PV-Freiflächenanlage ehem. Nato-Pumpstation

Ortsgemeinde Ulmet, Verbandsgemeinde -

Begründung zur punktuellen FNP- Änderung

- Entwurf -

29.10.2020

Bauherr:

Solarpark Ulmet GbR

Begleitendes Planungsbüro:

IfR Institut für Regionalmanagement Riegelbachweg 4 66909 Quirnbach

„Solarpark Ulmet“,Punktuelle Änderung des FNP VG Kusel-Altenglan, Begründung

Inhaltsverzeichnis

1 Anlass, Ziel und Zweck der Planung ...... 4

1.1 Hintergrund und Anlass der Planung ...... 4 1.2 Ziele des Projektes ...... 4 1.3 Änderung des FNP im Parallelverfahren ...... 5

2 Gründe für die Standortwahl ...... 5

3 Plangebiet ...... 7

3.1 Überörtliche Einordnung ...... 7 3.2 Lage und Größe des Plangebietes ...... 7 3.3 Änderung des Flächennutzungsplanes, Geltungsbereich ...... 8 3.4 Besitzverhältnisse ...... 8 3.5 Ehemalige und aktuelle Nutzung des Plangebietes ...... 9

4 Planungsrechtliche Rahmenbedingungen und Vorgaben ...... 11

4.1 Aussagen der Landesplanung: LEP IV ...... 11 4.2 Aussagen der Regionalplanung: Regionaler Raumordnungsplan Westpfalz IV ...... 12 4.3 Vereinfachte raumordnerische Prüfung / raumordnerischer Entscheid ...... 13 4.4 Flächennutzungsplanung ...... 14 4.5 Bebauungspläne ...... 14

5 Sonstige Vorgaben für die Planung ...... 15

5.1 Topografie ...... 15 5.2 Boden / Untergrundverunreinigungen / Altlasten ...... 15 5.3 Baugrund ...... 15 5.4 Leitungen im Untergrund: Ehemalige militärische Kraftstoff-Leitungen ...... 16 5.5 Belange der Forstwirtschaft ...... 16 5.6 Gewässer und Wasserhaushalt ...... 17 5.7 Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege ...... 17 5.8 Erschließung des Plangebietes ...... 18 5.9 Ver- und Entsorgung ...... 18 5.10 Einspeisung in das öffentliche Netz ...... 19

6 Verfahren ...... 20

6.1 Termine und Besprechungen im Vorfeld des Änderungsverfahren FNP / Aufstellungsverfahren Bebauungsplan ...... 20 6.2 Beschluss zur Durchführung der Flächennutzungsplan-Änderung...... 20

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7 Rechtsnormen, Pläne, Quellen ...... 22

7.1 Rechtsnormen ...... 22 7.2 Literatur ...... 23 7.3 Internet ...... 24 7.4 Sonstige Quellen ...... 24 7.5 Übergeordnete Planungen...... 24

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1 Anlass, Ziel und Zweck der Planung 1.1 Hintergrund und Anlass der Planung Auf der Gemarkung der Ortsgemeinde Ulmet in der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan ist beabsichtigt, eine PV-Freiflächenlage durch die „Solarpark Ulmet GbR“ zu errichten. Bei der Fläche handelt es sich um eine militärische Konversionsfläche, hier befand sich bis 2010 eine Hochdruck-Pumpstation der NATO mit verschiedenen Gebäudeteilen. Die Pumpstation wurde zurückgebaut und vorhandene Untergrundverunreinigungen durch Bodenaushub saniert.

Zur Schaffung von Baurecht ist die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Solarpark Ulmet“ gem. § 12 BauGB sowie im Parallelverfahren die punktuelle Änderung des Flächennutzungsplanes der VG Kusel-Altenglan erforderlich.

Der Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplanes wurde durch den Rat der Ortsgemeinde Ulmet am 9.9.2020 gefasst. Der Beschluss zur Änderung des Flächennutzungsplanes wurde durch den Rat der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan am 8.10.2020 gefasst.

Für das Vorhaben wurde bereits eine vereinfachte raumordnerische Prüfung mit positivem Ergebnis durchgeführt (raumordnerischer Entscheid vom 5.8.2020).

Die Ergebnisse des raumordnerischen Entscheides und die Hinweise der beteiligten TÖB sind bereits in die vorliegende Planfassung eingeflossen. Neben der Tatsache dass es sich um einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan handelt ist dies der Grund, warum die Planunterlagen zum frühen Zeitpunkt des Verfahrens (Aktuell: Frühzeitige Beteiligung der Behörden gem. § 4 Abs. 1 BauGB sowie der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 1 BauGB) in der Ausarbeitung bereits weit fortgeschritten sind.

1.2 Ziele des Projektes Vor dem Hintergrund des immer schneller voranschreitenden weltweiten Klimawandels kommt der Nutzung regenerativer Energien eine immer stärkere Bedeutung zu. Mit dem Projekt soll ein Beitrag zur Energiewende und damit zum Klimaschutz geleistet werden. Das Projekt unterstützt auch die Erreichung der Zielsetzungen des Landes Rheinland-Pfalz im Bereich des Ausbaues erneuerbarer Energien. 1

Der Bauherr und künftige Betreiber Anlage, die Solarpark Ulmet GbR, verfolgt gleichzeitig über die Einspeisung des Stromes in das öffentliche Netz ein wirtschaftliches Ziel. Über die Zahlung von Gewerbesteuern am Standort durch die Solarpark Ulmet GbR (Sitz der GbR in Ulmet) wird ein Beitrag zur Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten geleistet.

Darüber hinaus wird mit der relativ kleinen, dezentralen PV-Freiflächenanlage ein Beitrag dazu geleistet, Fernleitungen zum Transport von regenerativ erzeugtem Strom zu vermeiden. Auch die Versorgungssicherheit spielt hier, ebenso wie der sparsame Umgang mit Grund und Boden, eine zentrale Rolle.

1 Vgl. auch Ausführungen im raumordnerischen Entscheid zur Planung, S. 18

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Schließlich stellt die Nutzung der Fläche auch grundsätzlich eine sinnvolle Nachnutzung der militärischen Konversionsfläche dar. Der Standort war, wie beschrieben, als Hochdruck- Pumpstation der Nato genutzt. Starke Überprägung des Grundstückes (Terrassierung, Auffüllungen, verbliebene Leitungen im Untergrund etc.) prädestinieren die Fläche zur Folgenutzung für eine PV-Freiflächenanlage (vgl. hierzu Kap. 2).

1.3 Änderung des FNP im Parallelverfahren Das FNP-Änderungsverfahren wird im Parallelverfahren gem. § 8 Abs. 3 Satz 1 BauGB zum Aufstellungsverfahren des vorhabenbezogenen B-Plans durchgeführt.

2 Gründe für die Standortwahl

Das Plangebiet entspricht der Standortpriorität des Leitfadens der SGD Süd für die Bewertung von Solaranlagen aus raumordnerischer und landesplanerischer Sicht 2. Hierin werden für Anlagen im Freiraum folgende Standortprioritäten definiert:

1. Konversionsflächen mit hohem Versiegelungsgrad und ohne ökologische Funktion

2. Sonstige brachliegende, ehemals baulich genutzte Flächen im Außenbereich

3. Ertragsschwache, artenarme oder vorbelastete Acker- und Grünlandflächen

4. Flächen im räumlichen Zusammenhang mit größeren Gewerbeansiedlungen im Außenbereich

5. Flächen für die Windenergienutzung, sofern diese bereits mit Windkraftanlagen belegt sind und die Windenergienutzung nicht unzulässig eingeschränkt wird

6. Deponien, sofern dies mit den abfallrechtlichen Anforderungen (z. B. Schutz der Deponieabdichtung), dem Sanierungserfordernis und den bauordnungs- rechtlichen Anforderungen (Standfestigkeit der baulichen Anlagen) vereinbar ist

7. Flächen entlang von Autobahnen und großräumigen/überregionalen Schienenwegen bis zu einer Entfernung von 110 m, sofern insbesondere Belange des Naturschutzes und der Landwirtschaft sowie Sicherheitsaspekte nicht entgegenstehen

Vorliegendes Plangebiet bzw. Vorhaben ordnet sich in Priorität Nr. 1 bzw. 2 ein 3 und ist deshalb als Standort für eine PV-Freiflächenanlage prädestiniert.

2 s. Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (2018): „Großflächige Solaranlagen im Freiraum - Leitfaden für die Bewertung aus raumordnerischer und landesplanerischer Sicht“ 3 s. auch Bestätigung durch raumordnerischen Entscheid zum Projekt, S. 23

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Ein weiterer, zentraler Grund für die Standortwahl ist die Tatsache, dass sich auf der Fläche selbst ein Einspeisepunkt für den durch die PV-Anlage erzeugten elektrischen Strom in das öffentliche Netz existiert. Die Führung einer Trasse zur Einspeisung mit entsprechenden Eingriffen in Natur und Landschaft, wie meist bei entsprechenden Anlagen notwendig, entfällt am Standort. Gemäß Vorabprüfung des Netzanschlusses zum Solarpark im Netz durch die Pfalzwerke Netz AG (Schreiben der Pfalzwerke Netz AG vom 7.9.2020) könnte der Solarpark mit einer Leistung von 1.500 kW und einem cos(phi) = 0,95 untererregt hier in das Netz der Pfalzwerke Netz AG einspeisen.

Ebenso wie der bestehende Einspeisepunkt geht die existierende verkehrliche Erschließung (s. Kap. 5.8) auf die ehem. militärische Nutzung zurück und ist ein weiteres Argument für die Standortwahl. Erschließungswege o.ä. müssen nicht neu errichtet oder ausgebaut werden.

Die Hanglage (Südwesthang) des Grundstückes ist ein weiterer Vorteil der Fläche als Standort für eine PV-Anlage.

Schließlich befindet sich das Plangebiet im Eigentum des Projektträgers, welcher die Fläche aufgrund der angeführten Vorteile im Jahr 2019 ersteigert hat mit der Absicht, hier eine entsprechende PV-Freiflächenanlage zu errichten. Die Verbindung aus bester Eignung der Fläche als Standort für eine PV-Freiflächenanlage aus den verschiedenen angeführten Gründen mit den bestehenden Besitzverhältnissen macht deutlich, dass eine Betrachtung alternativer Standorte rein theoretischer Natur sein würde und aus diesem Grund in vorliegender Begründung nicht weiter thematisiert wird.4

4 s. auch entsprechende Einschätzung im raumordnerischen Entscheid zum Projekt, S. 23

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3 Plangebiet 3.1 Überörtliche Einordnung Das Plangebiet liegt auf der Gemarkung der Ortsgemeinde Ulmet. Die Ortsgemeinde Ulmet gehört der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan im Landkreis Kusel an. Die Gebietskörperschaften sind Teil der regionalen Planungsgemeinschaft Westpfalz. Das Plangebiet liegt innerhalb des Landschaftsraumes der Potzberg-Königsberg-Gruppe und als Teil des Nordpfälzer Berglandes in der Großlandschaft des Saar-Nahe-Berglandes. Der Landschaftsraum wird durch eine Gruppe von stark bewaldeten, markanten Bergkegeln und Bergrücken geprägt.

Übersicht: Lage des Plangebietes (Gebiet rot umrandet), Quelle LANIS Rheinland-Pfalz

3.2 Lage und Größe des Plangebietes Das Plangebiet, welches Deckungsgleich mit dem Flurstück 1661 in der Gemarkung Ulmet ist, befindet sich südöstlich der Ortslage von Ulmet, südwestlich des auf der Gemarkung Gumbsweiler liegenden „Pilgerhofes“.

Der in nachfolgendem Plan dargestellte Geltungsbereich umfasst das gesamte Flurstück 1661 mit einer Gesamtfläche von 18.188 m². Für die geplante PV-Anlage wird jedoch nicht die gesamte Fläche des Flurstückes in Anspruch genommen werden.

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3.3 Änderung des Flächennutzungsplanes, Geltungsbereich Die punktuelle FNP-Änderung umfasst ebenfalls das Flurstück 1661, welches in nachfolgendem Ausschnitt des FNP der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan (FNP der ehem. VG Altenglan) rot markiert ist. Die Fläche ist im FNP als landw. Fläche bzw. am nördlichen Rand als Wald dargestellt. Die ehem. Nato-Pumpstation ist ebenfalls noch eingezeichnet.

Der aktuell als landw. Fläche dargestellte Bereich des Flurstückes soll in der Änderung als „Sondergebiet Photovoltaik“ gem. § 5 Abs. 2 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 11 Abs. 2 BauNVO dargestellt werden (vgl. Planzeichnung zur FNP-Änderung).

Ausschnitt FNP der VG Kusel-Altenglan bzw. der ehem. VG Altenglan, Ist-Zustand

3.4 Besitzverhältnisse Bauherr und künftiger Betreiber des Solarparks ist die „Solarpark Ulmet GbR“, bestehend aus den Gesellschaftern Herrn Wolfgang Jakobi, Lübecker Str. 270, 19059 Schwerin und Herrn Lars Neufeld, Mozartstraße 6, 67256 Weisenheim am Sand. Das Flurstück 1661 befindet sich im Eigentum von Herrn Wolfgang Jakobi, es wird zu einem späteren Zeitpunkt an die Solarpark Ulmet GbR übertragen.

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3.5 Ehemalige und aktuelle Nutzung des Plangebietes

3.5.1 Ehemalige Nutzung

Bei der Fläche handelt es sich um eine militärische Konversionsfläche, hier befand sich bis 2010 eine Hochdruck-Pumpstation der NATO mit verschiedenen Gebäudeteilen. Die Pumpstation wurde im Jahr 2010 zurückgebaut und vorhandene Untergrundverunreinigungen durch Bodenaushub saniert. 5

Auf dargestellter Katasterkarte sind noch zwei ehem. Gebäude sichtbar. Westlich des größeren Gebäudes (eigentliche Pumpenstation) befand sich mindestens noch ein weiteres Gebäude.

3.5.2 Aktuelle Nutzung

Der aufgrund der ehem. Nutzung terrassierte Südwesthang ist in größeren Bereichen mit Nadelgehölzen bewachsen (Kiefern, Fichten, s. detaillierte Ausführungen im Umweltbericht, Anhang 1). Diese befanden sich teilweise bereits während der militärischen Nutzung auf der Fläche und umgaben die baulichen Anlagen.

Nach Rückbau der baulichen Anlagen wurden die dort entstandenen Freiflächen ab einem gewissen Zeitpunkt der Sukzession überlassen. Das Alter des Aufwuchses und der Zustand der

5 S. Peschla und Rochmes GmbH (2011): Dokumentationsbericht zur fachgutachterlichen Begleitung des Standortrückbaus der Hochdruckpumpstation im Hinblick auf nutzungsbedingte Untergrundverunreinigungen ( im Auftrag des LBB Landau)

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Flächen lässt darauf schließen, dass nach Aufgabe der Nutzung noch eine gewisse Zeit eine Art von „Pflege“ der Flächen (Mahd) in Teilbereichen erfolgt ist (vgl. Umweltbericht, Anhang 1).

In der Umgebung des Plangebietes finden sich landwirtschaftliche Nutzungen (Grünland, insbesondere Ackerflächen) sowie Waldflächen, welche im Norden an das Plangebiet anschließen (wärmeliebender Eichenwald). Des Weiteren finden sich Feuchtbereiche im Westen und Süden des Plangebietes (s. ausführliche Bestandsaufnahmen und Beschreibungen im Umweltbericht, Anhang 1).

Blick auf die Fläche

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4 Planungsrechtliche Rahmenbedingungen und Vorgaben

4.1 Aussagen der Landesplanung: LEP IV Gem. der dritten Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms Rheinland- Pfalz (LEP IV) vom 04.07.2017 sollen von baulichen Anlagen unabhängige Photovoltaikanlagen flächenschonend auf zivilen oder militärischen Konversionsflächen sowie auf ertragsschwachen, artenarmen oder vorbelasteten Acker- und Grünlandflächen errichtet werden (G 166). Dabei soll dem Gedanken des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden sowie der Berücksichtigung von Schutzaspekten Rechnung getragen werden.

Ausgeschlossen ist die Errichtung von PV-Freiflächenanlagen In den Kernzonen und den Rahmenbereichen der UNESCO-Welterbegebiete „Oberes Mittelrheintal“ und „Obergermanisch- Raetischer Limes“ (Z 166 a).

Vorliegendes Vorhaben entspricht diesen Vorgaben des LEP.

Westlich des Plangebietes befindet sich eine Fläche des landesweiten Biotopverbundes, welche jedoch vom Plangebiet nicht beeinträchtig wird. Die im LEP dargestellte Fläche entspricht der vom RROP dargestellten Fläche, s. hierzu auch Kap. 4.2.

Fläche des landesweiten Biotopverbundes im LEP IV (Darstellung LANIS RLP), roter Pfeil markiert Plangebiet

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4.2 Aussagen der Regionalplanung: Regionaler Raumordnungsplan Westpfalz IV Der Regionale Raumordnungsplan Westpfalz weist für die Plangebietsfläche „Siedlung“ aus. Dies ist dadurch begründet, dass die Fläche wie beschrieben ehemals militärisch genutzt war (Pumpenstation, mehrere Gebäude, mittlerweile rückgebaut). Aus diesem Grund gilt das Gelände als Konversionsfläche und ist gem. EEG entsprechend förderfähig. Die im Raumen der vereinfachten raumordn. Prüfung beteiligte Planungsgemeinschaft Westpfalz weist darauf hin, dass die geänderte Nutzung nach Aufstellung des B-Planes und Änderung des FNP im Rahmen einer nachrichtlichen Übernahme im RROP angepasst werden wird.

Grundsätze oder gar Ziele der Raumordnung werden durch das Vorhaben nicht berührt, was durch den raumordnerischen Entscheid vom 5.8.2020 (s. Kap. 4.4) bestätigt wurde.

Im Umfeld der Fläche finden sich Vorranggebiete Regionaler Biotopverbund Z 15, diese werden jedoch durch das Vorhaben nicht berührt und beeinträchtigt.

Gleiches gilt für die in Nachbarschaft der Planfläche gelegene Ausweisung „landesweiter Biotopverbund“ (vgl. auch Ausführungen zu den Schutzgebieten, Umweltbericht S. 9 ff.).

Ausschnitt aus RROP Westpfalz mit markiertem Plangebiet (roter Pfeil)

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4.3 Vereinfachte raumordnerische Prüfung / raumordnerischer Entscheid Da das Vorhaben die Größenschwelle von 5.000 m² und damit die Schwelle der Raumbedeutsamkeit überschreitet, wurde seitens unterer Landesplanungsbehörde gem. § 16 Raumordnungsgesetz i.V.m. § 18 Landesplanungsgesetz Rheinland-Pfalz eine vereinfachte raumordnerische Prüfung durchgeführt. Mit Schreiben vom 9.6.2020 wurden 17 Behörden, Gemeinden, Verbände und sonstigen Stellen im Zuge der vereinfachten raumordn. Prüfung durch die untere Landesplanungsbehörde um Stellungnahme gebeten.

Mit Schreiben vom 5.8.2020 erging seitens unterer Landesplanungsbehörde der entsprechende raumordnerische Entscheid an die Solarpark Ulmet GbR mit folgendem Ergebnis der vereinfachten raumordnerischen Prüfung:

Die Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage in der Gemeinde Ulmet entspricht den Erfordernissen der Raumordnung und Landesplanung, wenn die nachfolgenden Maßgaben erfüllt und die weiteren Anregungen und Hinweise berücksichtigt werden:

• Ein Baugrundgutachten ist zu erstellen und der daraus resultierende geotechnische Bericht ist an das Landesamt für Geologie und Bergbau zuzusenden (vgl. Kap. 5.3 in vorliegender Begründung sowie die textlichen Hinweise zum Bebauungsplan)

• Die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung ist im nachfolgenden Genehmigungsverfahren abzuhandeln (vgl. Umweltbericht und artenschutzrechtliche Prüfungen)

• Im Rahmen des nachfolgenden Genehmigungsverfahrens erfolgt ein forstrechtlicher Ausgleich (vgl. Kap. 5.5 sowie die textlichen Festsetzungen im B-Plan)

• Im Regionalen Raumordnungsplan Westpfalz IV ist die Fläche im Sinne der aktualisierten nachrichtlichen Übernahme zurückzuführen (vgl. Kap. 4.2 sowie textl. Hinweise)

• Die stillgelegte Produktfernleitung ist mit einem 10m breiten Schutzstreifen gesichert, der von jeglicher Bebauung freizuhalten ist. Aufgrund der noch bestehenden dinglichen Sicherung sind Auflagen zu beachten. (vgl. Kap. 5.4 sowie zeichnerische und textliche Festsetzungen im B-Plan)

• Der 10-Meter-Schutzbereich des Pelschbaches ist frei von Anlagen zu halten. Sofern des Gewässer bei der Netzanbindung der PV-Anlage mit einer Leitungstrasse gequert werden soll, ist dies bei der unteren Wasserbehörde zu beantragen (vgl. Kap. 5.6 sowie textliche Hinweise)

• Die Versorgungseinrichtungen, die sich auf dem Flurstück 1661 befinden (20-kV- Starkstromleitung sowie 0,4 kV-Starkstromleitung) sind zu beachten. In den nachfolgenden Verfahren ist eine lagerichtige Übernahme der 20-kV-Freileitung in die Planunterlagen einzuzeichnen (Anmerkung: In vorliegender Planung bereits erfolgt, vgl. auch zeichnerische und textl. Festsetzungen im Bebauungsplan).

• Die von den Trägern öffentlicher Belange in Teil D des Entscheids näher dargelegten Anregungen und Hinweise sind bei der weiteren Planung zu berücksichtigen. Auch sind die TÖB weiterhin im Prozess zu beteiligen. Ebenso ist das Ergebnis der raumordnerischen Bewertung und Abwägung in Teil E des Entscheids bei der weiteren Planung zu beachten

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• Durch den raumordnerischen Entscheid werden erforderliche Genehmigungen, Erlaubnisse und/oder Bewilligungen nach anderen Rechtsvorschriften nicht ersetzt. Wird innerhalb von fünf Jahren kein Genehmigungsverfahren eingeleitet, ist der raumordnerische Entscheid von der zuständigen Landesplanungsbehörde zu überprüfen. Ggf. entscheidet sie, ob eine neue raumordn. Prüfung durchzuführen ist

• Der im Bebauungsplan festgesetzte Standort sowie der endgültige Standort nach Abschluss der Bauarbeiten ist der unteren Landesplanungsbehörde in geeigneter Form zum Eintrag in das Raumordnungskataster (ROK 25) zu übergeben (vgl. Hinweise im Bebauungsplan)

Die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange sowie das Ergebnis der raumordnerischen Prüfung sind in vorliegende Planfassung eingeflossen. Alle im Rahmen der vereinfachten raumordnerischen Prüfung beteiligten TÖB werden im Aufstellungsverfahren des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes sowie im parallel durchgeführten Änderungsverfahren des FNP weiter beteiligt.

4.4 Flächennutzungsplanung Der aktuelle Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan (bzw. der ehem. VG Altenglan) weist für einen kleinen Teil der Fläche im nördlichen Bereich „Wald“ aus (Bereich des Eichenwaldes). Der größte Teil ist als „landwirtschaftliche Fläche“ ausgewiesen.

Zur Schaffung von Baurecht ist, neben der Aufstellung eines Bebauungsplanes die punktuelle Änderung des FNP notwendig (vgl. Kap. 3.3)

4.5 Bebauungspläne Für die Fläche existiert kein Bebauungsplan. Zur Schaffung von Baurecht ist die Aufstellung eines vorhabenden Bebauungsplanes „Sonstiges Sondergebiet Photovoltaik“ erforderlich.

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5 Sonstige Vorgaben für die Planung

5.1 Topografie Das Gelände fällt vom höchsten Punkt im Nordosten von ca. 325 m ü. NN bis zum tiefsten Punkt im Südwesten auf ca. 295 m ü. NN ab. Der nach Südwesten geneigte Hang ist aufgrund der ehemals militärischen Nutzung terrassiert angelegt.

5.2 Boden / Untergrundverunreinigungen / Altlasten Geologie des Plangebietes:

• Stratigraphie: Permokarbon, Rotliegend

• Untere -Subgruppe (-, Quirnbach-, - und Remigiusberg- Formation)

• Petrographie: Wechsellagerung aus vorwiegend grauem, teilweise auch rotem Ton-, Silt- und Sandstein, Konglomerat sowie vereinzelt Tuff, Kalkstein und Kohle.

• Bodenart im Gebiet: Lehm und sandiger Lehm

Untergrundverunreinigungen / Altlasten aus der ehem. Nutzung:

Der Rückbau der militärischen Anlage im Zeitraum von März bis August 2010 wurde durch das Büro Peschla und Rochmes, Kaiserslautern, fachgutachterlich begleitet.6

Gemäß Dokumentationsbericht zum Rückbau wurde der Standort vollständig rückgebaut mit Ausnahme des Fahrweges. Angetroffene Untergrundverunreinigungen am Standort wurden unter Fachbauleitung durch Bodenaushub saniert. Die in ehemals umweltrelevanten Nutzungen entnommenen Bodenproben sowie laborchemische Untersuchungen belegen gem. Bericht eine Kontaminationsfreiheit des Untergrundes. Die Sanierungszielvorgaben oSW1 gem. Merkblatt ALEX 02 werden mit Ausnahme von geringfügigen – tolerierbaren – Überschreitungen von Teilbereichen der im Bericht dokumentierten Bodensanierung eingehalten. 7

5.3 Baugrund Das Gelände ist durch die militärische Nutzung terrassiert mit teilweise steilen Hanglagen. Gem. den Aussagen des Landesamtes für Geologie und Bergbau, welches im Rahmen der vereinfachten raumordn. Prüfung beteiligt wurde, ist ein Baugrundgutachten zu erstellen (s.

6 Dokumentationsbericht zur fachgutachterlichen Begleitung des Standortrückbaus der Hochdruckpumpstation im Hinblick auf nutzungsbedingte Untergrundverunreinigungen der Peschla und Rochmes GmbH vom 24.1.2011 im Auftrag des LBB Landau 7 s. ebenda, S. 19

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raumordn. Entscheid). Der daraus resultierende geotechnische Bericht ist an das Landesamt für Geologie und Bergbau zuzusenden.

5.4 Leitungen im Untergrund: Ehemalige militärische Kraftstoff-Leitungen Gem. Schreiben des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (Schreiben vom 3.7.2020) bzw. des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Zweibrücken (Schreiben vom 23.6.2020), ergänzt durch einen Vor-Ort-Termin mit VertreterInnen des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums zur Eruierung der Situation am 21.9.2020 stellt sich die Situation wie folgt dar:

Über die Fläche führt die deaktivierte Pipeline/Fernleitung „Zweibrücken - Meisenheimer-Kreuz“ sowie zusätzlich eine (ebenfalls stillgelegte) Doppelleitung (Abstand der Leitungen nach Angabe der Mitarbeiter des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Zweibrücken ca. 50 bis 80 cm), welche als Verbindung zum ehem. Tanklager in Bedesbach fungierte. Alle Leitungen (die Fernleitung sowie die beiden Leitungen der Doppelleitung) wurden nach Angabe des Bundeswehr- Dienstleistungszentrums an den Grundstücksgrenzen des Plangebietes getrennt, entleert und verschlossen. Die Leitungen liegen in einer Tiefe von ca. 1,20 m (zum Zeitpunkt der Verlegung).

Für die Fernleitung ist noch eine Grunddienstbarkeit (Schutzstreifen mit Auflagen) eingetragen, die es zu beachten gilt. Die Vorgaben wurden in den Festsetzungen des vorliegenden Bebauungsplanes berücksichtigt bzw. übernommen. Es ist seitens Vorhabenträger angedacht, die Grunddienstbarkeit austragen zu lassen, entsprechende Gespräche wurden bereits geführt.

Für die Doppelleitung ist keine Grunddienstbarkeit / kein Schutzstreifen eingetragen.

Die exakte Lage der Leitungen auf der Fläche ist nicht eingemessen, der Verlauf ist nur auf Basis grober Leitungskarten (s. Eintragung in Planzeichnung des Bebauungsplanes) abschätzbar. Eine Sondierung der Leitungen wird im weiteren Verlauf der Arbeiten erforderlich sein. In jedem Fall sind die stillgelegten Leitungen im Zuge der weiteren Planungen und Baumaßnahmen zu berücksichtigen.

5.5 Belange der Forstwirtschaft Die Plangebietsfläche ist in Teilen mit Gehölzen / Bäumen bestanden, welche zur Umsetzung der PV-Freiflächenanlage gerodet werden müssen. Die zu ersetzende Gehölzfläche/Waldfläche besteht aus mehreren Teilflächen und umfasst eine Größe von insgesamt ca. 7.700 m² (vgl. Umweltbericht, Flächenbilanz S. 55 i.V.m. Bestandsplan Biotoptypen S. 60). Zur notwendigen Erbringung des forstrechtlichen Ausgleiches muss eine Fläche gleicher Größe aufgeforstet werden. Die Abstimmung über den Ausgleich und die konkrete Fläche wird im weiteren Verfahrensverlauf mit dem Forstamt Kusel weiter geführt.

Die Ortsgemeinde Ulmet besitzt großes Interesse, den Ausgleich auf ihrem Gemeindegebiet zu realisieren.

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5.6 Gewässer und Wasserhaushalt Westlich des Plangebietes entspringt der Pelschbach. Dieser fließt südlich des Plangebietes entlang und mündet im späteren Verlauf in der Ortslage Ulmet in den Glan. Der südlich des Plangebietes entlangführende Bachlauf ist gem. § 30 BnatschG geschützt (s. Umweltbericht). Wasserschutzgebiete finden sich keine in der Umgebung des Plangebietes.

Nach Angaben der unteren Wasserbehörde ist der 10m-Schutzbereiches des Pelschbaches frei von Anlagen zu halten, was durch das Vorhaben gewährleistet ist. Weiterhin weist die untere Wasserbehörde darauf hin, sofern das Gewässer bei der Netzanbindung der PV-Anlage mit einer Leitungstrasse gequert werden soll, ist dies bei der unteren Wasserbehörde zu beantragen. Eine Beeinträchtigung oder gar notwendige Querung des Baches im Zuge des Projektes kann ausgeschlossen werden (s. Planung).

Von den Modulreihen abfließendes Niederschlagswasser kann direkt im Gelände versickern, da so gut wie keine Versiegelung der Flächen erfolgt. Durch den bestehenden Bewuchs der Fläche ist eine Erosion weitestgehend ausgeschlossen bzw. die Erosionsgefahr ist gegenüber dem aktuellen Zustand nicht erhöht. Beeinträchtigungen des Pelschbaches in dieser Hinsicht können ebenfalls ausgeschlossen werden.

5.7 Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege Zur Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes gem. § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1 a BauGB ist bei der Aufstellung der Bauleitpläne gem. § 2 Abs. 4 BauGB eine Umweltprüfung durchzuführen. Ein Verzicht auf die Umweltprüfung ist nur ausnahmsweise und unter sehr eng gefassten Maßgaben möglich.

Gemäß § 2 Abs. 4 Satz 5 kann die Umweltprüfung auf zusätzliche oder andere erhebliche Umweltauswirkungen beschränkt werden, wenn gleichzeitig eine Umweltprüfung für das Plangebiet oder Teile davon in einem anderen Bauleitplanverfahren erfolgt (Abschichtungsregelung). Somit kann bei der Änderung eines Flächennutzungsplanes eine aktuelle Umweltprüfung aus einem Bebauungsplanverfahren für das entsprechende Gebiet genutzt werden.

Im vorliegenden Fall liegt der Geltungsbereich der FNP-Änderung identisch mit dem Geltungsbereich des aufzustellenden Bebauungsplanes. Da der Bebauungsplan die Planungskonkretisierung für die parallele FNP-Änderung darstellt, sind im Rahmen der FNP- Änderung keine anderen oder zusätzlichen Auswirkungen zu erwarten.

Zur Vermeidung von Doppelprüfungen erfolgte im Rahmen der FNP-Änderung dem entsprechend keine gesonderte Umweltprüfung. Es wird daher auf die Umweltprüfung für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Solarpark Ulmet“ verwiesen.

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5.8 Erschließung des Plangebietes Die verkehrliche Erschließung der Fläche ist über bestehende gut ausgebaute Wirtschaftswege sichergestellt, welche an die K 36 (Verbindung Bedesbach-Welschweiler) anschließen. Ein Neu- oder Ausbau von Wegen ist nicht erforderlich.

Eine vertragliche Regelung über die Benutzung des Weges und den zu entrichtenden ortsüblichen Wegebeitrag wird im weiteren Verfahrensverlauf zw. Projektträger und Gemeinde noch getroffen.

Erschließung der Fläche über bestehende Wirtschaftswege

5.9 Ver- und Entsorgung Eine Wasser- und Gasversorgung des Plangebietes ist nicht erforderlich. Strom wird im Plangebiet selbst produziert und in die auf der Fläche verlaufende Hochspannungsleitung eingespeist.

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5.10 Einspeisung in das öffentliche Netz Die Netzeinspeisung wird über den sich auf dem Gelände befindlichen 20 kV – Masten der Pfalzwerke Netz AG erfolgen, die Verlegung einer Trasse o.ä. außerhalb des Plangebietes ist aus diesem Grund nicht erforderlich.

Gemäß Vorabprüfung des Netzanschlusses zum Solarparks im Netz durch die Pfalzwerke AG (Schreiben der Pfalzwerke Netz AG vom 7.9.2020) könnte der Solarpark mit einer Leistung von 1.500 kW und einem cos(phi) = 0,95 untererregt in der Nähe der 20-kV-Freileitung Pos. 524-11 Nähe UP Ulmet Pilgerhof in das Netz der Pfalzwerke Netz AG einspeisen.

20 kV – Netz auf dem Gelände 20 kV – Mast mit Netztransformator

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6 Verfahren 6.1 Termine und Besprechungen im Vorfeld des Änderungsverfahren FNP / Aufstellungsverfahren Bebauungsplan Ein Scoping-Termin mit der unteren Naturschutzbehörde und dem Forstamt Kusel auf der Planfläche zu Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung sowie zum notwendigen forstrechtlichen Ausgleich fand statt am 06.06.2020.

Ein Termin mit Bundeswehr-Zentralverwaltung vor Ort zur Eruierung der Situation hinsichtlich Nato-Pipeline / Leitungen im Untergrund fand statt am 21.9.2020. 6.2 Beschluss zur Durchführung der Flächennutzungsplan-Änderung Der Beschluss, die punktuelle Änderung des Flächennutzungsplanes im Parallelverfahren durchzuführen wurde durch den Rat der Verbandsgemeinde Altenglan am 8.10.2020 gefasst.

6.3 Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung (§ 3 Abs. 1 BauGB) Die frühzeitige Bürgerbeteiligung gemäß § 3 Abs. 1 BauGB erfolgte durch öffentliche Auslage des Planentwurfes im Rathaus der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan vom ___.___.2020 bis zum ___.___.2020. Ergänzend wurden die Planunterlagen im gleichen Zeitraum im Internetportal der Verbandsgemeinde veröffentlicht. Die öffentliche Bekanntmachung der frühzeitigen Bürgerbeteiligung erfolgte ortsüblich am ___.___.___ im Amtsblatt der Verbandsgemeinde Kusel- Altenglan.

6.4 Frühzeitige Beteiligung der Behörden (§ 4 Abs. 1 BauGB), Scoping (§ 4 Abs. 1 i.V.m. § 2 Abs. 4 BauGB) sowie Beteiligung der Nachbargemeinden (§ 2 Abs. 2 BauGB) Die Versendung des Vorentwurfes zum Bebauungsplan an die Träger öffentlicher Belange erfolgte mit Schreiben vom ___.___.2020 mit der Bitte um Stellungnahme zu das Plangebiet betreffenden Belangen sowie Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung (Scoping gemäß § 4 Abs. 1 i.V.m. § 2 Abs. 4 BauGB) ___.___.2020. Die Beteiligung der Nachbargemeinden gem. § 2 Abs. 2 BauGB erfolgte ebenfalls mit Schreiben vom ___.___.2020.

6.5 Beschluss zur Beteiligung gem. § 3 Abs. 2 BauGB und § 4 Abs. 2 BauGB Der Beschluss der Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 2 BauGB und Beteiligung der Behörden gem. § 4 Abs. 2 BauGB auf Basis des Entwurfes der Planunterlagen wurde durch den Rat der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan am ___.___.___ gefasst.

6.6 Beteiligung der Öffentlichkeit (§ 3 Abs. 2 BauGB) Die Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgt durch Offenlage des Planentwurfes vom ___.___.___bis ___.___.___. Ergänzend wurden die Planunterlagen im gleichen Zeitraum im Internetportal der Verbandsgemeinde veröffentlicht. Die öffentliche Bekanntmachung der Offenlage erfolgte ortsüblich am ___.___.___im Amtsblatt der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan.

6.7 Beteiligung der Behörden gem. § 4 Abs. 2 BauGB Die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB erfolgte mit Schreiben vom ___.___.___ mit der Bitte um Stellungnahme bis ___.___.___.

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6.8 Beschluss der Flächennutzungsplan-Änderung Die Änderung des Flächennutzungsplanes wurde am ___.___.___ vom Rat der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan beschlossen sowie die Begründung gebilligt.

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7 Rechtsnormen, Pläne, Quellen 7.1 Rechtsnormen Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. August 2020 (BGBl. I S. 1728) geändert worden ist Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786)

Landesbauordnung Rheinland-Pfalz (LBauO) vom 24. November 1998, zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18.06.2019 (GVBl. S. 112)

"Planzeichenverordnung (PlanZV) vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), die zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) geändert worden ist" Raumordnungsgesetz (ROG) vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986), das zuletzt durch Artikel 159 der Verordnung vom 19. Juni 2020 (BGBl. I S. 1328) geändert worden ist

Landesplanungsgesetz (LPlG) vom 10. April 2003 Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) – Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten. Vom 16.02.2005 (BGBl. I Nr. 11 vom 24.02.2005 S. 258; ber. 18.03.2005 S. 896) Gl.-Nr.: 791-8-1

Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 7 des Gesetzes vom 17. August 2017 (BGBl. I S. 3202) geändert worden ist

Landesnaturschutzgesetz Rheinland-Pfalz (LNatSchG RLP) in der Fassung vom 06.10.2015. Im Internet abrufbar unter: www.landesrecht.rlp.de Landesverordnung über die Erhaltungsziele in den Natura 2000-Gebieten (2008). In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Rheinland-Pfalz vom 14. Januar 2009

Richtlinie des Rates 79/409/EWG vom 02. APRIL 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Vogelschutz-Richtlinie); ABl. Nr. L 103 vom 25.04.1979, zuletzt geändert durch die Richtlinie des Rates 91/244/EWG vom 08.05.1991 (ABl. Nr. 115)

Richtlinie des Rates 92/43/EWG vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie); ABl. Nr. L 206 vom 22.07.1992, zuletzt geändert durch die Richtlinie des Rates 97/62/EG vom 08.11.1997 (ABl. Nr. 305)

RICHTLINIE 97/49/EG DER KOMMISSION VOM 29. JULI 1997 zur Änderung der Richtlinie 79/409/EWG des Rates über die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten. - Amtsblatt Nr. L 223/9 vom 13.8.1997.

Richtlinie 97/62/EG des Rates vom 27. Oktober 1997 zur Anpassung der Richtlinie 92/43/EWG zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen an den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt. – Amtsblatt Nr. L 305/42 vom 08.11.1997

Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2009 über die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten (Vogelschutz-Richtlinie); kodifizierte Fassung; Amtsblatt der Europäischen Union L 20/7 vom 26.01.2010

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7.2 Literatur Bauer, H.-G., Bezzel, E. & W. Fiedler (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Bände 1 - 3. 2. Aufl., Wiesbaden

Blab, J. (1994): Grundlagen des Biotopschutzes für Tiere. Bonn-Bad Godesberg

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Südbeck, P.; Andretzke, H.; Fischer, S.; Gedeon, K.; Schikore, T.; Schröder, K.; Sud-feld, C. Hrsg., 2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Radolfszell. Trautner, J.; Kockelke, K.; Lambrecht, H.; Mayer, J. (2006): Geschützte Arten in Planungs- und Zulassungsverfahren – Books on Demand GmbH, Norderstedt

7.3 Internet Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz (2017): Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung. Im Internet abrufbar unter: www.naturschutz.rlp.de (Biotopkartierungen, Schutzgebiete, Artdaten etc.)

7.4 Sonstige Quellen Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (2018): „Großflächige Solaranlagen im Freiraum - Leitfaden für die Bewertung aus raumordnerischer und landesplanerischer Sicht“

„Westdeutsche Grundstücksauktionen AG“ (2019): Exposé zum Flurstück / zum Plangebiet vom 11.11.2019

Peschla und Rochmes GmbH Kaiserslautern (2011): Dokumentationsbericht zur fachgutachterlichen Begleitung des Standortrückbaus der Hochdruckpumpstation im Hinblick auf nutzungsbedingte Untergrundverunreinigungen ( im Auftrag des LBB Landau)

Kreisverwaltung Kusel, Untere Landesplanungsbehörde (2020): Raumordnerischer Entscheid zum Vorhaben vom 5.8.2020 sowie Hinweise der im Rahmen der vereinfachten raumordn. Prüfung beteiligten Träger öffentlicher Belange

Ergebnisse des Scoping-Termines auf der Fläche am 6.6.2020 mit Unterer Naturschutzbehörde und Forstamt Kusel

Digitale Daten zu den Leitungsverläufen der 20-KV-Leitung, des zugehörigen Mastes sowie der 0.4-KV- Leitung der Pfalzwerke Netz-AG Ergebnis der Vorabprüfung des Netzanschlusses zum Solarpark im Netz durch die Pfalzwerke Netz AG (Schreiben der Pfalzwerke Netz AG vom 7.9.2020)

7.5 Übergeordnete Planungen Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) Rheinland-Pfalz

Regionaler Raumordnungsplan (RROP) Westpfalz

Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan

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