Master-Thesis im Studiengang Gestaltung

Thema: Erzgebirgische Volkskunst – eine Neuinterpretation

vorgelegt von: Luise Ullrich Seminargruppe: 182007 Matrikelnummer: 34094 eingereicht am: 06.07.2020

ANGEWANDTE KUNST SCHNEEBERG Fakultät der Westsächsischen Hochschule Zwickau

Eingangsvermerke der Prüferinnen/Prüfer

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung 3 2. Geschichte der Erzgebirgischen Volkskunst 2.1 Entstehung 4 2.2 Entwicklung 8 2.3 Zeitgenössische Betrachtung 9 3. Bedeutung der Erzgebirgischen Volkskunst 3.1 Wirtschaftliche Bedeutung 11 3.2 Emotionale Bedeutung 12 4. Der erzgebirgische Lichterengel 4.1 Entstehung 13 4.2 Entwicklung 15 4.3 Zeitgenössische Betrachtung 22 4.4 Bedeutung 22 5. Konzeptentwicklung 5.1 Idee 23 5.2 Material und Technik 24 5.3 Form- und Farbgebung 26 5.4 Ausblick 27 6. Fazit 28 7. Abbildungen 29 8. Apparate 8.1 Literaturverzeichnis 61 8.2 Abbildungsverzeichnis 63 8.3 Fragestellungen Umfrage 68 8.4 Selbstständigkeitserklärung 71

2 1. Einleitung

Die Erzgebirgische Volkskunst ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der erzgebirgischen Kultur. Seit jeher versuchen Kunsthandwerkende, Gestaltende und Designende neue und innovative Gestaltungslösungen hervorzubringen. Doch ist es möglich, trotz der bereits vorhandenen Vielfalt, etwas Neuartiges zu schaffen? Welche Materialien sind in ihrer Ästhetik und Beschaffenheit noch nicht ausgereizt? Welches Handwerk ist elementarer Bestandteil der Kulturgeschichte? Kann man Tradition und Moderne authentisch kombinieren? Oder gibt es keine Möglichkeit der Neuinterpretation?

Hierzu ist es notwendig einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und die Entwicklung des Erzgebirgischen Kunsthandwerkes bis zum heutigen Zeitpunkt genauer zu betrachten. Dabei soll unter dem Gesichtspunkt der verschiedenen Regionen eine Zusammenfassung der bereits vorhandenen Formen und Farben erfolgen.

Von großer Wichtigkeit ist auch die Bedeutung der Erzgebirgischen Volkskunst, denn nicht ohne Grund erfreut sie sich großer Beliebtheit. Sowohl der wirtschaftliche als auch emotionale Aspekt sollen betrachtet werden.

Da die Holzkunst aus dem Erzgebirge über ein breites Spektrum verfügt, ist es notwendig sich im weiteren Verlauf einer spezifischen Gruppe zu widmen.

Ziel ist die Neuinterpretation des erzgebirgischen Lichterengels und das Anfertigen einer Kollektion unter Einbezug der gewonnen Erkenntnisse.

3 2. Geschichte der erzgebirgischen Volkskunst

2.1 Entstehung

Die weitläufige Annahme zur Entstehung der Erzgebirgischen Volkskunst beruht seit jeher auf dem Bergbau. So heißt es vielerorts „Alles kommt vom Bergwerk her“. Tatsächlich lassen sich nur Vermutungen anstellen, welchen Weg die Tradition bis ins 21. Jahrhundert wirklich geht. Doch was ist Erzgebirgische Volkskunst? Die Erzgebirgische Volkskunst befasst sich im Wesentlichen mit der Gestaltung und Herstellung verschiedener Erzeugnisse, größtenteils aus Holz. Dazu gehört eine breite Produktpalette an Figuren, Skulpturen, Schwibbögen, Pyramiden und Holzspielzeugen. Motive dieser Gegenstände stellen häufig den Bergbau dar oder nehmen Bezug auf diesen.

Das Erzgebirge trägt seinen Namen nicht von ungefähr. Im 12. Jahrhundert besiedelt sich das Erzgebirge stark mit einwanderten Bergleuten, um das reiche Erzvorkommen abzubauen. So leben mehrere Generationen über Jahrhunderte hinweg vom Bergbau. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts ist abzusehen, dass sich die nicht erneuerbaren Rohstoffe dem Ende entgegenneigen werden und nach einer Alternative gesucht werden muss. Die örtlichen Gegebenheiten des mitteldeutschen Gebirges lassen nicht viel Auswahl an neuen Wirtschaftszweigen zu. Der Rohstoff Holz ist jedoch zu Genüge vorhanden. Immer mehr Menschen widmen sich diesem Werkstoff und machen das Handwerk der Holzverarbeitung zu ihrer Erwerbsgrundlage. Es entwickeln sich vornehmlich zwei Erwerbszweige: die Holzschnitzerei und die Holzdrechslerei.

Die Holzschnitzerei ist vor allem im Westerzgebirge, besonders im Raum Schneeberg und Annaberg ansässig. Anfänglich ist diese Form der Volkskunst wohl den Bergleuten zugeordnet. Schrittweise verbreitet sich das Schnitzhandwerk auch in anderen Kreisen der Bevölkerung

4 und es entstehen Ausgefallenheiten in der Gestaltung. So zeigen sich beispielsweise Neigungen zur technischen Bastelei und Mechanisierung - „von der funktionsgerechten Nachbildung des Bergwerkes bis zur mechanischen Beweglichkeit der Figuren“.1 Wichtig zu erwähnen ist, dass die Holzschnitzerei zumeist nur als Nebengewerbe betrieben wird, als sogenannte „Feierabendkunst“.²

Die Holzdrechslerei findet ihren Ursprung im mittleren Erzgebirge. , Marienberg, Pobershau und machen das Drechselhandwerk weltweit bekannt. Bereits im 15. und 16. Jahrhundert sind dort zahlreiche Holzhandwerker wirkend. Sie fertigen zu Beginn Arbeitsgeräte und Gefäße aus Holz. Die Drechselei in Seiffen lässt sich ab Mitte des 17. Jahrhunderts belegen.3 Die alten Pochwerke des Zinnbergbaus werden schrittweise zu Drehwerken umgebaut, um die Arbeitsmöglichkeiten der Bergleute zu erweitern.

Eine besondere Kunst des Drechselns ist das , welches erstmalig um 1810 erwähnt wird.4 Mit Hilfe dieser Technik stellt man unterschiedliche Profile her (Abb. 1). Diese werden nach dem Drechseln vom Ring gespalten und beschnitzt. So entstehen die ersten Reifentierchen.

Neben den holzverarbeitenden Handwerken entwickelt sich auch das Textilhandwerk zur Volkskunst. Im 16. Jahrhundert verbreitet sich die Klöppelkunst im Erzgebirge und wird von vielen Familien in Heimarbeit betrieben. Die hergestellten Spitzen finden ihre Anwendung beispielsweise in der höfischen Mode.

Die Erzgebirgische Holzkunst wird unweigerlich mit der Advents- und Weihnachtszeit in Verbindung gebracht. Weite Teile des Erzgebirges erstrahlen zu dieser Zeit im Lichterglanz.

1 Bachmann, Manfred et al.: Spielzeug und Handwerkskunst aus Thüringen und dem Erzgebirge, Bruchsal 1991, S. 34. ² Bachmann 1991 (wie Anm. 1), S. 34. ³ Vgl. Bachmann 1991 (wie Anm. 1), S. 20. 4 Vgl. Bachmann 1991 (wie Anm. 1), S. 14.

5 Ein Grund dafür könnte das Saturnfest zur Fürstenhochzeit von 1719 im Plauenschen Grund bei Dresden sein. August der Starke feiert anlässlich der Hochzeit seines Sohnes Friedrich August ein pompöses Fest. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist das Saturnfest. An diesem Tag präsentiert August der Starke den damals größten Bergaufzug mit Hilfe von etwa 1400 Bergleuten aus dem Erzgebirge.

Das Saturnfest beginnt am Nachmittag des 26. Septembers 1719 mit einer Drückjagd. Anschließend kommentiert eine italienische Komödie die Verhältnisse im sächsischen Bergbau.5 Für diesen besonderen Tag wird extra eine Festarchitektur entwickelt. Der sogenannte „Tempel des Saturn“ besteht aus Holz, Leinwand und Geröll, der „außen einen Berg und innen einen Palast mit drei Sälen vorstellte“.6 Das folgende Zitat beschreibt den Tempel, welcher einer Pyramide und Schwibbögen ähnelt:

„Die vordere Schauwand […] war durch drei mit Feuerschalen besetzte Bögen geöffnet, die durch vier beleuchtete sogenannte Pyramiden auf hohen Sockeln flankiert wurden. Letztere trugen Götterdarstellungen auf ihren Flanken, vor allem aber unzählige Öllämpchen an ihren Kanten und Feuerschalen auf den Spitzen. Den mittleren Hauptsaal krönte eine Dachlaterne mit der Darstellung des Saturns.“7 (Abb. 2)

Im Tempel selbst hängen und stehen große Wandspiegel, Kronleuchter, Wand- und Tischleuchter sowie Öllämpchen. Durch die Reflektionen der Spiegel erstrahlt der Tempel in hellem Licht. Die Tischdekoration der Tafel besteht aus Zuckermasse hergestellten Figuren und zeigt die Gewinnung und Verhüttung des Erzes. Der nachfolgende Bergaufzug bei Nacht stellt den Höhepunkt des Saturnfestes dar.

5 Vgl. Jenzen, Igor A.: Das Saturnfest zur Fürstenhochzeit von 1709 und seine Folgen für die erzgebirgische Volkskunst, in: Sächsischer Landesverein, Mitteilungen 2 und 3, 2019, S. 86. 6 Jenzen 2019 (wie Anm. 5), S. 86. 7 Jenzen 2019 (wie Anm. 5), S. 86. 6 Stolz marschieren die teuer eingekleideten Bergleute und 3Hüttenleute zum Paradeplatz. Auf ihrem Marsch tragen sie nicht nur ihr Geleucht und Fackeln, sondern präsentieren auch verschiedene Kostbarkeiten. Darunter sind Geräte, Werkzeuge und Bodenschätze. Außerdem werden mechanisch betriebene Bergmodelle mit Miniaturbergleuten zur Schau gestellt. Einige Bergleute veranstalten kleine Schauvorführungen zu den verschiedenen Tätigkeiten unter und über Tage. Während der gesamten Parade werden sie von Soldaten begleitet, welche als türkische Janitscharen und Musiker verkleidet sind. Vielleicht findet deshalb der rauchende Türke Einzug in die erzgebirgischen Drechselstuben. Das Fest endet am frühen Morgen des 27. Septembers mit dem Abmarsch der Bergleute.

Es scheint, als habe dieses prunkvolle Fest eine große Wirkung auf die erzgebirgischen Bergleute hinterlassen. Die gesammelten Eindrücke über den König, die Hofgesellschaft, die lichtgefluteten Säle, die prachtvollen Bauten und all die Erlebnisse verbreiten sich im gesamten Erzgebirge. Die Bergleute fühlten sich wie im „Paradies“, weshalb vielleicht aus diesem Grund später Figuren und Szenen von Adam und Eva im Paradiesgarten (Abb. 3) hergestellt werden.

Diese These von Jenzen würde widerlegen, als einzigen Grund den Niedergang des Bergbaus im Erzgebirge für die Entstehung der Erzgebirgischen Volkskunst verantwortlich zu machen. Laut Jenzen ist es ohnehin fraglich, ob sich beispielsweise der Bergmann nach einer langen Schicht im Schacht wirklich nach Kerzenschein sehnt, als nicht viel eher nach dem wirklichen Sonnenlicht. Und wieso soll er sich einen als Symbol für des Mundloch des Stollens in die Stube stellen, wenn er doch froh war nach getaner Arbeit den Stollen gesund zu verlassen.

Das eine schließt keineswegs das andere aus. Vielmehr scheint es ein Zusammenspiel beider Entstehungsgeschichten zu sein.

7 2.2 Entwicklung

„Seit der Romantik und dem Biedermeier setzte man neue Wertmaßstäbe, die Familie erlangte besondere Wertschätzung. Die zu jener Zeit aus den Kirchen verbannten weihnachtlichen Bräuche […] wurden auf den privaten Wohnbereich übertragen. Mit der Herausbildung der Heimatkunst entstanden neue regionaltypische weihnachtliche erzgebirgische Lichterfiguren.“8

Die wohl wichtigsten Figuren der Erzgebirgischen Volkkunst sind Bergmann und Engel, welche unter 4. genauer erläutert werden.

Eine weitere Darstellung der Erzgebirgischen Holzkunst ist der Nussknacker, welcher im 18. Jahrhundert als garstig schauende menschliche Nachbildung geschaffen wird. Es ist davon auszugehen, dass dieser ursprünglich als Kinderspielzeug dient. Mit dem 19. Jahrhundert verliert er diese Bestimmung und wird als Geschenk überreicht (Abb. 4).

Die ersten erzgebirgischen Räucherfiguren werden vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts entworfen.9 Diese zeigen mehrheitlich Arbeiter, wie zum Beispiel den Schornsteinfeger, den Förster, den Nachtwächter oder den Bergmann (Abb. 5). Auch der Lichtertürke ist eine beliebte Räucherfigur (Abb. 6).

Eins der bekanntesten Symbole der Erzgebirgischen Volkskunst ist der Schwibbogen. Seine geläufigsten Motive gehen vor allem vom Bergbau, dem Christentum und der Jagd aus. Der Bogen als wichtigstes Gestaltungselement soll den Ausgang eines Stollens oder den Himmelsbogen repräsentieren. Der älteste Schwibbogen stammt vermutlich aus aus dem Jahre 1740 und wurde aus Metall gefertigt (Abb. 7).

8 Krippner, Regina: 90 Jahre Museum für bergmännische Volkskunst in Schneeberg, in: Erzgebirgische Heimatblätter 41, Heft 3, 2019, S. 23-27. 9 Vgl. Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren, Chemnitz 2003, S. 35.

8 Neben dem Schwibbogen ist auch die Pyramide typisch für das Erzgebirge. Die Ursprünge liegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Vorboten sind pyramidenförmige Gestelle, welche mit Tannengrün umwickelt sind. Die gängigste Art der Pyramide ist die Stufenpyramide (Abb. 8). Sie hat sich neben der Hänge-, Stab-, Ständer- und Blechpyramide als Favorit herauskristallisiert. Betrieben von der aufsteigenden Wärme der Kerzen, präsentiert sie auf den Etagen unterschiedliche Szenerien. Die Motive reichen vom Krippenspiel über Bergaufzüge bis hin zu heimattypischen Figuren.

Die Holzspielzeugherstellung spielt vor allem in Seiffen, Olbernhau und Grünhainichen seit Mitte des 18. Jahrhunderts eine tragende Rolle. Die ganzjährige Produktpalette reicht von Tieren, Hampelmännern (Abb. 9) und Puppenmöbel über Baukästen bis hin zu Legespielen, Holzpferden und dem berühmten Olbernhauer Reiterlein (Abb. 10). Die Spielzeuge aus Holz sollen nicht nur den ästhetischen Gesichtspunkten gerecht werden, sondern auch einen Bildungsauftrag erfüllen und zur gesunden Entwicklung von Kindern beitragen. Sie sollen zum Entdecken und Begreifen anregen und traditionelle Gestaltung mit modernen Spielmöglichkeiten vereinen.

2.3 Zeitgenössische Betrachtung

Im Laufe der Jahre verändern sich die Motive der Erzgebirgischen Volkskunst stark. Neben der bergmännischen Tradition ist auch das alltägliche Leben Anregung zur Gestaltung. Um regelmäßige Einkünfte auch außerhalb des Weihnachtsgeschäftes zu generieren, wird verstärkt nach ganzjährigen Motiven gesucht. So entwickeln sich neben den Weihnachtsmotiven weitere Dekorationsartikel. Frühlingsboten, wie zum Beispiel Osterhasen (Abb. 11) oder Blumenkinder werden auf dem Markt etabliert. Ganzjährige Engel, Schneemänner, Wichtel (Abb. 12) oder Winterkinder finden auch außerhalb der Advents- und Weihnachtszeit Anklang. Die Motive entfernen sich dabei teilweise massiv vom eigentlichen Grundgedanken der erzgebirgischen

9 Volkskunst. Zu scheinbar allen Anlässen des Jahres wird ein Raum- oder Tischschmuck entworfen.

Ein zunehmender Trend ist es Figuren ohne Gesicht darzustellen. So ist jedem selbst eine Interpretation des Gemütszustandes überlassen (Abb. 13).

Pyramiden werden vereinfacht dargestellt mit teils bizarren Formen, Farbgestaltungen oder gar ohne Figuren (Abb. 14). Es gibt aber auch Versuche „die Tradition zu erweitern und […] neu zu beleben.“10 Traditionelle Farb- und Formkompositionen werden aufgegriffen und weitergeführt.

Bei vielen Gegenständen der Erzgebirgischen Holzkunst ist auch die Kugel ein elementarer Ansatz. So bestehen beispielsweise viele Körper von Räuchermännchen oder anderen Sammelfiguren aus einer Kugel (Abb. 15, 16).

Beim Schwibbogen wird verstärkt auf LED-Beleuchtung gesetzt. Die Laubsägearbeit tritt in den Hintergrund und wird durch Laser- und CNC- Technik abgelöst. Die Motive weiten sich auf andere historische und landschaftliche Schaubilder aus (Abb. 17). Manche Schwibbögen werden mechanisch betrieben oder mit Licht und Toneffekten versehen.11

Generell ist zu sagen, dass sich die Volkskunst aus dem Erzgebirge in einem breiten Spektrum bewegt. Auf der einen Seite wird sich darum bemüht alte und gefällige Formen beizubehalten sowie weiterzuentwickeln und auf der anderen Seite gänzlich neue Gestaltungen hervorzubringen. Eine radikale Reduktion auf klare und einfache Formen in den letzten Jahren scheint der Versuch, Erzgebirgische Volkskunst für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen.

10 Dr. Auerbach, Konrad et al.: Tradition und Form. Preisgekröntes aus dem Erzgebirge, Husum 2011, S. 37. 11 Vgl. Dr. Auerbach et al. 2011 (wie Anm. 10), S. 57. 10 3. Bedeutung der erzgebirgischen Volkskunst

3.1 Wirtschaftliche Bedeutung

Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Verbandes für Erzgebirgische Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. kennen fast zwei Drittel der Deutschen die Erzgebirgische Handwerkskunst. Dabei ist die Popularität in den neuen Bundesländern mit 81 Prozent um 26 Prozentpunkte hoher als in den alten Bundesländern. Der Studie zu folge ist „der typische Käufer von Erzgebirgischem Kunsthandwerk […] weiblich, 54 Jahre alt, lebt in einem Haushalt mit 1 oder 2 Personen und hat ein leicht überdurchschnittliches Einkommen“.12 Eine Mehrheit der Befragten schätzt die Qualität der im deutschen Teil des Erzgebirges gefertigten Holzkunst als sehr hochwertig ein.

Aktuell sind über 250 Betriebe der Branche angehörig. Diese generiert 2018 einen Umsatz von ca. 50 Mio. Euro. 2019 steigt der Umsatz leicht. Durch die Corona-Krise im Jahr 2020 ist mit einem sinkenden Umsatz zu rechnen. Dies sei laut Verband der Erzgebirgischen Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. vor allem auf ausbleibenden Tourismus, sinkenden Export und fehlende Planungssicherheit der Weihnachtsmärkte zurück zu führen.

Das Erzgebirge und die erzgebirgische Volkskunst leben vom Tourismus in der Region. Jährlich besuchen Tausende Werkstätten, Museen und Schauvorführungen oder nehmen an Workshops teil. Menschen kommen aus ganz Deutschland oder der Welt nach Seiffen, um beispielsweise limitierte Editionen zu erwerben oder das Handwerk hautnah zu erleben.

Auch der Export spielt eine wichtige Rolle. Ein Fünftel aller Artikel werden direkt nach Japan, in die USA oder Kanada, in die Schweiz nach England, Italien oder Frankreich exportiert. Dabei stellt Japan den größten Absatzmarkt dar.

12 Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V.: Ergebnisse deutschlandweiter Umfrage zum Erzgebirgischen Kunsthandwerk, in: Presseinformationen 2017. (27.06.2020, 23:16 Uhr) 11 Eine eigens erstellte Befragung von über 800 Personen gibt an, dass davon 98 Prozent Erzgebirgische Volkskunst besitzen. Dabei kommen über ein Drittel der Teilnehmer*innen aus Sachsen und sind im Durchschnitt zwischen 40 und 60 Jahre alt. Die meisten sind durch Geschenke und Eigenerwerb in deren Besitz gekommen. Deutlich wird, dass die Volkskunst aus dem Erzgebirge mit 82 Prozent vor allem zur Advents- und Weihnachtszeit große Bestätigung findet. Nur etwa die Hälfte der Befragten gab an ganzjährig Erzgebirgische Holzkunst zu Hause aufgestellt zu haben. Mit fast 40 Prozent werden die Osterartikel immer beliebter. 41 Prozent kaufen regelmäßig neue Produkte und zählen sich zu den Sammlern der erzgebirgischen Volkskunst. Weitere 43 Prozent kaufen sich immerhin ab und an neue Artikel.

3.2. Emotionale Bedeutung

Gerade zur Corona-Pandemie wird die emotionale Bedeutung der Erzgebirgischen Volkskunst besonders hervorgehoben. Es zeigt sich ein Zusammengehörigkeitsgefühl der besonderen Art. An vielen Fenstern leuchten bis in den späten Frühling hinein Schwibbögen als Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts. Ausgelöst von einem Post auf Facebook folgen hunderte Erzgebirger*innen dem Aufruf. Auch außerhalb des Erzgebirges sind vereinzelt Schwibbögen in den Fenstern zu sehen. Eine Umfrage ergab, dass 53 Prozent der Teilnehmenden dieser Aufforderung gefolgt sind. 85 Prozent empfanden die Aktion als positiv.

Auch unabhängig der Corona-Pandemie verbinden die meisten Menschen eine emotionale Bedeutung zur Erzgebirgischen Volkskunst. So besitzen nicht nur 85 Prozent der Umfrageteilnehmenden erzgebirgische Erzeugnisse der Tradition wegen, sondern auch als Seelenwärmer (59 Prozent) und Erinnerungsstück (69 Prozent). Sie erinnern an besondere Anlässe, wie zum Beispiel an eine Hochzeit, einen Geburtstag, eine Taufe oder gelten als Erbstück eines

12 lieben Verwandten. Für Weggezogene oder Ausgewanderte ist es ein Stück Heimat. Viele sind mit der erzgebirgischen Volkskunst aufgewachsen und verbinden mit ihr ein wohliges Gefühl. Sie drücken damit auch ihre Wertschätzung gegenüber des ehrwürdigen Kunsthandwerkes aus und tragen diese von Generation zu Generation weiter.

4. Der erzgebirgische Lichterengel

4.1 Entstehung

Die Geschichte des erzgebirgischen Lichterengels steht im unmittelbaren Zusammenhang derer des Lichterbergmannes. Die bereits im 16. Jahrhundert aus Zinn gefertigten Bergmannsdarstellungen (Abb. 18) in Kirchen dienen als Träger der Altarkerzen. Im Erzgebirge sind Bergmann, Licht und Gotteshaus eng miteinander verbunden. Die Arbeit der Bergleute unter Tage ist sehr gefährlich, weshalb eine emotionale Bindung zum Licht entsteht. Dieses ist Symbol für Glaube, Glück und Leben. Selbstgefertigte Lichterbergmänner aus Holz ziehen in die Häuser der Bergleute ein und weisen ihnen den Weg nach Hause. Später gesellt sich der Lichterengel in die Fenster der Erzgebirger*innen. Es ist in vielen Familien bis heute ein gängiger Brauch neugeborenen Jungen zur Geburt oder zur ersten Weihnacht einen Lichterbergmann und Mädchen einen Lichterengel zu schenken. Diese sollen ihnen ein glückliches Leben bescheren. Zur Advents- und Weihnachtszeit werden sie vielerorts in die Fenster gestellt, damit jeder sehen kann wie viele Mädchen oder Jungen im Haushalt leben.

Besonders der Lichterengel ist über die Grenzen des Erzgebirges hinaus bekannt, da er nicht unmittelbar mit dem Bergbau in Verbindung gebracht wird. Der Engel an sich repräsentiert eine lange Kulturgeschichte. Er wird im Alten und Neuen Testament erwähnt und dient als Bote Gottes, Wächter, Fürst oder Schutzengel. Die

13 christliche Kunst bringt eine große Vielfalt an Engelsdarstellungen hervor. Er ist Symbol für Glück, Glaube und Schutz. In der frühchristlichen Zeit werden Engel männlich abgebildet (Abb. 19). Später folgt ein knabenhaftes Äußeres (Abb. 20). Im Barock spielen dekorative Eigenschaften eine tragende Rolle.13 Ein wichtiges Merkmal ist der dem Engel umgebende Lichterglanz, da dieser in alttestamentlichen Beschreibungen als feuerähnliches Wesen beschrieben wird.14

Der Vorläufer des heute weitläufig bekannten Lichterengels ist der Schwebeengel, welcher als Jüngling in langer Tunika dargestellt wird. Im Mittelalter nimmt der Engel weibliche Züge an, trägt ein Band oder eine Schleife im Haar und wird durch Flügel ergänzt. Er hängt in den Kirchen schwebend von der Decke und dient als Lichter- oder Taufwasserträger (Abb. 21). Nach und nach verschwindet der Schwebeengel aus den Kirchen und findet Einzug in die Häuser und bringt den Menschen symbolisch den himmlischen Segen.

„Der lichtertragende Engel steht nahe dem Neugeborenen. […] So werden seit Menschengedenken vor allem dort Engel dargestellt, wo es um die Geburt des Jesuskindes geht. Engel verkünden den Hirten des Geschehen, sie schweben über den Stall von Bethlehem, Engel stehen bei der Krippe und Engel sind es, die den drei Weisen aus dem Morgenland vorangehen oder die heilige Familie auf ihrer Flucht begleiten.“15

Den wenigsten Kunsthandwerkenden gelingt es einen solchen Schwebeengel elegant nachzubilden, weshalb viele nach einer vereinfachten Variante suchen und die Standfigur hervorbringen.

13 Vgl. Lewicz, Sebastian: Engel, in: Symbolische Repräsentationen und Gesellschaftsgeschichten, 2004. < https://www.lai.fu- berlin.de/forschung/lehrforschung/symbolische_repraesentationen/gemaelde_und_tragaltaere/gemaelde/ge maelde_des_san_isidro_labrador/engel/index.html> (27.06.2020, 23:29 Uhr). 14 Vgl. Riebel 2003 (wie Anm. 9), S. 17. 15 Blechschmidt, Manfred: Engel & Bergmann. Weihnachten im Erzgebirge, Husum 1995, S. 70. 14 4.2 Entwicklung

Der gedrechselte Lichterengel in seiner heute bekannten Form lässt sich nicht vor 1830 nachweisen. Er geht vermutlich aus der Nürnberger Kronendocke und dem Rausgoldengel (Abb. 22) hervor. Dieser trägt die modischen Merkmale seiner Zeit. Dazu zählen eine hohe walzenförmige Krone, ein auf der Brust gekreuzter Schal, eine enge Taille und ein weitbauschig gefaltetes Oberteil.16

Grundsätzlich bestehen Lichterengel in ihrer Grundform aus der traditionell aus Fichtenholz gedrechselten Docke. Diese findet ihren Ursprung in der Puppenherstellung (Abb. 23) und ist Ausgangsform für viele weitere Erzeugnisse der Erzgebirgischen Volkskunst und Holzspielzeuge.

Das Drechseln zwingt den Kunsthandwerkenden zur Stilisierung und Vereinfachung der Formen und zur Beschränkung auf entscheidende Merkmale. Beim erzgebirgischen Lichterengel ist der rotationssymmetrische Grundkörper zumeist in eine hohe Glockenform des Rockes, eine enge Taille, ausladende Schultern, Kopf und Krone gegliedert. Bei der Verteilung der Proportionen ist ein großes Maß an Variationen vorhanden.

In der Zeit des Biedermeier um 1825 sind eine tiefe Taillenschnürung, welche zur Folge ein vollbusiges Dekolleté hat und kurz getragene Kleider modern, weshalb sich dieser Kleidungsstil auch in dem der Engel widerspiegelt (Abb. 24). Bodenlange Kleider kommen erst später auf. Die Taille verschiebt sich schrittweise von oben nach unten an die anatomisch richtige Stelle.17

Die Flügel erfahren eine Reduktion auf das Wesentliche. Früher oft aus Pappe hergestellt, bestehen Flügel heute aus Holz und überzeugen mit flächigen Formen und klaren Umrissen. Auch hier ist eine Fülle an Form- und Farbreichtum gegeben.

16 Vgl. Bellmann, Gisela et al.: Lichterbergmann und Lichterengel im Sächsischen Erzgebirge, Husum 1998, S. 20. 17 Vgl. Auerbach, Konrad: Seiffener Weihnacht, Seiffen 1991, S. 37). 15 Die Arme werden häufig aus plastischer Masse, der sogenannten Teigmasse gefertigt. Diese wird an den Körper geformt und mit Hilfe von kleinen, im Körper steckenden Stäben befestigt. Die Masse besteht im wesentlichem aus Gips, Mehl und Leim oder anderen Bestandteilen. Bindemittel ist immer Knochenleim. Dadurch ist ein günstiges Material zur Komplettierung der Figuren geschaffen. Im Laufe der Zeit werden diese Arme häufig durch gedrechselte Teile ersetzt. Die Hände werden als Oval, Kugel oder als geschnitzte Form ausgebildet. Einige wenige Unternehmen stellen auch heute noch Lichterengel mit massegeformten Armen und Details her.

Um den Zweck des Lichterträgers zu erfüllen, tragen die Engel verschieden geformte Lichtertüllen in ihren Händen. Auch hier gibt es einen großen Variantenreichtum (Abb. 25). Bei kleineren Figuren, bei denen die Arme aus Masse hergestellt sind, befinden sich konisch geschnitzte oder gedrechselte Pflöcke im Rumpf zum Tragen der Lichtertüllen, da die Teigarme die Last der Kerzen nicht ohne Unterstützung halten können. Neben den Lichtertüllen halten manche Lichterengel in einer oder beiden Händen einen Früchtekorb oder Palmwedel. Letzteres nimmt Bezug auf das Christentum. Jesus Christus wird in Jerusalem mit Palmenzweigen begrüßt, als Symbol des Sieges und ewigen Lebens.

Als Abschluss der Docke dient dem Engel eine meist ausladende Krone. Zwar tragen Engel in der christlichen Kunst selten eine Krone, dennoch scheint man dadurch die „himmlische Herkunft“18 ausdrücken zu wollen. In Anlehnung an den Schachthut des Bergmannes entstehen viele Modifikationen der Kronenform (Abb. 26). Darunter sind beispielsweise offene, eingekerbte oder mit Zacken oder Bögen versehenen Kronen.

Grundsätzlich lassen sich mehrere Typen von Lichterengeln unterscheiden.

18 Vgl. Riebel 2003 (wie Anm. 9), S. 21. 16 Eine seltene Form des erzgebirgischen Lichterengels ist der Pyramiden- oder auch Glockenengel. Hierbei trägt der Engel ein sogenanntes Bergglöckchen (Abb. 27) – eine Kombination aus Pyramide und Glöckchen.19 Sie haben keinen besonderen Klang, werden aber auch „Pingpyramiden“ genannt, da die Glocke bei jeder Flügelradumdrehung ein „Ping“ von sich gibt. Dabei schlägt eine kleine Kugel eine Schelle an. Dieses Bergglöckchen besteht in den meisten Fällen aus einfachem Blech. Messing oder Bronze werden aufgrund des Preises nur selten verwendet, obwohl diese Materialien eine bessere Qualität gewährleisten. Das Flügelrad wird von Kerzen angetrieben, welche der Engel in seiner freien Hand hält oder auf dem Standbrettchen stehen.

Weiter verbreitet ist der Jochengel. Das Joch wird vermutlich durch die vom Nürnberger Rauschgoldengel tragende Girlande inspiriert. Es ist ein waagerecht oder ein mehr oder weniger stark gebogenes Brett auf der Krone des Lichterengels, welches zusätzlich mit einem „Spruchband“ (Abb. 28) verziert sein kann. Als Abstandshalter zwischen Krone und Joch dient eine Kugel oder eine spindelförmige Verlängerung. Außerdem befinden sich auf dem Joch zusätzliche Lichtertüllen.

Eine weitere Idee der Gestaltung des Lichterengels ist die Verbindung mit der Leuchterspinne. Sie ist ein von der Decke hängender Kerzenleuchter mit mehreren symmetrisch zueinanderstehenden Armen. Dessen Ursprünge finden sich in den im 17. Jahrhundert gefertigten Glashängeleuchtern, welche später mit gedrechselten Holzteilen nachgebildet werden. So tragen einige Lichterengel zusätzlich zur Krone eine Leuchterspinne auf dem Kopf (Abb. 29).

Eine andere Variante ist der Kranzengel. Diese seltene Art verbindet die Idee des Adventskranzes mit dem Lichterengel (Abb. 30). Dabei hält dieser den auf dem Kopf sitzenden Kranz meist mit einem Arm zur

19 Vgl. Heinold, Ehrhardt et al.: Erzgebirgisches Weihnachts-ABC, Husum 2001, S. 33. 17 zusätzlichen Stabilisierung fest. Aufgesetzte Lichtertüllen und teilweise spindelförmig gedrechselte Applikationen komplettieren den Kranz.

Einige Engel tragen auch einen Lichterbogen bestückt mit abstehenden Lichtertüllen (Abb. 31). Dieser besteht Holz und ist bei einigen Exemplaren mit flatternden Papiergirlanden ummantelt.

Für die Bemalung nutzt man bis ungefähr 1930 Leimfarben. Diese bestehen aus tierischen Leimen und darin gelösten Farbpigmenten. Als Grundierung wird ein Kreidegrund aufgetragen. Je nachdem wieviel Wasser man den Leimfarben zuführt, desto dünner oder dicker wird die Farbe. Damit lassen sich verschiedene Farbwirkungen erzielen, wie zum Beispiel ein matter Glanz oder erhabene Dekore.20 Nach Vollendung der Bemalung wird die Leimfarbe zu ihrem Schutz teilweise mit farblosem Lack überstrichen. Oft benutzt man dafür Schellack oder selbst hergestellten Lack aus weißem Fichtenharz. Nach 1930 werden zunehmend Lackfarben verwendet.

Ergänzend zur Bemalung nutzen Kunsthandwerkende Blattgold zur Nachbildung feiner Linien oder Ornamente. Dazu zählen „dünne Streifen, einfache Punktreihen, Palmetten- und Blumenreihungen und bis zu zentimeterbreiten durchbrochenen Ornamentfolgen“21. Oft wird die Krone, ein Band um die Taille, der Kragen des Kleides oder ein auf der Brust gekreuztes Band vergoldet. Diese Goldborten dienen der Gliederung der Figur.22 Auch einzeln aufgeklebte goldene Sterne oder Blüten kann man auf einigen Figuren finden. Ferner wird auf Blattgold verzichtet und besagte Teile mit Goldbronzen bestrichen. Das Verhältnis freier und dekorierter Flächen muss genau abgewogen werden, um nicht auf künstlerische Irrwege zu geraten. Bewährte Dekore bleiben einem Grundcharakter lange erhalten.

20 Vgl. Riebel 2003 (wie Anm. 9), S. 53. 21 Riebel 2003 (wie Anm. 9), S. 53. 22 Vgl. Riebel 2003 (wie Anm. 9), S. 53. 18 Auch die Gesichter spiegeln ein hohes Maß an Persönlichkeit wider und geben den Figuren ihre Lebendigkeit.23 Für Details wird hier teilweise Teigmasse verwendet, beispielsweise für die Nase oder die Haare (Abb. 32).

Auch wenn der Lichterengel seit jeher den Regeln der Symmetrie folgt, ist es doch die Individualität, die ihn ausmacht. Diese ist meist erst bei genauerem Hinsehen ersichtlich. Leicht verdrehte Ebenen bei den Flügeln oder Lichtertüllen, eine schiefe Kopfbedeckung, die Stellung der Beine, eine unsymmetrisch platzierte Nase oder eine nicht spiegelgleiche Bemalung sorgen für eine besondere Ästhetik.24

Nachfolgend wird auf die regionalen Unterschiede der Lichterengel eingegangen.

Der Schneeberger Lichterengel aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bleibt fast ein ganzes Jahrhundert unverändert. Am unteren Ende des Rockes trägt er einen breiten farbigen Streifen mit girlandenähnliche Bordüren als Unterrock. (Abb. 33). Auf der Brust ist schemenhaft ein Zweig zu erkennen. Die grünen, nach unten gerichteten Flügel aus Pappe zeigen meist leicht nach hinten und reichen etwa vom Kopf bis zur Taille. Die Arme werden aus Teigmasse gefertigt. Typisch sind der goldene Kragen, das goldene Taillenband und die aus Teig geformten oder gedrechselten Kronenbögen (Abb. 34).

Aus dem Raum Annaberg stammen nicht viele Lichterengel. Die meisten Varianten sind sogenannte Beinengel, welche auf einem Sockel stehen. Teilweise werden spitzenbesetzte Unterhosen dargestellt (Abb. 35). Andere lichtertragende Engel besitzen zwischen Rock und Sockel eine Nut, in der geschnitzte Schuhe eingesteckt sind. Die Kleider sind mit Blumen oder Palmenzweigen und teils Goldpapierborten verziert. Die Engel tragen häufig ein rotes Band

23 Vgl. Riebel 2003 (wie Anm. 9), S. 46. 24 Vgl. Riebel 2003 (wie Anm. 9), S. 48. 19 diagonal über die Brust oder um die Taille. Die meisten Kronen aus dieser Region haben eine rote Wulst, ein grünes Mittelstück und goldene Zacken (Abb. 36).25 Später ähneln sie den Schachthüten der Bergleute. Bei den grünen Flügeln ist zu erwähnen, dass sie kaum in Relation zur gedrechselten Docke stehen. Sie sind klein und weisen teilweise geschwungene Kanten auf.

In entstehen Engel mit ähnlichen Merkmalen. Sie haben die gleiche Farbfassung, verzichten jedoch auf Beine und teilweise auf den Sockel. Die Flügel sind ebenfalls grün, werden jedoch von oben in die Schultern gesteckt und sind nach vorn gerichtet (Abb. 37). Die aus Teig geformten Arme zeigen deutlich nach außen.

Auch in Schönfeld sind diese Eigenschaften typisch. Unterschiede zu den Engeln aus dem Annaberger Raum liegen in den Flügeln und der Grundplatte. Letztere ist ein quadratisches, grün lackiertes Brett mit abgeschrägter Oberkante. Die Flügel sind sehr klein und nach unten gerichtet. Im Rücken eingelassen sind sie von vorn kaum sichtbar. Die Bemalung ist schlicht gehalten (Abb. 38).

Weitere regionale Unterschiede sieht man in Kühnheide und Marienberg. Diese Engel sind am deutlichsten an ihren Flügeln, der breiten Schulterpartie und der schmalen Taille zu erkennen. Die Flügel sind von oben in die Schulter oder gar in den Armen eingelassen und stark nach vorn gerichtet. Typisch ist auch deren Verzierung mit schwungvoll goldenen Linien auf meist rotem, grünem oder weißem Grund (Abb. 39). Der Kragen des Kleides ist mit Teig ausgeformt. Die Lichterengel tragen meist eine Schürze, rote oder grüne Schmuckornamente und sind durch eine Kerbe vom Sockel getrennt. Einige haben Beine. Im Marienberger Raum wird großer Wert auf die Gestaltung der Rückseite gelegt (Abb. 40).

Viele Merkmale der Marienberger und Kühnheider Engel stimmen mit den Lichterengeln aus Pobershau überein. Allerdings haben sie eine in

25 Vgl. Riebel 2003 (wie Anm. 9), S. 88. 20 sich unstimmig wirkende Form. Die schwungvollen Flügel stecken im Rücken und sind nach unten gerichtet. Typisch sind die kräftigen Waden sowie die farbenfrohe Bemalung der Kleider mit Blumenmustern (Abb. 41). Oft werden geprägte Goldborten verwendet. Die meisten Engel aus Pobershau stehen auf einem runden in rot-gelb-grün gefassten Sockel.

In Seiffen und Umgebung lässt sich wohl die größte Vielzahl an Lichterengeln vorweisen. Viele bereits genannte Merkmale vereinen sich zu neuen Kombinationen. Typisch sind sowohl an den Schultern (Abb. 42) als auch relativ kleine, am Rücken befestigte, nach unten gerichtete Flügel. Es gibt einen großen Variantenreichtum (Abb. 43, 44, 45, 46, 47, 48). Die Flügel sind meist rot, grün, blau oder weiß gestrichen und mit weißen oder goldenen Ornamenten verziert. Der Seiffener Engel trägt auf seinem weißen Kleid häufig eine rote oder grüne Schürze oder ist mit Pflanzen- und Linienornamenten, Blumenranken oder Streublumen geschmückt. Auch Beinengel lassen sich im Seiffener Raum nachweisen. Es gibt Engel mit und ohne Sockel.

Mit zunehmender gewerblicher Produktion Anfang des 20. Jahrhunderts verlieren die Lichterengel allmählich ihre Individualität. Zwar ist die Grundform der Docke schon immer prädestiniert für die Massenproduktion, dennoch nimmt die Gestaltung in ihrer Qualität ab. Jede Figur muss gleich aussehen, um den Kriterien gerecht zu werden. Dabei sind Abweichungen unerwünscht. Die Handbemalung lässt sich zwar kaum industrialisieren, dennoch werden auch dort Optimierungen vorgenommen, um möglichst schnelle Ergebnisse zu erzielen. So wird zum Beispiel die „Technik des Schwämmchentupfens“ zunehmend beliebter.26

26 Auerbach 1991 (wie Anm. 17), S. 37. 21 4.3. Zeitgenössische Betrachtung

In den letzten Jahrzehnten entwickeln sich Varianten und Erweiterungen. Sowohl in der Form als auch in der Farbgestaltung wird viel experimentiert. So setzt man nicht mehr nur auf die klassische Farbgebung, sondern testet Methoden der modernen Technik aus. Engel werden in den unterschiedlichsten Farben lackiert oder gebeizt. Sie erhalten durch verschiedene Schleiftechniken oder das zufällige Aufspalten (Abb. 49) abwechslungsreiche Ästhetiken. Naturbelassene Lichterengel finden Anklang. Es wird eine „Überzeichnung der traditionellen Grundform“27 oder die radikale Reduktion dieser vorgenommen. Eine „geschwungene Linienführung“28 trägt unter anderem maßgeblich zum Erscheinungsbild der Lichterengel bei. Durch die Elektrifizierung erhalten viele Engel elektrische Kerzen, welche den Charm einer echten Wachskerze nicht verkörpern können. Nur wenige Hersteller bleiben den traditionellen Prinzipien treu. Aus dem Lichterengel entwickeln sich vielerorts gedrungene, kindlich anmutende Figuren mit Sammelcharakter (Abb. 50).

Eine aktuelle Studie gibt an, dass eine Mehrzahl der Käufer*innen naturbelassene oder weiß gekleidete Lichterengel favorisieren. Weitere beliebte Farben sind Gold und Rot. Außerdem ziehen 65 Prozent der Umfrageteilnehmenden klassische Formen vor. Nur 2 Prozent präferieren moderne Formen. Die restlichen 33 Prozent bevorzugen beide Formen gleichermaßen.

4.4 Bedeutung

Zur emotionalen Bedeutung des Lichterengels wurden 784 Personen befragt. Davon besitzen 74 Prozent mindestens einen Lichterengel. 49 Prozent gaben an diesen geschenkt bekommen zu haben. Jeweils weitere 43 Prozent haben in selbst erworben oder als Erbstück erhalten

27 Auerbach 2011 (wie Anm. 10), S. 16. 28 Auerbach 2011 (wie Anm. 10), S. 16. 22 (Mehrfachnennung). Für 17 Prozent der Teilnehmenden hat der Lichterengel keine emotionale Bedeutung. Für die restlichen 83 Prozent ist er ein wichtiges Erinnerungsstück oder ein Geschenk zu einem besonderen Anlass gewesen. Viele gaben an für jedes Mitglied der Familie einen Lichterengel bzw. einen Lichterbergmann zu besitzen. Somit wird die Tradition zur Geburt einen Bergmann oder einen Engel zu schenken auch heute in vielen Familien fortgeführt. Einige stellen ihn symbolisch für Schutz, Ruhe oder Frieden auf. Der Engel soll das Haus und dessen Bewohner beschützen. Für viele ist er nicht nur ein Dekorationselement zu Weihnachten, sondern auch Begleiter durch das Jahr. 64 Prozent würden ihren Lichterengel einer professionellen Reparatur unterziehen, damit er lange erhalten bleibt. Abschließend gaben 73 Prozent der Teilnehmenden an, dass ihnen ihr lichtertragender Engel wichtig bis sehr wichtig ist. Die Umfrage lässt darauf schließen, dass der erzgebirgische Lichterengel einen hohen Stellenwert besitzt und auch auf Grund der emotionalen Bedeutung weiter auf dem Markt etabliert sein wird.

5. Konzeptentwicklung

5.1 Idee

Die Erzgebirgische Volkskunst ist durch viele Erzeugnisse in der ganzen Welt bekannt. Eins der bekanntesten Produkte ist der lichtertragende Engel, dessen Neuinterpretation auf Basis der gewonnen Erkenntnisse zu realisieren ist. Wichtig ist die Wahrung der Tradition und das sinnvolle Einsetzen dieser, ohne bereits Vorhandenes zu wiederholen. Durch die Kombination bekannter Farben und Formen, unterschiedlicher Materialien und Oberflächenendbehandlungen entstehen neue Gestaltungslösungen. Der typische Aufbau eines Lichterengels bleibt erhalten.

23 5.2 Material und Technik

Vorbereitung auf die finalen Entwürfe waren Arbeiten aus Gips, Papiermache und Ton in Kombination mit Holz. Diese erfüllten allerdings nicht den künstlerischen Anspruch und griffen zu wenig die Traditionen des Erzgebirges auf.

Grundlegend für die Gestaltung der Lichterengel ist die Technik des Drechselns. Beim angewandten Langholzdrechseln wird das Holz zwischen zwei Spitzen gespannt und dreht sich dabei längs zur Faserrichtung. Die dadurch erzeugte Symmetrie ist ein wichtiges Gestaltungselement und wird bis zum Ende beibehalten. Mit Hilfe dieser Technik entstehen in ihren Proportionen leicht unterschiedliche Röcke (Abb. 51).

Die anfänglichen Versuche die Ausgangsform der Arme aus Ton zu fertigen wurde aus ästhetischen Gründen verworfen. Es gelang nicht die handgemachte Ausformung mit der der gedrechselten Docke stilsicher zu verbinden. Deshalb wird sich auch bei den Armen auf die Drechseltechnik berufen (Abb. 52).

Auf der Suche nach einem zweiten Material schien es naheliegend ein im Erzgebirge gefördertes Metall zu wählen. Die Förderung und Verarbeitung von Zinn haben im Erzgebirge eine lange Tradition. Ende des 13. Jahrhunderts sind die ersten Funde von Zinn im Erzgebirge zu verzeichnen. Dieses wird in Form von sogenannten „Zinnseifen“ in Bachläufen gefunden. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird dieses Untertage in Bergwerken abgebaut. Ausgangsstätte der Zinngießerei ist Schneeberg im 16. Jahrhundert. Zinngießer stellen neben Gegenständen des täglichen Bedarfs auch kirchliche Kunstwerke für die Gotteshäuser der Umgebung her. Aus Schneeberg stammt vermutlich der erste Bergmannsleuchter aus Zinn. Ende des 17. Jahrhunderts verschwindet das Handwerk aus den Werkstätten des Erzgebirges. Die letzte aktive Zinnmine Europas befindet sich in

24 Altenburg und wird im Frühjahr 1991 geschlossen. Heute sind viele Schaubergwerke, wie zum Beispiel die Zinnkammern in Pöhla zu besuchen. In den letzten Jahrzehnten findet das Zinngießen vor allem im Hobbybereich weiter Anwendung. Auch kleine Manufakturen stellen Figuren aus Zinn her, welche in Kleinstarbeit bearbeitet und bemalt werden. Es wird vermutet, dass unter dem Erzgebirge und dem Vogtland noch immer ein Zinnvorkommen von über 500 000 Tonnen lagert.29 Ein Abbau ist derzeit allerdings nicht vorgesehen. Heute kommt Zinn vor allem aus China und Indonesien.

Zur Abformung der gedrechselten Einzelteile sowie die der Flügel kommt hitzebeständiges Silikon zum Einsatz. Die Silikonformen sind mehrfach verwendbar. Jeder Gießvorgang ist anders und es bilden sich häufig Luftbläschen oder andere bizarre Oberflächenstrukturen. Diese tragen maßgeblich zur Individualität der Figuren bei. Somit hat das laienhafte Zinngießen trotz aller Widrigkeiten einen positiven Effekt auf das Endergebnis und machen die Figuren gerade deswegen zu einem Unikat. Um das Material Zinn in seiner Anmutung zu bewahren, werden die gegossenen Formen lediglich entgratet und teilweise gebürstet. So entsteht eine matte Oberfläche, welche unaufdringlich und edel zugleich wirkt.

Wichtig bei der Holzauswahl ist es sich auf einheimische Hölzer zu beschränken. Dazu zählen beispielsweise Fichte, Ahorn, Buche, Esche oder Kirsche. Somit werden die regionalen Bestände genutzt, die Forstwirtschaft unterstützt und bedrohte Wälder geschützt.

Fichte ist regionalbedingt eine beliebte Holzart zur Anfertigung erzgebirgischer Figuren. Aufgrund ihrer Langfasrigkeit, ihrer starken Inhomogenität und Frohwüchsigkeit eignete sie sich allerdings nicht optimal, um maßhaltige Gegenstände auf der Drechselbank zu fertigen. In Anbetracht der Vielseitigkeit und Tradition ist es trotz allem wichtig Variationen aus Nadelhölzern hervor zu bringen. Besser zum Drechseln eignen sich Laubhölzer. Ahorn zählt zu den einheimischen Edelhölzern

29 Vgl. welt.de: Riesiger Zinnschatz im Erzgebirge entdeckt, in: Wirtschaft. (28.06.2020, 10:58 Uhr). 25 und überzeugt mit seiner schlichten Zeichnung und guten Drechseleigenschaften. Esche besticht durch ihre offenporige Maserung. Auch Kirschholz zählt mit seiner besonders warmen Farbgebung zu den einheimischen Edelhölzern.

5.3 Form- und Farbgebung

Bei der Gestaltung wird sich bewusst auf traditionelle Formen berufen (Abb. 53). Die Anfänge des Lichterengels scheinen am geeignetsten eine Neuinterpretation der erzgebirgischen Volkskunst zu wagen, ohne ungewollt störende Eindrücke der letzten Jahrzehnte oder Jahrhunderte einfließen zu lassen.

Auch wenn nur der Unterkörper im Enderzeugnis aus Holz besteht, muss die ganze Docke aus Holz gedrechselt werden, um den Oberkörper zur Herstellung einer Gießform nutzen zu können. So entsteht ein minimaler Absatz zwischen den Materialien Holz und Zinn. Dieser lässt im Resultat den Anschein zu, der Engel kleidet sich in ein Oberteil mit Schößchen, welches tatsächlich in den letzten Jahren sein modisches Comeback feiert. So tragen auch diese Lichterengel einen kleinen Einfluss der aktuellen Modewelt in sich.

Da bei der Docke auf schlichte Formen zurückgegriffen wird, müssen sich auch die Flügel diesem Umstand anpassen. Im Wesentlichen sind zwei unterschiedliche Flügelformen entstanden (Abb. 54). Diese werden durch Verändern der Radien und Winkeln sowie durch Verlängern der Geraden variiert (Abb. 55, 56). Eine weitere Möglichkeit ist ein einteiliges Flügelpaar (Abb. 57). Die gewählten Flügelformen werden durch unterschiedliche Flügelstellungen ins rechte Licht gerückt. Die Flügel werden an unterschiedlichen Positionen auf dem Rücken oder der Schulter befestigt. Flügel aus Zinn (Abb. 58) finden ebenso Verwendung wie Flügel aus Holz.

26 Um die Kombinationsmöglichkeiten zu erweitern, tragen einige Lichterengel ein Joch aus Holz oder Zinn mit den jeweiligen Lichtertüllen (Abb. 59). Auch hier wird auf traditionelle Formen zurückgegriffen.

Die Farbauswahl reflektiert das eigene Farbempfinden sowie die Resultate der erstellten Umfrage. Um verschiedene Eindrücke zu erzielen, werden die Hölzer mit unterschiedlichen Oberflächenendbehandlungen bearbeitet. Zwar lässt die farbliche Eigenschaft des Zinns eine nahezu endlose Kombination mit anderen Farben zu, dennoch wird sich auf wenige traditionsbehaftete Kolorationen beschränkt. Wichtig ist es stets die Maserung des Holzes sichtbar zu lassen und sie zu unterstützen. Zum einen werden in der Kollektion naturbelassene Röcke und Flügel, welche lediglich gewachst beziehungsweise farblos lackiert sind und zum anderen farblich gebeizte, gewachste oder lackierte Holzteile verwendet. Die Farben werden vorerst auf Rot, Schwarz und Weiß (Abb. 60) begrenzt. Diese kommen durch die verschiedenen Endbehandlungen der Oberfläche unterschiedlich zur Geltung. Zur Auswahl stehen matte, seidenmatte und seidenglänzende Wachse sowie Lacke.

Auf ein ausgearbeitetes Gesicht wird bewusst verzichtet, um die Schlichtheit der Figuren zu betonen. Ihren Ausdruck erlangen die Lichterengel über ihre Haltung sowie die Stellung der Arme und Flügel.

5.4 Ausblick

Die erarbeiteten Gestaltungsprinzipien gilt es in Zukunft zu erweitern und auf andere Figuren der Erzgebirgischen Volkskunst zu übertragen. So scheint es am naheliegendsten oder sogar ein Muss dem Lichterengel einen Lichterbergmann aus Holz und Zinn zur Seite zu stellen. Auch andere Figuren, wie zum Beispiel Krippenfiguren sind denkbar.

27 6. Fazit

Zur Neuinterpretation Erzgebirgischer Volkskunst bedarf es sorgfältiger Vorbereitungen sowie einer ausgereiften Durchführung. Ohne fundiertes Hintergrundwissen ist es unmöglich die Gestaltungswelt der Lichterengel zu begreifen. So ist in den letzten zwei Jahrhunderten eine Vielzahl traditionsreicher Form- und Farbfassungen entstanden. An diese anzuknüpfen, ohne sie zu kopieren und zu wiederholen, stellt eine große Herausforderung dar.

Das Drechseln und Zinngießen verfügen im Erzgebirge über eine lange Tradition. Die Möglichkeiten der Kombinationen untereinander sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Es ist gelungen beide Kunsthandwerke stilsicher in einer Figur zu vereinen, ohne eins der beiden Handwerke in ihrer Qualität oder Bedeutung zu vernachlässigen.

Es entstand eine eigenständige Kollektion aufeinander abgestimmter, aber dennoch individueller Lichterengel. Trotz einfache Formensprache der einzelnen Komponenten gibt es etliche Kombinationsmöglichkeiten. Durch unterschiedliche Flügel, Kronen und Kerzentüllen entstehen immer neue Varianten, die es in Zukunft zu erweitern gilt. Auch die wechselnden Oberflächenendbehandlungen des Holzes tragen zur Varianz bei.

Holz und Zinn wurden in einer noch nie dagewesenen Weise miteinander kombiniert. Eine Neuinterpretation der Erzgebirgischen Volkskunst ist möglich, was zu beweisen war.

28 7. Abbildungen

Abb. 1: Reifendrehen, Freilichtmuseum Seiffen

Abb. 2: Kupferstich nach Jacob Fehling. Bergmannsaufzug im Plauenschen Grund, 1724

29

Abb. 3: Paradiesgarten als Leuchter, gedrechselt und geschnitzt, um 1990

Abb. 4: Füchtner. Nussknacker, gedrechselt, um 1920 und 1985

Abb. 5: v.l.: Ullrich / Haustein / Langer / Füchtner / Gläßer. Räuchermänner, Seiffen, zwischen ca. 1900 und 1940

30

Abb. 6: Börner. Räucher- und Lichtertürke, Wiesa, ca. 1860 bis 1880

Abb. 7: J. C. Teller. Schwibbogen, schmiedeeisern, Johanngeorgenstadt, 1740

31

Abb. 8: Karin und Klaus Hübsch. Pyramide „Die Zeitlose“, Seiffen, 1999

Abb. 9: Katrin Baumann. Hampelfiguren, , 1995

32

Abb. 10: Hodrewa Legler. Nussknacker Reiterlein, Olbernhau

Abb. 11: Hobler. Kaninchen Emma, Grünhainichen

Abb. 12: Andreas H. Fleischer. „Wicht“, Seiffen

33

Abb. 13: Björn Köhler. Figurenserie „Christi Geburt“, Eppendorf, 1995

Abb. 14: Frank Günther. Pyramiden „alea“ und „sphaera“, Neuhirschstein, 2010

34

Abb. 15: Ines Frömelt. Räuchermannserie, Olbernhau, 1998

Abb. 16: Karsten Braune. Kugelrauchfiguren „Die lustigen Berufe“, Seiffen, 2004

35

Abb. 17: Schwibbogen, Dresdner Frauenkirche mit Striezelmarkt um 1900, 1997

Abb. 18: Bergmann als Lichterträger, Zinn, Schneeberg, 1788

36

Abb. 19: Andrei Rubljows. Gemälde, Abrahams Gastmahl mit den drei Engeln in Mamre, um 1425

Abb. 20: Fresko in der Camera degli Sposi im Palazzo Ducale, Puttendarstellung, Mantua, 15. Jahrhundert

37

Abb. 21: Wolfgang Adam Knoll. Schwebender Taufengel, Skulptur, Köditz, 1769

Abb. 22: Nürnberger Rauschgoldengel

38

Abb. 23: Docken, Landkreis Sonnenberg, 18. Jahrhundert

Abb. 24: Damenmode, 1834

39

Abb. 25: Lichtertüllen, gedrechselt

40

Abb. 26: Kronen erzgebirgischer Lichterengel

Abb. 27: Glockenengel, 1890

41

Abb. 28: Timmel. Jochengel, Kühnheide, 2. Hälfte 19. Jahrhundert

Abb. 29: Günther Reichel. Lichterengel mit Leuchterspinne, Pobershau

42

Abb. 30: Lichterengel, Ende 19. Jahrhundert

Abb. 31: Schmalfuß. Lichterengel, Schneeberg, Ende 19. Jahrhundert

43

Abb. 32: Timmel / Füchtner / Röder. Köpfe erzgebirgischer Lichterengel, Kühnheide, Heidelberg, Schneeberg, Seiffen, ca. 1850 bis 1920

44

Abb. 33: Röder. Lichterengel, 2. Hälfte 19. Jahrhundert

Abb. 34: Röder. Lichterengel, Schneeberg, 1881

45

Abb. 35: Börner. Lichterengel, Raum Annaberg, zwischen ca. 1880 und 1920

Abb. 36: Börner. Lichterengel, Raum Annaberg, 2. Hälfte 19. Jahrhundert

46

Abb. 37: Puttscher. Lichterengel, Raum Annaberg, Anfang 20. Jahrhundert

Abb. 38: Karl Louis Lindner. Lichterengel, Schönfeld, 1. Drittel 20. Jahrhundert

47

Abb. 39: Timmel. Weihnachtsfiguren, Kühnheide, 1. Hälfte 20. Jahrhundert

Abb. 40: Timmel. Lichterengel, Gebirge, Anfang 20. Jahrhundert

48

Abb. 41: Albrecht. Lichterengel, Pobershau, Ende 19. Jahrhundert

Abb. 42: Buschbeck / Füchtner. Lichterengel, Seiffen, ca. 1920 bis 1930

49

Abb. 43: Buschbeck / Füchtner. Lichterengel, Seiffen, ca. 1910 bis 1920

Abb. 44: Hesse / Füchtner. Lichterengel, Seiffen, ca. 1935

50

Abb. 45: Karl Hugo Ullrich. Lichterengel, Seiffen, um 1900

Abb. 46: Gustav Ferdinand Auerbach. Lichterengel, Seiffen, ca. 1920 bis 1940

51

Abb. 47: Bernhardt. Lichterengel, Seiffen, ca. 1930 bis 1940

Abb. 48: Lichterengel, Raum Seiffen, Anfang 20. Jahrhundert

52

Abb. 49: Knut Dietze. Teigarmengel aus gespaltenem Holz, Olbernhau, 2010

Abb. 50: Günther Reichel. „Die kleinen Schutzengel“, Pobershau, 1998

53

Abb. 51: Luise Ullrich. Studien Röcke Lichterengel, Schneeberg, 2020

Abb. 52: Luise Ullrich. Arme, gedrechselt, Schneeberg, 2020

54

Abb. 53: Luise Ullrich: Studie Grundform Docke, Fichte gedrechselt, zinngegossen, Schneeberg, 2020

Abb. 54: Luise Ullrich. Ausgangsformen Flügel, Esche gesägt und geschliffen, Schneeberg, 2020

55

Abb. 55: Luise Ullrich. Studien Flügelformen, Esche und Fichte gesägt und geschliffen, Schneeberg, 2020

56

Abb. 56: Luise Ullrich. Studien Flügelformen, Esche und Fichte gesägt und geschliffen, Schneeberg, 2020

57

Abb. 57: Luise Ullrich. Studie Flügelform, einteilig, Fichte gesägt und geschliffen, Schneeberg, 2020

Abb. 58: Luise Ullrich. Studie Flügelformen, zinngegossen, Schneeberg, 2020

58

Abb. 59: Luise Ullrich. Studie Lichterengel mit Joch, Fichte, weiß gewachst, zinngegossen, Schneeberg, 2020

59

Abb. 60: Luise Ullrich. Farbstudien Lichterengel, gebeizt und gewachst, Schneeberg, 2020

60 8. Apparate

8.1 Literaturverzeichnis

Literaturnachweise

Auerbach, Konrad: Seiffener Weihnacht. Brauchtum im Erzgebirge – eine Dokumentation weihnachtlicher Volkskunst des Erzgebirgischen Spielzeugmuseums Seiffen, Seiffen 1991.

Auerbach, Konrad / Uhlmann, Dieter / Dr. Sternkopf, Sylva-Michèle: Tradition und Form. Preisgekröntes aus dem Erzgebirge, Husum 2011.

Augustin, Annett / Arnold, Christian: Ein Besuch im Spielzeugland Sächsisches Erzgebirge, Husum 1998.

Bachmann, Manfred / Arsenova, Jutta / Auerbach, Konrad / Metzger, Wolfram / Volk, Gudrun: Spielzeug und Handwerkskunst aus Thüringen und dem Erzgebirge. geschnitzt – gedrechselt – gedrückt, Bruchsal 1991.

Bellmann, Gisela / Irmscher, Hans-Jürgen: Lichterbergmann und Lichterengel im Sächsischen Erzgebirge, Husum 1998.

Blechschmidt, Manfred: Engel & Bergmann. Weihnachten im Erzgebirge, Husum 1995.

Brockhage, Hans: Paradies ist Sehnsucht. zur westerzgebirgischen Schnitzkunst, Chemnitz 2008.

Heinold, Ehrhardt / Paulsen, Alix: Erzgebirgisches Weihnachts-ABC, Husum 2001.

Jenzen, Igor A.: Das Saturnfest zur Fürstenhochzeit von 1709 und seine Folgen für die erzgebirgische Volkskunst, in: Sächsischer Landesverein, Mitteilungen 2 und 3, 2019.

Linß, Reinhard: Bergparaden im Sächsischen Erzgebirge, Husum 2000.

Krippner, Regina: 90 Jahre Museum für bergmännische Volkskunst in Schneeberg, in: Erzgebirgische Heimatblätter 41, Heft 3, 2019.

Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003.

61 Internetnachweise diekunstzumleben.com: Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. (28.06.2020, 12:07 Uhr). dresden-christmas.de: Die Erzgebirgische Volkskunst, in: Historisches. (28.06.2020, 12:19 Uhr). erzgebirge.de: Zinngießen im Erzgebirge, in: Advent. (28.06.2020, 10:55 Uhr).

Lewicz, Sebastian: Engel, in: Symbolische Repräsentationen und Gesellschaftsgeschichten, 2004. (27.06.2020, 23:29 Uhr). tu-chemnitz.de: Zinnbergbau im Erzgebirge, in: Adventskalender, 2011. (28.06.2020, 12:01 Uhr). urlaub-seiffen.de: Erzgebirgische Volkskunst, in: Holzkunst. (28.06.2020, 12:17 Uhr). volkskunst.skd.museum: Glück auf und ab im Erzgebirge! in: Ausstellungen, 2019. (28.06.2020, 12:10 Uhr). welt.de: Riesiger Zinnschatz im Erzgebirge entdeckt, in: Wirtschaft. (28.06.2020, 10:58 Uhr). weinnachtsmuseum.de: Schwibbogen, in: Die Ausstellung. (28.06.2020, 13:09 Uhr). weihnachtszeit.net: Holzkunst aus dem Erzgebirge – Geschichte und Tradition, in: Weihnachtsdeko. (28.06.2020, 12:13 Uhr).

62 8.2 Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Rene Röder: Reifendrehen, 2009. Freilichtmuseum Seiffen. (28.06.2020, 12:32 Uhr).

Abb. 2: Jenzen, Igor A.: Das Saturnfest zur Fürstenhochzeit von 1709 und seine Folgen für die erzgebirgische Volkskunst, in: Sächsischer Landesverein, Mitteilungen 2 und 3, 2019, S. 90.

Abb. 3: Heinold, Ehrhardt / Paulsen, Alix: Erzgebirgisches Weihnachts- ABC, Husum 2001, S. 73.

Abb. 4: Heinold, Ehrhardt / Paulsen, Alix: Erzgebirgisches Weihnachts- ABC, Husum 2001, S. 67.

Abb. 5: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 36.

Abb. 6: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 35.

Abb. 7: Tanneberger, Klaus: Wenn eine Vermutung zum Brauch wird, in: Freiepresse.de, 2019. (28.06.2020, 13:14 Uhr).

Abb. 8: Dr. Auerbach, Konrad / Uhlmann, Dieter / Dr. Sternkopf, Sylva- Michèle: Tradition und Form. Preisgekröntes aus dem Erzgebirge, Husum 2011, S. 39.

Abb. 9: Dr. Auerbach, Konrad / Uhlmann, Dieter / Dr. Sternkopf, Sylva- Michèle: Tradition und Form. Preisgekröntes aus dem Erzgebirge, Husum 2011, S. 66.

Abb. 10: shop.kunstgewerbe-beer.de: Hodrewa Legler Nussknacker Reiterlein, in: Weihnachten. < https://shop.kunstgewerbe- beer.de/Weihnachten/Nussknacker/Hodrewa-Legler-Nussknacker- Reiterlein-Husar-blau.html> (28.06.2020, 13:22 Uhr).

Abb. 11: erzgebirge-palast.de: Hobler Kaninchen Emma, in Kleine Figuren & Miniaturen. (28.06.2020, 13:29 Uhr).

Abb. 12: naeumanns.de: Wichtel Rot, in Figurensortiment. (28.06.2020, 13:35 Uhr).

63 Abb. 13: Dr. Auerbach, Konrad / Uhlmann, Dieter / Dr. Sternkopf, Sylva- Michèle: Tradition und Form. Preisgekröntes aus dem Erzgebirge, Husum 2011, S. 22.

Abb. 14: Dr. Auerbach, Konrad / Uhlmann, Dieter / Dr. Sternkopf, Sylva- Michèle: Tradition und Form. Preisgekröntes aus dem Erzgebirge, Husum 2011, S. 42.

Abb. 15: Dr. Auerbach, Konrad / Uhlmann, Dieter / Dr. Sternkopf, Sylva- Michèle: Tradition und Form. Preisgekröntes aus dem Erzgebirge, Husum 2011, S. 52.

Abb. 16: Dr. Auerbach, Konrad / Uhlmann, Dieter / Dr. Sternkopf, Sylva- Michèle: Tradition und Form. Preisgekröntes aus dem Erzgebirge, Husum 2011, S. 46.

Abb. 17: Dr. Auerbach, Konrad / Uhlmann, Dieter / Dr. Sternkopf, Sylva- Michèle: Tradition und Form. Preisgekröntes aus dem Erzgebirge, Husum 2011, S. 59.

Abb. 18: Bachmann, Manfred / Arsenova, Jutta / Auerbach, Konrad / Metzger, Wolfram / Volk, Gudrun: Spielzeug und Handwerkskunst aus Thüringen und dem Erzgebirge. geschnitzt – gedrechselt – gedrückt, Bruchsal 1991, S. 19.

Abb. 19: wikipedia.org: drei Engeln in Mamre, in: Engel. (28.06.2020, 14:52 Uhr).

Abb. 20: wikipedia.org: Putte, in: Putto. (28.06.2020, 14:41 Uhr).

Abb. 21: kirche-koeditz.de: Der schwebende Taufengel, in: St. Leonhard. (28.06.2020, 14:56 Uhr).

Abb. 22: museen.nuernberg.de: Nürnberger Rauschgoldengel, in: Kalender. (28.06.2020, 15:34 Uhr).

Abb. 23: Bachmann, Manfred / Arsenova, Jutta / Auerbach, Konrad / Metzger, Wolfram / Volk, Gudrun: Spielzeug und Handwerkskunst aus Thüringen und dem Erzgebirge. geschnitzt – gedrechselt – gedrückt, Bruchsal 1991, S. 177.

Abb. 24: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 20.

64 Abb. 25: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 43.

Abb. 26: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 44.

Abb. 27: Heinold, Ehrhardt / Paulsen, Alix: Erzgebirgisches Weihnachts-ABC, Husum 2001, S. 33.

Abb. 28: Heinold, Ehrhardt / Paulsen, Alix: Erzgebirgisches Weihnachts-ABC, Husum 2001, S. 43.

Abb. 29: Heinold, Ehrhardt / Paulsen, Alix: Erzgebirgisches Weihnachts-ABC, Husum 2001, S. 44.

Abb. 30: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 216.

Abb. 31: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 62.

Abb. 32: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 46.

Abb. 33: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 22.

Abb. 34: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 67.

Abb. 35: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 86.

Abb. 36: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 89.

Abb. 37: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 98.

65 Abb. 38: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 104.

Abb. 39: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 122.

Abb. 40: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 130.

Abb. 41: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 136.

Abb. 42: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 154.

Abb. 43: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 156.

Abb. 44: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 158.

Abb. 45: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 182.

Abb. 46: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 190.

Abb. 47: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 193.

Abb. 48: Riebel, Joachim: Erzgebirgische Weihnachtsfiguren. Gedrechselte Lichterfiguren, Räuchermänner und Nussknacker, Chemnitz 2003, S. 207.

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Abb. 49: Dr. Auerbach, Konrad / Uhlmann, Dieter / Dr. Sternkopf, Sylva- Michèle: Tradition und Form. Preisgekröntes aus dem Erzgebirge, Husum 2011, S. 20.

Abb. 50: Dr. Auerbach, Konrad / Uhlmann, Dieter / Dr. Sternkopf, Sylva- Michèle: Tradition und Form. Preisgekröntes aus dem Erzgebirge, Husum 2011, 18.

Abb. 51: Ullrich, Luise: gedrechselte Röcke, Schneeberg, 2020

Abb. 52: Ullrich, Luise: gedrechselte Arme, Schneeberg, 2020

Abb. 53: Ullrich, Luise: Grundform aus Holz und Zinn, Schneeberg, 2020

Abb. 54: Ullrich, Luise: Ausgangsformen Flügel, Schneeberg, 2020

Abb. 55: Ullrich, Luise: Variationen Flügel, Schneeberg, 2020

Abb. 56: Ullrich, Luise: Variationen Flügel, Schneeberg, 2020

Abb. 57: Ullrich, Luise: einteiliges Flügelpaar, Schneeberg, 2020

Abb. 58: Ullrich, Luise: Flügel aus Zinn, Schneeberg, 2020

Abb. 59: Ullrich, Luise: Variationen Joch, Schneeberg, 2020

Abb. 60: Ullrich, Luise: Farbvariationen Lichterengel, Schneeberg, 2020

67 8.3 Fragenstellungen Umfrage

1. Besitzen Sie Erzgebirgische Volkskunst? - ja - nein (weiter Frage 6.)

2. Haben Sie diese selbst gekauft oder geschenkt bekommen? - selbst gekauft - geschenkt bekommen - beides

3. Wann stellen Sie Erzgebirgische Volkskunst auf? (Mehrfachnennung) - Advents- und Weihnachtszeit - Ostern - ganzjährig - Sonstiges:

4. Wieso besitzen Sie Erzgebirgische Volkskunst? (Mehrfachnennung) - der Tradition wegen - als Dekorationselement - als Seelenwärmer - als Erinnerungsstück - Sonstiges:

5. Sammeln Sie Erzgebirgische Volkskunst? - nein, ich kaufe nur gelegentlich neue Figuren - nein, ich bekomme nur ab und an Erzgebirgischer Volkskunst® geschenkt - ja, ich kaufe regelmäßig neue Figuren

6. Hatten oder haben Sie, aufgrund der Corona-Pandemie, einen Schwibbogen als Zeichen der Hoffnung am Fenster stehen? - ja - nein

7. Empfanden Sie diese Aktion als positiv? - ja - nein - 8. Besitzen Sie einen erzgebirgischen Lichterengel? - ja - nein (weiter Frage 13.)

68 9. Wie sind Sie in Besitz dessen gekommen? - selbst erworben - Erbstück - Geschenk

10. Hat er eine symbolische Bedeutung? (Mehrfachnennung) - nein - ja, er ist ein Erinnerungsstück - ja, er war ein Geschenk zu einem besonderen Anlass - Sonstiges:

11. Würden Sie Ihren Lichterengel einer professionellen Reparatur unterziehen? - nein - nein, ich würde ihn selbst reparieren - ja, ich möchte, dass er lange erhalten bleibt

12. Wie wichtig ist Ihnen der Lichterengel? - Regler von „nicht wichtig“ bis „sehr wichtig“

13. Welche Farben gefallen Ihnen am besten an einem Lichterengel? (Mehrfachnennung) - naturbelassen - Weiß - Rot - Blau - Bunt - Gold - Andere:

14. Bevorzugen Sie klassische oder moderne Formen bei einem erzgebirgischen Lichterengel? - klassisch - modern - beides gleichermaßen

15. Wo liegt Ihr aktueller Wohnsitz? - Sachsen - anderes Bundesland - außerhalb Deutschlands

16. Wie alt sind Sie? - unter 20 - 20 bis 40 - 40 bis 60 - über 60

69 17. Welches Geschlecht haben Sie? - männlich - weiblich - divers

70 8.4 Selbstständigkeitserklärung zur Thesis mit dem Thema:

Erzgebirgische Volkskunst – eine Neuinterpretation

Ich, Ullrich, Luise erkläre gegenüber der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg (AKS/WHZ), dass ich die/ das vorliegende Master-Arbeit/ Projekt (Thesis) selbstständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt habe.

Die vorliegende Arbeit ist frei von Plagiaten. Alle Ausführungen, die wörtlich oder inhaltlich (sinngemäß) aus anderen Quellen entnommen sind, habe ich als solche eindeutig kenntlich gemacht und nachgewiesen.

Diese Arbeit wurde in gleicher oder ähnlicher Form weder von mir noch von jemand anderen als Prüfungsleistung (d.h. weder an der AKS/WHZ noch andernorts) eingereicht und ist auch noch nicht veröffentlicht worden.

Ort/Datum Unterschrift Schneeberg, 03.07.2020

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