INHALT

1. Einleitung 3.3 Ergebnis Gemeinderat-Workshop 1.1 Aufgabenstellung 3.3.1 Handlungsfeld „Nutzungen – Wohnen – Gewerbe – Infrastruk- 1.2 Verfahrensprozess tur“ 1.3 Plandarstellungen / Abbildungen zu Kapitel 1 3.3.2 Handlungsfeld „Bildung – Soziales – Kultur – Freizeit/Sport“ 3.3.3 Handlungsfeld „Mobilität – MIV/ÖPNV – Fuß/Rad – Parken“ 2. Analysephase 3.3.4 Handlungsfeld „Umwelt – Klima – Ökologie – Landschaft – 2.1 Regionaler Kontext Freiraum“ 2.1.1 Lage im Raum 3.4 Bewertung und Auswertung der Ergebnisse 2.1.2 Flächennutzungsplan Fortschreibung 2025 3.5 Plandarstellungen / Abbildungen zu Kapitel 3 2.2 Zahlen und Fakten 2.2.1 Bevölkerungsentwicklung 4. Gemeindeentwicklungskonzept 2.2.2 Arbeiten in Gomaringen 4.1 Generelle Zielsetzungen 2.2.3 Wohnen in Gomaringen 4.2 Maßnahmen- und Prioritätenkonzept 2.3 Städtebauliche Rahmenbedingungen 4.2.1 Handlungsfeld „Nutzungen – Wohnen – Gewerbe – Infrastruk- 2.3.1 Räumliche Strukturen tur“ 2.3.2 Verkehrssystem 4.2.2 Handlungsfeld „Bildung – Soziales – Kultur – Freizeit/Sport“ 2.3.3 Nutzungsstruktur 4.2.3 Handlungsfeld „Mobilität – MIV/ÖPNV – Fuß/Rad – Parken“ 2.3.4 Infrastrukturelle Versorgung 4.2.4 Handlungsfeld „Umwelt – Klima – Ökologie – Landschaft – 2.3.5 Freiraumstruktur Freiraum“ 2.4 Plandarstellungen / Abbildungen zu Kapitel 2 4.3 Plandarstellungen / Abbildungen zu Kapitel 4

3. Planungsprozess 3.1 Vorgehensweise und Dialogprozess 3.2 Ergebnis Öffentlichkeitsbeteiligung / Bürger-Workshop 3.2.1 Handlungsfeld „Nutzungen – Wohnen – Gewerbe – Infrastruk- tur“ 3.2.2 Handlungsfeld „Bildung – Soziales – Kultur – Freizeit/Sport“ 3.2.3 Handlungsfeld „Mobilität – MIV/ÖPNV – Fuß/Rad – Parken“ 3.2.4 Handlungsfeld „Umwelt – Klima – Ökologie – Landschaft – Freiraum“ 1.

EINLEITUNG GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 1–1

1.1 – verschiedene Bebauungspläne zur Innen- und Außenentwicklung AUFGABENSTELLUNG und Im Zusammenhang mit der Erörterung und Diskussion zu aktuellen – zahlreiche städtebauliche Einzelplanungen für weitere Quartierbe- Einzelkonzepten und Planungsaufgaben in politischen Gremien und in reiche. der Öffentlichkeit wurde in besonderem Maße erkennbar, dass Antwor- ten zu effektiven und nachhaltigen Lösungsansätzen nur über die inte- grierte Betrachtung längerfristiger Perspektiven zur künftigen Gemein- Obwohl dadurch dokumentiert ist, dass sich die Gemeinde Gomarin- deentwicklung der Gemeinde Gomaringen gefunden werden können. gen ausführlich und kontinuierlich mit Lösungsansätzen der Gemeinde- entwicklung auseinandergesetzt hat, blieb zuletzt im Gemeinderat und in der Verwaltung die Erkenntnis, dass inhaltlich und räumlich begrenz- Dabei hat die Gemeinde Gomaringen bereits in den vergangenen Jah- te Ansätze nicht zu einer umfassenden ortsübergreifenden Gemeinde- ren mit den nachfolgenden Maßnahmen entscheidende Schritte im entwicklungskonzeption führen können und insbesondere das inhaltli- Sinne einer zukunftsorientierten Gemeindeentwicklung vollzogen: che Zusammenführen der einzelnen Fachaspekte nicht gelingen kann. – der Kauf des Gomaringer Schlosses, – die Erschließung des Interkommunalen Gewerbegebiets UNIPRO Gerade diese Zielsetzung erscheint jedoch aus Sicht der Verfassenden gemeinsam mit den Gemeinden des Gemeindeverwaltungsver- bedeutsam, da bands -Wiesaz, der Stadt , der Kreissparkasse – nur auf der Grundlage einer längerfristigen Entwicklungskonzeption Tübingen, der VR Bank Tübingen und der IHK Reutlingen, in sich schlüssige und aufeinander abgestimmte Maßnahmen sinn- – die Realisierung der Sport- und Kulturhalle, voll umgesetzt werden können, – die Sanierung der Schlossscheuer zur Bibliothek und – die Gemeinde Gomaringen in ihrer unmittelbaren Lage am Doppel- oberzentrum Tübingen / Reutlingen ihre künftigen Perspektiven klar – das sich in Realisierung befindliche Dienstleistungszentrum in der definieren muss, um – auch vor dem Hintergrund der regionalen ehemaligen Kindlerschen Fabrik mit Verwaltung, Bürgerbüro und Strukturen – ihre gemeindespezifischen Ziele qualitativ und quanti- Polizei. tativ einbringen zu können und – zur Erhaltung und Sicherung einer zukunftsorientierten, funktionsfä- Dies gilt auch für die Erarbeitung mehrerer Planungskonzepte, die higen und attraktiven Ortsstruktur nachhaltige Lösungsansätze im wichtige Ansätze für die Entwicklung der nächsten Jahre liefern, wie gesamten Spektrum der Gemeindeentwicklung zwingend erforder- z. B. lich sind. – die Flächennutzungsplanung als Verbandsgemeinde des Gemein- deverwaltungsverbands Steinlach-Wiesaz, – das Sanierungsgebiet „Ortsmitte III“, GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 1–2

Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse hat der Gemeinderat der Ge- 1.2 meinde Gomaringen beschlossen, die Planungsgruppe Kölz GmbH, VERFAHRENSPROZESS Ludwigsburg, sowohl mit der umfassenden Begleitung des Planungs- prozesses, als auch mit der inhaltlich-konzeptionellen Erarbeitung des Nachhaltige Lösungsansätze oder auch eine Prioritätenfolge verschie- Gemeindeentwicklungskonzepts (GEK) „Gomaringen 2040“ zu beauf- dener Maßnahmen können nur dann abgesichert gefunden werden, tragen, wobei folgende inhaltliche Schwerpunkte von besonderer Be- wenn ein übergeordnetes und integriertes Planungskonzept vorliegt, deutung waren: das – Erstellung eines gesamtgemeindlichen Entwicklungskonzepts unter – längerfristige Perspektiven beinhaltet, intensiver inhaltlicher Einbindung der Bürgerschaft, – die Gemeindeentwicklung insgesamt einbezieht und – umfassende analytische Auseinandersetzung mit den vorhandenen – fach- und themenübergreifende Aspekte behandelt. örtlichen und relevanten regionalen Strukturen, – Ableitung von Planungszielen für die städtebaulichen, funktionalen, Die Erstellung eines derartigen Planungskonzepts kann jedoch nur sozialen und gesellschaftspolitischen Aspekte und Grundlage für die erforderlichen politischen Entscheidungen sein, die – kontinuierliche Erörterung der konzeptionellen Ansätze, Maßnah- zur Umsetzung der Lösungsansätze führen. men und Ziele in den politischen Gremien der Gemeinde Gomarin- gen und in gleicher Weise mit der Öffentlichkeit. Dabei sehen die Verfassenden ihre Haupttätigkeit nicht darin, eine Lö- sung mit Absolutheitsanspruch vorzuschlagen. Dafür sind die Beurtei- Sowohl die inhaltliche Bearbeitung des Gemeindeentwicklungskon- lungsgrundlagen zu komplex und unterliegen immer wieder der subjek- zepts, als auch die vorgenannten und umfangreichen Abstimmungs- tiven Betrachtungsweise jedes Einzelnen. und Beteiligungsprozesse sind zwischenzeitlich durchgeführt und lie- gen in der umfassenden Dokumentation der durchgeführten Work- shop-Verfahren vom November 2018, sowie hiermit als abschließen- Die Hauptaufgabe besteht vielmehr darin, die für die Entscheidungen dem Schlussbericht vor. notwendigen Aspekte aufzuzeigen, die jeweiligen Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen und vor diesem Hintergrund unter nachfol- genden generellen Zielsetzungen die sinnvollen Planungsmaßnahmen In ihren Schlussfolgerungen und Empfehlungen soll die Gesamtkon- zu gewichten: zeption Grundlage und Entscheidungshilfe für die politische Willensbil- – Definition längerfristiger Planungsziele und Maßnahmen zur Gestal- dung sein und damit eine entscheidende Basis dafür schaffen, dass tung und Steuerung komplexer örtlicher Entwicklungsprozesse und die künftigen Entwicklungsperspektiven der Gemeinde Gomaringen einerseits nachhaltig gesichert werden und andererseits auch einzelne – Schaffung eines inhaltlichen Gesamtrahmens, der durch die Festle- Realisierungs- und Umsetzungsschritte konsequent und effizient wie- gung von Prioritäten als kurz-, mittel- oder langfristiges Investitions- terverfolgt werden können. instrument für die kommunale Planung zu sehen ist. GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 1–3

Da die Entwicklung einer Gemeinde einen dynamischen und sich stän- Unabhängig davon blieben jedoch die direkte Zuständigkeit und die dig verändernden Prozess darstellt, darf ein Entwicklungskonzept kei- „Hoheit“ der Beschlussfassung beim Gemeinderat bzw. Ortschaftsrat nen statischen Denkansatz haben, sondern muss vielmehr einen in- der Gemeinde Gomaringen. haltlichen Spielraum besitzen, dass eine ständige Korrektur, Modifizie- rung, Verbesserung und damit eine Fortschreibung möglich ist. Alle weiteren Entscheidungen und Priorisierungen der Maßnahmen- und Zieledefinition liegen in der Entscheidungsbefugnis des gewählten Eine besondere Intention dieser Gemeindeentwicklungsplanung war Gemeinderats der Gemeinde Gomaringen als Hauptorgan der Ge- für den Gemeinde- und den Ortschaftsrat, die Verwaltung und die Ver- meinde. fassenden, die Bürgerschaft in den Planungsprozess einzubeziehen, um nicht nur die inhaltliche Diskussion zu intensivieren, sondern gleichzeitig den Prozess der politischen Willensbildung transparent zu Vor diesem Hintergrund sind die Empfehlungen des Gemeindeentwick- gestalten und damit die Effektivität des Gesamtprozesses zu steigern. lungskonzepts (GEK) „Gomaringen 2040“ als Ergebnis aller beschrie- benen Abstimmungs- und Arbeitsphasen zu verstehen und bilden da- mit die entscheidende Grundlage für die Beschlussfassung in der Sit- Vor diesem Hintergrund wurde die Öffentlichkeit sowohl im Rahmen öf- zung am 02.07.2019. fentlicher Sitzungen des politischen Gremiums, als auch in einer ge- zielten Informationsveranstaltung und insbesondere im Rahmen eines ganztägigen Workshop-Verfahrens intensiv in die Erarbeitung des Ge- 1.3 meindeentwicklungskonzepts eingebunden. Die Bürgerbeteiligung ist PLANDARSTELLUNGEN / ABBILDUNGEN ZU KAPITEL 1 primär ein Instrument zur Ideensammlung und zum Meinungsaus- (1) Kommunale Planungsebenen tausch. (2) Ablaufschema Planungsprozess

Darüber hinaus haben sich Gemeinde- und Ortschaftsrat mit einem ebenfalls eintägigen Workshop gleichermaßen mit der inhaltlichen Aus- einandersetzung der perspektivischen Gemeindeentwicklung befasst.

Auch wenn alle vorgenannten Veranstaltungen und Gruppierungen den politischen Entscheidungsprozess nur vorbereiten oder begleiten können, haben Sie doch wichtige und zentrale Ansätze zur inhaltlichen Rückkoppelung und Zielfindung gegeben und damit wesentlich zur Vorbereitung der politischen Willensbildung beigetragen. Seite: 1–4 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT

JUNI 1 Kommunale Planungsebenen 2019 Seite: 1–5 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 2 Ablaufschema Planungsprozess 2019 2.

ANALYSEPHASE GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 2–1

2.1 Die überregionale Verkehrsanbindung der Gemeinde Gomaringen er- REGIONALER KONTEXT folgt im Wesentlichen durch die Landesstraßen L 230 und L 384, wel- che das Untersuchungsgebiet in Ost-West- bzw. Nordost-Südwest- Zielsetzungen für künftige Entwicklungsstrategien können nicht nur aus Richtung durchlaufen. der analytischen Betrachtung des Planungsraumes erfolgen, sondern müssen auch die Vorgaben und/oder Orientierungswerte der überge- ordneten Planungsebenen berücksichtigen bzw. integrieren. Gomaringen liegt darüber hinaus entsprechend seiner raumstrukturel- len Einordnung unmittelbar auf der Landesentwicklungsachse Heil- bronn – – Tübingen / Reutlingen – Balingen – Rottweil – Vil- Im Wesentlichen sind dies für die Gemeinde Gomaringen: lingen-Schwenningen. – der Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg (2002), – der Regionalplan -Alb (2013) und Dabei ist die Gemeinde Gomaringen generell der Randzone um den – der Flächennutzungsplan Fortschreibung 2025 des Gemeindever- Verdichtungsraum Stuttgart zugeordnet, für die nachfolgende grund- waltungsverbands Steinlach-Wiesaz (2013). sätzliche Entwicklungsvorgaben formuliert sind: – Die Randzone um den Verdichtungsraum ist so zu entwickeln, dass eine Zersiedelung der Landschaft und Beeinträchtigung der Wohn- 2.1.1 und Umweltqualität vermieden, Freiräume und Freiraumfunktionen Lage im Raum gesichert, Entlastungsaufgaben für den Verdichtungsraum wahrge- Generell befindet sich das Planungsgebiet ca. 10 km südlich der Uni- nommen und Entwicklungsimpulse in den ländlichen Raum vermit- versitätsstadt Tübingen und ca. 12 km südwestlich der Industriestadt telt werden. Reutlingen. – Bei der Ausweisung von Neubauflächen ist auf die umweltschonen- de, Fläche und Energie sparende Bebauung und eine verkehrs- günstige und wohnortnahe Zuordnung von Versorgungseinrichtun- Die Gemeinde Gomaringen gehört zum Tübingen gen, Wohnbau und Gewerbeflächen hinzuwirken. und befindet sich innerhalb des Landkreises Tübingen, der in die Regi- on Neckar-Alb eingebunden ist. – Zum Schutz von ökologischen Ressourcen, für Zwecke der Erhal- tung und für land- und forstwirtschaftliche Nutzungen sind ausrei- chend Freiräume zu sichern. Sie grenzt im Norden unmittelbar an und an den Verdich- tungsraum Tübingen, im Osten an die südwestlichen Stadtteile Reutlin- gens, im Süden an den Verwaltungsraum Mössingen und im Westen an die (Verbands-)Gemeinden Dußlingen und Nehren an. GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 2–2

2.1.2 Damit dient der rechtskräftige Flächennutzungsplan in seiner flächen- Flächennutzungsplan Fortschreibung 2025 haften Ausweisung der Vorbereitung einer künftigen baulichen und sonstigen Nutzung, die sich insbesondere hinsichtlich einer perspekti- Darüber hinaus bildet die Gemeinde Gomaringen gemeinsam mit den vischen Wohnbauentwicklung für Gomaringen schwerpunktmäßig in Gemeinden Dußlingen und Nehren den Verwaltungsverband Stein- der nordöstlichen und südöstlichen Ortsrandlage konzentriert. lach-Wiesaz, für den ein gemeinsamer Flächennutzungsplan (FNP) vorliegt. 2.2 Dieses vorliegende Planwerk wurde im Rahmen eines umfassenden ZAHLEN UND FAKTEN Planungsprozesses kontinuierlich weiterentwickelt und erlangte in sei- 2.2.1 ner Fortschreibung im April 2013 seine Rechtskraft. Bevölkerungsentwicklung Insbesondere die demographischen Verhältnisse sind eine entschei- Mit der Vorlage dieses Gesamtkonzepts zur Flächennutzungsplanung dende Grundlage für die Entwicklungsfähigkeit einer Gemeinde. wird der aktuelle Planungsstand mit Zielvorstellungen zur städtebauli- chen Entwicklung der drei Verbandsgemeinden des Gemeindeverwal- tungsverbands Steinlach-Wiesaz bis zum Jahr 2025 dokumentiert und Dabei ist die Zahl der Bevölkerung und ihre räumliche Verteilung ein die Voraussetzungen für die harmonische und nachhaltige Gesamtent- wichtiger Ausgangsparameter für die tragfähige und nachhaltige Sied- wicklung der relevanten Nutzungen wie Wohnen, Gewerbe, Infrastruk- lungsentwicklung in Gomaringen: tur, Natur und Landschaft geschaffen. – Gut ablesbar ist der beständig steigende Einwohnendenverlauf der letzten Jahrzehnte, der jedoch unterschiedliche Steigungsraten auf- weist. Die Aussagen beziehen sich dabei auf die bebauten und bebaubaren Flächen, aber ebenso auf die weiterhin von einer baulichen Nutzung – Aktuell verzeichnet die Gemeinde ca. 9.000 Bürgerinnen und Bür- freizuhaltenden Flächen. ger, womit sie eine der einwohnerstärksten Gemeinden der nahen Umgebung ist. – Die Verbandsgemeinden Dußlingen mit ca. 6.000 Einwohnenden Mit dem Flächennutzungsplan bzw. seiner Fortschreibung 2025 hat die und Nehren mit ca. 4.300 Einwohnenden liegen dabei ablesbar un- Gemeinde Gomaringen ein planungsrechtliches Instrument zur Verfü- ter dieser Bevölkerungszahl. gung, mit der sie ihre räumlichen und funktionalen Leitvorstellungen öf- fentlich artikulieren und Prioritäten hinsichtlich der künftigen sozialen, – Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg prognostiziert bis wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung setzen bzw. bestehende 2030 für Gomaringen einen geringfügigen Bevölkerungsanstieg auf Nutzungen bestätigen kann. ca. 9.300 Einwohnende. GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 2–3

– Es ist jedoch bei dieser Einschätzung davon auszugehen, dass die Die Gewichtung / Anzahl der Wohngebäude zu Wohnungen veran- aktuellen gesellschaftspolitischen Randbedingungen, insbesondere schaulicht dabei, dass die primäre Wohnform in Gomaringen das die momentan deutlich ablesbaren Wanderungsverläufe in die Mehrfamilienhaus darstellt, dessen Trend nach wie vor anhält. Kommunen noch keine Berücksichtigung fanden. – Eine deutlich ablesbare Bevölkerungszunahme wird sich durch das Darüber hinaus zeigt aber auch die deutlich ablesbare prozentuale Zu- begonnene Baugebiet „Heckberg“ und die weiteren Entwicklungs- nahme der Wohnungen den stetig steigenden Mehrbedarf an Wohn- möglichkeiten nach dem Flächennutzungsplan im Bereich „Engel- raum durch die so genannte Eigenentwicklung, insbesondere durch die hagstraße“ zwangsläufig ergeben. zunehmende Nachfrage nach kleineren Wohnungen durch Single- Haushalte. Dies begründet einen stetig steigenden Bedarf an Wohn- baufläche je Person. 2.2.2 Arbeiten in Gomaringen Die dargestellte Pendelstatistik belegt darüber hinaus ergänzend, dass Dabei ist die Belegungsdichte, also die Anzahl der Einwohnenden pro sich die Gemeinde Gomaringen in verstärktem Maße zu einem Wohn- Wohneinheit, in Gomaringen kontinuierlich von den 1960er Jahren von standort gewandelt hat, in welcher mehr Berufstätige die aus- als ein- 3,1 auf aktuell 2,2 zurückgegangen. pendeln zu verzeichnen sind.

Damit liegt die Gemeinde Gomaringen im (Gesamt-)Vergleich auf dem Dabei pendeln die Beschäftigten, die in Gomaringen wohnen, schwer- Niveau des Landkreises Tübingen und dem Land Baden-Württemberg, punktmäßig in die benachbarten Kommunen aus (1. Tübingen, 2. die ebenfalls eine durchschnittliche Belegungsdichte von 2,2 bzw. 2,1 Reutlingen, 3. Mössingen, 4. Stuttgart etc.) und aus der unmittelbaren Einwohnenden je Wohneinheit aufweisen. Umgebung / Region nach Gomaringen ein (1. Reutlingen, 2. Tübingen, 3. Mössingen, 4. Rottenburg a. N. etc.). Durch diesen kontinuierlichen Rückgang der Belegungsdichte resultiert ein zusätzlicher Wohnbauflächenbedarf, der entsprechend der Progno- 2.2.3 se des vorliegenden Regionalplans auch zukünftig weiter zunehmen Wohnen in Gomaringen wird. Das Bild von Gomaringen als Gemeinde mit dem Schwerpunkt Woh- nen wird darüber hinaus bei der differenzierten Betrachtung der Ent- 2.3 wicklung bzw. des Bestands an Wohngebäuden und Wohnungen STÄDTEBAULICHE RAHMENBEDINGUNGEN nochmals nachdrücklich bestätigt. Eine wesentliche Komponente für ein schlüssiges und sensibles Kon- zept ist die Betrachtung der vorhandenen städtebaulichen und funktio- nalen Bestandssituation. GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 2–4

Gerade ein Entwicklungskonzept hat die Aufgabe, nicht nur Weiterent- Nachvollziehen lässt sich darüber hinaus anhand der typischen räumli- wicklung und Wachstum zu definieren, sondern gleichzeitig gemeinde- chen Strukturen die kontinuierliche Entwicklung der Gemeinde aus der prägende Potenziale zu erkennen, zu erhalten oder wieder herauszu- historischen Ortsmitte an der Wiesaz zu den neueren Siedlungsstruk- arbeiten. turen der vergangenen Jahrzehnte: einerseits nach Süden, anderer- seits nach Norden mit dem heute nicht mehr existierenden Bahnhof. Im Norden Gomaringens sind weitere, nach und nach umschlossene his- Vor diesem Hintergrund lassen sich aus städtebaulicher, räumlicher torische Strukturen erkennbar, wie an der Schillerstraße und an der und funktionaler Sicht die Entwicklung und die gemeindespezifischen Hinterweilerstraße. Strukturen folgendermaßen skizzieren.

Ähnlich verhält es sich im Gemeindeteil Stockach, der sich von der his- 2.3.1 torischen Ortsmitte aus schwerpunktmäßig in Richtung Süden ent- Räumliche Strukturen wickelte. Deutlich ablesbar sind im Ortsgrundriss der Gemeinde Gomaringen die Zäsuren durch 2.3.2 – den Naturfreiraum der Fluren Aidelberg und Kirchholz innerhalb der Verkehrssystem bebauten Ortslage, Gomaringen ist durch seine unmittelbare Lage an der L 384 und der – den Korridor entlang der L 384 Reutlingen – Gomaringen – Nehren L 230 mit dem weiteren überregionalen Verkehrsnetz gut verknüpft. – Mössingen mit seiner deutlich abgerückten und abschnittsweise fehlenden baulich-räumlichen Fassung, Westlich erreichbar über beide Landesstraßen verläuft die B 27 (…) – Stuttgart – A 8 – Tübingen – Hechingen – Balingen – Rottweil – A 81 – – die Grünzäsur im Verlauf der Gewässer Wiesaz und Spundgraben Villingen-Schwenningen – (…). zwischen dem Hauptort Gomaringen und dem interkommunalen Gewerbepark UNIPRO und Die L 384 ist in Richtung Nordosten mit der B 28 (…) – Herrenberg – A 81 – Tübingen – Reutlingen – Metzingen – Bad Urach – Blaubeuren – die sich bereits in planerischer Entwicklung befindliche Fläche „Un- – Ulm – A 7 verknüpft. tere Halde Nord“ an der L 384. Die Nutzungsschwerpunkte der Gewerbegebiete „Brühl“, „Krautländer“ und „UNIPRO“ an den westlichen, östlichen bzw. südlichen Ortsrän- Die Kreisstraßen K 6902, K 6903 und K 6904 vervollständigen die Er- dern sind durch ihre teilweise großvolumigen baulichen Einheiten gut schließung Stockachs und die Anbindung Gomaringens in Richtung erkennbar. Norden nach Kusterdingen. GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 2–5

Die unmittelbare Ortslage wird von diesem Hintergrund primär durch Die Gemeindestruktur weist bereits heute – mit Blick auf die Gewerbe- örtliche Verkehrsstrukturen im Sinne von Gemeindeverkehrsstraßen, schwerpunkte „Brühl“ und „UNIPRO“ – eine deutlich ablesbare räumli- Hauptsammelstraßen und Quartiererschließungsstraßen geprägt. che Trennung und klare Strukturierung der Nutzungsschwerpunkte Wohnen und Gewerbe auf. In den Quartieren „Östliche Bahnhofstraße“ und „Krautländer“ ist die Trennung weniger deutlich, aber dennoch ab- In den (Wohn-)Quartieren ist weitestgehend flächendeckend „Tempo lesbar. 30“ bzw. „Zone 30“ umgesetzt.

2.3.4 Die Gemeinde Gomaringen ist darüber hinaus in den Verkehrsverbund Infrastrukturelle Versorgung Neckar-Alb-Donau (naldo) als Zusammenschluss der Landkreise Reut- lingen, Sigmaringen, Tübingen und des Zollernalbkreises integriert und Die Attraktivität einer Gemeinde wird im besonderen Maße durch die ist in diesem Rahmen über örtliche Bushaltepunkte an das regionale Ausstattung sozialer und kultureller Infrastruktur geprägt. ÖPNV-System angebunden. Für Gomaringen ist generell bereits eine gute infrastrukturelle Versor- 2.3.3 gung – insbesondere im gesamten Spektrum der Gemeinbedarfsein- richtungen – zu verzeichnen, was die anhaltend hohe Nachfrage als at- Nutzungsstruktur traktiven Wohnstandort nachhaltig bestätigt. Wie bereits umfassend erörtert liegt der Schwerpunkt der Gemeinde Gomaringen auf der wohnbaulichen Nutzung. Aktuell wird innerhalb des Sanierungsgebiets „Ortsmitte III“ das neue Dienstleistungszentrum in der ehemaligen Kindlerschen Fabrik errich- Selbst in den im vorliegenden Flächennutzungsplan des Gemeindever- tet, welches das Rathaus, das Bürgerbüro und die Polizei unter einem waltungsverbands Steinlach-Wiesaz als gemischte Bauflächen ausge- Dach vereint. wiesenen Quartieren – insbesondere im Bereich der historischen bzw. zentralen Ortslagen und im Gebiet Hinterweiler – ist die deutlich ables- bare Primärnutzung das Wohnen. Sämtliche Kinderbetreuungs- und Schularten sind am Ort – in Verbin- dung mit dem interkommunalen Schulstandort auf dem Höhnisch auf Dußlinger Gemarkung – verfügbar. Vor diesem Hintergrund muss im Rahmen einer künftigen Weiterent- Im Bereich Einkaufen / Dienstleistung des täglichen Bedarfs besteht wicklung dieses Planwerks die Ausrichtung dieser Ortsbereiche auf ein grundsätzlich geringer, jedoch eher räumlich-punktueller, im Sektor ihre perspektivischen Nutzungsspektren geprüft bzw. fortgeschrieben der ärztlichen Versorgung ein sicherlich deutlich höherer Entwicklungs- werden. bedarf. GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 2–6

2.3.5 2.4 Freiraumstruktur PLANDARSTELLUNGEN / ABBILDUNGEN ZU KAPITEL 2 Gomaringen wird in ostwestlicher Richtung vom Flusslauf der Wiesaz (3) Lage im Raum – GVV Steinlach-Wiesaz durchquert. (4) Regionalplan Neckar-Alb 2013 – Ausschnitt Gomaringen Innerhalb der Ortsmitte mündet der Erdmannsbach von Süden kom- (5) Entwickungspotenziale mend in die Wiesaz. (6) Bevölkerungsentwicklung Zusätzlich verläuft ab etwa der Höhe der Sport- und Kulturhalle der Spundgraben parallel zur Wiesaz, welcher von Süden kommend erst (7) Einwohnende Gomaringen / Nachbargemeinden auf Dußlinger Gemarkung in die Wiesaz mündet. (8) Alterspyramide Die nördliche Gemeindegrenze nach Kusterdingen verläuft dabei im (9) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort je 1.000 Wesentlichen entlang des Erdbachs bzw. des Kalten Brunnens. EW (10) Pendelverflechtungen Dabei steigt das Gelände von den Gewässern kontinuierlich auf die (11) Entwicklung Wohngebäude / Wohnungen im Bestand umliegenden Höhenzüge hin an. (12) Entwicklung Belegungsdichte / Wohnfläche je EW (13) Entwicklung der Schulkinderzahlen Generell wird Gomaringen primär von intensiv landwirtschaftlich ge- nutzten Flächen mit einem hohen Anteil an Streuobstwiesen umgeben, (14) Räumliche Struktur die eine sehr typische freiräumliche Struktur im angrenzenden regiona- (15) Verkehrssystem len Landschaftsraum darstellen. (16) Infrastruktureinrichtungen (17) Nutzungsstruktur Ein deutlich ablesbarer Gemarkungsanteil östlich und südlich der Orts- lage ist grenzübergreifend zu Reutlingen und Mössingen zusammen- (18) Nutzungsstruktur und Flächennutzungsplan hängend bewaldet. Wald findet sich ebenfalls in kleinerem Umfang (19) Freiraumstruktur nordwestlich von Stockach. Der aktuell vorliegende Regionalplan Neckar-Alb lässt dabei im Rah- men der planungsrechtlich verbindlich festgelegten und relativ eng an die bestehende Ortslage angelegten Regionalen Grünzüge wenig Spielraum für Entwicklungsmöglichkeiten im unmittelbar angrenzenden Außenbereich. Seite: 2–7 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 3 Lage im Raum – Gemeindeverwaltungsverband Steinlach-Wiesaz 2019 Seite: 2–8 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 4 Regionalplan Neckar-Alb 2013 – Ausschnitt Gomaringen 2019 Seite: 2–9 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 5 Regionalplan / Flächennutzungsplan Entwicklungspotenziale 2019 Seite: 2–10 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 6 Bevölkerungsentwicklung 2019 Seite: 2–11 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 7 Einwohnende Gomaringen / Nachbargemeinden 2019 Seite: 2–12 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 8 Alterspyramide 2019 Seite: 2–13 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 9 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort je 1.000 EW 2019 Seite: 2–14 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 10 Pendelverflechtungen 2019 Seite: 2–15 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 11 Entwicklung Wohngebäude / Wohnungen im Bestand 2019 Seite: 2–16 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 12 Belegungsdichte / Einwohnende je Wohneinheit 2019 Seite: 2–17 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 13 Entwicklung der Schülerzahlen im GVV Steinlach-Wiesaz 2019 Seite: 2–18 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 14 Räumliche Struktur 2019 Seite: 2–19 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 15 Verkehrssystem 2019 Seite: 2–20 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 16 Infrastruktureinrichtungen 2019 Seite: 2–21 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 17 Nutzungsstruktur 2019 Seite: 2–22 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 18 Nutzungsstruktur + Flächennutzungsplan 2019 Seite: 2–23 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 19 Freiraumstruktur 2019 3.

PLANUNGSPROZESS GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 3–1

3.1 Der inhaltliche Verlauf dieser beiden Veranstaltungen von Gemeinde-/ VORGEHENSWEISE UND DIALOGPROZESS Ortschaftsrat und Bürgerschaft, die unter methodisch vergleichbaren Ansätzen durchgeführt wurden, wurde umfassend dokumentiert und Im Rahmen der kontinuierlichen Erörterung in den politischen Gremien die Ergebnisse zunächst getrennt und anschließend in einer Überlage- und in der Öffentlichkeit über ihre konsequente Gemeindeentwick- rung zusammenfassend dargestellt. lungspolitik wurde in besonderem Maß erkennbar, dass Antworten zu effektiven Lösungsansätzen nur über eine umfassende integrierte Be- trachtung, die neben einzelnen Aspekten und aktuellen Aufgabenstel- Auf dieser Grundlage sollte vor allem erreicht werden, konsensfähige lungen in stärkerem Maße langfristige gesamtörtliche Perspektiven be- Planungsziele zur perspektivischen Entwicklung der Gemeinde Goma- rücksichtigt, gefunden werden können. ringen zu erarbeiten, die sowohl die politische Willensbildung, als auch die Sichtweise und Schwerpunkte der Öffentlichkeit widerspiegeln. In diesem Zusammenhang ist es von besonderer Bedeutung, dass die Bevölkerung der Gemeinde Gomaringen aktiv in den Planungs- und 3.2 Diskussionsprozess in Form von Info-Veranstaltungen und Workshops ERGEBNIS ÖFFENTLICHKEITSBETEILIGUNG / BÜRGER-WORK- eingebunden werden und auf diese Weise zur perspektivischen Ent- SHOP wicklung Gomaringens konkret beitragen. Dabei wurden unter den relevanten inhaltlichen Handlungsfeldern einer zukünftigen Gemeindeentwicklung im Rahmen des Bürger-Work- Vor diesem Hintergrund hat der Gemeinderat im Juli 2018 beschlos- shops nachfolgende Maßnahmen, perspektivische Zielsetzungen und sen, die Bürgerschaft zunächst im Rahmen eines Informationsabends zentralen Leitbilder erarbeitet bzw. formuliert (ohne numerische Rei- am 19.09.2018 umfassend über die analytischen Grundlagen zu infor- henfolge / Gewichtung). mieren und in einem ganztägigen Bürger-Workshop am Samstag, 29.09.2018 mit in den Planungs- und Entwicklungsprozess einzubezie- hen. An diesem Workshop haben 37 Personen teilgenommen (13 Bür- 3.2.1 gerinnen und 24 Bürger). Handlungsfeld „Nutzungen – Wohnen – Gewerbe – Infrastruktur“ Entwicklung Altes Rathausquartier: Unabhängig von der Bürgerbeteiligung hat der Gemeinde-/Ortschafts- o Schaffung von Begegnungsräumen / Begegnungsstätten (Co-Wor- rat im Rahmen eines ebenfalls ganztägigen Workshops am Samstag, king, Werkstatt, Vereinsamung entgegenwirken) 20.10.2018 mögliche Ziele / Handlungsfelder und Maßnahmen eines o Wohnen: Mehrgenerationen, ausgeglichenes Angebot an Woh- Gemeindeentwicklungskonzepts diskutiert und aus seiner Sicht bewer- nungsgrößen, bezahlbares Wohnen, Eltern-Kind-Betreuung durch tet. Seniorinnen/Senioren o Freiräume schaffen GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 3–2 o Spielplatzmöglichkeiten an der Wiesaz 3.2.2 o Wiesaz erlebbar machen Handlungsfeld „Bildung – Soziales – Kultur – Freizeit/Sport“ o o „Stadt-Garten“, Gemeinschaftsgärten Bürgerzentrum bauen / Bürgergemeinschaftshaus (Teil des alten Rathauses, ...) o Bebauungskonzept: Ausgeglichenheit zwischen Freiraum und Be- o bauung neue / zukünftige Bebauungsmöglichkeiten schaffen: kleine Quar- tiersplätze, Bauwagen, ... o Verkehrsberuhigung (Bäume pflanzen, Schulweg, Gestaltung öf- o fentlicher Raum) Schlossgarten zugänglicher machen (Boulespiel, Treffpunkt, ...) o o gute Verbindung oberer / unterer Ort Zustand Spielplätze teilweise verbessern o o „Vertical Farming“ (Gärten schaffen) Spielplätze dauerhaft unterhalten o o weitestgehende Erhaltung bestehender Bausubstanz eher naturnahe Spielplätze – weniger gestaltet o Schwimmbad auf dem Höhnisch oder direkt in Gomaringen o Entwicklung Gomaringen: Vereinsarbeit besser durch Gemeinde unterstützen o o Innen- vor Außenentwicklung mehr „aufsuchende“ Jugendarbeit o o Gebiet „Engelhagstraße“ für 20 Jahre ausreichend ärztliche Versorgung sichern und für Zukunft gewährleisten o o Entwicklung „Kirchholz“ abhängig machen von Klima-Fach-Untersu- Aufenthaltsqualität „Äußerer Schlosshof“ verbessern chung o keine zu hohe Nachverdichtung 3.2.3 o passendes Gewerbeflächenmanagement Handlungsfeld „Mobilität – MIV/ÖPNV – Fuß/Rad – Parken“ o kleinere Betriebe vor Ort o Regionalstadtbahn (Taktung eng) o Wohnen und Arbeiten am Ort o Radroutenkonzept o bessere interkommunale Gewerbeflächenzusammenarbeit o Angebot Lastenfahrräder (APP-Reservierung etc.), E-Bike, Pedelec o Bürger-Einkaufsservice einrichten o Verkehrsberuhigung durch bauliche Maßnahmen (Hierarchie: ver- o kehrsberuhigter Bereich, „shared space“, Tempo 30, verkehrsberu- Bürgerbus ausbauen higter Geschäftsbereich Tempo 20, ...) o Gemeinde soll neue Einkaufskonzepte fördern / organisieren o Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, Fußwegeplanung (Hindernis- se, Erkennbarkeit, ...) GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 3–3 o ÖPNV-Verbindungen: Verknüpfung zwischen den Buslinien proble- o Streusalzeinsatz reduzieren: Gemeinde (Verkehrssicherungspflicht) matisch und Bürgerschaft o ÖPNV-Taktung abends kritisch (Taktung der Busse verbessern) o Kontrolle von Ausgleichsmaßnahmen intensivieren (Gemeinde / o Regionalstadtbahn in Richtung Tübingen (aktuell getakteter Bus in Landratsamt), Ökokonto, integrierte Maßnahmen vorantreiben Richtung Tübingen) o trotz Innenentwicklung noch Grünflächen / Freiräume erhalten o ÖPNV-Haltestellen: Abdeckungen im Gemeindegebiet (ZOB und o maßvolles Nachverdichten Rathaus o. k., Linien gebündelt) o identitätsstiftende Scheunen sichern und erhalten (Artenschutz, o Regionalstadtbahn und Anschlussmobilität (Bus / Rad / ...) Ortsbild, ...) o Zukunft: evtl. autonomes Fahren bis 2040 o Abfalltrennung / Abfallbeseitigung (Landkreis) (Müllvermeidung, o ÖPNV und Anschluss-Hubs (regional): Bürgermobil, Bürgerbus, Pe- Aufklärung) delec, E-Bike, ...), „Mitfahrbänkle“, z. B. Bahnhofstraße, Zentrum o Lärmaktionsplanung (LAP): Maßnahmen umsetzen o ÖPNV-Hauptrouten splitten, z. B. Einbahnsysteme o MIV-Reduktion: Lärm, NOX, CO2 o ZOB / Dienstleistungszentrum / Regionalstadtbahnhaltestellen: si- o klimaneutrale Gemeinde: öffentliche Gebäude stehen in Vorbild- chere Abstellmöglichkeiten für Pedelec, E-Bike, Rad funktion für Bürger o Übungsparcours für Pedelec / E-Bike o Faktor Biosphärenreservat: Kulturlandschaft = Kontrast zu Biomas- o öffentliches WC (ideal 24h, „nette Toilette“, ...) se-Mais o o MIV und ruhenden Verkehr zurückdrängen: Parkplatz-Reduktion, regionale Vermarktung für Landwirtschaft, evtl. Förderung über Pro- Flächenreduktion gramme: Pestizid-Verzicht / Bio-Landwirtschaft o o Mitfahrzentrale / Mitfahrmarkt Streuobstlandschaft erhalten: Identitätsfaktor, Tourismus (Unter- stützung durch Gemeinde, Leitfaden für Bürgerinnen und Bürger, Naturpädagogik), evtl. Arbeitskreise (Beispiel: Mössingen) 3.2.4 o Vorbildfunktion Gemeinde für Ökobilanz durch sinnvolle Maßnah- Handlungsfeld „Umwelt – Klima – Ökologie – Landschaft – Frei- men, Anreiz für Bürger, offene Konzepte in Richtung 2040 raum“ o private Gartengestaltung in Bebauungsplan regeln (keine Schotter- gärten, evtl. Satzung) o Bienennährgehölze pflanzen: Gemeinde in Vorbildfunktion GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 3–4

3.3 o Steuerungsinstrument kommunales Planungsrecht gezielt wahrneh- ERGEBNIS GEMEINDERAT-WORKSHOP men Analog der Vorgehensweise im Zuge des Bürger-Workshops wurden o neue Wohngebiete: kleinere Grundstücke für Einfamilienhausbe- unter denselben inhaltlichen Handlungsfeldern im Rahmen eines eben- bauung falls ganztägigen Gemeinderat-Workshops nachfolgende Maßnahmen, o mehr Mehrfamilienhausbebauung festsetzen mit tendenziell kleine- perspektivischen Zielsetzungen, und zentrale Leitbilder erarbeitet und ren Wohneinheiten formuliert. o Untersuchung der Verträglichkeit einer Nachverdichtung in der Ortslage 3.3.1 o Prüfung aktuell bestehendes Planungsrecht für Gesamt-Gomarin- Handlungsfeld „Nutzungen – Wohnen – Gewerbe – Infrastruktur“ gen Entwicklung Altes Rathausquartier: o Gewerbeentwicklung Richtung Osten entlang L384 o Seniorenwohnen mit Betreuungsangebot ohne „Heimanmutung“ o Ausbau Breitbandnetz o multifunktionales Begegnungsangebot für alle Generationen (z. B. o keine Bebauung Aidelberg / Kirchholz Bistro, Reparatur-Café, Werkstatt etc.) o kommunale Flächenbevorratung / Flächenpolitik o Mehrgenerationenwohnen (Kinder, Berufstätige, Alte) o Quartier barrierefrei gestalten 3.3.2 o Wohnangebot in Form von kleineren (bezahlbaren) Wohnungen Handlungsfeld „Bildung – Soziales – Kultur – Freizeit/Sport“ o Schaffung attraktives Raumangebot für örtliche / „mobile“ Ärzte o Schwimmbad in Gomaringen oder auf dem Höhnisch (MVZ) o gebündeltes Angebot für Jugendliche (Jugendhaus, Aufenthalt, o Erlebbarkeit Wiesaz (Aufenthalt, Kneippanlage, Garten, ...) Sport / Spiele, ...) o historische Siedlungsstruktur soll erlebbar bleiben o weitere Trainingsfläche TSG-Gelände realisieren o gute (fußläufige) Verbindung oberer / unterer Ort o Dorf-Café und Backhäusle im Zentrum / Äußerer Schlosshof o durchgängig zugängliche öffentliche Toilette in der Ortsmitte Entwicklung Gomaringen: o digitale „Werbe“- / Veranstaltungsanzeige an den Ortseingängen o behutsame und maßstäbliche Innen- vor Außenentwicklung o „Arbeitskreis Senioren“ reaktivieren o zielgerichtet dörfliche Strukturen erhalten o Barrierefreiheit generell konsequent voranbringen GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 3–5

3.3.3 o Arbeitskreis „Streuobst“ bilden Handlungsfeld „Mobilität – MIV/ÖPNV – Fuß/Rad – Parken“ o Blumenwiesen im Ort etablieren o Aufstockung Parkdeck am Eisenbahnweg o Prüfung / Kartierung ökokontorelevanter Flächen o Schaffung weiteres (öffentliches) Parkraumangebot im Bereich o Erweiterung / Vergrößerung „Multikultureller Garten“ Ecke Hinterweiler- / Bahnhofstraße o Prüfung Mitgliedschaft im Biosphärengebiet o Tiefgarage gegenüber Dienstleistungszentrum mit Platzgestaltung o Prüfung neue Straßenbäume im öffentlichen Raum o Überprüfung des Parkraumbewirtschaftungskonzepts (z. B. Gebüh- o ren, zeitliche Regelung, Park-App, ...) intensivere Aufklärung zum Hochwasserschutz o o schnelle Realisierung der Regional-Stadtbahn örtlichen Beitrag zur Kunststoffvermeidung vorantreiben – Musterort für Plastikvermeidung o Regelung zur zweckgebundenen Nutzung privater Stellplätze o E-Bike- / E-Roller-Leihstation in der Ortsmitte 3.4 o innerörtliches Ringbussystem mit enger Taktung BEWERTUNG UND AUSWERTUNG DER ERGEBNISSE o Erarbeitung eines ÖPNV- / Buskonzepts Zum Abschluss der Workshops der Öffentlichkeit und des Gemeinde- o Prüfung einer optimierten Verkehrsregelung zur Erschließung rats wurden diese in den einzelnen Arbeitsphasen bzw. Arbeitsgruppen Sportgelände / Sport- / Kulturhalle formulierten Zielvorstellungen, Ideen und Denkansätze und für deren Umsetzung erforderlichen Maßnahmen in einer tabellarischen Über- sicht zusammengestellt. 3.3.4 Handlungsfeld „Umwelt – Klima – Ökologie – Landschaft – Frei- raum“ Mehrfachnennungen aus verschiedenen Arbeitsphasen bzw. Arbeits- o gruppen wurden dabei jeweils zu einem Punkt zusammengefasst und Spielplatzkonzept erstellen, bewerten und umsetzen allen anwesenden Beteiligten in den jeweiligen Workshops zur anony- o mehr Mehrgenerationenplätze / Treffpunkte (Spiel- und Trimmplät- men Bewertung vorgelegt. ze, ...) o Streuobstwiesen erhalten Die Beteiligten konnten hierzu 80 Punkte auf die insgesamt 66 (Bürger- o umweltfreundliche bestehende Schaltzeiten der öffentlichen Be- Workshop) bzw. 51 (Gemeinderat-Workshop) erarbeiteten Ziele / Maß- leuchtung beibehalten nahmen vergeben, jedoch grundsätzlich maximal 5 Punkte je Einzelpo- sition. o Streuobstwiesen in ökologischer Weise pflegen / unterhalten GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 3–6

Auf dieser Grundlage erfolgte eine Gesamtauswertung und numeri- sche Reihenfolge der bewerteten Ziele / Maßnahmen entsprechend ihrer erhaltenen relativen Punktzahl.

3.5 PLANDARSTELLUNGEN / ABBILDUNGEN ZU KAPITEL 3 (20) Einladungen / Informationsmöglichkeiten zur Bürgerbeteiligung (21) Workshops – Themenbereiche / Inhalte (22) Bürger-Workshop – Ablauf (23) Bürger-Workshop – Bewertungsbogen, Teil 1 (24) Bürger-Workshop – Bewertungsbogen, Teil 2 (25) Bürger-Workshop – Gesamtauswertung, Teil 1 (26) Bürger-Workshop – Gesamtauswertung, Teil 2 (27) Gemeinderat-Workshop – Ablauf (28) Gemeinderat-Workshop – Bewertungsbogen, Teil 1 (29) Gemeinderat-Workshop – Bewertungsbogen, Teil 2 (30) Gemeinderat-Workshop – Gesamtauswertung (31) Überlagerung Ergebnisse Bürger- / Gemeinderat-Workshop („Top 20“) Seite: 3–7 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 20 Einladungen / Informationsmöglichkeiten zur Bürgerbeteiligung 2019 Seite: 3–8 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 21 Arbeitsgruppen GEMEINDERAT-/ORTSCHAFTSRAT- und BÜRGER-Workshop 2019 Seite: 3–9 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 22 Zeitlicher Ablauf BÜRGER-Workshop 2019 Seite: 3–10 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 23 Bewertungsbogen BÜRGER-Workshop, Teil 1 2019 Seite: 3–11 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 24 Bewertungsbogen BÜRGER-Workshop, Teil 2 2019 Seite: 3–12 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 25 Gesamtauswertung BÜRGER-Workshop, Teil 1 2019 Seite: 3–13 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 26 Gesamtauswertung BÜRGER-Workshop, Teil 2 2019 Seite: 3–14 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 27 Zeitlicher Ablauf GEMEINDERAT- / ORTSCHAFTSRAT-Workshop 2019 Seite: 3–15 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 28 Bewertungsbogen GEMEINDERAT- / ORTSCHAFTSRAT-Workshop, Teil 1 2019 Seite: 3–16 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 29 Bewertungsbogen GEMEINDERAT- / ORTSCHAFTSRAT-Workshop, Teil 2 2019 Seite: 3–17 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 30 Gesamtauswertung GEMEINDERAT- / ORTSCHAFTSRAT-Workshop 2019 Seite: 3–18 GOMARINGEN 2040 GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT (GEK)

JUNI 31 Überlagerung BÜRGER- + GEMEINDERAT-/ORTSCHAFTSRAT-Workshop „ Top 20“ 2019 4.

GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT GEMEINDE GOMARINGEN – GEMEINDEENTWICKLUNGSKONZEPT 2040 Seite: 4–1

4.1 o Entwicklung zeitgemäßer und zukünftiger verkehrskonzeptioneller GENERELLE ZIELSETZUNGEN Lösungsansätze für alle relevanten Mobilitätsarten, insbesondere im ÖPNV und Fußverkehr. Aufgrund der zeitlich kompakten Vorgehensweise und der umfassen- den inhaltlichen Vernetzung bzw. Integration von Bürgerschaft und Ge- meinderat in den Planungsprozess war es möglich, ein großes und 4.2 konsensfähiges Spektrum von Planungszielen zu erarbeiten. MASSNAHMEN- UND PRIORITÄTENKONZEPT Da das vorliegende Gesamtkonzept eine längerfristige zeitliche Pers- Vor diesem Hintergrund sind nachfolgend vor allem Zielsetzungen – pektive aufweist und gleichzeitig alle komplexen Inhalte zusammen- aber auch Fragestellungen – formuliert, die für die abgeleiteten Lö- fasst, ist es als ideale Voraussetzung für die kommunale bzw. örtliche sungsansätze von besonderer Relevanz waren. Investitionsplanung anzusehen.

Selbstverständlich können diese Zielsetzungen nur einen Handlungs- Der im Konzept zu den Maßnahmen jeweils genannte zeitliche Hand- rahmen darstellen, der in den kommenden Jahren kontinuierlich rück- lungsrahmen erläutert sich wie folgend: gekoppelt und gegebenenfalls fortgeschrieben bzw. modifiziert werden o „kurzfristig“: Maßnahme ist bereits begonnen bzw. wird baldigst in sollte. Angriff genommen, o „mittelfristig“: Maßnahmenaufnahme in Agenda der Gemeinde / des Als grundsätzliche übergeordnete Zielsetzungen sind nachfolgend zu Gemeinde-/Ortschaftsrats vorgesehen und nennen: o „langfristig“: Maßnahmenaufnahme in Agenda der Gemeinde / des o Abwägung über den zukünftigen Umgang mit Flächen in Bezug auf Gemeinde-/Ortschaftsrats optional. Nutzung, Gebietsart, Lage, Bebauung und Freiraum mit Fokus auf Innenentwicklung, o Vor diesem Hintergrund sowie insbesondere auf der schwerpunktmäßi- Schaffung, Gewährleistung und Sicherung lebenswerter, sozialer, gen Grundlage der in den Workshop-Verfahren der Bürgerschaft und ökologischer und städtebaulicher Räume für alle Generationen, des Gemeinderats erarbeiteten bzw. formulierten Ziele und Maßnah- o Aufwertung, Erhaltung und Schaffung von innerörtlichen Freiräu- men hat der Gemeinderat der Gemeinde Gomaringen in seiner öffentli- men / Grünzonen / Aufenthaltsflächen, chen Sitzung am 25.06.2019 nachfolgendes Maßnahmen- und Prioritä- tenkonzept beschlossen. o Erhalt des umgebenden typischen (Kultur-)Landschafts- und Natur- raums und Seite: 4–2 Handlungsfeld “Nutzungen, Wohnen, Gewerbe, Infrastruktur“ mittel- Mehrgenerationenwohnen mit bezahlbarem Wohnraum und ausgeglichenem Angebot an Wohnungsgrößen fristig

HANDLUNGSBEDARF AKTEURE / VERANTWORTUNGEN • Bedürfnis der Menschen nach sozialen Kontakten und Wohnraum • Gemeinde-/Ortschaftsrat und Verwaltung • Aufwendung von beträchtlichem Teildes Einkommens für Wohnraum • Planende Fachbüros • Trend zu “Single-Haushalten“’ kleinere Wohneinheiten für Senioren/-innen und Studie- • Investoren/-innen rende • Private Grundstückseigentümer/-innen • Trend zu “Familien-Haushalten“’ größere Wohneinheiten • Trägerschaften / Genossenschaften etc. • Soziale Betreuungseinrichtungen

ZIELE / MASSNAHMEN • Soziale Durchmischung’ Begegnungsorte und -räume (familienfreundlich und altersge- recht) • Unterschiedliche Wohnungsgrößen ziehen unterschiedliche soziale Gruppen an’ hohe Wohnqualität • Bedarfsgerechte Berücksichtigung von Mehrgenerationenwohnen und Grundstücks- / Wohnungsgrößen während Planung und bei Festsetzungen in Bauleitplänen, ggf. Ein- kaufsmöglichkeiten und/oder Räume für Kurzbetreuung von Kindern integrieren • Gemeindeeigene Bauflächen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten kostengünstig zur Verfügung stellen: Kostensenkung für Bauende’ niedrigere Mieten möglich • Bauwillige Investierende / Grundstücksbesitzende beraten/informieren • Realisierung gemeinsam mit multifunktionalem Begegnungsangebot

STAND 2019 • Standortoptionen “Altes Rathausquartier“ und Baugebiete “Heckberg“ und, gemäß Flä- chennutzungsplan, “Engelhagstraße“ aktuell in verwaltungsinterner und politischer Diskus- sion undAbstimmung Seite: 4–3

Handlungsfeld “Nutzungen, Wohnen, Gewerbe, Infrastruktur“ Betreutes kurz- Seniorenwohnen mit Betreuungsangebot ohne “Heimanmutung“ Wohnen fristig

HANDLUNGSBEDARF AKTEURE / VERANTWORTUNGEN • Zunehmende “Überalterung“ der Gesellschaft’ Anzahl älterer Menschen steigt • Gemeinde-/Ortschaftsrat und Verwaltung • Alte Menschen zunehmend weniger in Familie integriert’ Anzahl alleinlebender Senioren/ • Planende Fachbüros -innen steigt • Investoren/-innen • Soziale Betreuungseinrichtungen • (Künftige) Bewohner/-innen

ZIELE / MASSNAHMEN • Berücksichtigung bei Planung und Festsetzungen in Bauleitplänen • Bedarfsgerechte Ausweisung, Bau und / oder Umnutzung von Flächen / Gebäuden in Form von betreutem Wohnen • Bauwillige Investierende / Grundstücksbesitzende beraten / informieren • Detaillierte Wünsche und Anregungen künftiger Bewohnerinnen und Bewohner berück- sichtigen’ Attraktivität für “jungeAlte“ • Vorschlag: Wohngruppen mit 24h-Bedarfspflegedienst Betreutes Wohnen

STAND 2019 • Standortoption “Altes Rathausquartier“ aktuell in Diskussion Seite: 4–4 Handlungsfeld “Nutzungen, Wohnen, Gewerbe, Infrastruktur“ mittel- w w w Ausbau Breitbandnetz fristig

HANDLUNGSBEDARF AKTEURE / VERANTWORTUNGEN • Schwache Internetversorgung ist stark attraktivitätsmindernd für Gewerbe und Bevölke- • Versorgungs- und Netzbetriebsfirmen rung • Land / Bund / EU • Wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit abhängig von entsprechender Infrastruktur • Gemeinde-/Ortschaftsrat und Verwaltung • Internetversorgung ist Grundversorgung bzw. Daseinsvorsorge

ZIELE / MASSNAHMEN • Glasfaserausbaustand und -versorgungsgrad ermitteln • Finanzierung momentan in bundespolitischer Diskussion • Einigung zwischen Wirtschaft und Politik aktuell nicht absehbar • EigeneAusbauinitiative der Gemeinde ggf. zielführender • Weitere Fördermittel beantragen (Förderbescheid für Teilbereicheliegt bereits vor)?

w w w STAND 2019 • Highspeed-Internetversorgung (Glasfaser) in Teilen Stockachs realisiert’ private Bürger- initiative • Förderantrag für gesamtgemeindliches Breitbandkonzept von Verwaltung und Büro RBS wave kürzlich gestellt • Beginn derArbeiten durch Büro RBS wave nach Vorlage des Förderbescheids bzw. der Un- bedenklichkeitsbescheinigung (voraussichtlich Juli/August 2019)’ Fertigstellung Breit- bandkonzept voraussichtlich Ende 2019 Seite: 4–5 Handlungsfeld “Nutzungen, Wohnen, Gewerbe, Infrastruktur“ mittel- Kommunale Flächenbevorratung / -politik fristig

HANDLUNGSBEDARF AKTEURE / VERANTWORTUNGEN • Neuausweisung von Baugebieten begünstigt Flächenspekulation’ Nachteil für Flächen- • Gemeinde-/Ortschaftsrat und Verwaltung erwerbswillige • Planende Fachbüros • Planungen und Vorhaben der Gemeinde nicht im Einklang mit Grundstückseigentümern/ • Grundstückseigentümer/-innen -innen • Erforderliche Flächen bei “akutem“ Bedarf oftmals schwer erwerbbar

ZIELE / MASSNAHMEN • Flächen im Besitz der Gemeinde’ optimierte Planungssicherheit und zielorientierte Pla- nungshoheit • Hohe Entwicklungsvariabilität und Planungsflexibilität’ Flächen / Gebiete bedarfs- und nachfragegerecht schnell umsetzbar • Für Wohn- und Gewerbeflächen gleichermaßen sinnvoll’ Gewerbeflächenmanagement • Gemeinde als “Zwischenhändlerin“’ Eindämmung Spekulation • Entlastung für Kaufende in finanziell angespannter Lage (z. B. junge Paare, Familien etc.)

STAND 2019 • Bauplatzbörse vorhanden Seite: 4–6 Handlungsfeld “Nutzungen, Wohnen, Gewerbe, Infrastruktur“ WC kurz- Durchgängig zugängliches öffentliches WC 24h fristig

HANDLUNGSBEDARF AKTEURE / VERANTWORTUNGEN • Mangel an durchgängig zugänglichen öffentlichen WCs in der zentralen Ortslage • Gemeinde-/Ortschaftsrat und Verwaltung • Personen im öffentlichen Raum • Ggf. Gastronomie, Dienstleistung etc.

ZIELE / MASSNAHMEN • Ggf. dauerhafte oder übergangsweise ergänzende WC-Nutzung in Bürgerbüro, Gastrono- miebetrieben, privater Dienstleistung / Verwaltung (z. B. Bank, Post etc.) oder Ladenge- schäften in der Ortsmitte möglich • Konzept “Nette Toilette“bereits in anderen Kommunen bewährt

STAND 2019 • “Durchgängig“ zugängliche öffentliche Toilette im neuen Dienstleistungszentrum (zu den Öffnungszeiten) vorgesehen Seite: 4–7 Handlungsfeld “Nutzungen, Wohnen, Gewerbe, Infrastruktur“ mittel- GE Gewerbeflächenentwicklung entlang L384 Richtung Osten fristig

HANDLUNGSBEDARF AKTEURE / VERANTWORTUNGEN • Lediglich nur noch sehr begrenzt Gewerbeflächen im Bestand verfügbar • Gemeinde-/Ortschaftsrat und Verwaltung • Aktuell und perspektivisch absehbar hohe Nachfrage an Gewerbeentwicklungsflächen • Planende Fachbüros • Schaffung bzw. Sicherung vonArbeitsplätzen in Gomaringen • Behörden (Regierungspräsidium, Regionalverband, • Standortsicherung örtlicher Unternehmen / Erhalt bzw. Erhöhung der Wirtschaftskraft Landratsamt) • Kontinuierliche / bedarfsorientierte Bereitstellung von Gewerbeflächen / Mischgebietsflä- • Gewerbeflächensuchende, Gewerbeansiedlungswil- chen lige • Wirtschaftsförderung, IHK

ZIELE / MASSNAHMEN • Bereitstellung von Gewerbeflächen im Bereich “Auchtert“ prüfen • Entwicklung an bestehende Gewerbeflächen “Krautländer“ vorteilhaft (Synergieeffekte, Er- höhung Standortgunst etc.) • Unmittelbare Anbindungsmöglichkeit an L384 prüfen (klassifizierte Straße, künftiger Ver- lauf Trasse Regionalstadtbahn etc.) • Bauleitplanverfahren initiieren’ Flächennutzungsplan Gemeindeverwaltungsverband Steinlach-Wiesaz fortschreiben, Bebauungspläne aufstellen

GE

STAND 2019 • Zielkonflikt mit gefassten Gemeinderatsbeschlüssen’ Diskussion erforderlich • Gemäß Gemeinderatsbeschluss vom 20.03.2018 und 26.06.2018 Entwicklung eines Wohngebiets (§13b BauGB) im Bereich “Auchtert“ vorgesehen • Zielkonflikt mit planungsrechtlichen Rahmenbedingungen’ Regionaler Grünzug, Gebiet für Naturschutz und Landschaftspflege etc. • Bedarfsabfrage hinsichtlich des konkreten Gewerbeflächenbedarfs angedacht Seite: 4–8 Handlungsfeld “Nutzungen, Wohnen, Gewerbe, Infrastruktur“ mittel- Passendes Gewerbeflächenmanagement a fristig

HANDLUNGSBEDARF AKTEURE / VERANTWORTUNGEN • Nur noch sehr begrenzt Flächen für Kleingewerbe und Dienstleistungen verfügbar • Gemeinde-/Ortschaftsrat und Verwaltung • Einkaufsmöglichkeiten bzw. kleine Lebensmittelgeschäfte fehlen • Planende Fachbüros und Sachverständige • Gewerbetreibende • Gewerbeflächensuchende, Gewerbeansiedlungswil- lige • Wirtschaftsförderung, IHK

ZIELE / MASSNAHMEN • Konkreten Bedarf unter Einbezug von Gewerbetreibenden, Flächensuchenden, Ansied- lungswilligen, Wirtschaftsförderung, IHK etc. ermitteln • Zusätzliche Gewerbeansiedlung für mehr Gewerbesteuer • Förderung Kleingewerbe sichert Existenz örtlicher Betriebe a • Kleinparzellierte Gewerbeflächen ausweisen ’ • Leerstände / Baulücken / Potenziale planerisch neu bewerten ggf. andere Baugebiete a a umnutzen / umwidmen • Realisierung gemeinsam mit kommunaler Flächenpolitik / Flächenbevorratung • Machbarkeitsstudie / Konzept erstellen • Flächennutzungsplan Gemeindeverwaltungsverband Steinlach-Wiesaz fortschreiben, Be- bauungspläne aufstellen a a

a a STAND 2019 a • Gemeinde kontinuierlich in Prüfung von Erwerbsmöglichkeiten relevanter Bauflächen und kontinuierlich in Kontakt mit Gewerbetreibenden Seite: 4–9

Handlungsfeld “Nutzungen, Wohnen, Gewerbe, Infrastruktur“ X kurz- Keine intensive bauliche Verdichtung fristig

HANDLUNGSBEDARF AKTEURE / VERANTWORTUNGEN • Wunsch nach “maßvoller“ (Nach-)Verdichtung • Gemeinde-/Ortschaftsrat und Verwaltung • Kleinstadt- / Dorfcharakter soll weitestgehend erhalten bleiben • Planungs-,Architekturbüros • Freie, bisher nicht genutzte Grundstücke vorhanden • Umwelt-, Landschaftsplanungsbüros • Bauwillige, Investoren/-innen • Grundstückseigentümer/-innen

ZIELE / MASSNAHMEN • Verdichtung hemmt Zersiedelung des Außenbereichs und nutzt bestehende Infrastruktu- ren und im Zusammenhang bebaute Räume optimal aus • Maßvolle “Hinterlandbebauung“ im Gesamtort und verträgliche Verdichtung in der zentra-

len Ortslage zulassen X • Potenzial leerstehender / untergenutzter Grundstücke aktivieren

• Grundstückseigentümer/-innen intensiver in Planungsprozess einbeziehen X X • Baulückenkataster fortschreiben • Verdichtungskonzept erstellen’ gezielte Definition des künftigen Maßes der baulichen Verdichtung • Bebauungspläne anpassen / ändern / aufstellen’ ausführliche Diskussion in Verwaltung und Gemeinde-/Ortschaftsrat X X • Lösbarer Konflikt mit Maßnahme “Grünflächen / Freiräume erhalten“!

X X STAND 2019 X • Entwicklungsansatz in kontinuierlicher verwaltungsinterner und politischer Diskussion (z. B. Planungskonzepte, Bebauungspläne etc.)