zuletzt durch Artikel 23 des Gesetzes vom 27. September 2012 (GVBl. I S. 290) geändert worden ist.

HJAGDG: Hessisches Jagdgesetz in der Fassung vom 5. Juni 2001 (GVBl. I S. 271), das zu- letzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 27. Juni 2013 (GVBl. I S. 458) geändert worden ist.

HWALDG: Hessisches Waldgesetz vom 27. Juni 2013 (GVBl. S. 458), das zuletzt durch Arti- kel 1 des Gesetzes vom 17. Dezember 2015 (GVBl. S. 607) geändert worden ist.

KIFÖG: Gesetz zur Förderung von Kindern unter drei Jahren in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege vom 10. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2403). ROG: Raumordnungsgesetz vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986), das zuletzt durch Artikel 124 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist.

THJG: Thüringer Jagdgesetz in der Fassung vom 28. Juni 2006 (GVBl. 2006 S. 313), das zuletzt in §§ 10, 33, 45 durch das Gesetz vom 6. Mai 2013 (GVBl. S. 117) geändert worden ist.

THÜRBODSCHG: Thüringer Bodenschutzgesetz (ThürBodSchG) in der Fassung vom 16. De- zember 2003 (GVBl. S. 511), das zuletzt durch Artikel 16 des Gesetzes vom 20. Dezember 2007 (GVBl. S. 267, 276) geändert worden ist.

THÜRBR-VO RHÖN: Thüringer Biosphärenreservatesverordnung Rhön vom 12. September 1990 (GBl. SDR NR. 1476) in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. Oktober 1998, das zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 13. April 2006 (GVBl. S. 161, 179) geändert wor- den ist.

THÜRNATG: Thüringer Gesetz für Natur und Landschaft (GVBl. 2006, S. 421) in der Fas- sung der Bekanntmachung vom 30. August 2006, letzte berücksichtigte Änderung § 26a, geändert durch Gesetz vom 15. Juli 2015 (GVBl. S. 113).

THÜRSENMITWG: Thüringer Seniorenmitwirkungsgesetz vom 16. Mai 2012 (GVBl. 2012, S. 137).

THÜRWALDG: Gesetz zur Erhaltung, zum Schutz und zur Bewirtschaftung des Waldes und zur Förderung der Forstwirtschaft vom 6.August 1993 (GVBl. 2008, S. 327), letzte berück- sichtigte Änderung: § 2 geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22. November 2016 (GVBl. S. 518, 519). WHG: Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts vom 31. Juli 2009 (BGBl. I, S. 2585), das durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) geändert worden ist.

Band I - Wo stehen wir? ɪɪɮ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

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AAL Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben a.a.O. Am angegebenen Ort AbL Arbeitsgemeinschaft für bäuerliche Landwirtschaft Abt. Abteilung ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club ADV Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland AELF Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayern AGBR Ständige Arbeitsgruppe der Biosphärenreservate in Deutschland ALB Automatisierte Liegenschaftsbücher ALE Amt für ländliche Entwicklung Bayern ALF Amt für Landesentwicklung und Flurneuordnung Meiningen ALR Akademie ländlicher Raum Thüringen ALKIS Amtliche Liegenschaftskataster-Informationssysteme ANL Bayerische Akademie für Naturschutz und Land- schaftspflege ARGE Rhön Arbeitsgemeinschaft Rhön ARL Akademie für Raumforschung und Landesplanung ASP Bayerisches Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht AUP Agrarumweltprogramm AzB Anzeigenblatt BANU Bundesweiter Arbeitskreis der staatlich getragenen Bil- dungsstätten im Natur- und Umweltschutz BauGB Baugesetzbuch BayBodSchG Bayerisches Gesetz zur Ausführung des Bundes- Bodenschutzgesetzes (Bayerisches Bodenschutzgesetz) BayJagdG Bayerisches Jagdgesetz BayNatSchG %D\HULVFKHV1DWXUVFKXW]JHVHW] Ä*HVHW]EHUGHQ6FKXW] der Natur, die Pflege der Landschaft und die Erholung in GHUIUHLHQ1DWXU³ BayRS Bayerische Rechtssammlung

Band I: - Wo stehen wir?

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BaySF Bayerische Staatsforsten BayStMELF Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Forsten BayStMFLH Bayerisches Staatsministerium für Finanzen, Landes- entwicklung und Heimat BayStMI Bayerisches Staatsministerium des Innern BayStMUG Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesund- heit (bis 2013) BayStMUGV Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (bis 2008) BayStMUV Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Ver- braucherschutz BayStMWI Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medi- en, Energie und Technologie BayWaldG Bayerisches Waldgesetz BBodSchG Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderun- gen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes- Bodenschutzgesetz) BBSR Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BDM Bund deutscher Milchviehhalter BEG Bayerische Eisenbahngesellschaft BFD Bundesfreiwilligendienst BfN Bundesamt für Naturschutz BGBl Bundesgesetzblatt BiB Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung BImSchG Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkun- gen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütte- rungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissions- schutzgesetz) BIP Bruttoinlandsprodukt BJagdG Bundesjagdschutzgesetz BMAS Bundesministerium für Arbeit und Soziales BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung BMEL Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reak- torsicherheit (bis 2013) BMUB Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Band I - Wo stehen wir? ɪɪɰ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

BMVI Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruk- tur BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BnatSchG Bundesnaturschutzgesetz BNE Bildung für Nachhaltige Entwicklung BÖLW Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft BON Berufs-Orientierungs-Netzwerk BpB Bundeszentrale für politische Bildung BRD Bundesrepublik Deutschland BReg Bundesregierung BR-Rhön Biosphärenreservat Rhön BRR Biosphärenreservat Rhön BRRV Biosphärenreservatesverwaltungen Bayern, Hessen und Thüringen (bei Nennung aller drei) BT Deutscher Bundestag BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUSLAR Bürgerhilfevereine und Sozialgenossenschaften als Part- ner der öffentlichen Daseinsvorsorge und Pflege ± Mo- dellentwicklung zur ergänzenden Hilfeleistung für ältere Menschen im ländlichen Raum BVNH Botanische Vereinigung für Naturschutz in Hessen e. V. BWS Bruttowertschöpfung BY Bayern CATI Computer Aided Telephone Interview CD Corporate Design CIR Color-Infrarot (-Luftbilder) CMT Internationale Ausstellung für Caravan, Motor und Tou- ristik DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt DDR Deutsche Demokratische Republik Destatis Statistisches Bundesamt DJO Deutsche Jugend in Europa DSV Deutscher Skiverband DTV Deutscher Tourismus-Verband DUK Deutsche UNESCO-Kommission

Band I: - Wo stehen wir?

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DWD Deutscher Wetterdienst DZT Deutsche Zentrale für Tourismus E+E Entwicklung und Erprobung ECHAM Globales atmosphärisches Zirkulationsmodell des ECMWF ECMWF Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorher- sage EEG Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien EG Erfüllende Gemeinde ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums ENSA Schüleraustauschprogramm der GIZ ErwA Erweiterungsantrag des Freistaates Bayern für das UN- ESCO-Biosphärenreservat Rhön ESG Energieeffizienzstrategie Gebäude ETS Emissions Trading System (EU) EU Europäische Union EuroMAB Regionales Netzwerk des MAB-Programms aus den eu- ropäischen, nordamerikanischen und israelischen Bio- sphärenreservaten EUROPARC Dachverband der Nationalen Naturlandschaften EVS Einkommens- und Verbraucherstichprobe EW Einwohner EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft F+E Forschung und Entwicklung FA Forstamt FB Forstbestrieb FBG Forstbetriebsgemeinschaft FD Landkreis Fulda FENA Servicezentrum für Forsteinrichtung und Naturschutz Hessen FFH Schutzgebiete nach Fauna-Flora-Habitat Richtlinie FHWS Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg- Schweinfurt FIN-View GIS-Software zum Fachdatenmanagement in Bayern

Band I - Wo stehen wir? ɪɫɨ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

FSC Forest Stewardship Council (Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft) FÖJ Freiwilliges Ökologisches Jahr GdB Grad der Behinderung GEH Gesellschaft zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen e. V. Gem. Gemeinde GfK Gesellschaft für Konsumforschung GIS Geographisches Informationssystem GIZ Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammen- arbeit GKSt. Große Kreisstadt GlobalGAP Privat angewendetes Qualitätssicherungs- und Zerti- fizierungssystem (Good Agricultural Praxis) GV Großvieheinheit GVBl Gesetz- und Verordnungsblatt HA Hessen Agentur GmbH HAGBNatSchG Hessisches Ausführungsgesetz zum Bundesnatur- schutzgesetz HAltBodSchG Hessisches Gesetz zur Ausführung des Bundes- Bodenschutzgesetzes und zur Altlastensanierung (Hessi- sches Altlasten- und Bodenschutzgesetz HAM Stadt Hammelburg HbbTV Hybrid Broadcasting Broadband TV HE Hessen HEF Landkreis Hersfeld-Rotenburg HGON Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz HJagdG Hessisches Jagdgesetz HJB Höhere Jagdbehörde HLB Hessische Landesbahn HLNUG Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie HMUELV Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz (bis 2014) HMUKLV Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Band I: - Wo stehen wir?

Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɪɫɩ

HMWEVL Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung HMWVL Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (bis 2014) Hrsg. Herausgeber HWaldG Hessisches Waldgesetz HWK Handwerkskammer IDA International Dark Sky Association IfLS Institut für Ländliche Strukturforschung der Johann- Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main IHK Industrie- und Handelskammer IJfD Internationaler Jugendfreiwilligendienst IKZ Interkommunale Zusammenarbeit ILEK Integriertes ländliches Entwicklungskonzept ILN Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz Hal- le INKLIM Integriertes Klimaschutzprogramm Hessen IPCC Intergovernmental Panel on Climate Change IT Informationstechnik ITB Internationale Tourismus-Börse ITZ Informationstechnologie-, Gründer- und Multimedia- zentrum Fulda JR Junior-Ranger K2C-BR Krueger-to-Canyons Biosphere Region KBA Kraftfahrtbundesamt Kern Kompetenzzentrum für Ernährung Freising KG Landkreis Bad Kissingen KiföG Kinderförderungsgesetz KLIWA .RRSHUDWLRQVYRUKDEHQ Ä.OLPDYHUlQGHUXQJ XQG .RQVH- TXHQ]HQ IU GLH :DVVHUZLUWVFKDIW³ GHU /lQGHU %DGHQ- Württemberg und Bayern KMU Kleine und mittelständische Unternehmen KULAP Kulturlandschaftsprogramm LAG LEADER-Aktionsgruppe LANA Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Naturschutz, Land- schaftspflege und Erholung

Band I - Wo stehen wir? ɪɫɪ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

LEADER Maßnahmenprogramm der EU zur Förderung von Inno- YDWLRQLPOlQGOLFKHQ5DXP Ä9HUELQGXQJ]ZLVFKHQ$NWi- onen zur Entwicklung der ländlichen :LUWVFKDIW³ LEP Bayern Landesentwicklungsprogramm Bayern LEP Hessen Landesentwicklungsplan Hessen LEP Thüringen Landesentwicklungsprogramm Thüringen LfL Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft LfU Bayerisches Landesamt für Umwelt LIFE Finanzinstrument der EU zur Förderung von Umwelt- maßnahmen innerhalb der EU und in ausgewählten 1DFKEDUOlQGHUQ /¶,QVWUXPHQW )LQDQFLHU SRXU O¶(QYLURQQHPHQW LINFOS Landschaftsinformationssystem Thüringen LIZ /DQGVFKDIWVLQIRUPDWLRQV]HQWUXP Ä+HVVLVFKHV .HJHl- VSLHO³5DVGRUI ehemals) Lkr. Landkreis LLH Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen LMO Landesmarketingorganisation LNPR Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien LPG Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (ehe- mals) LPV Landschaftspflegeverband LRT Lebensraumtyp LSG Landschaftsschutzgebiet LTER Long Term Ecological Research LW Landwirtschaft LWF Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft LWG Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau M Markt MAB UNESCO-3URJUDPP ³ 'HU 0HQVFK XQG GLH %LRVSKlUH³ (Man and the Biosphere) MAB-ICC Internationaler Koordinationsrat des MAB-Programms MAB-NK Ä0DQDQGWKH%LRVSKHUH³-Nationalkomitee MBB Meininger Busbetriebe mdr Mitteldeutscher Rundfunk MIV Motorisierter Individualverkehr

Band I: - Wo stehen wir?

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MOOC Massive Open Online Courses MORO Modellvorhaben der Raumordnung MoU Memorandum of Understanding NABU Naturschutzbund Deutschland NAPE Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz natis Naturschutz-Informationssystem Hessen Natura 2000 Zusammenhängendes Schutzgebietsnetz innerhalb der EU nach FFH- und Vogelschutzrichtlinien NBR e. V. Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön e. V. NES Landkreis Rhön-Grabfeld nFK Nutzbare Feldkapazität NGO Nichtregierungsorganisation (Non Governmental Orga- nization) NN Normalhöhe Null NNL Nationale Naturlandschaften NNM Nationales Naturmonument NSG Naturschutzgebiet NVV Nordhessischer Verkehrsverbund NW-FVA Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt ONB: Obere Naturschutzbehörde ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr OVAG Energie Osthessische Versorgungsbetriebe pE publizistische Einheit PEFC Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (Zertifizierungsprogramm für nachhaltige Waldbewirtschaftung) POI Point of Interest QS Prüfsystem für frische Lebensmittel RAG Regionale Aktionsgruppe RBV Regionalbauernverband REK Regionales Entwicklungskonzept RMV Rhein-Main-Verkehrsverbund RL Richtlinie ROG Bundesraumordnungsgesetz

Band I - Wo stehen wir? ɪɫɬ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

RPV Regionaler Planungsverband RSG Rhön-Saale Gründer- und Innovationszentrum Bad Kis- singen RTS Rhöntourismus und Service GmbH RUF Regierung von Unterfranken SCS Southern Cross Schools SEVILLA-Strategie Programm mit internationalen Leitlinien für das Welt- netz der Biosphärenreservate SLfL Sächsisches Landesamt für Landwirtschaft SM Landkreis Schmalkalden-Meiningen SPA Special Protected Area (Vogelschutzgebiet) St. Stadt TAG Touristische Arbeitsgemeinschaft TGF Technologie- und Gründer-Förderungsgesellschaft Dermbach TH Thüringen ThEGA Thüringer Energie- und Greentech-Agentur ThEx Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unter- nehmertum Thillm Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplan- entwicklung und Medien ThJG Thüringer Jagdgesetz ThürBodSchG Thüringer Bodenschutzgesetz ThürBR-VO Rhön Thüringer Biosphärenreservatesverordnung Rhön ThürSenMitwG Thüringer Seniorenmitwirkungsgesetz ThürWaldG Thüringer Waldgesetz TIR Stiftung für das Tier im Recht TLBV Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr TLL Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft TLUG Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie TMBLV Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr TMIL Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirt- schaft TMLFUN Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (bis 2014)

Band I: - Wo stehen wir?

Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 ɪɫɭ

TMUEN Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Natur- schutz TÖB Träger öffentlicher Belange TTG Thüringer Tourismus GmbH TTZ-EMO Technologietransferzentrum für Elektromobilität Bad Neustadt a.d. Saale TZ Tageszeitung UB Umweltbildung UBA Umweltbundesamt UG Universitätsgesetz UGC User Generated Content UNB Untere Naturschutzbehörde UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Or- ganization UNWTO United Nations World Tourism Organization ÜW Überlandwerk Rhön GmbH V Art Arten mit besonderer Verantwortung VCD Verkehrsclub Deutschland e. V. VdK *HPHLQQW]LJHU 6R]LDOYHUEDQG XUVSUQJOLFK ³9HUHLQ der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und So- ]LDOUHQWQHU'HXWVFKODQGV´ VDN Verband Deutscher Naturparke VerAH Versorgungsassistenz in der Hausarztpraxis VG Verwaltungsgemeinschaft VGF Verkehrsgesellschaft Region Fulda Vhs Volkshochschule VLE Verband für ländliche Entwicklung VM Verkehrsgesellschaft Mittelhessen VNLR Verein Natur- und Lebensraum Rhön e. V. VNP Vertragsnaturschutzprogramm VO Verordnung vpn Virtual Private Network VS Verwaltungsstelle VSRL Vogelschutzrichtlinie VVM Verkehrsverbund Mainfranken

Band I - Wo stehen wir? ɪɫɮ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

VZ Versorgungszentrum WAK Wartburgkreis WDR Westdeutscher Rundfunk WETTREG Wetterlagenbasierte Regionalisierung WHG Wasserhaushaltsgesetz WNBR Weltnetz der Biosphärenreservate WRRL Wasserrahmenrichtlinie WWA Wasserwirtschaftsamt WZ Wirtschaftszweig ZAK Zielartenkonzept ZBFS Zentrum Bayern für Familie und Soziales ZNL Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer

Band I: - Wo stehen wir?

Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön Anhang - Band I ± Wo stehen wir? Status Quo der nachhaltigen Entwicklung

Herausgeber: Regierung von Unterfranken, Bayerische Verwaltungsstelle Oberwaldbehrunger Str. 4, 97656 Oberelsbach

Landkreis Fulda, Hessische Verwaltungsstelle Groenhoff Haus Wasserkuppe 8, 36129 Gersfeld (Rhön)

Thüringer Verwaltungsstelle, Propstei Zella/Rhön, Goethestr. 1, 36452 Zella/Rhön

Anmerkungen: Im Interesse einer besseren Lesbarkeit wird nicht ausdrücklich in geschlechtsspezifischen Personenbezeichnungen differenziert. Die gewählte männliche Form schließt selbstverständ- lich eine adäquate weibliche Form gleichberechtigt ein.

Abbildungsverzeichnis

Abbildung Anh-1: Geologische Übersichtskarte des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön . I Abbildung Anh-2: Statistisch relevante Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... II Abbildung Anh-3: Gewässerzustand Grundwasser nach EU-WRRL des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... III Abbildung Anh-4: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen im produzierenden Gewerbe ...... IV Abbildung Anh-5: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen im Dienstleistungssektor (ohne Handel, Verkehr und Gastgewerbe) 2011-2015 ...... V Abbildung Anh-6: Anteil der Langzeitarbeitslosen an der Gesamtarbeitslosigkeit 2015 ..... VI Abbildung Anh-7: Beschäftigte unter 25 Jahre pro Gemeinde des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön im Jahr 2011 ...... VII Abbildung Anh-8: Beschäftigte unter 25 Jahre pro Gemeinde des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön im Jahr 2015 ...... VIII Abbildung Anh-9: Beschäftigte Ausländer pro Gemeinde des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön im Jahr 2011 ...... IX Abbildung Anh-10: Beschäftigte Ausländer pro Gemeinde des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön im Jahr 2015 ...... X Abbildung Anh-11: Mitgliedsbetriebe des Vereins Dachmarke Rhön XQGGHVÄ5höner &KDUPH³6WDQG$SULO...... XI Abbildung Anh-12: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Fischerei 2011-2015 ...... XII Abbildung Anh-13: Veränderungen des Verkehrsaufkommens im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön Nordteil von 2005 - 2010...... XIII Abbildung Anh-14: Veränderungen des Verkehrsaufkommens im UNESCO- Biosphärenreservat Mittelteil von 2005 - 2010 ...... XIV Abbildung Anh-15: Veränderungen des Verkehrsaufkommens im UNESCO- Biosphärenreservat Südteil von 2005 ± 2010 ...... XV Abbildung Anh-16: Einpendler nach Bad Neustadt a. d. Saale und ihre Herkunftsgemeinden ...... XVI Abbildung Anh-17: Jährliche Verteilung der Forschungs- und Monitoringprojekte (in Kooperation mit den Verwaltungsstellen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön) von 1991± 2016 nach Themenkomplexen ...... XVII

Tabellenverzeichnis

Tabelle Anh-1: 90 Kernzonen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... XVIII Tabelle Anh-2: 100 Pflegezonen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... XXVII Tabelle Anh-3: Weitere Charakterarten des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... XLI Tabelle Anh-4: Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner [Euro] in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön von 1994 bis 2014 ...... XLIV Tabelle Anh-5: Entwicklung der Handwerksbetriebe in den Landkreisen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (2000-2015) ...... XLV Tabelle Anh-6: Entwicklung der Anzahl der Erwerbstätigen [in 1.000] in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (gesamt) ...... XLVI Tabelle Anh-7: Entwicklung der Anzahl der Erwerbstätigen [in 1.000] in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (gesamt) ...... XLVII Tabelle Anh-8: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön 2011-2015 ...LI Tabelle Anh-9: Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön 2011-2015 ...... LV Tabelle Anh-10: Gemeldete und unbesetzte Berufsausbildungsstellen am Arbeitsort 2014 ...... LIX Tabelle Anh-11: Entwicklung der Anzahl an Markennutzern Dachmarke Rhön 2010-2016 ...... LXII Tabelle Anh-12: Gemeinden der touristischen Destination Rhön in alphabetischer Reihenfolge ...... LXIII Tabelle Anh-13: Tourist-Informationen und kommunale Infobüros des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (statistische Gemeinden) ...... LXIV Tabelle Anh-14: Entwicklung der Beherbergungsbetriebe in der Destination Rhön 2012- 2015 ...... LXVI Tabelle Anh-15: Entwicklung der Gästebetten in der Destination Rhön 2012-2015 ...... LXXII Tabelle Anh-16: Entwicklung der Gästeankünfte in der Destination Rhön 2012-2015 ...... LXXVIII Tabelle Anh-17: Entwicklung der Gästeübernachtungen in der Destination Rhön 2012-2015 sowie der Übernachtungen nach Inländern/Ausländern 2015 ...... LXXXIV Tabelle Anh-18: Veränderung der Aufenthaltsdauer (2012 - 2015) im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön und in der Destination Rhön ...... XC Tabelle Anh-19: Öffentlich-rechtliche Abfallentsorgung ± Haushaltsabfälle gesamt [kg/Einwohner] ± in den Landkreisen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... XCVI Tabelle Anh-20: Öffentlich-rechtliche Abfallentsorgung ± getrennt erfasste organische Abfälle [kg/Einwohner] ± in den Landkreisen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... XCVII Tabelle Anh-21: Öffentlich-rechtliche Abfallentsorgung ± getrennt erfasste Wertstoffe [kg/Einwohner] ± in den Landkreisen des UNESCO- Biosphärenreservates, der Bundesländern Bayern ...... XCVIII Tabelle Anh-22: Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön 1991 ± 2008 ± 2015 ...... XCIX Tabelle Anh-23: Natürlicher Saldo (Anzahl der Geburten minus Anzahl der Todesfälle) 2008 ± 2015...... CIII Tabelle Anh-24: Wanderungsbewegung in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön - Zuzüge minus Wegzüge 2008 ± 2014 ...... CVII Tabelle Anh-25: Grundlagentabelle zur Alterspyramide 2008 - 2015 der Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön ...... CXI Tabelle Anh-26: Bevölkerung nach Altersklassen 2008 und 2015 sowie prozentuale Veränderung 2008-2015 ...... CXII Tabelle Anh-27: Herkunft der Menschen mit Migrationshintergrund des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön 2011...... CXVI Tabelle Anh-28: Flächennutzung (Siedlungs- und Verkehrsfläche) 2008, 2013 an der gesamten Bodenfläche der Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön und ihre prozentuale Veränderungen 2008 - 2013 ...... CXVII Tabelle Anh-29: Entwicklung des Wohngebäudebestands 2008-2014 sowie Anteile der Wohngebäude nach Wohnungszahl 2014 ± mit einer Wohnung, mit zwei Wohnungen, mit drei und mehr Wohnungen, Wohnheim [%] ...... CXXI Tabelle Anh-30: Gebäudealtersstruktur in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön ...... CXXV Tabelle Anh-31: Kommunale Schulden je Einwohner / Steuerkraftmesszahl je Einwohner [Euro] ...... CXXIX Tabelle Anh-32: Entwicklung der Anzahl der Kraftfahrzeuge pro Einwohner in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön 2009 - 2016 [%] und die totalen Zahlen (KFZ insgesamt) für 2009 und 2016 ...... CXXXIV Tabelle Anh-33: Anteil der E-Autos 31.12.2015 am PKW-Bestand 1.1.2016 [%] in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön und totale Zahlen [E- Autos Bestand] 2008 und 2015 sowie [PKW insgesamt] 2016 ...... CXXXVIII Tabelle Anh-34: Anzahl der Stromtankstellen in den Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön [absolut] (Stand Juli/2017) und nach Leistung ...... CXLII Tabelle Anh-35: Ein- und Auspendler UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ± 2015 ...... CXLV Tabelle Anh-36: SVP-Beschäftigte-Einpendler aus Gemeinden nach Bad Neustadt a. d. Saale (BY) 30.06.2014 ...... CXLVIII Tabelle Anh-37: Entwicklung Schulanzahl in den Gemeinden des UNESCO-Biosphären- reservates Rhön 1994/95 ± 2014/15 [absolut] sowie Anzahl der Lehrer und Schüler 2013/2014 [absolut] ...... CL Tabelle Anh-38: Ausgewählte Forschungs- und Monitoringprojekte von 1991-2017 (Stand: Ende März, 2017) ...... CLIII Tabelle Anh-39: Breitbandverfügbarkeit und Ausbaurate Breitband in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön [%] (12.12.2016) ...... CLXIII Tabelle Anh-40: Medienspiegel 01.01.2015 ± 31.12.2016 der großen Tageszeitungen ± 2QOLQHDUFKLYH ]XP7KHPDÄ%LRVSKlUHQUHVHUYDW5K|Q³ ZZZPDLQSRVWGH (BY), www.fuldaerzeitung.de (HE), www.insuedthueringen.de (TH)) ...... CLXVII Tabelle Anh-41: )HDWXUHV]XÄ%LRVSKlUHQUHVHUYDW5K|Q³LQ)RUPDWHQGHV+|UIXQNVXQG Fernsehens des Mitteldeutschen Rundfunks 01.01.2015-31.12.2016 ... CLXIX

, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-1: Geologische Übersichtskarte des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Quelle: GEOINFORMATIONSSYSTEME BRRV 2017)

Anhang - Band I - Wo stehen wir?

,, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-2: Statistisch relevante Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Quelle: GEOINFORMATIONSSYSTEME BRRV 2017)

Anhang - Band I - Wo stehen wir?

,,, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-3: Gewässerzustand Grundwasser nach EU-WRRL des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön (Quelle: WWA BAD KISSINGEN, HLNUG 2015 & TLUG 2013)

Anhang - Band I - Wo stehen wir?

,9 Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-4: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen im produzierenden Gewerbe 2011-2015 (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Anhang - Band I - Wo stehen wir?

9 Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-5: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen im Dienstleistungssektor (ohne Handel, Verkehr und Gastgewerbe) 2011-2015 (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR AR- BEIT 2017)

Anhang - Band I - Wo stehen wir?

9, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-6: Anteil der Langzeitarbeitslosen an der Gesamtarbeitslosigkeit 2015 (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Anhang - Band I - Wo stehen wir?

9,, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-7: Beschäftigte unter 25 Jahre pro Gemeinde des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön im Jahr 2011 (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Anhang - Band I - Wo stehen wir?

9,,, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-8: Beschäftigte unter 25 Jahre pro Gemeinde des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön im Jahr 2015 (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Anhang - Band I - Wo stehen wir?

,; Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-9: Beschäftigte Ausländer pro Gemeinde des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön im Jahr 2011 (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Anhang - Band I - Wo stehen wir?

; Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-10: Beschäftigte Ausländer pro Gemeinde des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön im Jahr 2015 (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Anhang - Band I - Wo stehen wir?

;, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-11: Mitgliedsbetriebe des Vereins Dachmarke Rhön XQG GHV Ä5K|QHU &KDUPH³6WDQG$SULO (Quelle: DACHMARKE RHÖN 2017)

Anhang - Band I - Wo stehen wir?

;,, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-12: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Fischerei 2011-2015 (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Anhang - Band I - Wo stehen wir? ;,,, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Neues Rahmenkonzept UNESCO-BiosphärenreservatAbbildung Anh-13: Rhön 16. Veränderungen Mai 2018 des Verkehrsaufkommens im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön Nordteil von 2005 - 2010 (Quelle: AUTOBAHNDIREKTION SÜDBAYERN, HESSENMOBIL, TLBV 2017)

Anhang - Band I: - Wo stehen wir? ;,9 Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-14:

Veränderungen des Verkehrsaufkommens im UNESCO- Biosphärenreservat Mittelteil von 2005 - 2010

(Quelle: AUTOBAHNDIREKTION SÜDBAYERN, HESSENMOBIL, TLBV 2017)

Anhang - Band I: - Wo stehen wir? ;9 Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018 Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Abbildung Anh-15:

Veränderungen des Verkehrsaufkommens im UNESCO-Biosphärenreservat Südteil von 2005 ± 2010 (Quelle: AUTOBAHNDIREKTION SÜDBAYERN, HESSENMOBIL, TLBV 2017)

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Abbildung Anh-16: Einpendler nach Bad Neustadt a. d. Saale und ihre Herkunftsgemeinden [totale Zahlen] (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2014)

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Abbildung Anh-17: Jährliche Verteilung der Forschungs- und Monitoringprojekte (in Kooperation mit den Verwaltungsstellen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön) von 1991± 2016 nach Themenkomplexen (Quelle: BRRV 2017)

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Tabelle Anh-1: 90 Kernzonen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Bezeichnung, Steckbrief, aktueller Schutzstatus, Fläche [ha] und Lage im Bun- desland (BL), sowie - wenn vorhanden - Zonen-ID (Quelle: BRRV 2017)

aktueller Schutzsta- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID tus

Sehr magere Standorte auf Muschelkalkkarst, dominant mehr oder weniger lichte Kiefernbe- Altenberg NSG 50,00 BY K40 stockung, teilweise Hasel aufkommend, potenziell großflächig LRT 9150

Schlucht- und Hangmischwälder (LRT 9180), Basaltkegel über Triassockel in der Vorder- FFH + SPA; BR-VO Arzberg 19,86 TH rhön, zum Teil offene Basaltblockhalden 2006 Buchenaltbestand in nordwest-geneigter Lage auf Buntsandstein, Bestandsalter teilweise Auerhahnbuche NSG 4,13 BY K41 über 200 Jahre, LRT 9110

Bergkomplex aus Waldflächen mit eingestreuten Offenlandflächen. 2 Berg-Mähwiesen- Bestände (LRT 6520). Meist verbreitete Baumart Buche (LRT 9130), Totholzreiche Bestände Auersberg bei Hilders NSG, FFH, SPA 64,47 HE mit verschiedenen Fledermausarten. An Ruine vereinzelt Schlucht und Hangschluchtwälder (LRT 9180), Erlen und Eschenbestände in Hangmulden (LRT 91E0).

Plateau mit Steilhang zur Fränkischen Saale auf Buntsandstein, alte Eichen-Buchenwälder Batzenleite (LRT 9110), auf dem Plateau Nadelholz (Fichte, Kiefer) beigemischt, hochwertiger Eichen- NSG 68,97 BY K42 Lindenbestand durch B 287 und Parkplatz abgetrennt

Bieberstein bei Langen- Kleinflächige Basaltrippe mit Sommerlinde (LRT 9180, Schlucht- und Hangmischwald) NSG 6,11 HE bieber

Steiler nordexponierter Prallhang zur Fränkischen Saale im Buntsandstein, gemischte Besto- Bockleter Leite NSG 53,15 BY K43 ckung mit hohem Anteil Kiefer, geringerem Anteil Fichte, potenziell LRT 9110

Das Waldgebiet wird gekennzeichnet vor allem durch den Vegetationstyp des Eichen- Breiter Berg bei Hasel- Hainbuchenwald, und jungen Lindenwäldern. Bemerkenswerte Bodenpflanzen u.a. Türken- NSG, FFH, SPA 106,12 HE stein bundlilie und Fuchsknabenkraut

Solitär stehender, stark Landschaftsbild prägender und unveränderter Basaltschlot, mit Büchelberg Edellaubholz-Blockschuttwald (LRT9180*) bestockt, seit Jahrzehnten ungenutzt, fast voll- NSG 2,55 BY K44 ständig von Halbtrockenrasen und Heckenzügen umgeben, nicht erweiterbar

Nordexponierter Prallhang zur Fränkischen Saale im Buntsandstein, ältere Mischwaldbe- Buchleite NSG 41,01 BY K45 stände (Fichte, Kiefer, Buche, Eiche), potentiell LRT 9110 Buchen- Eichenbestand in ebener Lage auf Buntsandstein, Bestandsalter teilweise über 200 Buchwald NSG 4,13 BY K46 Jahre, LRT 9110

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aktueller Schutzsta- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID tus

Grenzt unmittelbar an Kernzone in Thüringen, schließt damit Grünes Band ein, teilweise Dachswald alter Buchen-Edellaubholzwald (z.T. Blockschuttwald LRT 9180*, Waldmeister-Buchenwald NSG, FFH, SPA 19,46 BY K1 LRT 9130), sonst Fichtenbestockung zur Umwandlung u. Sukzessionsfläche

Großflächig Offenlandbereiche in Sukzession, großflächig Salweidenverbuschung in Sukzes- Dammersfeld Ost sion, Waldmeister-Buchenwälder zu erwarten (LRT 9130), Behandlung Fichtenblöcken noch NSG, FFH + SPA 121,75 BY K33 offen

Großflächige Offenlandbereiche in Sukzession, großflächig Salweidenverbuschung in Sukzes- Dammersfeld West NSG, FFH + SPA 283,34 BY K32 sion, großflächig Waldmeister-Buchenwälder (LRT 9130)

Kalktafelberg mit kleinem Basaltdurchbruch, überwiegend Kalkbuchenwald (LRT 9130) mit Dreienberg bei Friede- Orchideen Buchenwald im Randbereich, umgeben von Kalk-Hutungen mit interessanter NSG, FFH, SPA 243,50 HE wald Kalkflora

Größter freistehender Basaltschlot der bayerischen Rhön, weitgehend Altbestände aus Buche Dreistelz NSG 49,89 BY K20 und Edellaubholz (Waldmeister-Buchenwald LRT 9130 und Blockschuttwald LRT 9180*)

Osthang auf Buntsandstein, z. T. Altbestände Buche, Eiche (potentiell Hainsimsen- Ebene NSG, FFH + SPA 24,13 BY K27 Buchenwald LRT 9110), z. T. Verjüngung mit Fichte, Kiefer

Nadelholzbestände von mittelalt bis hiebsreif, Laubholzbestände von Naturverjüngung bis zu ehem. Standortübungs- hiebsreifen Altbeständen, erhebliche Bestandslücken durch Sturmschäden, Offenland geht in NSG 111,84 BY K36 platz Oberwildflecken Sukzession, potentiell Waldmeister-Buchenwald (LRT 9130)

Steilhang zur Fränkischen Saale, Kiefern-Eichen-Buchenwald auf Buntsandstein (potentiell Eichelberg NSG, FFH 17,58 BY K47 LRT 9110), teilweise Altbestände

Ausgedehnte Blockschutt- und Schluchtwälder (LRT 9180*), Waldmeister-Buchenwald (LRT Eisgraben, Reupers- 9130), Basaltblockhalden (LRT 8160*), natürliche Höhle (LRT 8310), Umwandlung von NSG, FFH, SPA 116,66 BY K7 graben eingestreuten Fichtenbeständen mit anschließender Sukzession vorgesehen

Ehemaliger Umlaufberg der Fränkischen Saale, teilweise Buchen-Eichen-Altbestand, teilwei- Eyringsberg se Verjüngungsbestand mit Kiefer am Südhang, nicht erweiterbar, da Golfplatz bzw. Privat- NSG 17,49 BY K48 flächen angrenzend Ausgedehnte Plateaulage auf Basalt, großflächig Fichtenaufforstungen der 50 - 70er Jahre, größtenteils FFH, Farnsberg - Totnansberg stark sturmgeschädigt, mit Farnsberg und Kalkberg zwei bestehende Kernzonen (Waldmeis- 357,85 BY K38 SPA, NSG ter-Buchenwald LRT 9130, Blockschutzwald LRT 9180*)

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aktueller Schutzsta- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID tus

Hohe Anteile Fichtenaufforstungen der 50 - 70er Jahre, häufig sturmgeschädigt, auch aus- Feuerberg gedehnte Laubholz-Bestände (Waldmeister-Buchenwald LRT 9130, aber auch kleinflächig NSG, FFH, SPA 175,36 BY K37 Blockschuttwälder LRT 9180*), Fichtenbestände zur Vornutzung

Teilweise bestehende Kernzone und Naturwaldreservat, großflächig Schluchtwälder (LRT Gangolfsberg 9180*), Buchenwälder unterschiedlichster Ausprägung (großflächig LRT 9130), Inselflächen NSG + FFH + SPA 247,73 BY K12 Privateigentum, Fichtenräumungsfläche durch Liftschneise abgetrennt

Wildbach Oberelsbacher Graben mit Schluchtwald-Saum (LRT 9180*), Sukzessionsstadien Gretenrain, Lichtenstein NSG, FFH + SPA 52,96 BY K13 in alten Steinbrüchen, Waldmeister-Buchenwald (LRT 9130)

Großer und Buchen-Edellaubholzwälder unterschiedlicher Ausprägung (Waldmeister-Buchenwald LRT NSG, FFH + SPA 79,51 BY K31 Kleiner Guckas 9130), kleinflächig Feuchtwälder in Quellsümpfen (Bach-Erlen-Eschenwälder LRT 91E0*) anteilig

Bestehende Kernzone, natürliche Senke auf dem Gipfelplateau des Stirnbergs, randlich Kar- Großes Moor patenbirken-Moorwald (LRT 91D0*), offene Hochmoorfläche (LRT 7110*), naturgegeben NSG, FFH, SPA 8,96 BY K5 nicht erweiterbar

Größte Kernzone mit überwiegend Waldmeister-Buchenwald (LRT 9130), Hainsimsen- Haderwald ohne Schieß- Buchenwald (LRT9110) und Schlucht und Hangmischwald (LRT 9180); Vorkommen von NSG, FFH, SPA 511,92 HE bahn Groppe, Kammmolch. Großes Mausohr und Frauenschuh

Grenzt unmittelbar an bestehende hessische Kernzone, Fichtenbestände, weitgehend mit Heidelstein Buche-Bergahorn unterbaut, potentiell Waldmeister-Buchenwald LRT 9130, Entnahme der NSG + FFH +SPA 22,78 BY K10 Fichten innerhalb von 10 Jahren

Schlucht- und Hangmischwald (LRT 9180) mit typischen Arten montaner Ahorn-Eschen- Höllwald bei Rodenbach NSG, SPA 20,68 HE Ulmen-Blockschuttwälder entlang der hessisch-bayrischen Landesgrenze

Basaltblockdecke mit offener Basaltblockhalde am Westhang; Unterhang liegt im Oberen Buntsandstein; am Südhang Orchideen-Buchenwald, Plateau Waldgersten- und Waldmeis- FFH + SPA; BR-VO Horn 62,58 TH ter-Buchenwald (LRT 9130); im Zuge der Erweiterung um weitere 40,97 ha nach Südosten 2006 vergrößert

Hübelsberg bei Hasel- Im Kegelspiel gelegene Bergkuppe mit überwiegend Schlucht- und Hangmischwald (LRT NSG, SPA 8,37 HE stein 9180) mit punktuellem Vorkommen von Silikatfelsen mit Felsspaltvegetation (LRT 8220)

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aktueller Schutzsta- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID tus Hündleinsbrunnen Bachtäler im Buntsandstein, teilweise mit Schwarzerlen-Saum (LRT 910E*) NSG 28,60 BY K19

195-jähriger Buchen-Edellaubholz-Bestand (Waldmeister-Buchenwald LRT 9130 und Block- Kellerstein NSG, FFH + SPA 2,86 BY K30 schuttwald LRT 9180*) mit zahlreichen Höhlenbäumen im Steilhang auf Muschelkalk

Sickernass Basaltschuttdecken mit heterogenem Vegetationsaufbau. Strukturreiche und Kesselrain bei Wüsten- besonders alte Waldbestände (LRT 9180). Feuchter Unterhang mit Erlen und Eschenbestän- NSG, FFH, SPA 38,41 HE sachsen den (LRT 91E0), Buche auf tiegründigerem Boden (LRT 9130, LRT 9110). Hochstaudenflu- ren mit z.B. Alpen-Milchlattich als Besonderheit (LRT 6432).

Z. T. alte Eichen-Buchenwälder, potentiell LRT 9110, stellenweise Nadelholz (Kiefer, Fichte) Klaushof NSG, FFH 26,70 BY K49 beigemischt, im unmittelbaren Anschluss an städtisches Tierfreigehege am Klaushof

Kiefer- und Fichtenbestände zur Umwandlung mit Sukzession vorgesehen, teilweise Bu- Kleines Moor chenbestände unterschiedlichen Alters, davon ein Altholzblock Hainsimsen-Buchenwald NSG, FFH, SPA 3,19 BY K6 (LRT 9110), auf Buntsandstein, Steilhang im Buntsandstein, zum großen Teil Altbestände

Basaltbedeckter Höhenrücken, lagert auf Sockel aus Unterem Muschelkalk; charakteristisch sind die Ausbildung von Basaltblockfeldern; Waldbestände über Muschelkalk und Basalt SPA teilweise; BR- Klosterwald 83,79 TH Waldgersten- und Waldmeister-Buchenwald, in den wärmegetönten Standorten Orchideen- VO 2006 Buchenwald (LRT 9130)

Bachtal im Buntsandstein randlich überwiegend Altholz mit Buche und Eiche, potentiell Lachsgraben Hainsimsen-Buchenwald (LRT 9110), Talgrund teilweise noch genutzt, soll aus der Nutzung NSG, FFH + SPA 30,95 BY K25 genommen werden, z. T. in Sukzession (Biberburg)

Besonders Schutzwürdiges Gebiet im nördlichen Teil der Kuppenrhön, überwiegend Kalkbu- Landecker bei Ransbach chenwald mit Karsthöhlen (Erdfälle), z.B. Ransbacher Senke vielfältiges Fledermausvor- NSG, FFH 65,26 HE

kommen; Kernzone soll auf 600ha erweitert werden

Zwei fingerartige Muschelkalkplateaus über dem Saaletal, sehr geringe Oberbodenauflage, Längberg und Schweden- von Kiefer dominiert, Eiche und Hasel beigemischt, sehr artenreich, orchideenreich, poten- NSG 50,18 BY K58 berg ziell großflächig LRT 9150 Basaltbedeckter Höhenrücken der Hohen Rhön über triasischem Untergrund mit reichhalti- FFH + SPA teilwei- Lange Rhön - Weiherwald gem Lebensraummosaik, Hainsimsen- und Waldmeisterbuchenwald (LRT 9110, 9130); 17,94 TH se; BR-VO 2006 ehemaliges Grenzgebiet, blockreiche Standorte

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aktueller Schutzsta- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID tus

Kleingemustertes Gesellschaftsmosaik mit basaltüberrollten Hängen mit Quellaustritten in Langenstüttig und Ba- die XXX Muschelkalk/ Röt; großflächig Schlucht- und Hangmischwald (LRT 9180) mit viel saltblockmeer am Buch- NSG, FFH, SPA 89,48 HE Bergulme; Reste von Quellmooren, Eschen-Erlen-Wäldern, Hainbuchen-Erlenwäldern; schirm bei Batten Vorkommen der Mopsfledermaus

Einziger, alter, naturnaher Zahnwurz(Waldmeister)-Buchenwald (LRT 9130) der Kammlage Leimertshecke in der bayerischen Rhön, keine Erweiterung möglich, da von artenreichen Borstgrasrasen NSG, FFH, SPA 11,02 BY K11 (LRT 6230*) umgeben

Grenzt unmittelbar an hessische Kernzone, steiler Bacheinschnitt mit verstürztem Braun- Lettengraben kohlenstollen, Buchenwald mit Edellaubholz (teilweise Blockschuttwald LRT 9180*, sonst NSG + FFH +SPA 5,35 BY K4 Waldmeister-Buchenwald LRT 9130), Vorkommen Schwarzer Apollo

Muschelkalkstandort mit überwiegend Ei, Bu, Hb, Stockausschlag, durchgewachsene Mit- NSG, FFH (Teilflä- Loh telwälder, potentiell wärmeliebender Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum LRT 102,90 BY K17 che) 9170), keine aktive Bestandsumwandlung vorgesehen

Bestehende Kernzone, bestehendes Naturwaldreservat, großflächig Blockschuttwald (LRT Lösershag NSG + FFH + SPA 64,91 BY K29 9180*)

Vulkankegel mit Felsvegetation (LRT 8220, 8150), strukturreiche Buchen- und Mischwälder Milseburg mit teils sehr hohem Totholzanteil(LRT9110, 9130, 9180, 91E0, 9150). Östlich ausgedehnter NSG, FFH, SPA 26,65 HE

Borstgrasrasen (LRT 6230)

Bachtäler im Buntsandstein, Hanglage und Verebnungen unterschiedlicher Exposition, teil- Nasswald, Schondra- und weise Eichen-Buchen-Altbestände (LRT 9110), auf größerer Strecke Bach-Erlen- NSG 395,08 BY K50 Feuerbachtal Eschenwälder (LRT 91E0*) mit vermoorten Abschnitten, Fichte und Kiefer dominierte Be- stände

Ehemalige Rinderhute, jetzt Sukzession mit Quellbereichen, auf 17 Probeflächen Untersu- Nordhang Wasserkuppe NSG, SPA 15,96 HE chung von Entwicklungsprozessen

Muschelkalkplateau mit fingerartigen Ausläufern über dem Saaletal, sehr geringe Oberbo- Ofentaler Berg denauflage, von Kiefer dominiert, Eiche und Hasel beigemischt, sehr artenreich, orchideen- NSG 50,85 BY K51 reich, potenziell großflächig LRT 9150

2 unveränderte Basaltschlote mit natürlicher Waldbedeckung (Blockschuttwald LRT 9180*, Pilsterköpfe Waldmeister-Buchenwald LRT 9130), nicht erweiterbar, da weitestgehend von Privatflächen NSG 28,00 BY K22 umgeben

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aktueller Schutzsta- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID tus

Großflächig Buchen-Edellaubholz Altbestände (Waldmeister-Buchenwald LRT 9130, z.T. Pilsterschlag Blockschuttwald LRT 9180*), z. T. in Verjüngung begriffen, teilweise Fichte und Kiefer ein- NSG 66,40 BY K23 gebracht,

Unverändert erhaltener Basaltschlot, bestehende Kernzone, bestehendes Naturwaldreservat, Platzer Kuppe Blockschutzwald (LRT 9180*) und Waldmeister-Buchenwald (LRT 9130), nicht erweiterbar, NSG + FFH + SPA 44,39 BY K34 weitestgehend von Privateigentum umgeben

Weit überwiegend Laubwaldbestände (LRT 9110) mit Eiche, Hainbuche, Buche, an der Reither Mühle Thulba Bach-Erlen-Eschenwald saumartig (LRT 91E0*), vorhandene Fichten werden vorge- NSG 57,10 BY K52 nutzt, Offenland geht in Sukzession

Teilw. Fichtenbestände zur Umwandlung, sonst Laubholzdickungen, teilweise Windwurfflä- Rhönhut NSG + FFH +SPA 89,89 BY K2 chen in Sukzession, potentiell Waldmeister-Buchenwald LRT 9130

mächtige Basaltdecke mit Blockhalde zur Quellmulde der Streu; in Quellmulde alle Folgen des Muschelkalks und des mittleren Buntsandsteins; Eschen-Ahorn-Schlucht- und Schatt- FFH + SPA; BR-VO Rhönkopf-Streufelsberg 112,21 TH hangwald, Waldgersten-Buchenwald (LRT 9130, 9180); im Zuge der Erweiterung um weite- 2006 re 31,06 ha nach Nordosten vergrößert

Nordabdachung der Hohen Rhön; Basaltdecken überlagern Muschelkalksockel; Wald stockt SPA vollständig; Rhönwald auf bis zu 1,5 m mächtigen Basaltschuttdecke; Waldgersten-Buchenwald, Eschen-Ahorn- FFH teilweise; BR- 134,26 TH

Schlucht- und Schatthangwald; im Osten Erlen-Bachwald (LRT 9130, 9180) VO 2006

Basaltdeckenreste, bis zu 60 m Mächtigkeit, Unterer Keuper und Schichten des Muschel- kalks sind weitgehend von Basaltschutt überlagert; Basaltblockhalden; entlang Basaltblock- FFH +SPA; BR-VO Roßberg 217,71 TH halden Eschen-Ahorn-Schlucht-und Schatthangwald, Waldgersten-Buchenwald (LRT 9130, 2006 9180)

Einziges hessisches Vorkommen des Birkhuhns, Im Randlagg kleine Moorgewässer (LRT 3160) und Übergangsmoore (LRT 7140), Fließgewässer mit Wassermoosen (LRT 3260), Blutwurz, Borstgras und Kreuzblümchen dominierte Borstgrasrasen (LRT 6230), Feuchte Rotes Moor NSG, FFH, SPA 103,27 HE Hochstaudenflure (LRT 6431), großer Anteil an Berg-Mähwiesen (LRT 6520). Hochmoorflä- chen, tlw. im Wachstum (LRT 7120) , Nördlich Kalkreiches Niedermoor (LRT 7230). Rand- bereiche mit Moor und Auenwäldern (LRT 91D1, 91E0)

Bachtäler im Buntsandstein, teilweise mit Schwarzerlen-Saum (LRT 910E*), Teilfläche liegt Ruhbrunnen NSG 27,11 BY K39 im Erweiterung

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aktueller Schutzsta- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID tus Steiler Osthang zur Fränkischen Saale auf Buntsandstein, teilweise Altbestände aus Buche, Saalehang NSG 25,64 BY K18 Eiche, Kiefer, potentiell Hainsimsen-Buchenwald (LRT 9110)

Basaltdecke aus Nephelin, darunter sedimentärer Tertiär; an Osthang Basaltblockmeer; FFH +SPA; BR-VO Sachsenburg 9,44 TH Waldgersten-Buchenwald, Edellaubholz-Blockschuttwälder (LRT 9130, 9180) 2006

Geologische Besonderheit mit großen Blockschutthalden (LRT 8150). Niedermoorkomplex Schafstein bei Wüsten- mit Erlenbruchwald (LRT 91D1). Vielzahl an Waldgesellschaften mit breitem Baumarten- NSG, FFH, SPA 76,63 HE sachsen spektrum (LRT 9180, 9130, 9110, 91E0). Südlich extensiv genutztes Weideland mit u.a. Ähriger Teufelskralle und Weichhaariger Pippau (LRT 6520)

Wenig verändert erhaltener Basaltschlot mit naturnahem Waldbestand aus Blockschuttwald Schildecker Berg (LRT 9180*) und Waldmeister-Buchenwald (LRT 9130), nicht erweiterbar, da von Privatei- NSG 25,23 BY K53 gentum umgeben

Ausgedehnter Schluchtwald (LRT 9180*), Waldmeister-Buchenwald (LRT 9130), teilweise Schlossberg NSG, FFH, SPA 80,62 BY K8 bestehende Kernzone, Naturwaldreservat

Fichtenbestand großflächig mit Buche-Bergahorn-Unterbau, Fichtenräumung begonnen, Schornhecke potentiell Waldmeister-Buchenwald (LRT 9130), Brachflächen (ehemalige Wiesen) in Suk- NSG + FFH +SPA 60,17 BY K9 zession + Niedermoor, Räumungsflächen auf Feuchtstandorten in Sukzession

Zusammenhängende Magerrasen (LRT 6212) und Glatthaferwiesen (LRT 6510). Buchendo- Schwärzelsberg- minierte Waldflächen (LRT 9130), exponiert Orchideen Vorkommen (LRT 9150) An Gras- NSG, FFH, SPA 43,59 HE Langeberg-Grasburg burg teils Rückgang der Buche (LRT 9180).

Überwiegend bestehende Kernzone, offenes Hochmoor (LRT 7110*, 7120), Karpatenbirken- Schwarzes Moor Moorwald (LRT 91D0*), Umbau Fichtenbestände mit anschließender Sukzession (im Rand- NSG, FFH, SPA 84,71 BY K3 bereich, bereits im Gang)

Geschlossenes Waldgebiet mit zahlreichen Quellen und Wasserläufen. Bemerkenswerte Schwarzwald bei Wüsten- Schlucht und Hangschuttwälder mit vielen Edellaubhölzern (LRT 9180). Buche weit verbrei- NSG, FFH, SPA 47,77 HE sachsen tet (LRT 9130, 9110). Nordöstlich kleine Blockhalde (LRT 8150). Restvorkommen von Berg- Mähwiesen (LRT 6520) im westlichen Teil.

Bachtal im Buntsandstein, im westlichen Bereich nur noch flache Mulde, teilweise ehem. Seeholz NSG 18,72 BY K54 Weiher, teilw. potentiell LRT 91E0*, sonst LRT 9110, derzeit Fichte Kiefer dominant

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aktueller Schutzsta- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID tus

Steiler Hang zur Sinn auf Buntsandstein, großflächig Altbestände aus Buche und Eiche, Sinnleite Staatsbad NSG 58,46 BY K21 Hainsimsen-Buchenwald LRT 9110, Verjüngungsbestände durchwegs Laubholz

Bachbegleitende und flächige Erlen-Eschenwälder (LRT 91E0*), intensives Mosaik mit ex- Sinnquellgebiet NSG + FFH + SPA 34,83 BY K16 tensiv genutzten Feuchtwiesen (aus Kernzone, soweit noch genutzt, ausgenommen)

Unterer Muschelkalk prägend; in den Steilhängen sind der Untere und Mittlere Wellenkalk FFH + SPA; BR-VO Sommertal für starke Hangneigung und Bodeneigenschaften bestimmend (flachgründige Rendzinen); 32,48 TH 2006 Orchideen-Buchenwald, Blaugras-Steilhang-Buchenwald (LRT 9150)

Bewaldete Basaltkegel über Muschelkalk und Keuper, zum Teil hallenartige Buchenbestände Stallberg und Morsberg (LRT 9130), an Süd und Westhang des Stallbergs Blockschutthalden (LRT8150) und mehr- NSG, FFH, SPA 246,97 HE bei Hünfeld schichtige Schlucht und Hangmischwälder (LRT 9180). Vorkommen seltener Fledermausar- ten wie Großes Mausohr und Bechsteinfledermaus.

Vielfältige Schlucht- und Hangmischwälder (LRT 9180) mit typischen Arten montaner Ahorn-Eschen-Ulmen-Blockschuttwälder. An Steilhängen kieselhaltige Schutthalden (LRT Steinkopf NSG, FFH, SPA 25,71 HE 8150), randlich stehende Felsen (LRT 8820). Waldtyp überwiegend aus Buche gebildet (LRT 9110, 9130), Grundlage verschiedenster Fledermausarten.

Laubholzbestände (Buche, Eiche) unterschiedlichen Alters, potentielle Hainsimsen- Steinkopf-Grenzwald NSG 53,70 BY K24 Buchenwälder LRT 9110, teilweise Verjüngung mit Fichte, Kiefer

stark unterschiedliche Bestände auf Buntsandstein, Altholzinseln mit Buche, Eiche, Nadel- holzblöcke aus Fichte und Kiefer, potentiell LRT 9110, angehängt ein Abschnitt des Steinrücken NSG 52,76 BY K55 Thülbingsbachs, teilweise mit bachbegleitendem Laubholzsaum, aber auch Fichtenaufkom- men

Steinschlag Größte Basaltblockhalde der bayerischen Rhön, einzige in Südexposition, LRT 8160* NSG 17,44 BY K15

Fast vollständig bewaldete Bergkuppe. Buchendominanz (LRT 9130, 9110), eingestreute Silikatfelsen mit gut ausgebildeter Moosvegetation (LRT 8220).Südlich im Gebiet kieselhal- Stellberg bei Wolferts NSG, SPA 19,84 HE tige Schutthalden (LRT 8150), im Norden und Osten einzeln Schlucht und Hangmischwälder (LRT9180). Im Süden außerdem eine magere Bergwiese (LRT 6520)

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;;9, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

aktueller Schutzsta- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID tus Waldmeister-Buchenwald (LRT 9130) mit Schluchtwald (LRT 9180*) und Basalt-Block- und NSG, FFH +SPA Stengerts 29,79 BY K14 Schuttfluren (LRT 8160*) (jeweils teilweise)

Geschlossenes, exponiertes Waldgebiet in Quellregion der Ulster. Bis zu 160 Jahre alte Bu- Stirnberg bei Wüsten- chenbestände (LRT 9130, 9110). Verschiedene Fledermausarten in den Tot und Altholzrei- NSG, FFH, SPA 137,51 HE sachsen chen Bereichen. Eingestreute Schutthalde (LRT 8150), im Südwesten Erlensumpfwald (LRT 9180), entlang des Männerwassers Erlenwälder (LRT 91E0)

Markanter Basaltkegel mit Buntsandsteinsockel; an West- und Südhang große Basaltblock- FFH +SPA; BR-VO Stoffelskuppe halden mit reicher Kryptogamenflora; Waldgersten-Buchenwand, Edellaubholz- und geo- 10,20 TH 2006 phytenreiche Bestände (LRT 9130)

Kiefer- und Fichtenbestände zur Umwandlung mit Sukzession vorgesehen, teilweise Bu- Struth, Heiligen- chenbestände unterschiedlichen Alters, davon ein Altholzblock Hainsimsen-Buchenwald NSG, FFH + SPA häuschen, Disbach, Gers- (LRT 9110), auf Buntsandstein, Steilhang im Buntsandstein, zum großen Teil Altbestände 86,63 BY K28 teilweise tenberg aus Buche und Eiche (potentiell Hainsimsen-Buchenwald LRT 9110), Kiefer und Fichte bei- gemischt

Ostexponierter Steilhang im Buntsandstein zur Fränkischen Saale, Altbestand aus Buche Sulzberg NSG 13,25 BY K56 und Eiche (LRT 9110) Sehr magere Standorte auf Muschelkalkkarst, im ehem. StoÜpl. dominant mehr oder weni- Trockengebiete bei Mit- ger lichte Kiefernbestockung, teilweise mit Buche und Eiche unterbaut, im Wilhelmsholz NSG 81,12 BY K57 telstreu hoher Buchen und Eichenanteil in der Baumschicht, potenziell großflächig LRT 9150

Ehemaliger Steinbruch (Abbau Nephelin-Basaltdecke); umfangreiche blockige Abraum- und Blockhalden; im Bruch unterschiedlich angeordnete Säulenbildung; Frühlingsplatterbsen- FFH + SPA; BR-VO Umpfen 61,07 TH Buchenwald, Salweiden-Aspen-Pioniergehölz, Edellaubholzreiche Buchen-Mischwald (LRT 2006 9130)

Nach Westen steil abfallender Buchenwaldstreifen mit Sukzessionsflächen nach Waldbrand. Weiherkuppe bei Sieblos NSG, SPA 9,87 HE Brandfläche mit Fichte bestockt

Südexponierter Buntsandsteinhang, Laub- und Nadelholzbestände unterschiedlichen Alters, Werberger Berg teilweise Altholzblöcke aus Buche und Eiche eingestreut, potentiell Hainsimsen-Buchenwald NSG, FFH + SPA 150,32 BY K26 (LRT 9110)

Nordabdeckung der langen Rhön zwischen Buchschirmberg und Ellenbogen auf thüringi- scher Seite, überwiegend LRT 9180 (Schlucht- und Hangmischwald) mit großen Vorkommen Westlicher Rhönwald NSG, FFH, SPA 44,41 HE von Ahorn, Esche und Ulme, Fläche ist in Verbindung mit in Thüringen angrenzender Kern- zone Rhönwald zu sehen.

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Tabelle Anh-2: 100 Pflegezonen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Bezeichnung, Steckbrief, aktueller Schutzstatus, Fläche [ha] und Lage im Bundesland (BL), sowie - wenn vorhanden - Zonen-ID, (Beschreibung der Pflegezone A und B für die Hessischen Pflegezonen) (Quelle: BRRV 2017)

aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und Am Basaltwerk - Schwar- strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbestän- FFH, SPA, NSG 2,88 BY P55 ze Berge den, dem Lachsbachtal mit Teichen und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebun- denen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

Basaltkegel über Triassockel in der Vorderrhön, mit einem ehemaligen, noch heute zu er- kennenden Abbau eines kleinen Brauneisenerzlagers, arten- und strukturreichen Laub- mischwäldern (LRT 9130, 9150, 9180), großflächigen z. T. offenen Basaltblockhalden (LRT Arzberg 8160) mit bemerkenswertem Kryptogamenreichtum, nebst angrenzende Gebüschgesell- FFH, SPA, NSG 94,30 TH II 10 schaften und Hangschuttquellen, u.a. Uhu, Mittel- und Grauspecht, Großes Mausohr, Schmale Windelschnecke, Grünes Besenmoos, Zweiblättriger Blaustern ("Berg der blauen Blume")

Pufferstreifen von 30m Tiefe entlang der Kernzonengrenze, vollständig im Staatsforst unter Auerhahnbuche nachhaltiger Bewirtschaftung, Bestand teilweise Laubholz-Altbestand, teilweise Nadelholz LSG 2,96 BY P27 unterschiedlichen Alters

Feuchter, schwachgeneigter Hang im Ulstertal mit wechselfeuchten, geophytenreichen Stiel- eichen-Hainbuchenwäldern (LRT 9170) sowie weiteren arten- und strukturreichen Laub- Auewäldchen misch- und Auenwäldern (LRT 9110, 9130, 9150, 91E0), weist reiche Fledermausfauna auf, FFH, SPA, NSG 28,00 TH II 6 u.a. Braunes Langohr, Großes Mausohr Bechstein-, Kleine Bart-, Wasser- und Zwergfleder- maus, Rotmilan, Mittelspecht, Grünes Besenmoos

Gehört zu den eindruckvollsten Basaltbergen der thüringischen Rhön, mit imposanten be- waldeten und unbewaldeten, kryptogamenreichen Basaltblockhalden (LRT 8160), davon zwei größere "Blockmeere" mit Eiszeitrelikten in der Fauna (insb. Käferarten), naturnahen, Baier FFH, SPA, NSG 63,40 TH II 23 artenreichen Schutt- bzw. Hangmisch- und Waldmeister-Buchenwälder (LRT 9180, 9130), bemerkenswerte, artenreiche Insektenfauna, hoher Anteil an Höhlenbrütern, u.a. Grau- und Schwarzspecht, Alpenwindelschnecke, Gelber Eisenhut, Hohler Lerchensporn

Tiefster (meromiktischer) Erdfallsee Südthüringens (45 m), außerdem zwei Teiche unterhalb des Überlaufs mit Nutzung als Fischaufzuchtgewässer (LRT 3130, 3150), naturnahe Uferbe- Bernshäuser Kutte reiche mit bewaldeten Steilhängen, arten- und strukturreiche Laubmischwälder (LRT 9110, FFH, SPA, NSG 13,60 TH II 24 9130, 91E0), u.a. Giebel, Karpfen, Rotmilan, Waldbaumläufer, Kernbeißer, Bechstein-, Fran- sen- und Wasserfledermaus, Kleines Wintergrün, Wild-Apfel

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aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status Ausschnitt des Buntsandstein-Waldlandes über Mittlerer Buntsandstein, mit repräsentati- ven (störungsarmen), arten- und strukturreichen Laubmischwäldern (LRT 9110, 9130, 9160, 9170, 91E0), großflächigen Fichten- und Kiefernbeständen und sehr wertvollen Moorökosys- Bischofswaldung mit temen in verlandeten Erdfallsenken (LRT 6410, 7140, 91D0, 3160) mit zahlreichen gefährde- FFH, SPA, NSG 519,60 TH II 17 Stedtlinger Moor ten Arten, daneben Feuchtwiesenanteile mit Sukzessionsstadien, u.a. Wiesenpieper, Schwarzstorch, Wendehals, Neuntöter, Rotmilan, Mops-, Bechsteinfledermaus, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Typischer Mittelgebirgsbach (LRT 3260) mit grünlandgenutzten Auen, z.T. auch mageren Brendtal FFH 424,23 BY P67 Hangbereichen (LRT 6510) und guten Beständen von Bachneunauge und Groppe

Vollständig Extensivgrünland mit mehreren breiten Heckenzügen höhenparallel und einzel- Büchelberg Ost nen Obstbäumen am Fuß des steilen Basaltkegels, weitgehend LRT 6510, im Eigentum der LSG 2,93 BY P5 Gemeinde, im Rahmen des Vertragsnaturschutzes durch Landwirt genutzt

Vollständig Extensivgrünland mit mehreren breiten Heckenzügen höhenparallel und einzel- Büchelberg West nen Obstbäumen am Fuß des steilen Basaltkegels, weitgehend LRT 6510, im Eigentum der LSG 1,54 BY P6 Gemeinde, im Rahmen des Vertragsnaturschutzes durch Landwirt genutzt

Besteht aus einem nördlich und östlich exponierten Steilhang sowie einem kleinen Hochflä- chenrest aus Unterem Muschelkalk (inkl. östlich gelegenen, aufgelassenenen Steinbruch), auf dem Rötsockel breiten sich z. T. verbuschende Triften mit Streuobstbeständen und hangparallelen Terrassen aus, mit arten- und strukturreichen Laubmischwäldern (LRT Buchenberg FFH, SPA, NSG 32,60 TH II 2 9130, 9150, 9160, 9170), repräsentiert die für die Rhön typischen orchideenreichen, bewei- deten Kalkmagerrasen (prioritäre Ausprägung von LRT 6210) und Wacholderheiden (LRT 5130), u.a. Großes Mausohr, Graues Langohr, Kreuzdorn-Zipfelfalter, Magerrasen- Perlmutterfalter, Mattscheckiger Braundickkopffalter

Naturraumtypischer Hangbereich am Rande der Hohen Rhön im Übergang vom Muschel- Dünsberg bei Oberels- kalk zum Buntsandstein mit seinen charakteristischen Strukturen und ausgeprägten Kalk- FFH, NSG 75,38 BY P29 bach magerrasen.

Elstal mit Nebengewäs- Typischer Mittelgebirgsbach (LRT 3260) mit grünlandgenutzten Auen, z.T. auch mageren FFH 205,86 BY P69 sern Hangbereichen (LRT 6510) und guten Beständen von Bachneunauge und Groppe

Bachtal mit Wiesenvegetation (LRT 6430, 6510) und alljährlichen Überschwemmungen und Fränkische Saale bei Her- Vorkommen extrem seltener Pflanzen- und Tierarten (Bachmuschel, Groppe, Dunkler Wie- FFH 0,40 BY P20 schfeld senknopf-Ameisenbläuling), Lebensraum für stark gefährdete Brut- und Zugvogelbestände

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aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status Fränkische Saale zwi- schen Steinach und Heu- Bachtäler mit Salzwiesen (LRT 1340*, 6430) und Überschwemmungsgebieten sowie großflä- streu, Nebengewässern chigen Waldgebieten der Südrhön mit angrenzenden Steilstufen des Wellenkalks mit Kalk- FFH, NSG 411,12 BY P15 Premich, Schmalwassern, trockenrasen (LRT 6210, 6110) und Walcholderheiden sowie Eichen-, Hainbuchen- und angrenzenden Wäldern, Buchenwäldern (LRT 9110, 9130, 9150, 9170) Trockenstandorten

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und Gangolfsberg und Hepp- strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen FFH, NSG 272,70 BY P68 berg bei Oberelsbach und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebundenen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte, Birkhuhn und Wachtelkönig

Komplexe Trockenlebensräume auf Muschelkalk mit Kalkmagerrasen (LRT 6110, 6210) und Grasberg, Lindenberg bei Wacholderheiden (LRT 5130), Kalk-Buche- und sekundäre Eiche-Hainbuchen-Wälder (LRT FFH 229,27 BY P65 Stockheim 9130, 9150, 9170) Großer Auersberg- Strukturreiche Wälder (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen FFH, SPA 87,91 BY P41 Gerstenberg am Gerstenberg Komplexe Trockenlebensräume auf Muschelkalk mit Kalkmagerrasen (LRT 6110, 6210) und Hammelsberg, St. Gan- Wacholderheiden (LRT 5130), Kalk-Buche- und sekundäre Eiche-Hainbuchen-Wälder (LRT FFH 28,43 BY P36 golf bei Fladungen 9130, 9150, 9170)

Heiligeneller bei Bast- Strukturreiche Hangzonen mit Kalkmagerrasen (LRT 5130, 6110, 6210), Magerweiden (LRT FFH 26,70 BY P25 heim 6510) und Buchenwäldern (LRT 9150, 9170) mit Vorkommen des Großen Mausohrs

Schwach geneigte Terassenfläche mit relativ isoliertem Waldgebiet, naturnahen, artenrei- chen Schutt- bzw. Hangmisch-, Eichen-Hain- und Hainsimsen-Buchenwäldern (stellt ein Hembachwald wichtiges Genreservoir für Trauben-Eiche, Hainbuche und Zitter-Pappel dar), streckenweise SPA, NSG 15,10 TH II 18 schmaler Saum von Hainmieren-Erlen-Bachwald entlang des Herpfbachs, u.a. Rotmilan, Buntspecht, Waldbaumläufer, Wasseramsel, Gebirgsstelze, Fuchs Knabenkraut

Hutungslandschaft der Vorderrhön mit großflächigen, orchideenreichen Kalkmagerrasen (prioritäre Ausprägung von LRT 6210; 6110, 6510), Staudenfluren trockener Standorte, Hofberg streifenförmige Hecken- und Gehölzriegel, u.a. Neuntöter, Braunkehlchen, Rotmilan, Mops-, FFH, SPA, NSG 42,80 TH II 28 Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, Fliegen-Ragwurz, Silberdistel, Bergaster, Gemeine Küchenschelle

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aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- Hohe Rhön und Trup- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und penübungsplatz Wildfle- strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen FFH, SPA, NSG 13798,69 BY P66 cken und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebundenen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte, Birkhuhn und Wachtelkönig

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- Hohes Kreuz, Mondberg, sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und Steinkopf, Abtsberg, Höhl strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen FFH, SPA 250,43 BY P37 bei Brüchs und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebundenen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte, Birkhuhn und Wachtelkönig Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und Höllgraben bei Rö- strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen FFH, SPA 0,48 BY P38 mershag und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebundenen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte, Birkhuhn und Wachtelkönig

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und Höllgraben bei Rö- strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen FFH, SPA 1,66 BY P39 mershag nördlich und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebundenen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte, Birkhuhn und Wachtelkönig

Ausschnitt einer basaltbedeckten Hochfläche und von Hängen auf Muschelkalk und Röt, mit Blockhalden (LRT 8160, 8210), naturnahen, artenreichen Hainsimsen- und Waldmeister- Buchenwäldern (LRT 9110, 9130), von Gebüsch durchsetzte Kalkmagerrasen (prioritäre Ausprägung von LRT 6210; 4030, 6230, 6510), großflächigen Berg-Mähwiesen (LRT 6520) Horbel - Hoflar - Birken- und Fichtenbeständen, kleinflächigen Moorökosytemen (LRT 7140, 7220, 7230) und hoch- FFH, SPA, NSG 557,80 TH II 14 berg staudenflurenreichen Fließgewässern (LRT 3260, 6430), artenreicher Lebensraum insb. von Pflanzen, Vögeln und Wirbellosen, u.a. Halsbandschnäpper, Rotmilan, Grauspecht, Bechst- einfledermaus, Großes Mausohr, Skabiosen-Scheckenfalter, Quendel-Ameisenbläuling, Rhön-Quellschnecke, Fliegen-Ragwurz

Reich strukturierter Biotopkomplex um eine Basaltkuppe der Vorderrhön mit naturnahen, artenreichen Waldmeister- und Orchideen-Buchenwäldern (LRT 9130, 9150), einer offenen Basaltblockhalde sowie ein aufgelassener Basaltsteinbruch (LRT 8160, 8210), trockenen Horn mit Kahlköpfchen Kiefernbestände, großflächigen Kalkmagerrasen (prioritäre Ausbildung von LRT 6210; 6110, FFH, SPA, NSG 112,60 TH II 26 6510), hervorragend ausgebildete Wacholderheiden (LRT 5130) sowie Laubgebüschen, u.a. Schwarzspecht, Heidelerche, Neuntöter, Rotmilan, Skabiosen-Scheckenfalter, Berghexe, Grünes Besenmoos, Mondraute, Stattliches Knabenkraut

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aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status

Pufferstreifen von 30m Tiefe entlang der Kernzonengrenze hangaufwärts, ausschließlich Hündleinsbrunnen LSG 26,88 BY P21 Staatsforst, in nachhaltiger Bewirtschaftung

Hundsrücken zwischen Komplexe Trockenlebensräume auf Muschelkalk mit Kalkmagerrasen (LRT 6110, 6210) und Oberelsbach und Ober- Wacholderheiden (LRT 5130), Kalk-Buche- und sekundäre Eiche-Hainbuchen-Wälder (LRT FFH 194,15 BY P30 waldbehrungen 9130, 9150, 9170) Ein größtenteils bewaldetes, von Felsklippen (LRT 8210) durchzogenes Gebiet an einem Muschelkalksteilhang der Vorderrhön, mit naturnahen, artenreichen Hangmisch- und Orch- ideen-Buchenwäldern (insb. wärmeliebende Rotbuchenwälder; LRT 9180, 9150) sowie be- deutendes Vorkommen der Eibe und des Eiben-Buchenwaldes (gilt als sehr wichtiges Genre- Ibengarten FFH, SPA, NSG 56,50 TH II 21 servoir der Eibe), an einigen Stellen treten kalkhaltige Quellen zu Tage und bilden Kalktuffe und Kalk-Quellmoore (LRT 7220, 7230), u.a. Siebenschläfer, Waldkauz, Buntspecht, He- ckenbraunelle, Waldeidechse, Sattliches Knabenkraut, Korallenwurz, Breitblättrige Mehl- beere Kleinflächiges Hangquellmoor am Fuße des Muschelkalk-Bergstocks, mit nährstoffarmen Kalkquellmoor-Halbtrockenrasenkomplex (LRT 7220, 7230; 6210) mit Kalktuffablagerun- gen, dem sich Flachmoorgesellschaften anschließen, wird von einer wechselfeuchten, arten- Kalktuffniedermoor FFH, SPA, NSG 5,60 TH II 11 reichen Kalk-Pfeiffengraswiese (LRT 6410) umgeben, großflächige Bestände einer Hoch- staudenflur (LRT 6430), u.a. Feuersalamander, Europäischer Laubfrosch, Wachtelweizen- und Baldrian-Scheckenfalter

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und Kellerstein, Schwarzen- strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen bergswiesen, Herren- und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebundenen Avifauna, u.a. Rotmilan, FFH, SPA 530,11 BY P45 guckas, Großer Kellers- Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig sowie typische Wiesentäler des großen Kellersbach bach, Dürrer Waldbach und dürren Waldbaches mit mageren Extensivwiesen (LRT 6510) und wertvollen Kleinfisch- Vorkommen (Bachneunauge, Groppe)

Kleiner und Großer Lin- Komplexe Trockenlebensräume auf Muschelkalk mit Kalkmagerrasen (LRT 6110, 6210) und denberg (anteilig) südlich Wacholderheiden (LRT 5130), Kalk-Buche- und sekundäre Eiche-Hainbuchen-Wälder (LRT FFH 81,75 BY P31 Ostheim v. d. Rhön 9130, 9150, 9170)

Wellige Hochfläche um den Arnsberg, umfasst das tiefeingeschnittene obere Kohlbachtal, abwechslungsreiches Mosaik von naturnahen, artenreichen Schutt- bzw. Hangmisch- und Waldmeister-Buchenwälder (LRT 9180, 9130), mit mehreren Buchenaltholz- und Fichten- beständen, Basaltblockhalden (LRT 8160), artenreichen Fett- und Feuchtwiesen, intensiv Kohlbach - Hochrain FFH, SPA, NSG 450,20 TH II 13 genutzten, kräuterreichen Weideflächen, dem Kohlbach (LRT 3260) sowie kleinen Ver- moorungsstellen, nordwestlich des Hochrain befinden sich drei kleine Teiche, u.a. Grau- und Schwarzspecht, Rotmilan, Schwarzstorch, Sperlingskauz, Zwergfledermaus, Sumpfspitz- und Haselmaus, Rhön-Quellschnecke, Stattliches Knabenkraut

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aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status

Als Kerngebiet sind die Kalktriften des Kuhkopfes anzusehen, bedeutende, großflächige Schafhutungen mit artenreichen Kalkmagerrasen (prioritäre Ausprägung von LRT 6210; 6110, 6510), größte Wacholderheide Thüringens (LRT 5130), Kiefern- und Fichtenbestände Kuhkopf unterschiedlicher Ausprägung, Landschaftsstruktur wird durch zahlreiche Hecken, Streu- FFH, SPA, NSG 37,40 TH II 22 obstwiesen, einzelne Lesesteinhaufen, Möhren-Glatthafer-Wiesen, kleine Ackerflächen und Solitärbäume (Hutebuchen) bereichert, u.a. Heidelerche, Neuntöter, Feuersalamander, Kreuzdorn- und Pflaumenzipfelfalter, Berghexe, Honigorchis, Stattliches Knabenkraut

Umfasst Randlagen der Basalthochfläche der Hohen Rhön mit Quellmulden von Bergbächen (LRT 3260, 6430) und einem reichhaltigen, montanen Grünlandkomplex, mit großflächigen, gedüngten Fettwiesen, -weiden und kleinflächig, feuchten bis nassen kräuterreichen Berg- Mähwiesen (LRT 6520), Kleinseggenriede, Kalkmagerrasen (LRT 6230, 6510), zwei größere Lange Rhön FFH, SPA, NSG 233,20 TH II 15 Waldkomplexe, zahlreiche Feldgehölze in Steinwällen, steilen Hängen und Hangterassen vorhanden, arten- und strukturreiche Rest- bzw. Laubmischwälder (LRT 9130, 9180, 91E0), u.a. Neuntöter, Braun- und Schwarzkehlchen, Wiesenpieper, Groppe, Rhönquellschnecke, Stattliches Knabenkraut, Kugelige Teufelskralle, Silberdistel

Naturnahe Teiche (LRT 3150) im Waldgebiet des Lembachtals (LRT 6430) mit Lebensraum Lembachteiche FFH 2,63 BY P23 der Großen Moosjungfer

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und Lerchenhügel - strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbestän- FFH, SPA, NSG 0,80 BY P57 Schwarze Berge den, dem Lachsbachtal mit Teichen und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebun- denen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

Typischer Basaltkegel mit kraterförmigem Abbau sowie Basaltsäulen im Steilwandbereich Lindenstumpf und aufgelassenen strukturreichen Kalksteinbruch mit angrenzenden Kalkmagerrasen (LRT FFH 10,60 BY P14 5130, 6110, 6210)

Markant abhebende Fläche des Naturraums nördliche Vorrhön aus strukturreichen Mu- schelkalksteilhängen mit Schafhutungsflächen, kleinen Gehölzen, großflächigen, orchideen- reichen Kalkmagerrasen (prioritäre Ausprägung von LRT 6210), Wacholderheiden (LRT Muschelkalksteilhänge 5130), Laubgebüsch- und Heckensäumen, kleinflächigen Streuobstbeständen, Lesesteinhau- FFH, SPA, NSG 18,10 TH II 27 am Emberg fen mit Gehölzbewuchs sowie einem kleinen Kiefernwäldchen, u.a. Heidelerche, Wendehals, Glattnatter, Quendel-Ameisenbläuling, Pflaumen- und Kreuzdornzipfelfalter, Bienen- Ragwurz, Stattliches Knabenkraut

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

;;;,,, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und nördlichster Teil Höll- strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen FFH, SPA 1,07 BY P40 graben bei Römershag und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebundenen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte, Birkhuhn und Wachtelkönig

Wertvolle Feuchtgebietskomplexe im Neuwirtshauser Forst mit sauren, nährstoffarme Pfei- NSG Bornhag und Neu- fengraswiesen und mageren Flachland-Mähwiesen (LRT 6410, 6510), Niedermoorflächen NSG, FFH 92,70 BY P8 wiesen (LRT 91D0, 7140) und Bruchwälder

Wertvolle Feuchtgebietskomplexe im Neuwirtshauser Forst mit sauren, nährstoffarme Pfei- NSG Feuerbachmoor fengraswiesen und mageren Flachland-Mähwiesen (LRT 6410, 6510), Niedermoorflächen FFH, NSG 20,47 BY P64 (LRT 91D0, 7140) und Bruchwälder

Wertvolle Feuchtgebietskomplexe im Neuwirtshauser Forst mit sauren, nährstoffarme Pfei- NSG Geißloch fengraswiesen und mageren Flachland-Mähwiesen (LRT 6410, 6510), Niedermoorflächen FFH, NSG 15,13 BY P63 (LRT 91D0, 7140) und Bruchwälder

Wertvolle Feuchtgebietskomplexe im Neuwirtshauser Forst mit sauren, nährstoffarme Pfei- NSG Rötles nördlich fengraswiesen und mageren Flachland-Mähwiesen (LRT 6410, 6510), Niedermoorflächen FFH, NSG 3,06 BY P61 (LRT 91D0, 7140) und Bruchwälder

Wertvolle Feuchtgebietskomplexe im Neuwirtshauser Forst mit sauren, nährstoffarme Pfei- NSG Rötles südlich fengraswiesen und mageren Flachland-Mähwiesen (LRT 6410, 6510), Niedermoorflächen FFH, NSG 20,71 BY P62 (LRT 91D0, 7140) und Bruchwälder

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und NSG Schwarze Berge strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbestän- FFH, SPA, NSG 2890,56 BY P60 den, dem Lachsbachtal mit Teichen und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebun- denen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

Grenzt unmittelbar an die Fränkische Saale zwischen Morlesau und Diebach an und ist Teil NSG -Gans des FFH-Gebietes NSG Sodenberg-Gans - Basaltkegel in Muschelkalklandschaft mit Basalt- NSG, FFH 8,84 BY P1 (anteilig) schutthalden, Kalktrockenrasen (LRT 6110, 6210) und Laubwäldern (LRT 9130, 9170)

NSG Waldwiesen und Wertvolle Feutchtgebietskomplexe im Neuwirtshauser Forst mit sauren, nährstoffarme Moore im Neuwirtshau- Pfeifengraswiesen und mageren Flachland-Mähwiesen (LRT 6410, 6510), Niedermoorflä- NSG, FFH 11,37 BY P7 ser Forst (Blawerz) (an- chen (LRT 91D0, 7140) und Bruchwälder teilig)

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aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und Oberes Lachsbachtal mit strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbestän- FFH, SPA 4,48 BY P52 Teichen den, dem Lachsbachtal mit Teichen und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebun- denen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

Der nördlichste, markante Basaltkegelberg der Vorderrhön mit geomorphologisch bedeut- samen Bildungen (ehemaliger Steinbruch), für die Rhön typische Basaltblockhalden (LRT 8160), mit an den Hängen stockenden, arten- und strukturreichen Laubmischwäldern (LRT Öchsenberg 9130, 9150, 9180), Kiefernbeständen, Kalkmagerrasen (LRT 6210) und Wacholderheiden FFH, SPA, NSG 267,10 TH II 1 (LRT 5130), Triften sowie Äckern, artenreiche Avifauna, u.a. Uhu, Rotmilan, Grau- und Schwarzspecht, Neuntöter, Großen und Kleinen Abendsegler, Wolfsspinne, Alpenwindel- schnecke, Vogel-Nestwurz, Stattliches Knabenkraut

Komplexe Trockenlebensräume auf Muschelkalk mit Kalkmagerrasen (LRT 6110, 6210) und Osterberg, östlich von Wacholderheiden (LRT 5130), Kalk-Buche- und sekundäre Eiche-Hainbuchen-Wälder (LRT FFH 19,06 BY P34 Sondheim 9130, 9150, 9170)

Strukturreiche Wälder (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen östlich des Schützen- und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebundenen Avifauna, u.a. Rotmilan, FFH, SPA 0,90 BY P44 brunnens Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

Die Zone deckt das Landschaftsschutzgebiet "Hohe Rhön" mit 3900 ha ab. Es erstreckt sich vom Truppenübungsplatz Wildflecken über den Heidelstein am östlichen Ulsterhang bis nach Hilders. Im Bereich Tann zählt der Engels- und Dadenberg und die Tanner Hute dazu, genauso wie das Umfeld des NSG Rotes Moor. Vorkommende LRT: 6230 Artenreiche mon- tlw. NSG, LSG, Pflegezone A tane Borstgrasrasen, 6520 Berg-Mähwiesen, 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore, 5504,00 HE FFH, SPA 8220 Silikatfelsen und Felsspaltenvegetation, 9130 Waldmeister- Buchenwälder, Schlucht- und Hangmischwälder, 91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior. Als besondere Arten sind folgende zu erwähnen: Dunkler Wiesenkopf-Ameisenbläuling, Frauen- schuh, Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, Schwarzer Alpollofalter

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aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status

Umfasst die sonstigen für die Rhön besonders charakteristischen Kulturlandschaften und ergänzt und vernetzt die Kernzone mit der Pflegezone A. Der Waldkomplex Nalle, Pferds- kopf und Wasserkuppe, der Ehrenberg, Steinwand und das Umfeld der Milseburg, Habel- berg, Ulmenstein, Kleinberg-Hallenberg, Soisberg, Langenberg, Schwärzelsberg und der im Norden liegende Landecker zählen zu dieser Zone. Sie ist stark waldbetont. Daher sind dort tlw. NSG, LSG, Pflegezone B 17936,00 HE insbesondere die Wald LRT 9130 (Waldmeister-Buchenwälder), 9150 (Mitteleuropäische FFH, SPA Orchideen-Kalk-Buchenwälder) und 9180 (Schlucht und Hangschuttwälder) vertreten. Hin- zu kommt der LRT 6212 (Submediterraner Halbtrockenrasen). Weitere besondere Arten sind unter anderem das Grüne Besenmoos, der Neuntöter, der Raubwürger und der Schwarzstorch.

Pufferstreifen von 30m Tiefe am Fuß des Umlaufberges, keine negativen Auswirkungen zu erwarten, da zu ca. 34 % der Länge bestanden mit Laubwald (kommunal), ca. 25% Extensiv- Pflegezone Eyringsburg LSG 7,81 BY P4 grünland, ca. 22% Abschnitt der Fränkischen Saale, ca. 19% Rough des Golfplatzes Bad Kis- singen

Pufferstreifen von 30m Tiefe am Fuß des Basaltkegels, ausnahmslos Privatgrund, auf 95% der Länge Wald sehr unterschiedlicher Ausprägung von Sukzessionsstadium bis Hochwald, Pilsterköpfe nördlich LSG 4,18 BY P18 auf 5% Extensivgrünland, auf Grund des steilen Anstiegs zur Kernzone keine negativen Aus- wirkungen zu erwarten

Pufferstreifen von 30m Tiefe am Fuß des Basaltkegels, ausnahmslos Privatgrund, auf 59% Pilsterköpfe südlich der Länge Wald, auf 35% Extensivgrünland, auf 6% Acker, auf Grund des steilen Anstiegs LSG 5,53 BY P17 zur Kernzone keine negativen Auswirkungen zu erwarten

Wertvolles Buchen- und Eiche-Hainbuchen-Waldgebiet (LRT 9110, 9170, 9180) sowie Perl- Plattenschlag, Eichen- muschelvorkommen im naturnahen Bachlauf der Schondra (LRT 3260, 6430, 6510), offene rain, Leiten und Schond- FFH 624,43 BY P9 Talabschnitte mit lückigen Auwaldresten (LRT 91E0) und extensiven Magerwiesen, Vor- ratalsystem kommen Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und Quellregion Brandenberg strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbestän- FFH, SPA, NSG 0,24 BY P59 - Schwarze Berge den, dem Lachsbachtal mit Teichen und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebun- denen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- Querenberg westlich sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und FFH, SPA, NSG 60,07 BY P51 Schwarzes Moor strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) artenreichen Laubholzbeständen, Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

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aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status

Stark reliefierte Muschelkalk-Hänge, kleine Basaltdeckenreste sowie Unterhangbereiche im Röt (LRT 8160), mit extensiv genutzten Triften, strukturreicher Biotopkomplex mit reprä- sentativen z. T. hervorragend ausgebildeten orchideenreichen Wacholderheiden (LRT 5130), Rasdorfer Berg artenreichen Kalkmagerrasen (prioritäre Ausprägung von LRT 6210) sowie weiteren Tro- FFH, SPA, NSG 262,90 TH II 4 ckenbiotopen, naturnahen, artenreichen Waldmeister- und Orchideen-Buchenwäldern (LRT 9130, 9150) und lichten Kiefernbeständen, u.a. Neuntöter, Kleine Bart-, Fransen-, Breitflü- gel- und Zwergfledermaus, Bienen-Ragwurz

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und Reuterwiesen (Sinnquell- strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbestän- FFH, SPA, NSG 2,02 BY P46 gebiet) den, Quellregionen der Sinn und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebundenen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

Hochfläche am Rande der Hohen Rhön, mit mächtiger Blockhalde (LRT 8160, 8220) am Nordrand des Rhönhofs, bietet Mosaik aus naturnahen, arten- und blockreichen Laub- mischwäldern (LRT 9110, 9130, 9180) und Triften, in Senken oft wechselfeucht und z . T. von breiten, bebuschten Steinrücken durchzogen, mit farnreichen Fichtenbeständen, inten- Rhönkopf - Streufelsberg FFH, SPA, NSG 403,00 TH II 16 siv genutzten, montanen Fettwiesen und -weiden, kleinflächig artenreiche Wiesen, großen Hutebuchen, u.a. Neuntöter, Raubwürger, Wespenbussard, Wachtelkönig, Wiesenpieper, Rhön-Quellschnecke, Schwarzer Apollo, Stattliches Knabenkraut, Moorklee, Großer Klap- pertopf

Strukturreiche Hangzonen mit Kalkmagerrasen (LRT 5130, 6110, 6210), Magerweiden (LRT Röhnberg FFH 23,94 BY P22 6510) und Buchenwäldern (LRT 9150, 9170) mit Vorkommen des Großen Mausohrs

Strukturreicher Landschaftsausschnitt der westlichen Vorderrhön mit einem der höchsten z. T. waldbestandenen Basaltkuppenberge, naturnahen, artenreichen Waldmeister- und Orch- ideen-Buchenwäldern (LRT 9130, 9150), großflächigen Fichtenbeständen, Quellbiotopen, Rößberg FFH, SPA, NSG 309,30 TH II 8 extensiv genutzten Triften, Hangterassen, Berg-Mähwiesen (LRT 6520) und Weidegrünland mit fortschreitendem Gebüschbewuchs, u.a. Grau- und Schwarzspecht, Neuntöter, Rotmi- lan, Schwarzstorch, Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, Rhön-Quellschnecke

Rother Kuppe, Lichten- Hang- und Höhenlagen mit weiträumigen strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, FFH, SPA 401,44 BY P49 stein und Dörnergraben 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen Typischer Basaltkegel mit kraterförmigem Abbau sowie Basaltsäulen im Steilwandbereich Rudelberg und aufgelassenen strukturreichen Kalksteinbruch mit angrenzenden Kalkmagerrasen (LRT FFH 5,64 BY P13 5130, 6110, 6210)

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aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status Pufferstreifen von 30m Tiefe entlang der Kernzonengrenze hangaufwärts bzw. im Tal, wenn Ruhbrunnen Privatgrund (Extensivgrünland) angrenzend, fast ausschließlich Staatsforst, in nachhaltiger LSG 25,32 BY P19 Bewirtschaftung

Basaltdeckenrestberge der kuppigen Vorderrhön, mit Basaltblockmeeren an den Hängen (LRT 8160), naturnahen, artenreichen Schutt- bzw. Hangmisch- und Waldmeister- Buchenwäldern (LRT 9130, 9180), Bergwiesen (LRT 6520), zwei Hangquellmooren (LRT Sachsenburg FFH, SPA, NSG 42,70 TH II 12 7230), die Bornwiesen werden von zwei Quellbächen (LRT 3260) durchzogen, u.a. Wildkat- ze, Grau- und Schwarzspecht, Rotmilan, Neuntöter, Rhön-Quellschnecke, Schwarzer Apollo, Stattliches Knabenkraut, Grünes Besenmoos

Hangzonen und angrenzende Plateaulagen des Saalteals mit naturnahen und reich geglie- Schanzhügel bei Elfers- derten Vegetationskomplexen aus Wäldern (LRT 9130, 9150, 9170), Trockenstandorten FFH 23,62 BY P3 hausen unterschiedlicher Ausprägung (LRT 8160, 8210 5130, 6110, 6210), (aufgelassenen) Wein- bergen und Streuobstnutzung

Pufferstreifen von 30m Tiefe am Fuß des Basaltskegels, ausnahmslos Privatgrund, auf 66% der Länge Extensivgrünland, auf 16% Laubwaldaufforstung, auf 6% Acker, auf 12% der Schildecker Berg LSG 5,30 BY P16 Grenzlänge der Kernzone keine Pufferzone, da Hofgrundstücke des Ortes Schildeck, auf Grund des steilen Anstiegs zur Kernzone keine negativen Auswirkungen zu erwarten

Wiesental (LRT 6510) am Ostrand des Spessarts mit naturnahem Bachlauf der Sinn (LRT 3260), größeren Feuchtwiesenbereichen (LRT 6430, 91E0) und gut ausgebildeten Altwäs- Sinngrund FFH 29,60 BY P12 sern und Flutmulden, größter autochthoner Schachblumenbestand Bayerns mit Vorkommen des Ameisenbläulings und Bibers

Sommerleite westlich von Hanglagen mit weiträumigen strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit FFH, SPA 8,64 BY P50 Roth artenreichen Laubholzbeständen

Sommertrockenes Muschelkalktal mit einer Vielzahl von Seiten-Kerbtälern, steilen Hangla- gen mit Hangeinschnitten, einschließlich des ehemaligen, markanten Steinbruchs "Umpfen", mit Basaltblockhalden (LRT 8160, 8210), naturnahen, artenreichen Schutt- bzw. Hang- misch- und Orchideen-Buchenwäldern (LRT 9180, 9150), orchideenreichen Kalkmagerrasen Sommertal (LRT 6210, 6510), Wacholderheiden (LRT 5130), Hutebuchen sowie dem Fischbach (LRT FFH, SPA, NSG 159,50 TH II 19 3260) und mehreren Kalktuffquellen (LRT 7220) an dessen Seitenbächen, gehört zu den wertvollsten Tagfaltergebieten der Vorderrhön, u.a. Neuntöter, Uhu, Mops-, Bechsteinfle- dermaus, Großes Mausohr, Rhön-Quellschnecke, Berghexe, Quendel-Ameisen- und Wund- klee-Bläuling, Honigorchis, Stattliches Knabenkraut

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status

Größtenteils waldbestandener Basaltkuppenberg der Vorderrhön mit steilen Muschelkalk- Hängen und bis zu 2 m hohen Terrassen am Fuße des Nordhangs, mit arten- und struktur- Standorfsberg reichen Laubmischwäldern (LRT 9130, 9150, 9160, 9170), kleinflächigen Kalkmagerrasen FFH, SPA, NSG 27,90 TH II3 (LRT 6210), Kiefernbeständen, z. T. verbuschenden Triften, u.a. Rotmilan, Braunes und Graues Langohr, Fransenfledermaus, Zauneidechse, Bienen-Ragwurz Strukturreiches Offenlandgebiet und Hangzonen mit Kalkmagerrasen (LRT 5130, 6110, Standortübungsplatz 6210), Magerweiden (LRT 6510), Verbuschungsstadien und Buchenwäldern (LRT 9150, FFH, SPA, NSG 150,82 BY P26 Mellrichstadt 9170) mit Vorkommen des Großen Mausohrs, Uhu, Schwarzspechts, Heidelerche und Neuntöter Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520) und strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, Steinbruch Kuhsprung 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen und einer an die strukturreiche Kultur- FFH, SPA 2,39 BY P48 landschaft gebundenen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig so- wie Kammmolch- und Geburtshelferkröte

Markanter Basaltkegelberg der Vorderrhön mit Buntsandsteinsockel, mit offenen Basalt- Blockhalden (LRT 8160) mit reicher Kryptogamenflora, naturnahen, artenreichen Schutt- Stoffelskuppe FFH, SPA, NSG 12,70 TH II 25 bzw. Hangmisch- und Hainsimsen-Buchenwäldern (LRT 9110, 9180), u.a. Schwarzspecht, Rotmilan, Waldkauz, Waldlaubsänger, Alpenwindelschnecke

Typischer Mittelgebirgsbach (LRT 3260) mit guten Beständen von Bachneunauge und Streu bei Mittelstreu FFH 11,40 BY P24 Groppe mit grünlandgenutzten Auen (LRT 6430, 6510)

Streutal mit Nebengewäs- Typischer Mittelgebirgsbach (LRT 3260) mit grünlandgenutzten Auen, z.T. auch mageren FFH 1006,61 BY P70 sern Hangbereichen (LRT 6510) und guten Beständen von Bachneunauge und Groppe

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und südlich Basaltwerk - strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbestän- FFH, SPA, NSG 0,37 BY P54 Schwarze Berge den, dem Lachsbachtal mit Teichen und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebun- denen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

Hohe, waldbestandene Basaltberge und -kuppen auf einem Sockel des Triasberg- und - hügellandes im Zentrum der Vorderrhön mit, naturnahen, artenreichen Waldmeister- und Orchideen-Buchenwäldern (LRT 9130, 9150), eingestreute Basaltblockhalden (LRT 8160), Tannenberg - Seelesberg Kiefern- und Fichtenbestände, Quellbiotopen, Kalkmagerrasen sowie Wacholderheiden FFH, SPA, NSG 263,80 TH II 9 (LRT 5130), bemerkenswerte Fauna (Höhlenbrüter und Tagfalter), u.a. Grausprecht, Rotmi- lan, Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, Quendel-Ameisenbläuling, Kreuzdorn- und Pflaumen-Zipfelfalter, Weißes Waldvöglein, Vogel-Nestwurz, Stattliches Knabenkraut

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status

Stark reliefiertes Bergland (flache Basaltkuppe über Triassockel, schroffer Basaltkegelberg) der Vorderrhön mit geomorphologisch bedeutsamen Bildungen, große Basaltfelsen und - blockhalden (LRT 8210, 8160) mit entsprechend spezialisierten Lebensformen, strukturrei- Teufelsberg - Pietzelstein FFH, SPA, NSG 198,40 TH II 7 cher Komplex mit naturnahen, artenreichen Waldmeister- und Orchideen-Buchenwäldern (LRT 9130, 9150), daneben kleinflächige Nadelholzbeständen und Grünland, u.a. Neuntöter, Rotmilan, Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr

Komplexe Trockenlebensräume auf Muschelkalk mit Kalkmagerrasen (LRT 6110, 6210) und Trockengebiet nördlich Wacholderheiden (LRT 5130), Kalk-Buche- und sekundäre Eiche-Hainbuchen-Wälder (LRT FFH 7,80 BY P33 von Ostheim v. d. Rhön 9130, 9150, 9170)

Trockenstandorte bei Strukturreiche Hangzonen mit Kalkmagerrasen (LRT 5130, 6110, 6210), Magerweiden (LRT Oberwaldbehrungen und FFH 308,69 BY P28 6510) und Buchenwäldern (LRT 9150, 9170) mit Vorkommen des Großen Mausohrs Bastheim

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- Truppenübungsplatz sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und FFH, SPA 12,84 BY P47 Wildflecken NORD strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbestän- den, Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

Naturnahes Fließgewässer (LRT 3260) im Mittelgebirgsvorland der Rhön mit kiesiger bis blockiger Sohle und vielen Kolken, Ufer mit feuchten Hochstaudenfluren (LRT 6430) und besonderem Reichtum an Limnofauna, arten- und strukturreichen Laubmisch- und Auen- Ulster FFH, SPA, NSG 225,40 TH II 5 wäldern (LRT 9110, 9130, 9160, 91E0), Refugialgewässer mit bundesweiter Bedeutung, u.a. Groppe, Bachneunauge, Eisvogel, Schwarzstorch, Neuntöter, Braunkehlchen, Mops- und Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Hangzonen und angrenzende Plateaulagen des Saaletals mit naturnahen und reich geglie- Wälder und Trockenge- derten Vegetationskomplexen aus Wäldern (LRT 9130, 9150, 9170), Trockenstandorten FFH 17,09 BY P2 biete östlich Hammelburg unterschiedlicher Ausprägung (LRT 8160, 8210 5130, 6110, 6210), (aufgelassenen) Wein- bergen und Streuobstnutzung

Eichen- Hainbuchen- und Buchenwälder (LRT 9110, 9130, 9150, 9170, 9180) mit sehr gut Wälder und Trocken- ausgebildeten Wärme liebenden Säumen, Steilstufen des Wellenkalks (LRT 8210, 8160) mit standorte bei Bad Kissin- Kalktrockenrasen (LRT 6210, 6110) und Wacholderheiden (LRT 5130) oberhalb der fränki- FFH 3160,48 BY P11 gen schen Saale bei Bad Kissingen mit hohem Arten- und Individuenreichtum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten (Fledermäuse, Hirschkäfer, Gelbbauchunke)

Komplexe Trockenlebensräume auf Muschelkalk mit Kalkmagerrasen (LRT 6110, 6210) und Weißenbach (Schondra- Wacholderheiden (LRT 5130), Kalk-Buche- und sekundäre Eiche-Hainbuchen-Wälder (LRT FFH 40,24 BY P10 talsystem) 9130, 9150, 9170)

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

;/ Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

aktueller Schutz- Bezeichnung Steckbrief Fläche [ha] BL Zonen-ID status Wellberg, Mittelbühl und Komplexe Trockenlebensräume auf Muschelkalk mit Kalkmagerrasen (LRT 6110, 6210) und Dastelberg (anteilig) süd- Wacholderheiden (LRT 5130), Kalk-Buche- und sekundäre Eiche-Hainbuchen-Wälder (LRT FFH 159,28 BY P32 lich von Stockheim 9130, 9150, 9170)

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und westlich Basaltwerk - strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbestän- FFH, SPA, NSG 2,03 BY P56 Schwarze Berge den, dem Lachsbachtal mit Teichen und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebun- denen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

Hanglagen mit weiträumigen strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit Westlich des Hillenberges FFH, SPA 0,36 BY P53 artenreichen Laubholzbeständen

Hoch- und Hanglagen mit weiträumigen, mosaikartig verzahnten, vielgestaltigen Wiesenge- sellschaften (LRT 6410, 6430, 6510, 6520), großflächigen Borstgrasrasen (LRT 6230) und westlich des Lerchenhü- strukturreichen Wäldern (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbestän- FFH, SPA, NSG 0,68 BY P58 gels - Schwarze Berge den, dem Lachsbachtal mit Teichen und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebun- denen Avifauna, u.a. Rotmilan, Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

Strukturreiche Wälder (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen westlich des Schützen- und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebundenen Avifauna, u.a. Rotmilan, FFH, SPA 0,52 BY P43 brunnens Neuntöter, Spechte und Wachtelkönig

Weyhershauk, Am Rau- Komplexe Trockenlebensräume auf Muschelkalk mit Kalkmagerrasen (LRT 6110, 6210) und enstein und Rod nördlich Wacholderheiden (LRT 5130), Kalk-Buche- und sekundäre Eiche-Hainbuchen-Wälder (LRT FFH, NSG 95,22 BY P35 von Ostheim v. d. Rhön 9130, 9150, 9170)

Arten- und strukturreiche, großflächige Schafhutungen mit Kalkmagerrasen (prioritäre Ausprägung von LRT 6210; 6110, 6510), Wacholdergebüschen (LRT 5130), im unteren Hangbereich befinden sich ein Hangquellmoor (LRT 6410, 7230), mehrere kleine Quellaus- Wiesenthaler Schweiz FFH, SPA, NSG 38,30 TH II 20 tritte (LRT 7220; 6430) sowie großseggenreiche Feuchtwiesen, die in engem Kontakt zu Erlenbruchwaldresten (LRT 91E0) stehen, gehört zu den wertvollsten Tagfaltergebieten der Vorderrhön, u.a. Neuntöter, Zauneidechse, Quendel-Ameisenbläuling, Warrens Würfelfalter

Strukturreiche Wälder (LRT 9110, 9130, 9170, 9180) mit artenreichen Laubholzbeständen zwischen Feuerberg und und einer an die strukturreiche Kulturlandschaft gebundenen Avifauna, u.a. Rotmilan, FFH, SPA 1,18 BY P42 Kissinger Hütte Neuntöter, Spechte, Birkhuhn und Wachtelkönig

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Tabelle Anh-3: Weitere Charakterarten des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (nach Lebens- räumen unterteilt) (Quelle: ALTMOOS 1998, RUF 2016, GÖRNER ET AL. 2016)

Name deutsch Name wissenschaftlich Kalkmagerrasen Großes Windröschen Anemone sylvestris Gewöhnliches Katzenpfötchen Antennaria dioica Silberdistel Carlina acaulis Deutscher Enzian Gentianella germanica Wacholder Juniperus communis Fliegen-Ragwurz Ophrys insectifera Sumpf-Herzblatt Parnassia palustris Gewöhnliche Kuhschelle Pulsatilla vulgaris Berg-Gamander Teucrium montanum Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden Gewöhnliches Katzenpfötchen Antennaria dioica Arnika Arnica montana Berg-Flockenblume Centaurea montana Pracht-Nelke Dianthus superbus Nordischer Augentrost Euphrasia frigida Deutscher Enzian Gentianella germanica Wacholder Juniperus communis Wald-Läusekraut Pedicularis sylvatica Begrannter Klappertopf Rhinanthus glacialis Trollblume Trollius europaeus Preiselbeere Vaccinium vitis-idaea Extensiv-Grünland Echte Mondraute Botrychium lunaria Ästige Mondraute Botrychium matricariifolia Berg-Flockenblume Centaurea montana Weicher Pippau Crepis mollis Geflecktes Knabenkraut Dactylorhiza maculata Stattliches Knabenkraut Orchis mascula Kleines Knabenkraut Anacamptis morio Trollblume Trollius europaeus Braunkehlchen Saxicola rubetra Schwarzkehlchen Saxicola rubicola Wiesenpieper Anthus pratensis Bekassine Gallinago gallinago Wachtelkönig Crex crex Birkhuhn Lyrurus tetrix Berghexe Chazara briseis Weißdolch-Bläuling Polyommatus damon Schwarzfleck-Bläuling Glaucopsyche arion Großpunkt-Bläuling Glaucopsyche alexis Randring-Perlmutterfalter Boloria eunomia Dukatenfalter Lycaena virgaureae Lilagold-Feuerfalter Lycaena hippothoe Goldener Scheckenfalter Euphydryas aurinia

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Name deutsch Name wissenschaftlich Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling Maculinea teleius Hochmoor-Perlmuttfalter Boloria aquilonaris Rotflügelige Schnarrschrecke Psophus stridulus Warzenbeißer Decticus verrucivorus Kurzflügelige Beißschrecke Metrioptera brachyptera Westliche Beißschrecke Platycleis albopunctata Sumpfschrecke Stetophyma grossum Laubmischwälder Rotbuche Fagus sylvatica Esche Fraxinus escelsior Bergahorn Acer pseudoplatanus Sommerlinde Tilia platyphyllo Breitblättrige Glockenblume Campanula latifolia Hohler Lerchensporn Corydalis cava Mittlerer Lerchensporn Corydalis intermedia Frauenschuh Cypripedium calceolus Märzenbecher Leucojum vernum Silberblatt Lunaria rediviva Platanenblättriger Hahnenfuß Ranunculus platanifolius Kegelmoos Brachythecium reflexum Kegelmoos Brachythecium geheebii Laubmoos Homomallium incurvatum Schwarzstorch Ciconia nigra Waldschnepfe Scolopax rusticola Hohltaube Columba oenas Schwarzspecht Dryocopus martius Wildkatze Felis s. silvestris Ökosystem Wasser & Moore Magellans Torfmoos Sphagnum magellanicum Spieß-Torfmoos Sphagnum cuspidatum Rosmarinheide Andromeda polifolia Glocken-Heide Erica tetralix Rundblättriger Sonnentau Drosera rotundifolia Siebenstern Trientalis europaea Rauschbeere Vaccinium uliginosum Moosbeere Vaccinium oxycoccus Arktische Smaragdlibelle Somatochlora arctica Torf-Mosaikjungfer Aeshna juncea Moor-Perlmutterfalter Boloria aquilonaris Laufkäferart Trechus rivularis Wolfspinnenart Tricca alpigena Rhön-Quellschnecke Bythinella compressa Alpen-Strudelwurm Crenobia alpina Höhlenflohkrebs Niphargus schellenbergi Feuersalamander Salamandra salamandra Drüsige Fetthenne Sedum villosum Flutender Wasserhahnenfuß Ranunculus fluitans Bachmuschel Unio crassus

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Name deutsch Name wissenschaftlich Flussperlmuschel Margaritifera margaritifera Groppe Cottus gobio Bachforelle Salmo trutta Bachneunauge Lampetra planeri Äsche Thymallus thymallus Eisvogel Alcedo atthis Wasseramsel Cinclus cinclus Gebirgsstelze Motacilla cinerea Blauflügelige Prachtlibelle Calopteryx virgo Gebänderte Prachtlibelle Calopteryx splendens Schwarzerle Alnus glutinosa Eisenhut Aconitum napellus Breitblättriger Glockenblume Campanula latifolia Moos Porella cordaeana Moos Scapania undulata Bach-Gallertflechte Collema flaccidum Bach-Lederflechte Dermatocarpon luridum Bach-Schwielenflechte Phaeophyscia endococcina Europäischer Laubfrosch Hyla arborea Geburtshelferkröte Alytes obstetricans Kreuzotter Vipera berus Barbe Barbus barbus Edelkrebses Astacus astacus Ökosystem Siedlung Haussperling Passer domesticus Schleiereule Tyto alba Rauchschwalbe Hirundo rustica Mehlschwalbe Delichon urbicum Mauersegler Apus apus Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus Großes Mausohr Myotis myotis Graues Langohr Plecotus austriacus Braunes Langohr Plecotus auritus Mopsfledermaus Barbastella barbastellus

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Tabelle Anh-4: Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner [Euro] in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön von 1994 bis 2014 (Quel- le: STATISTISCHES BUNDESAMT 2017)

Landkreis Jahr Rhön- Hersfeld- Schmalkalden- MW Rhön-Landkreise MW Deutschland Bad Kissingen Fulda Wartburgkreis Grabfeld Rotenburg Meiningen 1994 18.391 19.562 21.155 20.020 12.506 11.177 17.135 22.555 1995 18.910 19.839 21.426 20.516 13.775 12.542 17.835 23.354 1996 19.119 20.135 21.406 20.404 13.875 11.153 17.682 23.646 1997 19.208 20.178 22.219 21.268 14.406 12.135 18.236 24.133 1998 19.722 20.640 22.842 22.294 15.089 13.043 18.938 24.780 1999 20.111 21.230 23.462 22.413 15.423 14.146 19.464 25.360 2000 20.130 21.852 24.181 23.499 15.773 14.671 20.018 25.983 2001 20.443 22.076 25.935 24.379 16.234 15.366 20.739 26.741 2002 20.586 22.739 26.686 24.681 16.927 15.466 21.181 27.082 2003 20.694 23.213 26.909 25.115 17.595 15.858 21.564 27.224 2004 20.570 24.178 26.314 26.173 18.366 16.123 21.954 27.875 2005 20.743 24.191 26.755 25.950 19.027 17.250 22.319 28.288 2006 21.196 24.345 28.064 26.996 19.054 18.420 23.013 29.483 2007 22.210 25.540 29.993 29.228 19.994 19.163 24.355 31.030 2008 22.896 26.358 30.147 30.393 20.100 21.184 25.180 31.719 2009 22.587 26.605 29.634 30.122 19.534 17.976 24.410 30.569 2010 23.556 27.294 31.605 31.785 21.261 20.372 25.979 32.137 2011 25.063 29.195 32.039 32.784 22.614 22.692 27.398 33.673 2012 25.213 31.193 32.444 33.041 23.016 22.830 27.956 34.253 2013 26.454 31.199 33.510 34.368 23.409 22.849 28.632 34.978 2014 27.397 33.171 34.516 34.589 24.391 23.420 29.581 36.003

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Tabelle Anh-5: Entwicklung der Handwerksbetriebe in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (2000-2015) (Quelle: HWK UNTERFRAN- KEN 2017, HWK KASSEL 2017, HWK SÜDTHÜRINGEN 2017)

Landkreis Jahr Bad Kissingen Rhön-Grabfeld Fulda Hersfeld-Rotenburg Wartburgkreis Schmalkalden-Meiningen 2000 1.392 1.141 2.232 1.205 1.759 2.148 2004 1.465 1.147 2.324 1.189 1.779 2.135 2008 1.527 1.227 2.426 1.228 1.816 2.130 2012 1.543 1.234 2.595 1.274 1.785 2.148 2013 1.533 1.221 2.627 1.284 1.763 2.133 2014 1.540 1.221 2.602 1.291 1.732 2.089 2015 1.524 1.204 2.588 1.281 1.708 2.056

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Tabelle Anh-6: Entwicklung der Anzahl der Erwerbstätigen [in 1.000] in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (gesamt) von 2000 ± 2014 (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Erwerbstätige [in 1.000] Jahr Lkr. Lkr. Lkr. Lkr. Lkr. Lkr. Schmalkalden- Gesamt Bad Kissingen Rhön-Grabfeld Fulda Hersfeld-Rotenburg Wartburgkreis Meiningen 1994 52,4 38,8 103,0 56,8 k. D. k. D. k. D. 1995 52,9 39,3 103,9 57,3 k. D. k. D. k. D. 1996 53,6 38,9 104,2 57,3 k. D. k. D. k. D. 1997 53,6 38,7 104,1 58,2 k. D. k. D. k. D. 1998 54,2 39,4 106,2 58,6 k. D. k. D. k. D. 1999 54,6 39,4 108,7 58,2 k. D. k. D. k. D. 2000 54,3 39,7 111,1 60,4 63,3 54,7 383,5 2001 53,7 40,0 110,9 60,5 62,2 54,4 381,7 2002 52,9 40,2 109,9 60,4 61,5 53,4 378,4 2003 52,9 39,3 109,4 59,2 59,5 52,3 372,7 2004 52,1 39,0 110,0 58,7 59,4 52,5 371,7 2005 52,1 39,1 110,4 58,0 59,4 53,1 372,2 2006 52,3 39,1 112,8 58,0 59,5 52,8 374,5 2007 54,0 39,5 115,5 58,3 59,7 53,5 380,5 2008 53,2 40,0 116,3 58,7 60,0 54,0 382,2 2009 52,0 40,4 116,3 59,2 59,0 52,9 379,8 2010 52,4 40,5 117,8 60,5 58,7 52,6 382,4 2011 51,5 41,6 120,4 62,9 59,9 52,2 388,4 2012 51,4 41,9 122,5 63,1 59,7 53,5 392,1 2013 52,0 42,1 123,7 63,1 59,4 52,2 392,4 2014 52,1 42,6 125,2 63,0 59,6 52,5 395,0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Tabelle Anh-7: Entwicklung der Anzahl der Erwerbstätigen [in 1.000] in den Landkreisen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (gesamt) von 2000 ± 2014 (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

am Wohnort Wohnort am Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte Wohnort am Entwicklung der Beschäf- tigtenzahlen Beschäftigte der Ge- an samt- 25- unter der an Jährige Gesamt- Beschäftigte Männer Wohnort am Beschäftigte Frauen Wohnort am Beschäftigte Gesamt- der 25- unter der an Jährige Gesamt- Gemeinden Ausländer bevölkerung bevölkerung an Ausländer bevölkerung bevölkerung

2011-2015 2011 2015 2011 2015 [in %]

Aschenhausen 85 74 -12,94 0 10 39 35 0 5 Aura a.d. Saale 341 342 0,29 4 55 195 147 4 58 Bad Bocklet 1726 1.761 2,03 31 236 933 828 56 214 Bad Brückenau 2.096 2.196 4,77 62 270 1.181 1.015 137 255 Bad Kissingen 6.651 7.290 9,61 259 845 3.630 3.660 467 766 Bad Neustadt a. d. Saale 5.628 6.036 7,25 217 700 3.172 2.864 392 633 Bastheim 760 833 9,61 9 108 478 355 25 129 Birx 81 78 -3,70 0 11 42 36 0 6 Bischofsheim 1.860 1.908 2,58 17 319 1.040 868 24 269 Brunnhartshausen 161 183 13,66 0 22 100 83 0 21 Burglauer 686 734 7,00 6 106 405 329 10 83 Burkardroth 3.080 3.126 1,49 17 449 1.721 1.405 41 404 Buttlar 645 627 -2,79 3 86 363 264 * 47 Dermbach 1.365 1.320 -3,30 8 154 681 639 16 85 Diedorf 152 152 0,00 0 23 98 54 0 17 Dipperz 1.237 1.370 10,75 31 180 752 618 36 179 Ebersburg 1.640 1.757 7,13 18 250 1.012 745 36 234 Ehrenberg 977 1.043 6,76 0 170 620 423 9 186 Elfershausen 1.109 1.157 4,33 3 142 646 511 12 150

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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am Wohnort Wohnort am Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte Wohnort am Entwicklung der Beschäf- tigtenzahlen Beschäftigte der Ge- an samt- 25- unter der an Jährige Gesamt- Beschäftigte Männer Wohnort am Beschäftigte Frauen Wohnort am Beschäftigte Gesamt- der 25- unter der an Jährige Gesamt- Gemeinden Ausländer bevölkerung bevölkerung an Ausländer bevölkerung bevölkerung

2011-2015 2011 2015 2011 2015 [in %]

Empfertshausen 222 228 2,70 * 21 124 104 * 25 Erbenhausen 267 262 -1,87 * 31 150 112 * 13 Euerdorf 550 559 1,64 5 93 303 256 10 89 Fladungen 823 898 9,11 * 134 486 412 14 134 Frankenheim 486 491 1,03 * 69 297 194 0 51 Friedelshausen 128 127 -0,78 0 16 75 52 * 14 Geisa 2.045 2.074 1,42 4 284 1.178 896 22 186 Geroda 315 316 0,32 6 45 180 136 3 44 Gersfeld 1.866 2.004 7,40 37 266 1.131 873 53 299 Gerstengrund 33 35 6,06 0 6 20 15 0 5 Hammelburg 3.918 4.090 4,39 65 606 2.209 1.881 112 575 Hausen 277 278 0,36 0 53 170 108 5 38 Hilders 1.553 1.723 10,95 14 236 957 766 35 283 Hofbieber 2.109 2.263 7,30 17 332 1.246 1.017 45 323 Hohenroda 1.130 1.138 0,71 7 144 663 475 14 136 Hohenroth 1.445 1.474 2,01 19 184 801 673 21 179 Hümpfershausen 179 185 3,35 0 17 94 91 0 16 Kaltennordheim 1.418 1.414 -0,28 3 189 787 627 7 113 Kaltensundheim 359 355 -1,11 * 48 191 164 0 23 Kaltenwestheim 424 409 -3,54 0 60 242 167 * 39 Mellrichstadt 1.973 2.072 5,02 17 280 1.103 969 32 270 Melpers 52 45 -13,46 0 7 24 21 0 3

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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am Wohnort Wohnort am Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte Wohnort am Entwicklung der Beschäf- tigtenzahlen Beschäftigte der Ge- an samt- 25- unter der an Jährige Gesamt- Beschäftigte Männer Wohnort am Beschäftigte Frauen Wohnort am Beschäftigte Gesamt- der 25- unter der an Jährige Gesamt- Gemeinden Ausländer bevölkerung bevölkerung an Ausländer bevölkerung bevölkerung

2011-2015 2011 2015 2011 2015 [in %]

Motten 721 762 5,69 7 121 413 349 25 112 Neidhartshausen 147 142 -3,40 0 16 83 59 0 8 Niederlauer 706 735 4,11 8 112 390 345 12 101 Nordheim 430 447 3,95 4 76 251 196 9 76 Nüdlingen 1.719 1.749 1,75 23 260 937 812 40 222 Nüsttal 1.066 1.192 11,82 10 162 677 515 23 183 Oberelsbach 1.120 1.145 2,23 5 167 626 519 8 164 Oberkatz 123 111 -9,76 0 14 62 49 0 10 Oberleichtersbach 808 869 7,55 5 120 454 415 23 129 Oberthulba 1.936 2.036 5,17 15 252 1.154 882 28 254 Oberweid 224 209 -6,70 0 25 114 95 0 23 Oechsen 298 281 -5,70 0 34 140 141 3 16 Oepfershausen 224 230 2,68 0 32 127 103 0 19 Ostheim 1.168 1.206 3,25 8 151 652 554 20 138 Poppenhausen 843 961 14,00 14 126 535 426 24 128 Rasdorf 569 605 6,33 6 88 346 259 14 80 Rhönblick 1.245 1.241 -0,32 0 125 653 588 * 87 Riedenberg 415 414 -0,24 4 68 222 192 4 57 Rosa 340 311 -8,53 0 29 174 137 0 15 Roßdorf 290 286 -1,38 0 30 166 120 0 20 Sandberg 1.026 1.040 1,36 4 158 600 440 10 147 Schenklengsfeld 1.561 1.649 5,64 10 190 927 722 25 190

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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am Wohnort Wohnort am Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte Wohnort am Entwicklung der Beschäf- tigtenzahlen Beschäftigte der Ge- an samt- 25- unter der an Jährige Gesamt- Beschäftigte Männer Wohnort am Beschäftigte Frauen Wohnort am Beschäftigte Gesamt- der 25- unter der an Jährige Gesamt- Gemeinden Ausländer bevölkerung bevölkerung an Ausländer bevölkerung bevölkerung

2011-2015 2011 2015 2011 2015 [in %]

Schleid 487 485 -0,41 0 70 290 195 * 45 Schönau 489 492 0,61 3 73 259 233 3 56 Schondra 642 685 6,70 * 120 388 297 4 117 Sondheim 371 383 3,23 * 69 201 182 * 47 Stadtlengsfeld 1.040 1.002 -3,65 3 121 547 455 0 67 Stepfershausen 284 284 0,00 0 30 140 144 * 12 Stockheim 390 412 5,64 6 52 209 203 7 59 Tann 1.522 1.649 8,34 26 248 937 712 43 246 Unsleben 342 370 8,19 4 50 200 170 7 52 Unterbreizbach 1.641 1.570 -4,33 4 204 906 664 10 125 Unterkatz 148 138 -6,76 0 5 73 65 0 9 Unterweid 182 185 1,65 0 24 95 90 0 15 Urnshausen 318 307 -3,46 * 36 170 137 * 25 Vacha 2.317 2.268 -2,11 8 270 1.247 1.021 11 168 Wartmannsroth 767 838 9,26 5 100 461 377 14 110 Weilar 331 336 1,51 3 32 189 147 5 24 Wiesenthal 373 370 -0,80 0 37 212 158 * 30 Wildflecken 1.177 1.150 -2,29 20 161 670 480 40 138 Willmars 178 184 3,37 0 22 97 87 * 25 Wollbach 514 554 7,78 4 61 305 249 5 56 Zeitlofs 816 825 1,10 10 132 435 390 24 119 Zella / Rhön 206 197 -4,37 * 19 113 84 0 15

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Tabelle Anh-8: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön 2011-2015 (* = zu geringe Datenmenge) (Quelle: STATISTIK DER BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Landwirtschaft, Forst und Dienstleistungen (ohne Handel, Verkehr Gesamt Produzierendes Gewerbe Fischerei und Gastgewerbe Gemeinden BL 2011- 2011- 2011-2015 2011-2015 2011 2015 2011 2015 2015 2011 2015 2011 2015 2015 [%] [%] [%] [%] Aschenhausen TH k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Aura a.d. Saale BY 72 72 0,00 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Bad Bocklet, M BY 1.373 1.624 18,28 12 11 -8,33 173 175 1,16 776 1.010 30,15 Bad Brückenau, St BY 3.321 3.398 2,32 k. D. k. D. k. D. 1.069 999 -6,55 1.696 1.802 6,25 Bad Kissingen, BY 10.203 10.711 4,98 11 9 -18,18 1.475 1.453 -1,49 6.300 6.831 8,43 GKSt Bad Neustadt a. d. BY 14.878 15.487 4,09 22 23 4,55 6.246 6.636 6,24 6.365 6.495 2,04 Saale, St Bastheim BY 467 421 -9,85 k. D. 20 k. D. 280 182 -35,00 149 191 28,19 Birx TH k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Bischofsheim a. d. BY 1.020 1.095 7,35 k. D. k. D. k. D. 509 568 11,59 k. D. k. D. k. D. Rhön, St Brunnhartshausen TH 26 * k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Burglauer BY 145 141 -2,76 k. D. k. D. k. D. 69 62 -10,14 40 k. D. k. D. Burkardroth, M BY 866 882 1,85 k. D. k. D. k. D. 396 394 -0,51 235 269 14,47 Buttlar TH 329 324 -1,52 k. D. k. D. k. D. 214 251 17,29 33 k. D. k. D. Dermbach TH 895 954 6,59 k. D. k. D. k. D. 403 483 19,85 217 167 -23,04 Diedorf/Rhön TH 99 109 10,10 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Dipperz HE 390 526 34,87 6 8 33,33 157 184 17,20 107 127 18,69 Ebersburg HE 1.102 1.132 2,72 15 k. D. k. D. 609 636 4,43 254 249 -1,97 Ehrenberg (Rhön) HE 399 306 -23,31 8 8 0,00 276 163 -40,94 65 64 -1,54 Elfershausen, M BY 688 734 6,69 k. D. 5 k. D. 515 524 1,75 102 134 31,37 Empfertshausen TH 211 211 0,00 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. 21 17 -19,05 Erbenhausen TH 50 * k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Euerdorf, M BY 526 618 17,49 k. D. k. D. k. D. 300 316 5,33 150 199 32,67 Fladungen, St BY 400 417 4,25 4 5 25,00 117 109 -6,84 180 198 10,00 Frankenheim TH 98 101 3,06 k. D. k. D. k. D. 76 77 1,32 k. D. k. D. k. D. Friedelshausen TH k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D.

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Landwirtschaft, Forst und Dienstleistungen (ohne Handel, Verkehr Gesamt Produzierendes Gewerbe Fischerei und Gastgewerbe Gemeinden BL 2011- 2011- 2011-2015 2011-2015 2011 2015 2011 2015 2015 2011 2015 2011 2015 2015 [%] [%] [%] [%] Geisa, St TH 1.447 1.575 8,85 k. D. k. D. k. D. 749 836 11,62 317 331 4,42 Geroda, M BY 64 58 -9,38 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Gersfeld, St HE 1.396 1.512 8,31 k. D. k. D. k. D. 553 595 7,59 563 595 5,68 Gerstengrund TH k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Hammelburg, St BY 4.170 4.342 4,12 100 98 -2,00 1.028 1.111 8,07 2.187 2.364 8,09 Hausen (Rhön) BY 255 298 16,86 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Hilders HE 1.076 1.044 -2,97 5 7 40,00 549 481 -12,39 264 273 3,41 Hofbieber, GG HE 862 1.018 18,10 34 51 50,00 228 242 6,14 416 522 25,48 Hohenroda HE 328 398 21,34 4 6 50,00 110 149 35,50 102 111 8,82 Hohenroth BY 377 370 -1,86 k. D. k. D. k. D. 141 119 -15,60 184 212 15,22 Hümpfershausen TH 15 17 13,33 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Kaltennordheim TH 641 714 11,39 k. D. k. D. k. D. 281 298 6,05 203 209 2,96 Kaltensundheim TH 301 282 -6,31 k. D. k. D. k. D. 96 94 -2,08 90 91 1,11 Kaltenwestheim TH 66 69 4,55 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. 18 20 11,11 Mellrichstadt, St BY 2.935 3.417 16,42 10 11 10,00 1.788 2.153 20,41 729 751 3,02 Melpers TH k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Motten BY 367 421 14,71 k. D. k. D. k. D. 241 277 14,94 k. D. k. D. k. D. Neidhartshausen TH k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Niederlauer BY 602 580 -3,65 k. D. k. D. k. D. 216 217 0,46 76 k. D. k. D. Nordheim v. d. BY 242 196 -19,01 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. 72 75 4,17 Rhön Nüdlingen BY 743 853 14,80 16 25 56,25 442 458 3,62 230 288 25,22 Nüsttal HE 297 241 -18,86 k. D. k. D. k. D. 144 117 -18,75 k. D. 64 k. D. Oberelsbach, M BY 273 305 11,72 8 7 -12,50 136 147 8,09 89 96 7,87 Oberkatz TH k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Oberleichtersbach BY 716 795 11,03 6 3 -50,00 605 674 11,40 38 41 7,89 Oberthulba, M BY 1.043 1.084 3,93 8 k. D. k. D. 503 477 -5,17 176 319 81,25 Oberweid TH 47 65 38,30 k. D. k. D. k. D. 19 23 21,05 k. D. k. D. k. D. Oechsen TH 39 36 -7,69 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. 14 12 -14,29 Oepfershausen TH 28 21 -25,00 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. 21 10 -52,38

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Landwirtschaft, Forst und Dienstleistungen (ohne Handel, Verkehr Gesamt Produzierendes Gewerbe Fischerei und Gastgewerbe Gemeinden BL 2011- 2011- 2011-2015 2011-2015 2011 2015 2011 2015 2015 2011 2015 2011 2015 2015 [%] [%] [%] [%] Ostheim v. d. Rhön BY 708 706 -0,28 k. D. k. D. k. D. 287 264 -8,01 k. D. k. D. k. D. Poppenhausen HE 1.262 1.354 7,29 7 k. D. k. D. 1.029 1.044 1,46 101 155 53,47 (Wasserkuppe) Rasdorf HE 355 382 7,61 k. D. k. D. k. D. 280 313 11,79 51 46 -9,80 Rhönblick TH 259 242 -6,56 93 98 5,38 60 56 -6,67 43 55 27,91 Riedenberg BY 137 140 2,19 k. D. k. D. k. D. 20 18 -10,00 k. D. 43 k. D. Rosa (Thüringen) TH 93 60 -35,48 k. D. k. D. k. D. k. D. 25 k. D. k. D. k. D. k. D. Roßdorf (Thürin- TH 45 45 0,00 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. 19 29 52,63 gen) Sandberg BY 161 180 11,80 k. D. k. D. k. D. 42 51 21,43 93 93 0,00 Schenklengsfeld HE 396 427 7,83 11 14 27,27 92 98 6,52 167 182 8,98 Schleid (Rhön) TH 38 41 7,89 k. D. k. D. k. D. 19 18 -5,26 k. D. k. D. k. D. Schönau a. d. BY 130 112 -13,85 k. D. k. D. k. D. 90 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Brend Schondra, M BY 381 405 6,30 k. D. k. D. k. D. 202 210 3,96 k. D. k. D. k. D. Sondheim v. d. BY 222 204 -8,11 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Rhön Stadtlengsfeld, St TH 428 547 27,80 k. D. k. D. k. D. 118 256 116,95 209 192 -8,13 Stepfershausen TH 33 23 -30,30 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Stockheim BY 84 73 -13,10 k. D. k. D. k. D. 46 33 -28,26 27 31 14,81 Tann (Rhön), St HE 932 1.016 9,01 7 10 42,86 455 462 1,54 320 384 20,00 Unsleben BY 322 265 -17,70 k. D. k. D. k. D. k. D. 162 k. D. 43 60 39,53 Unterbreizbach TH 1.357 1.385 2,06 k. D. k. D. k. D. 1.163 1.115 -4,13 113 189 67,26 Unterkatz TH 33 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Unterweid TH 36 35 -2,78 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. 21 19 -9,52 Urnshausen TH 51 58 13,73 k. D. k. D. k. D. 11 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Vacha TH 1.248 1.297 3,93 k. D. k. D. k. D. 467 445 -4,71 425 422 -0,71 Wartmannsroth BY 208 232 11,54 k. D. 16 k. D. 62 81 30,65 k. D. 43 k. D. Weilar TH 50 112 124,00 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Wiesenthal (Thü- TH 57 52 -8,77 k. D. k. D. k. D. 31 18 -41,94 k. D. k. D. k. D. ringen)

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

/,9 Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Landwirtschaft, Forst und Dienstleistungen (ohne Handel, Verkehr Gesamt Produzierendes Gewerbe Fischerei und Gastgewerbe Gemeinden BL 2011- 2011- 2011-2015 2011-2015 2011 2015 2011 2015 2015 2011 2015 2011 2015 2015 [%] [%] [%] [%] Wildflecken BY 1.070 1.074 0,37 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. 343 332 -3,21 Willmars BY 69 75 8,70 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Wollbach BY 91 103 13,19 k. D. k. D. k. D. 22 k. D. k. D. 30 42 40,00 Zeitlofs, M BY 306 348 13,70 23 19 -17,39 167 180 7,78 56 83 48,21 Zella/Rhön TH 24 25 4,17 k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D.

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/9 Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Tabelle Anh-9: Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön 2011-2015 (Quelle: STATISTIK DER BUNDE- SAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

2011 2015 Anteil der Anteil der Geschlecht Geschlecht Entwicklung der Langzeitarbeitslosen Langzeitarbeitslosen Arbeits- an der an der Gemeinden Arbeitslose Arbeitslose losenzahlen Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit insgesamt insgesamt 2011-2015 2011 2015 Männer Frauen Männer Frauen [%] [%]

Aschenhausen 3 k. D. k. D. 4 k. D. k. D. 51,5 k. D. k. D. Aura a.d. Saale 17 7 9 13 9 4 -21,7 21,2 k. D. Bad Bocklet 93 48 45 87 46 41 -6,8 29,8 22,5 Bad Brückenau 231 115 116 189 103 87 -18,1 23,4 35,6 Bad Kissingen 673 321 351 595 309 286 -11,5 30,0 32,7 Bad Neustadt a. d. Saale 366 187 179 367 224 143 0,4 26,7 24,3 Bastheim 37 23 15 28 14 14 -24,8 19,9 25,2 Birx 6 k. D. k. D. 4 k. D. k. D. -32,9 k. D. k. D. Bischofsheim 91 50 40 80 44 37 -11,1 29,0 27,0 Brunnhartshausen 14 7 7 8 k. D. k. D. -46,1 29,9 k. D. Burglauer 24 11 13 18 9 9 -25,2 23,4 15,2 Burkardroth 149 80 69 116 57 59 -22,5 26,7 25,2 Buttlar 28 14 14 14 7 7 -48,9 29,9 26,6 Dermbach 100 50 50 64 35 29 -35,8 32,1 41,5 Diedorf 9 5 5 4 k. D. k. D. -54,9 k. D. k. D. Dipperz 37 22 15 44 23 22 19,6 15,3 17,3 Ebersburg 69 31 38 61 37 24 -11,2 26,5 20,7 Ehrenberg 28 16 12 36 21 15 26,8 25,7 25,6 Elfershausen 47 23 23 43 25 18 -8,6 29,9 28,6 Empfertshausen 16 7 9 16 8 8 0,0 42,0 33,0 Erbenhausen 16 8 8 12 7 5 -28,9 26,9 k. D. Euerdorf 41 19 22 34 19 16 -16,1 41,8 27,7 Fladungen 33 18 16 35 19 16 6,0 22,6 14,2

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

/9, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

2011 2015 Anteil der Anteil der Geschlecht Geschlecht Entwicklung der Langzeitarbeitslosen Langzeitarbeitslosen Arbeits- an der an der Gemeinden Arbeitslose Arbeitslose losenzahlen Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit insgesamt insgesamt 2011-2015 2011 2015 Männer Frauen Männer Frauen [%] [%]

Frankenheim 58 35 22 41 28 13 -28,8 31,0 33,3 Friedelshausen 14 10 3 7 5 3 -46,3 18,5 k. D. Geisa 102 60 42 88 51 37 -14,0 25,0 39,9 Geroda 13 9 5 18 11 8 38,1 26,9 33,5 Gersfeld 85 43 42 81 47 34 -5,0 22,3 19,4 Gerstengrund k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Hammelburg 250 125 125 239 132 107 -4,4 35,7 28,0 Hausen 11 5 6 10 6 5 -6,2 26,4 k. D. Hilders 95 51 44 74 45 29 -21,8 19,6 27,0 Hofbieber 59 27 33 54 32 23 -8,7 24,4 20,8 Hohenroda 45 26 19 37 18 19 -17,8 29,8 19,6 Hohenroth 50 27 22 47 25 21 -5,9 12,6 19,1 Hümpfershausen 12 7 5 7 k. D. k. D. -44,2 k. D. k. D. Kaltennordheim 109 61 48 89 50 39 -18,0 33,5 35,6 Kaltensundheim 18 10 8 17 8 8 -9,1 k. D. 20,6 Kaltenwestheim 29 21 8 23 14 9 -21,8 27,9 18,0 Mellrichstadt 126 61 65 121 67 54 -4,4 31,3 27,1 Melpers k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Motten 24 10 13 26 14 12 9,9 24,6 30,4 Neidhartshausen 13 5 8 16 8 8 23,7 37,8 45,6 Niederlauer 25 14 11 21 14 7 -16,2 20,5 16,2 Nordheim 21 9 12 17 11 6 -21,0 29,4 k. D. Nüdlingen 87 40 47 62 33 29 -28,4 25,2 23,4

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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2011 2015 Anteil der Anteil der Geschlecht Geschlecht Entwicklung der Langzeitarbeitslosen Langzeitarbeitslosen Arbeits- an der an der Gemeinden Arbeitslose Arbeitslose losenzahlen Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit insgesamt insgesamt 2011-2015 2011 2015 Männer Frauen Männer Frauen [%] [%]

Nüsttal 43 26 17 30 16 14 -29,8 20,9 21,0 Oberelsbach 35 22 13 37 23 14 6,4 22,4 15,7 Oberkatz 6 3 4 7 3 4 14,9 k. D. k. D. Oberleichtersbach 28 12 17 28 16 12 -0,6 20,2 17,7 Oberthulba 88 47 41 77 37 40 -11,9 29,3 29,4 Oberweid 15 9 5 17 9 8 16,6 17,7 36,3 Oechsen 17 11 7 14 10 5 -15,2 19,1 24,9 Oepfershausen 13 6 8 13 7 6 -3,1 23,3 25,3 Ostheim 57 31 25 52 35 17 -7,5 18,2 25,1 Poppenhausen 32 16 16 24 13 11 -25,0 19,8 17,9 Rasdorf 20 10 11 18 8 10 -12,7 37,1 19,2 Rhönblick 90 49 41 58 33 25 -35,9 34,5 21,0 Riedenberg 13 9 4 14 8 6 9,2 21,7 k. D. Rosa 15 9 6 17 8 9 15,6 36,3 20,8 Roßdorf 18 9 9 16 7 9 -10,6 41,5 43,8 Sandberg 35 19 16 38 18 20 8,3 15,7 24,2 Schenklengsfeld 82 38 45 65 34 32 -20,6 35,1 30,4 Schleid 17 10 7 16 12 4 -1,0 23,6 29,4 Schönau 16 10 6 18 13 5 11,7 28,2 35,2 Schondra 20 7 13 20 8 12 0,8 33,2 30,0 Sondheim 19 9 10 16 10 6 -18,3 16,2 k. D. Stadtlengsfeld 86 44 42 80 54 26 -7,2 36,7 45,7 Stepfershausen 17 12 5 12 8 4 -28,8 36,6 k. D.

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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2011 2015 Anteil der Anteil der Geschlecht Geschlecht Entwicklung der Langzeitarbeitslosen Langzeitarbeitslosen Arbeits- an der an der Gemeinden Arbeitslose Arbeitslose losenzahlen Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit insgesamt insgesamt 2011-2015 2011 2015 Männer Frauen Männer Frauen [%] [%]

Stockheim 25 14 11 22 13 9 -12,2 27,4 k. D. Tann 72 43 29 75 49 25 4,4 18,5 17,7 Unsleben 17 9 7 17 12 5 -2,0 21,8 26,8 Unterbreizbach 115 55 59 96 46 50 -16,7 33,4 37,8 Unterkatz 9 k. D. k. D. 14 7 7 55,2 72,4 23,3 Unterweid 14 8 7 11 5 6 -26,6 19,1 k. D. Urnshausen 20 8 12 24 11 13 20,3 30,3 35,5 Vacha 198 101 97 178 95 83 -9,9 28,4 34,8 Wartmannsroth 41 24 17 32 19 13 -21,6 27,5 36,9 Weilar 28 13 15 20 9 11 -27,7 45,5 45,8 Wiesenthal 27 20 7 18 9 8 -35,1 47,6 39,0 Wildflecken 106 53 52 86 45 41 -18,6 31,3 34,1 Willmars 9 3 6 12 6 6 33,9 k. D. 35,6 Wollbach 20 11 9 15 8 7 -22,2 18,8 20,3 Zeitlofs 44 21 23 42 21 22 -3,0 27,8 28,7 Zella 8 k. D. k. D. 11 5 6 37,4 k. D. 36,8

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Tabelle Anh-10: Gemeldete und unbesetzte Berufsausbildungsstellen am Arbeitsort 2014 (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2017)

Gemeinde Gemeldete Berufs-ausbildungsstellen Unbesetzte Berufsausbildungsstellen Anteil der unbesetzten Stellen Aschenhausen 0 0 0 Aura a.d. Saale (EG) 5 k. D. k. D. Bad Bocklet (EG) 39 0 0 Bad Brückenau 75 6 8,0 Bad Kissingen (EG) 319 54 16,9 Bad Neustadt a. d. Saale (EG) 340 19 5,6 Bastheim (EG) 18 0 0 Birx 0 0 0 Bischofsheim 29 8 27,6 Brunnhartshausen 0 0 0 Burglauer (EG) k. D. 0 k. D. Burkardroth 34 k. D. k. D. Buttlar 7 0 0 Dermbach 21 9 42,9 Diedorf 0 0 0 Dipperz 13 0 0 Ebersburg 18 k. D. k. D. Ehrenberg 12 k. D. k. D. Elfershausen (EG) 10 0 0 Empfertshausen 3 0 0 Erbenhausen 0 0 0 Euerdorf (EG) 34 k. D. k. D. Fladungen 7 k. D. k. D. Frankenheim 6 0 0 Friedelshausen 4 0 0 Geisa 21 6 28,6 Geroda 0 0 0 Gersfeld 39 k. D. k. D. Gerstengrund 0 0 0

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Gemeinde Gemeldete Berufs-ausbildungsstellen Unbesetzte Berufsausbildungsstellen Anteil der unbesetzten Stellen Hammelburg (EG) 139 15 10,8 Hausen 11 0 0 Hilders 48 4 8,3 Hofbieber 16 3 18,8 Hohenroda 12 0 0 Hohenroth (EG) 8 3 37,5 Hümpfershausen 0 0 0 Kaltennordheim 14 4 28,6 Kaltensundheim 0 0 0 Kaltenwestheim 8 k. D. k. D. Mellrichstadt (EG) 78 k. D. k. D. Melpers 0 0 0 Motten 11 k. D. k. D. Neidhartshausen 0 0 0 Niederlauer (EG) 22 0 0 Nordheim k. D. 0 k. D. Nüdlingen (EG) 19 k. D. k. D. Nüsttal 7 k. D. k. D. Oberelsbach 7 k. D. k. D. Oberkatz 0 0 0 Oberleichtersbach 26 k. D. k. D. Oberthulba (EG) 37 4 10,8 Oberweid 0 0 0 Oechsen k. D. k. D. k. D. Oepfershausen 0 0 0 Ostheim 18 3 16,7 Poppenhausen 21 k. D. k. D. Rasdorf 11 k. D. k. D. Rhönblick 0 0 0 Riedenberg 0 0 0

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Gemeinde Gemeldete Berufs-ausbildungsstellen Unbesetzte Berufsausbildungsstellen Anteil der unbesetzten Stellen Rosa k. D. 0 k. D. Roßdorf k. D. 0 k. D. Sandberg k. D. 0 k. D. Schenklengsfeld 7 0 0 Schleid k. D. 0 k. D. Schönau 3 0 0 Schondra (EG) 11 k. D. k. D. Sondheim 0 0 0 Stadtlengsfeld 8 0 0 Stepfershausen 0 0 0 Stockheim k. D. 0 k. D. Tann 26 7 26,9 Unsleben (EG) 3 0 0 Unterbreizbach 16 5 31,3 Unterkatz 0 0 0 Unterweid k. D. 0 k. D. Urnshausen 6 k. D. k. D. Vacha 30 k. D. k. D. Wartmannsroth (EG) 6 k. D. k. D. Weilar 4 k. D. k. D. Wiesenthal k. D. 0 k. D. Wildflecken 11 k. D. k. D. Willmars 0 0 0 Wollbach (EG) k. D. 0 k. D. Zeitlofs (EG) 4 k. D. k. D. Zella /Rhön 0 0 0

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Tabelle Anh-11: Entwicklung der Anzahl an Markennutzern Dachmarke Rhön 2010-2016 (Quelle: DACHMARKE RHÖN 2017)

Landkreis 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Bad Kissingen 40 36 39 42 45 47 46 Rhön Grabfeld 55 56 66 68 75 82 84 Fulda 30 40 45 46 49 49 47 Schmalkalden-Meiningen 12 10 9 8 9 11 10 Wartburgkreis 17 17 19 18 14 12 12 Gesamt 154 159 178 182 192 201 199

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Tabelle Anh-12: Gemeinden der touristischen Destination Rhön in alphabetischer Reihenfolge (gelb ± Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön) (Quelle: THÜRINGER RHÖNFORUM 2017)

Gemeinden der touristischen Destination Rhön Aschenhausen Ebersburg Hausen Mellrichstadt Aubstadt Ehrenberg Hendungen Melpers Rasdorf Tann Aura Eichenzell Henneberg Metzels Rhönblick Thundorf Ufr. Bad Bocklet Einhausen Herbstadt Motten Riedenberg Trappstadt Bad Brückenau Eiterfeld Heustreu Münnerstadt Rippershausen Unsleben Bad Kissingen Elfershausen Hilders Neidhartshausen Ritschenhausen Unterbreizbach Bad Königshofen Ellingshausen Höchheim Neubrunn Rödelmaier Unterkatz Bad Neustadt a. d. Saale Empfertshausen Hofbieber Neuhof Rohr Untermaßfeld Bad Salzschlirf Erbenhausen Hohenroda Niederlauer Rosa Unterweid Bad Salzungen, Stadt Euerdorf Hohenroth Nordheim Roßdorf Urnshausen Barchfeld-Immelborn Fambach Hollstadt Nüdlingen Saal an der Saale Utendorf Bastheim Fladungen Hosenfeld Nüsttal Salz Vacha, Stadt Belrieth Flieden Hümpfershausen Oberelsbach Sandberg Vachdorf Birx Frankenheim/Rhön Hünfeld Oberkatz Schenklengsfeld Wahns Bischofsheim Friedelshausen Kalbach Oberleichtersbach Schleid Wallbach Breitungen/Werra Friedewald Kaltennordheim, Stadt Obermaßfeld-Grimmenthal Schönau an der Brend Walldorf Brunnhartshausen Fuchsstadt Kaltensundheim Oberstreu Schondra Wartmannsroth Burghaun Fulda Kaltenwestheim Oberthulba Schwallungen Wasungen, Stadt Burglauer Geisa, Stadt Krayenberggemeinde Oberweid Schwarza Weilar Burkardroth Geroda Kühndorf Oechsen Sondheim Wiesenthal Buttlar Gersfeld Künzell Oepfershausen Stadtlengsfeld, Stadt Wildflecken Christes Gerstengrund Leimbach Stepfershausen Willmars Dermbach Grabfeld Leutersdorf Ostheim vor der Rhön Stockheim Wölfershausen Diedorf/Rhön Großbardorf Maßbach Petersberg Strahlungen Wollbach Dillstädt Großenlüder Mehmels Poppenhausen Sulzdorf/Lederhecke Wülfershausen Dipperz Hammelburg Meiningen, Stadt Ramsthal Sülzfeld Zeitlofs Zella/Rhön

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Tabelle Anh-13: Tourist-Informationen und kommunale Infobüros des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (statistische Gemeinden) (Quelle: THÜRINGER RHÖNFORUM 2017)

Tourist-Information Gemeinde/ Stadt touristischer Hotspot, Name der Tourist-Information Lkr. BL Betreiber kommunale Infobüros

Bad Bocklet Staatsbad und Touristik Bad Bocklet KG BY Staatsbad und Touristik Bad Bocklet GmbH Bad Brückenau Tourist-Information Bad Brückenau KG BY Bad Brückenau Bad Brückenau Staatliche Kurverwaltung Bad Brückenau KG BY Bad Brückenau Tourist-Information Arkadenbau (Bayer. Staatsbad Bad Bad Kissingen KG BY Bayerisches Staatsbad Bad Kissingen GmbH Kissingen) Bad Kissingen Tourist-Information Altes Rathaus KG BY Stadt Bad Kissingen Bad Neustadt a. d. Saale Tourist-Information Bad Neustadt a. d. Saale NES BY Tourismus und Stadtmarketing Bad Neustadt GmbH Bischofsheim an der Rhön Tourist-Information Bischofsheim NES BY Bischofsheim an der Rhön Burghaun Infobüro Marktgemeinde Burghaun FD HE Marktgemeinde Burghaun Fremdenverkehrs- u. Heimatverein Markt Burkardroth e. Burkardroth KG NES Burkardroth-Stangenroth V. Dermbach Tourist-Information & Museum Dermbach WAK TH Dermbach Dipperz Infobüro Gemeinde Dipperz FD HE Dipperz Ebersburg Infobüro Gemeinde Ebersburg FD HE Ebersburg Elfershausen Infobüro Markt Elfershausen KG BY Verwaltungsgemeinschaft Elfershausen Euerdorf Infobüro Markt Euerdorf KG BY Markt Euerdorf Fladungen Tourist-Information Fladungen NES BY Verkehrsamt der Stadt Fladungen Geisa Tourismusbüro der Stadt Geisa WAK TH Geisa Gersfeld Tourist-Information Gersfeld FD HE Gersfeld (Rhön) Hammelburg Tourist-Information Hammelburg KG BY Hammelburg Hilders Tourist-Information Hilders FD HE Hilders Hofbieber Tourist-Information Hofbieber FD HE Hofbieber Hohe Geba Fremdenverkehrsverein Geba e. V. SM TH Gemeinde Rhönblick, Fremdenverkehrsverein Geba e. V. Touristische Arbeitsgemeinschaft Hessisches Kegelspiel e. Hünfeld Hessisches Kegelspiel FD HE V. Kaltensundheim Infobüro VG Hohe Rhön WAK TH Verwaltungsgemeinschaft Hohe Rhön

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Tourist-Information Gemeinde/ Stadt touristischer Hotspot, Name der Tourist-Information Lkr. BL Betreiber kommunale Infobüros

Kaltennordheim Tourist-Information WAK TH EG Kaltennordheim Kreuzberg Bruder Franz Haus, Kloster Kreuzberg / Rhön NES BY Tourismus GmbH Bayerische Rhön Aktives Mellrichstadt Verein für Tourismus und Stadt- Mellrichstadt Stadt- & Tourist-Information NES BY marketing e. V. Motten Infobüro Gemeinde Motten KG BY Fremdenverkehrsverein Motten e. V. Nüdlingen Infobüro Gemeinde Nüdlingen KG BY Gemeinde Nüdlingen Nüsttal Infobüro Gemeinde Nüsttal FD HE Gemeindeverwaltung Nüsttal Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayer. Rhön e. Oberbach Biosphärenzentrum Haus der Schwarzen Berge KG BY V. Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayer. Rhön e. Oberelsbach Biosphärenzentrum Haus der Langen Rhön NES BY V. Oberthulba Infobüro Marktgemeinde Oberthulba KG BY Fremdenverkehrsverein Thulbatal e. V. Ostheim v. d. Rhön Tourist-Information Ostheim v. d. Rhön NES BY Ostheim v. d. Rhön Point Alpha Gedenkstätte und Infozentrum Biosphären- Point Alpha WAK TH Point Alpha Stiftung reservat Rhön Poppenhausen Tourist-Information Poppenhausen FD HE Poppenhausen Rasdorf Infobüro Gemeinde Rasdorf FD HE Gemeinde Rasdorf Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayer. Rhön e. Schwarzes Moor Infostelle Schwarzes Moor NES BY V. Stadtlengsfeld Infobüro Stadtlengsfeld WAK TH Fremdenverkehrsamt Stadtlengsfeld Tann (Rhön) Tourist-Information Tann (Rhön) FD HE Tann (Rhön) Unterbreizbach Infobüro Unterbreizbach WAK TH Gemeinde Unterbreizbach Waldfenster Gästeinformation Waldfenster KG BY Fremdenverkehrsverein Waldfenster e. V. Wartmannsroth Infobüro Gemeinde Wartmannsroth KG BY Wartmannsroth Wasserkuppe Rhön Info Zentrum FD HE Rhön Tourismus & Service GmbH und Landkreis Fulda Wüstensachsen (Ehrenberg) Tourist-Information Ehrenberg FD HE Gemeinde Ehrenberg (Rhön) Zeitlofs Infobüro Markt Zeitlofs KG BY Markt Zeitlofs Zella/Rhön Propstei Zella WAK TH Gemeinde Zella/Rhön

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Tabelle Anh-14: Entwicklung der Beherbergungsbetriebe in der Destination Rhön 2012-2015 (gelb im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegend), ab 2012 Übernachtung in Beherbergungsbetrieben mit 10 und mehr Schlafgelegenheiten bzw. auf Campingplätzen mit 10 oder mehr Stellplätzen (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

Gemeinden BL Beherbergungsbetriebe 2012 Beherbergungsbetriebe 2015 Veränderung 2012-2015 [%] Aschenhausen TH 0 0 0 Aubstadt BY 0 0 0 Aura a. d. Saale BY 0 0 0 Bad Bocklet BY 12 9 -25 Bad Brückenau BY 19 19 0 Bad Kissingen BY 77 69 -10,4 Bad Königshofen BY 7 6 -14,3 Bad Neustadt a. d. Saale BY 28 25 -10,7 Bad Salzschlirf HE 25 22 -12 Bad Salzungen, Stadt TH 10 10 0 Barchfeld Immelborn TH 0 0 0 Bastheim BY 1 1 0 Belrieth TH 0 0 0 Birx BY 2 2 0 Bischofsheim BY 23 21 -8,7 Breitungen/Werra TH 4 4 0 Brunnhartshausen BY 0 0 0 Burghaun HE 3 3 0 Burglauer BY 0 0 0 Burkhardroth BY 1 1 0 Buttlar TH 3 3 0 Christes TH 1 1 0 Dermbach TH 3 4 33,3 Diedorf/Rhön TH 0 0 0 Dillstädt TH 1 1 0 Dipperz HE 4 5 25 Ebersburg HE 8 6 -25 Ehrenberg HE 12 11 -8,3 Eichenzell HE 5 5 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Gemeinden BL Beherbergungsbetriebe 2012 Beherbergungsbetriebe 2015 Veränderung 2012-2015 [%] Einhausen TH 0 0 0 Eiterfeld HE 4 4 0 Elfershausen BY 4 5 25 Ellingshausen TH 0 0 0 Empfertshausen TH 0 0 0 Erbenhausen TH 2 2 0 Euerdorf BY 1 0 -100 Fambach TH 2 1 -50 Fladungen BY 10 10 0 Flieden HE 4 5 25 Frankenheim/Rhön TH 0 0 0 Friedelshausen TH 0 0 0 Friedewald HE 3 3 0 Fuchsstadt BY 1 1 0 Fulda HE 40 41 2,5 Geisa, Stadt TH 1 2 100 Geroda BY 2 1 -50 Gersfeld HE 41 32 -22 Gerstengrund TH 0 0 0 Grabfeld TH 3 3 0 Großbardorf BY 1 1 0 Großenlüder HE 7 8 14,3 Hammelburg BY 11 9 -18,2 Hausen BY 3 3 0 Hendungen BY 2 2 0 Henneberg TH 0 0 0 Herbstadt BY 0 0 0 Heustreu BY 0 0 Hilders HE 24 24 0 Höchheim BY 1 1 0 Hofbieber HE 16 16 0 Hohenroda HE 4 4 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Gemeinden BL Beherbergungsbetriebe 2012 Beherbergungsbetriebe 2015 Veränderung 2012-2015 [%] Hohenroth BY 2 3 50 Hollstadt BY 1 1 0 Hosenfeld HE 3 3 0 Hümpfershausen TH 2 2 0 Hünfeld HE 14 14 0 Kalbach HE 6 6 0 Kaltennordheim, Stadt TH 1 3 200 Kaltensundheim TH 1 1 0 Kaltenwestheim TH 1 1 k. D. Krayenberggemeinde TH - 1 k. D. Kühndorf TH 1 1 0 Künzell HE 8 9 12,5 Leimbach TH 3 3 0 Leutersdorf TH 0 0 0 Maßbach BY 0 0 0 Mehmels TH 0 0 0 Meiningen, Stadt* (OT Herpf im BR TH 15 13 -13,3 Rhön) Mellrichstadt BY 1 1 0 Melpers TH 0 0 0 Metzels TH 0 0 0 Motten BY 5 6 20 Münnerstadt BY 10 8 -20 Neidhartshausen TH 0 0 0 Neubrunn BY k. D. k. D. k. D. Neuhof HE 7 6 -14,3 Niederlauer BY 0 0 0 Nordheim BY 1 1 0 Nüdlingen BY 2 1 -50 Nüsttal He 3 3 0 Oberelsbach BY 7 8 14,3 Oberkatz TH 0 0 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Gemeinden BL Beherbergungsbetriebe 2012 Beherbergungsbetriebe 2015 Veränderung 2012-2015 [%] Oberleichertsbach BY 3 4 33,3 Obermaßfeld-Grimmenthal TH 0 0 0 Oberstreu BY 1 1 0 Oberthulba BY 5 6 20 Oberweid TH 1 0 -100 Oechsen TH 0 0 0 Oepfershausen TH 1 1 0 Oerlenbach BY 1 0 -100 Ostheim vor der Rhön BY 9 9 0 Petersberg HE 7 6 -14,3 Poppenhausen HE 27 23 -14,8 Ramsthal BY 1 1 0 Rannungen BY 0 0 0 Rasdorf TH 3 3 0 Rhönblick TH 1 2 100 Riedenberg BY 2 2 0 Rippershausen TH 0 0 0 Ritschenhausen TH 0 0 0 Rödelmaier BY 0 0 0 Rohr TH 1 1 0 Rosa TH 0 0 0 Roßdorf TH 2 2 0 Saal an der Saale BY 2 2 0 Salz BY 1 1 0 Sandberg BY 4 1 -75 Schenklengsfeld HE 4 5 25 Schleid TH 1 1 0 Schönau an der Brend BY 5 6 20 Schondra BY 1 0 -100 Schwallungen TH 1 0 -100 Schwarza TH 0 0 0 Sondheim BY 2 2 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Gemeinden BL Beherbergungsbetriebe 2012 Beherbergungsbetriebe 2015 Veränderung 2012-2015 [%] Stadtlengsfeld, Stadt TH 1 1 0 Stepfershausen TH 1 k. D. k. D. Stockheim BY 0 0 0 Strahlungen BY 0 0 0 Sulzdorf/Lederhecke BY 1 1 0 Sülzfeld BY 3 5 66,7 Sulzthal BY 0 0 0 Tann He 9 8 -11,1 Thundorf Ufrk.A BY 0 0 0 Trappstadt BY 0 0 0 Unsleben BY 1 1 0 Unterbreizbach TH 1 1 0 Unterkatz TH 0 1 0 Untermaßfeld TH 1 0 -100 Unterweid TH 0 0 0 Urnshausen TH 3 3 0 Utendorf TH 0 0 0 Vacha, Stadt TH 1 1 0 Vachdorf TH 1 1 0 Wahns TH 0 0 0 Wallbach TH 0 0 0 Walldorf TH 2 2 0 Wartmannsroth BY 2 2 0 Wasungen, Stadt TH 2 2 0 Weilar TH 3 3 0 Wiesenthal TH 0 0 0 Wildflecken BY 4 4 0 Willmars BY 0 0 0 Wölfershausen TH 0 0 0 Wollbach BY 1 0 -100 Wülfershausen BY 0 0 0 Zeitlofs BY 2 2 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Gemeinden BL Beherbergungsbetriebe 2012 Beherbergungsbetriebe 2015 Veränderung 2012-2015 [%] Zella/Rhön TH 1 1 0 Destination Rhön 656 619 -5,64 UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 498 466 -6,43

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Tabelle Anh-15: Entwicklung der Gästebetten in der Destination Rhön 2012-2015 (gelb im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegend), Ä.³]XZHQLJH'DWHQ (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

Destinationen BL Gästebetten 2012 Gästebetten 2015 Veränderung 2012-2015 [%]

Aschenhausen TH 0 0 0 Aubstadt BY 0 0 0 Aura a. d. Saale BY 0 0 0 Bad Bocklet BY 871 813 -6,7 Bad Brückenau BY 1.541 1.543 0,1 Bad Kissingen BY 6.650 6.667 0,3 Bad Königshofen BY 354 291 -17,8 Bad Neustadt a. d. Saale BY 1.401 1.368 -2,4 Bad Salzschlirf HE 1.415 1.238 -12,5 Bad Salzungen, Stadt TH 754 850 12,7 Barchfeld Immelborn TH 0 0 0 Bastheim BY . k. D. k. D. Belrieth TH 0 0 0 Birx BY . k. D. k. D. Bischofsheim BY 806 817 1,4 Breitungen/Werra TH 101 101 0 Brunnhartshausen BY 0 0 0 Burghaun HE 68 66 -2,9 Burglauer BY 0 0 0 Burkhardroth BY . k. D. k. D. Buttlar TH 48 48 0 Christes TH . k. D. k. D. Dermbach TH 54 104 92,6 Diedorf/Rhön TH 0 0 0 Dillstädt TH . k. D. k. D. Dipperz HE 298 337 13,1 Ebersburg HE 208 157 -24,5

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Destinationen BL Gästebetten 2012 Gästebetten 2015 Veränderung 2012-2015 [%]

Ehrenberg HE 671 665 -0,9 Eichenzell HE 179 196 9,5 Einhausen TH 0 0 0 Eiterfeld HE 229 232 1,3 Elfershausen BY 185 190 2,7 Ellingshausen TH 0 0 0 Empfertshausen TH 0 0 0 Erbenhausen TH . k. D. k. D. Euerdorf BY . 0 k. D. Fambach TH . k. D. k. D. Fladungen BY 306 273 -10,8 Flieden HE 66 86 30,3 Frankenheim/Rhön TH 0 0 0 Friedelshausen TH 0 0 0 Friedewald HE . 255 k. D. Fuchsstadt BY . k. D. k. D. Fulda HE 3.253 3.359 3,3 Geisa, Stadt TH . k. D. k. D. Geroda BY . k. D. k. D. Gersfeld HE 2.072 1.526 -26,4 Gerstengrund TH 0 0 0 Grabfeld TH 52 54 3,8 Großbardorf BY . k. D. k. D. Großenlüder HE 354 373 5,4 Hammelburg BY 413 363 -12,1 Hausen BY 1.251 1.294 3,4 Hendungen BY . k. D. k. D. Henneberg TH 0 0 0 Herbstadt BY 0 0 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Destinationen BL Gästebetten 2012 Gästebetten 2015 Veränderung 2012-2015 [%]

Heustreu BY 0 0 Hilders HE 983 1.153 17,3 Höchheim BY 0 0 0 Hofbieber HE 663 613 -7,5 Hohenroda HE . 510 k. D. Hohenroth BY . 42 k. D. Hollstadt BY . k. D. k. D. Hosenfeld HE . 374 k. D. Hümpfershausen TH . k. D. k. D. Hünfeld HE 951 1.149 20,8 Kalbach HE 516 524 1,6 Kaltennordheim, Stadt TH . 108 k. D. Kaltensundheim TH . k. D. k. D. Kaltenwestheim TH . k. D. k. D. Krayenberggemeinde TH - k. D. k. D. Kühndorf TH . k. D. k. D. Künzell HE 459 520 13,3 Leimbach TH 50 52 4 Leutersdorf TH 0 0 0 Maßbach BY 0 0 0 Mehmels TH 0 0 0 Meiningen, Stadt* (OT Herpf im BR TH 479 440 -8,1 Rhön) Mellrichstadt BY . k. D. k. D. Melpers TH 0 0 0 Metzels TH 0 0 0 Motten BY 155 176 13,5 Münnerstadt BY 370 219 -40,8 Neidhartshausen TH 0 0 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Destinationen BL Gästebetten 2012 Gästebetten 2015 Veränderung 2012-2015 [%]

Neubrunn BY k. D. k. D. k. D. Neuhof HE 216 192 -11,1 Niederlauer BY 0 0 0 Nordheim BY . k. D. k. D. Nüdlingen BY . k. D. k. D. Nüsttal He 45 37 -17,8 Oberelsbach BY 164 224 36,6 Oberkatz TH 0 0 0 Oberleichertsbach BY . 112 k. D. Obermaßfeld-Grimmenthal TH 0 0 0 Oberstreu BY . k. D. k. D. Oberthulba BY 173 168 -2,9 Oberweid TH . 0 k. D. Oechsen TH 0 0 0 Oepfershausen TH . k. D. k. D. Oerlenbach BY . 0 k. D. Ostheim vor der Rhön BY 212 299 41 Petersberg HE 275 239 -13,1 Poppenhausen HE 1.033 753 -27,1 Ramsthal BY . k. D. k. D. Rannungen BY 0 0 0 Rasdorf TH . 46 k. D. Rhönblick TH . k. D. k. D. Riedenberg BY . k. D. k. D. Rippershausen TH 0 0 0 Ritschenhausen TH 0 0 0 Rödelmaier BY 0 0 0 Rohr TH . k. D. k. D. Rosa TH 0 0 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Destinationen BL Gästebetten 2012 Gästebetten 2015 Veränderung 2012-2015 [%]

Roßdorf TH . k. D. k. D. Saal an der Saale BY . k. D. k. D. Salz BY . k. D. k. D. Sandberg BY 102 k. D. k. D. Schenklengsfeld HE . 122 k. D. Schleid TH . k. D. k. D. Schönau an der Brend BY 124 141 13,7 Schondra BY . 0 k. D. Schwallungen TH . 0 k. D. Schwarza TH 0 0 0 Sondheim BY . k. D. k. D. Stadtlengsfeld, Stadt TH . k. D. k. D. Stepfershausen TH . k. D. k. D. Stockheim BY 0 0 0 Strahlungen BY 0 0 0 Sulzdorf/Lederhecke BY . k. D. k. D. Sülzfeld BY . 98 k. D. Sulzthal BY 0 0 0 Tann He 656 632 -3,7 Thundorf Ufrk.A BY 0 0 0 Trappstadt BY 0 0 0 Unsleben BY . k. D. k. D. Unterbreizbach TH . k. D. k. D. Unterkatz TH 0 k. D. 0 Untermaßfeld TH . 0 k. D. Unterweid TH 0 0 0 Urnshausen TH 144 148 2,8 Utendorf TH 0 0 0 Vacha, Stadt TH . k. D. k. D.

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Destinationen BL Gästebetten 2012 Gästebetten 2015 Veränderung 2012-2015 [%]

Vachdorf TH . k. D. k. D. Wahns TH 0 0 0 Wallbach TH 0 0 0 Walldorf TH . k. D. k. D. Wartmannsroth BY . k. D. k. D. Wasungen, Stadt TH . k. D. k. D. Weilar TH 61 61 0 Wiesenthal TH 0 0 0 Wildflecken BY 245 246 0,4 Willmars BY 0 0 0 Wölfershausen TH 0 0 0 Wollbach BY . 0 k. D. Wülfershausen BY 0 0 0 Zeitlofs BY . k. D. k. D. Zella/Rhön TH . k. D. k. D. Destination Rhön 31.676 32.664 1,01 UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 24.348 25.072 2,49

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Tabelle Anh-16: Entwicklung der Gästeankünfte in der Destination Rhön 2012-2015 (gelb im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegend), Ä.³]XZHQLJH'DWHQ (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

Gemeinden BL Gästeankünfte 2012 Gästeankünfte 2015 Veränderung 2012-2015 [%]

Aschenhausen TH 0 0 0 Aubstadt BY 0 0 0 Aura a. d. Saale BY 0 0 0 Bad Bocklet BY 18.168 21.234 16,9 Bad Brückenau BY 59.239 61.095 3,1 Bad Kissingen BY 220.168 238.782 8,5 Bad Königshofen BY 23.149 20.391 -11,9 Bad Neustadt a. d. Saale BY 43.737 42.981 -1,7 Bad Salzschlirf HE 33.420 38.258 14,5 Bad Salzungen, Stadt TH 25.956 28.222 8,7 Barchfeld Immelborn TH 0 0 0 Bastheim BY . k. D. k. D. Belrieth TH 0 0 0 Birx BY . k. D. k. D. Bischofsheim BY 31.935 31.255 -2,1 Breitungen/Werra TH 4.577 3.053 -33,3 Brunnhartshausen BY 0 0 0 Burghaun HE 1.460 1.519 4 Burglauer BY 0 0 0 Burkhardroth BY . k. D. k. D. Buttlar TH 695 621 -10,6 Christes TH . k. D. k. D. Dermbach TH 1.696 4.509 165,9 Diedorf/Rhön TH 0 0 0 Dillstädt TH . k. D. k. D. Dipperz HE 14.708 17.523 19,1 Ebersburg HE 3.347 2.729 -18,5

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Gemeinden BL Gästeankünfte 2012 Gästeankünfte 2015 Veränderung 2012-2015 [%]

Ehrenberg HE 9.962 11.439 14,8 Eichenzell HE 11.805 17.151 45,3 Einhausen TH 0 0 0 Eiterfeld HE 9.358 9.163 -2,1 Elfershausen BY 11.877 11.104 -6,5 Ellingshausen TH 0 0 0 Empfertshausen TH 0 0 0 Erbenhausen TH . k. D. k. D. Euerdorf BY . 0 k. D. Fambach TH . k. D. k. D. Fladungen BY 14.152 13.570 -4,1 Flieden HE 1.124 748 -33,5 Frankenheim/Rhön TH 0 0 0 Friedelshausen TH 0 0 0 Friedewald HE . 20.063 k. D. Fuchsstadt BY . k. D. k. D. Fulda HE 312.866 341.819 9,3 Geisa, Stadt TH . k. D. k. D. Geroda BY . k. D. k. D. Gersfeld HE 49.776 45.448 -8,7 Gerstengrund TH 0 0 0 Grabfeld TH 1.711 796 -53,5 Großbardorf BY 0 0 0 Großenlüder HE 26.354 32.705 24,1 Hammelburg BY 27.815 26.185 -5,9 Hausen BY 40.030 73.635 83,9 Hendungen BY . k. D. k. D. Henneberg TH 0 0 0 Herbstadt BY 0 0 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Gemeinden BL Gästeankünfte 2012 Gästeankünfte 2015 Veränderung 2012-2015 [%]

Heustreu BY 0 0 0 Hilders HE 31.640 26.490 -16,3 Höchheim BY . k. D. k. D. Hofbieber HE 21.774 21.155 -2,8 Hohenroda HE . 24.020 k. D. Hohenroth BY 378 727 92,3 Hollstadt BY . k. D. k. D. Hosenfeld HE . 5.902 k. D. Hümpfershausen TH . . k. D. Hünfeld HE 36.804 44.492 20,9 Kalbach HE 11.414 10.888 -4,6 Kaltennordheim, Stadt TH . 2.315 k. D. Kaltensundheim TH . k. D. k. D. Kaltenwestheim TH . k. D. k. D. Krayenberggemeinde TH k. D. k. D. k. D. Kühndorf TH . k. D. k. D. Künzell HE 44.159 53.498 21,1 Leimbach TH 689 999 45 Leutersdorf TH 0 0 0 Maßbach BY 0 0 0 Mehmels TH 0 0 0 Meiningen, Stadt* (OT Herpf im BR TH 31.227 25.019 -19,9 Rhön) Mellrichstadt BY . k. D. k. D. Melpers TH 0 0 0 Metzels TH 0 0 0 Motten BY 16.300 17.360 6,5 Münnerstadt BY 15.227 11.376 -25,3 Neidhartshausen TH 0 0 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Gemeinden BL Gästeankünfte 2012 Gästeankünfte 2015 Veränderung 2012-2015 [%]

Neubrunn BY k. D. k. D. k. D. Neuhof HE 12.869 11.324 -12 Niederlauer BY 0 0 0 Nordheim BY . k. D. k. D. Nüdlingen BY . k. D. k. D. Nüsttal He 425 379 -10,8 Oberelsbach BY 2.998 7.360 145,5 Oberkatz TH 0 0 0 Oberleichertsbach BY 6.276 5.498 -12,4 Obermaßfeld-Grimmenthal TH 0 0 0 Oberstreu BY . k. D. k. D. Oberthulba BY 13.301 13.764 3,5 Oberweid TH . k. D. k. D. Oechsen TH 0 0 0 Oepfershausen TH . k. D. k. D. Oerlenbach BY . k. D. k. D. Ostheim vor der Rhön BY 6.068 8.681 43,1 Petersberg HE 14.261 11.255 -21,1 Poppenhausen HE 28.668 29.538 3 Ramsthal BY . k. D. k. D. Rannungen BY 0 0 0 Rasdorf TH . 2.857 k. D. Rhönblick TH . k. D. k. D. Riedenberg BY . k. D. k. D. Rippershausen TH 0 0 0 Ritschenhausen TH 0 0 0 Rödelmaier BY 0 0 0 Rohr TH . k. D. k. D. Rosa TH 0 0 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Gemeinden BL Gästeankünfte 2012 Gästeankünfte 2015 Veränderung 2012-2015 [%]

Roßdorf TH . k. D. k. D. Saal an der Saale BY . k. D. k. D. Salz BY . k. D. k. D. Sandberg BY 3.094 k. D. k. D. Schenklengsfeld HE . 5.635 k. D. Schleid TH . k. D. k. D. Schönau an der Brend BY 3.249 7.148 120 Schondra BY . 0 k. D. Schwallungen TH . . k. D. Schwarza TH 0 0 0 Sondheim BY . k. D. k. D. Stadtlengsfeld, Stadt TH . k. D. k. D. Stepfershausen TH . k. D. k. D. Stockheim BY 0 0 0 Strahlungen BY 0 0 0 Sulzdorf/Lederhecke BY . k. D. k. D. Sülzfeld BY 1.361 4.054 197,9 Sulzthal BY 0 0 0 Tann He 9.499 8.230 -13,4 Thundorf Ufrk.A BY 0 0 0 Trappstadt BY 0 0 0 Unsleben BY . k. D. k. D. Unterbreizbach TH . k. D. k. D. Unterkatz TH 0 k. D. 0 Untermaßfeld TH . 0 k. D. Unterweid TH 0 0 0 Urnshausen TH . k. D. k. D. Utendorf TH 0 0 0 Vacha, Stadt TH . k. D. k. D.

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Gemeinden BL Gästeankünfte 2012 Gästeankünfte 2015 Veränderung 2012-2015 [%]

Vachdorf TH . k. D. k. D. Wahns TH 0 0 0 Wallbach TH 0 0 0 Walldorf TH . k. D. k. D. Wartmannsroth BY . k. D. k. D. Wasungen, Stadt TH . k. D. k. D. Weilar TH . 1.350 k. D. Wiesenthal TH 0 0 0 Wildflecken BY 7.494 6.785 -9,5 Willmars BY 0 0 0 Wölfershausen TH 0 0 0 Wollbach BY . 0 k. D. Wülfershausen BY 0 0 0 Zeitlofs BY . k. D. k. D. Zella/Rhön TH . k. D. k. D. Destination Rhön 1.318.260 1.484.097 8,09 UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 843.236 971.676 11,27

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

/;;;,9 Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Tabelle Anh-17: Entwicklung der Gästeübernachtungen in der Destination Rhön 2012-2015 sowie der Übernachtungen nach Inländern/Ausländern 2015 (gelb im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegend) Ä.³]XZHQLJH'DWHQ 4XHOOHSTATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER)

Übernachtungen Übernachtungen davon Inländer davon Ausländer Entwicklung der Übernachtungen Gemeinden BL 2012 2015 2015 2015 2012-2015 [%] Aschenhausen TH 0 0 0 Aubstadt BY 0 0 0 Aura a. d. Saale BY 0 0 0 Bad Bocklet BY 173.784 183.110 178.353 4.757 5,37 Bad Brückenau BY 296.314 285.061 275.796 9 265 -3,80 Bad Kissingen BY 1.505.043 1.550.233 1.520.534 29.699 3,00 Bad Königshofen BY 94.728 86.648 85.342 1.306 -8,53 Bad Neustadt a. d. Saale BY 354.764 349.891 340.751 9.140 -1,37 Bad Salzschlirf HE 217.434 214.906 -1,16 Bad Salzungen, Stadt TH 211.167 213.148 0,94 Barchfeld Immelborn TH 0 0 0 Bastheim BY . k. D. k. D. Belrieth TH 0 0 0 Birx BY . k. D. k. D. Bischofsheim BY 77.827 74.618 73.110 1.508 -4,12 Breitungen/Werra TH 7.359 5.768 -21,62 Brunnhartshausen BY 0 0 0 Burghaun HE 4.873 4.348 -10,77 Burglauer BY 0 0 0 Burkhardroth BY . 0 k. D. Buttlar TH 1.917 1.632 -14,87 Christes TH . k. D. k. D. Dermbach TH 3.769 9.759 0 Diedorf/Rhön TH 0 0 0 Dillstädt TH . k. D. k. D. Dipperz HE 38.819 45.677 17,67

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Übernachtungen Übernachtungen davon Inländer davon Ausländer Entwicklung der Übernachtungen Gemeinden BL 2012 2015 2015 2015 2012-2015 [%] Ebersburg HE 13.504 11.517 -14,71 Ehrenberg HE 30.541 32.423 6,16 Eichenzell HE 16.831 22.504 33,71 Einhausen TH 0 0 0 Eiterfeld HE 27.466 28.201 2,68 Elfershausen BY 19.662 16.928 14.746 2.182 -13,90 Ellingshausen TH 0 0 0 Empfertshausen TH 0 0 0 Erbenhausen TH . k. D. k. D. Euerdorf BY . 0 k. D. Fambach TH . k. D. k. D. Fladungen BY 38.166 38.153 37.789 364 -0,03 Flieden HE 5.149 3.102 -39,76 Frankenheim/Rhön TH 0 0 0 Friedelshausen TH 0 0 0 Friedewald HE . 38.552 k. D. Fuchsstadt BY . k. D. k. D. Fulda HE 497.177 558.765 12,39 Geisa, Stadt TH . k. D. k. D. Geroda BY . k. D. k. D. Gersfeld HE 169.103 140.368 -16,99 Gerstengrund TH 0 0 0 Grabfeld TH 3.963 1.211 -69,44 Großbardorf BY 0 0 0 Großenlüder HE 45.280 62.055 37,05 Hammelburg BY 55.945 50.433 45.476 4.957 -9,85 Hausen BY 134.463 156.986 142.702 14.284 16,75 Hendungen BY . k. D. k. D.

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Übernachtungen Übernachtungen davon Inländer davon Ausländer Entwicklung der Übernachtungen Gemeinden BL 2012 2015 2015 2015 2012-2015 [%] Henneberg TH 0 0 0 Herbstadt BY 0 0 0 Heustreu BY 0 k. D. k. D. Hilders HE 78.972 70.049 -11,30 Höchheim BY . k. D. k. D. Hofbieber HE 47.783 47.787 0,01 Hohenroda HE . 61.116 k. D. Hohenroth BY 1.073 2.030 2.011 19 89,19 Hollstadt BY . k. D. k. D. Hosenfeld HE . 12.790 k. D. Hümpfershausen TH . k. D. k. D. Hünfeld HE 66.222 84.270 27,25 Kalbach HE 25.634 22.967 -10,40 Kaltennordheim, Stadt TH . 7.760 k. D. Kaltensundheim TH . k. D. k. D. Kaltenwestheim TH . k. D. k. D. Krayenberggemeinde TH k. D. k. D. k. D. Kühndorf TH . k. D. k. D. Künzell HE 81.527 93.526 14,72 Leimbach TH 1.119 2.266 102,50 Leutersdorf TH 0 0 0 Maßbach BY 0 0 0 Mehmels TH 0 0 0 Meiningen, Stadt* (OT Herpf im BR TH 55.815 43.953 -21,25 Rhön) Mellrichstadt BY . k. D. k. D. Melpers TH 0 0 0 Metzels TH 0 0 0 Motten BY 24.656 27.617 19.307 8.310 12,01

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Übernachtungen Übernachtungen davon Inländer davon Ausländer Entwicklung der Übernachtungen Gemeinden BL 2012 2015 2015 2015 2012-2015 [%] Münnerstadt BY 43.179 34.784 34.332 452 -19,44 Neidhartshausen TH 0 0 0 Neubrunn BY k. D. k. D. k. D. Neuhof HE 25.206 24.053 -4,57 Niederlauer BY 0 0 0 Nordheim BY . k. D. k. D. Nüdlingen BY . k. D. k. D. Nüsttal He 1.489 1.379 -7,39 Oberelsbach BY 6.998 16.100 15.954 146 130,07 Oberkatz TH 0 0 0 Oberleichertsbach BY 9.538 9.984 9.021 963 4,68 Obermaßfeld-Grimmenthal TH 0 0 0 Oberstreu BY . k. D. k. D. Oberthulba BY 24.203 19.278 16.299 2.979 -20,35 Oberweid TH . k. D. k. D. Oechsen TH 0 0 0 Oepfershausen TH . k. D. k. D. Oerlenbach BY . k. D. k. D. Ostheim vor der Rhön BY 17.650 22.849 21.623 1.226 29,46 Petersberg HE 25.167 22.196 -11,81 Poppenhausen HE 70.273 71.435 1,65 Ramsthal BY . k. D. k. D. Rannungen BY 0 0 0 Rasdorf TH . 4.659 k. D. Rhönblick TH . k. D. k. D. Riedenberg BY . k. D. k. D. Rippershausen TH 0 0 0 Ritschenhausen TH 0 0 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Übernachtungen Übernachtungen davon Inländer davon Ausländer Entwicklung der Übernachtungen Gemeinden BL 2012 2015 2015 2015 2012-2015 [%] Rödelmaier BY 0 0 0 Rohr TH . k. D. k. D. Rosa TH 0 0 0 Roßdorf TH . k. D. k. D. Saal an der Saale BY . k. D. k. D. Salz BY . k. D. k. D. Sandberg BY 6.384 k. D. k. D. Schenklengsfeld HE . 18.872 k. D. Schleid TH . k. D. k. D. Schönau an der Brend BY 7.858 18.785 18.618 167 139,06 Schondra BY . 0 k. D. Schwallungen TH . 0 k. D. Schwarza TH 0 0 0 Sondheim BY . k. D. k. D. Stadtlengsfeld, Stadt TH . k. D. k. D. Stepfershausen TH . k. D. k. D. Stockheim BY 0 0 0 Strahlungen BY 0 0 0 Sulzdorf/Lederhecke BY . k. D. k. D. Sülzfeld BY 9.721 14.172 13.829 343 45,79 Sulzthal BY 0 k. D. k. D. Tann He 25.804 23.875 -7,48 Thundorf Ufrk.A BY 0 0 0 Trappstadt BY 0 0 0 Unsleben BY . k. D. k. D. Unterbreizbach TH . k. D. k. D. Unterkatz TH 0 k. D. k. D. Untermaßfeld TH . 0 k. D.

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/;;;,; Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Übernachtungen Übernachtungen davon Inländer davon Ausländer Entwicklung der Übernachtungen Gemeinden BL 2012 2015 2015 2015 2012-2015 [%] Unterweid TH 0 0 0 Urnshausen TH . k. D. k. D. Utendorf TH 0 0 0 Vacha, Stadt TH . k. D. k. D. Vachdorf TH . k. D. k. D. Wahns TH 0 0 0 Wallbach TH 0 0 0 Walldorf TH . k. D. k. D. Wartmannsroth BY . k. D. k. D. Wasungen, Stadt TH . k. D. k. D. Weilar TH . 2.204 k. D. Wiesenthal TH 0 0 0 Wildflecken BY 21.514 23.609 23.349 260 9,74 Willmars BY 0 0 0 Wölfershausen TH 0 0 0 Wollbach BY . 0 k. D. Wülfershausen BY 0 0 0 Zeitlofs BY . k. D. k. D. Zella/Rhön TH . k. D. k. D. Destination Rhön 4.722.833 4.990.362 2.888.942 83.062 4,27 UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 3.531.311 3.730.150 2.755.439 80.961 6,26

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Tabelle Anh-18: Veränderung der Aufenthaltsdauer (2012 - 2015) im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und in der Destination Rhön sowie Aufent- haltsdauer [Ø], Gästeankünfte und Übernachtungen [absolut] (2012, 2015) (gelb im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegend) ij zu weni- ge Daten (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

Veränderung der Übernachtungen Übernachtungen Gästeankünfte Gästeankünfte Aufenthaltsdauer Aufenthaltsdauer Gemeinden BL Aufenthaltsdauer 2012 2015 2012 2015 2012 2015 2012 - 2015 Aschenhausen TH 0 0 0 0 0 0 0 Aubstadt BY 0 0 0 0 0 0 0 Aura a. d. Saale BY 0 0 0 0 0 0 0 Bad Bocklet BY 173.784 183.110 18.168 21.234 9,6 8,6 -9,8 Bad Brückenau BY 296.314 285.061 59.239 61.095 5,0 4,7 -6,7 Bad Kissingen BY 1.505.043 1.550.233 220.168 238.782 6,8 6,5 -5,0 Bad Königshofen BY 94.728 86.648 23.149 20.391 4,1 4,2 3,8 Bad Neustadt a. d. Saale BY 354.764 349.891 43.737 42.981 8,1 8,1 0,4 Bad Salzschlirf HE 217.434 214.906 33.420 38.258 6,5 5,6 -13,7 Bad Salzungen, Stadt TH 211.167 213.148 25.956 28.222 8,1 7,6 -7,2 Barchfeld Immelborn TH 0 0 0 0 0 0 0 Bastheim BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Belrieth TH 0 0 0 0 0 0 0 Birx BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Bischofsheim BY 77.827 74.618 31.935 31.255 2,4 2,4 -2,0 Breitungen/Werra TH 7.359 5.768 4.577 3.053 1,6 1,9 17,5 Brunnhartshausen BY 0 0 0 0 0 0 0 Burghaun HE 4.873 4.348 1.460 1.519 3,3 2,9 -14,2 Burglauer BY 0 0 0 0 0 0 0 Burkhardroth BY . 0 . k. D. . k. D. k. D. Buttlar TH 1.917 1.632 695 621 2,8 2,6 -4,7 Christes TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Dermbach TH 3.769 9.759 1.696 4.509 2,2 2,2 -2,6 Diedorf/Rhön TH 0 0 0 0 0 0 0 Dillstädt TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Dipperz HE 38.819 45.677 14.708 17.523 2,6 2,6 -1,2 Ebersburg HE 13.504 11.517 3.347 2.729 4,0 4,2 4,6

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Veränderung der Übernachtungen Übernachtungen Gästeankünfte Gästeankünfte Aufenthaltsdauer Aufenthaltsdauer Gemeinden BL Aufenthaltsdauer 2012 2015 2012 2015 2012 2015 2012 - 2015 Ehrenberg HE 30.541 32.423 9.962 11.439 3,1 2,8 -7,5 Eichenzell HE 16.831 22.504 11.805 17.151 1,4 1,3 -8,0 Einhausen TH 0 0 0 0 0 0 0 Eiterfeld HE 27.466 28.201 9.358 9.163 2,9 3,1 4,9 Elfershausen BY 19.662 16.928 11.877 11.104 1,7 1,5 -7,9 Ellingshausen TH 0 0 0 0 0 0 0 Empfertshausen TH 0 0 0 0 0 0 0 Erbenhausen TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Euerdorf BY . 0 . 0 . 0 . Fambach TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Fladungen BY 38.166 38.153 14.152 13.570 2,7 2,8 4,3 Flieden HE 5.149 3.102 1.124 748 4,6 4,1 -9,5 Frankenheim/Rhön TH 0 0 0 0 0 0 0 Friedelshausen TH 0 0 0 0 0 0 0 Friedewald HE . 38.552 . 20.063 . 1,9 . Fuchsstadt BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Fulda HE 497.177 558.765 312.866 341.819 1,6 1,6 2,9 Geisa, Stadt TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Geroda BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Gersfeld HE 169.103 140.368 49.776 45.448 3,4 3,1 -9,1 Gerstengrund TH 0 0 0 0 0 0 0 Grabfeld TH 3.963 1.211 1.711 796 2,3 1,5 -34,3 Großbardorf BY 0 0 0 0 0 0 0 Großenlüder HE 45.280 62.055 26.354 32.705 1,7 1,9 10,4 Hammelburg BY 55.945 50.433 27.815 26.185 2,0 1,9 -4,2 Hausen BY 134.463 156.986 40.030 73.635 3,4 2,1 -36,5 Hendungen BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Henneberg TH 0 0 0 0 0 o 0 Herbstadt BY 0 0 0 0 0 0 0 Heustreu BY 0 k. D. 0 0 0 k. D. k. D.

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Veränderung der Übernachtungen Übernachtungen Gästeankünfte Gästeankünfte Aufenthaltsdauer Aufenthaltsdauer Gemeinden BL Aufenthaltsdauer 2012 2015 2012 2015 2012 2015 2012 - 2015 Hilders HE 78.972 70.049 31.640 26.490 2,5 2,6 5,9 Höchheim BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Hofbieber HE 47.783 47.787 21.774 21.155 2,2 2,3 2,9 Hohenroda HE . 61.116 . 24.020 . 2,5 . Hohenroth BY 1.073 2.030 378 727 2,8 2,8 -1,6 Hollstadt BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Hosenfeld HE . 12.790 . 5.902 . 2,2 . Hümpfershausen TH . k. D. . . . k. D. k. D. Hünfeld HE 66.222 84.270 36.804 44.492 1,8 1,9 5,3 Kalbach HE 25.634 22.967 11.414 10.888 2,2 2,1 -6,1 Kaltennordheim, Stadt TH . 7.760 . 2.315 . 3,4 . Kaltensundheim TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Kaltenwestheim TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Krayenberggemeinde TH k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Kühndorf TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Künzell HE 81.527 93.526 44.159 53.498 1,8 1,7 -5,3 Leimbach TH 1.119 2.266 689 999 1,6 2,3 39,7 Leutersdorf TH 0 0 0 0 0 0 0 Maßbach BY 0 0 0 0 0 0 0 Mehmels TH 0 0 0 0 0 0 0 Meiningen, Stadt* (OT TH 55.815 43.953 31.227 25.019 1,8 1,8 -1,7 Herpf im BR Rhön) Mellrichstadt BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Melpers TH 0 0 0 0 0 0 0 Metzels TH 0 0 0 0 0 0 0 Motten BY 24.656 27.617 16.300 17.360 1,5 1,6 5,2 Münnerstadt BY 43.179 34.784 15.227 11.376 2,8 3,1 7,8 Neidhartshausen TH 0 0 0 0 0 0 0 Neubrunn BY k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Neuhof HE 25.206 24.053 12.869 11.324 2,0 2,1 8,4

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Veränderung der Übernachtungen Übernachtungen Gästeankünfte Gästeankünfte Aufenthaltsdauer Aufenthaltsdauer Gemeinden BL Aufenthaltsdauer 2012 2015 2012 2015 2012 2015 2012 - 2015 Niederlauer BY 0 0 0 0 0 0 0 Nordheim BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Nüdlingen BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Nüsttal He 1.489 1.379 425 379 3,5 3,6 3,9 Oberelsbach BY 6.998 16.100 2.998 7.360 2,3 2,2 -6,3 Oberkatz TH 0 0 0 0 0 0 0 Oberleichertsbach BY 9.538 9.984 6.276 5.498 1,5 1,8 19,5 Obermaßfeld- TH 0 0 0 0 0 0 0 Grimmenthal Oberstreu BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Oberthulba BY 24.203 19.278 13.301 13.764 1,8 1,4 -23,0 Oberweid TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Oechsen TH 0 0 0 0 0 0 0 Oepfershausen TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Oerlenbach BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Ostheim vor der Rhön BY 17.650 22.849 6.068 8.681 2,9 2,6 -9,5 Petersberg HE 25.167 22.196 14.261 11.255 1,8 2,0 11,8 Poppenhausen HE 70.273 71.435 28.668 29.538 2,5 2,4 -1,3 Ramsthal BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Rannungen BY 0 0 0 0 0 0 0 Rasdorf TH . 4.659 . 2.857 . 1,6 . Rhönblick TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Riedenberg BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Rippershausen TH 0 0 0 0 0 0 0 Ritschenhausen TH 0 0 0 0 0 0 0 Rödelmaier BY 0 0 0 0 0 0 0 Rohr TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Rosa TH 0 0 0 0 0 0 0 Roßdorf TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Saal an der Saale BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D.

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Veränderung der Übernachtungen Übernachtungen Gästeankünfte Gästeankünfte Aufenthaltsdauer Aufenthaltsdauer Gemeinden BL Aufenthaltsdauer 2012 2015 2012 2015 2012 2015 2012 - 2015 Salz BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Sandberg BY 6.384 k. D. 3.094 k. D. 2,1 k. D. k. D. Schenklengsfeld HE . 18.872 . 5.635 . 3,3 . Schleid TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Schönau an der Brend BY 7.858 18.785 3.249 7.148 2,4 2,6 8,7 Schondra BY . 0 . 0 . 0 . Schwallungen TH . 0 . . . . . Schwarza TH 0 0 0 0 0 0 0 Sondheim BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Stadtlengsfeld, Stadt TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Stepfershausen TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Stockheim BY 0 0 0 0 0 0 0 Strahlungen BY 0 0 0 0 0 0 0 Sulzdorf/Lederhecke BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Sülzfeld BY 9.721 14.172 1.361 4.054 7,1 3,5 -51,1 Sulzthal BY 0 k. D. 0 0 0 k. D. k. D. Tann He 25.804 23.875 9.499 8.230 2,7 2,9 6,8 Thundorf Ufrk.A BY 0 0 0 0 0 0 0 Trappstadt BY 0 0 0 0 0 0 0 Unsleben BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Unterbreizbach TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Unterkatz TH 0 k. D. 0 k. D. 0 k. D. k. D. Untermaßfeld TH . 0 . 0 . 0 . Unterweid TH 0 0 0 0 0 0 0 Urnshausen TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Utendorf TH 0 0 0 0 0 0 0 Vacha, Stadt TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Vachdorf TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Wahns TH 0 0 0 0 0 0 0 Wallbach TH 0 0 0 0 0 0 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Veränderung der Übernachtungen Übernachtungen Gästeankünfte Gästeankünfte Aufenthaltsdauer Aufenthaltsdauer Gemeinden BL Aufenthaltsdauer 2012 2015 2012 2015 2012 2015 2012 - 2015 Walldorf TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Wartmannsroth BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Wasungen, Stadt TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Weilar TH . 2.204 . 1.350 . 1,6 . Wiesenthal TH 0 0 0 0 0 0 0 Wildflecken BY 21.514 23.609 7.494 6.785 2,9 3,5 21,2 Willmars BY 0 0 0 0 0 0 0 Wölfershausen TH 0 0 0 0 0 0 0 Wollbach BY . 0 . 0 . 0 . Wülfershausen BY 0 0 0 0 0 0 0 Zeitlofs BY . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Zella/Rhön TH . k. D. . k. D. . k. D. k. D. Destination Rhön 4.722.833 4.990.362 1.318.260 1.484.097 3,6 3,4 -6,1 UNESCO-Biosphärenreservat 3.531.311 3.730.150 843.236 971.676 4,2 3,8 -8,3 Rhön

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Tabelle Anh-19: Öffentlich-rechtliche Abfallentsorgung ± Haushaltsabfälle gesamt [kg/Einwohner] ± in den Landkreisen des UNESCO- Biosphären- reservates Rhön, der Bundesländern Bayern, Hessen und Thüringen sowie Deutschlands 2004, 2008, 2014 sowie ihre prozentuale Veränderungen (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER)

Haushaltsabfälle Haushaltsabfälle Haushaltsabfälle Veränderung Veränderung Veränderung Landkreise/ Bundesländer gesamt [kg/EW] gesamt [kg/EW] gesamt [kg/EW] 2004-2008 [%] 2008-2014 [%] 2004-2014 [%] 2004 2008 2014

Deutschland 451,9 447,8 462,5 -0,90 3,28 2,35

Lkr. Bad Kissingen 598,2 591,7 590,4 -1,09 -0,22 -1,31

Lkr. Rhön-Grabfeld 553,2 569,4 691,5 2,93 21,44 24,99

Lkr. Fulda 425,4 421,3 503,5 -0,98 19,53 18,36

Lkr. Hersfeld-Rotenburg 363,5 338,3 354,3 -6,92 4,71 -2,53

Lkr. Schmalkalden-Meiningen 452,5 397,7 436 -12,12 9,63 -3,65

Lkr. Wartburgkreis 375,9 341,3 371,3 -9,21 8,79 -1,24

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Tabelle Anh-20: Öffentlich-rechtliche Abfallentsorgung ± getrennt erfasste organische Abfälle [kg/Einwohner] ± in den Landkreisen des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön, der Bundesländern Bayern, Hessen und Thüringen und Deutschlands 2004, 2008, 2014 sowie ihre prozentuale Veränderung (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER)

Getrennt erfasste Getrennt erfasste Getrennt erfasste organische Abfälle organische Abfälle organische Abfälle Veränderung Veränderung Veränderung Landkreise/ Bundesländer [kg/EW] [kg/EW] [kg/EW] 2004-2008 [%] 2008-2014 [%] 2004-2014 [%] 2004 2008 2014

Deutschland 102 106,6 121,1 4,57 13,56 18,76

Lkr. Bad Kissingen 293,4 267,4 276,8 -8,87 3,53 -5,66

Lkr. Rhön-Grabfeld 272,7 300,7 399,6 10,26 32,87 46,51

Lkr. Fulda 96,9 106,4 191,9 9,82 80,45 98,16

Lkr. Hersfeld-Rotenburg 62,1 45,4 57,1 -26,77 25,61 -8,01

Lkr. Schmalkalden- 79,7 58,3 116,6 -26,78 99,87 46,34 Meiningen

Lkr. Wartburgkreis 43,6 34,6 52,8 -20,69 52,63 21,05

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Tabelle Anh-21: Öffentlich-rechtliche Abfallentsorgung ± getrennt erfasste Wertstoffe [kg/Einwohner] ± in den Landkreisen des UNESCO- Biosphä- renreservates, der Bundesländern Bayern, Hessen und Thüringen und Deutschlands 2004, 2008, 2014 sowie ihre prozentuale Ver- änderung (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER)

Getrennt erfasste Getrennt erfasste Getrennt erfasste Veränderung Veränderung Veränderung Landkreise/ Bundesländer Wertstoffe [kg/EW] Wertstoffe [kg/EW] Wertstoffe [kg/EW] 2004-2008 [%] 2008-2014 [%] 2004-2014 [%] 2004 2008 2014

Deutschland 140,2 142,9 148,3 1,92 3,79 5,78

Lkr. Bad Kissingen 149,2 171,5 170,3 14,92 -0,66 14,16

Lkr. Rhön-Grabfeld 137,4 146,3 161,3 6,48 10,21 17,35

Lkr. Fulda 131,3 144,4 152,4 10,0 5,52 16,07

Lkr. Hersfeld-Rotenburg 134,4 141,2 142,3 5,04 0,8 5,88

Lkr. Schmalkalden- 131,7 122,1 141,0 -7,31 15,47 7,03 Meiningen

Lkr. Wartburgkreis 143,6 150,9 160,3 5,13 6,23 11,68

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Tabelle Anh-22: Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön 1991 ± 2008 ± 2015 (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER)

Einwohnerzahl Bevölkerungsentwicklung [%] Gemeinde 1991 2008 2015 1991-2015 2008-2015

Aschenhausen 191 176 147 -23,04 -16,48 Aura a. d. Saale 776 888 856 10,31 -3,60 Bad Bocklet, M 4.096 4.543 4.565 11,45 0,48 Bad Brückenau, St 7.106 7.007 6.412 -9,77 -8,49 Bad Kissingen, GKSt 21.425 20.855 21.696 1,27 4,03 Bad Neustadt a. d. Saale, St 15.073 15.669 15.154 0,54 -3,29 Bastheim 2.416 2.552 2.042 -15,48 -19,98 Birx 186 183 167 -10,22 -8,74 Bischofsheim a. d. Rhön, St 5.025 4.887 4.698 -6,51 -3,87 Brunnhartshausen 451 400 370 -17,96 -7,50 Burglauer 1.466 1.685 1.649 12,48 -2,14 Burkardroth, M 7.965 7.726 7.570 -4,96 -2,02 Buttlar 1.423 1.406 1.121 -21,00 -20,00 Dermbach 3.419 3.138 3.008 -12,02 -4,14 Diedorf/Rhön 478 395 350 -26,78 -11,39 Dipperz 3.005 3.355 3.450 14,81 2,83 Ebersburg 4.234 4.557 4.554 7,56 -0,07 Ehrenberg (Rhön) 2.862 2.701 2.688 -6,08 -0,48 Elfershausen, M 2.953 2.917 2.822 -4,44 -3,26 Empfertshausen 676 626 577 -14,65 -7,83 Erbenhausen 720 600 565 -21,53 -5,83

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Einwohnerzahl Bevölkerungsentwicklung [%] Gemeinde 1991 2008 2015 1991-2015 2008-2015

Euerdorf, M 1.708 1.601 1.498 -12,30 -6,43 Fladungen, St 2.392 2.217 2.322 -2,93 4,74 Frankenheim 1.262 1.221 1.121 -11,17 -8,19 Friedelshausen 352 326 321 -8,81 -1,53 Geisa, St 5.104 4.757 4.698 -7,96 -1,24 Geroda, M 1.043 935 835 -19,94 -10,70 Gersfeld, St 5.918 6.065 5.506 -6,96 -9,22 Gerstengrund 58 60 69 18,97 15,00 Hammelburg, St 12.080 11.707 11.135 -7,82 -4,89 Hausen (Rhön) 826 721 722 -12,59 0,14 Hilders 5.036 4.801 4.757 -5,54 -0,92 Hofbieber, GG 5.528 6.319 5.985 8,27 -5,29 Hohenroda 3.753 3.334 3.114 -17,03 -6,60 Hohenroth 2.893 3.604 3.458 19,53 -4,05 Hümpfershausen 514 432 417 -18,87 -3,47 Kaltennordheim, St 4.121 3.471 3.330 -19,19 -4,06 Kaltensundheim 1.014 845 782 -22,88 -7,46 Kaltenwestheim 1.126 1.012 908 -19,36 -10,28 Mellrichstadt, St 6.076 5.896 5.563 -8,44 -5,65 Melpers 130 102 85 -34,62 -16,67 Motten 1.813 1.840 1.771 -2,32 -3,75 Neidhartshausen 374 322 266 -28,88 -17,39 Niederlauer 1.521 1.787 1.664 9,40 -6,88

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Einwohnerzahl Bevölkerungsentwicklung [%] Gemeinde 1991 2008 2015 1991-2015 2008-2015

Nordheim v. d. Rhön 1.306 1.117 1.121 -14,17 0,36 Nüdlingen 3.760 4.191 3.934 4,63 -6,13 Nüsttal 2.508 2.880 2.801 11,68 -2,74 Oberelsbach, M 2.935 2.782 2.671 -9,00 -3,99 Oberkatz 341 272 266 -21,99 -2,21 Oberleichtersbach 1.950 2.051 2.062 5,74 0,54 Oberthulba, M 4.647 5.103 5.048 8,63 -1,08 Oberweid 613 553 514 -16,15 -7,05 Oechsen 718 666 630 -12,26 -5,41 Oepfershausen 561 500 470 -16,22 -6,00 Ostheim v. d. Rhön, St 3.881 3.518 3.388 -12,70 -3,70 Poppenhausen 2.576 2.618 2.569 -0,27 -1,87 Rasdorf 1.661 1.814 1.640 -1,26 -9,59 Rhönblick 2.977 2.931 2.731 -8,26 -6,82 Riedenberg 1.163 1.045 991 -14,79 -5,17 Rosa (Thüringen) 871 789 704 -19,17 -10,77 Roßdorf (Thüringen) 809 702 642 -20,64 -8,55 Sandberg 2.909 2.726 2.506 -13,85 -8,07 Schenklengsfeld 4.888 4.649 4.527 -7,39 -2,62 Schleid (Rhön) 1.128 1.075 1.014 -10,11 -5,67 Schönau a. d. Brend 1.372 1.349 1.237 -9,84 -8,30 Schondra, M 1.687 1.751 1.726 2,31 -1,43 Sondheim v. d. Rhön 1.251 1.006 928 -25,82 -7,75

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Einwohnerzahl Bevölkerungsentwicklung [%] Gemeinde 1991 2008 2015 1991-2015 2008-2015

Stadtlengsfeld, St 3.068 2.651 2.427 -20,89 -8,45 Stepfershausen 698 666 637 -8,74 -4,35 Stockheim 1.163 1.136 1.104 -5,07 -2,82 Tann (Rhön), St 4.822 4.552 4.386 -9,04 -3,65 Unsleben 902 934 939 4,10 0,54 Unterbreizbach 4.419 3.901 3.508 -20,62 -10,07 Unterkatz 468 428 364 -22,22 -14,95 Unterweid 539 484 440 -18,37 -9,09 Urnshausen 843 784 741 -12,10 -5,49 Vacha 6.031 5.321 5.303 -12,07 -0,34 Wartmannsroth 2.446 2.251 2.104 -13,98 -6,53 Weilar 1.032 880 845 -18,12 -3,98 Wiesenthal (Thüringen) 857 771 782 -8,75 1,43 Wildflecken 3.289 3.185 2.968 -9,76 -6,81 Willmars 756 650 620 -17,99 -4,62 Wollbach 1.201 1.312 1.298 8,08 -1,07 Zeitlofs, M 2.269 2.137 2.074 -8,59 -2,95 Zella/Rhön 561 452 424 -24,42 -6,20

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Tabelle Anh-23: Natürlicher Saldo (Anzahl der Geburten minus Anzahl der Todesfälle) 2008 ± 2015 (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄN- DER 2017)

Verhältnis der Geburten und Todesfälle 2008 2015 Geburten Todesfälle Saldo Geburten Todesfälle Saldo Aschenhausen 1 0 1 1 2 -1 Aura a. d. Saale 4 11 -7 6 5 1 Bad Bocklet, M 34 61 -27 44 57 -13 Bad Brückenau, St 54 141 -87 51 136 -85 Bad Kissingen, GKSt 128 358 -230 158 324 -166 Bad Neustadt a. d. Saale, St 111 180 -69 101 201 -100 Bastheim 10 40 -30 19 33 -14 Birx 1 0 1 1 1 0 Bischofsheim a. d. Rhön, St 39 56 -17 34 50 -16 Brunnhartshausen 1 4 -3 2 6 -4 Burglauer 19 11 8 11 9 2 Burkardroth, M 62 71 -9 63 69 -6 Buttlar 10 9 1 14 12 2 Dermbach 21 31 -10 34 40 -6 Diedorf/Rhön 4 2 2 1 2 -1 Dipperz 26 15 11 37 25 12 Ebersburg 37 37 0 35 40 -5 Ehrenberg (Rhön) 25 21 4 25 22 3 Elfershausen, M 24 19 5 18 26 -8 Empfertshausen 5 4 1 7 6 1 Erbenhausen 5 5 0 4 5 -1 Euerdorf, M 9 22 -13 14 23 -9 Fladungen, St 21 13 8 15 27 -12 Frankenheim 12 11 1 7 10 -3 Friedelshausen 3 6 -3 2 4 -2 Geisa, St 50 53 -3 59 62 -3

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Verhältnis der Geburten und Todesfälle 2008 2015 Geburten Todesfälle Saldo Geburten Todesfälle Saldo Geroda, M 3 5 -2 3 9 -6 Gersfeld, St 30 70 -40 37 73 -36 Gerstengrund 1 0 1 2 1 1 Hammelburg, St 69 103 -34 88 141 -53 Hausen (Rhön) 6 15 -9 4 16 -12 Hilders 69 52 17 29 50 -21 Hofbieber, GG 37 49 -12 36 57 -21 Hohenroda 19 42 -23 21 42 -21 Hohenroth 35 23 12 33 18 15 Hümpfershausen 2 4 -2 4 8 -4 Kaltennordheim, St 15 24 34 52 -18

Kaltensundheim 6 5 1 11 8 3 Kaltenwestheim 8 10 -2 7 12 -5 Mellrichstadt, St 41 84 -43 36 78 -42 Melpers 1 0 1 0 0 0 Motten 8 18 -10 15 14 1 Neidhartshausen 4 2 2 6 4 2 Niederlauer 21 20 1 15 32 -17 Nordheim v. d. Rhön 9 13 -4 12 17 -5 Nüdlingen 26 26 0 30 40 -10 Nüsttal 51 19 32 19 21 -2 Oberelsbach, M 23 23 0 19 31 -12 Oberkatz 2 3 -1 1 1 0 Oberleichtersbach 10 13 -3 13 18 -5 Oberthulba, M 38 22 16 46 35 11 Oberweid 2 7 -5 5 5 0 Oechsen 1 1 0 3 8 -5 Oepfershausen 2 5 -3 2 6 -4

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Verhältnis der Geburten und Todesfälle 2008 2015 Geburten Todesfälle Saldo Geburten Todesfälle Saldo Ostheim v. d. Rhön, St 24 41 -17 27 37 -10 Poppenhausen (Wasserkuppe) 35 28 7 17 27 -10 Rasdorf 14 13 1 7 17 -10 Rhönblick 30 31 -1 24 20 4 Riedenberg 4 6 -2 2 7 -5 Rosa (Thüringen) 7 8 -1 4 5 -1 Roßdorf (Thüringen) 7 4 3 7 11 -4 Sandberg 16 27 -11 23 23 0 Schenklengsfeld 48 54 -6 29 44 -15 Schleid (Rhön) 7 12 -5 12 18 -6 Schönau a. d. Brend 7 9 -2 8 12 -4 Schondra, M 13 9 4 9 14 -5 Sondheim v. d. Rhön 9 11 -2 8 11 -3 Stadtlengsfeld, St 19 26 -7 25 26 -1 Stepfershausen 6 6 0 3 5 -2 Stockheim 6 9 -3 1 9 -8 Tann (Rhön), St 33 38 -5 26 50 -24 Unsleben 5 6 -1 5 6 -1 Unterbreizbach 32 28 4 31 40 -9 Unterkatz 8 7 1 1 6 -5 Unterweid 4 6 -2 5 6 -1 Urnshausen 9 5 4 6 12 -6 Vacha 24 39 45 67 -22

Wartmannsroth 13 16 -3 13 21 -8 Weilar 8 31 -23 9 27 -18 Wiesenthal (Thüringen) 9 4 5 5 6 -1 Wildflecken 31 31 0 11 36 -25 Willmars 5 4 1 9 5 4

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Verhältnis der Geburten und Todesfälle 2008 2015 Geburten Todesfälle Saldo Geburten Todesfälle Saldo Wollbach 17 14 3 8 11 -3 Zeitlofs, M 12 29 -17 20 21 -1 Zella/Rhön 1 5 -4 4 5 -1 BR-Rhön gesamt 1.718 2.396 -654 1.698 2.599 -901 Deutschland 682.514 844.439 -161.925 714.927 868.356 -153.429

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Tabelle Anh-24: Wanderungsbewegung in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön - Zuzüge minus Wegzüge 2008 ± 2014 (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER)

2008 - Wanderungen über Gemeindegrenzen 2014 - Wanderungen über Gemeindegrenzen Zuzüge Fortzüge Zuzüge Fortzüge Saldo Saldo Gemeinden Geschlecht Geschlecht 2008 Geschlecht Geschlecht 2014 Insgesamt Insgesamt Insgesamt Insgesamt ƃ Ƃ ƃ Ƃ ƃ Ƃ ƃ Ƃ Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl

Aschenhausen 2 2 0 3 2 1 -1 1 1 0 6 3 3 -5 Aura a. d. Saale 34 14 20 36 19 17 -2 21 11 10 21 8 13 0 Bad Bocklet 268 139 129 271 154 117 -3 274 128 146 206 105 101 68 Bad Brückenau 488 267 221 510 305 205 -22 714 422 292 511 286 225 203 Bad Kissingen 1298 602 696 1249 615 634 49 1516 714 802 1258 584 674 258 Bad Neustadt a. d. Saale 942 478 464 1030 507 523 -88 1030 545 485 1019 547 472 11 Bastheim 126 90 36 145 95 50 -19 153 89 64 145 94 51 8 Birx 3 2 1 6 2 4 -3 1 0 1 5 1 4 -4 Bischofsheim 159 76 83 223 120 103 -64 168 81 87 216 113 103 -48 Brunnhartshausen 8 3 5 13 7 6 -5 12 5 7 12 7 5 0 Burglauer 74 37 37 75 39 36 -1 94 40 54 85 41 44 9 Burkhardroth 206 109 97 288 146 142 -82 237 106 131 273 137 136 -36 Buttlar 34 15 19 33 13 20 1 20 5 15 27 13 14 -7 Dermbach 93 42 51 107 60 47 -14 93 45 48 102 42 60 -9 Diedorf/Rhön 12 7 5 12 4 8 0 5 2 3 7 3 4 -2 Dipperz 158 78 80 173 83 90 -15 201 98 103 162 76 86 39 Ebersburg 197 103 94 222 107 115 -25 296 152 144 230 113 117 66 Ehrenberg 58 25 33 72 33 39 -14 61 30 31 80 39 41 -19 Elfershausen 114 57 57 151 71 80 -37 95 48 47 116 48 68 -21 Empfertshausen 9 4 5 26 15 11 -17 17 9 8 27 13 14 -10 Erbenhausen 10 5 5 18 6 12 -8 21 11 10 26 12 14 -5 Euerdorf 109 52 57 107 56 51 2 161 77 84 102 46 56 59

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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2008 - Wanderungen über Gemeindegrenzen 2014 - Wanderungen über Gemeindegrenzen Zuzüge Fortzüge Zuzüge Fortzüge Saldo Saldo Gemeinden Geschlecht Geschlecht 2008 Geschlecht Geschlecht 2014 Insgesamt Insgesamt Insgesamt Insgesamt ƃ Ƃ ƃ Ƃ ƃ Ƃ ƃ Ƃ Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl

Fladungen 84 41 43 106 51 55 -22 158 64 94 82 33 49 76 Frankenheim/Rhön 19 9 10 29 13 16 -10 18 11 7 41 26 15 -23 Friedelshausen 3 3 0 9 4 5 -6 8 3 5 9 4 5 -1 Geisa, Stadt 134 52 82 114 48 66 20 119 59 60 110 55 55 9 Geroda 28 16 12 24 12 12 4 17 8 9 24 10 14 -7 Gersfeld 233 114 119 230 100 130 3 432 238 194 291 167 124 141 Gerstengrund 3 2 1 4 0 4 -1 5 3 2 5 3 2 0 Hammelburg 524 264 260 511 265 246 13 589 307 282 572 324 248 17 Hausen 37 16 21 28 15 13 9 37 17 20 37 15 22 0 Hilders 170 91 79 185 93 92 -15 243 131 112 222 101 121 21 Hofbieber 230 112 118 250 123 127 -20 253 128 125 260 116 144 -7 Hohenroda 154 91 63 101 53 48 53 114 53 61 119 55 64 -5 Hohenroth 186 100 86 201 100 101 -15 177 83 94 195 86 109 -18 Hümpfershausen 4 2 2 13 7 6 -9 20 8 12 14 8 6 6 Kaltennordheim, Stadt 134 59 75 152 72 80 -18 108 52 56 91 45 46 17 Kaltensundheim 41 20 21 41 22 19 0 25 12 13 36 24 12 -11 Kaltenwestheim 28 14 14 38 20 18 -10 23 10 13 27 9 18 -4 Mellrichstadt 262 128 134 295 160 135 -33 320 157 163 287 142 145 33 Melpers 3 1 2 4 2 2 -1 2 2 0 1 0 1 1 Motten 39 20 19 63 30 33 -24 74 38 36 84 37 47 -10 Neidhartshausen 11 6 5 16 5 11 -5 12 7 5 11 7 4 1 Niederlauer 136 62 74 124 60 64 12 122 60 62 88 45 43 34 Nordheim 39 19 20 67 34 33 -28 64 32 32 86 47 39 -22 Nüdlingen 186 87 99 211 85 126 -25 228 108 120 255 130 125 -27

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&,; Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

2008 - Wanderungen über Gemeindegrenzen 2014 - Wanderungen über Gemeindegrenzen Zuzüge Fortzüge Zuzüge Fortzüge Saldo Saldo Gemeinden Geschlecht Geschlecht 2008 Geschlecht Geschlecht 2014 Insgesamt Insgesamt Insgesamt Insgesamt ƃ Ƃ ƃ Ƃ ƃ Ƃ ƃ Ƃ Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl

Nüsttal 91 36 55 102 51 51 -11 120 54 66 145 76 69 -25 Oberelsbach 88 42 46 108 53 55 -20 106 46 60 131 61 70 -25 Oberkatz 10 6 4 13 5 8 -3 9 5 4 7 4 3 2 Oberleichertsbach 72 40 32 102 53 49 -30 74 40 34 82 41 41 -8 Oberthulba 184 90 94 208 106 102 -24 221 115 106 224 111 113 -3 Oberweid 14 6 8 14 8 6 0 18 9 9 16 9 7 2 Oechsen 18 11 7 18 10 8 0 19 9 10 24 11 13 -5 Oepfershausen 19 11 8 24 14 10 -5 12 5 7 25 12 13 -13 Ostheim vor der Rhön 151 73 78 164 78 86 -13 166 92 74 191 78 113 -25 Poppenhausen 122 53 69 147 61 86 -25 139 73 66 130 63 67 9 Rasdorf 53 23 30 63 29 34 -10 64 36 28 63 25 38 1 Rhönblick 85 40 45 103 48 55 -18 95 46 49 103 57 46 -8 Riedenberg 49 24 25 47 25 22 2 41 22 19 54 26 28 -13 Rosa 34 17 17 17 9 8 17 11 4 7 29 13 16 -18 Roßdorf 21 11 10 27 11 16 -6 15 7 8 15 7 8 0 Sandberg 65 24 41 80 41 39 -15 81 35 46 77 39 38 4 Schenklengsfeld 166 76 90 186 97 89 -20 180 87 93 184 91 93 -4 Schleid 26 8 18 24 13 11 2 29 16 13 46 24 22 -17 Schönau an der Brend 77 39 38 87 43 44 -10 48 22 26 55 29 26 -7 Schondra 69 39 30 65 36 29 4 122 78 44 99 57 42 23 Sondheim 31 18 13 54 32 22 -23 34 16 18 54 25 29 -20 Stadtlengsfeld, Stadt 77 34 43 93 40 53 -16 79 40 39 101 51 50 -22 Stepfershausen 40 24 16 29 16 13 11 21 11 10 20 8 12 1 Stockheim 42 23 19 56 22 34 -14 64 37 27 75 43 32 -11

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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2008 - Wanderungen über Gemeindegrenzen 2014 - Wanderungen über Gemeindegrenzen Zuzüge Fortzüge Zuzüge Fortzüge Saldo Saldo Gemeinden Geschlecht Geschlecht 2008 Geschlecht Geschlecht 2014 Insgesamt Insgesamt Insgesamt Insgesamt ƃ Ƃ ƃ Ƃ ƃ Ƃ ƃ Ƃ Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl

Tann 138 73 65 173 76 97 -35 212 123 89 244 123 121 -32 Unsleben 49 26 23 40 18 22 9 62 32 30 48 21 27 14 Unterbreizbach 140 86 54 145 80 65 -5 93 43 50 103 39 64 -10 Unterkatz 6 3 3 12 7 5 -6 10 6 4 14 8 6 -4 Unterweid 12 9 3 18 8 10 -6 13 6 7 20 9 11 -7 Urnshausen 15 6 9 21 11 10 -6 16 7 9 24 14 10 -8 Vacha, Stadt 228 118 110 261 122 139 -33 160 73 87 219 117 102 -59 Wartmannsroth 79 38 41 107 49 58 -28 92 41 51 103 43 60 -11 Weilar 31 9 22 30 12 18 1 43 16 27 29 20 9 14 Wiesenthal 9 3 6 37 13 24 -28 16 10 6 10 5 5 6 Wildflecken 150 82 68 189 95 94 -39 198 112 86 219 95 124 -21 Willmars 34 16 18 58 25 33 -24 53 28 25 49 25 24 4 Wollbach 63 36 27 53 27 26 10 81 36 45 73 32 41 8 Zeitlofs 90 49 41 114 58 56 -24 112 58 54 104 56 48 8 Zella/Rhön 4 1 3 14 6 8 -10 6 1 5 15 7 8 -9

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Tabelle Anh-25: Grundlagentabelle zur Alterspyramide 2008 - 2015 der Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER)

Altersgruppen 2008 2015 Saldo 0 bis unter 3 Jahre 5.217 5.464 -247 3 bis unter 6 Jahre 5.864 5.472 392 6 bis unter 10 Jahre 8.536 7.269 1.267 10 bis unter 15 Jahre 11.921 10.344 1.577 15 bis unter 19 Jahre 13.688 11.646 2.042 20 bis unter 25 Jahre 13.181 10.870 2.311 25 bis unter 30 Jahre 12.146 12.072 74 30 bis unter 35 Jahre 11.660 12.013 -353 35 bis unter 40 Jahre 14.739 12.010 2.729 40 bis unter 45 Jahre 18.718 12.878 5.840 45 bis unter 50 Jahre 19.182 17.077 2.105 50 bis unter 55 Jahre 17.387 19.635 -2.248 55 bis unter 60 Jahre 15.867 18.121 -2.254 60 bis unter 65 Jahre 10.809 15.874 -5.065 65 bis unter 75 Jahre 27.031 22.317 4.714 75 Jahre und mehr 22.278 27.088 -4.810

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Tabelle Anh-26: Bevölkerung nach Altersklassen 2008 und 2015 sowie prozentuale Veränderung 2008-2015 (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

15 bis unter 25 Jahre 60 und mehr Gemeinden BL 2008-2015 2008-2015 2.008 2.015 2.008 2.015 [%] [%] Aschenhausen TH 15 10 -33,33 44 45 2,27 Aura a. d. Saale BY 121 99 -18,18 186 214 15,05 Bad Bocklet, M BY 517 465 -10,06 1.186 1.445 21,84 Bad Brückenau, St BY 763 595 -22,02 2.227 2.293 2,96 Bad Kissingen, GKSt BY 1.996 1.817 -8,97 7.997 8.386 4,86 Bad Neustadt a. d. Saale, St BY 1.848 1.532 -17,10 4.139 4.432 7,08 Bastheim BY 257 249 -3,11 826 620 -24,94 Birx TH 27 12 -55,56 46 52 13,04 Bischofsheim a. d. Rhön, St BY 632 549 -13,13 1.204 1.278 6,15 Brunnhartshausen TH 52 39 -25,00 101 98 -2,97 Burglauer BY 235 173 -26,38 332 383 15,36 Burkardroth, M BY 931 761 -18,26 1.765 1.998 13,20 Buttlar TH 178 117 -34,27 298 374 25,50 Dermbach TH 363 211 -41,87 776 912 17,53 Diedorf/Rhön TH 42 32 -23,81 114 118 3,51 Dipperz HE 393 401 2,04 725 841 16,00 Ebersburg HE 546 554 1,47 1.106 1.180 6,69 Ehrenberg (Rhön) HE 369 375 1,63 676 683 1,04 Elfershausen, M BY 334 318 -4,79 675 770 14,07 Empfertshausen TH 65 40 -38,46 169 184 8,88 Erbenhausen TH 65 41 -36,92 134 156 16,42 Euerdorf, M BY 195 172 -11,79 407 458 12,53

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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15 bis unter 25 Jahre 60 und mehr Gemeinden BL 2008-2015 2008-2015 2.008 2.015 2.008 2.015 [%] [%] Fladungen, St BY 302 277 -8,28 586 627 7,00 Frankenheim TH 150 73 -51,33 267 299 11,99 Friedelshausen TH 38 24 -36,84 89 98 10,11 Geisa, St TH 649 367 -43,45 1.076 1.264 17,47 Geroda, M BY 93 84 -9,68 279 289 3,58 Gersfeld, St HE 753 651 -13,55 1.592 1.663 4,46 Gerstengrund TH 12 8 -33,33 12 14 16,67 Hammelburg, St BY 1.429 1.243 -13,02 3.133 3.321 6,00 Hausen (Rhön) BY 103 89 -13,59 218 222 1,83 Hilders HE 587 614 4,60 1.301 1.368 5,15 Hofbieber, GG HE 809 890 10,01 1.390 1.497 7,70 Hohenroda HE 358 282 -21,23 933 978 4,82 Hohenroth BY 474 412 -13,08 675 869 28,74 Hümpfershausen TH 43 28 -34,88 125 145 16,00 Kaltennordheim TH 419 k. D. k. D. 942 k. D. k. D. Kaltensundheim TH 121 48 -60,33 202 234 15,84 Kaltenwestheim TH 134 66 -50,75 254 283 11,42 Mellrichstadt, St BY 714 610 -14,57 1.515 1.733 14,39 Melpers TH 19 3 -84,21 27 28 3,70 Motten BY 250 204 -18,40 422 439 4,03 Neidhartshausen TH 35 23 -34,29 90 101 12,22 Niederlauer BY 241 210 -12,86 386 425 10,10 Nordheim v. d. Rhön BY 147 157 6,80 282 305 8,16 Nüdlingen BY 510 481 -5,69 916 1.003 9,50

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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15 bis unter 25 Jahre 60 und mehr Gemeinden BL 2008-2015 2008-2015 2.008 2.015 2.008 2.015 [%] [%] Nüsttal HE 388 358 -7,73 565 612 8,32 Oberelsbach, M BY 367 328 -10,63 676 722 6,80 Oberkatz TH 31 24 -22,58 70 89 27,14 Oberleichtersbach BY 245 245 0,00 431 496 15,08 Oberthulba, M BY 612 561 -8,33 1.030 1.239 20,29 Oberweid TH 56 35 -37,50 163 167 2,45 Oechsen TH 68 44 -35,29 183 200 9,29 Oepfershausen TH 62 29 -53,23 121 129 6,61 Ostheim v. d. Rhön BY 384 344 -10,42 971 1.080 11,23 Poppenhausen (Wasserkuppe) HE 320 293 -8,44 643 678 5,44 Rasdorf HE 211 202 -4,27 412 434 5,34 Rhönblick TH 305 193 -36,72 685 820 19,71 Riedenberg BY 135 110 -18,52 237 263 10,97 Rosa (Thüringen) TH 85 43 -49,41 212 223 5,19 Roßdorf (Thüringen) TH 68 38 -44,12 183 210 14,75 Sandberg BY 340 272 -20,00 694 748 7,78 Schenklengsfeld HE 516 433 -16,09 1.286 1.349 4,90 Schleid (Rhön) TH 155 88 -43,23 226 234 3,54 Schönau a. d. Brend BY 178 123 -30,90 346 375 8,38 Schondra, M BY 231 230 -0,43 349 388 11,17 Sondheim v. d. Rhön BY 135 92 -31,85 270 290 7,41 Stadtlengsfeld, St TH 266 159 -40,23 807 800 -0,87 Stepfershausen TH 75 37 -50,67 169 188 11,24 Stockheim BY 129 127 -1,55 290 332 14,48

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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15 bis unter 25 Jahre 60 und mehr Gemeinden BL 2008-2015 2008-2015 2.008 2.015 2.008 2.015 [%] [%] Tann (Rhön), St HE 519 503 -3,08 1.251 1.265 1,12 Unsleben BY 105 128 21,90 202 218 7,92 Unterbreizbach TH 462 243 -47,40 1.002 1.114 11,18 Unterkatz TH 31 25 -19,35 124 138 11,29 Unterweid TH 63 27 -57,14 127 141 11,02 Urnshausen TH 69 50 -27,54 193 232 20,21 Vacha TH 561 361 -35,65 1.467 1.689 15,13 Wartmannsroth BY 236 205 -13,14 595 657 10,42 Weilar TH 85 51 -40,00 277 315 13,72 Wiesenthal (Thüringen) TH 74 64 -13,51 185 219 18,38 Wildflecken BY 427 318 -25,53 727 801 10,18 Willmars BY 68 97 42,65 136 169 24,26 Wollbach BY 158 145 -8,23 285 314 10,18 Zeitlofs, M BY 257 232 -9,73 580 620 6,90 Zella/Rhön TH 58 34 -41,38 103 122 18,45 BR Rhön gesamt 26.869 22.297 -17,02 60.118 64.205 6,80 Deutschland 9.379.469 8.777.842 -6,41 20.957.744 22.502.234 7,37

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&;9, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Tabelle Anh-27: Herkunft der Menschen mit Migrationshintergrund des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön 2011 [totale Zahlen] (Quelle: ZENSUS 2011)

Mittel- und Osteuropa, Russland + Kasachstan Südeuropa + Türkei Westeuropa

Gebiets-

kulisse

Niederlande Österreich Bosnien und Her- zegowina Kroatien Polen Rumänien Ukraine Russische Födera- tion Kasachstan Griechenland Italien Türkei Sonstige UnbekanntesAus- land Deutsch- 226.240 345.620 227.910 330.730 2.006.410 576.200 229.510 1.318.130 1.240.570 368.440 796.770 2.714.240 4.900.720 15.970 land

Bayern 15.160 150.160 48.630 70.540 202.220 218.070 40.490 159.870 183.520 68.470 123.290 328.970 742.090 1.720

Unter- 1.350 4.350 1.370 2.710 22.740 14.530 2.950 23.360 26.180 5.160 11.070 29.810 55.500 0 franken

Lkr. KG 0 0 0 0 1.820 770 0 3.120 3.160 0 0 0 3.130 0

Lkr. NES 0 0 0 0 800 0 0 3.110 1.730 0 0 0 1.760 0

Hessen 11.840 28.040 23.830 42.750 163.200 40.570 19.020 98.350 106.600 38.300 89.960 265.730 585.120 1.320

Reg.-Bez. 1.910 3.260 1.800 2.690 26.800 3.250 3.900 29.810 40.020 1.930 7.210 26.530 61.590 0 KS

Lkr. FD 0 430 280 390 4.320 0 800 4.760 8.140 0 1.490 3.840 10.820 0

Lkr. HEF 0 0 0 0 2.200 0 240 4.370 4.130 0 390 2.460 4.530 0

Thüringen 0 1.120 0 0 10.140 2.130 3.630 12.420 7.610 900 1.300 2.890 32.990 410

Lkr. SM 0 0 0 0 640 0 0 250 140 0 0 0 980 0

Lkr. 0 0 0 0 480 0 0 600 770 0 0 0 1.210 0 WAK

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&;9,, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Tabelle Anh-28: Flächennutzung (Siedlungs- und Verkehrsfläche) 2008, 2013 an der gesamten Bodenfläche der Gemeinden des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön und ihre prozentuale Veränderungen 2008 - 2013 (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

2008 2013 Veränderung Anteil Sied- Anteil Ver- Anteil Sied- der Siedlungs- Siedlungs- Siedlungs- Anteil Sied- lungsfläche an kehrsfläche an Bodenfläche lungs- und und Verkehrs- Gemeinde BL und Verkehrs- und Verkehrs- lungs- und Ver- Siedlungs- und Siedlungs- [ha] Verkehrsfläche fläche 2008- fläche [ha] fläche [ha] kehrsfläche [%] Verkehrsfläche und Verkehrs- [%] 2013 [%] [%] fläche [%] Aura a. d. Saale BY 1.010 87 8,65 88 8,70 49,27 50,73 0,54 Bad Bocklet, M BY 3.793 472 12,44 482 12,70 49,94 50,06 2,10 Bad Brückenau, St BY 2.373 402 16,94 405 17,08 67,21 32,79 0,87 Bad Kissingen, GKSt BY 6.993 1.343 19,20 1.362 19,48 63,98 36,02 1,47 Bad Neustadt a. d. Saale, St BY 3.690 902 24,44 911 24,70 63,82 36,18 1,05 Bastheim BY 4.175 346 8,30 362 8,67 30,71 69,29 4,47 Bischofsheim a. d. Rhön, St BY 6.771 650 9,59 661 9,76 46,97 53,03 1,74 Burglauer BY 1.395 143 10,27 147 10,52 40,16 59,84 2,51 Burkardroth, M BY 6.911 652 9,43 658 9,52 52,99 47,01 0,93 Elfershausen, M BY 3.491 482 13,80 486 13,92 27,23 72,77 0,87 Euerdorf, M BY 1.634 221 13,54 224 13,73 41,41 58,59 1,39 Fladungen, St BY 4.636 404 8,71 415 8,96 30,91 69,09 2,80 Geroda, M BY 1.680 88 5,23 90 5,33 55,79 44,21 2,00 Hammelburg, St BY 12.888 1.238 9,61 1.250 9,70 43,18 56,82 0,97 Hausen (Rhön) BY 2.422 172 7,10 177 7,32 28,13 71,87 3,10 Hohenroth BY 1.713 268 15,65 278 16,25 49,26 50,74 3,84 Mellrichstadt, St BY 5.578 752 13,49 767 13,74 45,97 54,03 1,88 Motten BY 2.380 281 11,82 286 12,02 38,04 61,96 1,62 Niederlauer BY 908 156 17,21 163 17,90 47,34 52,66 4,06 Nordheim v. d. Rhön BY 1.656 160 9,66 163 9,87 40,19 59,81 2,13 Nüdlingen BY 2.636 341 12,94 346 13,13 47,06 52,94 1,44 Oberelsbach, M BY 6.766 447 6,61 455 6,72 29,60 70,40 1,69 Oberleichtersbach BY 2.760 253 9,18 262 9,48 56,05 43,95 3,23

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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2008 2013 Veränderung Anteil Sied- Anteil Ver- Anteil Sied- der Siedlungs- Siedlungs- Siedlungs- Anteil Sied- lungsfläche an kehrsfläche an Bodenfläche lungs- und und Verkehrs- Gemeinde BL und Verkehrs- und Verkehrs- lungs- und Ver- Siedlungs- und Siedlungs- [ha] Verkehrsfläche fläche 2008- fläche [ha] fläche [ha] kehrsfläche [%] Verkehrsfläche und Verkehrs- [%] 2013 [%] [%] fläche [%] Oberthulba, M BY 5.248 703 13,39 710 13,53 39,94 60,06 1,03 Ostheim v. d. Rhön BY 4.083 460 11,26 471 11,55 45,83 54,17 2,57 Riedenberg BY 1.323 158 11,95 158 11,95 32,43 67,57 -0,05 Sandberg BY 2.803 232 8,27 236 8,41 53,41 46,59 1,69 Schönau a. d. Brend BY 1.557 171 10,97 173 11,14 43,19 56,81 1,50 Schondra, M BY 2.863 336 11,72 342 11,94 33,47 66,53 1,86 Sondheim v. d. Rhön BY 1.858 179 9,64 180 9,68 35,12 64,88 0,45 Stockheim BY 2.537 386 15,21 397 15,65 59,99 40,01 2,90 Unsleben BY 892 125 14,01 128 14,31 44,49 55,51 2,14 Wartmannsroth BY 5.349 307 5,74 317 5,92 43,58 56,42 3,28 Wildflecken BY 7.754 359 4,63 359 4,63 48,62 51,38 -0,11 Willmars BY 1.217 94 7,75 100 8,21 33,83 66,17 6,00 Wollbach BY 758 109 14,33 115 15,18 46,59 53,41 5,91 Zeitlofs, M BY 4.092 263 6,43 272 6,64 52,46 47,54 3,27 Dipperz HE 3.005 362 12,05 372 12,38 52,96 47,04 2,76 Ebersburg HE 3.704 526 14,20 531 14,34 47,46 52,54 0,95 Ehrenberg (Rhön) HE 4.084 376 9,21 379 9,28 41,16 58,84 0,80 Gersfeld, St HE 8.937 896 10,03 908 10,16 40,31 59,69 1,34 Hilders HE 7.038 771 10,95 781 11,10 37,39 62,61 1,30 Hofbieber, GG HE 8.720 840 9,63 860 9,86 42,44 57,56 2,38 Hohenroda HE 3.574 470 13,15 471 13,18 54,14 45,86 0,21 Nüsttal HE 4.550 414 9,10 433 9,52 38,80 61,20 4,59 Poppenhausen (Wasserkuppe) HE 4.077 462 11,33 467 11,45 38,54 61,46 1,08 Rasdorf HE 3.007 262 8,71 264 8,78 39,77 60,23 0,76 Schenklengsfeld HE 6.379 554 8,68 572 8,97 38,81 61,19 3,25 Tann (Rhön), St HE 6.045 641 10,60 648 10,72 39,20 60,80 1,09 Aschenhausen TH 361 28 7,76 28 7,76 26,40 73,60 0,00

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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2008 2013 Veränderung Anteil Sied- Anteil Ver- Anteil Sied- der Siedlungs- Siedlungs- Siedlungs- Anteil Sied- lungsfläche an kehrsfläche an Bodenfläche lungs- und und Verkehrs- Gemeinde BL und Verkehrs- und Verkehrs- lungs- und Ver- Siedlungs- und Siedlungs- [ha] Verkehrsfläche fläche 2008- fläche [ha] fläche [ha] kehrsfläche [%] Verkehrsfläche und Verkehrs- [%] 2013 [%] [%] fläche [%] Birx TH 276 17 6,16 18 6,52 34,50 65,50 5,88 Brunnhartshausen TH 1.059 24 2,27 26 2,46 53,40 46,60 8,33 Buttlar TH 2.127 106 4,98 116 5,45 56,10 43,90 9,43 Dermbach TH 2.343 173 7,38 188 8,02 69,00 31,00 8,67 Diedorf/Rhön TH 475 26 5,47 28 5,89 52,60 47,40 7,69 Empfertshausen TH 487 29 5,95 34 6,98 76,90 23,10 17,24 Erbenhausen TH 2.068 141 6,82 144 6,96 23,60 76,40 2,13 Frankenheim TH 911 80 8,78 81 8,89 46,00 54,00 1,25 Friedelshausen TH 691 50 7,24 53 7,67 37,80 62,20 6,00 Geisa, St TH 7.174 327 4,56 387 5,39 51,30 48,70 18,35 Gerstengrund TH 458 22 4,80 22 4,80 8,10 91,90 0,00 Hümpfershausen TH 1.326 63 4,75 69 5,20 40,60 59,40 9,52 Kaltennordheim TH 4.041 214 5,30 242 5,99 64,10 35,90 13,08 Kaltensundheim TH 1.178 115 9,76 124 10,53 57,70 42,30 7,83 Kaltenwestheim TH 1.936 108 5,58 111 5,73 33,60 66,40 2,78 Melpers TH 285 24 8,42 22 7,72 23,30 76,70 -8,33 Neidhartshausen TH 759 21 2,77 23 3,03 61,10 38,90 9,52 Oberkatz TH 912 52 5,70 56 6,14 25,90 74,10 7,69 Oberweid TH 1.019 43 4,22 48 4,71 52,20 47,80 11,63 Oechsen TH 1.251 51 4,08 58 4,64 57,20 42,80 13,73 Oepfershausen TH 1.226 71 5,79 76 6,20 40,80 59,20 7,04 Rhönblick TH 7.867 503 6,39 524 6,66 31,20 68,80 4,17 Rosa (Thüringen) TH 942 66 7,01 68 7,22 49,90 50,10 3,03 Roßdorf (Thüringen) TH 1.728 96 5,56 101 5,84 37,80 62,20 5,21 Schleid (Rhön) TH 2.767 112 4,05 122 4,41 29,20 70,80 8,93 Stadtlengsfeld, St TH 2.761 153 5,54 158 5,72 66,80 33,20 3,27 Stepfershausen TH 1.576 96 6,09 102 6,47 34,60 65,40 6,25

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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2008 2013 Veränderung Anteil Sied- Anteil Ver- Anteil Sied- der Siedlungs- Siedlungs- Siedlungs- Anteil Sied- lungsfläche an kehrsfläche an Bodenfläche lungs- und und Verkehrs- Gemeinde BL und Verkehrs- und Verkehrs- lungs- und Ver- Siedlungs- und Siedlungs- [ha] Verkehrsfläche fläche 2008- fläche [ha] fläche [ha] kehrsfläche [%] Verkehrsfläche und Verkehrs- [%] 2013 [%] [%] fläche [%] Unterbreizbach TH 3.000 234 7,80 257 8,57 67,80 32,20 9,83 Unterkatz TH 983 62 6,31 65 6,61 34,10 65,90 4,84 Unterweid TH 713 64 8,98 67 9,40 29,70 70,30 4,69 Urnshausen TH 1.591 54 3,39 58 3,65 53,90 46,10 7,41 Vacha TH 4.440 277 6,24 339 7,64 62,90 37,10 22,38 Weilar TH 1.429 43 3,01 43 3,01 67,20 32,80 0,00 Wiesenthal TH 1.357 30 2,21 31 2,28 80,30 19,70 3,33 (Thüringen) Zella/Rhön TH 171 25 14,62 28 16,37 55,60 44,40 12,00

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Tabelle Anh-29: Entwicklung des Wohngebäudebestands 2008-2014 sowie Anteile der Wohngebäude nach Wohnungszahl 2014 ± mit einer Woh- nung, mit zwei Wohnungen, mit drei und mehr Wohnungen, Wohnheim [%] (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

Wohnbestand 2014 [%] Veränderung der Anzahl an Anteil der Wohngebäude nach Wohnungsanzahl 2014 Gemeinden Wohnungen mit drei und mehr mit einer Wohnung mit zwei Wohnungen Wohnheim 2008 bis 2014 [%] Wohnungen Aschenhausen 73,7 26,3 0,0 0,0 -1,7 Aura a. d. Saale 73,9 23,1 3,0 0,0 0,7 Bad Bocklet, M 58,5 28,9 12,6 0,0 0,3 Bad Brückenau, St 54,6 25,0 20,3 0,1 -4,1 Bad Kissingen, GKSt 55,8 21,7 22,4 0,1 0,3 Bad Neustadt a. d. Saale, St 58,5 21,7 19,7 0,2 -2,7 Bastheim 64,8 29,5 4,4 1,3 -3,2 Birx 86,4 12,1 1,5 0,0 15,8 Bischofsheim a. d. Rhön, St 64,1 27,3 8,6 0,0 -10,4 Brunnhartshausen 66,4 31,8 1,8 0,0 0,0 Burglauer 63,7 27,7 8,6 0,0 3,6 Burkardroth, M 62,9 31,4 5,6 0,1 -6,8 Buttlar 65,6 31,3 3,1 0,0 1,0 Dermbach 65,7 26,9 7,5 0,0 5,7 Diedorf/Rhön 71,7 26,7 1,7 0,0 -7,7 Dipperz 53,7 34,1 12,2 0,0 -0,4 Ebersburg 56,9 34,3 8,8 0,0 3,0 Ehrenberg (Rhön) 59,7 34,5 5,7 0,0 -3,6 Elfershausen, M 63,8 31,4 4,8 0,0 -4,8 Empfertshausen 67,0 30,2 2,7 0,0 3,4 Erbenhausen 78,6 18,9 2,5 0,0 4,7 Euerdorf, M 61,4 28,6 9,8 0,2 -7,8 Fladungen, St 75,3 20,6 4,2 0,0 -7,0 Frankenheim 76,1 20,1 3,8 0,0 -0,3 Friedelshausen 87,5 10,0 2,5 0,0 2,6

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Wohnbestand 2014 [%] Veränderung der Anzahl an Anteil der Wohngebäude nach Wohnungsanzahl 2014 Gemeinden Wohnungen mit drei und mehr mit einer Wohnung mit zwei Wohnungen Wohnheim 2008 bis 2014 [%] Wohnungen Geisa, St 68,7 24,8 6,6 0,0 0,7 Geroda, M 71,9 25,9 2,2 0,0 -7,2 Gersfeld, St 60,9 28,4 10,7 0,0 4,0 Gerstengrund 71,4 28,6 0,0 0,0 -6,7 Hammelburg, St 67,0 22,4 10,6 0,1 -6,6 Hausen (Rhön) 79,6 17,1 3,3 0,0 -5,1 Hilders 61,9 28,2 9,9 0,0 -1,2 Hofbieber, GG 58,4 35,0 6,5 0,1 0,3 Hohenroda 68,6 27,7 3,7 0,0 -0,6 Hohenroth 63,7 25,1 11,0 0,1 3,7 Hümpfershausen 70,4 28,2 1,4 0,0 -2,7 Kaltennordheim, St 67,3 26,4 6,3 0,0 -0,7 Kaltensundheim 76,0 21,6 2,5 0,0 -1,4 Kaltenwestheim 67,7 31,0 1,4 0,0 2,4 Mellrichstadt, St 73,4 17,7 8,9 0,1 -5,7 Melpers 65,6 31,3 3,1 0,0 -13,5 Motten 57,3 34,8 7,9 0,0 -6,7 Neidhartshausen 61,1 28,4 10,5 0,0 -3,1 Niederlauer 60,6 29,4 10,0 0,0 0,4 Nordheim v. d. Rhön 76,5 19,4 4,1 0,0 -8,7 Nüdlingen 57,3 34,0 8,7 0,0 -2,6 Nüsttal 65,2 29,7 5,0 0,1 3,7 Oberelsbach, M 67,5 27,7 4,7 0,1 -4,3 Oberkatz 84,8 15,2 0,0 0,0 -2,0 Oberleichtersbach 62,2 32,4 5,4 0,0 -0,5 Oberthulba, M 65,1 29,1 5,7 0,1 -2,7 Oberweid 70,9 25,9 3,2 0,0 -6,5

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Wohnbestand 2014 [%] Veränderung der Anzahl an Anteil der Wohngebäude nach Wohnungsanzahl 2014 Gemeinden Wohnungen mit drei und mehr mit einer Wohnung mit zwei Wohnungen Wohnheim 2008 bis 2014 [%] Wohnungen Oechsen 64,1 32,1 3,8 0,0 -1,1 Oepfershausen 75,7 23,1 1,2 0,0 -2,3 Ostheim v. d. Rhön, St 71,9 22,0 5,9 0,2 -5,8 Poppenhausen (Wasserkuppe) 58,5 30,1 11,4 0,0 4,1 Rasdorf 65,5 28,8 5,5 0,2 -4,9 Rhönblick 77,3 19,8 2,9 0,0 1,6 Riedenberg 56,8 38,6 4,6 0,0 -12,2 Rosa (Thüringen) 73,2 25,6 1,2 0,0 -2,0 Roßdorf (Thüringen) 82,1 13,9 4,0 0,0 -5,1 Sandberg 61,8 31,7 6,5 0,0 -7,3 Schenklengsfeld 68,9 26,4 4,7 0,1 1,0 Schleid (Rhön) 78,0 19,4 2,5 0,0 1,6 Schönau a. d. Brend 64,6 27,5 7,9 0,0 -2,2 Schondra, M 50,8 40,3 8,9 0,0 -8,0 Sondheim v. d. Rhön 72,2 21,6 6,2 0,0 -3,2 Stadtlengsfeld, St 68,3 24,2 7,5 0,0 1,5 Stepfershausen 73,2 23,0 3,8 0,0 3,1 Stockheim 75,5 19,1 5,2 0,3 -4,7 Tann (Rhön), St 65,4 27,1 7,5 0,0 -1,6 Unsleben 65,4 24,9 9,3 0,3 -7,7 Unterbreizbach 63,1 26,6 10,3 0,0 1,2 Unterkatz 69,6 28,8 1,6 0,0 3,3 Unterweid 67,6 27,2 5,1 0,0 -6,2 Urnshausen 77,9 21,7 0,4 0,0 0,0 Vacha 61,4 25,3 13,2 0,0 7,5 Wartmannsroth 71,2 26,0 2,7 0,1 -10,0 Weilar 69,7 26,7 3,6 0,0 -0,4

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Wohnbestand 2014 [%] Veränderung der Anzahl an Anteil der Wohngebäude nach Wohnungsanzahl 2014 Gemeinden Wohnungen mit drei und mehr mit einer Wohnung mit zwei Wohnungen Wohnheim 2008 bis 2014 [%] Wohnungen Wiesenthal (Thüringen) 74,2 25,1 0,7 0,0 0,4 Wildflecken 51,6 31,5 16,8 0,0 -9,7 Willmars 80,6 15,7 3,7 0,0 -6,5 Wollbach 66,4 25,1 8,5 0,0 1,8 Zeitlofs, M 67,2 28,2 4,5 0,0 -2,2 Zella/Rhön 60,0 38,4 1,6 0,0 0,8

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Tabelle Anh-30: Gebäudealtersstruktur in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Quelle: ZENSUS 2011)

Gebäude mit Wohnraum sowie Wohngebäude nach Baujahr [totale Zahlen]

- - - -

- - - Gemeinden 1919 1919 - 1948 1949 1978 1979 - 1986 1987 - 1990 1991 - 1995 1996 2000 2001 2004 2005 2008 2009 und später Vor Vor

Aschenhausen 17 4 18 3 4 3 9 6 0 0 Aura a. d. Saale 23 38 111 34 13 26 47 9 7 0 Bad Bocklet, M 87 83 532 188 61 105 142 54 36 26 Bad Brückenau, St 182 209 751 151 57 73 96 34 31 16 Bad Kissingen, GKSt 547 465 2.545 596 178 301 234 128 128 59 Bad Neustadt a. d. Saale, St 218 364 1.798 359 169 263 265 148 84 45 Bastheim 113 63 219 61 32 43 45 40 14 6 Birx 6 24 15 0 0 4 6 4 0 0 Bischofsheim a. d. Rhön, St 192 123 743 216 70 73 80 50 51 3 Brunnhartshausen 28 18 23 10 12 0 9 0 6 3 Burglauer 20 19 199 62 23 49 40 22 22 16 Burkardroth, M 233 164 911 340 124 144 198 127 78 24 Buttlar 78 58 83 43 17 43 43 12 13 6 Dermbach 407 440 589 263 109 135 124 60 45 24 Diedorf/Rhön 22 28 34 10 6 12 9 6 0 0 Dipperz 67 64 323 125 66 78 91 31 46 16 Ebersburg 118 111 495 175 53 86 102 97 43 18 Ehrenberg (Rhön) 104 74 293 71 30 77 71 25 28 3 Elfershausen, M 137 81 363 113 53 49 72 30 26 3 Empfertshausen 36 40 60 23 3 16 6 0 0 0 Erbenhausen 53 45 35 15 9 15 16 0 0 9 Euerdorf, M 78 36 200 59 22 41 30 13 10 3

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&;;9, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Gebäude mit Wohnraum sowie Wohngebäude nach Baujahr [totale Zahlen]

- - - -

- - - Gemeinden 1919 1919 - 1948 1949 1978 1979 - 1986 1987 - 1990 1991 - 1995 1996 2000 2001 2004 2005 2008 2009 und später Vor Vor

Fladungen, St 198 96 250 90 30 53 64 21 10 16 Frankenheim 74 84 80 15 15 32 32 13 9 9 Friedelshausen 41 18 27 6 9 6 18 3 0 0 Geisa, St 396 224 430 216 123 188 200 89 70 46 Geroda, M 42 42 127 42 13 24 20 10 3 0 Gersfeld, St 325 204 627 185 51 78 105 78 55 18 Gerstengrund 0 4 4 0 0 0 0 0 0 0 Hammelburg, St 429 232 1.460 349 139 216 255 99 60 32 Hausen (Rhön) 64 28 63 23 21 22 16 6 0 0 Hilders 185 130 592 186 78 132 129 65 33 10 Hofbieber, GG 230 154 602 190 77 138 181 89 73 24 Hohenroda 111 146 572 119 36 38 60 24 22 13 Hohenroth 58 23 314 117 82 101 127 48 51 23 Hümpfershausen 50 23 33 10 3 7 0 3 0 4 Kaltennordheim, St 153 109 89 41 31 31 21 9 12 0 Kaltensundheim 89 53 42 43 18 19 20 0 6 3 Kaltenwestheim 54 76 65 40 12 22 15 7 4 0 Mellrichstadt, St 305 115 738 163 51 137 96 61 34 6 Melpers 10 10 6 0 7 0 3 0 6 0 Motten 56 44 215 71 26 32 46 24 13 3 Neidhartshausen 42 27 15 3 4 6 3 3 0 0 Niederlauer 42 10 161 92 21 38 46 18 9 9 Nordheim v. d. Rhön 92 53 140 41 15 13 28 17 7 6

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&;;9,, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Gebäude mit Wohnraum sowie Wohngebäude nach Baujahr [totale Zahlen]

- - - -

- - - Gemeinden 1919 1919 - 1948 1949 1978 1979 - 1986 1987 - 1990 1991 - 1995 1996 2000 2001 2004 2005 2008 2009 und später Vor Vor

Nüdlingen 71 111 502 137 68 88 91 64 40 17 Nüsttal 107 60 312 93 59 61 74 53 32 9 Oberelsbach, M 205 64 321 105 26 73 72 44 17 12 Oberkatz 24 15 25 18 6 4 3 0 0 0 Oberleichtersbach 48 49 265 57 31 50 65 30 34 6 Oberthulba, M 122 104 546 236 92 136 133 86 71 21 Oberweid 44 47 23 14 0 9 13 15 0 0 Oechsen 46 37 58 19 4 16 3 12 3 0 Oepfershausen 44 22 48 20 7 13 6 7 0 6 Ostheim v. d. Rhön, St 288 122 502 104 41 39 55 37 18 3 Poppenhausen (Wasserkup- 101 77 340 98 15 46 70 38 25 22 pe) Rasdorf 81 42 164 51 23 57 49 25 0 3 Rhönblick 337 96 174 105 47 69 68 22 28 9 Riedenberg 15 21 149 36 17 26 33 9 0 3 Rosa (Thüringen) 46 41 77 34 14 15 12 4 6 0 Roßdorf (Thüringen) 69 15 49 33 22 19 7 6 9 0 Sandberg 65 81 372 94 25 67 69 27 6 3 Schenklengsfeld 182 151 720 148 70 86 83 39 27 21 Schleid (Rhön) 68 28 88 38 14 20 27 22 6 3 Schönau a. d. Brend 35 52 177 40 19 19 47 12 13 0 Schondra, M 16 47 207 51 23 37 45 28 15 3 Sondheim v. d. Rhön 135 16 121 34 9 13 6 6 6 7

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&;;9,,, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Gebäude mit Wohnraum sowie Wohngebäude nach Baujahr [totale Zahlen]

- - - -

- - - Gemeinden 1919 1919 - 1948 1949 1978 1979 - 1986 1987 - 1990 1991 - 1995 1996 2000 2001 2004 2005 2008 2009 und später Vor Vor

Stadtlengsfeld, St 171 157 247 53 21 46 53 32 15 12 Stepfershausen 111 21 32 13 9 18 18 3 10 3 Stockheim 83 52 131 18 6 22 30 24 18 3 Tann (Rhön), St 229 189 595 127 34 112 83 32 28 15 Unsleben 64 36 107 22 10 30 17 6 6 3 Unterbreizbach 131 279 333 63 27 58 61 31 15 7 Unterkatz 28 25 40 18 6 3 0 4 0 0 Unterweid 45 32 28 6 0 19 3 4 0 0 Urnshausen 39 62 55 16 23 8 16 7 6 0 Vacha 265 326 365 108 110 92 119 53 37 29 Wartmannsroth 122 87 291 79 30 60 21 40 16 3 Weilar 29 53 101 25 9 17 6 3 6 3 Wiesenthal (Thüringen) 33 47 66 52 15 18 24 6 6 6 Wildflecken 39 171 405 79 25 26 46 31 16 7 Willmars 74 33 69 13 3 6 3 6 13 3 Wollbach 40 10 185 50 15 20 24 21 13 7 Zeitlofs, M 106 74 281 82 35 37 35 46 16 9 Zella/Rhön 42 33 33 6 3 6 6 0 0 0

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&;;,; Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Tabelle Anh-31: Kommunale Schulden je Einwohner / Steuerkraftmesszahl je Einwohner [Euro] (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

Finanzkraft und kommunale Schulden der Gemeinden im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 31.12.2013 01.01.2014 Gemeinden Schulden je Einwohner Schuldenstand Einwohnerzahl Steuerkraftmesszahl Steuerkraftmesszahl je (berechnet) 31.12.2013 [Euro] Einwohner [Euro] [Euro] [Euro] Aschenhausen k. D. 164 k. D. 36.906 225,04 Aura a. d. Saale 450.000 886 507,90 359.574 405,84 Bad Bocklet 3.395.000 4.496 755,12 2.710.860 602,95 Bad Brückenau 3.378.000 6.400 527,81 3.365.077 525,79 Bad Kissingen 27.358.000 21.225 1.288,95 14.004.917 659,83 Bad Neustadt a. d. Saale 6.041.000 15.137 399,09 14.837.290 980,20 Bastheim 1.652 2.081 0,79 762.052 366,20 Birx 121.000 177 683,62 34.006 192,12 Bischofsheim a. d. Rhön 639.000 4.755 134,38 2.295.842 482,83 Brunnhartshausen 485.000 381 1.272,97 82.972 217,77 Burglauer 943.000 1.656 569,44 598.092 361,17 Burkardroth k. D. 7.588 k. D. 3.148.155 414,89 Buttlar 476.000 1.321 360,33 925.474 700,59 Dermbach 3.961.000 3.053 1.297,41 1.598.672 523,64 Diedorf/Rhön 515.000 362 1.422,65 184.527 509,74 Dipperz 986.000 3.319 297,08 5.311.077 1.600,20 Ebersburg 3.416.000 4.475 763,35 1.918.406 428,69 Ehrenberg (Rhön) 4.542.000 2.532 1.793,84 2.699.528 1.066,16 Elfershausen 640.000 2.857 224,01 1.579.416 552,82 Empfertshausen 257.000 603 426,20 511.783 848,73

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&;;; Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Finanzkraft und kommunale Schulden der Gemeinden im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 31.12.2013 01.01.2014 Gemeinden Schulden je Einwohner Schuldenstand Einwohnerzahl Steuerkraftmesszahl Steuerkraftmesszahl je (berechnet) 31.12.2013 [Euro] Einwohner [Euro] [Euro] [Euro] Erbenhausen 229.000 554 413,36 135.506 244,60 Euerdorf 479.000 1.491 321,26 2.189.777 1.468,66 Fladungen 1.668.000 2.201 757,84 835.371 379,54 Frankenheim 1.385.000 1.134 1.221,34 202.445 178,52 Friedelshausen 227.000 325 698,46 67.131 206,56 Geisa 4.539.000 4.677 970,49 2.048.946 438,09 Geroda 280.000 883 317,10 376.379 426,25 Gersfeld 8.941.000 5.512 1.622,10 2.949.911 535,18 Gerstengrund 6.000 66 90,91 7.327 111,02 Hammelburg 4.989.000 11.177 446,36 6.920.130 619,14 Hausen (Rhön) 108.000 710 152,11 299.435 421,74 Hilders 5.336.000 4.604 1.158,99 2.515.481 546,37 Hofbieber 4.012.000 5.955 673,72 3.298.806 553,96 Hohenroda 1.730.000 3.114 555,56 k. D. k. D. Hohenroth 4.578.000 3.487 1.312,88 1.796.596 515,23 Hümpfershausen 430.000 424 1.014,15 85.842 202,46 Kaltennordheim 2.502.000 3.342 748,65 k. D. k. D. Kaltensundheim 1.270.000 790 1.607,59 297.583 376,69 Kaltenwestheim 750.000 942 796,18 244.433 259,48 Mellrichstadt 10.627.000 5.567 1.908,93 4.683.658 841,33 Melpers 45.000 89 505,62 23.548 264,58 Motten 313.000 1.747 179,16 844.165 483,21

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&;;;, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Finanzkraft und kommunale Schulden der Gemeinden im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 31.12.2013 01.01.2014 Gemeinden Schulden je Einwohner Schuldenstand Einwohnerzahl Steuerkraftmesszahl Steuerkraftmesszahl je (berechnet) 31.12.2013 [Euro] Einwohner [Euro] [Euro] [Euro] Neidhartshausen 365.000 337 1.083,09 73.418 217,86 Niederlauer 3.202.000 1.651 1.939,43 1.090.843 660,72 Nordheim v. d. Rhön 2.484.000 1.135 2188,55 449.039 395,63 Nüdlingen k. D. 4.001 k. D. 2.251.912 562,84 Nüsttal 2.372.000 2.815 842,63 1.340.188 476,09 Oberelsbach 3.910.000 2.715 1.440,15 1.042.054 383,81 Oberkatz 89.000 271 328,41 65.945 243,34 Oberleichtersbach 936.000 2.046 457,48 1.326.814 648,49 Oberthulba 2.086.000 4.983 418,62 2.967.763 595,58 Oberweid 796.000 519 1533,72 108.342 208,75 Oechsen 457.000 645 708,53 147.755 229,08 Oepfershausen 1.314.000 485 2.709,28 114.345 235,76 Ostheim v. d. Rhön 3.260.000 3.425 951,82 1.320.471 385,54 Poppenhausen (Wasser- 439.000 2.561 171,42 1.420.102 554,51 kuppe) Rasdorf 661.000 1.623 407,27 1.025.944 632,13 Rhönblick 1.789.000 2.781 643,29 669.510 240,74 Riedenberg 258.000 970 265,98 426.807 440,01 Rosa (Thüringen) 197.000 744 264,78 207.727 279,20 Roßdorf (Thüringen) 478.000 658 726,44 172.643 262,38 Sandberg 2.932.000 2.546 1.151,61 822.628 323,11 Schenklengsfeld 14.267.000 4.488 3.178,92 k. D. k. D. Schleid (Rhön) 420.000 1.030 407,77 277.700 269,61

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&;;;,, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Finanzkraft und kommunale Schulden der Gemeinden im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 31.12.2013 01.01.2014 Gemeinden Schulden je Einwohner Schuldenstand Einwohnerzahl Steuerkraftmesszahl Steuerkraftmesszahl je (berechnet) 31.12.2013 [Euro] Einwohner [Euro] [Euro] [Euro] Schönau a. d. Brend 2.437.000 1.239 1.966,91 528.805 426,80 Schondra 972.000 1.707 569,42 1.026.153 601,14 Sondheim v. d. Rhön 484.000 956 506,28 296.527 310,17 Stadtlengsfeld 775.000 2.428 319,19 817.235 336,59 Stepfershausen 394.000 634 621,45 180.317 284,41 Stockheim 142.000 1.116 127,24 434.187 389,06 Tann (Rhön) 5.794.000 4.446 1.303,19 2.134.944 480,19 Unsleben 1.069.000 933 1145,77 530.455 568,55 Unterbreizbach k. D. 3.538 k. D. 6.051.257 1.710,36 Unterkatz 361.000 383 942,56 113.137 295,40 Unterweid 71.000 442 160,63 99.660 225,48 Urnshausen 507.000 769 659,30 198.756 258,46 Vacha 4.240.000 5.464 775,99 2.104.638 385,18 Wartmannsroth 1.836.000 2.152 853,16 949.482 441,21 Weilar 794.000 862 921,11 183.043 212,35 Wiesenthal (Thüringen) 972.000 779 1.247,75 205.546 263,86 Wildflecken 1.592.000 3.013 528,38 2.305.275 765,11 Willmars 304.000 591 514,38 161.235 272,82 Wollbach 546.000 1.303 419,03 601.537 461,66 Zeitlofs 1.988.000 2.062 964,11 927.210 449,67 Zella/Rhön 451.000 445 1013,48 135.711 304,97 BR-Rhön gesamt 180.489.652 219.950 881,90 124.094.156 593,73

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&;;;,,, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Finanzkraft und kommunale Schulden der Gemeinden im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 31.12.2013 01.01.2014 Gemeinden Schulden je Einwohner Schuldenstand Einwohnerzahl Steuerkraftmesszahl Steuerkraftmesszahl je (berechnet) 31.12.2013 [Euro] Einwohner [Euro] [Euro] [Euro] Deutschland k. D. k. D. 1.683,00 k. D. k. D.

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&;;;,9 Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Tabelle Anh-32: Entwicklung der Anzahl der Kraftfahrzeuge pro Einwohner in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön 2009 - 2016 [%] und die totalen Zahlen (KFZ insgesamt) für 2009 und 2016 (Summe Krafträder und Pkw gewerblich), (Summe LKW, Zugmaschinen, sonstige KFZ) für 2016 (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

KFZ KFZ PKW und LKW und Zugmaschinen Entwicklung KFZ/Einwohner KFZ/Einwohner Gemeinden insgesamt insgesamt Krafträder und sonstige KFZ KFZ/Einwohner 1.1.2009 1.1.2016 1.1.2009 1.1.2016 1.1.2016 1.1.2016 2009-2016 [%]

Aschenhausen 152 1 144 1 124 0 14 Aura a.d. Saale 708 1 792 1 679 80 16 Bad Bocklet, M 3.141 1 3.594 1 3.232 242 14 Bad Brückenau, St 3.991 1 4.301 1 3.842 459 18 Bad Kissingen, GKSt 13.642 1 15.077 1 13.870 1.207 7 Bad Neustadt a.d. Saale, St 9.850 1 11.107 1 10.185 922 16 Bastheim 1.602 1 1.759 1 1.430 329 37 Birx 139 1 135 1 116 14 6 Bischofsheim a. d. Rhön, St 3.796 1 4.153 1 3.327 826 13 Brunnhartshausen 320 1 321 1 229 75 8 Burglauer 1.195 1 1.346 1 1.223 79 15 Burkardroth, M 6.375 1 6.872 1 5.630 1.242 9 Buttlar 1.006 1 1.121 1 947 120 39 Dermbach 2.483 1 2.584 1 2.107 477 9 Diedorf/Rhön 292 1 313 1 240 51 21 Dipperz 2.617 1 3.030 1 2.573 329 13 Ebersburg 3.762 1 4.220 1 3.424 796 12 Ehrenberg (Rhön) 2.264 1 2.513 1 1.930 509 11 Elfershausen, M 2.292 1 2.592 1 2.188 404 16 Empfertshausen 443 1 460 1 393 45 12 Erbenhausen 497 1 520 1 72 74 11 Euerdorf, M 1.238 1 1.322 1 1.153 98 15 Fladungen, St 1.777 1 1.982 1 1.637 345 7

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KFZ KFZ PKW und LKW und Zugmaschinen Entwicklung KFZ/Einwohner KFZ/Einwohner Gemeinden insgesamt insgesamt Krafträder und sonstige KFZ KFZ/Einwohner 1.1.2009 1.1.2016 1.1.2009 1.1.2016 1.1.2016 1.1.2016 2009-2016 [%]

Frankenheim 669 1 672 1 617 30 9 Friedelshausen 259 1 264 1 206 44 4 Geisa, St 3.484 1 3.919 1 3.175 744 14 Geroda, M 863 1 932 1 682 220 21 Gersfeld, St 4.229 1 4.647 1 3.896 751 21 Gerstengrund 54 1 63 1 42 18 1 Hammelburg, St 8.522 1 9.469 1 8.011 1.458 16 Hausen (Rhön) 609 1 693 1 561 102 14 Hilders 3.711 1 4.065 1 3.232 833 11 Hofbieber, GG 4.902 1 5.509 1 4.483 1.026 18 Hohenroda 2.651 1 2.686 1 2.286 315 8 Hohenroth 2.530 1 2.900 1 2.537 183 20 Hümpfershausen 301 1 334 1 271 45 14 Kaltennordheim, St 2.336 1 2.419 1 2.107 312 8 Kaltensundheim 668 1 754 1 604 150 22 Kaltenwestheim 679 1 736 1 593 97 21 Mellrichstadt, St 4.363 1 4.699 1 4.055 464 14 Melpers 97 1 80 1 65 13 -1 Motten 1.597 1 1.782 1 1.377 267 16 Neidhartshausen 233 1 250 1 216 33 31 Niederlauer 1.348 1 1.500 1 1.286 121 20 Nordheim v. d. Rhön 854 1 930 1 815 75 9 Nüdlingen 2.954 1 3.376 1 2.983 393 23 Nüsttal 2.517 1 2.845 1 2.275 570 17 Oberelsbach, M 2.245 1 2.480 1 2.010 470 15 Oberkatz 201 1 221 1 186 30 12

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KFZ KFZ PKW und LKW und Zugmaschinen Entwicklung KFZ/Einwohner KFZ/Einwohner Gemeinden insgesamt insgesamt Krafträder und sonstige KFZ KFZ/Einwohner 1.1.2009 1.1.2016 1.1.2009 1.1.2016 1.1.2016 1.1.2016 2009-2016 [%]

Oberleichtersbach 1.881 1 2.104 1 1.442 517 11 Oberthulba, M 4.246 1 4.644 1 3.776 868 11 Oberweid 417 1 439 1 364 37 14 Oechsen 508 1 542 1 466 49 13 Oepfershausen 395 1 459 1 382 52 24 Ostheim v. d. Rhön, St 2.611 1 2.817 1 2.457 226 12 Poppenhausen (Wasser- 2.245 1 2.484 1 1.891 593 12 kuppe) Rasdorf 1.360 1 1.447 1 1.141 0 18 Rhönblick 2.254 1 2.348 1 1.905 443 12 Riedenberg 869 1 900 1 743 136 9 Rosa (Thüringen) 630 1 594 1 498 53 5 Roßdorf (Thüringen) 501 1 500 1 440 35 10 Sandberg 2.145 1 2.302 1 1.852 450 16 Schenklengsfeld 3.668 1 3.832 1 3.298 534 7 Schleid (Rhön) 857 1 928 1 739 144 14 Schönau a. d. Brend 1.000 1 1.137 1 958 128 24 Schondra, M 1.601 1 1.721 1 1.284 437 10 Sondheim v. d. Rhön 779 1 823 1 686 114 15 Stadtlengsfeld, St 1.725 1 1.770 1 1.612 74 12 Stepfershausen 518 1 528 1 444 49 6 Stockheim 798 1 887 1 801 68 15 Tann (Rhön), St 3.638 1 3.929 1 3.005 924 12 Unsleben 693 1 796 1 701 56 15 Unterbreizbach 2.697 1 2.737 1 2.436 301 13 Unterkatz 296 1 293 1 238 38 17 Unterweid 338 1 353 1 319 18 15

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KFZ KFZ PKW und LKW und Zugmaschinen Entwicklung KFZ/Einwohner KFZ/Einwohner Gemeinden insgesamt insgesamt Krafträder und sonstige KFZ KFZ/Einwohner 1.1.2009 1.1.2016 1.1.2009 1.1.2016 1.1.2016 1.1.2016 2009-2016 [%]

Urnshausen 590 1 642 1 525 83 16 Vacha 3.572 1 3.964 1 3.466 498 12 Wartmannsroth 2.155 1 2.273 1 1.706 567 13 Weilar 591 1 591 1 512 46 4 Wiesenthal (Thüringen) 631 1 655 1 503 101 2 Wildflecken 2.257 1 2.346 1 1.961 316 11 Willmars 411 1 466 1 342 54 19 Wollbach 975 1 1.058 1 954 73 10 Zeitlofs, M 1.884 1 2.039 1 1.597 442 12 Zella/Rhön 339 1 341 1 291 36 7 BR Rhön gesamt 168.533 0,74 184.172 0,84 154.857 26.047 13,43

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Tabelle Anh-33: Anteil der E-Autos 31.12.2015 am PKW-Bestand 1.1.2016 [%] in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön und totale Zahlen [E-Autos Bestand] 2008 und 2015 sowie [PKW insgesamt] 2016 (Quellen: KBA 2009, 2016, ZULASSUNGSSTELLEN DER UNESCO- BIOSPHÄRENRESERVATES-LANDKREISE 2017)

E-Autos Bestand E-Autos Bestand PKW insgesamt Anteil E-Autos 2015 Gemeinden 31.12.2008 31.12 2015 1.1.2016 an PKWs 2016 [%]

Aschenhausen 0 0 106 0,00 Aura a.d. Saale 0 0 599 0,00 Bad Bocklet 0 2 2.973 0,07 Bad Brückenau 0 5 3.542 0,14 Bad Kissingen 0 11 12.791 0,09 Bad Neustadt a. d. Saale 0 56 9.321 0,60 Bastheim 0 3 1.275 0,24 Birx 0 0 101 0,00 Bischofsheim 0 2 2.994 0,07 Brunnhartshausen 0 0 229 0,00 Burglauer 0 0 1.105 0,00 Burkardroth 0 2 5.003 0,04 Buttlar 0 0 875 0,00 Dermbach 0 1 1.904 0,05 Diedorf 0 0 240 0,00 Dipperz 0 1 2.271 0,04 Ebersburg 0 0 2.992 0,00 Ehrenberg 0 0 1.685 0,00 Elfershausen 0 5 1.917 0,26 Empfertshausen 0 0 362 0,00 Erbenhausen 0 0 38 0,00 Euerdorf 0 1 1.027 0,10 Fladungen 1 2 1.427 0,14 Frankenheim 0 0 564 0,00 Friedelshausen 0 0 183 0,00 Geisa 0 1 2.847 0,04

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E-Autos Bestand E-Autos Bestand PKW insgesamt Anteil E-Autos 2015 Gemeinden 31.12.2008 31.12 2015 1.1.2016 an PKWs 2016 [%]

Geroda 0 0 593 0,00 Gersfeld 0 4 3.365 0,12 Gerstengrund 0 0 42 0,00 Hammelburg 0 11 7.169 0,15 Hausen 0 0 499 0,00 Hilders 0 0 2.825 0,00 Hofbieber 0 6 3.910 0,15 Hohenroda 0 1 2.046 0,05 Hohenroth 0 7 2.243 0,31 Hümpfershausen 0 0 247 0,00 Kaltennordheim 0 2 1.958 0,10 Kaltensundheim 0 0 570 0,00 Kaltenwestheim 0 0 593 0,00 Mellrichstadt 0 6 3.590 0,17 Melpers 0 0 60 0,00 Motten 0 0 1.227 0,00 Neidhartshausen 0 0 203 0,00 Niederlauer 0 2 1.135 0,18 Nordheim 0 0 729 0,00 Nüdlingen 0 5 2.629 0,19 Nüsttal 0 1 1.911 0,05 Oberelsbach 0 2 1.773 0,11 Oberkatz 0 0 166 0,00 Oberleichtersbach 0 1 1.442 0,07 Oberthulba 0 3 3.387 0,09 Oberweid 0 0 328 0,00 Oechsen 0 0 395 0,00 Oepfershausen 0 0 307 0,00 Ostheim 0 1 2.200 0,05

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E-Autos Bestand E-Autos Bestand PKW insgesamt Anteil E-Autos 2015 Gemeinden 31.12.2008 31.12 2015 1.1.2016 an PKWs 2016 [%]

Poppenhausen 0 2 1.679 0,12 Rasdorf 0 1 1.025 0,10 Rhönblick 0 0 1.725 0,00 Riedenberg 0 0 643 0,00 Rosa 0 0 454 0,00 Roßdorf 0 0 395 0,00 Sandberg 0 1 1.652 0,06 Schenklengsfeld 0 2 2.965 0,07 Schleid 0 1 676 0,15 Schönau 0 2 850 0,24 Schondra 0 2 1.162 0,17 Sondheim 0 0 613 0,00 Stadtlengsfeld 0 1 1.436 0,07 Stepfershausen 0 0 409 0,00 Stockheim 0 0 682 0,00 Tann 0 0 2.714 0,00 Unsleben 0 1 583 0,17 Unterbreizbach 0 0 2.217 0,00 Unterkatz 0 0 215 0,00 Unterweid 0 0 288 0,00 Urnshausen 0 0 468 0,00 Vacha 0 1 3.164 0,03 Wartmannsroth 0 1 1.511 0,07 Weilar 0 0 462 0,00 Wiesenthal 0 0 503 0,00 Wildflecken 0 1 1.795 0,06 Willmars 0 0 342 0,00 Wollbach 0 0 838 0,00 Zeitlofs 0 0 1.437 0,00

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E-Autos Bestand E-Autos Bestand PKW insgesamt Anteil E-Autos 2015 Gemeinden 31.12.2008 31.12 2015 1.1.2016 an PKWs 2016 [%]

Zella 0 0 270 0,00 Biosphärenreservat Rhön 1 160 139.086 0,12 Deutschland 1.452 25.502 45.071.209 0,06

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Tabelle Anh-34: Anzahl der Stromtankstellen in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön [absolut] (Stand Juli/2017) und nach Leistung (Quelle: GOINGELECTRIC.DE 2017)

Anzahl Stromtankstellen mit Leistung 43 kW mit Leistung 22 kW mit Leistung 11 kW mit Leistung weniger Gemeinden (Stand Juli/2017) und mehr bis unter 43 kW bis unter 22 kW als 11 kW Aschenhausen 0 0 0 0 0 Aura a.d. Saale 0 0 0 0 0 Bad Bocklet 0 0 0 0 0 Bad Brückenau 1 0 0 1 0 Bad Kissingen 2 0 2 0 0 Bad Neustadt a. d. Saale 10 4 2 4 0 Bastheim 1 0 0 0 1 Birx 0 0 0 0 0 Bischofsheim 2 0 1 1 0 Brunnhartshausen 0 0 0 0 0 Burglauer 0 0 0 0 0 Burkardroth 1 0 1 0 0 Buttlar 0 0 0 0 0 Dermbach 0 0 0 0 0 Diedorf 0 0 0 0 0 Dipperz 2 0 2 0 0 Ebersburg 0 0 0 0 0 Ehrenberg 0 0 0 0 0 Elfershausen 1 0 0 1 0 Empfertshausen 0 0 0 0 0 Erbenhausen 0 0 0 0 0 Euerdorf 0 0 0 0 0 Fladungen 1 0 0 1 0 Frankenheim 0 0 0 0 0 Friedelshausen 0 0 0 0 0 Geisa* (*/Spahl) 1 0 1 0 0 Geroda 0 0 0 0 0 Gersfeld 3 0 2 0 1

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Anzahl Stromtankstellen mit Leistung 43 kW mit Leistung 22 kW mit Leistung 11 kW mit Leistung weniger Gemeinden (Stand Juli/2017) und mehr bis unter 43 kW bis unter 22 kW als 11 kW Gerstengrund 0 0 0 0 0 Hammelburg 2 0 1 0 1 Hausen 0 0 0 0 0 Hilders 0 0 0 0 0 Hofbieber 0 0 0 0 0 Hohenroda 1 0 0 1 0 Hohenroth 1 0 0 0 1 Hümpfershausen 0 0 0 0 0 Kaltennordheim 0 0 0 0 0 Kaltensundheim 0 0 0 0 0 Kaltenwestheim 0 0 0 0 0 Mellrichstadt 2 1 1 0 0 Melpers 0 0 0 0 0 Motten 0 0 0 0 0 Neidhartshausen 0 0 0 0 0 Niederlauer 0 0 0 0 0 Nordheim 0 0 0 0 0 Nüdlingen 0 0 0 0 0 Nüsttal 0 0 0 0 0 Oberelsbach 0 0 0 0 0 Oberkatz 0 0 0 0 0 Oberleichtersbach 0 0 0 0 0 Oberthulba 0 0 0 0 0 Oberweid 0 0 0 0 0 Oechsen 0 0 0 0 0 Oepfershausen 0 0 0 0 0 Ostheim 0 0 0 0 0 Poppenhausen 0 0 0 0 0 Rasdorf 0 0 0 0 0 Rhönblick 0 0 0 0 0

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Anzahl Stromtankstellen mit Leistung 43 kW mit Leistung 22 kW mit Leistung 11 kW mit Leistung weniger Gemeinden (Stand Juli/2017) und mehr bis unter 43 kW bis unter 22 kW als 11 kW Riedenberg 0 0 0 0 0 Rosa 0 0 0 0 0 Roßdorf 0 0 0 0 0 Sandberg 0 0 0 0 0 Schenklengsfeld 0 0 0 0 0 Schleid 0 0 0 0 0 Schönau 0 0 0 0 0 Schondra 2 2 0 0

Sondheim 0 0 0 0 0 Stadtlengsfeld 0 0 0 0 0 Stepfershausen 0 0 0 0 0 Stockheim 1 0 1 0 0 Tann 0 0 0 0 0 Unsleben 0 0 0 0 0 Unterbreizbach 0 0 0 0 0 Unterkatz 0 0 0 0 0 Unterweid 0 0 0 0 0 Urnshausen 0 0 0 0 0 Vacha 0 0 0 0 0 Wartmannsroth 0 0 0 0 0 Weilar 0 0 0 0 0 Wiesenthal 0 0 0 0 0 Wildflecken 1 0 0 0 1 Willmars 0 0 0 0 0 Wollbach 0 0 0 0 0 Zeitlofs 0 0 0 0 0 Zella 0 0 0 0 0 Biosphärenreservat 35 7 14 9 5 Rhön

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Tabelle Anh-35: Ein- und Auspendler UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ± 2015 (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

Gemeinde Einpendler 2015 Auspendler 2015 Saldo Aschenhausen k. D. 74 -74 Aura a. d. Saale 57 327 -270 Bad Bocklet, M 1.221 1.358 -137 Bad Brückenau, St 2.386 1.186 1.200 Bad Kissingen, GKSt 7.000 3.583 3.417 Bad Neustadt a. d. Saale, St 11.928 2.481 9.447 Bastheim 311 723 -412 Birx k. D. k. D. k. D. Bischofsheim a. d. Rhön, St 576 1.388 -812 Brunnhartshausen k. D. 174 k. D. Burglauer 113 706 -593 Burkardroth, M 447 2.691 -2.244 Buttlar 238 541 -303 Dermbach 660 1.027 -367 Diedorf/Rhön 83 126 -43 Dipperz 378 1.223 -845 Ebersburg 841 1.466 -625 Ehrenberg (Rhön) 149 886 -737 Elfershausen, M 541 964 -423 Empfertshausen 184 201 -17 Erbenhausen k. D. 244 k. D. Euerdorf, M 544 485 59 Fladungen, St 248 729 -481 Frankenheim 48 438 -390 Friedelshausen k. D. 116 -116 Geisa, St 1.029 1.530 -501 Geroda, M 33 291 -258 Gersfeld, St 853 1.346 -493 Gerstengrund k. D. 35 -35 Hammelburg, St 2.751 2.499 252

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Gemeinde Einpendler 2015 Auspendler 2015 Saldo Hausen (Rhön) 247 228 19 Hilders 651 1.330 -679 Hofbieber, GG 700 1.946 -1.246 Hohenroda 271 1.011 -740 Hohenroth 273 1.377 -1.104 Hümpfershausen 7 175 -168 Kaltennordheim, St 434 1.134 -700 Kaltensundheim 204 277 -73 Kaltenwestheim 47 387 -340 Mellrichstadt, St 2.539 1.197 1.342 Melpers k. D. k. D. k. D. Motten 261 602 -341 Neidhartshausen k. D. 139 -139 Niederlauer 503 658 -155 Nordheim v. d. Rhön 146 397 -251 Nüdlingen 540 1.436 -896 Nüsttal 150 1.102 -952 Oberelsbach, M 156 996 -840 Oberkatz k. D. k. D. k. D. Oberleichtersbach 642 716 -74 Oberthulba, M 759 1.711 -952 Oberweid 54 198 -144 Oechsen 23 268 -245 Oepfershausen 9 218 -209 Ostheim v. d. Rhön, St 417 917 -500 Poppenhausen (Wasserkuppe) 1.098 706 392 Rasdorf 279 502 -223 Rhönblick 115 1.112 -997 Riedenberg 79 353 -274 Rosa (Thüringen) 44 295 -251 Roßdorf (Thüringen) 29 270 -241

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Gemeinde Einpendler 2015 Auspendler 2015 Saldo Sandberg 92 952 -860 Schenklengsfeld 243 1.466 -1.223 Schleid (Rhön) 22 466 -444 Schönau a. d. Brend 80 460 -380 Schondra, M 331 611 -280 Sondheim v. d. Rhön 133 312 -179 Stadtlengsfeld, St 398 853 -455 Stepfershausen 10 272 -262 Stockheim 47 386 -339 Tann (Rhön), St 584 1.219 -635 Unsleben 226 331 -105 Unterbreizbach 1.052 1.238 -186 Unterkatz k. D. 131 -131 Unterweid 24 174 -150 Urnshausen 40 289 -249 Vacha 887 1.860 -973 Wartmannsroth 133 740 -607 Weilar 80 304 -224 Wiesenthal (Thüringen) 25 343 -318 Wildflecken 702 778 -76 Willmars 55 164 -109 Wollbach 73 524 -451 Zeitlofs, M 216 693 -477 Zella/Rhön 12 184 -172

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Tabelle Anh-36: SVP-Beschäftigte-Einpendler aus Gemeinden nach Bad Neustadt a. d. Saale (BY) 30.06.2014 ± totale Zahlen (gelb im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön liegend) (Quelle: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2015)

Auspendler-Gemeinde Anzahl Auspendler-Gemeinde Anzahl Aubstadt 60 Nüdlingen 105 Bad Bocklet, Markt 215 Oberelsbach, Markt 383 Bad Brückenau, Stadt 20 Obermaßfeld-Grimmenthal 11 Bad Kissingen, Stadt 232 Oberstreu 208 Bad Königshofen i.Grabfeld, St. 322 Oberthulba, Markt 34 Bastheim 322 Oerlenbach 55 Bischofsheim a.d.Rhön, Stadt 450 Ostheim v.d.Rhön, Stadt 262 Burglauer 261 Poppenhausen 17 Burkardroth, Markt 224 Rannungen 21 Dittelbrunn 31 Rhönblick 66 Ehrenberg 13 Rippershausen 22 Einhausen 17 Rödelmaier 232 Elfershausen, Markt 14 Römhild, Stadt 95 Erbenhausen 24 Saal a.d.Saale, Markt 192 Euerbach 12 Sandberg 296 Euerdorf, Markt 10 Schmalkalden, Kurort, Stadt 23 Fladungen, Stadt 188 Schönau a.d.Brend 227 Frankenheim/Rhön 12 Schondra, Markt 10 Fulda-Stadt 13 Schweinfurt 15 Geldersheim 10 Sondheim v.d.Rhön 85 Gersfeld 22 Stadtlauringen, Markt 38 Grabfeld 159 Stockheim 86 Großbardorf 95 Strahlungen 135 Großeibstadt 131 Straufhain 16

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Auspendler-Gemeinde Anzahl Auspendler-Gemeinde Anzahl Hammelburg, Stadt 37 Sulzdorf a.d.Lederhecke 33 Hendungen 75 Sulzthal 80 Henneberg 236 Sülzfeld 11 Herbstadt 42 Thundorf i.UFr. 24 Heustreu 266 Trappstadt, Markt 83 Hildburghausen, Stadt 20 Üchtelhausen 13 Höchheim 102 Unsleben 145 Hohenroth 776 Untermaßfeld 22 Hollstadt 335 Vachdorf 18 Kaltensundheim 11 Wasungen, Stadt 66 Maßbach, Markt 124 Werneck, Markt 11 Meiningen, Stadt 20 Wildflecken, Markt 45 Mellrichstadt, Stadt 458 Willmars 35 Metzels 14 Wollbach 267 Münnerstadt, Stadt 484 Wülfershausen a.d.Saale 271 Niederlauer 288 Würzburg 11 Niederwerrn 31 Zella-Mehlis, Stadt 159 Nordheim v.d.Rhön 81

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Tabelle Anh-37: Entwicklung Schulanzahl in den Gemeinden des UNESCO-Biosphären-reservates Rhön 1994/95 ± 2014/15 [absolut] sowie Anzahl der Lehrer und Schüler 2013/2014 [absolut] (Quelle: STATISTISCHE ÄMTER DES BUNDES UND DER LÄNDER 2017)

Schulanzahl Schulanzahl absolute Schulzahl- Anzahl der Lehrer Anzahl der Gemeinden 1994-1995 2014-2015 änderung 1994-2014 2013-2014 Schüler 2013-2014

Aschenhausen 0 0 0 0 0 Aura a. d. Saale 0 0 0 0 0 Bad Bocklet, M 2 1 -1 13 200 Bad Brückenau, St 4 4 0 87 1.246 Bad Kissingen, GKSt 9 7 -2 247 3.160 Bad Neustadt a. d. Saale, St 7 9 2 220 3.151 Bastheim 1 1 0 6 68 Birx 0 0 0 0 0 Bischofsheim a. d. Rhön, St 2 1 -1 22 322 Brunnhartshausen 0 0 0 0 0 Burglauer 1 1 0 5 91 Burkardroth, M 2 3 1 26 356 Buttlar 1 1 0 5 84 Dermbach 2 2 0 25 318 Diedorf/Rhön 0 0 0 0 0 Dipperz 1 1 0 0 99 Ebersburg 3 2 -1 0 176 Ehrenberg (Rhön) 1 1 0 0 57 Elfershausen, M 2 1 -1 21 291 Empfertshausen 2 2 0 7 96 Erbenhausen 0 0 0 0 0 Euerdorf, M 1 1 0 8 122 Fladungen, St 1 1 0 5 82 Frankenheim 1 2 1 6 73 Friedelshausen 0 0 0 0 0 Geisa, St 3 2 -1 34 412 Geroda, M 0 0 0 0 0

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Schulanzahl Schulanzahl absolute Schulzahl- Anzahl der Lehrer Anzahl der Gemeinden 1994-1995 2014-2015 änderung 1994-2014 2013-2014 Schüler 2013-2014

Gersfeld, St 4 4 0 0 794 Gerstengrund 0 0 0 0 0 Hammelburg, St 4 5 1 132 1.759 Hausen (Rhön) 0 0 0 0 0 Hilders 5 5 0 0 829 Hofbieber, GG 3 4 1 0 722 Hohenroda k. D. k. D. k. D. k. D. 114 Hohenroth 3 1 -2 59 517 Hümpfershausen 0 0 0 0 0 Kaltennordheim, St 2 2 0 28 292 Kaltensundheim 1 2 1 42 597 Kaltenwestheim 1 1 0 5 70 Mellrichstadt, St 4 4 0 123 1.775 Melpers 0 0 0 0 0 Motten 1 1 0 4 64 Neidhartshausen 0 0 0 0 0 Niederlauer 0 0 0 0 0 Nordheim v. d. Rhön 1 1 0 4 68 Nüdlingen 2 1 -1 17 212 Nüsttal 1 1 0 0 123 Oberelsbach, M 1 1 0 4 72 Oberkatz 0 0 0 0 0 Oberleichtersbach 1 1 0 4 79 Oberthulba, M 2 1 -1 17 272 Oberweid 0 0 0 0 0 Oechsen 1 1 0 7 91 Oepfershausen 1 2 1 6 84 Ostheim v. d. Rhön, St 2 3 1 24 217 Poppenhausen (Wasserkuppe) 1 1 0 0 106

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Schulanzahl Schulanzahl absolute Schulzahl- Anzahl der Lehrer Anzahl der Gemeinden 1994-1995 2014-2015 änderung 1994-2014 2013-2014 Schüler 2013-2014

Rasdorf 1 2 1 k. D. 69 Rhönblick 1 2 1 17 206 Riedenberg 2 2 0 21 162 Rosa (Thüringen) 0 0 0 0 0 Roßdorf (Thüringen) 1 3 2 7 102 Sandberg 2 1 -1 16 242 Schenklengsfeld k. D. k. D. k. D. k. D. 655 Schleid (Rhön) k. D. k. D. k. D. k. D. k. D. Schönau a. d. Brend 0 1 1 k. D. k. D. Schondra, M 2 1 -1 14 180 Sondheim v. d. Rhön 0 0 0 0 0 Stadtlengsfeld, St 2 2 0 20 240 Stepfershausen 0 0 0 0 0 Stockheim 0 0 0 0 0 Tann (Rhön), St 2 3 1 k. D. 155 Unsleben 1 1 0 11 70 Unterbreizbach 2 2 0 27 320 Unterkatz 0 0 0 0 0 Unterweid 0 2 2 k. D. k. D. Urnshausen 0 0 0 0 0 Vacha 3 4 1 51 671 Wartmannsroth 1 1 0 5 66 Weilar 0 0 0 0 0 Wiesenthal (Thüringen) 1 1 0 4 65 Wildflecken 2 1 -1 10 150 Willmars 0 0 0 0 0 Wollbach 0 1 1 k. D. k. D. Zeitlofs, M 1 1 0 3 58 Zella/Rhön 0 0 0 0 0

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Tabelle Anh-38: Ausgewählte Forschungs- und Monitoringprojekte von 1991-2017 (Stand: Ende März, 2017) (grün ± Naturthemen [N], blau ± wirtschaftli- che Themen [W], rot ± soziale Themen [S], hellblau ± natur- und wirtschaftliche Themen [N, W], lila ± sozial- und wirtschaftliche Themen [S, W], gelb ± natur- und soziale Themen [N, S], braun ± Natur-, Wirtschafts- und soziale Themen [N, W, S]) (Quelle: BRRV 2017)

Themen- Jahr Thema der Arbeit Bearbeitung Institution / Auftraggeber komplex

Dissertationen

Landschaftsästhetik und räumliche Planung± Theoretische Herlei- tung und exemplarische Anwendung eines Analyseansatzes als TU Kaiserslautern, Fachbereich Land- 1996 Dr. Franz Schafranksi N Beitrag zur Aufstellung von landschaftsästhetischen Konzepten in schafts- und Grünordnungsplanung der Landschaftsplanung Umweltqualitätsziele und -standards für eine dauerhaft- TU München-Weihenstephan, Depart- 2001 umweltgerechte Landnutzung am Beispiel des Biosphärenreserva- Dr. Doris Pokorny N, W ment für Ökologie tes Rhön Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität Kontinuität und Wandel des Habitus. Handlungsspielräume und 2001 Dr. Andrea Lange-Vester Hannover, Fakultät für Geistes- und S Handlungs-strategien in der Geschichte einer Familie Sozialwissenschaften Ursachen und Auswirkungen der Ausbreitung von Lupinus poly- Justus-Liebig-Universität Gießen, Pro- 2003 phyllus Lindl. im Bergwiesenökosystem der Rhön und Maßnahmen Dr. Harald Volz fessur für Landschaftsökologie und N zu seiner Regulierung Landschaftsplanung

Strategien für die Erhaltung der tiergebundenen Landnutzung in peripheren Regionen zur Pflege und Gestaltung wertvoller Kultur- Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 2006 Dr. Andreas Weih N, W landschaften. Perspektiven von Tierhaltung und Beweidung im Internationale Landwirtschaft Biosphärenreservat Rhön.

Die deutschen Biosphärenreservate auf dem Prüfstand - Evaluie- rung der bestehenden Biosphärenreservate unter Berücksichtigung Universität Trier, Fachbereich Ange- 2006 der Vorgaben der UNESCO, der Anforderungen der nationalen Dr. Nicole Schrader N, W, S wandte Umweltwissenschaften Biosphärenreservatskriterien und des neu entwickelten Bewer- tungsverfahrens

Untersuchungen zum Nachweis eines Elevationseffektes in den Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 2007 Deutschen Mittelgebirgen - dargestellt an den Grünlandgesell- Dr. Johannes Mütterlein N Stadt- und Landschaftsplanung schaften entlang einer West-Ost-Traverse durch das Rhöngebirge

Universität Kassel, Fachbereich Land- 2008 Ästhetik und nachhaltige Entwicklung in Bergregionen Dr. Kyoko Iida N, S schaftsplanung

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Themen- Jahr Thema der Arbeit Bearbeitung Institution / Auftraggeber komplex

Nachhaltiges Biosphärenreservats-management mit Hilfe von Ma- Leuphana Universität Lüneburg, Fakul- 2008 nagementansätzen einer Unternehmens-führung. Herleitung eines Dr. Karina Hellmann tät Wirtschafts-, Verhaltens- und N, W, S Handlungskonzepts Rechtswissenschften

Georg-August-Universität Göttingen Bildung für Nachhaltige Entwicklung in europäischen Großschutz- 2009 Dr. Marion Leng Institut für Forstpolitik, Forstgeschich- S gebieten. Möglichkeiten und Grenzen von Bildungskonzepten te und Naturschutz

2013 Lärmkartierung und Ruhige Gebiete Dr. Ing. Martin Jäschke TU Dresden, Fakultät Architektur N, S

Regionale Wertschöpfungsketten als Instrument für eine nachhal- Julius-Maximilians-Universität Würz- 2015 tige Entwicklung in Biosphärenreservaten am Beispiel der Dach- Dr. Felix Kraus W burg, Institut für Geographie marke Rhön Ortsbezogene Spiele in der BNE - Empirische Untersuchung zur Pädagogische Hochschule Ludwigs- lfd. Bewertungskompetenz und zur Veränderung der Umwelteinstel- Joachim Schneider burg, Institut für Naturwissenschaft S lung und Technik

Fernerkundliche Untersuchung von Landnutzungswandel in der Rheinische Friedrich-Wilhelms- lfd. Rhön: Auswertung von Fernerkundungsdaten (CIR) in Abhängig- Pamela Nienkemper Universität Bonn, Geographisches W keit ihrer Klassifikationstiefe für die Landschaftsanalyse Institut

Universität Kassel, Fachgebiet Land- Anpassungsfähigkeit von Pflanzenarten montaner Borstgrasrasen lfd. Nils Stanik schafts- und Vegetationsökologie, DBU N, W an den Klimawandel und an Landnutzungsveränderungen Promotionsstipendium

Forschungs- und Monitoringprojekte, Gutachten Forschungs-, Beratungs- und Projektie- Begutachtung der Schutzwürdigkeit der Naturschutzgebiete im Prof. Dr. habil. Gerhard rungs - GmbH für Ökologie, Natur- und 1991 N thüringischen Teil des Biosphärenreservates Rhön Hofmann Umweltschutz in Prädikow und Strauß- berg 1993 Landschaftsmonitoring - Untersuchung der Landnutzung mittels Verwaltungsstellen UNESCO- je nach Ausschreibung N, W (fortlfd.) Colorinfrarotbefliegung (1993, 2006, 2017) Biosphärenreservat Rhön

Zustandserfassung mit Bewertung der Schutzwürdigkeit für das Institut für Vegetationskunde und 1994 Otto Elsner, Jürgen Fliehr N geplante NSG "Ehrlich" nordwestlich Bischofsheim Landschaftsökologie, Hemhofen

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Themen- Jahr Thema der Arbeit Bearbeitung Institution / Auftraggeber komplex

Untersuchungen zur Molluskenfauna (Gastropoda et Bivalvia) Thüringische Landesanstalt für Umwelt 1995 Thüringer Fließgewässersysteme unter besonderer Berücksichti- Dr. Ulrich Bößneck N und Geologie Jena gung der Großmuscheln (Margaritiferidae et Unionidae)

1995 Monitoring zu Bestandssituation und Habitatnutzung des Birkwil- Bayer. Staatsministerium für Umwelt Torsten Kirchner (seit 2004) N (fortlfd.) des im Biosphärenreservat Rhön (mit jährlichen Zählungen) und Verbraucherschutz

Rhöner Streuobstprojekt - Abschlussberichte und Dokumentatio- 1997 Wilfried Zöll Rhöner Apfelinitaitve e.V. N, W nen Untersuchung der Moos- und Flechtenflora repräsentativer Land- 1997 Dr. Uwe Drehwald Regierungspräsidium Kassel N schaftselemente, einschließlich Karpatenbirke

Untersuchung und naturschutzfachliche Bewertung der Fauna 1998 nachtaktiver Großschmetterlinge in typischen Lebensräumen der Hermann-Josef Falkenhan Regierungspräsidium Kassel N hessischen Hochrhön

Genetisch-morphologische Untersuchung ausgewählter Bachforel- Büro für Umweltplanung lenpopulationen in der hessischen Rhön: Grundlage für ein Nut- und -beratung Rein-Main 1998 Regierungspräsidium Kassel N, W zungskonzept mit dem Ziel der nachhaltigen Sicherung natürlicher GbR, Forschungsinstitut Ressourcen Senckenberg

Vegetationskundliche Modelluntersuchung am Grünland der Vor- Prof. Dr.rer. nat. habil Thüringische Verwaltungsstelle UNE- 1998 deren Rhön als Grundlage für eine umweltgerechte Nutzung und N, W Rudolf Hundt SCO-Biosphärenreservat Rhön deren ökologisch fundierten Förderung

Zoologischer Artenschutz im Biosphärenreservat Rhön - faunisti- Hessische Gesellschaft für Ornithologie 1998 Michael Altmoos N sche Zielartenkonzeption und Maßnahmenplanung und Naturschutz e.V. Thüringische Verwaltungsstelle UNE- 1999 Die Pilze im Biosphärenreservat Rhön/ Thüringen (Großpilze) Peter Bauer N SCO-Biosphärenreservat Rhön Pilzflora auf Totholz im Bereich "Ehrlich" im geplanten Natur- 1999 Dr. Robert Mayr Regierung von Unterfranken N schutzgebiet Himmeldunkberg Frauenkron, Dotzauer, Kernzonenforschung im Biosphärenreservat Rhön (Ersterhebung Hessische Verwaltungsstelle UNESCO- 1999 Kloss, Korb, Leipold, Ovs- N Kernzonenmonitoring) Biosphärenreservat Rhön jannikov

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Themen- Jahr Thema der Arbeit Bearbeitung Institution / Auftraggeber komplex Aufbereitung und Auswertung bayerischer Tierartendaten für ein Hessische Gesellschaft für Ornithologie 2000 länderübergreifendes Vorgehen im zoologischen Artenschutz im Michael Altmoos N und Naturschutz e.V. Biosphärenreservat Rhön. Bayerische Verwaltungsstelle UNESCO- Biotopspezifische Untersuchungen zu Ausbreitungsmechanismen Biosphärenreservat Rhön; Justus- 2000 und Regulierungs-möglichkeiten von Hochstauden in der Rhön - Harald Volz Liebig-Universität Gießen, Professur für N bearbeitet am Beispiel der Staudenlupine (Lupinus polyphyllus) Landschaftsökologie und Landschafts- planung

F+E-Forschungsprojekt: Modellhafte Umsetzung und Konkretisie- Umweltbundesamt; Bayerisches 2001 rung der Konzeption für eine ökosystemare Umweltbeobachtung Bosch & Partner GmbH Staatsministerium für Landesentwick- N am Beispiel des länderübergreifenden Biosphärenreservates Rhön lung und Umweltfragen

Elsbeth Lange, Eike Gring- Untersuchungen zur Vegetations- und Besiedlungsgeschichte im Thüringische Verwaltungsstelle UNE- 2001 muth-Dallmer, Lebrecht N, W, S südlichen Thüringen SCO-Biosphärenreservat Rhön Jeschke

Ökologisch-geobotanische Untersuchungen an den mitteldeut- Thüringische Verwaltungsstelle UNE- schen Wiesengesellschaften unter besonderer Berücksichtigung Prof. Dr. rer. Nat. habil Ru- 2001 SCO-Biosphärenreservat Rhön; N ihres Wasserhaushaltes und ihrer Veränderung durch die Intensiv- dolf Hundt Stiftung Thüringer Naturschutz bewirtschaftung im Rahmen der Großflächenproduktion

Ästhetik in der Landschaftsplanung. Untersuchungen zur inhaltli- Prof. Dipl.-Ing. Hanns Ste- TU Kaiserslautern, Fachbereich Land- 2001 chen und methodischen Weiterentwicklung ästhetischer Konzepte phan Wüst, Dr. Franz N schafts- und Grünordnungsplanung in der Landschaftsplanung Schafranksi

Vegetationskundliches Monitoring (Staudenlupine) im Natur- 2001 Harald Volz Regierung von Unterfranken N schutzgebiet "Lange Rhön" - Gebiet Leitgraben

Abschlussbericht Werkvertrag: Kartierung und Klassifizierung von Dr. Martin Gude 2001 Friedrich-Schiller-Universität Jena N Blockhalden in Thüringen (2001) Dr. Roland Molenda

Das Bild des Touristen in Nationalparken und Biosphärenreserva- 2002 Dr. Karen Ziener Universität Potsdam W ten im Spiegel von Befragungen

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Themen- Jahr Thema der Arbeit Bearbeitung Institution / Auftraggeber komplex Géographie de la Frontière interallemande depuis la Réunification Universität Perpignan, Départment 2002 (Die Ausgestaltung der innerdeutschen Grenze seit der Wiederver- Dr. Guillaume Lacquement W Géographie et Aménagement einigung)

Gewannebewirtschaftung und Freiwilliger Nutzungstausch Mög- Bayerische Landesanstalt für Betriebs- 2002 Dr. Paul-Michael Rintelen W lichkeiten zur Kostensenkung in der Außenwirtschaft wirtschaft und Agrarstruktur

2002 Meinungsumfrage Biosphärenreservat Rhön (2001/2002) Allensbach Institut Regierung von Unterfranken S

Sport und Naturschutz in der Hohen Rhön Grundlagen für Kon- 2003 ± Susanne Gerstner Deutscher Aero Club, BfN N, W fliktlösungen - Daten, Methoden und Ergebnisse

Das Konfliktfeld Erholungsnutzung - Naturschutz in Nationalpar- Universität Klagenfurt, Institut für Ge- 2003 Dr. habil. Karen Ziener N, W ken und Biosphärenreservaten ographie und Regionalforschung Übernachtungsgästebefragung 2002-2003 für den Hessen Touris- 2003 Institut für Marktforschung Hess. Touristik Service W tik Service e.V.

Erstellung einer quantitativen Siedlungsdichteanalyse der Brutvo- gelarten und die Erfassung der Nichtbrüter, Durchzügler und Win- Hessische Verwaltungsstelle UNESCO- 2003 Ewald Sauer N tergäste in ausgesuchten Kernzonen und zwei Vergleichsflächen Biosphärenreservat Rhön (2001-2003)

Die Vegetation und Strukturausstattung des Naturwaldreservates Neckermann, Achterholz, Hessische Verwaltungsstelle UNESCO- 2003 N und Naturschutzgebietes Stirnberg/Rhön Cölbe Biosphärenreservat Rhön

2003 Hessische Verwaltungsstelle UNESCO- Botanische Untersuchung in NSGs der hessischen Rhön Uwe Barth N (fortlfd.) Biosphärenreservat Rhön

Artenschutzprojekt Edelkrebs im UNESCO- Biosphärenreservates Hessische und thüringische Verwal- 2003 Rhön, Christoph Dümpelmann tungsstelle UNESCO- N (fortlfd.) - fortlaufende Bestandserfassung und Kartierung Biosphärenreservat Rhön 2004 Landesverband für Höhlen und Karst- Kartierung von Quellen in UNESCO-Biosphärenreservat Rhön Stefan Zaenker N (fortlfd.) forschung Hessen e.V. Botanisches Artenschutzkonzept für das Biosphärenreservat Rhön Botanische Vereinigung für Natur- 2004 Uwe Barth N (Zielartenkonzept Flora) schutz in Hessen

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Themen- Jahr Thema der Arbeit Bearbeitung Institution / Auftraggeber komplex

Biosphärenreservat Rhön Bekanntheit und Anziehungskraft im 2004 ± Allensbach Institut Regierung von Unterfranken S Vergleich zu anderen Biosphärenreservaten in Deutschland

Institut für ländl. Struktur- Grundlagen zur Konzeption der Dachmarke Rhön - Analyse ande- 2004 forschung, FH Neubranden- ARGE Rhön W rer Regionalmarken burg

Gesamtkartierung von potentiellen Lebensräumen der endemi- Dr. Ulrich Bößneck, Dirk Thüringer Landesanstalt für Umwelt 2004 N schen Rhön-Quellschnecke (Bytinella compressa) in Thüringen Reum und Geologie Jena

2004 Die seltenen Moose der bayerischen Rhön Dr. Karl Offner ehrenamtlich N Untersuchungen zur Fledermausfauna und Baumhöhlendichte in Hessen Forst; Hessische Verwaltungs- 2004 hessischen Naturwaldreservaten und Kernzonen im Biosphärenre- Markus Dietz stelle UNESCO-Biosphärenreservat N (fortlfd.) servat Rhön Rhön

Hessische Gesellschaft für Ornithologie Planung von Artenhilfsmaßnahmen für die Kreuzotter im Biosphä- 2005 Harald Nicolai und Naturschutz; Zoologische Gesell- N renreservat Rhön (thüringischer, bayerischer und hessischer Teil) schaft Frankfurt

Regionalbewusstsein, Heimatgefühl und Heimatanbindung - Eine Umfrage bei Meinungsträgern in der Bayerischen Rhön im Rah- Julius-Maximilians-Universität Würz- 2005 Dr. Konrad Schliephake S men des Projektes "Region im Koffer" des Museumsverbundes burg, Institut für Geographie Rhön-Saale

Forschungsprojekt IRON CURTAIN i- ³,QQRYDWLYHPRGHOVRIFULWLFDONH\LQGLFDWRUVDVSODQQLQJDQGGHF Dr. Volker Hochschild, Friedrich-Schiller-Universität Jena 2005 sion support for sustainable rural development and integrated S Bernhard Ströbl Institut für Geographie cross border regional management in former Iron Curtain areas EDVHGRQQRUWKWRVRXWK(XURSHDQUHIHUHQFHVWXGLHV´ Philipps-Universität Marburg; Helm- Großflächige Beweidung zur naturschutzkonformen Entwicklung holtz-Zentrum für Umweltforschung 2005 offener Kulturlandschaften *Vorabbericht zur internen Verwen- Prof. Dr. Harald Plachter N, W Leipzig; Ernst-Moritz-Arndt- dung liegt vor; Veröff. ist geplant Universität Greifswald

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Themen- Jahr Thema der Arbeit Bearbeitung Institution / Auftraggeber komplex

Studie zur Anwendbarkeit eines "Landschaftsmosaiks", als Instru- ment zur Stärkung von Konsumgewohnheiten im Sinne der Nach- 2005 Iida Kyoko, Alexander Sust TOHOKU University of Art and Design W, S haltigkeit in gastronomischen Betrieben und deren Gästen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön

Regionsspezifische Ausgestaltung von Agrarumwelt-maßnahmen - Heinz Ahrens, Michael 2005 dargestellt am Beispiel des Vertragsnaturschutzes in Biosphärenre- Landwirtschaftliche Rentenbank N, W Harth servaten

Zur Bestandssituation der Schmetterlingsarten des Anhang II der Thüringer Landesanstalt für Umwelt 2005 FFH-Richtlinie in FFH-Gebieten Thüringens in den Jahren Jörg Weipert N und Geologie Jena 2003-2005

Erfassung der Segetalflora im FFH-Gebiet Dreienberg bei Friede- Hessische Verwaltungsstelle UNESCO- 2005 Uwe Barth N wald als Basis für ein längerfristiges Monitoring Biosphärenreservat Rhön Ewald Sauer, Martin Hor- Hessische Verwaltungsstelle UNESCO- 2005 Schwarzstorchmonitoring N mann Biosphärenreservat Rhön

F+E Forschungsprojekt: Regionalvermarktung in deutschen Bio- Institut für ländliche Struk- 2006 Bundesamt für Naturschutz W sphärenreservaten tur-forschung Frankfurt

Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität Entstehung und Funktionsweise von regional governance bei Ge- Marion Lahner, Kim Pol- 2006 Hannover, Institut für Landesplanung N, W, S meinschaftsgütern des Ressourcenschutzes lermann und Raumforschung Grünlandschutz und Landschaftsentwicklung 2006 durch großflächige Beweidung im Biosphärenreservat Rhön: na- PD Dr. Eckhard Jedicke ARGE Rhön N, W turschutzfachliches Monitoringkonzept

Monitoringkonzept zur Erfolgskontrolle von Revitalisierungspro- jekten an Fließgewässern. Konzeptentwicklung und Implementie- 2006 Ulrike Schade Universität Karlsruhe N rung am Beispiel von Brend und Ulster im Biosphärenreservat Rhön 2007 Thüringische Verwaltungsstelle UNE- Waldkundliche Erfassung thüringischer Kernzonen Weber, Hoffmann, Lemke N (fortlfd.) SCO-Biosphärenreservat Rhön

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Themen- Jahr Thema der Arbeit Bearbeitung Institution / Auftraggeber komplex 2008 Dauerumfangmessungen in der Kernzone Rhönwald an ausgewähl- Thüringische Verwaltungsstelle UNE- Karola Marbach N (fortlfd.) ten Baumarten SCO-Biosphärenreservat Rhön 2008 Wolfgang Apfel, Roland Thüringische Verwaltungsstelle UNE- Erfassung Käfer und Dipteren in thüringischen Kernzonen N (fortlfd.) Bellstedt SCO-Biosphärenreservat Rhön Arbeitsgemeinschaft Büro 2008 Erfassung historischer Kulturlandschaftselemente in ausgewählte Bayerische Verwaltungsstelle UNESCO- Dr. Thomas Büttner & Büro W (fortlfd.) Gemeinden (fortlaufend in unterschiedlichen Gemeinden) Biosphärenreservat Rhön Armin Röhrer 2008 Erfassung der Arachnida in thüringischen Kernzonen (z.B. Rhön- Dr. Alexander Sührig, Thüringische Verwaltungsstelle UNE- N (fortlfd.) wald, Sommertal) Dr. Peter Sacher SCO-Biosphärenreservat Rhön Erfassung von Biotop- und Nutzungstypen auf der Basis von CIR- Luftbild Umwelt Planung Bayerische Verwaltungsstelle UNESCO- 2008 N Luftbildern, Vergleich von 1993 zu 2006 GmbH Biosphärenreservat Rhön Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität The Role of Regional Identity in Protected Areas: the Biosphere 2009 Dr. Tobias Behnen Hannover, Institut für Wirtschafts- und S Reserve Rhön () as Benchmark Kulturgeographie Universität Freiburg, Ar- Erfolgsaussichten einer Bestandsstützung für das Birkhuhn in der beitsbereich Wildtierökolo- Regierung von Unterfranken, Höhere 2009 N Rhön gie und Wildtiermanage- Naturschutzbehörde ment

Erfassung waldbewohnender Fledermausarten in zwei FFH- Thüringische Verwaltungsstelle UNE- 2009 Martin Biedermann N Gebieten des Biosphärenreservat Rhön/Thür. SCO-Biosphärenreservat Rhön

Grünlandprojekt Rhön - Grünlandschutz und Landschaftsentwick- 2010 Prof. Dr. Eckhard Jedicke Deutsche Bundesstiftung Umwelt N, W lung durch großflächige Beweidung im Biosphärenreservat Rhön

2010 Erfassung und Bewertung der Flechtenflora von Basaltblockhalden Thüringer Landesanstalt für Umwelt Dr. Peter Scholz N (fortlfd.) in Kern- und Pflegezonen des Biosphärenreservats Rhön und Geologie Jena 2011 Thüringische Verwaltungsstelle UNE- Erfassung Pilze in thüringischen Kernzonen Frank Putzmann N (fortlfd.) SCO-Biosphärenreservat Rhön Überlegungen zum Monitoring in Trittsteinbiotopen anhand von Thüringische Verwaltungsstelle UNE- 2011 Totholz-Aufnahmen, faunistischen Langzeit-untersuchungen sowie S. Döring N SCO-Biosphärenreservat Rhön Vegetations-Dauerbeobachtungsflächen Hessische Verwaltungsstelle UNESCO- 2011 Meinungsumfrage Biosphärenreservat Rhön (2010/2011) TNS Infratest S Biosphärenreservat Rhön

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Themen- Jahr Thema der Arbeit Bearbeitung Institution / Auftraggeber komplex

Biosphärenreservat Rhön ± Bekanntheit und Anziehungskraft im Vergleich zu anderen Biosphärenreservaten in Deutschland Gut- 2012 ± Allensbach Institut Regierung von Unterfranken S achten zu einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage im Herbst 2011 im Vergleich zu 2003 ("Omnibusbefragung")

Rolle und Nutzen für mittelständische Unternehmen der Ernäh- Institut für ländliche Struk- Landesanstalt für Umwelt, Messungen 2012 rungswirtschaft in nachhaltigen regionalen Wertschöpfungsnetz- W turforschung Frankfurt und Naturschutz Baden-Württemberg werken

Gesellschaft zur Erhaltung Tiergenetische Ressourcen in Biosphärenreservaten in Deutsch- 2013 seltener und gefährdeter Bundesamt für Naturschutz N land. Die Vielfalt der Nutztierrassen erhalten Haustierrassen e.V.

Die Wildkatze in der Rhön - Auf leisen Pfoten in eine sichere Zu- 2013 RhönNatur e.V. Allianz Umweltstiftung N kunft

Universität Würzburg, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Bun- 2014 Regionalökonomische Effekte des Biosphärenreservats Rhön W Institut für Geographie desamt für Naturschutz

Wissenschaftliche Begleituntersuchung zum Wildkatzenmonito- SENCKENBERG Gesell- Bayerische Verwaltungsstelle UNESCO- 2014 N ring im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 2013/2014 schaft für Naturforschung Biosphärenreservat Rhön

2014 Erfassung und Bewertung des Vorkommens der Haselmaus in aus- Thüringische Verwaltungsstelle UNE- T. Gradic, Karola Marbach (fortlfd.) gewählten Kernzonen der thür. Rhön SCO-Biosphärenreservat Rhön 2015 Artenhilfsprogramm Geburtshelferkröte Dr. Susanne Böll Bayerisches Landesamt für Umwelt N Erfassung und Bewertung des Vorkommens der Sumpfspitzmaus Thüringische Verwaltungsstelle UNE- 2015 Martin Görner N in der thüringer Rhön SCO-Biosphärenreservat Rhön Bestandsbewertung ausgewählter Orchideenarten im Biosphären- Naturschutz-zentrum Alte Thüringische Verwaltungsstelle UNE- 2015 N reservat Rhön/Teilbereich Thüringen Warth SCO-Biosphärenreservat Rhön

Albert-Ludwigs-Universität F+E-Forschungsprojekt: Untersuchung zur Umsetzung des Kern- Freiburg, Institut für Geo- 2016 zonenkonzepts in deutschen Biosphärenreservaten und deren In- Bundesamt für Naturschutz N und Umweltnatur- wertsetzung wissenschaften

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Themen- Jahr Thema der Arbeit Bearbeitung Institution / Auftraggeber komplex

Institut für ländl. Struktur- forschung Frankfurt; Uni- F+E-Forschungsprojekt: Nationale Naturlandschaften und Nut- versität Kassel, Fachgebiet 2016 Bundesamt für Naturschutz W zung der erneuerbaren Energien Windkraft und Biomasse Landschafts-entwicklung / Umwelt- und Planungsrecht 2016 Untersuchung der Molluskenfauna in bayerischen Kernzonenge- Bayerische Verwaltungsstelle UNESCO- Manfred Colling N (fortlfd.) bieten Biosphärenreservat Rhön 2016 Bayerische Verwaltungsstelle UNESCO- Vogelmonitoring in bayerischen Kernzonengebieten Dr. Tobias Gerlach N (fortlfd.) Biosphärenreservat Rhön 2016 Wald- und Vegetationsaufnahme in bayerischen Kernzonengebie- Bayerische Verwaltungsstelle UNESCO- Dr. Tobias Gerlach N (fortlfd.) ten Biosphärenreservat Rhön Prof. Dr. Gert Rosenthal, Universität Kassel, Fachbereich Land- lfd. Landschaftspflegeversuch - Borstgrasrasen in der Langen Rhön N, W Nils Stanik schafts- und Vegetationsökologie

Management eines invasiven Neophyten zur Erhaltung der Arten- Justus-Liebig-Universität vielfalt von Bergwiesen durch die nachhaltige Nutzung der Biomas- Gießen, Landschafts- lfd. Deutsche Bundesstiftung Umwelt N, W se zur dezentralen Bioenergiegewinnung ± eine Pilotstudie im Bio- ökologie und Ressourcen- sphärenreservat Rhön management

Universität Kassel, Grün- Regionale Brennstoffproduktion aus Landschaftspflegematerial lfd. ± land-wissenschaft und Deutsche Bundesstiftung Umwelt N, W ein Explorationsvorhaben im Biosphärenreservat Rhön Nachwachsende Rohstoffe

Inwertsetzung von Klima- und Naturschutzmaßnahmen in den EUROPARC Deutschland lfd. Bundesamt für Naturschutz N, W Nationalen Naturlandschaften Deutschlands e.V., DUENE e.V.

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

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Tabelle Anh-39: Breitbandverfügbarkeit und Ausbaurate Breitband in den Gemeinden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön [%] (12.12.2016) (Quelle: BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR UND DIGITALE INFRASTRUKTUR - BMVI 2016)

Internet-Infrastruktur Gemeinden Durchschnittliche Downloadrate [%] Breitbandverfügbarkeit der Haushalte 50Mbit/s 30Mbit/s 16Mbit/s 6Mbit/s 2Mbit/s 1Mbit/s 50MBit/s 30MBit/s Aschenhausen 65,11 84,96 97,63 98,72 100 100 50% - 75% 0% - 10% Aura a. d. Saale 93,63 93,63 93,63 100 100 100 75% - 95% 75% - 95% Bad Bocklet, M 7,86 46,41 82,52 100 100 100 0% - 10% 10% - 50% Bad Brückenau, St 89,34 91,3 93,76 99,6 100 100 75% - 95% 75% - 95% Bad Kissingen, GKSt 93,3 96,02 99,35 99,97 100 100 75% - 95% 95% - 100% Bad Neustadt a. d. Saale, St 90,77 94,1 98,37 99,99 100 100 75% - 95% 75% - 95% Bastheim 18,27 90,58 95,69 99,29 99,56 99,6 10% - 50% 75% - 95% Birx 10,99 10,99 10,99 100 100 100 10% - 50% 10% - 50% Bischofsheim a. d. Rhön, St 14,45 68,17 93,48 99,39 99,86 99,88 10% - 50% 50% - 75% Brunnhartshausen 3,42 4,09 4,09 98,2 98,5 98,5 0% - 10% 0% - 10% Burglauer 92,33 92,33 95,19 99,54 100 100 75% - 95% 75% - 95% Burkardroth, M 12,04 69,16 95,98 99,99 100 100 10% - 50% 50% - 75% Buttlar 2,156 2,16 2,16 96,28 97,8 97,8 0% - 10% 0% - 10% Dermbach 2,83 10,37 11,45 99,9 100 100 0% - 10% 10% - 50% Diedorf/Rhön 21,29 92,02 94,07 100 100 100 10% - 50% 75% - 95% Dipperz 57,28 57,28 80,59 93,59 99,69 99,69 50% - 75% 50% - 75% Ebersburg 58,15 58,15 61,61 95,85 100 100 50% - 75% 50% - 75% Ehrenberg (Rhön) 2,06 4,41 9,52 95,65 99,03 99,03 0% - 10% 0% - 10% Elfershausen, M 97,5 97,5 97,5 99 99 99 95% - 100% 95% - 100% Empfertshausen 2,09 2,09 2,09 100 100 100 0% - 10% 0% - 10% Erbenhausen 6,21 33,89 46,71 86,31 100 100 0% - 10% 10% - 50%

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&/;,9 Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Internet-Infrastruktur Gemeinden Durchschnittliche Downloadrate [%] Breitbandverfügbarkeit der Haushalte 50Mbit/s 30Mbit/s 16Mbit/s 6Mbit/s 2Mbit/s 1Mbit/s 50MBit/s 30MBit/s Euerdorf, M 68,01 70,07 71,04 100 100 100 50% - 75% 50% - 75% Fladungen, St 12,82 57,24 90,37 98,55 99,9 99,97 10% - 50% 50% - 75% Frankenheim 2,59 9,2 28,8 100 100 100 0% - 10% 0% - 10% Friedelshausen 26,2 92,67 96,17 96,77 97,95 97,95 10% - 50% 75% - 95% Geisa, St 4,69 7,89 8,75 97,4 98,74 98,78 0% - 10% 0% - 10% Geroda, M 2 14,06 42,68 100 100 100 0% - 10% 10% - 50% Gersfeld, St 19,5 25,83 31,56 86,82 94,62 96,46 10% - 50% 10% - 50% Gerstengrund 0 0 0 6,8 6,8 12,18 0% - 10% 0% - 10% Hammelburg, St 79 80 81 89 94,5 94,5 0% - 10% 75% - 95% Hausen (Rhön) 8,2 56,27 92,56 96,22 99,79 99,79 0% - 10% 50% - 75% Hilders 32,79 33,43 39,07 100 100 100 10% - 50% 10% - 50% Hofbieber, GG 62,62 66 84,94 97,28 98,9 98,99 50% - 75% 50% - 75% Hohenroda 1,09 4,65 9,67 93,29 100 100 0% - 10% 0% - 10% Hohenroth 92,14 93,45 98,4 99,98 100 100 75% - 95% 75% - 95% Hümpfershausen 41,68 95,663 98,27 98,27 98,68 98,68 10% - 50% 95% - 100% Kaltennordheim, St 7,29 17,56 51,18 99,91 100 100 0% - 10% 10% - 50% Kaltensundheim 3,23 3,23 3,23 98,04 1000 100 0% - 10% 0% - 10% Kaltenwestheim 18,9 93,2 99,37 99,68 99,69 99,69 10% - 50% 75% - 95% Mellrichstadt, St 14,84 73,64 94,71 99,37 100 100 10% - 50% 50% - 75% Melpers 2,76 2,76 2,76 2,85 100 100 0% - 10% 0% - 10% Motten 4,76 18,95 84,65 97,18 100 100 0% - 10% 10% - 50% Neidhartshausen 0 0 0 52,16 100 100 0% - 10% 0% - 10% Niederlauer 60,03 81,85 97,81 100 100 100 50% - 75% 75% - 95%

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&/;9 Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Internet-Infrastruktur Gemeinden Durchschnittliche Downloadrate [%] Breitbandverfügbarkeit der Haushalte 50Mbit/s 30Mbit/s 16Mbit/s 6Mbit/s 2Mbit/s 1Mbit/s 50MBit/s 30MBit/s Nordheim v. d. Rhön 12,02 42,14 95,81 99,22 99,22 99,39 10% - 50% 10% - 50% Nüdlingen 96,06 98,27 99,71 99,96 100 100 95% - 100% 95% - 100% Nüsttal 10,39 10,39 49,5 99,35 99,91 99,91 10% - 50% 10% - 50% Oberelsbach, M 10,2 66,46 91,44 97,13 98,91 99,46 10% - 50% 50% - 75% Oberkatz 60,02 95,45 100 100 100 100 50% - 75% 95% - 100% Oberleichtersbach 6 35 92 99 100 100 0% - 10% 10% - 50% Oberthulba, M 2 16 99 100 100 100 0% - 10% 10% - 50% Oberweid 7,47 11,2 26,89 100 100 100 0% - 10% 10% - 50% Oechsen 26,71 78,97 92,9 99,67 99,67 99,67 10% - 50% 75% - 95% Oepfershausen 4,23 27,03 29,69 99,75 100 100 0% - 10% 10% - 50% Ostheim v. d. Rhön, St 10,3 54,76 91,03 99,87 100 100 10% - 50% 50% - 75% Poppenhausen (Wasserkuppe) 2,34 17,25 26,56 77,7 97,01 98,09 0% - 10% 10% - 50% Rasdorf 5,2 33,95 59,91 98,8 100 100 0% - 10% 10% - 50% Rhönblick 4,48 12,42 15,49 91,89 98,57 99,08 0% - 10% 10% - 50% Riedenberg 28,54 76,11 85,96 97,62 100 100 10% - 50% 75% - 95% Rosa (Thüringen) 10,36 69,73 99,71 99,77 99,77 99,77 10% - 50% 50% - 75% Roßdorf (Thüringen) 9,46 54,67 98,65 99,49 99,76 99,76 0% - 10% 50% - 75% Sandberg 11,08 57,14 91,15 97,78 99,13 100 10% - 50% 50% - 75% Schenklengsfeld 8,64 15,7 18,49 92,21 95,54 95,64 0% - 10% 10% - 50% Schleid (Rhön) 2,08 2,08 2,08 91,65 100 100 0% - 10% 0% - 10% Schönau a. d. Brend 14,2 59,3 92,63 96,1 99,63 99,92 10% - 50% 50% - 75% Schondra, M 11,7 59,27 79 95,03 99,96 99,97 10% - 50% 50% - 75% Sondheim v. d. Rhön 10,1 62,1 98,21 99,62 100 100 10% - 50% 50% - 75%

Anhang - Band I: - Wo stehen wir?

&/;9, Neues Rahmenkonzept UNESCO-Biosphärenreservat Rhön 16. Mai 2018

Internet-Infrastruktur Gemeinden Durchschnittliche Downloadrate [%] Breitbandverfügbarkeit der Haushalte 50Mbit/s 30Mbit/s 16Mbit/s 6Mbit/s 2Mbit/s 1Mbit/s 50MBit/s 30MBit/s Stadtlengsfeld, St 13,33 33,39 34,84 99,7 99,72 99,75 10% - 50% 10% - 50% Stepfershausen 19,98 82,57 92,87 95,41 98,55 98,64 10% - 50% 75% - 95% Stockheim 5,32 29,66 92,76 100 100 100 0% - 10% 10% - 50% Tann (Rhön), St 2,72 14,35 25,37 76,9 95,11 96,27 0% - 10% 10% - 50% Unsleben 9,6 69,77 93,74 99,77 100 100 0% - 10% 50% - 75% Unterbreizbach 21,19 76,33 96,24 99,14 99,98 99,98 10% - 50% 75% - 95% Unterkatz 23,06 29,44 30,45 94,32 98,86 98,86 10% - 50% 10% - 50% Unterweid 16,94 80,74 96,46 99,52 99,52 99,52 10% - 50% 75% - 95% Urnshausen 4,76 4,76 77,24 91,76 91,77 91,78 0% - 10% 0% - 10% Vacha 9,64 38,21 51,5 100 100 100 0% - 10% 10% - 50% Wartmannsroth 3 16 56 70 88 88 0% - 10% 10% - 50% Weilar 2,47 2,47 2,47 100 100 100 0% - 10% 0% - 10% Wiesenthal (Thüringen) 22,68 77,87 100 100 100 100 10% - 50% 75% - 95% Wildflecken 4 33 73 98 100 100 0% - 10% 10% - 50% Willmars 13,7 81,92 95,4 96,61 96,78 96,78 10% - 50% 75% - 95% Wollbach 10,6 43,58 90,18 100 100 100 10% - 50% 10% - 50% Zeitlofs, M 5,7 30 45 86 99 100 0% - 10% 10% - 50% Zella/Rhön 14,99 46,54 58,25 100 100 100 10% - 50% 10% - 50%

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Tabelle Anh-40: Medienspiegel 01.01.2015 ± 31.12.2016 der großen Tageszeitungen ± (OnlineDUFKLYH  ]XP 7KHPD Ä%LRVSKlUHQUHVHUYDW 5K|Q³ (www.mainpost.de (BY), www.fuldaerzeitung.de (HE), www.insuedthueringen.de (TH)) (Quelle: MAINPOST.DE, FULDAERZEITUNG.DE, INSUEDTHUERINGEN.DE 2017)

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Kategorie Presseinhalt zum Thema "Biosphärenreservat Rhön" BY HE TH

Schutz & Vielfalt Artenschutz, Artenvielfalt, Naturschutz 31 24 12 Broschüren, Veranstaltungen, Veröf- Bereits vergangen oder fertiggestellt/publiziert 27 14 10 fentlichungen Sternenpark Infos rund um den Sternenpark Rhön 13 11 5 (Kultur-)Landschaftsschutz Bewahrung des kulturellen Erbes (auch Museen und Grenzdiskurs) 17 5 3 Bildung Schulen, Aktionen im Rhöniversum, Erwachsenenbildung 15 3 5 Jubiläum Infos Festakte & Veröffentlichungen zum 25-jährigen Jubiläum 8 7 3 Gefahren durch Sport, Wanderwege, Wegesicherung, Erweiterungen (Winter-)Sport, Wanderinfrastruktur 13 3 3 des Netzes Tourismus Allgemein touristisch geprägte Artikel 12 4 1 (Bau-)projekte Vorhaben in Kooperation mit dem BR-Rhön 2 2 6 Nachhaltige Ökonomie Öko-Modellregion, Fairtrade, grüne Ökonomien 7 2 0 Wasserschutz Schutz der Gewässer, Patenschaften, Fischerei 8 0 1 Windkraft Debatten um Windräder 0 6 3 Vermarktung Marketingmaßnahmen & Projekte, Werbung 7 1 0 Erweiterung Infos & Konflikte im Rahmen räumlicher Erweiterungen 4 1 2 Plagen, Gefahren in der Rhön Schädlinge & andere natürliche Gefahren 4 1 2 Nationalpark Debatte um die zukünftige Ernennung zum Nationalpark 7 0 0 Rahmenkonzept Infos zum Rahmenkonzept und angeschlossene Umfragen 5 0 0 Mobilität Elektromobilität, Modellregionen & -städte 5 0 0 Auszeichnungen Individuelle Auszeichnungen und Preise für das BR-Rhön 5 0 1 Praktikumsprogramme Werbung für Praktika national und international 4 1 0

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Kategorie Presseinhalt zum Thema "Biosphärenreservat Rhön" BY HE TH

Landwirtschaft Ökologische Alternativen und Zusammenarbeit mit dem BR-Rhön 4 0 0 Apps, soziale Medien Entwicklungen, Neuerungen im Rahmen des BR-Rhön 2 0 1 Forst Forstwirtschaftliche und -wissenschaftliche Problemstellungen 3 0 0 Beschilderung Autobahnschilder, Kernzonenschilder 1 0 1 Demographischer Wandel Entwicklungen, Folgen, Prognosen im und für das BR-Rhön 2 0 0 Natura2000 alles ums Thema Natura 2000 1 1 0 Fernsehen Präsenz in überregionalen TV-Programmen 0 1 1 Weiße Zone Strahlenschutz, Weiße Zone 1 0 0 BioRegio Zum Thema BioRegio 1 0 0 Barrierefreiheit Barrierefreies Erleben des BR-Rhön 1 0 0 Crowdfunding Crowdfunding-Initiativen 0 1 0

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Tabelle Anh-41: )HDWXUHV ]X Ä%LRVSKlUHQUHVHUYDW 5K|Q³ LQ )RUPDWHQ GHV +|UIXQNV XQG )HUQVHKHQV GHV 0LWWHOGHXWVFKHQ 5XQGIXQNV .01.2015- 31.12.2016 (Quelle: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK ± LANDESFUNKHAUS THÜRINGEN 2017)

Hörfunk Fernsehen

Titel der Sendungen mit dem Thema Dauer Thüringen- Heute auf Unterwegs in Zeitpunkt mdr-thueringen "Biosphärenreservat Rhön" [min:sek] journal Tour Thüringen

Ausstellungseröffnung "Vom Todesstreifen zur Lebenslinie" Point 18.06.2015 03:37 x Alpha MDR Thüringen - Der ganze Tag 21.07.2015 08:31 x

25 Jahre Biosphärenreservat - Jahresprogramm 2016 12.02.2016 01:45 x

Tabukriterien gegen Windkraft in Südwestthüringen 01.03.2016 02:14 x

Ausstellung zum Sternenhimmel in der Rhön 24.09.2016 01:52 x

Reportage: Koch-Azubi-Wettbewerb in Bad Langensalza 18.03.2015 03:04 x

Partnerinitiative Biosphärenreservat Vessertal 20.05.2015 02:28 x "Sternenpark" im Biosphärenreservat Rhön 24.05.2015 02:00 x Zertifikat Sternenführer in Bad Kissingen 03.08.2015 00:24 x Milseburg-Weg in der hessischen Rhön 11.10.2015 24:23 x

Auf dem Milseburgweg durch die thüringische Rhön 25.10.2015 24:42 x

25 Jahre Biosphärenreservat - Jahresprogramm 2016 12.02.2016 02:27 x

Unterwegs in der Rhön 19.03.2016 29:34 x Diskussionen um Tourismus in der Rhön 20.05.2016 01:58 x Fronleichnam in Zella (Reportage) 26.05.2016 03:00 x

Bürgerforen zu "Suedlink" in Heiligenstadt, Suhl und Eisenach 27.10.2016 02:30 x

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