lnh FRIEDEN üloa-$ NR.5 INFclFIMATICfNS . EIIJLLETIN trlEFI OKTOBER 85 VEF|EINIGIUNG SGHWEIZ -VIET NAM

LAO$

IO JAHRE BEFREIUNG

RESERVIrnrru I VI ETNAM ZENTRALAMERIKA AM3, NovEMBERIN züntcH 2

Editorial

rr Nachdemdie laotische Bevölkerung während 30 Jahren unter einem zerstörerischen Krieg gelitten hat, strebt sie heute nur noch danach, in Frieden zu 1eben, das Land aus der Rückständigkeit und Armut zu führen, eln neues Leben aufzubauen. 'r P. Sipaseuth, Aussenmlnister, am 2. Okt. 1984 vor der UNo.

Am 2.Dezember 1985 wird die Volksdemokratische Republik 1O jährig. Für die Laoten wird dles ein crund seln, elne grosse Feier und fröhliche Festrichkeiten zu veranstalten. Bei uns in Europa wird dieses Jubiläum wohl nur kleine, wenn überhaupt, Beachtung finden. Die Erfolge und Probleme der laotischen (und der anderen indochi* nesischen Länder S.R.Vietnam und V.R.Kampuchea) Revolution verdienen aber nicht nur unsere Beachtung, sondern unsere volle Solidarität. Diese kann nur durch Verständnis der geschichtlichen, wirtschaftlichen und aktuellen Vorgänge vertieft werden.

Die riesige Sol idaritätsbewegung der 60er und frühen TOer Jahre für die Länder Indochlnas ist zusammengeschrumpft, hat sich zum Teil sogar ab- gewendet. oft sind romantische Faktoren Trelbkraft einer Solidarität, die so zu schwach ist, den Hibdenlauf nach der Befreiung mitzuhalten.

unsere solidarität für die fortschrittlichen Länder und Befreiungsbewegungen Zentral- und Südamerikas, Afrikas und Asiens soll_ vertieft werden und ein eigentliches Verstehen der Gesammtsituation wäre erstrebensr^/ert damit unsere Solidarität in Zukunft nicht bei der ersten Ste'igung schlapp macht.

Für Fragen und Auskünfte betr. Laos stehen wir Euch gerne zur Verfügung.

Solidarität Schweiz Laos G. +K. ü/iesner-Sundara Am Gfenngraben 4 8600 Dübendorf

lmpressum

HERAUSGEBER:

Vorstand der Vereinigung Schweiz - Vi€t Narn Pcstfach 116, 4102 Binningen I Postfach 288, 8033 Zürich

I'ERANTWORTLICH : Redaktionsgruppe Postfach 288, 8033 Zürich Vermerk: "Info-Bullet'in"

Namentlich gezeichnete Beiträge geben nj_cht unbedingt die Meinung der Redaktion wleder.

Mitglieder der VSV erhalten das Info-Bulletin gratis.

Solidaritäts-Abonnement: Fr. l0 . -

Das Bu-l-letln erscheint 2 bis 3 ma} iährlich. 3

GESCHICHTE

@ Dic ethnischenLaoten und Tai b,arenursprünglich in den heutigensüdwest-chinesischen ProvlnzenSzechvan und Yünnanansässig. Durch äusseren Oruck (u.a. derntilongolen- rinfrll durch Kublai Khan)emigrierten diese Völkerstänmcnach und nachsiiäwärts. ohncdass sie dabei auf l{iderstandgestossen wären. Diese Völ'kerbewegung rar ohnehinnie eine l,lassenberregung,sondern die Laoten'tropften' ijber Jahrhunderte (500 vor bls 500 nachChr. ) hinwegin kleinen Gruppenin das l,tekongtalund ver- drängetendort langsandie ansässigenl,lon, Kham und Khner(hcute tÄilrreise die Lao-Tting) . In Yolksnnd bestehenviele Hythenüber die Entstehungder Laoten : Sie seien von den Strrncn (iaotisch: dao) heruntergestiegenund aus'dao" sei dannspäter'lao,, gcmltrn. 0dcr die Geschichtedes KhounBorun, der vomHinmcl auf einemueissen Elcphrntcngestiegen kam. In der Naehedes heutigenDien Eien Phukam er mit seinen 2 Frruen zu zrci riesigen Kürbiss€n,die er mit einen Feuerhackendurchstach. Heraus quollcn ltlännerund Fraucn,Tiere und Pflönzen.Khoun Borom habe dann das Landunter seinc 7 Söhnegeteilt - demAltestenübergab er die heutige Provinz LuangPrabang - rplchr später der Ursprungfuer das KönigreichLaos .lewesen'set"

QasXOniqreich Lq,n X Niedergcschriebenelaotische Geschichtebeginnt im l4 Jahrhundertmit König . Fa l{gun,auf demKhner Königshof erzogen, eroberte alle Provinzendes heutjgen Laos undNord Thai'lands und nanntedas Königreich""(r{Hr!.,"x €lephanten). Durch seinc Frau, fochtcr des KhmerKönigs, wurde er Buddhistund liess sejne neue Religion als Staatsreligion ausrufen. LuangPrabang wurde zur Hauptstadt. Für langeJahre wuchs der Einf1ussdieses Königreichesunter den KönigenSam Sen Thai, Photisarath(dcr die Hauptstadtnach verlegte), Setthathirath und Souligna Vongsa,trotz ständigemburmesischen Druck Schliels'ljch zer:fiel abcr Endel7 JH das Könjgreichin 3 Teile (LuangPrabang" Vientiane und Chlmpassak).0iese Königreichewurden im lC Jahahundertvon Siameingenomnen. Vor al'lemKönig Anou (Viceroy von Vientiane) zog se'inLand in einen verhängn'isvolien Krieg m'lt Siam, 1829überrannten die SiamesenVientiane, die Stadt wurdeausgeplündert und die Bevölkerungnach Thailand zwangsverlegt. Die ganzemittlere I'tekongebene wurdedadurch entvö'lkert. 0ie Siamesentrugen sämtliche l.lertgegenständemit nach KrüngThep (Bangkok). Oarunter den berühmtenPra Keo (heute in Bangkokbekannt als d.f 'Emerald.Buddha",ejne Euddhastatueaus rpinemJade.) Als einziger Staat bot Xieng Kuang(Ebene der Tonxrüge)bis 1885den Siamesendie Stirn. Djesehatten wiederholt vensucht,Xieng Kuang einzunehmen, um der aktiven Interventjon französischerKolonialisten (nachder Ausrufungder ProtektorateAnnam und Tonkin 1882)zuvorzukonunen. Es gelang der Kolonialrnachtaber schlussendlich,den königl. Hof in LuangPrabrng ru überreugen,sie "zur H'ilfe anrurufen',Sie erreichte somit das franaösische"Protektorat,,.

0ie französjscheKolonial isation Im'letzten YierteJ des l9 Jahrhundertskam Laos unter den Einfluss von inmer grösserwerdenden Riva'litäten zwischenGrossbritannien (sich ostwärts durch Siam ausbreitend)und Frankreich(sich westwärtsdurch Vietnamausbreitand).Nachdem die franz. Ko1onialmachtVietnam und Kambodschaeingenonrnen hatte, bcsetztensie das linke l,'lekonguferund Siamwurde gezwungen, den Hekongals Grenzeanzuerkennen. 1904bestätigte die british-französische Konventiondiese Grenze.Ausgenornmen zwei Streifen Land- die Provinz Sayabouryin Nordenund Champassakim Süden- gingen rlesige laotische Ländereiensanmt ihrer laotischen 8evölkerungan lhailand über. (l{ordostthaiiandgenannt Thai-Issann ist laotisch sprechend). [)ie französischeBeherrschung .on Laosdauerte über 50 Jahre - bis zumEnde des zteiten Heltkrieges. In dieser Zeit war Laoseiner Rulturellen und oekonornischen Stagnationunterrvorfen. (10 Laotenabso'lvierten in d'iesen50 Jahreneinen Hochschul- abschlussin Frankrejchoder Hanoi). Verschiedentlicherhoben sich die Laoten gegendas französischeKolonialregime. l90l der Bauernaufstandvon Savannakhet. Ihakhek ,l910-1935und Saravanneunter PhoKa Duat gegenArbeitszwang und hoheTaxen die Aufständeder Lao Thöngin Sudlaosunter OngKeo und ong Konmadam. 19.|8-1922die l.teöaufständeunter PhaPatchay'in den Nordpiovinzen. l{ährenddes zweitenl{el tkrieges beseztendie JapanerIndochina. Auch Vient.iane kam im l,tärz1945 unter JapanischeBesetzung. Im Augustergaben sich die Japaner- die Schlüsse'lfigurwsrde in diesemMoment in LaosChao Phetsarath.'dör die Führung der "Lao Issära" (freies_Laos)Bewegung übernahm und die 'laotischeUnabhängigkelt ausrief. (RegierungschefP. Kharmao).Frankreich, sich auf das ',Protektorat; üerufend, intervenierte mil itärisch und unterdrücktedie Eeregung,deren Rcgl.erungnrch Bangkokflüchten rrusste. 4 offizi.lle Löotisch€Un.bnä.qiqk.it u.d Int.rvention d.r U 5 A, D.r.rste l.dochinak.ieg b.stinnt! di. €ntricllung ln L.os rrisch.n 1946und 1954.Dsrcn intern.. 0ruck von Selt€n d.r Un.bhänqigl.itsb.t€gunge!rde Fränkteicn q.rftnq.n, L.os i'm.r grdss€r. s.lbstDetti'tmu.gzu erlauo.n - ih July I949 .rnj.lL Lros rotu.1 sein. Jnaohän9i9keit.ls llttg]redstr.t d.r rrrntösischen J.ion. lr oktobcr 1953unterzlichneten Fr.nkrlich und dle tönigl. laotitche R.gi€rung d.n frönco-laotischenVertr.g d.r !oll€n Un.bhängi9kejt. 1950s/.d. die erste geejnt. laotisch! lJn.bhängjgkeitsbeHeg!n99egrijndet- zuerst b:r nt .1s 'Fr.i. L.otisch! Front' .us der spöter di."LaotiscbeP6triotischeFront" ( .o Lro Xak 5.t, t!NS) glajhrt dürch Prinr solphanouvong.rutd.. ln J.hr. 1953 ri€f dj. fills in der P.ovlnz HuaPh.n ein. fid.rutandsregierungars. 0i! 6!nf.r Abkrr|D.nvon 1954,die d.n l. Indochinrtrieg b€end.ten,teilten den k,r9f.nd!n truppln der lLHs, g€n.nnt'P.tn.t Lro" fLandL.os) die Provinzenvon S.n'teu! und Phonq5.]y '!ln! politircn. Lösungabt.rt.nd' - zu. Fr.nzösttffe Koloni.li!.tior De.na.t - ro.r Frönkr6rcnru.de du.ch di! lJ.5.a, e.setzt, die der G.nf.r Abtd!.n"ar krltisch g.genÜberst.nd$. lE Februir 1955rlel J.F. Dulles im Ian n d.r IJSAdi.'Protlktjon' von L.o. untlr SEAToaus, uo.us L.os 'eine Trut:bu.! d.r frei.n !.lt' .u r'.ch.n. 1957sollten durch d.s abtonnenvon Vientiane die P.thli Lro Einheit.n in di. Einh.iten d.r ka.i9l. ame. integ.i.rt Nerden und jr x.i 1958fanden L.hlcn strtt. 0j. LNSund di€ ihr nahestehende"Pedce Pärty' qsi.nn.n 13 d.r 21 5itz!. 0i€s ,.r fli. ore U54eine Jeoerr.scrungund nicnt akr.otaö.1. 5re ttellten all. fin.nzi6l1. r'950 beqonnene)'ilfe.n Llos eln und ir Juni flrd. die xoälitionsrlgierung mjt ar€rikanische. tilfc aestür2t NaNSV.rtr.t.r (unter ihn.n Sooph.norJvong)turden eingekerkart.Gu€rillatätigkeit n.b! rieder zu - die riLHSVertr.ter brlchen .o5 den ßeaiingnis rus und ijbernahnen ried.r d€n Kaeptfü. die Unrbha_ngiEkeit.1950 gel.n9 es xong1., .inet0 Nation.listen, PhouiSan.nikotr ru itürzen - doch*urde, wiederriit an rikrnischer Hilf., die 5ich anbähieid€lund 5ich an dre 1954qe5chlossenen Verträg! höltend€ )(oälition,durch den Pltsch ion PhoqniNosavdn,vereit€lt NLNSEinheiten h.tten u.t.rdessen 3;'4 d€s Ländesunter Kontrolle. 1062ein eerierer Verslch einer {o.litionsregierung - .b.r I963*rd.n 2 NLNSVertreter (Ausseminister Pholsena)in Vlenti..e ernordet lnd di! LrS zj.ht sich aur vilntiane :urück. 1964begiint die U5Amit logisti5chem ,l!fb.u von (rie9srnateri.l in Thailand. lD 0ltob€r 1964b€ginn€n di€ USAmit Soobrrdietunqen1n lordlaos. Allejn in Jahr. 1955!€rden 7ll6 G.oiseinsätze9e-- flogen. 1968op.rler.n 400 bls 500 b52 Sdib€r tilglich üb€r Laos- trotzden gewinnen di€ Päth.t L.o rt;ndi9 a. t€rrain. 1971hab€n diese Eo,nbrrdierlngenc!. elo'000 Laot€n(l/3 d.r Sevdlle.ung)zuF]üchtllrg€n geiMcht- diese terden durch Inter- n.tion.l.0r9dnis.tionen (IJNHCR)in d€n nicht b€troffenen, von Vientiane ko.trol' 1i.rt n Gioier.n Detreut. 8is 1971eurde. übcr LÄosc.. J'000'000Tonnen Somben öbqeworfen. ( Ir r!€it.n leltkrieg rrden insgesarftt2 I'lillionen lonnenöbg€*orfen). 5

0'ieVol,ksCenokratischeReout l i l- Laos Im Oktober1972 treffen sich die Vertreter der NeoLao HakSat und der "Vientianer Seite" zur Vorbereitungzrreisejt'iger Verhand'lungen. Es sind dies die Ersten seit den Gesprächenvon BanHin Heup(1962). Am21.2.1973 werdendie Vientianer Abkomnenunterzeichnet und führen 1974zur Bildung der "königlichenRegierung der NationalenEjntracht und des Zentralen Patriot'ischenNational rates" Ein 18 Punkte-Prograrmwird erarbeitet, und am28. Dezember1974 von der königl. Pegierungder NationalenEintracht angenonnen.Ab Januar1975 finden grosseOemonstrationen im ganzenLande statt, Aufständein der Ampe und der 8evö'lkerungführen an 27. Juni zur Schliessungder Bürosder US-AID(CIA). Am23. August1q75 wird d'ie HauptstadtVientiane befreit - und am2. Oezember1975, nachdem König Vatthanasein Amtaufgegeben hat, die VolksderpkratischcPgeu6lip ausgerufen.

F e I se nwenk stätten

Aus dem Dschungel a.ngefü11t mit Maschinen, nagen bizanne FeIsen rnrt Wenkzeugen und mit Gewehnen, gnün aus dichtenem Gnün, mrt Menschen, in Nächten und Tagen, gnün bis zum Gipfel. mit den Tischen, an denen sie sitzen, den Matten, auf denen sie schlafen, Gebahnt wanen Pfade bengan, gef ü1}t mi-t dem Länm den Maschinen, slchtban nun dem, den sie wusste, mit Gesängen auch, übendnöhnt nur dem, der sle immen neu öffnete: vom Getöse den Bomben, die bensten Dunch das Flechtwenk der, Aeste, auf unbezutingbanem Fels. dunch das Geschling der^ Lianen, üben die Wunzelbannienerr Die Pfade sind zugewachsen. und dunch unzäh1ig Bäche, Gähnenc leen sind die Höhlen. die neissende Fl-iisse wenden Ruhe 1st nings un die Felsen. Tttr Qononzoi f ''"v.' Einqeknallt ins Gestein,

Pfar^l e hcnnan zu den FelSen r-agen venwundete Bäume den ausgehöhlten, belebten, unC naLrnen i_egerrCjen.

" ldir haben den USA-Imperialismus vertrieben, unser gesamtes Land befreit, das Feurlal- regime beseitigt und unser Land in eine neue Aera geführt - die Aera der Unabhängigkeit, der Freiheit und des Sozialismus.r'Mit diesen lidorten charakterisierte Kaysone Phomvihane, Premier Mi-nister und Generalsekretär der Laotischen Revolutionären Volkspartei auf denr Parteitag im April l-982 di-e historischen Ergebnisse der revoiutionären Entwickluns 'ln Laos. Die Gründung der Laotischen Revolutionären Volkspartel jährte sich am 22. März zl1ir 2.\ Male, i-hre Geschichte reicht jedoch bis ins Jahr 1g3o zurück.

Die Oktoberrevolution hatte auch in der französischen Kolonie Lndo- china ihr Echo ausgelöst. Revolutionäre, marxistisch-leninj,stlsche Gruppierungen entstanden und vereinten sich unter Führung Ho - Chi Minhs 1930 zur Kommunistischen Partei Indc,chinas. Ihr laotisches Regionalkomitee wurde 1934 gegründet.

Geführt von den Kommunisten entwickelte sich im Kampf gegen die Kolonialherren r,rrr{l die iapanischen Militaristen, die Indochina während des zweiten l,Veltkrieges okkuprer-L hatten, die solidarische Gemeinschaft der patriotischen Kr"äfte Vietnams, Laos;' uncl Kampucheas. 6

"Nachdem wir die Franzosen und Japaner zum Verlasaen unserer Länder gezwungen haben müssen wir in korrekter ldeise die Politik der nationalen Selbstbestimmung der indo- chinesischen VöIker bestimmen. Es bleibt dannzumal den in Indochina lebenden Völkern überlassen, sich selbst in eine Föderation Demokratischer Republiken zu organisieren oder separate Staaten zu bleiben." Dies wurde am 8. Plenum des ZKs der KPI im Juni 1941 festgehalten. Kurz nach der Ergreifung der Macht von den Japanern und den Franzosen und der Aus- rufung der Demokratischen Republik Vietnam im September desselben Jahres wurde die KPI förmlich aufgelöst. In hlirklichkeit wurden im geheimen 3 aktive Zweige in den 3 Ländern einseführt. So wurde am 22" lvlärz 1955 in den Felsgrotten von Vieng Say, in tiefster Il1ega1ität, die laotische Volkspartei gegründet, deren Mitglieder nach der erneuten Machtergreifung der Franzosen 1945 zuerst i-n Bangkok, dann im Landesinnern aktiv gewesen waren. Die Partei bildete die fijhrende Kraft der 1956 geschaffenen Patriotischen Front von Laos (Neo Lao Hak Sat). Deren Streitkräfte befreiten grosse Teite des Laotischen Temitoriums, und in enger Verbindung von politischem, diplomatischem und militärischem Kampf wurden die US-Agressoren, die an die Stelle der Kolonialisten getreten waren, schliesslich zum Rückzug gezwungen.

******************* **+*****

Bücher -- Zwei Taschenbücher zum Thema Indochina: geschrieben sind sie von zwei deutschen Autoren, welche die Länder Laos, Kai"npuchea unci Vj-etnam seit 197O regelnässig besucht haben. Beiden Verfassern gemeinsam i-st di-e sol-idarische Anteil-nahme am Schj-cksal, dieser VöIker. ''@l'vonGünterGj-esenfe1dwurde19B4neuaufge1egt.DasBuchistmit einem Vorwort von Erich Fried versehen. Einleitend macht Giesenfeld deutlich, das sein Buch gerade auch jenen Kreisen zugedacht ist, die sich enttäuscht von Vietnam abgewenciet haben und im ehemaligen Wunschl-and ihrer Revol,utionsträume nurmehr einen "Satell-iten der Moskowi-ter" sehen. Wenn Giesenfeld auf die 3OO0-jährige Geschichte der drei Länder zurückgreift, so will- er damlt zeigen, dass erst dadurch der Kontext zum Verständnis der heutigen Entwicklung möglich wlrd. Mit seiner geschichtlichen Analyse gelingt es dem Autor etwa, die wechesef- volle Beziehung zwischen China und Vi-etnam herauszuarbeiten. Breiten Raum nimmt die Beschreibung der französischen Kolonialhemschaft von 1B5O bis 1954 und der Kampf um die Unabhängigkeit der drei Vöfker ein. Dabei schälen sich auch die für jedes der drei indochinesischen Völker typischen Merkmale heraus. Die mit zahf- reichen Anmerkungfbn versehenen Ausführungen vernritteln auf diese Weise eine Reihe lnteres- santer Psychogramme von Fi"guren wie Ho-Tschi-Minh, Prinz Sihanouk oder der Führer der Roten Khmer. Die Kapitel- über die amerikani-sche Intervention runden schl-iessl-ich das facettenrej-che Gesamtbitd ab, welches der Autor mit seiner Darstel-lung des indochj-nesischen Konflikts zu zeichnen Vermochte.

"Leben i-m Reisfel-d" von Klaus Jürgen Schmidt ist zweifellos eine Antwort auf Peter Schol-l-Latours reisserische Feuilleton - Samml-ung "Tod im Reisfeld". Der Autor war zur Zeit des Vietnamkriegs Nachrichtenredakteur bei Radio Bremen, wel-ches seiner US-Kritischen Berichterstattung wegen auch "Radio Hanoi,' genannt wurde. Schmj-dt weilte ab 1973 mehrmals 1n den Ländern fndochinas, wo er zahlreiche Funkrepor- tagen und Fernsehfil-me hergestellt hat. Qaina l]onnnlsggn sind ein Pfädoyer für die Opfer des Kolonialismus j-n Indochina. Betroffenheit schill-ert in allen Darstellungen durch. Es ist diese persönliche Anteil-nahme Fchmidts, welche seine Reportagen zu ein- drücklichen Dokumenten des Zeitgei-stes der siebziger Jahre prägen, als die Desinformation der westlichen Medi-en nur wenige Gegenstimmen fand.

- Günter Gi-esenfeLd: "Land der Reisfefder - Vietnam, Laos, Kampuchea". Verlag Pahl- Rugenstein, 220 Seiten, Fr. 14.80 - Klaus Jürgen Schmidt: 'rleben im Reisfeld- Reportagen aus Vietnam, Laos und Kampuchea" Peter Hammer Verlase. 222 Seiten. Fr. 16.80. 7

klnO XenlX Kanzreischurhaus

z. rz7.Okt.*ZNov. 9 Vietnam-Kampuchea -Zyklus 26. C9 z. = als Beitragzum J E E UA VIETNAM - ZENTRALAMERIKA- KONGRESS |rJ Vietnam I- -Zyklus Rote Fabrik vom 3.Nov. tr.J In der Sprache des uS-Systems spricht man e. rrVietnam-Traumart. (D vom 0en 5chock der Herr- schenden niitzten flitte bis fnde 70er-Jahre z. Zureiter Teil: K ampuchea, . China-Agqression einige liberals g5-Regisseure aus' um sich L- zaghaft mit Vietnam auseinanderzusetzent lrPeking-Agression und Niederlsget', = insbesonclere mit den Schrlierigkeiten der Hanoi, = 19?9, 40 |tlin,, U5-SoIdaten, sich nach ihrer RÜckkehr 1n en91.1 dt.Kommentarliste. LI der Gesellschaft zurechtzufinden. In den rf Kampuchea 3 + 4" , 1979 , 39 ltli n. , dt. = Ietzten Jahren trimmt die Regi.erung die per Horror des Pol Pot Regines. LJ Bevölkerung uieder vo).1 auf Revanchismusr. lEin Jahr nach uas sich auch im Kino niederschlägt. der 8efreiungrr, Kanpuchea 1980 dt. 30 ttlin. tRamborr ist nur eines der zahfreichen fa- C) Aufbau' unter Vietnamesischer - schistischen llachulerke. Kontrolle. mit Vereinigung CH :=a Fast niemand interessiert, uie die von -Oiskussisn - Vietnam. t\ einem jahrzehntelangen, imperialistischen I'Jachtspiel f ilm: rrZurischen zuei lJassernrr, Agressionskrieg betroffenen, das Vietname- Ho-Chi-Flinfr-Stadt Ig?8, dt., g0 trlin. = sische UoIk, mit den Folgen des Krieges Ein junger Arbeiter, hin und hergerissen Schuierigkeiten fertig rrrird, mit uelchen zuischen LumpemVergangenheit und HiIfe o es beim Aufbau einer befreiten Gesellsbhaft beim Aufbau. E. zu kämpfen hat. H Sonntag = Unser Zyklus von Spiel- und Ookumentarfil- 2?.Oktober men, hergestelLt von Vietnamesen selbst, 16 oo-24 oo Vietnam und tdir oder Leuten, die sich solidarisch mit Uiet- a trS zenen aus [l nam auseinandersetzten, hat noch einen arF dem Leben von Ho Chi Flinh'j M. dern 6rund: Oer 5i,eg des Vietnamesischen Hanoi 1960. 55 llin., dt Kommentartlstä. Ho, Fiythos Sefrei.ungskampfes u,urde zur l.liederlage der der 68er Antikriegsbeuegung, urer uar O Europäischen und US-Amerikanischen Solida- er uirklich? ritätsberrlequng. rrlntroduction \.2 0ie Auseinandersetzung mit to the enemytrl USA, Jane \Z Vietnam, Kampuchea und Laoo ilird zur Aus- Fonda l9?4, 60 Min., engl., dt. Ktliste. einandersetzung mit uns selber. Es geht in I.Film der US-Solidaritätsbeuegung. erster Linie darum, unsere Solidarität rnit E 18.3o 20.oo Pause EJ diesen Völkern zu verstärken, aber auch - F darumr rrVietnam, a g äus den 5tarken und 5chuächen der ein Erfolgsberj.chttt , BR0, lgB4 I 68er Antikriegsbeuegung zu Iernen. Viet- Stefan Köster, 50 Flin. trJ namkenner stelLen si.ch zr,lischen den Filmen Nabelschau g N eines 6gers in Vietnam zur Oiskussion.Oer Zyklus dient F lJ.l zudem als nlntervieul Eeitrag rnit Rudi Dutschkeil, 45 Ftin. z. CD des Vi.etnam - Zentralamerika - Kon- gresses, der 3. November tJ-J am in der Roten -0i skr:ssi-on mi.t 6Bern. l-{ = Fabrik stattfindet. Nachtspielfilm: rt0er Zaunkönig!t, Hanoi, I z. F S amstag, 26.0ktober 19 60 9U lYirn. dt. lrJ Ceschichte im Rahmen der Guerillatätigkeit rster Teil: ä _f Vietnam l6.ao - lg.oo des Ui et-lYlj-nh in den 5oer J ahren gegen den z. von der USA unterstützten 'Die Sombardierung Hanois ip 0ez. 7Z: Henoi, französischen IJ 197 2, 25 Flln., deutsch Kolonialismus. = |J-I -Ha Bac rt 8RD, lg8I, C. Ci esenf e). d, 4l Flin. Samstag 2.November :tr Aufbau einer Kooperative im Norden Vietnams, E F l4.oo - 2[oo Vietnam nach dem Sieq und trl L andre fornr. O = r0as spä t e f r be vr et narns I ano, Ig BJ, Z0 ltli n. = ItHa 8ac", BRD 4.L ltll E N Die Fo.Lgen der chemischen Kriegsführung l98I G.GiesenfeId n. n5chule o der USA in 5üdvi.etnam. der schönen Künstert, IgBl o rr0ie G. Gi esenf el d 35 ftli n. z. Qualen überuindenrr, Hanor, lg?8, , L.J 3 Aufbau in Phnom Penh, Kampuchea o 2O ftlin, Dt Kommentraliste. z. I Rehabilitation von t)rogenabhän9i9en. rt5onst IJ a urar unser Leben ziemlich normal.rr G.Giesefe).d I984, 30 Ftin. z. = Oiskussion mit mitgliedern der Vereinigung Itl Die Umerziehungslager in 5üdvietnam Schureir - Vietnam. C) z. Oiskussion mit Euch- und Fll^mautor 6.Gie- - lrl senfelct € = J l?.oo - l?.fo Pause t ItAsclre u- und Glut" us-5pi e1f -i lm, 1984, dt 9O f!rn. verarbeitet verenigung schwerz - wat eem ::l,,::'äil:iir:l"il:5y::"'a^ A viet'am- nico.asua- et sotvodor- kor>-r;täE T:;:;:;1"!'"li:"1:;,:?:3:olii,l:i:' ! t B

PRISSTERKLARUNGDTRVSV ZUM K I NOFI Lt'4 " RAMBOI I "

ttRambo Ein Verbot des Filmes IItt scheint bei uns nichE durchsetzbar, da scheinbar keine geltenden religiösetr-, moralischen- und politischen hlertvorstel lungen verletzt werden" Zudem, so wird argumentiert, gäbe es moralisch f.ragwürdige und wie im vorl iegenden Fal 1 , inhumane Streifen in Vi, deoläden haufenweise zu kaufen. Und letztendlich sei der mündige Bürger vor Bevormundung zu schützen.

Sicherlich haben die meisten Schwej-zer keine Probleme mit dem sog. Vietnamtrauma, welches in den USA etwa 800t 000 der 3 Millionen Kriegsteilnehmer wi-e auch ihre Umgebung , a1s Relikt ei.ner unbewältigten Vergangenhel-t quä1t. Leider greif en gewisse Fj.lmemacher -zveif elsohne von der gegenwärIigen aggressiven Politik der Reagan- AdminisIration beflüge1t- nicht zum Mittel von Aufklärung und Verständnis sondern schüren hlut und Aggressivität. Befragungen ergaben, dass zahlreiche Besucher dieses Films in den USA am liebsten nach Vietnam f1 iegen ttKommunisten wo11ten, um dort zu killBrlrfn

Da Kino ein Bestandteil der Gesamtkultur darstellt, ist di-e [ialtung der USA für die Förderung der Völkerverständigung nicht gerade förderlich; auch die vietnamesischen Vorschläge für eine Normalj.sierung der zwischenstaatlichen BeziehunB€fl, werden übergangen. Und so i st auch ttRambott nicht etwa neu, sondern das vorläufig letzte Glied ei-ner ganzen Serie von ähn1i-ch wlederlichen Anti-Vietnam-Fj lmen. Lediglich in der ttRambott Abstufung'primitiver Brutalität werden die Vorgänger von noch übertrumpf t.

Es gäbe U. E. schon Fragen, die die Schweizer sich stellein soll ten: Ist es nötig oder sinnvol1, Amerikanische Kulturlosigkeit zu kopieren? Ist es sinnvo1.l Rassenhass bei Generationen zü fördern, die von Dien Bien Phu, Ngo Dinh Diem, dem Taylorschen Spezialkrieg bis zum folgelogischen Ende des 30-Jährigen KrieB€s, dem Fa11 von Sai gon, keine Ahnung haben?

Auch ohne an die berüchtigten Sprechblasen eines Ronald Reagan zu denken, fä11t mit "Rambot' das Licht auf Länder die bestrebt sind, vom USA- Einfluss unabhängig zu werden, wie Grenada, Salvador, Nicaragua, usf . Interessant in diesem Zusammenhang, das Durchschnittsalter der GIs im 2. tJeltkrieg: 26 Jahre; im Vietnamkrieg gerade noch 19 Jahre. Noch a immer bestehE die Gefahr, dass ZenLralamerika zum Vietnam der 80er- Jahre werden könnte; und damit würde sich dle Frage erneut stellen welches Alter das Kanonenfutter diesmal hätte. Vor a1lem die jungen ttRambott Generationen werden beim Konsum von nicht wissen, dass über Vietnam mehr Bomben abgeworfen wurden, a1s auf allen Schauplätzen des zweiten Weltkrieges zusammen. Und obwohl 1.6 Millionen vietnamesische Menschen und 58t000 US-Soldaten im Krieg ihr Leben verloren, wär es den US- Truppen nicht möglich, Vietnam zvttbef riedenrr.

So wäre zu fragen, ob das öffentliche Interesse hierzulande nicht betroffen wird, wenn die Vergangenheit versimpelt und die Geschichte verfälscht dargestellt wird? Die Zukunft wird näm1ich real passieren und die Menschen werden davon betroffen. So oder So.

In diesem Sinne können wir nur hoffen, dass, falls es wirklich nötig sein so11 te, das Machwerk mit grossem kritischen Abstand konsumiert wird.

Der Vorstand der Vereinigung Schweiz Viet Narn I

Eines Tages, wenn den Knieg nicht mehn henfallen kann übens Land, wenn den Fnieden auf Enden endgü1tig ist, wenden die Kämpfen, die übenlebten als Kinden in diesen Löchenn, dle blutgetnänkte Ende, die aschedunchwobene Ende hineinschütten und den Flammenbaum pflanzen.

.HILFE:. LAOS und dic AMERIKAXISCHE

Die ame.ikanische Regie.ung bezahlte amer.ikanischen Finmen alfe an laotische Imponteu.e gelieferten Vlaren. Oiese Impo.teune mussten von den laotischen Regie.ung lizenziert sein und bezahl.ten impontie.te ldanen in lokafen Wähnung an die Bank von La.os (counterpart fund). Die laotische Regienung benützte diesen I'counteapaat fund" zur Abwicklung internet^ Trans- aktionen (2. B, Bezahfung von Regienungsangestellten). Amerikanische "Hilfe" war also abhängig davon, was laotische Imponteu.e resp. amenikanische Exponteune ins Land zu baingen wünschten. hohe laotische Regj.eaungsbeamte waaen oft eben diese Importeune. Der laotischen BevöLkenung wu.de der Konsum j.mportierten Wanen regelrecht aufdiktieit. Reis-Geschäfte wunden üben diesen "countenpart fund'r abgewickelt, so dass aus defi ur- spnünglich Reis-exportieaenden Land ein Reis-impontieaendes wurde und die Eigenproduktion entspnechend absank. El^st 198O gelang es Laos wieden, den Ej-genveabrauch selbst z- o.oduzie.en (1 .1 [4i1].ionen Tonnen ) . Neben dem "countenpart fund" !{l.raden abea auch alesige Betnäge in Dol1an dinekt an die laotische Zentratbank überwiesen (cash grant). Diese Doflans fandeten aben schlussend- lich wiede. in den Händen de. Importeure. die damit lllanen im Ausland beschafften. Eine extreme fnffationsnate waa das Resultat.

Die USA hatten sj.ch in Laos das Exklusiv.echt auf die Finanzen des laotischen Staates, der Eanken und des Aussenhandels eikauft. Sj.e gaben den grossen Zentaen eine Fassade von tllohlstand und kreinten eine Oberschicht, die sich an diesen "Hi1fe" schamlos beneichente. Kontnaktoren teilten sich das einfach verdiente Geld mit den lLizenzgebern" in den laoti- schen Regienung, Riesige St.assenbaupnojekte wirrden von den USA finanziert - die Stnassen nie gebaut, Genenä1e stnichen den Sold ganzen Kompanlen in ihae Taschen - diese Kompa.len existierten nur auf dem Papier. Diese Tatsachen wanen den verantwortlichen amerikanischen Re g i e nu ng s s t e I f e n bekannt - aus offensichtl ichen Gründen wurde aben danübea hinweggesehen.

Nach 1964 wunde die laotische Wirtschaft komplett nuiniert. Ameiikanische Bomben be- gannen, Nond - und Süd1aos zu bombandieren, Eine ausgebombte Agranbevölkerung bningt keine Ennten mehr ein.... Systematisch wurden die Bauern und j.hae Familien in die Flucht getrieben, endeten schLiesslich i.n den durch die Amenlkaner kontrollierten und finanzieaten Auffanglagern, wo sie (offiziell als "vor den Kommunisten Geflüchteterr bezeichnet) bis 1975 eingepfercht blieben, Laut ame.ikanischen Angaben haben sich bis zu 8OO'OOO Laoten (das entspricht einem Vientel de. Gesamtbevö1ke.ung) in solchen Lage.n befunden.

Die wirtschaftliche Intervention der USA hat die Geschichte von Laos massgebend gepnägt. Die negativen Auswiikungen dieser künstfich aufgeblasenen Wintschaft werden wohl ebenso lange spünbar sein, wie es dj.e l{unden sein weaden, die afierikanische Bomben dem Land zugefügt haben. 10

NA PHOK

Wäre nicht die sengende Hitze, möchte man viel 1änger auf das wohltuende Grtin der Reis- felder 1m Saatgutzentrum NaPhok blicken. l{er die Fahrt durch den rotbraunen Staub der Strasse Nr. 13 hinter sich gebracht hat, den mutet diesesZentrum - 30 Kj.lometer von der laotischen Hauptstadt Vientiane entfernt - wie eine Oase an. Hier werden wichtige Schritte zur weiteren Entwicklung der laotischen Landwirtschaft vorbereitet. Und eben der Landwirtschaft räumt die VDR Laos elne Schlüsse1stellung beim natj-onalen Aufbau ein. Sie soll die grundlegenden Mittel für den Aufbau der gesamten nationalen l{irtschaft liefern. Tn der Agrarproduktion wie überhaupt im gesellschaftlichen Leben gilt es hierzulande, rnöglichst rasch die schwerwiegenden Folgen von kol-oniaier Ausber:tung uncl Krieg zu über- ',vinden. Seit Ausrufung der Volksdemokratischen Republik J,ar:s inr Dezernber 1975 wurCe die Reis- anbaufläche des Landes jährlich um etwas mehr al-s acht Prozent erweitert, die FIäche des bewässerbaren Ackerlandes hat sich gar verCoppeit. 1981 konnte sich Laos erstmals aus eigerrem Aufkommen mlt dem Hauptnahrungsmittel Reis versorgen. fn jenem Jahr waren 1,15 Millionen Tonnen geerntet worden. 1984 wurden berejts 1,45 Millionen Tonnen Nahrungs- oirtpr erzrrrrot,va !v\läf v davon 1,3 Millionen Tonnen Reis. Das entspricht einer Pro-Kopf-Produktion I von 352 Kilogramm - gegenüber 214 Kilogramn fijnf Jahre zuvon. Ueberdies wuchs ein ganzes lletz von Dienstleistungseinrichtungen für die Landwirt- schaft : Forschungsstätten, TierzucLrtzentren, Kraftfutterwerke, Stützpunkte der Schädlings- bekämpfung, Reismühlen, Maschinen-Traktoren Servicestationen, Schulen für Agronomen und schliesslich drei Saatgutzentren wie das von l'laPhok.

Der Beschluss zur Bildung dieses Zentr'ums wurde 1979 gefas-

Das Saatgutzentrum NaPhok - seit 1983 entstehen ähnliche Einrichtungen nahe den südlaotischen Städten Savannakhet und Passaf: - lieferte im vergangenen Jahr erstmals 50 Tonnen ltlAis- und 70 T'onnen Rei-ssaat von hervoruagender QuaIität an die Bauern der Um- rhn 5u^a}-'rrn.- \/ L.r 16 "Materialr' erhalten die Zentren von zwei Selektionsstationen. Deren Aufgabe besteht darin, durch Kreuzung von landeseigenem Pflanzgut und importierter Hochleistungs- saat optimale Sorten für die verschiedenen Anbaugebiete in Laos zu züchterr. So wurde die Reissorte SalaKham L7I gezogen, die bei stabil-.er Bewässerung auch unter den trockenen und durch starke Sonneneinstrahlung geprägten Verhdltnisse des laotischen Winter/Frühlings; (Trockenzel_t) Hektarerträge von minCesterrs drei Tonnen erbringt und sich al-s sehr re- sistent sesen Insektenbefall erweist. 11

11. Konferenz der Aussenminister von Laos, Vietnam und Kampuchea in Phnom penh

Zum Abschluss der 11. Konferez der Aussenminister der drei Länder fndochinas wurde in Phnom Penh ein Kommunique veröffentlicht. In dem Dokument wird mitgeteilt, dass Vietnam seine Truppen bis 1990 völ1ig aus Kampuchea abziehen wird. Falls dj.e Sicherheit Kam- pucheas bedroht sein sollt, würden die Regierungen der VR Kampuchea und der SR Vietnam geeignete Massnahmen ergreifen.

Auf dem zweitägigen Treffen erklärte sich die kampucheanische Regierung bereit, mit aIlen Khmer-Gruppierungen im Exil oder einzelnen Personen Verhandlungen zu einer nati-ona1en Versöhnung und über die Abhaltung allgemeiner hlahlen nach dem Abzug aller vietnamesischer Truppen zu fijhren. Voraussetzung sei, dass die Völkermordclique PolPots ausgeschaltet wird.

Zu Frieden und Stabilität in Südostasien und zur Lösung des sogenannten Kampuchea- Problems könne nur der Dialog führen, wird im Kommuniqu6 betont. Auf der Grundlage des S-Punkte-Vorschlages der 10. Aussenministerkonferez sol-lten Gespräche für eine politische Regelung, die von a1len Seiten akzeptiert werden kann, aufgenomrnen werden.

Die bevorstehende Reise des vietnamesischen Aussenministers nach Indonesi en wird als ein bedeutender Schritt auf dern l,Vegezur friedlichen Koexistenz in Südostasien ge- wertet. Gewürdigt werden in dem Dokument ferner Cie von Laos und Vietnam verfolgte humanitäre Politik bei der Suche nach vermissten US_Militärangehörigen.

Die drei Länder vertreten die Auffassung, dass nunmetrr die ?ßit für Verhandlungen zwischen China und Vietnam über die Normalisierung der beiderseitigen Beziehungen ge- kommen sej.. Dies wäre ebenfal-ls ein wichtiger Faktor zur Garantierung von Frieden und Sicherheit in Südostasien und auf dem gesamten Kontinent.

Die Teilnehmer des Aussenministertreffens bekundeten erneut die Bereitschaft, alles zu unternehmenr uil gutnachbarliche Beziehungen zu ThaiIanC herzustellen. Dazu sollten Verhandlungen zum Abschluss von Verträgen über Nichteinmischung in die inneren Angelegen- heiten und über die Achtung der temi-torial-en Integrität geführt werden.

Phnom Penh, L7. August 1gB5

Unbewegt steht die Glut in den nachtdunklen Strassen. In grellen l{ellen steigt und fällt der Sang der Zikladen.

Geborgen ruhe ich unterm schützenden Netz. Der Ventilator dreht seine Runden. Die Geckos sind auf Moskitojagd.

Die Gedichte in dieser Nummer wurden von Helmut Prelssler geschrleben, der auch die indochinesischen Länder mehrmals bereist hat. Zu eindrücklichen Bifdern aus dem heutigen Vietnam, aber auch aus der Zeit des Krieges hat Preissl-er diese Gedichte in einem Band gesammelt.

- Helmut Preissler t ".Lg!.gg5ggg". VerJ-ag Neues Leben, Berlin 1984, 1oB Seiten, Pries um 8.--. 12

Gross f ürchtet Klein. (Noam Chomsky)

Vorl Reagans Behauptung, dass Nicaragua eine Bednohung für die nationale und aussenpoli- tische Siche.heit de. USA da.stelle, ist die Erste zu lächerlich, urn diskuti.ert zu werden, die Zweite aber sehr .eaL. Denn in ej-nem gewlssen Sinne sind es die kleinen schwachen iänder, die eine grosse Bedrohung darstellen. Es lst doch recht bemerkenswert, sich die ausserordentl iche Brutalität vor Augen zu fijhren, die die USA gegen die schwächsten Länder an den Tag gelegt hat - Laos und Grenada,zum Beispiel. Je schwächer das Land, desto barbarischer wlrd vorgegangen.

Logisch wlrd das erst durch die Fo.mulierung Us-amerikani scher (und europäischer) Aussenpolitik. Fundamentale Prinzipien dieser Polltik sind was man als rrProtektion unse.e. Rohmaterialenr! bezeicbnen könnte. Dies betrifft ganz ausgeprägt natürlich das Verhältnis UsA-LateinAmerika. Vorgeblich werden"unsere Rohmaterj.alien" vor 'rden Russen" geschützt - dlese Formul-ierung dient aber nur der Einschüchterung der Us-amerikanischen (und europäischen) Bevö1kerung. fn Wirkllchkeit werden I'unsere Rohmaterialien" natür'lich vor der einheimischen Be- völkerung "beschützt'r und das Probfenr ist dann, dass diese einheimische Bevölkerung oft I'unsere Rohmaterial ien'r für ihren eigenen Zweck benutzen möchte - eine unakzeptable Verschwö.ung ! ' Die grosse Gefahr besteht also darirr, Cass solche Länder eine Politik führen könnten, dle den Gebrauch "unserer Rohrraterialen" für eigene Zvrecke beinhaltet' die sicb um das Wohlergehen der eigenen BevSl.kerurlg bemijht - es zeigt sich, dass diese Po- litik sehr erfolgreich ist und filr andere ein Modelf sein könnte - ein Modell mit demonstrativem Effekt.

Es ist nun interessant zu vrissen, wie Us-amerikanische aus senpol i ti sche Planer über solche Modelle sprecher : Kjssinger hat ütJer Chile unten Al.lende gesagt, dass dieses Beispiel andere Lä$der "infizieren" könnte (irrfect), dass es ansteckend rairken könnte. In anderen ldorten: erfolgreiche Entwi cklung ist eine Plage, die auf andere Länder iiber- greifen könnte. Von anderen wirC '-iae Plldnis des ange'iaulten Aplels benutzt : Werln ejn faulel' Apfel im Harass i6t, könne diese Fäufnis auf a-Lle anderen übergrelfen - Fäulnis heisst bei diesen Leuten : die Fäulnis erfolgreicher oekonomlscher und soziaLer Entwickfung die Andere in der Nähe anstecken könnte - und das muss gestoppt werden ! Je kleiner und unbedeLrtenoe-. das Lanci ist, desto grösscr ist die Gefah. :!

Urn die demokratische und sozlale Entwicklung in L€ros zu blockieren haben die USA ausserordentliche Brutalität an derl Tag gelegt. Die erste demokratische Regierung wurde von den Us-Amerikanern gesiiürzt und eine rechtsextreme Diktatur installiert Später u/urde das Land bombaridierb; Laos er]ebte unter Us-Bombern eine der interisivten unii bnutaltsten Boribard i erungei. d(,r Gesclrlchtc il.arha.rpt. Ein grosser Tel1 von Laos besteht aus vielen, isolierten und bäuerfichen Dö.fern. Dle Bevölke.ung wusste recht wenig darüber-, rvas in der V/e1t draussen gesr:hah, bis diese Dinger über ihnen e.schienen und Bomben auf sie herunteru,arfen. lrarum musste die US-Amerl- kanische Regierung die bäue.1iche Gesellschatt von Laos zerstij.en ? Nun, diese Gesellschalt war dabei, unter der Führung der Neo l,ao Hak Sat (Pathet Lao). durch revolutionäres Bewusstwerden, Gesundheits- und Ausbi ldungsprogramme elnzu- führen - das musste gestoppt werden ! Wenn dl€ NLHS mit ihren Programmen Erfolg haben konnte, wi-irden slch andere in der Nähe sagen : warum nicht auch wir !? Je schwächer das Land, desto grösser die Bedrohung a1so. Denn je schwieriger die Situation unter der ein Erfolg e.reicht wird, desto wichtiger ist dieser Erfolg. Und daher haben kleine und uni,/ichtige Länder immer wieder extreme Barbarei i.ibe. sich ergehen lassen müssen, damj.t sie nicht zu "verfaulten Aepfeln" werden, die den Harass anstecken... Sobald einer der schon genannten au8senpolitiachen Planer 6ich dj.e frijhesten sandinisti- schen Programme angeschaut hatte, war es klar, dass es sich um einen zu zer€törenden Gegner handelt. Diese Ausbildung6programme trugen ausserordentlich zur Alphabetieierung des Volkes bel, die Gesundheitsprogramme uürden die Kindersterblichkeit herabsetzen und die Lebenserwantung erhöhen, die Agrarreform würde effizient und ausfi.ihrbar funktionieren. Nun, das hie6s : Die stehlen "unsere Mittel und Rohmaterialien',. Wol"len das flir sich selbst brauchen - es droht eine unabhängige oekononische und soziale, nationale Entwicklung ausaerhal-b Us-Amerikanj.Echer Dominätion und Kontrolle - und das heisst, es besteht eine Bedrohung des gesamnten Us-doninierten internationalen Systems in welchem uneere Mittel und Rohnaterialienl greifbar und den Ansprüchen einer Clique, die die tr,lirtschaft lenkt, untergeordnet sind.