Forum Magazin des Barmherzige Brüder e. V. 19. Jahrgang | Nr. 2-2009 | ISSN 1863-4230 | G 25203 Bad Mergentheim

Ärztetag mit Erzbischof Dr. Robert Zollitsch Seite 12

BBT-Gruppe Paderborn

BBT-Gruppe will mit Image-Kampagne Brüderkrankenhaus St. Josef Bewusstsein für Leistung der Pflege Paderborn als regionales schärfen Seite 59 Traumazentrum zertifiziert Seite 42

Koblenz Rilchingen

„BBT e.V. verbessert Aufsichtsstruktur“ Mitgliederversammlung beschließt „Brüderhaus“ feiert Satzungsänderung 110-jähriges Bestehen „Uns schickt der Himmel” – 72-Stunden- Seite 28 Seite 45 Seite 4 Aktion für eine bessere Welt Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

es kommt nicht von ungefähr, wenn Sie in dieser FORUM-Ausga- be sehr oft auf das Thema „Pflege“ Bonn stoßen. So berichten wir über die Kampagne der freien Wohlfahrts- verbände „Pflegesignal“, über den Caritas-Aktionstag Altenhilfe „Jetzt schlägt’s 13“ und über den Start der BBT-Kampagne „Pflege tut gut“. In der öffentlichen Diskussi- on gerät die „Pflege“ zunehmend in die Kritik und unter den Ge- neralverdacht eines „Pflegenotstandes“, der nach den Altenheimen zunehmend auch in den Krankenhäusern herrscht. Doch nicht „die Pflege“ ist schlecht, sondern die „Rahmenbedingungen“, unter de- nen Pflegekräfte heute arbeiten müssen. Deshalb ist es gut, wenn diese Bedingungen öffentlich gemacht und die Politik aufgefordert wird, hier endlich zu handeln. „Die Zeichen stehen auf Sturm“, be- schreibt Günter Mosen, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des BBT e.V., die Situation. Grund genug, an diesem Thema dran- „Krankenhäuser sind Leuchttürme der zubleiben und es im nächsten FORUM-Magazin als Schwerpunkt Kirche in einer pluralen Gesellschaft“ aufzugreifen. Weihbischof Koch besucht Gemein- Auch der Freiburger Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen schaftskrankenhaus Bonn 20 Bischofskonferenz, Dr. Robert Zollitsch, forderte in seinem viel be- achteten Vortrag auf dem 3. Ärztetag des Caritas-Krankenhauses Bad Mergentheim einen „gesamtgesellschaftlichen Diskurs zur Zukunft des Gesundheitswesens“ und verwies darauf, dass die Kirche hier Ausgabe 2-2009 mit hoher Unterstützungsbereitschaft offen für Veränderung sei. Einen ausführlichen Bericht finden Sie auf Seite 12 dieser FORUM. News & Facts Weitere Bischofsbesuche gab es auch in Bonn und in Koblenz: Aktuelle Meldungen ...... S. 4, 5, 8, 9, 10-11, 34, 59 Der Kölner Weihbischof Dr. Heiner Koch überzeugte sich im Rah- men eines Visitationsbesuchs über die herausragende Versorgung Hintergrund junger Mütter im Gemeinschaftskrankenhaus Bonn, das gerade Die Suche geht weiter?!...... S. 6 mit dem internationalen Qualitätssiegel „Babyfreundliches Kran- kenhaus“ der WHO und UNICEF ausgezeichnet wurde. Der Trierer Caritas-Krankenhaus Weihbischof Jörg Peters feierte in Koblenz gemeinsam mit Bad Mergentheim Mitarbeitenden und Führungskräften ein Pontifikalamt anlässlich „Der Arzt, der sich dem Menschen zuwendet“ • Abschiedsraum des 110-jährigen Bestehens des „Brüderhauses“ des Katholischen im Caritas-Krankenhaus eingeweiht • „Patienten, Angehörige Klinikums Koblenz. und Mitarbeiter warten auf Dich“ • Großes Interesse beim Sie lesen: Es war wieder einiges los im letzten Quartal – und Aktionstag gegen Darmkrebs • Brustzentrum Tauber-Franken nicht zuletzt deshalb haben wir den Erscheinungstermin dieses startet am 1. April...... S. 12-18 FORUM-Magazins gerne etwas verschoben. Mit Dank für Ihr Ver- Gemeinschaftskrankenhaus Bonn ständnis hierfür wünschen Ihnen Herausgeber und Redaktion eine Trotz Herzschrittmacher in die Röhre • „Krankenhäuser sind Leucht- abwechslungsreiche Lektüre und vor allem eine erholsame Som- türme der Kirche in einer pluralen Gesellschaft“ • Ältere Patienten im mer- und Ferienzeit. Teufelskreis des Schmerzes • Darmkrebs muss nicht sein ...... S. 19-22 Ihr Katholisches Klinikum Koblenz Umzug Thoraxchirurgie in den Marienhof • 110 Jahre Brüderhaus • Zuverlässiges Netzwerk für Schwerstkranke und Sterbende • „110 Jahre Brüderhaus – uns geht die Puste niemals aus“ • Martin Fuchs Meilenstein für Vernetzung und Qualität • „Ein Ort des Vertrauens Chefredakteur und der Zuwendung“...... S. 23-31

2 2-09 Inhalt

Ihr KONTAKT zur Redaktion Hintergrund Die Suche geht weiter?! FORUM Interview mit Werner Kardinal-Krementz-Straße 1-5 Hemmes, Mitglied des 56073 Koblenz Geschäftsführenden Vor- Telefon: 0261/496-6464 stands BBT e.V., nach Fax: 0261/496-6470 einem Jahr „AVR-neu“ e-Mail: [email protected] Die nächste Ausgabe von FORUM 6 erhalten Sie im Oktober 2009.

Saffig

Trier Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier koope- riert im Bereich der Nuklearmedizin mit Verbundkranken- haus Bernkastel/ Wittlich

Spektakel in den Straßen von Mayen 50 53

St.-Marien-Hospital Marsberg Barmherzige Brüder Blickpunkt: Magen- und Darmgesundheit • Gemeinsam in Schönfelderhof die Zukunft • Gebündelte Fachkompetenz...... S. 32-34 Neuroleptika – Bedürfnisangepasste Behandlung – Recovery – Machbarkeit • Borderline-Persönlichkeitsstörung • Neuer Krankenhaus der Barmherzigen Konventoberer • Qualitätsmanagementsystem erfolgreich Brüder Montabaur rezertifiziert...... S. 51-52 Interessiert, engagiert und erfolgreich • Endosonographie – neue Diagnostikmethode ermöglicht präzise Einblicke in das Innere des Krankenhaus der Körpers • Stoma – ein verschwiegenes Problem • Aus 2 mach 1 und Barmherzigen Brüder Trier organisiere die Zukunft • Diagnose Darmkrebs...... S. 35-37 Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier und Verbund- krankenhaus Bernkastel/Wittlich kooperieren jetzt auch im Brüderkrankenhaus Bereich Nuklearmedizin • Darmzentrum am Krankenhaus St. Josef Paderborn der Barmherzigen Brüder Trier erhält Auszeichnung • Dem Tumor auf der Spur • 5 Jahre Psychoonkologie am Brüder- Anerkanntes MS-Zentrum in Trier • Drei Jahrzehnte krankenhaus • Fürsorge für die Seele • Für Unfallopfer zählt Neurochirurgie in Trier • 3. Symposium Spotlight Neurologie • jede Sekunde • Hilfe für den Rücken...... S. 38-44 Professionelle Pflegepraxis...... S. 53-57 Barmherzige Brüder Rilchingen Seniorenzentrum der „72 Stunden: Uns schickt der Himmel“ • Früh vorbeugen heißt Barmherzigen Brüder Trier vermeiden • Rilchingen wird wieder Kurort • Ortsvorsteher spendet Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder Trier beteiligt 11.033 Euro für Viktoria-Turm ...... S. 45-47 sich am zweiten Trierer Engagementtag ...... S. 58 Barmherzige Brüder Saffig Service An neuen Erfahrungen wachsen • Herzlichen Glückwunsch, Musiktipp • Rätsel ...... S. 35, 60 lieber Bischof! • Einblicke in die Arbeit von Sekten • Spektakel Impressum ...... S. 5 in den Straßen von Mayen...... S. 48-50

2-09 3 News & Facts

BBT e.V. verbessert

Foto: BBT e.V., Axel Kohlhaas Foto: BBT e.V., Aufsichts- struktur Mitgliederversammlung beschließt Veränderungen innerhalb der Leitungsstruktur Bruder Peter Berg stellte die Änderun- zum 1. Oktober 2009 gen den Hausoberen und Kaufmänni- schen Direktoren der BBT-Gruppe auf einer Tagung im Mai vor.

m 18. Mai 2009 beschloss die Mitgliederversammlung des Barmherzige Brüder Trier e.V. im Rahmen einer Sat- A zungsänderung die Optimierung der Aufsichts- und Führungsstruktur des Vereins, die nach innen und außen der un- ternehmerischen Verantwortung für eine Trägerorganisation in der Größenordnung des BBT e.V. Rechnung tragen soll. Ziel dieser Änderung ist die klare Trennung zwischen Aufsicht und Führung der Geschäfte des Vereins, die sich in der bisherigen Struktur nicht abbildet:

Wie bisher besteht der Vorstand neben dem Vorsitzenden aus mindes- tens zwei weiteren Mitgliedern der Brüdergemeinschaft, die vom Gene- raloberen und seinem Rat benannt und abberufen werden. Der Vorstand wird zukünftig von einem Beirat beraten und von der Geschäftsführung unterstützt. Dem Beirat gehören mindestens zwei Mitglieder an, die ebenfalls vom Generaloberen und seinem Rat ernannt und abberufen werden. Es ist vorgesehen, die Tätigkeit der Beiratsmitglieder zeitlich zu befristen. Mitglieder des Beirats dürfen nicht Mitglieder der Brüderge- meinschaft sein. Die Mitglieder der Geschäftsführung (bisher: Geschäfts- Ab 1. Oktober 2009 soll durch eine klare Aufgabenteilung von Vorstand führender Vorstand) werden wie bisher durch den Vorsitzenden berufen (in der Funktion eines Kontroll- und Aufsichtsgremiums) und Ge- und abberufen und nehmen an den Vorstandssitzungen mit beratender schäftsführung (in der Funktion der Führung und Leitung der Einrich- Stimme teil. Im Rahmen einer gemeinsamen Tagung der Hausoberen tungen der BBT-Gruppe) sowie die Einrichtung eines Beirats hier eine und Kaufmännischen Direktoren am 27. Mai 2009 in Trier unterstrich deutliche Trennung zwischen Aufsicht auf der einen und operativer Bruder Peter Berg ausdrücklich, dass diese Änderungen nicht aus einer Geschäftsführung auf der anderen Seite erfolgen: konkreten Problemsituation heraus entstanden sind. Zudem habe diese

4 2-09 News & Facts

info Wechsel im Vorstand des BBT e.V. Impressum Bruder Bernhard Hettinger und Bruder Clemens-Maria Thome als Nachfolger von Bruder Pankratius Herzog und Bruder Rai- Herausgeber: Barmherzige Brüder Trier (BBT) e.V., ner Hellinger zum 1. Oktober 2009 in den Vorstand berufen Trier Redaktion: Ute Emig-Lange (Bad Mergentheim), ach dem Generalkapitel 2007 wurde bewusst eine Yvonne Antoine, Simone Yousef (Paderborn + Mars- personengleiche Besetzung von Generalrat der berg), Martin Fuchs (Chefredakteur, verantwortlich), Andreas Hilgenstock (Rätsel), Stefanie Kilian (Se- NOrdensgemeinschaft und Vorstand des BBT e.V. kretariat), Alfred Klopries (Rilchingen), Anne Britten vorgenommen. Mit dieser Besetzung hatten Bruder Pankratius (Trier), Otmar Lohner (Saffig), Frank Mertes (Saf- Herzog und Bruder Rainer signalisiert, dass sie bereit sind, für fig), Peter Mossem (Schönfelderhof), Katharina eine einjährige Amtszeit im Vorstand mitzuarbeiten, bis die Müller-Stromberg (Bonn), Lena Rusche (Volontä- rin), Renate Sillich (Montabaur), Dr. Harald Stotz Fotos: Bruder Clemens-Maria Thome Veränderungen in der Aufsichts- und Führungsstruktur abge- (Koblenz), Eva Thielmann (Koblenz) schlossen sind. Ab diesem Zeitpunkt sollten dann jüngere Mit- Bruder Bernhard Redaktion FORUM, Hettinger brüder in den Vorstand folgen. Entsprechend der Satzung des Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56073 Koblenz, Vereins hat der Generalrat Bruder Bernhard Hettinger (47) und Telefon: 0261/496-6464, Fax: 0261/496-6470, Bruder Clemens-Maria Thome (38) ab 1. Oktober 2009 in den e-Mail: [email protected] Vorstand des BBT e.V. berufen, so dass der Vorstand weiterhin Artdirektion: Christoph de Haar, mit vier Ordensmitgliedern besetzt ist. Um einen reibungslosen Mathias Klüver – PR-Beratung, Übergang sicherzustellen, werden die beiden neuen Vorstands- Rosastr. 58, 45130 Essen mitglieder schon ab Juni in die Vorstandsarbeit eingebunden. Layout: Christoph de Haar Wie bisher erfolgt die Mitarbeit im Vorstand nebenberuflich. Verlag: Barmherzige Brüder Trier e.V., Bruder Peter Berg dankte Bruder Pankratius Herzog und Bru- Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56073 Koblenz, der Rainer Hellinger für ihre entgegenkommende Bereitschaft, Telefon: 0261/496-6464, Fax: 0261/496-6470, Bruder Clemens-Maria diesen Übergangsprozess im Vorstand durch ihre langjährigen e-Mail: [email protected] Thome Erfahrungen zu fördern und mitzugestalten. Erscheinungsweise: vier Mal jährlich Redaktionsschluss: 13. Juli 2009 Bestellungen, Zahlungen, Adressänderun- nichts mit der derzeitigen personellen Beset- bin, dass sie diesen Weg mitgehen und mit- gen: FORUM wird kostenfrei in den Einrichtungen der BBT-Gruppe ausgelegt. Auf Wunsch senden wir zung im Vorstand und im Geschäftsführenden gestalten, obwohl dies für sie persönlich eine FORUM auch per Post zu. Für Bestellungen und Ad- Vorstand zu tun. Die Geschäftsführer Günter Veränderung innerhalb des Systems bedeutet“, ressänderungen wenden Sie sich bitte direkt an den Mosen, Werner Hemmes und Andreas Latz blei- unterstrich Bruder Peter Berg. Weitere Vorteile Verlag. ben auch weiterhin als Personen in der Zeit ih- sind, dass nun auch im BBT e.V., wie bisher Preis: FORUM ist für Mitarbeitende, Patienten und rer Dienstzugehörigkeit Mitglieder des Vereins, schon in den Beteiligungsgesellschaften, ein- Bewohner der Einrichtungen und der BBT-Gruppe kos- wobei zukünftige Geschäftsführer nicht mehr heitlich von „Geschäftsführung“ gesprochen tenfrei. Für den Postversand erbitten wir eine Spende automatisch auch Vereinsmitglieder werden. werden kann und die Arbeitsweise in Bezug an die Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf, Spendenkonto 100 3821 bei der Spar- „Lassen Sie mich an dieser Stelle sagen, dass auf die Organe des BBT e.V. und in den Betei- kasse Trier (BLZ 585 501 30). Vielen Dank! ich Herrn Mosen, Herrn Hemmes und Herrn ligungsgesellschaften (Vorstand bzw. Gesell- Anzeigen: Barmherzige Brüder Trier e. V., Latz sowie Bruder Alfons Maria dankbar dafür schafterversammlung) fast identisch ist. Kardinal-Krementz-Str. 1-5, 56073 Koblenz; Telefon: 0261/496 -6464, Fax: 0261/496-6470, e-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2006 vom 1.1.2006 Druck: Rautenberg Media & Print Verlag KG, Troisdorf Gerichtsstand: Koblenz Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wiedergeben. Anregungen, Ideen und Vorschläge für Beiträge sind willkommen! Bitte wenden Sie sich direkt an die Redaktion Ihrer Einrichtung oder die Gesamtredaktion in Koblenz. ISSN 1863-4230

2-09 5 Hintergrund

Die Suche geht weiter?! Ein Jahr nach Einführung einer neuen Vergütungsstruktur im Bereich der Caritas

Vor einem Jahr beschloss die Arbeitsrechtliche Kommission eine neue Vergütungsstruktur für die 480.000 Mitarbeitenden der Caritas in Deutschland. Neben einem Paket aus Gehaltserhöhun-

Foto: Axel Kohlhaas gen und Anhebung der Arbeitszeit ging es auch um Verände- rungen in den Strukturen im Tarifgefüge des katholischen Wohl- fahrtsverbandes. FORUM fragte Werner Hemmes, Geschäftsfüh- render Vorstand Recht, Personal, Unternehmensentwicklung und Grundsatzfragen und Mitglied in der Regionalkommission Mitte, wie sich das neue Tarifwerk auf die Einrichtungen der BBT- Gruppe auswirkt.

neue Möglichkeit, einrichtungsspezifische richtungen in wirtschaftlicher Notlage Tarif- Regelungen zu vereinbaren. absenkungsanträge stellen können. Werner Hemmes Mitte des Jahres 2008 hat die Bundeskom- mission der Arbeitsrechtlichen Kommission Es ging ja nicht nur um die Umsetzung einen ersten zukunftsweisenden Beschluss tariflicher Regelungen, sondern auch zur Neuregelung der AVR gefasst. Darin die Einführung neuer Strukturen in der hat sie eine neue Vergütungsstruktur so- kirchlichen Tarifpolitik. Ist hier wirklich wie Mittelwerte und Bandbreiten für die mehr Bewegung, mehr Flexibilität in die Wie fällt nach einem Jahr Ihre Zwischenbi- Höhe der Vergütung und den Umfang der Gestaltung einer leistungsbezogenen und lanz aus: Hat sich das neue Tarifsystem regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit an den regionalen Marktbedingungen in der Praxis bewährt? festgelegt. Wesentliches Element der neuen angepassten Vergütung gekommen? Ja. Das neue Tarifsystem als Ergebnis der Vergütungsstruktur ist die Einführung einer Mit Beschluss vom Juni 2008 hat sich die Ar- Reform des Caritas-Arbeitsrechts in seinen neuen „Regelvergütung“. beitsrechtliche Kommission unter anderem neuen Entscheidungsstrukturen ist grund- Doch leider wird das neue Tarifsystem noch verpflichtet, bis zum 31.12.2009 ein neues sätzlich positiv zu beurteilen, auch wenn nicht gelebt. Das heißt, fünf der sechs Re- Entgeltsystem zu erarbeiten. Diese Arbeit es in der Praxis noch nicht ausreichend gionalkommissionen haben die beschlos- ist dringend erforderlich, um eine eigen- gelebt wird. Positiv ist, dass mit der neuen senen Mittelwerte fast unverändert über- ständige AVR zukunftsfest machen zu kön- Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommissi- nommen, nennenswerte strukturelle Än- nen. Derzeit wird mit erheblichem Aufwand on seit letztem Jahr die Kompetenzen zur derungen gab es nicht. Damit sind die und besonderer Unterstützung der AcU (der Festlegung des Tarifsrechts künftig zwi- Probleme, die die Strukturdebatte ausgelöst Arbeitsgemeinschaft caritativer Unterneh- schen einer Bundesebene und einer Regio- hatten, nicht gelöst. men), der der Barmherzige Brüder Trier e.V. nalebene verteilt sind. Über die Fragen der Die Einrichtungen der Caritas stehen im Jah- als Mitglied angehört, an diesem Entgeltsys- Vergütung, der Arbeitszeit und des Erho- re 2009 in zweierlei Hinsicht am Scheideweg. tem gearbeitet. Wir sind zuversichtlich, dass lungsurlaubs entscheiden nunmehr sechs Sie brauchen ein modernes Vergütungssys- bis zum Jahresende die Arbeiten weitestge- Regionalkommissionen. Der Zuschnitt tem, um zukunftsfähig zu sein und die Ins- hend abgeschlossen werden können. der Regionalkommissionen orientiert sich trumente der AK-Ordnung sollten darüber weitgehend an den Grenzen der Bundes- hinaus genutzt werden, um bestehende re- Ein Konfliktfeld, nämlich wie zukünftig länder und damit für einen großen Teil der gionale Besonderheiten und branchenbezo- eine Vergütungsregelung für Ärzte aus- caritativen Einrichtungen an deren spezi- gene Unterschiede aufzufangen. Was bisher sehen soll, wurde vor einem Jahr „ver- fischeren Finanzierungssituation. Damit in den Regionalkommissionen und damit in tagt“: Wie ist der Stand heute? ist es nun anders als früher möglich, auch der neuen Tarifstruktur sehr gut gelingt, ist Aufgrund der zeitlichen Dringlichkeit ist es die regionalen Rahmenbedingungen besser die Behandlung der einrichtungsbezogenen absolut notwendig, vorrangig für die Vergü- zu berücksichtigen. Hierfür steht auch die 11er-Anträge der AK-Ordnung, wonach Ein- tung von Ärzten geeignete Lösung zu finden.

6 2-09 Hintergrund

Angesichts des Ärztemangels ist eine markt- sogenannte 11er-Anträge an die Regional- tungsbezogene Haustarife abschließen zu gerechte Vergütung für Ärzte unabdingbare kommission NRW bzw. Regionalkommission können. Dies ist jedoch bislang rein theoreti- Voraussetzung dafür, dass sich diese Berufs- Mitte gestellt. Eine endgültige Entscheidung scher Natur, da die Regionalkommissionen, gruppe in ausreichendem Maß in caritativen über unseren Absenkungsantrag für das Jahr insbesondere die Mitarbeiterseite, solchen Einrichtungen bewirbt bzw. dauerhaft in 2008 für Marsberg hat die Regionalkommis- Haustarifen bislang nicht zustimmt. Die Mit- diesen Einrichtungen verbleibt. Die Ärztever- sion NRW bislang nicht getroffen. Trotz des arbeitervertreter in der Regionalkommission gütung ist selbstverständlich Gegenstand des positiven Votums des Ältestenrats konnte die sind äußerst zurückhaltend in dieser Sache Gesamtpakets „Neues Entgeltsystem“, dass Regionalkommission bislang unserem An- und behandeln vornehmlich 11er-Anträge. mit einer einheitlichen zukunftsfähigen und trag auf Absenkung nicht stattgeben, obwohl Solche Überlegungen haben wir derzeit für marktgerechten Regelung für alle Mitarbei- aus unserer Sicht keine sachlichen Gründe die Einrichtungen in der BBT-Gruppe nicht. ter der Caritas geschaffen werden soll. Hie- entgegenstehen. Vor diesem Hintergrund er- rüber sind Dienstgeber und Dienstnehmer wägen wir, in diesem Zusammenhang den Sofern heute schon die Auswirkungen der im Gespräch und ich hoffe, dass wir hier in Vermittlungsausschuss anzurufen. Derzeit Wirtschaftskrise erkennbar sind, wird diesem Jahr ein Ergebnis vorzeigen können. laufen die Vorbereitungen für den Antrag an es zu erheblichen Steuerausfällen kom- den Ausschuss. men, die auch durch die Entwicklungen Der Marburger Bund (MB) lässt bis heute Positiveres können wir von der Regional- auf dem Arbeitsmarkt bedingt sind. Sind keine Gelegenheit aus, die Kirchen ob kommission Mitte und dem hier einge- die AVR mit ihren Vergütungssystemen in ihrer Vergütungspraxis zu kritisieren: reichten Absenkungsantrag für unser Kran- der Lage, auf diese Entwicklungen ad- Ist der AVR wirklich so unattraktiv, wie kenhaus Montabaur berichten. Da sich die äquat zu reagieren? Wo gibt es ggf. Än- es die Kritiker aus dem MB glauben ma- wirtschaftliche Lage durch Belegungsaus- derungs- bzw. Entwicklungsbedarf? chen wollen? weitung, Budgetsteigerung etc. deutlich ver- Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise, wer- Beim Vergleich der Gehälter der AVR-Caritas bessert hat, konnten zwischenzeitlich Teile den auch im Gesundheitswesen, wenn auch mit dem Tarif des Marburger Bundes (MB) der ursprünglich zurückgehaltenen Ge- etwas verspätet, ankommen. Die neue AVR- können nicht nur die Werte der Vergütungs- haltsbestandteile wieder an die Mitarbeiter Struktur ist grundsätzlich mit ihren flexib- tabellen herangezogen werden. Denn im ausgezahlt werden. Wir hoffen, dass uns das len Strukturen geeignet, bei fehlenden oder Bereich der AVR-Caritas werden im Gegen- auch einmal in Marsberg gelingen wird. zurückgehenden Refinanzierungsmöglich- satz zum MB-Tarif pro Kind eine Kinder- keiten zu agieren. Insoweit handelt es sich zulage und weiterhin das Urlaubs- und Eine der Neuerungen, die der „AVR-neu“ bei dieser neuen AK-Struktur um eine echte Weihnachtsgeld gezahlt. Außerdem gilt im seit letztem Jahr bietet, war ja auch die Verbesserung, da wir nun mehr als bisher in Bereich der AVR-Caritas die 38,5 Stunden- Möglichkeit, einrichtungsbezogene Ta- der Lage sind, auf konjunkturelle Entwick- Woche und ab 01.09.2009 ist tariflich nur rifverträge abzuschließen. Ist von dieser lungen zu reagieren. eine Anhebung auf die 39-Stunden-Woche Möglichkeit Gebrauch gemacht worden vereinbart – beim MB-Tarif sind 40 Stun- und gibt es solche Überlegungen auch Insbesondere im ärztlichen Bereich hat den pro Woche vereinbart. Die dargestellten für die Einrichtungen der BBT-Gruppe? ein Wechsel von einem Stellen- hin zu tariflichen Unterschiede relativieren die Die neue AK-Ordnung sieht zwar vor, einrich- einem Bewerbermarkt stattgefunden.

Festlegungen in den Vergütungstabellen der News & Facts AVR-Caritas und des MB-Tarifs und machen

News & Facts eine konkrete Berechnung der Vergütung zum jetzigen Zeitpnkt nachzudenken. Für sie stand ausschließlich die Etappensieg für Thematik „Tariferhöhung“ im Vordergrund. beispielsweise der Wirtschaftsdienst, daraus entstehen ja auch die ein marktgerechtes im Einzelfall unentbehrlich. das geeignet ist, den bisherigen BAT auch im Rahmen des AVR zu erheblichen Lohnunterschiede. Auch in der neuen Tarifstruktur Warum waren die Dienstgeber gegen eine Übernahme des TVÖD? Vergütungssystem? ersetzen. Der neue Tarif muss sich dagegen erst einmal bewähren, sollte niemand ausgegrenzt werden. „Ein Betrieb, ein Tarifwerk“ Der TVÖD bildet die Strukturen des Öffentlichen Dienstes ab und nicht Kommentar von Bruder bis er rechtssicher abgeschlossen ist. Es macht Sinn, dass es so etwas lautet der Grundsatz. der Caritas. Mit der Weigerung, den TVÖD 1:1 zu übernehmen, wur- wie eine Leitwährung im Gesundheitswesen und im kirchlichen de ein Paradigmenwechsel vollzogen. Mit dieser Entscheidung wurde Alfons Maria Michels, Vorstandssprecher Bereich gibt, damit eine Krankenschwester in München ähnliche Wie beurteilen Sie den Dritten Weg? die Leitwährung TVÖD aufgegeben. Hinter dieser Entscheidung steht des Barmherzige Brüder Trier e.V. Viele Mitarbeitende in den Einrichtungen Arbeitsbedingungen hat wie in Hamburg. Was wir unbedingt ver- Ich bin ein glühender Verfechter des Dritten Wegs. Für die Beibe- die Tatsache, dass sich in vielen Einrichtungen und Hilfebereichen haltung des Dritten Wegs spricht, dass man letztlich auch im Ersten meiden sollten, ist, dass unmittelbar in Konkurrenz stehende Ein- die Refi nanzierung längst nicht mehr an den Tarifen des Öffentlichen it der Entscheidung der Bundeskommission der Arbeits- richtungen über den „billigeren oder teureren Tarif“ ihre Dienstleis- oder Zweiten Weg auf Dauer nicht um einen Konsens herumkommt. Dienstes orientiert. Natürlich wird auch zukünftig der TVÖD eine Ori- Es gibt viele Betriebe des Zweiten Wegs, die uns beneiden, da es bei rechtlichen Kommission zur zukünftigen Vergütungsent- der BBT-Gruppe durften sich im vergan- tungen teurer oder billiger anbieten müssen oder können. entierungsgröße bei der Gestaltung der AVR sein, jedoch nur eine unter wicklung im Bereich der Caritas kommt nun Bewegung in uns noch relativ harmonisch zugeht. Trotzdem hat der Dritte Weg anderen den Markt bestimmenden Größen. Der TVÖD erfüllt nicht die M die Tarifpolitik der Kirche. Nach zwei Jahren Entscheidungsstau können Sollte es also einen Flächentarifvertrag geben? noch zu wenige starke Instrumente, um einen Konfl ikt, der durch an der Zukunft orientierten Forderungen der caritativen Unternehmen nun endlich die Regionakommissionen konkrete Verhandlungen auf- genen Jahr über eine spürbare Erhöhung Ja, unbedingt. Es kann nicht jeder nach der gesellschaftlichen Po- einen Konsens nicht mehr lösbar ist, dann auch wirklich zu lösen. wie Leistungsentgelt, Erfolgsbeteiligung, angemessene Spartenrege- nehmen und Gewissheit für Dienstgeber und Dienstnehmer schaffen. sition und der Nähe zu Machthebeln entlohnt werden. Aus meiner Die Schlichtungsprozesse sind sehr kompliziert formuliert. Es gibt lungen für z.B. Hauswirtschaft und Reinigung und somit Zerstörung Als Dienstgeber sind wir in der misslichen Situation, einerseits Sicht schützt der AVR nicht nur die Dienstnehmer vor Ausbeutung, keine ultimative Entscheidung über Machtverhältnisse, so dass ein der Dienstgemeinschaft durch zunehmendes Outsourcing. Außerdem ihrer Bezüge freuen. Doch leider nicht sparen zu müssen, andererseits aber auch die fi nanziellen Interessen sondern auch die Dienstgeber vor einer völlig unklaren und zer- Beschluss nur über die Einigung erreicht werden kann, was bisweilen war der TVÖD im Jahre 2005 noch nicht richtig austariert bzw. unvoll- der Dienstnehmer in den Einrichtungen der BBT-Gruppe zu wahren. fl edderten Tarifl andschaft. Wir sind eine Dienstgemeinschaft und sehr schwierig sein kann – wie wir ja auch in der letzten Vehand- ständig, d.h. er hatte noch keine Eingruppierungsmerkmale in den Gewiss, das ist der berühmte „Glaubwürdigkeitstest“, dem sich insbe- alle: Aufgrund der Öffnungsklausel wur- ich kann den Sinn nicht erkennen, graduelle Unterschiede in- lungsrunde über zwei Jahre lang erleben mussten. Entgeltgruppen. sondere kirchliche Einrichtungen in Bezug auf die Bezahlung ihrer nerhalb dieser Dienstgemeinschaft zu konstruieren. In der Wert- Mitarbeitenden stellen müssen. Die Problemlage dahinter gilt aber für schöpfungskette ist der Medizinische Dienst natürlich wichtiger als Wie geht es jetzt weiter? den in einigen Einrichtungen die Einmal- Die von der Bundeskommission in ihrer Sitzung am 18./19. Juni 2008 alle Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen: Der Kostendruck in Mainz gefassten Beschlüsse stellen einen Mittelwert dar. Nach der ist groß und die zur Verfügung stehenden Mittel sind, absolut gesehen, neuen Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommission ist mit diesem seit Jahren rückläufi g. Die Dienstgeberseite: „Wir brauchen einen So ist zu hoffen, dass es nicht nur bei den Ankündigungen der Poli- zahlungen zurückgestellt bzw. konnte Mittelwertbeschluss nunmehr der Weg frei für Verhandlungen auf der modernen Tarif, der Raum für Innovation lässt Regionalebene. Die Regionalkommissionen können nun innerhalb tik bleibt, die Krankenhäuser fi nanziell zu entlasten. Die Mitarbeitenden nur durch einen Gehaltsverzicht mit der von der Bundesebene festgelegten Bandbreiten in den Bereichen in den Einrichtungen der BBT-Gruppe haben in den vergangenen Jah- und gerecht ist.“ Entgelt, Urlaub und Arbeitszeit die konkreten Werte festsetzen, die ren gezeigt, dass sie bereit sind, ihren Beitrag zu leisten. Angesichts der hohen Belastungen, die damit verbunden waren und sind, zeichnet sich Werner Hemmes vertrat bis 2007 zehn Jahre lang in der Arbeitsrechtlichen Kommission die Dienst- dann in den jeweiligen Regionen für die Mitarbeiter Wirkung ent- nun eine Entwicklung ab, die hoffentlich auch Zustimmung der Mitarbeitervertretung geberseite. Seit der ordnungspolitischen Umstrukturierung im Januar 2008 ist er Mitglied der falten. Die Bandbreiten wurden für die Regionalkommissionen hin- Regionalkommission Mitte, die Anfang August die endgültige Vergütung sichtlich der Vergütungshöhe für das Jahr 2008 auf 7 Prozent und für im Bereich der AVR eine Anpassung an die marktüblichen Bedingungen für die Mitarbeitenden der Caritas in der Region Mitte festlegt. die Arbeitszeit auf 6 Prozent festgesetzt. Ab dem Jahr 2009 liegen die die angespannte wirtschaftliche Situation Bandbreiten bei 10 Prozent für die Vergütung und bei 6 Prozent für erlaubt. Die Problemlage dahin- Was waren aus Ihrer Sicht die Knackpunkte, warum die Verhand- die Arbeitszeit. In diesen Bandbreiten können die Regionalkommis- ter wird dadurch nicht gelöst – lungen über die neuen Vergütungsrichtlinien so schwer waren? sionen von den Mittelwerten abweichen. aber hoffentlich auch nicht wei- überbrückt werden. Wird dann so ein Die Verhandlungspositionen konnten unterschiedlicher nicht sein. Sobald die Regionalkommissionen Beschlüsse gefasst haben – die Re- ter auf Kosten der Mitarbeitenden Die Position der Dienstgeber sah wie folgt aus: Lineare Steigerung der gionalkommission NRW hat am 23. Juni 2008 die komplette Übernah- ausgetragen. Tarifwerk nicht von den Fakten wieder AVR-Vergütungen um 2,5 Prozent und Festlegung als Mittelwert ab me des Ergebnisses der Beschlusskommission beschlossen – ist der Weg 1. Januar 2008, Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines auch frei für die sogenannten „einrichtungsspezifi schen Regelungen“, neuen Eingruppierungssystems („AVR-neu“). Über einen Antrag an d.h. eine Regionalkommission kann nach einem entsprechenden An- eingeholt und gerät sogar zur Farce? das in Gründung befi ndliche Tarifi nstitut sollte die Arbeit an der Wei- trag für eine Einrichtung oder Teile einer Einrichtung von den durch terentwicklung der AVR ermöglicht und auf eine fundierte Basis gestellt sie festgelegten Regelungen der Höhe aller Vergütungsbestandteile des werden. Das Tarifi nstitut sollte Daten zur Arbeitsmarktentwicklung, zu Umfangs der regelmäßigen Arbeitszeit und des Umfangs des Erholungs- Zwei Einrichtungen der BBT-Gruppe, na- Marktanteilen nach Branchen und Trägergruppen, zur Tarifl andschaft urlaubs abweichen. Ein solcher Antrag ist zu begründen und der Antrag- im Sozialbereich und zu den Refi nanzierungsbedingungen erheben. steller hat geeignete Unterlagen beizufügen. Mit der nun gefundenen Zudem wollten wir die Vergütung von Mitarbeitern in einfacher Tätig- Lösung des Tarifkonfl ikts wurde auch ein Einstieg in eine strukturelle mentlich Marsberg und Montabaur, haben keit, d.h. von den Mitarbeitern in den derzeitigen Vergütungsgruppen Änderung zum „AVR-neu“ gefunden. Unbefriedigend aus meiner Sicht 11 bis 9 a bzw. Kr 1 in zwei Entgeltgruppen zusammenfassend regeln, bleibt nach wie vor, dass für den Bereich der Ärztevergütung keine Ände- deren Niveau unter denen des Öffentlichen Dienstes liegt und für die es rung erreicht werden konnte. Immerhin wurde ein Ausschuss eingesetzt, keine Stufensteigerungen geben sollte. Mit dieser Maßnahme wollten der neue Vergütungsregelungen für Ärzte erarbeiten soll. wir dem Outsourcing in den unteren Lohngruppen vorbeugen. Im Bereich der Tarifstruktur sind somit erste Änderungen erreicht. Die Position der Mitarbeiterseite sah eine Gehaltssteigerung um 8 Pro- Es sind aber noch viele erhebliche Schritte notwendig, um die Ar- Bruder Alfons Maria Michels zent, mindestens 200,– Euro pro Monat, vor. Bei den unteren Lohn- beiten zu einem modernen und zukunftsfähigen Gesamtsystem zu gruppen konnten sich die Mitarbeiter allenfalls eine Festschreibung 2-09 einem Abschluss zu bringen. 7 7 auf das Niveau des Öffentlichen Dienstes vorstellen. Die Mitarbeiterseite 2/3-08 sah keine Notwendigkeit, über strukturelle Änderungen zur „AVR-neu“ Werner Hemmes

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Wie attraktiv ist das Vergütungssystem gehandelten Arbeitsbedingungen. In der Öf- „Dritter Weg“ bedeutet letztlich Dialogbe- der AVR hier im Vergleich zu anderen fentlichkeit gelten diese Bedingungen als die reitschaft und Dialogfähigkeit. Er ist ge- Tarifwerken für Ärzte aus Ihrer Sicht und besten. Faktisch ist dem nicht so, denn die rade darin dem „Zweiten“ überlegen, dass welche Möglichkeiten bieten andere Ta- neue AK-Ordnung bietet den Dienstgebern er nicht auf Positionen beharrt, sondern rifsysteme, die die AVR nicht bieten? genug Handlungsmöglichkeiten für eine darauf angewiesen ist, diese aufzubrechen Seit dem Arbeitskampf des Marburger Bun- attraktive, zeitgemäße und marktgerechte und zur Schaffung von Win-Win-Lösun- des im Jahre 2006 hat dieser erst mit der Tarifgestaltung. Nach einem Jahr kann man gen, die dahinter stehenden beiden Seiten Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TDL), noch nicht erwarten, dass diese Möglichkei- zu berücksichtigen. Im Tarifsystem sorgen dann mit dem Verband der kommunalen Ar- ten schon alle ausgeschöpft werden, aber ich gesellschaftliche Veränderungen und der beitgeber (VKA) und später mit immer mehr bin mir sicher, dass der AVR auch diesen Ent- Druck auf die sozialen Systeme für Unruhe. privaten Trägern einen Tarifvertrag für Ärzte wicklungsschritt vollziehen wird. Dienstgeber und Mitarbeiter sitzen alle in abgeschlossen. Durch diesen Vertrag änder- einem Boot. Von daher sind wir auf einan- te sich das System der bisherigen Bezahlung Eine Besonderheit im Verständnis der Ca- der angewiesen und somit in beiderseitigem grundlegend. Die Arbeitszeit wurde auf ritas als Unternehmen der Kirche ist und Interesse verpflichtet, eine Konsenslösung einheitlich 40 Stunden/Woche festgelegt. bleibt der „Dritte Weg“ und die föderale zu finden. Aus diesem Grunde heraus hat Die Anzahl der Stufen stark reduziert. Das Struktur, in der Dienstgeber und Dienst- dieses Modell mehr Zukunft denn je. Gehalt, vor allem für Oberärzte, drastisch nehmer gleichberechtigt und auf „Augen- erhöht. Der Marburger Bund hatte großen höhe“ handeln. Hat dieses Modell noch Vielen Dank für das Gespräch, Werner Erfolg mit dem Bewerben der von ihm aus- Zukunft? Hemmes.

und der Einheit“, sagte der Nuntius. Der Bi- Dr. Stephan Ackermann schof rief die Gottesdienstteilnehmer in sei- ner Predigt dazu auf, den Glauben nicht zu neuer Bischof von Trier verschweigen, sondern deutlich zu machen, „dass dem Menschen in seiner Suche nach Feierliche Amtseinführung im Trierer Dom – dem Sinn des Lebens nichts Besseres passie- ren kann, als Jesus Christus zu begegnen und Jüngster deutscher Diözesanbischof seiner Botschaft“. Die christliche Botschaft sei keine unverständliche Geheimlehre für einige am Gottesdienst und an dem wenige Eingeweihte, sondern zugänglich für anschließenden Empfang im Bi- alle. Wer sich ehrlich auf den Weg der Liebe schöflichen Priesterseminar teil. begebe, „ist auf dem Weg zu Gott. Die Liebe, „Als Verbindungsmann von die hier gemeint ist, ist Bewegung von mir der kirchlichen Gegenwart zum weg auf den Anderen hin. Sie wird konkret kirchlichen Ursprung ist der Bi- in gegenseitigem Respekt, in Solidarität, in schof Zeuge Christi inmitten der Wahrhaftigkeit, in Treue, Barmherzigkeit und Welt“; sagte Kardinal Meisner in Versöhnungsbereitschaft. Gerne wollen wir als seinem Grußwort. Christus be- Kirche mit unseren Möglichkeiten Verbündete zeugen, heiße, christuskonform sein für alle Menschen guten Willens, die sich zu leben und christusförmig zu dafür einsetzen, dass diese Werte in unserer Bruder Peter (links von Bischof Dr. Stephan Ackermann) handeln, letztlich also „Gott zu Welt mehr zur Geltung kommen.“ nahm als Diakon an der Einführung des neuen tun“. Der Apostolische Nunti- (Quelle: Pressedienst des Bistums Trier) Bischofs teil. us in Deutschland, Erzbischof Dr. Jean-Claude r. Stephan Ackermann (46) ist neuer Périsset, überreichte Bischof Bischof von Trier. Die Amtseinfüh- Ackermann das päpstliche Er- Herzlichen rung im Trierer Dom nahm am 24. nennungsschreiben. „Heute Glückwunsch! D Hochwürdigster Herr Bischof Dr. Ackermann, Mai der Kölner Erzbischof Kardinal Joachim können sich alle freuen, dass mit großer Freude erfuhren wir von Ihrer Ernennung zum neuenlles Bischof unseres Bistums, zu der wir Ihnen von ganzem Herzen a Mit Kompetenz und Gute und Gottes reichen Segen wünschen. Nächstenliebe im Dienst Meisner vor. Rund 30 Bischöfe, zahlreiche Trier wieder einen Bischof hat, Seit vielen Jahren begleiten Sie die Einrichtungen der BBT-Gruppe im es Bistum Trier mit aufrichtigem Interesse und geben ein ermutigend in der für die Menschen. Zeichen für die Verwirklichung unseres christlichen Auftrages Zuwendung zu den kranken, alten, behinderten und ausgegrenzten Mit der Eröffnung des ersten Krankenhauses 1852 durch den Ordensgründer weitere Vertreter aus Kirche, Politik und Gesell- der wie jeder Ortsbischof seine Menschen. Peter Friedhofen in Koblenz haben die Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf rde ein sozial-caritatives Netzwerk der Nächstenliebe gegründet, das heute Mögen Sie als Bischof unseres Bistums in der Bürde und Wü mit 27 Einrichtungen, Beteiligungsgesellschaften und Kooperationen,

dieses Amtes, das Ihnen der Heilige Vater anvertraut hat, stets dien über 8.000 Mitarbeitenden und ca. 800 Auszubildenden zu den großen schaft sowie Repräsentanten anderer christli- Kirche darstellt, aber zugleich Unterstützung und Fürsprache der Gemeinschaft aller Gläubige Trägern von Krankenhäusern und Sozialeinrichtungen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Nordrhein Westfalen gehört. finden und mutig den Weg fortsetzen, den Sie schon als Weihbischof

für unsere Kirche begonnen haben. Unseren christlichen Auftrag der Nächstenliebe wollen wir kompetent uder und in der Fortführung des Werkes unserer Gründer in die Zukunft führen. n eude für cher Kirchen und der Jüdischen Kultusgemein- mit allen anderen in Einheit Dies und die Fürsprache unseres Ordensgründers, des Seligen Br Christlich, innovativ und gefragt, als Dienstgeber und Anbieter von Leistunge Peter Friedhofen, wünschen Ihnen in Verbundenheit und Fr im Gesundheits- und Sozialwesen. den Vorstand des Barmherzige Brüder Trier e. V., für die Geschäfts- führung der BBT-Gruppe und den Orden der Barmherzigen Brüder de nahmen gemeinsam mit mehreren Tausend mit dem Papst die ganze Kirche von Maria-Hilf.

Gläubigen an der feierlichen Amtseinführung, im Band des Friedens, der Liebe Bruder Alfons-Maria Michels Bruder Peter-Berg

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Drittes Gesetz zur Änderung des Betreuungsrechts – Leitlinien im Umgang mit Patientenverfügungen in den Einrichtungen der BBT-Gruppe nach wie vor aktuell m 18. Juni 2009 hat der Deutsche me, die zum Schaden des Betroffenen wären, der Bundestag nach langjähriger Aus- Genehmigung des Vormundschaftsgerichts. A einandersetzung das Dritte Gesetz Seit 2006 gibt es für die Einrichtungen der zur Änderung des Betreuungsrechts beschlos- BBT-Gruppe eine Leitlinie zum Umgang mit sen. Dieses Gesetz sieht vor, dass der formu- Patientenverfügungen, um sicherzustellen, lierte Wille des Betroffenen unbedingt als Ent- dass Patientenverfügungen in den Einrichtun- scheidungsgrundlage beachtet werden muss, gen der BBT-Gruppe eine wichtige Entschei- Die Broschüre „Zum Umgang mit Patien- unabhängig vom Stadium der Erkrankung dungsgrundlage sowohl in der medizinischen tenverfügungen in den Einrichtungen des und unabhängig davon, ob die vorliegende Behandlung, als auch in der pflegerischen BBT e.V.“, 1. Auflage 2006, erhalten Sie in Patientenverfügung mit ärztlicher Beratung und seelsorglichen Begleitung darstellen. den Einrichtungen der BBT-Gruppe und formuliert wurde oder nicht. Liegt kein expli- Das Netzwerk Ethik der BBT-Gruppe hat finden Sie auf unserer Homepage unter zit geäußerter Wille vor, ist der mutmaßliche in einer ersten Beschäftigung mit den gesetzli- folgendem Link zum Download: Wille zu erfragen. chen Änderungen festgestellt, dass diese Leitli- Die Tötung auf Verlangen in einer Patien- nie weiterhin gilt, aber eine Anpassung an die Weitere Informationen: tenverfügung ist unwirksam. Nach wie vor be- neue Gesetzeslage erforderlich ist. Diese Ände- www.bb-trier.de/bb_trier/ dürfen besonders schwerwiegende Entscheidun- rungen sollen bis Ende 2009 nach Bestätigung MitarbeiterSite/Downloads/ gen eines Betreuers bezüglich der Zustimmung des Gesetzes durch den Bundesrat in eine Neu- LeitliniePV_06.pdf oder Ablehnung einer medizinischen Maßnah- auflage der Leitlinie eingearbeitet werden.

Aus dem „ctt e.V.“ wird die „ctt GmbH“ Gesellschafter der GmbH ist die neu gegründete Hildegard-Stiftung

it der formwechselnden Umwand- ligen Kreuz in Hausen/Wied angetreten, als ka- zung heißt – „Förderung der Werke christlicher lung des bisherigen ctt e.V. in eine tholisches Trägerbündnis Verantwortung in der Nächstenliebe“. Damit ist sie Garant dafür, dass MGmbH ist ein mehrjähriger Pro- caritas trägergesellschaft trier zu übernehmen. sich die ctt auch als GmbH den christlichen Zie- zess der Konsolidierung abgeschlossen. Die ctt Sie hatten sich von Kardinal Lehmann, der da- len und Werten weiterhin verpflichtet fühlt und ist jetzt wieder in der Lage, ihre Zukunft aktiv mals Vorsitzender der Deutschen Bischofskon- die Einrichtungen ihre christliche Ausprägung selbst zu gestalten. Unter dem Dach der Hilde- ferenz war, für diese sogenannte „katholische behalten – so wie es bei der Gründung 1987 gard Stiftung, die zu diesem Zweck gemeinsam Lösung“ in die Pflicht nehmen lassen. Erklär- Bischof Hermann-Josef Spital intendiert hatte. von der Marienhaus GmbH und dem Barm- tes Ziel des katholischen Trägerbündnisses war, Dem Stiftungsvorstand gehören Sr. M. Basina herzige Brüder Trier e.V. gegründet wurde, wird die ctt zu stützen, als eigenständiges Unter- Kloos, Vorstandsvorsitzende, Br. Peter Berg, Stv. es zukünftig die ctt GmbH geben – wobei die nehmen zu erhalten und die Arbeitsplätze der Vorstandsvorsitzender, Sr. M. Scholastika Theis- Abkürzung ctt für „cusanus trägergesellschaft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sichern. sen, Günter Mosen und Dr. iur.utr. Andreas trier“ steht. An der Spitze der ctt wird es kei- Dank des Einsatzes aller Verantwortlichen, ins- Neumeier an. Geschäftsführer der Hildegard ne Veränderungen geben: Thomas Thiel und besondere der Mitarbeitenden, die durch einen Stiftung ist Dr. phil. Uwe Lautz. Burkhard Nauroth, die das Unternehmen bis- Gehaltsverzicht einen entscheidenden Beitrag her als Vorstände geleitet haben, werden das in zur Konsolidierung geleistet haben, konnte Zukunft als Geschäftsführer tun. dieses Ziel erreicht werden. Im August 2003 waren die Marienhaus Die Hildegard Stiftung ist eine rechtsfähige GmbH Waldbreitbach, der Barmherzige Brüder kirchliche Stiftung des bürgerlichen Rechts. Ihr Trier e.V. und die Franziskanerbrüder vom Hei- Stiftungszweck besteht in der – wie es in der Sat-

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Über 600 Pflegekräfte demonstrierten bei der Auftaktveranstaltung am 17. Juni in Mainz für bessere Bedingungen in der Pflege.

müssen sich die Organisatoren wirklich nicht beschweren: Mehr als 600 Pflegekräfte hatten sich vor dem Mainzer Landtag versammelt, um ihrem Ärger über die schlechten Bedin- gungen in der Pflege Luft zu machen. Damit gaben sie der langfristig angelegten Pflege- Kampagne: Mehr Zeit kampagne ein lautstarkes Startsignal. Die Pflegekräfte gehen in die Offensive, für die Menschen gewissermaßen als letzter Weg aus einer ver- meintlich ausweglosen Lage: Immer mehr Am 17. Juni 2009 versammelten sich auf Initiative der Wohl- hilfe- und pflegebedürftige Menschen und fahrtsverbände und der Verbände der privaten Anbieter über immer höhere Ansprüche an die Pflege kor- 600 Pflegekräfte zu einer Kundgebung vor dem Mainzer Land- relieren mit dem immer enger werdenden finanziellen Rahmen. „Bei dieser Schieflage tag, um für bessere Arbeits- und politische Rahmenbedingun- ist es kein Wunder, wenn die Pflege vielerorts gen zu demonstrieren. Das war der Auftakt der auf drei Jahre unter einem Mangel an Fachkräften leidet“, angelegten Kampagne „Pflegesignal“, die auf die drängenden stellte Meurer in seiner Rede fest. Probleme in der Pflege hinweisen und die Öffentlichkeit dafür Im Mittelpunkt der Kampagne steht für die Pflegekräfte die Forderung nach mehr sensibilisieren möchte. Zeit für ihre Patienten und Bewohner. Durch er Pflege geht die Luft aus!“ vater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) war zunehmenden Zeitmangel bleiben wichtige – unter diesem Motto star- über die große Beteiligung an der Auftaktde- zwischenmenschliche Bezüge auf der Strecke, „Dtete mit einer Kundgebung monstration sichtlich begeistert: „Ich freue obwohl sie am wichtigsten für eine schnelle Ge- am 17. Juni in Mainz die Kampagne „Pfle- mich, dass heute so viele Menschen zusam- nese und das seelische Gleichgewicht der alten gesignale“, die die Verbände der Freien Wohl- mengekommen sind, um gemeinsam zu for- und kranken Menschen sind. „Gute Pflege um- fahrtspflege und die freien Leistungsanbieter dern, dass eine gute Pflege bessere Rahmenbe- fasst den respektvollen Umgang mit pflegebe- gemeinsam ins Leben gerufen haben. Bernd dingungen braucht“, so der Mitverantwortliche dürftigen Menschen und das Maß an liebevol- Meurer, der Präsident des Bundesverbands pri- der Aktion. Doch über mangelnden Rückhalt ler Zuwendung, das sie benötigen. Und genau

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dafür brauchen die in den Pflegeeinrichtungen info beschäftigten Menschen mehr Zeit. Zeit für Die Kampagne „Pflegesignal“ wird getragen von den Verbänden der frei- gemeinsame Spaziergänge zum Beispiel oder en Wohlfahrtspflege und den Verbänden der privaten Leistungsanbieter. Die LIGA für ein Gespräch“, fasst Meurer das zentrale Rheinland-Pfalz ist ein Zusammenschluss von fünf freigemeinnützigen Verbands- Problem zusammen. Ein Problem, das aus Sicht der Betroffenen auch besteht, weil die gruppen, die sich in ihrer Funktion als sozialer Dienstleister die Vertretung der ge- Bürokratie stetig zunimmt und immer mehr meinsamen Interessen der Mitgliedsverbände und ihrer Einrichtungen und Dienste der sowieso schon eng begrenzten Zeit der Mit- zum Ziel gesetzt hat. Die fünf Mitgliedsverbände der LIGA sind Arbeiterwohlfahrt, arbeiter einfordert. Caritasverband, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutsches Rotes Kreuz Eine nachhaltige Veränderung der mangel- und Diakonisches Werk. haften Voraussetzungen kann nach Meinung Die Arbeitsgemeinschaft Pflege bildet innerhalb der LIGA einen eigenverantwortlich der Initiatoren nur durch ein gemeinsames operierenden Bereich, sie ist der Ansprechpartner für alle Fragen im Pflegebereich und Handeln aller für die Pflege Verantwortlichen wurde Ende 2007 vor allem mit dem Ziel gegründet, eine konzentrierte Vertretung geschehen. Sie sehen Politik, Kranken- und Pflegekassen in der Pflicht, zusammen für eine der Interessen ambulanter, teilstationärer und stationärer Pflegeeinrichtungen ge- Verbesserung der Pflegesituation einzustehen. genüber den Pflegekassen, Krankenkassen und dem Land sowie den kommunalen Die Pflegetätigkeit ist sowohl physisch als auch Spitzenverbänden zu schaffen. psychisch eine stark belastende Arbeit. Eine Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr durchgehend leistungsgerechte Bezahlung der als 6.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater An- Pflegekräfte ist eine Forderung verbunden mit bieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. dem Ziel, dem Pflegeberuf mehr Anerkennung Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und die Verbände der privaten und den dringend benötigten Nachwuchs zu verschaffen. Eng damit verbunden ist auch Anbieter beschäftigen zusammen 36.000 Mitarbeiter in über 800 ambulanten und der Wunsch nach mehr Anerkennung in Ge- stationären Pflegeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz. Sie sind für die tägliche Versor- sellschaft und Politik. Erste politische Reakti- gung und Betreuung von fast 50.000 hilfsbedürftigen Menschen verantwortlich. onen gab es in Mainz bereits, denn neben dem früheren rheinland-pfälzischen Sozial- und Verbesserungen zu. Doch damit diese eintreten immer aufs Neue mit den verantwortlichen Bundesfamilienminister Heiner Geißler nahm können, müssen vor allem die finanziellen Kranken- und Pflegekassen gefeilscht werden auch Sozialministerin Malu Dreyer an der Fragen geklärt werden. Die hohen Ansprüche muss, wenn andernorts sofort Milliarden zur Auftaktkundgebung teil. Sie signalisierte: „Wir an die Pflege können nur dann erfüllt werden, Verfügung gestellt werden, so die Kritik der ziehen an einem Strang“, und sagte ihre Un- wenn diese fortschrittlicher und professionel- Verbände. Dass die Pflegekräfte trotz dieser terstützung bei der Umsetzung der geforderten ler wird – und das kostet Geld. Geld, um das schlechten Lage zumeist gute Arbeit leisten, wird in den Medien ihrer Meinung nach viel zu wenig thematisiert. Auch Günter Mosen, Mitglied des ge- schäftsführenden Vorstands des BBT e.V. und verantwortlich für das Ressort soziale und berufliche Rehabilitation, Psychiatrie und Al- tenhilfe, sieht hier ein großes Problem. „Wir müssen von diesem Negativimage, das der Pflege zu Unrecht anhaftet, wegkommen“, hält er fest. „Nicht die Pflege ist schlecht, son- dern die Rahmenbedingungen unter denen sie stattfindet. Es ist vor allem die Aufgabe der Po- litik, daran etwas zu ändern.“ Mit diesen For- derungen an die Öffentlichkeit zu gehen, darin sieht auch Mosen die geeignete Chance, lang- fristig etwas zu erreichen: „Wir stehen voll und ganz hinter dieser Kampagne.“ Lena Rusche Quelle: pflegen-online.de/nachrichten/aktuelles

Weitere Informationen:

www.liga-rlp.de, www.bpa.de

2-09 11 n seinem einführenden Vortrag zum Thema forderte der Vorsitzende der Deut- I schen Bischofskonferenz einen „gesamt- gesellschaftlichen Diskurs zur Zukunft des Ge- sundheitswesen“ sowohl unter ökonomischen wie ethischen Aspekten. Grundlegend sei dabei „die Auseinandersetzung mit der Frage, was menschlich, sozial, ethisch verantwortungs- voll, gerecht und kostenbewusst ist.“ Zollitsch bot zugleich die aktive Beteiligung der katho- lischen Kirche an dieser Diskussion an. Er verwies auf die grundsätzlich positive Haltung der katholischen Kirche zum markt- wirtschaftlichen Wettbewerb auch im Gesund- heitswesen. Dieser Wettbewerb müsse jedoch das Wohl des Menschen zum Ziel haben, be- tonte er. Eine Orientierung ausschließlich an marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten lehnte er ab und sprach sich vielmehr für ein solida- risches Gesundheitssystem aus. Zollitsch: „Ich bin der Überzeugung, ein System ist nicht dann sozial, wenn es alle gleich behandelt, sondern wenn es dem Einzelnen gerecht wird, wenn sicher ist, dass niemand ausgeschlossen ist, und die Gemeinschaft übernimmt, was die Möglichkeiten des Einzelnen übersteigt.“ Die Prinzipien von Personalität, Solidarität und „Der Arzt, der sich Subsidiarität seien hierfür die besten sozial- dem Menschen ethischen Orientierungen. „Gesundheit ist nicht jederzeit wiederherstellbar“ zuwendet“ Der Erzbischof würdigte in seiner Rede die besondere Rolle des Arztes in der Spannung zwischen Ökonomie und Ethik. Mit erfrischen- der Klarheit zeigte er den Ärzten Perspektiven Erzbischof Dr. Robert Zollitsch zeigt beim auf, den verschärften äußeren Rahmenbedin- gungen auf der Grundlage einer christlichen Ärztetag im Caritas-Krankenhaus Perspekti- Ethik zu begegnen. Zunächst warnte er vor ven für Mediziner auf – Diskurs zur Zukunft des Gesundheitswesens angemahnt

Für den Freiburger Erzbischof Dr. Robert Zollitsch war es ein Besuch in der alten Heimat: Vor mehr als 60 Jahren war er mit seiner Familie nach Flucht und Vertreibung nach Oberschüpf gekommen. Das erste Krankenhaus, das er kennenlernte, war das wenige Kilometer entfernte Caritas-Krankenkrankenhaus Bad Mergentheim. Mehr als 350 Gäste, vorwiegend Ärzte, aber auch Politiker und Kirchenvertreter aus der Region, erwarteten ihn hier am 8. Juli zum 3. Ärztetag, der sich mit dem Thema „Ethisches Handeln in der Medizin: Arztsein in der Spannung zwischen

Ökonomie und Ethik“ befasste. Fotos: Alexander Neb

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überzogenen Ansprüchen an den Arzt und vor einem „medizinisch-biochemischen Mach- barkeitswahn“. „Gesundheit ist nicht jederzeit wiederherstellbar“, stellte Zollitsch klar. Die Möglichkeiten der medizinisch technischen Entwicklung dürften nicht zu der Vorstellung verführen, Leben und Gesundheit lägen al- lein in der menschlichen Verfügungsgewalt. Zollitsch: „Leben und Gesundheit sind Gaben Gottes.“ Daraus ergebe sich für den Arzt die Maxime „Für das Leben kämpfen – um die Grenzen wissen“. Der Erzbischof forderte eine neue Sicht auf das Sterben: Sterben müsse als Teil des Lebens begriffen werden und „nicht als Scheitern aller Bemühungen um den Kranken“. Die Konsequenz im Alltag, so der Erzbischof: Der Arzt müsse nicht alles tun, was Direktorium und Geschäftsführung des Caritas-Krankenhauses begrüßten Erzbischof medizintechnisch möglich sei, um ein Men- Zollitsch sowie die Podiumsteilnehmer beim 3. Ärztetag. schenleben zu verlängern, wenn der Patient dies nicht ausdrücklich wünscht. Daraus er- Ärzten, Pflegekräften und Klinikseelsorgern. Die Forderung des Erzbischofs nach mehr Zeit gibt sich für Zollitsch allerdings auch die For- Auch diesen Gedanken verband der Erzbi- für die Zuwendung zum Patienten stand im derung an die Politik, die Ärzte in dieser Frage schof in der anschließenden Diskussion mit ei- Mittelpunkt der anschließenden Podiums- „rechtlich zu entlasten“. ner klaren Forderung an die Politik: Es müsse diskussion. Der Ärztliche Direktor des Caritas- eine neue „Rangordnung“ bei der Honorierung Krankenhauses, Prof. Dr. Christoph Eingart- Arztsein ist mehr als ein „“ von ärztlichen Leistungen geben, verlangte er. ner, schloss sich dieser Forderung an: „In Aus der christlichen Ethik leitete der Erzbi- „Bisher wurde hier sehr stark auf den techni- den offiziellen Personalberechnungen für schof auch das besondere Selbstverständnis schen Fortschritt gesetzt und nicht so sehr auf Klinikärzte sind zwar Zeiten für OP, Visite und des Arztberufes ab. Aus christlicher Sicht kön- den Arzt, der sich dem Menschen zuwendet.“ Dokumentation hinterlegt, nicht aber für Zu- ne von einer „Berufung des Arztes“ gespro- Dies müsse man jetzt wieder aufholen. wendung zum Patienten“, kritisierte er. chen werden. Dies sei weit mehr als die Erfül- Zugleich sprach er sich dafür aus, bei der Mehr Zeit für die persönliche Zuwendung lung eines „Jobs“. Daher appellierte Zollitsch Finanzierung des Gesundheitssystems den mahnte auch die stellvertretende Bürgermeis- an die Mediziner, sich nicht nur für die Staat künftig stärker in die Verantwortung zu terin von Bad Mergentheim, Manuela Zahn, „Reparatur eines bestimmten körperlichen nehmen. „Es wird durch die demografische als Fürsprecherin der Patienteninteressen an. Defekts“ zuständig zu fühlen, sondern den Entwicklung künftig nicht mehr möglich Zeit fehle auch, um den Menschen die prak- kranken Menschen mit „wohlwollender und sein, das Gesundheitssystem allein aus den tischen Veränderungen im Gesundheitswesen wertschätzender Zuwendung“ zu begleiten. Beiträgen von Arbeitgebern und Arbeitneh- zu erklären, bemängelte sie. „Die Patienten Den Patienten mit dieser inneren Haltung, ei- mern zu finanzieren“, erklärte Zollitsch. „Hier werden ständig mit weniger Qualität konfron- ner besonderen „Herzensbildung“ zu begeg- muss künftig die gesamte Gesellschaft stärker tiert, als sie früher gewohnt waren.“ Das stoße nen, sei gemeinsames Grundverständnis von beteiligt werden.“ im Alltag oft auf Unverständnis. Aufklärung und Information der Patienten sei eine Aufgabe der Krankenkassen, ergänzte die stellvertretende Geschäftsführerin der AOK Heilbronn-Franken, Michaela Lierheimer, und verteidigte damit auch die zahlreichen Werbe- und Infobroschüren der Kassen. Patienten und Ärzte müssten umlernen, forderte dagegen ganz klar der niedergelassene Urologe und Geschäftsführer der Urologioschen Netzwerk Organisation UNO, Dr. Alwin Weber. „Wir Ärzte müssen lernen, unsere Gewohn- heiten zu ändern“, betonte er. „Wir brauchen ein modernes Praxismanagement und ein gut strukturiertes Zeitmanagement. Dann haben wir auch wieder genügend Zeit für die Zuwen- dung zum Patienten.“ Ute Emig-Lange

2-09 13 Foto: U te Emig-Lange

Abschiedsraum im Caritas- Krankenhaus eingeweiht

Raum für einen würdigen Abschied nach ein Raum gelungen sei, „wie es Andere nicht dem Sterben gestaltet fertiggebracht haben“. Er danke den Verant- wortlichen in der Klinik für „ökumenische it einer kleinen Feierstunde wur- schiedsraum von einer Arbeitsgruppe geplant Weite und Herzlichkeit“. Dann überreichte er de im Zentralbau des Caritas- worden. Er liegt direkt neben der internisti- einen Scheck über 3.500 Euro – dem Betrag, MKrankenhauses der neu einge- schen Intensivstation und wurde vom Ess- den die Kirchengemeinden des Bezirks für die richtete „Abschiedsraum“ eingeweiht. Hier linger Künstler Bernhard Huber künstlerisch Ausgestaltung des Raums geopfert hätten. können Angehörige in Ruhe von ihren Ver- ausgestaltet, der bereits den Andachtsraum der Die katholischen Kirchengemeinden haben storbenen Abschied nehmen. Klinik entworfen hat. für den gleichen Zweck 3.200 Euro gespen- Kein Sterbezimmer ist hier entstanden, „Der moderne Mensch macht zwar ger- det, dazu wurden vom katholischen Bistum sondern ein würdiger Raum zur Aufbahrung ne einen großen Bogen um den Bereich des Rottenburg-Stuttgart aus Mitteln der katholi- eines verstorbenen Menschen in den ersten Sterbens, doch an den Eckdaten des Lebens schen Krankenhaus-Seelsorge 3.000 Euro auf- Stunden nach dem Tod. „In unserer Klinik wird auch die beste Medizin nichts ändern“, gebracht. Weitere Einzelspenden kamen dazu. wird der Patient mit der nötigen Therapie, stellte Thomas Wigant bei der Einweihung Den künstlerischen Entwurf hatte der Förder- auch mit palliativ-medizinischer und pfle- fest. Seelsorger wüssten, „wie kostbar der Be- verein des Caritas-Krankenhauses finanziert. gerischer Hilfe, bis zum letzten Moment des ginn eines Trauerweges ist“ und dass er den „Wir haben die Kultur des Alterns und Lebens begleitet“, betonte der Hausobere des nötigen Raum brauche. Eine Arbeitsgruppe des Sterbens verlernt“, betonte der Künstler Caritas-Krankenhauses, Thomas Wigant. Was habe „ganz viel Kärrnerarbeit geleistet“, um Bernhard Huber. Mit seiner Gestaltung des bisher gefehlt habe, sei ein angemessener Ort die optimale Gestaltung zu erreichen. gesamten Raums habe er auf das neue Leben gewesen, wo sich Angehörige abseits vom Tru- Pfarrerin Anne Heilig-Müller sprach ein hinweisen wollen. Die gedämpfte Beleuch- bel des Krankenhausbetriebs von dem Toten Segensgebet und Pater Cletus gab dem Ab- tung gehöre dazu ebenso wie die Holzstelen, verabschieden konnten. schiedsraum die kirchliche Weihe. „Wir als und die Glasinstallation, die die Wände um- In guter ökumenischer Zusammenarbeit Christen haben den Abschied vorweggenom- spannt. Sie weise hin auf die „Zeitfolge des zwischen Klinik und Kirche, zwischen dem men, wir sehen weiter“, stellte der evangeli- Lebens“ und in den dunklen Gläsern könne Hausoberen und der evangelischen Kranken- sche Dekan Reinhard Tröster fest. Es sei gut, sich der Betrachter im Spiegelbild selbst wie- hauspfarrerin Anne Heilig-Müller, war der Ab- dass hier auch in finanziell schwieriger Zeit dererkennen. Peter Keßler

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den Beistand des Priesters – ebenso wie das „Patienten, Angehörige „System Krankenhaus“ selbst. Wigant würdig- te hierbei auch das Wirken des ökumenischen und Mitarbeiter warten Seelsorgeteams und der beiden Ordensschwes- ternschaften im Haus. auf Dich“ Den Wunsch nach einer engeren Zusam- menarbeit zwischen Ortsgemeinde und Ca- ritas nahm Dr. Arngart Bein, Vorsitzende des Pfarrer Eugen Höschle als katholischer katholischen Kirchengemeinderats in Bad Pfarrer am Caritas-Krankenhaus eingesetzt Mergentheim, auf. So sehr sie bedaure, dass es noch keinen leitenden Pfarrer für die Seelsor- geeinheit gebe, so sehr freue sie sich, dass mit Pfarrer Eugen Höschle „wieder eine Kontinu- ität in der Krankenhausseelsorge eintritt. An

Foto: Peter Keßler einer guten Zusammenarbeit mit der Caritas sei die Kirchengemeinde sehr interessiert. Bürgermeisterstellvertreterin Manuela Zahn wies auf die Bedeutung des Kranken- hauspfarrers hin. „Für die Kranken ist es ganz wichtig, jemand zu haben, an dem man sich festhalten kann“. Um das leisten zu können, brauche ein Pfarrer „ganz viel Kraft“ – um die zu erhalten, wünsche sie ihm in der Kur- stadt ganz viele gute Freunde, mit denen ge- meinsam er seinen Weg gehen könne. Für den evangelischen Kirchenbezirk Wei- Domkapitular Monsignore Rudolf Hagmann (links) führte den neuen katholischen kersheim überbrachte die Vorsitzende der Be- Krankenhauspfarrer Eugen Höschle (2. v.r.) in sein Amt ein. Mit ihm freuten sich der zirkssynode Ruth Hartung Willkommensgrü- Hausobere des Caritas-Krankenhauses, Thomas Wigant, (rechts) und seine Stellvertre- ße. Für seinen neuen Dienst und sein Leben terin, Schwester Maria-Regina Zohner. im Taubergrund wünsche sie ihm Freude, Zeit und Frieden. Peter Keßler ach einer neunmonatigen Caritas-Krankenhaus werde der neue Seelsor- Vakanz wurde am Ostermontag ger „etwas spüren von den Herausforderungen info der neue katholische Kranken- des Lebens, aber auch von der Treue Gottes“. N Eugen Höschle: Der 1947 in hauspfarrer am Caritas-Krankenhaus Bad Er werde Menschen in Not begleiten, die „dar- Mergentheim feierlich in sein Amt eingeführt. auf angewiesen sind, dass gut mit ihnen um- Tübingen geborene Seelsorger war Eugen Höschle (61) tritt die Nachfolge von gegangen wird“. Er werde auch da sein müs- zunächst Religionslehrer und Gemein- Paul Thierer an, der im Juli vergangenen Jah- sen für die Menschen, „die auf ihrem Weg zu dereferent in Nürnberg und wurde res in Ruhestand ging. Begleitern werden“. Jesus brauche Menschen, nach dem Theologiestudium in Mit den Worten „Patienten, Angehörige in denen sich seine Treue abbilde, damit „er Benediktbeuern im Jahre 1987 zum und Mitarbeiter warten auf Dich“ leitete Mon- ein Gesicht bekommt“. In dieser Stunde gehe Diakon geweiht. Bis zu seiner Priester- signore Rudolf Hagmann vom Bischöflichen dies besonders Eugen Höschle an. weihe zwei Jahre später wirkte er als Ordinariat Rottenburg-Stuttgart die Investitur Beim anschließenden Empfang im Fo- Diakon in Ravensburg. Es folgte ein des neuen Krankenhauspfarrers ein. Für diese rum des Caritas-Krankenhauses begrüßte Vikariat in Spaichingen. Ab 1992 war Menschen solle Eugen Höschle offen sein und der Hausobere Thomas Wigant den neuen Eugen Höschle Pfarrer in Bönnigheim ihnen aus den „Traditionen der Schrift und der Seelsorger und die zahlreichen Gäste. Es sei und Gemmrigheim bei Ludwigsburg. Kirche Lebensdeutung ermöglichen“. Die sym- in Bad Mergentheim wichtig, dass „Caritas- Seit 2001 war er Geistlicher Leiter der bolisch überreichten Gaben von Bibel, Schale Krankenhaus und Ortsgemeinde zusammen- „Heggbacher Einrichtungen“, der für das heilige Brot der Eucharistie und Gefäß kommen“, hob der Hausobere hervor. Aller- Behindertenhilfe der St. Elisabeth-Stif- für das heilige Öl sollten darauf hinweisen. dings werde für Pfarrer Höschle „das Caritas tung mit Sitz in Maselheim-Heggbach „Das richtige Emmaus ist nun hier“, das Hauptstandbein bleiben, nicht St. Johan- im Landkreis Biberach. Zusätzlich betonte der Domkapitular in seiner wohlbe- nes“. Die Klinik als großes mittelständisches übernahm er einen Auftrag als Reli- dachten Investiturpredigt mit Hinweis auf das Unternehmen mit 1.400 Mitarbeitern verstehe gionslehrer und drei Jahre lang war Evangelium von den Jüngern, die in Emmaus sich als Dienstgemeinschaft in der Nachfolge er zudem Kreisdekan im Landkreis dem auferstandenen Jesus begegnen. Hier am Jesu. Hier bräuchten auch die Mitarbeitenden Biberach.

2-09 15 Großes Interesse beim Aktionstag gegen Darmkrebs

Rund 1.000 Besucher informierten sich über Früherkennung, Diagnostik und Therapie – Begehbarer Darm als Hauptattraktion

erstopfung im Darm – und das gegen Darmkrebs am 21. März im Caritas- „Uns ist es gelungen, viele Menschen für das nicht nur einmal an diesem Tag. Krankenhaus, um sich mit dem Thema aus- Thema Darmkrebs zu sensibilisieren und vor V Immer wieder drängten interessier- einanderzusetzen und Neues über Diagnostik allem auf die Möglichkeiten der Früherken- te Menschen in das rosarote Darmmodell, um und Therapie von Darmtumoren zu erfahren. nung hinzuweisen. Die Besucher waren inte- sich über die Funktionsweise des Organs und „Der Aktionstag war ein voller Erfolg“, ressiert, fragten nach, wollten mehr wissen, die Entstehung von Darmkrebs zu informieren. zeigte sich der Leiter des Darmzentrums das war toll.“ Begeistert war Dr. Zoller auch Rund 1.000 Besucher nutzten den Aktionstag Tauber-Franken, Dr. Markus Zoller, zufrieden. vom Engagement der Mitarbeiterinnen und

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Mitarbeiter der beteiligten Kliniken sowie der Früherkennung von Darmkrebs und nahmen mit vielen Menschen ins Gespräch und konn- Kooperationspartner des Darmzentrums: „Alle den Interessierten die Angst vor möglichen te seine Serviceleistungen vorstellen. Über haben den Aktionstag mit großem Einsatz un- Schmerzen und Unannehmlichkeiten. das heikle Thema Stoma informierten die terstützt und dazu beigetragen, dass die Veran- Abgetrennt durch einen Paravent boten Fachberaterinnen des Caritas-Krankenhauses staltung so gut gelungen ist.“ sie Sonographieuntersuchungen des Bauch- sowie der Firma Siewa Coloplast Homecare. Hauptattraktion war der begehbare Darm raums an: Schallen im Minutentakt und dies Auch die Selbsthilfegruppen ILCO sowie der Felix-Burda-Stiftung, der sich 20 Meter von 10 Uhr bis nach 16 Uhr – auch hier gönn- „Frauen nach Krebs“ und „Männer nach lang durch die Halle des Zentralbaus wand. Im ten sich die Internisten keine Pause. Ähnli- Krebs“ präsentierten ihre wichtigen Angebote Inneren erläuterten Infotafeln die verschiede- cher Andrang herrschte beim MIC-Turm der für Betroffene. Wie bedeutsam die psycholo- nen Stadien vom gesunden Darm über mögli- Chirurgen. Mit Erbsen und Gummibärchen gische Betreuung von Tumorpatienten ist, che Vorstufen bis hin zu Tumoren, die wie rote konnte jeder Besucher ausprobieren, wie viel verdeutlichte Thomas Tuschoff am Stand der Champignons schräg in den Darm hineinrag- Koordinationsgabe und Fingerspitzengefühl Klinik Taubertal. Die DAK, die den Aktionstag ten. Die Assistenzärzte der Allgemein- und Vis- die minimal-invasive Chirurgie erfordert. gegen Darmkrebs am Caritas-Krankenhaus

zeralchirurgie begleiteten die Besucher durch Großes Interesse zeigten die Besucher für finanziell unterstützt hatte, präsentierte sich das Modell und erklärten fachkundig, wie sich die verschiedenen Vorträge, die zu jeder vollen mit ihrem Stand direkt neben dem Eingang die dargestellten Krankheiten entwickeln und Stunde angeboten wurden: Von der Früher- zum Darmmodell. (ela) welche Therapien es gibt. Geduldig beantwor- kennung über die bildgebenden Verfahren teten sie alle Fragen. und die Chirurgische Behandlung bis hin zur Das gleiche Bild wenige Meter weiter in feingeweblichen Untersuchung und der Che- der Galerie zwischen Haus A und B: Hier bil- motherapie sowie der Nachsorge – jedes The- Redaktion Bad Mergentheim: deten sich lange Besucherschlangen vor dem ma zog die Besucher an, so dass die mehr als verantwortlich: Ute Emig-Lange Ultraschallgerät und der Koloskopie-Demons- 80 Sitzplätze nicht ausreichten. Kontakt: Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, tration. Die Ärzte und Fachpflegenden der Auch an den Info-Ständen in der Halle Uhlandstr. 7, 97980 Bad Mergentheim Medizinischen Klink 2 erklärten unermüdlich herrschte reger Betrieb. Der Sozialdienst kam www.ckbm.de, Telefon: 07931/58-2009, Fax: 07931/58-2090, e-Mail: [email protected] die zentrale Bedeutung der Koloskopie bei der über den persönlichen Risiko-Fragebogen

2-09 17 Brustzentrum Tauber-Franken startet am 1. April Fächerübergreifende Zusammenarbeit verbessert Therapie- angebot für Brustkrebspatientinnen – Zusätzliche Betreuung durch Psychologen und Seelsorger as Caritas-Krankenhaus baut die fä- loge sowie die Spezialisten der Strahlenklinik ration notwendig sein, berät das Brustzentrum cherübergreifende Versorgung von der Universität Würzburg können an diesen jede Patientin bereits beim Erstkontakt über DKrebspatienten weiter aus. Nach Konferenzen teilnehmen. Gemeinsam legen verschiedene rekonstruktive Maßnahmen. dem Darmzentrum und dem Prostatazentrum sie eine individuell angepasste Therapie fest. Eine eventuell erforderliche Strahlentherapie hat jetzt das interdisziplinäre Brustzentrum Die Vorteile der Tumorkonferenz so Prätz: wird in enger Kooperation mit der Universi- Tauber-Franken seine Arbeit aufgenommen. „Eine Zweit- und Drittmeinung ist also immer tätsklinik Würzburg durchgeführt. Alle Che- „Ziel ist es, jeder betroffenen Patientin eine gegeben, zeitraubende Doppeluntersu- motherapiever- möglichst optimale medizinische Versorgung chungen und langwierige Absprachen fahren werden am anbieten zu können und die Sterblichkeit bei entfallen.“ Caritas-Kranken- Brustkrebs zu senken“, erklärt Dr. haus ambulant Thomas Prätz, Chefarzt der Klinik durchgeführt, da- für Gynäkologie und Geburtshil- mit die Frauen in fe und Leiter des „Brustzentrums ihrer häuslichen Tauber-Franken“. Zugleich soll Umgebung blei- die Information der Öffentlichkeit ben können. über die Möglichkeiten der Früh- Während des erkennung verbessert werden. In stationären Auf- Deutschland ist Brustkrebs die enthalts werden häufigste Krebserkrankung bei die Patientinnen Frauen. Jährlich erkranken in der durch speziell geschulte und er- Bundesrepublik rund 57.000 Frau- fahrende Pflegende betreut. Die en neu daran; jede zehnte Frau Physiotherapie unterstützt die kör- wird im Laufe ihres Lebens mit der perliche Regeneration. Seelsorger Diagnose Mammakarzinom kon- und Psychologen kümmern sich frontiert. um die seelischen Belastungen, Um eine qualifizierte The- die eine Krebserkrankung für Pa- rapie zu garantieren, wurden im tientinnen und deren Angehörige Brustzentrum Tauber-Franken mit sich bringen kann. Die Mit- standardisierte Behandlungspfa- arbeiterinnen des Sozialdienstes de eingerichtet. „Bei Verdacht auf beraten die Patientinnen bei al- Brustkrebs erhält die Patientin len sozialrechtlichen Fragen und innerhalb weniger Tage einen organisieren Kuren bzw. Reha- Termin in der Ambulanz des Brust- Aufenthalte. Sie stellen auch den zentrums“, erläutert Dr. Prätz. Kontakt zu regionalen Selbsthilfe- Nun gehe es darum, die Diagnose gruppen her. zu sichern und das Stadium des Dr. Thomas Prätz, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Kooperationspartner des Brust- Tumors zu bestimmen. Hierfür ste- Geburtshilfe und Leiter des „Brustzentrums Tauber-Franken“ zentrums sind neben verschiede- hen am Caritas-Krankenhaus alle nen Kliniken und Instituten des modernen Diagnosemöglichkeiten wie CT, Die Operation ist in vielen Fällen die erste Caritas-Krankenhauses die Strahlenklinik MRT, Röntgen, Ultraschall, Nuklearmedizin Therapieoption. Dr. Prätz: „Am Caritas-Kran- der Universität Würzburg sowie niedergelas- und Pathologie zur Verfügung. In einer wö- kenhaus führen wir alle Verfahren der Brust sene Gynäkologen aus der Region. Die Zerti- chentlichen Tumorkonferenz werden dann die erhaltenden, onkoplastischen, ablativen und fizierung des Brustzentrums Tauber-Franken Befunde jeder Patientin von den Fachärzten rekonstruktiven Mammachirurgie durch.“ In durch die Deutsche Krebsgesellschaft sowie der verschiedenen Abteilungen besprochen. etwa 70 Prozent der Fälle könne Brust erhal- den TÜV ist für Herbst 2009 vorgesehen. Auch der zuweisende niedergelassene Gynäko- tend operiert werden. Sollte eine ablative Ope- Ute Emig-Lange

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von dem im Schulterbereich unter die Haut Trotz Herzschrittmacher implantierten Schrittmacher zum Herzen übertragen – in den Magnetfeldern des MRT in die Röhre erhitzen, so dass das Gewebe in der direkten Umgebung der Elektrodenspitze geschädigt Neues Verfahren am Bonner werden kann, wird dies bei dem neuen MRT- Gemeinschaftskrankenhaus tauglichen Modell verhindert. Denn die Dräh- te der Elektroden sind so gewickelt, dass sich ei mittlerweile über 500.000 Pa- vornahm. In Fall der Patientin seien nach ei- die magnetischen Kräfte neutralisieren. tienten in Deutschland sorgt ein ner neurochirurgischen Operation am Gehirn Auch die Gefahr, dass die Magnetfelder die B Herzschrittmacher mit elektrischen regelmäßige Kernspin-Untersuchungen des Elektronik und Funktion des Schrittmachers Impulsen dafür, dass das Herz schnell genug Kopfes sehr wichtig. Der neuartige Schrittma- stören, ist bei dem neuen Gerät gebannt. „An schlägt. Konnte bei diesen Patienten eine cher, der nach Abschluss einer zweijährigen den internen Schaltkreisen wurden Verän- Diagnostik mit Magnetresonanztomograph internationalen Studie, an der auch die Bon- derungen vorgenommen, so dass sie nicht (MRT) bislang nur unter Einschränkungen ner Universitätsklinik teilnahm, vor kurzem störanfällig sind. Außerdem lässt sich der durchgeführt werden, weil die starken elektro- die Zulassung erhielt, ist laut Dr. Pizzulli eine Schrittmacher in einen gesonderten Modus magnetischen Felder gefährliche Auswirkun- „exzellente Weiterentwicklung, denn schließ- programmieren, so dass er für die Zeit der Un- gen auf den Patienten wie auf die Funktions- lich können auch Träger von Herzschrittma- tersuchung im MRT auf das Magnetfeld gar tüchtigkeit des Schrittmachers haben können, chern an anderen Organsystemen erkranken. nicht reagiert“, erklärt Theodoros Ballidis. wurde in der Kardiologie des Bonner Gemein- Zudem brauchen wir häufig bei Patienten Mit Ausnahme des Brustbereichs seien schaftskrankenhauses (Chefarzt: PD Dr. Luci- mit Vorhofflimmern, nach Herzinfarkt oder für Schrittmacherpatienten mit dem neuen ano Pizzulli) jetzt erstmals ein MRT-fähiges Schlaganfall eine Kernspin-Untersuchung. Gerät nun alle MRT-Untersuchungen wie bei Modell eingesetzt. Damit steht das hoch prä- Hier arbeiten wir eng mit den Kollegen der Erkrankungen des Hirns, des Rückenmarks, zise bildgebende Verfahren ohne belastende Radiologie in unserem Herz- und Gefäßzen- der Wirbelsäule und der Gelenke erlaubt. Dr. Röntgenstrahlen nun auch Schrittmacher- trum zusammen.“ Müller: „Mit dieser medizinischen Neuerung patienten offen. Bestand bei den herkömmlichen Herz- können jetzt alle Patienten versorgt werden, „Es geht der Patientin sehr gut“, so das schrittmachern die Gefahr, dass sich die Elek- die einen Herzschrittmacher benötigen und Team um Dr. Pizzulli, bestehend aus den troden – dünne, über 50 cm lange Metall- bei denen die Notwendigkeit einer Kernspin- Oberärzten Dr. Peter Müller und Dr. Theodoros drähte, die im Vorhof und in der Herzkammer Untersuchung wahrscheinlich ist.“ Ballidis, das den Eingriff im Haus St. Petrus verankert sind und den elektrischen Impuls Katharina Müller-Stromberg

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„Krankenhäuser sind Leuchttürme der Kirche in einer pluralen Gesellschaft“ Weihbischof Koch visitiert Bonner Gemeinschaftskrankenhaus und besucht Säuglingsstation

Mause, empfangen und durch die Abteilung geführt. Dabei begegnete der Weihbischof auch gleich drei Neugeborenen: , dessen El- tern jüdischen Glaubens sind, und den Zwil- lingen Rim und Miriam, deren Eltern Moslems sind. Über diesen ungeplanten interreligiösen Dialog war der Bischof sichtlich erfreut.

Willkommensgeschenke für Neugeborene Die Referentin für Gemeindepastoral im Stadtdekanat Bonn, Brigitte Schmidt, präsentierte anschließend dem Weihbischof die „Willkommenstasche nach der Geburt“. Dabei handelt es sich um ein Geschenk des Erzbistums Köln mit Bonner Zugaben (für die katholischen Mütter). Die Willkommenstaschen werden in Bonn in Kooperation mit den jeweils vor Ort tätigen katholischen Seelsorgern und Seelsorgerinnen auf den Geburtshilfestationen der Kranken-

Foto: Reinhard Sentis Foto: Reinhard häuser verteilt, außerdem über die elf Katho- lischen Familienzentren. Im Jahr 2008 waren es in Bonn rund 1.000 Willkommenstaschen Im Rahmen seiner Visitation der Kirchengemeinde St. Martin als Geschenke der katholischen Kirche. besuchte Weihbischof Dr. Heiner Koch Anfang April gemeinsam Die Resonanz auf die Taschen ist sehr mit Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher auch das Bonner positiv. Nach Möglichkeit ist das Überreichen der Tasche mit einem persönlichen Kontakt Gemeinschaftskrankenhaus St. Elisabeth/St. Petrus/St. Johannes. verbunden. Sehr erfreulich entwickelt sich die Dazu gehörte auch die Geburtshilfestation der Gynäkologie im Kooperation mit dem Projekt „Frühe Hilfe“ Haus Elisabeth. des Caritasverbandes Bonn: Am Marienhos- pital wurde mit ehrenamtlich tätigen Frauen er Weihbischof ließ sich – wie bei der Visitation betonte der Bischof, dass gerade seit dem Herbst 2008 der Besuchsdienst „Hallo allen anderen Institutionen im da, wo es oftmals um Leben und Tod geht, wo Baby“ aufgebaut. Bei ihren dreimal wöchent- D Pfarrgebiet der Münstergemeinde plötzlich auch existenzielle Fragen aufkom- lich stattfindenden Besuchen auf der Geburts- – ausführlich über die Situation vor Ort infor- men, Krankenhäuser „Leuchttürme der Kir- hilfestation überreichen die Mitarbeiterinnen mieren. Dabei interessierte ihn im Gespräch che in einer pluralen Gesellschaft“ seien. die Taschen und vermitteln bei Bedarf weitere mit der Krankenhausleitung nicht nur die Unterstützung für die jungen Mütter. Die Gut- Seelsorge in den Kliniken, sondern auch die Interreligiöse Begegnung scheine der Familienbildungsstätte und des Situation und das Befinden der Mitarbeiterin- Auf der Geburtshilfestation wurde Dr. Koch Münsterladens werden gerne eingelöst. nen und Mitarbeiter aller Ebenen. Während vom Chefarzt der Gynäkologie, Dr. Heinrich Reinhard Sentis

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ein Wunsch war immer, dass sich Patientinnen und Ältere Patienten „MPatienten in unserer Abtei- lung so angenommen und geborgen fühlen, wie es in einem Krankenhaus möglich ist.“ im Teufelskreis des Dr. Kornelia Günther-Endebrock, Fachärz- tin für Innere Medizin und Geriatrie, baute Schmerzes als Leitende Oberärztin im Bonner Gemein- schaftskrankenhaus ab 1996 die Abteilung Mini-Symposium am Bonner Gemein- Geriatrie einschließlich Tagesklinik auf. Ende März verabschiedete sie sich nun von ihren schaftskrankenhaus zur Verabschiedung Kolleginnen und Kollegen, da sie aus familiä- der Leitenden Oberärztin der Geriatrie, ren Gründen Bonn verlässt. Zu diesem Anlass widmete ihr das Haus das Mini-Symposium Dr. Kornelia Günther-Endebrock „Schmerz und Alter“. Das Thema „Schmerz“ ist in der Geriatrie allgegenwärtig, doch darauf wird in der Medi- Dr. Kornelia zin häufig nicht entsprechend reagiert: „Viele Günther-Endebrock alte Menschen müssen unnötig unter chroni- schen Schmerzen leiden“, sagte der Chefarzt der Abteilung für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Gemeinschaftskran- kenhaus, Dr. Hilmar Hüneburg. Das Problem des Therapeuten: Er sei jünger als der Patient, entfernt von dessen Realität und kenne meist nur kranke Alte. Verbreitet seien auch die Vor- urteile, Schmerzen gehörten zum alten Men- schen wie die grauen Haare und ältere Men- schen spürten ihren Schmerz weniger.

Der bisherige Oberarzt und künftige Chefarzt Frank Otten untersucht eine Patientin mit Ultraschall. des Gemeinschaftskrankenhauses, an Fall- beispielen. Diese machten zugleich deutlich, dass die Behandlung durch ein therapeuti- sches Team, wie Dr. Günther-Endebrock es am Gemeinschaftskrankenhaus etabliert hat, die beste Aussicht auf Erfolg bringt. Otten: „Jede Berufsgruppe sieht den Patienten mit ihrer ganz eigenen Kompetenz, in Teamsitzungen werden die jeweiligen Ergebnisse zusammen- getragen.“ So etwa bei einer Patientin, bei der die Ursache für ihre starken Bauchschmerzen auch bei elf Klinikaufenthalten nicht diagnos- tiziert werden konnte. Die Lösung brachte die Diagnostik mit dem speziellen geriatrischen Assessment (geriatrische Interviews und stan- Der ältere Schmerzpatient befindet sich tig kommt es durch Hilflosigkeit und Verein- dardisierte Tests) und die interdisziplinäre häufig in einem Teufelskreis: Degenerative samung zu Depressionen und damit zu einer Zusammenarbeit der Ärzte mit den Berufs- Veränderungen der Gelenke und der Wirbel- Verstärkung der Schmerzen. gruppen des Therapeutischen Teams – den säule führen zu Schmerzen, aber auch zur Dass die Psyche für die Entstehung chro- Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopä- Mobilitätseinschränkung und damit zur Ak- nischer Schmerzen im Alter und für ihre Verar- den, der Psychologin und dem Pflegepersonal: tivitätsminderung. Dadurch werden Herz-/ beitung häufig eine entscheidende Rolle spielt, Es handelte sich um eine somatisierte Depres- Kreislauferkrankungen begünstigt. Gleichzei- belegte Frank Otten, Oberarzt in der Geriatrie sion, deren Ursprung in der Biographie ➔

2-09 21 Gemeinschaftskrankenhaus Bonn St. Elisabeth · St. Petrus · St. Johannes gGmbH der Patientin lag. Die psychotherapeutische Behandlung brachte ihr endlich Linderung. Darmkrebs muss Traumatische Erlebnisse in der Vergan- genheit, beispielsweise im Krieg, spielen häu- fig eine Rolle. Otten: „Hier sind Körper und nicht sein Seele nicht zu trennen! In der Schmerzthera- pie muss eine differenzierte, auch organische Aufklärung aus erster Hand beim Arzt- Abklärung erfolgen. Oft liegen durchaus orga- Patienten-Seminar im Bonner Gemein- nische Erkrankungen vor, diese bilden die Ba- sis des Schmerzes. Die seelische Qual, die oft schaftskrankenhaus – Sektorübergreifende über Jahrzehnte verdrängt wurde, verursacht Versorgung im Rhein-Sieg-Kreis sehr häufig einen kaum zu beeinflussenden psychosomatischen Schmerz.“ eder 20. Bundesbürger erkrankt im Problematisch ist schon das Messen von Laufe seines Lebens an Darmkrebs. Schmerzen bei älteren Menschen, insbesonde- J Er ist bei Frauen nach Brustkrebs, bei re, wenn sie verwirrt oder dement sind: Solche Männern nach Prostatakrebs die zweithäu- Patienten klagen oft nicht, weil ihre Kommu- figste Krebserkrankung in Deutschland und nikationsfähigkeit eingeschränkt ist. Aufgrund sehr tückisch, weil erst im fortgeschrittenen ihres gestörten Körpergefühls können sie nicht Stadium Beschwerden auftreten. Dann ist eine mehr zeigen, wo der Schmerz ist, geschweige Heilung oft nicht mehr möglich. Doch so weit denn, wie stark er ist. Deshalb bedürfen sie der muss es nicht kommen: Beim Arzt-Patienten- besonderen Aufmerksamkeit durch das Team. Seminar „Dickdarmkrebs: Vorsorge kann Le- Es gilt, auf indirekte Schmerzäußerungen ben retten“, das die Abteilungen für Innere oder nonverbale Ausdrucksformen zu achten: Medizin (Chefarzt: Prof. Dr. med. Franz Lud- z.B. Einnehmen einer schmerzlindernden Po- wig Dumoulin) und für Chirurgie (Chefarzt: sition in Ruhe, Schonhaltung; erhöhter Mus- Dr. med. Dr. h.c. Wolfram H. Bell) des Bonner keltonus. Mit einer Schmerzskala erfasst das Gemeinschaftskrankenhauses in Kooperation betreuende Team die indirekten Schmerzäu- mit dem Integrativen Darmzentrum Bonn/ det. Der chirurgischen Abteilung steht eine ßerungen und setzt sie anhand eines Rasters Rhein-Sieg und der Stiftung Lebensblicke moderne apparative Ausstattung mit einem in eine Punktzahl um. im Haus St. Elisabeth durchführte, erklärten hoch auflösenden Video-Endoskop mit HDTV- Da ältere Patienten häufig mehrere Fachärzte, dass Darmkrebs in 90 Prozent der Technologie zur Verfügung. In der Proktologie chronische Krankheiten haben, müssen die Fälle aus zunächst gutartigen Darmpolypen erfährt das Gemeinschaftskrankenhaus über- Interaktion der verschiedenen Medikamente entsteht, die meist sieben bis zehn Jahre brau- regionale Zuweisung: Erfolgreich behandelt und die erhöhte Neigung zu Nebenwirkungen chen, bis sie sich zu Krebs entwickeln. Daher werden Erkrankungen des Enddarms bis hin beachtet werden. Zusätzlich ist ein fachüber- der dringende Rat, die Darmspiegelung zur zur Rekonstruktion des Schließmuskels. greifender Behandlungsansatz für den Erfolg Vorsorge ab dem 55. Lebensjahr, seit 2002 im Patienten der Bonner Region profitieren der Therapie von entscheidender Bedeutung. Leistungsangebot der Krankenkassen, unbe- zudem vom Zusammenschluss der niederge- Dr. Günther-Endebrock hat deshalb die her- dingt wahrzunehmen, denn sie dauert nur 15 lassenen Ärzte und Krankenhäuser zum Inte- vorragende Zusammenarbeit mit ihren Kolle- bis 20 Minuten, ist schmerzfrei und kleine Po- grativen Darmzentrum Bonn/Rhein-Sieg, ei- ginnen und Kollegen der übrigen Abteilungen lypen werden gleich entfernt. Prof. Dumoulin: nem bundesweit einzigartigen regionalen Netz des Gemeinschaftskrankenhauses geschätzt. „Wird er in einem frühen Stadium erkannt, ist einer sektorübergreifenden, flächendeckenden Bei aller Wehmut, den der Abschied von Darmkrebs heute bis zu 100 Prozent heilbar.“ Versorgung, bei der die freie Arztwahl erhalten ihrer jetzigen Wirkungsstätte auslöst, weiß sie, Aber auch wenn es zur Entstehung von bleibt. Die verschiedenen Versorgungsträger – dass die Abteilung in ihrem Sinn weitergeführt Darmkrebs gekommen ist, hat die moderne vom niedergelassenen Gastroenterologen bis wird – ihr Nachfolger als Chefarzt wird Frank Medizin gewaltige Fortschritte bei der Be- zum Seelsorger – haben sich das Ziel gesetzt, Otten. Brigitte Linden handlung gebracht. Im Gemeinschaftskran- Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei Pati- kenhaus entfernt Prof. Dumoulin, der einen enten mit Darmkrebs in der gesamten Region Schwerpunkt in der gastroenterologischen interdisziplinär und leitliniengerecht zu op- Redaktion Bonn: Onkologie hat, Polypen und kleinere Tumore timieren. So führen Prof. Dumoulin und Dr. Katharina Müller-Stromberg (verantwortlich) im Magendarmtrakt in endoskopischen Ein- Bell mit niedergelassenen Onkologen und Ra- Kontakt: Gemeinschaftskrankenhaus Bonn, griffen, die wenig invasiv und daher für den diologen wöchentlich eine onkologische Fall- Haus St. Petrus, Bonner Talweg 4-6, 53113 Bonn, Haus St. Elisabeth, Prinz-Albert-Str. 40, 53113 Bonn, Patienten schonend sind. Er arbeitet sehr eng konferenz durch. Die Qualität des Integrativen www.gk-bonn.de, mit Dr. Bell zusammen, der auf Viszeralchir- Darmzentrums Bonn/Rhein-Sieg soll noch in Telefon: 0228/506-0, Fax: 0228/506-2150, urgie spezialisiert ist und, wenn möglich, mi- diesem Jahr durch die Zertifizierungsstelle e-Mail: [email protected] nimalinvasive Operationstechniken anwen- OnkoZert bestätigt werden. Brigitte Linden

22 2-09 Katholisches Klinikum Koblenz

Stationsleitung Heike Hallebach begrüßt Umzug Thoraxchirurgie den ersten Patienten in den neuen Räu- men. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des DRK unter der Leitung von Peter Klee in den Marienhof haben den Transport der Patienten für das Klinikum übernommen. Lungenzentrum nun unter einem Dach Die Abteilung Thoraxchirurgie hat ihre neue Heimat im Marien- und effektiver. Dies werden sicher auch die hof gefunden. Dort sind die beiden Abteilungen des Lungen- Teilnehmer der tumoronkologischen Konfe- zentrums jetzt räumlich direkt benachbart. Dies optimiert die renz schätzen. Bei diesem wöchentlichen Tref- fen diskutieren unter der Leitung der beiden gute Zusammenarbeit der beiden „Lungenflügel“. Chefärzte des Lungenzentrums Spezialisten von onkologischen Praxen, radiologischen ach langer Planung und inten- Verfügung. Die neuen Operationssäle und die Instituten und Ärzte umliegender Kliniken die siven Bauarbeiten war es am 2008 in Betrieb genommene Intensivstation Behandlungsoptionen ihrer Patienten und le- N Dienstag nach Ostern geschafft: bieten die Möglichkeiten, die erfolgreiche Ar- gen gemeinsam das beste Therapiekonzept für Die Thoraxchirurgie bezog ihre neue Station beit der vergangenen Jahre fortzuführen und die Patienten fest. Dr. Harald Stotz im Marienhof, direkt neben der Pneumolo- auszubauen. Ein Organisationszentrum zur gie. Und jetzt ist zusammen, was zusammen Beschleunigung der Stationsabläufe stellt das gehört: die Abteilung Pneumologie unter der Stationssekretariat dar. kurz und knapp Leitung von Dr. Wolfgang Neumeister und die Schwerpunkt der Abteilung sind Tumor- Jubilare Thoraxchirurgie unter Leitung von Dr. Martin erkrankungen der Lunge. Die Mehrzahl der 25-jähriges Jubiläum: Hürtgen, kurz das Lungenzentrum Koblenz. Eingriffe wird minimalinvasiv durchgeführt. Ana Stimac Die Mitarbeiter der Thoraxchirurgie leis- Innovative Operationsmethoden wurden vom Irmgard Gilles ten seit 2002 erfolgreiche Arbeit für ihre Pa- Ärzteteam um Chefarzt Dr. Hürtgen im Klini- Claudia Kretzer tienten. So konnte die Anzahl behandelter kum weiterentwickelt. Hans-Günter Schmidt Patienten kontinuierlich gesteigert werden, Die enge Zusammenarbeit von Pneu- bis zu 700 im vergangenen Jahr. Eine weite- mologen und Thoraxchirurgen ist im Laufe 30-jähriges Jubiläum: re Fallsteigerung benötigt eine höhere Bet- der Jahre zur Routine geworden – trotz der Ulrike Rodenwald ten- und OP-Kapazität. Dies ist nun im Ma- räumlichen Trennung. Jetzt, nach der „Ver- Michael Hermann rienhof möglich. Hier stehen 26 Betten zur einigung“, wird die Kooperation noch enger Alois Kneip

2-09 23 Foto: D irk Seiler

110 Jahre Brüderhaus

Das Jahr 2009 steht für das Katholische Klinikum Koblenz ganz im Zeichen der Festlichkeiten zum 110-jährigen Bestehen des Brü- derhauses. Eine Eucharistiefeier mit Weihbischof em. Leo Schwarz und das anschließende Solidaritätsessen waren Mitte März die ers- ten Veranstaltungen des Festreigens. Ein weiterer Höhepunkt war Weihbischof em. Leo Schwarz segnet die bischöfliche Visitation durch Weihbischof Jörg Michael Peters Speis und Trank beim Josefsfest im am 23. Juni, dem Gedenktag Peter Friedhofens, sein. Brüderhaus.

m März konnte Markus Leineweber, Weg der Liebe ist oft lautlos, wir brauchen Hän- wie seinerzeit der Hl. Josef und seine Familie: Hausoberer Brüderhaus, einen gern ge- de, Herzen, Augen“, betonte der Weihbischof. Obdachlosigkeit, Armut, Flucht“, sagte Leine- Isehenen Gast im Brüderhaus begrüßen. weber. Der Erlös der Aktion fließt an zwei Sozi- Weihbischof em. Leo Schwarz, der die meiste Solidarität mit Bedürftigen alprojekte: die Tafel in Neuendorf (Lebensmit- Zeit des Jahres in Bolivien verbringt, war auf Markus Leineweber erklärte das Josefsfest telverteilung an Bedürftige) und den Aufbau „Heimatbesuch“ und konnte so das Josefsfest zum Solidaritätsessen für Bedürftige. Es gab eines Netzwerks für Laien- und Jugendarbeit im Klinikum feiern. Gemeinsam mit Pfarrer mehrere Sorten Reis mit verschiedenen Soßen in Bolivien. Dr. Harald Stotz Martin Saurbier zelebrierte er die Eucharis- – für Klinikumsverhältnisse ein echt karges tiefeier. Der Weihbischof erinnerte an die Le- Mahl. „Ein wesentlicher Grundzug der Person Redaktion Koblenz: bensgeschichte des Josef, Schutzpatrons der des heiligen Josef ist, das er dort handelt, wo verantwortlich: Dr. Harald Stotz, Eva Thielmann Handwerker, dessen Leben sicher anders ver- Menschen auf Hilfe und Unterstützung ange- Kontakt: Katholisches Klinikum Koblenz, Marienhof, Rudolf-Virchow-Straße 7, 56073 laufen ist, als er es geplant hatte. Josefs Weg sei wiesen sind, und sich der Verantwortung nicht Koblenz, Brüderhaus, Kardinal-Krementz-Straße ein schweigender gewesen. Schwarz schlug den entzieht. Die Feier seines Namenstages lädt 1-5, 56073 Koblenz, www.kk-koblenz.de, Telefon: Bogen zur Arbeit in einem Krankenhaus: Oft dazu ein, ein Zeichen der Solidarität zu ge- 0261/496-3145 (Dr. Stotz), -4035 (Thielmann), versage die Stimme, man wisse nicht, was man ben, Solidarität zu bekunden mit Menschen, Fax: 0261/406-3149 (Dr. Stotz), e-Mail: h.stotz@ kk-koblenz.de, [email protected] sagen solle, und schweige dann besser. „Der die einem ähnlichen Schicksal ausgesetzt sind

24 2-09 Katholisches Klinikum Koblenz

Zuverlässiges Netzwerk für

Schwerstkranke und Sterbende m 7. Mai wurden die Kooperati- onsverträge von den Vertretern der Der ambulante Pflegedienst des Katholischen Klinikums ist A Träger der ambulanten Pflege- Mitglied im Koblenzer Palliativ-Care-Netzwerk dienste in Koblenz mit der Hospizgesellschaft Koblenz unterzeichnet. Ziel ist es, die häusli- che Versorgung in der letzten Lebensphase gut zu koordinieren. „Häufig sind die Betroffenen und ihre Angehörigen auf eine Vielzahl von Leistungen angewiesen, die es zu koordinie- ren gilt. Schon jetzt treffen sich die in Palli- ativpflege weitergebildeten Pflegekräfte der verschiedenen Pflegedienste zum Austausch“, erklärt Gisela Textor vom Hospizverein. „Wir hoffen, dass durch die neuen Strukturen die Betreuten weitmöglich in ihrer Umgebung bleiben können“, führt sie weiter aus. So ist ein Meilenstein in der Einrichtung der Hospiz- und Palliativ-Care Stützpunkte erreicht. Ziel in Rheinland-Pfalz ist es, die spezialisierte ambulante Palliativversorgung nach §37b des SozialgesetzbuchV zu sichern. (v.l.) Thomas Weber, Verwaltungsdirektor de Hayeche Stiftung, Franz-Josef Rünz, Geschäftsführer Kirche unterwegs, Dr. Wolfgang Kues, Caritasdirektion Koblenz, Das bestehende ambulante Hospiz und die Volker Grabe, Kreisgeschäftsführer Deutsches Rotes Kreuz, Stefanie Kaufmann-Wehler Palliativberatungsdienste sind dabei integra- und Thomas Geltenpoth, Ambulanter Pflegedienst des Katholischen Klinikums Koblenz ler Bestandteil. Eva Thielmann

„110 Jahre Brüderhaus – uns geht die Puste niemals aus“

Läufer des Katho- lischen Klinikums 424Koblenz, so viel wie noch nie zuvor, erreichten das Ziel des Koblen- zer Firmenlaufs. In der Wertung der größten teilnehmenden Teams bedeutete dies den zwei- ten Platz unter insgesamt 785 Teams! Unter dem Motto „110 Jahre Brüderhaus – uns geht die Puste niemals aus“ verbanden die organi- sierenden Schüler des Mittelkurses der Physio- therapieschule das sportliche Ereignis mit ei- nem Sozialprojekt zugunsten der Andrea Hahn Stiftung. Mit „Sponsorenlauf“, Massageaktio- nen und Waffelverkauf gelang es den Schülern, rund 1.500 Euro für die Stiftung zu sammeln, die sich um jugendliche Komapatienten im nördlichen Rheinland-Pfalz kümmert. Auf dem Foto sieht man einen Teil der Läuferschar

Foto: Thomas Wecker bei der Siegerehrung. Thomas Wecker

2-09 25 Meilenstein für Vernetzung und Qualität Fotos: Katholisches Klinikum Koblenz 2009

Das Zertifikat bescheinigt den Koope- OnkoZert bescheinigt Mitgliedern des rationspartnern den hohen fachlichen Brustzentrums Mittelrhein optimale Qualität Standard. in Diagnostik und Therapie von Patien- tinnen mit Brustkrebs

it der Überreichung der Zertifika- Kaufmännischer Direktor des Katholischen te an niedergelassene Kooperati- Klinikums Koblenz, das als eines von acht M onspartner des Brustzentrums im Brustzentrum Mittelrhein zusammenge- Mittelrhein durch das Gemeinschaftsklini- schlossenen Krankenhäusern allein über 250 kum Koblenz-Mayen und das Katholische Brustkrebspatientinnen im Jahr behandelt. Klinikum Koblenz am 6. Mai 2009 im Koblen- zer Rathaus bescheinigt die Deutsche Krebs- Patientenorientierte gesellschaft und die Deutsche Gesellschaft Versorgung für Senologie den Kooperationspartnern des Markus Heming, Geschäftsführer des Gemein- Brustzentrums Mittelrhein eine bestmögliche schaftsklinikums Koblenz-Mayen und verant- Versorgung von Brustkrebspatientinnen im wortlicher Leiter der Steuerungsgruppe des Großraum Koblenz. „Dieser interdisziplinäre Brustzentrums, unterstrich das gute Gelingen und sektorübergreifende Zusammenschluss im Sinne einer gesundheitspolitisch sinnvol- von Leistungserbringern in der Versorgung len und patientenorientierten Gesundheitsver- von Brustkrebspatientinnen hat es geschafft, sorgung in der Region Mittelrhein. Denn eine einen hohen Standard in Therapie und Diag- erfolgreiche Behandlung erfordert heute mehr, nostik von Brustkrebs sicherzustellen. Es wur- als die Kompetenz eines einzelnen Facharztes de eine Struktur entwickelt, die angesichts der bzw. einer einzelnen Klinik, erläuterte PD Dr. Dr. Jan Dünnebacke freut sich, dass Vielzahl der beteiligten Krankenhäuser und Ulrich Gethman, Chefarzt der Klinik für Frau- Psychoonkologin Dr. Christiane Hilse das Team im Katholischen Klinikum Ärzte, zu Recht als beispielhaft in Rheinland- enheilkunde und Geburtshilfe am Gemein- unterstützt. Pfalz gelten kann“, betonte Alfred Ruppel, schaftsklinikum Kemperhof Koblenz.

26 2-09 Katholisches Klinikum Koblenz

Das Brustzentrum Mittelrhein wurde 2005 zwischen ambulanter und stationärer Versor- „Die Zertifizierung bestätigt dabei nicht nur von verschiedenen Kliniken und Fachärzten gung ein reibungsloser Behandlungsprozess den hohen fachlichen Standard, den das im Großraum Koblenz, Neuwied und Wes- auf hohem medizinischen Niveau sicherge- Brustzentrum Mittelrhein in der Versorgung terwald gegründet. Das fachübergreifende stellt“, so Dünnebacke. von Brustkrebspatientinnen bietet, sondern Netzwerk von Kliniken und niedergelassenen fordert die in unserem Netzwerk zusammen- Kooperationspartnern für Prävention, Diag- Optimale Behandlungs- geschlossenen Partner heraus, diesen immer nostik, Behandlung und Nachbetreuung von konzepte wieder neu unter Beweis zu stellen“, fasst Brustkrebs betreut pro Jahr über 800 Patien- Für eine gute Abstimmung und Vernetzung Dünnebacke abschließend zusammen. Die tinnen kompetent nach den hohen fachlichen der verschiedenen Behandlungspfade steht Zertifikate gelten für einen Zeitraum von drei Standards der Deutschen Krebsgesellschaft das sogenannte Tumorboard des Brustzent- Jahren und werden durch jährliche Audits re- und der Gesellschaft für Senologie. rums Mittelrhein. Hier treffen sich regelmäßig gelmäßig überprüft. „Die Patientinnen profitieren dabei von die im Netzwerk zusammengeschlossenen einer exakten Diagnostik und zielgerichteten Spezialisten und legen nach Diskussion ver- Therapie, die wesentlich weniger belastend ist schiedener Behandlungsoptionen das für die info und mehr Lebensqualität bietet“, bewertet Dr. jeweilige Patientin beste diagnostische und Das Brustzentrum Mittelrhein Jan Dünnebacke, Chefarzt der Klinik für Frau- therapeutische Behandlungskonzept fest. bilden: enheilkunde und Geburtshilfe am Katholi- Neben der Diagnostik und Therapie spielt n Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen/ Kemperhof Koblenz schen Klinikum Koblenz einen weiteren Plus- auch die psychische Situation der Patien- n Katholisches Klinikum Koblenz Marienhof punkt dieses Netzwerks. „Durch die optimale tinnen eine wichtige Rolle. Das Katholische und Brüderhaus Verzahnung von ambulanter und stationärer Klinikum kooperiert seit 2008 mit der Praxis n Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen/ Versorgung können wir die betroffenen Frau- von Dr. med Christine Hilse, Fachärztin für St. Elisabeth Mayen en heute wesentlich schonender behandeln, Psychiatrie und Psychotherapie in Koblenz, n Herz-Jesu-Krankenhaus Dernbach als das vor der Gründung des Netzwerks mög- die ebenfalls durch das von der Deutschen n DRK Krankenhaus Neuwied n lich war. Durch das gute Zusammenspiel von Krebsgesellschaft beauftragte Institut Onko- Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied n Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler Niedergelassenen und Krankenhausärzten ist Zert zertifiziert wurde. n Krankenhaus Maria Hilf n St. Nikolaus-Stiftshospital GmbH, Andernach

Die niedergelassenen Kooperationspartner n Pathologisches Institut Dres. med. Ferber, Cramer, Pörtlein-Knopp, PD Kröber, Koblenz n Radiologisches Institut Dr. med. von Essen, Koblenz n Radiologisches Institut Koblenz Hohenzol- lernstraße/Praxis für Strahlentherapie am Kemperhof Dr. Anke Schendera, Koblenz n Radiologische Gemeinschaftspraxis (Nuklearmedizin) Dres. med. Roth, Haupt, Siebert, Mayen n Klinik für Nuklearmedizin, Abteilung des Bundeswehrzentralkrankenhauses im Kemperhof n Gemeinschaftspraxis Dres. med. Breuer, Keuser und Hermesdorf, Koblenz n Praxis für Hämatologie und Onkologie PD Dr. med. Köppler, Dr. med. Heymanns, PD Dr. med. Weide, Dr. med. Thomalla und Dr. med. van Roye, Koblenz n Hämato-Onkologische Schwerpunktpraxis Dr. med. Hildegard Nolte, Koblenz (Praxis im Kemperhof) n Hämatologisch-Onkologische Schwerpunkt- praxis Dres. med. Maasberg, Schmitz, Keller, Mayen „Dieser interdisziplinäre und sektorübergreifende Zusammenschluss von Leis- n Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. tungserbringern in der Versorgung von Brustkrebspatientinnen hat es geschafft, (Psychoonkologische Versorgung) einen hohen Standard in Therapie und Diagnostik von Brustkrebs sicherzustellen. n Fachärztin für Psychiatrie/Psychotherapie, Die Struktur gilt angesichts der Vielzahl der beteiligten Krankenhäuser und Ärzte, Dr. med. Christine Hilse (psychoonkologi- zu Recht als beispielhaft in Rheinland-Pfalz“, betonte Alfred Ruppel. sche Versorgung), Koblenz.

2-09 27 „Ein Ort des Vertrauens

Katholisches Klinikum Koblenz feiert Pontifikalamt mit Weihbischof Peters zum 110-jährigen Bestehen des Foto: Lena Rusche Brüderhauses St. Josef Geschäftsführung, Direktorium und Seelsorge des Katholischen Klinikums Mit einem feierlichen Pontifikalamt mit dem Trierer Weihbischof Koblenz nutzten den Besuch zu einem ausführlichen Gespräch mit Weihbischof Jörg Michael Peters feierte das Katholische Klinikum Koblenz am Peters. 23. Juni, dem Gedenktag des Ordensgründers Peter Friedhofen, das 110-jährige Jubiläum des Koblenzer Brüderkrankenhauses St. Josef. Im Rahmen des Gottesdienstes segnete Weihbischof Peters eine neu geschaffene Ikone, die den Ordensgründer in der Gemeinschaft wichtiger Vorbilder und Begleiter auf seinem Lebensweg zeigt.

28 2-09 Katholisches Klinikum Koblenz

„Ein Ort des Vertrauens und der Zuwendung“

Bruder Alfons Maria Michels, Markus Leineweber und Weihbischof Peters

Musikalisch begleitet wurde das Pontifikalamt von den Trierer Sängerknaben unter Leitung von Stefan Frenster. Fotos: Martin Fuchs

ie Ikone will uns Peter Welt, indem er die Menschen an Christus der Benediktinerinnenabtei St. Scholastika Friedhofen und sein Werk herangeführt hat – genau, wie auch eine auf Burg Dinklage in Auftrag zu geben. „Die „Dnäher bringen“, erläuterte Ikone die Menschen Christus näher bringen Ikone soll ein Stück unseres Ordensgründers der Weihbischof in seiner Ansprache und will“, verdeutlichte der Weihbischof die Ver- Peter Friedhofen gegenwärtig machen und erinnerte an die Seligsprechung Peter Fried- bindung zwischen dem christlichen Auftrag ein Ort des Vertrauens und der Hinwendung hofens als „Apostel heilender Barmherzig- Peter Friedhofens und der Ikone. für Patienten und Besucher sein“, so Leine- keit“ vor 24 Jahren in Rom. Er dankte „für Für Markus Leineweber, einer der beiden weber. das kostbare Erbe Peter Friedhofens, Christus Hausoberen des Katholischen Klinikums, war Musikalisch gestaltet wurde der Gottes- in seinem Nächsten zu begegnen“, das bis das Jubiläum in diesem und das im nächsten dienst von den Trierer Sängerknaben, die im heute in dem Orden der Barmherzigen Brü- Jahr stattfindende 25-jährige Jubiläum der Jahr 1962 von Bruder Basilius Wollscheid ge- der weiterlebt. „Peter Friedhofen tat einen Seligsprechung Peter Friedhofens, der geeig- gründet wurden und heute unter der Leitung unbezahlbar wichtigen Dienst in unserer nete Anlass, dieses geistliche Kunstwerk in von Stefan Frenster stehen. Lena Rusche

2-09 29 Gott wollte den Menschen persönlich begegnen, von Angesicht zu Angesicht.

Deshalb hat er seinen Sohn gesandt; hat er seiner Bot- schaft ein Gesicht verliehen, sie mit Fleisch versehen.

In Jesus Christus hat er die Menschen leibhaftig angesprochen – wurde selber leibhaftig ansprechbar, angreifbar, berührbar.

Immer wieder haben sich in Jesus Christus die Wege Gottes und die der Menschen gekreuzt – durchkreuzt.

Die Begegnung mit dem fleischgewordenen Gott hat Menschen verändert; hat sie sehen und erkennen lassen, sich selbst und die Welt.

Eine Einsicht, die Menschen begeisterte, ängstigte, froh oder wütend machte; eine Erkenntnis, die Rettung, aber auch Enttäuschung und Betroffenheit über die eigene Unzulänglichkeit mit sich bringen konnte.

Die persönliche Begegnung mit dem fleischgewordenen Gott hat Menschen dazu gebracht, völlig neue Wege zu gehen.

Menschen haben die Botschaft aufgenommen und ihr ein Gesicht, ihr Gesicht verliehen, haben sie mit Fleisch versehen, mit ihrem Fleisch, und sind so selber zu Trä- gern der Botschaft Gottes geworden und haben die Welt verändert – bis heute. Der Selige Br. Peter Friedhofen war so ein Mensch. In besonderer Weise ist es ihm gelungen, den Menschen das Gebot der Nächstenliebe erfahrbar werden zu lassen. So wie er, sind wir alle dazu berufen, der frohen Botschaft unser ganz eigenes Gesicht zu verleihen. Wir alle tun es bereits dort, wo wir uns in den Dienst am Nächsten stellen. Wo uns dies gelingt, wird jeder von uns zu einer Ikone der Gegenwart Gottes in dieser Welt.

Foto: Martin Fuchs Markus Leineweber

30 2-09 2-09 31 info Blickpunkt: Magen- und Ihre Ansprechpartner • Darmkrebs Darmgesundheit Dr. med. Ulrich Pannewick Ein gesunder Magen- und Darmtrakt ist zentral für unser Chefarzt Innere Medizin, Wohlbefinden und die Leistungskraft des ganzen Körpers. Die Gastroenterologe, Ver- häufigsten Erkrankungen in diesem Bereich sind Durchfall, antw. Arzt des Kooperati- Hämorrhoiden, Darmkrebs oder Verstopfung. Obwohl jeder ven Darmzentrums dritte Deutsche betroffen ist, werden diese Themen in der • Hämorrhoiden Öffentlichkeit weitgehend tabuisiert. Um dem entgegenzu- Dr. med. Michael wirken, hat das St.-Marien-Hospital Marsberg an vier Abenden Bucher Patienten und Interessierte eingeladen, sich über verschiedene Chefarzt Allgemein- und Krankheitsbilder des Verdauungstraktes zu informieren. Visceralchirurgie, chirur- gischer Proktologe enn der Magen- und nerseits Patienten und Interessierte über aktu- Darmtrakt erkrankt elle medizinische Erkenntnisse und Therapie- • Verstopfung und ist, leidet der ganze verfahren informieren, andererseits aber auch chronischer Durchfall „W Dr. med. Christiane Mensch. Patienten fühlen sich oft in ihrem die Gelegenheit zum offenen Gespräch mit Alltag stark eingeschränkt und es fällt nicht den Experten ermöglichen“, so Pannewick Schütte immer leicht, darüber zu sprechen“, erläutert weiter. Gerade der Austausch mit den Patien- Oberärztin Innere Medi- Dr. med. Ulrich Pannewick, Ärztlicher Direk- ten liegt den Medizinern dabei besonders am zin, Gastroenterologin tor des St.-Marien-Hospitals und Chefarzt der Herzen. Tabuthemen wie Hämorrhoiden oder Inneren Medizin. Die moderne Medizin bietet chronischer Durchfall werden zu häufig tot- • Ernährung bei eine Vielzahl an unkomplizierten Präven- geschwiegen, glaubt die Krankenhausführung Magen- und Darm- tions- und Behandlungsmöglichkeiten, um und möchte sie daher aus dem Schatten ho- erkrankungen Risiken vorzubeugen, Krankheiten zu hei- len. Denn je besser Patienten informiert sind, Irmgard Lammers len und belastende Situationen im Alltag zu desto frühzeitiger kann mit der Behandlung Ernährungs- und lindern. „Wir möchten im Rahmen unserer begonnen werden und desto größer sind die Diabetesberaterin Veranstaltungsreihe zwei Ziele erreichen: ei- Heilungschancen. Dies trifft im Besonderen

auf Darmkrebserkrankungen zu, die im St.- Marien-Hospital durch die Zugehörigkeit zum Kooperativen Darmzentrum häufig behandelt werden. Eine regelmäßige Darmkrebsvor- sorgeuntersuchung sollte daher ab dem 40. Lebensjahr so selbstverständlich sein, wie der halbjährliche Zahnarztbesuch, mahnen die Mediziner. „Wir verfügen am St.-Marien-Hospital über eine sehr hohe Fachkompetenz in un- seren Schwerpunktbereichen Innere Medizin und Chirurgie und wollten den Bürgern und Bürgerinnen die Möglichkeit geben, davon zu profitieren“, begründet Heinrich Lake, Hausoberer das Informationsangebot des (von links) Dr. med. Michael Bucher, Chefarzt der Allgemein- und Visceralchirurgie, Krankenhauses. Auch nach Abschluss der Ver- Dr. med. Christiane Schütte, Oberärztin Innere Medizin, Irmgard Lammers, anstaltungsreihe bietet das Krankenhaus da- Diabetesberaterin und Dr. med. Ulrich Pannewick, Chefarzt Innere Medizin, stan- her an, sich von den Referenten über konkrete den Patienten und Interessierten an vier Abenden im St.-Marien-Hospital Rede Krankheitsbilder beraten zu lassen. und Antwort. Yvonne Antoine

32 2-09 St.-Marien-Hospital Marsberg

Gemeinsam in die Zukunft Das Marsberger Direktorium arbeitet in neuer Konstellation: Seit 1. Mai verantworten Siegfried Rörig als Kaufmännischer Direktor den Bereich Finanzen und Verwaltung sowie Klaus Niggemann als Pflegedirektor die Gesundheits- und Krankenpflege.

as neu zusammengesetzte Direk- aufzustellen. „Mit den beiden neuen Direkto- Direktorium Marsberg: Klaus Niggemann, torium des St.-Marien-Hospitals riumsmitgliedern ist die Kontinuität unserer Pflegedirektor, Heinrich Lake, Hausobe- Marsberg war bereits ein einge- bisherigen Arbeit gewahrt“, freut sich Hein- rer, Siegfried Rörig, Kaufmännischer D Direktor, und Dr. med. Ulrich Pannewick, spieltes Team, bevor die gemeinsame Arbeit rich Lake, Hausoberer, über die Ernennung. Ärztlicher Direktor, (v.l.) bilden gemein- überhaupt begann. Denn in dem Leitungsgre- „Besonders die konstruktive Zusammenarbeit sam das Direktorium des St.-Marien-Hos- mium des Krankenhauses begegnen sich lang- mit dem Brüderkrankenhaus St. Josef können pitals Marsberg. jährige Kollegen: Siegfried Rörig, seit 2003 wir noch effektiver fortsetzen.“ stellvertretender Kaufmännischer Direktor des Rörig und Niggemann hatten bereits Redaktion Marsberg: Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn und Anfang des Jahres maßgeblich an der Ent- Yvonne Antoine (verantwortlich) seit 2000 Personalleiter beider Krankenhäuser wicklung eines Zukunftskonzeptes für das Kontakt: St.-Marien-Hospital Marsberg, in Paderborn und Marsberg, hat zum 1. Mai St.-Marien-Hospital mitgewirkt. Ziel der Di- Marienstr. 2, 34431 Marsberg, www.bk-marsberg.de, die Position des Kaufmännischen Direktors im rektoriumsarbeit wird sein, die medizinische Telefon: 05251/702-22 55 e-Mail: [email protected] St.-Marien-Hospital Marsberg übernommen. und pflegerische Kompetenz in den nächsten Gemeinsam mit Klaus Niggemann, der bereits Jahren weiter auszubauen, wie der Ärztliche seit 1997 Pflegedirektor des Brüderkranken- Direktor, Dr. med. Ulrich Pannewick erläu- kurz und knapp haus St. Josef Paderborn ist und ebenfalls zum tert: „Neben der Sicherung der medizinischen Jubilare 1. Mai die Pflegedirektion in Marsberg über- Grundversorgung vor Ort werden wir ein wei- 20-jähriges Jubiläum: nommen hat, arbeitet das neue Direktorium terführendes Angebot in den Schwerpunktdis- Andrea Seewald daran, das St.-Marien-Hospital mit einem ziplinen Innere Medizin und Chirurgie etab- Maria Thanninger modernen Management für die Zukunft sicher lieren.“ Yvonne Antoine

2-09 33 Gebündelte Ulrich Pannewick. „Besonders junge Ärzte suchen Ausbildungsstätten, die modern und Fachkompetenz zukunftsorientiert arbeiten. Wir sind zwar Dr. med. Ralf Beyer hat die Prüfung zum neuen gemeinsamen ein kleines Haus, erbringen aber in unseren Schwerpunktdisziplinen Spitzenleistungen, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie erfolgreich von denen unsere Patienten wie unsere Ärzte absolviert sowie die Zusatzbezeichnung Spezielle Unfallchirurgie in der Ausbildung profitieren.“ erworben. Yvonne Antoine

ie Behandlung von Verletzungen an orthopädisch-unfallchirurgischen Leis- und Verschleißerkrankungen der tungen illustrieren, denn in Deutschland ist DHaltungs- und Bewegungsorgane mit einer Verdopplung allein der Osteoporo- stellt in einer immer älter werdenden Gesell- se-bedingten Oberschenkelhalsfrakturen von schaft eine große Herausforderung für das jetzt 130.000 auf 260.000 im Jahr 2040 zu Gesundheitssystem dar. Die medizinischen rechnen.“ Um in Marsberg eine hoch mo- Fachgesellschaften haben dieser Entwick- derne Versorgung anbieten zu können, hat lung Rechnung getragen und eine neue sich Beyer nun erfolgreich weitergebildet, Ausbildung zum gemeinsamen Facharzt für die Facharztprüfung zum Orthopäden und Orthopädie und Unfallchirurgie beschlossen. Unfallchirurgen abgelegt sowie die Zusatz- Dr. med. Ralf Beyer, Chefarzt der Unfallchi- bezeichnung Spezielle Unfallchirurgie er- rurgie am St.-Marien-Hospital Marsberg, worben. „Damit können wir nun ein noch weiß um die Bedeutung dieser Zusammenle- breiteres Behandlungsspektrum anbieten gung zweier Fachbereiche, die international und sind vor allem für die Zukunft bestens schon lange Standard ist: „Am Beispiel der aufgestellt“, betont auch der Ärztliche Di- Osteoporose lässt sich der steigende Bedarf rektor des St.-Marien-Hospitals, Dr. med. Dr. med. Ralf Beyer

News & Facts

Günter Mosen von Bundesminister Olaf Scholz erneut in Beirat für Teilhabe behinderter Menschen berufen

it Wirkung zum 1. Juli 2009 hat Arbeitnehmer, der Arbeitgeber, der Behinder- Olaf Scholz, Bundesminister für tenorganisationen, der Länder, der kommu- M Arbeit und Soziales, den Vorsit- nalen Selbstverwaltungskörperschaften, der zenden der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter, der Bundesanstalt für Ar- Werkstätten für Behinderte e.V. und Mitglied beit, der gesetzlichen Kranken-, Renten- und des Geschäftsführenden Vorstands des BBT Unfallversicherungen, der Sozialhilfeträger, e.V., Günter Mosen, erneut in den Beirat für der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege, der die Teilhabe behinderter Menschen berufen. Einrichtungen zur beruflichen und medizini- Der Beirat unterstützt und berät das Bundes- schen Rehabilitation sowie der Ärzteschaft. ministerium für Arbeit und Soziales in Fra- gen der Teilhabe behinderter Menschen und bei Aufgaben der Koordinierung (§ 64 SGB IX). Ferner wirkt er mit bei der Förderung Weitere Informationen: von Rehabilitationseinrichtungen. Der Beirat Günter Mosen www.einfach-teilhaben.de besteht mit 48 Mitgliedern aus Vertretern der

34 2-09 Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Montabaur

Ausgegangen wurde von maximal 250 Interessiert, engagiert neuen Typisierungen, die erreicht werden wollten. Ein Ziel, was im Nachhinein zum schmunzeln anregt, denn das Ergebnis der und erfolgreich drei Tage harter Arbeit erstreckt sich über n der ersten Februarwoche schafften die Koblenz sowie aus dem Krankenhaus Mon- 1.000 neu typisierte Menschen und mehrere Schülerinnen des Oberkurses der Ge- tabaur führten zusammen mit der Stefan tausend Euro Geldspenden. I sundheits- und Krankenpflegeschule Morsch Stiftung ein Projekt durch, welches Die Schülerinnen führten das Projekt Koblenz und Montabaur etwas, was alle vor- zum Ziel haben sollte, möglichst viele neue zum größten Teil in Eigenregie durch, erhiel- herigen Erwartungen bei weitem übertraf. Die potentielle Stammzellspender für Leukämie- ten durch ihren Kursleiter Bernd Westbomke, Auszubildenden des Katholischen Klinikums kranke zu gewinnen. die Stefan Morsch Stiftung und die jeweiligen Mitarbeiter in den Krankenhäusern jegliche Unterstützung, die sie brauchten. Die Schülerinnen trafen an den Ent- nahmetagen im Krankenhaus Marienhof und Brüderhaus, der Universität Koblenz- Landau sowie dem Krankenhaus Montabaur auf viele interessierte, hilfsbereite und en- gagierte Menschen, die bereit waren, durch eine Blut- oder Geldspende zu helfen. Der Kurs und alle Beteiligten dieses Projekts sind stolz auf ihre Leistung, denn wenn auch nur einem Leukämiekranken durch diese Aktion geholfen werden kann, Schülerinnen des Kurses O/06, Bernd Westbomke und Elisabeth Therhoven, Mitarbeiterin der Stefan-Morsch-Stiftung hat sich ihre Arbeit voll und ganz gelohnt. Ann-Katrin Schleppegrell

Musiktipp Playing for Change Songs around the World Trackliste: eim Stöbern in Napster – und ich mit einer kleinen Aufnahmecrew zurück und 02. Playing for Change – One Love 03. Playing for Change – War/No More Trouble stöbere oft in Napster – stieß ich auf konserviert Ridleys Song von der Straße weg 04. Playing for Change – Biko eine Version des vielfach gecoverten auf Video und Tonträger. Fast vier Jahre lang 05. Playing for Change – Don‘t Worry B 06. Afrofiesta – Talkin‘ Bout a Revolution „Stand by me“, die mich Ben. E. Kings Ori- reist er nun um die ganze Welt, nimmt ir- 07. Keb‘ Mo‘ – Better Man ginal vergessen ließ. Gänsehautmusik pur! gendwo eine weitere Spur dieses Titels auf und 08. Playing for Change – Chanda Mama Gefunden hatte ich den Titel zusammen mit mischt das Ganze letztendlich zu einem kom- 09. The Omagh Community Youth Choir – Love Rescue Me etlichen bekannten, aber auch unbekannten pletten Song zusammen: Rund drei Dutzend 10. Playing for Change Band – A Change Is Songs auf einem Album „Playing for Change Straßenmusiker aus völlig verschiedenen Kul- Gonna Come – Songs around the World“, mit dem ich ab- turkreisen, einer besser als der andere, tragen solut nichts anzufangen wusste. Ein Besuch ihren Teil dazu bei. ten, auf oft landesüblichen Instrumenten. bei Google brachte dann viele Treffer mit einer Auf die gleiche Weise nimmt Johnson die Unter den rund 100 Mitwirkenden findet man ganzen Anzahl von Video-Clips. beiden Marley-Titel „One Love“ und „War/ mit Keb’ Mo’, Manu Chao und Bono nur drei Playing for Change ist ein Projekt des No more Trouble“, Tracy Chapmans „Talkin’ alte Bekannte. Filmproduzenten Mark Johnson (Oscar-Preis- about a Revolution“, „Biko” von Peter Die Scheibe ist ein absolutes Muss für all träger mit „Rain Man“). In Santa Monica und eine Reihe anderer Titel auf und fasst sie die, die „DSDS“ und den „Eurovison Song wird er auf den Straßenmusiker Roger Ridley zu dem CD + DVD-Album „Playing for Change Contest“ für alles, nur nicht für Kulturgut aufmerksam, der in der Öffentlichkeit seine – Songs around the World“ zusammen – wie halten. Und das Ganze dient auch noch einem Version von „Stand by me“ zum Besten gibt. erwähnt, fast ausschließlich unbekannte, aber guten Zweck: Mit dem Erlös werden Projekte Fasziniert von dem Gehörten kommt Johnson geniale Straßenmusiker aus allen Kontinen- in der dritten Welt finanziert. Otmar Lohner

2-09 35 Endosonographie – Stoma – ein neue Diagnostikmethode verschwiegenes ermöglicht präzise Einblicke in Problem m 19. März 2009 konnte Peter das Innere des Körpers Stumm, Stomatherapeut im A Hause, zusammen mit Uwe Papenkordt und Hans-Peter Klein von der Firma Coloplast insgesamt 27 Teilnehmer aus Krankenhäusern, Pflegediensten und Alteneinrichtungen zu einer qualifizierten Fortbildung zum Thema Stomaversor- gung begrüßen. Uwe Papenkordt verstand

Peter Stumm, Uwe Papenkordt, Renate Sillich, Hans-Peter Klein

es, einen interessanten Bogen von den An- fängen bis zu den heutigen Möglichkeiten Übergabe des Endosonographiegeräts an die Chefärzte der Inneren Medizin (von links) Dr. Reuter (Chefarzt Innere Medizin), Frank Keller (stellv. Kaufm. Direktor), der Stomaversorgung zu spannen. Durch Klaus Mies (Vorsitzender des Fördervereins), Hans-Jürgen Koller (Hausoberer), seine langjährige Arbeit in der Pflege und Dr. Faust (Chefarzt Innere Medizin) seine derzeitige auch weiterhin praktische Tätigkeit für Stomapatienten konnte er ie Abteilung Innere Medizin und Medizin den Vorteil, dass Raumforderungen den Anwesenden viele Tipps und Tricks das Magen-Darm-Zentrum des schnell und präzise abgeklärt werden und Tu- bei der Versorgung von Stomata mitteilen. D Krankenhauses der Barmherzigen moren des Magen-Darmtraktes wie der Spei- Manche Lösung war sehr einfach, wenn Brüder Montabaur erweitern mit der Endoso- seröhre, des Magens, der Bauchspeicheldrüse, man das Problem durch den Patienten nographie ihr diagnostisches Spektrum. Die aber auch des Mastdarms frühzeitig in ihrem darstellen ließ, da eine Pflegeperson einen Endosonographie ist Bestandteil der neues- aktuellen Stadium erfasst werden können. anderen Arbeitswinkel zum Stoma hat und ten Generation von Ultraschallgeräten und Die endoskopische Ultraschalluntersu- somit gar nicht einen bestimmen Druck stellt eine Kombination von Endoskopie und chung spielt auch in der Lungenheilkunde oder Zug ausüben kann. Dieser durch Uwe Sonographie dar. Eingesetzt wird dieses Gerät (Pneumologie) eine wichtige Rolle. Tumoren Papenkordt dargebotene andere Blick- sowohl für den Bauchultraschall (Abdomen- der Lunge mit Ausbreitung über die Lymphkno- winkel machte die Fortbildung zu einer sonographie) und Gefäßultraschall (Duplex), ten können mithilfe dieser Ultraschallmethode höchst spannenden und ansprechenden als auch für den Herzultraschall (Echocardi- von der Speiseröhre her dargestellt werden. Zu- Angelegenheit. Alle Teilnehmer konn- ographie) und TEE (transösophagealer Ult- dem ist es möglich, schon während der Unter- ten eine Menge nützlicher Anregungen raschall). Ähnlich wie eine Magenspiegelung suchung krankhaft vergrößerte Lymphknoten in ihre Krankenhäuser, Altenheime oder oder Darmspiegelung ist es hiermit möglich, aus diagnostischen Gründen zu punktieren. Pflegedienste mitnehmen. Für das Stoma- über einen flexiblen Schlauch, bei dem sich Sowohl die Innere Medizin als auch das Arbeitsgemeinschaftsteam ist bereits klar, an der Spitze ein Schallkopf befindet, auch interdisziplinäre Magen-Darm-Zentrum kön- dass es eine Wiederholung dieser Fortbil- die tieferen Schichten der inneren Organe zu nen von nun an ihren Patienten eine inno- dung unbedingt geben sollte. beurteilen – das heißt nicht nur auf die Ma- vative diagnostische Technik zur Verfügung genwand zu schauen, sondern auch durch stellen. Ein herzlicher Dank geht in diesem Redaktion Montabaur: diese hindurch. So können Bereiche hinter Zusammenhang an den Förderverein mit dem Renate Sillich (verantwortlich) einer Verdickung oder die Beschaffenheit des Vorsitzenden Klaus Mies, Stadtbürgermeis- Kontakt: Krankenhaus der Barmherzigen Gewebes hinter einer erkrankten Stelle sicht- ter der Stadt Montabaur, der den Kauf dieses Brüder Montabaur, Koblenzer Straße 11-13, 56410 Montabaur, www.bk-montabaur.de, bar gemacht werden. Das bietet den Patienten medizinischen Geräts mit 30.000 Euro unter- Telefon: 02602/122-701, Fax: 02602/122-737, insbesondere im Rahmen der präventiven stützt hat. Christine Daichendt e-Mail: [email protected]

36 2-09 Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Montabaur

strukturieren. Denn diese Station behandelt Patienten aus den Fachabteilungen Visceral- Aus 2 mach 1 und chirurgie, HNO, Kinder, der Chirurgie und organisiere die Zukunft Urologie. Zeitweise werden auch internistische Patienten hier versorgt, wenn der Platz auf ange hatten die Mitarbeiter auf die- legt worden, aber erst durch die Schaffung des den originären Stationen nicht ausreicht. Der sen Augenblick gewartet, jetzt war es gemeinsamen Stützpunkts ist es jetzt möglich, neue Stützpunkt ist direkt an ein Versorgungs- L soweit: Aus zwei weit lager gekoppelt, so dass es kurze auseinander liegenden Dienst- Wege für die Beschaffung von zimmern wurde ein gemein- Verbrauchsmaterialien gibt. Die samer Stationsstützpunkt der Inneneinrichtung wurde so hell Station 5. und freundlich wie möglich ge- Als 1988 das Haus in der staltet, um ein gutes Umfeld für Gruppenpflege konzipiert -wur die Arbeit zu schaffen. Am 11. de, wurde dieses System als ein März konnte nach einer guten großer Fortschritt zu kleinen Zusammenarbeit der verschie- Patienteneinheiten und über- denen am Umbau beteiligten schaubaren Teams propagiert. Berufsgruppen, die auch man- Doch mit den Jahren zeigte es ches Problem lösen mussten, sich, dass die Veränderungen im der Stationsstützpunkt bezogen Gesundheitswesen andere Be- werden. Die Mitarbeiter sind dingungen mehr unterstützten Gruppenbild nach der Einsegnung des Stationsstützpunktes der Sta- nach den ersten Wochen im und so wurde die kleine Einheit tion 5 – Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Station, Pater Rudolf neuen Heim sehr zufrieden und zu einer Jongelage zwischen Chrysostomus Grill und ein kleiner Patient so manch eine weitere kleine notwendiger Besetzung und Einheit hofft jetzt darauf, dass Personalressourcen. 2007 waren bereits for- die Organisationsabläufe beider Flure und da- sie als Nächste in die Zukunft starten kann. mal die beiden Stationsteams zusammenge- mit auch mehrerer Fachabteilungen neu zu Renate Sillch

von Schloss Montabaur den niedergelassenen Diagnose Darmkrebs Ärzten aus der Umgebung vorgestellt. Nach der Begrüßung machte Dr. med. Harald Faust, Neuer Patientenordner des Chefarzt der Inneren Medizin am Kranken- Magen-Darm-Zentrums vorgestellt haus der Barmherzigen Brüder Montabaur, mit seinem Vortrag zu Möglichkeiten der Di- ährlich erkranken etwa 70.00 Menschen Das Magen-Darm-Zentrum des Krankenhau- agnostik den Auftakt. Anschließend referierte an Darmkrebs – einer der häufigsten ses der Barmherzigen Brüder hat aus diesem Dr. med. Christian Gustmann vom Institut JKrebserkrankungen in Deutschland. Die Grund einen umfangreichen Therapie-Ordner für Pathologie und Zytologie, Limburg, über Diagnose Darmkrebs trifft die Patienten meist für die betroffenen Patienten entwickelt und das colorektale Karzinom aus Sicht des Pa- völlig unvorbereitet und lässt sie hilflos zurück. möchte damit optimale und patientengemäße thologen. Ein weiterer geladener Referent, Aufklärung gewährleisten. Dr. med. Jochen Heymanns von der Praxis für Der Patientenordner infor- Hämatologie und Onkologie in Koblenz, in- miert ausführlich über die formierte ausführlich über die Möglichkeiten klinikspezifischen Angebote der perioperativen Chemotherapie bei lokal und hält die Kontaktdaten fortgeschrittenen Rektumkarzinomen. Den der Ansprechpartner im Be- abschließenden Vortrag über die modernen handlungsteam und hilfrei- operativen Therapieverfahren hielt Dr. med. che Adressen aus der Region Michael Düsseldorf, Chefarzt der Visceralchi- bereit. Im Rahmen einer rurgie am Krankenhaus. Nach der Stärkung Fortbildungsveranstaltung am Büffet nutzten noch viele Teilnehmer die mit dem Thema „Colo- Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit rektale Neoplasien – eine den niedergelassenen Kolleginnen und Kolle- (v.l.) Dr. med. Harald Faust, Hans-Jürgen Koller, interdisziplinäre Herausfor- gen sowie den Referenten und Mitarbeitern des Dr. med. Christian Gustmann, Dr. med. Michael Düsseldorf, Dr. med. Jochen Heymanns derung“ wurde dieser Pati- Krankenhauses der Barmherzigen Brüder. entenordner im Rittersaal Hans-Jürgen Koller

2-09 37 Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn

info Betrieb 01 Das Brüderkrankenhaus verfügt über eine PET/CT der neuesten Genera- tion der Firma Philips. Für Dr. med. Jens Czyborra-Brinkmann, Leiter der Klinik für Strahlentherapie, und Franz Heidgen, Leitender MTRA, ist es damit möglich, ein dreidimensionales Ganzkörperbild in nur 15 Minuten zu erstellen.

Vortragende für die Niedergelassenen und Kli- nikärzte in der Region zu gewinnen“, ergänzt Dr. Martin Meyer, Kaufmännischer Direktor. Dem Publikum aus ganz Ostwestfalen- Lippe präsentierten 15 Redner einen Tag lang neueste Erkenntnisse zur PET/CT in der On- kologie und Neurologie. Ihr Fazit: Die PET/CT ist integraler Bestandteil sowohl der onkolo- gischen als auch zunehmend der neurologi- Dem Tumor auf schen diagnostischen Kette und daraus nicht mehr wegzudenken. Ein eigener Workshop befasste sich auch mit den Kostenträger-Ge- der Spur sichtspunkten und diskutierte die politischen und finanziellen Dimensionen der PET. Das PET/CT am Brüderkrankenhaus Durch die gleichzeitige Darstellung der exakten Anatomie in Verbindung mit den da- bietet modernste onkologische Diagnostik hinterliegenden Stoffwechselvorgängen ist es in Ostwestfalen-Lippe mit der PET/CT bei vielen Tumoren möglich, die Ausdehnung von Tumorerkrankungen Das Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn hatte 15 Redner ungleich genauer und in vielen Fällen auch aus Deutschland und der Schweiz zum PET-Symposium in Bad früher darzustellen. Diese Methode hilft in Driburg eingeladen, neueste Erkenntnisse aus Wissenschaft und entscheidender Weise dem Therapeuten bei der Therapieplanung, was im besonderen Maße für Forschung zum Thema PET/CT und ihren Nutzen für die Therapie die Strahlentherapie zutrifft. Zudem ermöglicht onkologischer und neurologischer Erkrankungen zu präsentieren. das Gerät auch neue Einblicke in die Hirnfunk- tion und hilft beispielsweise bei der Unterschei- ie onkologische Diagnostik ge- sef in Paderborn mit dem derzeit modernsten dung verschiedener Formen der Demenz. winnt im Zuge steigender Zahlen Gerät eingesetzt. „Neben der Tumordiagnostik, die nach Dan Krebsneuerkrankungen zuneh- Im Rahmen des PET-Symposiums wur- wie vor einen Großteil unserer Arbeit aus- mend an Bedeutung. Die Einführung der den vom Brüderkrankenhaus namhafte Wis- macht und beständig weiter ausdifferenziert Computertomographie in den 70er-Jahren senschaftler und Forscher aus Deutschland wird, setzt die neuere Forschung ihre Hoff- hat die bildgebende Diagnostik von Tumorer- und der Schweiz nach Ostwestfalen-Lippe ein- nung darauf, die Erkrankungen des Gehirns krankungen revolutioniert. Mit der Kombina- geladen. „Die sich rasant entwickelnde Medi- zu differenzieren, um darauf aufbauend eine tion eines nuklearmedizinischen Verfahrens, zin gerade innerhalb der Tumorbehandlung gezielte Therapie zu ermöglichen“, beschreibt nämlich der Positronen-Emmissions-Tomo- erfordert es, immer auf dem aktuellen Stand der Leitende Arzt der Klinik für Nuklearmedi- graphie mit der Computertomographie, des der Wissenschaft und Forschung zu sein, um zin, Dr. med. Jens Czyborra-Brinkmann. „Wir sogenannten PET/CT, ist es heutzutage mög- unseren Patienten eine optimale Therapie ga- hatten die Gelegenheit, neue Ansätze zu dis- lich, die punktgenaue Lokalisierung einer rantieren zu können“, erläutert Dr. med. Horst kutieren und uns fachlich aus unterschiedli- Erkrankung im gesamten Organismus ein- Leber, Ärztlicher Direktor des Brüderkranken- chen Blickwinkeln auszutauschen. Daher war schließlich ihres Stoffwechsels in verschiede- hauses, die Motivation zu dieser Fortbildungs- das PET-Symposium eine Bereicherung für nen Facetten darzustellen. Die PET/CT wird veranstaltung. „Wir sind daher sehr froh, die Diagnostik in Ostwestfalen-Lippe.“ seit 2007 auch am Brüderkrankenhaus St. Jo- dass es uns gelungen ist, derart hochkarätige Yvonne Antoine

38 2-09 Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn Jahre Psychoonkologie am Das „Psychosoziale Netzwerk Onkologie“ stellte sich mit verschiedenen Informati- 5Brüderkrankenhaus onsständen erstmals der Öffentlichkeit vor.

Das Brüderkrankenhaus St. Josef feierte am 6. Mai 2009 die Einführung der Psychoonkologie in das Behandlungsangebot vor fünf Jahren: Seit Mai 2004 werden Krebskranke und ihre Ange- hörigen, die in einer schwierigen Lebensphase Hilfe benötigen, psychoonkologisch unterstützt. Anlässlich des Jubiläums stellte sich auch das „Psychosoziale Netzwerk Onkologie“ erstmals der Öffentlichkeit vor. In Vorträgen und einer Podiumsdiskussion wurden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der psychoonkologischen Versorgung thematisiert.

n Deutschland gibt es jährlich mehr als Paderborn. Aufgrund dieses Medizinverständ- ersten Jahre, blickt sie nun auf eine klare Ver- 400.000 Krebsneuerkrankungen, wie nisses setzte sich Leber schon frühzeitig für sorgungsstruktur für die Klinikpatienten, eine I Studien des Robert Koch-Instituts bele- eine psychoonkologische Betreuung im Brü- wachsende Nachfrage und ein gut funktionie- gen. Hinter dieser Zahl stehen Patienten, die derkrankenhaus ein, die im Rahmen eines rendes Netzwerk mit externen Kooperations- mit einer oft lebensverändernden Diagnose OWL-weiten Projekts der SULO-Stiftung (spä- partnern: „Gerade die Zusammenarbeit mit konfrontiert werden. „Onkologische Patienten ter Carina-Stiftung) seit Mai 2004 durch Di- den verschiedenen professionellen Anbietern benötigen nicht nur individuelle medizini- plompsychologin Ruth Wiedemann realisiert psychosozialer Unterstützung für Krebspatien- sche Therapiemaßnahmen, sondern häufig werden konnte. ten und ihre Angehörigen in Paderborn und professionelle psychologische Betreuung, die Die Berlinerin wechselte vor fünf Jahren Umgebung, ermöglicht es, dass Patienten und über die allgemeine ärztliche Qualifikation in die Paderstadt mit dem Ziel, nicht nur die Angehörige sowohl während der stationären hinausgeht“, so Dr. med. Horst Leber, Chefarzt Psychoonkologie zu etablieren, sondern all- Behandlung, als auch nach ihrer Entlassung der Klinik für Strahlentherapie und Ärztlicher gemein die psychologische Patientenbetreu- umfassende Hilfe erfahren.“ Die gute Koope- Direktor des Brüderkrankenhauses St. Josef ung zu verbessern. Nach der Aufbauarbeit der ration und Vernetzung inner- und außerhalb

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der Klinik wurde auch auf der Festveranstal- tung deutlich: Rund 140 Teilnehmer nutzten den Tag, um Informationen zu sammeln und sich auszutauschen. Die Bedeutung und der steigende Bedarf an psychoonkologischer Ver- sorgung standen dabei außer Frage. „Mit Veränderungen des medizinischen Profils geht auch eine Veränderung der Nach- frage nach psychologischen Unterstützungs- leistungen einher“, beschreibt Wiedemann die Entwicklung der vergangenen Jahre. Die steigende Nachfrage hat dazu geführt, dass in- zwischen zwei weitere Kolleginnen zum Team gehören. Gemeinsam bilden sie den Psycho- logischen Fachdienst am Brüderkrankenhaus und haben damit das Angebot über die Onko- logie hinaus erweitet. Weitere Arbeitsschwer- punkte sind die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen und nach akuter Traumatisierung wie beispielsweise einem schweren Unfall. „Nach fünf Jahren sind wir Projektgruppe: Das Modell der Pflegeschülerinnen (v. l.) Christine Umlauf, Antje Kam- unserem Ziel, die psychologische Versorgung penga, Julia Balkenhol, Maria Töws und Franziska Straub für Abschiedszimmer auf den unserer Patienten zu verbessern, ein bedeu- Stationen wird im Brüderkrankenhaus nun verwirklicht. tendes Stück näher gekommen“, resümiert Horst Leber. „Bleibt zu hoffen, dass auch die Gesundheitspolitik diese Linie weiter mit verfolgt.“ Fürsorge für die Seele Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn rückt Seelsorge ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

Leben und Tod, Krankheit und Heilung. Im Krankenhaus tref- fen Gegensätze menschlichen Lebens wie an keinem ande- ren Ort aufeinander. In diesem Spannungsverhältnis arbeiten Menschen, leben Patienten und entstehen Fragen, die an die Grundfeste unserer Existenz und unseres Glaubens rühren. Das Brüderkrankenhaus hat sich in verschiedenen Kleingrup-

Bruder Rainer Hellinger, Hausoberer pen diesen Fragen gestellt und bündelt die Ergebnisse nun in (links), und Dr. med. Horst Leber, Ärztli- einem Projekt, um eine eigene Abschieds- und Sterbekultur im cher Direktor (rechts), gratulierten den Dipl.-Psychologinnen Ruth Wiedemann Haus weiterzuentwickeln. Ein Zwischenbericht. und Elisabeth Kiefer (v.l.) zu fünf erfolg- reichen Jahren psychoonkologischer Arbeit am Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn.

40 2-09 Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn Olga Hartlieb, BKP 2009

Thomas Schäfers, Qualitätsmanager, und Elmar Marx (v.l.) sind auf Motivsuche für den Alles hat seine Zeit: Elmar Marx und Bru- Fotowettbewerb unter dem Motto „Den Tagen mehr Leben geben“. der Rainer mit dem Veranstaltungsplakat.

ie will ich leben? Wie will ich zwei Stationen gebaut werden. Menschen den Auftrag, uns nicht nur um die Körper der sterben? Wie viel Schmerz in besonderen Situationen, wenn sie bei- Menschen, sondern ebenso um ihre Seelen W kann ich ertragen, wenn ich spielsweise eine finale Diagnose verarbeiten zu sorgen. Dafür beschreiten wir auch neue einmal krank bin? Bereits seit gut zwei Jahren müssen, haben so die Möglichkeit, sich in Wege.“ nimmt sich das Brüderkrankenhaus auf Initia- privater Atmosphäre dem Konflikt zu stellen. Den Auftakt der Veranstaltungsreihe tive des Schulteams in zahlreichen kleinen Ar- „Im Krankenhausalltag liegen Tod und Le- bildete ein Fotowettbewerb unter dem Mot- beitsgruppen verstärkt Fragen des Lebens und ben oft nah beieinander. Dem möchten wir to der modernen Hospizbewegung: „Nicht seiner Endlichkeit an. Die Gründung eines Kli- uns ganz bewusst stellen Ethischen Auseinander- dem Leben mehr Tage, nischen Ethikkomitees im August vergangenen und die Endlichkeit allen setzungen Raum geben. sondern den Tagen mehr Jahres legte den Grundstein für eine dauerhafte Lebens ins Bewusstsein Leben geben.“ Die ein- ethische Auseinandersetzung im Klinikalltag. rufen“, erläutert Bruder Rainer Hellinger, gereichten Motive brachten ganz subjektiv Patienten, Mitarbeitende und Angehörige ha- Hausoberer. „Unser Ziel ist, zu einer aktiven zum Ausdruck, wodurch die Lebenszeit an ben so die Möglichkeit, Beratung und Unter- Auseinandersetzung anzuregen.“ Qualität und Intensität gewinnen kann. stützung in ethischen Konfliktsituationen zu Neben Gesprächskreisen für Trauernde „Wir wünschen uns, viele Menschen zu er- erhalten. „Inzwischen wurden Moderatoren und Schmerzseminaren, die von Patienten mutigen, die Endlichkeit des Lebens neu zu ausgebildet, die konkrete Fallbesprechungen bereits intensiv genutzt werden, gibt es nun betrachten“, so Bruder Rainer. „Mit Bewusst- im Haus begleiten“, erläu- zusätzlich eine dauer- sein und voller Freude über jeden Tag.“ tert Elmar Marx, Leiter des Eine eigene Abschieds- hafte Veranstaltungsreihe Yvonne Antoine Komitees und stellvertre- und Sterbekultur prägen. im Krankenhaus zu ethi- tender Hausoberer. „Dabei geht es zum Beispiel schen Fragen und Themen wie Krankheit, um die Frage, ob alles, was moderne Medizin Sterben und Tod. Regelmäßige kulturelle leisten kann, sie auch leisten sollte. Oder ob ein Abendveranstaltungen aus den Bereichen Zweibettzimmer genügend Privatsphäre für ei- Kunst, Literatur, Musik, aber auch Infor- nen sterbenden Menschen bietet.“ mationen zum Sterberecht bieten dabei die Die letzte Frage hat Ulrich Griegoleit, Möglichkeit, allein oder in der Gruppe ei- kurz und knapp stellvertretender Schulleiter, in seinem Un- nen Einstieg in die Auseinandersetzung zu Jubilare terricht aufgeworfen und damit ein ganzes finden. „Auf den ersten Blick passen Kultur 25-jähriges Jubiläum: Projekt angestoßen. Eine Gruppe Pflege- und Krankenhaus vielleicht nicht zusam- Brigitta Hermes-Bollmann schülerinnen hat ein Konzept für Ruheräu- men“, begegnet Elmar Marx Skeptikern. „Als Hedwig Wilming me im Krankenhaus entwickelt, die nun auf christliches Krankenhaus haben wir jedoch

2-09 41 Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn Fotos: Yvonne Antoine Fotos: Yvonne

(v. l.) Thomas Lütke-Bexten, pflegerische Für Unfallopfer zählt Leitung der Ambulanz und Aufnahmesta- tion, Dr. Martin Leisin, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivme- jede Sekunde dizin und Schmerztherapie, Bruder Rainer Hellinger, Hausoberer, Eveline Löseke, Das Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn wurde nach den pflegerische Leitung der Intensivstation Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie als und Schmerztherapie sowie Dr. med. Wil- helm Dée, Chefarzt der Klinik für Hand-, Regionales Traumazentrum zertifiziert. Dank internationaler Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Behandlungsstandards und moderner Apparatemedizin rettet freuen sich über die erfolgreiche Zertifizie- rung, die Karl Bothorn, stellvertretender das Team um Chefarzt Dr. Wilhelm Dée Leben. Seit 2009 auch Leiter der ZertifizierungsstelleD IOcert, mit verbriefter Qualität. ausgesprochen hat.

n Deutschland verunglücken jedes Jahr zusammengeschlossen. Die Fachvertreter der von Unfallopfern in der Region Ostwestfalen. 38.000 Menschen – im Straßenverkehr, Krankenhäuser haben sich auf die Einhaltung „Allein im Kreis Paderborn verunglücken I bei der Arbeit oder zu Hause. 20.000 verbindlicher Standards geeinigt und setzten jedes Jahr rund 500 Menschen, von denen 100 Menschen erliegen jährlich den Folgen ei- sich dafür ein, die Versorgung von schwerst- schwerstverletzt werden. Bei der Versorgung nes Unfalls. Ende 2007 haben sich daher in verletzten Patienten weiter zu verbessern. Das und Behandlung dieser Unfallopfer ist die Bielefeld 29 Kliniken aller Versorgungsstufen Brüderkrankenhaus wurde nun als eines der Zeit unser größter Gegner. Oft kommt es auf aus der Region Ostwestfalen auf Initiative ersten Häuser als Regionales Traumazentrum jede Sekunde an“, erklärt Dr. Wilhelm Dée, der Deutschen Gesellschaft für Unfallchir- zertifiziert und garantiert als Haus der zweiten Chefarzt der Klinik für Hand-, Unfall- und urgie im „Traumanetzwerk – Ostwestfalen“ Versorgungsstufe eine optimale Versorgung Wiederherstellungschirurgie am Brüder-

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Im Notfall muss das Team im Schockraum sekundenschnell Hand in Hand arbeiten. krankenhaus. Gemeinsam mit seinem Team ben, können wir mit einer umfassenden Diag- All diese Maßnahmen und Anschaffungen trainiert der Chefarzt daher in wöchentlichen nose aller Verletzungen fortfahren. Je schneller haben ebenso wie die psychotraumatologische Simulationen das Schockraummanagement. uns die Stabilisierung gelingt, desto eher kön- Versorgung der Unfallopfer durch den Psycho- „Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. nen therapeutische Maßnahmen einsetzen.“ logischen Fachdienst des Brüderkrankenhau- Deshalb üben wir, in jeder Situation perfekt Auch der Schockraum selbst wurde umge- ses dazu beigetragen, als Traumazentrum von zusammenzuarbeiten und die bedrohlichsten baut und möglichst effizient gestaltet, damit der DGU zertifiziert zu werden. Für Wilhelm Verletzungen und Störungen der Vitalfunktio- im Notfall keine Zeit verloren geht. So weisen Dée ist das jedoch nur ein Etappenziel: „Wir nen umgehend zu erfassen.“ Dazu werden in- farbige Punkte auf dem Boden jedem Mitar- verstehen es als Bestätigung unserer langjäh- terdisziplinäre ATLS-Kurse abgehalten, bei de- beiter einen festen Platz am Behandlungs- rigen guten Arbeit im Traumazentrum – und nen immer wieder trainiert wird, entsprechend tisch zu und alle medizinischen Hilfsmittel als Ansporn, noch besser zu werden.“ einer festgelegten Reihenfolge freie Atemwege befinden sich an festen Plätzen in Reichweite. Yvonne Antoine zu sichern, den Patienten falls notwendig zu Zusätzlich hat das Krankenhaus in medizini- beatmen, den Kreislauf durch das Stoppen sche Geräte investiert. „Wir verfügen über ei- starker Blutungen zu stabilisieren und neuro- nen neuen Cellsaver, der zur Rückgewinnung Redaktion Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn: logische Beeinträchtigungen des Patienten zu roter Blutkörperchen eingesetzt wird. Diese Yvonne Antoine (verantwortlich) ermitteln, bevor er chirurgisch untersucht und Technologie ist besonders für Unfallopfer le- Kontakt: Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn, aufgewärmt wird. „Nur wenn wir durch diese bensrettend, da der häufig hohe Blutverlust Husener Str. 46, 33098 Paderborn, www.bk- Erstmaßnahmen den Patienten stabilisiert ha- kompensiert werden muss“, erläutert Dée. paderborn.de, Telefon: 05251/702-2255, e-Mail: [email protected]

Hintergrundfoto: Thaut Images - Fotolia.com

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Zugleich wurde mit der Eröffnung der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie ein neues Versor- gungsmodell ins Leben gerufen, das sich im angloamerikanischen Raum bereits erfolg-

Foto: Yvonne Antoine Foto: Yvonne reich etabliert hat. Die beiden Leitenden Ärzte sind sowohl im Brüderkrankenhaus als auch selbstständig in ihrer Praxis tätig und können damit die persönliche, umfassende Betreuung der Patienten von der Erstuntersuchung bis zur Nachsorge garantieren. „Damit verbessern wir die Schnittstelle zwischen behandelndem Arzt und Krankenhaus. Sowohl der Haus- oder Facharzt als auch der Patient haben feste An- sprechpartner. Alle Fragen rund um die Ope- ration werden schnell und einfach geklärt“, erläutert Schneekloth das innovative Modell. Der Bedarf an einer spezialisierten Be- handlung wird zudem angesichts zahlreicher Die leitenden Ärzte für Wirbelsäulenchirurgie, Dr. Carsten Schneekloth und Dr. Gregory Notfälle deutlich, bei der häufig die Wirbel- Köppen, wurden vom Direktorium des Brüderkrankenhauses, dem Geschäftsführenden säule betroffen ist. „Bereits in unserer ersten Vorstand des BBT e.V. durch Andreas Latz und ihren Professoren, Prof. Dr. Abolghassem Woche wurde ein Patient mit einem Wirbel- Sepehrnia, Chefarzt der neurochirurgischen Klinik am Clemenshospital Münster, und Prof. Dr. Christian Krettek, Direktor der Unfallchirurgischen Klinik der Medizinischen säulentumor und einem akuten Querschnitts- Hochschule Hannover, in der neuen Position am Krankenhaus willkommen geheißen. syndrom eingeliefert“, berichtet Köppen über seine ersten Erfahrungen. „Durch schnelles Handeln und eine erfolgreiche Operation konnten wir eine Querschnittslähmung des Hilfe für den Rücken Patienten verhindern und ihn anschließend interdisziplinär weiterbehandeln.“ Feierliche Einweihung der Klinik für Wirbel- Die begonnene Zusammenarbeit der drei säulenchirurgie am Brüderkrankenhaus chirurgischen Fachkliniken für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie im Brü- m Brüderkrankenhaus St. Josef Pa- im Rahmen einer Feierstunde willkommen derkrankenhaus wird auch zukünftig noch derborn wurde die neue Klinik für geheißen. „Beide Ärzte haben sich auf die weiter ausgebaut, um eine optimale Versor- A Wirbelsäulenchirurgie eröffnet und operative Behandlung wirbelsäulenerkrank- gung für den ganzen Bewegungsapparat zu die beiden Leitenden Ärzte, Dr. med. Gregory ter Patienten, beispielsweise mit Bandschei- gewährleisten. Yvonne Antoine Köppen und Dr. med. Carsten Schneekloth, benvorfällen, spezialisiert. Unser bestehendes chirurgisches Leistungsangebot erweitern die Kurzvita Kurzvita Doktoren Köppen und Schneekloth um ihre Dr. med. neurochirurgische Fachkompetenz“, freut Dr. med. Carsten sich Dr. med. Horst Leber, Ärztlicher Direktor Gregory Schneekloths des Krankenhauses. Gemeinsam mit der Kli- Köppen ist Ausbildung zum Facharzt für Neu- nik für Orthopädie und orthopädische Chir- Facharzt für Neu-

rochirurgie. Seine urgie steht den Patienten in der Region eine Foto: Jan Braun, Paderborn rochirurgie erfolg-

Foto: Jan Braun, Paderborn Ausbildung erfolg- umfassende medizinische Behandlung des ge- te in Hannover an te überwiegend samten Bewegungsapparates zur Verfügung. der Medizinischen an der Medizini- Dr. Martin Meyer, Kaufmännischer Direktor, Hochschule und am Nordstadtkran- schen Hochschule Hannover mit einem hatte die Gründung der eigenständigen Klinik kenhaus. Seit 2001 war er Oberarzt Auslandsaufenthalt in Melbourne, unter dem Dach der Orthopädie seit einem der neurochirurgischen Klinik des Australien. Weitere Stationen waren Jahr vorbereitet. „Wir haben einen weiteren Clemenshospitals Münster bei Prof. Kaiserslautern und mit Bielefeld-Bethel großen Schritt gemacht, den orthopädisch- Sepehrnia, zuletzt in der Funktion des eine der deutschlandweit größten ope- traumatologischen Schwerpunkt unseres leitenden Oberarztes. Seit 2006 ist Dr. rativen neurochirurgischen Kliniken, Hauses – neben dem onkologischen Schwer- Schneekloth niedergelassener Neurochi- wo er als Oberarzt und Wirbelsäulen- punkt – zu einem Kompetenzzentrum in der rurg mit dem operativen Schwerpunkt spezialist tätig war. Region auszubauen“, betonte Meyer in seiner Wirbelsäulenchirurgie. Ansprache.

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Ortsvorsteher Rainer Braun mit den Jugendlichen auf dem Jakobsweg in Rilchingen, links unten das gefertigte Gästebuch aus Schiefer.

„72 Stunden: Uns schickt der Himmel“

Freiwilligen- Sozialaktion des dienst für kurze Bundes der Deutschen Zeit ie Kurzzeitdienstler wollen Katholischen helfen, die Welt ein bisschen Jugend „D besser zu machen“, so Do- rothee Kupczik, im Bistum für den Kurzzeit- ei der Sozialaktion des Bundes dienst zuständig. der Deutschen Katholischen Ju- Der „Freiwilligendienst für kurze Zeit“ einen kleinen Einblick in die Welt der sozialen B gend (BDKJ) unter dem Motto ermöglicht jungen Menschen von 16 bis 27 Berufe und falle im Weiteren positiv bei Be- „Uns schickt der Himmel“ haben rund Jahren, drei bis sechs Monate Dienst in sozi- werbungen und im Lebenslauf auf. 100.000 Jugendliche in 14 Bistümern und alen Einrichtungen wie Altenheimen, Kran- sieben Bundesländern teilgenommen. Bei kenhäusern, Einrichtungen der Behinder- der Aktion bekamen die beteiligten Grup- tenhilfe, Jugendzentren und Kindergärten zu info pen gemeinnützige soziale, ökologische leisten. Die BBT-Gruppe bietet diese Form des Weitere Informationen zum Kurzzeitdienst oder interkulturelle Aufgaben gestellt, für Freiwilligendienstes in allen Einrichtungen gibt es: deren Lösung sie im Anschluss genau 72 der Alten- und Behindertenhilfe an. „Beson- Soziale Lerndienste des Bistums Trier, Stunden Zeit hatten. Allein im Bistum Trier ders für junge Frauen und Männer zwischen Dorothee Kupczik, Dietrichstraße 30a, waren rund 5.000 Jugendliche beteiligt – Schulausbildung und Berufseinstieg oder Stu- 54290 Trier, Tel.: 0651/993796-307, unter ihnen auch 24 sogenannte Kurzzeit- dienbeginn ist dieser Freiwilligendienst sinn- e-Mail: [email protected] dienstler. voll“, erläutert Kupczik. So biete der Dienst Internet: www.72stunden.de

2-09 45 AOK-Ernährungsberaterin Brigitte Fandel (2. v.l.) bereitet mit den Auszubildenden ein gesundes Frühstück zu.

Gesunde Ernährung AOK-Ernährungsberaterin Brigitte Fandel vermittelte die Vorteile einer ausgewogenen Ernährung. Anhand der sogenannten Er- nährungspyramide stellte sie die wichtigen, inhaltsreichen Nahrungsmittel vor, die für eine gesunde Ernährung unverzichtbar sind. Gemeinsam mit Brigitte Fandel bereiteten die Auszubildenden ein gesundes Frühstück selbst zu. Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei durch das Küchenpersonal des Hauses unter Leitung von Küchenleiter Ralf Maldener.

Hilfe bei Stress Karl-Ludwig Knauer behandelte in Arbeits- gruppen das Thema Stress. Sie stellten fest, wie sich Stress bemerkbar macht, welche Ursachen er hat und welche Maßnahmen geeignet sind, um die notwendige Entspannung trotz aller Früh vorbeugen Anstrengungen zu finden. heißt vermeiden Richtig bewegen Vor allem im Pflegebereich ist die richtige Be- Mit einem „Gesundheitstag“ hat die AOK im Saarland Auszu- wegung am Arbeitsplatz wichtig. Unter Anlei- bildende der Einrichtung der Alten- und Behindertenpflege der tung eines Experten lernten die Auszubilden- den rückenschonendes Heben und Tragen. „Barmherzige Brüder“ in Rilchingen informiert, wie sich Maß- nahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung auf ihr Arbeits- Rundum begeistert leben auswirken. Der Gesundheitstag für Azubis kam laut Ulri- ke Burghard, Vorsitzende der Mitarbeiterver- enschen in Altenwohnhei- AOK im Saarland, mitarbeitet, setzt man sich tretung der „Barmherzigen Brüder“, überaus men und Pflegeeinrichtun- mit den unterschiedlichen gesundheitlichen gut an. Sie findet es wichtig, dass die Aktion „Mgen bedürfen der besonderen Belastungen der Mitarbeiter, sei es physischer nachhaltig angelegt ist und jedes Jahr statt- Betreuung durch ein geschultes Fachpersonal. wie psychischer Art, auseinander. Frühzeitig finden soll. „Unter dem Gesichtspunkt der be- Die dabei geforderten Qualifikationen sind sollen auch die Auszubildenden schon ler- sonderen Belastung der Mitarbeiter im Pflege- nur eine Voraussetzung. Unter dem Gesichts- nen, auf ihre Gesundheit zu achten. bereich sind solche Präventionsangebote eine punkt der christlichen Nächstenliebe bei einer tolle Sache, die ich nur unterstützen kann“, katholischen Einrichtung bedarf es dazu eines Gesundheitsförderung für alle stellt sie fest. besonderen Engagements“, so Alfred Klopries, Auszubildenden aus: PRAXIS AKTUELL – Hausoberer der Alten- und Behindertenpflege Im Rahmen eines Gesundheitstages für Aus- Unternehmermagazin der AOK im Saarland, der „Barmherzigen Brüder“ in Rilchingen- zubildende wurden die Themen „Gesunde Er- Ausgabe 1/2009 Hanweiler. nährung“, „Bewegung“, „Unfallverhütung“ und „Entspannung“ in theoretischer wie in info Rechtzeitig informieren praktischer Form behandelt. Alle Auszubilden- Ihr Ansprechpartner bei der AOK im In einem regelmäßig stattfindenden „Ar- den der unterschiedlichen Ausbildungszweige Saarland: beitskreis Gesundheit“ der Altenhilfe- und wurden einbezogen. So kamen die Teilnehmer Karl-Ludwig Knauer, Koordinator für Pflegeeinrichtung, in dem unter anderem aus der Pflege, der Gärtnerei, der Küche und „Betriebliche Gesundheitsförderung“ Karl-Ludwig Knauer, Ansprechpartner für die dem kaufmännischen Bereich. Telefon: 0681 6001-131 Betriebliche Gesundheitsförderung bei der e-Mail: [email protected].

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Ortsvorsteher spendet 11.033 Euro für Viktoria-Turm einer Braun, der Ortsvorsteher von Rilchingen-Hanweiler, hat zu seinem R50. und zu seinem 60. Geburtstag in diesem Jahr, ein Spendenkonto zugunsten des maroden Viktoria-Quellturms im Park der Barmherzigen Brüder in Rilchingen- Unterzeichnung der Kurbadverträge (v. l.): Bürgermeister Strichertz, Geschäftsführer Hanweiler einrichten lassen. Statt ihn zu be- Wupper LEG, Investor und Betreiber Andreas Schauer, Geschäftsführer Klein LEG schenken, konnte man also einen beliebigen Betrag auf das Konto überweisen. Und im Mai 2009 übergab Reiner Braun das Konto seiner Rilchingen wird Bestimmung. 11.033 Euro kamen zusammen, die Braun vor dem Viktoria-Quellturm symbo- wieder Kurort lisch dem Vorstandsmitglied der Barmherzigen Investor Andreas Schauer unterschreibt Vertrag fürs Thermalbad Jetzt ist der Weg frei zum Baubeginn fürs Thermalbad in Rilchin- gen. Die Investoren für das Hotel und das medizinische Zentrum haben die Grundstücksverträge ebenfalls unter Dach und Fach. Fotos: Heiko Lehmann etzt geht’s los“, rief Rudolf Müller, das Hotel und das medizinische Zentrum, das der Geschäftsführer der Landes- sogenannte Vitalcenter, verkauft. Günter Mosen (links) aus dem Vorstand „ entwicklungsgesellschaft (LEG), Hotel-Unternehmer Hartmut Ostermann, der Barmherzigen Brüder erhält von J Reiner Braun, dem Ortsvorsteher von der Gruppe zu, die sich im Halbkreis um das Victor’s-Gruppe, und Architekt Hartmut Wal- Rilchingen-Hanweiler, einen Scheck in Rednerpult vor dem Augusta-Quellturm in le als Repräsentant des Vitalcenters waren zu Höhe von 11.033 Euro. Rilchingen scharte. Sie alle wollten Zeugen Gast, als die Unterschriften fürs Thermalbad eines historischen Ereignisses werden. anstanden. Brüder, Günter Mosen, überreichte. „Wir wer- Vertreter der eng mit der LEG verbunde- Der Pachtvertrag zwischen Projektgesell- den das Geld für die Renovierungsarbeiten am nen Projektgesellschaft „Thermalbad Ril- schaft und Thermalbad-Investor Schauer gilt Turm verwenden. Wir haben das Dach bereits chingen“ unterzeichneten am 14. Mai 2009 25 Jahre. In dieser Zeit soll die von der Schauer saniert und wollen auch im Inneren des Turms mit Investor Andreas Schauer aus Überlingen & Co. GmbH gezahlte Pacht die öffentlichen noch Einiges tun“, so Mosen. Für Reiner Braun den Vertrag über Planung, Bau und Betrieb Investitionen von 12,5 Millionen Euro wie- ist diese Modernisierungsmaßnahme ein not- des Thermalbads. Außerdem sind, wie Müller der einbringen. Die Projektgesellschaft habe wendiger und zukunftsweisender Schritt. „Im sagte, die Grundstücke an die Investoren für sich natürlich im Rahmen des rechtlich Zuge des kommenden Thermalbads liegt es Möglichen abgesichert, falls es mit der Rück- an uns, was wir im Ort aus den sich bietenden kurz und knapp zahlung nicht klappt, hieß es am Rande der Möglichkeiten machen. Die Renovierung der Jubilare Vertragsunterzeichnung. Auch die saarländi- historischen Türme ist ein kleiner Schritt. Und 20-jähriges Jubiläum: sche Bauwirtschaft dürfte von dem Großpro- es werden noch viele Schritte folgen“, so der Florentin Knecht, Monika Kaula jekt profitieren. Denn Schauers Firma hat die Ortsvorsteher. Heiko Lehmann 25-jähriges Jubiläum: saarländische OBG als Generalunternehmer Reiner Friedrich Thieser mit dem Bau beauftragt. Die Erschließungs- Redaktion Rilchingen: arbeiten beginnen im Herbst. Im Herbst 2011 Alfred Klopries (verantwortlich) 30-jähriges Jubiläum: soll alles fertig sein. Die Investoren rechnen Kontakt: Barmherzige Brüder Rilchingen, Yvette Erkert nach Ausgaben von 40 Millionen Euro mit Peter-Friedhofen-Straße 1, 66271 Kleinblittersdorf/ Rilchingen, www.bb-rilchingen.de, 35-jähriges Jubiläum: etwa 200 Arbeitsplätzen. Telefon: 06805/960-1131, Fax: 06805/960-1134 Arsene Probst (Aus: Saarbrücker Zeitung vom 15.05.09) e-Mail: [email protected]

2-09 47 info

An neuen Erfahrungen Wer Interesse hat, wendet sich direkt an: Barmherzige Brüder Saffig, Petra Nuss wachsen Telefon 02625-31269 e-Mail [email protected] Alexander Welsch leistet Soziales Jahr bei den Internet www.bb-saffig.de Barmherzigen Brüdern in Saffig Herzlichen Weil er sich bewusst werden wollte, was er in seiner Zukunft gerne Glückwunsch, einmal machen möchte, hat sich Alexander Welsch entschlossen, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu absolvieren. Gemeinsam mit 15 ande- lieber Bischof! ren jungen Leuten leistet er das FSJ im Sozialen Zentrum der Barmher- m Rahmen der Heilig-Rock-Tage hat- zigen Brüder in Saffig. ten die Teilnehmer der Barmherzigen auch besonders wichtig. Wenn ich Fragen habe, IBrüder Saffig die Möglichkeit, dem weiß ich, an wen ich mich wenden kann, denn neuen Bischof von Trier, Dr. Stephan Acker- auch die Unsicherheit, einmal etwas falsch ma- mann (46), zu gratulieren. Der in der Nähe chen zu können, spielt mit.“ Bei der Bewälti- von Saffig geborene und aufgewachsene gung seiner Aufgaben hilft dem jungen FSJ-ler Ackermann nahm sich Zeit, um an dem auch die pädagogische Begleitung durch die stimmungsvollen Tag mit den Mitfeiern- Sozialen Lerndienste im Bistum Trier, die als den ins Gespräch zu kommen und ein paar FSJ-Träger mit den Barmherzigen Brüdern im Worte zu wechseln. Freiwilligen Sozialen Jahr zusammenarbeiten. Fünfmal im Jahr treffen sich die jungen Leute für jeweils eine Woche und sprechen über ver- schiedene Themen, die im Dienstalltag eine Foto: Petra Eckhoff Rolle spielen. „Gemeinsam mit den sozialen Alexander Welsch im Gespräch mit einem Einrichtungen gestalten wir das Freiwillige Klienten des Sozialen Zentrums in Saffig Soziale Jahr als Lern- und Orientierungsjahr, daher ist uns auch die intensive pädagogische ingesetzt ist der 17-Jährige aus Plaidt Begleitung wichtig“, erklärt Georg Hennes von im Josef-Otten-Zentrum, im Bereich den Sozialen Lerndiensten. „Es macht Spaß, Foto: Alois Hoenig Eder Gemeindepsychiatrie. Hier betreut mit Gleichaltrigen Erfahrungen auszutau- er geistig und psychisch beeinträchtigte Men- schen und immer wieder etwas Neues zu hören, Dem Hausoberen Frank Mertes bekundete schen. „Ich begleite die Menschen in ihrem aber auch die Freizeit mit Freunden, die man er, dass er als Bischof gerne einmal einer Lebensalltag, gebe ihnen pflegerische Hilfe- dort findet, gestalten zu können“, fasst Welsch Einladung nach Saffig zu den Barmherzi- stellung, leite sie an und unterstütze sie da, seine Eindrücke zusammen, der das FSJ allen gen Brüdern nachkommen würde. Mertes wo es nötig ist. Dabei gefällt es mir besonders jungen Leuten nur empfehlen kann, „denn ich nahm diese Bekundung froh an und gerne gut, wenn ich den Menschen helfen kann und bin in diesem Jahr an den neuen Erfahrungen mit zurück nach Saffig. Felix Tölle sehe, dass sie sich über diese Hilfe freuen“, be- gewachsen.“ richtet der junge Mann von seinem Einsatz. Auch Petra Nuss, zuständig für die Koor- kurz und knapp Ihn beeindruckt besonders, wie viel Spaß die dination des FSJ-Einsatzes bei den Barmher- Menschen an ihrem Leben haben, trotz ihrer zigen Brüdern, empfiehlt jungen Leuten ein Jubilare Beeinträchtigung. „Hier lernt man, das Leben Freiwilliges Soziales Jahr: „Das FSJ vermittelt 25-jähriges Jubiläum: aus einer anderen Blickrichtung zu sehen, nicht nur wichtige Schlüsselqualifikationen, Stefan Döll wie gut ich es doch eigentlich habe, dass ich sondern bietet auch Einblicke in die soziale 30-jähriges Jubiläum: nicht mit solchen Beeinträchtigungen leben Wirklichkeit der Gesellschaft. Darüber hinaus Eckhard Mücke · Josefine Echement muss. Es ist auch schön zu sehen, wie schnell können sich auch die Chancen auf einen zu- einem die Leute vertrauen, denn sie sind auf künftigen Ausbildungsplatz und später für ei- Redaktion Saffig: Otmar Lohner dich angewiesen“, so Welsch, der direkt nach nen Arbeitsplatz verbessern.“ Die Barmherzi- (verantwortlich), Frank Mertes, Jörg Nagel der Schule ins FSJ eingestiegen ist. Da er kein gen Brüder in Saffig bieten ab dem 1. August Kontakt: Barmherzige Brüder Saffig, „Profi“ ist, wird Alexander Welsch bei seinem 2009 wieder jungen Leuten die Möglichkeit, Pöschstraße 18, 56648 Saffig, www.bb-saffig.de, Freiwilligendienst von Fachkräften in der Ein- ein FSJ zu absolvieren. Es sind noch Plätze Telefon: 02625/31-124, Fax: 02625/31-100, e-Mail: [email protected] richtung begleitet und unterstützt. „Das ist mir frei.

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Alwin Hoffmann (re.) im Gespräch mit Pascal Nachtsheim

an Neutralität, die nicht zuletzt auch den selbstkritischen Blick in die eigene Kirche zuließ, wie die derzeitige Diskussion um die Piusbruderschaft. Wir konnten den eigenen Standpunkt und eigene Erfahrungen reflektieren und mit neuen Orientierungshilfen eine klare Posi- tionierung entwickeln. Zudem erhielten wir Kriterien und Unterscheidungshilfen, um im Einzelfall einschätzen zu können, ob christ- liche Werte infrage gestellt werden, ob Men- schen in ihren Persönlichkeitsrechten ein- geschränkt, in ihrer Würde verletzt oder in anderer Form unethisch behandelt werden. Wie sah es mit praktischen Beispielen aus? Foto: Otmar Lohner Nun, da gab es vielfältige Beiträge. Zum Beispiel, was tun wir, wenn wir erleben, dass ein psychisch kranker Klient, der selbststän- dig in der eigenen Wohnung lebt und von Einblicke in die Arbeit uns Betreuungsleistungen erhält, sich von dubiosen Anbietern aus der esoterischen von Sekten Szene sogenannte Reinigungszeremonien für einen Geldwert von einigen hundert Tagung beleuchtet Umgang mit Euro erkauft? Wir ahnen, dass hier etwas vor sich geht, doch der Klient erwartet sich Betroffenen davon, dass bestimmte „negative Einflüsse“ nach der Zeremonie nicht mehr auf ihn Bei der Tagung „Der Markt der neuen Religionen, Weltanschau- einwirken und er so schnell gesund werden ungen und Sekten“ sprach Matthias Neff, Fachreferent der kann. Dies sind für uns grundlegende Fra- Arbeitsstelle Weltanschauungen und Sekten im Bistum Trier, mit gen, die wir hierbei ein Stück weit definie- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtung über diesbe- ren und beantworten konnten. zügliche Erfahrungen im Umgang mit Patienten und Klienten. Wird es eine Fortsetzung dieser Tagung geben? Interview mit Alwin Hoffmann, der in der Saffiger Fachklinik und Ja, auf jeden Fall. Ich fand, dass der Tag die den Altenheimen als Seelsorger tätig ist und sich immer wieder eigene Blickrichtung nochmals hinterfragt mit entsprechenden Fragestellungen konfrontiert sieht. hat. Interessant war zudem die Feststel- lung, dass wir mit unseren religiösen Fra- Herr Hoffmann, warum diese Fortbildungs- Wie stellte sich die Fortbildung dar? gen innerhalb unserer Konfession immer maßnahme? Es ging zunächst einmal grundsätzlich nur Suchende sind und vorschnelle, starre Initiiert haben wir die Tagung aufgrund um Begriffserklärungen. Was bedeutet ei- Antworten große Gefahren bergen. Schließ- konkreter Situationen: In verschiedenen gentlich Satanismus oder Exorzismus? Was lich sollte sich jeder Mensch immer wieder beruflichen Zusammenhängen werden Mit- interessiert die Menschen daran? Daraufhin selbstkritisch die Frage stellen, wo bin ich arbeiter unseres Hauses immer wieder mit baute sich das Themenfeld dann immer verhärtet, und wo bin ich gefordert, mich den Themen neuer religiöser Strömungen, weiter aus. Bis hin zum Umgang mit Sekten auseinanderzusetzen und zu versöhnen? Weltanschauungen und Sekten konfron- und Freikirchen. Es wurde praxisnah und Pascal Nachtsheim tiert. Auch in den Beratungs- und Therapie- rege diskutiert. gesprächen kommt es zu diversen Begriff- Also auch eine kontroverse Diskussion? lichkeiten beispielsweise aus dem Bereich Die Standpunkte waren in jedem Fall breit des Satanismus. Hier war es uns wichtig, gefächert. Matthias Neff konnte uns auf Weitere Informationen: einmal den Umgang mit einem solch hoch eine Fülle von Fragen Antworten geben. Da- www.bistum-trier.de/sekten emotionalen Themenfeld zu erörtern. bei beeindruckte er mit einem hohen Maß

2-09 49 Foto: Pascal Nachtsheim

Spektakel in den Straßen von Mayen Maskentheater des „Kunst-Werkstatt-Atelier“ iesige Pappnasen, lange Ohren und der Innenstadt von Mayen. Unter der Leitung des Kunst-Werkstatt-Atelier. „Der Erfolg war so staunende Gesichter. Diese Eindrü- von Theaterpädagoge Walter Koch führten die groß, dass wir mit der Hausleitung beschlossen, Rcke erhält man überall dort, wo das Teilnehmer, bestehend aus Klienten und Mitar- nun noch einmal eine solche Aktion zu starten, Maskentheater des Förder- und Betreuungsbe- beitern der Barmherzigen Brüder Saffig, meh- diesmal jedoch an anderer Stelle und mit einer reiches „Kunst-Werkstatt-Atelier“ auftritt. Die rere verschiedene „Straßenszenen“ auf. völlig neuen Aufführung.“ Dank der Unterstüt- riesigen Nasen und die langen Ohren gehören „Im Mai 2007 haben wir zur offiziellen Er- zung der Einrichtung und des Fördervereins zugegebenermaßen zu den selbstgebauten öffnung unseres Ateliers unter der Leitung von Kunst und Therapie Barmherzige Brüder Saf- Gesichtsmasken der Schauspielerinnen und Walter Koch die vielfältigen Masken gebaut und fig e.V. konnte diese Workshop-Woche mit der Schauspielern – die staunenden Gesichter je- unser Debüt mit dem Schauspiel Theater Total dazugehörigen Aufführung erfolgreich initiiert doch zu den stehenbleibenden Passanten in gegeben“, erläutert Bettina Czerlitzki, Leiterin werden. Pascal Nachtsheim

50 2-09 Barmherzige Brüder Schönfelderhof

Neuroleptika – Bedürfnisangepasste Behandlung – Recovery – Machbarkeit Fortbildungsveranstaltung mit Dr. Volkmar Aderhold Sind Neuroleptika bei der Behandlung von Psychosen das Mittel der Wahl? Haben auch atypische Neuroleptika Nebenwirkungen? Gibt es Behandlungsalternativen? Welche Schlussfolgerungen sind aus der Vielzahl der Studien zu ziehen? Zu diesen und vielen weiteren Fragestellungen fand unter dem Titel „Neuroleptika – Bedürfnisangepasste Behandlung – Recovery – Machbarkeit“ ein zweitägiges Seminar mit Dr. Volkmar Aderhold auf dem Schönfelderhof statt. Fotos: Peter Mossem

Dr. Volkmar Aderhold (Bildmitte) während der Fortbildungsveranstaltung

euroleptika sind heutzutage aus folgsmythos Psychopharmaka“ von Stefan Vertieft wurde der fachliche Input in von dem psychiatrischen Betreuungs- Weinmann (Bonn, 2008) belegen dies (eine Aderhold begleiteten Kleingruppen, in denen Nund Behandlungsalltag nicht weitere Veröffentlichung von Aderhold/Wein- die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, ihre Spektakel in den mehr wegzudenken. Für viele, sowohl für die mann ist für 2009 geplant). Haltung und Einstellung zur Thematik kri- in der Psychiatrie Tätigen als auch für die in Anhand dezidierter Studienrecherchen, tisch zu reflektieren und Handlungsoptionen psychiatrischen Einrichtungen Betreuten und von denen eine Auswahl in den beiden Ta- für ihr Arbeitsfeld abzuleiten. Straßen von Mayen Behandelten, gehören diese Medikamente zum gen vorgestellt wurde, kommt Aderhold zu Das positive Fazit eines Teilnehmers: Maskentheater des „Kunst-Werkstatt-Atelier“ Alltag – fast wäre man schon geneigt zu sagen, folgendem Fazit: „Mängel in der psychosozi- „Wirksame Initialveranstaltung zu aktuellen wie das tägliche Brot. Dies veranlasst sicherlich alen Versorgung und psychotherapeutischen Thesen hinsichtlich Grundpositionierung den einen oder anderen, eine eher unkritische Behandlung, Fehlinformationen durch die von Psychiatrie als menschliche Psychiatrie Haltung gegenüber diesen Medikamenten ein- Pharmaindustrie, Mängel und Fehler der und hoher Aufforderungsappell zu kritischer zunehmen. Dies erst recht, weil die in den letz- Leitlinien und biologistische Krankheits- Haltung und Mitgestaltung“. ten Jahren entwickelten sogenannten atypi- konzepte führen zu häufigem und zu hoch Wolfgang Junker schen Neuroleptika damit werben, keine oder dosiertem Einsatz von Neuroleptika. Dies be- kaum Nebenwirkungen zu produzieren. dingt eine zusätzliche Chronifizierung und Die Medikamentengruppe der Neurolep- Frühsterblichkeit von Patienten. Wirksame ir sind froh, mit Volk- tika wird unter der Betrachtung von Sinn, psychotherapeutische Behandlungsformen „W mar Aderhold in einer Zweck, Wirkung und Nebenwirkung nicht werden den Patienten vorenthalten oder sind Inhouseveranstaltung einen Blick auf erst seit heute einer kritischen Betrachtung mit den derzeitigen Versorgungs- und Vergü- die neuesten Entwicklungen bei den unterzogen. Veröffentlichungen wie beispiels- tungsstrukturen schwer zu realisieren.“ Psychopharmaka geworfen zu haben. weise „Wohl oder Übel? Medikamente in der Neben der kritischen Betrachtung der Er ist in Deutschland wohl der profun- Psychiatrie“ von Gerhard Irle und Andreas Neuroleptika widmete sich Aderhold im zwei- deste Fachmann zu dieser Thematik. Crome (Köln, 1987) oder neuerdings „Er- ten Schwerpunktthema den Alternativen zur In einem zweiten Schritt wird es jetzt Neuroleptikabehandlung bzw. Neuroleptika auf dem Schönfelderhof darum gehen, Redaktion Schönfelderhof: partiell vermeidende Behandlungsformen aus den gewonnenen Erkenntnissen, Peter Mossem (verantwortlich) wie beispielsweise bedürfnisangepasste Be- Handlungsschritte für die Betreuung Kontakt: Barmherzige Brüder Schönfelderhof, handlung und offener Dialog (Need-Adapted- unserer Klienten abzuleiten.“ 54313 Zemmer, www.bb-schoenfelderhof.de, Albert Mandler, Leiter Gemeinde- Telefon: 06580/912-117, Fax: 06580/912-111, Treatment-Model aus Finnland), Reflektie- e-Mail: [email protected] rendes Team und Behandlungskonferenz. psychatrische Angebote

2-09 51

Barmherzige SKFM Brüder Borderline-

Prüm e. V. Schönfelderhof

Veranstaltungsreihe zum Thema Persönlichkeitsstörung

- Einführender Vortrag Teil I „Störungen der Persönlichkeit“

26.02.2009, 19.00 Uhr Zweite Veranstaltungsreihe des SKFM Termin: Kongreßzentrum, Kalvarienbergstr. 5, Prüm Veranstaltungsort: Prof. Dr. med. Wolfgang Schwarzer, Referent: Professor für Sozialmedizin an der Katholischen Fachhochschule Köln Prüm in Kooperation mit dem GPBZ Prüm

Teil II Filmvorführung „BLUT“

04.03.2009, 19.30 Uhr Termin: Eifel-Kino, Tiergartenstraße 41, Prüm Der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer e.V. (SKFM) Veranstaltungsort: Regisseur und Drehbuchautor Matthias Schüll Gast: -Kino. Matthias Schüll, der selbst Betroffener ist,- Junges, dt. Themen Prüm und die Kollegen des GPBZ Prüm haben sich im vergan- zeigt ohne Kompromisse die Gedanken und Gefühle eines Border liners auf der Suche nach der eigenen Identität. Dabei verzichtet er auf effekthaschende Szenen der Selbstverstümmelung. 7,- € an der Kinokasse Eintritt: genen Jahr auf ihre Fahnen geschrieben, die verschiedenen

- Kann DBT* eine Lösung sein? Teil III Hilfe bei Borderline -

( *DBT: Dialektisch Behaviorale Therapie -Patienten) psychiatrischen Krankheitsbilder der breiten Öffentlichkeit na- Ansatz zur Behandlung von Borderline

12.03.2008, 19.00 Uhr Termin: GPBZ, Tiergartenstraße 84, Prüm Veranstaltungsort: hezubringen und Hilfen anzubieten. Im vergangenen Jahr ge- Dian Tara Zinner, Referentin: -Trainerin, DBT-CoTherapeutin und

Rheinische Kliniken Köln lang dies zum Thema Schizophrenie bereits sehr eindrucksvoll

Barmherzige Brüder Schönfelderhof

Sozialdienst Katholischer Frauen GPBZ Prüm und das Thema Borderline-Persönlichkeitsstörungen lockte und Männer Prüm e. V. Tiergartenstraße 84, 54595 Prüm

Kalvarienbergstraße 1, 54595 Prüm Tel.: 06551/980308 Tel.: 06551/2084; 06551/980887 noch mehr Menschen zu den drei Veranstaltungsteilen.

m ersten Teil wurde in einem einführen- pie) eine Lösung sein? Hierzu referierte fach- den Fachvortrag durch Prof. Dr. Schwar- kundig Dian Tara Zinner, DBT-CoTherapeutin I zer, Professor der Sozialmedizin, von der und -Trainerin in den Rheinischen Kliniken katholischen Fachhochschule in Köln, zu Köln. Diese Veranstaltung fand im Gebäude des Foto: GPB Z Prüm „Störungen der Persönlichkeit“ referiert. GPBZ Prüm statt und schaffte Hoffnung in die Der zweite Teil fand im Eifel-Kino Prüm Nutzung von fachlichen Hilfen. Im Anschluss statt. Hier wurde der Film „Blut“ von Matthias hatten die Besucher die Möglichkeit, bei einer Schüll, der selbst Betroffener ist, gezeigt und Führung und einem Umtrunk die Einrichtung anschließend über den Inhalt diskutiert. Der kennenzulernen und Fragen zu stellen. Film zeigt ohne Kompromisse die Gedanken Fest steht, dass es einen großen Informa- und Gefühle eines Borderliners auf der Suche tionsbedarf zum Thema Psychiatrie gibt. Wir (von links) Domenik Kirchbaum (SKFM nach der eigenen Identität. Da es sich bei den und die Kollegen des SKFM Prüm sehen es als Prüm), Erwin Krämer (GPBZ Prüm), Dian Zuschauern um ein sehr gemischtes und auch unsere Aufgabe an, diesem Bedarf gerecht zu Tara Ziner (DBT-CoTherapeutin und -Trainerin, Rheinische Kliniken Köln) fachkundiges Publikum handelte, war die werden, weitere Schritte zum Thema Integ- und Reinhold Seiwert (SKFM Prüm) Diskussion äußerst interessant. ration von psychisch kranken Menschen zu So stieg nun die Spannung auf den dritten leisten und Hilfen anzubieten. Daher wird es das große Thema Depressionen. Hierzu sind Teil, denn hier ging es um „Hilfe bei Borderline“ auch im kommenden Jahr die Weiterführung schon jetzt alle Interessierten herzlichst einge- – kann DBT (Dialektisch behaviorale Thera- der Veranstaltungsreihe geben. In Planung ist laden. Erwin Krämer

Neuer Konventoberer Qualitätsmanagementsystem Bruder Pankratius wird als neuer Konventoberer auf dem erfolgreich rezertifiziert Schönfelderhof eingeführt ProCum Cert bestätigt exzellente Qualität m März dieses Jahres erfolgte in den Einrichtungen der Behinderten- und Altenhilfe des Res- sorts 4 die Überprüfung des Qualitätsmanagementsystems. Diese sogenannte Rezertifizierung erfolgt alle drei Jahre im Rahmen einer tiefergehenden Prüfung, die mit der Entscheidung Foto: Peter Mossem I verknüpft ist, die Gültigkeitsdauer des Zertifikats auf weitere drei Jahre zu verlängern. In der Ab- schlussbesprechung in Anwesenheit von Günter Mosen, Geschäftsführender Vorstand des Ressorts 4, und den Hausoberen und Kaufmännischen Direktoren der beteiligten Einrichtungen wurde dem Qualitätsmanagementsystem seitens der ProCum Cert als auditierendes Unternehmen eine exzel- Herzlich willkommen: Br. Pankratius ist lente Qualität bescheinigt. Die drei beteiligten Auditoren bestätigten unisono einen hohen Imple- auf dem Schönfelderhof angekommen. mentierungs- und Wirkungsgrad des Systems und sparten nicht der lobenden Worte. So sei es für Der Hausobere Werner Schmitz begrüßt eine Organisation dieser Größenordnung nicht selbstverständlich, dass ein Qualitätsmanagement- im Namen des Schönfelderhofes Br. Pan- kratius. system auf solch hohem Niveau eingeführt und erfolgreich wirksam sei. Wolfgang Junker

52 2-09 Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier und Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich kooperieren jetzt auch im Bereich Nuklearmedizin

Christian Weiskopf, kaufmännischer Direktor des BKT, erläutert die nuklear- medizinische Zusammenarbeit beider Häuser.

Brüder Trier und als Nuklearmedizinerin im MVZ der Barmherzigen Brüder Trier gGmbH in der Filiale im St. Elisabeth Krankenhaus tätig. Die in Wittlich zur Verfügung stehende hoch moderne Geräteausstattung ermöglicht eine hohe diagnostische Sicherheit. Speziell bei Tumor- und Schilddrüsen-Erkrankungen verzahnen sich ihre Kompetenzen eng mit der Chirurgie und der Frauenheilkunde der Kli- nik. Die zukünftigen Planungen sehen auch neue Untersuchungsverfahren für die Parkin- son-Diagnostik vor. Nach der erfolgreich laufenden Zusam- Im Rahmen eines Fachsymposiums hat das Verbundkrankenhaus menarbeit in der Wirbelsäulenchirurgie und der Notfallmedizin ist die Nuklearmedizin Bernkastel/Wittlich feierlich seinen langjährigen Chefarzt für nun ein weiterer Kooperationsbereich zwi- Radiologie und Nuklearmedizin Dr. Eckhard Bose verabschiedet. schen dem Trierer Brüderkrankenhaus und Gleichzeitig wurde die Fachärztin für Nuklearmedizin Dr. Krysty- dem Verbundkrankenhaus Bernkastel/Witt- na Rippel am Verbundkrankenhaus begrüßt. Sie führt in der im lich. Aktuell laufende Gespräche zwischen beiden Häusern beinhalten auch ein neues St. Elisabeth Krankenhaus angesiedelten Filiale für Nuklearme- Gemeinschaftsprojekt in der Kardiologie. dizin des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) der Barm- Anne Britten herzigen Brüder Trier die nuklearmedizinischen Untersuchungen und Behandlungen weiter.

r. Eckhard Bose war über 30 Jahre tion‘ “, betonte Christian Weiskopf, kaufmän- als Chefarzt für Radiologie und nischer Direktor des Trierer Brüderkranken- D Nuklearmedizin am St. Elisabeth hauses. Peter Schon, Krankenhausdirektor Krankenhaus Wittlich tätig und hat Mitte der der Verbundkliniken, würdigte die vielfachen 70er-Jahre die Abteilung am ehemaligen Kreis- Verdienste des ehemaligen Chefarztes und krankenhaus aufgebaut. Als jüngster Chefarzt bedankte sich herzlich im Namen der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin brachte für den hervorragenden und unermüdlichen er bereits 1976 die Wittlicher Nuklearmedizin Einsatz im Aufbau und in der Weiterentwick- auf den damals aktuellen Stand der Diagnos- lung der Radiologischen und Nuklearmedizi- tik. Den Bürgern in der Region ermöglicht nischen Abteilung. dies wohnortnah viele Untersuchungen und Nuklearmedizinische Untersuchungen Behandlungen, die vorher allein den größeren und Behandlungen werden im St. Elisabeth medizinischen Zentren vorbehalten waren. Krankenhaus künftig durch Dr. Krystyna Rip- „Für seine Patienten und Kollegen ist pel weitergeführt. Sie ist Oberärztin für Nukle- Dr. Krystyna Rippel Dr. Eckhard Bose eine ,Radiologische Institu- armedizin am Krankenhaus der Barmherzigen

2-09 53 Krankenhaus der Barmherzigen Brüder T r ier

Chefärzte und Zentrumsleitung freuen sich über die Auszeichnung zum „Darmzen- Mastdarmkrebs erzielt werden. Um diese Verbes- trum mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft“. (v.l.) Dr. med. Bernd Bretz, serungen auch ohne Qualitätsverlust direkt den Prof. Dr. med. Detlef Ockert, Dr. med. Michael Schmid, Prof. Dr. med. Christian B. Patienten zugute kommen zu lassen, hat sich Kölbel, Christoph Schuh das Darmzentrum am Krankenhaus der Barm- herzigen Brüder Trier gebildet. „Kommt nun ein Patient mit Verdacht auf Darmkrebs ins Darmzentrum am Brüderkran- kenhaus, sind alle erforderlichen Untersuchun- gen für eine klare Diagnose innerhalb von ma- ximal fünf Arbeitstagen abgeschlossen“, erklärt der Leiter des Darmzentrums und Oberarzt des Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, Dr. Bernd Bretz. Diese von der deutschen Krebs- gesellschaft geforderte schnelle Reaktionszeit lasse sich nur durch die räumliche Nähe und interdisziplinäre Zusammenarbeit des behan- delnden Expertennetzwerks am Darmzentrum umsetzen. Ausschließlich spezialisierte Fach- Foto: Anne Britten ärzte mit langjähriger Erfahrung dürfen die Patienten am Darmzentrum behandeln. Auf einer wöchentlich stattfindenden interdiszipli- Darmzentrum am nären Tumorkonferenz von 25 Spezialisten wird das Krankheitsbild jedes einzelnen Patienten Krankenhaus der diskutiert und anschließend die Diagnostik und Therapie festgelegt. Barmherzigen Brüder Trier Kern des Darmzentrums sind die von Pro- fessor Dr. Christian B. Kölbel geleitete I. Medi- erhält Auszeichnung zinische Abteilung des Krankenhaus der Barm- herzigen Brüder Trier mit ihren Schwerpunkten Deutsche Krebsgesellschaft e.V. übergibt Zertifikat Gastroenterologie, Hämatologie und Internis- tische Onkologie sowie die von Professor Dr. en Bürgern der Region steht ab Therapie wie beispielsweise Schmerztherapie Detlef Ockert verantwortete Allgemein-, Visze- sofort der Service eines „Darm- oder Ernährungsberatung. ral- und Gefäßchirurgie. Um für die Patienten Dzentrums mit Empfehlung der Das Zentrum am Krankenhaus der Barm- reibungslose Abläufe einzuführen, zogen beide Deutschen Krebsgesellschaft e.V.“ am Kran- herzigen Brüder Trier wurde im Oktober Abteilungen räumlich unmittelbar zusammen. kenhaus der Barmherzigen Brüder Trier zur vergangenen Jahres nach intensiver Vorbe- Ergänzt wird das Kompetenz-Spektrum durch Verfügung. Am 21. April 2009 überreicht die reitungszeit gegründet und im Januar 2009 die Strahlentherapie, das Trierer Zentrum für deutsche Krebsgesellschaft e.V. dem Darm- durch OnkoZert erstmals auditiert. OnkoZert Histologie, Zytologie und Molekulare Diagnos- zentrum am Krankenhaus der Barmherzigen ist die Zertifizierungsstelle der deutschen tik sowie das Zentrum für Radiologie, Sonogra- Brüder Trier (BKT) die Zertifikatsurkunde für Krebsgesellschaft. Allgemein gilt der Grund- phie und Nuklearmedizin des Krankenhaus der das erfolgreich bestandene Audit. „Das Darm- satz, dass ein Darmzentrum zum Zeitpunkt des Barmherzigen Brüder Trier. Durch den Zusam- zentrum am Brüderkrankenhaus erfüllt alle Erstaudits bereits drei Monate rückwirkend die menschluss dieses Expertennetzwerks mit zahl- Anforderungen der deutschen Krebsgesell- Zertifizierungsanforderungen erfüllen muss. reichen niedergelassenen Gastroenterologen, schaft an ein Darmzentrum“, so Dr. Schmid, Als Darmzentrum bezeichnet man einen Zu- Hämatoonkologen und Chirurgen in Stadt und Vertreter der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. sammenschluss verschiedener interdiszipli- Region wird sichergestellt, dass Diagnostik, Nur mit einer interdisziplinären Behandlung närer Spezialisten, die an der Diagnostik und Therapie und Nachsorge Hand in Hand gehen. lasse sich eine optimale Therapie für den Pa- Therapie des Dickdarmkrebses beteiligt sind. „Gerade Risikogruppen sollten sich regel- tienten garantieren. Im Darmzentrum am Im Krankenhaus der Barmherzigen Brü- mäßig Vorsorgeuntersuchungen unterziehen, Brüderkrankenhaus sichert ein Expertenkreis der Trier werden seit Jahrzehnten Patienten mit damit im Fall eines entdeckten Karzinoms so von etwa 50 Fachleuten eine schnelle Diagno- Dickdarmkrebs behandelt. Durch neue wissen- schnell wie möglich mit einer Behandlung se und optimale Behandlung. In dem Exper- schaftliche Erkenntnisse sowie den medizini- begonnen werden kann“, betont Bernd Bretz. tenkreis bündeln sich die Kompetenzen von schen Fortschritt in den letzten Jahren konnten Die Aufklärung der Bevölkerung über gesund- spezialisierten Ärzten im Krankenhaus und erhebliche Verbesserungen bei der Prävention, heitliche Risiken im Magen-Darmtrakt gehöre niedergelassenen Bereich, Hausärzten, Fach- Therapie und Nachsorge des kolorektalen Kar- deshalb zu den zentralen Aufgaben des Darm- pflegern, Selbsthilfegruppen und supportiver zinoms, dem sogenannten Dickdarm- und zentrums. Anne Britten

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Anerkanntes Drei Jahrzehnte MS-Zentrum Neurochirurgie in Trier in Trier ie Deutsche Multiple Sklerose Mit einem wissenschaftlichen Symposium hat das Krankenhaus Gesellschaft (DMSG) hat am der Barmherzigen Brüder Trier am 17. Januar 2009 das 30-jäh- D 10. Februar 2009 die Abteilung rige Bestehen seiner neurochirurgischen Abteilung begangen. für Neurologie und Neurophysiologie am Neben umfassenden Informationen bot das Brüderkrankenhaus Krankenhaus der Barmherzigen Brüder den interessierten Besuchern auch die Möglichkeit, den Umgang zertifiziert und diese damit als MS-Zen- trum anerkannt. Das Krankenhaus der mit medizinischen Geräten einmal selbst auszuprobieren. Barmherzigen Brüder mit seiner Abteilung Neurologie ist damit eines der wenigen zer- (v.l.) Johannes Timmer, Dr. Geißler, Dr. Lauer, Prof. Dr. Faulhauer, Dr. Surges, Dr. Mörsdorf, Dr. Ottenbacher, Prof. Dr. Bettag, Dr. Mehlitz, Dr. Busert tifizierten MS-Zentren in Rheinland-Pfalz. Im Brüderkrankenhaus werden Er- krankte mit MS sowohl im stationären Bereich als auch in einer spezialisierten neuroimmunologischen Ambulanz durch spezialisierte Ärzte und Pflegekräfte betreut. Das Zertifikat „Anerkanntes MS-Zen- trum“ nach den Richtlinien der DMSG bestätigt eine qualitativ hochwertige, von Leitlinien gestützte akute und rehabilitative Behandlung durch Neurologen und andere MS-Fachkräfte im Brüderkrankenhaus. Die Erfüllung der genau definierten Kriterien ist regelmäßig nachzuweisen, um das Zertifi- kat zu erhalten. Die Vergabe gilt für jeweils zwei Jahre. So gewährleistet die DMSG, dass nur solche Kliniken und Praxen das Zerti-

fikat führen können, die sich regelmäßig Foto: Ch. Höfner der Überprüfung stellen. Mit diesem wei- teren Angebot definiert die DMSG erstmals Qualitätsstandards, die die Versorgung MS- hatte die Neu- Neben dem Symposium umfasste die Ver- Erkrankter bundesweit verbessern sollen. rochirurgie im anstaltung eine Poster- und Fotoausstellung 1 978 Brüderkranken - zur Arbeit der Neurochirurgie. Zudem wurden haus ihre Arbeit aufgenommen. An der Spitze Arbeitsplätze vorgestellt, an denen interessierte kurz und knapp der Abteilung stand über viele Jahre Professor Laien beispielsweise den Umgang mit einem Jubilare Dr. Klaus Faulhauer. Er und sein Team mach- Operationsmikroskop oder einem Endoskop ten früh die Erfahrung, dass neben der Versor- ausprobieren konnten. 25-jähriges Jubiläum: gung von Patienten mit Hirnerkrankungen Das Leistungs- und Versorgungsangebot Andrea Biewer Arno Prudente auch ein großer Bedarf an Behandlungsan- der von Chefarzt Professor Dr. Martin Bettag Uwe Schmitt Kornelia Schug geboten für Menschen mit degenerativen Wir- geleiteten Neurochirurgie umfasst unter an- Agathe Stroh Hermann Terres belsäulenleiden bestand. Daran hat sich bis derem die Behandlung und Betreuung von 30-jähriges Jubiläum: heute nichts geändert, auch wenn das Leis- Patienten mit Erkrankungen wie Hirntu- Erwin Born Susanne Breuer tungsspektrum der Neurochirurgie des Klini- moren, Hirngefäßmissbildungen, Hirnblu- Mechthild Ewen-Kuhn kums in den vergangenen drei Jahrzehnten tungen sowie Schädelhirnverletzungen und Friedhelm Hanf Anita Jones beträchtlich erweitert wurde. Morbus Parkinson. Schwerpunkte der Arbeit Roswitha Orth Marlies Reicherz Nach den einleitenden Grußworten des bildet zudem die Diagnostik und Therapie Brigitte Wegher-Wolsfeld Ersten Vorsitzenden der Deutschen Gesell- degenerativer und traumatischer Wirbelsäu- Gabriele Zimmer schaft für Neurochirurgie, Professor Dr. An- lenleiden sowie peripherer Nervenerkran- 40-jähriges Jubiläum: dreas Unterberg, berichteten Experten über kungen. Christine Kaleja Peter Soika unterschiedliche Krankheitsbilder und den Günter Werel aktuellen Stand der Diagnostik und Therapie.

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Fotos: Anne Britten, Trier 2009 Fotos: Anne Britten, Trier Professor Dr. Thomas Klopstock von der LMU München stellte neue Daten zu Muskel- erkrankungen vor. Dabei demonstrierte er, dass es mittlerweile viele gut charakterisierte erbliche Muskelerkrankungen gibt, für die es Professor Dr. Hans-Christoph Diener von Professor Dr. Rüdiger Hilker von der zukünftig möglicherweise auch gute Thera- der Universitätsklinik Essen stellte die Universität Frankfurt berichtete über pieansätze gibt. wichtigsten Daten der ECASS III-Studie Neuigkeiten in der Behandlung des Prof. Dr. Michael Strupp von der LMU vor. Morbus Parkinson. München machte deutlich, dass die meis- ten Schwindelerkrankungen durch Erkran- kungen des Gleichgewichtsorganes oder des Gleichgewichtsnervs bedingt sind. Bei der 3. Symposium richtigen Diagnose sind fast alle Schwindeler- krankungen medikamentös oder physikalisch behandelbar. Spotlight Neurologie PD Dr. Matthias Maschke vom BKT wies darauf hin, dass mittlerweile seltene Infekti- Namhafte Experten stellen jüngste onskrankheiten wie die Syphilis wieder zuge- nommen haben. Da diese Krankheiten auch Innovationen in der Neurologie vor das Nervensystem betreffen können, sei es wichtig, dass sich jeder Neurologe mit diesen eim 3. Symposium Spotlight Neuro- sondern mittlerweile bis viereinhalb Stunden Erkrankungen auskennt. logie am 16. Mai 2009 im Kranken- erfolgreich behandeln kann, indem man das Dr. Norman Putzki vom Kantonspital St. Bhaus der Barmherzigen Brüder Trier Blutgerinnsel auflöst (Lyse). Er berichtete Gallen/Schweiz berichtete über neue Medika- informierten sich insgesamt über 100 Teilneh- über den chronischen Kopfschmerz, bei dem mentenstudien bei multipler Sklerose. Es ist mer aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein- sich neue Behandlungsmöglichkeiten erge- zu erwarten, dass es in den nächsten Jahren Westfalen und Baden-Württemberg über die ben haben. Hierzu stellte er unter anderem eine Reihe neu zugelassener Medikamente jüngsten Entwicklungen in der Neurologie. eine Studie vor, die die Wirksamkeit von Bo- geben wird, die teilweise einzunehmen oder Beim diesjährigen Symposium referierten tulintoxin (auch bekannt als „Faltengift“) in besser wirksam sind. unter anderem die Herausgeber der Leitlinien der Behandlung der chronischen Kopfschmer- Die nächste Veranstaltung Spotlight Neu- der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, Pro- zen bestätigt. Im Weiteren wies er darauf hin, rologie ist für den 29. Mai 2010 im Brüder- fessor Dr. Hans-Christoph Diener aus Essen und dass große Studien gegen eine Wirksamkeit krankenhaus vorgesehen. Dr. Norman Putzki aus St. Gallen/Schweiz. von Vitaminen in der Primärprävention von PD Dr. Matthias Maschke „Bei der Programmgestaltung haben wir Schlaganfall und Demenz sprechen. darauf geachtet, sowohl den in der Praxis als Professor Dr. Rüdiger Hilker von der Uni- auch den im Krankenhaus tätigen Ärzten pra- versität Frankfurt berichtete über Neuigkeiten xisrelevante Informationen zu vermitteln“, in der Behandlung des Morbus Parkinson. erklärte PD Dr. Matthias Maschke, Chefarzt Dabei zeigte er Studien, die nahelegen, dass es der Abteilung für Neurologie und Neurophy- Medikamente gibt, die die Krankheit teilweise siologie am Brüderkrankenhaus. Das The- aufhalten könnten („krankheitsmodifizieren- menspektrum deckte die sehr häufigen neu- de Therapie“). Zudem wies er auf den Nutzen rologischen und hausärztlich/internistischen der tiefen Hirnstimulation bei Morbus Parkin- Erkrankungen wie beispielsweise Epilepsie son hin („Hirnschrittmachertherapie“). und Schwindel ab. Professor Dr. Jürgen Bauer von der Uni- Professor Dr. Hans-Christoph Diener von versität Bonn stellte die aktuelle Therapie der Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz, Hessen, der Universitätsklinik Essen stellte die wich- Epilepsie dar und berichtete über neue Me- Nordrhein-Westfalen und Baden-Württem- tigsten Daten der ECASS III-Studie vor. Diese dikamente, die weniger nebenwirkungsreich berg informierten sich über die jüngsten Entwicklungen in der Neurologie. haben gezeigt, dass man Schlaganfallpati- und teilweise besser wirksam als die altherge- enten nicht nur innerhalb von drei Stunden, brachten Medikamente sind.

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Umfeld auswirken. Im Weiteren stellte Zegelin Professionelle neue Konzepte für Angehörigen-Pflegekurse vor und unterstrich deren Bedeutung für eine gute, weiterführende Patientenversorgung. „Die Erstellung und Anwendung von Pflegepraxis Schulungskonzepten in der Pflege ist für die Beteiligten eine große Herausforderung“, so Tagung stößt auf große Resonanz Gudrun Adler, Leiterin des Patienteninforma- tionszentrums des Brüderkrankenhauses. Am Beispiel einer Mikroschulung erläuterte sie die Bedeutung dieser Konzepte für die Praxis. Im nächsten Schritt ging sie anhand eines Bei- spiels für Patienten mit Multipler Sklerose auf die strukturierte Anleitung durch Pflegeper- sonen ein. Diese spiele bei adäquater Anwen- dung eine wichtige Rolle für die Krankheitsbe- wältigung dieser Patientengruppe. Johanna Gossens, Vorstandsmitglied im Netzwerk für Patienten- und Familienedu- kation befasste sich mit der Einrichtung von Patienteninformationszentren als Bausteine der Patientenedukation. So seien Patienten- informationszentren nicht nur Informati- Referenten und Organisationsteam des Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier freuen sich über eine gelungene Veranstaltung. onsmittler, sondern auch Ansprechpartner für Patienten in ihrem „Kranksein“ im Alltag. Nachdem im Rahmen von Workshop- nformation, Schulung und Bera- zum Auftakt der Veranstaltung die von man- arbeit die einzelnen Themen noch einmal tung“ lautete das Motto einer ganz- chen noch immer unterschätzte Bedeutung vertieft werden konnten, ging Pflegewissen- „I tägigen Tagung im Krankenhaus der Pflege. schaftlerin Gabriele Meyer im Abschlussvor- der Barmherzigen Brüder Trier. Experten der In Deutschland nehmen „Information, trag auf evidenzbasierte Patienteninformation Universität Witten/Herdecke und des Brüder- Schulung und Beratung“ von Patienten und ein. Dabei stellte sich auch die Frage, was die krankenhauses informierten in Vorträgen und deren Angehörigen eine immer größere Rolle Patienten überhaupt wollen. Hierzu stellte sie Workshops über neue Ansätze und Konzepte ein. Weil die stationäre Behandlung kranker Belege anhand wissenschaftlicher Studien vor. der Pflegewissenschaft. Menschen immer kürzer wird und es aufgrund Sie mahnte auch zur Vorsicht bei Kampagnen, Professor Christel Bienstein ist eine Pio- des demografischen Wandels immer mehr alte bei denen häufig wissenschaftliche Erkennt- nierin der deutschen Pflegewissenschaft. Als und chronisch kranke Patienten gibt, wächst nisse in einer für die Angesprochenen verwirr- Leiterin des Instituts für Pflegewissenschaft nicht nur der Bedarf an Pflegekräften, auch ten Art und Weise überbewertet werden. der Universität Witten/Herdecke zählt sie zu der Anspruch an deren Qualifikation steigt. Wie groß unter Pflegenden das Interesse den absoluten Fachfrauen auf ihrem Gebiet. Laut einer Studie werden Bienstein zufolge ist, sich fortzubilden, um optimal informieren An ihren Erkenntnissen und denen der Kolle- in der Bundesrepublik in den kommenden und beraten zu können, zeigte die Resonanz gen sollen möglichst viele Menschen teilha- Jahren rund 80.000 akademisch qualifizierte auf die Veranstaltung im Brüderkrankenhaus: ben. Daher gehen Bienstein und Mitarbeiter Pflegende benötigt. Diese sollen unter ande- Mehr als 250 Teilnehmer waren der Einladung ihres Instituts regelmäßig auf Reisen: „Uni on rem dazu beitragen, das gesicherte Wissen im zu „Uni on Tour“ gefolgt. Und einige von ihnen tour“ nennt sich dieses Fortbildungsangebot, Pflegebereich auszubauen und die neuesten werden mit Genugtuung vernommen haben, das auch im Trierer Krankenhaus der Barm- Erkenntnisse der Pflegewissenschaft so schnell was Bienstein gleich zu Beginn ihres Vortrags herzigen Brüder Station machte. Das Klini- wie möglich in die Praxis zu transferieren. feststellte: „Die Pflegewissenschaft folgt der Pra- kum der Moselstadt und die Wittener verbindet Seit Mitte der 90er halten die Aspekte der xis, wir sind der Praxis eigentlich nie voraus.“ seit zwei Jahren eine enge Kooperation. Patientenedukation Einzug in die deutsche Markus Mai Etwa vier bis fünf Prozent der Bevölkerung Pflege. Angelika Zegelin, Pflegewissenschaft- Redaktion Krankenhaus bedürfen einer kontinuierlichen Pflege, rund lerin der Universität Witten-Herdecke stellte der Barmherzigen Brüder Trier: 800.000 Menschen gehen in Deutschland ei- in ihrem Vortrag fest, dass aus pflegewissen- Anne Britten (verantwortlich) nem Pflegeberuf nach. „Durch professionelle schaftlicher Perspektive noch ein großer Hand- Kontakt: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Pflege leisten wir einen wichtigen Beitrag zur lungsbedarf besteht. Häufig sei nicht bekannt Trier, Nordallee 1, 54292 Trier, www.bk-trier.de, Unterstützung und Festigung des Therapieer- inwieweit sich Schulungs- und Beratungs- Telefon: 0651/208-2105, Fax: 0651/208-1176, e-Mail: [email protected] folgs“, unterstrich Aloys Adler, Pflegedirektor, maßnahmen auf den Patienten bzw. dessen

2-09 57 Junge Mütter und Seniorinnen engagieren sich beim Projekttag.

Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder Trier beteiligt sich am zweiten Trierer Engagementtag Erfahrungsaustausch zwischen Bewohnerinnen des Seniorenzentrums und jungen Müttern

gemeinnützige Einrich- Jensen, der den Tag eröffnete, lobte die Koope- tungen, 44 Unternehmen ration zwischen Unternehmen und sozialen 39 und mehr als 300 Beteiligte Einrichtungen als „einmalig in Umfang und haben am 27. März 2009 am zweiten Trierer Ausprägung“. Engagementtag teilgenommen – darunter Ein konkretes Bild von den Ergebnissen auch das Seniorenzentrum der Barmherzigen dieser Zusammenarbeit konnten sich Organi- Brüder Trier. Organisatoren des Trierer En- satoren, Medienvertreter und Stadtoberhaupt gagementtages sind der Verein Lokale Agen- direkt im Anschluss an ein Pressegespräch in da 21 und die Trierer Ehrenamtsagentur. 34 der Ehrenamtsagentur machen. Ausgewählte verschiedene Projekte, die unterschiedlicher Projekte wurden besichtigt. Neben den Aus- nicht hätten sein können, fanden an diesem zubildenden in der Sparkasse, einem Besuch eine ansprechende Konzeption und das Lay- Tag statt. All diese ehrenamtlichen Projekte in der Porta-Nigra-Schule stand auch das out. Diese Buchidee soll weiter ausgearbeitet eint die Zusammenarbeit mit jeweils einem Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder und mittelfristig zum Verkauf angeboten regionalen Unternehmen. Im Dezember 2008 Trier auf dem Programm. Dort haben junge werden. Anne Britten begann die Kontaktaufnahme zwischen Fir- Mütter gemeinsam mit Bewohnerinnen des men und ehrenamtlichen Einrichtungen. Seniorenzentrums in den letzten Monaten Charlotte Kleinwächter, Hauptorganisatorin ein Erlebnis-Kochbuch entwickelt: Bei wö- Redaktion Seniorenzentrum und Geschäftsführerin der Agenda 21 in Trier, chentlichen Treffen wurden Erfahrungen der Barmherzigen Brüder Trier: Anne Britten (verantwortlich) erläuterte die Idee für den Engagementtag: und Rezepte ausgetauscht. Die Ergebnisse Kontakt: Seniorenzentrum der Barmherzigen Brü- „Es ist ein Versuch, über Grenzen hinaus zu sollen in einem Buch gesammelt werden. der Trier, Nordallee 1, 54292 Trier, www.bk-trier.de, denken, und entspricht unseren Vorstellun- Beim Projekttag entwickelten die Teilnehmer Telefon: 0651/208-2105, Fax: 0651/208-1176, gen von Nachhaltigkeit.“ Oberbürgermeister unter Federführung der Werbeagentur Nottar e-Mail: [email protected]

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„Nicht die Pflege ist schlecht, sondern die Rahmenbedingungen“ Beim Caritas-Aktionstag „Jetzt schlägt’s 13“ am 13. Juli 2009 besuchten mehr als 200 Politiker Altenhilfeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen, um sich ein Bild von der dortigen Pflegesituation zu machen. Auch die Seniorenzentren der BBT-Gruppe unterstützten die von den Caritas-Arbeitsgemeinschaften initiierte Aktion mit dem Ziel, auf die problematischen Rahmenbedingungen in der Pflege aufmerksam zu machen, und starteten gleichzeitig die Image-Kampagne „Pflege tut gut“.

CDU-Budestagsabgeordneter Bernard Kaster war Eine Mitarbeiterin des Senioren- Bei dem Pressegespräch im Seniorenzen- von der Idee des Aktionstages begeistert: „Ich zentrums Barmherzige Brüder trum in Trier kamen Vertreter der Caritas, habe hohen Respekt vor dem Pflegeberuf.“ Trier trägt zum Kampagnen-Start des BBT e.V. sowie die Mitarbeiter und das T-Shirt mit der Aufschrift eine Bewohnerin der Einrichtung mit den „Pflege tut gut“. Politikern ins Gespräch.

nter dem Motto „Jetzt schlägt’s 13“ für Tag stellen müssen und welche Verant- info hat am 13. Juli in rund 100 katho- wortung die Politik trägt, eine qualifizierte U lischen Altenhilfeeinrichtungen in und an den Bedürfnissen der Menschen ori- Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland entierte Pflege auch in Zukunft sicherstellen der „Aktionstag Altenhilfe“ stattgefunden, mit zu können. dem die Altenheime auf die unzureichenden Günter Mosen, Mitglied des Geschäfts- Rahmenbedingungen in der Pflege aufmerk- führenden Vorstands des BBT e.V., ließ es sich sam machen wollten. Über 200 verantwortli- nicht nehmen, in allen Seniorenzentren der che Politiker auf Bundes-, Landes- und Regio- BBT-Gruppe den Politikern ins Gewissen zu nalebene waren eingeladen, sich einen Tag reden: „Nicht die Pflege ist schlecht, sondern lang über die Zustände in der Altenpflege zu die Rahmenbedingungen, unter denen sie Die Image-Kampagne „Pflege tut gut“ der informieren und selbst in einem Altenheim stattfindet.“ Das ist auch die Kernbotschaft BBT-Gruppe will das Bewusstsein für die mitzuarbeiten. der auf mehrere Jahre hin angelegten BBT- Leistung der Pflege schärfen und die wach- Auch die Seniorenzentren der BBT-Grup- Kampagne „Pflege tut gut“, die gleichzeitig senden Aufgaben, Anforderungen und An- sprüche an die „Pflege“ deutlich machen. pe öffneten an diesem Tag ihre Türen. In Ril- mit dem Aktionstag in allen Seniorenzentren Sie soll dazu beitragen, das oftmals negati- chingen, Plaidt, Münstermaifeld und Trier der Barmherzigen Brüder startete. Denn „mit ve Bild von „Pflege“ in unserer Gesellschaft nahmen die eingeladenen Politiker aktiv einem Aktionstag alleine ist es nicht getan“, zu korrigieren, und zeigen, dass nicht die am Alltagsgeschehen des Altenheims vor Ort appellierte Mosen an die anwesenden Mitar- Pflege, sondern die Rahmenbedingungen, teil. Sie lernten die tägliche Arbeit der Pflege- beiter, Politiker und Pressevertreter, „wenn wir unter denen Pflege stattfindet, schlecht kräfte kennen und erfuhren in Gesprächen langfristig etwas für die Pflegekräfte und die sind. Weitere Informationen: mit Bewohnern und Mitarbeitern, welchen Bewohner in unseren Seniorenzentren errei- www.pflegetutgut.de Herausforderungen sich die Beteiligten Tag chen wollen.“ Lena Rusche

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