Bebauungsplan Nr. 8 „Hauptstraße" der Gemeinde für das Gebiet „nördlich der Hauptstraße und Am Teich, östlich der Straße ‚Zum Dickmoor‘, südlich der Bahnstrecke Hamburg-Flensburg“

Begründung – Vorentwurf Teil A: Städtebaulicher Teil Teil B: Umweltbericht

Gemeinde Timmaspe Die Bürgermeisterin über Amt -Der Amtsdirektor- Niedernstraße 6 24589 Tel.: 04392 / 401-01 Fax: 01805 / 10 11 70 42 0 eMail: info(at)amt-nortorfer-land.de Stand:14.11.2020 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Inhaltsverzeichnis

Teil A (Städtebaulicher Teil)

1. Einleitung ...... 4 1.1 Anlass und Erfordernis der Planung ...... 4

2. Verfahren der Bauleitplanung ...... 4 2.1 Planaufstellung ...... 4 2.2 Änderung des Geltungsbereiches nach Aufstellungsbeschluss ...... 5 2.3 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan ...... 6 2.4 Entwicklung aus dem Landschaftsplan ...... 7 2.5 Abstimmung der Planung mit den Nachbargemeinden gem. § 2 Abs. 2 BauGB ...... 8 2.6 Strategische Umweltprüfung gem. § 14 b Abs. 1 Nr. 1 UVPG ...... 8 2.7 Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 Abs. 1 und 2 BauGB ...... 9 2.8 Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange nach § 4 Abs. 1 und 2 BauGB ...... 9 2.9 Zusammenfassende Erklärung gem. § 10 a Abs. 1 BauGB ...... 10

3. Lage, Anbindung und städtebauliche Einbindung ...... 10 4. Lage im Naturraum ...... 12 5. Faktoren zur Standortwahl ...... 12 6. Anpassung an die Ziele der Raumordnung Nach § 1 Abs. 4 BauGB ...... 15 6.1 Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 (LEP) ...... 15 6.2 Fortschreibung 2000 des Regionalplanes für den Planungsraum III (Schleswig- Holstein Mitte) des Landes Schleswig-Holstein- Kreisfreie Städte Kiel, Neumünster, Kreise Plön und -Eckernförde vom 20.12.2000, veröffentlicht im Amtsblatt Schl.-Holst. vom 26.02.2001 (Nr. 9) S 49 ...... 16 6.3 Bekanntgabe und Beachtung der Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 20

7. Nachrichtliche Übernahmen ...... 25 7.1 Gesetzlich geschützte Biotope gem. § 21 LNatSchG ...... 25 7.2 Kulturdenkmäler ...... 31 8. Plangeltungsbereich und Plangebietsgröße ...... 32 8.1 Plangeltungsbereich ...... 32 8.2 Plangebietsgröße ...... 32

9. Siedlungsentwicklung ...... 32 10. Ziel und Zweck der Planung ...... 33 11. Wesentliche Auswirkungen der Planung ...... 34 11.1 Wesentliche Auswirkungen auf Natur und Landschaft ...... 34 11.2 Artenschutzrechtliche Belange ...... 38 11.3 Wesentliche Auswirkungen durch Integration eines Allgemeinen Wohngebietes ..... 39 11.4 Wesentliche Auswirkungen durch zusätzliches Verkehrsaufkommen ...... 39

12. Planerisches Konzept und Inhalte des Bebauungsplanes ...... 39 12.1 Art der baulichen Nutzung (§9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB) ...... 39 12.2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB) ...... 40

Gemeinde Timmaspe 2 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

12.3 Bauweise, Baugrenzen, Stellung baulicher Anlagen (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB) ...... 41 12.4 Größe der Grundstücke als Mindestmaß (§ 9 Abs. 1 Nr. 3 BauGB) ...... 41 12.5 Höchstzulässige Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden (§ 9 Abs. 1 Nr. 6 BauGB) 42 12.6 Flächen, die von der Bebauung freizuhalten sind (§ 9 Abs. 1 Nr. 10 BauGB) ...... 42 12.7 Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB) ...... 43 12.8 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen (§ 84 Abs. 3 LBO) ...... 43

13. Immissionsschutz ...... 44 14. Bodenordnung ...... 45 15. Bodenuntersuchungen ...... 45 16. Erschließung ...... 45 16.1 Äußere Erschließung ...... 45 16.2 Innere Erschließung ...... 46 16.3 Ruhender Verkehr ...... 47 16.4 Bodenbewegungen ...... 47

17. Ver- und Entsorgung ...... 47 17.1 Wasser-, Strom- und Gasversorgung ...... 47 17.2 Entwässerung ...... 47 17.3 Abfallbeseitigung ...... 48 17.4 Brandschutz ...... 48 17.5 Kommunikationslinien ...... 48

18. Zu beachtende Hinweise ...... 48 18.1 Kulturdenkmale ...... 48

19. Liste der Anlagen ...... 49 20. Verzeichnisse ...... 49 20.1 Abbildungen ...... 49 20.2 Tabellen ...... 49

Teil B (Umweltbericht) …wird in der Entwurfsfassung ergänzt…

Gemeinde Timmaspe 3 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Städtebaulicher Teil A

1. Einleitung

1.1 Anlass und Erfordernis der Planung

Die Gemeinde Timmaspe möchte attraktive und an den im Zusammenhang bebauten Siedlungsköper infrastrukturell gut anbindbare Flächen nutzen, um Baumöglichkeiten für qualitatives Wohnen zu schaffen. Für Familien oder Lebensgemeinschaften sollen gemäß der aktuellen örtlichen Nachfrage Möglichkeiten zur Errichtung von Einfamilien- häusern in Form von Einzel- oder Doppelhäusern auf großzügigen Grundstücken ge- schaffen werden.

Aufgrund der Lärmsanierung an den bestehenden Schienenwegen der Deutschen Bahn, wurden auch Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bahnstrecke Flensburg-Neumünster innerhalb der Ortschaft der Gemeinde Timmaspe durchgeführt. In diesem Zusammen- hang ergaben sich neue Flächen für die Innenentwicklung.

Da aufgrund der Lärmsanierung ein näheres Heranrücken von Wohnhäusern an die Bahnstrecke möglich ist, kann nun im Anschluss an die vorhandene Bebauung in den Straßen „Am Dickmoor“ und „Hauptstraße“ ein allgemeines Wohngebiet durch Nach- verdichtung und Ergänzung des Innenbereiches entwickelt werden.

Die Gemeinde hat im Jahr 2019 ihre Potentiale der Innenentwicklung fortgeschrieben. Es wurde in der Untersuchung festgestellt, dass zur Deckung des örtlichen Wohnungs- bedarfs kurzfristig keine Potentiale im Innenbereich zur Verfügung stehen, so dass auf geeignete und verfügbare Außenbereichsflächen zur Innenentwicklung zurückgegriffen werden muss.

Zur Sicherung der städtebaulichen Ziele und zur Steuerung einer geordneten städte- baulichen Entwicklung sowie zur Berücksichtigung der Belange der Natur und Umwelt, hat die Gemeinde den Bebauungsplan Nr. 8 für das Gebiet „Hauptstraße“ aufgestellt. In den Geltungsbereich wird auch ein ca. 50 m breiten Streifen parallel zur Bahnstrecke Flensburg-Neumünster als sogenanntes Abstandsgrün und zur Entwicklung von Maß- nahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft einbezogen.

2. Verfahren der Bauleitplanung

2.1 Planaufstellung

Die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 8 (B-Plan Nr. 8) mit der Bezeichnung „Haupt- straße“ der Gemeinde Timmaspe für das Gebiet „nördlich der Hauptstraße und Am Teich, östlich der Straße ‚Zum Dickmoor‘, südlich der Bahnstrecke Hamburg-Flensburg“ wurde am 24.08.2018 von der Gemeinde Timmaspe als Bebauungsplan der Innenent- wicklung unter Anwendung des beschleunigten Verfahrens nach § 13 b BauGB be- schlossen. Dieses war der Anlass, die mit Stand vom 15.06.2011 erhobenen Potentiale

Gemeinde Timmaspe 4 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin im Innenbereich fortzuschreiben und diese neuen Potentialflächen als Flächen zur In- nenentwicklung zu nutzen. Die Fortschreibung der Innenentwicklungspotentiale liegt mit Stand von 2019 vor.

2.2 Änderung des Geltungsbereiches nach Aufstellungsbeschluss

Durch Beschluss der Gemeindevertretung vom 28.09.2020 wird der Geltungsbereich aus folgenden Gründen geändert:

In den Geltungsbereich des am 24.09.2018 aufgestellten Bebauungsplanes Nr. 8 wur- den auch Grundstücke, die direkt an den bebauten Siedlungskörper angrenzen und sich für eine Hinterlandbebauung aufgrund ihrer Größe eignen, zur Steuerung einer geord- neten städtebaulichen Entwicklung in den Geltungsbereich des B-Planes Nr. 8 einbe- zogen. Diese Flächen werden aktuell von den meisten Eigentümern nicht zur Verfügung gestellt. Die Verfügbarkeit der Flächen für eine wohnbauliche Entwicklung, insbeson- dere für eine gemeinsame Erschließungsstraße zur Anbindung der Grundstücke im rückwärtigen Bereich zur Hauptstraße und „Zum Dickmoor“ kann derzeit nicht abge- schätzt werden.

Die bis heute geführten Gespräche mit den Eigentümern haben ergeben, dass derzei- tige Interessen der meisten Eigentümer einer verbindlichen Überplanung entgegenste- hen. Die meisten Eigentümer konnten auch durch intensive Gespräche mit der Ge- meinde und der Amtsverwaltung nicht überzeugt werden, ihre Flächen in einem 2. Bauabschnitt gemeinsam zur Nutzung als Wohngebiet zu erschließen. Zur Vermeidung von Spannungsfeldern hat die Gemeinde sich dafür entschieden, den Teilbereich 2, mit 13 Grundstücken, aus dem Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 8 vorerst her- auszunehmen. Da sich die Situation im Laufe der Zeit ändern, z.B. aufgrund eines al- tersbedingten Generationswechsels, wird an dem gesamträumlichen Entwicklungskon- zept „Hauptstraße„ festgehalten.

Das gesamträumliche Entwicklungskonzept für den Bereich „Hauptstraße“ wird daher mit den Teilbereichen 1-3, siehe Abbildung 1, beschlossen. Hiervon wird nur der östli- che Teilbereich 1 sowie der Teilbereich 3, der als Abstandsgrün zur Bahnlinie als Flä- chen für Maßnahmen entwickelt werden soll, weiterhin durch den Bebauungsplan Nr. 8 verbindlich überplant. Das gesamträumliche Entwicklungskonzept (Teilbereiche 1-3) soll jedoch durch eine 5. Änderung des Flächennutzungsplanes planungsrechtlich vor- bereitet werden.

Auf dieser Grundlage kann das beschleunigte Verfahren nach §13 b BauGB für den Bebauungsplan Nr. 8 nicht mehr angewendet werden. Der Teilbereich 1, der als erstes verbindlich überplant werden soll, schließt nicht an den im Zusammenhang bebauten Ortsteil an, sondern stellt städtebaulich, aufgrund der geplanten Bebauungstiefe, eine leicht abgesetzte Lage dar. Es muss somit das Regelverfahren angewandt werden. Auf ein Umweltbericht kann nicht verzichtet werden. Weiterhin ist für den Eingriff in Boden, Natur und Landschaft ein Ausgleich erforderlich und nachzuweisen.

Gemeinde Timmaspe 5 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Der Flächennutzungsplan muss, wenn ein Bebauungsplan im Regelverfahren aufge- stellt wird, in einem eigenen formellen Verfahren parallel geändert werden. Der Gel- tungsbereich für die F-Plan Änderung bleibt jedoch unverändert und wird für das ge- samträumliche Entwicklungskonzept „Hauptstraße“ (Teilbereich 1-3) vorbereitend durchgeführt.

Abbildung 1: Gliederung des Plangebietes in 3 Teilbereiche und gesamträumliches Entwicklungskon- zept zum aufgestellten B-Plan Nr. 8 “Hauptstraße“

2.3 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan

Der B-Plan Nr. 8 entwickelt sich nicht aus den Darstellungen des Flächennutzungspla- nes (F-Plan) der Gemeinde. Dieser stellt für den Bereich des gesamträumlichen Ent- wicklungskonzeptes „Hauptstraße“ und somit auch für den Geltungsbereich des B-Pla- nes Nr. 8 hauptsächlich Flächen für die Landwirtschaft dar. Nur der einbezogene Rand- bereich der bebauten Grundstücke entlang der Hauptstraße und der Straße „Am Dick- moor“ ist als gemischte Baufläche dargestellt, siehe Abbildung 2.

Gem. § 8 Abs. 2 Satz 1 BauGB ist der B-Plan aus dem F-Plan zu entwickeln. Mit der Aufstellung, Änderung, Ergänzung oder Aufhebung eines B-Plans kann gem. § 8 Abs. 3 BauGB gleichzeitig auch der F-Plan aufgestellt, geändert oder ergänzt werden (Pa- rallelverfahren). Der B-Plan kann vor dem F-Plan bekannt gemacht werden, wenn nach dem Stand der Planungsarbeiten anzunehmen ist, dass der B-Plan aus den künftigen Darstellungen des F-Plans entwickelt sein wird.

Da sich der B-Plan Nr. 8 mit seinen Planinhalten nicht aus dem F-Plan entwickelt, muss er das 5. Mal geändert werden. Die 5. Änderung des F-Planes soll für den gesamten Bereich des gesamträumlichen Entwicklungskonzeptes „Hauptstraße“, also auch für den Teilbereich 2 vorbereitend parallel wie folgt geändert werden, sieheAbbildung 2.

Gemeinde Timmaspe 6 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Abbildung 2: Auszug aus dem Flächennut- zungsplan o. M., mit umrandeten Änderungs- bereich zur Vorbereitung des gesamträumli- chen Entwicklungskonzeptes „Hauptstraße“

Teilbereich 1:Darstellung als Wohnbauflä- chen

Teilbereich 2: Darstellung als Wohnbauflä- chen

Teilbereich 3: Darstellung als Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft

Abbildung 3: Gliederung des Plangebietes in 3 Teilbereiche

2.4 Entwicklung aus dem Landschaftsplan

Der Landschaftsplan aus dem Jahre 1998 stellt für das Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 8 für die Teilbereiche 1 und 3 zum größten Teil Dauergrünland mit Knickbestand fest. Innerhalb des Teilbereiches 3 wird an der westlichen Grenze eine vorstädtisch geprägte Siedlungsfläche und für den Teilbereich 2 sowohl eine landwirtschaftlich wie auch dörflich geprägte Strukturen festgestellt.

Gemeinde Timmaspe 7 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Abbildung 4: Auszug aus dem Landschaftsplan o. M.

Die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Landschaftsplanes formulierten landschaftlichen Ziele haben sich für diesen Bereich, wie vor beschrieben, geändert.

Die durchgeführte Lärmsanierung an den bestehenden Schienenwegen der Deutschen Bahn entlang der Bahnstrecke Flensburg-Neumünster im Jahr 2019 lässt ein näheres Heranrücken des Siedlungsbereiches zu, so dass dieser ergänzt und nachverdichtet werden soll um die Innenentwicklungspotentiale ausschöpfen zu können. Entlang der Bahnlinie soll ein ca. 65 -80 m breiter Streifen als Abstandsfläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft im F- Plan dargestellt werden. Der Landschaftsplan wird im Rahmen der nächsten Fort- schreibung entsprechend angepasst.

2.5 Abstimmung der Planung mit den Nachbargemeinden gem. § 2 Abs. 2 BauGB

Die benachbarten Kommunen und der zentrale Ort, die Stadt Nortorf, werden im Rah- men der Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 1 BauGB über die Planung informiert und gebeten, die vorliegende Planung der Gemeinde Timmaspe mit ihren Planungen abzustimmen.

Zu den Nachbargemeinden gehören , Schülp b. Nortorf, , und .

2.6 Strategische Umweltprüfung gem. § 14 b Abs. 1 Nr. 1 UVPG

Die Planung gehört zu den Vorhaben, für die gem. § 14 b Abs. 1 Nr. 1 UVPG (Anlage 3 Nummer 1.8) eine obligatorische strategische Umweltprüfung durchzuführen ist.

Nach § 14 UVPG kann die strategische Umweltprüfung mit anderen Prüfungen zur Ermittlung oder Bewertung von Umweltauswirkungen verbunden werden. Nach § 17 Gemeinde Timmaspe 8 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Abs. 2 UVPG ist anstatt der strategischen Umweltprüfung nach dem UVPG bei der Aufstellung von Bauleitplänen eine Umweltprüfung nach den Vorschriften des Bauge- setzbuches durchzuführen.

Zur sachgerechten Ermittlung der Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft für die Abwägung der Umweltbelange wurde das Büro für Landschaftsentwicklung aus Kiel beauftragt, eine Umweltprüfung nach den Maßgaben des BauGB durchzuführen und in einem Umweltbericht zu dokumentieren.

2.7 Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 Abs. 1 und 2 BauGB

Die Öffentlichkeit wird frühzeitig über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung sowie über mögliche Alternativen und die wesentlichen Auswirkungen der Planung in Rahmen einer öffentlichen Auslegung des B-Plan Vorentwurfs gem. § 3 Abs. 1 BauGB informiert. Während der öffentlichen Auslegung der Pläne erhält die Öffentlichkeit Ge- legenheit zur Einsicht und Stellungnahme.

Die eingegangenen frühzeitigen Anregungen, Bedenken und/oder Hinweise werden ge- prüft. Das Ergebnis der Prüfung wird in der Entwurfsfassung berücksichtigt.

Im Zuge der öffentlichen Auslegung des B-Plan Entwurfs gem. § 3 Abs. 2 BauGB erhält die Öffentlichkeit ein zweites Mal die Gelegenheit zur Einsicht und Stellungnahme. Der Entwurf des B-Planes und die nach Einschätzung der Gemeinde wesentlichen bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen werden für die Dauer eines Monats öffentlich ausgelegt.

Zeitpunkt und Ort der öffentlichen Auslegungen werden rechtzeitig, in der Regel eine Woche vorher, ortsüblich bekannt gemacht. Zeitgleich werden die Bauleitpläne ins In- ternet unter www.amt-nortorfer-land.de gestellt.

2.8 Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange nach § 4 Abs. 1 und 2 BauGB

Die frühzeitige Behördenbeteiligung gem. § 4 Abs. 1 BauGB dient der Unterrichtung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange und gibt ihnen die Möglichkeit, sich rechtzeitig zu den Planungsabsichten der Gemeinde zu äußern, auch im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung (so genann- tes Scooping). Die frühzeitige Unterrichtung der Behörden und sonstigen Träger öffent- licher Belange wird schriftlich durchgeführt.

Die eingegangenen frühzeitigen Anregungen, Bedenken und/oder Hinweise werden ge- prüft. Das Ergebnis der Prüfung wird in der Entwurfsfassung berücksichtigt.

Parallel zur öffentlichen Auslegung gem. § 3 Abs. 2 BauGB werden die Stellungnahmen der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, die durch die Planung berührt sein können, gem. § 4 Abs.2 BauGB eingeholt. Die in den eingegangenen Stellungnah- men geäußerten Anregungen, Bedenken und/oder Hinweise werden geprüft und das

Gemeinde Timmaspe 9 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Ergebnis der Gemeinde zur Abwägung vorgelegt. Erfolgen Änderungen und Ergänzun- gen zu den Planinhalten muss der Entwurf erneut ausgelegt werden.

2.9 Zusammenfassende Erklärung gem. § 10 a Abs. 1 BauGB

Gemäß § 10 a Abs. 1 BauGB ist dem Bebauungsplan oder der Änderung eines Bebau- ungsplanes eine zusammenfassende Erklärung beizufügen über die Art und Weise, wie die Umweltbelange und die Ergebnisse der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung in dem Bebauungsplan, bzw. der Änderung des Bebauungsplanes berücksichtigt wur- den und aus welchen Gründen der Plan nach Abwägung mit den geprüften in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmöglichkeiten gewählt wurde. Diese wird nach Ab- schluss des Bauleitplanverfahrens erstellt.

3. Lage, Anbindung und städtebauliche Einbindung

Die Gemeinde Timmaspe liegt im Städtedreieck -Nortorf, Neumünster, Kiel-, jedoch durch die unmittelbare Nähe zur Stadt Nortorf, die nur ca. 5,5 km entfernt ist, einen deutlichen Bezug zur Stadt Nortorf hat, siehe Abbildung 5.

Abbildung 5:Ausschnitt aus der topografi- schen Karte des Landesamtes für Vermes- sung und Geoinformationen des Landes Schleswig-Holsteins, hier verkl. o. M.

Timmaspe besteht aus den zwei Ortschaften Timmaspe und Aspe. Die beiden Ortschaf- ten sind durch landwirtschaftliche Flächen und die Bahnlinie Flensburg- Neumünster getrennt. In der Ortschaft Aspe existiert noch ein alter Bahnhof, der jedoch kein Bahn- haltepunkt mehr ist.

Die Kreisstraßen K 11 und K 46 führen durch den Ort und verbinden die Gemeinde mit Nortorf, Schülp bei Nortorf und Krogaspe. Über die K 11 gelangt man zur Anbindung an die L 328 und von dort zur A7.

Gemeinde Timmaspe 10 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Am westlichen Ortsrand verläuft die Höllenau als einziges Fließgewässer in der Ge- meinde, die im Schönbeker Moor entspringt und den Weg von Norden nach Süden über Timmaspe nach Aukrug nimmt, um dort in die Bünzau zu münden.

Timmaspe ist eine ländliche Gemeinde mit ca. 1.080 Einwohnern (Stand vom 31.12.2019).

Der gewachsene Ortskern des Ortsteils Timmaspe ist durch eine gemischte Nutzungs- struktur geprägt. Dazu gehören landwirtschaftliche Betriebe (von denen die meisten stillgelegt sind), Handwerksbetriebe, Wohnhäuser sowie eine gut ausgestattete kom- munale Infrastruktur.

Die Gemeinde verfügt über eine moderne Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung mit Bildungs-, Sport- und Freizeitangeboten. Hierzu gehören ein Kindergarten, ein mo- dernes ländliches Schul- und Sportzentrum mit Grundschule (bietet auch Nachmittags- betreuung an), Sporthalle, Sportlerheim, Sportplatz, Schießsportanlage, Freibad sowie 2 Gaststätten, von denen derzeit nur noch eine im Ortsteil „Aspe“ mit Kegelbahn be- trieben wird. Zur weiteren Infrastruktur gehören die freiwillige Feuerwehr, ein Friedhof mit Kapelle sowie ein privatbetriebenes Senioren und Pflegeheim.

Timmaspe ist gut an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ange- schlossen. Der Bedarf der öffentlichen Personenbeförderung wird durch Buslinienver- kehr sichergestellt. Weiterführende Schulen befinden sich in Nortorf, Rendsburg und Neumünster und können mit dem Schulbus erreicht werden.

In der Hauptstraße auf der nordöstlichen Seite, sowie in der Straße „Zum Dickmoor“ ist eine typische Kleinsiedlungsstruktur vorzufinden, das heißt, die Grundstücke sind groß, da sie der Selbstversorgung dienen. Aus heutiger Sicht stellen diese Grundstücke im rückwärtigen Bereich (Hinterlandbebauung) Potentiale für eine Nachverdichtung dar.

Das Plangebiet des B-Planes Nr. 8 liegt nördlich der Straße „Am Teich“. Durch das Plangebiet wird eine unbebaute Lücke zwischen den Wohngebäuden „Am Teich 1“ und „Am Teich 11“ geschlossen. Einbezogen wird das Grundstück jedoch in einer Tiefe von ca. 95 m und stellt deshalb aufgrund der Größe keine Baulücke dar. Die Fläche wird derzeit als Pferdekoppel genutzt.

In das gesamträumliche Entwicklungskonzept „Hauptstraße“ sind zur Anbindung an den bebauten Siedlungskörper auch die hinteren Grundstücke entlang der Hauptstraße und der Straße „Zum Dickmoor“ einbezogen (Teilbereich 1, siehe Abbildung 3), die sich für eine Nachverdichtung eignen. Sie werden durch die 5. Änderung des F-Planes ein- schließlich des Plangeltungsbereiches des B-Planes Nr. 8, der an diese Grundstücke angrenzt, für eine wohnbauliche Entwicklung vorbereitet. Durch eine spätere Ergän- zung des B-Planes Nr. 8 könnte dann auch für den Teilbereich 1 verbindliches Pla- nungsrecht geschaffen werden.

Gemeinde Timmaspe 11 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Nordwestlich des Plangebietes, in einem Abstand zwischen ca. 86 – 60 m verläuft die Bahnlinie Flensburg- Neumünster sowie die Landestraße 328 in einem Abstand von ca. 240 m.

Im Wohnumfeld des Plangebietes befindet sich kein öffentlicher Spielplatz. Der nächste öffentliche Spielplatz ist jedoch bei der Grundschule, die vom geplanten Wohngebiet ca. 600 m entfernt ist.

Zur Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs, wie z. B. Lebensmittel, Post, Arzt, Bekleidung Arzneien etc. können die Einwohner von Timmaspe die nah gelegenen Städte Nortorf und Neumünster in nur 10 Minuten mit dem PKW erreichen, bzw. mit der Buslinie, die zwischen Nortorf und Neumünster pendelt. Eine Versorgung, im Be- sonderen für die älteren Bewohner mit Mobilitätsverlust, fehlt bisher im Ort.

4. Lage im Naturraum

Die Gemeinde Timmaspe gehört zum Naturraum „Vorgeest“ der naturräumlichen Glie- derung.

5. Faktoren zur Standortwahl

Das Plangebiet gehört zu den Innentwicklungspotentialen, die mit Stand der Fortschrei- bung von 2019 vorliegen.

Die Überprüfung und Fortschreibung der Potentiale zur Innenentwicklung hat ergeben, dass geeignete Außenbereichsflächen verwendet werden müssen, um den örtlichen Wohnungsbedarf kurzfristig decken zu können. Es wurde festgestellt, dass nur die Po- tentialflächen Nr. 4 (teilweise), 5 und 6 kurzfristig und mit ausräumbaren Realisie- rungshemmnissen aktivierbar sind.

Gemeinde Timmaspe 12 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Abbildung 6: Ermittelte Potentialflächen der Innentwicklung im Rahmen der Fortschreibung von 2019

Gemeinde Timmaspe 13 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Im Gemeindeteil Aspe haben sich keine Potentialflächen der Innenentwicklung erge- ben.

Die Gemeinde hat zur Aktivierung der Potentialfläche 4 den Bebauungsplan Nr. 8 auf- gestellt und im Rahmen der Aufstellung, zu der parallel durchgeführten Fortschreibung der Innenentwicklungspotentiale, die Flächen angekauft, die in diesem Bereich verfüg- bar waren.

Die nun vorliegende etwas abgesetzte Lage des Plangebietes hat sich aufgrund der Reduzierung des Plangeltungsbereiches um den Teilbereich 1 ergeben. Die Durchfüh- rung der Eigentümerbefragung und der bis heute geführten Gespräche mit den Eigen- tümern im Teilbereich 1 hat zu dem Ergebnis geführt, dass derzeitige Interessen der Eigentümer einer verbindlichen Überplanung entgegenstehen. Die Gemeinde möchte die Flächen nicht ohne die Zustimmung der Eigentümer verbindlich überplanen.

Da die Gemeinde bereits den B-Plan aufgestellt hat, daraus Planungskosten resultie- ren, ein Flächenankauf im Teilbereich 2 durch die Gemeinde stattgefunden hat sowie die Fortschreibung der Innentwicklung im Jahr 2019 ergeben hat, dass kurzfristig nur bedingt Flächen zur Innentwicklung zur Deckung des Bedarfs an Wohnbaugrundstü- cken zur Verfügung stehen, möchte die Gemeinde durch den bereits aufgestellten B- Plan Nr. 8 weiterhin Planungsrecht zur Umsetzung eines Allgemeinen Wohngebietes für den Teilbereich 2 schaffen. Der Teilbereich 3 soll nicht wohnbaulich entwickelt wer- den, sondern als Abstandsgrün zur nördlich verlaufenden Bahnlinie dienen.

Um der kontinuierlichen örtlichen Nachfrage in jedem Falle Rechnung tragen zu kön- nen, sollen vorsorglich auch die verfügbaren Flächen 5 und 6 in einem zeitlich ange- messenen 2. Schritt gemeinsam planungsrechtlich überplant werden. In der Gemeinde Timmaspe besteht hauptsächlich eine Nachfrage von Familien nach Einfamilienhäusern auf großen Grundstücken. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung soll dieser Be- darf insbesondere berücksichtigt werden.

Gemeinde Timmaspe 14 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

6. Anpassung an die Ziele der Raumordnung Nach § 1 Abs. 4 BauGB

6.1 Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 (LEP)

Abbildung 7: Auszug aus dem Landesentwicklungsplan, vergrößert o.M.

Darstellung der Ziele der Raumordnung auf Landesebene für die Gemeinde Timmaspe

Gemeinde Timmaspe 15 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

6.2 Fortschreibung 2000 des Regionalplanes für den Planungsraum III (Schleswig- Holstein Mitte) des Landes Schleswig-Holstein- Kreisfreie Städte Kiel, Neumüns- ter, Kreise Plön und Rendsburg-Eckernförde vom 20.12.2000, veröffentlicht im Amtsblatt Schl.-Holst. vom 26.02.2001 (Nr. 9) S 49

Abbildung 8: Auszug aus dem Regionalplan III, vergrößert o.M.

Darstellung der Ziele der Raumordnung auf Regionalebene für die Gemeinde Timmaspe

Gemeinde Timmaspe 16 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Timmaspe gehört zum Nahbereich des zentralen Ortes Nortorf.

Einwohner VZ 1989 = 852 E

Einwohner 31.12.1999 = 1.067 E

Wohneinheiten am 31.12.1994=313 WE

Wohneinheiten am 31.12.1999 = 389 WE

Raumkategorie nach LROPl.= LR = ländlicher Raum

Einstufung /Gemeindefunktion = -keine -

Textliche Ergänzungen und Hinweise = Grundschule

Hinweise:

Wohnungsbestand mit Stand vom 31.12.2019: 371 Wohnungen* Bevölkerung mit Stand vom 31.12.2019 → 1.079 *

*Information vom Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig- Holstein (Statistikamt Nord)

Als wichtige Änderung der regionalen Raumordnungsplanung ist die Neueinteilung der Planungs- räume zu nennen. In Schleswig- Holstein werden in den nächsten Jahren alle Regionalpläne neu aufgestellt, statt bisher fünf wird es nur noch drei Planungsräume (§ 3) geben (siehe folgende Abbil- dung 9)

 Planungsraum I: Kreisfreie Stadt Flensburg und Kreise Nordfriesland und Schleswig- Flensburg

 Planungsraum II: Kreisfreie Städte Kiel und Neumünster und Kreise Plön und Rends- burg-Eckernförde

Gemeinde Timmaspe 17 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

 Planungsraum III: Kreisfreie Stadt Lübeck und Kreise Dithmarschen, Herzogtum Lauen- burg, Ostholstein, Pinneberg, Segeberg, Steinburg und Stormarn

Abbildung 9: Neuzuschnitt der Planungsräume für Schleswig-Holstein ab Januar 2014

Demnach gehört die Gemeinde Timmaspe zukünftig zum Planungsraum II.

Der Landesentwicklungsplan 2010 Kapitel 3.5.2 (Sachthema Windenergie an Land) und die Regionalpläne I-III (neue Zuteilung) werden zum Thema Windenergie im Rahmen einer Teilfortschreibung und Teilaufstellung neu ausgerichtet. Vor dem Hintergrund des gesetzlichen Auftrages aus § 18 a Abs. 1 LaplaG hat die Landesregierung bereits mehr- fach deutlich gemacht, die Windenergienutzung raumordnerisch steuern zu wollen und damit die baurechtliche Privilegierung der Windenergienutzung im Außenbereich unter den Planungsvorbehalt neuer Regionalplanung zu stellen und die Privilegierung von Windenergievorhaben gemäß § 35 BauGB durch eine Konzentrationsplanung in Form von Vorranggebieten mit Ausschlusswirkung zu ersetzen. Das Plankonzept bedeutet, dass innergebietlich auf Regionalplanebene bereits letztabgewogen der Vorrang der Windenergienutzung für jedes einzelne Gebiet (Potentialflächen) festgelegt wird. Aus dem innergebietlichen Vorrang folgt die Rechtssicherheit, dass sich die Windenergie- nutzung gegenüber konkurrierenden Nutzungen durchsetzen kann. Gleichzeitig ist der Ausschluss von Windenergienutzung außerhalb der Windvorranggebiete nur über ein schlüssiges gesamträumliches Konzept auf regionalplanerischer Ebene zu rechtferti- gen.

Gemeinde Timmaspe 18 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Das gesamträumliche Plankonzept zu dem 4. Entwurf der Teilaufstellung des Regio- nalplans des Planungsraums II (Sachthema Windenergie an Land) wurde in der Zeit vom 24.09.2020 -23.10.2020 erneut ausgelegt. Die Auslegung wurde beschränkt gem. § 9 Abs. 3 ROG auf die gegenüber dem 3. Entwurf geänderten Teile der Planunterlagen.

Die Potentialfläche PR2_RDE_126, siehe Abbildung 10 Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. wurde gegenüber dem 3. Entwurf noch einmal geändert, so dass die Gemeinde Timmaspe erneut eine Stellungnahme abgegeben hat.

Die sich aus der Festlegung des Vorranggebietes für Windenergie sich überschnei- dende Interessen, z.B. mit den Rohstoffpotentialflächen, können im Genehmigungsver- fahren berücksichtigt werden und stehen der Vorranggebietsausweisung nicht pauschal entgegen.

Das Plangebiet befindet sich in einem Abstand zu den Potentialflächen (Vorrangflächen für Windenergie) von über 1.500 m. Da das Verfahren der Teilaufstellung der Regio- nalpläne aktuell noch nicht abgeschlossen ist, kann es noch zu Änderungen der Poten- tial- und Vorrangflächenzuschnitte kommen.

Abbildung 10: Vorranggebiet PR2_RDE_126 (Stand 4. Entwurf)

Gemeinde Timmaspe 19 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

6.3 Bekanntgabe und Beachtung der Ziele und Grundsätze der Raumordnung

Die Planung wurde der Landesplanung mit Schreiben vom 30.11.2018 gem. § 11 Abs. 2 Landesplanungsgesetz vom 27.01.2014 über den Kreis Rendsburg-Eckernförder an- gezeigt.

Mit Schreiben vom 31.01.2019 hat die Landesplanungsbehörde ihre Ziele, Grundsätze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung nach § 11 Abs. 2 Landesplanungsge- setz vom 27.01.2014 (GVOBl. Schl.-H.S.8), geändert durch das Gesetz zur Änderung des Landesplanungsgesetzes vom 22. Mai 2015 (GVOBI. Schl.-H. S. 132) zum Bebau- ungsplan Nr. 8 der Gemeinde Timmaspe „Hauptstraße“ bekannt gegeben, der zu die- sem Zeitpunkt als Bebauungsplan der Innenentwicklung nach § 13 b BauGB aufgestellt war und der Flächennutzungsplan im Wege der Berichtigung geändert und angepasst werden sollte. Der Geltungsbereich umfasste zu diesem Zeitpunkt noch alle drei Teil- bereiche, siehe Abbildung 11

Abbildung 11: Geltungsbereich des B-Planes Nr. 8 zum Zeit- punkt der Planungsanzeige am 30.11.2018 mit einer Größe von ca. 2,78 ha

Mit Schreiben vom 31.01.2019 haben die Landesplanung sowie der Kreis Rendsburg- Eckernförde, mit Schreiben vom 29.01.2019, die Ziele, Grundsätze und sonstigen Er- fordernisse der Raumordnung bekannt gegeben. Diese wurden wie folgt behandelt:

Lfd. Ziele, Grundsätze und sonstige Erforder- Beachtung der Ziele Grundsätze und Nr. nisse der Raumordnung sonstige Erfordernisse der Raumordnung 1. Landesplanung

Die Ziele, Grundsätze und sonstigen Er- Die Ziele der Landesplanung werden wie fordernisse der Raumordnung ergeben folgt berücksichtigt: Die allgemeinen sich aus dem am 04.10.2010 in Kraft ge- Hinweise werden zur Kenntnis genom- tretenen Landesentwicklungsplan Schles- men. wig-Holstein 2010 vom 13. Juli 2010 (LEP 2010, Amtsblatt Schl.-H. S. 719), der

Gemeinde Timmaspe 20 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Fortschreibung des Landesentwicklungs- Der zulässige landesplanerische wohn- plans Schleswig-Holstein 2010 (Runder- bauliche Entwicklungsrahmen bis 2030 lass des Ministeriums für Inneres, ländli- von 45 WE (10 % vom Wohnungsbe- che Räume und Integration des Landes stand von 447 Wohnungen am Schleswig-Holstein vom 27.11.2018 - IV 31.12.2017) 60 - Az. 502.01 - Amtsbl. Schl.-H. S. 1181) sowie dem Regionalplan für den Nach Abzug der durch den B-Plan Nr. 7 Planungsraum III (Reg.-Plan III). umgesetzten 16 Wohneinheiten, der 2 WE, die im B-Plan Nr. 7 noch nicht Der LEP-Entwurf 2018 sieht vor, dass alle umgesetzt oder beantragt wurden (Po- Gemeinden Flächen für den örtlichen tentiale der Innenentwicklung sowie Wohnungsbedarf entwickeln können; der nach Abzug 1 WE (Baulücke zwischen wohnbaulichen Entwicklungsrahmen sieht Hauptstraße 62 u. Blodenberg, verblei- dabei eine Obergrenze für die Gemeinden ben der Gemeinde noch 26 WE bis zum vor, die keine Siedlungsschwerpunkte Jahr 2030. sind (Ziffer 3.6.1 Abs. 3 Entwurf LEP-Fort- schreibung). Durch den Bebauungsplan Nr. 8 können 9 WE bis 18 WE aufgrund der Festset- Für die Gemeinde Timmaspe als Ge- zung von 2 WE je Einzelhaus entstehen. meinde im ländlichen Raum und im Hin- Es ist aufgrund von Erfahrungswerten blick auf die in Aufstellung befindlichen jedoch davon auszugehen, dass haupt- Ziele der Fortschreibung des LEP bedeu- sächlich Einfamilienhäuser entstehen tet das, dass im Zeitraum von 2018 bis werden. 2030 bezogen auf ihren Wohnungsbe- stand von 447 Wohnungen am 31.12.2017 Daraus resultiert, dass sich die geplante neue Wohnungen im Umfang von 10 Pro- wohnbauliche Entwicklung in den zuläs- zent und somit maximal 45 Wohneinheiten sigen landesplanerischen Rahmen ein- entstehen dürfen. Vor diesem Hintergrund fügt. geht die Landesplanung davon aus, dass sich die wohnbauliche Entwicklung auch Aufgrund der bestehenden Nachfrage unter Berücksichtigung der noch zu er- nach Einfamilienhäuser auf größeren richtenden Wohneinheiten des B-Planes Grundstücken, werden die zukünftigen Nr. 7 (18 Wohneinheiten) in den zukünfti- Festsetzungen den Bedarf der Ge- gen Rahmen einfügen würde. Dennoch meinde berücksichtigen. Die Errichtung wird der Gemeinde dringend empfohlen, eines Mehrfamilienhauses war ist im die tatsächlichen Bedarfe hinsichtlich Art Teilbereich 2, der derzeit nicht mit ver- und Umfang - auch angesichts der Wohn- bindlich überplant wird, vorgesehen, baumöglichkeiten im B-Plan-Gebiet 7 - siehe gesamträumliches Entwicklungs- sorgfältig zu prüfen. In diesem Zusam- konzept „Hauptstraße“, Abbildung 1. menhang sollte auch die Nachfrage nach kleinem (seniorengerechten) und ortsan- Der Teilbereich 2 ist aus dem Geltungs- gepassten Geschosswohnungsbau geprüft bereich des B-Planes Nr. 8 herausge- und ggf. berücksichtigt werden. Ferner nommen worden, da einer verbindlichen wird eine zeitliche Staffelung bei der Um- Überplanung derzeit nicht im Interesse setzung der einzelnen Teilflächen drin- der Eigentümer ist. Die Gemeinde wird gend empfohlen (vgl. Ziffer 3.6.1 Abs. 1 den Teilbereich zu einem Zeitpunkt in ei- LEP-Entwurf 2018). Darüber hinaus sollte ner Ergänzung zum B-Plan Nr. 8 ver- sichergestellt sein, dass vorrangig der bindlich überplanen, wenn eine Einigung Bedarf der örtlichen Bevölkerung gedeckt mit den jeweiligen Eigentümern erzielt wird. werden kann.

Gemeinde Timmaspe 21 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Zudem sollte die Gemeinde sicherstellen, Die Innenentwicklungspotentiale von dass die mit der (in Privateigentum ver- 2011 wurden im Jahre 2019 fortge- bleibende) Teilfläche 2 geschaffenen Bau- schrieben. Die Flächen des gesamt- möglichkeiten tatsächlich auch genutzt räumlichen Entwicklungskonzeptes wur- werden können. den für die Nachverdichtung sowie zur Ergänzung des Siedlungskörpers mit als In der lnnenentwicklungspotentialanalyse Potential der Innenentwicklung aufge- von 2011 wurde die zu überplanende Flä- nommen. Die Überprüfung und Fort- che nicht untersucht bzw. ihr wurde kein schreibung hat ergeben, dass nicht aus- Entwicklungspotential zugedacht. Daher reichend Flächen im Innenbereich zur sind eine Aktualisierung des Konzeptes Verfügung stehen und somit auf geeig- und auch eine erneute Alternativflächen- nete Flächen im Außenbereich zurück prüfung wünschenswert. gegriffen werden muss, siehe Kapitel 5.

Grundsätzlich soll die Inanspruchnahme Aufgrund der Festsetzung einer GRZ neuer Flächen landesweit reduziert wer- soll der Versiegelungsgrad auf das Min- den (s. Ziffer 3.9 Abs. 3 LEP-Entwurf destmaß reduziert werden, um den Ein- 2018), daher sollten die Grundstücksgrö- griff in Boden und Grundwasser zu mini- ßen überprüft werden. Ich verweise an mieren. Zusätzliche Festsetzung zur Be- dieser Stelle auf die Stellungnahme des festigung der Zufahrten und Stellplätze Kreises. mit wasserdurchlässigem Material soll diese ökologische Zielrichtung unterstüt- Eine abschließende Stellungnahme nach zen. Es kann ein Nutzgarten entstehen, Vorlage der ausgearbeiteten Planungsun- der zur Selbstversorgung beitragen terlagen behalte ich mir vor. kann.

Diese Stellungnahme bezieht sich nur auf die Ziele und Grundsätze der Raumord- nung und greift einer planungsrechtlichen Prüfung des Bauleitplanes nicht vor. Eine Aussage über die Förderungswürdigkeit einzelner Maßnahmen ist mit dieser lan- desplanerischen Stellungnahme nicht ver- bunden.

Aus Sicht des Referates für Städtebau und Ortsplanung, Städtebaurecht sind derzeit keine weiteren Anmerkungen er- forderlich. 2. Beteiligte Dienststellen des Kreises Rendsburg-Eckernförde Fachdienst Regionalentwicklung Die Stellungnahme des Kreises Rends- 1. Die anvisierten Flächen liegen ins- burg- Eckernförde wird wie folgt berück- gesamt im Außenbereich der Ge- sichtigt: meinde Timmaspe und wurden nach Fachdienst Regionalentwicklung den hier vorliegenden Informationen Zu 1.: Der Hinweis wurde berücksichtigt. in der Untersuchung der Innenent- Die Innenentwicklungspotentiale mit- wicklungspotenziale aus dem Jahr Stand aus dem Jahr 2011 wurden 2019 2011 nicht erfasst. Daher ist eine Ak- überprüft und fortgeschrieben. Standor- tualisierung der zu untersuchenden alternativen wurden überprüft.

Gemeinde Timmaspe 22 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Innenbereichspotenziale vorzuneh- men. Auf jeden Fall erfordert die vor- gesehene Bauflächenausweisung an diesem Standort eine vorherige quali- fizierte Prüfung von Standortalternati- ven im Gemeindegebiet.

2. sollte eine Bedarfsprognose für die Zu 2.: Der Hinweis wird nicht berück- Gemeinde erstellt werden, um vor sichtigt. Aufgrund der Größe der Ge- dem Hintergrund des demographi- meinde kann der Bedarf in der Ge- schen Wandels eine bedarfsgerechte meinde von der Selbstverwaltung abge- Wohnbauflächenausweisung zu be- schätzt werden. Der Bedarf einer Prog- gründen. nose durch ein Fachbüro wird nicht ge- sehen.

3. Die Voraussetzungen gemäß § 13b Zu 3.: Die Vorrausetzungen für einen B- BauGB werden nur dann erfüllt, wenn Plan nach § 13 b BauGB sind dann er- eine Grundfläche von weniger als füllt, wenn die zulässige Grundfläche 10.000 m² ausgewiesen würde. Inso- nach § 19 Abs. 2 BauNVO weniger als fern wäre bereits aus diesem Grund 10.000 m² beträgt. Diese Vorrausetzung eine Überplanung des gesamten Ge- war gegeben, da ca. 8.700 m² als Grün- bietes in einer Größe von knapp unter flächen (Abstandsgrün zur Bahnlinie) 3 ha nicht möglich. Auf die übrigen einbezogen worden sind und die GRZ rechtlichen Rahmenbedingungen wird auf max. ca. 0,3 festgesetzt werden vorsorglich hingewiesen. sollte. Bei dem Hinweis hat sich vermut- lich ein Denkfehler eingeschlichen.

4. Gemäß § 1 a Abs. 2 Satz 1 BauGB Zu 4.: Der Hinweis wird zur Kenntnis ge- soll mit Grund und Boden sparsam nommen. Die geplanten Grundstücksgrö- umgegangen werden. Dementspre- ßen variieren in dem geänderten B-Plan chend sollte in einer textlichen Fest- Vorentwurf von 620 m² – 1.120m². Es setzung über die Mindestgrundstücks- werden somit verschiede Bedarfe ge- größe ein eher niedrigerer Wert ange- deckt, die sich an der Nachfrage orien- setzt werden. Grundstücksflächen von tieren. bis zu 1.000 m² erscheinen als deut- lich zu groß bemessen.

5. Wenngleich die Flächen am östli- Zu 5.: Der Hinweis wird berücksichtigt. chen Ortsrand von hier aus als städte- Eine Untersuchung der Lärmimmissionen baulich geeignet eingestuft werden, wird beauftragt und liegt spätestens zur muss die vorgesehene Wohnnutzung Entwurfsfassung vor. mit den von der angrenzenden Bahntrasse ausgehenden Emissionen vereinbar sein. Entsprechende Nach- weise sind bei einer Konkretisierung der Planungen zu erbringen. Fachdienst Umwelt (untere Naturschutz- Zu 1.: Der Hinweis wird berücksichtigt. behörde) 1. Sowohl im Flächennutzungsplan als auch im Landschaftsplan als kommunaler

Gemeinde Timmaspe 23 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Fachplan für Naturschutz und Land- schaftspflege ist der Planungsbereich ausdrücklich nicht für eine Bebauung, egal welcher Art, vorgesehen. Insofern sind i. R. der Bauleitplanung nicht nur der Flächennutzungsplan, sondern gleichzei- tig auch der Landschaftsplan durch eine Änderung bzw. Fortschreibung zu überar- beiten.

2. Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, Zu 2.: Der Hinweis wird berücksichtigt. dass die Wahl des vereinfachten Verfah- rens nach § 13a BauGB den Planaufstel- ler nicht davon freistellt - Beeinträchtigungen von Natur und Land- schaft nach § 2 Abs. 3 BauGB zu ermit- teln und zu bewerten, soweit das für eine Abwägung erforderlich ist und - zu prüfen, ob aufgrund anderer Abwä- gungsbelange Vermeidungs- und Aus- gleichsmaßnahmen erforderlich sind. Ist das der Fall, sind geeignete Festsetzun- gen zu treffen. Das gilt u. a. für die Abwä- gungsbelange der Bodenschutzklausel, der Begrenzung der Bodenversiegelung und der Gewährleistung gesunder Wohn- und Arbeitsverhältnisse.

3. Der Plangeltungsbereich wird gerade in Zu 3.: Der Hinweis wird zur Kenntnis ge- seinen Randbereichen durch Knicks ge- nommen. Die Durchführungsbestimmun- prägt, die dem besonderen gesetzlichen gen zum Knickschutz, Erlass des Schutz nach § 21 (1) Nr. 4 LNatSchG i. MELUR, 2017 werden berücksichtigt. Der Verb. m. § 30 BNatSchG unterliegen. Die südliche Knick, der das Plangebiet zur Knicks erfahren sowohl durch den Verlust Stra0e „Am Teich“ begrenzt, soll aus die- des natürlichen Umfeldes als auch den sem Grund entwidmet und entsprechend mit der Bebauung verbundenen anthropo- im Verhältnis 1: 1 ausgeglichen werden. genen Nutzungsansprüchen (u. a. Heran- Festsetzungen hierfür werden im Entwurf rücken der Bebauung an die Knicks, dem erfolgen. Einbringen von Zier- Gehölzen/Stauden, Rückschnitt aus gärtnerischen Gründen und der Artenverschiebung aufgrund der Störwirkung) massive Beeinträchtigungen, die mit einer erheblichen Funktionsein- schränkung des gesetzlich besonders ge- schützten Biotops verbunden sind. Nur bei Sicherung der Knicks und der ihnen vorzulagernden Schutzstreifen inkl. Ein- zäunung mit Einbindung in eine geplante öffentliche Grünanlagen und einer räum- lich gesicherten und einheitlichen Pflege

Gemeinde Timmaspe 24 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

beiderseits des Knicks auf jeweils min- destens 10 m Breite könnte aus natur- schutzfachlicher Sicht auf einen Knicker- satz verzichtet werden (Durchführungsbe- stimmungen zum Knickschutz, Erlass des MELUR, 2017). Ansonsten wären die be- treffenden Knicks bei Erhalt durch die Ausweisung als Grünfläche nach § 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB zu entwidmen und im Verhältnis 1:1 auszugleichen. Eine etwa- ige und besonders zu begründende kom- plette Beseitigung entsprechend ge- schützten Knickstrukturen wäre durch Kni- ckersatz (Faktor 1:2) an geeigneter Stelle - möglichst im Außenbereich - nachzuweisen. Fachdienst Umwelt (untere Wasserbe- Die Hinweise werden berücksichtigt. Die hörde, Abwasser) Gemeinde plant derzeit, das Nieder- Das Schmutzwasser der Gemeinde wird schlagswasser von befestigten Flächen über eine Druckrohleitung zum Klärwerk in das bestehende Regenrückhaltebe- Neumünster geleitet. Die Kapazität der cken einzuleiten. Die Kapazitäten werden Druckrohrleitung ist zu prüfen. geprüft. Für das im Plangebiet anfallende Nieder- schlagswasser ist ein Abwasserbeseiti- gungskonzept zu erstellen.

Fachdienst Umwelt (untere Bodenschutz- Der Hinweis wird zur Kenntnis genom- behörde) men. Altstandorte bzw. Altablagerungen sind zum aktuellen Zeitpunkt (12/2018) nicht bekannt.

Tabelle 1: Abwägungstabelle

7. Nachrichtliche Übernahmen

Nach anderen gesetzlichen Grundlagen festgesetzte Planungen und Nutzungsregelun- gen sind im Bauleitplanverfahren von der Gemeinde nachrichtlich zu übernehmen. Die gesetzliche Grundlage für die Pflicht zur Übernahme ergibt sich aus § 9 Abs. 6 BauGB.

7.1 Gesetzlich geschützte Biotope gem. § 21 LNatSchG

Die innerhalb des Plangebietes vorhandenen Knickanlagen gehören nach dem § 21 Abs. 1 Nr. 4 des Landesnaturschutzgesetzes (LNatSchG), i. V. m. § 30 BNatSchG, zu den gesetzlich geschützten Biotopen. Diese Vorschrift wird in den B-Plan Nr. 8 nach- richtlich übernommen.

Gem. des Landschaftsplanes der Gemeinde Timmaspe verfügte die Gemeinde Timmaspe zum Zeit- punkt der Aufstellung des Landschaftsplanes im Jahr 1998 Knicks in einer Gesamtlänge von 76.500 m. Das entspricht, bezogen auf die gesamte Gemeindefläche, einer Knickdichte von 49,6 m/ha.

Gemeinde Timmaspe 25 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Klammert man allerdings die Flächen aus, in denen traditionell keine oder nur wenige Knicks ange- legt wurden (z.B. Wälder und Moore), kommt man bei den verbleibenden „knicktypischen" Nutzflä- chen auf eine Dichte von 83,2 m/ha.

Die Knickdichte innerhalb der Gemeinde Timmaspe liegt somit über 80 m/ha.

Damit das Plangebiet erschlossen werden kann, müssen 2 bestehende Zufahrten (Breite ca. 5-6 m) in dem Knick mit der Ziffer 1, siehe folgende Abbildung 12, der das Plangebiet südlich begrenzt, auf eine Breite von ca. 8-10 m für die geplante Erschließungsstraße innerhalb des Teilbereiches 1 er- weitert werden, um auch ausreichende Sichtfelder einhalten zu können.

Dadurch wird das bereits durch die bestehenden Zufahrten isolierte Teilstück des südlichen Knicks weiter in seiner Funktion geschwächt. Die Gemeinde möchte den Knick in dem Bereich ausgleichs- pflichtig entwidmen, den Knick in seiner Struktur jedoch erhalten und die Flächen als Flächen mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Be- pflanzungen festsetzen. Da er die angrenzenden geplanten Wohnbaugrundstücke auf der Südseite stark verschattet und dadurch die solaren Gewinne der geplanten Wohngebäude reduziert werden, soll er wie eine Hecke erhalten und gepflegt werden. Die Länge des Teilstückes des Knicks mit der Ziffer 1 beträgt ca. 63 m.

Für den Anschluss des Teilbereiches 2 ist ein Durchbruch innerhalb des Knicks mit der Ziffer 4, siehe Abbildung 12, in einer Breite von ca. 10 m notwendig.

Es wird für die Knickbeseitigung von einem Ausgleichverhältnis von 1: 2 ausgegangen, für die Ent- widmung des südlichen Knicks 1:1. Der notwendige Ausgleich soll über ein entsprechendes Öko- konto abgelöst werden, wenn innerhalb der Gemeinde keine geeigneten Flächen für den Knickaus- gleich zur Verfügung gestellt werden können. Dieses wird im weiteren Verfahren (vor dem Entwurf- und Auslegebeschluss) geklärt.

Die in der Abbildung 12 nicht durchgeixten Knicks werden erhalten. Um Beeinträchtigungen an die- sen Knicks zu vermeiden, wird den Empfehlungen der Durchführungsbestimmungen zum Knick- schutz entsprochen.

Der Knick mit der Ziffer 4 soll im öffentlichen Eigentum bleiben. Beidseitig wird durch Saumstreifen oder durch die öffentliche Straße, bzw. durch die Wege, um auf die Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft für Pflegearbeiten, die im nördlichen Bereich geplant sind, gelangen zu können, ein Abstand vom Knickwallfuß zur geplanten Bebauung von mind. 5-7 m sichergestellt.

Zum Knick mit der Ziffer 3, der das Plangebiet im Osten begrenzt, siehe Abbildung 12, wird parallel zum Knickfuß ein Saumstreifen in einer Breite von 3 m festgesetzt. Durch die Festsetzung der Bau- grenzen kann insgesamt ein Abstand der baulichen Anlagen zum Knickfuß von 5 m sichergestellt werden.

Der Erlass des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des landes Schleswig-Holstein –V534-531.04 vom 20. Januar 2017 mit den Durchführungsbestimmun- gen zum Knickschutz empfiehlt für bauliche Anlagen 1 H Abstand (1 H im Sinne der LBO-SH- damit

Gemeinde Timmaspe 26 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ist die Wandhöhe, nicht die Firsthöhe gemeint), mindestens aber drei Meter ab Knickwallfuß einzu- halten, damit die Knicks durch die heranrückende Bebauung als unbeeinträchtigt im Sinne des Ge- setzes beurteilt werden können.

Durch den Bebauungsplan wird die Firsthöhe auf max. 9 m begrenzt. Die Wandhöhe beträgt bei eingeschossiger Bauweise ca. max. 3 m und bei zweigeschossiger ca. max. 6 m.

Abbildung 12: Übersichtsplan Knickbestand

Gemeinde Timmaspe 27 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Der Knickbestand wurde am 05.06.2019 vom Büro für Landschaftsentwicklung im Bereich der ge- planten Eingriffe begutachtet und wie folgt bewertet:

Nördlich der Straße "Am Teich" verläuft ein typischer Knick, der den "Bunten Knicks" zugerechnet werden kann (Ziffer 1 in der Abbildung 12). Der Knick wurde vor etwa drei Jahren auf den Stock gesetzt und weist einen durchgehend dichten Neuaustrieb auf. Es bestehen zurzeit zwei Zufahrten zur Fläche. Unmittelbar neben der östlichen Zufahrt befindet sich ein Eichen-Überhälter mit 56 cm Stammdurchmesser. In dem Abschnitt zwischen der westlichen und östlichen Zufahrt befinden sich 5 junge Überhälter in einem Abstand zwischen 5 und 18 m zueinander (1x Eiche, 2x Schwarz-Erle, 1x Hainbuche, 1x Zitterpappel). Der Stammdurchmesser dieser jungen Überhälter beträgt 12 bis 20 cm.

Vorkommende Arten: Gemeine Traubenkirsche v, Hasel v, Brombeere spec. h, Schwarz-Erle h, Eberesche h, Stiel-Eiche h, Flieder h, Himbeere, Holunder h, Zitterpappel h, Paffenhütchen h, Faul- baum s.

Wert entsprechend dem Bewertungsrahmen von EIGNER: 27 Punkte, Stufe I = hochwertig

Geplanter Eingriff: Die bestehenden Zufahrten müssen zur Erschließung verbreitert werden. Der durch die Zufahrten isolierte Knick an der Straße "Am Teich" soll ausgleichspflichtig entwidmet wer- den. Er befindet sich im Süden der geplanten Baugrundstücke.

Foto: Bestehender Knick nördlich der Straße "Am Teich" in Foto: Bestehender Knick nördlich der Straße "Am Teich" in Timmaspe mit jungen Überhältern Timmaspe der östlichen Zufahrt und einem unmittelbar be- (Ziffer 1 in der Abbildung 12) nachbarten Eichen-Überhälter

Gemeinde Timmaspe 28 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Foto: Straße "Am Teich" mit der westlichen Zufahrt zum B- Plangebiet

Zwischen den Teilbereich 1 und 2 des geplanten B-Plangebietes verläuft ein Knick etwa in Nord- Süd-Richtung (Ziffer 4 in der Abbildung 12). Hier sind diverse Stiel-Eichen in engem Abstand zu einer Baumreihe hochgewachsen - ein typischer Knick-Bewuchs besteht dadurch nur bedingt. Die Eichen weisen überwiegend Stammdurchmesser von 40 bis 50 cm - vereinzelt 35 bis 60 cm auf. Einige Bäume haben sich mehrstämmig entwickelt. Im Minimum stehend die Eichen auf 3 m Abstand von Stamm zu Stamm; es ist durchgehend Kronenschluss vorhanden. Der Erdwall wurde durch eine Anschüttung ca. 2 m nach Osten verbreitert und dreireihig mit Rotbu- chen heckenartig bepflanzt; auch hier handelt es sich nicht um eine typische Knickform. Im Osten vor dem Erdwall wurden Nordmann-Tannen gepflanzt; aktuell etwa 1,5 m hoch. Der Knick geht nach Süden in eine etwa 25 m lange Feldhecke (ohne Wall) über. Vorkommende Arten: Stiel-Eiche d, Rotbuche d

Wert des Knicks entsprechend dem Bewertungsrahmen von EIGNER: 18 Punkte, Stufe II = mittlerer Wert

Wert der Feldhecke entsprechend dem Bewertungsrahmen von EIGNER: 14 Punkte, Stufe II = (noch) mittlerer Wert

Geplanter Eingriff: Es ist ein Knickdurchbruch von 10 m zur Erschließung des Teilbereichs 2 geplant. Auch wenn der Teilbereich 2 zum aktuellen Zeitpunkt nicht verbindlich überplant wird, soll dieser Knickdurchbruch jedoch in die Planung einfließen und von der Unteren Naturschutzbehörde in Aus- sicht gestellt werden um die Erschließung und eine weitere Entwicklung zur Nachverdichtung zu sichern.

Gemeinde Timmaspe 29 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Foto: Auf dem in Nord-Süd-Richtung verlaufende Knick Foto: Die Eichen auf dem Knickwall sind teilweise mehr- stockt eine Reihe Eichen (Ziffer 4 in der Abbildung 12). stämmig und haben durchgehend Kronenschluss

Google-Luftbild ergänzt - mit Hinweis auf die bestehenden Zufahrten - zu verbreitern (grüne Pfeile) und einen neuen Durchbruch (blauer Pfeil) in dem in Nord-Süd-Richtung verlaufenden

Hinweise zum Artenschutz: Arbeiten am Gehölzbestand / an den Knicks oder deren teil- weise Beseitigung müssen außerhalb der gesetzlichen Schutzzeiten erfolgen. Vermutlich müssen für den Durchbruch im Knick zwischen den Teilgebieten 1 und 2 des B-Plangebietes eine oder mehrere

Gemeinde Timmaspe 30 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Eichen entfernt werden. Abhängig von der Stärke und Struktur der Bäume müssen diese auch au- ßerhalb der Schutzzeiten ggf. auf überwinternde Fledermäuse untersucht werden.

Vor Durchführung des geplanten Eingriffs in den Knickbestand wird eine Genehmigung eingeholt.

Auf die Belange des Artenschutzes wird hierbei Rücksicht genommen. Die Hinweise vom Büro für Landschaftsentwicklung werden beachtet.

Ausnahmen von dem Verbot der Knickbeseitigung und Knickverlegung können gemäß § 30 Absatz 3 BNatSchG in Verbindung mit § 21 Absatz 3 LNatSchG erteilt werden. Bei dieser Ermessensent- scheidung sind insbesondere die faunistischen und floristischen Gegebenheiten, wie etwa Standorte der endemischen Brombeerarten, für die Schleswig-Holstein eine besondere Verantwortung hat, die biotischen und abiotischen Funktionen des Knicks sowie die Bedeutung für das Landschaftsbild wichtig. Sowohl bei einer Knickdichte von unter 80 m / ha als auch bei der Betroffenheit alter und ökologisch hochwertiger Knicks soll keine Ausnahme erteilt werden.

Die Untere Naturschutzbehörde wird um Zusage nach § 108a des Landesverwaltungsgesetztes ge- beten.

7.2 Kulturdenkmäler

Innerhalb des Plangebietes oder in seiner näheren Umgebung befinden sich keine ge- setzlich geschützten Denkmale gem. § 8 DSchG.

Südlich der Hauptstraße (K 11) wurde vom Archäologischen Landesamt ein Interes- sensgebiet, siehe Abbildung 13, in die Landesaufnahme aufgenommen. In Interessens- gebieten wird mit archäologischen Funden gerechnet. Das Plangebiet ist nicht berührt und grenzt auch nicht direkt an das Gebiet an. Trotzdem können Funde von kultureller Bedeutung nie ganz ausgeschlossen werden.

Abbildung 13: Auszug der Karte mit den archäologischen Interessensgebieten Gemeinde Timmaspe.

Gemeinde Timmaspe 31 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

8. Plangeltungsbereich und Plangebietsgröße

8.1 Plangeltungsbereich

Der Plangeltungsbereich umfasst die Flurstücke 318, 319, 139 tlw. (Erschließungs- straße „Am Teich“).

Der Plangeltungsbereich wird folgendermaßen umgrenzt:

Im Nordosten: von der Bahnlinie der Deutschen Bahn –Strecke Hamburg-Flensburg- mit der Nummer des Flurstückes 137/11

Im Südosten: von landwirtschaftlich genutzten Flächen mit der Nummer des Flurstückes 129/3 und einem mit einem Wohnhaus bebauten Grundstück „Am Teich 11“ mit der Nummer des Flurstückes 129/2

Im Südwesten: von den südlich der Gemeindestraße „Am Teich“ liegenden mit Wohn- häusern und einem Resthof bebauten Grundstücken, die von der Gemeindestraße „Am Teich“ erschlossenen sind mit den Nummern der Flurstücke 312, 313, 125/4 und 121/1, den Flurstücken 127/1 (Teich) und 67/2 (Hauptstraße) sowie den Gartengrundstücken „Hauptstraße 45, 47 und 47a“ mit den Nummern der Flurstücke 136/13 und 261/136

Im Nordwesten: von dem Wohnhausgrundstück, Am Teich 1, mit der Nummer des Flur- stückes 136/12 und von dem Wohnhausgrundstück, Hauptstraße 47 und 47a mit der Nummer des Flurstückes 136/13

Alle genannten Flurstücke liegen in der der Flur 1, Gemarkung Timmaspe.

8.2 Plangebietsgröße

Der Geltungsbereich des B-Planes Nr. 8 umfasst eine Gesamtgröße von ca. 18.450 m².

Hierin einbezogen ist der Teilbereich und 1 und 3 sowie der überplante Bereich der Straße „Am Teich“, der für die Erschließung des Gebietes benötigt wird.

9. Siedlungsentwicklung

Timmaspe ist eine ländliche Gemeinde mit einer Gesamtfläche von 1.536,22 ha *. Der Bevölkerungsstand betrug am 31.12.2019 insgesamt 1. 079 Einwohner*.

Mit dem Wohnungsbestand vom 31.12.2017 von 447 Wohnungen* hat sich ein zulässi- ger landesplanerischer Entwicklungsrahmen von 45 Wohneinheiten (WE), bezogen auf den Zeitrahmen von 2018-2030 ergeben. In dem Zeitrahmen von 2018 bis 31.12. 2019 sind 18* Baugenehmigungen erteilt worden. Der Gemeinde verbleiben bis zum Jahr 2030 noch ca. 27 WE.

*Daten vom „Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein“

Gemeinde Timmaspe 32 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Durch den B-Plan Nr. 8 wird Planungsrecht zur Errichtung von insgesamt ca. 9-11 WE geschaffen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass hauptsächlich Wohnhäuser in Form von Einfamilienhäuser entstehen werden. Durch die Festsetzung, dass Doppelhäuser nur auf Grundstücken errichtet werden können, die ≥ 1.000 m² sind, können im Teilbe- reich 1 2 Doppelhäuser entstehen. Deshalb wird angenommen, dass ca. 11 WE durch den B-Plan Nr. 8 entstehen werden.

Von den insgesamt 18 Baugenehmigungen wurden 12 Wohngebäude bis zum 31.12.2019 umgesetzt. Die Anzahl der Wohnungen am 31.12.2019 betrug 459 WE.

Derzeit sind die Wohnungen in der Gemeinde durchschnittlich mit 2,35 Einwohnern (E) belegt.

Strukturdaten: Bruttobauland: ca. 9.760 m² abzügl. Anteil der einbe- zogenen bestehenden Anliegerstraße „Am Teich“ (1.051)= 8.709 m² Nettobauland: ca. 6.650 m² Zahl der Wohneinheiten (geschätzt): ca. 11 WE Bruttowohnungsdichte: ca. 792 m²/WE Nettowohnungsdichte: ca. 605 m²/WE Größe der Haushalte (ø Belegungsdichte): 2,3 Einwohner Einwohnerzuwachs ca. 26 E Bruttowohndichte: ca. 335 m²/E Nettowohndichte: ca. 256 m²/E Prozentualer Anteil der geplanten Ver- ca. 12,5 % kehrsflächen (gesamt ca. 1.104 m², ein- schließlich Straßenbegleitgrün) für die Er- schließung vom Bruttobauland: Prozentualer Anteil der geplanten Ver- ca. 17 % kehrsflächen (gesamt ca. 1.104 m², ein- schließlich Straßenbegleitgrün) für die Er- schließung vom Nettobauland: Prozentualer Anteil der privaten Grünflä- ca. 11 % chen (gesamt ca. 957 m²) vom Bruttobau- land: Prozentualer Anteil der privaten Grünflä- ca. 14 % chen (gesamt ca. 957 m²) vom Nettobau- land: Tabelle 2: Strukturdaten

10. Ziel und Zweck der Planung

Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes sollen die planungsrechtlichen Vorausset- zungen für ein Gebiet geschaffen werden, in dem hauptsächlich gewohnt werden kann, um den zukünftigen Bedarf an Wohnungen in der Gemeinde decken zu können. Deshalb

Gemeinde Timmaspe 33 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin wird ein Allgemeines Wohngebiet festgesetzt. Das neue Wohngebiet soll sich hinsicht- lich der Art und des Maßes in die nähere Umgebung einfügen.

Ursprüngliches Ziel war es, das gesamträumliche Entwicklungskonzept „Hauptstraße“ bereits verbindlich durch den B-Plan Nr. 8 zu überplanen. Der Teilbereich 2 des Ent- wicklungskonzeptes stellt den Anschluss an das Siedlungsgefüge her. Bei diesen Flä- chen handelt es sich um private Gärten, mit unterschiedlichen Eigentümern, deren Nut- zungsaufgabe von der Mehrzahl der Eigentümer nicht gewollt ist. Um nicht Wohnein- heiten, die nicht umgesetzt werden können durch den B-Plan Nr. 8 zu binden und die Gemeinde nicht ohne Zustimmung der Eigentümer deren Flächen verbindlich überpla- nen möchte, wurde der Teilbereich 2 herausgenommen. Die Gemeinde möchte jedoch an dem gesamträumlichen Entwicklungskonzept festhalten und den Teilbereich 1 als ersten Schritt verbindlich überplanen.

Die Nachfrage in der Gemeinde besteht hauptsächlich nach größeren Baugrundstücken von Familien, die ein Einfamilienhaus errichten wollen. Der B-Plan wird nach dieser Zielgruppe ausgerichtet. Da die Grundstücke zum Aufstellen von Spielgeräten für Klein- kinder groß genug sind, wird auf ein Kleinkinderspielplatz im Wohngebiet selbst ver- zichtet. Für ältere Kinder gibt es ein Angebot im Bereich des Schul- und Sportzentrums. Durch die Ansiedlung von Familien möchte die Gemeinde die bestehende gemeindliche Infrastruktur stärken und deren Erhaltung sichern.

Die Knickstruktur einschließlich des wertvollen Baumbestandes soll so weit wie möglich erhalten. Durch entsprechende Festsetzungen wird ein ausreichender Abstand zu den geplanten Wohngebäuden eingeräumt. Für den südlichen Knick ist eine Entwidmung vorgesehen. Die Gehölze sollen jedoch erhalten bleiben und in Form einer Hecke ge- pflegt werden.

11. Wesentliche Auswirkungen der Planung

11.1 Wesentliche Auswirkungen auf Natur und Landschaft

Gemäß der Erheblichkeitstabelle vom Büro für Landschaftsentwicklung (BfL) aus Kiel, kann davon ausgegangen werden, dass keine wesentlichen Auswirkungen auf die Schutzgüter gem. § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB durch die Planung zu erwarten sind, die nicht ausgeglichen werden können. Auf der Grundlage einer Bestandserhebung, siehe Ab- bildung 14 der vorhandenen Biotoptypen wurden die Auswirkungen vorläufig abge- schätzt.

Gemeinde Timmaspe 34 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Abbildung 14: Bestandskarte der Biotoptypen vom Oktober 2020

Gemeinde Timmaspe 35 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Einschätzung der Beeinträchtigung der Schutzgüter aufgrund der Planung (Stand Oktober 2020) Erheblichkeit von Umweltschutzgut Baubedingte Auswirkun- Anlagenbedingte Auswir- Betriebsbedingte Auswirkungen gen kungen Klima Kurzzeitig – keine Auswirkun- geringe Veränderungen durch Nutzung der Gebäude nach neuem gen Überbauung, geringe Auswirkun- techn. Stand, relativ kurze Zuwegun- gen gen von bestehenden Straßen Boden Vorgaben zur Eingriffsmini- Versiegelung durch Gebäude, Inf- geringe Auswirkungen mierung - siehe auch „anla- rastruktur usw. auf ca. 3.600 qm – genbedingte Auswirkungen“ - erhebliche Auswirkungen – Aus- geringe Auswirkungen gleich soweit wie möglich im Ge- biet, überwiegend im nördlichen Teilgebiet (Maßnahmenfläche) auf ca. 1.800 qm (abhängig von der Verfügbarkeit) ansonsten er- folgt der Ausgleich über ein aner- kanntes Ökokonto Luft Kurzzeitig – keine Auswirkun- keine Auswirkungen Nutzung der Gebäude nach neuem gen techn. Stand, geringes Verkehrsauf- kommen - geringe Auswirkungen Grundwasser keine Auswirkungen Behandlung des pot. Versicke- keine Auswirkungen rungswassers gem. Runderlass; ganz oder teilweise Zuleitung zum bestehenden RRB, teilweise Ver- sickerung soweit möglich; noch zu prüfen – geringe Beeinträchti- gung Oberflächenwas- Kurzzeitig - geringe Auswir- Versickerung des Oberflächen- keine Auswirkungen ser kungen wassers soweit möglich; noch zu prüfen, Zuleitung zur örtlichen Re- genwasserleitung - geringe Aus- wirkungen Flora und Fauna, Kurzzeitige Beeinträchtigun- Für die Erschließung sind zwei Durch neue Wohnbebauung Verände- biologische Viel- gen, Fristen zum Schutz Tie- bestehende Zufahrten zu verbrei- rung der Biotoptypen – siehe anla- falt ren sind einzuhalten (Winter – tern und Teile des vorhandenen genbedingte Auswirkungen – be- siehe auch artenschutzrechtli- Knicks zu beseitigen. Außerdem triebsbedingte Auswirkungen sind hier che Prüfung) – bei Einhaltung ist für die spätere Erschließung im Vergleich zu den anlagebedingten geringe Auswirkungen weiterer Teilgebiete (WA3 und von untergeordneter Bedeutung. WEA 4) ein Knickdurchbruch not- Die für eine Bebauung in Aussicht ge- wendig. Die Knickbeseitigung und nommenen Teilflächen WEA 3 und 4 geplante Knick-Entwidmung sind werden bereits als Gärten genutzt – ausgleichspflichtig – erhebliche geringe Auswirkung Auswirkungen, Ausgleich über Ökokonten im Verhältnis 1 : 2, bei Entwidmung 1:1. Durch neue Wohnbebauung Ver- änderung der Biotoptypen von Wirtschaftsgrünland zu Sied- lungsbereich. Bedeutung für Flora und Fauna aktuell untergeordnet – geringe Auswirkungen.

Gemeinde Timmaspe 36 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Art und Menge an Während der Bauphase befris- Lokal Zunahme von typische Siehe anlagenbedingte Auswirkungen Emissionen tete Lärm-, Staub- und Ab- Emissionen von Wohnbebauung gasemissionen durch Bauma- (Heizungen, Feuerstätten, Ver- schinen, Transportfahrzeuge kehr) in geringem Umfang. Ein- usw. – haltung technischer Vorgaben / Temporäre Situation Grenzwerte. Art und Menge er- Während der Bauphase fallen Es fallen die für Wohngebietes ty- Siehe anlagenbedingte Auswirkungen zeugter Abfälle die typischen Verpackungs- pischen Hausmüll-Mengen an – und Transportmaterialien an, Entsorgung entsprechend der die ordnungsgemäß zu entsor- Kreissatzung; gen sind – Zuleitung des Abwassers an be- Temporäre Situation stehende Abwasserleitungen Mensch – Lärm Kurzzeitige Beeinträchtigun- keine Auswirkungen Kurze Zuwegung von der Haupt- gen straße zum Gebiet. Wenige (neun) - geringe Auswirkungen zusätzliche Grundstücke – geringe nAuswirkungen Mensch – Erho- Kurzzeitige Beeinträchtigun- Gebiet am nordöstlichen Orts- Auswirkungen lung gen rand, benachbart zur Bahnlinie, - geringe Auswirkungen geringe Bedeutung Landschaftsbild Kurzzeitige Beeinträchtigun- Das Gebiet befindet sich am keine Auswirkungen gen - geringe Auswirkungen nordöstlichen Ortsrand und ist zur „freien Landschaft“ durch beste- hende Knicks begrenzt. Im Nor- den schließt die größere Maßnah- menfläche mit Baum- und Ge- hölzbestand an. Entlang der Bahnlinie zusätzlicher Lärm- schutzwall. - geringe Auswirkungen Kultur- und Sach- Keine Kulturdenkmale im Ge- Wie vor keine Auswirkungen güter, kulturelles biet Erbe Regionale Kumu- Kurzzeitige und regional be- Es werden die Vorgaben zu den Siehe anlagenbedingte Auswirkungen lierung grenzter Eingriff Möglichkeiten der baulichen Ent- wicklung in der Gemeinde einge- halten Tabelle 3: Erheblichkeitstabelle

Zur Berücksichtigung der Umweltbelange und um den Eingriff in Boden, Natur und Landschaft fachlich zu bilanzieren und entsprechend auszugleichen, ist das Büro für Landschaftsentwicklung aus Kiel beauftragt worden die Auswirkungen auf die Schutz- güter zu untersuchen und im fortführenden Verfahren einen Umweltbericht zu erarbei- ten. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öf- fentlicher Belange und der anerkannten Naturschutzverbände werden die Behörden deren Aufgabenfeld den Umweltschutzes berührt, gebeten, sich im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB zu äußern.

Zur Vermeidung oder Verringerung der zu erwartenden Beeinträchtigungen für Natur- haushalt und Landschaftsbild trifft der Bebauungsplan folgende Festsetzungen:

Gemeinde Timmaspe 37 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

 Um den Flächenverbrauch zu minimieren wird eine GRZ unterhalb der Ober- grenze für Allgemeine Wohngebiete nach § 17 BauNVO festgesetzt.

 Die Befestigung von Zufahrten, Wegen und Stellplatzflächen, außerhalb der fest- gesetzten Verkehrsflächen, ist wassergebunden, aus wasserdurchlässigem Pflaster oder aus Pflaster mit mindestens 10 % Fugenanteil herzustellen. Es wird für bauliche Anlagen mit Dächern, deren Dachneigung kleiner als 20° ist, eine Dachbegrünung festgesetzt.

 Die vorhandenen ökologisch hochwertigen Elemente des Gebietes (Knicks mit Überhältern, Großbäume), werden erhalten.

 Zum Ortsrand werden eine maßvolle Gebäudehöhe von 9 m sowie eine einge- schossige Bauweise festgesetzt. Auch die Aufnahme von örtlichen Bauvorschrif- ten trägt zur Gestaltung des Landschaftsbildes am Ortsrand bei. So sind nur geneigte Dächer in ortstypischen Farben und Dachformen zugelassen.

11.2 Artenschutzrechtliche Belange

Zur frühzeitigen Überprüfung, ob artenschutzrechtliche Belange der Planung entgegen- stehen, hat die Gemeinde das Büro für Landschaftsentwicklung aus Kiel (BfL) beauf- tragt, eine Bestandsaufnahme und naturschutzfachliche Bewertung durchzuführen. Das Gutachten wurde zu dem Zeitpunkt durchgeführt, als noch alle drei Teilbereich in den Geltungsbereich des B-Planes Nr. 8 einbezogen waren und ein Verfahren nach § 13 b BauGB durchgeführt werden sollte. Die faunistische Potenzialabschätzung und Prüfung möglicher artenschutzrechtlicher Verbote gemäß § 44 BNatSchG kann deshalb für die 5. Änderung des F-Planes sowie für den B-Plan Nr. 8, im September 2020 umgestellt in ein Regelverfahren weiterhin zugrunde gelegt werden. Das Gutachten liegt mit Stand vom Februar 2020 mit folgendem Ergebnis vor:

Eine Tötung, Entnahme oder vorhabenbedingte Beeinträchtigung der Arten der FFH- Richtlinie (Anhang IV) kann ausgeschlossen werden – ebenso die Entnahme, Zerstö- rung oder Beschädigung der Fortpflanzungs- und Ruhestätten dieser Arten, wenn die benannten Schutzfristen und Auflagen eingehalten werden.

Die in der Region vorkommenden Fledermausarten nutzen das Plangebiet vermutlich als Jagdrevier / Nahrungshabitat. Diese Funktion wird bei einer Umsetzung des Vorha- bens nicht wesentlich verändert.

Es kann ausgeschlossen werden, dass europäische Vogelarten (Anhang I EG-VSchRL) bzw. deren Nester, Rast- und Ruheplätze getötet, zerstört oder erheblich beeinträchtigt werden. Die Arten kommen nicht unmittelbar im Gelände oder benachbart vor und nut- zen den Bereich bestenfalls mit geringer Wahrscheinlichkeit zur Nahrungssuche. Diese Funktion wird nicht erheblich beeinträchtigt. Falls die Baumaßnahmen innerhalb des Plangebietes während der Brutzeit von Vogelarten der Offenlandschaften durchgeführt

Gemeinde Timmaspe 38 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin werden, müssen mögliche Bruten auf der Fläche verhindert werden. Eingriffe in Ge- hölzbestände oder knickartige Strukturen dürfen nur außerhalb der Schutzfristen durch- geführt werden.

Bei einer Umsetzung des B-Plan-Verfahrens Nr. 8 der Gemeinde Timmaspe treten, bei Einhaltung der benannten Fristen, keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände ein. Das Vorhaben ist damit in Bezug auf die Verbote des § 44 (1) BNatSchG zulässig.

11.3 Wesentliche Auswirkungen durch Integration eines Allgemeinen Wohngebietes

Die Integration eines Allgemeinen Wohngebietes in einer Umgebung, die hauptsächlich durch Wohnnutzung geprägt ist, entspricht den städtebaulichen Grundsätzen, so dass Konflikte nicht zu erwarten sind. Der Lärm von der nördlich des geplanten Allgemeinen Wohngebietes verlaufenden Bahnlinie wird im fortführend Verfahren durch ein Lärm- gutachten geprüft. Erforderliche Schallschutzmaßnahmen werden in den Entwurf des Bebauungsplanes übernommen und festgesetzt.

11.4 Wesentliche Auswirkungen durch zusätzliches Verkehrsaufkommen

Aufgrund der geringen Größe des Plangebietes und der Planung von insgesamt ca. 11 Wohneinheiten kann aufgrund von Erfahrungswerten abgeschätzt werden, dass die vor- handenen Verkehrsanlagen den zusätzlichen Verkehr aufnehmen können und die ge- ringfügige Steigerung des Verkehrslärms keine wahrnehmbare Auswirkung auf die vor- handene Wohnbebauung haben wird. Eine wahrnehmbare Steigerung des Lärmpegels um 3 dB(A) wird erst mit einer Verdoppelung der Verkehrsstärke erreicht.

12. Planerisches Konzept und Inhalte des Bebauungsplanes

Zur Umsetzung der vorgenannten Ziele und Zwecke der Planung müssen die planungs- rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Zur Steuerung der Ziele und Zwecke wurden entsprechende Festsetzungen in den B-Plan Nr. 8 aufgenommen.

Als Grundlage der Festsetzungen dient das gesamträumliche Entwicklungskonzept „Hauptstraße“, siehe Abbildung 1.

12.1 Art der baulichen Nutzung (§9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB)

Im B-Plan Nr. 8 werden Allgemeine Wohngebiete gem. § 4 Baunutzungsverordnung (BauNVO) festgesetzt, da das Gebiet zur Deckung des Wohnungsbedarfs dienen soll.

Folgende Nutzungen, die ausnahmsweise in einem Allgemeinen Wohngebiet zulässig wären, sollen auch nicht ausnahmsweise zulässig sein und werden nicht Bestandteil des Bebauungsplanes. Hiermit möchte die Gemeinde in dem Allgemeinen Wohngebiet Störungen der Wohnruhe vermeiden. Dazu gehören: Gartenbaubetriebe, Tankstellen. Die Ansiedlung von flächenintensiven Nutzungen, wie Tankstellen und Gartenbaube- triebe passen nicht in die geplante Struktur. Ein Bedarf an Tankstellen und Garten- baubetrieben innerhalb des Plangebietes wird zudem nicht gesehen.

Gemeinde Timmaspe 39 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Vorsorglich werden Prostitutionsnutzungen und Wettbüros, die unter Umständen als sonstige Gewerbebetriebe und nicht als Vergnügungsstätten beurteilt werden und somit ausnahmsweise zugelassen werden könnten, generell ausgeschlossen, da eine Ansied- lung innerhalb des Gebietes von der Gemeinde nicht gewünscht ist. Somit erübrigt sich eine eventuelle Diskussion, ob es sich bei diesen Nutzungen um Vergnügungsstätten oder sonstiges Gewerbe handelt. Spielhallen werden grundsätzlich als Vergnügungs- stätten planungsrechtlich behandelt. Vergnügungsstätten sind generell in allgemeinen Wohngebieten nicht zulässig.

Ausnahmsweise können Betriebe des Beherbergungsgewerbes, sonstige nicht stö- rende Gewerbebetriebe und Anlagen für Verwaltung zugelassen werden. Räume für freie Berufe gem. § 13 BauNVO, z. B. für Arztpraxen oder für ein Architektur- oder Rechtsanwaltbüro sind allgemein zulässig.

12.2 Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB)

Das Maß der baulichen Nutzung wird im Bebauungsplan Nr. 8 durch die Festsetzung der Grundflächenzahl, der überbaubaren Grundstücksflächen, der Firsthöhen und der Zahl der zulässigen Vollgeschosse gesteuert.

Damit die Grundstücke nach dem städtebaulichen Grundsatz, mit Grund und Boden sparsam umzugehen, bebaut werden (Reduzierung der Flächenversiegelung), jedoch trotzdem eine ortstypische gelockerte Bauweise für Einzel- und Doppelhäuser entste- hen kann, wurde die zulässige Grundflächenzahl (GRZ) für die Gebiete WA 1 und WA 2 bedarfsgerecht berechnet und festgesetzt. Bei der Ermittlung der Grundflächenzahl gem. § 19 Abs. 2 BauNVO, zählen dabei die in der Planzeichnung (Teil A) festgesetz- ten privaten Grünflächen nicht mit.

Die festgesetzte Grundflächenzahl darf nach den Vorgaben des § 19 Abs. 4 BauNVO durch die Grundflächen von Garagen und Stellplätzen mit ihren Zufahrten, durch Ne- benanlagen im Sinne des § 14 und durch bauliche Anlagen unterhalb der Geländeober- fläche, durch die das Baugrundstück lediglich unterbaut wird, bis 120 m² überschritten werden. Hiermit soll erreicht werden, dass auch die etwas kleineren Grundstücke die GRZ von 0,25 für Hauptanlagen zum größten Teil ausnutzen können und zusätzlich noch eine Versiegelung durch Zufahrten, Garagen, offene Garagen, Nebenanlagen und Wege möglich ist. Anderseits soll bei großen Grundstücken die zulässige Versiegelung minimiert werden.

Abweichend von der Nachfrage in den meisten Gemeinden, besteht in Timmaspe ver- mehrt eine Nachfrage nach größeren Grundstücken. Um dieser Nachfrage entsprechen zu können, sind Grundstücksgrößen zwischen ca. 630 m² und 1.150 m² in Aussicht gestellt. Zielrichtung der Gemeinde ist, die ortstypische gelockerte Wohnbebauung fort- zusetzen. Die Errichtung von Doppelhäusern soll deshalb nur auf Grundstücken zuge- lassen werden, die über eine Grundstücksgröße von mind. 1.000 m² verfügen.

Gemeinde Timmaspe 40 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

In WA 2 ist nur Einzelhausbauweise zulässig. Zusätzlich wurde zur Abstufung der Ge- bäudetraufen zum Ortsrand die zulässige Anzahl der Vollgeschosse auf ein Vollge- schoss beschränkt. Zudem wurde eine maßvolle Gebäudehöhe von 9 m festgesetzt, die sich in die umgebende Bebauung einfügt. Die Errichtung von Zeltdächern ist in WA 2 unzulässig, da die Bebauung zukünftig den Ortsrand bildet und Satteldächer sich bes- ser im Bereich von Ortsrändern in die Landschaft einfügen. Die Hauptfirstausrichtung sollte deshalb parallel zur geplanten Straße „b“ verlaufen.

Zur Bestimmung der zulässigen Höhen sind Bezugspunkte festgesetzt. Als Bezugs- punkt für die Höhenfestsetzungen gilt die Oberkante des zum Baugrundstück nächst gelegenen Schachtdeckels innerhalb der Planstraße „a“. Die zulässigen Höhen sind von diesen Punkten, jeweils senkrecht zu messen.

Als Schutzmaßnahme vor Starkregenereignissen wird festgesetzt, dass die Oberkante „Fertigfußboden Erdgeschoss“ (OKFF EG) mindestens 0,10 m über dem festgesetzten Bezugspunkt liegen muss, damit das Regenwasser nicht von der Straße auf die Grund- stücke und in die Wohnhäuser fließen kann.

12.3 Bauweise, Baugrenzen, Stellung baulicher Anlagen (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB)

In der näheren Umgebung des Plangebietes befinden sich vorwiegend Ein- und Zwei- familienhäuser in ein- bis zweigeschossiger offener Bauweise auf großen Grundstü- cken. Auch die aktuelle Nachfrage entspricht dieser Bauweise und soll deshalb inner- halb des Plangebietes fortgesetzt werden.

Die Grundstücke sind so zugeschnitten, dass die geplanten Gebäude sich alle nach Süden ausrichten können.

Die überbaubaren Grundstücksflächen werden in der Planzeichnung (Teil A) durch Bau- grenzen festgesetzt. Um helle und freundliche Straßenräume mit begrünten Vorgärten zu erhalten, sind die Baugrenzen parallel zur Straßenbegrenzungslinie auf der nördli- chen und östlichen Grundstücksseite in einem Abstand von 3 m festgesetzt. Für die südlich und westlich an die Verkehrsflächen angrenzenden Grundstückseiten wurde zur Sicherung einer besseren Besonnung der geplanten Grundstücke und Gebäude sowie zur Verbesserung der Möglichkeit der passiven Nutzung der Sonnenenergie durch transparente Bauteile (z. B. Fenster, Wintergärten etc.) ein Abstand von 6 m festgesetzt, ebenso für Grundstücke, die mit der südlichen Seite durch einen Knick oder eine Hecke begrenzt werden. Dem östlichen Knick wurde ein Saumstreifen von 3 m vorgelagert. Damit zum Schutze des Knicks ein ausreichend großer Abstand vom Knickfuß bis zu den geplanten Gebäuden eingehalten wird, ist die Baugrenze in einem Abstand von 2 m zum Saumstreifen festgesetzt. Somit wird ein gesamter Abstand von 5 m zum östlichen Knick erreicht.

12.4 Größe der Grundstücke als Mindestmaß (§ 9 Abs. 1 Nr. 3 BauGB)

Die Darstellung der in Aussicht genommen Grundstücksgrenzen gehört nicht zu den Festsetzungen. Da sie verändert werden können, wurden Mindestgrundstücksgrößen

Gemeinde Timmaspe 41 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin mit dem Ziel festgesetzt, in diesem Gebiet die gewünschte gelockerte Bebauung mit der Festsetzung zu steuern.

12.5 Höchstzulässige Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden (§ 9 Abs. 1 Nr. 6 BauGB)

Zur zusätzlichen Steuerung der gewünschten Wohndichte, wurden die max. zulässigen Wohneinheiten pro Wohnhaus festgesetzt.

Zweifamilienhäuser sollen nur in Form von Doppelhäusern entstehen und nicht in Form von Einzelhäusern mit zwei Wohneinheiten, die wie Doppelhäuser wirken, nur mit dem Unterschied, dass die Teilung nach Wohnungseigentumsgesetz erfolgt.

Um jedoch z.B. Familien die Möglichkeit einzuräumen, einen Teil als eigenständige Wohnung für Familienangehörige abzutrennen, wurde für sogenannte Einliegerwohnun- gen eine Ausnahme eingeräumt. Diese müssen dem Hauptgebäude gegenüber von un- tergeordneter Bedeutung sein.

12.6 Flächen, die von der Bebauung freizuhalten sind (§ 9 Abs. 1 Nr. 10 BauGB)

In Verbindung mit dem § 33 (Schutzmaßnahmen) des Straßen- und Wegegesetzes des Landes Schleswig-Holstein (StrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 25. No- vember 2003 sind in Straßeneinmündungsbereichen von Erschließungsstraßen zur Verkehrssicherheit Sichtdreiecke zu ermitteln, die den Verkehrsteilnehmern ein siche- res Einmünden in die übergeordneten Straße gewährleisten.

Zur Ermittlung des Sichtfeldes wurde die RASt 06 (Ausgabe 2006) als Richtlinie ver- wendet.

Das erforderliche Sichtfeld für Kraftfahrer am Knotenpunkt der Planstraße/Hauptstraße wurde mit einer Anfahrsicht von 3,00 m vom Fahrbahnrand der Anliegerstraße (Plan- straße) bemessen. Für die Schenkellänge wurden 70 m gewählt, da innerorts von einer max. Geschwindigkeit von 50 km/h auszugehen ist.

Mit der Wahl der Anfahrsicht soll erreicht werden, dass die Kraftfahrzeugfahrer bevor sie in die übergeordnete Straße einbiegen, halten und sich dadurch stärker auf das Einbiegen in die übergeordnete Straße konzentrieren können.

Der Bereich der von Sichtdreiecken überlagerten Grundstücksflächen ist gem. der v. g. Richtlinie „RASt 06“ von ständigen Sichthindernissen in einer Höhe zwischen 0,80 m und 2,50 m freizuhalten und Einfriedigungen und Bewuchs dürfen eine Höhe von 0,80 m nicht überschreiten. Die Höhe wird bezogen auf die angrenzende mittlere Höhe der Fahrbahnoberfläche bzw. des Gehweges. Bäume, Lichtmaste, Lichtsignalgeber und ähnliches innerhalb des Sichtfeldes können, soweit Sie die Sicht nicht oder nur unwe- sentlich behindern, zugelassen werden.

Gemeinde Timmaspe 42 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

12.7 Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Bo- den, Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB)

Aufgrund der Lage an der Bahnlinie der Deutschen Bahn soll zum geplanten Wohnge- biet, welches zukünftig den bebauten Ortsrand bildet, ein Puffer in Form von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft eingehalten werden. Inwieweit Flächen für den Eingriff in Boden hiervon verwendet werden können, muss noch mit den Eigentümern geklärt werden. Ansonsten wird der Eingriff über ein anerkanntes Ökokonto ausgeglichen.

Auch die innerhalb der geplanten Wohngebiete liegenden gesetzlich geschützten Knicks wurden einschließlich Saumstreifen als Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft festgesetzt. Diese sollen als Ausgleichsflächen innerhalb des Gebietes herangezogen werden und zudem einen ausreichenden Schutz der Knicks vor der geplanten Bebauung leisten.

Im Rahmen der weiteren Bearbeitung wird eine Eingriffs- Ausgleichbilanzierung den Kompensationsbedarf für den geplanten Eingriff ermitteln. Die Festsetzung der erfor- derlichen Ausgleichsmaßnahmen erfolgt im nachfolgenden Entwurf.

Zur Minimierung des Eingriffs in den Boden und das Grundwasser wird festgesetzt, dass die Befestigung von Zufahrten, Wegen und Stellplatzflächen außerhalb der fest- gesetzten Verkehrsflächen wassergebunden, aus wasserdurchlässigem Pflaster oder aus Pflaster mit mindestens 10 % Fugenanteil herzustellen sind. Dadurch kann ein Teil des Regen- oder Oberflächenwassers auf den Zufahrten, Wege- und Stellplatzflächen direkt versickert und muss nicht in die Kanalisation eingeleitet werden.

Um eine mögliche Beeinträchtigung der Schutzgüter, zum Beispiel der nachtaktiven Tiere durch Licht bzw. Außenbeleuchtung zu vermeiden wird folgendes empfohlen:

 gezielter Einsatz der Beleuchtung (z. B. auf Wegen, im Bereich von Hauseingän- gen oder Auffahrten)  keine Dauerbeleuchtung (nachts) von Haus und Garten  Installation von Bewegungsmelder für die Außenbeleuchtung (dies spart neben- bei auch noch Energie und reduziert die Stromkosten)  Verwendung von insektenfreundlichen Leuchtmittel im Außenbereich (Natrium- dampfhochdrucklampen oder LED-Lampen) und Verzicht auf Lampen mit UV-An- teil oder nachträglich Filter einzubauen  Außenlampen mit Abblendkonstruktionen oder schwächeren Leuchten zu verse- hen und diese tiefer zu hängen

12.8 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen (§ 84 Abs. 3 LBO)

12.8.1 Örtliche Bauvorschriften (§ 84 Abs. 1 Nr. 1 LBO)

Die Gemeinde Timmaspe hat den Wunsch, ihren Ort durch die Festsetzung von örtli- chen Bauvorschriften zu gestalten. Gemeinde Timmaspe 43 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Es wurden ortstypische Dachneigungen und Farben der Dacheindeckung festgelegt.

Da z.B. Hauseingangsüberdachungen, Wintergärten und Dachterrassen oft von der Dachneigung des Hauptdaches abweichen und eine untergeordnete Bedeutung hin- sichtlich der Gestaltung haben, dürfen diese von der v. g. Dachneigung abweichen.

Zum Ortsrand sollen keine 2 geschossigen Stadtvillen mit Zeltdächer entstehen, da sie sich als weichen Übergang in die Landschaft nicht gut eignen und eher, aufgrund ihrer Baumasse, zu massiv und deshalb störend wirken können.

Die Anbringung von Solaranlagen im Dach- und Fassadenbereich ist zulässig. Freiste- hende Solaranlagen stören meist das Landschaftsbild und die Ortsgestaltung und sind nicht zulässig. Zudem benötigen sie oft wertvolle Freiräume. Die Anbringung auf dem Dach oder an der Fassade verkürzt die Leitungswege und ist effizienter.

Für die Anbringung von Solaranlagen werden geringfügige gestalterische Anforderun- gen gestellt. Dazu gehört, dass die Größe und Position der Solaranlagen passend in einem ausgewogenen Verhältnis zur Dachfläche oder zur Fassade zu wählen ist. Die Konturen der Flächen des Firstes, der seitlichen Dachränder und der Traufe sollen erkennbar bleiben. Die Flächen der Solaranlagen dürfen die Konturen des Gebäudes nicht überragen. Sie sind in wohlproportionierten Feldern zusammenzufassen.

Um jedoch den Bauherren einen Spielraum für gute Lösungen einzuräumen, die gestal- terisch überzeugen, jedoch den in den B-Plan Nr. 8 übernommenen örtlichen Bauvor- schriften widersprechen, können im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens Aus- nahmen zugelassen werden.

Es ist in ländlichen Gemeinde davon auszugehen, dass zu jedem Einfamilienhaus 2 Stellplätze erforderlich werden. In Timmaspe gibt es zwar einen ehemaligen Bahnhof, jedoch hat dieser seine Bedeutung als Haltepunkt verloren.

12.8.2 Örtliche Bauvorschriften ( § 84 Abs. 1 Nr. 5 LBO)

Die Grundstückseinfriedungen sind den ortsüblichen (dorftypischen) Materialien und Gehölzarten den Grundstückseinfriedungen der näheren Umgebung anzupassen.

13. Immissionsschutz

Zur Beurteilung der Einwirkungen des Verkehrslärms durch die nordöstlich des Plangebietes ver- laufende Bahnlinie der Deutschen Eisenbahn sowie die Landesstraße L 328 und der südwestlich des Plangebietes verlaufenden Hauptstraße (Kreisstraße K 11) wird ein Schallgutachten in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse dann im Entwurf berücksichtigt werden.

Gemeinde Timmaspe 44 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

14. Bodenordnung

Einen Teil der Flächen, die durch den B-Plan Nr. 8 überplant werden, standen zum Verkauf. Diese hat die Gemeinde zwischenzeitlich erworben. Das Flurstück 318, Flur 1, Gemarkung Timmaspe, befindet sich seit Anfang 2019 im Eigentum der Gemeinde. Mit dem Eigentümer des Flurstückes 319, Flur 1, Gemarkung Timmaspe wird ein städ- tebaulicher Vertrag abgeschlossen, der den Eigentümer zu Übernahme der anteiligen Kosten verpflichtet, die im Zusammenhang mit der Bauleitplanung und der Erschlie- ßung seiner Flächen stehen. Der private Eigentümer beabsichtigt die Grundstücke selbst zu vermarkten.

15. Bodenuntersuchungen

Zur Überprüfung der Tragfähigkeit des Bodens und der Grundwassersituation wird die Gemeinde als nächstes ein Bodengutachten in Auftrag geben. Es wird derzeit von ei- nem tragfähigen sandigen Untergrund ausgegangen. Altlasten sind nach Aussage der unteren Bodenschutzbehörde des Kreises Rendsburg-Eckernförde im Plangeltungsbe- reich nicht bekannt.

Sollten dennoch im Zuge der Baumaßnahmen Auffälligkeiten im Untergrund festgestellt werden, die auf Altablagerungen oder Kontamination mit Schadstoffen hindeuten, so ist die Kreisverwaltung Rendsburg Eckernförde, Fachdienst Umwelt - Untere Boden- schutzbehörde- unverzüglich davon in Kenntnis zu setzen.

16. Erschließung

Erschließungsvarianten sind auf Grund der Gegebenheiten nicht möglich. Das Gebiet muss über die bestehende Zufahrt von der Hauptstraße (K 11), die innerhalb der Orts- durchfahrt liegt, angeschlossen werden.

16.1 Äußere Erschließung

Damit die Müllfahrzeuge in die öffentliche Straße „Am Teich“ einbiegen und sie befah- ren können, muss die Einmündung ausgebaut und die befestigte Verkehrsfläche auf 4,75 m verbreitert werden. Derzeit handelt es sich bei der Straße „Am Teich“ um eine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit. Durch den Ausbau der Planungsstraße „b“ , die das neu geplante Wohngebiet erschließen soll und auch einen Anschluss des Teilbe- reiches 2 zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht, wird so ausgebaut, dass diese von Müllfahrzeugen befahren und der Müll direkt von den Grundstücken abgeholt werden kann.

In Verbindung mit dem § 33 (Schutzmaßnahmen) des Straßen- und Wegegesetzes des Landes Schleswig-Holstein (StrWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 25. No- vember 2003 sind in Straßeneinmündungsbereichen von Erschließungsstraßen zur Verkehrssicherheit Sichtdreiecke zu ermitteln, die den Verkehrsteilnehmern ein siche- res Einmünden in die übergeordneten Straßen gewährleisten, siehe Kapitel 12.6.

Gemeinde Timmaspe 45 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

16.2 Innere Erschließung

Zur verkehrlichen Erschließung des Plangebietes wurden 2 mögliche Varianten ausge- arbeitet.

Variante 1 Variante 2 Tabelle 4: Erschließungsvarianten

Aufgrund der Grundstücksverhältnisse im Teilbereich 2 ergeben sich für den Teilbe- reich 2 keine wesentlich vergleichbaren Varianten. Die Verkehrserschließung ist nur als Stichstraße sinnvoll. Auf Grund der Länge der Stichstraße, > 100 m, ist aus städ- tebaulichen Gründen am Ende ein Wendeplatz für Müllfahrzeuge empfehlenswert, da- mit die Müllfahrzeuge den Müll sowie die Wertstoffe direkt vom Grundstück abholen können.

Nach Überprüfung der Varianten zur Erschließung des Teilbereiches 1, stellte sich eine Ringstraße als Einbahnstraße (Variante 2) als Lösung heraus, die den geringsten Flä- chenverbrauch benötigt und somit, trotz einer höheren Anzahl der geplanten Parkplätze gegenüber der Variante 1, sich am wirtschaftlichsten darstellte.

Weitere Vorteile der Variante 1 gegenüber der Variante 2:

 Übersichtlicher Verkehr aus einer Richtung innerhalb des Teilbereiches 1;  Die Verkehrsflächen können als Abstand (gefordert von der Unteren Natur- schutzbehörde) der planten Bebauung zum Knickbestand (mittiger Knick zwi- schen Teilbereich 1 und Teilbereich 2) verwendet werden. Der Knick kann in öffentlicher Hand bleiben und einheitlich gepflegt werden. So kann verhindert werden, dass der Knick entwidmet werden muss.

Als Profil für die geplante Einbahnstraße „b“ im Teilbereich 1 (Variante 2) wurde eine 3 m breite Fahrbahn im Mischungsprinzip gewählt, die beidseitig einen Grünstreifen von 50 cm erhält. Die Parkstreifen sind 2 m breit.

Gemeinde Timmaspe 46 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Als Profil für die geplante Stichstraße im Teilbereich 2 (der aktuell nicht verbindlich überplant wird) wurde eine 4,75 m breite Fahrbahn im Mischungsprinzip gewählt, die beidseitig einen überfahrbaren Streifen von 50 cm erhält. Die Wendeanlage für Müll- fahrzeuge hat einen Radius von 10 m + 1 m Überhang. Die Parkstreifen sind 2 m breit.

16.3 Ruhender Verkehr

Innerhalb des Teilbereiches 1 sind 7 öffentliche Parkplätze geplant. Auf dem jeweiligen Baugrundstück sind 2 Stellplätze je Wohneinheit nachzuweisen.

16.4 Bodenbewegungen

Innerhalb des Plangebietes ist im Rahmen der Erschließungsarbeiten mit Bodenbewe- gungen zur Angleichung des Geländes zum Anschluss an die bestehenden Erschlie- ßungsstraßen und Leitungen zu rechnen. Ob ein Bodenaustausch erforderlich wird, muss in dem noch zu erstellenden Bodengutachten untersucht werden.

17. Ver- und Entsorgung

Die Baunutzungsverordnung ermöglicht in § 14 Abs. 2 die ausnahmsweise Zulassung der zur Versorgung der Baugebiete mit Elektrizität, Gas, Wärme und Wasser sowie zur Ableitung von Abwasser dienenden Nebenanlagen in den Baugebieten, auch wenn für sie im Bebauungsplan keine besonderen Flächen festgesetzt wurden. Dies gilt auch für fernmeldetechnische Nebenanlagen sowie für Anlagen für erneuerbare Energien, so- weit nicht Absatz 1 Satz 1 der BauNVO Anwendung findet.

Da zum Zeitpunkt der Planaufstellung noch nicht abschließend übersehen werden kann, welche Nebenanlagen für die Versorgung des Gebietes erforderlich sind und wo der zukünftige Standort sein soll, werden im B-Plan diesbezüglich keine Festsetzungen getroffen, sondern müssen gem. § 14 Abs. 2 BauNVO ausnahmsweise zugelassen wer- den.

17.1 Wasser-, Strom- und Gasversorgung

Die Versorgung mit Wasser, Strom und Gas erfolgt durch die Stadtwerke Neumünster.

17.2 Entwässerung

Regenwasser: Das Plangebiet soll an das bestehende Regenrückhaltebecken ange- schlossen werden, welches am Ende der Straße „Am Teich“ liegt.

Voraussichtlich reicht die Kapazität des Regenrückhaltebeckens zur Aufnahme des zu- sätzlichen Regenwassers aus dem geplanten Wohngebiet aus. Dieses wird jedoch im weiteren Verfahren noch einmal von dem beauftragten Erschließungsplaner geprüft.

Gemeinde Timmaspe 47 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Schmutzwasser: Das Plangebiet kann an das Klärwerk der Stadtwerke Neumünster an- geschlossen werden. Die bestehende Schmutzwasserleitung befindet sich in der öf- fentlichen Anliegerstraße „Am Teich“. Ob diese für den Anschluss der geplanten Wohn- gebiete des gesamträumlichen Entwicklungskonzeptes „Hauptstraße“ ausreichend di- mensioniert ist, soll im weiteren Verfahren, unter Anderem zur Bestimmung der Er- schließungskosten, frühzeitig geprüft werden.

17.3 Abfallbeseitigung

Die Abfallbeseitigung erfolgt gem. der Satzung des Kreises Rendsburg-Eckernförde. Die Abfallbehälter werden an den Abfuhrtagen zur Entleerung an die öffentlichen Ver- kehrsflächen gestellt und können direkt von den geplanten sowie bestehenden Grund- stücken abgeholt werden, da durch die Planstraße „b“ das Müllfahrzeug nicht wenden muss, sondern alle Grundstücke im Erschließungsring direkt anfahren kann.

17.4 Brandschutz

Der aktive Brandschutz wird durch die freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Timmaspe sichergestellt. Die Standorte notwendiger Entnahme-Stellen (Hydranten, Feuerlösch- teiche) werden mit der freiwilligen Feuerwehr im Zuge der Erschließungsmaßnahmen festgelegt.

17.5 Kommunikationslinien

Die Gemeinde verfügt über ein Telekommunikationsnetz der Telekom sowie der Stadt- werke Neumünster, an die das Plangebiet angeschlossen werden kann.

18. Zu beachtende Hinweise

18.1 Kulturdenkmale

Der § 15 DSchG ist zu beachten: Wer Kulturdenkmale entdeckt oder findet, hat dies unverzüglich unmittelbar oder über die Gemeinde der oberen Denkmalschutzbehörde mitzuteilen. Die Verpflichtung besteht ferner für die Eigentümerin oder den Eigentümer und die Besitzerin oder den Besitzer des Grundstücks oder des Gewässers, auf oder in dem der Fundort liegt, und für die Leiterin oder den Leiter der Arbeiten, die zur Entdeckung oder zu dem Fund geführt haben. Die Mitteilung einer oder eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Die nach Satz 2 Verpflichteten haben das Kultur- denkmal und die Fundstätte in unverändertem Zustand zu erhalten, soweit es ohne erhebliche Nachteile oder Aufwendungen von Kosten geschehen kann. Diese Verpflich- tung erlischt spätestens nach Ablauf von vier Wochen seit der Mitteilung. Archäologisch Kulturdenkmale sind nicht nur Funde, sondern auch dingliche Zeugnisse wie Verände- rungen und Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit.

Nortorf, den ………………… Siegel ………………………………………… - Der Amtsdirektor- Staschewski Gemeinde Timmaspe 48 ak-stadt-art Dipl. -Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

19. Liste der Anlagen

Anlage 1: Faunistische Potenzialabschätzung /Prüfung möglicher artenschutzrechtli- cher Verbote gemäß § 44 BNatSchG (Stand: Februar 2020)

20. Verzeichnisse

20.1 Abbildungen

Abbildung 1: Gliederung des Plangebietes in 3 Teilbereiche und gesamträumliches Entwicklungskonzept zum aufgestellten B-Plan Nr. 8 “Hauptstraße“ ...... 6 Abbildung 2: Auszug aus dem Flächennutzungsplan o. M., mit umrandeten Änderungsbereich zur Vorbereitung des gesamträumlichen Entwicklungskonzeptes „Hauptstraße“ ...... 7 Abbildung 3: Gliederung des Plangebietes in 3 Teilbereiche ...... 7 Abbildung 4: Auszug aus dem Landschaftsplan o. M...... 8 Abbildung 5:Ausschnitt aus der topografischen Karte des Landesamtes für Vermessung und Geoinformationen des Landes Schleswig-Holsteins, hier verkl. o. M...... 10 Abbildung 6: Ermittelte Potentialflächen der Innentwicklung im Rahmen der Fortschreibung von 2019 ...... 13 Abbildung 7: Auszug aus dem Landesentwicklungsplan, vergrößert o.M...... 15 Abbildung 8: Auszug aus dem Regionalplan III, vergrößert o.M...... 16 Abbildung 9: Neuzuschnitt der Planungsräume für Schleswig-Holstein ab Januar 2014 ...... 18 Abbildung 10: Vorranggebiet PR2_RDE_126 (Stand 4. Entwurf) ...... 19 Abbildung 11: Geltungsbereich des B-Planes Nr. 8 zum Zeitpunkt der Planungsanzeige am 30.11.2018 mit einer Größe von ca. 2,78 ha ...... 20 Abbildung 12: Übersichtsplan Knickbestand ...... 27 Abbildung 13: Auszug der Karte mit den archäologischen Interessensgebieten Gemeinde Timmaspe...... 31 Abbildung 14: Bestandskarte der Biotoptypen vom Oktober 2020 ...... 35

20.2 Tabellen

Tabelle 1: Abwägungstabelle ...... 25 Tabelle 2: Strukturdaten ...... 33 Tabelle 3: Erheblichkeitstabelle ...... 37 Tabelle 4: Erschließungsvarianten ...... 46

Gemeinde Timmaspe 49