Ausgabe 2 | April 2021 | 43. Jahrgang | € 2,10 MAGAZIN

4.361.942 Stimmen für den Römer.

Kommunalwahl Vorstellung Wahlkreisdelegiertenversammlung Aus der Partei

Frankfurt Die neue Wahlen um die Kandidatur Interview mit dem MIT- hat gewählt CDU Römerfraktion für die Bundestagswahl Vorsitzenden Boris Rhein

Seite 6 Seite 8 Seite 12 Seite 14 Inhalt

Editorial 3 stock.adobe.com Bild: 6 Aus der Partei – Bericht des Kommunalwahl Frankfurt hat gewählt Spitzenkandidaten 4 Richtungswahlen in Frankfurt am Main 6 Die neue CDU Römerfraktion 8 Wahlen um die Kandidatur für die Bundestagsfraktion 12 Interview mit Boris Rhein 14 CDU News 18 CDU im Dialog – Interview mit Stephan Siegler 20 CDU in Aktion – Kommunalwahlkampf in den Sozialen Medien 22 Zahlen zum Kommunalwahlkampf 31 8 Bild Dr. Nils Kößler: Alex Schwander/alle anderen Bilder: privat anderen Schwander/alle Alex Kößler: Nils Dr. Bild Vorstellung Die neue CDU Römerfraktion Bild: Tobias Koch Bild: Alex Schwander Alex Bild: Impressum

Herausgeber: CDU-Kreisverband Kurt-Schumacher-Straße 30–32 60313 Frankfurt a. M. Tel. (069) 153099-0 12 [email protected], www.cduffm.de Wahlkreisdelegiertenversammlung Redaktion: Ann-Kristin Müller (akm, V.i.S.d.P. für die Parteiarbeit), Wahlen um die Kandidatur für die Bundestagswahl Jan Schneider (js),

Freie Autoren (Kürzel): Monika Imtrau (mi), Uta Rasche (ur), Christina Ringer (cr), Dr. Wolfram Roos (wr), Yannick Schwander (ys), Prof. Dr. MdB (mz)

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die

Meinung der Herausgeber und der Redaktion wieder. Landtag Hessischer Bild:

Titelseite Bild: stock.adobe.com

Herstellung: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Frankfurt Redaktionsschluss für diese Ausgabe: 20.03.2021 Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 20.06.2021 14 Interview mit dem MIT-Kreisvorsitzenden Boris Rhein ­ „Wir sind die Partei von Maß und Vernunft“

DE-077-562715 Ausgabe 2 | April 2021 | 43. Jahrgang | € 2,10 FRANKFURT MAGAZIN Editorial

4.361.942 Stimmen für den Römer.

Jetzt Mitglied werden im#teamCDU! Kommunalwahl Vorstellung Wahlkreisdelegiertenversammlung Frankfurt Aus der Partei Die neue hat gewählt Wahlen um die Kandidatur www.cdu.de/mitglied-werden CDU Römerfraktion Interview mit dem MIT- für die Bundestagswahl Seite 6 Vorsitzenden Boris Rhein Seite 8 Seite 12 Seite 14

Liebe Leserinnen und Leser.

in außergewöhnlicher und intensiver Kommunalwahlkampf Eliegt hinter uns. Wir haben sehr lange auf diese Kommunalwahl hingearbeitet. Und ich danke allen, die so sehr für die CDU und Frankfurt gekämpft haben. Dieser Wahlkampf hat gezeigt, dass wir Ihr wollt auch Wahlkampf in außergewöhnlichen Zeiten können, dass wir flexibel sind und dass wir zusammenhalten. Aber auch ich freue mich, Sie alle wieder in einer vollen Halle persönlich zu treffen. Das persönliche Gespräch ist eben durch nichts zu ersetzen. Mitglieder

Wir werfen in diesem Heft den Blick zurück auf die Kommunalwahl und auf die Arbeit eines großartigen Stadtverordnetenvorstehers. Wir schauen aber auch gespannt in die Zukunft und stellen unser werben? neues Team im Römer vor. Außerdem sprachen wir mit dem MIT- Kreisvorsitzenden Boris Rhein über die wirtschaft­lichen Folgen der Corona- Pandemie und die Zukunft unserer Stadt. Zu jeder Zeit – spontan und überall? Dann einfach nur ausschneiden und Anfang des Jahres stellen wir – während des Kommunalwahlkampfes ab in euren Geldbeutel! – auch schon die Weichen für die Bundestagswahl am 26. September 2021. Wir nominierten unsere beiden Bundestagskandidaten: Im Wahlkreis 183 wird wieder Bettina M. Wiesmann antreten und im Wahlkreis 182 Axel Kaufmann. Ein enorm wichtiger Bundestagswahl- Scan kampf steht vor der Tür. Ganz nach dem Motto: Nach der Wahl ist vor me ! der Wahl. ✁ Schreiben Sie uns ihre Wünsche und Anregungen. Es interessiert uns, was sie gerne im Frankfurt Magazin lesen wollen.

Viele Grüße

Immer in der Tasche: Ann-Kristin Müller, Chefredakteurin Der direkte Weg zum Mitgliedsantrag! Aus der Partei Verlässlich in schwierigen Zeiten

Liebe Mitglieder und Freunde der CDU Frankfurt,

das Ergebnis der Kommunalwahl am ­ 14. März hat uns alle tief getroffen. Dass unsere Partei, die wie keine andere mit

Bild: CDU Frankfurt CDU Bild: dem Erfolg dieser Stadt verknüpft ist, nur noch zweitstärkste Kraft wurde, ist bitter. Hieran gibt es nichts zu beschö- nigen.

Hatten wir bei der Kommunalwahl 2011 noch gehofft, dass der „Fukushima-Effekt“ ein einmaliges Ereignis bleiben wird und unsere kommunalpolitische Leistungsbilanz nicht noch einmal derart brutal in den Schatten gestellt wird, so ahnten wir schon vor Wo- chen: Wir stehen vor einem zweiten „Fuku- shima“. Trotz aller Corona-Beschränkungen hatten wir sehr früh und professionell unser Wahlprogramm fertiggestellt und unsere Kandidatenliste aufgestellt. Und wir haben unter widrigen Umständen einen völlig neu- artigen Kommunalwahlkampf auf die Beine gestellt. Mit zahlreichen Online-Veranstal- tungen haben wir – so gut, wie es nur geht – ein Gefühl von Gemeinschaft erzeugen kön- nen und unsere Mitglieder motiviert. Zahl- reiche Stadtbezirksverbände wollten nicht auf die gewohnten Infostände verzichten und führten diese mit viel Herzblut und cle- veren Ideen unverdrossen durch. Für alle diese Mühen und für diesen beeindrucken- Jan Schneider, Kreisvorsitzender der CDU Frankfurt den Wahlkampfgeist möchte ich mich auch an dieser Stelle noch einmal herzlich bei allen bedanken!

Oft mit zweierlei Maß gemessen zu werden, ist unsere Herausforderung Nicht nur ich als Kreisvorsitzender war von diesem herausragen- den Engagement zutiefst beeindruckt. Da ich aber ebenfalls sehr viel unterwegs war und im engen Erfahrungsaustausch mit unse- ren Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfern stand, merkte ich sehr früh: Der politische Wind weht uns kräftig ins Gesicht! Es zeichne- te sich ab, dass wir als CDU für alles in Haftung genommen wer- den sollten, was in der aktuellen Corona-Pandemie nicht funktio- niert hat und zusätzlich wurden wir immer deutlicher damit kon- frontiert, dass gerade Unionsabgeordnete mit Korruptionsvor-

4 Aus der Partei

würfen im Lichte der Kamerascheinwerfer standen. Natürlich hat- verändern, kann man nicht ignorieren. Und planen wir ein solches ten wir alle gehofft, dass die Wählerinnen und Wähler zwischen Gebiet, werden aus Protest – ja, genau – die Grünen gewählt. Doch diesen Umständen und unserer kommunalpolitischen Leistungsbi- dies ist noch nicht alles: Durch unsere nachhaltig erfolgreiche lanz zu unterscheiden wissen. Das haben sie allerdings nicht und Wirtschaftspolitik konnte die Stadt Frankfurt ein umfangreiches offenbar wollten sie das auch nicht mehr. Mit allergrößter Mühe und starkes Sozial- wie auch Kulturangebot finanzieren. Offenbar konnten wir unsere bisherigen Hochburgen weitestgehend vertei- interessiert es auch hier immer weniger Bürgerinnen und Bürger, wie die hierfür benötigten Finanzmittel erwirtschaftet werden. Dass deutlich mehr als 300.000 Pendler zum wirtschaftlichen „Der politische Wind weht uns Rückgrat unserer Stadt gehören und nicht wie Bittsteller behan- delt werden können, nehmen wohl immer weniger Einwohnerinnen kräftig ins Gesicht!“ und Einwohner wahr. Geht es nach ihnen, werden ohne Rücksicht auf Verluste Straßen für den Verkehr geschlossen und ausschließ- lich Fahrradwege gebaut. Wir als CDU Frankfurt haben uns zu den digen. Ein Blick auf die Wahlbeteiligung vor Ort zeigte sehr deutlich, Zielen des Radentscheids bekannt und in der letzten Stadtregie- dass insbesondere die CDU das Problem hatte, die eigene Stamm- rung den Ausbau des Fahrradverkehrs ausdrücklich unterstützt. wählerschaft zu mobilisieren. Sicher: Die Sozialdemokraten wurden Wir haben aber auch immer klar gemacht, dass wir die Interessen noch deutlicher abgestraft. Sie zahlten den Preis für die andauern- aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigen müssen und dass ein den Eskapaden des Oberbürgermeisters, von dem sie sich bis zu- harmonisches Miteinander möglich ist. Warum werden auch hier letzt nicht distanziert haben. Hinzu kommt, dass schon seit länge- immer Maximalforderungen gestellt und damit radikale Maßnah- rer Zeit ein erheblicher Teil der sozialdemokratischen Wählerschaft men gefordert? Diese Frage muss erlaubt sein. Doch offenbar ist eher zu den Grünen tendiert. Und dies führt uns geradewegs zum die wohlstandsbasierte Experimentierfreude vieler auch an dieser Wahlergebnis der Grünen, das gleich mehrere berechtigte Fragen Stelle noch lange nicht am Ende. aufwirft: Wenn der CDU Versäumnisse in der Corona-Politik vorge- worfen werden, wieso spielte es keine Rolle, dass der Hessische Wir müssen Kurs halten Gesundheitsminister den Grünen angehört? Wie man hörte, gab es Aus all diesen Gründen kann es für uns als CDU Frankfurt nur die auch in Baden-Württemberg Anlaufschwierigkeiten beim Impfen, Erkenntnis geben, dass wir unseren Kurs halten müssen, inhaltlich aber warum hat niemand den Grünen Gesundheitsminister dort kri- und personell. Wir sollten unseren Prinzipien treu bleiben, uns tisiert? Und warum haben die Schwierigkeiten in Rheinland-Pfalz noch intensiver um unsere Stammwählerschaft kümmern und die- nicht dazu geführt, dass die SPD abgestraft wurde, stellt doch se wieder zur Wahl motivieren. Eine zweite „grüne Partei“ kann ebendiese Partei die dortige Gesundheitsministerin? und wird nicht die Lösung des zuvor beschriebenen Dilemmas sein. Denn die Erfahrung, etwa der „angegrünten SPD“, zeigt, dass Wohlstand der Stadt Frankfurt erhöht die Experimentier- am Ende immer das Original gewählt werden wird. Wer braucht freude schon eine Partei-Kopie? Lassen Sie uns daher mit Mut und Ent- Doch das Wahlergebnis wirft für uns als CDU noch weitere Fragen schlossenheit auf die Bundestagswahl blicken. Natürlich werden auf. Wieso wird gerade in den großen Neubauvierteln unserer die schlechten Nachrichten aus nicht einfach aufhören und Stadt – Riedberg, Europaviertel, Gallus – derart viel Grün gewählt? selbstverständlich wird noch das eine oder andere Thema auf- Wer diese Viertel aus eigener Anschauung kennt, weiß, dass dort kommen, bei dem wir in unserer Arbeit hier vor Ort in Frankfurt überdurchschnittlich häufig ein mondäner Lebensstil gelebt wird: gebremst werden. Wir sollten uns davon aber nicht aufhalten Große Wohnungen gehen mit großen Autos (SUVs) einher, es wird ­lassen und vielmehr unsere beiden hervorragenden Kandidaten häufig gereist und gesundheitsbewusst eingekauft. Offensichtlich Bettina M. Wiesmann und Axel Kaufmann unterstützen. Sie sind ein ist für diese letztlich zutiefst bürgerliche Wählerschicht die CDU sehr gutes Personalangebot für den neuen und werden im Moment uninteressant. Dass es vor allem die CDU war, die uns vorbildlich auf der Bundesebene vertreten. Bitte unterstützen Frankfurt als Wirtschaftsstandort und neue Heimat attraktiv ge- Sie beide mit Rat und Tat. Qualität wird sich – wie in vielen anderen macht hat, wird dort nicht wahrgenommen. So paradox es auch Bereichen des Lebens – am Ende doch durchsetzen! erscheinen mag: Gleichzeitig wird es von weiten Teilen der Wähler- schaft, etwa in Nordend und Bornheim, honoriert, wenn ein schon geplantes und dringend benötigtes Wohngebiet wie die Günthers- burghöfe wieder gekippt werden soll. Für uns als CDU ist dies ein Ihr ernst zu nehmendes Dilemma: Schaffen wir neuen Wohnraum, le- ben dort auffällig viele Grünen-Wähler. Dass von den mehr als 100.000 Neubürgerinnen und Neubürgern, die in den letzten zehn Jahren in unsere Stadt gezogen sind, überdurchschnittlich viele Jan Schneider, Grün wählen und damit die Wählerbasis auf Dauer tief greifend Kreisvorsitzender

5 Aus der Partei – Frankfurt hat gewählt Kommunal- wahl

Bürgerliche Parteien verfügen über keine eigenen Mehrheiten 2021 Frankfurt hat gewählt Bild: stock.adobe.com Bild:

Die Kommunalwahl am 14. März hat zu klaren Ergebnissen geführt: Frankfurt am Main ist eine Stadt mit einer klaren linken Mehrheit. Eine neue Stadtregierung unter maßgeblicher Beteiligung der CDU Frankfurt ist keine Selbstverständlichkeit mehr.

Gleich mehrere gesellschaftspolitische ordnete aufkam. Auch sollte sich zeigen, in den letzten zehn Jahren verstärkt nach Grundströmungen haben dazu geführt, dass sich zwei schon länger zu beobach- Frankfurt gezogenen Neubürgerinnen dass die CDU nur noch zweitstärkste Kraft tenden Trends ungebremst fortsetzen: und Neubürger scheint den städtischen wurde. Einerseits hält der Trend im sozialdemo- Lebensstil mit der Wahl der Grünen zu Nicht nur, dass von der bundespolitischen kratischen Lager an, eher die Grünen zu verbinden. Ebene ein kräftiger Gegenwind für den wählen und als stärkste linke Kraft zu eta- Alleine die bisherigen Hochburgen der CDU CDU-Kommunalwahlkampf in Form einer blieren; andererseits hat ein beachtlicher Frankfurt, gerade in den nördlichen bzw. zunehmenden Kritik an den Corona- Anteil der bürgerlichen Wählerinnen und nordöstlichen Stadtteilen, die ihre traditio- Schutz­maßnahmen und der „Masken-­ Wähler keine klare Präferenz für die grüne nelle Struktur bewahrt haben, konnten sich Affäre“ rund um einige Bundestagsabge- Konkurrenz. Insbesondere ein Großteil der noch klar behaupten. (red) ■

6 Frankfurt hat gewählt – Aus der Partei

Stadtverordnetenwahl 2021: Sitzverteilung in der neuen Stadtverordnetenversammlung

4 23 20

16

Wahlergebnisse in Prozent: 16 7,9 % Die Linke 21,9 % CDU 7 17,0 % SPD 12,7 % Sonstige 24,6 % Grüne 7,6 % FDP

4

7 3,7 % Volt 4,5 % AfD Quelle: https://wahlen.votemanager.de Quelle:

Stadtverordnetenwahl 2021: Entwicklung der Wahlbeteiligung

70 60 50 40 30 20

10 Ein erfreulicher Trend zeichnet sich ab: 0 Die Wahlbeteiligung bei den Frankfurter 1976 1993 2001 2006 2011 2016 2021

Quelle: https://wahlen.votemanager.de Quelle: Kommunalwahlen steigt wieder an.

Stadtverordnetenwahl 2021: Wahlberechtigte und Wähler/innen (2001 bis 2021):

2001 2006 2011 2016 2021 Merkmal absolut in % absolut in % absolut in % absolut in % absolut in %

Wahlberechtigte 419.897 100,0 426.588 100,0 453.480 100,0 502.107 100,0 512.034 100 Wähler/innen 193.515 46,1 172.196 40,4 192.242 42,4 195.770 39,0 230.690 45,1 davon ... Urnenwähler/innen 155.855 80,5 137.329 79,8 152.005 79,1 147.025 75,1 100.131 43,4 Briefwähler/innen 37.660 19,5 34.867 20,2 40.237 20,9 48.745 24,9 130.559 56,6 Quelle: https://wahlen.statistik.hessen.deQuelle: Der starke Zuzug nach Frankfurt zeigt sich vor allem im Rekordhoch bei den wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern.

7 Aus der Partei – Die neue CDU Römerfraktion geht an die Arbeit

Die neue CDU Römerfraktion geht an die Arbeit

ie neue CDU-Fraktion im Frankfurter der seit 2019 Fraktionsvorsitzender ist und menden Wochen zeigen, wenn sich die Aus- D­Römer wird leider kleiner sein, als es die im zurückliegenden Kommunalwahlkampf schüsse formieren und die fraktionsinter- alte Fraktion war. Gleichzeitig wird sie jün- der Spitzenkandidat der CDU Frankfurt war. nen Arbeitskreise gebildet werden. ger, weiblicher und aus allen Teilen Frank- In der Fraktion werden sich auch Mitglieder Im Folgenden stellen wir unsere neuen Ver- furts besetzt sein. finden, die durch das Wahlsystem einige treterinnen und Vertreter in der Frankfurter 11 der 20 Fraktionsmitglieder sind neu im Plätze auf der CDU-Liste gewonnen haben. Stadtverordnetenversammlung kurz vor. ­Römer, ihnen zur Seite stehen 9 Fraktions- So wurde die ursprüngliche Liste in be- Wir zeigen unsere Fraktionsmitglieder auch mitglieder, die bereits über lange Jahre Er- trächtlichem Maße von den Wählerinnen einmal abseits der Politik und beweisen da- fahrung im Römer gesammelt haben. und Wählern neu sortiert. durch, wie verwurzelt die neue CDU Römer- Angeführt wird die Römerfraktion auch in Wie die Aufgabenteilung innerhalb der fraktion in der Stadtgesellschaft ist. den kommenden Jahren von Dr. Nils Kößler, Fraktion aussehen wird, werden die kom- (ys) ■

„Ich setze mich mit

der CDU dafür ein, dass Frankfurt eine sichere Stadt ist, in der es für alle Arbeitsplätze und die richtigen sozialen Angebote gibt. Gemein sam wollen wir unsere - Stadt noch lebenswerter und nachhaltiger

Bild Dr. Nils Kößler: Alex Schwander/alle anderen Bilder: privat anderen Schwander/alle Alex Kößler: Nils Dr. Bild machen, auch in

Krisenzeiten.“

Dr. Nils Kößler

„Als Lehrerin und zweifache Mutter sind die Bildungs- und Sozialpolitik natürlich meine Steckenpferde. Des Weiteren liegen mir eine durchdachte Digitalisierung, die Förderung von Frauen, eine ausgewogene Verkehrspolitik und eine behutsame Stadtent- wicklung am Herzen.“

8 Sara Steinhardt Die neue CDU Römerfraktion geht an die Arbeit – Aus der Partei

„Susanne Serke, 41-jährige Bankkauffrau, lebe im Frankfurter „Ich möchte mich in der Westen. Neben Politik kommenden Wahlperiode mache ich gerne Musik für die Sanierung, den (ich spiele Querflöte im Ausbau und die Digitali- Blasorchester Höchst, sierung der Schulen Gitarre und Ukulele), sowie den weiteren lese viel und gehe, wenn Ausbau des Sportange- keine Pandemie ist, als botes und die Verbesse- Dauerkarteninhaberin zu rung des ÖPNV-Angebo- Eintracht Frankfurt.“ tes einsetzen.“ Susanne Serke Christian Becker

„Ich bin Kriminalhaupt- kommissar und der Gesundheitsmanager der „Als Marathonläufer Frankfurter Polizei. weiß ich, dass man nur Meine Themenschwer- mit langem Atem ans punkte sind Soziales, Ziel kommt. Das gilt Gesundheit und Sicher- auch für die Kommunal­ heitspolitik. Wer Politik politik. Mit diesem für Frankfurt macht, langen Atem möchte muss Politik für alle ich die Herausforde­ Frankfurter machen, rungen für unser egal woher sie kommen.“ Frankfurt angehen und helfen zu lösen.“ Stephan Siegler Yannick Schwander

„Als gebürtiger Frank­ furter liegt mir unsere Stadt ganz besonders ­am Herzen. Ich engagiere mich für ein sicheres Frankfurt, das Vereine fördert, Bildungseinrich - „Frankfurt braucht den tungen stärkt, Arbeits - Willen zum gemeinsamen plätze schafft und in Handeln. Von Digitalisie- dem Jung und Alt gerne rung wird genug geredet leben.“ – sie muss gemacht werden. Die Stadt Martin-Benedikt Schäfer braucht zukunftsorien- tierte Gestaltung, eine Elektroladeinfrastruktur, mehr Grün. Ich bin froh, mitwirken zu können.“

Christiane Loizides

9 Aus der Partei – Die neue CDU Römerfraktion geht an die Arbeit

„Die Weiterentwicklung „Der Gegenentwurf des Verkehrsangebots zur Mainmetropole – ist mein Anliegen. Seit Heu machen etwa: Der meiner Kindheit gilt Traktor und ich ver­ meine Leidenschaft dem stehen uns gut, fast ÖPNV und der Geschich- gleich alt sind wir und te der Stadt. Heute liegt zockeln gemächlich über mir der Ausgleich die Wiese. Wenn ich zwischen Wirtschaft, nicht fahre, muss ich öffentlichen Belangen, rechen, mit einem allen Generationen und Holzrechen, versteht Nachhaltigkeit am sich. Die Hunde rennen Herzen.“ neben her, der Pfälzer ist Riesling, großartig. Das Frank Nagel sind schon mal drei meiner Hobbys …“

Claudia Korenke

„Ich freue mich darauf, meine Erfahrungen aus vielen Jahren im Ortsbeirat nun in der ganzen Stadt einzubrin- gen. So kann ich wichtige Themen voranbringen und die „Ich bin Bankkaufmann und seit rund 40 CDU Frankfurt bestmög- Jahren ehrenamtlich in lich vertreten. Entspan- Frankfurt aktiv. Dabei nung und Ausgleich finde gilt es oft, mit viel ich bei langen Spazier- Ausdauer „dicke gängen mit meinem Bretter zu bohren“. Hund Vince.“ Nur so konnte ich z. B. - Carolin Friedrich mein Projekt „Sport park Preungesheim“ aktiv vorantreiben. Meine Stärken sind zuhören, anpacken und nachfassen.“ Robert Lange „Als selbst. Vermögens- berater bin ich über sechs Jahre im Römer. Gemäß dem Motto „Bauen ist der beste Mietendeckel“ setze ich „Als Schulleiterin einer mich für mehr Wohnraum Grund-, Haupt- und für alle ein. Meinen Realschule liegt mir der Ausgleich finde ich beim Bildungsbereich natur­ Radfahren und Wandern, gemäß am Herzen. wenn nicht zuvor ein Sämtlichen Kindern eine gutes Buch meinen Weg gute Zukunft zu bieten kreuzt.“ ist eine wirkliche Herausforderung. Ich Dr. Albrecht Kochsiek freue mich auf meine 3. Legislaturperiode im Römer.“

Sabine Fischer 10 Die neue CDU Römerfraktion geht an die Arbeit – Aus der Partei

„Vielen Dank für das Vertrauen der Frank­ furter Bürgerinnen und Bürger, dass ich Sie in der Stadtverordneten- versammlung vertreten „Täglich lebe ich mit d arf. Ich werde mein 3 Kindern Familien Bestes geben, um unsere ­ themen u. Stadt voranzubringen a. Bildung und durch unsere und Frankfurt noch F­ irma Wirtschaftsthemen. lebenswerter, innovati- Dank Ihrer Stimmen ver und nachhaltiger zu kann ich diese Erfah mac ­ hen!“ rungen im Römer einbringen.“ Dr. Sascha Vogel Dr. Veronica Fabricius „Als Ortsbeirätin und Kinderbeauftragte habe ich mich in den vergan- genen Jahren vor allem für Kinder und Familien engagiert. Diese Arbeit möchte ich als Stadt­ verordnete fortsetzen. „Ich werde mich dafür Mein Herzensthema: die einsetzen, dass unsere Leseförderung. Lesen ist Stadt weiterhin lebens­ der Zugang zu einem wert bleibt, sich wirt- selbstbestimmten schaftlich weiterent­ Leben.“ wickelt und noch mehr Christina Ringer interkulturelle Akzente gesetzt werden.“

Ömer Zengin

„Ich freue mich, mich auch weiterhin bei Themen wie Wirtschaft - und Finanzen einbrin gen zu dürfen. Ich „Geboren 1982 im möchte unser Frankfurt Schwabenländle, mitgestalten, damit Lehrerin (Mathematik & meine 2-jährige Biologie), Dipl. Pädagogin. Tochter auch weiterhin Seit 2003 glücklich in einer lebens- und verheiratet, zwei Kinder. liebenswerten Stadt Meine politische Arbeit aufwachsen kann.“ soll einladend, trans­ parent, erreichbar und Ulf Homeyer wertschätzend sein.“

Anita Akmadža

11 Aus der Partei – Nominierung zur Kandidatur für die Bundestagswahl Bilder: CDU Frankfurt CDU Bilder:

Mit Axel Kaufmann und Bettina M. Wiesmann in den Bundestag

Nominierung WK 182

Es war eine bemerkenswerte Wahlkreisdelegiertenversammlung am Samstag, 6. Februar 2021. In der Wolfgang-Steu- bing-Halle der Eintracht Frankfurt am Riederwald kamen die Delegierten für den Wahlkreis 182 zusammen, um den Kandidaten für die Bundestagswahl zu wählen. Die Kreisgeschäftsstelle hatte hierfür ein umfassendes Hygienekonzept entwickelt.

m ersten Wahlgang gab es drei Kandida- Kaufmann (48) ist Vorsitzender der CDU- eine offene Diskussion mit einem am Ende Iten: Der amtierende Bundestagsabge- Westend und gehört seit 2006 der CDU-Frak- knappen, aber eindeutigen Ergebnis. Daher ordnete Matthias Zimmer wurde von Mar- tion im Ortsbeirat 2 an. Von 2009–2021 war wird mir eine Geste fest in Erinnerung blei- tin Heipertz und Axel Kaufmann herausge­ er Ortsvorsteher im OBR 2. Axel Kaufmann, ben: Unser Bundestagsabgeordneter Prof. fordert. der beruflich seit vielen Jahren bei der För- Dr. Matthias Zimmer hat mir im Nachgang Im ersten Wahlgang erhielt Dr. Heipertz derbank KfW tätig ist, hatte in seiner Rede der Wahl sehr freundschaftlich gratuliert 12 Stimmen, Axel Kaufmann 58 Stimmen immer wieder seine tiefe Verbundenheit mit und mir seine volle Unterstützung für den und Prof. Dr. M. Zimmer: 61 Stimmen. In der der Kommunalpolitik betont. Axel Kaufmann: Bundestagswahlkampf zugesagt. Seinen Rat anstehenden Stichwahl entfielen 70 Stim- „Über meine Wahl zum Kandidaten unserer werde ich gerne erbitten! Für mich steht men auf Axel Kaufmann und 56 Stimmen CDU für den Bundestagswahlkreis 182 freue fest: So geschlossen kann die Union jeder auf Prof. Dr. Zimmer. ich mich und fühle mich sehr geehrt. Es war Wahl optimistisch entgegenblicken.“ (cr) ■

12 Nominierung zur Kandidatur für die Bundestagswahl– Aus der Partei

Mit Axel Kaufmann und Bettina M. Wiesmann in den Bundestag

Nominierung WK 183

Eine Wahlkreisdelegiertenversammlung unter Corona-Bedingungen. Am Samstag, 6. Februar, kamen 91 Delegierte an ungewöhnlichem Ort zusammen: in der Wolfgang-Steubing-Halle der Eintracht Frankfurt am Riederwald – benannt nach dem Aufsichtsratsvorsitzenden des Vereins.

eit 2017 vertritt Bettina Wiesmann den Vorgestellt wurde Wiesmann, die seit 2009 müssen uns auch weiter reinhängen!“ Im SWahlkreis 183 als direkt gewählte Abge- zwei Legislaturperioden lang Landtagsab- Hinblick auf die kommende Bundestags- ordnete im Bundestag. Der Wahlkreis um- geordnete war, vom Hessischen Finanzmi- wahl rief sie dazu auf, eine strategische fasst den Frankfurter Norden, Süden und nister Michael Boddenberg. Wiesmann Mehrheit in der Mitte des politischen Spek- Osten – insgesamt 350.000 Einwohner in so stellte ihre Bewerbungsrede unter das trums zu suchen. Sie empfahl, dass die CDU unterschiedlichen Gegenden wie dem eher Motto „Zusammenhalten und zusammen sich inhaltlich mit den Grünen auseinan- ländlichen Norden, Gründerzeitvierteln wie gestalten“. Angesichts der fortdauernden dersetzen solle. Die Delegierten wählten Nordend, Ostend und Sachsenhausen und Pandemie forderte sie dazu auf, auch die sie mit 77,53 Prozent von 89 gültigen Stim- dem industriell geprägten Fechenheim. Chancen der Krise zu erkennen, um am men (69 Ja-Stimmen, 20 Nein-Stimmen). Hatte die Politikerin sich bei der Kandida- Ende stärker aus ihr hervorzugehen. Der- Die frisch gekürte Kandidatin nahm lang tenaufstellung 2017 noch in einer Kampfab- zeit zeige sich, dass die Union die eigentli- anhaltenden Applaus entgegen und be- stimmung durchgesetzt, gab es dieses Mal che gestaltende Kraft sei. Dass das so blei- dankte sich für das ihr erneut entgegenge- keinen Gegenkandidaten. be, sei aber nicht selbstverständlich: „Wir brachte Vertrauen. (ur) ■

13 Aus der Partei – Interview mit Boris Rhein

„Wir sind die Partei von Maß und Vernunft“ Interview mit dem MIT-Kreisvorsitzenden Boris Rhein­ Bild: Hessischer Landtag Hessischer Bild:

Frankfurt Magazin: Lieber Herr Rhein, vielen Dank, wollen. Wir sind die Partei von Maß und Vernunft und unsere Poli- dass Sie sich heute Zeit für ein Interview nehmen. Wir tik stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Mit diesem Kompass befin­den uns in bewegten Zeiten: Die Coronapandemie begegnen wir den Herausforderungen. Wir sind bereit, auch in ­beherrscht weiterhin unser Land, die Kommunalwahlen schwierigen Zeiten Verantwortung zu übernahmen, dies gilt für haben in Frankfurt für eine Kräfteverschiebung gesorgt Frankfurt, Hessen und Deutschland. und auf Bundesebene sucht die CDU nach einem Kanzler- kandidaten für den September. Wie bewertet der MIT Fangen wir erst einmal mit einer kleinen Erläuterung an: Kreisvorsitzende diese Situation? Was genau ist die MIT und wie zeichnet sich ihr Tun aus? Boris Rhein: Wir leben in bewegten Zeiten und große Herausfor- Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion ist eine Vereinigung von derungen liegen vor uns. Ich bin mir aber sicher, dass wir sie er- CDU und CSU mit bundesweit rund 25.000 Mitgliedern. Wir setzen folgreich meistern werden. Wichtig ist es, dass wir als CDU deutlich uns für die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft nach dem Vor- machen, wie wir die entscheidenden Zukunftsfragen anpacken bild Ludwig Erhards ein. Viele unserer Mitglieder kommen aus der

14 Interview mit Boris Rhein – Aus der Partei

Wie müsste sich die CDU derzeit ausrichten, um in die Erfolgsspur zu finden? Die CDU ist die Volkspartei der Mitte. Unser Kompass ist das christ- liche Menschenbild und wir glauben fest an den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Deshalb stellen wir stets das Verbindende über das Trennende. Erfolgreich sind wir als Union nur dann, wenn wir Antworten auf die drängendsten Zukunftsfragen haben. Diese Fragen betreffen uns alle. Die Frage, wie die Soziale Marktwirt- schaft in einer sich immer schneller verändernden Welt erhalten werden kann, kann nur gemeinsam beantwortet werden. Das Glei- che gilt für die Themen Zukunft der Rentenversicherung, Bildung und der Ausgestaltung einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Wirtschaftspolitik. Nur eine starke MIT und eine starke CDA kön- nen zusammen dafür sorgen, dass die Union auch weiterhin als Volkspartei erfolgreich bleibt. Trotz einiger Unterschiede, verbin- det uns mehr als uns trennt.

Als Vertreter des Mittelstands blickt man in der MIT sicher mit großer Sorge auf die Situation vieler kleiner und familiengeführter Unternehmen in der derzeitigen Krise. Welche Antworten hat die MIT auf die Herausfor­ derungen für diese Unternehmen? Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft sind erheblich. Die Mehrzahl der deutschen Mittelständler rechnet da- mit, bis Jahresende Stellen abzubauen. Beim Umsatz erwartet fast die Hälfte der Firmen Rückgänge von bis zu 25 Prozent. Manche Bereiche wie die Gastronomie sind von der COVID19-Krise beson- ders schwer betroffen. Deshalb ist es beispielsweise sinnvoll, die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie über den 30. Juni hinaus auf den ermäßigten Steuersatz von 7% zu senken. Durch die eingeleiteten Konjunkturprogramme und Überbrückungshilfe gelingt es derzeit, die Wirtschaft zu stabilisieren. Nach der Krise benötigen wir jedoch zusätzliche wirtschaftliche Freiräume für „Wir sind die Partei von Maß und Vernunft“ neue Innovationen und Wachstum. Wir müssen den Abbau der Bü- rokratie konsequent vorantreiben. Das würde insbesondere klei- nen und familiengeführten Unternehmen zugutekommen, die sich keine große Rechtsabteilung leisten können. Auch bei der Frage von Plan- und Genehmigungsverfahren haben wir in Deutschland Nachholbedarf. Diese dauern erheblich zu lang und bremsen zukunftsfähige und innovative Ideen aus. Wir müs- sen auch über eine Anhebung der Hinzuverdienstgrenze für Mini- Wirtschaft. Sie sind Selbstständige, Handwerker und Gewerbetrei- jobs diskutieren. Sie werden von Arbeitnehmern meist gezielt an- bende oder arbeiten als Führungskräfte. Man muss aber kein Un- gefragt, etwa von Studenten und Rentnern. Schließlich müssen wir ternehmer sein, um bei der MIT Mitglied zu werden. Bei uns enga- auch über sinnvolle steuerliche Entlastungen reden. Denn gerade gieren sich genauso Angestellte, Freiberufler, Studenten, Azubis, bei vielen Mittelständlern steckt ja das private Vermögen im je- Rentner und Beamte. Was zählt, ist der gemeinsame Einsatz für weiligen Betrieb. Wenn wir gut aus dieser Krise kommen wollen, eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung und für brauchen wir eine starke und handlungsfähige Wirtschaft. die Soziale Marktwirtschaft auf der Grundlage von Eigeninitiative und Eigenverantwortung. Kommen wir einmal speziell nach Frankfurt. Unsere Rhein-Main Metropole ist bekanntlich wie kaum eine In der Geschichte der Union gab es wechselweise eine zweite Stadt geprägt von der Finanz- und Dienstleis- Hinwendung mal mehr zur Arbeitnehmerseite, also zur tungsbranche. Naturgemäß siedeln sich daher auch mit- CDA, und mal mehr zur Arbeitgeberseite, also zur MIT. telständische Unternehmen in dieser Umgebung an. »

15 ver Standort bleiben. In diesem Zusammenhang war der Verlust der Internationalen Automobilausstellung (IAA) besonders schmerzhaft. Durch sein unprofessi- onelles Verhalten hat der Oberbürgermeister die IAA vertrieben und der Messe und dem Standort Frankfurt erheblich geschadet. Unsere Aufgabe ist es jetzt den Verlust wettzumachen und den Messestandort nach- haltig zu fördern. Außerdem gilt es den Industriestandort nachhaltig zu stärken und das Handwerk durch die Nutzung von ver- gaberechtlichen Spielräumen zu unterstützen. Ziel muss es zudem sein, Frankfurt attraktiver für Start- Bild: Joschua Jérôme Mohr Jérôme Joschua Bild: ups und FinTechs zu machen. Die darin enthaltene In- novationskraft müssen wir dringend nutzen. Wir dür- Bietet sich für die MIT damit eine starke Grundlage für fen nicht nur die Risiken, sondern müssen vor allem die Chancen von die eigene Arbeit oder ist dieses Umfeld geradezu förder- neuen Trends und Innovationen sehen. Für Erfinder und Gründer lich für die MIT? brauchen wir deshalb attraktive Rahmenbedingungen. Gezielte In- Die Wirtschaftskraft Frankfurts entwickelt sich ganz besonders vestitionen in Schulen und Digitalisierung sind ebenso von Nöten aus ihrer Internationalität heraus. Die Finanz- und Dienstleis- wie ein breites Angebot für Familien und Senioren. Familien sind das tungsbranche spielen hierbei eine wichtige Rolle. Doch Frankfurt Fundament unserer Gesellschaft und wir wollen, dass dieses Funda- ist mehr: Wir sind Handels- und ment stark bleibt. Messeplatz und ein ausgewiesener „Wir setzen uns für die Prinzipien Auch bei der Schaffung von Industriestandort und damit gera- Wohnraum müssen wir insbe- de für Mittelständler sehr attraktiv. der Sozialen Marktwirtschaft nach sondere die Mittelschicht All dies legt die MIT ihrer politi- und junge Familien im Blick schen Arbeit zugrunde und enga- dem Vorbild Ludwig Erhards ein.“ haben. Sie benötigen ausrei- giert sich dafür, dass Frankfurt ei- chenden und bezahlbaren ner der wichtigsten Wirtschaftsmotoren unseres Landes bleibt. Wohnraum. Hemmnisse, die zügiges Bauen verhindern, müssen ab- Wir freuen uns sehr, dass es viele Menschen mit einem hohen wirt- gebaut werden. Im Bereich der Sicherheitspolitik müssen wir im schaftlichen Sachverstand in der Stadt gibt. Wir pflegen einen en- Bahnhofsviertel nachjustieren. Die Situation hat sich dort zuge- gen Austausch und versuchen gemeinsam unsere Stadt noch le- spitzt. Wir müssen den Drogenabhängigen helfen und entschieden bens- und liebenswerter zu machen. gegen Dealer vorgehen. Schließlich gilt es, sich für eine solide Haushaltspolitik zu engagie- Welche konkreten Ziele gibt es für die MIT in Frankfurt ren und unnötige Steuererhöhungen zu vermeiden. In diesem Zu- und welche davon sollten zwingend in den kommenden sammenhang kämpft die MIT-Frankfurt seit jeher gegen die Erhö- fünf Jahren Einzug in die Politik im Frankfurter Römer hung der Gewerbesteuer – und zwar mit Erfolg. Sie sehen, es gibt finden? genug in den nächsten Montane und Jahren zu tun. Unsere Aufgabe ist es auch zukünftig die wirtschaftspolitische Kom- petenz der Partei deutlich herauszustellen. Der Wohlstand in unse- Geben wir Ihnen abschließend einmal Platz für einen Werbe­ rer Stadt basiert auf einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik. Deshalb block: Wieso sollten zunächst CDU Mitglieder der MIT bei- muss sie auch eine zentrale Rolle im Römer spielen. Dabei gilt es, treten und wie könnte es die MIT schaffen, auf ­Basis ihres den Einzelhandel weiter zu stärken. Bereits vor der Corona-Pande- Tuns Frankfurterinnen und Frankfurter für ­ mie sah sich der Einzelhandel in der Innenstadt und den Stadtteilen die CDU zu gewinnen? mit der zunehmenden Onlinekonkurrenz konfrontiert. Nicht nur klei- Viele unserer Mitglieder sind im Mittelstand, in Unternehmen und ne Händler kämpfen spätestens seit der Coronakrise ums Überle- der Stadtgesellschaft engagiert und gut vernetzt. Sie alle tragen ben. Es muss uns gelingen, die Aufenthalts- und Verweilqualität in dazu bei, die Überzeugungen unserer CDU und MIT in die Gesell- der Innenstadt deutlich zu steigern und mehr Showrooms einzurich- schaft zu tragen. Umso mehr dies tun, umso breiter sind wir in der ten. Nur so schaffen wir es, unsere Zeil und die Einkaufsstraße in den Gesellschaft verankert. Wir haben klare Vorstellungen davon, wie Stadtteilen fit für die Zukunft zu machen. Auch ein modernes Mobi- wir die Zukunft erfolgreich gestalten wollen. CDU und MIT brauchen litätskonzept ist für die Zukunft von zentraler Bedeutung. Die Frank- deshalb engagierte Männer und Frauen, die Ihre Kompetenz und furter Wirtschaft ist auf eine gute Verkehrsinfrastruktur angewie- eigene Lebenserfahrung in politische Debatten einbringen. Ich wür- sen. Nur wenn die Erreichbarkeit durch unterschiedliche Verkehrs- de mich freuen, wenn wir noch viele weitere Mitstreiter gewinnen. träger sichergestellt ist, wird Frankfurt auch weiterhin ein attrakti- Machen Sie mit! ■

16 Wir alle. Für Hessen. Wahlergfebnisse in Hessen – Aus der Partei

CDU noch immer stärkste Kraft in Hessen Trotz mancher ernüchternder Ergebnisse, vor allem in den Großstädten, bleibt die CDU die mit Abstand stärkste politische Kraft in #Hessen. Unter sehr schwierigen gesamtpolitischen Rahmen- und Ausgangsbedingungen konnte mit 28,5 Prozent der ­landesweite Führungsanspruch verteidigt werden. Dies gilt auch für die Anzahl der erzielten Mandate, die noch vor den Ergeb- nissen von SPD oder Grünen lag. #WirAlleFürHessen

Wahlbeteiligung und Verteilung der gültigen Stimmen in Prozent

CDU Grüne SPD AfD FDP Die Linke Sonstige Quelle: https://wahlen.statistik.hessen.deQuelle:

Veränderung der Wahlbeteiligung und deren Stimmenanteile 2021 gegenüber 2016 in Prozentpunkten

CDU Grüne SPD AfD FDP Die Linke Sonstige Quelle: https://wahlen.statistik.hessen.deQuelle:

17 CDU News Dr. Nils Kößler: „Bebauungspläne schneller fertigstellen!“

CDU fordert zügigere Planung für mehr bezahlbaren Wohnraum

arin liegt ein wichtiger Grund für die an- „Dgespannte Situation auf dem Wohnungs- markt“, so Kößler. „Bei allem Verständnis ­für die sorgfältige Entwicklung von Bebauungs- plänen müssen wir leider feststellen, dass dies in Frankfurt insgesamt viel zu lange dauert. Um die Lage für alle Mieterinnen und Mieter wirklich zu verbessern, ist schlicht und einfach mehr Wohnraum in Frankfurt und der Region erforderlich. Da- mit aber mehr und schneller gebaut werden kann, muss mehr und schneller Bauland ausgewiesen werden“, sagt Kößler. Es gebe nur wenige Stellschrauben, mit denen die Stadt den Wohnungsbau selbst günstig be- einflussen könne. Dies sei die wichtigste. „Neben den fehlenden Flächen sind ansons- ten der Planungs- und Genehmigungsauf- wand sowie die vielen staatlichen Vorgaben

Bild: pexels.com/photomix-company Bild: durch bindende Vorschriften die maßgebli- chen Kostentreiber beim Wohnungsbau. Die Frankfurt am Main, 4. Februar 2021. Der Fraktions­vor­ immer stärkere Regulierung durch die Miet- sit­zende und Spitzenkandidat der CDU Frankfurt, ­­Dr. Nils preisbremse, Milieuschutz- und Erhaltungssatzungen sowie den Kößler, kritisiert die schleppende Bearbeitung von Be- Baulandbeschluss trägt ebenfalls nicht dazu bei, die Bauwilligkeit bauungsplänen in Frankfurt über die letzten ­Jahre. zu erhöhen.“ Deshalb seien bei der Fertigstellung von Bebauungs- plänen endlich die richtigen Prioritäten zu setzen, fordert der CDU-Spitzenkandidat. „Außerdem müssen die bestehenden Pläne überprüft und nach Möglichkeit ertüchtigt werden, um die um- weltverträgliche Innenentwicklung der Stadt zu fördern und die Weitere Pressemeldungen Versiegelung neuer Flächen zu reduzieren.“ Bei all diesen Pla- finden Sie auf unserer nungsaufgaben könnten auch externe Büros beauftragt werden, um das knappe Personal der Stadtplanung zu unterstützen. „Man Homepage: cduffm.de muss es nur wollen.“ Kößler bedauert, dass einige wichtige Baugebiete teilweise seit vielen Jahren immer noch keine Planreife erlangt hätten: „Mit dem Projekt Bonames-Ost zum Beispiel ist es leider seit 2016 nicht ­nennenswert vorangegangen. Dabei gab es dort schon eine um- fassende Bürgerbeteiligung und die gemeinsame Verständigung auf einen städtebaulichen Entwurf. Hier sind 2.000 mögliche Woh- nungen fünf Jahre lang einfach liegen geblieben!“, so Kößler. ■

18 Bild: pixabay.com/Jensino Bild:

Dr. Nils Kößler: „Mit der Tram wieder nach Offenbach fahren!“

CDU fordert zügigere Planung für mehr bezahlbaren Wohnraum

Frankfurt am Main, 2. März 2021. Der Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidat der CDU-Frankfurt, Dr. Nils Kößler, will die seit Langem diskutierte Straßenbahnverbindung von Frankfurt nach Offenbach zügig angehen. „Fechenheim und Oberrad müssen besser an die Offenbacher Innenstadt angebunden werden. Das ist im Interesse beider Großstädte. Aus Lippenbekennt- nissen der beiden Oberbürgermeister wird aber noch kein Projekt. Es ist an der Zeit, die Überlegungen für die Ringstraßenbahn endlich durch eine Machbarkeitsstudie zu untermauern und Fakten über die Kosten und die Finanzierbarkeit zu erarbeiten.“

eit fast 25 Jahren fährt keine Straßenbahn mehr zwischen re über die Carl-Ulrich-Brücke auf der bis heute freigehaltenen SFrankfurt und Offenbach. Kößler erläutert, wie die Verlän- Trasse durch Fechenheim bis zur Schleife Hugo-Junckers-/Ernst- gerung der Tram angelegt werden könnte: Sie führe ab der Heinkel-Straße, also direkt bis an die Hanauer Landstraße. Stadtgrenze in Offenbach über die Frankfurter Straße und die „Viele Menschen in Frankfurt fordern eine Wiedereinrichtung der Kaiserstraße, bevor es wieder in den Frankfurter Stadtteil Fe- alten Straßenbahnverbindung nach Offenbach. Die Stadtrand- chenheim geht. „Die Strecke nach Fechenheim würde erstmals Wohngebiete in Oberrad, aber auch in Fechenheim werden da- das Hafenviertel Offenbach gut anbinden. Das sollte doch reiz- durch einfach attraktiver“, so Kößler. voll sein und auch unsere Nachbarn überzeugen, die Planun- „Auch das hohe Fahrgastaufkommen in der S 1 und der S 2 würde gen endlich zu vertiefen!“, meint Kößler. sich entspannen.“ Die Ringbahn könne zudem den Autoverkehr Bisher war das „Comeback“ der Straßenbahn vor allem an der am Kaiserleikreisel und weitere Verkehrsbeziehungen auf der Of- mangelnden Bereitschaft Offenbachs gescheitert, die Ring- fenbacher Gemarkung, im Frankfurter Süden und im Bereich Ost- straßenbahn mitzufinanzieren. „Und auch vom Frankfurter hafen/Ratswegkreisel entlasten. „Für Frankfurt und Offenbach Verkehrsdezernenten gab es bisher keine erkennbaren Aktivi- wäre die erneuerte Straßenbahnverbindung somit auf beiden täten. Dabei hätte vor allem der Frankfurter Osten einen Rie- Seiten ein Gewinn. In der Sache muss es deshalb vorwärts ge- sennutzen von der neuen Linie“, ist Kößler sicher. Denn sie füh- hen“, so Kößler. ■

19 CDU im Dialog Bild: Stadt Frankfurt Stadt Bild: Parlamentsarbeit in Zeiten der Pandemie Ein Interview mit Stephan Siegler, CDU-Stadtverordneter im Frankfurter Römer

Frankfurt Magazin: Herr Siegler, zunächst einmal herzlichen Wir arbeiten noch sehr „papierlastig“, aber es geht darum, alle Glückwunsch: Sie wurden erneut in die Stadtverordneten- Stadtverordneten mitzunehmen. In der neuen Wahlperiode ist ein versammlung gewählt. Seit wann sind Sie Stadtverordneter? neuer Schub in Richtung Digitalisierung geplant. Stephan Siegler: Ich bin seit 1997 Stadtverordneter und seit 2014 Ein anderes Thema ist die Brandschutzsanierung des Plenarsaals, außerdem Stadtverordnetenvorsteher. die ich vorangetrieben habe. Der Saal besteht in dieser Form seit 1988. Vor allem in Bezug auf die Technik stehen hier weitere bauliche Sie haben in den vergangenen sieben Jahren als Stadt­ Maßnahmen an. verordnetenvorsteher eine hervorragende Arbeit geleistet. Welche besonderen Momente werden Ihnen für immer in Erinnerung bleiben? „In der neuen Wahlperiode Besondere Highlights haben für mich mit Menschen zu tun. Ich habe ist ein neuer Schub in Richtung Einblicke in Frankfurter Communitys bekommen, die man normaler- weise nicht hat. Nehmen wir das Consularische Corps – ich habe Digitalisierung geplant.“ diese Gemeinschaft in all ihrer Verschiedenheit kennengelernt, habe mich mit diversen Themen beschäftigt und konnte auch Probleme Ein weiteres wichtiges Thema war und ist für mich die Einbindung lösen. Ich habe beispielsweise meinen Beitrag dazu geleistet, das von Kindern und Jugendlichen in parlamentarische Prozesse. Ganz große indische und thailändische Festival an der Hauptwache zu konkret: Ich bin für ein Jugendparlament in Frankfurt, und ich bin organisieren. Dazu kommen spannende Ereignisse wie das Bankett davon überzeugt, dass man vor allem Jugendliche in Entscheidungs- mit Queen Elizabeth II. im Kaisersaal oder die Betreuung des Dalai prozesse einbinden sollte. Hier sind wir gut vorangekommen. Kinder Lama während seines Besuchs in Frankfurt. Besonders interessant und Jugendliche wissen selbst am besten, was sie brauchen. Außer- waren auch die Delegationsreisen in die Partnerstädte. dem finde ich es spannend, den Dialog zwischen den Generationen zu verfolgen. Wer hat mit Blick auf die Zukunft welche Visionen? Wo Was bleibt von Ihnen nach den Jahren als Stadtverordneten- soll neuer Wohnraum tatsächlich entstehen? Die Debatte ist sehr vorsteher? spannend und macht Spaß, weil nun junge Leute das Thema aktiv Wir sprechen hier über größere Projekte und längere Prozesse. Ein vorantreiben. Es schmerzt mich, dass ich dieses Projekt nun nicht in Beispiel ist die Digitalisierung der Stadtverordnetenversammlung: dieser Funktion vollenden kann.

20 Interview mit Stephan Siegler – CDU im Dialog

Gibt es noch ein Thema, das Sie vorerst unvollendet ckeln, sondern auch für die Ortsbeiräte. Die Abstimmung mit den zurücklassen müssen? anderen Parlamentsvorsitzenden auf der Ebene des Hessischen Es tut mir leid, dass wir bislang keine Städtekooperation mit einer Städtetages war hier hilfreich. schwarzafrikanischen Stadt abschließen konnten. Nehmen wir die Initiative Frankfurt-Lagos, für die ich mich einsetze. Lagos ist die Das Stadtparlament wird nun noch vielfältiger: 16 verschie- größte Stadt Nigerias. Ich denke, wir müssen unser Verhältnis zu dene Parteien und Gruppierungen haben die Wähler bei der diesem Teil der Welt auch ein Stück weit neu ordnen und neu denken, Kommunalwahl nun in den Römer gewählt. Wie beurteilen sowohl im gesellschaftspolitischen als auch im ökonomischen und Sie dieses Ergebnis? im kulturellen Sinn. Leider wurde das Projekt u. a. durch die Corona- Wir erleben ohnehin eine Fragmentierung des Parteiensystems wie Krise ausgebremst. Ich würde mir wünschen, dass meine Nachfolge- auch eine Fragmentierung der Gesellschaft. Die Lebensentwürfe der rin oder mein Nachfolger den Faden erneut aufnimmt. Menschen werden immer unterschiedlicher. Stichwort Volkspartei- en: Die Bereitschaft, sich in einer größeren Gruppe mit Kompromis- Nochmals zurück zum Thema Digitalisierung und der Arbeit sen wohlzufühlen, sinkt. Das führt in der Folge zu Abspaltungen. Wir der Stadtverordnetenversammlung in der Corona-Krise. haben jetzt 16 Parteien in der Stadtverordnetenversammlung – das Wäre online alles möglich oder wo sehen Sie die Grenzen? sind zumindest weniger als befürchtet. Ein Parlament ist traditionell der Ort, um Entscheidungen zu treffen, und Kommunikation ist mehr als fernzusehen oder auf das Handy zu Wie beurteilen Sie das Abschneiden der CDU in Frankfurt? gucken. Die nonverbale Kommunikation geht im digitalen Raum ver- Da gibt es einen wichtigen Punkt, den ich jetzt auch aus meiner Zeit loren und auch die Dinge, die am Rande einer Plenarsitzung stattfin- als Stadtverordnetenvorsteher mitnehme: Ich bewege mich, wie vie- den. Die Kantine ist beinah so wichtig wie das Rednerpult (lacht). le andere auch, in meinen Milieus – ich bin Polizeibeamter, das heißt, Zweiter Punkt ist der rechtliche Rahmen. Wir haben in Frankfurt ei- mein Umfeld ist noch stark traditionell „deutsch geprägt“. Die CDU nen Audiostream geschaltet. Wir dürfen aber noch nicht einmal ein- ist ebenfalls noch traditionell so geprägt. Aber: Die Stadtgesell- blenden, wer spricht, weil wir sonst schaft ist anders. 50 Prozent der dem Telemediengesetz unterliegen Bevölkerung haben einen Migrati- – mit allen Konsequenzen. Wir sind „Entscheidend wird sein, dass onshintergrund, wie meine Frau kein Sender. Aus dem Hessischen die neue Fraktion ihren Blick auf und mein Sohn auch. Die Stadt ist Landtag gab es in der Vergangenheit insgesamt sehr heterogen gewor- mal eine Übertragung, diese hat man die gesamte Stadtgesellschaft den – wir als CDU sind nach wie vor mangels Zugriffszahlen und auf- homogen. Unser Angebot an die Mi- grund der Kosten wieder beendet. erweitern kann.“ lieus jenseits unserer „Bubble“ ist Die dritte Ebene bei der Frage „digi- sehr klein. Wie erfolgreich man tales Parlament“ ist die technische. Das digitale Konferenztool ist aber anderswo sein könnte, zeigen die tollen Ergebnisse von Anita das eine: Wir haben uns überlegt, welche Anforderungen wir konkret Akmadza oder Ömer Zengin bei der Kommunalwahl. Das müsste uns hätten. Wir haben Stadtverordnete mit Rede- und Stimmrecht; ich als CDU zu denken geben. Wir müssen hier noch sehr viel offener und müsste überprüfen können, ob derjenige, der da vorgibt zu sitzen, dialogbereiter werden! auch tatsächlich die Person ist; dann haben wir die Magistratsmit- glieder. Was machen wir mit der Verwaltung und den Bürgern mit Noch ein Blick in die Zukunft. Wenn Sie an die zukünftige ihrem Rederecht in der Fragestunde? Wie gewährleistet man die Si- Regierung denken – welche kleinere Partei sollte vielleicht cherheit und Vertraulichkeit? Ein komplexes Thema, zu dem es eine eine Rolle spielen? klare Entscheidung des Hessischen Innenministers als Kommunal- Die FDP ist erfahrungsgemäß ein verlässlicher Partner. Zu Volt: Ich aufsicht gibt: Digitale Sitzungen sind aktuell nicht zulässig. habe vor einigen Tagen deren Spitzenkandidatin Eileen O’Sullivan kennengelernt. Der andere Ansatz dieser neuen Fraktion ist durch- Im vergangenen Jahr haben Sie die Sitzungen der Stadtver- aus spannend. Aber es war nur eine erste Begegnung, da bleiben ordnetenversammlung erlebt und geleitet. Was waren die noch viele Fragezeichen. größten Herausforderungen? Deutschland ist eine parlamentarische Demokratie. Die Einbindung Wo sehen Sie Ihre Rolle in der neuen CDU-Fraktion? der Parlamente halte ich für essenziell. Die Frankfurter Stadtverord- Ich bin ja nun ein alter Fahrensmann (lacht). Entscheidend wird sein, netenversammlung hat während der Corona-Krise durchgehend ge- dass die neue Fraktion ihren Blick auf die gesamte Stadtgesellschaft tagt, aber dafür waren viele Überlegungen und auch Kunstgriffe erweitern kann. Wir müssen schauen, was da los ist, wo die Probleme notwendig, beispielsweise als es um die Beschlussfähigkeit der Ver- sind und welche neuen Lösungsansätze wir anbieten können. Was sammlung ging. Aber die Fortführung der Verwaltungsangelegen- muss in 10 oder 20 Jahren erledigt sein – Stichwort Digitalisierung, heiten war mir sehr wichtig. Im Übrigen ging es nicht nur darum, für aber auch Verkehrsplanung, Stadtplanung, Soziales, Bildung ...? Das die Stadtverordnetenversammlung ein Hygienekonzept zu entwi- Wachstum unserer Stadt ist unsere große Herausforderung. ■

21 30. Januar cdu_frankfurt www.facebook.com/CDUFrankfurt @cdufrankfurt Veranstaltungen zur Kommunalwahl werden angekündigt CDU in Aktion

31. Januar Der Wahlkampf kann beginnen. KOMMUNALWAHL- KAMPF IN DEN SOZIALEN MEDIEN

2. Februar bis 13. März Die Kandidatinnen und Kandidaten 1–40 werden vorgestellt.

22 7. Februar 17. Februar Unser Kurzwahlprogramm zum Download Leider macht Corona auch vor dem Hering nicht halt.

16. Februar 1. März Auch auf InstaLive ist die CDU Frankfurt Wir stellen in regelmäßigen Abständen vertreten unsere Ortsbeiräte vor.

16. Februar 2. Februar bis 14. März Unsere Kreisgeschäftsführerin Ann-Kristin Viele Videos begleiten den Wahlkampf auf Müller in vollem Einsatz. Facebook.

23 sollen Bürgerforen, Expertenanhörungen Blick nach und Konsultationen stattfinden und deren Im- pulse durch ein Plenum aus Parlamentariern und Regierungsvertretern ausgewertet werden. Brüssel Die CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament hat zum Start der Konferenz einen Entwurf mit Ideen zur Zukunft Europas vor- gelegt. Unser Ziel ist es, die Europäische Union handlungsfähig zu machen, um die großen Herausforderungen der Gegenwart lösen zu können – von der Digitalisierung über die Klimafrage Bild: privat Bild: bis zur Migration, der inneren und äußeren Sicherheit. Bei der Kompetenzabgrenzung, den Institutionen und der demokrati- schen Legitimation besteht Reformbedarf. Dabei sollten wir kei- ne ideologischen Grundsatzdiskussionen führen, sondern kon- kret darüber sprechen, wofür die Europäer die Europäische Uni- on im 21. Jahrhundert am meisten brauchen. Als die Montanuni- on vor über 70 Jahren von Schuman und Monet ins Leben geru- fen wurde, war das leitende Versprechen der europäischen Inte- gration Frieden, Freiheit und gemeinsamer Wohlstand. Diese Prof. Dr. Sven Simon Werte sind nach wie vor von zentraler Bedeutung. Aber für eine Generation, für die Krieg in Europa – Gott sei dank – undenkbar ist, ist Frieden ein sehr abstrakter Wert. Deshalb müssen wir das Narrativ, die Geschichte der europäischen Integration mit einem Konferenz zur Paradigmenwechsel von der Binnenorientierung zur Weltorien- tierung neu erfinden. Wir haben die Europäische Union zum Schutz voreinander ge- Zukunft Europas gründet und müssen sie jetzt weiterentwickeln zu einem globalen Schutzinstrument füreinander. Wenn uns das gelingt, wird Europa beginnt trotz der weitreichenden Veränderungen einer globalisierten Welt auch in Zukunft der lebenswerteste Kontinent sein. ■ Von unserem Europaabgeordneten Prof. Dr. Sven Simon

it einem Jahr Verspätung wird am 9. Mai die Konferenz Hier geht es direkt zum Positions- Mzur Zukunft Europas eröffnet werden. Sie hat die Aufga- papier der CDU/CSU-Guppe zum be, eine breite gesellschaftliche Debatte über die Weiter­ Beginn der Konferenz zur Zukunft entwicklung der Europäischen Union anzustoßen. Dafür » Europas. Bild: Christiane Lang Christiane Bild: Moderner Kinder- Blick nach und Jugendmedien- Berlin schutz für das Medien sowie aus Jugendlichen und Elternvertretern. Die Bundesländer 21. Jahrhundert bleiben wie bisher für beeinträchti- gende Inhalte und den Rundfunk ­zu-­ Bild: Tobias Koch Von Bettina M. Wiesmann, MdB ständig. Die Zusammenarbeit von Bund und Ländern wird besser ver- amit Kinder und Jugendliche sich im Netz bewegen kön- zahnt, Alters­freigaben werden verein- Dnen, ohne dabei belästigt oder mit verstörenden Inhalten heitlicht. Die Internetplattform Ju- konfrontiert zu werden, hat der Bundestag jetzt das Jugend- gendschutz.net wird künftig ein ge- Bettina M. Wiesmann, MdB schutzgesetz novelliert. meinsames Bund-Länder-Kompetenz- Internetdienste, Spiele- und soziale Plattformen werden zu zentrum. Sie findet jährlich über 100.000 schädliche I­nhalte ­effektiven Vorsorgemaßnahmen sowie Melde- und Beschwer- im Netz. Die Freiwilligen Anbieterselbstkontrollen werden mit desystemen verpflichtet. Spiele müssen Alterskennzeichnun- den Organen der Länder neue Kriterien für die Altersbewer- gen und Hinweise auf Chatfunktionen, Kaufappelle, Daten­ tungen und geeignete Vorsorgemaßnahmen festlegen. weitergabe, suchtfördernde Spielgestaltung etc. erhalten. Das Als Berichterstatterin der Unionsfraktion habe ich mich be- gilt auch für ausländische Anbieter. sonders für den Ausbau der Bund-Länder-Zusammenar- Für die Aufsicht baut der Bund die Bundesprüfstelle zur Bun- beit und die klare Trennung von Inhalte- und Nutzungsrisi- deszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz aus. Sie er- ken eingesetzt. hält einen Beirat aus Fachleuten für Jugendschutz und » ■

rechte durch die Umsetzung Verhandlungen zum menschen­recht­licher Sorg- Bild: Kunert Bild: faltspflichten besser nach- zukommen. Über die Schwel- Lieferkettengesetz lenwerte werden wir noch zu reden haben, Ziel aber ist es, laufen die Rechte von Menschen in Lieferketten zu stärken und Von Prof. Dr. Matthias Zimmer, MdB Prof. Dr. Matthias Zimmer, MdB zugleich den Interessen der Unternehmen an Rechtssi- cherheit und fairen Wettbewerbsbedingungen Rechnung zu ir leben in der Globalisierung. Wir produzieren global, wir tragen. Damit ein Lieferkettengesetz wirkt, muss es zudem Wnehmen die Welt global wahr. Immer mehr Menschen er- eine staatliche Behörde berechtigen, die Einhaltung der Vor- kennen die enge Verbindung zwischen Produkten, die sie kau- gaben umfassend zu kontrollieren und Verstöße zu sanktio- fen und den Bedingungen ihrer Herstellung in den meist ärme- nieren. ren Ländern des globalen Südens. Dabei wird deutlich: Die Schließlich darf es keine Gewinne ohne Gewissen geben. Seit Produkte sind nicht unschuldig. Sie tragen mitunter die Jahren werden die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten Schande ihrer Entstehungsbedingungen in sich. auf die Konsumenten abgewälzt. Wir haben jedoch eine Um dem zu begegnen, hat das Bundeskabinett im März den Ent- ­gesamtgesellschaftliche Verantwortung dafür, weder das wurf eines Lieferkettengesetzes bzw. Sorgfaltspflichtengeset- Gemeinwohl noch unsere Verpflichtung zur Solidarität an zes beschlossen. Er sieht vor, in Deutschland ansässige Unter­ nationalen Grenzen enden zu lassen. Deswegen ist die Politik nehmen ab einer bestimmten Größe zu verpflichten, ihrer Ver- gefragt, noch in dieser Legislaturperiode mit einem Liefer- antwortung in der Lieferkette in Bezug auf die Menschen- » kettengesetz Ordnung zu schaffen. ■ Blick nach Wiesbaden Ein wichtiger Baustein in der erfolgreichen Impfstrategie: der Impfstoff von AstraZeneca Bild: dpa Bild:

therapiert werden. Die Fortsetzung der Impfung mit AstraZeneca Impfungen war wichtig, weil der Wirkstoff bei Kühlschranktemperatur gelagert werden kann und so auch in der Hausarztpraxis anwendbar ist. Wir können die Krise Ende des Jahres überwinden, wenn die zuge- überwinden Krise sagten Impfdosen geliefert werden, keine neue impfresistente Mu- tante erscheint und vor allem, sich die Menschen in der großen Von Dr. Ralf-Norbert Bartelt, MdL Mehrheit impfen lassen. Dafür müssen auch Unsicherheiten argu- mentativ beseitigt werden. Die neue m-RNA Technologie (Biontech, as Impfen nimmt Fahrt auf. Nach Einschätzung der kassen- Moderna) wurde nach allen gesetzlichen Vorgaben zugelassen. Die Därztlichen Bundesvereinigung wird bis August eine Herden­ drei Prüfungsphasen und die Produktion konnten fast zeitgleich immunität erreicht. Schon im Juli könnten 75 Prozent der verlaufen, da die Abnahme garantiert wurde. Die bewährte Vekto- ­Bevölkerung die Erstimpfung erhalten. Dies wird möglich, weil rentechnologie (AstraZeneca) produziert keinen zweitrangigen bis zum Ende des zweiten Quartals 2021 97 Mio. Impfdosen in Impfstoff. Hinsichtlich Vermeidung schwerer Krankheitsverläufe Deutschland ausgeliefert werden, in Hessen 6 Mio. und Todesfälle sind beide Technologien gleichwertig, wie der Leiter Es ist erfreulich, dass die Europäische Arzneimittelbehörde der Ständigen Impfkommission Prof. Mertens äußerte. EMA in Amsterdam den Wirkstoff von AstraZeneca wieder als Ein Problem, das durch den bisherigen Impfstoffmangel auftrat, sicher bewertet. In Deutschland waren bei bei 1,8 Mio. Impfun- wird jetzt gelöst. Personen über 80 Jahre, die entweder die Impfzen- gen 13 Fälle von Hirnvenenthrombose mit Blutplättchenarmut tren aufsuchen konnten oder in Alten- /Pflegeeinrichtungen woh- in e­ inem zeitlichen Zusammenhang zur Impfung aufgetreten. nen, sind in Hessen zu über 90 Prozent geimpft. Die Personen, die In Europa waren es 30 Fälle bei 6 Mio. Impfungen. Es war not- immobil sind und von ihren Angehörigen gepflegt werden, wurden wendig, dass diese Prüfungen stattfanden. Das transparente nach Anmeldung im Regierungspräsidium Kassel registriert. Dieses ­Verfahren stärkt das Vertrauen in die Sicherheit. Der immu- gab die Daten an die Impfzentren weiter. Terminplanungen und nologische Mechanismus dieser extrem seltenen Nebenwir- ­Routenplanungen sind jetzt abgeschlossen, sodass die Impfungen kung wurde wissenschaftlich aufgeklärt und sie kann » für 57.000 Mensch jetzt zügig erfolgen. ■

Kriminalitätsstatistik 2020: bei 68 Prozent. Die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner liegt auf dem niedrigsten Stand seit 40 Jahren. Dies bedeutet, Frankfurt ist wieder sicherer geworden die Gefahr, in Frankfurt Opfer von Kriminalität zu werden, ist auf einem Tiefstand angelangt. Diese Bestmarke wurde trotz der Mehrbelastung der Polizei Kriminalität sinkt durch die Corona-Pandemie erreicht und ist ein Erfolg der enga- gierten Arbeit unserer Polizistinnen und Polizisten, aber auch bei weiterhin hoher der Schwerpunktsetzung der Politik. Sehr erfreulich ist vor allem der weitere Rückgang bei den Straf- taten, die für das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger Aufklärungsquote besonders wichtig sind: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist um 2,9 Prozent gesunken; die Straßenkriminalität sank um 2,2 Pro- Von Uwe Serke, MdL zent. An diesen Werten haben natürlich auch die vermehrten Tage im Homeoffice und der Lockdown ihren Anteil. ie Veröffentlichung der polizeilichen Kriminalstatistik in Zudem haben hessenweit in den ersten Monaten des Jahres DFrankfurt für das Jahr 2020 zeigt erneut ein positives 2021 bereits 385 Nachwuchskräfte ihr Studium bei der Polizei Ergebnis: Die Kriminalität in der Stadt ist um 10 Prozent aufgenommen, die ebenfalls zur Aufklärung und Verhinderung ­gesunken und die Aufklärungsquote von Straftaten liegt von Straftaten beitragen und das Sicherheitsgefühl im Land und ­weiterhin auf einem überdurchschnittlich hohen Stand » in der Stadt Frankfurt weiter stärken werden. ■ Blick nach Wiesbaden

Boris Rhein: „In einer Demokratie lassen sich Krisen am besten bewältigen.“

Seit 12 Monaten dominiert die Im vergangenen Jahr hat das Corona-Krise unser Leben. Ist die Parlament 34 Mal getagt, 5 Mal Demokratie überhaupt noch be- mehr als im Jahr 2019. triebsfähig? Das Parlament hat sich selbst in die Lage Boris Rhein: Ja. In der Corona-Pandemie versetzt, in der Krise aktiv zu sein und eine Bild: Volker Watschounek Volker Bild: hat die Demokratie bewiesen, dass sie eine wichtige Rolle zu spielen. Wir haben eben krisenfeste Staatsform ist. Sie sorgt dafür, nicht gesagt: Es ist jetzt unangenehm, sich dass die Maßnahmen zum Schutz der Bevöl- mit 137 Abgeordneten in einem Plenarsaal Der Landtagspräsident Boris Rhein, MdL kerung die nötige Akzeptanz finden. In einer zusammenzusetzen. Stattdessen haben wir Demokratie muss alles, was eine Regierung unter erheblichen Anstrengungen die Hygi- tut, in einem Parlament erläutert und disku- ene- und Abstandsregeln optimiert und ge- Das gesamte Interview finden Sie tiert werden. Das unterscheidet sie von au- sagt: Wir müssen tagen, wir müssen sogar auf www.hessischer–landtag.de. toritären Systemen: Dort müssen die Men- Sondersitzungen machen, wir müssen die schen alles einfach schlucken. Die Demokra- Regierung befragen und mit der Regierung dann gibt es kein Geld für Virusforschung, tie ist deshalb die Staatsform, mit der sich den besten Weg diskutieren. Wenn wir bei- dann gibt es kein Geld für Polizei und Kran- Krisen am besten bewältigen lassen. spielsweise den Haushalt nicht beschließen, kenhäuser, dann steht das Land still. ■

Die Schuldenbremse hat sich in der Krise bewährt

Von Michael Boddenberg, MdL, Hessischer Minister der Finanzen

ngesichts der aktuellen Debatte über für pandemiebedingte Mehrbedarfe und den öffentlichen Ausgaben noch zu einer Adie Zukunft der Schuldenbremse und zum Ausgleich wegbrechender Steuerein- Vernachlässigung der öffentlichen Investi- anlässlich des 10. Jahrestags der Volksab- nahmen einzusetzen. tionen geführt. stimmung in Hessen über die Aufnahme Es ist eine klare Vorgabe der Schulden- Die Schuldenbremse hat damit für die fi- der Schuldenbremse in die Landesverfas- bremse, dass die Finanzpolitik eine Ant- nanziellen Spielräume gesorgt, die sung, ist festzustellen, dass die Auswirkun- wort darauf geben muss, wie sie die aufge- Deutschland jetzt zur Bewältigung der gen der Corona-Krise die Schuldenbremse nommenen Kredite in Zukunft zurückzah- Pandemie nutzen kann, ohne die finanziel- vor ihre erste echte Bewährungsprobe len will. Die Forderungen nach einer dauer- le Tragfähigkeit der Staatsfinanzen aufs stellen. haften Aufweichung der Schuldenbremse Spiel zu setzen. Sie stärkt das Vertrauen in Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass schaden hingegen der Glaubwürdigkeit der die Finanzpolitik und setzt die richtigen die Verfassungsregeln in diesen Krisenzei- Finanzpolitik, die insbesondere die Gene- Anreize, um für künftige Krisen Vorsorge ten gut funktionieren. Jedenfalls steht die rationengerechtigkeit im Blick haben zu treffen. Wir sind daher klug beraten, Schuldenbremse einer umfangreichen ex- muss. nicht an der Schuldenbremse zu rütteln, pansiven Fiskalpolitik zur Bewältigung der Anders als von ihren Kritikern behauptet, sondern sollten das bestehende Regelwerk Pandemie nicht im Weg. Sie erlaubt es dem hat die Schuldenbremse in den vergange- – nicht zuletzt mit Blick auf Europa – jetzt Staat, in der aktuellen Krise massiv Geld nen Jahren weder zu einem Kahlschlag bei und in Zukunft konsequent anwenden. ■

27 Vereinigungen

Mit uns in die Zukunft Generationenwechsel in der JU Frankfurt

Im Rahmen des Generationen- wechsels bei der Jungen Uni- on Frankfurt wurde der Kreis- vorstand verjüngt. Auch der Anteil weiblicher Kreisvor- standsmitglieder konnte auf knapp 50 Prozent erhöht wer- den. Erfahrene und junge Mit- glieder aus verschiedenen Bereichen sind vertreten, so- dass wir die Aufgaben, die vor uns stehen, mit aller Kraft an- gehen können. Als Stellvertre- ter wurden Esra Kahraman, Marius Hegmann, Maximilian Kucera und Dirk de Boer ge- wählt. Den geschäftsführen- den Vorstand komplettieren Ann-Kathrin Hörster als Schatz­meisterin, Carolin Sie- Bild: Junge Union Frankfurt Union Junge Bild: beck als Schriftführerin und Neuer und alter Kreisvorsitzender der Jungen Union Frankfurt: Leopold Born und Martin-Benedikt Schäfer Marie-Therese Schmidt als Ge- schäftsführerin. Als Beisitzer ei der Kreisdelegiertenversammlung Jahren die inhaltliche Arbeit und die Kam- wurden Anna Krämling, Galyna Sheremeta, Bder Jungen Union Frankfurt zeichnete pagnenfähigkeit der Frankfurter Union Richard Qarkaxhija, Amir Andusa und sich vor wenigen Wochen ein Generatio- maßgeblich prägte. Christoph Sagebiel gewählt. nenwechsel ab. Die knapp 50 Delegierten Gemeinsam mit dem neuen Team machen des Frankfurter CDU-Nachwuchses wählten Wir bedanken uns bei Martin und den wei- wir die JU Frankfurt zum modernen und den 27-jährigen Leopold Born als neuen teren ausscheidenden Vorstandsmitglie- schlagkräftigen Großstadt-Verband. Mit Kreisvorsitzenden. Erstmalig fand die Kreis- dern, für deren großartige und prägende neuen digitalen und hybriden Veranstal- delegiertenversammlung hybrid statt: Die Arbeit in den vergangenen Jahren. Die JU tungsformaten machen wir politisches En- Versammlung wurde als Zoom-Konferenz Frankfurt ist ein gut funktionierender Ver- gagement für junge Menschen attraktiver. abgehalten, lediglich die Wahlgänge fan- band, der zusammenhält und miteinander Mit drei starken jungen Stadtverordneten den an vier dezentralen Orten in Frankfurt für seine Ziele eintritt. Wir werden den ein- zieht die Junge Union nun in den Römer statt, um eine persönliche Stimmabgabe geschlagenen Weg weiter fortsetzen und ein. Gleichzeitig setzen wir inhaltliche Ak- zu ermöglichen. Martin-Benedikt Schäfer, uns ab sofort mit voller Kraft in die kom- zente und wollen auf Basis unseres Jung- der das Amt sieben Jahre ausgeführt hat, menden Aufgaben begeben. Die persönli- wählerprogramms die Stadtpolitik der trat nicht erneut als Vorsitzender an. che Verabschiedung der ehemaligen Vor- kommenden Jahre prägen. Und mit der In seinem letzten Rechenschaftsbericht standsmitglieder wird gemeinsam mit der Bundestagswahl am Horizont bereiten wir als Kreisvorsitzender lobte Martin-Bene- 75-Jahr-Feier der Jungen Union Frankfurt uns bereits auf den Wahlkampf mit zwei dikt Schäfer die JU als aktiven und leben- nachgeholt, sobald entsprechende Veran- starken CDU-Bundestagskandidaten vor. digen Verband, der in den vergangenen staltungen wieder stattfinden können. (JU-Redaktion) ■

28 Vereinigungen

Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März und des Equal Pay Days am 10. März 2021 machte die Frauen Union (FU) Frankfurt darauf aufmerksam, dass die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nach wie vor bestehe. Die Folgen der Corona-Krise treffen viele Frauen härter als die Männer. Daher fordert die Vorsitzende Sara Steinhardt, schon jetzt an die Zukunft und an die Zeit nach Corona zu denken. Bild: Engin Akyurt Engin Bild: Frauen Union nimmt Zukunft nach Corona in den Blick Von Monika Intrau und Sara Steinhardt

as Homeoffice, das sich als Retter in aus arbeiten kann. Wer nicht weiter im darf nicht dazu führen, dass gut ausgebil- Dder Not bewährte, weil es berufliche Ar- Homeoffice arbeiten wolle, der müsse die dete Frauen im Beruf automatisch kürzer- beit, finanzielle Sicherheit und Kinderbe- Möglichkeit dazu haben, bald wieder zur treten müssen. Zusätzliche Belastungen treuung verbunden habe, könne jedoch Normalität zurückzukehren, wo dies mög- sollten Paare paritätisch unter sich auftei- nicht das alleinige Modell der Zukunft sein. lich sei. „Wir brauchen keine Retraditionali- len und dabei auch Unterstützung vom Ar- „Spätestens nach der Pandemie müssen sierung – Frauen wollen wie andere Arbeit- beitgeber erfahren“, sagt Steinhardt. Das betriebliche Abläufe, kollegiale Interaktio- nehmer auch teilhaben an allen Bereichen Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf nen, berufliche Fort- und Weiterbildung des Arbeitslebens, dazu gehören vor allem sei daher eine Aufgabe für die gesamte Ge- wieder lebendig werden. Vor allem in direk- auch betriebliche Förderung und berufli- sellschaft, denn Familienpolitik sei immer ter Kommunikation und der Wahrnehmung cher Aufstieg“, erläuterte Steinhardt. Die auch Wirtschaftspolitik. von anderen Menschen kann leistungsori- Reduzierung der Frau auf Mutter und Haus- Die Frauen Union Frankfurt fordert deswe- entiert gearbeitet und gestaltet werden“, frau, die nebenbei noch ein paar Stunden gen Arbeitgeber auf, aktiv zu werden. Durch so Steinhardt. Wer weiterhin im Home­ Homeoffice mache, werde dem Engage- Übernahme von Care-Arbeit zu Hause soll- office arbeiten möchte, dem sollte dies ment und den beruflichen Kenntnissen der ten Arbeitnehmer nicht beruflich zurückfal- vom Arbeitgeber ermöglicht werden. Hier- Mehrzahl der Frauen nicht gerecht. len und die erzwungene Abwesenheit vom bei sollte aber im Einzelfall geprüft wer- Die Frauen Union stellt fest, dass Mütter Arbeitsplatz dürfe sich durch mangelnde den, ob Homeoffice oder die durch das Te- während den Schul- und Kita-Schließungen ‚Sichtbarkeit‘ nicht negativ auf Karriere- learbeitsgesetz geregelte Telearbeit nicht oft in geringerem Stundenumfang weiter chancen auswirken. „Wo Frauen und natür- besser geeignet ist. Zur Telearbeit gehört Erwerbsarbeit leisteten als Väter; manche lich auch Männer dies wünschen, sollte ein separater Arbeitsplatz zu Hause, der gaben ihre berufliche Tätigkeit im Frühjahr Homeoffice auch nach der Pandemie groß- vom Arbeitgeber ausgestattet und auf Er- sogar ganz auf – dies dürfe 2021 nicht wie- zügig ermöglicht werden – aber auch das gonomie und Arbeitsschutz überprüft der passieren, egal wie lange der Lockdown Gegenteil und damit die uneingeschränkte wird. Mobile Arbeit bzw. Homeoffice ist in dauere. „In den meisten Familien überneh- Rückkehr an den Arbeitsplatz muss möglich der Regel nur eine Vereinbarung, dass man men Frauen die Aufgabe der ‚Ersatzlehre- sein“, so die Frauen Union. ab und an von unterwegs oder zu Hause rin‘ im improvisierten Homeschooling. Dies ■

29 Innenstadt und Zeil fit für die Zukunft machen

ereits vor der Corona-Pandemie hatte Bder Einzelhandel in den Innenstädten und Stadtteilen mit der zunehmenden On- linekonkurrenz und abnehmenden Fre- quenzen in den Einkaufsstraßen zu kämp- Bild: pixabay.com/klausdieBild: fen. Nicht nur kleine Händler kämpfen des- halb spätestens seit der Corona-Krise ums Überleben. Die aktuelle Situation kann jedoch auch als Chance begriffen werden. Die Diskussion um eine Paketabgabe für den Onlinehandel, MyZeil Frankfurt am Main mit der die Innenstädte unterstützt werden sollen, kann da nur ein erster Anstoß sein. Die Unionsfraktion im Bundestag diskutiert wird es gelingen, auch unsere Frankfurter auf eine gute Verkehrsinfrastruktur ange- intensiv über einen „Pakt für lebendige In- Zeil fit für die Zukunft zu machen. wiesen. „Nur wenn die Erreichbarkeit durch nenstädte“. Dazu solle ein „Innenstadt- Aus Sicht der Frankfurter Mittelstands- und unterschiedliche Verkehrsträger sicherge- fonds“ aufgelegt werden. Langfristig muss Wirtschaftsunion (MIT) ist auch ein moder- stellt ist, wird Frankfurt auch weiterhin ein die Verweilqualität in den Innenstädten nes Mobilitätskonzept von zentraler Bedeu- attraktiver Standort bleiben“, so der Vor- deut­lich ge­steigert und es müssen mehr tung. Die Frankfurter Wirtschaft, insbeson- sitzende der MIT Frankfurt und Landtags- Showrooms eingerichtet werden. Nur so dere der innerstädtische Einzelhandel, ist präsident, Boris Rhein. (MIT-Redaktion) ■

Matthias Zimmer „Alte Werte in neuer Zeit“ über100.000 Christliche Verantwortung und praktische Politik Flyer verteilt

„Der Mensch ist Ausgangspunkt und Ziel al- nach seinem Potenzial im Rahmen der Gesell- len politischen Tuns.“ Mit dieser Botschaft schaft entfalten zu können. Dafür müsse der nimmt Matthias Zimmer den Leser seines Bu- Staat Chancengerechtigkeit schaffen. ches „Alte Werte in neuer Zeit“ an die Hand Inspiriert von Norbert Blüm und Heiner Geiß- und gibt leidenschaftlich Auskunft darüber, ler nimmt Zimmer den Leser mit auf eine Rei- Das Buch von Matthias Zimmer erscheint im wie eine Gesellschaft von einer Politik durch se durch „seine“ Themen, die er im Bundes- Nomen-Verlag. das „C“ geprägt werden kann. Er stellt klar, tag bearbeitet: Arbeit und Soziales, Nachhal- über dass Wirtschaftskompetenz (wie sie der Uni- tigkeit und Menschenrechte. Dabei gerät er stehen oder ob sie lediglich dazu in der Lage 7000 on zugeschrieben werde) eben nicht heißt, mitunter ins Träumen, wenn er sich kompro- seien, „den Sektkelch beim Networking form- der Wirtschaft freie Bahn zu lassen, sondern misslos für „das bislang Unerreichte“ stark- vollendet halten zu können“. Schließlich aber Sekunden dass der Staat im Verhältnis zwischen Armen macht. ist sein Buch auch ein Aufruf gegen Profitgier InstaLive und Reichen als Anwalt der Schwachen auf- Zimmer entwickelt mit seiner Schrift den und ein Plädoyer für die Unterstützung der tritt. Gemeinwohl, so legt Zimmer dar, ist Wunsch nach mehr Debatten über Grundfra- Schwachen, um nicht nur Schaden von unse- nicht die Summe individueller Glücksmomen- gen der Politik, denn nur so könnten die Men- rer Wirtschaftsordnung, sondern vor allem te, sondern die Möglichkeit für jeden, sich schen erfahren, für welche Werte Politiker von unserer Demokratie zu nehmen. (mz) ■

30 Zahlen und Fakten zum Kommunalwahlkampf fast 60 Infostände über 10.000Plakate aufgehangen

überTausende Tüten über100 verteilt Stunden Telefon- AM 14. MÄRZ CDU WÄHLEN kette

über 100.000Flyer verteilt 135 Beiträge auf

Facebook Pressemeldung

über7000 Sekunden InstaLive 56 Presse­ meldungen fast100 Online-

Veranstaltungen 31 Grafiken: vecteezy.com Grafiken: Wahlkampfimpressionen Frankfurt CDU Bilder: