Joachim Trebbe/Eva Spittka

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte Das Regionale in den Dritten der ARD – mit aktuellen Programmanalysen von rbb und SWR

Ein Projekt der Otto Brenner Stiftung 1 Frankfurt am Main 2019 OBS-Arbeitspapier 36 OBS-Arbeitspapier 36 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte ISSN: 2365-1962 (nur online)

Herausgeber: Otto Brenner Stiftung Jupp Legrand Wilhelm-Leuschner-Straße 79 D-60329 Frankfurt am Main Tel.: 069-6693-2810 Fax: 069-6693-2786 E-Mail: [email protected] www.otto-brenner-stiftung.de

Autor*innen: Joachim Trebbe/Eva Spittka Freie Universität Berlin Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Arbeitsstelle Medienanalyse und Forschungsmethoden Garystraße 55 D-14195 Berlin E-Mail: [email protected] Telefon: 030-83857875

Redaktion: Lilian Emonds (OBS)

Hinweis zu den Nutzungsbedingungen: Satz und Gestaltung: Dieses Arbeitspapier darf nur für nichtkommerzielle think and act – Zwecke im Bereich der wissenschaftlichen Forschung und Agentur für strategische Kommunikation Beratung und ausschließlich in der von der Otto Brenner Stiftung veröffentlichten Fassung – vollständig und un- Titelbild: verändert – von Dritten weitergegeben sowie öffentlich Collage: think and act unter Verwendung von Bildern zugänglich gemacht werden. von Falko Matte/Adobe Stock und karepa/Adobe Stock In den Arbeitspapieren werden die Ergebnisse der For- Redaktionsschluss: schungsförderung der Otto Brenner Stiftung dokumentiert 15.04.2019 und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für die Inhalte sind die Autorinnen und Autoren verantwortlich. Arbeitspa- Wir danken der Hans-Böckler-Stiftung piere erscheinen nur online, nicht als Printprodukt. Down- für die Unterstützung bei der Veröffentlichung load und weitere Informationen: der Publikation. www.otto-brenner-stiftung.de

2 Vorwort

Geleitwort

Vor mittlerweile sechs Jahren erschien das OBS-Arbeitspapier Nr. 12 „Zwischen Bou- levard und Ratgeber-TV. Eine vergleichende Programmanalyse von SWR und NDR“. Nach zwei weiteren Ausgaben in den Jahren 2015 und 2017, die sich mit den Pro- grammstrukturen und -inhalten des MDR und WDR (AP 17) bzw. des BR und hr (AP 25) beschäftigten, liegt nun die vorerst letzte Studie der Reihe vor, die sich mit den Programmangeboten des RBB und (erneut) des SWR-Fernsehens auseinandersetzt. Die Studien waren keine Auftragsforschung – auch wenn das vielfach so ver- standen und kolportiert wurde –, sondern sind in Kooperation der Arbeitsstelle Medienanalyse der Freien Universität Berlin und der Otto Brenner Stiftung entstan- den. Für das regionale Fernsehen in Deutschland waren objektivierbare Programm- daten Mangelware. Die „großen“ öffentlich-rechtlichen und privaten Programme wurden regelmäßig von den Landesmedienanstalten auf der einen und der ARD/ ZDF-­Medienkommission auf der anderen Seite untersucht und im Hinblick auf ihre Inhalte und Programmstrukturen zur fachlichen und öffentlichen Diskussion ge- stellt. Das war für die Dritten Programme der ARD schon lange nicht mehr der Fall gewesen. Es bestand Informations- und Forschungsbedarf. Es ist das Verdienst der Otto Brenner Stiftung, diese Forschung unterstützt, pu­bliziert und damit möglich gemacht zu haben. Die Studien sind in Zeiten ent- standen, in denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht nur unter hohem ökono- mischem Legitimationsdruck stand (und steht), sondern auch rechtspopulistischen Angriffen und Diffamierungen ausgesetzt war. Dies erklärt vielleicht zum Teil, dass die Rezeption der Studien mehr durch PR-Schlachten mit den öffentlich-rechtlic­ hen Pressestellen als durch eine Reflexion der Ergebnisse gekennzeichnet war. Hier und da gab es aber dennoch einen konstruktiven Austausch zwischen den Autor*in- nen und den Macher*innen in den Redaktionen. Die Studienergebnisse zeigen ein öffentlich-rechtliches Programmangebot, das sich deutlich regional und informa­ tionsorientiert profiliert – auch wenn diese Profilbildung häufig nicht gemeinsam auftritt. Außerdem sind Programmübernahmen und Wiederholungen aus dem Ers- ten Programm der ARD aus der Perspektive der Programmökonomie nachvollzieh- bar, im Zuge der De-Lineari­ sierung des Fernsehens aber ein Anachronismus. Der Dank der Autorinnen und Autoren der Reihe gilt der Otto Brenner Stif- tung verbunden mit der Hoffnung und der Bitte, auf diesem medienpolitischen Forschungsfeld weiterhin aktiv zu bleiben.

Prof. Dr. Joachim Trebbe Freie Universität Berlin Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Berlin, im April 2019 3 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Vorwort

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte – die Dritten Programme der ARD sind viel­fältig. Politische Entwicklungen und gesellschaftliche Kontroversen werden in Nachrich- ten- und Magazinbeiträgen abgebildet und Zuschauer*innen mit Kochshows und Produkttests für den Alltag beraten, während Krimis und Quizshows für Unter- haltung sorgen. In welcher Zusammensetzung und mit welcher Priorisierung die öffentlich-rechtlichen Programme diese drei Themenfelder jedoch abdecken (soll- ten), hat in der Vergangenheit immer wieder zu Debatten geführt. Die seit 2013 von der Otto Brenner Stiftung veröffentlichten Studien zur programmstrukturellen und inhalt­lichen Ausrichtung der Dritten Programme waren dabei oftmals der Auslöser – konnten sie doch andeuten, dass das politische Informationsangebot immer wieder der leichten Unterhaltung geopfert wurde. Jetzt wird mit der Untersuchung des rbb und einer wiederholten Analyse des SWR-Programmes durch die profilierten und routinierten Kommunikations­ wissenschaftler*innen Joachim Trebbe und Eva Spittka unsere Reihe abgeschlossen. Die Ergebnisse bleiben ambivalent. Einerseits kann konstatiert werden: Der SWR hat Reformen durchgeführt, die messbar einige Kritikpunkte der früheren Studie (2013) abgemildert haben. So wurden im Jahr 2018 deutlich weniger Wieder­holungen gesendet, während der Anteil der tagesaktuellen Information in fernsehpublizis- tischen Erstsendungen verdoppelt wurde. Andererseits bleibt die Frage, ob knapp fünf Prozent Sendezeit (rbb: 12,2 %) für kontroverse Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ausreichen, um den Programmauftrag der „Information und Bil- dung“ zur „freien individuellen und öffentlichen Meinungsbildung“ (Staatsvertrag SWR) zu erfüllen? Auch die von den Autor*innen im Zeitverlauf der Untersuchungen konstatierte Tendenz zur Verschiebung der Programmanteile in Richtung Unterhal- tung (rbb: 34 %, SWR: 37 %) muss unter diesem Aspekt diskutiert werden. Um eine produktive Diskussion zu ermöglichen, ist es aus Sicht von Stiftung und Autor*innen allerdings notwendig, dass die Verantwortlichen in den Sendern ihre aggressive Verteidigungshaltung bei jeglicher Programmkritik ablegen und ihre zugeknöpfte Informationspolitik aufgeben. Konkurrenzangebote und Nutzungs­ gewohnheiten verändern das Fernsehen und verlangen Reaktionen. Eine breite öffentliche Debatte über weitere Reformen sollte dabei – mit Blick auf die Akzeptanz in der Bevölkerung – auch im Eigeninteresse der Sender liegen.

Jupp Legrand Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung Frankfurt a. M., im April 2019

4 Inhalt

Inhalt

1 Einführung...... 6

2 Fragestellung und Forschungskontext...... 7

3 Konzeption und Methode...... 10

3.1 Untersuchungsobjekte...... 11

3.2 Untersuchungszeitraum...... 13

3.3 Untersuchungsinstrumente...... 14

3.4 Durchführung der Codierung...... 16

3.5 Validität und Reliabilität...... 16

3.6 Analyseperspektiven und Aufbau des empirischen Teils...... 18

4 Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR...... 19

4.1 Produktionscharakteristika und Programmstruktur...... 19

4.2 Informations- und Thematisierungsleistungen...... 28

4.3 Regionalberichterstattung...... 36

4.3.1 Die Regionalberichterstattung im Gesamtprogramm...... 36 4.3.2 Die Regionalberichterstattung im Längsschnitt...... 44

5 Exkurs: Der SWR im Vergleich...... 50

6 Zusammenfassung und Diskussion...... 60

7 Fazit...... 67

Anhang...... 68

Hinweise zu den Autor*innen...... 68

Literatur...... 69

Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen...... 71

5 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

1 Einführung

Seit 2012 werden an der Arbeitsstelle Me- schen Instrument untersucht, das bereits bei dienanalyse/Forschungsmethoden der Freien der Analyse der anderen Dritten Programme Universität Berlin in regelmäßigen Abstän- zum Einsatz kam. Darüber hinaus wurden den Studien zu den Programmleistungen der einschlägige Regionalnachrichtenmagazine Dritten Programme der ARD durchgeführt. Die und -nachrichtensendungen dieser zwei Lan- hier vorgelegte Untersuchung gehört in diese desprogramme ausgewählt, während dreier Reihe und komplettiert die Untersuchung der weiterer, also insgesamt vier, Kalenderwo- Regionalprogramme als Gegenstand inhalts- chen aufgezeichnet und vertieft untersucht. In analytischer Struktur- und Themenanalysen. dieser Längsschnittanalyse liegt der Schwer- An die teilweise kontrovers diskutierten punkt auf den regionalen Themenbeiträgen. Befunde der Vorgängerstudien soll mittels der Im Folgenden werden die Ergebnisse der hier vorgelegten Untersuchung des Rundfunks Untersuchung detailliert dargestellt und inter- Berlin-­Brandenburg (rbb) und des Südwest- pretiert. Strukturelle Gemeinsamkeiten, Unter- rundfunks Rheinland-Pfalz (SWR) angeknüpft schiede und etwaige aktuelle Trends werden werden. Im Fokus der bisherigen Analysen stand durch die Vergleiche mit den Vorgängerstudien 2012 schon einmal das Programm­angebot des herausgearbeitet. Südwestrundfunks, verbunden mit dem Blick Nach dieser Einführung werden im zwei- auf den Norddeutschen Rundfunk (NDR). 2014 ten Kapitel zunächst die konkrete Fragestel- wurden der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) lung und der Forschungskontext erläutert. Die und der Westdeutsche Rundfunk (WDR) analy- Darstellung der Untersuchungskonzeption siert, eine dritte Publikation bezog sich 2016 und der inhaltsanalytischen Methode folgen auf den Bayerischen Rundfunk (BR) und den im dritten Kapitel. Im Mittelpunkt dieses Be- Hessischen Rundfunk (hr) (vgl. Trebbe 2013, richts steht die vergleichende Darstellung der Trebbe et al. 2015, Spittka et al. 2017).1 Alle Ergebnisse. Programmstrukturen, Informa- diese Untersuchungen sind ähnlich konzipiert, tions- und Thematisierungsleistungen werden um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Es in Kapitel 4 ebenso ausführlich skizziert wie handelt sich bei den Studien um quantitative die Regional- und Lokalberichterstattung. Ne- und vergleichende Inhaltsanalysen. ben der Diskussion der aktuellen Daten liegt In der aktuellen Untersuchung wurden je- ein weiterer Fokus auf dem Vergleich der bei- weils eine Landesversion, rbb Brandenburg den SWR-Erhebungen (Kapitel 5). In Kapitel 6 und SWR Rheinland-Pfalz, im April 2018 inner- werden die wichtigsten Ergebnisse noch ein- halb einer natürlichen Kalenderwoche aufge- mal zusammengefasst und diskutiert. Den Ab- zeichnet und mit dem gleichen inhaltsanalyti- schluss bildet ein kurzes Fazit in Kapitel 7.

1 Die Datenerhebungen fanden in den Jahren 2012, 2014 sowie 2016 statt. Die Publikationen erfolgten jeweils im dar- auffolgenden Jahr.

6 Fragestellung und Forschungskontext

2 Fragestellung und Forschungskontext

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist derzeit klassische Fernsehnutzung bezogen auf die – nicht nur in Deutschland – einer Diskus­ Gesamtbevölkerung nichts an ihrer Attraktivi- sion über seine Notwendigkeit ausgesetzt. Es tät eingebüßt“ (Zubayr/Gerhard 2018: 102). In ist eine Debatte darüber entbrannt, welchen einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Mehrwert („Public Value“) das duale Rund- Westdeutschen Rundfunks gaben 65 Prozent funksystem einer Gesellschaft bietet und ob der Wahlberechtigten in Deutschland das Fern- die Kosten auch in Einklang mit dem Nutzen sehen als Hauptquelle für politische Informa- stehen. Die Programmanbieter stehen unter tionen an, auf dem zweiten Platz folgten mit „Rechtfertigungsdruck, und ein Ende der De- 50 Prozent Tageszeitungen und das Internet batte ist nicht abzusehen“ (Aigner 2018: 3). im Allgemeinen (35 Prozent) (Infratest dimap Zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk zählen 2018: 33). Werden Reichweiten und Markt- auch die Dritten Programme der ARD: der anteile als Maßstab genommen, gehören die Bayeri­sche Rundfunk (BR), der Hessische Dritten Programme nach wie vor zu den belieb- Rundfunk (hr), der Mitteldeutsche Rundfunk testen und erfolgreichsten TV-Sendern. 2017 ist (MDR), der Norddeutsche Rundfunk (NDR), der Markanteil aller Dritten – im Vergleich zum der Westdeutsche Rundfunk (WDR) sowie der vorangegangenen Jahr – gestiegen, und zwar Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) und der auf 12,8 Prozent. Die acht größten Fernsehvoll- Südwestrundfunk (SWR). programme, ARD/, ZDF, RTL, RTL II und Im Juni 2018 startete die ARD unter dem VOX, Sat.1, ProSieben sowie , haben Motto „Wir sind Deins. ARD“ eine deutsch- dagegen allesamt Marktanteile verloren (Zu- landweite Public-Value-Aktion (ARD 2018) mit bayr/Gerhard 2018: 107). Nicht so die Dritten Spots in Fernsehen, Radio und Internet. Als Programme – in der Mediennutzungsforschung Reaktion auf die öffentliche Debatte soll auch gilt die Regionalität, das Interesse an Nach- in Zukunft der Wert des öffentlich-rechtlichen richten aus dem direkten Umfeld, als wichtiges Rundfunks deutlicher kommuniziert werden. Motiv für die Fernsehnutzung. Karola Wille, MDR-Intendantin und ARD-Vor- Der gesellschaftliche Auftrag ist in den sitzende in den Jahren 2016 und 2017, erklärt Rundfunkgesetzen und im Rundfunkstaatsver- den Gedanken hinter dieser Aktion wie folgt: trag verankert. Die Programmanbieter sollen „Unser gemeinsamer freier Rundfunk leistet „durch die Herstellung und Verbreitung ihrer einen wichtigen Beitrag für unser Gemein­ Angebote als Medium und Faktor des Prozesses wesen und unsere Demokratie. Genau dar- freier individueller und öffentlicher Meinungs- über wollen wir mit den Menschen, die un- bildung“ (RStV 2018) mitwirken. Dieser Auftrag seren Rundfunk solidarisch finanzieren, ins ist ebenso Ausgangspunkt der hier vorgeleg- Gespräch kommen“ (ARD 2018). ten Analyse wie auch der bereits 2001 selbst Trotz aller Diskussionen und einer stetig von den Programmveranstaltern formulierte wachsenden digitalen Konkurrenz, „hat die Anspruch an die Dritten Programme: „Sie ver-

7 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

mitteln den Menschen in den Regionen, dass Daten zur Angebotsstruktur vorliegen. Das ihr Sender ihre Sorgen, Nöte und Freuden, Instrumentarium ist anschlussfähig an die bis die Lebensbedingungen, Eigenarten, Tradi­ zum Jahr 2018 kontinuierlich durchgeführte tionen und historisch gewachsenen Beson- Fernsehprogrammforschung der deutschen derheiten ernst nimmt. Die Dritten tragen in Landes­medienanstalten.2 Hier wurden seit besonderem Maße zur Identifikation mit der 1998 die acht reichweitenstärksten deutschen Heimat und zur Inte­gration in das Umfeld bei“ Fernsehvollprogramme auf der Ebene von (ARD-Gremienvorsitzende 2001: 5). Gerade Sendungen und Beiträgen untersucht (zuletzt vor dem Hintergrund eines föderalen Staates GöfaK Medien­forschung GmbH 2018). Das For- und der deutsch-deutschen Trennungs- und schungsdesign erlaubt vor allem die Erhebung Wieder­vereinigungsgeschichte kann regiona- und den Vergleich struktureller und inhaltlicher les Fernsehprogramm als ein zentraler Faktor Ähnlichkeiten und spezifischer Programmpro- nationaler politischer Inte­gration gesehen file. Bei der hier durchgeführten Anwendung werden (Rost 2004). Folglich ist es eine nor- auf die Dritten Programme liegt der Fokus in be- mative Betrachtungsweise, die folgendem sonderer Weise auf den regionalspezifischen Forschungsinteresse zugrunde liegt: In wel- Programm- und Thematisierungsleistungen. cher Weise und in welchem Umfang erfüllen Sowohl beim Rundfunk Berlin Branden- die Dritten Programme der ARD ihren Leis- burg (rbb) als auch beim Südwestdeutschen tungsauftrag? Rundfunk (SWR) handelt es sich um Mehrlän- Als 2012 mit dieser Studienreihe begonnen deranstalten. Der rbb erreicht bundesweit ei- wurde, musste in Bezug auf aktuelle, inhalts- nen Marktanteil von 1,3 Prozent, das ist im Ver- analytisch gewonnene Zahlen zum Programm­ gleich aller Dritten der vorletzte Platz. Der SWR angebot der Dritten ein Forschungsdesiderat dagegen liegt mit 1,9 Prozent an vierter Stelle festgestellt werden (Trebbe 2013). Die ARD/ (Zubayr/Gerhard 2018). Wird die Region Berlin-­ ZDF-Medienkommission gibt zwar eine Fern- Brandenburg betrachtet, erzielte der rbb im sehprogrammforschung in Auftrag (zuletzt vergangenen Jahr 2017 einen Marktanteil von Krüger 2018), diese schließt aber die Dritten 5,9 Prozent (rbb 2018). Der Marktanteil beim Programme nicht mit ein. SWR liegt in Baden-Württemberg bei 6,1 Pro- Mit der hier vorgelegten, vierten Inhalts- zent, in Rheinland-Pfalz bei 7,3 Prozent und für analyse der Regionalprogramme der ARD sind das gesamte Sendegebiet (inklusive Saarland) nun alle Dritten Programme einmal (im Fall bei 6,5 Prozent (SWR 2018). des SWR sogar wiederholt) untersucht wor- Im Herbst 2017 startete der rbb eine um- den, sodass verlässliche und vergleichbare fassende Programmreform, es soll „mehr und

2 Die Landesmedienanstalten haben in der Zwischenzeit entschieden, die privaten Fernsehvollprogramme in Deutsch- land nicht mehr kontinuierlich untersuchen zu lassen.

8 Fragestellung und Forschungskontext

attraktiveres Programm“ gesendet werden, derer das SWR Fernsehen „regionaler, klarer, wie Programmdirektor Jan Schulte-Kelling- verständlicher und moderner“ (SWR 2013) haus erklärte (rbb 2017). Die starke regionale werden sollte. Der Fokus lag auf der Schärfung Fokussierung bleibt bestehen: „Wir senden des regionalen Profils (SWR 2013). Hier wird es von September an vier von funf Werktagen zur im Folgenden besonders interessant sein, die Hauptsendezeit ein eigenes Programm aus Zahlen aus 2012 mit denen der aktuellen Erhe- unserer Region für die Menschen in unserem bung zu vergleichen (vgl. Kapitel 5). Sende­gebiet“ (rbb 2017). Auch der Schwer- Ziel dieser Untersuchung ist es, die Positio­ punkt des SWR liegt erklärtermaßen auf und in nierung von rbb und SWR mit ihrem jeweili- der Region, wie anhand der Eigenbeschreibung gen Programmangebot herauszuarbeiten. Ne- deutlich wird: „Aktualität und Regionalität ste- ben der Erhebung der Programmstruktur und hen im Fokus aller SWR Programmangebote Analyse der fernsehpublizistischen, also allen – in Radio, Fernsehen und im Web. Sie stel- potenziell informierenden, Formate liegt das len die Menschen im Südwesten in den Mittel- besondere Augenmerk auf der Thematisierung punkt, erzählen ihre Geschichten und bilden regionaler Themen, Ereignisse und Akteure. ihr Lebensgefühl ab“ (SWR 2018). Bereits im Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den Er- Juli 2013 kündigte der SWR-Intendant Peter gebnissen der Vorgängerstudien werden eben- Boudgoust eine Programmreform an, im Zuge falls in den Blick genommen.

9 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

3 Konzeption und Methode

Beim Untersuchungsdesign handelt es sich, Dabei ist zunächst zwischen der Quer- und wie auch bei den vorangegangenen Studien, der Längsschnittanalyse zu unterscheiden. Die um quantitative Inhaltsanalysen vollständi- Querschnittanalyse umfasst das gesamte ge- ger, 24 Stunden umfassender Programmtage, sendete Programm einer natürlichen Woche, die im Rahmen natürlicher Kalenderwochen folglich insgesamt pro Sender 168 Stunden erhoben wurden.3 Das Untersuchungsmate­ Fernsehmaterial. Bei der Längsschnittanalyse 3 Konzeptionrial stammt und Methodeaus jeweils zwei miteinander ver- werden in einem Zeitraum von vier Wochen je schränkten Untersuchungszeiträumen und Programm jeweils zwei bewusst ausgewählte Beim Untersuchungsdesign handelt es sich, wie auch bei den vorangegangenen Studien, um wird in einem dreistufigen Verfahren kategori- Sendungen der regionalen Fernsehpublizistik quantitativesiert Inhaltsanalyse (vgl. Abb. 1). n vollständiger, 24 Stunden täglichumfassender vertieft untersucht.Programmtage, die im Rahmen natürlicher Kalenderwochen erhoben wurden.4 Das Untersuchungsmaterial stammt

Abbildungaus jeweils 1 zwei miteinander verschränkten Untersuchungszeiträumen und wird in einem dreistufigen Verfahren kategorisiert (vgl. Abb. 1). Schematische Darstellung des Untersuchungsdesigns Abbildung 1: Schematische Darstellung des Untersuchungsdesigns

Querschnittsanalyse: Längsschnittanalyse: Eine natürliche Woche (7 x 24 Std.) Vier natürliche Wochen Regionalnachrichten & Regionalnachrichtenmagazine (28 x ca. 1 Std.)

Sendungsanalyse:

Gesamtprogramm

Beitragsanalyse: Beitragsanalyse: Fernsehpublizistische Sendungen Fernsehpublizistische Sendungen

Regionalanalyse: Regionalanalyse: Beiträge mit Regionalbezug Beiträge mit Regionalbezug

Dabei ist zunächst zwischen der Quer- und der Längsschnittanalyse zu unterscheiden.Quelle: eigene DieDarstellung. Querschnittanalyse umfasst das gesamte gesendete Programm einer natürlichen Woche, folglich insgesamt pro Sender 168 Stunden Fernsehmaterial. Bei der Längsschnittanalyse 3 Die Vergleichsdaten der aktuellen und der Vorgängerstudien stammen naturgemäß aus unterschiedlichen Unter- werden in einemsuchungszeiträumen Zeitraum von (2012–2018). vier Wochen Sie unterscheiden je Programm sich im Hinblick jeweils auf diezwei jeweils bewusst aktuelle Nachrichtenlage,ausgewählte die zwischenzeitlich durchgeführten Programreformen und die jeweils aktuellen Marktkonstellationen. Das identische, Sendungen derwiederholt regionalen eingesetzte Fernsehpublizistik Untersuchungsinstrumentarium täglich erlaubtvertieft vor untersucht.allem die Erhebung und Beschreibung strukturel- ler Gemeinsamkeiten und Unterschiede der untersuchten Programme. Die erste Untersuchungsstufe bildet die Sendungsanalyse. Das Gesamtangebot der Pro- gramme wird in Hinblick auf Struktur und Produktionscharakteristika erfasst. Die Kategori- 10 sierung erfolgt anhand von Format-, Genre- und Produktionsaspekten. Im Ergebnis steht eine Zuordnung zu den Programmsparten fiktionale Fernsehunterhaltung (Filme und Serien), nonfiktionale Fernsehunterhaltung (Shows und Spiele) sowie Fernsehpublizistik (Sendungen mit der Chance auf journalistische Berichterstattung und Information) (Weiß/Beier/Spittka 2018: 59-60).

4 Die Vergleichsdaten der aktuellen und der Vorgängerstudien stammen naturgemäß aus unterschiedlichen Untersuchungszeiträumen (2012-2018). Sie unterscheiden sich im Hinblick auf die jeweils aktuelle Nachrich- tenlage, die zwischenzeitlich durchgeführten Programreformen und die jeweils aktuellen Marktkonstellati- onen. Das identische, wiederholt eingesetzte Untersuchungsinstrumentarium erlaubt vor allem die Erhe- bung und Beschreibung struktureller Gemeinsamkeiten und Unterschiede der untersuchten Programme. 8

Konzeption und Methode

Die erste Untersuchungsstufe bildet die und Gemeinsamkeiten eignen sich diese Sen- Sendungsanalyse. Das Gesamtangebot der der für eine vergleichende Analyse. Programme wird in Hinblick auf Struktur Zum einen handelt es sich sowohl beim und Produktionscharakteristika erfasst. Die rbb als auch beim SWR um Dritte Programme Kate­gorisierung erfolgt anhand von Format-, der ARD, folglich um regionale Fernsehvoll- Genre-­ und Produktionsaspekten. Im Ergebnis programme. rbb und SWR sind Mehrländer­ steht eine Zuordnung zu den Programmspar- anstalten. Der rbb macht Programm für Berlin ten fiktio­nale Fernsehunterhaltung (Filme und und Brandenburg. Der SWR sendet für Baden-­ Serien), nonfiktionale Fernsehunterhaltung Württemberg und Rheinland-Pfalz. Hier kommt (Shows und Spiele) sowie Fernsehpublizis- noch eine Besonderheit hinzu: Eine weitere tik (Sendungen mit der Chance auf journa- Landesrundfunkanstalt, der Saarländische listische Berichterstattung und Information) Rundfunk, ist beteiligt. Der SR ist aufgrund sei- (Weiß et al. 2018: 59 f.). ner Größe nicht dazu in der Lage, ein eigenes Diejenigen Programmangebote, die als Fernsehvollprogramm zu bieten. Fernsehpublizistik, also potenziell informie- Das grundlegende Programmformat ähnelt rend, eingestuft wurden, werden innerhalb sich in entscheidenden Punkten. rbb und SWR der Beitragsanalyse thematisch weitergehend senden beide ein Mantelprogramm, das zeit- untersucht. Für die Stufe der Regionalanaly- gleich in den beteiligten Bundesländern emp- se wird eine weitere Selektion vorgenom- fangbar ist. In den Landesversionen werden men. Diejenigen Beiträge, die innerhalb der regionale Auseinanderschaltungen aus den Fernsehp­ublizistik einen Regionalbezug auf- verschiedenen Regionalstudios gesendet. Aus weisen, sich also über Themen, Akteure oder diesen Gegebenheiten ergibt sich eine grund- Ereignisse in irgendeiner Form auf Orte in legende Frage dieser Studie: Wie (bzw. aus Brandenburg oder Rheinland-Pfalz beziehen, welchen Anteilen aus dem gemeinsamen Pro- werden in Hinblick auf diese, im Kontext des gramm und den regionalen Auseinanderschal- jeweiligen Bundeslandes besondere Themati- tungen) setzen sich die Programmleistungen sierungsleistung genauer analysiert. von rbb und SWR zusammen? Die Untersuchung ist als Quer- und Längs- schnittstudie aufgebaut. In der Querschnitt­ 3.1 Untersuchungsobjekte analyse wird das gesamte Programmangebot Die inhaltsanalytische Untersuchung bezieht des rbb (Landesversion Brandenburg) und sich auf das Programmangebot des Rundfunks des SWR (Landesversion Rheinland-Pfalz) Berlin Brandenburg (in der Landesversion systematisch kategorisiert. Das Gesamtpro- für Brandenburg) und das Angebot des Süd- gramm umfasst neben Sendungen auch alle westfunks (in der Landesversion für Rhein- Programm­elemente, die über den Tag ausge- land-Pfalz). Aufgrund struktureller Parallelen strahlt werden, also auch Werbung, Programm­

11 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

eigenwerbung in Form von Trailern oder andere sammenhängenden Zeitraum von vier Wochen unterbrechende Füllteile. Bei der Längsschnitt- aufgezeichnet und analysiert. Dabei wird aus studie erfolgt ein fokussierter, längerfristiger Gründen der Vergleichbarkeit mit den Vorgän- Blick auf jeweils zwei bewusst und mehrstufig gerstudien darauf geachtet, dass die Anzahl ausgewählte Sendungsformate der gewählten der Sendungen, der Sendeplatz und die Sende ­ Regionalversion. Diese werden in einem zu- zeit sowie das Format der Sendungen überein-

TabelleTabelle 1 1 stellt schematisch einen typischen Programmablauf für den Nachmittag und Vor- abend an einem Wochentag von 16:00–20:00 Uhr des rbb und SWR dar. Die Struktur des Nachmittags- und Vorabendprogramms des rbb und SWR Tabelle 1: Die Struktur des Nachmittags- und Vorabendprogramms des rbb und SWR

rbb SWR

Ausstrahlunga Ausstrahlunga Sendung Format Sendung Format (in hh:mm) (in hh:mm)

SWR Aktuell Rheinland- rbb aktuell b/d 16:00 Regionalnachrichten 16:00 Regionale Schlagzeilen Pfalzc Sonstiges Wer weiß denn sowas? 16:15 Quizsendung Kaffee oder Tee 16:05 fernsehpublizistisches Format Regionale SWR Aktuell Rheinland- rbb aktuellb 17:00 17:00 Regionalnachrichten Schlagzeilen Pfalz c Sonstiges Nashorn, Zebra & Co. 17:05 Doku-Soap Kaffee oder Tee 17:05 fernsehpublizistisches Format SWR Aktuell Rheinland- Sandmännchen 17:55 Kindersendung 18:00 Regionalnachrichten Pfalz c/d Regionale rbb UM6 18:00 Regionalmagazin Rheinland-Pfalz Wetter 18:10 Wetternachrichten Regionale rbb Wetter 18:27 Mensch, Leute! 18:15 Dokumentation Wetternachrichten Landesschau Rheinland- zibb 18:30 Regionalmagazin 18:45 Regionalmagazin Pfalzc Regionale SWR Aktuell Rheinland- Regionalnachrichten- rbb Wetter 19:27 19:30 Wetternachrichten Pfalz c/d magazin Regionalnachrichten Regionale Brandenburg aktuellc/d 19:30 Rheinland-Pfalz Wetterb 19:57 magazin Wetternachrichten 1 Ausstrahlungsdatum: 23.04.2018. a Ausstrahlungsdatum: 23.04.2018. b 2 SeitSeit dem dem 01. 01. September September 2018 2018 wird wird auf auf den den Sendeplätzen Sendeplätzen 16:00 16:00 und und 17:00 17:00 Uhr Uhr die die15- bzw.15- bzw. 5-minütige 5-minütige Nachrichten- sendungNachrichtensendung rbb24 ausgestrahlt. rbb24 ausgestrahlt. c 3 RRegionaleegionale Auseinanderschaltung. Auseinanderschaltung. d 4 FFormatormat der der Längsschnittstudie. Längsschnittstudie. Für die Längsschnittanalyse wurden je eine regionale Nachrichtensendung und ein Regional- nachrichtenmagazin ausgewählt. Dabei handelt es sich um Formate, deren FokusQuelle: erstens eigene Darstellung. auf regionaler Berichterstattung liegt und die zweitens vor allem aktuelle, politische Themen be-

12 handeln. Dies betrifft folgende Sendungen und Ausstrahlungszeiten: rbb  rbb aktuell (Montag–Freitag, 16.00–16.15 Uhr)  (täglich, 19.30–20.00 Uhr)

10

Konzeption und Methode

stimmt.4 Tabelle 1 stellt schematisch einen ty- se werden in den jüngeren Untersuchungen pischen Programmablauf für den Nachmittag der Dritten auch Sendezeitreformen deutlich. und Vorabend an einem Wochentag von 16.00 Für inhaltliche vergleichende Darstellungen bis 20.00 Uhr des rbb und SWR dar. ist die Formatähnlichkeit entscheidender als Für die Längsschnittanalyse wurden je der Sendep­latz. Aus diesem Grund wurde eine regionale Nachrichtensendung und ein beim rbb als klassische, universelle Nachrich- Regionalnachrichtenmagazin ausgewählt. Da- tensendung mit regionalem Schwerpunkt ein bei handelt es sich um Formate, deren Fokus Format aus dem Nachmittagsprogramm ge- erstens auf regionaler Berichterstattung liegt wählt, beim SWR das entsprechende Format und die zweitens vor allem aktuelle, politische im Vorabendprogramm. Themen behandeln. Dies betrifft folgende Sendungen und Aus- 3.2 Untersuchungszeitraum strahlungszeiten: Bei der Querschnittanalyse handelt es sich um rbb die Untersuchung einer natürlichen Woche, rbb aktuell (Montag bis Freitag, 16.00 bis das heißt, von sieben aufeinanderfolgenden 16.15 Uhr) Tagen. Sowohl für den rbb als auch für den Brandenburg aktuell (täglich, 19.30 bis SWR werden insgesamt 168 Programmstun- 20.00 Uhr) den (7 Tage x 24 Stunden) Fernsehmaterial SWR5 ausgewertet. Wie in der Vorgängeruntersu- SWR aktuell Rheinland-Pfalz (täglich, 18.00 chung des BR und des hr wurde eine Woche bis 18.10 Uhr) aus dem April gewählt, es handelt sich da- SWR aktuell Rheinland-Pfalz (Montag bis bei um die 17. Kalenderwoche, beginnend am Samstag, 19.30 bis 20.00 Uhr) Montag, 23. April 2018, und endend am Sonn- tag, 29. April 2018.6 Ähnlich wie im Bayerischen Rundfunk (Spittka Für die Längsschnittanalyse, in der die et al. 2017: 9 ff.) beginnt das Regionalnach- Regionalformate längerfristig beobachtet wer- richten-Angebot des rbb schon vor dem tradi- den, wird ein Zeitraum von vier Wochen, also tionellen Vorabendprogramm. Möglicherwei- 28 aufeinanderfolgenden Tagen, untersucht. Es

4 Vgl. dazu die Auswahl der Sendungen im Bericht zur NDR/SWR-Studie (Trebbe 2013: Kap. 3). 5 Das 2012 analysierte 15-minütige Nachrichtenformat Landesschau Rheinland-Pfalz aktuell läuft in der Erhebungs­ woche 2018 nicht mehr. Dafür wurde die regionale Nachrichtensendung SWR aktuell Rheinland-Pfalz codiert. Analog zum Regionalnachrichtenmagazin Brandenburg aktuell wurde in der Stichprobe 2018 SWR Aktuell Rhein- land-Pfalz untersucht. Bei der in der Stichprobe 2012 codierten SWR Landesschau Rheinland-Pfalz handelte es sich um ein Regionalmagazin ohne Nachrichtenblock. Da der Fokus der Analyse vor allem auf der aktuellen politischen Bericht­erstattung liegt (vgl. hierzu Spittka et al. 2017: 9) und die vergleichende Perspektive die Auswertungen der Querschnitt­analyse dominiert, wurde hier die Auswahl angepasst. 6 Ein Sendetag beginnt, gemäß der Konvention der AGF Videoforschung, um 3 Uhr und endet um 3 Uhr des Folgetages.

13 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

handelt sich dabei um die Kalenderwochen 17 Bei den drei Analyseebenen wird jeweils bis 20 im Jahr 2018 bzw. den Zeitraum 23. April trichterförmig vorgegangen. Auf der Ebene 2018 bis 20. Mai 2018. Die erste der untersuch- der Sendungsanalyse werden Daten erhoben, ten Wochen entspricht dem Untersuchungs- mittels derer Aussagen über die strukturel- zeitraum der Querschnittstudie. Drei Feiertage le Vielfalt des Programmangebots getroffen (Maifeiertag, Himmelfahrt, Pfingstsonntag) werden können. Ziel ist hier die Erfassung wurden mit den entsprechenden Wochentagen der Programmstrukturmerkmale ebenso wie der Folgewoche (KW 21) ersetzt, um die Verzer- der Produktionscharakteristika. Untersu- rung der Stichprobe durch programm­externe chungseinheiten auf dieser Stufe sind neben Ereignisse zu vermeiden. den Sendungen (bzw. Sendungsteilen) auch Werbeblöcke, Programmtrailer oder Sponsor­ hinweise. Für die Erhebung der Produktions- 3.3 Untersuchungsinstrumente charakteristika werden Programmübernah- Das Untersuchungsdesign besteht aus den men zwischen Sendern, mögliche Lizenz- drei Stufen Sendungs-, Beitrags- und Regional­ programme, kurzfristige Wieder­holungen, analyse. die Sendefrequenz sowie Produktionsdaten Sowohl für die Sendungs- als auch für die (Eigen- oder Kaufproduktion,­ Herkunft, Alter) Beitragsanalyse wurde ein Untersuchungsins­ erfasst. Vor allem aber werden Variablen ab- trument entwickelt, das auf der Basis der gefragt, die auf die Spezifika der Regional- Methode der kontinuierlichen Programmfor- programme ausgerichtet sind. Neben den schung der Landesmedienanstalten – kurz regionalen Auseinanderschaltungen sind „ALM-­Studie“ – (GöfaK Medienforschung das Übernahmen, Wiederholungen bzw. zeit- GmbH 2018) für die spezifischen Angebote versetzte Übernahmen aus dem Ersten Pro- und Programmformate der Dritten Programme gramm oder aus den Sendungen anderer Re- der ARD angepasst wurde. Für die Untersu- gionalfenster (vgl. Kapitel 4.1) und besondere chung der regionalen Thematisierungsleistun- Sendungsformen, die typischerweise nur in gen, der dritten Stufe, wurde das vorhandene den Dritten Programmen vorkommen. Dazu Ins­trument aus den Vorgängerstudien für die zählen z. B. fremdsprachige Sendungen oder Programme von SWR und NDR, WDR und MDR Sendungen für Gehörlose. Zudem erfolgt die sowie BR und hr erneut verwendet, um die Kategorisierung der Sendungen in drei große Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten. Programmsparten. Zum einen handelt es sich Das für die dritte Stufe genutzte Codebuch dabei um die fiktionale Fernsehunterhaltung ist aus den Ergebnissen von Vorgängerstu- (u. a. Kinospielfilme, Fernsehfilme, Fernseh­ dien entstanden (vgl. u. a. Kolb et al. 2013; serien oder gescriptete Reality-TV-Formate), Volpers et al. 2012; Trebbe/Maurer 1999; zum anderen die nonfiktionale Fernsehunter- Trebbe 1998). haltung (u. a. Unterhaltungsshows oder Cas-

14 Konzeption und Methode

ting-/Coaching-/Improvementformate)7. Für mensegmente, die auf verschiedene, normativ die Informationsleistung zentral ist schließlich begründete Funktionsbereiche verweisen: die Kategorie der Fernsehpublizistik. Das ver- Politik und gesellschaftliche Kontroversen wendete Codebuch ermöglicht, die Sendun- (Funktionsbereich: Information/Meinungs- gen sehr genau zu differenzieren. Beispiels- bildung), weise sind Aussagen darüber möglich, ob es Sach- und Ratgeberpublizistik sich um eine Hauptnachrichtensendung oder (Funktionsbereich: Information/Bildung/ eine Nachrichtensendung mit spezifischem Beratung) sowie Themenschwerpunkt handelt oder welchem Unterhaltungspublizistik Genre (Komödie, Drama etc.) ein fiktionales (Funktionsbereich: Information und Unter- Programmangebot­ zuzuordnen ist. haltung). Die klassifizierten fernsehpublizistischen Programmangebote werden dann auf der Die thematische Codierung erfolgt anhand von Ebene der Beitragsanalyse weiter untersucht. 14 Erhebungsdimensionen. Neben der detail- Dabei handelt es sich um potenziell informie- lierten Erfassung der Themenstruktur werden rende Formate wie Nachrichten und Magazine, auch formale und inhaltliche Kategorien (z. B. Reportagen und Dokumentationen, Talkforma- Aktualität, journalistische Darstellungsfor- te sowie Sportsendungen etc. Erhoben werden men, Beratungselemente) erhoben. hier sowohl die inhaltlich-thematische Vielfalt Auf der Ebene der Regionalanalyse werden als auch Indikatoren für die gesellschaftliche ausschließlich die innerhalb der Fernsehpu- Relevanz. Die meisten dieser Formate beste- blizistik als thematisch klassifizierbaren Bei- hen aus mehreren thematisch oder formal zu träge mit einem inhaltlichen Bezug zum jewei- trennenden Beiträgen, diese bilden die ein- ligen Bundeslang, Brandenburg bzw. Rhein- zelnen Untersuchungseinheiten der Beitrags­ land-Pfalz, vertiefend untersucht.8 Wie bei der analyse. Das Ergebnis ist eine detaillierte Beitragsanalyse bilden auch hier thematisch Darstellung der Themenstruktur auf der Ebene voneinander zu unterscheidende Beiträge die einzelner Formate und für das jeweilige Ge- einzelnen Untersuchungseinheiten. Als Erstes samtprogramm. steht immer die Frage, über welche Thematisie- Unterschieden werden in der Kategorie rungsleistung der Regionalbezug hergestellt Fernsehpublizistik im Grundsatz also drei The- wird.

7 Bei Coaching- und Improvementformaten handelt es sich um Sendungen, die nach dem Makeover-Prinzip auf- gebaut sind. Typischerweise handelt es sich hierbei um die Themen Gesundheit, Alltag oder „Schöner Wohnen“ (Weiß/Ahrens 2012: 74). 8 Kreuzwiederholungen aus dem Ersten Programm der ARD wurden aus der Regionalanalyse ausgeschlossen, d. h. Sendungen, die innerhalb von sieben Tagen vor ihrem Ausstrahlungszeitpunkt im Programm von rbb bzw. SWR im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt wurden, wurden nicht auf inhaltliche Regionalbezüge untersucht. Ziel ist es, die originäre regionale Programmleistung der untersuchten Dritten Programme zu erfassen.

15 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Es werden vier Varianten unterschieden: forum (Wiki) zur Verfügung gestellt, so war ein zeitnaher und intensiver Austausch aller am regionale Ereignisse, Projekt beteiligten Mitarbeiterinnen und Mit- regionale Akteure, arbeiter möglich. Die Datenerhebung nahm da- regionale Themen sowie bei auf jeder Untersuchungsstufe jeweils rund regionale Konkretisierungen überregiona- acht Wochen ein (drei Wochen Codierschulung, ler bzw. universeller Themen. eine Woche Codierung des Reliabilitätstests, Für Regionale Akteure und Regionale Themen vier Wochen Codierung des Materials). folgt im Anschluss eine Detailanalyse durch eine Zuordnung zu gesellschaftlichen Subsys- 3.5 Validität und Reliabilität temen wie Politik oder Wirtschaft etc. bzw. The- menbereichen wie Service oder Human Touch In der empirischen Sozialforschung sind Vali­ (Berichterstattung über Angst- und Zerstreu- dität und Reliabilität wichtige Gütekriterien ungsthemen). für die Aussagekraft eines Forschungsdesigns bzw. Untersuchungsinstrumentes. Die Frage ist, ob die angewandte Methode die Gewin- 3.4 Durchführung der Codierung nung zuverlässiger und objektivierbarer Daten Die digitale Aufzeichnung des Untersuchungs- im Sinne der Forschungsfrage erlaubt. materials via Satellit erfolgt an der Arbeits- Das eingesetzte Codebuch ist langjährig er- stelle Medienanalyse/Forschungsmethoden probt, kontinuierlich weiterentwickelt worden an der Freien Universität Berlin. Durch einen und im Rahmen der Fernsehprogrammforschung Datums- und Zeitcode ist die sekundengenaue als Methode zur Analyse von Programmstruk- Vermessung der untersuchten Sendungen und turen und Themenvielfalt anerkannt. Zudem Beiträge möglich. Das Codierteam bestand aus ist es auf die spezifischen Anforderungen der zwei Studierenden9, die bereits Erfahrung in dieser Studie zugrunde liegenden Fragestellun- der kontinuierlichen Programmforschung der gen angepasst. Wie beschrieben (vgl. Abschnitt Medienanstalten bzw. dem Pendant für das 3.3), wurde das Instrument für die Erhebung Schweizer Fernsehen gesammelt haben. Das regionaler Fernsehpublizistik erweitert, sodass Untersuchungsmaterial wurde gleichmäßig die spezifischen Thematisierungsleistungen und nicht programmspezifisch verteilt. Neben der Dritten Programme erfasst werden können. analogem Hilfsmaterial (Programmankündi- Das Untersuchungsinstrument hat sich in den gungen und Fernsehprogrammzeitschriften) Vorgängerstudien (vgl. Trebbe 2013; Trebbe wurde den Codiererinnen und Codierern eine et al. 2015 sowie Spittka et al. 2017) bewährt Wissensdatenbank inklusive Diskussions­ und wurde unverändert verwendet.

9 Wir bedanken uns bei Leonard Kamps und Chiara Siewert für die engagierte Mitarbeit.

16 Konzeption und Methode

Auch die Längsschnittanalyse trägt zur Si- codierungen durchgeführt und die Ergebnisse cherung der Zuverlässigkeit und Gültigkeit der im Team diskutiert. Diese Schulungen sind das Daten bei. Durch die längerfristige Beobach- wichtigste Instrument zur Sicherung der Zuver- tung (Zeitraum von vier Wochen) der Regional- lässigkeit und Reproduzierbarkeit der erhobe- berichterstattung steigt die Unabhängigkeit nen Daten: Inwieweit werden zuverlässig (von der Ergebnisse von programmexternen Ereig- verschiedenen Mitgliedern der Forschungs- nissenSchulungssitzungen oder spezifischen durchgeführt. Thematisierungen Die Codiererinnen gruppe und/oder und zu Codierer verschiedenen lernen Zeitpunk die Forschungs-- innerhalb des Untersuchungszeitraums. ten) identische Ergebnisse erzielt? konzeption und das konkrete Untersuchungsinstrument kennen. Binnen insgesamt sechs Die Erfahrungen nicht nur, aber auch in- Zur Überprüfung dieses Gütekriteriums Wochen werden mehrfach Probecodierungen durchgeführt und die Ergebnisse im Team dis- nerhalb der Studien zu den Dritten Program- wurden auf jeder Analyseebene Intercoder-­ menkutiert. haben gezeigt, Diese Schulungen dass umfangreiche sind das Schu wichtigste- Reliabilitätstests Instrument durchgeführt,zur Sicherung deren der ZuverlässigkeitErgeb- lungenund maßgeblich Reproduzierbarkeit sind für dieder Reliabilitäterhobenen Daten:nisse durchweg Inwieweit als werden sehr gut zuverlässig zu bezeichnen (von verschie- der denenUntersuchung. Mitgliedern Es werden der Forschungsgruppe sowohl vor der sind. und/oder Mittels zu gesonderter verschiedenen Analysen Zeitpunkten) von Pro- identi- Sendungs-sche Ergebnisse als auch vor erzielt? der Beitragscodierung grammaufzeichnungen, die pro Test etwa 45 intensive Schulungssitzungen durchgeführt. bis 65 Untersuchungseinheiten umfassen Zur Überprüfung dieses Gütekriteriums wurden auf jeder Analyseebene Intercoder-Reliabili- Die Codiererinnen und Codierer lernen die For- (vgl. Tab. 2), wird dabei überprüft, inwieweit schungskonzeptiontätstests durchgeführt, und das konkretederen Ergebnisse Unter­ diedurchweg verschiedenen als sehr Codiererinnen gut zu bezeichnen und Codie sind.- Mittels suchungsinstrumentgesonderter Analysen kennen. von Binnen Programmaufzeichnungen, insge- rer dasselbe Material die pro identisch Test etwa verorten 45-65 bzw. Untersu- samtchung sechsseinheiten Wochen werden umfassen mehrfach (vgl. ProbeTab. -2), wirdcodieren. dabei überprüft, inwieweit die verschiedenen Codiererinnen und Codierer dasselbe Material identisch verorten bzw. codieren. Tabelle 2 Tabelle 2 Übersicht über die Reliabilitätskoeffizienten Übersicht über die Reliabilitätskoeffizienten Übereinstimmung in Prozent

Testdimensionen Untersuchungseinheiten Holsti-Koeffizienta

Sendungsanalyse

Festlegung der Untersuchungseinheiten 49 100,0 Codierung der Untersuchungseinheiten 43 99,6 Beitragsanalyse Festlegung der Untersuchungseinheiten 65 98,5 Codierung der Untersuchungseinheiten 62 95,0

Regionalanalyse Codierung der Untersuchungseinheiten 53 97,6

a 1 „[D]er„[D]er KKoeffizientoeffizient [drückt][drückt] dasdas VerhältnisVerhältnis der mittlerenmittleren Übereinstimmung Übereinstimmung aller aller paarweisen paarweisen Codiererkombinationen Codiererkombinationen zur zurdurchschnittlichen durchschnittlichen GesamtzahlGesamtzahl alleraller Codierungen Codierungen […] […] aus“ aus“ (Früh (Früh 2017: 2017: 181). 181).

Wie Tabelle 2 zeigt, wurden insgesamt fünf unterschiedliche Tests getrenntQuelle: voneinander eigene Darstellung. durchgeführt und ausgewertet. Zwei beziehen sich auf die Festlegung der Untersuchungsein- heiten der Sendungs- und der Beitragsanalyse. Die drei anderen Tests haben die Codierung 17 der Variablen der Sendungs-, der Beitrags- und der Regionalanalyse zum Gegenstand.

Der ausgewiesene Wert gibt für jeden Test an, wie hoch die Übereinstimmung zwischen den beiden Codierenden war. Die identische Codierung lag bei allen fünf Tests bei mindestens 95,0 Prozent und bescheinigt damit allen drei Untersuchungsstufen eine ausgezeichnete Re- liabilität.

3.6 Analyseperspektiven und Aufbau des empirischen Teils Im folgenden Ergebnisteil werden die zentralen Ergebnisse aller Teiluntersuchungen aus- führlich vorgestellt – und auch im Hinblick auf die Vorgängerstudien bzw. Vergleichsergeb- nisse erläutert. In der Querschnittanalyse werden die aktuell erhobenen Programmdaten

15

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Wie Tabelle 2 zeigt, wurden insgesamt fünf aufgeteilt nach den drei bereits erläuterten unterschiedliche Tests getrennt voneinander Untersuchungsstufen. Wie auch bei den bis- durchgeführt und ausgewertet. Zwei beziehen herigen Analysen bildet der durchschnittliche sich auf die Festlegung der Untersuchungsein- 24-Stunden-­Tag der gesamten Woche, also von heiten der Sendungs- und der Beitragsanalyse. Montag bis Sonntag, den empirischen Bezugs- Die drei anderen Tests haben die Codierung der rahmen. Dies ist die Basis für alle Berechnun- Variablen der Sendungs-, der Beitrags- und der gen und Prozentuierungen (Abschnitte 4.1, 4.2 Regionalanalyse zum Gegenstand. sowie 4.3.1). Sowohl für die erste als auch die Der ausgewiesene Wert gibt für jeden Test zweite Untersuchungsstufe, die Sendungsana- an, wie hoch die Übereinstimmung zwischen lyse (Abschnitt 4.1) und die Beitragsanalyse den beiden Codierenden war. Die identische (Abschnitt 4.2) werden die Daten mit denen der Codierung lag bei allen fünf Tests bei mindes- bereits analysierten Dritten Programme in Be- tens 95,0 Prozent und bescheinigt damit allen ziehung gesetzt. So lassen sich Unterschiede drei Untersuchungsstufen eine ausgezeichne- und Gemeinsamkeiten herausarbeiten. te Reliabilität. Daran anschließend, werden die Ergebnis- se der Regionalanalyse (Abschnitt 4.3.1) skiz- ziert. Auch hier bildet der durchschnittliche 3.6 Analyseperspektiven und Aufbau des Sendetag im Querschnitt einer gesamten Wo- empirischen Teils che den empirischen Bezugsrahmen, ebenso Im folgenden Ergebnisteil werden die zentralen dienen die Vorgängerstudien als Vergleichs- Ergebnisse aller Teiluntersuchungen ausführ- punkt. lich vorgestellt – und auch im Hinblick auf die In Abschnitt 4.3.2 werden die Befunde Vorgängerstudien bzw. Vergleichsergebnisse der regionalanalytischen Längsschnittstudie erläutert. In der Querschnittanalyse werden beschrieben. Basis dieser Analysestufe sind die aktuell erhobenen Programmdaten von rbb jeweils eine bewusst ausgewählte regionale und SWR gemeinsam mit den Befunden zu BR Nachrichtensendung und ein Regionalnach- und hr aus 2016 (Spittka et al. 2017), WDR und richtenmagazin, die über vier Wochen hinweg MDR aus 2014 (Trebbe et al. 2015) und SWR und erfasst und ausgewertet wurden. Die Werte NR aus 2012 (Trebbe 2013) aufbereitet und in entsprechen also jeweils dem Anteil an den Beziehung gesetzt. knapp 18 Programmstunden der ausgewählten Zunächst werden die Ergebnisse der rbb-Regionalsendungen und den 14,5 Stunden Querschnittsanalyse dargestellt, und zwar des SWR.

18 Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

4 Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

4.1 Produktionscharakteristika ne Werbung gesendet wird10; dies ist auch bei und Programmstruktur rbb (Brandenburg) und SWR (Rheinland-Pfalz) der Fall. 4 Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR Werden die Basiselemente der Sendungsana- Sponsorhinweise sind nur marginal ver- lyse (vgl. Tabelle 3) in den Blick genommen, treten. Die Zeit für Programmhinweise unter- 4.1 Produktionscharakteristika und Programmstruktur also die Frage beantwortet, wie die Programm- scheidet sich dagegen deutlich. Der SWR in veranstalterWerden grundsätzlich die Basiselemente die zur derVerfügung Sendungsanalyse der aktuellen (vgl. Stichprobe Tabelle 3) weist in den hier Blick mit durch genommen,- also stehendedie Frage Sendezeit beantwortet, füllen, zeigen wie die sich Programmveranstalter Ge- schnittlich 19 Minuten grundsätzlich pro Tag mit die Abstand zur Verfügung den ste- meinsamkeiten:hende Sendezeit Merkmal füllen, aller zeigen untersuchten sich Gemeinsamkeiten: niedrigsten Wert Merkmal auf, beim allerrbb werden untersuchten 53 Mi- Dritten DrittenProgramme Programme ist ist die die Tatsache, Tatsache, dass keikeine- Werbungnuten der gesendettäglichen Sendezeitwird11; dies mit ist solcherlei auch bei rbb (Brandenburg) und SWR (Rheinland-Pfalz) der Fall. Tabelle 3

ZeitumfangTabelle 3 der Basiselemente der Sendungsanalyse Zeitumfang der Basiselemente der Sendungsanalyse Sendungsanalyse (in Std.:Min. pro Sendetag)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Basiselemente Rrbbbbb SWRc BRd hr WDRe MDRf SWRc NDRg

Sendungen 23:06 23:40 21:18 23:33 23:32 23:10 23:32 23:23 Programmtrailer etc.h 0:53 0:19 2:42 0:27 0:28 0:49 0:28 0:37 Werbung und Teleshoppingi ------Sponsoringj 0:01 0:01 0:00 0:00 - 0:01 0:00 0:00

Gesamt 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00

1 Berechnungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). a Berechnungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Stichproben:(23.–29.04.2018), jeweils im Frühjahreine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im 2018Herbst (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst2016 (18. 2012–24.04.2016), im Herbst(15.–21.10.2012). 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). b2 EsEs handelt handelt sich um diedie Landesversion Landesversion Brandenburg Brandenburg des des rbb rbb Fernsehens. Fernsehens. c3 EsEs handelt sichsich um um die die Landesversion Landesversion Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz des des SWR SWR Fernsehens. Fernsehens. d4 EsEs handelt sichsich um um die die Regionalversion Regionalversion Altbayern Altbayern und und Franken Franken des desBR Fernsehens. BR Fernsehens. e5 EsEs handelt sichsich um um die die Regionalversion Regionalversion Köln Köln des des WDR WDR Fernsehens. Fernsehens. f Es handelt sich um die Landesversion Sachsen-Anhalt des MDR Fernsehens. g6 EsEs handelt sichsich um um die die Landesversion Landesversion Niedersachsen Sachsen-Anhalt des des NDR MDR Fernsehens. Fernsehens. h7 EsHieru handeltnter werden sich um Programmverbindungen die Landesversion Niedersachsen und -überbrückungen des NDR wie Fernsehens. Programmtrailer, Programmhinweise, 8 HierunterVideoschleifen, werden Webcams Programmverbindungen etc. zusammengefasst. und -überbrückungen wie Programmtrailer, Programmhinweise, i Videoschleifen,Vgl. §§ 2, 7, 7a, 16, Webcams 18, 45 und etc. 45a zusammengefasst. RStV (2018). j Vgl. §§ 2, 8 und 16 RStV (2018). 9 Vgl. §§ 2, 7, 7a, 16, 18, 45 und 45a RStV (2018). 10 Vgl. §§ 2, 8 und 16 RStV (2018). Quelle: eigene Darstellung. Sponsorhinweise sind nur marginal vertreten. Die Zeit für Programmhinweise unterscheidet sich dagegen deutlich. Der SWR in der aktuellen Stichprobe weist hier mit durchschnittlich 10 Zum19 Werbeverbot Minuten für pro die TagDritten mit Programme Abstand vgl. den§§ 16 RStVniedrigsten (2018). Wert auf, beim rbb werden 53 Minuten der täglichen Sendezeit mit solcherlei Programmhinweisen und -überbrückungen gefüllt. Das ist

in der Rangfolge der untersuchten Dritten Programme über alle Stichproben hinweg gese- 19 hen der zweite Platz.12 Beispiele für Programmverbindungen oder redaktionelle Füllteile sind Trailer, Eigenpromotion der Sender oder Surftipps. Zum Vergleich die Werte der öffentlich-

11 Zum Werbeverbot für die Dritten Programme vgl. §§ 16 RStV (2018). 12 Mit großem Abstand die meiste Sendezeit mit Programmüberbrückungen füllt der BR, dies liegt vor allem an Überbrückungsformaten wie Space Night, die in den Nachtstunden gesendet werden. Auch der hohe Wert beim rbb ist auf das halbstündige Format Potsdam erwacht zurückzuführen, das täglich in den frühen Morgenstunden läuft. 17

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

rechtlichen Sender: ARD/Das Erste füllt an einem durchschnittlichen 24-Stunden-Tag 35 Mi- nuten der Senderzeit mit Programm- und Senderpromotion, beim ZDF sind es 29 Minuten (vgl. GöfaK Medienforschung GmbH 2018). Regionale ProgrammhinweisenAuseinanderschaltungen und -überbrückungen Regionale Auseinanderschaltungen gefüllt. Das ist in der Rangfolge der untersuch- Deutliche Unterschiede der verschiedenen Deutliche Unterschiedeten Dritten Programme der verschiedenen über alle Stichproben Landesversionen Landesversionen der Dritten der Programme Dritten Programme zeigen zei- sich auch beimhinweg Blick gesehen auf die der regionalen zweite Platz. Auseinanderschaltungen11 Beispiele gen sich auch (vgl. beim Tabelle Blick 4). auf Zwar die han-regionalen delt es sichfür sowohl Programmverbindungen beim rbb als auch oder beim redaktionelle SWR jeweils Auseinanderschaltungen um Mehrländeranstalten, (vgl. Tabelle die Werte 4). Zwar für länderspezifischeFüllteile sind Auseinanderschaltungen Trailer, Eigenpromotion der divergieren Sen- handelt aber es stark: sich sowohl Beim beimSWR rbb werden als auch 14 beim Prozent (auchder oder im Vergleich Surftipps. Zumzur StichprobeVergleich die 2012 Werte eineder klareSWR Steigerung) jeweils um Mehrländeranstalten, des Gesamtpro- die Wer- öffentlich-rechtlichen Sender: ARD/Das Erste te für länderspezifische Auseinanderschaltun- gramms regional auseinandergeschaltet, beim rbb liegt der Wert dagegen bei nicht ganz 2 füllt an einem durchschnittlichen 24-Stun- gen divergieren aber stark: Beim SWR werden Prozent. Im Vergleich aller Dritten Programme sind das die höchsten und die niedrigsten den-Tag 35 Minuten der Senderzeit mit Pro- 14 Prozent (auch im Vergleich zur Stichprobe Zahlen, wobeigramm- der und SWR Senderpromotion, mit Abstand am beim häufigsten ZDF sind regional2012 eineauseinanderschaltet. klare Steigerung) des Gesamtpro- Sowohl rbbes als 29 auch Minuten SWR (vgl. übernehmen GöfaK Medienforschung jeweils die Hauptausgabe gramms regional der Tagesschau auseinandergeschaltet, aus dem beim Ersten ProgrammGmbH 2018). um 20.00 Uhr, das entspricht etwa 1 rbbProzent liegt der des Wert 24 dagegen-Stunden bei-Tages. nicht ganz Nach 2 Pro - wie vor bildet der MDR hier eine Ausnahme: Auf die Tagesschau-Übernahme wird verzichtet. Tabelle 4

Drittprogramme,Tabelle 4 Regionalfenster, Programmkooperationen Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen Sendungsanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Produktionscharakteristik rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Sendungen 96,2 98,6 88,7 98,1 98,0 96,5 98,0 97,4 Eigenprogramm 93,7 83,6 85,7 97,1 93,6 94,4 87,0 93,6 Regionale Auseinanderschaltungb 1,5 14,0 2,0 - 3,4 2,1 10,0 2,8 Programmübernahmec 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 - 1,0 1,0 Programmtrailer etc. 3,7 1,3 11,3 1,9 2,0 3,4 2,0 2,6 Werbung und Sponsoring 0,1 0,1 0,0 0,0 - 0,1 0,0 0,0

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1Pr Prozentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24Stunden Stunden pro pr Tago Tag(3–3 (3 Uhr).–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018Stichproben (23.–29.04.2018),: jeweils eineim Frühjahr Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr 2018 im Herbst (23.- 29.04.2018),2014 (13.–19.10.2014) im Frühjahr und 2016im Herbst (18.– 201224.04.2016), im (15.–21.10.2012).Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). b 2Pr Programm,ogramm, welches welches von von den den unterschiedlichen unterschiedlichen Regionalstudios Regionalstudios produziert produziert wird. wird. c 20-Uhr-Tagesschau. 3 20-Uhr-Tagesschau.

Wiederholungen Quelle: eigene Darstellung. Bei allen Dritten Programmen sind kurzfristige Wiederholungen ein wichtiger Baustein des 11 Mit großem Abstand die meiste Sendezeit mit Programmüberbrückungen füllt der BR, dies liegt vor allem an Über- täglichen Programms,brückungsformaten so werden wie Space Synergien Night, die in deninnerhalb Nachtstunden der gesendet ARD-Gemeinschaft werden. Auch der hohe genutzt Wert beim (vgl. rbb ist auf das halbstündige Format Potsdam erwacht zurückzuführen, das täglich in den frühen Morgenstunden läuft. Tabelle 5). Der rbb weist mit 39 Prozent kurzfristiger Wiederholungen den höchsten Wert auf, der SWR belegt in der Rangreihe der Dritten Programme mit 27 Prozent den vorletzten 20 Platz und hat die Quote im Vergleich zur Stichprobe 2012 um fast 12 Prozent reduziert. Hier wurde vor allem an Kreuzwiederholungen (das sind kurzfristige, zeitversetzte Übernahmen)

18

Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

zent. Im Vergleich aller Dritten Programme sind täglichen Programms, so werden Synergien das die höchsten und die niedrigsten Zahlen, innerhalb der ARD-Gemeinschaft genutzt (vgl. wobei der SWR mit Abstand am häufigsten re- Tabelle 5). Der rbb weist mit 39 Prozent kurzfris- gional auseinanderschaltet. tiger Wiederholungen den höchsten Wert auf, Sowohl rbb als auch SWR übernehmen je- der SWR belegt in der Rangreihe der Dritten Pro- weilsvon die ARD/Das Hauptausgabe Erste sowieder Tagesschau von Regionalfenstern aus gramme (also mit 27 Prozent regionaler den Auseinanderschaltungen) vorletzten Platz und ge- demspart. Ersten Das Programm spricht umfür 20.00 Uhr, einen stärkeren das ent -regionalenhat die Quote Fokus, im derVergleich vom zurSWR Stichprobe Rundfunkrat 2012 in Form sprichteiner etwa Programmreform 1 Prozent des 24-Stunden-Tages. im Jahr 2013 angekündigt um fast 12 wurde. Prozent Beim reduziert. rbb speist Hier wurde sich die vor Zahl vor Nachallem wie ausvor bildetKreuzwiederholungen der MDR hier eine des Aus Ersten- allem Programms an Kreuzwiederholungen der ARD (9 Prozent). (das sind Kreuzwiederho- kurz- nahme:lungen Auf von die RegionalfensternTagesschau-Übernahme kamen wird dabei fristige, relativ zeitversetzte selten vor (rbb:Übernahmen) 2 Prozent; von SWR: ARD/ 1 Pro- verzichtet.zent). Das Erste sowie von Regionalfenstern (regio­ nale Auseinanderschaltungen) gespart. Das WiederholungenBeim Umgang mit kurzfristigen Wiederholungenspricht für werden einen stärkerenebenfalls regionalendeutliche Fokus,Unterschiede zu Bei denallen bundesweiten Dritten Programmen öffentlich sind -kurzfristirechtlichen- derVollprogrammen vom SWR-Rundfunkrat ersichtlich. in Form Beim einer Ersten Pro- Pro- ge Wiederholungengramm liegt die ein Quote wichtiger der Bausteinkurzfristigen des Wiederholungengrammreform im Jahr bei 14 2013 Prozent, angekündigt beim wurZDF- bei 11 Prozent – die Dritten liegen klar darüber. Tabelle 5

KurzfristigeTabelle 5 Programmwiederholungen Kurzfristige Programmwiederholungen Sendungsanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Produktionscharakteristik rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Sendungen 96,2 98,6 88,7 98,1 98,0 96,5 98,0 97,4 Erstsendungen 57,3 71,7 68,2 60,4 65,8 61,5 59,4 59,8 Kurzfristige Wiederholungen 38,9 26,9 20,5 37,7 32,2 35,0 38,6 37,6 Wiederholungen im Tagesintervall 21,7 14,9 15,2 20,1 9,7 15,8 12,1 9,6 Wiederholungen im Wochenintervall 6,1 7,2 2,9 8,4 3,6 5,0 7,5 5,2 Kreuzwiederholungen von ARD/Das Ersteb 8,8 3,4 2,4 9,2 1,6 10,1 10,8 10,1 Kreuzwiederholungen von Regionalfensternc 2,3 1,4 - - 17,3 4,1 8,2 12,7 Programmtrailer etc. 3,7 1,3 11,3 1,9 2,0 3,4 2,0 2,6 Werbung und Sponsoring 0,1 0,1 0,0 0,0 - 0,1 0,0 0,0

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3 Uhr).–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (2Stichproben:3.–29.04.2018), jeweils im Frühjahr eine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im Herbst 2018 (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst 2016 (18.2012– 24.04.2016),(15.–21.10.2012). im b ErHerbststausstrahlung 2014 (13. im–19.10.2014) Ersten Programm und imder Herbst ARD. 2012 (15.–21.10.2012). c 2 ErErstausstrahlungstausstrahlung in im einem Ersten anderen Programm Regionalfenster. der ARD. 3 Erstausstrahlung in einem anderen Regionalfenster. Quelle: eigene Darstellung. Programmstruktur Bei der Analyse der Programmstruktur wird zwischen drei Basiselementen des redaktionel- 21 len Programms unterschieden. Zum einen wird fiktionale Unterhaltung erfasst; hier handelt es sich um klassische Film- und Serienformate. Zum anderen werden mit dem Begriff der nonfiktionalen Unterhaltung all jene Formate erhoben, die den Genres Show, Quiz und Spiel angehören. Das dritte Element ist die sogenannte Fernsehpublizistik, dabei handelt es sich um alle potenziell informierenden Formate bzw. die journalistische Berichterstattung (Nach- richten, Magazine, Reportagen etc.). Die Daten der verschiedenen Stichproben zeigen, dass die untersuchten Sender unterschied- liche Strategien der Programmgestaltung verfolgen (vgl. Tabelle 6).

19

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

de. Beim rbb speist sich die Zahl vor allem aus nellen Programms unterschieden. Zum einen Kreuzwiederholungen des Ersten Programms wird fiktionale Unterhaltung erfasst; hier han- der ARD (9 Prozent). Kreuzwiederholungen von delt es sich um klassische Film- und Serien­ Regionalfenstern kamen dabei relativ selten vor formate. Zum anderen werden mit dem Begriff (rbb: 2 Prozent; SWR: 1 Prozent). der nonfiktionalen Unterhaltung all jene For- Beim Umgang mit kurzfristigen Wieder­ mate erhoben, die den Genres Show, Quiz und holungen werden ebenfalls deutliche Unter- Spiel angehören. Das dritte Element ist die schiede zu den bundesweiten öffentlich-recht- sogenannte Fernsehpublizistik, dabei han- lichen Vollprogrammen ersichtlich. Beim Ers- delt es sich um alle potenziell informierenden ten Programm liegt die Quote der kurzfristigen Formate bzw. die journalistische Berichter - Wieder­holungen bei 14 Prozent, beim ZDF bei stattung (Nachrichten, Magazine, Reportagen Bei rbb und11 Prozent SWR sind – diedie DrittenProzentwerte liegen klar für darüber. Fernsehpublizistik etc.). (62 bzw. 63 Prozent) zwar ähn- lich. Sie liegen im Vergleich aller Dritten Programme damitDie im DatenMittelfeld der verschiedenen zwischen den Stichproben Aus- Programmstruktur zeigen, dass die untersuchten Sender unter- reißern BR (45 Prozent) und WDR (77 Prozent). Beim SWR liegt der Anteil der Informations- Bei der Analyse der Programmstruktur wird schiedliche Strategien der Programmgestal- formate allerdings 10 Prozentpunkte unter dem Wert der Stichprobenwoche 2012: Somit er- zwischen drei Basiselementen des redaktio- tung verfolgen (vgl. Tabelle 6). folgte eine Verschiebung zugunsten der nonfiktionalen Unterhaltungsformate. Tabelle 6 Tabelle 6 Programmstruktur/Gesamtsendezeit Programmstruktur/Gesamtsendezeit Sendungsanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Programmcharakteristik rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Sendungen 96,2 98,6 88,7 98,1 98,0 96,5 98,0 97,4 Fernsehpublizistik 62,0 62,7 44,5 58,8 76,8 63,6 73,8 72,3 Schulfernsehen/fremdsprachige Sendung 0,3 2,1 1,7 - - - 4,0 0,6 Sonstige fernsehpublizistische Formate 61,7 60,6 42,8 58,8 76,8 63,6 69,8 71,7 Fiktionale Unterhaltung 26,0 17,5 39,0 32,1 14,7 26,4 19,1 18,6 Nonfiktionale Unterhaltung 8,0 18,4 4,6 7,2 6,0 5,9 4,1 5,3 Sonstige Sendungen 0,2 - 0,6 - 0,5 0,6 1,0 1,2 Nonfiktionale Kindersendungen 0,2 - - - 0,5 - 1,0 1,2 Religiöse Sendungen - - 0,6 - - 0,6 - - Programmtrailer etc. 3,7 1,3 11,3 1,9 2,0 3,4 2,0 2,6 Werbung und Sponsoring 0,1 0,1 0,0 0,0 - 0,1 0,0 0,0

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3 Uhr).–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Quelle: eigene Darstellung.

Bei den Unterhaltungsprogrammen werden auch die Unterschiede zwischen rbb und SWR 22 deutlich. Mit 26 Prozent des durchschnittlichen Sendetages setzt der rbb deutlich stärker auf Serien und Filme als der SWR (18 Prozent). Der SWR dagegen wendet inzwischen 18 Prozent des 24-Stunden-Tages für nonfiktionale Unterhaltung auf, das ist im Vergleich zu den anderen Dritten Programmen mit Abstand der höchste Wert. Beim rbb hingegen sind es 8 Prozent.

Klassisches Schulfernsehen wird von beiden Sendern, rbb und SWR, ausgestrahlt, aber nur in geringem Umfang. Auf religiöse Sendungen, wie zum Beispiel Verkündigungsformate, verzich- ten die beiden aktuell untersuchten Programme. Geistliche Ansprachen oder religiöse Zere- monien sind nur im Programm des BR und des MDR zu finden. Auch der Blick auf die Prime Time, also die zuschauerstarke Sendezeit zwischen 18 und 23 Uhr, lohnt sich (vgl. Tabelle 7). Die aktuellen Daten, die für rbb und SWR erhoben wurden, bestäti- gen die Zahlen der Vorgängerstudien. Alle Dritten Programme verfolgen in der Prime Time eine ähnliche Strategie: Sie senden vermehrt fernsehpublizistische Formate, also Nachrichten- oder Magazinsendungen, Reportagen oder informative Talk- und Diskussionsrunden. Auch die als Regionalmagazine und Regionalnachrichten angekündigten redaktionellen Sendungen fal- len in diesen Zeitraum – auch ein Grund für die veränderte Programmstruktur in der Prime

20

Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Bei rbb und SWR sind die Prozentwerte für des 24-Stunden-Tages für nonfiktion­ ale Unter- Fernsehpublizistik (62 bzw. 63 Prozent) zwar haltung auf, das ist im Vergleich zu den anderen ähnlich. Sie liegen im Vergleich aller Dritten Dritten Programmen mit Abstand der höchste Programme damit im Mittelfeld zwischen den Wert. Beim rbb hingegen sind es 8 Prozent. Ausreißern BR (45 Prozent) und WDR (77 Pro- Klassisches Schulfernsehen wird von bei- zent). Beim SWR liegt der Anteil der Informa­ den Sendern, rbb und SWR, ausgestrahlt, aber tionsformate allerdings 10 Prozentpunkte un- nur in geringem Umfang. Auf religiöse Sendun- ter dem Wert der Stichprobenwoche 2012: gen, wie zum Beispiel Verkündigungsformate, SomitTime erfolgte. Die A einenteilswerte Verschiebung für Fernsehpublizistik zugunsten verzichten für rbb die und beiden SWR ähnelnaktuell sichuntersuchten mit 72 bzw. 74 Pro- derzent. nonfiktionalen Unterhaltungsformate. Programme. Geistliche Ansprachen oder reli- Bei den Unterhaltungsprogrammen werden giöse Zeremonien sind nur im Programm des Bei der Frage, wie die Veränderungen in der Prime Time zustande kommen, finden sich bei auch die Unterschiede zwischen rbb und SWR BR und des MDR zu finden. rbb und SWR gänzlich verschiedene Antworten. Senkt der rbb die Zeit für die fiktionale Unter- deutlich. Mit 26 Prozent des durchschnitt­lichen Auch der Blick auf die Prime Time, also die Sendetageshaltung (vonsetzt 26der Prozentrbb deutlich auf 10stärker Prozent auf inzuschauerstarke der Prime Time), Sendezeit wie es auchzwischen bei den18 und anderen Drit- Serienten undProgrammen Filme als der der SWR Fall (18 Prozent). ist, reduziert Der der23 Uhr, SWR dagegen lohnt sich den (vgl. Anteil Tabelle der 7). nonfiktionalen Die aktuel- Unter- SWRhaltung dagegen (von wendet 18 Prozent inzwischen auf 718 Prozent). Prozent Derlen rbb Daten, verdoppelt die für rbb die und Sendezeit SWR erhoben für Shows, wur- Quiz und Spielsendungen beinahe. Tabelle 7

Programmstruktur/PrimeTabelle 7 Time Programmstruktur/Prime Time Sendungsanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Programmcharakteristik rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Sendungen 98,0 98,9 97,7 98,4 97,9 97,1 98,2 98,2 Fernsehpublizistik 71,9 73,8 65,8 84,7 79,1 63,8 76,5 80,0 Schulfernsehen/fremdsprachige Sendung ------Sonstige fernsehpublizistische Formate 71,9 73,8 65,8 84,7 79,1 63,8 76,5 80,0 Fiktionale Unterhaltung 10,4 18,6 23,0 10,2 10,5 12,2 20,3 12,0 Nonfiktionale Unterhaltung 15,7 6,5 8,9 3,6 8,3 20,9 1,4 6,2 Sonstige Sendungen - - - - - 0,2 - -

Programmtrailer etc. 1,8 1,0 2,3 1,4 2,1 2,7 1,8 1,8 Werbung und Sponsoring 0,2 0,1 0,0 0,1 - 0,2 0,0 0,0

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 5 5Stunden Stunden pro pro Tag Tag (18–23 (18– Uhr).23 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (2Stichproben:3.–29.04.2018), jeweils im Frühjahr eine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im Herbst2018 (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst 2016 (18.2012– 24.04.2016),(15.–21.10.2012). im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Bei der Analyse der Programmstruktur sind auch die Daten ohne kurzfristigeQuelle: Wiederholun- eigene Darstellung. gen (vgl. Tabelle 8) interessant.13 Dabei handelt es sich um die originäre Programmleistung

der Sender, die folglich als Indikator für die strukturelle Programmvielfalt dienen kann. 23 Ein Trend, der bereits für die untersuchten Dritten zu beobachten war, lässt sich auch an- hand der aktuellen Zahlen bestätigen. Der Anteil der fernsehpublizistischen Erstausstrahlun- gen ist deutlich niedriger: Beim rbb geht der Wert für potenziell informierende Erstsendun- gen auf rund 34 Prozent (Gesamtsendezeit: 62 Prozent) zurück, beim SWR ist die Abnahme etwas weniger deutlich (von 63 Prozent auf 46 Prozent). Das heißt, kurzfristig wiederholt werden vor allem fernsehpublizistische Sendungen, also Nachrichten, Magazine, Reportagen oder Talksendungen.

13 Hier sind sowohl Wiederholungen im Tages- oder Wochenintervall als auch Kreuzwiederholungen aus dem Ersten Programm der ARD oder der Regionalfenster gemeint. Längerfristige Wiederholungen wie z. B. die erneute Ausstrahlung von Spielfilmen werden nicht erfasst. 21

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

den, bestätigen die Zahlen der Vorgängerstu- Bei der Frage, wie die Veränderungen in der dien. Alle Dritten Programme verfolgen in der Prime Time zustande kommen, finden sich bei Prime Time eine ähnliche Strategie: Sie sen- rbb und SWR gänzlich verschiedene Antworten. den vermehrt fernsehpublizistische Formate, Senkt der rbb die Zeit für die fiktionale Unter- also Nachrichten- oder Magazinsendungen, haltung (von 26 Prozent auf 10 Prozent in der Reportagen oder informative Talk- und Diskus- Prime Time), wie es auch bei den anderen Drit- sionsrunden. Auch die als Regional­magazine ten Programmen der Fall ist, reduziert der SWR In Bezug auf im Untersuchungszeitraum erstausgestrahlte, fiktionale Unterhaltungsformate, und Regionalnachrichten angekündigten dagegen den Anteil der nonfiktionalen Unter­ also konventionelleredaktio­nel Filmelen Sendungen und Serien, fallen sinken in diediesen Werte hfüraltung rbb (von und 18 SWR Prozent ebenfalls auf 7 Prozent). – beim Der rbb rbb von 26 ZeitraumProzent –auf auch 16 einProzent, Grund beimfür die SWR veränderte von 18 aufverdoppelt 13 Prozent, die Sendezeit also eine für Abnahme Shows, Quiz um und 10 bzw. 5 Prozentpunkte.Programmstruktur Beim in der Blick Prime auf Time. die anderen Die An- DrittenSpielsendungen Programme beinahe. ist auffällig, dass BR und hr als einzigeteilswerte Anbieter für Fernsehpublizistik in diesem Genre für deutlichrbb und mehr BeiErstsendungen der Analyse bieteder Programmstrukturn. Allerdings ist dieser BefundSWR ähneln auch sichin Zusammenhang mit 72 bzw. 74 Prozent. mit der insgesamtsind auch stärkeren die Daten Schwerpunktlegung ohne kurzfristige Wieder - auf fiktionale Angebote in der Gesamtsendezeit dieser beiden Sender zu betrachten. Tabelle 8

Programmstruktur/GesamtsendezeitTabelle 8 ohne kurzfristige Wiederholungen Programmstruktur der Gesamtsendezeit ohne kurzfristige Wiederholungen Sendungsanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Programmcharakteristik rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Erstsendungen 57,3 71,7 68,2 60,4 65,8 61,4 59,4 59,8 Fernsehpublizistik 34,2 46,2 38,0 33,5 45,8 37,4 43,0 41,7 Schulfernsehen/fremdsprachige Sendungen - 2,2 1,7 - - - 4,0 0,6 Sonstige fernsehpublizistische Formate 34,2 44,0 36,3 33,5 45,8 37,4 39,0 41,1 Fiktionale Unterhaltung 15,8 12,6 25,7 21,4 14,3 18,6 12,2 11,9 Nonfiktionale Unterhaltung 7,1 12,9 3,9 5,5 5,2 4,8 4,0 5,3 Sonstige Sendungen 0,2 - 0,6 - 0,5 0,6 0,2 0,9 Nonfiktionale Kindersendungen 0,2 - - - 0,5 - 0,2 0,9 Religiöse Sendungen - - 0,6 - - 0,6 - - Kurzfristige Wiederholungen 38,9 26,9 20,5 37,7 32,2 35,1 38,6 37,6 Programmtrailer etc. 3,7 1,3 11,3 1,9 2,0 3,4 2,0 2,6 Werbung und Sponsoring 0,1 0,1 0,0 0,0 - 0,1 0,0 0,0

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). a Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (2Stichproben:3.–29.04.2018), jeweils im Frühjahr eine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im Herbst2018 (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst 2016 (18.2012– 24.04.2016),(15.–21.10.2012). im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Fernsehpublizistik Quelle: Eigene Darstellung. Zurück zur Gesamtsendezeit: Wie oben beschreiben, wird als Fernsehpublizistik (vgl. auch

24 Tabelle 9) der potenziell informierende, mit hoher Wahrscheinlichkeit journalistische The- menbeiträge enthaltende Programmsektor verstanden. Diese Programmsparte leitet sich normativ aus den Vorgaben des Rundfunkstaatsvertrages ab, der als theoretischer Ausgangs- punkt der hier verwendeten Programmsegmentierung verstanden werden kann (Weiß et al. 2018). Der Anteil der Fernsehpublizistik liegt beim rbb bei 62 Prozent, beim SWR bei 63 Prozent – und damit im Mittelfeld der Ergebnisse der Vorgängerstudien. Ein Befund der bisherigen Studien lässt sich durch die aktuell gewonnenen Daten bestätigen: Der größte Anteil der Fernsehpublizistik entfällt erneut auf Magazinsendungen – sie sind also die wichtigsten fernsehpublizistischen Formate in den Dritten Programmen der ARD (rbb: 20 Prozent; SWR: 17 Prozent). Beim Blick auf die Ergebnisse der ersten SWR-Untersuchung im

22

Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

holungen (vgl. Tabelle 8) interessant.12 Dabei Fernsehpublizistik handelt es sich um die originäre Programm- Zurück zur Gesamtsendezeit: Wie oben be- leistung der Sender, die folglich als Indikator schreiben, wird als Fernsehpublizistik (vgl. für die strukturelle Programmvielfalt dienen auch Tabelle 9) der potenziell informierende, kann. mit hoher Wahrscheinlichkeit journalistische Ein Trend, der bereits für die untersuch- Themenbeiträge enthaltende Programmsek- ten Dritten zu beobachten war, lässt sich auch tor verstanden. Diese Programmsparte leitet anhand der aktuellen Zahlen bestätigen. Der sich normativ aus den Vorgaben des Rundfunk- Anteil der fernsehpublizistischen Erstausstrah- staatsvertrages ab, der als theoretischer Aus- lungen ist deutlich niedriger: Beim rbb geht gangspunkt der hier verwendeten Programm- der Wert für potenziell informierende Erstsen- segmentierung verstanden werden kann (Weiß dungen auf rund 34 Prozent (Gesamtsendezeit: et al. 2018). 62 Prozent) zurück, beim SWR ist die Abnah- Der Anteil der Fernsehpublizistik liegt beim me etwas weniger deutlich (von 63 Prozent auf rbb bei 62 Prozent, beim SWR bei 63 Prozent – 46 Prozent). Das heißt, kurzfristig wiederholt und damit im Mittelfeld der Ergebnisse der Vor- werden vor allem fernsehpublizistische Sen- gängerstudien. dungen, also Nachrichten, Magazine, Reporta- Ein Befund der bisherigen Studien lässt gen oder Talksendungen. sich durch die aktuell gewonnenen Daten be- In Bezug auf im Untersuchungszeitraum stätigen: Der größte Anteil der Fernsehpubli- erstausgestrahlte, fiktionale Unterhaltungs- zistik entfällt erneut auf Magazinsendungen – formate, also konventionelle Filme und Seri- sie sind also die wichtigsten fernsehpublizis- en, sinken die Werte für rbb und SWR eben- tischen Formate in den Dritten Programmen falls – beim rbb von 26 Prozent auf 16 Prozent, der ARD (rbb: 20 Prozent; SWR: 17 Prozent). beim SWR von 18 auf 13 Prozent, also eine Beim Blick auf die Ergebnisse der ersten SWR-­ Abnahme um 10 bzw. 5 Prozentpunkte. Beim Untersuchung im Herbst 2012 zeigt sich aber Blick auf die anderen Dritten Programme ist auch, dass der SWR die Zeit für Magazine im auffällig, dass BR und hr als einzige Anbieter Vergleich deutlich verringert hat. Dies liegt vor in diesem Genre deutlich mehr Erstsendungen allem am Rückgang der Regionalmagazine, die bieten. Allerdings ist dieser Befund auch in bei den anderen Sendern den größten Anteil Zusammenhang mit der insgesamt stärkeren der Magazinsendungen ausmachen. Echte, auf Schwerpunktl­egung auf fiktionale Angebote in einzelne Ballungsräume bezogene Lokalmaga- der Gesamtsendezeit dieser beiden Sender zu zine strahlt dagegen nach wie vor ausschließ- betrachten. lich der WDR aus.

12 Hier sind sowohl Wiederholungen im Tages- oder Wochenintervall als auch Kreuzwiederholungen aus dem Ersten Programm der ARD oder der Regionalfenster gemeint. Längerfristige Wiederholungen wie z. B. die erneute Ausstrah- lung von Spielfilmen werden nicht erfasst.

25

Herbst 2012 zeigt sich aber auch, dass der SWR die Zeit für Magazine im Vergleich deutlich

Krimis, Kontroversen,verringert hat. Kochrezepte Dies liegt vor allem am Rückgang der Regionalmagazine, die bei den anderen Sendern den größten Anteil der Magazinsendungen ausmachen. Echte, auf einzelne Bal- lungsräume bezogene Lokalmagazine strahlt dagegen nach wie vor ausschließlich der WDR aus. Bei der Gewichtung von Nachrichtensendungen ist beim rbb eine Besonderheit zu beobach- ten. In 15 Prozent des 24-Stunden-Tages werden Nachrichtenformate gesendet – dieser Wert ist nicht nur höher als beim SWR (8 Prozent), sondern nimmt quantitativ betrachtet auch einen wesentlichBei der Gewichtung größeren Raumvon Nachrichtensen ein als bei all-en anderenRaum ein Drittenals bei Prograallen anderenmmen. Dritten Pro- dungen ist beim rbb eine Besonderheit zu be- grammen. Der SWR zeigt dagegen mit 14 Prozent mehr Reportage- oder Dokumentationsformate als obachten. In 15 Prozent des 24-Stunden-Ta- Der SWR zeigt dagegen mit 14 Prozent mehr der rbb (10 Prozent). Im Ranking der Dritten Programme bewegen sich diese Zahlen im Mit- ges werden Nachrichtenformate gesendet Reportage- oder Dokumentationsformate als tefeld. Bei Interview– dieser Wert- und ist Talksendungen nicht nur höher wurde als beim ein Wertder vonrbb jeweils(10 Prozent). rund Im3 Pro Rankingzent festge- der Dritten stellt, nur derSWR BR (8 Prozent), zeigt diese sondern Formate nimmt noch quantitativ seltener. AuchProgramme hier ist beimbewegen SWR sich eine diese Anpassung Zahlen im der Programmstrukturbetrachtet auch zu beobachten,einen wesentlich da bei größeren der letzten Mittefeld. Untersuchung Bei Interview- im Herbst und 2012Talksendungen noch durchschnittlich 10 Prozent der täglichen Sendezeit auf dieses Genre entfielen. Tabelle 9 Tabelle 9 Formate der Fernsehpublizistik Formate der Fernsehpublizistik Sendungsanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Programmcharakteristik rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

62,0 62,7 44,5 58,8 76,8 63,6 Fernsehpublizistik 73,8 72,3

Nachrichtensendungenb 14,8 7,8 6,0 8,9 3,6 5,2 4,7 5,1 Magazine 20,4 17,3 15,2 23,1 42,3 36,4 31,9 27,2 Tageszeitmagazinec - 5,3 - - - - 5,3 2,9 Regionalmagazine 12,8 5,0 8,6 10,7 11,8 20,2 15,0 18,7 Lokalmagazined - - - - 21,9 - - - Boulevardmagazine 0,3 - - 6,9 - 4,3 2,3 1,0 Sonstige Magazine 7,3 7,0 6,6 5,5 8,6 11,9 9,3 4,6 Reportagen, Dokumentationen 9,9 14,4 12,4 16,2 12,5 6,9 13,8 19,6 Interview-, Talkformate 2,5 3,2 2,1 3,7 4,8 6,5 9,8 6,1 Sportsendungen 0,2 6,3 1,3 2,2 2,8 4,9 1,3 0,6 Reality-TV-Formate (Doku-Soaps) 11,5 6,2 5,3 4,2 7,2 3,8 3,4 4,7 Schulfernsehen 0,3 2,2 1,7 - - - 4,0 0,6 Sonstige fernsehpublizistische Formate 2,4 5,3 0,5 0,6 3,6 - 4,9 8,4

Sonstige Sendungen 34,2 35,9 44,2 39,3 21,2 32,9 24,2 25,1 Programmtrailer etc. 3,7 1,3 11,3 1,9 2,0 3,4 2,0 2,6 Werbung und Sponsoring 0,1 0,1 0,0 0,0 - 0,1 0,0 0,0

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). a Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (2Stichproben:3.–29.04.2018), jeweils im Frühjahreine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im 2018Herbst (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst2016 (18. 2012–24.04.2016), (15.–21.10.2012). im b EinHerbstschließlich 2014 (13. Nachrichtensendungen–19.10.2014) und im innerhalb Herbst 2012des Frühstücksfernsehens (15.–21.10.2012). und Übernahme der 20-Uhr-Tagesschau. c2 EinEinschließlichschließlich Frühstücksfernsehen.Nachrichtensendungen innerhalb des Frühstücksfernsehens und Übernahme der 20-Uhr-Tagesschau. d3 WEinschließlichurde ausschließlich Frühstücksfernsehen. in der Herbststichprobe 2014 erhoben. 4 Wurde ausschließlich in der Herbststichprobe 2014 erhoben. Quelle: eigene Darstellung.23

26

Mit 6 Prozent zeigt der SWR in der untersuchten Stichprobenwoche im Frühjahr 2018 im

Vergleich zu den Ergebnissen der Vorgängerstudien denDie höchsten Dritten ARD-Programme Anteil an Sportsendungen. des rbb und des SWR Dies ist auf die Übertragung des 41. Porsche Tennis Grand Prix zurückzuführen – generelle Schlussfolgerungen auf eine stärkere Fokussierung auf den Bereich Sport lassen sich hieraus nicht ziehen. Der rbb setzt jedoch einen Schwerpunkt, der bei den anderen Dritten Programmen nicht zu beobachten ist. Der Wert für Reality-TV-Formate ist mit knapp 12 Prozent mit Abstand am höchsten – und erinnert eher an die Daten, die für private Fernsehvollprogramme typisch wurdesind ein. Hier Wert schlagen von jeweils die rund zahlreichen 3 Prozent fest Doku- -SoapsMit aus6 Prozent dem Zoo zeigt- bzw. der TierbereichSWR in der (unElefant,- Tiger gestellt,& Co; nur Nashorn, der BR zeigtZebra diese & Co; Formate Panda, noch Gorilla tersuchten & Co) sowie Stichprobenwoche die Reise-Doku Verrücktim Frühjahr nach Meer seltener.besonders Auch hierzu Buche. ist beim SWR eine Anpas- 2018 im Vergleich zu den Ergebnissen der sung der Programmstruktur zu beobachten, da Vorgänger­studien den höchsten Anteil an Quantitativ betrachtet, spielt klassisches Schulfernsehen (eine explizite, wenn auch unpopu- bei der letzten Untersuchung im Herbst 2012 Sportsendungen. Dies ist auf die Übertragung nochlär durchschnittlich gewordene Erfüllung 10 Prozent des der Bi täglichenldungsauftrages) des 41. Porsche bei beiden Tennis Sendern Grand eine Prix untergeordnetezurückzu- SendezeitRolle – auf im dieses Gegensatz Genre zuentfielen. hr, WDR und MDRführen ist es – aber generelle nach wieSchlussfolgerungen vor im Sendeschema auf veran- kert. Tabelle 10 Tabelle 10 Nachrichtenformate Nachrichtenformate Sendungsanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Programmcharakteristik rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

14,8 7,8 6,0 8,9 3,6 5,2 4,7 5,1 Nachrichtensendungenb

Universelle Nachrichtensendungen 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 0,5 1,0 1,0 Nachrichten c 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 - 1,0 1,0 Nachrichtenmagazine ------Schlagzeilen, Kurznachrichtend - - - - - 0,5 - - Regionale Nachrichten 13,8 6,8 5,0 7,9 2,4 4,7 3,7 4,1 Nachrichtenc 1,0 1,3 1,9 2,7 2,1 3,6 2,8 3,5 Nachrichtenmagazine 11,5 4,1 2,6 3,8 - - 0,3 0,3 Schlagzeilen, Kurznachrichtend 1,0 0,9 0,5 0,3 0,3 0,5 0,6 0,3 Wetternachrichten 0,3 0,5 - 1,1 - 0,6 - -

Lokale Nachrichtene - - - - 0,2 - - - Schlagzeilen, Kurznachrichten d - - - - 0,2 - - - Themenspezifische Nachrichtensendungen ------Sonstige Sendungen 81,4 90,8 82,7 89,2 94,4 91,3 93,3 92,3 Programmtrailer etc. 3,7 1,3 11,3 1,9 2,0 3,4 2,0 2,6 Werbung und Sponsoring 0,1 0,1 0,0 0,0 - 0,1 0,0 0,0

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). a Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (2Stichproben:3.–29.04.2018), jeweils im Frühjahreine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im 2018Herbst (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst2016 (18. 2012–24.04.2016), (15.–21.10.2012). im b EinHerbstschließlich 2014 (13. Nachrichtensendungen–19.10.2014) und im innerhalb Herbst 2012des Frühstücksfernsehens (15.–21.10.2012). und Übernahme der 20-Uhr-Tagesschau. c2 SenduEinschließlichngsdauer: Nachrichtensendungen mindestens 6 Minuten. innerhalb des Frühstücksfernsehens und Übernahme der 20-Uhr-Tagesschau. d3 SenduSendungsdauer:ngsdauer: weniger mindestens als 6 6Minuten. Minuten. e4 WSendungsdauer:urde nur in der Herbststichprobe weniger als 6 Minuten. 2014 erhoben. 5 Wurde nur in der Herbststichprobe 2014 erhoben.

Quelle: eigene Darstellung.24

27 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

eine stärkere Fokussierung auf den Bereich zu beobachten, die die bisher gemessenen Sport lassen sich hieraus nicht ziehen. Werte der Vorgängerstudien – mit Ausnahme Der rbb setzt jedoch einen Schwerpunkt, des hr – deutlich übersteigen. Lokalnachrich- der bei den anderen Dritten Programmen nicht ten sind bei beiden Sendern kein Teil des täg- zu beobachten ist. Der Wert für Reality-TV-­ lichen Programms. Formate ist mit knapp 12 Prozent mit Abstand am höchsten – und erinnert eher an die Daten, 4.2 Informations- und Thematisierungs- die für private Fernsehvollprogramme typisch leistungen sind. Hier schlagen die zahlreichen Doku-­ Soaps aus dem Zoo- bzw. Tierbereich (Elefant, Auf der zweiten Analysestufe werden inner- Tiger & Co; Nashorn, Zebra & Co; Panda, Gorilla halb der Fernsehpublizistik einzelne Beiträge & Co) sowie die Reise-Doku Verrückt nach Meer in den Blick genommen. Das heißt, dass je- besonders zu Buche. der thematisch eigenständige Beitrag in allen Quantitativ betrachtet, spielt klassisches potenziell informierenden Formaten (Nach- Schulfernsehen (eine explizite, wenn auch richtensendungen, Magazine, Reportagen, unpopulär gewordene Erfüllung des Bildungs- Dokumentationen, Doku-Soaps und Talk- so- auftrages) bei beiden Sendern eine unterge- wie Interviewformate) dezidiert auf Aktualität, ordnete Rolle – im Gegensatz zu hr, WDR und journalistische Form und Themenstruktur bzw. MDR ist es aber nach wie vor im Sendeschema Inhalt untersucht wird. Beim rbb sind in die- verankert. sem Analyseschritt insgesamt 14 Stunden und Aufschluss über die Nachrichtenstrategie 52 Minuten, beim SWR 15 Stunden und 4 Minu- der untersuchten Dritten gibt Tabelle 10. So ten vertieft untersucht worden (vgl. Tabelle 11). lassen sich Aussagen darüber treffen, welche Fiktionale Formate (Filme und Serien) sowie Formate in welchem Umfang von den Anbietern nonfiktionale Unterhaltungsangebote (Shows, zur Nachrichtenvermittlung eingesetzt werden. Quiz und Spiele) sind dagegen nicht Gegen- Die Gewichtung der regionalen Nachrichten- stand dieser Untersuchungsstufe. sendungen ist dabei durchaus unterschiedlich. Mit Ausnahme des MDR übernehmen alle Drit- Aktualität ten Programme, auch rbb und SWR, die Tages- Eines der wichtigen Kriterien in der Diskus­sion schau um 20 Uhr aus dem Ersten Programm um journalistische Qualität ist die Aktualität der ARD und senden somit überregionale bzw. der gesendeten Inhalte. In den bisherigen Un- bundesweite Nachrichtensendungen. Auch tersuchungen aus den Jahren 2012, 2014 und senden sowohl rbb als auch SWR auf die Re- 2016 lagen alle Programme, SWR und NDR, gion bezogene Nachrichtensendungen, vor WDR und MDR sowie BR und hr, bei der tages­ allem im Magazinformat. Mit 14 Prozent beim aktuellen Berichterstattung hinter ARD/Das rbb und 7 Prozent beim SWR ist hier eine starke Erste und dem ZDF, also den bundesweiten Schwerpunktsetzung auf Regionalnachrichten öffentlich-rechtlichen Programmveranstaltern,

28

Aufschluss über die Nachrichtenstrategie der untersuchten Dritten gibt Tabelle 10. So lassen sich Aussagen darüber treffen, welche Formate in welchem Umfang von den Anbietern zur Nachrichtenvermittlung eingesetzt werden. Die Gewichtung der regionalen Nachrichtensen- dungen ist dabei durchaus unterschiedlich. Mit Ausnahme des MDR übernehmen alle Dritten Programme, auch rbb und SWR, die Tagesschau um 20 Uhr aus dem Ersten Programm der ARD und senden somit überregionale bzw. bundesweite Nachrichtensendungen. Auch sen- den sowohl rbb als auch SWR auf die Region bezogene Nachrichtensendungen, vor allem im Magazinformat. Mit 14 Prozent beim rbb und 7 Prozent beim SWR ist hier eine starke Schwerpunktsetzung auf Regionalnachrichten zu beobachten – die die bisher gemessenen Werte der Vorgängerstudien – mit Ausnahme des hr – deutlich übersteigen. Lokalnachrich- ten sind bei beiden Sendern kein Teil des täglichen Programms.

4.2 Informations- und Thematisierungsleistungen Auf der zweiten Analysestufe werden innerhalb der Fernsehpublizistik einzelne Beiträge in den Blick genommen. Das heißt, dass jeder thematisch eigenständige Beitrag in allen poten- Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR ziell informierenden Formaten (Nachrichtensendungen, Magazine, Reportagen, Dokumenta- tionen, Doku-Soaps und Talk- sowie Interviewformate) dezidiert auf Aktualität, journalisti- sche Form und Themenstruktur bzw. Inhalt untersucht wird. Beim rbb sind in diesem Analy- seschritt insgesamt 14 Stunden und 52 Minuten, beim SWR 15 Stunden und 4 Minuten ver- tieft untersucht worden (vgl. Tabelle 11). Fiktionale Formate (Filme und Serien) sowie non- fiktionale Unterhaltungsangebote (Shows, Quiz und Spiele) sind dagegen nicht Gegenstand dieser Untersuchungsstufe. Tabelle 11 Tabelle 11 Zeitumfang der Basiselemente der Beitragsanalyse Zeitumfang der Basiselemente der Beitragsanalyse Beitragsanalyse Aktualität(in Std.:Min. pro Sendetag)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 EinesBasiselemente der wichtigen Kriterien in der Diskussion um journalistische Qualität ist die Aktualität der gesendeten Inhalte. In den bisherigenrbb UntersuchungenSWR BR hraus denWDR Jahren MDR 2012, SWR 2014 undNDR 2016Fernsehpublizistik lagen alle Programme, SWR und14:52 NDR, 15:04WDR und10:42 MDR 14:08 sowie BR18:26 und hr,15:17 bei der17:44 tagesak- 17:21 Thematisch klassifizierbare Beiträgeb 14:00 14:03 10:07 13:33 17:40 14:36 16:43 16:30 tuellenThematisch Berichterstattung nicht klassifizierbare Beiträge hinterc ARD/Das0:52 Erste1:01 und dem0:35 ZDF,0:35 als o den0:46 bundesweiten0:41 1:01 öffent-0:51 lichSonstige-rechtlichen Sendungen Programmveranstaltern,8:14 zurück8:36 (vgl.10:36 Spittka 9:25 et al. 20175:06 : 30;7: 53Trebbe 5:48 et al. 6:02 2015Programmtrailer: 31 und etc. Trebbe 2013: 29-30.). Das0:53 spricht 0:19 für eine2:42 stärkere0:27 Gewichtung0:28 0:49 der Hinter-0:28 0:37 grundberichterstattungWerbung und Sponsoring zulasten der tagesaktuellen0:01 0:01 Na0:00chrichtenlage 0:00 - in den0:01 Dritten 0:00 Program- 0:00 menGesamt der ARD. 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 a 1 Berechnungsbasis:Berechnungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3 (3–3– Uhr).3 Uhr). Stic hproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 In derStichproben:(23.–29.04.2018), Untersuchungskonzeption jeweils im Frühjahreine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), wird im Frühjahr zwischen im 2018Herbst (23.tages 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014)- und wochenaktueller im Frühjahr und im Herbst2016 (18. 2012 Berichterstat-–24.04.2016), (15.–21.10.2012). im b HerbstDie Unt ersuchungseinheiten2014 (13.–19.10.2014) der und Beitragsanalyse im Herbst 2012 sind (15.thematisch–21.10.2012). unterscheidbare Beiträge. Ihre Festlegung erfolgt anhand tungeiner unterschieden. in zwölf Themenbereiche Als tagesaktuell gegliederten Klassifikationsvariablen. gilt ein Beitrag, bei dem es sich nicht um Wiederholung c2 DieIn die Untersuchungseinheiten untersuchten Sendungen der integrierte Beitragsanalyse Moderationen sind thematisch (Aussagen, Einspielungenunterscheidbare etc., Beiträge. die eine ÜbersichtIhre Festlegung über die erfolgt Sendung handeltanhandbzw. Teile und einer der der Sendungin zwölf sich Themenbereichegeben), auf ein Unterhaltungsbeiträge Ereignis gegliederten des Sendetages (Filmausschnitte, Klassifikationsvariablen. plus/minus Sketche, Musik 24 etc.), Stunden Gewinnspiele bezieht. und Votings. Beim rbb3 In sind die untersuchten 10 Prozent Sendungen der Erstsendungen integrierte Moderationen tagesaktuell, (Aussagen, beim Einspielungen SWR liegt etc., der die Werteine Übersicht bei 14 über Pro- die Sendung bzw. Teile der Sendung geben), Unterhaltungsbeiträge (Filmausschnitte, Sketche, MusikQuelle: etc.), Gewinnspiele eigene Darstellung. zentpunktenund Votings. (vgl. Tabelle 12). Tabelle 12 Tabelle 12 25 Aktualität der Fernsehpublizistik Aktualität der Fernsehpublizistik Beitragsanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Aktualität rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Fernsehpublizistik: Erstsendungen 34,2 46,2 37,9 33,5 45,9 37,4 43,0 41,7 Tagesaktuelle Berichterstattung 9,9 14,0 8,3 10,2 8,7 12,5 6,7 11,5 Wochenaktuelle Berichterstattung 0,8 0,9 1,2 0,5 0,4 0,7 1,6 0,6 Kein aktueller Beitragsanlass 21,7 28,3 26,2 21,4 35,0 22,3 32,1 27,8 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 1,8 3,0 2,2 1,4 1,8 1,9 2,6 1,8

Fernsehpublizistik: 27,8 16,5 6,6 25,3 30,8 26,3 30,8 30,6 Kurzfristige Wiederholungen Restliches Programm 38,0 37,3 55,5 41,2 23,3 36,3 26,2 27,7

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 ProzentuierungsbasisProzentuierungsbasis: :24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3– Uhr).3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Stichproben:(23.–29.04.2018), jeweils im Frühjahreine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im 2018Herbst (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst2016 (18. 2012–24.04.2016), (15.–21.10.2012). im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Quelle: eigene Darstellung. Im Vergleich zu den anderen Dritten Programmen liegt der rbb im Mittelfeld, der SWR ist an 29 der Spitze positioniert. Dies ist besonders deshalb interessant, weil die Daten der Stichprobe aus dem Herbst 2012 lediglich 7 Prozent tagesaktuelle Berichterstattung aufweisen – der An- teil wurde folglich verdoppelt.

Wie auch in den Vorgängeruntersuchungen gibt es vergleichsweise wenig wochenaktuelle Berichterstattung (jeweils 1 Prozent bei rbb und SWR). Beim überwiegenden Teil der Bericht- erstattung lässt sich allerdings gar kein expliziter, aktueller Beitragsanlass ausmachen. Beim rbb liegt der Wert für nicht aktuelle fernsehpublizistische Berichterstattung bei 22, beim SWR bei 28 Prozent. In der Fernsehpublizistik dominieren folglich Inhalte, die nicht zwingend

26

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

zurück (vgl. Spittka et al. 2017: 30; Trebbe Reportage- und Dokumentationsformate, beim et al. 2015: 31 und Trebbe 2013: 29 f.). Das rbb liegt es an einem vergleichsweise hohen spricht für eine stärkere Gewichtung der Anteil der Reality-TV-Sendungen. Hinter­grundberichterstattung zulasten der tages­aktuellen Nachrichtenlage in den Dritten Fernsehpublizistische Themenstruktur Programmen der ARD. Die Anteile für Fernsehpublizistik am Gesamt- In der Untersuchungskonzeption wird zwi- programm liegen beim rbb und beim SWR im schen tages- und wochenaktueller Berichter- Mittelfeld aller Dritten Programme. Die Domi- stattung unterschieden. Als tagesaktuell gilt nanz der bzw. die Schwerpunktsetzung auf ein Beitrag, bei dem es sich nicht um eine journalistische Berichterstattung aller Dritten Wieder­holung handelt und der sich auf ein Er- wird jedoch auch beim rbb und beim SWR deut- eignis des Sendetages plus/minus 24 Stunden lich. Nur BR und hr fallen in diesem Bereich bezieht. Beim rbb sind 10 Prozent der Erstsen- deutlich gegenüber den anderen Dritten ab. dungen tages­aktuell, beim SWR liegt der Wert Ein Blick auf die differenzierte fernsehpu­ bei 14 Prozentpunkten (vgl. Tabelle 12). b­li­zistische Themenstruktur (vgl. Tabelle 13) Im Vergleich zu den anderen Dritten Pro- zeigt für die aktuell untersuchten Programme grammen liegt der rbb im Mittelfeld, der SWR ähnliche Ergebnisse wie in den Vorgänger­ ist an der Spitze positioniert. Dies ist beson- untersuchungen. Auch bei rbb und SWR zeich- ders deshalb interessant, weil die Daten der nen sich Sach- und Ratgeberthemen als der Stichprobe aus dem Herbst 2012 lediglich dominante Bereich der Fernsehpublizistik aus. 7 Prozent tagesaktuelle Berichterstattung auf- Hierzu zählen unter anderem die Bereiche Kul- weisen – der Anteil wurde folglich verdoppelt. tur, Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt oder Ver- Wie auch in den Vorgängeruntersuchungen braucherthemen. Auf diese Themengebiete ent- gibt es vergleichsweise wenig wochenaktuelle fallen beim rbb durchschnittlich 27, beim SWR Berichterstattung (jeweils 1 Prozent bei rbb und 35 Prozent der täglichen Sendezeit. Mit 18 (rbb) SWR). Beim überwiegenden Teil der Berichter- bzw. 10 Prozent (SWR) folgen an zweiter Stelle stattung lässt sich allerdings gar kein explizi- die Human-Touch-Themen, also eher „weiche“ ter, aktueller Beitragsanlass ausmachen. Beim Themen aus den Bereichen Prominenz, Krimi- rbb liegt der Wert für nicht aktuelle fernseh- nalität und Angstthemen. Bei beiden unter- publizistische Berichterstattung bei 22, beim suchten Sendern liegt der Schwerpunkt inner- SWR bei 28 Prozent. In der Fernsehpublizistik halb der Boulevardthemen auf Berichten über dominieren folglich Inhalte, die nicht zwingend Prominente, Einzelschicksale oder Emotionen. Teil der aktuellen Nachrichtenlage sein müs- Mit 12 Prozent liegen kontroverse, aus ge- sen. Dabei handelt es sich um allgemein sach- , sellschaftspolitischer Sicht besonders relevan- service- oder problemorientierte Themen. Beim te Themen beim rbb an dritter Stelle der pro- SWR ist das eine Folge der Fokussierung auf gramminternen Rangreihe. Beim SWR belegt

30 Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

der Sport den dritten Rang: Dieses Ergebnis Sendezeit über solche gesellschaftlich relevan- lässt sich – mit Blick auf singuläre Sportübertra- ten Themen und belegt damit mit großem Ab- gungen – nicht ohne Weiteres verallgemeinern stand den letzten Rangplatz unter den Dritten. und muss deshalb mit Vorsicht interpretiert Und auch im Vergleich zur ersten SWR-Analyse werden. Bemerkenswert ist beim SWR aber der ist der Wert gefallen: 2012 war dieser Anteil vergleichsweise niedrige Wert für kontroverse mit etwas mehr als 10 Prozent etwa doppelt Themen. Auf diese Themen aus den Bereichen so hoch. Innerhalb der Berichterstattung über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wird im kontroverse Themen geht es überwiegend um Rundfunkstaatsvertrag explizit hingewiesen. Politik. Streitfragen aus Wirtschaft und/oder Der SWR berichtet in der Stichprobenwoche Gesellschaft werden vergleichsweise selten durchschnittlich in 5 Prozent seiner täglichen behandelt.

Tabelle 13 Tabelle 13 Themenstruktur der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Themenstruktur der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Beitragsanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Themenbereiche rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Fernsehpublizistik 62,0 62,7 44,5 58,8 76,7 63,7 73,8 72,3 Kontroverse Themen 12,2 4,8 9,7 9,9 15,6 13,9 10,3 12,6 Politik 10,1 4,1 8,7 5,7 7,1 10,4 4,9 9,5 Wirtschaft und Gesellschaft 2,1 0,7 1,0 4,2 8,5 3,5 5,4 3,1

Sach- und Ratgeberthemen 26,9 35,0 21,8 28,6 36,8 23,5 42,4 34,4 Kultur und Gesellschaft 15,8 21,2 10,7 14,7 22,9 16,5 25,4 22,2 Bildung, Wissen und Forschung 2,3 3,7 0,7 0,5 1,3 1,8 4,9 0,8 Natur und Umwelt 1,4 3,7 4,0 1,0 0,5 0,3 2,1 4,5 Verbraucher- und Gesundheitsthemen 6,2 5,5 5,5 10,6 9,7 3,6 8,0 4,9 Servicethemen 1,2 0,9 0,9 1,8 2,4 1,3 2,0 2,0

Human-Touch-Themen 17,5 10,4 9,1 15,6 17,9 16,6 15,0 20,8 Prominente, Menschen, Emotionen 13,9 9,4 7,7 11,0 14,0 10,6 13,4 16,6 Verbrechen, Unfälle 3,6 0,6 0,6 4,0 2,8 4,8 1,3 2,9 Besondere Schadensereignisse 0,0 0,4 0,8 0,6 1,1 1,2 0,3 1,3 Sport 1,8 8,3 1,5 2,3 3,2 6,9 1,9 1,0 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 3,6 4,2 2,4 2,4 3,2 2,8 4,2 3,5

Restliches Programm 38,0 37,3 55,5 41,2 23,3 36,3 26,2 27,7

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 Prozentuierungsbasis:Prozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pr oTag Tag (3–3 (3– Uhr).3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 Stichproben:(23.–29.04.2018), jeweils im Frühjahreine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im 2018Herbst (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst2016 (18. 2012–24.04.2016), (15.–21.10.2012). im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Quelle: eigene Darstellung. Tagesaktuelle Fernsehpublizistik In Tabelle 14 wird die Themenstruktur der tagesaktuellen Fernsehpublizistik aufgeschlüsselt. 31 In die Betrachtung werden all diejenigen Beiträge aufgenommen, in denen am jeweiligen Sendetag erstmals ein Thema, ein Ereignis oder eine Problemstellung mit aktuellem Bezug journalistisch aufbereitet wird. Diese Daten können darüber Aufschluss geben, was aus jour- nalistischer Sicht bei den untersuchten Programmveranstaltern als relevant für die tägliche Berichterstattung eingestuft wird. Beim rbb liegt der Wert der tagesaktuellen fernsehpublizistischen Beiträge bei 10 Prozent, beim SWR bei 14 Prozentpunkten. Damit liegt der SWR im Vergleich aller Dritten Programme noch vor dem MDR (13 Prozent) oder dem NDR (12 Prozent). Auffällig ist, dass der Wert, der in der Herbststichprobe 2012 für den SWR gemessen wurde (7 Prozent) mehr als verdoppelt wurde, was allerdings erneut auf den ungewöhnlich hohen Anteil der Sportberichterstattung zurückzuführen ist. Bis auf einen leichten Anstieg an tagesaktueller Sachberichterstattung blieben die weiteren Werte nahezu unverändert. Werden die konkreten Themenbereiche (vgl. Tabelle 14) betrachtet, liegen die kontroversen Themen, vor allem aus der bundesdeutschen Politik, beim rbb mit 5 Prozent knapp vor den Sach- und Ratgeberthemen (vor allem aus den Bereichen Kultur und Gesellschaft). Hier schlägt sich beim rbb die Nähe zur Bundeshauptstadt und damit zum nationalen politischen 28

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Tagesaktuelle Fernsehpublizistik lem Bezug journalistisch aufbereitet wird. Die- In Tabelle 14 wird die Themenstruktur der se Daten können darüber Aufschluss geben, Entscheidungszentrum nieder. Mit einem Prozentpunkt abgeschlagen liegen jeweils die Hu- tages­aktuellen Fernsehpublizistik aufge- was aus journalistischer Sicht bei den unter- man-Touchschlüsselt.-Themen undIn die Beiträge Betrachtung aus demwerden Bereich all die -Sport.suchten Beim Programmveranstaltern SWR zeigt sich eine alskonträre relevant für Datenlage: jenigenNach der Beiträge Sportberichters aufgenommen,tattung in denen belegen am hierdie - tägliche wie auch Berichterstattung beim rbb mit eingestuft4 Prozent wird. - die Sach- undjeweiligen Ratgeberthemen Sendetag erstmals den zweiten ein Thema, Platz. ein 3 ProzentBeim der rbb tagesaktuellen liegt der Wert derFernsehpub- tagesaktuellen lizistik entfallenEreignis auf oder kontroverse eine Problemstellung Themen, insbesonderemit aktuel- fernsehpublizistischen aus dem Bereich der Beiträge deutschen bei Poli-10 Pro- tik. Tabelle 14

ThemenstrukturTabelle 14 der tagesaktuellen Fernsehpublizistik Themenstruktur der tagesaktuellen Fernsehpublizistik Beitragsanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Themenbereiche rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Tagesaktuelle Fernsehpublizistikb 9,9 14,0 8,3 10,2 8,7 12,5 6,7 11,5 Kontroverse Themen 4,5 2,7 4,7 3,4 3,7 3,4 2,7 3,3 Deutsche Politikc 3,2 1,9 3,4 2,8 1,4 1,7 2,0 2,3 Sonstige Politik 0,4 0,5 0,8 0,2 0,3 0,3 0,3 0,3 Wirtschaft 0,4 0,2 0,4 0,4 1,5 1,1 0,2 0,3 Gesellschaft 0,5 0,1 0,1 0,0 0,5 0,3 0,2 0,4 Sach- und Ratgeberthemen 4,1 3,6 1,7 4,4 2,0 2,2 2,4 5,0 Kultur und Gesellschaft 2,9 2,6 0,8 2,1 1,1 1,2 1,0 2,9 Verbraucher- und Gesundheitsthemen 0,0 0,1 0,0 0,9 0,0 0,1 0,2 0,1 Servicethemen 0,7 0,5 0,8 1,0 0,6 0,8 0,8 0,6 Sonstige unpolitische Sachthemen 0,5 0,4 0,1 0,4 0,3 0,1 0,4 1,4 Human-Touch-Themen 0,6 0,4 0,7 1,5 1,1 2,8 0,7 2,7 Prominente, Menschen, Emotionen 0,2 0,1 0,1 0,4 0,3 0,6 0,3 1,3 Verbrechen, Unfälle 0,4 0,3 0,3 1,0 0,4 1,4 0,3 0,9 Besondere Schadensereignisse 0,0 0,0 0,3 0,1 0,4 0,8 0,1 0,5

Sport 0,7 7,3 1,2 0,9 1,9 4,1 0,9 0,5

Sonstige Fernsehpublizistikd 52,1 48,7 36,2 48,6 68,0 51,2 67,1 60,8 Restliches Programm 38,0 37,3 55,5 41,2 23,3 36,3 26,2 27,7

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3– Uhr).3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (2Stichproben:3.–29.04.2018), jeweils im Frühjahreine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im 2018Herbst (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst2016 (18. 2012–24.04.2016), (15.–21.10.2012). im b OHerbsthne kurzfristige 2014 (13. –Wiederholungen.19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). c Einschließlich deutscher Außenpolitik. d2 NicOhneht tagesaktuelle kurzfristige Wiederholungen. Fernsehpublizistik, thematisch nicht klassifizierbare Beiträge und kurzfristige Wiederholungen von fern- 3 sehpublizistischenEinschließlich deutscher Sendungen. Außenpolitik. 4 Nicht tagesaktuelle Fernsehpublizistik, thematisch nicht klassifizierbare Beiträge und kurzfristige Wiederholungen von fernsehpublizistischen Sendungen. Quelle: eigene Darstellung.

Die Themenstruktur der Nachrichtensendungen 32 Nachrichten sind innerhalb der journalistischen Berichterstattung von besonderer Relevanz. Nach journalistischen Selektionskriterien werden diejenigen Nachrichten für die Zuschaue- rinnen und Zuschauer aufbereitet, die am jeweiligen Tag besonders wichtig sind. Diese The- mengewichtung (Prozentuierungsbasis: Sendezeit der Nachrichtenbeiträge) wird in Tabelle 15 dargestellt.

29

Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

zent, beim SWR bei 14 Prozentpunkten. Damit vanz. Nach journalistischen Selektionskrite- liegt der SWR im Vergleich aller Dritten Pro- rien werden diejenigen Nachrichten für die gramme noch vor dem MDR (13 Prozent) oder Zuschauerinnen und Zuschauer aufbereitet, dem NDR (12 Prozent). Auffällig ist, dass der die am jeweiligen Tag besonders wichtig sind. Wert, der in der Herbststichprobe 2012 für Diese Themengewichtung (Prozentuierungs­ den SWR gemessen wurde (7 Prozent) mehr basis: Sendezeit der Nachrichtenbeiträge) wird als verdoppelt wurde, was allerdings erneut in Tabelle 15 dargestellt. auf den ungewöhnlich hohen Anteil der Sport­ Mit Abstand zeigt der rbb an einem durch- berichterstattung zurückzuführen ist. Bis auf schnittlichen 24-Stunden-Tag den größten einen leichten Anstieg an tagesaktueller Sach- Anteil an Nachrichtenformaten. Knapp über berichterstattung blieben die weiteren Werte 3,5 Stunden sind hierfür im Programm vor- nahezu unverändert. gesehen, beim SWR liegt der Wert bei nicht Werden die konkreten Themenbereiche ganz zwei Stunden. Das Nachrichtenvolumen (vgl. Tabelle 14) betrachtet, liegen die kont- im SWR wurde im Vergleich zur Erhebung 2012 roversen Themen, vor allem aus der bundes- um 45 Minuten pro Tag erhöht. deutschen Politik, beim rbb mit 5 Prozent Bei allen bisherigen Studien lagen die kon- knapp vor den Sach- und Ratgeberthemen troversen Themen an erster Stelle der Bericht- (vorwiegend aus den Bereichen Kultur und erstattung in den Nachrichtensendungen. Hier Gesellschaft). Hier schlägt sich beim rbb die wird vor allem über deutsche Politik – Innen- Nähe zur Bundesh­auptstadt und damit zum als auch Außenpolitik – berichtet. Beim rbb nationalen politischen Entscheidungszentrum stellt sich die Datenlage erstmals anders dar, nieder. Mit einem Prozentpunkt abgeschlagen die Sach- und Ratgeberthemen dominieren mit liegen jeweils die Human-Touch-Themen und 44 Prozent die Nachrichtenagenda. Durch das Beiträge aus dem Bereich Sport. Beim SWR vergleichsweise große Nachrichtenvolumen zeigt sich eine konträre Datenlage: Nach der platziert sich der rbb bei der absoluten Sende­ Sport­berichterstattung belegen hier – wie auch zeit für kontroverse Themen in Nachrichten- beim rbb mit 4 Prozent – die Sach- und Rat­ sendungen mit einer Stunde und 22 Minuten geberthemen den zweiten Platz. 3 Prozent der täglich trotzdem an erster Stelle. Beim SWR tagesaktuellen Fernsehpublizistik entfallen auf liegen mit 46 Prozent die kontroversen The- kontroverse Themen, insbesondere aus dem men vor den Sach- und Ratgeberthemen mit Bereich der deutschen Politik. 34 Prozent. Bei beiden Sendern wird zwar im Bereich der kontroversen Themen deutlich am Die Themenstruktur der Nachrichten­ häufigsten über deutsche Politik berichtet, sendungen der rbb wendet aber auch verhältnismäßig Nachrichten sind innerhalb der journalisti- viel Zeit für gesellschaftliche Streitfragen auf. schen Berichterstattung von besonderer Rele­ Dazu zählen Diskurse, die sich auf Leben und

33 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Tod, Mensch und Natur, Ökologie oder das so- ßerhalb der unmittelbaren politischen Arena ziale Zusammenleben sowie gesellschaftliche stattfinden. Werte und Normen beziehen. Dieser Befund Human-Touch-Themen sind mit jeweils sollte ebenfalls in Zusammenhang mit Blick 7 Prozent auch in den Nachrichtensendungen auf das Gesamtvolumen der Nachrichtensen- vertreten. Die Analyse der Einzelthemen zeigt, dezeit interpretiert werden: So bleibt neben dass sich die Berichterstattung aus dem Be- der Alltagspolitikberichterstattung Platz für reich Human Touch in Nachrichtensendungen gesellschaftlich kontroverse Themen, die au- von derjenigen in anderen Formaten unter-

Tabelle 15 Tabelle 15 Themenstruktur der Nachrichtensendungen Themenstruktur der Nachrichtensendungen Beitragsanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012

Themenbereiche rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR t=3:32 t=1:53 t=1:27 t=2:08 t=0:53 t=1:15 t=1:08 t=1:13

Kontroverse Themen 40,6 46,2 61,3 47,1 61,6 41,7 47,7 50,4 Deutsche Politikb 28,3 33,2 44,7 37,4 27,5 22,8 40,3 35,4 Sonstige Politik 2,6 4,4 11,3 2,7 8,6 3,9 4,8 5,2 Wirtschaft 3,9 5,5 5,1 5,6 22,1 11,6 1,8 5,9 Gesellschaft 5,8 3,1 0,2 1,4 3,4 3,4 0,8 3,9

Sach- und Ratgeberthemen 43,8 34,0 18,4 30,0 17,8 27,2 28,0 18,9 Kultur und Gesellschaft 33,9 20,9 8,6 13,7 8,2 10,4 14,0 10,1 Verbraucher- und Gesundheitsthemen 1,0 0,2 0,1 2,6 0,6 0,0 0,3 1,5 Servicethemen 4,8 8,0 9,4 8,8 7,4 15,0 11,1 5,6 Sonstige unpolitische Sachthemen 4,1 4,9 0,3 4,9 1,6 1,8 2,6 1,7 Human-Touch-Themen 6,6 7,0 8,8 16,1 14,3 10,2 10,9 24,4 Prominente, Menschen, Emotionen 0,4 0,3 1,1 5,8 1,3 0,6 3,6 2,6 Verbrechen, Unfälle 6,1 5,5 4,7 9,7 7,2 2,8 5,8 14,4 Besondere Schadensereignisse 0,1 1,2 3,0 0,6 5,8 6,8 1,5 7,4 Sport 3,7 7,2 7,6 2,3 2,1 13,6 7,7 2,2 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 5,3 5,6 3,9 4,5 4,2 7,3 5,7 4,1

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: Jeweiliger Jeweiliger Zeitumfang Zeitumfang der der in den in den Programmen Programmen als Nachrichtensendungen als Nachrichtensendungen klassifizierten klassifizierten Sendungen in Std.:Min.Sendungen pro in Sendetag. Std.:Min. Stichproben: pro Sendetag. jeweils Stichproben: eine Kalenderwoche jeweils eine im Kalenderwoche Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018), im Frühjahr 2018 im (23. Frühjahr-29.04.2018), 2016 im (18Frühjahr.–24.04.2016), 2016 (18. im– 24.04.2016),Herbst 2014 (13.–19.10.2014) im Herbst 2014 und (13. im–19.10.2014) Herbst 2012 und(15.–21.10.2012). im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). b Einschließlich deutscher Außenpolitik. Mit Abstand zeigt der rbb an einem durchschnittlichen 24-Stunden-Tag denQuelle: größten eigene Anteil Darstellung. an Nachrichtenformaten. Knapp über 3,5 Stunden sind hierfür im Programm vorgesehen, beim SWR liegt der Wert bei nicht ganz 2 Stunden. Das Nachrichtenvolumen im SWR wurde 34 im Vergleich zur Erhebung 2012 um 45 Minuten pro Tag erhöht. Bei allen bisherigen Studien lagen die kontroversen Themen an erster Stelle der Berichter- stattung in den Nachrichtensendungen. Hier wird vor allem über deutsche Politik, Innen- als auch Außenpolitik, berichtet. Beim rbb stellt sich die Datenlage erstmals anders dar, die Sach- und Ratgeberthemen dominieren mit 44 Prozent die Nachrichtenagenda. Durch das vergleichsweise große Nachrichtenvolumen platziert sich der rbb bei der absoluten Sende- zeit für kontroverse Themen in Nachrichtensendungen mit einer Stunde und 22 Minuten täglich trotzdem an erster Stelle. Beim SWR liegen mit 46 Prozent die kontroversen Themen vor den Sach- und Ratgeberthemen mit 34 Prozent. Bei beiden Sendern wird zwar im Bereich der kontroversen Themen deutlich am häufigsten über deutsche Politik berichtet, der rbb wendet aber auch verhältnismäßig viel Zeit für gesellschaftliche Streitfragen auf. Dazu zählen Diskurse, die sich auf Leben und Tod, Mensch und Natur, Ökologie oder das soziale Zusam- menleben sowie gesellschaftliche Werte und Normen beziehen. Dieser Befund sollte eben-

30

falls in Zusammenhang mit Blick auf das GesamtvolumenDie der Dritten Nachrichtensendezeit ARD-Programme des interpre- rbb und des SWR tiert werden: So bleibt neben der Alltagspolitikberichterstattung Platz für gesellschaftlich kontroverse Themen, die außerhalb der unmittelbaren politischen Arena stattfinden. Human-Touch-Themen sind mit jeweils 7 Prozent auch in den Nachrichtensendungen vertre- ten. Die Analyse der Einzelthemen zeigt, dass sich die Berichterstattung aus dem Bereich Hu- man Touch in Nachrichtensendungen von derjenigen in anderen Formaten unterscheidet. In den Nachrichtenformaten werden vor allem Verbrechen, Unfälle oder besondere Schaden- scheidet. In den Nachrichtenformaten werden Die Themenstruktur der Magazinsendungen sereignisse behandelt, weniger Prominente oder Einzelschicksale. vor allem Verbrechen, Unfälle oder besondere Wird die Themenstruktur der Magazinsendun- SchadensereignisseDie Sportberichterstattung behandelt, weniger beläuft Pro sich- beimgen (vgl.rbb aufTabelle 4 und 16) beim in den SWR Blick auf genommen, 7 Prozent. Die minenteWerte oder befinden Einzelschicksale. sich im Mittelfeld der Datenwerden der deutlicheübrigen DrittenUnterschiede Programme. sichtbar – im DieDie ThemenstrukturSportberichterstattung der Magazinsendungenbeläuft sich Vergleich zu den Nachrichtensendungen, aber beim rbb auf 4 und beim SWR auf 7 Prozent. auch im Vergleich der Programme. Die WirdWerte diebefinden Themenstruktur sich im Mittelfeld der Magazinsendungender Daten Sowohl (v rbbgl. Tabelleals auch 16) SWR in berichten den Blick inner genommen,- der werdenübrigen Drittendeutliche Programme. Unterschiede sichtbar –halb im Vergleichder Magazinsendungen zu den Nachrichtensendungen, vor allem über aber auch im Vergleich der Programme. Tabelle 16 Tabelle 16 Themenstruktur der Magazinsendungen Themenstruktur der Magazinsendungen Beitragsanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012

Themenbereiche rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR t=4:54 t=4:11 t=3:39 t=5:32 t=10:07 t=8:44 t=7:39 t=6:32

Kontroverse Themen 13,7 1,6 22,0 12,0 23,7 19,1 7,3 24,3 Politik 10,4 1,6 17,5 4,8 10,0 14,9 3,5 17,4 Wirtschaft und Gesellschaft 3,3 - 4,5 7,2 13,7 4,2 3,8 6,9

Sach- und Ratgeberthemen 58,9 81,9 58,2 55,7 53,4 45,5 64,6 46,4 Kultur und Gesellschaft 33,8 39,2 37,3 14,9 29,8 28,8 34,5 24,2 Verbraucher- und Gesundheitsthemen 13,3 20,2 15,2 31,9 14,2 9,9 15,5 12,3 Servicethemen 2,1 1,3 1,9 4,4 5,1 1,4 3,9 5,7 Sonstige unpolitische Sachthemen 9,7 21,2 3,8 4,5 4,3 5,4 10,7 4,2

Human-Touch-Themen 15,3 4,2 10,2 26,3 16,5 26,9 20,2 21,5 Prominente, Menschen, Emotionen 6,4 2,8 3,7 10,1 8,3 14,0 16,6 10,9 Verbrechen, Unfälle 8,9 1,4 2,4 14,0 6,0 10,5 3,2 7,6 Besondere Schadensereignisse - - 4,1 2,2 2,2 2,4 0,4 3,0

Sport 3,8 0,1 0,3 0,5 1,6 3,7 1,1 1,6 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 8,3 12,2 9,3 5,5 4,8 4,8 6,8 6,2

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: Jeweiliger Jeweiliger Zeitumfang Zeitumfang der der in denin den Programmen Programmen als Nachrichtensendungen als Magazinsendungen klassifizierten klassifizierten Sendungen Sendungen in Std.:Min.in Std.:Min. pro pro Sendetag. Sendetag. Stichproben: Stichproben: jeweils jeweils eine eineKalenderwoche Kalenderwoche im Frühjahr im Frühjahr 2018 (23.–29.04.2018), 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr im Frühjahr 2016 (182016.–24.04.2016), (18.–24.04.2016), im Herbst im 2014Herbst (13.–19.10.2014) 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst und im2012 Herbst (15.–21.10.2012). 2012 (15.–21.10.2012). Sowohl rbb als auch SWR berichten innerhalb der Magazinsendungen vor allem über (nicht politische) Sach- und Ratgeberthemen. Beim rbb wurde hier ein Wert von 59 Prozentpunk- Quelle: eigene Darstellung.

31

35 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

(nicht politische) Sach- und Ratgeberthemen. 4.3 Regionalberichterstattung Beim rbb wurde hier ein Wert von 59 Prozent- punkten festgestellt, beim SWR waren es Die Regionalberichterstattung ist eines der 82 Prozent. Damit liegt der SWR deutlich über Markenzeichen der Dritten Programme und aus den Anteilswerten aus der Stichprobe 2012 normativer Sicht auch ein besonders wichtiges und ebenso deutlich vor allen anderen unter- Element des Programmauftrages, der aus dem suchten Sendern. Innerhalb dieser Themen­ Rundfunkstaatsvertrag abgeleitet wird. Deswe- rubrik räumen beide Sender dem Bereich Kul- gen wird die Berichterstattung über regionale tur und Gesellschaft die meiste Sendezeit ein Ereignisse, Akteure oder Themen in der dritten (rbb: 34 Prozent, SWR: 40 Prozent). Durch eine Stufe der Analyse dezidiert untersucht. Wie Schwerpunktsetzung innerhalb der Magazin- auch in den bisherigen durchgeführten Studi- sendungen auf Wissensformate wie Planet en wird die regionale Berichterstattung der als Wissen, Natürlich! oder odysso – Wissen im Fernsehpublizistik identifizierten Programman- SWR fällt der SWR durch einen außergewöhn- gebote dafür detailliert in den Blick genommen. lich hohen Anteil an sonstigen unpolitischen Sachthemen auf. Hier steht der SWR im deut- 4.3.1 Die Regionalberichterstattung im lichen Gegensatz zum rbb und den anderen Gesamtprogramm Dritten, die einen größeren Anteil an kontro- versen und Human-Touch-Themen bearbeiten. Sowohl der SWR als auch der rbb sind soge- Werden beim rbb 14 Prozentpunkte für kontro- nannte Mehrländeranstalten, senden also für verse Themen aus den Bereichen Politik und/ verschiedene Bundesländer. Damit ähneln sie oder Wirtschaft gemessen, gibt es innerhalb aus struktureller Sicht eher dem MDR und dem der Magazine des SWR dafür kaum Sendezeit NDR. BR, hr und WDR senden dagegen nur für (knapp 2 Prozent). jeweils ein Bundesland. Dieser Umstand muss Innerhalb der Human-Touch-Themen, die bei der Interpretation der folgenden Ergebnis- sowohl beim rbb als auch beim SWR den se beachtet werden. zweiten Rang der Themenliste belegen (rbb: Um die Vergleichbarkeit der Daten zu ge- 15 Prozent; SWR: 4 Prozent) wird hier – im Ge- währleisten, wurden – wie bislang auch – Bei- gensatz zu den Nachrichtenformaten – stär- träge der Mehrländeranstalten, die einen Be- ker auf Prominente fokussiert. Sport findet bei zug zu einem anderen Bundesland des Sende­ beiden Sendern in Magazinsendungen wenig gebiets aufwiesen, aus der Untersuchung bis keine Beachtung (rbb: 4 Prozent; SWR: ausgeklammert. Konkret bedeutet das, dass 0 Prozent). Beiträge mit Bezug zu Berlin (rbb) bzw. Baden-­ Württemberg/Saarland (SWR) nicht näher hin- sichtlich der Regionalität analysiert werden.

36 Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Tabelle 17 zeigt den Zeitumfang der fern- An einem durchschnittlichen 24-Stunden-­ sehpublizistischen Programmangebote, die in Tag entfallen beim rbb 13 Prozent der Fernseh- die Regionalanalyse eingegangen sind. Beim publizistik auf Beiträge mit Bezug zum unter- rbb weisen etwas mehr als drei Stunden, beim suchten Bundesland, beim SWR ist der Wert SWR etwas mehr als vier Stunden der Fern- mit 17 Prozent etwas höher (Tab. 18). Niedrigere sehpublizistikTabelle 17 einen zeigt Bezugden Zeitumfang zum untersuchten der fernsehpublizistischen Zahlen wurden nur beim Programmangebote, MDR und beim NDR, die in die BundeslandRegionalanalyse auf. eingegangen sind. Beim rbbauch weisen beides Mehrländeranstalten, etwas mehr als drei festgestellt. Stunden, beim SWR etwas mehr als vier Stunden der Fernsehpublizistik einen Bezug zum untersuchten Bundes-

Tabelleland auf.17

ZeitumfangTabelle 17 der Basiselemente der Regionalanalyse Zeitumfang der Basiselemente der Regionalanalyse Regionalanalyse (in Std.:Min. pro Sendetag)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Basiselemente rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Fernsehpublizistik 14:52 15:03 10:42 14:08 18:26 15:17 17:44 17:21 Fernsehpublizistik mit Bezug zum Bundeslandb 3:07 4:07 5:49 8:05 8:06 2:20 4:16 2:43 Fernsehpublizistik mit Bezug zum lokalen Bal- - - - - 2:04 - - - lungsraumc Restliche Fernsehpublizistik 11:45 10:56 4:18 5:28 7:30 12:16 12:27 13:47 Mit Bezug zum Sendegebietd 5:03 5:20 - - - 7:03 4:08 6:02 Ohne Bezug zum Sendegebietd 5:50 4:35 4:18 5:28 7:30 5:13 8:19 7:45 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträgee 0:52 1:01 0:35 0:35 0:46 0:41 1:01 0:51

Restliches Programm 9:08 8:57 13:18 9:52 5:34 8:43 6:16 6:39 Sonstige Sendungen 8:14 8:37 10:36 9:25 5:06 7:53 5:48 6:02 Programmtrailer, Sponsoring etc. 0:54 0:20 2:42 0:27 0:28 0:50 0:28 0:37

Gesamt 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00 24:00

a 1 BBerechnungsbasis:erechnungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3– Uhr).3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (2Stichproben:3.–29.04.2018), jeweils im Frühjahreine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im 2018Herbst (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst2016 (18. 2012–24.04.2016), (15.–21.10.2012). im b DaHerbsts betrifft 2014 beim (13. –WDR19.10.2014) Nordrhein-Westfalen, und im Herbst beim 2012 MDR (15.Sachsen-Anhalt,–21.10.2012). beim SWR Rheinland-Pfalz und beim 2 NDRDas betrifftNiedersachsen. beim WDR Nordrhein-Westfalen, beim MDR Sachsen-Anhalt, beim SWR Rheinland-Pfalz und beim NDR c Das betrifft beim WDR den Ballungsraum Köln. d DaNiedersachsen.s betrifft beim WDR Nordrhein-Westfalen, beim MDR Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, beim SWR Baden-Württemberg 3 undDas dasbetrifft Saarland, beim WDRbeim NDRden Bremen,Ballungsraum Hamburg, Köln. Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. e4 InDas die betrifft untersuchten beim WDR Sendungen Nordrhein integrierte-Westfalen, Moderationen beim MDR (Aussagen, Sachsen -EinspielungenAnhalt, Sachsen etc., und die Thüringe eine Übersichtn, beim über SWR die Baden Sendung- bzw.Württemberg Teile der Sendung und das geben), Saarland, Unterhaltungsbeiträge beim NDR Bremen, (Filmausschnitte, Hamburg, Mecklenburg Sketche,- VorpommernMusik etc.), Gewinnspiele und Schleswig und- Holstein.Votings. 5 In die untersuchten Sendungen integrierte Moderationen (Aussagen, Einspielungen etc., die eine Übersicht über die Sendung bzw. Teile der Sendung geben), Unterhaltungsbeiträge (Filmausschnitte, Sketche, Musik etc.), Gewinnspiele und Votings. Quelle: eigene Darstellung. An einem durchschnittlichen 24-Stunden-Tag entfallen beim rbb 13 Prozent der Fernsehpub- lizistik auf Beiträge mit Bezug zum (untersuchten) Bundesland, beim SWR ist der Wert mit 17 Prozent etwas höher (vgl. Tabelle 18). Niedrigere Zahlen wurden nur beim MDR und beim 37 NDR, beides ebenfalls Mehrländeranstalten, festgestellt.

33

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Tabelle 18

BasiselementeTabelle 18 der Regionalanalyse/Gesamtsendezeit Basiselemente der Regionalanalyse/Gesamtsendezeit Regionalanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Basiselemente rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Fernsehpublizistik 62,0 62,7 44,5 58,8 76,7 63,7 73,8 72,3 Fernsehpublizistik mit Bezug zum Bundeslandb 13,0 17,2 24,3 33,7 33,7 9,8 17,8 11,3 Fernsehpublizistik mit Bezug zum lokalen Bal- - - - - 8,6 - - - lungsraumc Restliche Fernsehpublizistik 49,0 45,5 17,8 22,7 31,2 51,1 51,8 57,5 Mit Bezug zum Sendegebietd 21,1 22,2 - - - 29,4 17,2 25,2 Ohne Bezug zum Sendegebiedd 24,3 19,1 17,8 22,7 31,2 21,7 34,6 32,3 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträgee 3,6 4,2 2,4 2,4 3,2 2,8 4,2 3,5

Restliches Programm 38,0 37,3 55,5 41,2 23,3 36,3 26,2 27,7 Sonstige Sendungen 34,2 35,9 44,2 39,3 21,3 32,8 24,2 25,1 Programmtrailer, Sponsoring etc. 3,8 1,4 11,3 1,9 2,0 3,5 2,0 2,6

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 PrProzentuierungozentuierungsbasis:sbasis :24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3 –Uhr).3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (2Stichproben:3.–29.04.2018), jeweils im Frühjahreine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im 2018Herbst (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst2016 (18. 2012–24.04.2016), (15.–21.10.2012). im b DaHerbsts betrifft 2014 beim (13. –WDR19.10.2014) Nordrhein-Westfalen, und im Herbst beim 2012 MDR (15.Sachsen-Anhalt,–21.10.2012). beim SWR Rheinland-Pfalz und beim NDR Niedersachsen. c2 DaDass betrifftbetrifft beim WDRWDR den Nordrhein Ballungsraum-Westfalen, Köln. beim MDR Sachsen-Anhalt, beim SWR Rheinland-Pfalz und beim NDR d Das betrifft beim WDR Nordrhein-Westfalen, beim MDR Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, beim SWR Baden-Württemberg undNiedersachsen. das Saarland, beim NDR Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. e3 InDas die betrifft untersuchten beim WDR Sendungen den Ballungsraum integrierte Moderationen Köln. (Aussagen, Einspielungen etc., die eine Übersicht über die Sendung 4 bzw.Das betrifftTeile der beim Sendung WDR geben), Nordrhein Unterhaltungsbeiträge-Westfalen, beim MDR (Filmausschnitte, Sachsen-Anhalt, Sketche, Sachsen Musik und etc.), Thüringen, Gewinnspiele beim und SWR Votings. Baden- Württemberg und das Saarland, beim NDR Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. 5 In die untersuchten Sendungen integrierte Moderationen (Aussagen, Einspielungen etc., die eine Übersicht über die Sendung bzw. Teile der Sendung geben), Unterhaltungsbeiträge (Filmausschnitte, Sketche, MusikQuelle: etc.), Gewinnspiele eigene Darstellung. und Votings.

Formate Formate In Tabelle 19 werden die Formate der regio- liegen die Magazine mit 6 Prozent des durch- In Tabelle 19nalen werden Fernsehpublizistik die Formate aufgeschlüsselt. der regionalen Bei Fernsehpublizistik schnittlichen 24-Stunden-Sendetagesaufgeschlüsselt. Bei den knapp bisher untersuchtenden bisher untersuchtenDritten fand Dritten das Gros fand der das regionalen Gros vor Berichterstattungden Nachrichtenformaten in Magazinsen- mit 5 Prozent. Bei dungen statt,der dregionalenieser Befund Berichterstattung lässt sich für inden Magazin rbb nicht- beidenbestätigen. Programmen Hier sind rangieren Nachrichtensen- die Reportagen dungen mitsendungen 7 Prozentpunkten statt, dieser das Befund dominierende lässt sich Formatfür und noch Dokumentationen vor den Magazinen an dritter (4 Pro-Stelle (rbb: zent). Beimden SWR rbb ist nicht es umgekehrt: bestätigen. Hier Hier sind liegen Nachrich die Magazine- 1 Prozent, mit SWR:6 Prozent 4 Prozent). des durchschnittli- Als einziger der un- tensendungen mit 7 Prozentpunkten das do- tersuchten Sender zeigt der rbb keine eigenen chen 24-Stunden-Sendetages knapp vor den Nachrichtenformaten mit 5 Prozent. Bei beiden minierende Format noch vor den Magazinen regionalen Sportsendungen, beim SWR macht Programmen rangieren die Reportagen und Dokumentationen an dritter Stelle (rbb: 1 Pro- (4 Prozent). Beim SWR ist es umgekehrt: Hier dieses Format noch knapp 1 Prozent aus. zent, SWR: 4 Prozent). Als einziger der untersuchten Sender zeigt der rbb keine eigenen regi- onalen Sportsendungen, beim SWR macht dieses Format noch knapp 1 Prozent aus. 38

34

Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Tabelle 19

FormateTabelle der 19 regionalen Fernsehpublizistik Formate der regionalen Fernsehpublizistik Regionalanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Programmcharakteristik rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Regionale/lokale Fernsehpublizistik 13,0 17,2 24,3 33,7 42,3 9,8 17,8 11,3 Nachrichtensendungen 6,9 5,1 3,6 7,4 2,0 1,1 2,8 1,8 Magazine 3,8 5,8 10,2 15,0 30,0 6,1 10,1 6,2 Reportagen, Dokumentationen 1,3 3,9 6,9 6,6 6,2 1,8 3,6 1,8 Interview-, Talkformate - - 1,7 0,5 0,5 - 0,1 0,3 Sportsendungen - 0,5 0,9 1,8 2,3 0,8 0,5 0,2 Reality-TV-Formate (Doku-Soaps) - 1,3 0,5 1,8 0,7 - - 0,4 Schulfernsehen/fremdsprachige Sendungen 0,3 - - - - - 0,1 - Sonstige fernsehpublizistische Formate 0,7 0,6 0,5 0,6 0,6 - 0,6 0,6

Restliche Fernsehpublizistik 45,4 41,3 17,8 22,7 31,2 51,1 51,8 57,5 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 3,6 4,2 2,4 2,4 3,2 2,8 4,2 3,5 Restliches Programm 38,0 37,3 55,5 41,2 23,3 36,3 26,2 27,7

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3 –Uhr).3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (2Stichproben:3.–29.04.2018), jeweils im Frühjahreine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im 2018Herbst (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst2016 (18. 2012–24.04.2016), (15.–21.10.2012). im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Quelle: eigene Darstellung. Themenstruktur

ThemenstrukturAuf inhaltlicher Ebene wird mit dem eingesetztengen die Sachthemen, Untersuchungsinstrument vor allem aus den Gebie die Frage- be- Auf antwortet,inhaltlicher Ebenewelche wird Themen mit dem in eingesetz der regionalen- ten Kultur Fernsehpublizistik und Gesellschaft, behandelt vor allen werdenanderen (vgl. Ta- ten belleUntersuchungsinstrument 20). die Frage beant- Themengruppen. wortet, welche Themen in der regionalen Fern- Gesellschaftlich kontrovers diskutierte sehpublizistikEs sind die behandelt unpolitischen werden Sach (vgl.- Tab. und 20). Ratgeberthemen,Themen aus Politik über oderdie – Wirtschaft über alle mit Sender Regio und­ alle StichprobenEs sind die unpolitischen hinweg – am Sach- häufigsten und Rat mit­ regionalemnal- oder Lokalbezug Fokus berichtet rangieren wird. bei Diebeiden aktuellen Da- geberthemen,ten, die für über rbb die und – über SWR alle erhoben Sender wurden,und Sendern bestätigen an dritter die StelleBefunde (rbb: der 5 Prozent; Vorgängerstudien. SWR: alleMit Stichproben 6 Prozent hinweg (rbb) –und am 12 häufigsten Prozent (SWR)mit 2 Prozent der regionalen der täglichen oder Sendezeit). lokalen Fernsehpublizistik Jeweils der lie- regionalemgen die FokusSachthemen, berichtet wird.und hierDie aktuellen vor allem ausgrößte den Teil Gebieten dieses ThemenkomplexesKultur und Gesellschaft, ist der vor allen Daten, die für rbb und SWR erhoben wurden, Berichterstattung über politische Akteure und anderen Themengruppen. bestätigen die Befunde der Vorgängerstudien. Entscheidungen zuzuordnen. Mit Gesellschaftlich6 Prozent (rbb) und kontrovers 12 Prozent diskutierte (SWR) der ThemenBeim aus SWR Politik teilen oder sich Wirtschaft die kontroversen mit Regional - o- regionalender Lokalbezug oder lokalen rangieren Fernsehpublizistik bei beiden lie Sendern- Themen an dritterden zweiten Stelle Platz (rbb: mit 5 Prozent;der Berichter SWR:- 2 Pro- zent der täglichen Sendezeit). Jeweils der größte Teil dieses Themenkomplexes ist der Be-

richterstattung über politische Akteure und Entscheidungen zuzuordnen. 39 Beim SWR teilen sich die kontroversen Themen den zweiten Platz mit der Berichterstattung aus dem Bereich Human Touch, der beim rbb den dritten Rang belegt (bei beiden Sendern jeweils 2 Prozent).

Über regionalen Sport wird beim rbb quasi gar nicht, beim SWR in 1 Prozent der regionalen Fernsehpublizistik berichtet.

35

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

stattung aus dem Bereich Human Touch, der Über regionalen Sport wird beim rbb quasi beim rbb den dritten Rang belegt (bei beiden gar nicht, beim SWR in 1 Prozent der regionalen Sendern jeweils 2 Prozent). Fernsehpublizistik berichtet.

Tabelle 20

Formate der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Tabelle 20 Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Regionalanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Themenbereiche rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Regionale/lokale Fernsehpublizistik 13,0 17,2 24,3 33,7 42,3 9,8 17,8 11,3 Kontroverse Themen 4,6 2,2 6,4 6,0 9,5 2,3 3,2 3,6 Politik 3,8 1,9 5,5 4,3 3,1 1,7 2,5 2,5 Wirtschaft 0,5 0,2 0,5 1,0 3,4 0,6 0,1 0,3 Gesellschaft 0,3 0,1 0,4 0,7 3,0 0,0 0,6 0,8

Sach- und Ratgeberthemen 6,3 11,5 13,2 18,6 24,7 4,2 11,4 3,8 Kultur und Gesellschaft 4,5 7,7 7,6 9,3 16,4 3,0 7,9 2,2 Bildung, Wissen und Forschung 0,6 0,4 0,8 0,2 1,3 0,3 0,4 0,1 Natur und Umwelt 0,2 1,3 1,4 0,8 0,4 0,1 0,2 0,2 Verbraucher- und Gesundheitsthemen 0,5 1,4 2,6 6,8 4,3 0,1 1,7 0,8 Servicethemen 0,5 0,7 0,8 1,5 2,3 0,7 1,2 0,5

Human-Touch-Themen 2,0 2,1 3,4 7,1 5,5 1,9 2,5 3,8 Prominente, Menschen, Emotionen 1,1 1,5 2,2 3,5 2,2 0,9 2,1 2,2 Verbrechen, Unfälle 0,9 0,5 0,6 3,3 2,5 0,9 0,4 0,8 Besondere Schadensereignisse 0,0 0,1 0,6 0,3 0,8 0,1 - 0,8 Sport 0,1 1,4 1,3 2,0 2,6 1,4 0,7 0,1 Restliche Fernsehpublizistik 45,4 41,3 17,8 22,7 31,2 51,1 51,8 57,5 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 3,6 4,2 2,4 2,4 3,2 2,8 4,2 3,5 Restliches Programm 38,0 37,3 55,5 41,2 23,3 36,3 26,2 27,7

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). a PrStichproben:ozentuierungsbasis: jeweils eine 24 Stunden Kalenderwoche pro Tag (3–3 im FrühjahrUhr). Stichproben: 2018 (23. jeweils-29.04.2018), eine Kalenderwoche im Frühjahr 2016im Frühjahr (18.–24.04.2016), 2018 im (2Herbst3.–29.04.2018), 2014 (13.– im19.10.2014) Frühjahr 2016 und (18.–24.04.2016), im Herbst 2012 (15. im Herbst–21.10.2012). 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Regionale Bezugnahme, Themen und Akteure Regionale Bezüge werden bei rbb und SWR vor allem über regionale/lokale Akteure, Perso- nen oder Institutionen aus der Region, hergestellt (vgl. Tabelle 21). Quelle: eigene Darstellung. Im rbb war in jeder zehnten Sendeminute eines durchschnittlichen 24-Stunden-Tages eine Person oder Institution mit regionalem oder lokalem Bezug zu sehen (10 Prozent). Das sind 40 etwa Bewohnerinnen und Bewohner des Bundeslandes, Personen, die dort eine Funktion ausüben oder ein Amt innehaben, aber auch kollektive Akteure, wie Verbände oder Gewerk- schaften. Beim SWR liegt der Wert mit 16 Prozent noch höher. Diese Zahlen bekräftigen die Befunde der Vorgängerstudien. Ein weiteres Ergebnis der bisherigen Untersuchungen wird beim rbb bestätigt: Die regionale Berichterstattung in den Dritten Fernsehprogrammen ist vor allem ereignisabhängig (7 Pro- zent der Gesamtsendezeit). Beim SWR dagegen liegen die regionalen/lokalen Themen an zweiter Stelle (7 Prozent), noch vor den Ereignissen (5 Prozent).

36

Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Regionale Bezugnahme, Themen und Akteure Ein weiteres Ergebnis der bisherigen Unter- Regionale Bezüge werden bei rbb und SWR vor suchungen wird beim rbb bestätigt: Die regio- allem über regionale/lokale Akteure, Personen nale Berichterstattung in den Dritten Fernseh- oder Institutionen aus der Region, hergestellt programmen ist vor allem ereignisabhängig (vgl. Tabelle 21). (7 Prozent der Gesamtsendezeit). Beim SWR Im rbb war in jeder zehnten Sendeminute dagegen liegen die regionalen/lokalen The- eines durchschnittlichen 24-Stunden-Tages men an zweiter Stelle (7 Prozent), noch vor den eine Person oder Institution mit regionalem Ereignissen (5 Prozent). oder lokalem Bezug zu sehen (10 Prozent). Das Regionale/lokale Themenkonkretisierun- sind etwa Bewohnerinnen und Bewohner des gen, also das „Herunterbrechen“ eigentlich Bundeslandes, Personen, die dort eine - überregionaler Themen auf die regionale Ebe- tion ausüben oder ein Amt innehaben, aber ne, fallen deutlich geringer ins Gewicht. Mit auch kollektive Akteure, wie Verbände oder 2 (rbb) bzw. 3 Prozent (SWR) wurden ähnlich Gewerkschaften. Beim SWR liegt der Wert mit niedrige Werte wie bei den anderen Dritten 16 Prozent noch höher. Diese Zahlen bekräfti- Programmen, eine Ausnahme ist der WDR, gen die Befunde der Vorgängerstudien. festgestellt.

Tabelle 21

StrukturTabelle der 21 Regionalbezüge Struktur der Regionalbezüge Regionalanalyse (in Prozent – Mehrfachnennung)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Regionalbezüge rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Regionale/lokale Fernsehpublizistik 13,0 17,2 24,3 33,7 42,3 9,8 17,8 11,3 Regionales/lokales Thema 3,1 7,2 13,1 18,2 9,7 3,4 9,4 3,6 Regionale/lokale Themenkonkretisierung 2,0 2,7 0,8 1,9 7,5 1,2 2,1 1,8 Regionales/lokales Ereignis 7,4 5,1 6,5 11,2 27,2 4,5 5,9 6,3 Regionaler/lokaler Akteur 10,3 15,6 22,0 31,9 38,4 8,8 17,0 10,3

Restliche Fernsehpublizistik 45,4 41,3 17,8 22,7 31,2 51,1 51,8 57,5 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 3,6 4,2 2,4 2,4 3,2 2,8 4,2 3,5 Restliches Programm 38,0 37,3 55,5 41,2 23,3 36,3 26,2 27,7

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pr Tago Tag (3–3 (3 –Uhr).3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (2Stichproben:3.–29.04.2018), jeweils im Frühjahr eine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im Herbst2018 (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst 2016 (18. 2012–24.04.2016), (15.–21.10.2012). im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Quelle: eigene Darstellung. Regionale/lokale Themenkonkretisierungen, also das „Herunterbrechen“ eigentlich überregi- onaler Themen auf die regionale Ebene, fallen deutlich geringer ins Gewicht. Mit 2 (rbb) bzw. 3 Prozent (SWR) wurden ähnlich niedrige Werte wie bei den anderen Dritten Program- 41 men, eine Ausnahme ist der WDR, festgestellt. Wird die Struktur der regionalen Themen untersucht (vgl. Tabelle 22), fallen unterschiedliche Schwerpunktsetzungen auf. Während der rbb vor allem über Politik und Verwaltung (2 Pro- zent) berichtet, setzt der SWR den Schwerpunkt auf Sach- und Ratgeberthemen (3 Prozent). Auf dem zweiten Platz liegen beim rbb die Sach- und Ratgeberthemen (1 Prozent), beim SWR hingegen die Wirtschaft in der Region (2 Prozent). Informationen aus der regionalen Politik und Verwaltung rangieren beim Südwestrundfunk noch hinter dem Bereich Traditio- nen, Brauchtum und Heimat. Im Gegensatz zum regionalen Programm anderer Dritter (BR und hr) spielen Human-Touch-Themen mit Bezug zur Region eine untergeordnete Rolle.

37

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Tabelle 22

StrukturTabelle der 22 regionalen Themen Struktur der regionalen Themen Regionalanalyse (in Prozent)a

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Themenbereiche rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Regionale/lokale Fernsehpublizistik 13,0 17,2 24,3 33,7 42,3 9,8 17,8 11,3 Regionales/lokales Thema 3,5 7,2 13,1 18,3 9,7 3,4 9,4 3,6 Regionale/lokale Politik und Verwaltung 1,5 0,5 5,4 4,2 2,2 1,5 2,3 2,0 Wirtschaft in der Region 0,4 1,7 0,7 0,4 0,1 0,3 1,6 0,3 Soziales Zusammenleben in der Region 0,1 - 0,2 0,2 0,3 - 0,0 0,1 Traditionen, Brauchtum, Heimat 0,4 1,3 1,5 4,6 3,5 0,4 2,8 0,1 Regionale/lokale Sach- und Ratgeberthemen 1,0 2,6 3,7 3,9 3,4 1,0 2,4 0,8 Regionale/lokale Human-Touch-Themen 0,1 0,3 1,5 4,6 0,2 0,2 - - Regionale/lokale Sportthemen - 0,8 0,1 0,4 0,0 - 0,3 0,3 Kein regionales/lokales Thema 9,5 10,0 11,2 15,4 32,6 6,4 8,4 7,7

Restliche Fernsehpublizistik 45,4 41,3 17,8 22,7 31,2 51,1 51,8 57,5 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 3,6 4,2 2,4 2,4 3,2 2,8 4,2 3,5 Restliches Programm 38,0 37,3 55,5 41,2 23,3 36,3 26,2 27,7

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pr Tago Tag (3–3 (3 –Uhr).3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (2Stichproben:3.–29.04.2018), jeweils im Frühjahreine Kalenderwoche 2016 (18.–24.04.2016), im Frühjahr im 2018Herbst (23. 2014-29.04.2018), (13.–19.10.2014) im Frühjahr und im Herbst2016 (18. 2012–24.04.2016), (15.–21.10.2012). im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Quelle: eigene Darstellung. Die Analyse der regionalen Akteure (Handelnde, Sprechende, Betroffene) ergibt ein von den anderen unterWirdsuchten die StrukturDritten Programmender regionalen abweichendesThemen tionen, Bild Brauchtum (vgl. Tabelle und 23).Heimat. Im Gegensatz untersucht (vgl. Tabelle 22), fallen unterschied- zum regionalen Programm anderer Dritter (BR Beim rbb stammen die Akteure am häufigsten aus Politik und Verwaltung (6 Prozent). Dieser liche Schwerpunktsetzungen auf. Während und hr) spielen Human-Touch-Themen mit Be- Befund korrespondiertder rbb vor allemmit den über Ergebnissen Politik und zurVerwal Struktur- zug der zur regionalen Region eine Themen untergeordnete beim rbb. Rolle. An zweiter tungStel le(2 Prozent) rangieren berichtet, Bürgerinnen setzt derund SWR Bürger den (4 Prozent),Die Analyse die bei der hr, regionalen WDR, MDR Akteure sowie (Han - SWR (2012)Schwerpunkt und NDR die auf häufigste Sach- und Akteursgruppe Ratgeberthemen bildeten. delnde, Sprechende, Betroffene) ergibt ein von (3 Prozent). den anderen untersuchten Dritten Programmen Beim SWR dagegen liegen die soziokulturellen Gruppen (z.B. Sportlerinnen und Sportler oder Auf dem zweiten Platz liegen beim rbb die abweichendes Bild (vgl. Tabelle 23). Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste) vorn (8 Prozent), dies ist ein Allein- Sach- und Ratgeberthemen (1 Prozent), beim Beim rbb stammen die Akteure am häufigs- stellungsmerkmalSWR hingegen bzw. war die bei Wirtschaft keinem inanderen der Region untersuchten ten aus Politik Sender und der Verwaltung Fall. An (6 Prozent).zweiter Die- Stelle liegen(2 Prozent). Wirtschaftsakteure Informationen (6 ausProzent) der regionalen, noch vor denser BefundBürgerinnen korrespondiert und Bürgern mit den (4 Ergebnissen Pro- zent). Politik und Verwaltung rangieren beim Süd- zur Struktur der regionalen Themen beim rbb. westrundfunk noch hinter dem Bereich Tradi- An zweiter Stelle rangieren Bürgerinnen und

42

38

Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Tabelle 23

StrukturTabelle der 23 regionalen Akteurea Struktur der regionalen Akteurea Regionalanalyse (in Prozent – Mehrfachnennung)b

Frühjahr 2018 Frühjahr 2016 Herbst 2014 Herbst 2012 Akteure rbb SWR BR hr WDR MDR SWR NDR

Regionale/lokale Fernsehpublizistik 13,0 17,2 24,3 33,7 42,3 9,8 17,8 11,3 Politik und Verwaltung 5,7 2,9 8,5 13,5 14,3 2,6 3,9 5,0 Regierung/Regierungsparteien (Landtag) 2,8 1,8 3,6 3,5 2,7 0,7 2,1 3,0 Opposition/Oppositionsparteien (Landtag) 1,8 0,6 0,8 1,8 0,6 0,2 0,4 1,4 Sonstige Politik 2,9 0,8 4,8 6,5 7,4 1,1 1,7 1,4 Judikative 0,4 0,2 1,7 0,9 2,2 0,0 1,1 0,6 Verwaltung, Polizei 1,2 0,9 4,0 9,3 6,1 1,0 1,5 1,6 Wirtschaft 3,7 6,0 10,5 15,6 16,3 3,6 8,8 5,4 Gewerkschaften - 0,2 0,5 0,9 0,8 0,1 - 0,5 Sonstige Wirtschaft 3,7 5,8 10,5 15,1 15,9 3,5 8,8 5,4

Soziokulturelle Gruppen 3,9 7,7 9,9 9,9 16,2 4,6 6,8 3,7 Zivilgesellschaftliche Gruppen 1,5 2,8 2,1 4,3 4,8 0,7 2,0 0,7 Bildung, Wissenschaft, Kunst, Kultur 3,1 5,4 5,9 4,5 6,3 2,2 4,0 1,0 SportlerInnnen 0,3 1,5 2,5 2,2 5,7 2,0 2,4 0,4 Feuerwehr, Rettungsdienst 0,5 0,2 0,6 0,7 1,3 0,1 0,3 1,7 BürgerInnnen 4,4 4,0 9,8 16,7 25,1 5,3 10,7 6,0 Sonstige regionale/lokale Akteure 1,9 3,2 4,7 5,1 5,9 1,0 2,0 0,6 Keine regionalen/lokalen Akteure 2,3 1,6 2,3 1,8 4,0 1,2 0,8 1,0

Restliche Fernsehpublizistik 45,4 41,3 17,8 22,7 31,2 51,1 51,8 57,5 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 3,6 4,2 2,4 2,4 3,2 2,8 4,2 3,5 Restliches Programm 38,0 37,3 55,5 41,2 23,3 36,3 26,2 27,7

Gesamt 100 100 100 100 100 100 100 100

a 1 Beiträge, in in denen denen mind. mind. ein ein Akteur Akte uausr aus der der jeweiligen jeweiligen gesellschaftlichen gesellschaftlichen Gruppe erwähnt wird oder zu Wort kommt. b PrGruppeozentuierungsbasis: erwähnt wird 24 oder Stunden zu Wort pro kommt. Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 2 (2Prozentuierungsbasis:3.–29.04.2018), im Frühjahr 24 Stunden 2016 (18.–24.04.2016), pro Tag (3–3 Uhr). im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018), im Frühjahr 2016 (18.–24.04.2016), im Herbst 2014 (13.–19.10.2014) und im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Quelle: eigene Darstellung.

Bürger4.3.2 (4 Prozent), Die Regionalberichterstattung die bei hr, WDR, MDR so- im LängsschnittRettungsdienste) vorn (8 Prozent), dies ist ein wie SWR (2012) und NDR die häufigste Akteurs- Alleinstellungsmerkmal bzw. war bei keinem Die Regionalanalyse wird in der vorliegenden Untersuchungsanlage um eine Längsschnittun- gruppe bildeten. anderen untersuchten Sender der Fall. An tersuchungBeim SWR dagegen bewusst liegen ausgewählter die soziokultu Sendungen- zweiter der Stelle regionalen liegen Wirtschaftsakteure Informationsformate (6 Pro- ergänzt. rellenDurch Gruppen dieses (z. B.Vorgehen Sportlerinnen lassen und sich Sport Rückschlüsse- zent), noch aus vor den den Daten Bürgerinnen ziehen, unddie wenigerBürgern abhängig ler odervon derMitarbeiterinnen Nachrichtenlage und Mitarbeiter in der jeweiligen der (4 Prozent). Untersuchungswoche der Querschnittstudie sind. Basis dieser Analysestufe (vgl. Tabelle 24) sind jeweils eine bewusst ausgewählte regionale Nachrichtensendung und ein Regionalnachrichtenmagazin, die über vier Wochen hinweg er- 43 fasst und inhaltsanalytisch ausgewertet wurden.

39

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

4.3.2 Die Regionalberichterstattung im explizit die Bewohnerinnen und Bewohner von Längsschnitt Brandenburg und Rheinland-Pfalz adressiert werden. Bei rbb aktuell handelt es sich um Die Regionalanalyse wird in der vorliegenden eine Nachrichtensendung, die wochentags um Untersuchungsanlage um eine Längsschnitt­ 16 Uhr ausgestrahlt wird, sie dauert 15 Minu- untersuchung bewusst ausgewählter Sen- ten. Brandenburg aktuell ist ein Regionalnach- dungen der regionalen Informationsformate richtenmagazin, das täglich um 19.30 Uhr für ergänzt. Durch dieses Vorgehen lassen sich eine halbe Stunde gesendet wird. Vergleichba- Rückschlüsse aus den Daten ziehen, die we- re Formate wurden beim SWR untersucht, die niger abhängig von der Nachrichtenlage in Sendung SWR aktuell Rheinland-Pfalz wird um der jeweiligen Untersuchungswoche der Quer- 18 Uhr als 10-minütige Nachrichtensendung schnittstudie sind. (Montag bis Freitag), um 19.30 Uhr als halb- Basis dieser Analysestufe (vgl. Tabelle 24) stündiges Regionalnachrichtenmagazin (Mon- sind jeweils eine bewusst ausgewählte regio­ tag bis Samstag) gesendet. Der empirische Be- nale Nachrichtensendung und ein Regional- zugsrahmen der Längsschnittanalyse ist auf- nachrichtenmagazin, die über vier Wochen grund der teilweise unterschiedlichen Sende­ hinweg erfasst und inhaltsanalytisch ausge- tage leicht unterschiedlich. Beim rbb fließen wertet wurden. fast 18 Stunden, beim SWR knapp 14,5 Stunden Mit rbb aktuell und Brandenburg aktuell so- in die Analyse ein. wie SWR aktuell RP 18:00 und SWR aktuell RP Da es sich bei beiden Anbietern um Mehr- 19:30 wurden Formate ausgewählt, mit denen länderanstalten handelt und jeweils eine

Tabelle 24

StichprobendatenTabelle 24 der Längsschnittanalyse Stichprobendaten der Längsschnittanalyse Längsschnittanalysea

rbb SWR

Sendungsformate Sendungstitel Ausstrahlung n Ttbb Sendungstitel Ausstrahlung n t

Mo-Fr, Mo-Fr, Regionalnachrichten rbb aktuell 20 4:28 SWR aktuell RP 18:00 20 3:23 16.00-16.15 Uhr 18.00-18.10 Uhr Regionalnachrichten- täglich, Mo-Sa, Brandenburg aktuell 28 13:27 SWR aktuell RP 19:30 24 11:03 magazin 19.30-20.00 Uhr 19.30-20.00 Uhr

Gesamt Bezugsrahmen der Längsschnittanalyse: 48 17:55 Bezugsrahmen der Längsschnittanalyse: 44 14:26

a 1 Stichprobe:Stichprobe: vvierier KalenderwochenKalenderwochen im im Frühjahr Frühjahr 2018 2018 (23.04.–20.05.2018). (23.04.–20.05.2018). b2 ZeitZeit inin Std.:Min.

Mit rbb aktuell und Brandenburg aktuell sowie SWR aktuell RP 18:00 und SWRQuelle: aktuell eigene Darstellung.RP 19:30 wurden Formate ausgewählt, mit denen explizit die Bewohnerinnen und Bewohner von Brandenburg und Rheinland-Pfalz adressiert werden. Bei rbb aktuell handelt es sich um 44 eine Nachrichtensendung, die wochentags um 16 Uhr ausgestrahlt wird, sie dauert 15 Minu- ten. Brandenburg aktuell ist ein Regionalnachrichtenmagazin, das täglich um 19:30 für eine halbe Stunde gesendet wird. Vergleichbare Formate wurden beim SWR untersucht, die Sen- dung SWR aktuell Rheinland-Pfalz wird um 18 Uhr als 10-minütige Nachrichtensendung (Montag bis Freitag), um 19:30 als halbstündiges Regionalnachrichtenmagazin (Montag bis Samstag) gesendet. Der empirische Bezugsrahmen der Längsschnittanalyse ist aufgrund der teilweise unterschiedlichen Sendetage leicht unterschiedlich. Beim rbb fließen fast 18 Stun- den, beim SWR knapp 14,5 Stunden in die Analyse ein. Da es sich bei beiden Anbietern um Mehrländeranstalten handelt und jeweils eine Länder- version ausgewählt wurde, lassen sich die Ergebnisse von rbb und SWR aus dieser Perspek- tive miteinander vergleichen. Gegenüberstellungen aller Dritten Programme müssen aller- dings mit Vorsicht behandelt werden – divergierende Thematisierungsstrategien ebenso wie unterschiedliche Sende- und Angebotsstrukturen sind in die Interpretation der Daten einzu- beziehen. Es zeigt sich erneut, dass sich die regionale Bezugnahme der Sender unterscheidet (vgl. Ta- belle 25). Während beim rbb rund 76 Prozent der Sendezeit der Regionalsendungen einen Bezug zu Brandenburg aufweisen, ist der Wert für den Bezug zu Rheinland-Pfalz beim SWR mit 89 Prozent deutlich höher. Hier lohnt aber ein differenzierter Blick: Beim rbb wurde bei der restlichen Fernsehpublizistik bei weiteren 14 Prozent ein Bezug zum Sendegebiet erfasst – hier spielen vor allem die Nachrichtenformate eine Rolle, in denen auch über Ereignisse in Berlin informiert wird. Dies liegt zum einen sicher an der Hauptstadtnähe, zum anderen da- ran, dass es sich bei der Sendung rbb aktuell nicht um ein speziell auf Brandenburg ausge- richtetes Nachrichtenformat handelt. Insgesamt gesehen, verbleiben bei rbb rund 3 Prozent, beim SWR rund 5 Prozent, die weder an die Region Brandenburg bzw. Rheinland-Pfalz noch an das Sendegebiet gekoppelt sind.

40

Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Länderversion ausgewählt wurde, lassen sich zent deutlich höher. Hier lohnt aber ein differen- die Ergebnisse von rbb und SWR aus dieser zierter Blick: Beim rbb wurde bei der restlichen

Per­spektive miteinander vergleichen. Gegen- Fernsehpublizistik bei weiteren 14 Prozent ein überstellungen aller Dritten Programme müs- Bezug zum Sendegebiet erfasst – hier spielen senW allerdingsird das Verhältnis mit Vorsicht von behandeltkürzeren Nachrichtenmeldungenwer- vor allem die Nachrichtenformate und Magazin -eine oder Rolle, Hintergrund- in den –beiträgen diver­gierende (typischerweise Thematisierungs länger­strategien als 1 Minute) denen betrachtet auch über Ereignisse, fallen deutlichere in Berlin informiert Unterschiede ebensoals bei wie der unterschiedliche letzten Analyse Sende- (BR und und Ange hr)- aufwird.. Beim Dies rbb liegt dominiert zum einen eine sicher Aufteilung an der Haupt der- Formate, botsstrukturendie sich als klassischsind in die bezeichnen Interpretation lässt: der Nachrichten stadtnähe, werden zum anderen vor allemdaran, mitdass kurzen es sich beiNachrich- Daten einzubeziehen. der Sendung rbb aktuell nicht um ein speziell tenfilmen und Meldungen (32 Prozent) bestückt, das Nachrichtenmagazin dagegen mit Hin- Es zeigt sich erneut, dass sich die regionale auf Brandenburg ausgerichtetes Nachrichten- tergrundbeiträgen (68 Prozent). In den beiden SWR-Formaten setzen die Macherinnen und Bezugnahme der Sender unterscheidet (vgl. Ta- format handelt. Insgesamt gesehen, verbleiben belleMacher 25). Während sowohl beim in derrbb rundAusgabe 76 Prozent um 18 der Uhr bei als rbb auch rund in 3 Prozent,der Ausgabe beim um SWR 19:30 rund Uhr 5 Pro auf- Hinter- Sendezeitgrundberichte. der Regionalsendungen Interviews- bzw. einen Talksituationen Bezug zent, die sind weder in beiden an die Nachrichtenmagazinen Region Brandenburg Be- zu stBrandenburgandteil der aufweisen, Sendung ist– mitder Wert5 Prozent für den (rbb) bzw. bzw. Rheinland-Pfalz 4 Prozent (SWR) noch anaber das in Sendegebiet relativ geringem BezugUmfang. zu Rheinland-Pfalz Ebenfalls gering beim SWR sind mit die 89 Pro anteiligen- gekoppelt Werte sind.für Wetterberichte, da beide Sender zu- sätzlich eigenständige Wettersendungen ausstrahlen. Tabelle 25

JournalistischeTabelle 25 Formen der Beiträge Journalistische Formen der Beiträge Längsschnittanalyse (Zeitumfang in Prozent – Mehrfachnennung)a

Journalistische Form rbb SWR Nachrichten Nachrich- Gesamt Nachrichten Nachrich- Gesamt

tenmagazin tenmagazin t=4:28 t=13:27 t=17:55 t=3:23 t=11:03 t=14:26

Regionale Fernsehpublizistik 47,9 85,5 76,2 76,8 92,7 89,0 Nachrichtenfilme/Meldungenb 31,9 17,5 21,1 18,6 16,8 19,4 Magazin-/Hintergrundbeiträgec 18,2 68,2 55,7 61,6 74,0 62,6 Interviews, Talk - 5,0 3,7 - 4,3 3,5 Wetterberichte 1,3 5,5 4,5 - 3,2 3,6 Restliche Fernsehpublizistik mit Bezug zum Sendegebiet 43,5 4,7 14,4 2,0 0,4 0,8 Restliche Fernsehpublizistik 4,3 2,2 2,7 16,0 1,0 4,5 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 4,3 7,6 6,7 5,2 5,9 5,7

Gesamt 100 100 100 100 100 100

1a InIn einem einem thematischen thematischen BeitragBeitrag können mehrere mehrere journalistische journalistische Formen Formen enthalten enthalten sein. sein. Stichprobe:Stichprobe: v iervier Kalenderwochen Kalenderwochen imim FrühjahrFrühjahr 2018 2018 (23.04.–20.05.2018). (23.04.–20.05.2018). b Sprechermeldung und „NIF“ (Nachrichten im Film), Dauer in der Regel unter einer Minute. 2 Sprechermeldung und „NIF“ (Nachrichten im Film), Dauer in der Regel unter einer Minute. c Filmbeiträge mit längerer Dauer. 3 Filmbeiträge mit längerer Dauer. Quelle: eigene Darstellung. Beide untersuchten Programme setzen unterschiedliche Schwerpunkte in den behandelten Themen der regionalen Berichterstattung (vgl. Tabelle 26). Beim rbb liegt der Fokus auf un- politischen Sach- und Ratgeberthemen (35 Prozent) – vor allem aus Kultur und Gesellschaft 45 (28 Prozent). Der SWR setzt dagegen auf kontroverse Themen (38 Prozent) – besonders aus der Politik (31 Prozent). Zwischen den zwei Programmen verhalten sich die zwei ersten Plätze der Rangreihe spiegelbildlich. Die kontroversen Themen sind beim rbb mit 30 Prozent vertreten, die Sach- und Ratgeberthemen beim SWR mit 34 Prozent. Die erhobenen Daten für Human-Touch-Themen ähneln sich mit 8 (rbb) bzw. 9 Prozentpunk- ten (SWR), der SWR berichtet aber häufiger über Themen aus dem Bereich Sport (rbb: 3 Pro- zent; SWR: 8 Prozent).

41

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Unterschiede lassen sich auch herausarbeiten, wenn die Vergleichsperspektive gewechselt wird und die anteilige Themenverteilung in den Formaten genauer betrachtet wird. Dies gilt für rbb und für den SWR gleichermaßen. Die untersuchten klassischen Nachrichtensendun-

gen sind bei beidenWird das Sendern Verhältnis wesentlich von kürzeren weniger Nach regional- gen fokussiert mit Hintergrundbeiträgen als die Pendants (68 Prozent). in Ma- In gazinform. richtenmeldungenDies gilt für den rbbund noch Magazin- stärker oder als fürHin -denden SWR. beiden Während SWR-Formaten beim rbb setzen mit der die Mache- Sendeformtergrundbeiträgen auch der thematische (typischerweise Fokus von länger kontroversen als rinnen Themen und Macher (Nachrichten: sowohl in der20 Prozent;Ausgabe um Nachrichtenmagazin:eine Minute) 34 betrachtet, Prozent) zu fallen Sach -deutlichere und Ratgeberthemen 18 Uhr als (Nachrichtenmagazin:auch in der Ausgabe um 4119.30 Uhr Prozent; Nachrichten:Unterschiede 17 als Prozent) bei der letztenwechselt, Analyse bildet (BR beim auf SWR Hinter die­gru Berichterstattungndberichte. Interview- über bzw. re- Talk- gionale politische,und hr) auf. wirtschaftliche Beim rbb dominiert und einegesellschaftliche Aufteilung situationenEntwicklungen sind inin beidenbeiden Nachrichtenmaga Sendefor- - der Formate, die sich als klassisch bezeichnen zinen Bestandteil der Sendung – mit 5 Prozent maten den thematischen Schwerpunkt (Nachrichten: 34 Prozent, Nachrichtenmagazin: 40 lässt: Nachrichten werden vor allem mit kur- (rbb) bzw. 4 Prozent (SWR) aber in relativ gerin- Prozent). Hier fällt auch auf, dass das untersuchte Nachrichtenformat des SWR trotz seiner zen Nachrichtenfilmen und Meldungen (32 Pro- gem Umfang. Ebenfalls gering sind die anteili- Kürze einenzent) vergleichsweise bestückt, das Nachrichtenmagazin hohen Anteil (12 Prozent) dage- gender WerteSendez füreit Wetterberichte, für regional darelevante beide Sender Negativmeldungen wie Verbrechen und Unfälle aufwendet. Tabelle 26 Tabelle 26 Themenstruktur der Längsschnittanalyse Themenstruktur der Längsschnittanalyse Längsschnittanalyse (in Prozent)a

Themenbereiche rbb SWR Nachrichten Nachrich- Gesamt Nachrichten Nachrich- Gesamt

tenmagazin tenmagazin t=4:28 t=13:27 t=17:55 t=3:23 t=11:03 t=14:26

Regionale Fernsehpublizistik 47,9 85,5 76,2 76,8 92,7 89,0 Kontroverse Themen 20,2 33,7 30,3 33,6 39,8 38,3 Politik 16,5 29,3 26,1 27,5 31,8 30,8 Wirtschaft 3,3 2,2 2,4 3,6 5,1 4,7 Gesellschaft 0,4 2,2 1,8 2,5 2,9 2,8 Sach- und Ratgeberthemen 17,0 41,4 35,4 27,0 35,9 33,8 Kultur und Gesellschaft 11,5 33,2 27,8 20,8 26,6 25,2 Bildung, Wissen und Forschung 1,8 3,8 3,3 2,3 2,9 2,8 Natur und Umwelt - 1,8 1,3 2,7 2,6 2,6 Verbraucher- und Gesundheitsthemen 0,6 0,7 0,7 1,2 0,4 0,6 Servicethemen 3,1 1,9 2,3 - 3,4 2,6 Human-Touch-Themen 9,3 7,5 8,0 13,7 8,0 9,4 Prominente, Menschen, Emotionen 0,3 0,3 0,3 - 0,5 0,4 Verbrechen, Unfälle 7,7 6,6 6,9 11,8 6,4 7,7 Besondere Schadensereignisse 1,3 0,6 0,8 1,9 1,1 1,3 Sport 1,4 2,9 2,5 2,5 9,0 7,5

Restliche Fernsehpublizistik 47,8 6,9 17,1 18,0 1,4 5,3

Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 4,3 7,6 6,7 5,2 5,9 5,7

Gesamt 100 100 100 100 100 100

1a Stichprobe:Stichprobe: v vierier Kalenderwochen im im Frühjahr Frühjahr 2018 2018 (23.04.–20.05.2018). (23.04.–20.05.2018). Quelle: eigene Darstellung. Die konkret auf Brandenburg bzw. Rheinland-Pfalz bezogenen Themenstrukturen werden in Tabelle 27 aufgeschlüsselt. Zunächst lässt sich grundsätzlich konstatieren, dass die anteiligen

46 Werte für die Berichterstattung über regionale Themen ähnlich sind (rbb: 30 Prozent; SWR: 27 Prozent). Betrachtet man die Werte für den Gesamtsendetag in Relation zur regionalspe-

42

Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

zusätzlich eigenständige Wettersendungen wechselt, bildet beim SWR die Berichterstat- ausstrahlen. tung über regionale politische, wirtschaftliche Beide untersuchten Programme setzen und gesellschaftliche Entwicklungen in beiden unterschiedliche Schwerpunkte in den behan- Sendeformaten den thematischen Schwer- delten Themen der regionalen Berichterstat- punkt (Nachrichten: 34 Prozent, Nachrichten- tung (vgl. Tabelle 26). Beim rbb liegt der Fokus magazin: 40 Prozent). Hier fällt auch auf, dass auf unpolitischen Sach- und Ratgeberthemen das untersuchte Nachrichtenformat des SWR (35 Prozent) – vor allem aus Kultur und Gesell- trotz seiner Kürze einen vergleichsweise hohen schaft (28 Prozent). Der SWR setzt dagegen Anteil (12 Prozent) der Sendezeit für regional auf kontroverse Themen (38 Prozent) – be- relevante Negativmeldungen wie Verbrechen sonders aus der Politik (31 Prozent). Zwischen und Unfälle aufwendet. den zwei Programmen verhalten sich die zwei Die konkret auf Brandenburg bzw. Rhein- ersten Plätze der Rangreihe spiegelbildlich. land-Pfalz bezogenen Themenstrukturen wer- Die kontro­versen Themen sind beim rbb mit den in Tabelle 27 aufgeschlüsselt. Zunächst 30 Prozent vertreten, die Sach- und Ratgeber- lässt sich grundsätzlich konstatieren, dass die themen beim SWR mit 34 Prozent. anteiligen Werte für die Berichterstattung über Die erhobenen Daten für Human-Touch-­ regionale Themen ähnlich sind (rbb: 30 Pro- Themen ähneln sich mit 8 (rbb) bzw. 9 Prozent- zent; SWR: 27 Prozent). Betrachtet man die punkten (SWR), der SWR berichtet aber häufi- Werte für den Gesamtsendetag in Relation zur ger über Themen aus dem Bereich Sport (rbb: regionalspezifischen Sendezeit, wird deutlich, 3 Prozent; SWR: 8 Prozent). dass der rbb in knapp 40 Prozent der regiona- Unterschiede lassen sich auch herausar- len Fernsehpublizistik über ein originär regio- beiten, wenn die Vergleichsperspektive ge- nales Thema berichtet, während das beim SWR wechselt wird und die anteilige Themenvertei- nur in knapp 31 Prozent der Sendezeit der Fall lung in den Formaten genauer betrachtet wird. ist. Diese Zahlen bedeuten im Umkehrschluss, Dies gilt für rbb und für den SWR gleicherma- dass in allen untersuchten Formaten ein Groß- ßen. Die untersuchten klassischen Nachrich- teil der Ortsbezüge nicht über ein regionalspe- tensendungen sind bei beiden Sendern we- zifisches Thema erfolgt. sentlich weniger regional fokussiert als die Schlüsselt man die regionale Bezugnah- Pendants in Magazinform. Dies gilt für den rbb me in Themenbereiche auf, berichtet der rbb noch stärker als für den SWR. Während beim besonders häufig über die regionale Poli- rbb mit der Sendeform auch der thematische tik und Verwaltung (11 Prozent; vor allem in Fokus von kontroversen Themen (Nachrichten: Branden­burg aktuell) sowie über Sach- und 20 Prozent; Nachrichtenmagazin: 34 Prozent) Ratgeberthemen (7 Prozent). Alle untersuch- zu Sach- und Ratgeberthemen (Nachrichten- ten Sendungen bis auf die 19-Uhr-Ausgabe magazin: 41 Prozent; Nachrichten: 17 Prozent) von SWR aktuell RP berichten anteilig am um-

47 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

fangreichsten über regio­nale Politik und Ver- Programm zu Wort kommen. Über die Sender zifischen Sendezeit wird deutlich, dass der rbb in knapp 40 Prozent der regionalen Fernseh- waltung. und Nachrichtenformate hinweg sind es regio­ publizistik überInsgesamt ein originär ist die regionales Struktur beimThema SWR berichtet, stär- n währendale Akteure das aus beim Politik SWR und nur Verwaltung, in die knapp 31 Prozentker fragmentiert. der Sendezeit Neben der Sach- Fall und ist. RatgeberDiese Zahlen- in bedeuten der meisten im Sendezeit Umkehrschluss, identifiziert dass wurden. in allen untersuchtenthemen (7 Form Prozent),aten Politik ein Großteil und Verwaltung der Ortsbezüge In beiden nicht überuntersuchten ein regionalspezifi- klassischen Nach- sches Thema(6 Prozent) erfolgt. spielen mit 5 Prozent auch die re- richtensendungen kommen regionale Akteu- gionale Wirtschaft und mit 4 Prozent regionale re aus diesem Bereich in mehr als der Hälfte Schlüsselt man die regionale Bezugnahme in Themenbereiche auf, berichtet der rbb beson- Human-Touch-Themen eine Rolle. der regionalspezifischen Sendezeit vor. In der ders häufig überDie regionale Analyse der Politik regionalen und Verwaltung Akteure in den (11 Prozent;18-Uhr-Ausgabe vor allem von in SWR Brandenbu aktuell RPrg ak-konnten tuell) sowieuntersuchten über Sach- undRegionalformaten Ratgeberthemen schließt (7 dieseProzent). sie Alle in 47 untersuchten Prozent der SendungenSendezeit identifiziert bis auf die 19-UhrUntersuchungsstufe-Ausgabe von SWR ab (vgl. aktuell Tabelle RP berichten28). Die anteiligwerden. am umfangreichsten über re- gionale PolitikBasis und bilden Verwaltung. hier all jene Beiträge, in denen Auffällig ist die unterschiedliche Repräsen- Akteure als Handelnde oder Betroffene thema- tanz von Bürgerinnen und Bürgern in den un- Insgesamt ist die Struktur beim SWR stärker fragmentiert. Neben Sach- und Ratgeberthemen tisiert oder als Sprecherinnen und Sprecher tersuchten Formaten des rbb. Während sie bei (7 Prozent),zitiert Politik werden und Verwaltung sowie diejenigen, (6 Prozent) die selbst spielen im mitrbb 5aktuell Prozent die auchkleinste die Akteursgruppe regionale Wirt- bilden schaft und mit 4 Prozent regionale Human-Touch-Themen eine Rolle. Tabelle 27 Tabelle 27 Struktur der regionalen Themen in der Längsschnittanalyse Struktur der regionalen Themen Längsschnittanalyse (in Prozent)a

Themenbereiche rbb SWR Nachrichten Nachrich- Gesamt Nachrichten Nachrich- Gesamt

tenmagazin tenmagazin t=4:28 t=13:27 t=17:55 t=3:23 t=11:03 t=14:26

Regionale Fernsehpublizistik 47,9 85,5 76,2 76,8 92,7 89,0 Regionales Thema 17,6 34,6 30,4 23,2 28,5 27,3 Regionale Politik und Verwaltung 6,1 12,1 10,6 5,1 6,1 5,9 Wirtschaft in der Region 2,2 5,3 4,6 5,3 4,7 4,9 Soziales Zusammenleben in der Region - 0,6 0,4 - 0,2 0,0 Traditionen, Brauchtum, Heimat 0,8 2,8 2,3 1,2 2,9 2,5 Regionale Sach- und Ratgeberthemen 3,9 8,5 7,4 3,8 7,8 6,9 Regionale Human-Touch-Themen 3,0 2,9 2,9 5,6 3,5 4,0 Regionale Sportthemen 1,6 2,4 2,2 2,2 3,3 3,1 Kein regionales Thema 30,3 50,9 45,8 53,6 64,2 61,7

Restliche Fernsehpublizistik 47,8 6,9 17,1 18,0 1,4 5,3 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 4,3 7,6 6,7 5,2 5,9 5,7

Gesamt 100 100 100 100 100 100

1a Stichprobe:Stichprobe: v vierier Kalenderwochen Kalenderwochen imim Frühjahr Frühjahr 2018 2018 (23.04.–20.05.2018). (23.04.–20.05.2018). Die Analyse der regionalen Akteure in den untersuchten Regionalformaten schließtQuelle: Eigene diese Darstellung. Untersuchungsstufe ab (vgl. Tabelle 28). Die Basis bilden hier all jene Beiträge, in denen Ak-

48 teure als Handelnde oder Betroffene thematisiert oder als Sprecherinnen und Sprecher zi- tiert werden sowie diejenigen, die selbst im Programm zu Wort kommen. Über die Sender und Nachrichtenformate hinweg sind es regionale Akteure aus Politik und Verwaltung, die in der meisten Sendezeit identifiziert wurden. In beiden untersuchten klassischen Nachrichten- sendungen kommen regionale Akteure aus diesem Bereich in mehr als der Hälfte der regio- nalspezifischen Sendezeit vor. In der 18-Uhr-Ausgabe von SWR aktuell RP konnten sie in 47 Prozent der Sendezeit identifiziert werden. 43

Die Dritten ARD-Programme des rbb und des SWR

Auffällig ist die unterschiedliche Repräsentanz von Bürgerinnen und Bürgern in den unter- suchten Formaten des rbb. Während sie bei rbb aktuell die kleinste Akteursgruppe bilden (5 Prozent), rangieren sie beim Nachrichtenmagazin Brandenburg aktuell mit gut 29 Prozent (5 Prozent), rangieren sie beim Nachrichten­ Darüber hinaus verstärkt sich hier der Ein- auf dem zweiten Platz. Betrachtet man diese gemeinsam mit den ebenfalls stark vertretenen magazin Brandenburg aktuell mit gut 29 Pro- druck aus der Thematisierungsanalyse: In der zentsoziokulturellen auf dem zweiten Platz.Gruppen Betrachtet (rbb: man 23 Prozent; die- Regionalberichterstattung SWR: 31 Prozent) fällt auf,des SWRdass wirdorganisierte ein und se gemeinsamunorganisierte mit den gesellschaftliche ebenfalls stark vertrete Akteure- starkstärkerer vertreten Fokus sind.auf regionale Wirtschaftsak- nenDarüber soziokulturellen hinaus Gruppenverstärkt (rbb: sich 23 Prozent; hier der Eindruckteure (22 aus Prozent) der Thematisierungsanalyse: gelegt als im rbb (17 Pro In- der Regi- SWR: 31 Prozent), fällt auf, dass organisierte zent). Besonders präsent sind Gewerkschaften onalberichterstattung des SWR wird ein stärkerer Fokus auf regionale Wirtschaftsakteure und unorganisierte gesellschaftliche Akteure (4 Prozent) und sonstige Wirtschaftsakteure (22 Prozent) gelegt als im rbb (17 Prozent). Besonders präsent sind Gewerkschaften (4 Pro- stark vertreten sind. (20 Prozent) in SWR aktuell RP 19 Uhr. zent) und sonstige Wirtschaftsakteure (20 Prozent) in SWR aktuell RP 19 Uhr. Tabelle 28 Tabelle 28 Struktur der regionalen Akteure in der Längsschnittanalyse Struktur der regionalen Akteure Längsschnittanalyse (in Prozent – Mehrfachnennung)a

Akteure rbb SWR Nachrichten Nachrich- Gesamt Nachrichten Nachrich- Gesamt

tenmagazin tenmagazin t=4:28 t=13:27 t=17:55 t=3:23 t=11:03 t=14:26

Regionale Fernsehpublizistik 47,9 85,5 76,2 76,8 92,7 89,0 Politik und Verwaltung 25,2 41,2 37,2 47,2 43,3 44,2 Regierung/Regierungsparteien (Landtag) 13,4 18,8 17,4 21,8 24,7 24,0 Opposition/Oppositionsparteien (Landtag) 2,7 9,2 7,6 6,1 5,9 5,9 Sonstige Politik 9,0 21,9 18,7 17,6 18,9 18,6 Judikative 5,4 4,1 4,4 6,4 4,1 4,7 Verwaltung, Polizei 4,4 7,8 6,9 12,1 7,0 8,2 Wirtschaft 10,6 20,0 17,7 20,5 22,9 22,4 Gewerkschaften 1,6 1,3 1,3 2,4 3,8 3,5 Sonstige Wirtschaft 9,3 19,3 16,8 19,3 20,1 19,9 Soziokulturelle Gruppen 9,1 27,4 22,9 17,3 34,6 30,5 Zivilgesellschaftliche Gruppen 1,4 8,3 6,6 2,6 4,4 4,0 Bildung, Wissenschaft, Kunst, Kultur 6,0 15,2 12,9 9,1 17,8 15,7 SportlerInnen 1,4 3,1 2,7 3,5 10,5 8,9 Feuerwehr, Rettungsdienst 0,9 2,1 1,8 2,2 3,3 3,0 BürgerInnen 5,4 29,4 23,4 14,7 18,8 17,8 Sonstige regionale Akteure 3,3 8,4 7,1 14,7 13,9 14,0 Keine regionalen Akteure 10,2 12,3 11,8 3,9 11,3 9,5

Restliche Fernsehpublizistik 47,8 6,9 17,1 18,0 1,4 5,3 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 4,3 7,6 6,7 5,2 5,9 5,7

Gesamt 100 100 100 100 100 100

1a BBeiträge,eiträge, in in denen denen mind.mind. ein AkteurAkteu raus aus der der jeweiligen jeweiligen gesellschaftlichen gesellschaftlichen Gruppe Gruppe erwähnt erwähnt oder oder zu Wort zu Wortkommt. kommt. Stichprobe:Stichprobe: v vierier KalenderwochenKalenderwochen im im Frühjahr Frühjahr 2018 2018 (23.04.–20.05.2018). (23.04.–20.05.2018).

Quelle: eigene Darstellung.

49

44

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

5 Exkurs: Der SWR im Vergleich

Im Herbst 2012 hat an der Arbeitsstelle Me- 2013 konstatierte der SWR selbstkritisch, dienanalyse/Forschungsmethoden der Freien im Vergleich mit den anderen Dritten Program- Universität Berlin eine Untersuchungsreihe men weise das Programm „den geringsten An- begonnen, um die Angebotsstrukturen und teil an Regionalität“ (Badische Zeitung 2013) Programmleistungen der Dritten Programme auf. Eine Programmreform sollte Abhilfe schaf- der ARD empirisch anhand einer vergleichen- fen: Der Fokus sollte auf mehr Eigenproduk- den, quantitativen Inhaltsanalyse zu erfassen. tionen statt Wiederholungen fiktionaler For- In der ersten Studie wurde neben dem NDR mate gelegt sowie der Informationsanteil an auch der SWR untersucht, mit den aktuell vor- Regionalem erhöht werden (vgl. Badische Zei- gelegten Daten kann ein direkter Vergleich von tung 2013). „Es ist unser Ziel, nicht nur regio­ Struktur und Inhalten des SWR-Programmes in naler, sondern auch aktueller und moderner den Jahren 2012 und 2018 gezogen werden. In zu werden“, wurde der SWR-Fernsehdirektor der Zwischenzeit wurden alle Dritten Program- Christoph Hauser im Schwarzwälder Boten me inhaltsanalytisch erfasst (vgl. Trebbe 2013; (Krause 2013) zitiert. In einer Pressemitteilung Trebbe et al. 2015 sowie Spittka et al. 2017). beschreibt der SWR-Rundfunkrat seine Profil- Die Ergebnisse der bisherigen Studien lösten schärfung als Vorhaben, zukünftig „regionaler, ein breites Medienecho und eine öffentliche klarer, verständlicher und moderner“ zu wer- Diskussion über die Entwicklung des dualen den (SWR 2013). In der Pressemitteilung prog- Rundfunks in Deutschland aus. nostiziert SWR-Intendant Peter Boudgoust:

Tabelle 29

SWR:Tabelle Zeitumfang 1 der Basiselemente der Sendungsanalyse Zeitumfang der Basiselemente der Sendungsanalyse Sendungsanalyse (in Std.:Min. pro Sendetag)a

Basiselemente SWR 2018 SWR 2012

Sendungen 23:40 23:32 Programmtrailer etc.b 0:19 0:28 Werbung und Teleshoppingc - - Sponsoringd 0:01 0:00

Gesamt 24:00 24:00

a 1 BBerechnungsbasis:erechnungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3 –Uhr).3 Uhr Stichproben:). jeweils eine Kalenderwoche imStichproben: Frühjahr 2018 jeweils (23.–29.04.2018) eine Kalenderwoche sowie eine im Kalenderwoche Frühjahr 2018 im (23. Herbst-29.04.201 2012 (15.–21.10.2012).8) sowie eine Kalenderwoche im Herbst b Hieru2012nter (15. werden–21.10.2012). Programmverbindungen und -überbrückungen wie Programmtrailer, Programmhinweise, Videoschleifen, Webcams etc. zusammengefasst. 2 Hierunter werden Programmverbindungen und -überbrückungen wie Programmtrailer, Programmhinweise, c Vgl. §§ 2, 7, 7a, 16, 18, 45 und 45a RStV (2018). d VVideoschleifen,gl. §§ 2, 8 und 16 Webcams RStV (2018). etc. zusammengefasst. 3 Vgl. §§ 2, 7, 7a, 16, 18, 45 und 45a RStV (2018). 4 Vgl. §§ 2, 8 und 16 RStV (2018). Quelle: eigene Darstellung.

Regionalität, Aktualität und Hintergrundberichterstattung auf programmstruktureller Ebene 50 Ein erster Indikator für ein vermehrt regional gestaltetes Programm kann in den Zahlen zu den Produktionscharakteristika gefunden werden (vgl. Tabelle 2). Nach wie vor setzt der SWR zwar auf regionale Auseinanderschaltungen, im Frühjahr 2018 aber mit 14 Prozent noch einmal deutlich stärker als im Herbst 2012 mit 10 Prozent auf landesspezifische Akzentuierungen durch die Produktion in unterschiedlichen Regionalstudios.

Tabelle 2 Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen Sendungsanalyse (in Prozent)a

Produktionscharakteristik SWR 2018 SWR 2012

Sendungen 98,6 98,0 Eigenprogramm 83,6 87,0 Regionale Auseinanderschaltungb 14,0 10,0 Programmübernahmec 1,0 1,0 Programmtrailer etc. 1,3 2,0 Werbung und Sponsoring 0,1 0,0

Gesamt 100 100

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). 2 Programm, welches von den unterschiedlichen Regionalstudios produziert wird. 3 20-Uhr-Tagesschau. Auch das Vorhaben, nach der Programmreform aktueller zu senden, wurde auf programm- struktureller Ebene umgesetzt. Die Werte für kurzfristige Wiederholungen sind deutlich ge- sunken. Das bedeutet, dass ein Anstieg von rund 12 Prozentpunkten bei den als Erstsendun- gen klassifizierten Programmangeboten zu verzeichnen war (vgl. Tabelle 3).

46

Exkurs: Der SWR im Vergleich

„Das SWR Fernsehen wird mehr denn je zu Regionalität, Aktualität und Hintergrund­ dem Programm für die Menschen in Baden-­ berichterstattung auf programmstruktureller Württemberg und Rheinland-Pfalz. Dazu Ebene wollen wir noch unverwechselbarer in unse- Ein erster Indikator für ein vermehrt regional rem öffentlich-rechtlichen Angebot werden: gestaltetes Programm kann in den Zahlen zu indem wir aktuelle Ereignisse in Baden-­ den Produktionscharakteristika gefunden wer- Württemberg und Rheinland-Pfalz noch bes- den (vgl. Tabelle 30). Nach wie vor setzt der ser einordnen und Hintergründe ausführlich SWR zwar auf regionale Auseinanderschaltun- beleuchten. Im gesamten Programm werden gen, im Frühjahr 2018 aber mit 14 Prozent noch beide Bundesländer und damit der Südwes- einmal deutlich stärker als im Herbst 2012 mit ten stärker spürbar, wir werden mehr Akzen- 10 Prozent auf landesspezifische Akzentuie- te setzen bei regionalen Dokumentationen, rungen durch die Produktion in unterschied­ regionalen Serien, regionaler Kultur oder lichen Regionalstudios. regionaler Comedy“ (SWR 2013). Auch das Vorhaben, nach der Programm­ reform aktueller zu senden, wurde auf pro- Schon 2011 hatte der SWR eine Profilschärfung grammstruktureller Ebene umgesetzt. Die zugunsten von mehr Regionalität angekündigt Werte für kurzfristige Wiederholungen sind (Brandes 2013). Die Untersuchung von Paral­ deutlich gesunken. Das bedeutet, dass ein An- lelen und Divergenzen ist folglich auch auf- stieg von rund 12 Prozentpunkten bei den als grund der durchgeführten Programmreform Erstsendungen klassifizierten Programmange- so aufschlussreich. Von Interesse ist, ob sich boten zu verzeichnen war (vgl. Tabelle 31). die Reform auch in den empirisch gewonne- Hier schlagen vor allem die reduzierten nen Zahlen widerspiegelt. Vor dem Hinter- Kreuzwiederholungen der Regionalfenster so- grund der geplanten Weiterentwicklung des wie die weniger umfangreichen Kreuzwieder- Programms kann ein Zuwachs an Regionalität, holungen aus dem Ersten Programm der ARD zu Aktualität und Hintergrundberichterstattung Buche. Die Werte für programminterne Wieder­ (Dokumentationen, längere Nachrichtenbei- holungen im Tages- oder Wochenintervall da- träge) erwartet werden. gegen haben sich kaum geändert. Bei der Analyse der Programmstruktur (vgl. Ergebnisse Tabelle 32) fallen im Vergleich vor allem die Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass der starken Veränderungen bei den Anteilen für SWR in der Stichprobe aus dem Jahr 2018 acht Fernsehpublizistik und nonfiktionale Unterhal- Minuten mehr Sendezeit für redaktionelle In- tung ins Auge. halte zur Verfügung stellte. Das ist im Übrigen 2012 wurden rund 74 Prozent eines durch- auch im Vergleich aller Dritten Programme der schnittlichen 24-Stunden-Tages als Formate höchste Wert. eingestuft, die die größte Chance für journalisti-

51

Tabelle 1 Zeitumfang der Basiselemente der Sendungsanalyse Sendungsanalyse (in Std.:Min. pro Sendetag)a

Basiselemente SWR 2018 SWR 2012

Sendungen 23:40 23:32 Programmtrailer etc.b 0:19 0:28 Werbung und Teleshoppingc - - Sponsoringd 0:01 0:00

Gesamt 24:00 24:00

1 Berechnungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). 2 Hierunter werden Programmverbindungen und -überbrückungen wie Programmtrailer, Programmhinweise, Videoschleifen, Webcams etc. zusammengefasst. 3 Vgl. §§ 2, 7, 7a, 16, 18, 45 und 45a RStV (2018). Krimis, Kontroversen, Kochrezepte4 Vgl. §§ 2, 8 und 16 RStV (2018).

Regionalität, Aktualität und Hintergrundberichterstattung auf programmstruktureller Ebene Ein erster Indikator für ein vermehrt regional gestaltetes Programm kann in den Zahlen zu den Produktionscharakteristika gefunden werden (vgl. Tabelle 2). Nach wie vor setzt der SWR zwar auf regionale Auseinanderschaltungen, im Frühjahr 2018 aber mit 14 Prozent noch einmal deutlich stärker als im Herbst 2012 mit 10 Prozent auf landesspezifische Akzentuierungen durch die Produktion in unterschiedlichen Regionalstudios. Tabelle 30

SWR:Tabelle Drittprogramme, 2 Regionalfenster, Programmkooperationen Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen Sendungsanalyse (in Prozent)a

Produktionscharakteristik SWR 2018 SWR 2012

Sendungen 98,6 98,0 Eigenprogramm 83,6 87,0 Regionale Auseinanderschaltungb 14,0 10,0 Programmübernahmec 1,0 1,0 Programmtrailer etc. 1,3 2,0 Werbung und Sponsoring 0,1 0,0

Gesamt 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pr Tago Tag (3–3 (3 Uhr).–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche imStichproben: Frühjahr 2018 jeweils (23.–29.04.2018) eine Kalenderwoche sowie eine im Kalenderwoche Frühjahr 2018 im (23. Herbst-29.04.201 2012 (15.–21.10.2012).8) sowie eine Kalenderwoche im Herbst b Pr2012ogramm, (15.– welches21.10.2012). von den unterschiedlichen Regionalstudios produziert wird. c 2 20-Uhr-Programm,Tagesschau welches. von den unterschiedlichen Regionalstudios produziert wird. 3 20-Uhr-Tagesschau. Quelle: eigene Darstellung.

Auch das Vorhaben, nach der Programmreform aktueller zu senden, wurde auf programm- Tabelle 31 struktureller Ebene umgesetzt. Die Werte für kurzfristige Wiederholungen sind deutlich ge- Tabelle 3 SWR:sunken. Kurzfristige Das bedeutet, Programmwiederholungen dass ein Anstieg von rund 12 Prozentpunkten bei den als Erstsendun- Kurzfristige Programmwiederholungen Sendungsanalysegen klassifizierten Programmangeboten zu verzeichnen war (vgl. Tabelle 3). (in Prozent)a

Produktionscharakteristik SWR 2018 SWR 2012 46 Sendungen 98,6 98,0 Erstsendungen 71,7 59,4 Kurzfristige Wiederholungen 26,9 38,6 Wiederholungen im Tagesintervall 14,9 12,1 Wiederholungen im Wochenintervall 7,2 7,5 Kreuzwiederholungen von ARD/Das Ersteb 3,4 10,8 Kreuzwiederholungen von Regionalfensternc 1,4 8,2 Programmtrailer etc. 1,3 2,0 Werbung und Sponsoring 0,1 0,0

Gesamt 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3 Uhr).–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche imStichproben: Frühjahr 2018 jeweils (23.–29.04.2018) eine Kalenderwoche sowie eine im Kalenderwoche Frühjahr 2018 im (23. Herbst-29.04.201 2012 (15.–21.10.2012).8) sowie eine Kalenderwoche im Herbst b Er2012stausstrahlung (15.–21.10.2012). im Ersten Programm der ARD. c 2 ErErstausstrahlungstausstrahlung in im einem Ersten anderen Programm Regionalfenster. der ARD. 3 Erstausstrahlung in einem anderen Regionalfenster. Quelle: eigene Darstellung. Hier schlagen vor allem die reduzierten Kreuzwiederholungen der Regionalfenster sowie die weniger umfangreichen Kreuzwiederholungen aus dem Ersten Programm der ARD zu Buche. 52 Die Werte für programminterne Wiederholungen im Tages- oder Wochenintervall dagegen haben sich kaum geändert.

Bei der Analyse der Programmstruktur (vgl. Tabelle 4) fallen im Vergleich vor allem die starken Veränderungen bei den Anteilen für Fernsehpublizistik und nonfiktionale Unterhaltung ins Auge. 2012 wurden rund 74 Prozent eines durchschnittlichen 24-Stunden-Tages als Formate einge- stuft, die die größte Chance für journalistische Berichterstattung bieten. In der aktuellen Stich- probe aus dem Jahr 2018 ist dieser Wert auf 63 Prozent zurückgeführt worden. Während die Zahlen für fiktionale Unterhaltungsangebote (Filme und Serien) etwa auf dem gleichen Niveau geblieben sind, ist bei Shows, Spiel- und Quizformaten (nonfiktionale Unterhaltung) ein deut- licher Anstieg um 14 Prozentpunkte auf insgesamt 18 Prozent des durchschnittlichen 24-Stun- dentages zu verzeichnen.14

14 Inwieweit diese Unterhaltungsangebote regional ausgestaltet sind, konnte mit dem standardisierten Instru- ment nicht gemessen werden. Eine vertiefende Regionalanalyse erfolgte nur für informierende fernsehpublizis- tische Beiträge . 47

Exkurs: Der SWR im Vergleich

Tabelle 1 Zeitumfang der Basiselemente der Sendungsanalyse Sendungsanalyse (in Std.:Min. pro Sendetag)a

Basiselemente SWR 2018 SWR 2012 sche BerichterstattungSendungen bieten. In der aktuellen Die23:40 Ergebnisse 23:32 lassen sich prägnant zu- StichprobeProgrammtrailer aus dem etc. Jahrb 2018 ist dieser Wert sammenfassen:0:19 0:28 mehr regionale Nachrichten- Werbung und Teleshoppingc - - auf 63 Prozent zurückgeführt worden. Während sendungen (2012: 4 Prozent; 2018: 7 Prozent), Sponsoringd 0:01 0:00 die Zahlen für fiktionale Unterhaltungsangebo- dafür ist die Sendezeit für regionale Magazine Gesamt 24:00 24:00 te (Filme und Serien) etwa auf dem gleichen Ni- (2012: 15 Prozent; 2018: 5 Prozent) um zwei veau geblieben1 Berechnungsbasis: sind, ist 24bei Stunden Shows, pro Spiel- Tag ( 3und–3 Uhr ).Drittel zurückgegangen. Der Wert für Reporta- Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst Quizformaten2012 (15. (nonfiktionale–21.10.2012). Unterhaltung) ein gen ist mit 14 Prozent konstant, bei den Inter- deutlicher2 Hierunter Anstieg werden um Programmverbindungen14 Prozentpunkte auf und -überbrückungenview- und Talkformaten wie Programmtrailer, ist ein Minus Programm von 7 Prohinweise,- insgesamtVideoschleifen, 18 Prozent Webcams des durchschnittlichen etc. zusammengefasst. zent zu beobachten. Beides sind Formate, in 3 Vgl. §§ 2, 7, 7a, 16, 18, 45 und 45a RStV (2018). 13 24-Stunden-Tages4 Vgl. §§ 2, 8 und zu verzeichnen.16 RStV (2018). denen Hintergrundberichterstattung stattfin- Ein vertiefter Blick auf die fernsehpubli- den kann – hier also keine Steigerung. zistischeRegionalität, Programmsparte, Aktualitä abgeleitett und Hintergrundberichterstattung aus den Bemerkenswert ist auf dagegen programmstruktureller ein Anstieg von Ebene rechtlichen Vorgaben des Rundfunkstaatsver- 5 Prozent bei Sportsendungen. Auch Reality-­TV- Ein erster Indikator für ein vermehrt regional gestaltetes Programm kann in den Zahlen zu den trages, liefert weitere Indikatoren in Bezug Formate, beispielsweise Doku-Soaps, werden Produktionscharakteristika gefunden werden (vgl. Tabelle 2). Nach wie vor setzt der SWR zwar auf eine vermehrte Regionalisierung und auch vermehrt im Tagesprogramm platziert (2012: Hintergrundberichterstattungauf regionale Auseinanderschaltungen, (vgl. Tabelle 33). 3 Prozent;im Frühjahr 2018: 2018 6 Prozent). aber mit 14 Prozent noch einmal deutlich stärker als im Herbst 2012 mit 10 Prozent auf landesspezifische Akzentuierungen durch die Produktion in unterschiedlichen Regionalstudios. Tabelle 32

SWR:Tabelle Programmstruktur/Gesamtsendezeit 2 Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen Sendungsanalyse (in Prozent)a

Produktionscharakteristik SWR 2018 SWR 2012

Sendungen 98,6 98,0 Eigenprogramm 83,6 87,0 Regionale Auseinanderschaltungb 14,0 10,0 Programmübernahmec 1,0 1,0 Programmtrailer etc. 1,3 2,0 Werbung und Sponsoring 0,1 0,0

Gesamt 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pr Tago Tag (3–3 (3 Uhr).–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche imStichproben: Frühjahr 2018 jeweils (23.–29.04.2018) eine Kalenderwoche sowie eine im Kalenderwoche Frühjahr 2018 im (23. Herbst-29.04.201 2012 (15.–21.10.2012).8) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). 2 Programm, welches von den unterschiedlichen Regionalstudios produziert wQuelle:ird. eigene Darstellung. 3 20-Uhr-Tagesschau.

13 InwieweitAuch diesedas UnterhaltungsangeboteVorhaben, nach der regional Programmreform ausgestaltet sind, konnte aktueller mit dem standardisiertenzu senden, wurde Instrument auf programm- nicht gemessen werden. Eine vertiefende Regionalanalyse erfolgte nur für informierende fernsehpublizistische Beiträge.struktureller Ebene umgesetzt. Die Werte für kurzfristige Wiederholungen sind deutlich ge- sunken. Das bedeutet, dass ein Anstieg von rund 12 Prozentpunkten bei den als Erstsendun-

gen klassifizierten Programmangeboten zu verzeichnen war (vgl. Tabelle 3). 53

46

Tabelle 4 Programmstruktur/Gesamtsendezeit Sendungsanalyse (in Prozent)a

Programmcharakteristik SWR 2018 SWR 2012

Sendungen 98,6 98,0 Fernsehpublizistik 62,7 73,8 Fiktionale Unterhaltung 17,5 19,1 Nonfiktionale Unterhaltung 18,4 4,1 Sonstige Sendungen - 1,0 Programmtrailer etc. 1,3 2,0 Werbung und Sponsoring 0,1 0,0 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte Gesamt 100 100

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Ein vertiefter Blick auf die fernsehpublizistische Programmsparte, abgeleitet aus den rechtli- chen Vorgaben des Rundfunkstaatsvertrages, liefert weitere Indikatoren in Bezug auf eine ver- mehrte Regionalisierung und auch Hintergrundberichterstattung (vgl. Tabelle 5). Tabelle 33 Tabelle 5 SWR: Formate der Fernsehpublizistik Formate der Fernsehpublizistik Sendungsanalyse (in Prozent)a

Programmcharakteristik SWR 2018 SWR 2012

Fernsehpublizistik 62,7 73,8 Nachrichtensendungenb 7,8 4,7 Regionale Nachrichten 6,8 3,7 Sonstige Nachrichten 1,0 1,0 Magazine 17,3 31,9 Regionalmagazine 5,0 15,0 Überregionale Magazine 12,3 16,9 Reportagen, Dokumentationen 14,4 13,8 Interview-, Talkformate 3,2 9,8 Sportsendungen 6,3 1,3 Reality-TV-Formate (Doku-Soaps) 6,2 3,4 Schulfernsehen 2,2 4,0 Sonstige fernsehpublizistische Formate 5,3 4,9

Restliches Programm 37,3 26,2

Gesamt 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3 Uhr).–3 Uhr Stichproben:). jeweils eine Kalenderwoche imStichproben: Frühjahr 2018 jeweils (23.–29.04.2018) eine Kalenderwoche sowie eine im Kalenderwoche Frühjahr 2018 im (23. Herbst-29.04.201 2012 (15.–21.10.2012).8) sowie eine Kalenderwoche im Herbst b Ein2012schließlich (15.–21.10.2012). Nachrichtensendungen innerhalb des Frühstücksfernsehens und Übernahme der 20-Uhr-Tagesschau. 2 Einschließlich Nachrichtensendungen innerhalb des Frühstücksfernsehens und Übernahme der 20-Uhr-Tagesschau. Quelle: eigene Darstellung.

Regionalität, Aktualität und Hintergrund in der se eingegangen, waren es 2018 noch knapp Beitrags- und Regionalanalyse über 15 Stunden (vgl. Tabelle 34). Wird die thematische Ausgestaltung der Sen- Wird die Aktualität der gesendeten fern- 48

dezeit auf der Ebene der Beitragsanalyse in sehpublizistischen Beiträge (vgl. Tabelle 35) den Blick genommen, werden ebenfalls starke betrachtet, wird deutlich, dass es in der Unterschiede deutlich. Auf dieser Analysestu- Stichprobe 2018 nicht nur weniger kurzfris- fe werden einzelne Beiträge untersucht, das tige Wiederholungen gibt, sondern die Erst- heißt, jeder thematisch eigenständige Bei- sendungen auch deutlich aktueller berichten: trag in Nachrichtensendungen, Magazinen, Die tagesaktuelle Berichterstattung hat sich Reportagen, Dokumentationen, Doku-Soaps verdoppelt und ist von 7 auf 14 Prozent ge- sowie Talk- und Interviewformaten wird noch stiegen. Aktualität ist ein wichtiges Kriterium, einmal inhaltlich untersucht. Sind 2012 beim wenn es um die Frage der journalistischen SWR 17 Stunden und 44 Minuten in die Analy- Qualität geht.

54

Die Ergebnisse lassen sich prägnant zusammenfassen: mehr regionale Nachrichtensendungen (2012: 4 Prozent; 2018: 7 Prozent), dafür ist die Sendezeit für regionale Magazine (2012: 5 Pro- zent; 2018: 15 Prozent) um zwei Drittel zurückgegangen. Der Wert für Reportagen ist mit 14 Prozent konstant, bei den Interview- und Talkformaten ist ein Minus von 7 Prozent zu be- obachten. Beides sind Formate, in denen Hintergrundberichterstattung stattfinden kann – hier also keine Steigerung. Bemerkenswert ist dagegen ein Anstieg von 5 Prozent bei Sportsendungen. Auch Reality-TV- Formate, beispielsweise Doku-Soaps, werden vermehrt im Tagesprogramm platziert (2012: 3 Prozent; 2018: 6 Prozent). Regionalität, Aktualität und Hintergrund in der Beitrags- und Regionalanalyse Exkurs: Der SWR im Vergleich Wird die thematische Ausgestaltung der Sendezeit auf der Ebene der Beitragsanalyse in den Blick genommen, werden ebenfalls starke Unterschiede deutlich. Auf dieser Analysestufe wer- den einzelne Beiträge untersucht, das heißt, jeder thematisch eigenständige Beitrag in Nach- richtensendungen, Magazinen, Reportagen, Dokumentationen, Doku-Soaps sowie Talk- und Interviewformaten wird noch einmal inhaltlich untersucht. Sind 2012 beim SWR 17 Stunden und 44 Minuten in die Analyse eingegangen, waren es 2018 noch knapp über 15 Stunden (vgl. Tabelle 6). Tabelle 34 Tabelle 6 SWR: Zeitumfang der Basiselemente der Beitragsanalyse Zeitumfang der Basiselemente der Beitragsanalyse Beitragsanalyse (in Std.:Min. pro Sendetag)a

Basiselemente SWR 2018 SWR 2012

Fernsehpublizistik 15:04 17:44 Thematisch klassifizierbare Beiträgeb 14:03 16:43 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträgec 1:01 1:01

Sonstige Sendungen 8:36 5:48 Programmtrailer etc. 0:19 0:28 Werbung und Sponsoring 0:01 0:00

Gesamt 24:00 24:00

a 1 BBerechnungsbasis:erechnungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3 Uhr).–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im FrühjahrStichproben: 2018 (23.–29.04.2018)jeweils eine Kalenderwoche sowie eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 im Herbst (23.-29.04.201 2012 (15.–21.10.2012).8) sowie eine Kalenderwoche im Herbst b Die2012 Unt (15.ersuchungseinheiten–21.10.2012). der Beitragsanalyse sind thematisch unterscheidbare Beiträge. Ihre Festlegung erfolgt anhand einer in zwölf Themenbereiche gegliederten Klassifikationsvariablen. c 2 InDie den Untersuchungseinheiten untersuchten Sendungen der integrierte Beitragsanalyse Moderationen sind thematisch(Aussagen, Einspielungenunterscheidbare etc., Beiträge. die eine Ihre Festlegung erfolgt Übersichtanhand einer über diein zwölf Sendung Themenbereiche bzw. Teile der Sendunggegliederten geben), Klassifikationsvariablen. Unterhaltungsbeiträge (Filmausschnit- gibt,3 te,In Sketche,densondern untersuchten Musik die etc.), Erstsendungen Sendungen Gewinnspiele integrierte und Votings.auch Moderationen deutlich aktueller(Aussagen, Einspielungen berichten: etc., Die die tagesaktuelle eine Übersicht über Bericht die - Sendung bzw. Teile der Sendung geben), Unterhaltungsbeiträge (Filmausschnitte, Sketche, Musik etc.), Gewinnspiele erstattungund Votings. hat sich verdoppelt und ist von 7 auf 14 Prozent gestiegen.Quelle: eigene AktualitätDarstellung. ist ein wich- tiges Kriterium, wenn es um die Frage der journalistischen Qualität geht. TabelleWird 35 die Aktualität der gesendeten fernsehpublizistischen Beiträge (vgl. Tabelle 7) betrachtet, Tabelle 7 SWR:wird Aktualität deutlich, der dass Fernsehpublizistik es in der Stichprobe 2018 nicht nur weniger kurzfristige Wiederholungen Aktualität der Fernsehpublizistik Beitragsanalyse (in Prozent)a

Aktualität SWR 2018 SWR 2012

Fernsehpublizistik: Erstsendungen 46,2 43,0 49

Tagesaktuelle Berichterstattung 14,0 6,7 Wochenaktuelle Berichterstattung 0,9 1,6 Kein aktueller Beitragsanlass 28,3 32,1 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 3,0 2,6

Fernsehpublizistik: 16,5 30,8 Kurzfristige Wiederholungen Restliches Programm 37,3 26,2

Gesamt 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3 Uhr).–3 Uhr Stichproben:). jeweils eine Kalenderwoche imStichproben: Frühjahr 2018 jeweils (23.–29.04.2018) eine Kalenderwoche sowie eine im Kalenderwoche Frühjahr 2018 im (23. Herbst-29.04.201 2012 (15.–21.10.2012).8) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Quelle: eigene Darstellung.

Inwiefern sich die Themenstruktur der Fernsehpublizistik geändert hat, zeigt ein Blick auf Ta-

belle 8. Es fällt auf, dass sich der Wert für kontroverse Themen aus Politik, Wirtschaft und 55 Gesellschaft von 10 auf 5 Prozent halbiert hat. Betrachtet man die anteiligen Werte, wurden 2012 etwa 10 Prozentpunkte der fernsehpublizistischen Zeit (Gesamt: 74 Prozent des 24-Stun- dentages) für die gesellschaftlich relevanten kontroversen Themen, 2018 noch 5 Prozent- punkte (von 63 Prozent) aufgewendet. Dies liegt vor allem in der weniger ausführlichen Be- richterstattung zu nicht politischen kontroversen Themen sowie zur Wirtschaft begründet. Nach wie vor sind Sach- und Ratgeberthemen der Gegenstand, über den am häufigsten be- richtet wird – die durchgeführten Untersuchungen haben gezeigt, dass dieser Befund für alle Dritten Programme gilt. Im Vergleich zu 2012 hat sich die Sendezeit für Sportthemen auf Bei- tragsebene vervierfacht (2012: 2 Prozent; 2018: 8 Prozent).

50

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Inwiefern sich die Themenstruktur der Fern- liegt vor allem in der weniger ausführlichen Be- sehpublizistik geändert hat, zeigt ein Blick auf richterstattung zu nicht politischen kontrover- Tabelle 36. Es fällt auf, dass sich der Wert für sen Themen sowie zur Wirtschaft begründet. kontroverse Themen aus Politik, Wirtschaft Nach wie vor sind Sach- und Ratgeberthemen und Gesellschaft von 10 auf 5 Prozent halbiert der Gegenstand, über den am häufigsten be- hat. Betrachtet man die anteiligen Werte, wur- richtet wird – die durchgeführten Untersuchun- den 2012 etwa 10 Prozentpunkte der fernseh- gen haben gezeigt, dass dieser Befund für alle publizistischen Zeit (Gesamt: 74 Prozent des Dritten Programme gilt. Im Vergleich zu 2012 24-Stunden-Tages) für die gesellschaftlich rele- hat sich die Sendezeit für Sportthemen auf vanten kontroversen Themen, 2018 noch 5 Pro- Beitragsebene vervierfacht (2012: 2 Prozent; zentpunkte (von 63 Prozent) aufgewendet. Dies 2018: 8 Prozent).

Tabelle 36

SWR:Tabelle Themenstruktur 8 der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Themenstruktur der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Beitragsanalyse (in Prozent)a

Themenbereiche SWR 2018 SWR 2012

Fernsehpublizistik 62,7 73,8 Kontroverse Themen 4,8 10,3 Politik 4,1 4,9 Wirtschaft und Gesellschaft 0,7 5,4

Sach- und Ratgeberthemen 35,0 42,4 Kultur und Gesellschaft 21,2 25,4 Bildung, Wissen und Forschung 3,7 4,9 Natur und Umwelt 3,7 2,1 Verbraucher- und Gesundheitsthemen 5,5 8,0 Servicethemen 0,9 2,0

Human-Touch-Themen 10,4 15,0 Prominente, Menschen, Emotionen 9,4 13,4 Verbrechen, Unfälle 0,6 1,3 Besondere Schadensereignisse 0,4 0,3 Sport 8,3 1,9 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 4,2 4,2

Restliches Programm 37,3 26,2

Gesamt 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pr Tago Tag (3–3 (3 Uhr).–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche imStichproben: Frühjahr 2018 jeweils (23.–29.04.2018) eine Kalenderwoche sowie eine im Kalenderwoche Frühjahr 2018 im (23. Herbst-29.04.201 2012 (15.–21.10.2012).8) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

Quelle: Eigene Darstellung. Schwerpunkt der Programmreform war laut SWR eine vermehrte Schwerpunktsetzung auf re- gionale Themen. Die Basiselemente der Regionalanalyse zeigen: 2012 wurde in 18 Prozent des 56 durchschnittlichen 24 Stunden umfassenden Sendetages in fernsehpublizistischen Beiträgen mit einem Bezug zum Bundesland berichtet. Der Wert im Jahre 2018 liegt bei 17 Prozent. In- nerhalb der Fernsehpublizistik ist damit eine höhere Gewichtung dieser Bezugnahme zu be- obachten, da das fernsehpublizistische Gesamtvolumen insgesamt gesehen gesunken ist (vgl. Tabelle 9). Außerdem sollte dieses Ergebnis im Zusammenhang mit den stark gesunkenen An- teilen der Kreuzwiederholungen der Regionalfenster interpretiert werden. Das heißt, es lässt sich im Vergleich ein stärkerer Fokus auf aktuelle Fernsehpublizistik mit Bezug zu Rheinland- Pfalz feststellen.

51

Exkurs: Der SWR im Vergleich

Schwerpunkt der Programmreform war werden. Das heißt, es lässt sich im Vergleich laut SWR eine vermehrte Schwerpunktsetzung ein stärkerer Fokus auf aktuelle Fernsehpubli- auf regionale Themen. Die Basiselemente der zistik mit Bezug zu Rheinland-Pfalz feststellen. Regio­nalanalyse zeigen: 2012 wurde in 18 Pro- Dabei können bei der Themenstruktur der zent des durchschnittlichen 24 Stunden umfas- regionalen Fernsehpublizistik kaum Verände- senden Sendetages in fernsehpubli­zistischen rungen ausgemacht werden. Die gewonnenen Beiträgen mit einem Bezug zum Bundesland Zahlen sind nahezu konstant, wie Tabelle 38 berichtet. Der Wert im Jahre 2018 liegt bei zeigt. 17 Prozent. Innerhalb der Fernsehpublizistik Sowohl 2012 als auch 2018 dominieren die ist damit eine höhere Gewichtung dieser Be- Sach- und Ratgeberthemen. Dies ist ein Be- zugnahme zu beobachten, da das fernsehpu- fund, der nicht nur für den SWR gilt, sondern blizistische Gesamtvolumen insgesamt gese- auch für alle anderen Sender und Stichproben- hen gesunken ist (vgl. Tabelle 37). Außerdem zeiträume. Bei den kontroversen Themen aus sollte dieses Ergebnis im Zusammenhang mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist eine Ab- den stark gesunkenen Anteilen der Kreuzwie- nahme um einen Prozentpunkt auszumachen, derholungen der Regionalfenster interpretiert nach wie vor macht aber die Politik hier den

Tabelle 37

SWR:Tabelle Basiselemente 9 der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Basiselemente der Regionalanalyse/Gesamtsendezeit Regionalanalyse (in Prozent)a

Basiselemente SWR 2018 SWR 2012

Fernsehpublizistik 62,7 73,8 Fernsehpublizistik mit Bezug zum Bundeslandb 17,2 17,8 Restliche Fernsehpublizistik 45,5 51,8 Mit Bezug zum Sendegebietc 22,2 17,2 Ohne Bezug zum Sendegebietc 19,1 34,6 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 4,2 4,2

Restliches Programm 37,3 26,2

Gesamt 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasisozentuierungsbasis: 24: 24 Stunden Stunden pro pro Tag Tag (3–3 (3 Uhr).–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche imStichproben: Frühjahr 2018 jeweils (23.–29.04.2018) eine Kalenderwoche sowie eine im Kalenderwoche Frühjahr 2018 im (23. Herbst-29.04.201 2012 (15.–21.10.2012).8) sowie eine Kalenderwoche im Herbst b Rheinland-Pfalz.2012 (15.–21.10.2012). c 2 BRheinlandaden-Württemberg-Pfalz. und Saarland. 3 Baden-Württemberg und Saarland. Dabei können bei der Themenstruktur der regionalen FernsehpublizistikQuelle: eigene Darstellung. kaum Veränderungen ausgemacht werden. Die gewonnenen Zahlen sind nahezu konstant, wie Tabelle 10 zeigt.

Tabelle 10 57 Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Regionalanalyse (in Prozent)a

Themenbereiche SWR 2018 SWR 2012

Fernsehpublizistik mit Bezug zum Bundesland 17,2 17,8 Kontroverse Themen 2,2 3,2 Politik 1,9 2,5 Wirtschaft 0,2 0,1 Gesellschaft 0,1 0,6 Sach- und Ratgeberthemen 11,5 11,4 Kultur und Gesellschaft 7,7 7,9 Bildung, Wissen und Forschung 0,4 0,4 Natur und Umwelt 1,3 0,2 Verbraucher- und Gesundheitsthemen 1,4 1,7 Servicethemen 0,7 1,2 Human-Touch-Themen 2,1 2,5 Prominente, Menschen, Emotionen 1,5 2,1 Verbrechen, Unfälle 0,5 0,4 Besondere Schadensereignisse 0,1 -

Sport 1,4 0,7 Restliche Fernsehpublizistik 41,3 51,8 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 4,2 4,2 Restliches Programm 37,3 26,2

Gesamt 100 100

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012).

52

Tabelle 9 Basiselemente der Regionalanalyse/Gesamtsendezeit Regionalanalyse (in Prozent)a

Basiselemente SWR 2018 SWR 2012

Fernsehpublizistik 62,7 73,8 Fernsehpublizistik mit Bezug zum Bundeslandb 17,2 17,8 Restliche Fernsehpublizistik 45,5 51,8 Mit Bezug zum Sendegebietc 22,2 17,2 Ohne Bezug zum Sendegebietc 19,1 34,6 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 4,2 4,2

Restliches Programm 37,3 26,2 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte Gesamt 100 100

1 Prozentuierungsbasis: 24 Stunden pro Tag (3–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche im Frühjahr 2018 (23.-29.04.2018) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). 2 Rheinland-Pfalz. 3 Baden-Württemberg und Saarland. Dabei können bei der Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik kaum Veränderungen ausgemacht werden. Die gewonnenen Zahlen sind nahezu konstant, wie Tabelle 10 zeigt. Tabelle 38 Tabelle 10 SWR: Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit Regionalanalyse (in Prozent)a

Themenbereiche SWR 2018 SWR 2012

Fernsehpublizistik mit Bezug zum Bundesland 17,2 17,8 Kontroverse Themen 2,2 3,2 Politik 1,9 2,5 Wirtschaft 0,2 0,1 Gesellschaft 0,1 0,6 Sach- und Ratgeberthemen 11,5 11,4 Kultur und Gesellschaft 7,7 7,9 Bildung, Wissen und Forschung 0,4 0,4 Natur und Umwelt 1,3 0,2 Verbraucher- und Gesundheitsthemen 1,4 1,7 Servicethemen 0,7 1,2 Human-Touch-Themen 2,1 2,5 Prominente, Menschen, Emotionen 1,5 2,1 Verbrechen, Unfälle 0,5 0,4 Besondere Schadensereignisse 0,1 -

Sport 1,4 0,7 Restliche Fernsehpublizistik 41,3 51,8 Thematisch nicht klassifizierbare Beiträge 4,2 4,2 Restliches Programm 37,3 26,2

Gesamt 100 100

a 1 PrProzentuierungsbasis:ozentuierungsbasis: 24 24 Stunden Stunden pro pr Tago Tag (3–3 (3 Uhr).–3 Uhr). Stichproben: jeweils eine Kalenderwoche imStichproben: Frühjahr 2018 jeweils (23.–29.04.2018) eine Kalenderwoche sowie eine im Kalenderwoche Frühjahr 2018 im (23. Herbst-29.04.201 2012 (15.–21.10.2012).8) sowie eine Kalenderwoche im Herbst 2012 (15.–21.10.2012). Quelle: eigene Darstellung.

52

58 Exkurs: Der SWR im Vergleich

größten Teil der Berichterstattung aus. Der An- den gestiegenen Anteilen für die regionalen teil für Sport hat sich jedoch auch aus dieser Auseinanderschaltungen und dem relativ Perspektive verdoppelt. konstant gebliebenen Anteil der regionalen Zusammenfassend lässt sich festhalten, Fernsehpublizistik vor dem Hintergrund des dass die in der Programmreform angekündig- insgesamt deutlich geringeren Anteils der ten Veränderungen sich in den aktuellen Daten Berichterstattungsformate am Gesamtpro- der Programmanalyse sowohl auf der Ebene gramm und der stark verminderten Zahl der des durchschnittlichen Sendetages als auch Sendungsübernahmen (Kreuzwiederholun- bei genauerer Betrachtung der Regionalbe- gen) anderer Regionalfenster. Diese neue Pro- richterstattung widerspiegeln. grammstrategie wirkt sich auch auf den An- Im Hinblick auf die angestrebte Ausweitung teil der Formate aus, die als regional gekenn- der journalistischen Hintergrundberichterstat- zeichnet sind: Während 2012 ein deutlicher tung liefern die erhobenen Daten jedoch keine Fokus auf Magazinsendungen lag, konnte in eindeutigen Hinweise: Es konnte kein Anstieg der Stichprobe 2018 eine Neufokussierung an Formaten wie Reportagen, Dokumentationen auf regionale Nachrichtenformate festgestellt sowie Interview- und Talksendungen festgestellt werden. Innerhalb der regionalen Fernseh- werden. Inwiefern dies innerhalb der bestehen- publizistik wurden die Themenschwerpunkte den Formate, also im Einzelfall der journalisti- jedoch kaum verändert. Anders bei der Aktua- schen Beiträge umgesetzt wurde, konnte mit lität der Berichterstattung: Der SWR sendet im dem hier angewandten, quantitativen Mess­in­ Jahr 2018 deutlich weniger Wiederholungen s­trumentarium nicht geprüft werden. und hat den Anteil der tage­saktuellen Infor- Eine stärkere Schwerpunktsetzung auf mation in fernsehpublizistischen Erstsendun- regionale Information zeigt sich vor allem in gen verdoppelt.

59 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

6 Zusammenfassung und Diskussion

Mit dieser Studie wurden alle Dritten Pro- stammen aus der 17. Kalenderwoche, begin- gramme einmalig (Ausnahme: SWR) inhalts- nend am Montag, 23. April 2018, und endend analytisch mit dem gleichen Instrumentarium am Sonntag, 29. April 2018. detailliert untersucht. 2012 begann die Reihe Bei den Vergleichen der Dritten Program- mit der Analyse des Programmangebots von me darf nicht vergessen werden, dass ledig- Südwest­rundfunk und Norddeutschem Rund- lich Aussagen über strukturelle Ähnlichkeiten funk und wurde 2014 mit dem Mitteldeutschen und Unterschiede getroffen werden können. Rundfunk und dem Westdeutschen Rundfunk Zwischen der ersten Untersuchung und den weitergeführt. 2016 wurden der Bayerische aktuellen Daten liegen sechs Jahre und da- Rundfunk und der Hessische Rundfunk in den mit auch Programmstrukturreformen und ein Blick genommen. Die aktuellen Daten für den sich rasant entwickelndes Mediensystem mit Südwestr­undfunk in der Landesversion für zunehmender Konkurrenz aus dem Onlineseg- Rheinland-Pfalz und den Rundfunk Berlin-­ ment. Zudem werden Dritte Programme unter

Brandenburg in der Version für Brandenburg ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen

AbbildungAbbildung 2 2: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im rbb (17. KW 2018)Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im rbb (17. KW 2018)

8%

34% Unterhaltung

26% Fiktionale Unterhaltung 34% 8% Nonfiktionale Unterhaltung

19% Information und Unterhaltung 2% Sportpublizistik 17% Unterhaltungspublizistik

39% Information 39% 27% Sach-,Ratgeberpubl./Service 12% Polit.Publizistik/Kontr. Themen

8% Sonstiges 4% Restliches Programm 4% Programmtrailer etc.

Werbung, Sponsoring 19%

Quelle: eigene Darstellung.

60 Abbildung 3: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im SWR (17. KW 2018)

5%

37% Unterhaltung

18% Fiktionale Unterhaltung 19% Nonfiktionale Unterhaltung 37% 18% Information und Unterhaltung 8% Sportpublizistik 10% Unterhaltungspublizistik 40% 40% Information

35% Sach-,Ratgeberpubl./Service 5% Polit.Publizistik/Kontr. Themen

5% Sonstiges

4% Restliches Programm 1% Programmtrailer etc.

Werbung, Sponsoring 18%

55

Zusammenfassung und Diskussion Abbildung 2: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im rbb (17. KW 2018)

8%

34% Unterhaltung in den und für die spezifischen Bundesländer Grundsätzlich lässt sich26% Fzwariktiona lefesthalten, Unterhaltung 34% 8% Nonfiktionale Unterhaltung und Regionen organisiert und produziert. dass ein Schwerpunkt der Dritten Programme 19% Information und Unterhaltung Um die Strukturen der Sender miteinander in der Information liegt. Mit Ausnahme des BR 2% Sportpublizistik in Beziehung zu setzen, werden nachfolgend füllen alle Sender den größten17% U nTeilterh aeinesltungsp durchublizisti-k die Sendungs- und Beitragsdaten der Quer- schnittlichen 24-Stunden-39% ­TInagesforma tmition Angeboten, 39% schnittanalyse verknüpft. In verschiedenen die dem informierenden2 7%Programmsegment Sach-,Ratgeberpubl./Ser vice Kreisdiagrammen werden die Informations- zuzuordnen sind. Andererseits12% Po lmussit.Publiz iaberstik/K oauchntr. Th emen und Unterhaltungsangebote sowie das sonsti- konstatiert werden, dass8% S oweitere,nstiges programm­ ge Programm grafisch aufbereitet. Der äußere übergreifende Aussagen über4% R eineestlich strategischees Programm 4% Programmtrailer etc. Ring zeigt die grundsätzliche Kategorisierung Gewichtung und Platzierung von Unterhaltung der Programmsparten, in den inneren Kreis- und Information schwer zuWe rtreffenbung, Spon ssind.oring Die 19% segmenten werden die Themenkategorien der unter­suchten Sender profilieren sich auch stark als Fernsehpublizistik identifizierten Beiträge gegeneinander und unterscheiden sich mitunter veranschaulicht. deutlich bezüglich der gesendeten Inhalte.

Abbildung 3

AbbildungDas Spektrum 3: Das der Spektrum Informations- der Informationsund Unterhaltungsangebote- und Unterhaltungsangebote im SWR (17. KW im2018) SWR (17. KW 2018)

5%

37% Unterhaltung

18% Fiktionale Unterhaltung 19% Nonfiktionale Unterhaltung 37% 18% Information und Unterhaltung 8% Sportpublizistik 10% Unterhaltungspublizistik 40% 40% Information

35% Sach-,Ratgeberpubl./Service 5% Polit.Publizistik/Kontr. Themen

5% Sonstiges

4% Restliches Programm 1% Programmtrailer etc.

Werbung, Sponsoring 18%

Quelle: eigene Darstellung.

55 61

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Zeigten die ersten Studien (SWR 2012, vgl. Abbildung 8 und NDR 2012, vgl. Abbildung 9 so- wie WDR 2014, vgl. Abbildung 6 und MDR 2014, vgl. Abbildung 7), dass konventionelle Un- terhaltung eineZeigten eher die untergeordnete ersten Studien (SWRRolle 2012, spielt, vgl. änderte SWR sichim Vergleich die Datenlage zur ersten in denUntersuchung aktuelle- im Abbildung 8 und NDR 2012, vgl. Abbildung 9 Jahr 2012 deutlich verringert, damals wurden ren Untersuchungen. sowie WDR 2014, vgl. Abbildung 6 und MDR 53 Prozent diesem Programmsegment zuge- Die Werte2014, für Informationsangebote vgl. Abbildung 7), dass sindkonventionelle beim SWR (2018;ordnet. vgl. Von Abbildung allen Dritten 3) mitProgrammen 40 Prozent bietet und beim Unterhaltungrbb mit 39 (2018; eine eher vgl. untergeordneteAbbildung 2) Prozent Rolle ähnlich.der SWR Deraktuell Schwerpunkt mit 5 Prozent bei den beiden geringsten Sendern liegtspielt, hier, änderte wie auchsich die bei Datenlage allen anderen in den aktuuntersuchten- Anteil anDritten politischer Programmen, Publizistik auf und de mgesell - Informationsanteilelleren Untersuchungen.. Dieser ist beim SWR im Vergleich zurschaftlich-kontroversen ersten Untersuchung Themen, im Jahr denen 2012 aus Die Werte für Informationsangebote sind Sicht des im Rundfunkstaatsvertrag veranker- deutlich verringert, damals wurden 53 Prozent diesem Programmsegment zugeordnet. Von beim SWR (2018; vgl. Abbildung 3) mit 40 Pro- ten Auftrages eine besondere Bedeutung zu- allen Dritten Programmen bietet der SWR aktuell mit 5 Prozent den geringsten Anteil an po- zent und beim rbb mit 39 (2018; vgl. Abbil- kommt. Der Wert beim rbb liegt hier mehr als litischer Publizistikdung 2) Prozent und gesellschaftlich ähnlich. Der Schwerpunkt-kontrovers beien Themen,doppelt so denen hoch (12 Prozent). aus Sicht des Nach im wie Rund- vor den funkstaatsvertragbeiden Sendern verankerten liegt hier, Auftrages wie auch eine bei besondereallen geringsten Bedeutung Anteil zukommt. reiner Information Der Wert bietet der beim rbb liegtanderen hier untersuchtenmehr als doppelt Dritten so Programmen, hoch (12 Prozent). BR mit Nach 32 Prozent,wie vor wobeiden geringsten hier 10 Prozent An- auf teil reiner aufInformation dem Informationsanteil. bietet der BR mitDieser 32 istProzent, beim wobeipolitische hier Themen10 Prozent entfallen. auf politische Themen entfallen. Abbildung 4

AbbildungDas Spektrum 4: Das der Spektrum Informations- der Informationsund Unterhaltungsangebote- und Unterhaltungsangebote im BR (16. KW 2016) im BR (16. KW 2016)

14%

44% Unterhaltung

39% Fiktionale Unterhaltung 5% Nonfiktionale Unterhaltung

10% Information und Unterhaltung 44% 1% Sportpublizistik 9% Unterhaltungspublizistik

32% Information

22% Sach-,Ratgeberpubl./Service 32% 10% Polit.Publizistik/Kontr. Themen

14% Sonstiges

3% Restliches Programm 11% Programmtrailer etc.

Werbung, Sponsoring

10%

Quelle: eigene Darstellung.

62

56

Zusammenfassung und Diskussion

Im Zeitverlauf der Untersuchungen lässt Konkurrenz von Netflix und Co. positionieren sich eine Tendenz hin zur Verschiebung der wollen, lässt sich nur vermuten. Mit einer Aus- Programmanteile in Richtung Unterhaltung nahme liegen bei allen Dritten Programmen beobachten. Am stärksten war das bei der klassische fiktionale Formate, also Filme und Studie zu BR und hr der Fall. 44 Prozent (BR) Serien, im Unterhaltungssegment deutlich vor und 39 Prozent (hr) wurden dem unterhal- der nonfiktionalen Unterhaltung (Spiel und tenden TV-Segment zugeordnet. Auch die Show). Der SWR im Jahre 2018 verfolgt hier aktuell gewonnenen Zahlen deuten in diese eine andere Strategie, die Werte für fiktionale Richtung. Waren beim SWR 2012 24 Prozent (18 Prozent) und nonfiktionale Unterhaltung für Unterhaltung festgestellt worden, liegt (19 Prozent) liegen nahezu gleichauf. Interes- der Wert nun bei 37 Prozent, der rbb liegt mit sant ist hier auch der niedrige Wert des WDR: 34 Prozent nur knapp dahinter. Ob sich die Hier wurden 2014 nur 21 Prozent Unterhaltung Sender mit einem zunehmenden Angebot an gemessen, der niedrigste Wert über alle Stich- unterhaltenden Formaten in Hinblick auf die proben hinweg.

Abbildung 5

AbbildungDas Spektrum 5: Das der Spektrum Informations- der Informationsund Unterhaltungsangebote- und Unterhaltungsangebote im hr (16. KW 2016) im hr (16. KW 2016)

4%

39% Unterhaltung 32% Fiktionale Unterhaltung 7% Nonfiktionale Unterhaltung

39% 18% Information und Unterhaltung 2% Sportpublizistik 39% 16% Unterhaltungspublizistik

39% Information 29% Sach-,Ratgeberpubl./Service 10% Polit.Publizistik/Kontr. Themen

4% Sonstiges

2% Restliches Programm 2% Programmtrailer etc. Werbung, Sponsoring

18%

Quelle: eigene Darstellung. Im Zeitverlauf der Untersuchungen lässt sich eine Tendenz hin zur Verschiebung der Pro- grammanteile in Richtung Unterhaltung beobachten. Am stärksten war das bei der Studie zu 63 BR und hr der Fall. 44 Prozent (BR) und 39 Prozent (hr) wurden dem unterhaltenden TV-Seg- ment zugeordnet. Auch die aktuell gewonnenen Zahlen deuten in diese Richtung. Waren beim SWR 2012 24 Prozent für Unterhaltung festgestellt worden, liegt der Wert nun bei 37 Prozent, der rbb liegt mit 34 Prozent nur knapp dahinter. Ob sich die Sender mit einem zu- nehmenden Angebot an unterhaltenden Formaten in Hinblick auf die Konkurrenz von Netflix und Co. positionieren wollen, lässt sich nur vermuten. Mit einer Ausnahme liegen bei allen Dritten Programmen klassische fiktionale Formate, also Filme und Serien, im Unterhaltungs- segment deutlich vor der nonfiktionalen Unterhaltung (Spiel und Show). Der SWR im Jahre 2018 verfolgt hier eine andere Strategie, die Werte für fiktionale (18 Prozent) und nonfiktio- nale Unterhaltung (19 Prozent) liegen nahezu gleichauf. Interessant ist hier auch der niedrige Wert des WDR: Hier wurden 2014 nur 21 Prozent Unterhaltung gemessen, der niedrigste Wert über alle Stichproben hinweg.

57

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte Abbildung 6

AbbildungDas Spektrum 6: Das der Spektrum Informations- der Informationsund Unterhaltungsangebote- und Unterhaltungsangebote im WDR (42. KW im 2014) WDR (42. KW 2014) Abbildung 6: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im WDR (42. KW 2014)

5% 5% 21% 21% Unterhaltung 21% 21%1 U5n%t e Frihkatilotunnagle Unterhaltung 6% Nonfiktionale Unterhaltung 15% Fiktionale Unterhaltung 21% In6f%or mNoatnifoiknt uionnda lUen Utenrthearhltaulntugng

21% I3n%fo rSmpaotritopnu bulnizdi sUtinkterhaltung 18% Unterhaltungspublizistik 3% Sportpublizistik 53% I1n8fo%r m Uanttioernhaltungspublizistik

53% 3In7f%o r mSaacthio-,nRatgeberpubl./Service 16% Polit.Publizistik/Kontr. Themen 37% Sach-,Ratgeberpubl./Service 53% 21% 5% S1o6n%st iPgoelsit.Publizistik/Kontr. Themen 53% 21% 5% S3o%ns tRigeestsliches Programm 2% Programmtrailer etc. 3% Restliches Programm 2W%e r Pbruonggr,a Smpmontrsaoirleinrg etc.

Werbung, Sponsoring

Quelle: eigene Darstellung.

Abbildung Abbildung 7 7: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im MDR (42. KW 2014) AbbildungDas Spektrum 7: Das der SpektrumInformations- der undInformations Unterhaltungsangebote- und Unterhaltungsangebote im MDR (42. KW im 2014) MDR (42. KW 2014)

6% 6% 32% Unterhaltung

26% Fiktionale Unterhaltung 32% 32% Unterhaltung 6% Nonfiktionale Unterhaltung 26% Fiktionale Unterhaltung 32% 24% In6f%or mNaotniofinkt uionnda Ulen Utenrthearhltaulntugng

24% I7n%fo rSmpaotritopnu bulnizdi sUtinkterhaltung 17% Unterhaltungspublizistik 7% Sportpublizistik 38% 38% I1n7fo%r m Uanttioernhaltungspublizistik 38% 38% 2In4f%o r mSaacthio-,nRatgeberpubl./Service 14% Polit.Publizistik/Kontr. Themen 24% Sach-,Ratgeberpubl./Service 6% S1o4n%s tPigoelist.Publizistik/Kontr. Themen

6% S3o%ns tRigeestsliches Programm 3% Programmtrailer etc. 3% Restliches Programm 3W%e rPbruonggra, mSpmontrsaoirleinrg etc. 24% Werbung, Sponsoring 24%

Quelle: eigene Darstellung.

64

58

58

Zusammenfassung und Diskussion

Auch beim Blick auf hybride Formate, die den Sport als der rbb (2 Prozent) und das Gros sowohl der Information als auch der Unterhal- der anderen Sender. Im Gegensatz zum reinen tung zuzuordnen sind, fällt auf, dass der SWR Unterhaltungssegment kann man in der Sparte im Jahre 2018 hier eine Ausnahme bildet. Bei des Infotainments keinen klaren Zuwachs im rbb, hr, BR, WDR, MDR, NDR und auch bei der Zeitverlauf beobachten. Dieser Befund ist be- ersten SWR-Studie liegen die Werte für Unter- sonders vor dem Hintergrund des noch immer haltungspublizistik deutlich vor der Sportpubli- boomenden Reality-TV bemerkenswert. zistik. Mit Unterhaltungspublizistik sind all jene Abschließend lohnt ein kurzer Blick auf Beiträge gemeint, die zum Themenkomplex Hu- die Struktur der Regionalberichterstattung in man Touch zu zählen sind. Hier handelt es sich allen untersuchten Programmen. Die Sender grundsätzlich um Boulevardjournalismus, also mit dem größten Anteil an regionaler Bericht- Berichte über Prominente, Schicksale, aber erstattung sind mit deutlichem Abstand und auch Kriminalität oder Angstthemen. Der SWR jeweils 34 Prozent der Hessische und der West- legt mit 8 Prozent ein stärkeres Gewicht auf deutsche Rundfunk. Schlusslicht ist der MDR

Abbildung 8 Abbildung 8: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im SWR (42. KW 2012) Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im SWR (42. KW 2012)

6%

24% 24% Unterhaltung

19% Fiktionale Unterhaltung 5% Nonfiktionale Unterhaltung

17% Information und Unterhaltung

2% Sportpublizistik 15% Unterhaltungspublizistik

53% Information 43% Sach-,Ratgeberpubl./Service 10% Polit.Publizistik/Kontr. Themen

53% 17% 6% Sonstiges 4% Restliches Programm 2% Programmtrailer etc.

Werbung, Sponsoring

Quelle: eigene Darstellung.

Abbildung 9: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im NDR (42. KW 2012) 65

5%

24% U2n4te%r hUanltuernhgaltung

19% Fiktionale Unterhaltung 5% Nonfiktionale Unterhaltung

22% Information und Unterhaltung 1% Sportpublizistik 21% Unterhaltungspublizistik

49% Information 36% Sach-,Ratgeberpubl./Service 49% 13% Polit.Publizistik/Kontr. Themen

5% Sonstiges 22% 3% Restliches Programm 2% Programmtrailer etc.

Werbung, Sponsoring

60

Abbildung 8: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im SWR (42. KW 2012)

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte 6%

24% 24% Unterhaltung

19% Fiktionale Unterhaltung 5% Nonfiktionale Unterhaltung

17% Information und Unterhaltung

2% Sportpublizistik 15% Unterhaltungspublizistik

53% Information mit knapp 10 Prozent, knapp vor dem rbb mit über regionale43% bzw.Sach-,R lokaleatgeberp uAkteurebl./Service her. Beim 13 Prozent. Innerhalb der regionalen bzw. lo- rbb, WDR, MDR10% P oundlit.Pu bNDRlizistik /kommenKontr. Them eregionalen 53%kalen Fernsehpublizistik erfolgt durchgehend17% und lokale6% SEreignisseonstiges an zweiter Stelle, wäh- eine Konzentration auf Magazine, nur der rbb rend SWR (in4 %beiden Restlich eErhebungen),s Programm BR und hr berichtet häufiger in Nachrichtensendungen am zweithäufigsten2% Program mübertrailer eregionaletc. Themen Werbung, Sponsoring regionalspezifisch. Auch bei der Struktur der berichten. Innerhalb der regionalen Themen Regionalbezüge werden Unterschiede, aber konzentrieren sich die Dritten jedoch über alle auch Gemeinsamkeiten deutlich: Alle Dritten Stichproben hinweg einheitlich vor allem auf stellen einen Regionalbezug am häufigsten regionale bzw. lokale Politik und Verwaltung.

Abbildung 9 9: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im NDR (42. KW 2012)

Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im NDR (42. KW 2012)

5%

24% U2n4te%r hUanltuernhgaltung

19% Fiktionale Unterhaltung 5% Nonfiktionale Unterhaltung

22% Information und Unterhaltung 1% Sportpublizistik 21% Unterhaltungspublizistik

49% Information 36% Sach-,Ratgeberpubl./Service 49% 13% Polit.Publizistik/Kontr. Themen

5% Sonstiges 22% 3% Restliches Programm 2% Programmtrailer etc.

Werbung, Sponsoring

Quelle: eigene Darstellung.

60

66 Fazit

7 Fazit

Mit der vorliegenden Untersuchung von rbb plant, aufgestellt und produziert werden. So und SWR werden aktuelle Daten bereitgestellt, setzen beispielsweise BR, hr, SWR und rbb die auch als Diskussionsgrundlage dienen sol- deutlich stärker auf unterhaltende Formate len, wenn es um die Frage nach dem Aufbau als ihre Schwesterprogramme aus dem Nor- und der inhaltlichen Ausrichtung der Dritten den und Westen der Republik. Auf der inhalt- Programme im öffentlich-rechtlichen Rundfunk lich-thematischen Ebene treten profilbildende geht. Darüber hinaus zielt die Studie auf eine Unterschiede noch stärker zutage, wenn man Standortbestimmung ab: Erstmals konnten die regionalen Thematisierungsleistungen in vergleichende Daten zur Programmleistung den Blick nimmt. Hier spielen dann regiona- aller Dritten Programme der ARD vorgelegt le Besonderheiten (Bevölkerungs- und Wirt- werden. Diese gehören zusammengenommen schaftsstruktur, Traditionen und Brauchtum) zu den reichweitenstärksten Programmen auf und eigene redaktionelle Themensetzungen dem deutschen Zuschauermarkt und legitimie- eine stärkere Rolle – wenn auch in vergleichs- ren sich vor allem über ihr regionalspezifisches weise geringem quantitativem Umfang. Programmangebot. Schaut man auf alle bisher erhobenen Da- Durch die Konzeption der Studie – kon- ten, wird noch etwas anderes deutlich. Der kret: durch das gleiche inhaltsanalytische SWR wurde als einziger Sender bislang zwei- Ins­trumentarium – lassen sich Aussagen über mal untersucht: Die erste Studie wurde 2013 format-­strukturelle Gemeinsamkeiten, aber publiziert, nun wurden aktuelle Zahlen vorge- auch Profilunterschiede der untersuchten Pro- legt. Das ist besonders interessant, da klar gramme treffen. Über alle Untersuchungen ersichtlich ist, wie sich der Sender entwickelt hinweg lässt sich einerseits festhalten, dass hat. Programmstrukturreformen spiegeln die Dritten Programme durchaus vergleichbare sich in den Daten wider, zum Beispiel in der Strategien verfolgen. Hier sind unter anderem stärkeren Betonung nonfiktionaler Unterhal- die Wiederholungsquoten im Tagesintervall tungsformate. Und hier wird auch deutlich, (Ausnahme ist hier der Bayerische Rundfunk) dass sich auch das lineare Fernsehen verän- oder die Fokussierung auf informierende Be- dert – Konkurrenzangebote und veränderte richterstattung, wie sie auch im Rundfunk- Nutzungsgewohnheiten verlangen von den staatsvertrag gefordert wird, zu nennen. An- Programmmacherinnen und Programmma- dererseits zeigen die Analysen aber auch, dass chern eine Reaktion. Es herrscht weiterer For- die Programme unabhängig voneinander ge- schungsbedarf.

67 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Anhang

Hinweise zu den Autor*innen...... 68

Literatur...... 69

Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen...... 71

Hinweise zu den Autor*innen

Eva Spittka promoviert am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Im Bachelor- und Masterstudiengang hat sie Kommunikationswissenschaft und Medienforschung an der Université de Fribourg in der Schweiz studiert. Sie arbeitet als Projekt- leiterin bei der GöfaK Medienforschung GmbH, Potsdam.

Joachim Trebbe ist seit 2011 Professor am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissen- schaft der Freien Universität Berlin und Leiter der Arbeitsstelle Medienanalyse und Forschungsme- thoden. Seine Forschungsschwerpunkte sind Fernsehprogrammforschung, Forschungsmethoden, Migration und Medien.

68 Anhang

Literatur

Aigner, Rafael (2018). Schweizer Volksentscheid: Öffentlicher Rundfunk überholt?, Wirtschaftsdienst, Vol. 98, Iss. 3, S. 156-157, online unter: http://dx.doi.org (abgerufen 07.09.2018).

ARD (2018): ARD-Pressemeldung „Wir sind deins“: ARD startet Public-Value-Aktion, online unter: www..de, 11.06.2018 (abgerufen 07.09.2018).

ARD-Gremienvorsitzende (2001): Zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – eine medienpolitische Standortbestimmung der Gremienvorsitzenden der ARD, online unter: www.radiobremen.de, 04.12.2001 (abgerufen 07.09.2018).

Badische Zeitung (2013): Mehr Regionalität. Neue Akzente für das SWR-Fernsehprogramm, online unter: www.badische-zeitung.de, 15.10.2013 (abgerufen 02.01.2019).

Brandes, Michael (2013): SWR-Programmreform stößt auf internen Widerstand. TV Wunschliste, online unter: www.wunschliste.de, 01.07.2013 (abgerufen 21.01.2019).

Früh, Werner (2017): Inhaltsanalyse. 9. überarbeitete Auflage. Konstanz/München.

GöfaK Medienforschung GmbH (2018): Methodendokumentation zur kontinuierlichen Fernsehprogramm- forschung der Medienanstalten. TV Programmstichprobe 2017, online unter: www.die-medienanstalten.de, April 2018 (abgerufen 07.09.2018).

Infratest dimap (2018): Glaubwürdigkeit der Medien. Eine Studie im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks WDR, online unter: www.wdr.de, 01.03.2018 (abgerufen 06.12.2018).

Kolb, Steffen/Baeva, Gergana/Schwotzer, Bertil (Hrsg.) (2013): Gebühren gleich Qualität? Inhaltsanalyse der Schweizer Regionalfernsehprogramme. Zürich/Chur.

Krause, Frank (2013): SWR verordnet seinem Fernsehprogramm eine Komplettreform. Bis 2014. Schwarzwäl- der Bote, online unter: www.schwarzwaelder-bote.de, 19.10.2013 (abgerufen 24.01.2019).

Krüger, Udo Michael (2018): Profile deutscher Fernsehprogramme – Tendenzen der Angebotsentwicklung zur Gesamt- und Hauptsendezeit. Programmanalyse 2017 – Teil 1: Sparten und Formen. In: Media Perspektiven 4/2018, S. 176-198. rbb (2017): Neue Sendungen, neue Formate, neue Sendezeiten: Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) setzt seine umfassende Fernseh-Programmreform fort und startet im September 2017 mit neuen und überarbeite- ten Formaten, online unter: www.rbb-online.de, 01.08.2017 (abgerufen 07.09.2018). rbb (2018): Mediennutzung. Zahlen zum , online unter: www.rbb-online.de (abgerufen 07.09.2018).

Rost, Dietmar (2004). Die Produktion der „Brandenburger“. Eine Fallstudie zu regionalem Fernsehen und dessen Bemühungen um Stiftung von Landesidentitat durch Geschichte. Historical Social Research/Histori- sche Sozialforschung, 29(4), 41-78.

RstV (2018): Rundfunkstaatsvertrag vom 31. August 1991. In der Fassung des Einundzwanzigsten Staatsver- trages zur Änderung rundfunkrechtlicher Staatsverträge, in Kraft getreten zum 25. Mai 2018. Spittka, Eva/Wagner, Matthias/Beier, Anne (2017): Unterhaltung aus Bayern, Klatsch aus Hessen? – Eine Programmanalyse von BR und hr. OBS-Arbeitspapier Nr. 25, Frankfurt a. M., online unter: www.otto-br­ enner- stiftung.de (abgerufen 06.09.2018).

69 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

SWR (2013): SWR Fernsehen will regionales Profil schärfen [Pressemeldung]. Online unter: www.presseportal de, 28.06.2013 (abgerufen 30.01.2019).

SWR (2018): Organisation. Kennzahlen zum Programm, online unter: www.swr.de, 10.09.2018 (abgerufen 17.09.2018).

Trebbe, Joachim (1998): Lokale Medienleistungen im Vergleich. Untersuchungen zur publizistischen Vielfalt an den bayerischen Senderstandorten Augsburg, Landshut und Schweinfurt. BLM-Schriftenreihe, Bd. 47. München.

Trebbe, Joachim (2013): Zwischen Boulevard und Ratgeber-TV. Die Programmleistung der ARD-Dritten. OBS-Arbeitspapier Nr. 12, Frankfurt a. M., online unter: www.otto-brenner-shop.de, 01.10.2013 (abgerufen 13.12.2018).

Trebbe, Joachim/Beier, Anne/Wagner, Matthias (2015): Information oder Unterhaltung? – Eine Programm­ analyse von WDR und MDR. OBS-Arbeitspapier Nr. 17, Frankfurt a. M., online unter: www.otto-brenner-­ shop.de, 27.07.2015 (abgerufen 13.12.2018).

Trebbe, Joachim/Maurer, Torsten (1999): Hörfunklandschaft Niedersachsen 1998. Eine vergleichende Analy- se. Schriftenreihe der Niedersächsischen Landesmedienanstalt, Bd. 6. Berlin.

Volpers, Helmut/Schnier, Detlef/Bernhard, Uli (2012): Die Entwicklung der Regionalfenster von RTL und Sat.1 (2005-2011). Ergebnisse der kontinuierlichen Programmanalyse. In: Programmbericht der Medienanstalten 2011, S. 161-168.

Weiß, Hans-Jürgen/Ahrens, Annabelle (2012): Scripted Reality. Fiktionale und andere Formen der neuen Realitätsunterhaltung. In: Programmbericht der Medienanstalten 2011, S. 59-93.

Weiß, Hans-Jürgen/Beier, Anne/Spittka, Eva (2018): Fernsehvollprogramme 2017 – Programmstrukturen. In: Content-Bericht der Medienanstalten 2017, S. 54-96.

Zubayr, Camille/Gerhard, Heinz (2018): Tendenzen im Zuschauerverhalten. Fernsehgewohnheiten und Fern- sehreichweiten im Jahr 2017. In: Media Perspektiven, Heft 3/2018, S. 102-117.

70 Anhang

Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen

Abbildung 1: Schematische Darstellung des Untersuchungsdesigns...... 10 Abbildung 2: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im rbb (17. KW 2018)...... 60 Abbildung 3: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im SWR (17. KW 2018)...... 61 Abbildung 4: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im BR (16. KW 2016)...... 62 Abbildung 5: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im hr (16. KW 2016)...... 63 Abbildung 6: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im WDR (42. KW 2014)...... 64 Abbildung 7: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im MDR (42. KW 2014)...... 64 Abbildung 8: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im SWR (42. KW 2012)...... 65 Abbildung 9: Das Spektrum der Informations- und Unterhaltungsangebote im NDR (42. KW 2012)...... 66

Tabelle 1: Die Struktur des Nachmittags- und Vorabendprogramms des rbb und SWR...... 12 Tabelle 2: Übersicht über die Reliabilitätskoeffizienten...... 17 Tabelle 3: Zeitumfang der Basiselemente der Sendungsanalyse...... 19 Tabelle 4: Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen...... 20 Tabelle 5: Kurzfristige Programmwiederholungen...... 21 Tabelle 6: Programmstruktur/Gesamtsendezeit...... 22 Tabelle 7: Programmstruktur/Prime Time...... 23 Tabelle 8: Programmstruktur/Gesamtsendezeit ohne kurzfristige Wiederholungen...... 24 Tabelle 9: Formate der Fernsehpublizistik...... 26 Tabelle 10: Nachrichtenformate...... 27 Tabelle 11: Zeitumfang der Basiselemente der Beitragsanalyse...... 29 Tabelle 12: Aktualität der Fernsehpublizistik...... 29 Tabelle 13: Themenstruktur der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit...... 31 Tabelle 14: Themenstruktur der tagesaktuellen Fernsehpublizistik...... 32 Tabelle 15: Themenstruktur der Nachrichtensendungen...... 34 Tabelle 16: Themenstruktur der Magazinsendungen...... 35 Tabelle 17: Zeitumfang der Basiselemente der Regionalanalyse...... 37 Tabelle 18: Basiselemente der Regionalanalyse/Gesamtsendezeit...... 38

71 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

Tabelle 19: Formate der regionalen Fernsehpublizistik...... 39 Tabelle 20: Formate der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit...... 40 Tabelle 21: Struktur der Regionalbezüge...... 41 Tabelle 22: Struktur der regionalen Themen...... 42 Tabelle 23: Struktur der regionalen Akteure...... 43 Tabelle 24: Stichprobendaten der Längsschnittanalyse...... 44 Tabelle 25: Journalistische Formen der Beiträge...... 45 Tabelle 26: Themenstruktur der Längsschnittanalyse...... 46 Tabelle 27: Struktur der regionalen Themen in der Längsschnittanalyse...... 48 Tabelle 28: Struktur der regionalen Akteure in der Längsschnittanalyse...... 49 Tabelle 29: SWR: Zeitumfang der Basiselemente der Sendungsanalyse...... 50 Tabelle 30: SWR: Drittprogramme, Regionalfenster, Programmkooperationen...... 52 Tabelle 31: SWR: Kurzfristige Programmwiederholungen...... 52 Tabelle 32: SWR: Programmstruktur/Gesamtsendezeit...... 53 Tabelle 33: SWR: Formate der Fersehpublizistik...... 54 Tabelle 34: SWR: Zeitumfang der Basiselemente der Beitragsanalyse...... 55 Tabelle 35: SWR: Aktualität der Fernsehpublizistik...... 55 Tabelle 36: SWR: Themenstruktur der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit...... 56 Tabelle 37: SWR: Basiselemente der Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit...... 57 Tabelle 38: SWR: Themenstruktur der regionalen Fernsehpublizistik/Gesamtsendezeit...... 58

72 Anhang Otto Brenner Stiftung Joachim Trebbe

Zwischen Boulevard und Ratgeber-TV Eine vergleichende Programmanalyse von SWR und NDR

Ein Projekt der Otto Brenner Stiftung 73 Frankfurt am Main 2013 OBS-Arbeitspapier Nr. 12 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte Otto Brenner Stiftung Joachim Trebbe / Anne Beier / Matthias Wagner

Information oder Unterhaltung? Eine Programmanalyse von WDR und MDR

Ein Projekt der Otto Brenner Stiftung 74 Frankfurt am Main 2015 OBS-Arbeitspapier 17 Otto Brenner Stiftung Eva Spittka, Matthias Wagner, Anne Beier

Unterhaltung aus Bayern, Klatsch aus Hessen? Eine Programmanalyse von BR und hr

Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Joachim Trebbe

Ein Projekt der Otto Brenner Stiftung Frankfurt am Main 2017 75 OBS-Arbeitspapier 25 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

OBS-Arbeitspapiere Infos und Download: www.otto-brenner-stiftung.de

Nr. 35 Agenda-Setting bei ARD und ZDF? – Analyse politischer Sendungen vor der Bundes­tagswahl 2017 (Marc Liesching, Gabriele Hooffacker) Nr. 34 Demoskopie, Medien und Politik – Ein Schulterschluss mit Risiken und Nebenwirkungen (Thomas Wind) Nr. 33 Zwischen Fanreportern und Spielverderbern – Fußballjournalismus auf dem Prüfstand (Tonio Postel) Nr. 32 Unsichere Arbeit – unsichere Mitbestimmung. Die Interessenvertretung atypisch Beschäftigter (Berndt Keller) Nr. 31 Aufstocker im Bundestag III – Eröffnungsbilanz der Nebenverdienste der Abgeordneten zu Beginn der 19. Wahlperiode (Sven Osterberg) Nr. 30 Netzwerk AfD. Die neuen Allianzen im Bundestag (Malene Gürgen, Christian Jakob, Sabine am Orde)

Nr. 29 Lindners FDP. Profil – Strategie – Perspektiven (Michael Freckmann)

Nr. 28 Unternehmensteuern in Deutschland. Rechtliche Grauzonen und zivil­gesellschaftliche Alternativen (Christoph Trautvetter, Silke Ötsch, Markus Henn)

Nr. 27 Polarisiert und radikalisiert? Medienmisstrauen und die Folgen (Oliver Decker, Alexander Yendell, Johannes Kiess, Elmar Brähler)

Nr. 26 Aufstocker im Bundestag II – Bilanz der Nebenverdienste der Abgeordneten in der 18. Wahlperiode (Sven Osterberg)

Nr. 25 Unterhaltung aus Bayern, Klatsch aus Hessen? Eine Programmanalyse von BR und hr (Eva Spittka, Matthias Wagner und Anne Beier)

Nr. 24 #MythosTwitter – Chancen und Grenzen eines sozialen Mediums (Mathias König und Wolfgang König)

Nr. 23 Informationsfreiheit – Mehr Transparenz für mehr Demokratie (Arne Semsrott)

Nr. 22 Journalist oder Animateur – ein Beruf im Umbruch. Thesen, Analysen und Materialien zur Journalismusdebatte (Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz)

Nr. 21 Ausverkauf des Journalismus? – Medienverlage und Lobbyorganisationen als Kooperations­- partner (Marvin Oppong)

Nr. 20 Die AfD vor den Landtagswahlen 2016 – Programme, Profile und Potenziale (Alexander Hensel, Lars Geiges, Robert Pausch und Julika Förster)

Nr. 19 Bürgerbeteiligung im Fernsehen – Town Hall Meetings als neues TV-Format? (Nils Heisterhagen)

76 Die OttoDie Otto Brenner Brenner Stiftung Stiftung … … Aktuelle Ergebnisse der Forschungsförderung in der Reihe „OBS-Arbeitshefte“ ... ist die gemeinnützige Wissen- ... veröffentlicht die Ergebnisse schaftsstiftung der IG Metall. Sie ihrer Forschungsförderung in der hat ihren Sitz in Frankfurt am Reihe „OBS-Arbeitshefte“ oder OBS-Arbeitsheft 98 Main. Als Forum für gesellschaft- als Arbeitspapiere (nur online). Lutz Frühbrodt, Annette Floren liche Diskurse und Einrichtung Die Arbeitshefte werden, wie auch Unboxing YouTube der Forschungsförderung ist sie alle anderen Publikationen der Im Netzwerk der Profis und Profiteure dem Ziel der sozialen Gerechtig- OBS, kostenlos abgegeben. Über keit verpflichtet. Besonderes Au- die Homepage der Stiftung kön- genmerk gilt dabei dem Ausgleich OBS-Arbeitsheft 97 nen sie auch elektronisch bestellt zwischen Ost und West. Wolfgang Schroeder, Stefan Fuchs werden. Vergriffene Hefte halten Neue Mitglieder für die Gewerkschaften ... initiiert den gesellschaftli- wir als PDF zum Download bereit. Mitgliederpolitik als neues Politikfeld der IG Metall chen Dialog durch Veranstaltun- gen, Workshops und Koopera­ ... freut sich über jede ideelle Un- OBS-Arbeitsheft 96 tionsveranstaltungen (z. B. im terstützung ihrer Arbeit. Aber wir Rainer Faus, Simon Storks Herbst die OBS-Jahrestagungen), sind auch sehr dankbar, wenn die Im vereinten Deutschland geboren – organisiert Konferenzen, lobt Arbeit der OBS materiell gefördert in den Einstellungen gespalten? jährlich den „Brenner-Preis für wird. OBS-Studie zur ersten Nachwendegeneration kritischen Journalismus“ aus, fördert wissenschaftliche Unter- ... ist zuletzt durch Bescheid des OBS-Arbeitsheft 95* suchungen zu sozialen, arbeits- Finanzamtes Frankfurt am Main V Bernd Gäbler markt- und gesellschaftspoliti- (-Höchst) vom 29. Mai 2018 als schen Themen, vergibt Kurzstudi- AfD und Medien ausschließlich und unmittelbar Erfahrungen und Lehren für die Praxis en und legt aktuelle Analysen vor. gemeinnützig anerkannt worden. Aufgrund der Gemeinnützigkeit OBS-Arbeitsheft 94* ... informiert regelmäßig mit ei- der Otto Brenner Stiftung sind Olaf Hoffjahn, Oliver Haidukiewicz nem Newsletter über Projekte, Spenden steuerlich absetzbar Publikationen, Termine und Ver- Deutschlands Blogger anstaltungen. bzw. begünstigt. Die unterschätzten Journalisten OBS-Arbeitsheft 93* Michael Haller Unterstützen Sie unsere Arbeit, Die „Flüchtlingskrise“ in den Medien Tagesaktueller Journalismus zwischen z. B. durch eine zweckgebundene Spende Meinung und Information Spenden erfolgen nicht in den Vermögensstock der Stiftung, sie werden ausschließlich und zeitnah für die Durchführung der Projekte entsprechend OBS-Arbeitsheft 92* dem Verwendungszweck genutzt. Bernd Gäbler Bitte nutzen Sie folgende Spendenkonten: AfD und Medien Für Spenden mit zweckgebundenem Verwendungszweck zur Förderung von Analyse und Handreichungen Wissenschaft und Forschung zum Schwerpunkt: OBS-Arbeitsheft 91* • Förderung der internationalen Gesinnung und Alexander Hensel, Florian Finkbeiner u. a. des Völkerverständigungsgedankens Die AfD vor der Bundestagswahl 2017 Vom Protest zur parlamentarischen Opposition Bank: HELABA Frankfurt/Main IBAN: DE11 5005 0000 0090 5460 03 OBS-Arbeitsheft 90* BIC: HELA DE FF Hans-Jürgen Arlt, Martin Kempe, Sven Osterberg Die Zukunft der Arbeit als öffentliches Thema Presseberichterstattung zwischen Mainstream Für Spenden mit zweckgebundenem Verwendungszweck zur Förderung von und blinden Flecken Wissenschaft und Forschung zu den Schwerpunkten: • Angleichung der Arbeits- und Lebensverhältnisse in Ost- und OBS-Arbeitsheft 89 Westdeutschland (einschließlich des Umweltschutzes) Christina Köhler, Pablo Jost • Entwicklung demokratischer Arbeitsbeziehungen in Mittel- und Tarifkonflikte in den Medien Osteuropa Was prägt die Berichterstattung über Arbeitskämpfe? • Verfolgung des Zieles der sozialen Gerechtigkeit OBS-Arbeitsheft 88* Bernd Gäbler Bank: HELABA Frankfurt/Main IBAN: DE86 5005 0000 0090 5460 11 Quatsch oder Aufklärung? BIC: HELA DE FF Witz und Politik in heute show und Co.

Geben Sie bitte Ihre vollständige Adresse auf dem Überweisungsträger an, damit wir Ihnen nach Eingang der Spende eine Spendenbescheinigung zu- * Printfassung leider vergriffen; Download weiterhin möglich. senden können. Oder bitten Sie in einem kurzen Schreiben an die Stiftung unter Angabe der Zahlungsmodalitäten um eine Spendenbescheinigung. Verwaltungsrat und Geschäftsführung der Otto Brenner Stiftung danken für die finanzielle Unterstützung und versichern, dass die Spenden ausschließ- Diese und weitere Publikationen der OBS finden Sie unter www.otto-brenner-stiftung.de lich für den gewünschten Verwendungszweck genutzt werden. Otto Brenner Stiftung | Wilhelm-Leuschner-Straße 79 | D-60329 Frankfurt/Main77 Krimis, Kontroversen, Kochrezepte

OBS-Arbeitspapier 36

Krimis, Kontroversen, Kochrezepte Das Regionale in den Dritten der ARD – mit aktuellen Programmanalysen von rbb und SWR

78 www.otto-brenner-stiftung.de ­