DIE RHEINPFALZ — NR. 176 SPORT SAMSTAG, 30. JULI 2016 Das Trikot mit der 55 kommt unters Hallendach EISHOCKEY: beendet seine Karriere und soll Adlern erhalten bleiben . Besondere Verabschie- dung und Sperrung einer Trikot- nummer: Wenn im Eishockey das angekündigt wird, dann geht ein ganz Großer seines Sports. Jochen Hecht hat gestern wie erwartet sei- ne aktive Profikarriere für beendet erklärt. Aber so ganz geht das Mann- heimer Idol natürlich nicht.

Zum einen stellte der im Juni 39 Jahre alt gewordene Hecht, der sich zehn Jahre lang mit seiner Familie in Buffa- lo/USA durchaus heimisch gefühlt hatte, klar: „Mannheim bleibt mein Lebensmittelpunkt.“ Und zum ande- ren basteln die Adler gerade an einer Stelle oder Funktion, „dass wir als Klub von seiner Erfahrung profitieren können“, wie Manager Teal Fowler Äußerst umstritten: Auch 50 Jahre nach dem WM-Finale wird über das „Wembley-Tor“ diskutiert. FOTO: DPA sagte. „Ich werde bestimmt dem Sport in irgendeiner Weise erhalten Zehn Jahre imTrikot der Buffalo Sab- 22. April 2015 in Ingolstadt: Sohn bleiben“, ergänzte Hecht. Die Auflö- res: Jochen Hecht 2011 als Mannhei- Philip freut sich mit dem Papa über sung, in welcher, soll in den nächsten mer Sommergast. FOTO: KUNZ den Meisterpokal. ARCHIVFOTO: P.I.X. Tagen verkündet werden. Das wäre dann relativ flott, vergli- möglich. Nach einer letzten Saison in KOMMENTAR Kein Tor! Oder doch? chen mit der langen Zeit der Unge- Buffalo heuerte er im Sommer 2013 wissheit seit dem jähen Saisonende endgültig bei seinem Heimatklub an. HINTERGRUND: Im WM-Finale am 30. Juli 1966 gab es zwei umstrittene Treffer im Frühjahr. Mit dem Aus in den Pre- „Verletzungen waren ein großer Kein Makel

Play-offs war Jochen Hechts letzter Teil meiner Karriere“, merkte Hecht • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

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Greg Dyke, ehemaliger Vorsit- Stürmer gestern. „Ich habe hohe Er- kann gesund weiterleben.“ Sein Dank im WM-Finale 1966 noch einen wei- Der Ball fiel direkt hinter Torwart zender des nationalen Fußballver- wartungen an mich“, betonte er, „ich galt seinen Eltern, die ihn als Teen- NHL-Star – ein Begriff, der hierzu- teren umstrittenen Treffer gegen Hans Tilkowski runter.“ bandes (FA), hat 1966 einige WM- glaube nicht, dass ich in diesem Jahr ager ständig zum Training „fahren lande inflationär gebraucht wird. Deutschland. England wurde Fuß- In vollem Durchmesser hinter der Spiele live erlebt. „Wenn uns damals diese Erwartungen hätte erfüllen mussten – oder durften“. Und natür- Uwe Krupp wurde einer, weil er ball-Weltmeister, gewann das End- Linie war der Ball allerdings nicht. jemand gesagt hätte, dass wir 50 Jah- können.“ Dass er im Adler-Trikot „mit lich seiner Frau Christine sowie den die mit einem spiel 4:2. Filmaufnahmen beweisen das. Oft re keinen Titel holen, wären wir wohl fast 38 Jahren noch mal deutscher Kindern Philip und Victoria, „für die Tor in der Verlängerung 1996 zum wird in England ein Standbild gezeigt, ziemlich erstaunt gewesen“, sagte Meister und MVP (wertvollster Spie- es nicht immer leicht war“. schoss. Jochen Hecht „England 2 Germany W. 2“ steht auf auf dem es so aussieht, als sei der Ball Dyke im Juni, kurz vor dem EM-Aus ler, die Red.) der Play-offs werde, das Die Nummer 55 wird von den Ad- fehlt dieser Titel, obwohl er mit St. der Anzeigetafel im Wembley-Stadi- hinter der Linie. Nur wer genau hin- der Engländer gegen Island. hätte ich mir nie erträumt“, erinnerte lern nicht mehr vergeben, sagte Ge- Louis und den zwei- on. Dort verfolgen Königin Elizabeth schaut, sieht den Schatten. Der Ball ist Kein Wunder, dass Anhänger der Hecht an die Meistersaison 2014/15. schäftsführer Matthias Binder, der mal am Monsterpokal kratzte. Als II. und rund 97.000 Fans ein Fußball- noch in der Luft und landet dann auf „Three Lions“ von 1966 träumen. „Als Dieser Titel war ein später Höhe- Hecht weit über die Grenzen Mann- NHL-Star wiederum hätte er sich Drama. Kurz vor dem Ende der regu- der Linie. „Mir ist seit 50 Jahren klar, Stärkung für englische Fußballfans in punkt nach wohlgemerkt 892 Spielen heims hinaus als „Aushängeschild des wohl auch mit dem Stanley-Cup- lären Spielzeit im WM-Finale am 30. dass er nicht drin war. Dazu brauche einem weiteren enttäuschenden in der besten Eishockey-Liga der deutschen Eishockeys“ würdigte. Ei- Ring am Finger nicht gefühlt. Juli 1966 hat Wolfgang Weber den ich auch keinen Videobeweis, das war Sommer“ veranstaltet die BBC eine Welt. „Als ich mit 21 in die NHL ging, ne Verabschiedung, bei dem das Tri- Das Wort „Makel“ nahm er ges- Ausgleich für „West-Deutschland“ er- eindeutig“, beteuert Tilkowski. „Dass Themenwoche mit großer Feier in der haben viele geglaubt, der ist bald wie- kot mit der 55 unters Hallendach ge- tern kurz in den Mund und nahm zielt. Seit zehn Minuten läuft die Ver- es kein Tor war, wissen wir alle“, stellt Wembley Arena direkt neben dem der da. Ihnen habe ich das Gegenteil zogen wird, sei in Planung. |olw es sofort wieder zurück. Zu recht, längerung, als Nobby Stiles den Ball auch Uwe Seeler klar. Der damalige Stadion. Richard Maddock, Chefre- bewiesen“, erinnerte sich Hecht auch anderen Deutschen in der auf Alan Ball passt. Der flankt zu Geoff deutsche Kapitän stand im Strafraum dakteur bei BBC Radio 5 Live, ver- schmunzelnd. Einspruch: Viele wa- ZUR PERSON NHL wie oder Marcel Hurst. Hurst schießt den Ball an die ganz in der Nähe. „Dienst war ein spricht: „Nach fünf schmerzvollen ren auch vom Talent des damals noch Goc blieb der letzte Schritt ver- Unterkante der Latte. Der Ball prallt erstklassiger Schiedsrichter. Ich weiß Jahrzehnten erinnern wir uns, wie etwas schmächtigen Jungprofis, der Jochen Hecht in Zahlen wehrt. Doch wie sie war Hecht in nach unten ab. England jubelt. nicht, was ihn da geritten hat.“ Doch wir die Könige der Fußballwelt wa- unter Trainer Lance Nethery 17-jährig Nordamerika stets ein vor allem Deutschland protestiert. Und Fern- Seeler gibt auch zu: „Wenn er das für ren.“ Sie werden sich einig sein: Der in der Deutschen Eishockey-Liga de- • Geboren: 21. Juni 1977 in von den Trainern, aber auch den sehzuschauer in der Bundesrepublik uns gepfiffen hätte, hätten wir es Ball war drin. Und in Deutschland? bütiert hatte, überzeugt. Nur die erste Mannheim fachkundigen Fans hochverehrter hören den Kommentator der Repor- wahrscheinlich auch angenommen. Für den Vize-Weltmeister von 1966 Saison verbrachte Hecht in einem • Stationen als Spieler: Mann- Profi, der seine Rollen gewissen- ter-Legende Rudi Michel: „Hei! Nicht Insofern können wir den Engländern gibt es keine große Feier, aber eine Farmteam, spielte am Ende aber so- heimer ERC, , haft ausfüllte. „Mr. Versatility“ – im Tor! Kein Tor!“ Sekunden später nicht böse sein.“ Sonderausstellung im Fußballmuse- gar Play-offs für die St. Louis Blues. St. Louis Blues, Worcester Ice „Mr. Vielseitigkeit“ taufte ihn einst korrigiert Michel: „Oder doch? Jetzt, Umstritten ist aber nicht nur das um in Dortmund: „50 Jahre Wembley Über die landete er Cats, Edmonton Oilers, Buffalo sein Mentor in Buffalo, , was entscheidet der Linienrichter?“ „third “, das dritte Tor, wie die – der Mythos in Momentaufnahmen“. schließlich bei den Buffalo Sabres und Sabres, Adler Mannheim der ihn zum Kapitän machte. Schiedsrichter Gottfried Dienst aus Engländer das Wembley-Tor nennen. Zur Eröffnung werden morgen neben wurde so etwas wie eine unverzicht- • NHL-Spiele: 892 (200Tore, 295 In Mannheim gab es nach seiner der Schweiz fragt den sowjetischen Das 4:2 unmittelbar vor dem Abpfiff Seeler und Tilkowski auch Siggi Held bare Klubinstitution. Zweimal kehrte Assists) Rückkehr durchaus Fans, die – ab- Linienrichter Tofiq Bahramov, der bei hätte nicht zählen dürfen. Denn als und Wolfgang Overath erwartet. er kurzzeitig nach Mannheim zurück • Titel: Deutscher Meister 1997, seits der tollen Play-offs 2015 – der Situation beste Sicht hatte. Und Hurst sein drittes Tor der Partie er- Auch dort keine Diskussion. Die An- – während der Lockouts in der NHL. 1998, 2015; Play-off-Topscorer mehr Tore, Zauber, Glamour von Bahramov entscheidet tatsächlich zielt, hatten schon mehrere Zuschau- gelegenheit ist schließlich klar: 2005 bildete er zusammen mit René 2005; President’s Trophy Hecht erwartet hatten. Das aber auf Tor. „It’s a goal!“, ruft Michels er den Platz gestürmt. „Sie denken, es „Nicht im Tor! Kein Tor!“ Corbet und Devin Edgerton eine sa- (punktbestes NHL-Team der war gar nicht sein Job. Dass er BBC-Kollege Kenneth Wolstenholme. ist schon vorbei“, ruft BBC-Mann Die ARD zeigt heute (18.50 Uhr) die genhafte Sturmreihe, 2012 fand er Vorrunde) 2000, 2007 überhaupt noch mal zwei Jahre 50 Jahre später ist sich Geoff Hurst Wolstenholme kurz vor dem Treffer. Dokumentation „Wembley-Tor und sich für ein paar Spiele in einer Linie • Länderspiele: 92 (24 Tore) auf sehr hohem Niveau in seiner immer noch sicher: „Der Ball war „Das ist es jetzt!“ Der Satz ist längst Titelträume – Eine Zeitreise zur WM mit NHL-Superstar • Turniere: Dreimal Olympia, Heimatstadt spielte, war ein Ge- drin.“ Obwohl er es selbst kaum er- eine Redewendung in England. 66“ von Jürgen Schmidt und Thomas und Marcel Goc wieder. Der „Arbeits- sechsmal Weltmeisterschaft, schenk eines ganz Großen. kennen konnte. In der „Daily Mail“ er- Der Triumph von Wembley hallt bis Schneider. |dpa kampf“ in Nordamerika machte es zweimal World Cup. |olw DIE WOCHENEND-KOLUMNE Eine heiße Liebesgeschichte Ich bin der Meinung, ... TENNIS: Grün-Weiss Mannheim schlägt Rochusclub 4:2 – Glücksgriff Andreas Beck

musste dem IOC-Präsidenten klar ge- VON UDO SCHÖPFER te“, sagte Peter Gojowczyk nach sei- ren. Lukas Rosol, der tschechische ...dassLautsprecher wesen sein, als er die Entscheidung nem 6:4 und 6:2 gegen den Slowaken Weltklassemann, war zu stark. „Ich RobertHartingzu gegen einen kompletten Olympia- MANNHEIM. Der Rochusclub Düssel- Jozef Kovalik. Und auch Nicolas Ki- wusste, dass es schwer wird. Ich bin Ausschluss Russlands verkündete. dorf ist seit über 30 Jahren Mitglied cker wusste bei seinem Heimdebüt am Donnerstag beim Challenger in weitgegangenist. Bach habe die Chance für ein in der Tennis-Bundesliga – deut- für Grün-Weiss mächtig zu imponie- Segovia ausgeschieden, saß am Mor- machtvolles Zeichen verstreichen las- scher Meister wurde der Klub noch ren. Peter Torebko hatte in den zwei gen im Flugzeug, es war anstren- Robert Harting ist ein Ausnahmeath- sen, lautet ein Vorwurf. Er habe Lug nie. Gestern sind die Chancen gesun- Sätzen keine Chance, unterlag 2:6 gend“, meinte Rosol. Mit seiner aktu- let. Nicht nur, weil er seinen Diskus oft und Trug Tür und Tor geöffnet. „Bach ken, dass sich daran bald etwas än- und 2:6. Kicker, sehr drahtig, spielte ellen Platzierung, Rang 79, ist er nicht weiter wirft als alle anderen. Sondern hat sich in meinen Augen politisch dert: Das Team unterlag bei Grün- schnell und schnörkellos und freute zufrieden, was bleibt für 2016: Im Da- auch, weil er den Mund aufmacht. Er kaufen lassen. Er lügt die Welt an“, Weiss Mannheim vor 2300 Zuschau- sich nach dem Match: „Das war soli- vis Cup bezwang er in einem denk- sagt, wenn ihm etwas in der Welt des sagte die Eisschnellläuferin Claudia ern 2:4 und hat vier Verlustpunkte. de. Drei Spiele, drei Siege, da kann würdigen Spiel Alexander Zverev. Sports nicht passt. Erfolgreich und zu- Pechstein. Thomas Bach kann dieses man nichts sagen.“ „Aber dafür gab es keine Punkte ...“ gleich mündig und mutig, mit einer Kreuzfeuer ertragen. Ihm dürfte et- Die Taktik von Grün-Weiss-Teamchef Der 23-Jährige, Lebensmittelpunkt Morgen (11 Uhr) geht’s bei Aufstei- klaren Meinung – so einen Athleten was anderes am allerwenigsten gefal- Sven Wenzel Gerald Marzenell ging prächtig auf. Er Buenos Aires, kam in den Spielzeiten ger Blau-Weiss Aachen weiter. Nach wünschen wir uns doch. Von einem len haben: das Lob des russischen Prä- beorderte seine Spieler Nicolas Ki- zuvor in der Badenliga-Mannschaft einem schlechten Auftakt hat die 40. Sprücheklopfer, der bei der Leichtath- sidenten Wladimir Putin. Denn es un- schlecht finden, peinlich und beschä- cker und Andreas Beck in der ersten von Grün-Weiss zum Einsatz. Sein Bundesliga-Saison von Grün-Weiss letik-WM 2009 Vertreter der Doping- termauert das Bild, die beiden wür- mend. Das kann er auch alles kund- Spielrunde auf den Platz – wohl wis- Trainer ist Juan Pablo Brzezicki, der eine gute Wendung genommen. Opfer-Hilfe noch ziemlich unbedarft den kungeln – egal, ob es so ist. tun. Ihm – ohne jeden Beweis – krimi- send, dass sie in ihren Partien favori- lange erfolgreich für Grün-Weiss beleidigte, ist Harting inzwischen Bei der Entscheidung über den nelle Machenschaften zu unterstellen, siert sind. Kicker und Beck machten spielte und den jungen Mann auch SO SPIELTEN SIE zum Sprachrohr der deutschen Olym- Olympia-Ausschluss Russlands ging nennt Bach aber nicht zu Unrecht eine das Spiel mit, schlugen ihre Gegner, nach Mannheim lotste. „Mein Ziel ist pia-Athleten geworden, zum Kämpfer es um die Bestrafung eines Systems inakzeptable Entgleisung, eine nicht und so marschierte Grün-Weiss mit es, erst einmal in die Top 100 zu kom- Einzel: Gerald Melzer - Lukas Rosol 6:3, 3:6, 3:10, Peter Gojowczyk - Jozef Kovalik 6:4, 6:2, Nicolas Kicker - Peter für den Spitzensport. Für eine gerech- und die Frage, inwieweit man Athle- hinnehmbare Beleidigung. einer 2:0-Führung aus den ersten Ein- men“, sagte Kicker, derzeit auf Platz Torebko 6:2, 6:2, Andreas Beck - Mats Moraing 7:5, 6:2 te Förderung, gegen Betrug. Diesmal ten für ein solches System verant- Robert Harting hat es relativ leicht, zeln. Peter Gojowczyk hatte Rücken- 135 notiert. Einzig Gerald Melzer zog Doppel: Melzer/Simon Stadler - Rosol/Kovalik 1:6, 1:6, aber ist er über das Ziel hinausge- wortlich machen kann. Stichwort Sip- klare Positionen zu vertreten, die wind, feierte einen tollen Einstand – bei Mannheim im Einzel den Kürze- Beck/Martin Fischer - Moraing/Filip Veger 7:5, 6:3. schossen. penhaft. Kann man einem sauberen nicht jedem gefallen. Viele andere und nach den Einzeln stand es 3:1, Nach einer öffentlichen Trainings- Russen verbieten, zu den Olympi- Sportler bekämen bei solch drasti- nicht, wie eigentlich kalkuliert, 2:2. einheit richtete er das Wort in dieser schen Spielen zu fahren? Nein. Also schen Aussagen womöglich Probleme, Andreas Beck und Martin Fischer Woche gegen Thomas Bach, den deut- sind Einzelfallentscheidungen der vielleicht stünde sogar die Reise nach machten im Doppel den Gesamtsieg schen Präsidenten des Internationa- richtige(re) Weg. Deshalb ist der Kniff, Rio für sie auf der Kippe. Aber Harting perfekt. Das 4:2 war der dritte Sieg in len Olympischen Komitees. Wer Russ- die Entscheidung über einen Start ist wohl kein Athlet, der vom Wohl- Folge für Grün-Weiss. „Das war nicht land trotz nachgewiesenem Staatsdo- russischer Athleten in Rio den Fach- wollen eines Leichtathletikverbandes erwartet, das war ein toller Tennis- ping zu den Olympischen Spielen rei- verbänden zu überlassen, kein Wei- oder des Deutschen Olympischen tag“, meinte Gerald Marzenell. sen lasse, so Hartings Argumentation, terreichen des Schwarzen Peters, son- Sportbundes abhängig ist. Dafür ist er Als Glücksgriff entpuppt sich im- der könne doch eigentlich gar nicht dern nachvollziehbar. Sie gehen nun zu gut – und im System des deutschen mer mehr Andreas Beck. Acht Einsät- ernsthaft gegen Doping sein. „Für unterschiedlich mit der Aufgabe um, Spitzensports zu wichtig. Seine Nomi- ze stehen für Beck in dieser Saison im mich ist er nicht Teil der Anti-Doping- scheuen sich nicht, auch einzelne Ath- nierung steht außer Frage. Harting ist Einzel und im Doppel zu Buche, acht Bewegung, sondern Teil des Doping- leten aus dem Kader zu streichen. ein Ausnahmeathlet – und trotz einer Mal verließ der Neuzugang, von Kur- Systems“, sagte er. Kontinentalverbände und Athle- Saison mit vielen Verletzungen fast haus Lambertz Aachen übergesiedelt, Es ist derzeit leicht, gegen Thomas tenkommissionen waren an der Ent- schon eine Medaillengarantie bei den Platz. Grün-Weiss und Beck – ist Bach zu sein. Athleten, Funktionäre, scheidung des IOC beteiligt. Der Be- Olympia in Rio. Darauf möchte der das eine heiße Liebesgeschichte? Welt-Anti-Doping-Agentur Wada, al- schluss war einstimmig bei nur einer DOSB nur ungern verzichten. Denn ei- „Das kann man so sagen“, sagte der le stellen sich gegen ihn. Die Anzahl Enthaltung. Robert Harting kann ent- ne Währung zählt auch für die deut- 30-Jährige lachend. seiner Fürsprecher ist gering. Dass es täuscht sein von dieser Entscheidung schen Sportfunktionäre sehr viel: Me- „Ich war sehr nervös, ich bin über- von allen Seiten Kritik hageln würde, der IOC-Exekutive, er kann sie daillen in Gold, Silber und Bronze. aus glücklich, dass ich mein erstes Spiel für Grün-Weiss gewinnen konn- Unbezwungen: Andreas Beck eilt für Grün-Weiss von Sieg zu Sieg. FOTO: KUNZ

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